Kirche

Kommunen und Kirchen gegen Rechts

Der Köthener Bürgermeister und ein evangelischer Pfarrer berichten in Landau über Strategien und Erfahrungen bei der Organisation von Protesten gegen rechte Gruppierungen.

Landau / Speyer – (lk). Rechte Demonstrationen verlangen nach demokratischen Gegendemonstrationen. Das hat sich im vergangenen Jahr auch in Landau gezeigt. Doch welche Strategien wirken? Wie müssen Bürger, Kommunen und Kirchen sich organisieren? Am Montag, 3. Februar 2020 lädt die Evangelische Akademie der Pfalz um 19 Uhr zum Diskussionsabend „Demokratischer Protest gegen Rechts“ ein. Die Veranstaltung findet im Gemeindehaus der Stiftskirche in Landau in der Pfalz statt (Stiftsplatz 9/Johannes-Bader-Platz).

Impulse kommen bei dem Diskussionsabend aus dem Osten Deutschlands: Bernd Hauschild, Oberbürgermeister der Stadt Köthen, und Martin Olejnicki, Pfarrer und Mitorganisator des demokratischen Protests in der anhaltinischen Stadt, berichten von ihren Erfahrungen mit einer rechten Demonstration im September 2018. Anlass war der Tod eines 22-Jährigen, dessen Tod rechte Gruppierungen instrumentalisierten. „Köthen hat auf diese Herausforderung beeindruckend reagiert“, sagt Akademiedirektor Christoph Picker.

Kooperationspartner der Veranstaltung sind die Stadt Landau, die Protestantische Stiftskirchengemeinde sowie das Frank-Loeb-Institut der Universität Koblenz-Landau. Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldung wird erbeten per E-Mail an katrin.jaeger@eapfalz.de, Kurzentschlossene können auch spontan teilnehmen.

https://www.eapfalz.de/veranstaltungen/programm/demokratischerprotestgegenrechts/

Evangelische Kirche der Pfalz
26.01.2020

Ökumenische Lernreise zu den Themen Nachhaltigkeit, Schöpfungsverantwortung und ökologischer Spiritualität

Gespräche mit Experten mehrerer Forschungsinstitute – Wissen zur Ökologie soll vertieft, spirituell reflektiert und auf Handlungskonsequenzen hin bedacht werden

Speyer – Anfang März startet eine Gruppe von Kirchenvertretern zu einer ökumenischen Lernreise nach Potsdam. Im Mittelpunkt stehen Fragen der Nachhaltigkeit, der Schöpfungsverantwortung und der ökologische Spiritualität. Die Gruppe besucht in Potsdam das Institut für Klimafolgenforschung, das Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung sowie die Geschäftsstelle des Wissenschaftlichen Beirates der Bundesregierung zum Thema globale Umweltveränderungen. Der Reisegruppe gehören 32 Vertreterinnen und Vertreter des Bistums Speyer, der Evangelischen Kirche der Pfalz, der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Südwest sowie der kirchlichen Hilfswerke Missio (München) und Misereor an. Die Reise beginnt am 2. März und umfasst vier Tage.

„Die ökumenische Lernreise ist Teil der vielgestaltigen Suche nach neuen Möglichkeiten, wie wir als Kirche zu einer Kultur der Nachhaltigkeit beitragen können“, erklären Detlev Besier und Christoph Fuhrbach vom Vorbereitungsteam. Für sie besteht das Ziel der Lernreise darin, das Wissen auf dem Gebiet der Klimafolgen und Erdsystemforschung zu vertiefen, eine ökologische Spiritualität zu fördern und Konsequenzen für das Handeln der Kirchen zu ziehen. „Die Reise soll dazu beitragen, die ökologischen Herausforderungen als Zeichen der Zeit zu erkennen und zu fragen, was Gott uns damit sagen will und welche Aufgabe uns als Kirchen damit gegeben ist“, so Detlev Besier und Christoph Fuhrbach. Den Anstoß zu der Lernreise haben der ökumenische Prozess „Umkehr zum Leben – den Wandel gestalten“ sowie der ökumenisch-geistliche Weg „erd-verbunden“ gegeben.

