Wirtschaft & Finanzen:

Kreative Tüftler beim Technikpreis

Stiftung Speyerer Unternehmen kürt SiegerInnen: Lara Beider holt Gewinnerprämie

Die Jury und das Siegermodell, in der Mitte Geschäftsführer SWS Wolfgang Bühring

Speyer / Nikolaus-von-Weis Realschule plus – Im 36. Jahr hat die Stiftung Speyerer Unternehmen einen Technikpreis unter den achten und neunten Klassen von Realschulen plus in Speyer und Dudenhofen ausgeschrieben. Das Thema diesmal: „Mausefallenauto“. Die Stiftung stellte für jede Schule jeweils sechs Mausefallen zur Verfügung, aus denen funktionstüchtige Fahrzeuge entwickelt werden sollten. Siegerin des Wettbewerbs 2019 wurde Lara Beider (8. Klasse, Realschule plus Siedlungsschule). Sie erhielt ein Preisgeld von 200 Euro.

19 Objekte gingen ins Rennen und das im wahren Wortsinn. Die Turnhalle der Nikolaus-von-Weis Realschule plus war Austragungsort des Finales um den Technikpreis. Der war mit konkreten Leitlinien verbunden. Nicht verändert werden durfte die Mausefalle, Bausätze oder vorgefertigte Bauteile waren verboten, das Material durfte nicht teurer als 15 Euro sein und die Konstruktion musste erkennbar von SchülerInnen angefertigt worden sein.

Mit den Vorgaben kamen die TeilnehmerInnen problemlos klar, wie sich im Zwiegespräch herausstellte. „Wir haben uns verschiedene Videos im Internet angeschaut und daraus ein Modell entwickelt“, verriet Marvin Schwender (13) von der Integrierten Gesamtschule Georg Friedrich Kolb über das Vorgehen. Vorne kleinere Rädchen als hinten, so sah der eigentliche Plan von Marvin und seinem Partner Nils Vogel (13) aus. Starten ließen die Jungs ihre rollende Mausefalle dann doch mit gleich großen CD-Scheiben. „Die Schieflage war anders zu extrem“, erklärte Marvin. Der Technikpreis macht für ihn Sinn: „Das ist ein Wettbewerb, der uns Spaß macht und wir können gleichzeitig Erfahrungen sammeln.“

IGS-Schüler Kai Herbst stimmte dem zu. „Es ist gut zu lernen, wie Technik funktioniert“, meinte er. Leicht machen und wenige Teile nutzen – das hatte er sich selbst für sein Objekt zur Maßgabe gemacht. Filmspulen setzte Kai als Räder ein. Faton Cukaj (15, Realschule plus Burgfeld) hatte erst auf Holz gesetzt. Jetzt stand sein „Auto“ mit Plexiglasrollen da. „Das bewegt sich keinen Zentimeter“, gab Faton zu. Auch das war eine lehrreiche Erkenntnis. „Blue“, wie Juliya Soldan (17) und Lisa Rrustaj (15) ihre Erfindung nannten, war da schon aktiver. „Wir haben uns von der Maus aus dem Film Cinderella inspirieren lassen“, ließ Juliya wissen. Auch die Mädchen nutzten das Internet als Ideenbörse. Die Optik, die wirklich eine Maus darstellte, war ein Hingucker.

Mit einer Spitzenleistung von 25 Metern aus der Testphase traten Fabian Schibel und Timo Ebert (Realschule plus Nikolaus von Weis) im Wettbewerb an. „Es macht Spaß, gefordert zu werden und gegen andere anzutreten“, gab Timo zu. Zwei Vinylschallplatten aus dem elterlichen Fundus hatten die jungen Tüftler verbaut. „Wir wollten was wirklich Leichtes haben, das von der Reifenstruktur her nicht eiert“, informierte Fabian.

Das Siegermodell bei der Vorführung

Als klare Favoritin kristallisierte sich Lara Beider schon frühzeitig heraus. Sowohl das Design als auch die Präsentation ihrer Arbeit hatte die Jury, bestehend aus Vertretern der Stiftung Speyerer Unternehmen, überzeugt. Die Länge von 24,30 Meter, die ihr lilafarbener „Tiger“ zustande brachte, toppte alles. „Leicht, einfach und simpel sollte das Auto sein“, erzählte Lara, die nach eigener Aussage von Anfang an überzeugt von ihrem Modell war. Gefreut habe sie sich, am Wettbewerb teilnehmen zu können. „Ich finde das ziemlich cool“, sagte sie über das Angebot.

