Erste Anmeldungen für 5-tägigen „Maimarkt spezial“ rund um Bauen – Umwelt – Energie vom 23. bis 27. Juni 2021
Die Einladungen an potentielle Aussteller sind raus, jetzt kann es richtig los gehen: „Wir freuen uns sehr über das große Interesse am Maimarkt spezial. Die ersten Anmeldungen sind bereits eingetroffen“, verrät Messe-Chefin Stefany Goschmann. „Die Corona-Pandemie hat viele unserer Aussteller hart getroffen. Wir spüren aber auch einen enormen Willen zum Aufbruch. Alle wollen wieder loslegen. Begegnungen vor Ort, individuelle Beratung und der persönliche Kontakt zum Kunden sind nicht zu ersetzen.“
Nachdem der klassische Maimarkt Mannheim 2021 aufgrund der Corona-Einschränkungen abgesagt werden musste, plant die Mannheimer Ausstellungsgesellschaft einen kleineren, 5-tägigen „Maimarkt spezial“ vom 23. bis 27. Juni 2021. Die Sonderausgabe fokussiert sich vor allem auf die Themen Bauen – Umwelt – Energie. Interessierte Besucherinnen und Besucher finden Angebote für Haus und Garten, Handwerk und Gewerbe, Umwelt und klimafreundliche Technologien, Energie und Mobilität. Auch das Deutsche Fertighaus Center mit seinen rund 40 energieeffizienten Musterhäusern wird Teil der Messe sein.
info:
„Maimarkt spezial“ Bauen – Umwelt – Energie 23. bis 27. Juni 2021 www.maimarkt.de
Neue Gepardin bezieht umgebaute Anlage – Start in Programme für Zucht und Schutz der Tierart
Wilhelma und Förderverein fördern das Überleben der Geparden
Neuzugang Niara startet ihren allerersten Ausflug in die für sie komplett umgebaute Außenanlage des zusätzlichen Gepardengeheges. Foto: Wilhelma Stuttgart
Noch setzt Neuzugang Niara ihre Pfoten im eigens für sie in der Wilhelma komplett umgebauten Außengehege vorsichtig voreinander. Doch markiert dies den Startschuss, dass der Zoologisch-Botanische Garten in das Rennen gegen das Aussterben der Geparden einsteigt. Gemeinsam mit seinem Förderverein strengt sich die Wilhelma an, in Stuttgart eine erfolgreiche Zucht der zusehends bedrohten Art aufzubauen und sich zugleich für bessere Lebensbedingungen in deren afrikanischen Herkunftsregion einzusetzen. „Für viele ist es schwer vorstellbar, dass selbst das schnellste Landsäugetier der Welt dem Schicksal des Aussterbens offenbar nicht entkommen kann“, sagt Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin. „Doch die hochspezialisierten Katzen ziehen ohne unsere Hilfe im Konflikt zwischen Mensch und Tier um die gemeinsamen Lebensräume den Kürzeren. Weil Geparden gelegentlich Vieh reißen, stehen sie bei den Hirten auf der Abschussliste.“ Seit Anfang des 20. Jahrhunderts ist ihr Bestand auf gerade einmal ein Siebtel zusammengebrochen. Mit geschätzt weniger als 7500 Tieren sind die Geparden inzwischen stärker gefährdet als Löwen oder Leoparden in Afrika.
Für das Gesamtprojekt der Wilhelma hat der Verein der Freunde und Förderer zum einen 180.000 Euro in die Neugestaltung der früheren Eisbärenanlage investiert und damit einen großen Teil der Umbaukosten von 300.000 Euro getragen. Zum anderen gibt er zusätzlich 25.000 Euro für das Schutzprogramm des Cheetah Conservation Funds (CCF) in Namibia und möchte diese Summe bei gutem Erfolg jährlich aufbringen. Seit 25 Jahren züchtet der CCF in Namibia Herdenschutzhunde, die Hirten helfen, Angriffe von Geparden auf Zuchtvieh abzuwehren. Der Auswertung zufolge verzeichnen mehr als 90 Prozent der Viehhalter dadurch höchstens noch ein Fünftel der Viehverluste, manche gar keine mehr. Deshalb machen sie weniger Jagd auf die Raubtiere. Jeder Hirte, der einen Schutzhund erhält, verpflichtet sich im Gegenzug, bei Konflikten den Gepard zu verschonen, die Artenschützer zu informieren und ihnen die Umsiedlung der Katze zu ermöglichen. Mit den Beiträgen der Wilhelmafreunde kann der CCF die Ausbildung deutlich ausbauen und die Wartezeit auf einen solchen Wachhund voraussichtlich von vier auf zwei Jahre halbieren.
Nach dem obligatorischen Gesundheitscheck und ein paar Tagen zur Eingewöhnungsphase durfte Gepardin Niara das erste Mal das Außengehege erkunden. Foto: Wilhelma Stuttgart
„Der Artenschutz in den Zoos und vor Ort gehört zusammen“, sagt der Vereinsvorsitzende Prof. Georg Fundel. „Wir wollen die Wilhelma darin unterstützen, beide Ziele parallel verfolgen zu können: den Bestand in Afrika zu sichern und in den Zoos eine Reservepopulation von Geparden aufzubauen, die sich selbst erhalten kann. Dafür sind die Fördergelder hier und dort ein guter Beitrag.“ Mit mehr als 32.000 Mitgliedern ist der größte Förderverein eines Zoos in Europa ein konstanter Rückhalt für die Wilhelma und ihre Weiterentwicklung.