„Wir leben im Anthropozän, einer neuen Epoche der Erdgeschichte. Durch seine Eingriffe in das Erdsystem verletzt der Mensch die Grenzen des Planeten Erde. Das führt zu einer existenziellen Bedrohung der menschlichen Zivilisation“, machte Klaus Heidel vom Vorbereitungsteam bei einem ersten Treffen der Reiseteilnehmer im Heinrich-Pesch-Haus in Ludwigshafen deutlich. Die technologische Beherrschbarkeit sei an ein Ende gekommen. Zugleich könne eine beschleunigte Digitalisierung zum „Brandbeschleuniger von Prozessen werden, die die planetarischen Leitplanen durchbrechen“.

Heidel warb für eine „kulturelle Revolution für eine Kultur der Nachhaltigkeit“. Dabei gehe es um Entschleunigung und die Wiederentdeckung der Demut im ursprünglichen Sinn der Erdverbundenheit. Angesichts der globalen Krisen stelle sich erneut die Frage nach dem Menschen, seiner Verantwortung für die Schöpfung, dem Sinn seines Lebens und seinem Verhältnis zu Gott. „Die christliche Spiritualität hilft uns angesichts von Gefühlen der Überforderung und der inneren Abwehr“, so Heidel. Die Kirchen sieht er als „Orte spiritueller Erneuerung und zugleich der gemeinschaftlichen Suche und Erprobung konkreter Alternativen zu lebensfeindlichen Strukturen und Verhaltensweisen“.

Bistum Speyer
26.01.2020

„Entdecken, wie Kirche wieder mehr zum Segensort werden kann“

Bistum Speyer gibt Ausblick auf wichtige Themen im Jahr 2020 – 100-jähriges Jubiläum des Diözesan-Caritasverbandes mit zentraler Feier im September

Speyer – „Wir müssen und wir werden uns verändern“, sagte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann bei der Pressekonferenz, mit der das Bistum Speyer jedes Jahr einen Ausblick auf wichtige Themen und Ereignisse gibt. Der Synodale Weg der Kirche in Deutschland stehe für einen „Weg der Umkehr und Erneuerung“. Ziel sei eine Klärung von zentralen Fragen. „Da geht es um die Frage nach der Macht und Gewaltenteilung in der Kirche, das Priestertum in der heutigen Zeit, die Rolle von Frauen in den Diensten und Ämtern der Kirche bis hin zur Frage nach gelingenden Beziehungen in Sexualität und Partnerschaft“, umriss Bischof Wiesemann das Themenspektrum, das in der ersten Synodalversammlung in Frankfurt ab Ende Januar zur Sprache kommen soll.

In der Debatte über Reformen in der katholischen Kirche erwartet Bischof Wiesemann deutliche Fortschritte vom synodalen Weg. „Ich bin überzeugt, dass wir damit einen wichtigen Beitrag auch in die Weltkirche hinein geben.“ Er stelle fest, dass die Diskussion in Deutschland im Ausland genau beobachtet werde, sagte Wiesemann. Es gelte, über alle Themen offen zu sprechen und auch die Erkenntnisse aus den Humanwissenschaften in die Diskussionen einzubeziehen. „Die heute von einer drohenden Spaltung der Kirche sprechen, werden am Ende nicht recht bekommen“, zeigte sich Wiesemann überzeugt. Es gehe nicht um ein „Entweder-Oder“, sondern um ein sorgsames Hinhören und Abwägen von Argumenten. Als eine wichtige Frage sprach er die Rolle der Frau in der Kirche an. „Man kann nicht einfach sagen, dass die Diskussion hier zu Ende ist.“ Generalvikar Andreas Sturm sprach von „harten Brettern“, die auf dem Weg zu Reformen zu bohren seien. „Aber ich wäre da jetzt nicht pessimistisch“, sagte Sturm.

