Kirche:

„Dankbarkeit für die Gaben der Schöpfung“

Zum neunten Mal wurde am 7. Juni auf dem Domplatz der Weinzehnt aus Kirrweiler präsentiert. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Weihbischof Otto Georgens begrüßten die Kirrweiler Delegation. Bürgermeister Rolf Metzger und Weinprinzessin Kerstin I. stellten den Wein vor und boten ihn zur allgemeinen Verköstigung an.

Speyer – Zum neunten Mal wurde auf dem Domplatz in Speyer der Weinzehnt aus Kirrweiler präsentiert. In praller Sonne bei rund 30° Celsius wurde die Reifung des 2018er Grauburgunders nachempfindbar. „Der Wein, den wir heute übergeben, ist 2018 gereift. Es war ein trockener und heißer Sommer. Dank ihrer tiefen Wurzeln haben die Reben jedoch die Hitze gut überstanden“, beschrieb der Kirrweiler Bürgermeister Rolf Metzger. Auf dem Domplatz in Speyer charakterisierte er den Jahrgang als hochwertig: Rund, kräftig, mit ausgewogener Säure. Dank der guten Ernte war mit 156 Flaschen pro Bischof zudem mehr Wein zu vergeben, als im Vorjahr. Da waren es noch jeweils 146 Flaschen. Metzger verwies darauf, dass der Weinzehnt nun seit 2011 bereits zum neunten Mal in Folge abgegeben wurde – und der Termin für 2020 stehe auch bereits fest.

Weinprinzessin Kerstin I. erklärte, dass nicht nur die prosperierende Zeit der Fürstbischöfe Kirrweiler mit Speyer verbindet. Auch die Rebsorte des Weinzehnts habe historische Wurzeln in der Stadt. So hat Johann Seger Ruland im Jahre 1711 in Speyer den Grauburgunder, der auch als „Ruländer“ bekannt ist, entdeckt und dann verbreitet. Ihre Einladung zur allgemeinen Verköstigung schloss die Weinprinzessin mit einem Zitat von Johann Wolfgang von Goethe: „Kein Genuss ist vorübergehend; denn der Eindruck, den er zurücklässt, ist bleibend.“

Bischof Karl-Heinz Wiesemann hieß die Delegation aus Kirrweiler herzlich willkommen: „Der Wein ist ein ganz besonderes Symbol des gemeinsamen Zusammenseins, des Lebens miteinander, der Freude, die wir miteinander teilen und der Dankbarkeit für die Gaben der Schöpfung und gegenüber unserem Herrgott, der uns die guten Gaben schenkt. Aber auch unseres Einsatzes und Fleißes: Und deswegen freue ich mich jedes Mal, wenn so viele vorbeikommen.“ Denn nachdem der Weinzehnt, von Kutsche und Blaskapelle begleitet, auf dem Domplatz eintraf, wurde die Kirrweiler Delegation schnell um zahlreiche neugierige Passanten erweitert.

Weihbischof Otto Georgens nahm augenzwinkernd die jahrhundertealten Bande zu Kirrweiler aufs Korn: „Wie jedes Jahr seid ihr da und versorgt uns mit Wein. Also irgendwie seid ihr doch noch so ein bissel wie Leibeigene.“ Er ließ es sich nicht nehmen, auf die Melodie von Beethovens „Ode an die Freude“ zu dichten und schloss mit folgenden Reimen: „Wie im Himmel so auf Erden / Trinken wir den Pfälzer Wein / Wie es war, so soll es werden / Amen. Ja, so soll es sein!“

Der Weinzehnt in diesem Jahr stammt vom Weingut Schlössel, geführt von Martin und Daniel Schwab, ein Familienbetrieb von Vater und Sohn. Die Flaschen des Weinzehnts werden von Bischof Wiesemann vor allem für Geschenke an soziale Einrichtungen benutzt, während Weihbischof Georgens die Flaschen an Gäste aus der Weltkirche vergibt. Der Kirrweiler Pfarrer Peter Nirmaier konnte diesmal den Weinzehnt nicht begleiten. Ein kurzfristiger seelsorgerischer Einsatz verhinderte seine Teilnahme.

Sehen Sie hier die Reden und die Unterzeichung der Weinzehntübergabe:

Sehen Sie hier das Fotoalbum zur Übergabe des Weinzehnt

Text: Bistum Speyer Foto & Video: Speyer 24/7 News,dak
08.06.2019

Vorbereitung auf den Deutschen Orgeltag am 8. September

Vereinigung der Orgelsachverständigen ruft Organisten, Orgelbauer, Gemeinden und Orgelfreunde zur Mitwirkung auf – Interesse an der Orgel erfährt aktuell großen Aufschwung

Speyer / Deutschland – Am Sonntag, den 8. September, findet der diesjährige „Deutsche Orgeltag“ statt: In Kirchen, Konzertsälen, Orgelbauwerkstätten und Privathäusern überall in Deutschland werden Pfeifenorgeln erklingen. „Wir laden die Menschen an diesem Tag ein, die Pfeifenorgel als das aufwändigste, größte und faszinierendste Musikinstrument kennenzulernen und zu erleben“, erklärt Christoph Keggenhoff, Orgelsachverständiger des Bistums Speyer. Er leitet die Vereinigung der Orgelsachverständigen Deutschlands, die den „Deutschen Orgeltag“ vor neun Jahren ins Leben gerufen hat. Durch die Ernennung des Orgelbaus und der Orgelmusik zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit durch die UNESCO habe das Interesse an der Orgel „einen enormen Aufschwung“ erfahren.

Die Vereinigung der Orgelsachverständigen ruft Organisten, Orgelbauer, Gemeinden und Orgelfreunde auf, am „Deutschen Orgeltag“ eine Veranstaltung zum Thema Pfeifenorgel zu organisieren und durchzuführen. „Dabei sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt“, berichtet Christoph Keggenhoff von einer bunten Palette an Ideen und Veranstaltungen in den vergangenen Jahren. Es wurden Konzerte für Kinder, Orgelwanderungen zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Bus, Werkstattbesichtigungen, Orgelerklärungen, Orgeln zum Selberspielen und vieles andere mehr angeboten.