Der Investitionszuschuss half der Wilhelma dabei, optimale Zuchtbedingungen zu schaffen und die frühere Eisbärenanlage zu einer zweiten Landschaft für Geparden zu gestalten. Das angestammte Gehege an dem Aussichtspavillon Belvedere bleibt erhalten. Denn die Zoologen haben beobachtet, dass sich Nachwuchs am ehesten einstellt, wenn man – außer zur Paarung – die Katze räumlich getrennt von den Katern hält. „In der Natur sind Gepardinnen einzelgängerisch, die Männchen leben dagegen häufig in Gruppen mit einem oder mehreren anderen Katern zusammen – häufig handelt es sich um Brüder“, erklärt die Raubkatzen-Kuratorin Dr. Ulrike Rademacher. „Hält man beide Geschlechter ständig zusammen, verlieren sie das Interesse aneinander, wie man heute weiß.“ So ist zu verstehen, dass es bislang in der Wilhelma nie Geparden Nachwuchs gab.
Als potenzielle Eltern bekommt zudem eine neue Generation eine Chance. Ihre Vorgänger, Twist und Tana, waren 2019 innerhalb eines halben Jahres in fortgeschrittenem Alter mit 14 beziehungsweise 16,5 Jahren kinderlos gestorben. Auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) kamen Ende 2019 die beiden Brüder Haraka und Zawadi aus dem Zoo La Boissière du Doré bei Nantes nach Stuttgart. Sie residieren am Belvedere. Aktuell ist nun die von dem Zuchtkoordinator als optimale Partnerin ausgewählte Gepardin Niara aus dem Zoo Salzburg eingetroffen. Nach einem obligatorischen Gesundheitscheck durfte die knapp Dreijährige jetzt erstmals ihr neues Reich betreten.
Nun soll sich Niara zunächst in Ruhe eingewöhnen und erst später im Jahr Herrenbesuch empfangen. Bis dahin sind auch die letzten Maßnahmen abgeschlossen, die sich über den Winter nicht fertigstellen ließen. So soll die neue Gepardenanlage als Highlight einen eigenen Aussichtspunkt erhalten. Gesichert durch ein Netz, das derzeit installiert wird, kann Niara dann vom Dach des Innengeheges über die Bärenfelsen und die historischen Gebäude der Wilhelma blicken. Ihre künftigen Partner Haraka und Zawadi am Belvedere wird sie dagegen von dort nicht erspähen können. Schließlich ist die Trennung gewollt.
Wilhelma – Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart 24.02.2021
Ein ganz schönes Durcheinander herrscht aktuell im Schweinegehege im Zoo Heidelberg. Gleich 21 Ferkel aus insgesamt zwei Würfen toben und springen über die Anlage. Mit ihrer lebhaften und neugierigen Art sorgen die kleinen Ferkel für Abwechslung. Die beiden Mütter bleiben trotz geballter Ferkelei entspannt und versorgen den Nachwuchs gut.
Der Nachwuchs macht es sich im Stall gemütlich. Foto: Zoo Heidelberg
Kleine Schweine auf Entdeckungsreise: Ende Januar kamen im Zoo Heidelberg insgesamt 21 Ferkel zur Welt. Die Jungtiere stammen aus zwei Würfen von unterschiedlichen Sauen. Die ersten Lebenswochen verbrachten die Würfe jeweils mit ihren Geschwistern und der Mutter im Stall, gut gepolstert im warmen Stroh. Seit wenigen Tagen unternimmt die ganze Truppe gemeinsam Ausflüge auf die Außenanlage. Jeder Winkel wird neugierig erkundet. Spannend ist alles: Sand zum Wühlen, Steine zum Beschnüffeln, frische Äste, Windböen, wärmende Sonnenstrahlen und unbekannte Geräusche oder Gerüche. Sogar der kalte Schnee aus den letzten Tagen wurde ausgiebig untersucht.
Ferkel im Schnee Foto: Heidrun Knigge/Zoo Heidelberg
Noch werden die Jungen gesäugt, versuchen sich jedoch bereits an festem Futter, wie Gemüse, Obst oder Fisch, und stecken ihre Schnäuzchen bereits in den schlammigen Boden – eben ganz schweinemäßig – wie sie es bei ihren Müttern beobachten können. Richtig wild wird es, wenn 21 junge Ferkel im Schweinsgalopp über die Anlage rennen. Durch das gemeinsame Spielen und Toben lernen die Kleinen wichtiges Sozialverhalten und machen die Rangordnung untereinander aus. Eins haben alle gemeinsam: Am Ende eines abwechslungsreichen Tages kuscheln sie am liebsten ausgiebig im „Sauhaufen“.
Ferkel beim Spielen Foto: K.W./Zoo Heidelberg
Die unterschiedliche Färbung der Ferkel ist auf die verschiedenen Rassen der Eltern zurückzuführen. Die schwarze Sau „Helga“ ist ein reinrassiges Berkshire-Schwein. Diese englische Rasse ist für ihre herausragende Fleischqualität bekannt. Dagegen stellt die rote Sau „Scully“, ebenso wie der Vater aller Ferkel, eine Mischung aus den besonders großen roten Duroc-Schweinen Amerikas und einem gefleckten Pietrain Eber, einer belgischen Rasse, dar. So ergibt sich eine bunte Ferkelschar, bei der die Besucher rätseln können, welches Ferkel zu welcher Mutter gehört.