SWS-Geschäftsführer und Stiftungsvorstand Wolfgang Bühring äußerte sich begeistert über die Schaffenskraft, die Kreativität und die Motivation der SchülerInnen. „Es ist bemerkenswert, was aus der Einfachheit der Bauteile entstanden ist und faszinierend zu sehen, wie die unterschiedlichen Mausefallen eingesetzt werden, um Fortbewegung zu kreieren“, fasste er zusammen. Deutlich werde, so Bühring, dass riesige Potenziale in den jungen Menschen schlummern und das bei Jungs und Mädchen gleichermaßen. „Das sind unsere Arbeitskräfte von morgen“, machte der SWS-Chef deutlich.

Die Preisträger: 1. Lara Beider, Realschule plus Siedlungsschule, „Tiger“, 200 Euro; 2. Lucas Lösch/Elias Ehler, Realschule plus Nikolaus von Weis, „Fox 36“, 150 Euro; 3. Dominik Schäfer/Loris Volk, Realschule plus Nikolaus von Weis, „Flitzer“, 100 Euro; 4. Timo Ebert/Fabian Schibel, Realschule plus Nikolaus von Weis, „Beta RR 50“, 60 Euro; Designpreis: Juliya Soldan/Lisa Rrustaj, Realschule plus Burgfeld, „Blue“, 70 Euro. Alle TeilnehmerInnen erhielten 40 Euro und kleine Präsente der Unternehmen.

Zweck der Stiftung Speyerer Unternehmen ist die Förderung von Schülern von Realschulen plus und integrierten Gesamtschulen in Speyer, der Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen und der Verbandsgemeinde Waldsee auf naturwissenschaftlichem Gebiet und im Bereich neuer Technologien. Dazu werden Wettbewerbe ausgelobt, um die Schüler zum technischen, gestalterischen Arbeiten anzuregen.

Stadtwerke Speyer GmbH
21.06.2019

Dritte Solarstrom-Kundenanlage in Betrieb genommen

Regenerative Energie aus dem Kulturhof

Gemeinsam für den Klimaschutz in Speyer: (v.l.) Oliver Hanneder (Geschäftsführer GEWO), Dr. Gottfried Jung (Aufsichtsrat SWS), Stefanie Seiler (Oberbürgermeisterin Stadt Speyer), Wolfgang Bühring (Geschäftsführer SWS)

Speyer / Kulturhof – Nach der Quartiersmensa plus St. Hedwig und der Psychiatrischen Tagesklinik in der Lessingstraße ist ein drittes Gebäude in Speyer mit einer Kunden-Solarstromanlage ausgestattet worden. Im Kulturhof Flachsgasse wurde diese am 11. Juni in Betrieb genommen.

Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler hob hervor, in Sachen Klimaschutz weiter mit gutem Beispiel voran gehen zu wollen, zu überprüfen, wo man stehe und wo Optimierung möglich sei. „Es geht auch darum, den Solarstrom im privaten Bereich stärker in die Öffentlichkeit zu bringen“, betonte sie. Seiler verwies auf die Idee der Erweiterung von Kernstadt Speyer-Nord, wo ein Pionierprojekt in Sachen Erneuerbare Energien entstehen solle. „Vielleicht können wir dort ein Exempel starten: 100 Prozent regenerativ“, warf die OB ein.

Rund 40.000 Euro haben die Stadtwerke Speyer (SWS) für die Photovoltaik-Anlage im Kulturhof investiert. Ermöglicht haben diese etwa 2.500 Kunden der SWS durch die Wahl des Naturstromangebots. „Die Mehrbeträge, die diese Kunden zahlen, werden wir auch zukünftig zum Bau neuer, regenerativer Energieerzeugungsanlagen in der Stadt nutzen“, sagte SWS-Geschäftsführer Wolfgang Bühring.