Weitere Informationen zum „Deutschen Orgeltag“ gibt es auf der offiziellen Internetseite. Dort können alle Veranstaltungen online eingetragen und eingesehen werden.

Weitere Informationen: www.orgeltag.de

Kontakt:

Bistum Speyer
Christoph Keggenhoff
Hasenpfuhlstr. 33b, 67346 Speyer
Telefon: 06232 / 100 93 30
E-Mail: christoph.keggenhoff@bistum-speyer.de

Bistum Speyer
08.06.2019

„Mit suchenden Menschen auf dem Weg sein“

Erhard Steiger, Referent für die Katholische Erwachsenenbildung im Bistum Speyer, verabschiedet sich in den Ruhestand

Speyer – „Mit suchenden Menschen auf dem Weg und in Bewegung sein“: So beschreibt Erhard Steiger, was ihm in seinem Berufsleben immer am meisten Freude gemacht hat. Ende Mai hat sich der weithin bekannte Referent für die Katholische Erwachsenenbildung in den Ruhestand verabschiedet.

„Ich bin ein Beziehungsmensch. Die Begegnungen mit Menschen standen für mich immer an erster Stelle“, blickt Erhard Steiger mit etwas Wehmut, zugleich aber mit großer Dankbarkeit auf seine Tätigkeit zurück. Gemeinsam mit dem Heinrich-Pesch-Haus in Ludwigshafen und der Speyerer Pfarrei Pax Christi hat der Theologe und Sozialarbeiter das Forum Katholische Akademie verantwortet und dabei nach eigenen Worten „viele sehr beeindruckende Persönlichkeiten“ kennen lernen dürfen. Er hat Angebote für Singles auf den Weg gebracht und sich für den Dialog der Religionen ebenso wie für die Erinnerungsarbeit an die Opfer des Nationalsozialismus stark gemacht. Der passionierte Pilger erinnert sich besonders gern an persönliche Begegnungen auf geistlich begleiteten Wanderungen und Bergexerzitien. „Hier ergab sich häufig ganz unkompliziert Gelegenheit, Menschen Impulse und Unterstützung für ihren Lebensweg zu geben.“ Die Katholische Erwachsenenbildung hat er als „tolles Team“ erlebt, in dem er eigene Ideen mit viel Offenheit und Freiheit verwirklichen konnte.

Erhard Steiger, der in Harthausen aufgewachsen und in Speyer zur Schule gegangen ist, wirkte seit 1989 im Bistum Speyer, zunächst als Bildungsreferent und Geschäftsführer der Bildungs- und Freizeitstätte Heilsbach im westpfälzischen Schönau, dann als Leiter der Familienbildungsstätte in Pirmasens und seit 2002 in der Seelsorge für gehörlose Menschen. 2008 wechselte er in die Katholische Erwachsenenbildung, zunächst mit Sitz in Kaiserslautern und ab 2011 mit Speyer als Wirkungsort. „Die Bildungsarbeit war immer mein Herzensanliegen“, bekennt der frisch gebackene Ruheständler. In der Qualifizierung geistlicher Pilgerbegleiter haben sein Interesse an der Erwachsenenbildung und seine Passion für das Pilgern und Wallfahren zuletzt optimal zusammengefunden.

An Ideen für seinen Ruhestand mangelt es ihm nicht. Laufende Projekte wie zum Beispiel die Konzeption einer Ausstellung zu Tod und Trauer oder die geistliche Begleitung des Pilgerwegs vom Annaberg bei Burrweiler zur Kathedrale nach Speyer am Fest Mariä Himmelfahrt wird er weiter- und zu Ende führen. Das Geistliche Zentrum St. Peter im Schwarzwald hat ihn bereits als Referent für weitere Seminarangebote verpflichtet. Auch sein Engagement als ehrenamtlicher Führer für die jüdische Synagoge in Speyer wird er fortsetzen. Und natürlich wird er als Pilger weiterhin selbst auf dem Weg und auf der Suche sein. Dabei treibt ihn vor allem eine Frage um: „Wie schaffen wir es, die Kirche wieder stärker zu den Menschen zu bringen und Vertrauen aufzubauen?“ Mit seinem Engagement im Bistum Speyer und für die Katholische Erwachsenenbildung hat er eine überzeugende Antwort vorgelebt.

Bistum Speyer
08.06.2019

Kirche:

Terminkalender des Bistum Speyer im Juni 2019

  • 6.6. Gebetstage um geistliche Berufe
    19 Uhr Gottesdienst in der Kirche des Priesterseminars St. German in Speyer.
  • 6.6. 19 Uhr „Stammtisch für Entdecker*innen in Neustadt.
    Ökumenische Austauschplattform für Haupt- und Ehrenamtliche aus den verschiedenen Regionen im Gebiet der beiden Kirchen. Veranstalter: „Schon jetzt“ – eine ökumenische Initiative der Evangelischen Kirche der Pfalz (Prot. Landeskirche) und des Bistums Speyer.
  • 7.6. 15 Uhr Übergabe des 9. „Weinzehnten“ an Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Weihbischof Otto Georgens durch Kirrweilerer Winzer in Speyer.
  • 7.6. 18 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in der Kirche St. Maria in Kaiserslautern.
  • 7.6. 16.15 Uhr, Technikmuseum: Familie Layer (Hermann Layer ist Präsident des Technikmuseums) wird erstes Dauermitglied des Dombauvereins
  • 7.–10.6.Fest der Jugend in Salzburg – Pfingsten 2019
    Tour vom Bistum Speyer nach Salzburg. 4 Tage „Abenteuer mit Gott und 8000 jungen Leuten rund um den Salzburger Dom“.
  • 8.6. 18 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in der Kirche St. Jakobus in Schifferstadt.
  • 8.6. 18.30 Firmung durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in der Kirche St. Laurentius in Hochspeyer.
  • 9.6. Pfingstfest.
    10 Uhr Pontifikalamt mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom.
    16.30 Uhr Pontifikalvesper mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom.
  • 10.6. 10 Uhr Pontifikalamt zum Pfingstmontag im Speyerer Dom mit Firmung durch Weihbischof Otto Georgens.
  • 12.–16.6.Großes Wallfahrtsfest (Rosenberger Tage) auf Maria Rosenberg bei Waldfischbach-Burgalben.
    12.6. 19.30 Uhr Pontifikalamt mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann mit Lichterprozession und Fest im Wallfahrtshof.
    16.6. 10 Uhr Pontifikalamt mit Weihbischof Otto Georgens.
  • 14.6. Kult(o)urnacht in Speyer
    Ab 16.30 Uhr Ohrenschmaus und Augenweide – musikalische Einblicke in und um den neuen Chorsaal im „Haus der Kirchenmusik“ in Speyer; Angebote im Dom
  • 14./15.6Diözesanversammlung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in Bad Dürkheim; Wahl des neuen Diözesanpräses des BDKJ.
  • 14.6. 18 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in Bexbach.
  • 15.6. 11 Uhr Gottesdienst an der Totenkopfhütte auf dem Totenkopf; in diesem Jahr Feier 50 Jahre Waldgottesdienste am Totenkopf (Saison dauert bis zum 18. August).
  • 15.6. 18 Uhr Firmung durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in der Kirche St. Maria in Landau.
  • 15.6. 18 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in der Kirche St. Josef in Ludwigshafen.
  • 15.6. 19.30 Uhr „Tasten für Tasten“ – Benefizkonzert im Speyerer Dom zugunsten eines Tastmodells des Speyerer Doms für Blinde und Sehbehinderte.
    Domorganist Markus Eichenlaub spielt Werke von Bach, Vierne, Langlais, Litaize, Ravel.
    Eine Veranstaltung des Lions-Club Speyer in Zusammenarbeit mit der Dommusik Speyer.
  • 16.6. Diözesanes Messdiener-Fußballturnier unter dem Motto „Das Tor zum Himmel – die Wahrheit liegt auf dem Platz“ in der Sportanlage in Klingenmünster.
    9 Uhr Jugendgottesdienst auf dem Sportgelände.
  • 16.6. 9.30 Uhr Pontifikalamt mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Anbetung in der Kirche St. Jakobus in Schifferstadt.
  • 17.6. Dies Pastoralis im Bischöflichen Priesterseminar St. German in Speyer mit Überreichung der Zeugnisse. 18 Uhr Pontifikalvesper mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann.
  • 18.6. 15 Uhr bis 20 Uhr Ökumenisches Gipfeltreffen der Kirchenleitungen des Bistums Speyer und der Evangelischen Landeskirche der Pfalz im Butenschoen-Haus in Landau.
  • 19.6. 19.30 Uhr Orgelkonzert im Rahmen des Orgelzyklus 2019 im Speyerer Dom mit Willibald Guggenmos, St. Gallen/Schweiz.
  • 20.6. Fronleichnamsfest.
    9 Uhr Pontifikalamt mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in der Speyerer Pfarrkirche St. Joseph, anschließend Prozession durch die Stadt. Abschluss im Dom zu Speyer mit Predigt von Weihbischof Otto Georgens.
  • 21.6. 18 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in Essingen.
  • 22.6. „Tag der Firmlinge“ unter dem Motto „About you. And me.“
    Jugendgottesdienst mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom.
  • 23.6. 10 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in der Kirche St. Martin in Kaiserslautern.
  • 24.6. 19 Uhr „Stammtisch für Entdecker*innen in Kaiserslautern.
    Ökumenische Austauschplattform für Haupt- und Ehrenamtliche aus den verschiedenen Regionen im Gebiet der beiden Großkirchen.
    Veranstalter: „Schon jetzt“ – eine ökumenische Initiative der Evangelischen Kirche der Pfalz (Prot. Landeskirche) und des Bistums Speyer.
  • 25.6. Eröffnung der Wallfahrten zum Annaberg bei Burrweiler.
    10 Uhr Gottesdienst mit Weihbischof Otto Georgens. Leitthema: „Gott beruft“
  • 28.6. 19 Uhr Pontifikalamt zum Herz-Jesu-Fest mit Weihbischof Otto Georgens im Kloster Neustadt.
  • 28.–30.6.Rheinland-Pfalz-Tag 2019 in Annweiler am Trifels.
    29.6. 10 Uhr Ökumenischer Gottesdienst mit Kirchenpräsident Christian Schad und Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in der Prot. Stadtkirche in Annweiler. Verschiedene Angebote des Bistums Speyer, der kath. Pfarrei St. Elisabeth, des BDKJ, der Caritas und der St. Dominikus Stiftung Speyer
  • 29.6. 16 Uhr Firmung durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in der Kirche St. Mauritius in Lautzkirchen.
  • 29.6. Fest Peter und Paul, 7.30 Uhr Kapitelsamt mit Laudes im Dom zu Speyer
  • 29.6. 18 Uhr im Speyerer Dom Konzert – Cantate Domino: „Unsere Quelle bist du …!“ Auf dem Weg zum nationalen Chortreffen der Pueri Cantores in Paderborn vom 3. bis 7. Juli 2019; Chormusik von Heinrich Schütz, Felix Mendelssohn Bartholdy, Christopher Tambling, John Rutter, u. a. Mitwirkende: Mädchenchor am Dom zu Speyer, Speyerer Domsingknaben, Adrian Brech, Orgel
  • 30.6. Todestag und Gedenktag des Hl. Otto von Bamberg (Otto-Portal und Darstellung auf dem Hauptportal (innen) am Dom zu Speyer)
  • 30.6. 10 Uhr Firmung durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in der Kirche Hl. Bruder Konrad in Martinshöhe.
  • 30.6. 10 Uhr Gottesdienst mit Weihbischof Otto Georgens anlässlich der Nothelfer-Wallfahrt in Mainz-Gonsenheim.

