Zoo Landau

Zoo Landau und Sphenisco e.V. rufen zum Weltpinguintag zum Schutz für die Humboldt-Pinguine auf

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus – momentan sind im Zoo Landau neun Paare der Humboldt-Pinguine fleißig mit dem Brüten beschäftigt. Beide Partner halten ca. 38 bis 41 Tage lang gemeinsam oder abwechselnd die beiden Eier warm, und das Zooteam durfte sich am Wochenende bereits über das erste Küken freuen. Alle Paare haben schon im letzten Jahr gemeinsam gebrütet, manche sind schon seit vielen Jahren erfahrene Eltern, sodass man davon ausgehen kann, dass im Zoo Landau auch in diesem Jahr wieder eine erfolgreiche Pinguin-Brutsaison bevorsteht.

Im Zoo finden die Pinguine ja auch die besten Bedingungen vor – ausreichend Fisch, sauberes Wasser, sichere Bruthöhlen, Schutz vor Feinden. Im natürlichen Lebensraum sieht es für den Humboldt-Pinguin allerdings ganz anders aus, und sein größter Feind ist der Mensch. In seinem Verbreitungsgebiet, das sich von Peru bis Süd-Chile an der südamerikanischen Westküste erstreckt, lauern fast unzählige, menschengemachte Gefahren. Beim Jagen verenden Humboldt-Pinguine in Fischernetzen als unerwünschter Beifang, die industrielle Fischerei fängt ihnen die Nahrungsgrundlage quasi vor dem Schnabel weg, auf den Brutinseln wird der Bruterfolg durch illegalen Guano-Abbau, unkontrollierten Tourismus und Menschen, die Eier absammeln verringert. Verschmutztes Wasser und Plastikabfall im Meer stellen weitere Gefahrenquellen dar, und der Klimawandel verschärft die Situation durch das häufigere Auftreten des El Nino-Phänomens, was durch ausbleibende Fischschwärme und heftigen Regen die Fitness und wiederum den Bruterfolg der Art verringert.

Auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion steht der Humboldt-Pinguin als „gefährdet“. Fast weltweit werden Humboldt-Pinguine in Zoos gehalten und gezielt nachgezüchtet, um eine stabile und gesunde Reservepopulation in Menschenobhut zu erhalten. Auch der Zoo Landau ist Teil des Europäischen Ex-situ-Programms (EEP) für die Art. Doch der Ex-situ-Schutz ist nicht der einzige Weg, auf dem sich Zoos für den Arterhalt einsetzen. Besonders wichtig ist das gleichzeitige Engagement vor Ort im natürlichen Verbreitungsgebiet, um den Lebensraum zu schützen (In-situ-Artenschutz). Hier engagiert sich der Zoo Landau als aktives Mitglied der Artenschutzorganisation „Sphenisco-Schutz des Humboldt-Pinguin e.V.“. Seit der Gründung im Jahr 2008 setzt sich Sphenisco mit Unterstützung europäischer Zoos, von Privatmitgliedern und Institutionen in Chile und Peru für den Schutz der Brutinseln und des umgebenden Meeres, für die wichtige Umweltbildung der lokalen Bevölkerung und von Touristen ein und unterstützt Forschungsvorhaben, die zum Erhalt der Art und des Lebensraums beitragen.

Am 25. April wird international der Weltpinguintag begangen. Seinen Ursprung hat der Gedenktag einem kuriosen Umstand zu verdanken: Wissenschaftler auf der amerikanischen McMurdo-Station in der Antarktis bemerkten, dass jedes Jahr am 25. April die Adélie-Pinguine nach vielen Monaten auf See in ihre Brutkolonie an Land zurückkehren – zuverlässig jährlich am gleichen Tag zur selben Stelle. Der Tag des Erscheinens der Pinguine wurde für die Forscher zu einem eigenen Feiertag, der sich nach und nach weltweit etablierte (Quelle: Pressestelle Umweltbundesamt).

Anlässlich des Weltpinguintags möchten auch der Zoo Landau und Sphenisco e.V. auf die Gefahren, die dem Humboldt-Pinguin drohen, aufmerksam machen. In den vergangenen Jahren hat Sphenisco seine Mitglieder zu öffentlichkeitswirksamen Aktionen aufgerufen. Pandemiebedingt musste im Zoo Landau schon letztes Jahre der „Große Pinguin-Aktionstag“ ausfallen, und auch in diesem Jahr wird es nicht möglich sein, eine solche Aktion zu starten. Wer sich für den Humboldt-Pinguin engagieren möchte, findet Informationen rund um die Arbeit und die Unterstützungsmöglichkeiten für Sphenisco unter www.sphenisco.org. Peru und Chile scheinen weit weg, aber jede*r kann auch von hier aus etwas für den Humboldt-Pinguin tun, in dem wir auf Plastiktüten und -verpackungen verzichten und diese ordnungsgemäß entsorgen, indem wir keinen Guano-Dünger verwenden, beim Verzehr von Fisch und Meeresfrüchten auf Nachhaltigkeit achten und das Klima nicht unnötig weiter anheizen!

Zoo Landau
27.04.2021

Ein „Müllfriedhof“ im Zoo?

Zoo und Zooschule Landau präsentieren neue Schauanlage zum Thema „Abfall“

Zoopädagoge Maximilian Fuchs vor dem Kompostbereich der neuen Schauanlage.
Foto: Zooschule Landau

Wie lange braucht es, bis eine PET-Flasche im Boden abgebaut ist? Wie lange dauert es, bis eine Styroporbox vollständig verrottet ist – und wie sieht es mit einer Zeitung oder eine Glasflasche aus? Diese und ähnliche Fragen beantwortet der „Müll­friedhof“, der im Zoo Landau, nahe der Zooschule, angelegt wurde. Er ist Teil einer neuen Schauanlage rund um das Thema „Abfall“. Dosen, Plastiktüten, Pa­pier: Müll wird häufig achtlos in der Natur entsorgt, oft mit langfristigen Folgen. Großformatige, farbige Schautafeln geben interessierten Besuchern und Besu­cherinnen darüber Auskunft und erklären, was unsachgemäß entsorgter Müll in der Natur bewirkt. An Beispielen wird auch gezeigt, wie dieser – korrekt ent­sorgt – wiederverwertet werden kann.

Die Schauanlage umfasst neben den „Müllgräbern“ auch einen Kompostbereich. Wie lebendig es in seinem Inneren zugeht, welche Organismen sich hier wohl­fühlen und wie aus Bioresten wertvoller Humus wird, erfahren die Zoobesucherinnen und -besucher über eine Text- und Bildtafel. Und das wird so manchen zum Staunen bringen: In der Natur gibt es keinen Abfall!

„Sorgfältiger Umgang mit Abfall“ und „Abfallvermeidung“ sind schon seit vie­len Jahren Inhalte des Zooschulunterrichts. Diese werden für alle Altersgruppen mit Bezug zum Tierbestand des Landauer Zoos aufbereitet. Schulklassen und Kindergartengruppen können kostenfreien Unterricht rund um das Thema „Ab­fall“ buchen. Die Gutscheine dafür können sie über den Eigenbetrieb Wertstoff Wirtschaft SÜW und über die Entsorgungswerke Landau beziehen.

Informationen dazu, zu den Unterrichtsthemen und zur Buchung finden sich auf der Webseite der Zooschule unter www.zooschule-landau.de.

Text: Zoo Landau Foto: Zooschule Landau
27.04.2021

Zoo Heidelberg

Zoo Heidelberg öffnet wieder am Samstag, 24.04.2021

Online-Ticket und Zertifikat-Nachweis eines negativen Corona-Tests für den Zoobesuch erforderlich

Nach den aktuellen Entscheidungen zur „Bundes-Notbremse“ darf der Zoo Heidelberg zum Samstag, 24. April 2021 wieder öffnen. Die Entscheidungen des Bundes werden aktuell in die Corona-Verordnung des Landes umgesetzt, die Aktualisierung wird für , Freitag 23. April 2021, erwartet. Das bestehende Hygienekonzept wird nach Vorgaben der Notbremse erweitert: Das bedeutet, dass für den Zoobesuch ab sofort zusätzlich zum Online-Ticket ein zertifizierter Nachweis eines negativen Corona-Tests zwingend erforderlich ist. Die Regelung zum Einlass mit Test-Nachweis ist abhängig von der Inzidenzzahl im Stadtkreis Heidelberg.