Gemeinsamer Ausflug auf der Außenanlage. Foto: Zoo Heidelberg
Wer die Ferkel in Aktion sehen will, schaut im Internet unter www.zoo-heidelberg.de/deinzoo. Hier gibt es ein aktuelles Video der Rasselbande.
Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: „Der Nachwuchs macht es sich im Stall gemütlich.“ Zoo Heidelberg; „Ferkel im Schnee“ Heidrun Knigge/Zoo Heidelberg; „Ferkel beim Spielen“ K.W./Zoo Heidelberg; „Gemeinsamer Ausflug auf der Außenanlage.“ Zoo Heidelberg 19.02.2021
2019 Zweitältester Sumatra-Tiger der Welt gestorben
Bis in ihre alten Tage beobachtete Sumatra-Tigerin Dumai aufmerksam die Wilhelma-Gäste. Dieses Bild entstand als eine der letzten Aufnahmen von ihr im Außengehege im Oktober 2020. Foto: Wilhelma Stuttgart / Harald Knitter
Stillen Abschied nimmt die Wilhelma von ihrer Sumatra-Tigerin. Dumai ist am Freitag, 19. Februar, fast genau zwei Monate vor ihrem 21. Geburtstag hochbetagt gestorben. Weltweit lebt nur eine Sumatra-Tigerin, die älter ist als sie. In der Natur erreichen sie bis zu 15 Jahre, in Zoos werden sie selten älter als 18 Jahre. „Ein Abschied ist immer schwer, doch müssen wir sie mit Trauer ziehen lassen“, sagte Direktor Dr. Thomas Kölpin. „Dumais Alter könnte man nach menschlichen Maßstäben mit einer Hundertjährigen vergleichen.“ Sie habe in der Wilhelma ein langes, gesundes und sinnvolles Leben gehabt. „Durch ihren Nachwuchs konnte sie mehrfach zum Überleben der bedrohten Raubkatzen beigetragen und war als Botschafterin ihrer Art ein Aushängeschild für den Artenschutz“, so Kölpin. Sie war bei den Besucherinnen und Besuchern sehr beliebt, so dass die Wilhelma dank vieler Spenden den Schutz von Reservaten durch die „Wildcats Conservation Alliance“ auf der indonesischen Großinsel Sumatra über die Jahre mit rund 90.000 Euro fördern konnte.
Dumai galt als bildhübsche Katze. Diese „Staraufnahme“ gelang 2007 dem Fotografen Harald Löffler. Foto: Harald Löffler / Eye of the Tiger“
Dass Dumai das Ende ihres Wegs bald erreichen würde, hatte sich zuletzt abgezeichnet. Bis weit nach ihrem runden Geburtstag am 17. April 2020 war sie agil geblieben, obwohl die ohnehin schlanke Katze altersbedingt immer mehr an Muskelmasse abbaute. Doch in den vergangenen Tagen ruhte und schlief sie fast die ganze Zeit und stellte das Fressen und Trinken weitgehend ein. Nun soll geklärt werden, ob ihr Körper in einem Naturkundemuseum für die Nachwelt erhalten bleibt und ihre Organe für die Forschung nützlich sein können.
Mit ihrem ersten Partner Tuan verstand sich Dumai auf Anhieb sehr gut, hier im Jahr 2004. Foto; Harald Löffler / Eye of the Tiger
Dumai gehörte zu den bekannten und markanten Bewohnerinnen des Zoologisch-Botanischen Gartens. Eingezogen war sie aus dem Dudley Zoo in England im Jahr 2001. Mit dem aus Lissabon nach Stuttgart gekommenen Kater Tuan harmonierte sie gleich sehr gut und brachte 2005 ihre beiden gemeinsamen Jungtiere zur Überraschung der Pflegerinnen und Pfleger statt in der Geborgenheit der Wurfbox vor den Augen der Wilhelma-Gäste auf der Außenanlage zur Welt. Im Folgejahr platzierte das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) Tuan und die beiden jungen Kater in anderen Zoos. Dumai erhielt dafür Gesellschaft von Carlos aus dem Wuppertaler Zoo. Mit ihm hatte sie 2007 Drillinge, die später in Spanien, Frankreich und Schweden ihr neues Zuhause fanden. Seit Carlos 2015 überraschend mit einem Tumor starb, residierte Dumai allein. Als einzelgängerische Tigerin lag das in ihrer Natur. Sie versteckte sich gerne im Gebüsch oder beobachtete von erhöhten Sitzbrettern aus jede Bewegung in den Nachbargehegen. So hatte sie zum Beispiel Japanmakaken, Geparden und Okapis in Sichtweite.
Dumai hatte zweimal Nachwuchs. Hier ist sie 2007 beim Spielen mit einem ihrer Jungtiere zu sehen. Foto: Harald Löffler / Eye of the Tiger
Dumais bisheriges Domizil wird nun für andere Katzen umgebaut. Für die Fortsetzung der traditionsreichen Tigerhaltung ist nämlich ein 4000 Quadratmeter großes Landschaftsgehege in Planung, das im Bereich der neuen Asienanlagen bis 2023 entstehen soll. Dann wird dort mit Sibirischen Tigern die größte Unterart der Tiger einziehen.