Bistum Speyer
05.06.2019

Bistum wirbt in mehreren Städten für den Diözesan-Katholikentag

Diözesan-Katholikentag findet am 15. September auf dem Gelände der Landesgartenschau in Kaiserslautern statt – Im Vorfeld sind insgesamt acht Werbeaktionen in der Pfalz und im Saarpfalzkreis geplant

Speyer – „Weite(r) denken“ lautet das Motto des Katholikentages, zu dem das Bistum Speyer am Sonntag, den 15. September, auf das Gelände der Landesgartenschau in Kaiserslautern einlädt. Das Treffen richtet sich an alle Gläubigen und kirchlich Engagierten in der Pfalz und im Saarpfalzkreis. Zugleich lädt das Bistum Speyer auch alle Interessierten ein.

Mit Werbeaktionen an insgesamt acht Orten macht das Bistum Speyer auf den Diözesan-Katholikentag aufmerksam. Am Samstagvormittag wird das Bistum in Fußgängerzonen und auf zentralen Plätzen die Menschen zur Teilnahme am Diözesan-Katholikentag einladen. Für Aufmerksamkeit sorgen eine Showtanzgruppe des DJK-Sportverbandes Limburgerhof und das Künstlerduo „Jomamakü“ aus Landau, das sein Publikum seit mehr als 20 Jahren erfolgreich mit Jonglage, Comedy und Stelzenakrobatik unterhält.

Der Katholikentag wird am 15. September auf dem Gelände der Landesgartenschau in Kaiserslautern gefeiert. Das Leitwort „Weite(r) denken“ soll deutlich machen, „dass wir uns den Fragen der Gegenwart mutig stellen und die Zukunft der Gesellschaft kreativ mitgestalten wollen“, erklärt Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann. „Weite(r) denken“ heiße, über den gewohnten Horizont hinauszudenken und Veränderung nicht als Bedrohung, sondern als Chance zu begreifen.

Eröffnet wird der Katholikentag mit einem Gottesdienst, den Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann zelebriert. Das St. Franziskus-Gymnasium und -Realschule aus Kaiserslautern führt dabei die „Missa 4 You(th)“ auf. Parallel dazu wird ein Kinder-Gottesdienst angeboten. Anschließend bieten ein Markt der Möglichkeiten mit Beteiligung von kirchlichen Verbänden, Initiativen und Einrichtungen sowie Mitmachangebote für Kinder und Jugendliche Gelegenheit, die verschiedenen Facetten von Kirche auf unterhaltsame Weise kennenzulernen. Den zentralen Themenimpuls des Tages setzt Monsignore Pirmin Spiegel, der aus dem Bistum Speyer stammt, mehrere Jahre in Brasilien gewirkt hat und seit 2012 als Hauptgeschäftsführer des Bischöflichen Hilfswerkes MISEREOR tätig ist. Er stellt seine Vision von Kirche vor. Dabei wird er auch auf die Herausforderungen des Klimawandels aus internationaler Perspektive eingehen und die Chancen der ökumenischen Zusammenarbeit von Christinnen und Christen aller Konfessionen verdeutlichen. In Gesprächsgruppen und Kreativworkshops werden seine Impulse vertieft und weitergeführt.

Am Nachmittag lädt das Bistum zu einem offenen Singen mit Eugen Eckert und Horst Christill ein, bevor um 16 Uhr offiziell der Visionsprozess des Bistums Speyer gestartet wird. „Er soll zu einer Antwort auf die Frage führen, worin wir als Kirche von Speyer unsere Sendung und unseren Auftrag im Hier und Heute konkret erkennen und verwirklichen“, macht Bischof Wiesemann deutlich. Das Bistum wolle diese Suche aktiv angehen, „offen und mit Beteiligung möglichst vieler, denen die Botschaft des Evangeliums am Herzen liegt.“

Werbeaktionen im Vorfeld des Diözesan-Katholikentages:

Samstag, 24. August, 10 bis 12 Uhr

  • St. Ingbert, Engelbertskirche
  • Ludwigshafen, Stadtplatz vor der Rheingalerie

Sonntag, 25. August, 14 bis 16 Uhr

  • Werbeaktion am Erlebnistag Deutsche Weinstraße (Ort wird noch festgelegt)

Samstag, 31. August, 10 bis 12 Uhr

  • Pirmasens, Deutsch-französischer Wochenmarkt auf dem Exerzierplatz
  • Neustadt, Am Kriegerdenkmal

Samstag, 7. September, 10 bis 12 Uhr

  • Landau, Rathausplatz
  • Speyer, Platz vor der „Alten Münze“

Samstag, 14. September, 10 bis 12 Uhr

  • Kaiserslautern, Riesenstraße

Weitere Informationen zum Diözesan-Katholikentag:

https://www.bistum-speyer.de/news/nachrichten/?no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=9612&cHash=1c570ffa4cdc497f475571af73ff1e84

Bistum Speyer
05.06.2019

Rettungsübung am Dom

Feuerwehr und THW proben am 6. Juni den Ernstfall

Speyer – Am Donnerstag, 6. Juni, ab 20 Uhr, werden die Feuerwehr und das Technische Hilfswerk am Dom den Ernstfall proben. Dabei steht die Rettung von Personen aus dem Südwestturm im Mittelpunkt. Mit der Öffnung des Kaisersaals und der Aussichtsplattform für Besucher im Jahr 2012 wurde dazu ein Rettungskonzept erarbeitet, das seither immer wieder geübt und erprobt wird.

Um sicher zu stellen, dass alle Einsatzkräfte gut auf den Notfall vorbereitet sind, gibt es regelmäßig Begehungen und Übungen in kleinerem oder größerem Rahmen. Diese werden etwa dann durchgeführt, wenn ein neuer Ausbildungsjahrgang die Rettung am Dom übt oder wenn sich durch Bauzäune die Situation um den Dom herum ändert. „Die Bilder der brennenden Kathedrale von Notre Dame haben uns noch einmal verdeutlicht, wie wichtig eine gute Zusammenarbeit mit den Rettungsdiensten für uns ist“, so Hedwig Drabik, seit März Dombaumeisterin in Speyer. „Dank der Übungen von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk können wir uns hier darauf verlassen, dass im Ernstfall engagiert und routiniert gehandelt wird und wir starke Partner an unserer Seite haben, wenn es um die Rettung von Menschen und dem Schutz des Gebäudes geht.“

Bistum Speyer
05.06.2019

Pfingstgottesdienste im Speyerer Dom

Weihbischof Georgens spendet am Pfingstmontag Jugendlichen Sakrament der Firmung

Speyer – Am Pfingstsonntag, 9. Juni (10 Uhr), feiert Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom das Pontifikalamt zum Pfingstfest. Die musikalische Gestaltung übernehmen unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori der Mädchenchor, der Domchor, Instrumentalisten sowie Domorganist Markus Eichenlaub. Zu Gehör kommt unter anderem die „Missa in D“ von Johann Georg Albrechtsberger. Die Pontifikalvesper mit Bischof Wiesemann am Pfingstsonntag beginnt um 16.30 Uhr. Für die musikalische Gestaltung sorgt die Schola Cantorum Saliensis.