Der Test darf nicht älter als 24 Stunden sein, ist für alle Besucher ab 6 Jahren erforderlich und muss von einer anerkannten Teststelle, wie z.B. einer Apotheke oder einem Testzentrum durchgeführt und bescheinigt worden sein. Die Bescheinigung ist zum Zoobesuch mitzubringen. Selbsttests, die daheim durchgeführt werden, werden nicht akzeptiert.

„So können wir den Menschen ein wenig Abwechslung und Freude in dieser schwierigen Zeit bieten,“ freut sich Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann. „Hoffentlich sinken die Inzidenzwerte bald wieder. Ich denke da auch an die Menschen in den Kliniken, die schon so lange unter hohen Belastungen arbeiten müssen.“ Eine Übersicht zu den Testangeboten in Heidelberg gibt es beispielsweise online unter www.heidelberg.de/hd/testangebote+in+heidelberg.html

Nur ein zertifizierter Schnelltest langt um den Zoo zu besuchen.

Checkliste für den Zoobesuch ab Samstag, 24.04.2021

  • Auf www.zoo-heidelberg.de/coronainfo über die aktuelle Situation informiert?
  • Online-Ticket für den Zoobesuch gebucht?
  • Test-Termin in einer anerkannten Teststelle vereinbart?
  • Online-Ticket und Zertifikat-Nachweis des negativen Corona-Tests eingepackt?

Viermal ja? Dem Zoobesuch steht nichts mehr im Weg! Online-Ticket und Zertifikat-Nachweis des negativen Corona-Tests sind beim Einlass vorzuzeigen.

Die bisherigen Hygiene- und Verhaltensregeln gelten weiterhin fort: Auf dem gesamten Gelände ist das Tragen von Medizinischen oder FFP2 Mund-Nasen-Masken für Besucher ab 6 Jahren verpflichtend. Der Mindestabstand zu anderen Personen von 1,5. Metern muss eingehalten werden, ebenso die allgemeinen gültigen Kontaktregeln. Für Besucher zugänglich sind nur die Außenbereiche des Zoos. Die Tierhäuser sowie die Ausstellung in der Explo-Halle bleiben geschlossen. Kommentierte Fütterungen finden nicht statt. Eine vollständige, aktuelle Übersicht der Regelungen und Einschränkungen gibt es unter www.zoo-heidelberg.de/coronainfo.

Tiergarten Heidelberg gGmbH
27.04.2021

Zoo Heidelberg muss ab dem 23.4.2021 wieder schließen

„Corona-Notbremse“ greift in Heidelberg

Frühlingshafter Zoo ohne Besucher: Ab dem 23. April 2021 muss der Zoo Heidelberg wieder schließen.
Foto: K.W./Zoo Heidelberg

Der Inzidenzwert in Heidelberg liegt seit mehreren Tagen über 100. Das Überschreiten dieser Marke hat laut der aktuellen Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg zur Folge, dass der Zoo Heidelberg seine Pforten erneut schließen muss. Wie lange die Schließung andauern wird, ist abhängig von der Entwicklung des Infektionsgeschehens. Das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises, das auch für die Stadt Heidelberg zuständig ist, hatte am 21.04.2021 festgestellt, dass in der Stadt die Sieben-Tage-Inzidenz drei Tage in Folge den Wert von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner überschritten hat. Maßgeblich sind die Zahlen des Landesgesundheitsamts (LGA). Bereits verkaufte Tickets für den Zooeintritt werden automatisch zurückerstattet.

„Wir sind sehr traurig, den Zoo wieder schließen zu müssen“, sagt Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann. „Die Sicherheit für Besucher und Mitarbeiter steht für uns an erster Stelle. Wir hoffen sehr, dass die anstehenden politischen Entscheidungen erlauben, Besucher die bereits geimpft sind, die nachweisen können, die Infektion bereits überstanden zu haben oder die einen aktuellen Schnelltest nachweisen können, bald wieder in den Zoo zu lassen. Diese Schließung mitten in der besten Zoosaison trifft uns besonders hart. Unsere Besucher waren so glücklich, wieder in den Zoo kommen zu können und haben alle Hygienemaßnahmen sehr diszipliniert umgesetzt.“ Erst sieben Wochen hatte der Zoo Heidelberg, nach der monatelangen Schließung im Winter, wieder geöffnet.

Trotz der Schließung steht das Leben im Zoo Heidelberg weiterhin nicht still: Die Tiere wollen weiter gefüttert, gepflegt und beschäftigt werden. Die Pflanzen blühen und wachsen mit oder ohne Corona. „Auch, wenn wir unsere Pforten wieder schließen müssen, möchten wir unsere Besucher natürlich weiterhin mit unserer Serie deinZoo auf dem Laufenden halten und zeigen, was im Zoo passiert. Das ist uns ganz wichtig!“, betont Wünnemann. Auf der Zoo-Webseite unter www.zoo-heidelberg.de/deinZoo gibt es die Videos zum Angucken und Stöbern.

Tiergarten Heidelberg gGmbH
27.04.2021

Jungbärin Merle auf Entdeckungstour

Mutter und Tochter stundenweise auf Außenanlage

Syrische Braunbären im Zoo Heideberg: Bären-Mutter Ronja und ihre Tochter Merle zeigen sich gemeinsam auf der Außenanlage.
Foto: Zoo Heidelberg

Im Zoo Heidelberg durfte die junge Bärin Merle diese Woche das erste Mal die Außenanlage erkunden – natürlich gemeinsam mit Mutter Ronja. Der erste Ausflug war für die drei Monate junge Bärin ein aufregendes Erlebnis. Zu Beginn sind Mutter und Tochter nur stundenweise auf der Anlage zu sehen und können sich jederzeit, wenn sie möchten, in das Innengehege zurückziehen. Alle „Bären-Beobachter“ werden gebeten, die geltenden Abstandsregelungen unbedingt einzuhalten.

Während Bären-Mutter Ronja einen Fisch frisst, testet Bärin Merle neugierig, wie sich ein Stein anfühlt.
Foto: Zoo Heidelberg

Die junge Syrische Braunbärin Merle hat sich seit der Erstuntersuchung in der Vorwoche sehr gut entwickelt und zeigte sich den Tierpflegern im Innengehege fit und neugierig. Tierpfleger und Zoo-Tierärztin entschieden daher, den nächsten Schritt zu wagen und das Tor zum Außengehege für das Mutter-Tochter-Gespann zu öffnen. Die vielen Eindrücke, Hindernisse, Gerüche und Begegnungen auf der Außenanlage spielen sowohl für die Entwicklung einer gesunden Motorik, als auch für das Selbstbewusstsein der kleinen Bärin eine wichtige Rolle. Ihre erste Entdeckungstour hat Bärin Merle gut gemeistert. Nach einigen vorsichtigen Blicken durch das Tor, wagte sie die ersten Schritte auf die Außenanlage. Zurückhaltend, aber neugierig, untersuchte sie ganz genau den sandigen Boden der Anlage. Mutter Ronja blieb stets an ihrer Seite. Die Bärinnen haben jederzeit die Möglichkeit, sich in den Innenbereich zurückzuziehen, beispielsweise um zu fressen oder zu ruhen. Bis Bärin Merle ihre Entdeckungstour auf die komplette Anlage ausweiten kann, wird es noch eine Weile dauern. Die Bärenanlage im Zoo Heidelberg besteht aus zwei Bereichen, die mit einer beweglichen Brücke verbunden werden können. Zunächst nutzen Mutter und Tochter nur den kleinen Teil der Anlage. Erst später, wenn die Jungbärin diesen Teil des Geheges gut kennt, wird sie das größere Areal jenseits der Brücke erobern. Es wird spannend, die junge Bärin bei der Erkundung ihrer Umgebung zu begleiten und zu beobachten.

Bei den Ausflügen weicht Bären-Mutter Ronja der Kleinen nicht von der Seite.
Foto: Zoo Heidelberg

Bereits vor dem Zooeingang begrüßen die Heidelberger Bären die Zoo-Gäste entlang der Tiergartenstraße. Die großen Glasscheiben laden bereits hier zum Beobachten ein. Der Zoo Heidelberg bittet eindringlich, die allgemein gültigen Abstands- und Kontaktregelungen während der Corona-Pandemie an den Beobachtungspunkten entlang der Tiergartenstraße einzuhalten. Für den Zoobesuch ist ein Online-Ticket erforderlich. Wer seinen Besuch plant, informiert sich vorab unter www.zoo-heidelberg.de/coronainfo über die aktuell gültigen Regelungen.