Erhöhte Aussichtspunkte waren bei der Tigerin Dumai immer beliebt, wie hier 2013 gut zu sehen war. Foto: Harald Löffler / Eye of the Tiger
Text: Wilhelma – Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart Foto: (1) : Wilhelma Stuttgart / Harald Knitter; (Rest) Harald Löffler / Eye of the Tiger 19.02.2021
Doppelgeburt in „Südamerika-WG“
Winzige Zwillinge bei den Zwergseidenäffchen
Nur gerade Daumen groß krallen sich die Zwillinge der Zwergseidenäffchen auf dem Rücken ihres Vaters Rocko fest. Foto: Wilhelma Stuttgart / Marcel Schneider
Der Kontrast könnte im Menschenaffenhaus der Wilhelma nicht größer sein: Hier die gewaltigsten Primaten mit den Gorillas, deren Silberrücken 200 Kilo schwer werden können, und dort gleich nebenan die kleinsten aller Affen: die Zwergseidenäffchen – nicht mehr als 140 Gramm leicht. Getrennt nur durch eine Scheibe können sie sich beäugen. Und wenn sie genau hinschauen, entdecken die Gorillas im Fell der Krallenaffen noch kleinere „Zwerge“, die sich auf dem Rücken der Erwachsenen festhalten. Gerade einmal Daumen groß sind die beiden Jungtiere, die vor einem Monat auf die Welt gekommen sind und jetzt ihr Umfeld erkunden.
Damit hat sich bei den Zwergseidenäffchen, die es im Zoologisch-Botanischen Garten in Stuttgart seit 1995 gibt, ein Generationenwechsel vollzogen. Das seit vielen Jahren sehr erfolgreiche bisherige Zuchtpaar Ica und Chico war 2020 gestorben. Ihre letzte Tochter Greta zog in den Tierpark Dessau um. Valentina, eine im März 2018 geborene Tochter von Chico und Ica bildet nun das neue Elternpaar mit Rocko, der im Mai 2019 aus dem Parc Merveilleux in Luxemburg nach Stuttgart gekommen ist. Für die beiden ist es nun der erste Nachwuchs. Zwillinge sind dabei für Zwergseidenäffchen keine Besonderheit, sondern sogar der Normalfall, anders als bei ihren Mitbewohnern, den Springtamarinen und Faultieren, die jeweils „Einzelkinder“ aufziehen. Diese drei südamerikanischen Tierarten teilen sich hier als Gäste eine Art Wohngemeinschaft, weil ihre bisherigen Quartiere im sogenannten Jungtieraufzuchthaus und dem früheren Menschenaffenhaus unbewohnbar geworden waren. An deren Stelle entstehen nun schrittweise die Terra Australis und ein neues Gehege für Krallenaffen.
Typisch für Zwergseidenäffchen ist, dass sich die ganze Familie am Babysitting beteiligt. Nur das ranghöchste Weibchen der Gruppe bekommt Nachwuchs. Das Säugen muss sie selbst übernehmen, aber sonst reicht die Mutter die Kleinen schon bald nach der Geburt an die anderen ausgewachsenen Mitglieder der Affenbande weiter. Wechselweise tragen die Artgenossen die Däumlinge huckepack umher. Vielfach behütet haben diese in der Wildnis bessere Chancen zu überleben. Und die älteren Geschwister lernen so bereits, ein Jungtier aufzuziehen. Nach drei Monaten Milchspeise an Mutters Brust, nähren sich die Nachkommen schon wie die Erwachsenen. Sie fressen Blüten, Früchte, Insekten und Spinnen und trinken gerne Baumsaft. Dazu zapfen die Affen die Äste an, indem sie mit ihren spitzen Eckzähnen Löcher in die Rinde bohren. Damit sie nicht das Inventar ihrer WG zernagen, erhalten sie in der Wilhelma täglich Akaziensaft serviert.
Text: Wilhelma – Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart Foto: Wilhelma Stuttgart / Marcel Schneider 19.02.2021
Für mehr Naturschutz und Schmetterlinge in der Stadt
Schmetterlingsprojekt von BUND Stuttgart und Wilhelma wird mit Landesnaturschutzpreis 2020 der Stiftung Naturschutzfonds ausgezeichnet
Workshop für Gärtner der Wilhelma. Foto: Silvia Hämmerle / BUND BW
Stuttgart – Bunte Inseln statt grüner Wüsten. Seit zehn Jahren engagieren sich der BUND Kreisverband Stuttgart und der Zoologisch-Botanische Garten Wilhelma für mehr Stadtnatur in Stuttgart. Sie schaffen und pflegen artenreiche Wiesen mit heimischen Blütenpflanzen als nahrungsreiche Oasen und Lebensraum für Schmetterlinge und Insekten. Das Engagement zahlt sich aus. Am Dienstag (9. Februar) ist das Projekt mit dem Landesnaturschutzpreis 2020 der Stiftung Naturschutzfonds ausgezeichnet worden.