Im Pontifikalamt am Pfingstmontag, 10. Juni (10 Uhr), spendet Weihbischof Otto Georgens 55 Jugendlichen aus der Pfarrei Pax Christi im Dom das Sakrament der Firmung. Für die musikalische Gestaltung der Messe sorgen der Ferienchor der Dommusik und Domorganist Markus Eichenlaub.

Weitere heilige Messen werden am Pfingstsonntag um 7.30 Uhr und 18 Uhr sowie am Pfingstmontag um 7 Uhr gefeiert.

An Pfingsten feiern die Christen das Fest des Heiligen Geistes, der auf die Apostel herabkam, als diese in Jerusalem versammelt waren (Apostelgeschichte 2). Der Heilige Geist ist nach kirchlicher Lehre in die Welt gesandt, um Person, Wort und Werk Jesu Christi in der Geschichte lebendig zu erhalten. Das Fest wird 50 Tage nach Ostern begangen – von daher lässt sich auch das Wort „Pfingsten“ erklären: Es leitet sich von „pentekoste“ ab, dem griechischen Begriff für „fünfzig“.

Bistum Speyer
05.06.2019

Bischöfe nehmen Weinzehnt in Empfang

Lieferung aus Kirrweiler kommt am 7. Juni nach Speyer – Zug mit der Pferdekutsche von der Stadthalle zum Dom

Speyer / Kirrweiler – Zum neunten Mal in der Geschichte des vor gut 200 Jahren neugegründeten Bistums Speyer wird ein fürstbischöflicher „Weinzehnt“ den Weg von Kirrweiler nach Speyer nehmen – zuerst mit Traktor und Anhänger, dann mit Pferden und Fuhrwerk. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Weihbischof Otto Georgens werden die Weinfuhre am Freitag, 7. Juni, gegen 15 Uhr vor dem Speyerer Dom in Empfang nehmen. Die Kutsche mit dem Wein wird begleitet von einer Delegation der Ortsgemeinde mit dem Kirrweiler Bürgermeister Rolf Metzger, Weinprinzessin Kerstin I. und Pfarrer Peter Nirmaier. Der Zug mit der Pferdekutsche wird von der Stadthalle in Speyer über die Bahnhofstraße zum Altpörtel und dann über die Maximilianstraße zum Dom führen.

Der Weinort Kirrweiler an der Südlichen Weinstraße war zu Feudalzeiten Oberamt und Sommerresidenz der Fürstbischöfe des alten Bistums Speyer. Auf Anregung von Bürgermeister Metzger wurde 2011 – anlässlich des 950-jährigen Domweihjubiläums – an die alte Tradition des „Weinzehnts“ neu angeknüpft, bei der dem bischöflichen Landesherrn der „Zehnte“ des Weinertrages abgeliefert werden musste. Der Weinzehnt ist eine Naturalabgabe auf die Weinernte im bischöflichen Weinberg in der Kirrweilerer Gemarkung „in den Legeläckern“. In früheren Jahrhunderten wurde der Weinzehnt im fürstbischöflichen Zehntkeller in Kirrweiler entrichtet, dort ausgebaut und anschließend nach Speyer gebracht. Heutzutage bringen die Kirrweilerer den trinkfertigen Wein direkt zu den Bischöfen nach Speyer.

In diesem Jahr stammt der „Zehnt-Wein“, ein 2018er Grauburgunder trocken, welcher am 21.09.2018 mit dem Mostgewicht von 95 ° Öchsle gelesen wurde, aus dem Kirrweiler Weingut „Schlössel“ (Martin und Daniel Schwaab). Die zweimal 156 Flaschen werden als Geschenk der Gemeinde Kirrweiler an die Speyerer Bischöfe übergeben.

Bistum Speyer
05.06.2019

Zuwachs für die Gemeinschaft: Diakonissen Speyer begehen Einsegnung neuer Diakonissen und Diakone mit Festgottesdienst – Langjährige Mitglieder geehrt

Einsegnung der 17 neuen Diakonissen und Diakone der Diakonissen Speyer in der Gedächtniskirche

Speyer – Als historischen Tag, an dem die Gemeinschaft der Diakonissen erstmals seit den 1930-er Jahren wieder wachse, bezeichnete Kirchenpräsident Dr. h.c. Christian Schad den heutigen Festtag (30.05.2019) in der Speyerer Gedächtniskirche. 17 neue Diakonissen und Diakone der Diakonissen Speyer ließen sich dort bei einem Festgottesdienst einsegnen und schlossen so auch offiziell ihre eineinhalbjährige Ausbildung für den ehrenamtlichen diakonischen Dienst in Einrichtungen und Gemeinden ab. Gleichzeitig feierten drei langjährige Diakonissen, vier Diakonische Schwestern sowie sechs Diakonische Brüder ihre Dienstjubiläen.

Die 14 neuen Diakonissen und drei neuen Diakone der Diakonissen Speyer setzen die Tradition der – ebenfalls 17 – hochbetagten Schwestern fort, von denen die meisten im Mutterhaus in der Speyerer Hilgardstraße im Ruhestand leben. „Dass dies möglich wurde, ist vor allem Oberin Sr. Isabelle Wien und ihrer Referentin Sr. Corinna Kloss zu verdanken“, hob der Kirchenpräsident hervor. Die beiden sind seit Pfingsten 2017 die ersten Diakonissen neuer Form und haben die Ausbildung der jetzt Eingesegneten in Zusammenarbeit mit dem Missionarisch-Ökumenischen Dienst (MÖD) intensiv begleitet.