Beide Bärinnen beobachten die Umgebung genau.
Foto: K.W./Zoo Heidelberg

Tiergarten Heidelberg gGmbH
27.04.2021

Bär Martins Vermächtnis ist pelzig und noch klein

Erste Fotos vom Bären-Nachwuchs im Zoo Heidelberg

Seit über 20 Jahren wieder Nachwuchs bei den Syrischen Braunbären im Zoo Heidelberg. Foto: Zoo Heidelberg

Der Zoo Heidelberg freut sich über weiteren, ganz besonderen Nachwuchs im Raubtierrevier. Die Syrische Braunbärin Ronja hat im Januar 2021 eine kleine Bärin zur Welt gebracht. Noch sind die beiden im Innenhaus der Bärenanlage untergebracht. Bis vor den Ostertagen waren Mutter und Tochter, wie es in der Natur üblich ist, in Winterruhe. Seit letzter Woche sind beide immer aktiver geworden und die kleine Bärin hat begonnen, das Innengehege neugierig zu erkunden. Die Tierpfleger konnten Mutter und Tochter dabei mit der Kamera erstmalig erfassen.

Für den Zoo Heidelberg ist es der erste Nachwuchs bei den Syrischen Braunbären seit über 20 Jahren. Die letzten Heidelberger Bären kamen 1994 zur Welt. „Es ist schon eine Ewigkeit her, dass wir junge Bären im Zoo hatten. Dabei ist Nachwuchs für die Syrischen Braunbären so wichtig. Die Tiere sind in Kleinasien von der Ausrottung bedroht und auch die Zoopopulation kann jedes Jungtier gut gebrauchen“, berichtet Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann voller Freude. Das gesamte Zoo-Team freut sich, dass die Paarungen der Syrischen Braunbären im letzten Frühjahr erfolgreich waren. Bären bringen ihre Jungtiere während der Winterruhe zur Welt. Bärin Ronja hat in diesem Zeitraum fast nur geschlafen. Dass ein Jungtier geboren wurde, haben die Tierpfleger nur auf der Überwachungskamera im Innengehege erahnen können. Für die Bärin ist es der erste Nachwuchs. Absolute Ruhe war daher für sie sehr wichtig. Erst nach rund drei Monaten, als Ronja kurz vor Ostern wieder aktiver wurde, begannen die Tierpfleger, sich den beiden behutsam zu nähern. Gestern konnte die erste tierärztliche Untersuchung des Jungtieres durchgeführt werden. Neben der Geschlechtsbestimmung überprüfte die Zoo-Tierärztin das Gewicht und die junge Bärin erhielt einen Mikrochip mit ihrer persönlichen Identifikationsnummer. Das Ergebnis der Untersuchung lautet: Die junge Bärin ist kerngesund!

Die junge Bärin erkundet die Innenanlage und zeigt sich begeistert von frischem Laub.
Foto: Zoo Heidelberg

Revierleiterin im Raubtierrevier, Bianca Weißbarth erklärt: „Wir hoffen, dass sich die Kleine weiterhin so gut entwickelt. Vielleicht wird sie eines Tages genau so kräftig und neugierig, wie ihr Vater Martin.“ Der Syrische Braunbär Martin musste Anfang des Jahres aufgrund von massiven Arthrosen in beiden Knien eingeschläfert werden. Nur wenige Wochen später, am 15. Januar 2021 kam sein Nachwuchs zur Welt. Bärin Ronja wird die Kleine alleine aufziehen. Weißbarth sagt: „In der Natur treffen sich Bären meist nur zur Paarung. Die Jungenaufzucht ist allein Sache der Bären-Mütter, dabei spielen die Bären-Väter keine Rolle. Dass Martin nicht mehr da ist, wird sie in der Aufzucht nicht behindern. Bisher kümmert sich Ronja sehr gut um die Kleine und ist im Umgang mit ihr ganz entspannt.“ Einen Namen hat die junge Bärin bereits erhalten. In Gedenken an den Bärenvater Martin haben die Tierpfleger ebenfalls einen Namen mit dem Anfangsbuchstaben M gewählt – Merle.

Bei der ersten Untersuchung konnte das Geschlecht festgestellt werden: Es ist ein Weibchen! Foto: Zoo Heidelberg

Bis die Zoobesucher die beiden Bärinnen Ronja und Merle im Zoo Heidelberg selbst beobachten können, ist noch etwas Geduld angesagt. Erst wenn die Temperaturen dauerhaft wärmer werden und Merle sich sicher durch das Innengehege bewegt, dürfen Mutter und Tochter gemeinsam nach und nach die große Außenanlage erkunden. Ein genaues Datum steht noch nicht fest. Die ersten Fotos und Videos von „Martins Vermächtnis“ gibt es online unter www.zoo-heidelberg.de/deinZoo zu sehen.

Tiergarten Heidelberg gGmbH
27.04.2021

Zoo Heidelberg

Zwei „gekrönte“ Mitbewohner für die Kattas

Im Zoo Heidelberg sind Kronenmakis eingezogen

Wer genau hinschaut, hat die beiden Neuankömmlinge zwischen den Pflanzen in der Lemuren-Außenanlage im Zoo Heidelberg bereits entdecken können. Zwei Kronenmakis sind Ende März als neue Mitbewohner bei den Kattas in den Zoo eingezogen. Kronenmakis gelten als neugierig und sozial – gute Voraussetzungen für eine Wohngemeinschaft.

Kronenmakis im Zoo Heidelberg. Gut zu sehen ist die charakteristische Fellkrone auf der Stirn.
Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg

Die Kattas sind gut an ihrem geringelten Schwanz zu erkennen, die Makis hingegen tragen Krone: Ihren Kopf ziert eine charakteristische v-förmige, orangefarbene Fellkrone. Das Fell der Makis ist grau und flauschig. Beide Tierarten zählen zu den Lemuren und sind ausschließlich auf Madagaskar beheimatet, wo sie in den Wäldern der Insel leben. Wie viele der dort vorkommenden einzigartigen Tier- und Pflanzenarten stehen auch die Kronenmakis auf der Liste der bedrohten Tierarten der IUCN. Die Zerstörung ihres Lebensraums lässt die Anzahl der im Freiland lebenden Individuen konstant stark sinken. Der Zoo Heidelberg engagiert sich aktiv für den Erhalt des Lebensraumes der Lemuren auf Madagaskar und ist Mitglied der Lemur Conservation Association (AEECL). Das Artenschutzprojekt arbeitet eng mit der einheimischen Bevölkerung Madagaskars zusammen, um den Menschen vor Ort eine nachhaltige Nutzung der Wälder näherzubringen und unterstützt Aufforstungsprojekte sowie Bildungsarbeit in den Dörfern.

Die beiden neuen Mitbewohner der Kattas, die Kronenmakis, erkunden ihr neues Zuhause.
Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg

Die beiden Lemurenarten im Zoo Heidelberg sollen sich in den nächsten Wochen besser kennenlernen. Mit viel Zuwendung und Leckereien versuchen die Tierpfleger, die Gruppenmitglieder aneinander zu gewöhnen. Ein Prozess, der dauert. Bisher verstehen sich die vier jedoch gut, nur bei der Fütterung kommt es vereinzelt zu Auseinandersetzungen zwischen dem Maki-Männchen und den beiden männlichen Kattas. Schließlich will jeder das leckerste Stückchen Futter ergattern. „Wir sind zuversichtlich, dass die Gruppe bald auch beim Fressen gut miteinander auskommt. Am Anfang muss jeder seinen Platz in der neuen Gruppe finden. Und da gehört ein Streit um den Rang dazu“, berichtet Anke Jakob, Revierleiterin im Affenrevier. Am wichtigsten ist, dass nach dem Streit wieder Ruhe einkehrt – und das konnten die Tierpfleger bereits mehrfach beobachten. Gute Voraussetzungen für die neu zusammengestellte „Lemuren-Gang“ im Zoo Heidelberg. Erste Eindrücke gibt es auf der Webseite des Zoos unter www.zoo-heidelberg.de/deinZoo.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg
10.04.2021

Luisenpark Mannheim

„Das Leben ist eine Baustelle“ – auch bei den Störchen

Ostergrüße aus dem Luisenpark

Mannheim – Wie schön wäre es gewesen, wenn die Menschen aus Mannheim und der Region den Frühlingsauftakt zu Ostern im Luisenpark hätten genießen können; schon im letzten Jahr mussten sie pandemiebedingt darauf verzichten – die Parkmitarbeiter hatten ihre Besucher unterdessen schmerzlich vermisst. Nun also ein weiteres Jahr ohne Ostern im Luisenpark. „Dieses Jahr senden wir unseren Parkfreunden noch einmal Ostergrüße aus der Ferne“, sagt Parkdirektor Joachim Költzsch. „Aber hoffen doch, dass dies das letzte Ostern ohne Luisenpark gewesen sein wird. Solange heißt es eben noch: durchhalten und das Beste draus machen – wie unsere Störche übrigens…“