Ehemals intensiv gepflegte Stuttgarter Parkbereiche wandeln Wilhelma und BUND seit zehn Jahren von „grünen Wüsten“ in wertvolle Lebensräume um. „Mittlerweile haben BUND und Wilhelma ihre Kooperation auf dreizehn Stuttgarter Wiesen ausgeweitet“, sagt Brigitte Dahlbender, Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg. „Langfristig wollen wir durch die Gewinnung neuer Wiesen im gesamten Stuttgarter Stadtgebiet ein enges Netz an Trittsteinbiotopen aus insektenfreundlichen Wiesen schaffen. So wird eine Verbindung von der Stadt zu den umliegenden Naturschutzgebieten gewährleistet. Das ist ein enorm wichtiger Beitrag für den Biotopverbund und gegen das Insektensterben. Die Parkpflege der Wilhelma und die BUND-Aktiven haben wirklich einen Naturschatz geschaffen und den Landesnaturschutzpreis hoch verdient.“
Foto: Julia Ellerbrock / BUND BW
Neues Pflegekonzept: Seltener mähen. Wenig düngen. Altgrasinseln stehen lassen
Die Wilhelma ist nicht nur für die Pflege des Zoologisch-Botanischen Gartens zuständig, sondern als Landesbetrieb betreut ihr Fachbereich Parkpflege alle Flächen, die in der Hauptstadt und dem direkten Umland dem Land gehören, wie Schlossgarten und Rosensteinpark, aber auch die Grabkapelle und Schloss Solitude oder das Universitätsgelände in Vaihingen sowie vieles mehr. Insgesamt kommen außerhalb der Wilhelma rund 100 kleine und große Objekte mit über 300 Hektar zusammen.
Um die Anzahl und den Artenreichtum von Schmetterlingen zu erhöhen, haben der BUND und der Fachbereich Parkpflege der Wilhelma ein naturnahes Pflegekonzept eingeführt: Die ausgewählten Wiesen mäht die Parkpflege nur noch zwei Mal im Jahr und düngt sie nicht mehr oder nur noch selten. Außerdem sät sie in bestimmten Bereichen Wildblumen aus, die Insekten anlocken. Bei jeder Mahd bleiben Altgrasinseln stehen, damit die Schmetterlingsraupen Pflanzen finden, um sich verpuppen zu können. Außerdem werden auf diese Weise nicht alle Nektarquellen gleichzeitig abgemäht. Es blüht von Frühjahr bis Herbst, zum Beispiel Wiesensalbei, Margerite oder Rotklee.
Foto: Julia Ellerbrock / BUND BW
„Das Projekt liegt uns als Wilhelma sehr am Herzen“, sagt Direktor Dr. Thomas Kölpin. „Damit kommt genau unser Ansatz als Zoologisch-Botanischer Garten zum Tragen: Es gilt für den Erhalt der Artenvielfalt, die Tiere und Pflanzen in ihrem Ökosystem gemeinsam zu schützen und zu fördern. Über unsere eigene insektenfreundliche Pflege der Grünanlagen hinaus muss es aber immer auch das Ziel sein, über die Umweltbildung den Menschen zu zeigen, wie sie sich selbst beteiligen und privat zum erfolgreichen Naturschutz beitragen können.“
Foto: Angela Koch / BUND BW
Projekt mit Modellcharakter
Durch die Kooperation der Wilhelma-Parkpflege und des BUND tragen im Projekt vielseitige Fachleute Wissen und Erfahrung zu innovativen Lösungen zusammen. „Durch die Zusammenarbeit von so unterschiedlichen Akteuren erhält das Projekt einen ziemlich einmaligen Charakter“, sagt Johanna Ruhnau, Geschäftsführerin des BUND Kreisverbands Stuttgart. Andere Städte und Gemeinden können von den Erfahrungen profitieren und etwas für den Naturschutz in der Stadt tun. Auch Bürger*innen können heimische Pflanzen in ihren Gärten und auf Balkonen aussäen und ein wenig mehr Wildnis zulassen. „Wir wünschen uns, dass mehr kommunale Grünflächenämter im ganzen Land ihre Verantwortung für die biologische Vielfalt erkennen und der Natur in der Stadt mehr Raum geben“, so Ruhnau.
Foto: Angela Koch / BUND BW
Naturnahe Wiesenpflege zahlt sich aus
Die freiwilligen Kartierer*innen des BUND beobachten alle zwei Wochen im Sommerhalbjahr die Falter auf den Schmetterlingswiesen. Sie beobachten, zählen und dokumentieren die Schmetterlinge und melden diese Daten einmal jährlich an das Helmholtz-Zentrum in Leipzig. Die Kartierungen haben gezeigt: Die naturnahe Wiesenpflege hat sich für die Artenvielfalt ausgezahlt. Mit Himmelblauer-Bläuling und Malven-Dickkopffalter leben hier auch zwei Falter, die in Baden-Württemberg gefährdet sind.
Foto: Angela Koch / BUND BW
Über den Preis:
Seit 1982 vergibt die Stiftung Naturschutzfonds den Landesnaturschutzpreis alle zwei Jahre. Das Motto der Ausschreibung 2020 lautete „Neu geschaffen! Naturschätze von Menschenhand“. Der Preis ist mit insgesamt 20.000 Euro dotiert und wird dieses Jahr auf zehn Preisträger*innen verteilt. Das Stuttgarter Schmetterlingswiesenprojekt erhält 2.250 Euro. „Den Preis investieren wir direkt in das Projekt. So planen wir zum Beispiel ein Schmetterlingsseminar für unsere ehrenamtlichen Kartierer*innen“, sagt Johanna Ruhnau. „Auf jeden Fall wollen wir ihnen etwas Gutes damit tun und ihre Arbeit unterstützen. Denn sie halten das Projekt am Leben und leisten gleichzeitig einen wichtigen Beitrag für die Wissenschaft.“ Die Preisverleihung fand online statt.