Sr. Isabelle Wien war 2017 bereits 25 Jahre Diakonisse bisheriger Form. Seit 2004 ist sie Oberin der Diakonissen Speyer im Vorstand des Unternehmens. Tradition und Innovation zu verbinden, die ursprüngliche Gemeinschaftsform zu erneuern und Menschen neu für Diakonie in Gemeinschaft zu begeistern, ist ihr Anliegen. „Berufung ist ein Weg“, so ihre Überzeugung. „Formen wandeln sich.“ Zusammen mit der Pfarrerin und jungen Familienmutter Sr. Corinna Kloss gestaltete sie den Transformationsprozess und ging selbst voran.

v.l.: Oberin Sr. Isabelle Wien, die neuen Diakonissen und Diakone der Diakonissen Speyer Gabriele Dunkel-Hirmer, Michael Roch, Dr. Stefan van Ganswijk, Elke Selinger, Elke Zippel, Doris Rockert, Silvia Gölter, Heike Eikelmann, Susann Eickert, Sabine Seifert, Dr. Ute Gehrke, Annette Becker-Annen, Ute Heinemann, Elisabeth Orschiedt, Ruth Faber, Dr. Klaus Lander, Käte Roos sowie die Referentin der Oberin Sr. Corinna Kloss.

Oberkirchenrat Manfred Sutter betonte in seiner Predigt, Gott wohne überall da, wo Menschen in seinem Sinne leben und handeln. Dr. Günter Geisthardt, Theologischer Vorstand der Diakonissen Speyer, zeichnete die Diakonischen Schwestern Bärbel Schwarzwälder und Barbara Strodl sowie die Diakonischen Brüder Dieter Kaiser und Rüdiger Weiß mit dem Kronenkreuz in Gold aus, das die Diakonie an langjährige Mitarbeiter vergibt.

„Über Jahrhunderte hat sich Diakonie durch unsere Diakonissen, Diakonischen Schwestern und Brüder verwirklicht“, würdigte Dr. Geisthardt bei der anschließenden Feierstunde im Mutterhaus den Einsatz der Jubilare und ihrer Mitstreiter. Auch heute engagierten sich in der Diakonie viele Menschen verbindlich, ob im Beruf oder ehrenamtlich. „Mit der heutigen Einsegnung erleben wir den Aufbruch zu neuer Gemeinschaft, einen Meilenstein in der Entwicklung der Diakonie“, unterstrich er.

„Geistliche Gemeinschaft zu suchen, das eigene Leben zu vertiefen, um dann den empfangenen Segen weiterzugeben, bleibt unser Anliegen“, fasste Sr. Isabelle Wien zusammen.

Neue Diakonissen und Diakone der Diakonissen Speyer

• Annette Becker-Annen
• Diakonische Schwester Gabriele Dunkel-Hirmer
• Susann Eickert
• Heike Eikelmann
• Ruth Faber
• Dr. Ute Gehrke
• Silvia Gölter
• Ute Heinemann
• Dr. Klaus Lander
• Diakonische Schwester Elisabeth Orschiedt
• Michael Roch
• Doris Rockert
• Diakonische Schwester Käte Roos
• Diakonische Schwester Sabine Seifert
• Elke Selinger
• Dr. Stefan van Ganswijk
• Diakonische Schwester Elke Zippel

Jubilarinnen und Jubilare 2019

70 Jahre:

  • Diakonisse Elsbeth Gabelmann

65 Jahre:

  • Diakonisse Helene Riebel
  • Diakonisse Waldtraud Welsch

50 Jahre:

  • Diakonische Schwester Bärbel Schwarzwälder
  • Diakonische Schwester Barbara Strodl

40 Jahre:

  • Diakonische Schwester Birgit Beh

25 Jahre:

  • Diakonische Schwester Jutta Benninger-Osterholzer
  • Diakonischer Bruder Günter Becher
  • Diakonischer Bruder Dieter Kaiser
  • Diakonischer Bruder Gerhard Kochenburger
  • Diakonischer Bruder Werner Krämer
  • Diakonischer Bruder Hans-Jürgen Kritzler
  • Diakonischer Bruder Rüdiger Weiß

Diakonissen Speyer
05.06.2019

Gebet um Berufungen

Priesterseminar in Speyer lädt zur Messfeier mit dem Schwerpunkt geistliche Berufungen ein

Speyer – Am Donnerstag, 6. Juni, laden das Priesterseminar St. German in Speyer und die Stabsstelle Berufungspastoral im Bistum Speyer in der Kirche des Priesterseminars zu einem Gottesdienst ein. Im Mittelpunkt des spirituellen Angebotes, das an jedem ersten Donnerstag im Monat stattfindet, steht das Gebet um geistliche Berufe und Berufungen.

„Wir wollen auf diese Weise eine Tradition wieder aufleben lassen, die in der Kirche zur Erinnerung an das letzte Abendmahl an jedem ersten Donnerstag im Monat begangen wurde: den Priesterdonnerstag“, erklärt Regens Markus Magin. Ursprünglich habe dieser Tag vor dem Herz-Jesu-Freitag dazu gedient, um Priesterberufungen zu beten. Aufgrund der Vielzahl weiterer kirchlicher Berufe wie Diakon oder Pastoralreferent sei er ausgeweitet worden und heute als Gebetstag für geistliche Berufe bekannt.

Die Eucharistiefeier mit Pfarrer Ralf Feix am 6. Juni beginnt um 19 Uhr. Die Messe endet nach der eucharistischen Anbetung gegen 20.15 Uhr.