In einer engen Verbindung dazu steht der Visionsprozess SEGENSORTE im Bistum Speyer. „Wir sind unterwegs zu einem neuen, hoffnungsvollen Bild von Kirche und wollen entdecken, wie Kirche wieder mehr zum Segensort werden kann“, erklärte Generalvikar Sturm. Den Visionsprozess versteht er als eine „offene und aktive Suche nach einer neuen Gestalt von Kirche mit Beteiligung möglichst vieler“. Zwei Jahre hat sich das Bistum Speyer dafür Zeit genommen. Eine zentrale Rolle spielen lokale Treffen von Gruppen und Menschen, die ihre Erfahrungen und Sichtweisen in den Visionsprozess des Bistums einbringen wollen. Dafür stellt das Bistum eine Materialbox mit inhaltlichen Impulsen und methodischen Anregungen bereit. Die Ergebnisse werden auf der Internetseite zum Visionsprozess in Form einer Bistumskarte veröffentlicht. Von März bis August bietet das Bistum zusätzliche fünf zentrale Veranstaltungen in Kaiserslautern, Annweiler, St. Ingbert, Speyer und Ludwigshafen an. „Am Ende sollen ein Leitsatz und Aussagen stehen, die uns bei den Entscheidungen der nächsten Jahre als Kompass dienen“, machte Generalvikar Sturm deutlich. Zugleich verspricht er sich vom Visionsprozess einen Kulturwandel hin zu mehr Beteiligung und Kommunikation über die zentralen Fragen des Lebens und des Glaubens.

SEGENSORTE sind für viele Menschen schon heute die Angebote und Einrichtungen der Caritas. Der Diözesan-Caritasverband feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Jubiläum. „Heute sehen wir uns vor allem in der Rolle als Solidaritätsstifter, Dienstleister und Anwalt für Menschen am Rand der Gesellschaft“, betonte der Caritasvorsitzende Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer. Der Caritasverband bringe sich als modernes, innovatives und verlässliches Unternehmen mit mehr als 3.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in die Gestaltung einer sozialen Gesellschaft ein. Hundemer warnte vor der sozialpolitischen Tendenz, dass „der Staat immer mehr Aufgaben an sich zieht und die Leistungserbringer immer mehr bevormundet“. Das aber stehe im Widerspruch zum deutschen Grundgesetz, das dem staatlichen Wirken bewusst Grenzen gesetzt und das Prinzip der Subsidiarität zur Grundlage der Sozialpolitik gemacht habe. „Eine innovative Sozialpolitik entsteht nicht durch staatliche Reglementierung, sondern aus dem lebendigen Zusammenspiel freier Initiativen“, unterstrich Hundemer. Die zentrale Feier des Caritas-Jubiläums findet am 20. September in Speyer statt, mit Beteiligung von Dr. Peter Neher, dem Präsidenten des Deutschen Caritasverbandes.

Für das Jahr 2020 plant das Bistum Speyer Ausgaben in Höhe von rund 163 Millionen Euro. Davon dient mehr als die Hälfte der Seelsorge in den 70 Pfarreien des Bistums. In die übergemeindliche Seelsorge fließen rund 9,4 Millionen Euro. Im Arbeitsfeld Schulen und Hochschulen plant das Bistum Speyer Ausgaben in Höhe von rund 9,5 Millionen Euro. Für die Arbeit in den sozialen Einrichtungen werden knapp 13 Millionen bereitgestellt. Die Finanzierung erfolgt hauptsächlich durch die Kirchensteuer, die rund 80 Prozent der Einnahmen ausmacht. „Die Kirchensteuer bleibt hinter der Wirtschaft- und Einkommensentwicklung zurück“, machte Diözesanökonom Peter Schappert auf demographische Veränderungen und einen Rückgang der Mitgliederzahlen aufmerksam.

Weitere Informationen zum Synodalen Weg:

https://www.synodalerweg.de/

Weitere Informationen zum Visionsprozess SEGENSORTE:

https://segensorte.de/bistum-speyer/

Weitere Informationen zum Caritasverband für die Diözese Speyer:

https://www.caritas-speyer.de/

Weitere Informationen zum Bistum Speyer:

https://www.bistum-speyer.de/

Bistum Speyer
26.01.2020

Gedenktag des seligen Paul Josef Nardini am 27. Januar

Pontifikalamt im Dom zu Speyer – Zusammenkunft von Priestern und Diakonen in Pirmasens

Speyer / Pirmasens – Am 27. Januar gedenkt das Bistum Speyer des seligen Paul Josef Nardini (1821 – 1862). Er wirkte als Priester im westpfälzischen Pirmasens. Um der Armut und der Not in der jungen Industriestadt zu begegnen, gründete er 1855 die Schwesterngemeinschaft der „Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie“ (Mallersdorfer Schwestern). Im Jahr 2006 wurde Paul Josef Nardini selig gesprochen.