Wie
Tiere im Zoo Heidelberg das kalte Weiß erleben
Viel Schnee und kalte Temperaturen – das sehen und spüren auch die Tiere im Zoo Heidelberg. Wer nun meint, alle Tiere verziehen sich im Winter in ihre gemütlichen Innenräume, Ställe oder Höhlen, hat weit gefehlt. Es gibt einige Zoobewohner, denen niedrige Temperaturen und das kalte Weiß nichts anhaben kann. Einige unternehmen gerne einen Ausflug in den Schnee.
Schnee im eigenen Gehege ist für die Zootiere jedes Mal wieder eine interessante Erfahrung. Wenn die ersten Flocken fallen, kommen die Rhesusaffen nur vorsichtig aus dem Affenhaus. Bevor die ersten Affen den Schritt auf das kalte Weiß wagen, wird zunächst genau ertastet, wie es sich anfühlt – kalt und feucht, aber ungefährlich. Bei den großen Asiatischen Elefanten wird der frische Schnee ebenfalls zunächst intensiv berüsselt und ab und zu sogar als Spielmöglichkeit genutzt.
Trampeltiere und Alpakas tragen derzeit ein dickes Winterkleid und sind damit gut gegen Kälte, Schnee und Wind geschützt. Sie können sich dauerhaft auf ihrer Außenanlage aufhalten, ohne auszukühlen. Auch die Roten Pandas sind dank ihres dichten Fells kleine Schnee-Könige. Ursprünglich kommen sie aus dem Himalaya-Gebirge, wo die Temperaturen weit unter den Gefrierpunkt fallen können. Ihnen machen Schnee und Eis nichts aus: Sie drehen aufmerksam ihre Runden durch das Gehege oder liegen entspannt hoch oben im Baum. Damit sie beim Klettern auf den verschneiten Ästen nicht ausrutschen, hat die Natur gut vorgesorgt: Die Fußsohlen der Roten Pandas sind mit dicken Haaren bewachsen. Diese sorgen beim Klettern für den nötigen „Grip“ – fast wie Schneeketten beim Auto.
Und wenn es nicht nur schneit, sondern auch glatt wird? Dann übernehmen die Tierpfleger den Winterdienst für die Tiere und halten die Anlagen genau im Blick. „Wenn der Boden richtig fest wird und durchgefroren ist, kann es auch in den Gehegen glatt werden. Antilopen und Zebras, zum Beispiel, haben mit ihren Hufen auf glatter Oberfläche sehr wenig Halt. Damit die Tiere nicht ausrutschen, wird dort, wo es möglich ist, das Eis entfernt und anschließend Sand gestreut“, berichtet Biologin Sandra Reichler, Kuratorin für Säugetiere im Zoo Heidelberg. So können die Zoobewohner auch an kalten, eisigen Tagen für ein paar Stunden ihre Außenanlagen nutzen.
Sehen sie hier einige winterliche Impressionen aus dem Zoo Heidelberg:
„Fit für die Zukunft“ – Osterferienangebot der Zooschule Landau
Die
Zooschule möchte Kindern im Alter von 6 bis 12 Jahren an den fünf Tagen der
Osterferien (Mo., 29.03. bis Do., 01.04. + Die., 06.04.2021) besondere Erlebnisse
ermöglichen. Spaß bei Bewegung und Spiel, spannende Zoorundgänge und kreative
Bastelprojekte sorgen für ein abwechslungsreiches Programm von 9 bis 13 Uhr. Diese
fünf Tage sind aus organisatorischen Gründen nur im Block buchbar.Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Kinder
beschränkt.
Gemeinsam
wollen wir den Frühling begrüßen und im Zoo auf Entdeckungsreise gehen. Dabei
finden wir zum Beispiel heraus, bei welchen Tieren es schon Nachwuchs gibt,
oder ob schon alle Zugvögel zurückgekehrt sind. Und natürlich werden wir uns
auch mit dem Osterei und dem Osterhasen beschäftigen.
Auch
wir können die dann aktuelle Corona-Situation hinsichtlich eventueller
Kontaktbeschränkungen schwer einschätzen und deshalb nicht
garantieren, dass die Veranstaltung stattfinden kann.
Falls die Situation es
erlaubt (z. B. Aufhebung sämtlicher Kontaktbeschränkungen) werden wir das Programm
erweitern: Die Kinder können dann ab 8.00 Uhr in die Zooschule kommen und
wahlweise bis 13.00 Uhr oder 16.00 Uhr bleiben.
Die Teilnahmegebühr beträgt 62,50 Euro
(Zeitrahmen: 9 bis 13 Uhr) zuzüglich 2,50 Euro Zooeintritt pro Tag. (Tipp: Die Jahreskarte für Kinder kostet 15 Euro!)
Bei Erweiterung des Ferienprogramms ändert sich entsprechend der Preis der
Ferienbetreuung!
Anmeldungen sind ab sofort in der
Zooverwaltung telefonisch (vormittags,
9 – 12 Uhr, Frau Rieder: 06341/ 13-7011)
oder per Mail an zoo@landau.de möglich.