Altbau auf Araukarie

Neue Parkmitte schreitet voran

Auch, wenn der Luisenpark derzeit geschlossen ist, gehen die Arbeiten hinter den Kulissen rasant weiter, steht der Park niemals still. Bei den Gärtnern und ihren Pflanzen naht die Saison, letzte Frühlingsbeete werden arrangiert und Pflanzungen für den Sommer geplant, die Baustelle in der Neuen Parkmitte, die derzeit weiter an Fahrt aufnimmt und für die Besucher zur BUGA23 herrliche neue Aufenthaltsräume schafft, schreitet mit Hochdruck voran. Und auch die Tierpfleger haben gut zu tun. Nicht nur bei der Anlagenplanung müssen die Zoologinnen noch weiter maßgeblich mitkonzipieren, damit die Architektur exakt auf die Bedürfnisse der Tiere zugeschnitten ist. So manche kleine „Bau-Nebenwirkung“ gibt es auch für die Tiere im Luisenpark.

Begehrte Wohnlage mit Blick auf den Fernmeldeturm

Umzug bei Familie Storch

Die Störche schienen zu Beginn der Abbrucharbeiten in der Neuen Parkmitte keine „Berührungsängste“ mit der Großbaustelle zu haben: Immer wieder sah man Kollegen der Weißstorchkolonie, die es sich beherzt auf einem Erdhaufen bequem machten und das Geschehen um die Bauleute beobachteten. Von den rund fünfzig Nestern, die die Weißstörche im Luisenpark alljährlich nach ihrer Heimkehr aus dem Süden beziehen, musste jetzt ein kleiner Teil auf dem Baugelände weichen. „Zum Glück sind es nur sechs Nester, die wir wegen der Baustelle abbauen mussten“, sagt Chef-Zoologin Christine Krämer. Den Umzug der Störche hat sie in enger Kooperation mit der Naturschutzbehörde organisiert und wie es aussieht ist er geglückt: „Unsere behördliche Auflage war, für die sechs abgebauten Nester zwölf neue zu schaffen. Das haben wir inzwischen umgesetzt, und mittlerweile sind fast alle neuen Nester von den Störchen angenommen worden – das ist natürlich ein schöner Erfolg: Am Ende konnten wir dadurch unsere Kolonie sogar noch vergrößern“, freut sich Krämer.

Eines von 12 neugebauten Storchennestern.

Altbau oder Neubau!

Und auch die Weißstörche scheinen zufrieden, denn einige von ihnen hatten tatsächlich in diesem Jahr die Wahl zwischen der ausladenden hölzernen Baumkrone oder einem puristischen Nistplatzträger aus Edelstahl mit Sonnengarantie: „Altbau oder Neubau“ war hier also die Frage, bei der der Neubau bei „Ehepaar Weißstorch“ genauso punkten konnte, wie das Traditionsnest im historischen Bau(m)bestand. „Wir sind zuversichtlich, dass auch noch der letzte neue Brutplatz angenommen wird, und mit ein bisschen Glück“, sagt Christine Krämer „haben wir nach Ostern sogar schon ein paar Eier in den Nestern liegen – und zwar nicht vom Osterhasen!“ Ob dieser Wunsch sich erfüllt, wird der Blick ins Nest zeigen, der in diesem Jahr durch einen Film aus dem Luisenpark ermöglicht wird.

Storch beim „klappern“.

Der Film wird dieser Tage gedreht und Interessierte können ihn nach Ostern auf www.luisenpark.de ansehen.

Stadtpark Mannheim gemeinnützige GmbH
03.04.2021

Zoo Heidelberg

Die dünne Haut der Erde – unsere Böden

Sonderausstellung ab Karfreitag, 02. April 2021, im Zoo Heidelberg

Eine neue Sonderausstellung im Zoo Heidelberg fasziniert große und kleine Zoobesucher gleich zu Beginn der Osterferien. Die interaktive Ausstellung „Die dünne Haut der Erde – unsere Böden“ zeigt einen der wichtigsten Lebensräume unserer Erde. Anschauliche Modelle, Experimentierstationen und interaktive Elemente laden zum Staunen und Mitmachen ein. Die Ausstellung in der Explo-Halle ist täglich ab 10.00 Uhr bis 30 Minuten vor Zooschluss geöffnet.

Die „Kammer des Lebens“ stellt die unterschiedlichen Bewohner des Bodens vor, hier gezeigt der Dunkelbraune Kugelspringer.
Foto Andrzej Paczos

Am Karfreitag, 02. April 2021, ist es soweit: Dann öffnen sich die Türen der Explo-Halle und große und kleine Zoogäste sind herzlich eingeladen, die neue Sonderausstellung „Die dünne Haut der Erde – unsere Böden“ zu entdecken. Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann freut sich: „Die Ausstellung wird ein Highlight für die Besucher werden, weil sie ein tolles Thema sehr attraktiv aufbereitet. Wir kümmern uns viel zu wenig um die Böden, dabei sind sie die Grundlage der Vielfalt der Lebewesen um uns herum.“ Feierliche Worte zum Ausstellungsbeginn findet ebenfalls Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner: „Die Ausstellung wird den Kindern, Jugendlichen und auch den Erwachsenen einen tollen Einblick geben, wie wichtig der Kontext zwischen Leben auf dem Planeten und intakten Böden ist. Ein herzliches Dankeschön an alle, die diese Ausstellung ermöglicht haben!“ Die Sonderausstellung wurde vom Senckenberg Museum für Naturkunde in Görlitz konzipiert und realisiert. „Eine Besonderheit der Ausstellung sind die eindrucksvollen, stark vergrößerten Modelle von Bodentieren“, erklärt Prof. Willi Xylander, Direktor des Senckenberg Museum für Naturkunde in Görlitz. „Außerdem können die Besucher hoffentlich auch bald wieder unsere Virtual Reality-Brille nutzen und quasi geschrumpft den Porenraum oder die Laubstreu von Böden selbst erkunden.“ Der Transport und Aufbau der Sonderausstellung im Zoo Heidelberg wurde durch die freundliche Unterstützung von Frau Gerda Tschira ermöglicht.

Zu Besuch bei Maulwurf & Co: Die Ausstellung fasziniert große und kleine Zoobesucher
Foto: Gitschmann

Wer hätte gedacht, was unter dem Boden, auf dem wir stehen, alles krabbelt, kriecht und lebt? Beim Betreten der Ausstellung schrumpfen die Besucher auf die Größe einer Landassel und begegnen den anderen Bewohnern des Bodens auf Augenhöhe. Die „Kammer des Lebens“ stellt die unterschiedlichen Bewohner des Bodens vor. Sie zeigt die Beziehungen der Bodenbewohner untereinander und wie die Tiere im Boden zu ihrer Nahrung kommen. Die „Kammer des Schreckens“ beschäftigt sich mit Beeinträchtigungen des Bodens und dem Bodenschutz. Im anschließenden „Gang der Visionäre“ können Kinder und Erwachsene selbst in die Rolle eines Visionärs eintauchen. Die „Kammer des Wissens“ stellt ausgesuchte Forschungsprojekte vor und in der „Kammer der Krümel“ geht es um die Hunderten von Bodentypen, um ihre Entstehung, Vielfalt und ihren Aufbau. Speziell für die jüngeren Besucher gibt es eine eigene Kinderebene und einen Kinderspielbereich. Interaktive Elemente, an denen die Besucher selbst mitmachen können, runden die Ausstellung ab.

Wie Bodenlebewesen zu ihrer Nahrung kommen, lässt sich an dieser Station „Hands-on“ nachvollziehen
Foto: Sven Traenkner

Einen ersten Eindruck der Ausstellung vermittelt der Kurzfilm im Youtube-Kanal des Zoo Heidelberg. Online ab Freitag, 02.04.2021, 11 Uhr.