Bistum Speyer
05.06.2019

Wechsel an der Spitze der Stiftung Heilsbach

Professor Erich Schlick folgt auf Pfarrer Dr. Friedrich Mohr

Schönau – Zum 1. Juni vollzieht sich ein Wechsel an der Spitze der Stiftung Heilsbach in Schönau. Zum neuen Vorsitzenden des Stiftungsrats wurde Professor Erich Schlick aus Otterstadt berufen. Generalvikar Andreas Sturm überreichte ihm am 25. Mai in der Bildungs- und Freizeitstätte Heilsbach in Schönau in der Westpfalz das Ernennungsschreiben von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann. Schlick gehört dem Stiftungsrat bereits seit Februar des vergangenen Jahres an. „Wir freuen uns, mit Professor Schlick einen engagierten und kompetenten Experten für die Aufgabe des Stiftungsratsvorsitzenden gefunden zu haben“, erklärte Generalvikar Andreas Sturm. Der Mediziner ist Partner der Investmentgesellschaft „Wellington“, die auf dem Gebiet der Bio- und Gesundheitswissenschaften zu den führenden Investmentgesellschaften in Europa zählt und Professor für Immunpharmakologie an der Universität Heidelberg

Schlick folgt auf Pfarrer Dr. Friedrich Mohr, der die Stiftung Heilsbach seit dem Tod von Stiftungsgründer Prälat Johannes Urich im Jahr 2014 geleitet hatte. „Das Bistum ist Dr. Friedrich Mohr für seinen Einsatz sehr dankbar. Nach dem Tod von Prälat Johannes Urich war für die Bildungs- und Freizeitstätte Heilsbach eine nicht ganz einfache Situation entstanden. Dr. Friedrich Mohr hat die Einrichtung umsichtig durch diese Jahre geführt“, würdigte Generalvikar Andreas Sturm den scheidenden Stiftungsvorsteher.

Die Bildungs- und Freizeitstätte Heilsbach wurde 1953 gegründet und verzeichnete zuletzt rund 15.000 Übernachtungen pro Jahr. Mit ihren Angeboten richtet sie sich an unterschiedliche Personengruppen, besonders an Familien und Menschen mit Behinderung aus dem Bistum Speyer und angrenzenden Regionen und Diözesen. Zu der barrierefreien Einrichtung gehören ein Zeltplatz, ein Freibad und eine Mehrzweckhalle mit Platz für bis zu 500 Personen. Aktuell sind in der Heilsbach, die als selbständige Stiftung geführt wird, rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

Bistum Speyer
05.06.2019

„Die Krise ist wahrscheinlich der beste Moment, die Frage nach der Vision zu stellen“

Felix Goldinger berichtet über die Vorbereitung eines Visionsprozesses des Bistums Speyer, der am Diözesan-Katholikentag am 15. September offiziell gestartet wird

Speyer – Beim Diözesan-Katholikentag am 15. September soll offiziell ein Visionsprozess gestartet werden. Viele erwarten diesen Tag mit Spannung, besonders Felix Goldinger. Er ist Referent für missionarische Pastoral im Bistum Speyer und seit April mit der Geschäftsführung für den Visionsprozess beauftragt.

Herr Goldinger, warum ist es im Leben wichtig, Visionen zu haben?

Eine Vision ist aus meiner Sicht das Bild einer guten Zukunft. Es lässt mich ahnen, wohin sich mein Leben entwickelt und was mich stärkt. Eine Vision ist das Ziel einer Sehnsucht, auf die ich mich zubewege. Sie gibt mir Kraft im Alltag und führt mich durch die Höhen und Tiefen des Lebens.

„Vision“ klingt erstmal fremd. Aus christlicher Perspektiven sind Visionen aber etwas ganz natürliches. Wir Christinnen und Christen sind Visionäre. Denn wir haben eine Idee davon, wie die Welt eine friedliche und gute sein kann. Wir nennen das „Reich Gottes“.

Wozu braucht das Bistum Speyer heute eine Vision?

Das Bistum Speyer braucht keine neue Vision. Es hat schon einen Auftrag. Denn jeder, der sich mit dem Bistum verbunden fühlt, hat eine Idee davon, warum es gut sich, sich dafür einzusetzen. Wichtig ist jetzt, dass wir das miteinander machen. Wir wollen gemeinsam fragen, warum es sich lohnt, in der Kirche zu bleiben – auch wenn nicht alles gut ist – in dem Bewusstsein: Zusammen wollen wir Kirche besser machen. Wir haben ein gemeinsames Ziel, das uns Kraft gibt.

Der Moment, in dem wir nach dieser Vision fragen, ist einerseits sehr schwierig. Denn uns kauft gerade niemand ab, dass wir als Kirche für das Gute stehen und für einen liebenden Gott. Gleichzeitig ist das wahrscheinlich der beste Moment, diese Frage zu stellen: Kirche muss sich jetzt neu definieren. Ich bin überzeugt: Sie wird sich sehr verändern. Ich will dazu beitragen, dass es eine Veränderung hin zum Guten wird.

Das kann gelingen, wenn es mehr Austauschmöglichkeiten zwischen den Ebenen gibt, wenn Hierarchien flacher werden, wenn uns Kommunikation ein wichtiges Anliegen ist. Wer eine gute Idee hat, soll Möglichkeiten haben, sie umzusetzen. Auf das „gemeinsam“ kommt es an. Das lese ich aus der Bibel: Gott ist da, wo wir uns auf Augenhöhe miteinander austauschen können und wo eine Atmosphäre des Wohlwollens herrscht.

Sie sagen einerseits „Die Vision ist schon da“ und andererseits „Wir wollen sie erarbeiten“. Wie passt das zusammen?

Die Vision, die uns schon längst geschenkt wurde, ist sprichwörtlich eine Frohe Botschaft: Gott will, dass es allen Menschen gut geht. Wir als Kirche haben den Auftrag, uns dafür einzusetzen. Wo das nicht so ist, verfehlen wir eindeutig unser Ziel und unsere Vision.

Und diese Frohe Botschaft muss im Jahr 2019 neu entdeckt werden. Was heißt sie hier in der Pfalz und der Saarpfalz, in unseren Orten und Gemeinden? Wie leben wir, was uns da geschenkt worden ist? Es geht darum, die Frohe Botschaft mit dem eigenen Leben zu verknüpfen. Dann wird aus der großartigen Vision der Bibel eine, die uns stark macht.

Was ist diese Vision: Ein Satz, ein Text, ein Bild, eine Erfahrung?