Trotz Lockdown: Holiday Park sucht mehr als 500 Mitarbeiter
Der Holiday Park in Haßloch sucht für die Wiederöffnung des Freizeitparks 500 neue Mitarbeiter.
Trotz des Lockdowns laufen die Vorbereitungen für den geplanten Saisonstart des Holiday Parks im pfälzischen Haßloch auf Hochtouren. Deshalb ist der größte Freizeitpark der Region wie in jedem Jahr auch in Zeiten von Corona auf der Suche nach zahlreichen Arbeitskräften. Während der Sommersaison arbeiten im Holiday Park bis zu 500 Menschen in den verschiedensten Bereichen wie dem Souvenirverkauf oder im Gästeservice. Auch im Bereich der Gastronomie, in der auf Grund des Lockdowns vorrübergehend viele Arbeitsplätze in der Region verloren gegangen sind, sucht der Holiday Park zahlreiche Mitarbeiter. Neben Saisonkräften in Teil- & Vollzeit ist der Holiday Park auch auf der suche nach flexiblen Aushilfen wie Schülern, Studenten, Hausfrauen oder Rentner, sowie Personen die sich neben ihrer Hauptbeschäftigung etwas dazuverdienen möchten.
Eine Beschäftigung im Holiday Park ist gleich aus zweierlei Hinsicht sicher: „Wir sind sehr froh auch während einem solch schwierigem Jahr wie 2020 keinen unserer Mitarbeiter entlassen haben zu müssen. Ganz im Gegenteil haben wir mit einem umfangreichen Hygienekonzept dafür gesorgt, dass der Holiday Park für unsere Mitarbeiter und Besucher eine sichere Umgebung darstellt.“ betont Bernd Beitz, Verwaltungsleiter des Holiday Parks.
Interessierte finden alle Stellenangebote und eine Möglichkeit zur direkten Kontaktaufnahme auf www.holidayparkjobs.de
Der Holiday Park ist trotz Krise weiterhin auf Wachstumskurs: Im Zentrum des Parks entstand in diesem Winter ein komplett neuer Themenbereich rund um die beliebte TV Serie Wickie und die starken Männer. Die Eröffnung für den Bereiche ist für das Frühjahr 2021 geplant. In den kommenden Jahren soll das Angebot außerdem um ein parkeigenes Hotel erweitert werden.
Markus Stalter ist Abteilungsleiter – Erste Erfolge
Der 1. FC 08 Haßloch hat eine eSports-Abteilung gegründet. Leiter dieser neuen Sparte ist Markus Stalter, als sportlicher Leiter mit verantwortlich für die 1. und 2. Fußballmannschaft dieses traditionsreichen Haßlocher Sportvereins. Der 1. Vorsitzende der 08er Jürgen Hurrle begrüßt und unterstützt das neue Angebot. Seit der Aufnahme der beiden Sportarten American Football und Cheerleading im Jahr 2014 und nun von eSports sei die öffentliche Wahrnehmung des 1. FC 08 als moderner und innovativer Verein gesteigert worden, so Hurrle. Mit eSports könnten neue Mitglieder gewonnen und neue Zielgruppen erschlossen werden. Auch für Sponsoren sei dies attraktiv. Für die aktiven Sportler im Verein sei dies ein Zusatzangebot, das auch die Geselligkeit steigere. Letztlich könne dies auch zu einem Aufschwung im Vereinsheim durch die neue Generation führen.
Die 08er sind im eFootball unterwegs, ein Bereich im sogenannten eSports (elektronischer Sport). Dies bezeichnet den sportlichen Wettkampf zwischen Spielern in Fußballsimulationsspielen am PC oder an Konsolen. eFootball kann als Individual- oder Mannschaftssport mit bis zu vier Personen an einer Konsole gespielt werden. Die Videospielserie FIFA ist in diesem Zusammenhang das bekannteste Fußballsimulationsspiel und ermöglicht sowohl, dass Spieler an derselben Konsole oder an verschiedenen Orten spielen und dabei über das Internet verbunden sind.
Die fünf Gründungsmitglieder der neuen 08-Abteilung sind neben Stalter die aktiven Fußballer Maxim Doll (2. Mannschaft) sowie Levin Lambert, Ibrahim Mastrorocco und Jannis Faust (alle 1. Mannschaft). Sie waren auch bereits erfolgreich: Maxim Doll hat in seiner Liga des SWFV bei „Wir kicken zu Hause“ den 1. Platz erreicht und beim Qualifikationsturnier für die neu geschaffene Ligaeinteilung des Verbandes auf der Playstation 4 haben die 08er unter 90 Teilnehmern einen hervorragenden 19. Platz belegt und sich dadurch für die eLandesliga Ps4 qualifiziert. Eine Anerkennung von eFootball als Sportart seitens des DOSB ist bisher zwar noch nicht geschehen, dennoch wird aber klar differenziert zwischen virtuellen Sportarten und anderen Videospielen. Die 08er sind auch offen gegenüber anderen Sportarten im eSport.