Öffnungszeiten der Ausstellung

Die Ausstellung in der Explo-Halle ist täglich ab 10.00 Uhr bis 30 Minuten vor Zooschluss geöffnet.Der Besuch der Ausstellung ist bereits im Eintrittspreis des Zoos enthalten. Aufgrund der Corona-Pandemie wird für den Zoobesuch ein Online-Ticket benötigt. Es gelten besondere Hygiene- und Verhaltensregeln. Alle Informationen finden Sie unter www.zoo-heidelberg.de/coronainfo.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: siehe BUZ
03.04.2021

Der Corona-Speck muss weg!

Fitnessübungen bei den Tieren im Zoo Heidelberg

Wer kennt es nicht – in Zeiten der Pandemie haben sich bei vielen Menschen ein paar Corona-Kilos zu viel auf die Hüften geschlichen. Der Alltag ist weniger aktiv geworden, die vielen Stunden auf der heimischen Couch machen sich bemerkbar. Den Tieren im Zoo Heidelberg geht es ähnlich – hier hat sich bei einigen Tieren der Corona-Speck festgesetzt. Die Tierpfleger haben sich selbstverständlich immer bemüht, die Tiere zur Bewegung zu animieren. Aber wieso sollte man sich als Elefant, Robbe oder Flamingo im Gehege umherbewegen, wenn es auf den Besucherwegen während der Zoo-Schließung gar nichts „zum Gucken“ gab?

Die Asiatischen Elefanten beim Training: Während Tarak (vorne) eine kleine Pause einlegt, „pumpt“ Ludwig (hinten) fleißig am Trainingsgerät, dem Timber-Master 0104-21.
Foto: Zoo Heidelberg

Um den Zootieren ihre alte Fitness wiederzugeben, haben die Tierpfleger gemeinsam mit Tierärztin und Kuratoren einen Trainingsplan erstellt. Tierärztin Dr. Barbara Bach, die glücklicherweise eine Fortbildung zum „Animal Fitness- und Wellness-Coach“ an der Tiersportärztlichen Fernuni in Lauffen am Neckar absolvierte, erklärt: „Wir haben für unsere Tiere ein besonders effektives Programm zusammengestellt, das die natürlichen Vorlieben und Talente der Tiere optimal berücksichtigt. Das Training soll den Tieren Spaß machen und die Gesundheit nachhaltig fördern.“

Kraftausdauer gibt es seit Kurzem bei den Asiatischen Elefanten: Ein tägliches Training mit einem rund 300 kg schwerem Baumstamm soll Taraks, Ludwigs und Yadanars Muskeln stählen. Besonders Ludwig zeigt sich hier ganz athletisch und nutzt den Holzstamm für sein tägliches Morgen-Workout, bevor er sich einen kleinen Grünen-Heu-Smoothie gönnt. Die Mähnenrobben fördern ihre Fitness durch Synchronschwimmen. Die Tierpfleger üben mit ihnen komplizierte Schimm- und Tauchfiguren. Die Übungen fördern gleichzeitig Ausdauer und Koordination und sind dabei gelenkschonend. Kelo und Kano haben sich als besonders große Talente hervorgetan. Bulle Atos tut sich mit dem neuen Trainingsprogramm noch sichtlich schwer: Kein Wunder bei mehreren Hundert Kilogramm Gewicht!

Synchronschwimmen liegt den Heidelberger Mähnenrobben im Blut.
Foto: Susi Fischer/Zoo Heidelberg

Die mentale Gesundheit der Zootiere ist zu Corona-Zeiten ebenfalls wichtig. Die von Natur aus eher zierlichen Flamingos nehmen seit kurzem am sogenannten Flamingo-Yoga teil. Das Entspannungs- und Achtsamkeitstraining wurde von Experten des IAFCCI (International Animal Fitness Coordination Center Institute) von Prof. April J. Oke in den USA eigens für Zootiere entwickelt. Der Zoo Heidelberg setzt es als erster deutscher Zoo um. Das Besondere am Trainingskonzept: Ein qualifizierter Personal-Trainer macht die Übungen gemeinsam mit den Flamingos. Die fast 50-köpfige Gruppe zu koordinieren, ist für die Trainier eine echte Herausforderung, schließlich sollen sich alle Flamingos bei den Übungen wohlfühlen. Ein Jahr lang, bis zum 1. April 2022 erhält der Zoo Heidelberg im Rahmen eines Pilot-Projekts kostenlose Trainings-Stunden. Langfristig sollen die Tierpfleger das Training selbst umsetzen.

Personal Trainer Flavio Amingo bringt das amerikanische Trainingskonzept des Flamingo-Yoga nach Heidelberg – und begeistert in passender Flamingo-Optik die Gruppe.
Foto: Zoo Heidelberg

Trainiert wird jedoch nicht nur bei Elefanten, Robben und Flamingos, sondern in allen Revieren des Zoo Heidelberg. Im Küstenpanorama wurde eigens für die Inkaseeschwalben ein Flug-Parcours aufgebaut. Hier können sie ihre Flugkünste und ihr Wendevermögen unter Beweis stellen – auch live über den Köpfen der Besucher. Die Berberlöwen trainieren fleißig auf dem schrägen Schwebebalken. Besonders Löwin Binta überzeugt durch eine sehr anmutige, grazile Kür. Selbst hinter den Kulissen geht es weiter: Die Degus machen sich im Laufrad fit für einen Halbmarathon. Dabei stehen ihnen die Tierpfleger mit motivierenden Sprüchen zur Seite und feuern sie kräftig an. Nun sucht der Zoo noch Unterstützung für ganz spezielle Übungen. „Es wäre toll, wenn ein Feuerschlucker unseren Feuerhornvögeln ein paar Spezialstunden geben könnte – und Stelzenläufer könnten langbeinigen Vögeln wie den Kranichen noch wichtige Bewegungstipps geben“, ruft die Leiterin der Programmes, Sabine Scherzoo, die Heidelberger zum Mitmachen auf. Interessierte melden sich bitte Donnerstag zwischen 10.15 Uhr und 10.30 Uhr beim Zoo Heidelberg.

Tiergarten Heidelberg gGmbH
03.04.2021

Roloway-Meerkatzen ziehen ins Große Affenhaus

Umzug bietet mehr Platz zum Klettern, Spielen, Beobachten

Die Roloway-Meerkatzen im Zoo Heidelberg sind in dieser Woche in ihr neues Domizil im Großen Affenhaus eingezogen. Die dreiköpfige Gruppe hat den Umzug aus dem Kleinen Affenhaus gut überstanden und erkundet nun die neue, noch unbekannte Umgebung. Roloway-Meerkatzen sind in der Natur vom Aussterben bedroht. Seit 2001 setzt sich der Zoo Heidelberg mit dem WAPCA-Artenschutzprojekt für den Schutz dieser Affen in den Wäldern Westafrikas ein.

Im Zoo Heidelberg stehen den drei Roloway-Meerkatzen nach dem Umzug zwei Innengehege sowie ein Außengehege zur Verfügung: Eines der Innengehege ist vom Besucherbereich des Großen Affenhaus einsehbar, das andere liegt im Tierpflegerbereich des Affenhauses und dient als gemütlicher Rückzugsort. Für die zuständigen Tierpfleger im Affenrevier bedeutet der Umzug der Meerkatzen-Gruppe eine Erleichterung im Arbeitsalltag. Besonders fasziniert sind die Meerkatzen derzeit noch von der Betriebsamkeit der Tierpfleger, denn im Pflegerbereich im Affenhaus ist immer etwas los. Am liebsten schauen sie den Tierpflegern bei der Arbeit zu. Zumindest so lange, bis im Besucherbereich im Großen Affenhaus wieder Besucher entlangschlendern, die stattdessen beobachtet werden können, denn das Große Affenhaus ist aufgrund der Pandemie geschlossen. Bei frühlingshaftem Wetter zeigen sich die Roloway-Meerkatzen den Besuchern jedoch gerne auf der Außenanlage. Dann sind sie dort beim Fressen, Klettern, und beim gemeinsamen Spielen zu sehen.

