Heiligabend im Zoo Heidelberg
Zoodirektor liest Tiergeschichten im Raubtierhaus
Weihnachten steht kurz bevor – und bei den Kindern steigt in diesen Tagen die Spannung auf die Feiertage und die bevorstehende Bescherung am Heiligen Abend. Wer sich die Wartezeit darauf verkürzen möchte, ist im Zoo Heidelberg herzlich willkommen. An Heiligabend, 24. Dezember 2019, liest Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann um 11 Uhr unterhaltsame und spannende Tiergeschichten im Raubtierhaus.
Ein kleines Weihnachtsgeschenk gibt es bereits am Vormittag des Heiligen Abends im Zoo Heidelberg: Kleine und große Zoo-Besucher dürfen sich auf ein besonderes Erlebnis im Raubtierhaus freuen. In einer ganz besonderen Kulisse, zwischen Tiger- und Löwengehege, liest der Zoodirektor tierische Geschichten. Bereits in der Vergangenheit fieberten große und kleine Zuhörer bei den sorgfältig ausgewählten Erzählungen mit. Ob Bär Benni, der sich nicht über die Brücke in seinem Gehege traute oder Elefant Gandhi auf Freiersfüßen – nicht nur Kinderohren lauschen gespannt den Lesungen. Am 24. Dezember öffnet der Zoo, wie auch an den Feiertagen pünktlich um 9 Uhr. Bis zum Beginn der Veranstaltung um 11 Uhr bleibt noch Zeit sich im Zoo auf die Geschichten einzustimmen. Direkt im Anschluss an die Lesung findet gemeinsam mit dem Zoodirektor ein kurzer Rundgang statt. Die Veranstaltung ist kostenlos und bereits im Zoo-Eintritt enthalten – Pünktlich im Raubtierhaus zu sein lohnt dennoch, denn der Platz ist begrenzt. Am 24. Dezember schließt der Zoo Heidelberg bereits um 13 Uhr. An den darauffolgenden Feiertagen ist der Zoo, wie gewohnt, täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet.
Last-Minute Geschenk im Zoo-Shop
Eine gute Möglichkeit, noch schnell ein Weihnachtsgeschenk für Verwandte oder Freunde zu finden, bietet der Zoo-Shop. Dieser ist am 24. Dezember 2019 ebenfalls von 9 bis 13 Uhr geöffnet und führt ein breites Sortiment an Büchern, Spielen, Kuscheltieren oder Dekorationsartikeln. Auch Wertgutscheine für den Zoo mit vielfältigen Möglichkeiten zum Einlösen sind dort erhältlich. Alle nötigen Informationen zum Zoobesuch sind auf der Webseite des Zoos unter www.zoo-heidelberg.de jederzeit einsehbar.
Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Susi Fischer / Zoo Heidelberg
17.12.2019
Engagement für die Wiederansiedlung von Waldrappen
Zoo Heidelberg unterstützt europaweites Artenschutzprojekt
Bis ins Mittelalter war der Waldrapp von Mitteleuropa bis nach Nordafrika und den Nahen Osten weit verbreitet, heute zählt er zu den am stärksten bedrohten Vogelarten weltweit. Im Rahmen eines europaweiten Artenschutzprojekts werden Waldrappen gezielt nachgezüchtet und in Europa wieder angesiedelt. Für dieses Wiederansiedlungsprojekt hat der Zoo Heidelberg kurzfristig finanzielle Unterstützung in Höhe von 3000 Euro zugesagt. Die Finanzmittel stammten zum einen Teil aus einem Notfallfonds des Artenschutzbudgets des Zoos, zum anderen Teil aus dem erwirtschafteten Überschuss des Heidelberger Zooleuchtens. Mit diesem Engagement hilft der Zoo Heidelberg gemeinsam mit weiteren Unterstützern dabei, dass das erfolgreich verlaufende Projekt im kommenden Jahr 2020 fortgeführt werden kann.
Bis die ersten Erfolge des Wiederansiedelungsprojekt für Waldrappen sichtbar wurden, war viel Vorarbeit des Team Waldrapp nötig. In menschlicher Obhut geborene Waldrappen können nicht problemlos ausgewildert werden. Als Zugvögel müssen sie die Lage des Wintergebiets erst von erfahrenen Artgenossen lernen. 2002 begann das Waldrappteam mit seiner Forschung zum Zugverhalten des Waldrapps. Daraus entstand ein großes EU-gefördertes Projekt (LIFE+ Biodiversity), das seit 2014 die Wiederansiedlung in Salzburg, Bayern und am Bodensee als Ziel hat. Dazu erlernen die Vögel eine neue Zugroute in ein geeignetes Wintergebiet – und zwar von fliegenden Menschen. Menschliche Ersatzeltern ziehen die Nestlinge per Hand auf, um die Küken auf sich zu prägen. Anschließend beginnt im Sommer das Flugtraining. Die „Flugschüler“ lernen, den Zieheltern im Leichtflugzeug zu folgen, bis sie im Herbst gemeinsam in den Süden, in die Toskana, fliegen. Hier überwintern die Vögel in einem Schutzgebiet. Jeder Vogel muss nur einmal von seinem zukünftigen Brut- ins Wintergebiet geführt werden; den Rückweg finden sie selbständig. Im Herbst folgen ihnen die in den Brutgebieten von den eigenen Eltern aufgezogenen Jungvögel wieder ins Wintergebiet. So geben die ehemaligen „Flugschüler“ ihr Wissen an die nächste Generation weiter und sorgen dafür, dass eine Zugtradition etabliert wird.
Die aktuelle Projektförderung für das erfolgreiche Projekt läuft Ende 2019 aus, konnte jedoch bereits für einen zweiten Zeitraum ab 2021 für weitere fünf Jahre verlängert werden. Im kommenden Jahr 2020 soll das Projekt jedoch nicht unterbrochen werden, um den erfolgreichen Verlauf der Wiederansiedlung nicht zu gefährden. Für das Jahr 2020 muss das Team Waldrapp notwendige Gelder selbst bereitstellen und hat dazu bei den europäischen Zoos sowie weiteren möglichen Unterstützern um Hilfe geben. „Der Zoo Heidelberg hält und züchtet Waldrappen seit vielen Jahren. Wir unterstützen dieses Projekt sehr gerne, weil so eine einst fast ausgerottete Vogelart wieder in ihren Lebensraum zurückkehrt. Es ist ein tolles Beispiel wie die Zucht bedrohter Tiere zum Überleben der Art auch im Freiland beitragen kann“, erklärte Zoodirektor Dr. Wünnemann. Die finanziellen Mittel stellte der Zoo Heidelberg aus dem Notfallfond des Zoos bereit, der für Artenschutzprojekte, die schnelle und außerordentliche Hilfe benötigen, bereitgehalten wird. Der andere Teil konnte aus dem erwirtschafteten Überschuss des Heidelberger Zoo-Leuchtens bereitgestellt werden.
Waldrappen zählen zu den Ibisvögeln und erreichen eine Flügelspannweite von bis zu 125 cm. Gut erkennbar sind sie an ihrem charakteristischen Federschopf, der bei erwachsenen Tieren den Kopf umrahmt. Wer die Vögel mit dem schimmernden schwarzen Gefieder aus nächster Nähe beobachten möchte, schaut in der begehbaren Voliere nahe der Robbenanlage vorbei. Dort lassen sich die Heidelberger Waldrappen von Zoogästen gut beobachten.
Weitere Informationen zum Artenschutzprojekt: unter waldrapp.eu
Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Petra Medan / Zoo Heidelberg
17.12.2019