Die Stadtwerke Speyer (SWS) nehmen eine auf den Dächern des Kulturhof Flachsgasse in der Innenstadt installierte Solaranlage (Photovoltaikanlage) in Betrieb und kommen damit ihrem Ziel, Speyer bis 2030 mit regenerativer Energie zu versorgen, wieder ein Stück näher. Im Hintergrund die Türme der evangelischen Gedächtniskirche, der katholischen Kirche St. Joseph, des Altpörtel

150 Quadratmeter Dachfläche konnte mit aufgeständerten Modulen ausgestattet werden. Zur Verfügung gestellt wurde diese von der GEWO und der Stadt Speyer, denen die Gebäude gehören. „Die Anlage ist sinnvoll, ökologisch und wird in baldiger Zukunft auch wirtschaftlich sein“, stellte Bühring fest. Sein Dank galt den Kooperationspartnern, die die Umsetzung der Kunden-Solarstromanlage ermöglichten und damit den Weg zum Erreichen der festgelegten Klimaschutzziele Speyers unterstützen. Sieben Haushalte könnten nach Aussage Bührings mit der Anlage im Kulturhof bei einer Leistung von 29 Kilowatt und einer Solarstromernte von 25.000 Kilowattstunden mit Energie versorgt werden. „Wir verdrängen dadurch Strom aus fossilen Energien in einer Größenordnung von zwölf Tonnen CO2“, machte Bühring deutlich und rechnete weiter: „Bei 20 Jahren Laufzeit haben wir 240 Tonnen eingespart.“

Der SWS-Geschäftsführer wies darauf hin, dass zwischenzeitlich durch die Gründung der TDG Technik und Dienstleistungs-GmbH von SWS und GEWO zirka 26 Prozent der Solarstromflächen in Speyer genutzt werden und pro Jahr Sonnenstrom in Höhe von rund 3,4 Millionen Kilowattstunden erzeugt wird. Das wiederum entspreche einer Versorgung von 965 Einfamilienhäusern.

Oliver Hanneder, Geschäftsführer der GEWO, äußerte sich froh, in der Konstellation mit Stadt und Stadtwerken zusammenzuarbeiten. Stolz und glücklich sei er, einen Teil zur Förderung regenerativer Energien beitragen zu können. In dem Zusammenhang wies Hanneder darauf hin, dass die Förderung, die die SWS als Gegenleistung für die zur Verfügung gestellte Dachfläche an die GEWO zahle, wieder zu hundert Prozent in den Fördertopf für den Bau von Solaranlagen in Speyer zurückfließe.

Gemeinsam mit Seiler und Bühring setzte er die Kunden-Solarstromanlage im Kulturhof symbolisch in Gang. Die angebrachte Schautafel zeigt die aktuelle Leistung, den Gesamtertrag, der ins SWS-Netz eingespeist wird, und die CO2-Einsparung. Betrieb und Überwachung der Anlage bleiben in den Händen der SWS.

Stadtwerke Speyer GmbH
21.06.2019

Nationale Weiterbildungsstrategie beschlossen –- Gemeinsam für eine neue Weiterbildungskultur in Deutschland

Bund, Länder, Sozialpartner und Bundesagentur für Arbeit beschließen Nationale Weiterbildungsstrategie.

Nürnberg / Deutschland – Mit der Nationalen Weiterbildungsstrategie legen Bund, Länder, Wirtschaft, Gewerkschaften und die Bundesagentur für Arbeit gemeinsam den Grundstein für eine neue Weiterbildungskultur. Damit gibt es zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland eine nationale Weiterbildungsstrategie.

Anlässlich der Vorstellung in Berlin sagte Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung: „Die Vorstellung der Nationalen Weiterbildungsstrategie ist ein Meilenstein für die berufliche Weiterbildung in Deutschland. Wir wollen in Deutschland eine echte Weiterbildungskultur entwickeln. Weiterbildung im Beruf muss in der Zukunft zum Arbeitsalltag gehören. Die Weiterbildung muss so ausgestaltet sein, dass sie die Beschäftigten nicht überfordert, sondern sie motiviert, sich fortzubilden. So werden wir unter anderem in einem Innovationswettbewerb „Digitale Plattform Berufliche Weiterbildung“ modulare interaktive Lernplattformen entwickeln, die einen niedrigschwelligen Zugang zu lebensbegleitenden Weiterbildungsangeboten ermöglichen. Damit noch mehr Menschen eine Fortbildung in Angriff nehmen, werden wir das Aufstiegs-BAföG substantiell erhöhen. Um die Arbeitsmarktchancen von Personen ohne Berufsabschluss zu erhöhen, werden wir Verfahren der Bewertung und Zertifizierung
informell erworbener Kompetenzen flächendeckend ausbauen, und eine bundesweit verbindliche Verankerung dieses Validierungsverfahrens anstreben. In den Betrieben sollen unter anderem Weiterbildungsmentoren die Weiterbildung der Kollegen unterstützen. Dies ist nur der Beginn einer längeren Offensive. Wir machen damit deutlich, welche Bedeutung die Weiterbildung für die Zukunft hat.“

Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales, betonte: „Wenn wir die Chancen des digitalen Wandels nutzen wollen, muss Deutschland mehr in Qualifizierung und Weiterbildung investieren. Das ist der Dreh- und Angelpunkt, um die Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitnehmern zu erhalten, Arbeitslosigkeit zu verhindern, bevor sie im Wandel entsteht und gleichzeitig die Fachkräftebasis zu sichern. Mit der Nationalen Weiterbildungsstrategie ist es gemeinsam mit konkreten Verabredungen zwischen Bund, Ländern, sowie Wirtschaft und Gewerkschaften gelungen, ein Signal des Aufbruchs zu setzen. Die Nationale Weiterbildungsstrategie erschöpft sich dabei nicht in abstrakten Absichtserklärungen, sondern liefert Impulse und ganz konkrete Maßnahmen – wie etwa einen grundsätzlichen Anspruch auf Nachholen eines Berufsabschlusses, die deutliche Stärkung der Weiterbildungsberatung durch die Bundesagentur für Arbeit und die Förderung von Weiterbildungsverbünden auf regionaler Ebene. Außerdem werden wir Maßnahmen wie staatlich geförderte Bildungszeiten prüfen – für neue und gute Arbeit von morgen.“

Ein wesentlicher Grundgedanke der Nationalen Weiterbildungsstrategie sei die Prävention, so Detlef Scheele, Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit: „Berufliche Bildung, die den aktuellen Anforderungen entspricht, bietet den besten Schutz vor Arbeitslosigkeit. Mit dem Qualifizierungschancengesetz als Rahmen der Nationalen Weiterbildungsstrategie können wir Beschäftigte noch besser mit Weiterbildungsberatung und deren Betriebe mit finanziellen Förderleistungen unterstützen, damit Arbeitslosigkeit gar nicht erst entsteht. Wenn alle Partner ihre Stärken einbringen und diese gut miteinander verzahnen, können wir den Strukturwandel im Sinne der Menschen gestalten. Die Nationale Weiterbildungsstrategie ist dafür eine sehr gute Absprungbasis.

Mit der Nationalen Weiterbildungsstrategie bündeln Bund, Länder, Wirtschaft, Gewerkschaften und die Bundesagentur für Arbeit ihre Anstrengungen für Weiterbildung und Qualifizierung. Die Strategiepartner richten die Weiterbildung in Deutschland so aus, dass der Strukturwandel erfolgreich gestaltet werden kann, für jede und jeden Einzelnen als auch für die Wirtschaft und die Gesellschaft insgesamt. Sie setzen sich damit auch für eine neue Weiterbildungskultur in Deutschland ein, die Weiterbildung als selbstverständlichen Teil des Lebens versteht. Auf diese Weise sollen alle Erwerbstätigen der Gegenwart und Zukunft dabei unterstützt werden, ihre Qualifikationen und Kompetenzen im Wandel der Arbeitswelt weiterzuentwickeln.

Mit dem Fokus auf berufliche Weiterbildung werden die Strategiepartner Weiterbildungsangebote sowie Fördermöglichkeiten für alle transparenter und leichter zugänglich machen sowie erweitern. Personengruppen mit einer unterdurchschnittlichen Weiterbildungsbeteiligung sollen eine besondere Unterstützung erfahren, ebenso kleine und mittlere Unternehmen, die keine großen Personalabteilungen haben, um Weiterbildungskonzepte zu entwickeln.

Die Nationale Weiterbildungsstrategie ist ein zentrales Vorhaben des Koalitionsvertrages und ein inhaltlicher Schwerpunkt der Fachkräftestrategie der Bundesregierung. Die Partner der Nationalen Weiterbildungsstrategie werden diese im kontinuierlichen Austausch umsetzen. In einem Gremium, das regelmäßig tagt, werden die Umsetzungsaktivitäten koordiniert und vernetzt. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) beauftragt, den Umsetzungsprozess der Strategie mit einem Länderbericht zur beruflichen Weiterbildung in Deutschland fachlich zu begleiten. Im Jahr 2021 wird ein gemeinsamer Bericht vorgelegt werden, mit dem der Umsetzungsstand und die Handlungsziele der Nationalen Weiterbildungsstrategie überprüft und ggf. weiterentwickelt werden.

Bundesagentur für Arbeit
21.06.2019

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