Mit dem Umzug der Roloway-Meerkatzen in das Gehege neben den Weißscheitelmangaben, leben im Zoo Heidelberg beide Flaggschiffarten des WAPCA-Artenschutzprojekts in unmittelbarer Nachbarschaft. Gemeinsam mit fünf weiteren europäischen Zoos und Institutionen initiierte der Zoo Heidelberg 2001 das WAPCA-Artenschutzprojekt (West African Primate Conservation Action). Es setzt sich gezielt für den Schutz der in Westafrika vom Aussterben bedrohten Roloway-Meerkatzen und Weißscheitelmangaben ein. Inzwischen beteiligen sich 19 Partner aus Europa an dem Projekt in Ghana und der Elfenbeinküste. Der Zoo Heidelberg stellt einen großen Teil der Projektfinanzierung bereit und unterstützt die Mitarbeiter vor Ort in mit Know-How. Neben der Bekämpfung der Wilderei und des illegalen Holzeinschlags ist die Aufklärung der Bevölkerung und die Entwicklung von alternativen Einnahmequellen ein weiterer wichtiger Teil der Artenschutzarbeit. Eine Besonderheit des WAPCA Projekts ist zudem die enge Verknüpfung mit dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für Roloway-Meerkatzen und Weißscheitelmangaben. Dabei stehen die Zoos in Europa über das EEP in ständigem Kontakt mit den Projektverantwortlichen vor Ort. Auf Grundlage der jüngsten offiziellen Empfehlung des Zuchtprogramms, wird bald eine weibliche Roloway-Meerkatze aus einem Zoo in Europa in das Zuchtzentrum nach Ghana, Westafrika ziehen, um dort mit einem Männchen eine neue Zuchtgruppe aufzubauen.

Bis es in Heidelberg wieder eine junge Roloway-Meerkatze geben wird, wird es noch eine Weile dauern. Im Dezember 2020 verstarb das Zuchtmännchen. Mutter Adriana hat sich in ihrer neuen Rolle als Gruppen-Chefin bereits gut eingefunden und stellt sich schützend vor den Nachwuchs. Für sie soll es erst einen neuen Partner geben, wenn die beiden weiblichen Jungtiere aus den letzten Jahren vollständig ausgewachsen sind. So lange wird das Mutter-Tochter-Trio alleine in Heidelberg leben – stellvertretend als wichtige Botschafterinnen für ihre bedrohten Artgenossen in Westafrika.

Tiergarten Heidelberg gGmbH
03.04.2021

Wilhelma, Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart

Kein Aprilscherz: Wilhelma hält jetzt Border-Leicester-Schafe

Ohren gespitzt: Wunderliche Neuzugänge auf Schaubauernhof

Die neu in die Wilhelma aufgenommenen Border-Leicester-Schafe haben durch ihre markanten weißen Gesichter und die Stehohren ein unverwechselbares Aussehen. Ihr Kopf erinnert allerdings viele an Osterhasen.
Foto: Wilhelma Stuttgart

Zu Ostern ist die Wilhelma immer für etwas Neues gut. Die ersten Lämmchen stellen sich bei den Kamerunschafen ein. Weitere Jungtiere werden bald folgen. Daneben wartet der Schaubauernhof des Zoologisch-Botanischen Gartens in Stuttgart aber auch mit einer neuen Attraktion auf: Wie ein leibhaftiger Aprilscherz zeigen sich im ehemaligen Gehege der Trampeltiere die während des winterlichen Lockdowns dort eingezogenen Neuzugänge. Als wären Osterlamm und Osterhase eine denkwürdige Liaison eingegangen, schaut aus dem wolligen Schafsfell ein markantes weißes Gesicht hervor, von dem lange Ohren wie Hasenlöffel senkrecht nach oben stehen.

Die neu in die Wilhelma in Stuttgart aufgenommenen Border-Leicester-Schafe haben durch ihre markanten weißen Gesichter und die Stehohren ein unverwechselbares Aussehen. Ihr Kopf erinnert allerdings viele an Osterhasen.

Ihre Lauscher stellen die sogenannten Border-Leicester-Schafe schon seit dem 18. Jahrhundert auf. Die Rasse wurde in der englischen Grafschaft Northumberland an der Grenze (englisch: border) zu Schottland erzüchtet und 1767 anerkannt. Sie war aus Kreuzungen mit Schafen aus Leicestershire entstanden. Ziel war es, ein fleischbetontes Schaf zu züchten, dessen Wolle zugleich noch gut zu verarbeiten war. Das Haustier mit doppeltem Nutzen wurde jedoch nicht in großer Zahl gehalten, sondern diente in erster Linie dazu, durch Einkreuzen die damals auf der britischen Insel verbreiteten Herden von einfachen Landschafen ertragreicher zu machen. Zu diesem Zweck wurde die Rasse auch exportiert. Deshalb gibt es sie mittlerweile in rund 60 Ländern, aber nirgendwo ist sie häufig zu finden. Zu den prominentesten Züchtern der Anfangszeit gehörte George Washington. Von 1789 bis 1797 erster Präsident der gerade gegründeten Vereinigten Staaten von Amerika, legte er sich für seinen Landsitz Mount Vernon südlich der Hauptstadt eine kleine, aber damals viel bewunderte Border-Leicester-Herde zu.

Die neu in die Wilhelma in Stuttgart aufgenommenen Border-Leicester-Schafe haben durch ihre markanten weißen Gesichter und die Stehohren ein unverwechselbares Aussehen. Ihr Kopf erinnert allerdings viele an Osterhasen.

Mit bis zu 150 Kilo bei den Böcken gehört die Border-Leicester-Rasse zu den größten Kalibern unter den Schafen. Auch ihr welliges und glänzendes Haar macht sie beliebt. Das skurrile Aussehen durch die originellen Stehohren und die Ramsnase mit der nach außen gewölbten Stirn-Nasen-Partie stellte dagegen nur einen zufälligen Effekt dar. Bei der Nutztierzucht fand dieser anfangs kaum Beachtung. Erst in der modernen Hobbyzucht haben Liebhaber dieses Merkmal stärker betont. Die vier Tiere der Wilhelma kamen alle 2020 bei einem deutschen Züchter auf die Welt. Untergebracht ist das Quartett aus einem Bock und drei Weibchen auf dem ehemaligen Kamel-Gehege vor dem Bauernhof. Die Trampeltiere sind vergangenen Sommer von dort auf die neue Anlage für Asiatische Huftiere umgezogen, wo sie jetzt zusammen mit Yaks zu sehen sind.

Wilhelma, Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart
03.04.2021

Stuttgart übersteigt Corona-Inzidenzwert von 100

Die Wilhelma muss wieder schließen

Der Eingang der Wilhelma wird vorerst geschlossen bleiben.
Foto: Wilhelma Stuttgart

Diese Nachricht kommt nicht ganz überraschend: Die Wilhelma musste ihre Tore zum Mittwoch, 31. März, wieder schließen. Grund hierfür sind die stetig steigenden Corona-Zahlen in der Landeshauptstadt Stuttgart. Am 24. März überschritt der Inzidenzwert die kritische Schwelle von 100. Bleibt dieser Wert für insgesamt drei aufeinanderfolgende Tage auf diesem hohen Niveau, greifen laut Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg wieder die Regeln, die bis Anfang März galten. Damit muss auf Anordnung der Stadt Stuttgart auch der Zoologisch-Botanische Garten Stuttgart ab Mittwoch, 31. März, wieder schließen. Alle, die bereits Karten für diesen Tag online gekauft hatten, erhalten den Kaufpreis automatisch erstattet. Bei aktuellen Jahreskarten verlängert sich deren Gültigkeit automatisch um die Dauer der Komplettschließung.

„Immerhin konnten in den letzten Wochen rund 50.000 Menschen unseren Park besuchen“, freut sich Dr. Thomas Kölpin, Direktor der Wilhelma. „Trotzdem schmerzt dieser Schritt mit den bevorstehenden Osterfeiertagen sehr. Denn jetzt beginnt die schönste Jahreszeit: Die Magnolien stehen kurz vor dem Aufblühen und bei vielen Tieren machen sich Frühlingsgefühle breit.“ Über all die Attraktionen, die hinter verschlossenen Türen stattfinden, berichtet die Wilhelma aber ab sofort auch auf Instagram unter wilhelma_stuttgart.

„Nun bleibt nur zu hoffen, dass die Zahlen in Stuttgart rasch wieder sinken“, betont Kölpin. „ Denn wenn die Inzidenz an fünf aufeinanderfolgenden Tagen stabil unter 100 bleibt, dürfen wir aller Voraussicht nach wieder öffnen.“ Dies kann nur erreicht werden, wenn alle mithelfen, die Verbreitung des Corona-Virus zu verhindern.

Die Wilhelma auf Instagram: wilhelma_stuttgart (www.instagram.com/wilhelma_stuttgart).