Im Speyerer Dom findet am Montag, 27. Januar, um 8 Uhr ein Pontifikalamt mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Weihbischof Otto Georgens statt, zu dem die Mitarbeiter des Bischöflichen Ordinariats und des Diözesan-Caritasverbandes besonders eingeladen sind. Eine Reliquie in der Katharinenkapelle des Domes erinnert an den Seligen.

Am Nachmittag kommen Priester und Diakone des Bistums Speyer auf Einladung von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in St. Pirmin in Pirmasens zusammen, wo sich das Grab des seligen Paul Josef Nardini befindet. Die Initiative dazu geht vom Klerusverein aus. Weihbischof Dr. Udo Benz aus Mainz hält bei dem Treffen im Pfarrsaal von St. Pirmin ein Referat zum Thema „Priesterliches Selbstverständnis und priesterliche Identität nach der MHG-Studie“. Weihbischof Benz stammt aus Rülzheim. Er war von 2007 bis 2017 Regens des Mainzer Priesterseminars. Die Bischofsweihe empfing er am 20. September 2015 und am 27. August 2017 ernannte ihn Bischof Peter Kohlgraf zum Generalvikar. Die Zusammenkunft der Priester und Diakone endet mit einer Vesper.

Weitere Informationen zum seligen Paul Josef Nardini:
www.nardini.de

Bistum Speyer
26.01.2020

20 Jahre Bischöfliche Stiftung für Mutter und Kind

Feier mit Festakt im Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen – Vortrag von SAP-Aufsichtsratsvize Margret Klein-Magar

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann sprach langjährigen Unterstützern, Beiratsmitgliedern und Mitarbeitern seinen Dank für ihr Engagement für die Bischöfliche Stiftung für Mutter und Kind aus.

Ludwigshafen – „Wir wollen helfen!“ – das ist seit 20 Jahren der Anspruch der Bischöflichen Stiftung Mutter und Kind im Bistum Speyer. Ihren zwanzigsten Geburtstag feierte die Stiftung am Montagabend mit einem informativen und unterhaltsamen Festakt im Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen. Marlies Kohnle-Gros (MdL), Vorsitzende des Beirates der Stiftung, konnte dazu rund 100 Gäste, darunter viele langjährige Unterstützer und Weggefährten der Stiftung, begrüßen.

Kohnle-Gros erinnerte an die nicht ganz einfachen Anfangsjahre der Stiftung, deren Gründung sie als „starkes Zeichen“ in der damaligen Zeit des Ringens um den richtigen Weg in der Schwangerschaftsberatung wertete. Heute sei die Stiftung gut vernetzt und die Arbeit anerkannt. 20 Jahre seien ein guter Anlass zu feiern und mit neuem Logo und Energie in das „Erwachsenenalter“ zu starten.

Marlies Kohnle-Gros (MdL), Vorsitzende des Beirates der Stiftung, begrüßte die Gäste der Stiftung

Die langjährige gute Kooperation von Stiftung und Heinrich Pesch Haus würdigte Ulrike Gentner, stellvertretende Direktorin des Hauses, in ihrem Grußwort. Das christliche Menschenbild, der Lebensschutz und der Einsatz für Familien seien gemeinsame Anliegen beider Institutionen.

„Ein JA zu Kindern heißt für mich persönlich ein Ja zur Zukunft. Ein Ja zu einer lebenswerten Zukunft für mich selbst, aber auch für unsere Gesellschaft und die gesamte Menschheit auf diesem wunderschönen Planeten Erde“, so formulierte Margret Klein-Magar, stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates der SAP SE Walldorf, in ihrem Festvortrag unter dem Titel „Frau und Mutter sein – im Spannungsfeld von Familie, Gesellschaft und Beruf“, ihre Grundüberzeugung.

Bildung, Unterstützung und Mut – diese drei Faktoren tragen nach ihrer Auffassung dazu bei, im Spannungsfeld von Familie, Gesellschaft und Beruf als Frau und Mutter erfolgreich zu sein. Eine Schlüsselrolle spiele dabei die Chance, Lernen zu dürfen. Anhand ihres Lebens- und Berufsweges erläuterte die Mutter einer Tochter, die in der Zeit des Studiums von Klein-Magar zur Welt kam, wie wichtig es ist, Unterstützungsangebote zu nutzen und Mut zu haben, den eigenen Weg zu gehen. „Ich bin überzeugt, dass die Beratung, die Sie im Rahmen der Bischöflichen Stiftung leisten, eine großartige Unterstützung ist. Sie machen Vätern, Müttern und jungen Erwachsenen Mut. Sie zeigen Wege auf, wie man persönliche Ziele verfolgen und Eltern sein kann“, lobte Klein-Magar.