Wer also Interesse hat, beim eFootball des 1. FC 08 Haßloch mitzumachen oder wer sich zuerst mal informieren will, kann sich an Markus Stalter (m-stalter@web.de) oder an den Mannschaftskapitän Maxim Doll (maxim.doll@gmx.de) wenden. Zur Aufnahme bei der eSports-Abteilung der 08er ist lediglich die Mitgliedschaft im Verein erforderlich. Mit der Firma Snocks konnte bereits ein Trikotsponsor gewonnen werden. Danke sagen die 08er auch an Chantal Erks, die das neue Logo gestaltet hat. Für weitere Sponsoren ist die eSports-Abteilung der 08er offen und dankbar.
Über das neue Angebot wird es regelmäßige Infos auf der 08-Homepage sowie auf den 08-Kanälen von Facebook und Instagram geben. Die Spiele werden live auf der Plattform Twitch übertragen und für Unterhaltung sorgen. Schließlich wollen die 08er auch eigene Online Turniere veranstalten.
Fachleute der Wilhelma kommen ins virtuelle Klassenzimmer
Mit ihrem Anschauungsmaterial schalten sich Umweltpädagoginnen und -pädagogen der Wilhelmaschule zu. Hier präsentiert Miriam Wüst im Fernunterricht das Modell eines Gorilla-Schädels. Foto: Wilhelma Stuttgart
Können die Schülerinnen und Schüler nicht in die Wilhelma kommen, besucht die Wilhelmaschule ab jetzt die Schulklassen daheim, zumindest virtuell mit ihrem neuen digitalen Homeschooling-Angebot. Durch die vorsorgliche Schließung des Zoologisch-Botanischen Gartens in Stuttgart muss im Zuge der Corona-Pandemie auch einer der größten außerschulischen Lernorte in Baden-Württemberg seine Türen geschlossen halten. Unter regulären Bedingungen organisieren die Biologinnen und Biologen der Wilhelmaschule pro Jahr rund 800 umweltpädagogische Angebote von Führungen für Klassen über Workshops bis zu Aktionstagen und Ferienprogrammen – passgenau von Kindergarten bis Oberstufe. Nun gibt es erste Alternativen mit dem Besuch von den Wilhelma-Fachleuten im virtuellen Klassenzimmer für die Jahrgangsstufen fünf bis sieben.
Mit ihrem Anschauungsmaterial schalten sich Umweltpädagoginnen und -pädagogen der Wilhelmaschule zu. Hier präsentiert Miriam Wüst im Fernunterricht das Modell eines Gorilla-Schädels. Foto: Wilhelma Stuttgart
„Es ist bedauerlich, dass die Pandemie es derzeit nicht zulässt, Exkursionen in die Wilhelma zu unternehmen“, sagt Direktor Dr. Thomas Kölpin. „Die sind nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich. Wir können das große Potenzial der Klassenausflüge mit den persönlichen Erlebnissen vor Ort nicht digital ersetzen. Aber die wichtigen Lerninhalte der Umweltbildung lassen sich mit direktem Bezug zur Wilhelma dennoch anschaulich vermitteln.“ In einem ersten Schritt hat die pädagogische Abteilung 45- bis 60-minütige Programme erstellt, mit denen Lehrkräfte ihren Fernunterricht für 11- bis 13-Jährige dem Lehrplan entsprechend ergänzen können.
Mit ihrem Anschauungsmaterial schalten sich Umweltpädagoginnen und -pädagogen der Wilhelmaschule zu. Hier präsentiert Miriam Wüst im Fernunterricht das Präparat einer Griechischen Landschildkröte. Foto: Wilhelma Stuttgart
Über die gängigen Plattformen zum Online-Unterricht werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wilhelmaschule von der Lehrkraft zugeschaltet und tragen zu der Schulstunde eine Präsentation zum gewählten Thema bei. Sie stellen die Gruppen der Wirbeltiere vor, geben Einblick in die faszinierende Welt der Insekten oder erwecken das Ökosystem des tropischen Regenwalds mit Beispielen von Tieren aus der Wilhelma zum Leben. Je nach der technischen Ausrüstung der Schulklasse können die Schülerinnen und Schüler selbst live Fragen stellen und zum Abschluss an einem Quiz zum Thema teilnehmen. Dieses Angebot ist im Rahmen der personellen Kapazitäten der Wilhelma für die Schulen kostenlos. Anmeldung und Absprachen sollten zwei Wochen vor dem gewünschten Termin erfolgen. Möglich sind diese jeweils montags bis donnerstags zwischen 9 und 13 Uhr unter der Tel. 0711 / 54 02-115.
Mit ihrem Anschauungsmaterial schalten sich Umweltpädagoginnen und -pädagogen der Wilhelmaschule zu. Hier präsentiert Miriam Wüst im Fernunterricht das Präparat einer Griechischen Landschildkröte. Foto: Wilhelma Stuttgart
Das Online-Angebot ist eine Initiative, die Umweltbildung zu stärken. Als erster Zoo und Botanischer Garten in Deutschland ist die Wilhelma der globalen Koalition „Vereint für die Artenvielfalt“ beigetreten, welche die Europäische Kommission ins Leben gerufen hat. Hier schließen sich Fachinstitutionen wie auch Nationalparks, Forschungszentren, Wissenschafts- und Naturkundemuseen zusammen, um dem Erhalt der Natur eine stärkere Stimme zu geben. Im Zuge ihres Engagements will die Wilhelma die Öffentlichkeit über die Zusammenhänge der Ökosysteme, den notwendigen Schutz der Lebensräume und die Bedeutung des Klimaschutzes für den Erhalt der Artenvielfalt informieren.