Wilhelma, Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart
03.04.2021

Emus sind bei Roten Riesenkängurus eingezogen

Sprinter und Springer teilen sich jetzt das Australien-Gehege

Von den Emus leben jetzt Hahn (links) und Henne in der Wilhelma.
Foto: Wilhelma Stuttgart

Verdutzte Blicke auf allen Seiten: Auf der Känguru-Anlage der Wilhelma sind seit kurzem erstmals auch zwei Emus zu Hause. Zwar sind in diesem Gehege Australier unter sich. Doch hatten die Roten Riesenkängurus des Zoologisch-Botanischen Gartens in Stuttgart in ihrem Leben zuvor noch keine Emus gesehen. Deshalb halten sich die sprunghaften Beuteltiere bisher noch sehr im Hintergrund. Derweil haben sich die beiden Vogelarten in dieser Wohngemeinschaft schon arrangiert. „Die großen Emus und die viel kleineren, aber streitbaren Hühnergänse haben begriffen, dass es durchaus unangenehm werden kann, sich mit dem anderen anzulegen“, berichtet der Kurator Dr. Günther Schleussner.

Von den Emus leben jetzt Hahn (links) und Henne in der Wilhelma.
Foto: Wilhelma Stuttgart

Emus haben eine imposante Statur: Von einer Körperhöhe von 1,00 bis 1,30 Meter ragen ihre Köpfe an den langen Hälsen bis knapp zwei Meter hoch. Bei den 30 bis 45 Kilo schweren Laufvögeln sind die Weibchen meist etwas größer, schwerer und dunkler gefärbt als die Männchen. Der Emu ist von Natur aus flugunfähig, kann aber sehr schnell rennen. Für einen Zweibeiner erreicht er das bemerkenswerte Tempo von 50 Kilometer pro Stunde. Zum Vergleich: Der schnellste Mensch, Usain Bolt, kam bei seinem Weltrekord über 100 Meter in der Spitze „nur“ auf eine Geschwindigkeit von 44,72 Kilometern pro Stunde. Der Emu schafft dies mit einer sehr kräftigen Beckenmuskulatur. Deren Anteil an seiner gesamten Muskelmasse ist etwa so groß wie bei flugfähigen Vögeln die Flugmuskulatur.

Neugierig beäugen die Emus ihre Zaungäste, die seit der Wiedereröffnung der Wilhelma an ihr Gehege kommen.
Foto: Wilhelma Stuttgart

Schneller läuft nur der noch größere Strauß, der auf Tempo 70 kommen kann. Die großen Laufvögel sind übrigens nicht näher miteinander verwandt. Der Emu in Australien, der Strauß in Afrika und der Nandu in Südamerika haben getrennt voneinander einen ähnlichen Körperbau entwickelt. Vom Emu, der mit den Kasuaren verwandt ist, gab es drei Unterarten. Von ihnen sind zwei nach der Ankunft der europäischen Siedler auf dem Fünften Kontinent ausgestorben. Der Emu lebt in fast ganz Australien und kommt mit landwirtschaftlichen Strukturen so gut klar, dass es heute vermutlich mehr dieser Vögel gibt als vor der Besiedlung durch die Europäer.  Auf der Insel Tasmanien wurde die dort vorkommende Unterart jedoch im 19. Jahrhundert ausgerottet.

Neugierig beäugen die Emus ihre Zaungäste, die seit der Wiedereröffnung der Wilhelma an ihr Gehege kommen.
Foto: Wilhelma Stuttgart

Seit wenigen Tagen schauen die beiden 2018 geschlüpften Emus mit ihren großen Augen wieder verwundert. Für sie bedeutet die Wiedereröffnung der Wilhelma, dass erstmals Gäste vor ihrem Gehege stehen. Der Hahn und die Henne kommen neugierig bis an den Zaun. Der ist vorerst auf Brusthöhe blickdicht verhängt, damit die Emus leichter ihre Grenzen kennen lernen. Die Besucherinnen und Besucher können sie gut beobachten, sollten aber ihre Finger und jede Nahrung bei sich behalten, um nicht Bekanntschaft mit den Schnäbeln zu machen. Während ältere Emus weitgehend Vegetarier sind und vor allem Gräser, Kräuter, Samen sowie Früchte fressen, stärken sich jüngere Emus zusätzlich auch mit Raupen, Insekten und kleinen Wirbeltieren.

Neugierig beäugen die Emus ihre Zaungäste, die seit der Wiedereröffnung der Wilhelma an ihr Gehege kommen.
Foto: Wilhelma Stuttgart

Wilhelma, Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart
03.04.2021

Wilhelma – Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart

Auswertung der Treffer in Online-Fotoportal / Wilhelma hat jetzt eigenen Auftritt gestartet

Die Königin der Herzen unter den deutschen Zoos bei Instagram

Die Kamelien entfalten ihre Pracht dieses Jahr ohne Publikum.
Foto: Wilhelma Stuttgart

Die Wilhelma in Stuttgart ist als Fotomotiv mit Abstand der beliebteste Zoo in Deutschland. Das hat das Internet-Portal für Kurzreisen kurz-mal-weg.de anhand der auf Instagram gezeigten Aufnahmen jetzt ermittelt. Dafür hat die Agentur erhoben, wie viele Bilder aus den Zoos auf der aktuell populärsten Social Media-Plattform eingestellt wurden und über ein entsprechendes Schlagwort zu finden sind. Bei Instagram ist die Wilhelma demnach die absolute Nummer Eins – und das nicht einmal knapp. Mit 92.594 Einträgen verweist sie die anderen Publikumslieblinge auf die Plätze: Der Zoo Leipzig kommt auf 80.782 Treffer, der Zoologische Garten Berlin auf 78.259. Zu den großen Vier zählt noch der Tierpark Hagenbeck in Hamburg mit 76.323. Danach fällt die Zahl der Nennungen rapide ab. Spannender Fakt dabei: Die Wilhelma hat ihren eigenen Instagram-Auftritt erst in der vergangenen Woche unter wilhelma_stuttgart gestartet. Eigene Veröffentlichungen des Zoologisch-Botanischen Gartens haben den Wert im Ranking also nicht angehoben.

Den Zwillingsnachwuchs der Zwergseidenäffchen können die Gäste wegen der coronabedingten Häuserschließung vorerst nur im Internet sehen.
Foto: Wilhelma Stuttgart

„Als Maß der Beliebtheit ist dieser Spitzenrang für uns ein großartiges Lob“, sagt der Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin. „Die Wilhelma hat natürlich den Vorteil, dass sie als einzige Einrichtung zugleich Zoo und Botanischer Garten ist und das in einer historischen Anlage. Das macht sie äußerst fotogen.“ Daher biete der Park viele Gelegenheiten, außer der Tierwelt auch exotische Botanik und außergewöhnliche Architektur abzulichten. Kaum ein Gast geht ohne eine Fotoserie als Souvenir nach Hause: Viele Besucherinnen und Besucher zücken ihr Handy für Schnappschüsse, manche Amateurfotografen gehen mit professioneller Kamera-Ausrüstung auf Fotosafari und verharren teilweise stundenlang vor einem Gehege, um den besten Augenblick festzuhalten.

Die Knospen der Magnolien im Maurischen Garten beginnen, sich zu öffnen.
Foto: Wilhelma Stuttgart

„Die Menschen halten so ihre schönen Erinnerungen an den Besuch fest und teilen sie gerne mit Freunden“, sagt Kölpin. „In Corona-Zeiten lassen sich die Erlebnisse leider nicht in gleicher Form vor Ort auffrischen. Die Zahl der Gäste ist begrenzt und die Häuser müssen geschlossen bleiben. Deshalb haben wir zum Beginn unserer Hauptsaison einen eigenen Instagram-Auftritt gestartet, um unsere Freundinnen und Freunde auf dem Laufenden zu halten.“ Fotos, Videos und Kurzinfos aus dem Alltag zeigen dort in loser Folge, was sich in der Wilhelma tut, und geben gelegentlich auch Einblicke in aus Infektionsschutz-Gründen derzeit geschlossene Bereiche. So gibt es zum Beispiel Impressionen von der Kamelienblüte, die im Wechselschauhaus dieses Jahr ohne Publikum verstreichen muss. Zu sehen sind erste Aufnahmen von Jungtieren oder Neuzugängen, die während der Komplettschließung hinzukamen. Und wer sich für die bevorstehende Magnolienblüte interessiert, kann sich über die Entwicklung der Knospen informieren.

Die Knospen der Magnolien im Maurischen Garten beginnen, sich zu öffnen.
Foto: Wilhelma Stuttgart

Zu finden ist der offizielle Auftritt der Wilhelma unter: www.instagram.com/wilhelma_stuttgart.