Margret Klein-Magar, stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates der SAP SE Walldorf, hielt den Festvortrag

Nur im Zusammenspiel von Individuen, Gesellschaft, Politik und Unternehmen könne der überfällige Wandel gelingen. Um Familie und Job zum Wohl aller miteinander zu vereinbaren, forderte Klein-Magar die Politik dazu auf, weiterhin für die notwenigen Rahmenbedingungen wie Elternzeit und kostenlose, verpflichtende Kindertagesstätten zu sorgen und „Herdprämien“ zu vermeiden. An die Gesellschaft richtete sie die Forderung, Wörter wie „Rabenmutter“ aus dem Vokabular zu streichen und Institutionen wie die Bischöfliche Stiftung zu unterstützen. Unternehmen seien auf gute Mitarbeiter angewiesen. Sie sollten die Arbeitswelt flexibel gestalten, denn „die Frage ist nicht: Kinder oder Karriere, sondern Kinder und Karriere“.

Die Notwendigkeit der Chancengleichheit von Frauen und Männern begründete Klein-Magar mit der Überzeugung, dass es in einer Gesellschaft eine Balance von „weiblichen und männlichen Wesensmerkmalen“ geben solle. Beide Teile seien gleichermaßen wichtig und in jedem Menschen, unabhängig davon ob Frau oder Mann, vorhanden. „Der männliche symbolisiert Durchsetzungsstärke, Wettbewerb, das Rationale. Der weibliche verkörpert Intuition, Empathie, Emotion, Teamdenken“. Noch überwiege in der Gesellschaft das Männliche „Materialismus dominiert über Spiritualität, Rationalität über Emotionalität, Intellekt über Intuition und Fortschrittsdenken siegt über Nachhaltigkeit“. Trotzdem habe sie in den letzten drei Jahrzehnten eine – wenn auch nur langsam voranschreitende – Veränderung gespürt. Bei allem Wandel stehe immer der Mensch und sein Wohlergehen im Mittelpunkt, in ihrem Unternehmen wie auch im kirchlichen und sozialen Umfeld, in dem sich die Stiftung bewege. Sie sprach sich dafür aus, dass auch in der Kirche Frauen Zugang zu wichtigen Positionen erhielten.

„Für uns alle wünsche ich mir eine Welt, in der das Weibliche und das Männliche in Einklang, in Balance sind. In der Akzeptanz und Toleranz selbstverständlich sind. In der auch ein Mann und Vater zu einem Vortrag eingeladen wird, um über seine Erfahrungen im Spannungsfeld von Familie, Gesellschaft und Beruf zu sprechen. So wird aus Symmetrie Harmonie. An diese Vision glaube ich“, betonte Klein-Magar.

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann sprach das Schlusswort

In seinem Schlusswort griff Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann den Gedanken der Balance von weiblichen und männlichen Wesensmerkmalen auf. Die sich ergänzenden Eigenschaften seien in der Schöpfung angelegt. Jesus habe in seinem Handeln einen in der damaligen Zeit „anderen Typus Mann“ verkörpert, bei dem nicht die Macht im Vordergrund gestanden habe. Der Bischof bekräftigte die Aussage von Klein-Magar, dass Mut und Unterstützung zu den wesentlichen und notwendigen Faktoren im Einsatz für den Lebensschutz zählten. Er dankte seinem Vorgänger Bischof Dr. Anton Schlembach für die Gründung der Stiftung sowie den langjährigen Unterstützern, Beiratsmitgliedern, Schwangerschaftsberaterinnen und Mitarbeitern für ihr Engagement.

Pfarrer Michael Baldauf, Diözesanpräses des Kolpingwerkes, hatte als „Geburtstaggeschenk“ einen Scheck über eine Spende von 3000,- Euro dabei und startete damit die von der Stiftung initiierte neue Spendenwerbeaktion unter dem Motto „2020 – 20 mehr!“.