Ranking der deutschen Zoos bei Instagram:

RangNameInstagram-Einträge
1Wilhelma – Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart92.594
2Zoo Leipzig80.782
3Zoologischer Garten Berlin78.259
4Tierpark Hagenbeck in Hamburg76.323
5Kölner Zoo52.477
6Tierpark Berlin42.460
7Münchner Tierpark Hellabrunn27.203
8Tiergarten Nürnberg22.082
9Zoo Osnabrück13.372
10Zoologischer Stadtgarten Karlsruhe9.820

Quelle: kurz-mal-weg.de, 19.3.2021

Link: https://www.kurz-mal-weg.de/reisemagazin/reiseziele/beliebte-zoos-in-deutschland

Wilhelma, Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart
24.03.2021

Zoo Heidelberg

Heidelberger Waldrappe in Spanien ausgewildert

Zoo Heidelberg beteiligt sich an Auswilderungsprojekt

Ende Februar 2021 sind vier junge Waldrappe aus dem Zoo Heidelberg erfolgreich in La Janda, Cadíz, im Süden Spaniens ausgewildert worden. Dazu reisten sie bereits im Dezember von Heidelberg nach Jerez de la Frontera, um dort zusammen mit anderen Waldrappen auf die Auswilderung vorbereitet zu werden. Im Rahmen des Artenschutz-Projekts “Proyecto Eremita“ werden in dieser Region Spaniens immer wieder junge Waldrappe aus Europäischen Zoos, darunter in diesem Jahr erstmals Tiere aus dem Zoo Heidelberg, in die Natur entlassen. Ziel des Projekts ist es, über mehrere Jahre eine gesunde, sich selbst vermehrende Waldrapp-Population aufzubauen. Die vier jungen Waldrappe wurden in Heidelberg von den Elternvögeln großgezogen und waren im Alter von sechs Monaten fit und selbstständig genug, um in ihre neue spanische Heimat zu ziehen.

Waldrapp im Zoo Heidelberg
Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg

„Der Zoo Heidelberg hält und züchtet Waldrappe seit vielen Jahren. Viele der Heidelberger Jungtiere leben inzwischen in anderen Zuchtgruppen und haben dort bereits selbst Nachwuchs gezeugt. Wir haben im letzten Jahr bereits ein Auswilderungsprojekt in Deutschland finanziell unterstützt. Waldrappe waren früher in Europa, unter anderem in Süddeutschland, weit verbreitet, wurden dort aber durch den Menschen ausgerottet. Auswilderungsprojekte wie dieses zeigen, wie die Zucht bedrohter Tiere zum Überleben der Art im Freiland erfolgreich beitragen kann“, erklärt Dr. Eric Diener, Vogelkurator im Zoo Heidelberg.

Vom Aussterben bedrohte Vögel

In der Auswilderungsvoliere gewöhnen sich die Vögel an die Umgebung und können nach der Auswilderung dorthin zurückkehren, wo sie eine Zeit lang weitergefüttert werden, bis sie sich schließlich in der neuen Umgebung eingelebt haben.
Foto: Proyecto Eremita

Waldrappe stammen ursprünglich aus Regionen in Mittel- und Südeuropa, Nordafrika und dem Nahen Osten. Da sie im Mittelalter als Delikatesse galten, wurden sie fast überall durch den Menschen ausgerottet. Lange Zeit kannte man den Waldrapp, welcher an seinem charakteristischen Federschopf gut erkennbar ist, nur aus historischen Abbildungen, bis er in Nordafrika wiederentdeckt wurde. Der Waldrapp zählt laut IUCN zu den vom Aussterben bedrohten Vogelarten – es gibt nur noch zwei natürliche Vorkommen in Marokko und der Türkei. Erfolgreiche Wiederauswilderungen konnten den Waldrapp in Europa wieder heimisch machen, unter anderem im Voralpenraum. Diese Waldrapp-Kolonie verbringt den Sommer in Bayern und Österreich, um zu brüten, und zieht im Herbst in das Winterquartier in der italienischen Toskana. In warmen Regionen, wie im Mittelmeerraum, finden die Vögel ganzjährig Nahrung und müssen nicht in ein Winterquartier ziehen. Durch erfolgreiche Zuchtbemühungen in Zoos, die Hand in Hand mit Artenschutzprojekten vor Ort zusammenarbeiten, kehrte der Waldrapp nach 400 Jahren Abwesenheit als Bestandteil der Europäischen Natur zurück.

Das „Proyecto Eremita“

Ausgewilderte Waldrappen in La Janda, Cadíz
Foto: Proyecto Eremita

Mit der Region La Janda in Südspanien haben die Artenschützer des „Proyecto Eremita“ eine weitere Region gefunden, die dem ursprünglichen Lebensraum des Waldrapps mit Felsen zum Brüten und offenen Wiesen zur Nahrungssuche sehr ähnlich ist. In diesem Naturschutzgebiet soll sich eine sedentäre – nicht ziehende – Population ansiedeln. Dabei setzen die Artenschützer auf eine Mischung aus handaufgezogenen Tieren und Tieren, die in Zoos von ihren Elternvögeln aufgezogen wurden. In speziellen Volieren werden die im Zoo geborenen jungen Waldrappe für die Auswilderung vorbereitet. GPS-Sender auf dem Rücken der Vögel ermöglichen den Naturschützern, die Bewegungen der Tiere nach der Auswilderung nachzuvollziehen.

Waldrapp mit Peilsender vor der Auswilderung
Foto: Proyecto Eremita

Erste Erfolge zeichnen sich nach 16 Jahren der Projektarbeit ab: Einige Walrappe haben in Spanien bereits in der Natur gebrütet und konnten die Küken erfolgreich großziehen. Insgesamt leben in Spanien inzwischen 115 Tiere. Der Zoo Heidelberg hofft, dass auch die Heidelberger Waldrappe ihren Weg finden und erfolgreich zum Erhalt der Population beitragen werden. In Zukunft werden sicherlich noch weitere Jungtiere aus Heidelberg die Reise nach Südspanien antreten.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: (1) Petra Medan/Zoo Heidelberg; (2-4) Proyecto Eremita
22.03.2021

Zoo & Zooschule Landau

Spendenaktion startete am 20. März: In schwierigen Zeiten zusammenhalten

Nähzentrum Landau unterstützt die Zooschule auf kreative Art

Für jeden verkauften halben Meter Stoff mit einem Tiermuster soll ein Euro (1 €) der Zooschule Landau e.V. zugutekommen. Diese Aktion soll helfen, die Bildungseinrichtung durch die schwere Zeit ohne Einnahmen zu bringen. Als der Stoff mit den bunten Tiermotiven im Ge­schäft Nähzentrum Landau eintraf, entstand spontan die Idee für die vierwöchige Aktion, die von der Inhaberin Mona Roth und ihren Mitarbeiterinnen kreativ vorbereitet und durchgeführt wird. „Uns liegt das Wohl der Kinder, die durch diese Situation auch sehr eingeschränkt sind, sehr am Herzen. Die Zooschule ist aus unserer Sicht eine besonders förderwürdige Institution, weil sie Bildung und das Umweltverständnis von Kindern fördert. Gerade in und auch nach dieser schweren Zeit der Pandemie empfinden wir es als sehr wichtig, dass diese Institution weiterhin existieren kann“, so Roth.

Die Vorsitzende des Fördervereins der Zooschule Landau e.V., Elena Bonatz, freut sich über die Entscheidung des Teams des Nähzentrum Landau und wertschätzt dieses Engagement: „Es ist bewundernswert, mit welchem kreativen Einsatz Frau Roth und ihr Team die Aktion vorberei­tet haben. Es ist auch großartig, dass der Zooschule damit so viel Anerkennung entgegenge­bracht wird. Die Zooschule leistet mit ihrer breiten Bildungsarbeit einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft und hier vor allem für die junge Generation. Die Einrichtung ist jedoch auf ideelle und finanzielle Unterstützung angewiesen“, ergänzt Bonatz.

Kunden und alle anderen, die die Zooschule unterstützen wollen, können auch direkt im La­dengeschäft Nähzentrum Landau (Inhaberin Mona Roth), Kronstr.2, 76829 Landau (am Rat­hausplatz) eine Spende für die Zooschule in eine Spendenkasse werfen. Die gesammelten Spen­den werden zu 100 % dem Förderverein Zooschule Landau e.V. übergeben.

Mehr Informationen zur Spendenaktion sind auf der Website www.naehmaschinen-welt.de zu finden.

Förderverein der Zooschule Landau e.V.
22.03.2021