Für den musikalischen Rahmen der Feier sorgte das Bläserinnen-Ensemble „Jazzabella – Music like perfume“ aus Mannheim mit Hannah Maradei Gonzalez (Trompete), Gesa Marie Schulze (Altsaxophon), Karoline Vogt (Posaune) und Ricarda Hagemann (Baritonsaxophon). Die Moderation des Abends lag in den Händen von Uwe Burkert, Mitglied im Beirat der Stiftung und zuständig für den privaten Rundfunk im Bistum Speyer. Einen Einblick in das Engagement der Stiftung bekamen die Gäste durch drei Kurzfilme, in denen drei Projekte vorgestellt wurden.

Die Bischöfliche Stiftung für Mutter und Kind hat in den zurückliegenden zwanzig Jahren gemäß ihrem Anspruch „Wir wollen helfen!“ beispielsweise die Anschubfinanzierung für den Babyladen in Ramstein-Miesenbach zur Verfügung gestellt, der sich mittlerweile von selber trägt. Daneben finanziert die Stiftung aktuell Personalkosten in zwei Schwangerschaftsberatungsstellen im Bistum Speyer und außerdem die Schwangerschaftsberatung im Internet. Mit dem Projekt „Wertvoll aufgeklärt“ fördert die Bischöfliche Stiftung für Mutter und Kind außerdem die wertegebundene präventive sexualpädagogische Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen und leistet nicht nur damit einen wichtigen Beitrag zum Lebensschutz.

Weitere Informationen zur Stiftung:
www.fuer-mutter-und-kind.de

Text: Bistum Speyer Foto: Klaus Landry
26.01.2020

Terminkalender des Bistum Speyer im Februar 2020

27.1. – 4.2. Schülertage 2020 des Bistums Speyer.
1.2. 100 Jahre Herz-Jesu-Kloster Neustadt Festakt mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Marc Weigel, Oberbürgermeister der Stadt Neustadt an der Weinstraße.
2.2. 17 Uhr Vesper mit Weihbischof Otto Georgens anlässlich des „Tages des geweihten Lebens“ in der Pfarrkirche St. Jakobus in Germersheim.
2.2. 18 Uhr Gedenkgottesdienst anlässlich des 75. Todestages von Pater Alfred Delp mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in der Jesuitenkirche in Mannheim.
2.2. Fest Darstellung des Herrn 18 Uhr Kapitelsvesper im Speyerer Dom. 18.30 Uhr Kapitelsamt im Speyerer Dom.
3.2. „Andachten für Trauernde“ unter dem Titel „Lebenskreuzwege“. 18.30 Uhr Gottesdienst in der Kirche des Priesterseminars St. German in Speyer.
4.2. 19 Uhr „Stammtisch für Entdecker*innen in Neustadt. Ökumenische Austauschplattform für Haupt- und Ehrenamtliche aus den verschiedenen Regionen im Gebiet der beiden Kirchen. Veranstalter: „Schon jetzt“ – eine ökumenische Initiative der Evangelischen Kirche der Pfalz (Prot. Landeskirche) und des Bistums Speyer.
6.2. 10 Uhr Mediengespräch zum Thema Dom im Haus der Kirchenmusik, Hasenpfuhlstraße 33 in Speyer. Informationen zu (Musik-)Programm und Baumaßnahmen (vor allem an der Vierung) des Speyerer Doms.
7.2. 19 Uhr Konzert des Don Kosaken Chor Serge Jaroff unter der Leitung von Wanja Hlibka in der Marienkirche in Landau.
8.2. 50 Jahre Club 86 Ludwigshafen (Treffpunkt für Menschen mit Behinderung) 14 Uhr bis 18 Uhr Festnachmittag mit buntem Programm und Grußwort von Weihbischof Otto Georgens im Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen.
9.2. Gedenktag des Hl. Julian von Speyer.
26.2. Aschermittwoch. Beginn der österlichen Bußzeit. 18 Uhr Pontifikalvesper mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom. 18.30 Uhr Pontifikalamt mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom.
28.2. 15 Uhr Eröffnung der Ausstellung „Augenblick: Passion“ von Stefan Weyergraf gen. Streit im Speyerer Dom (Mittelschiff). 11 Uhr Medientermin
29.2. 18 Uhr Cantate Domino zum Ersten Fastensonntag im Speyerer Dom (Krypta). Joseph Haydn (1732 – 1809) Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze Fassung des Komponisten für Klavier solo Johanna Elvira Lorenzin, Hammerklavier Spiritueller Impuls mit Weihbischof Otto Georgens

Bistum Speyer
26.01.2020

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