Manche im Bistum haben die Befürchtung, wir schreiben ein neues Dokument. Ich kann beruhigen: Es wird ganz sicher keine mehrseitigen Dokumente geben, die eine Arbeitshilfe erforderlich machen und noch mehr Papier. Es geht nicht um einen Satz oder einen Text, sondern um ein Einüben, wie wir uns gegenseitig davon erzählen, was unsere Zukunftsvisionen sind. Wir wollen Möglichkeiten schaffen, dass Menschen sich mit ihren Lebensgeschichten und Erfahrungen begegnen können und die Begegnung selbst zu einer guten Erfahrung wird. Wir wollen ermöglichen, sich ein bisschen „wie im Paradies“ zu fühlen und diese Erfahrung dann wieder mit anderen zu teilen.

Wie soll das genau aussehen?

Beim Katholikentag auf dem Gelände der Landesgartenschau in Kaiserslautern am 15. September werden wir am Nachmittag eine Einladung aussprechen: Kommt mit uns und untereinander ins Gespräch. Lasst es euch dabei gut gehen, damit ihr zuhause frohe Botschaften erzählen könnt.

Klar ist bereits, dass wir im kommenden Jahr an vier bis fünf Orten in unserem Bistum Frauen und Männer, Erwachsenen, Kinder und Jugendliche willkommen heißen. Gleichzeitig soll es die Möglichkeit geben, in der eigenen Pfarrei oder Gemeinde, im Verband oder in der Gruppe, in der man sich zuhause fühlt, miteinander ins Gespräch kommen. Außerdem werden wir ein digitales Format anbieten für Menschen, die gern online unterwegs sind und auf diese Weise partizipieren wollen. Das soll in den kommenden zwei Jahren passieren.

Und was kommt dann? Ist mit der Vision dann Kirche im Bistum Speyer neu erfunden?

Nein, denn diese Vision ist nicht in Stein gemeißelt, sondern wir werden uns weiter fragen „Passt sie noch?“ und wir werden sie immer wieder aktualisieren müssen. Die Suche nach einer gemeinsamen Vision ist nichts, das wir einmal machen, um uns dann für immer darauf auszuruhen, sondern sie soll das Bistum immer daran erinnern, danach zu fragen, wozu wir da sind.

Klingt nach zwei herausfordernden Jahren, die vor dem Bistum und auch vor Ihnen liegen…

Ich finde, wir haben da etwas sehr Schönes vor. Die nächsten zwei Jahre geben uns die Chance, herauszufinden wie wir Kirche besser machen. Wie Menschen bei uns finden, was sie für ihr Leben brauchen. Wie wir selbst Gott in Kontexten finden, wo wir vorher gar nicht gesucht haben.

Wer Fragen und Anregungen zum Visionsprozess des Bistums Speyer hat, ist schon jetzt herzlich eingeladen, mit Felix Goldinger Kontakt aufzunehmen.

Kontakt:
Felix Goldinger
Bistum Speyer / Missionarische Pastoral
Telefon 06232 / 102-286
E-Mail: felix.goldinger@bistum-speyer.de

Bistum Speyer
05.06.2019

39 Frauen und Männer erhalten Missio canonica

Gottesdienst mit Bischof Wiesemann in Speyer

39 Lehrerinnen und Lehrer erhielten dieses Jahr die Missio canonica – hier mit Bischof Karl-Heinz Wiesemann (Mitte), Domdekan Christoph Kohl (vorne ganz links) und Birgitta Greif, Studiendirektorin im Kirchendienst (rechts außen).

Speyer – Wer das Fach katholische Religion unterrichten will, benötigt die offizielle Beauftragung des Bischofs, denn die Lehrkräfte lehren im Auftrag der Kirche. Diese offizielle kirchliche Aussendung – die Missio canonica – haben 39 Frauen und Männer am Freitag in einem Gottesdienst in der Kirche des Priesterseminars in Speyer aus den Händen von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann erhalten.

Der Bischof bedankte sich bei den Missio-Kandidaten, dass sie den Auftrag annehmen, Religion zu unterrichten. Er würdigte, dass die 39 Lehrer in Vorbereitung auf die Missio-Verleihung sich selbst mit ihrem Glauben auseinandergesetzt haben und dies künftig mit ihren Schülern tun. „Die Missio will Ihnen den Rücken stärken und danken, dass Sie da sind“, sagte Wiesemann. Mit der Verleihung versichere die Kirche, dass sie hinter den Religionslehrern steht. Ebenso würden die Lehrerinnen und Lehrer bekräftigten, so der Bischof, dass sie den Auftrag annehmen und helfen, den Glauben an die nächste Generation weiterzugeben.

Im gemeinsamen Gebet und in ihren Fürbitten baten die Missio-Kandidaten Jesus Christus nicht nur um Kraft und Unterstützung und um offene Herzen, um seine Botschaft immer wieder neu empfangen und weitergeben zu können. Sie baten ihn auch darum, immer offene Ohren und Augen für ihre Schüler zu haben und für alles, was die jungen Menschen bewegt. Sie wollen für die Mädchen und Jungen authentische Gesprächspartner sein.

Für Laura Leibrock nehmen Religionslehrer eine besondere Stellung ein: „Man ist Ansprechpartner über das Schulische hinaus. Man ist eine Art Seelsorger. Das finde ich am Fach Religion spannend“, sagte die junge Frau am Rande des Gottesdienstes. Religionslehrern gelinge es ihr zufolge schneller, Vertrauen zu den Schülern aufzubauen. Die Lehrerin, die derzeit an der Berufsbildenden Schule in Bad Dürkheim unterrichtet, ist seit ihrer Kindheit in der Kirche sehr aktiv. Ihren Schülern möchte sie vermitteln, dass Religion Halt gibt.

Katharina Knoch unterrichtet an der Karl-Kreuter-Grundschule in Ludwigshafen. Sie erlebt, dass Kinder offener sind als im übrigen Unterricht, weil das Fach Religion viele Themen aufgreift. „Es ist sehr vielseitig, weil es sich oft mit Fragen des alltäglichen Lebens beschäftigt.“ Als Beispiel nennt sie die christlichen Feste, die häufig mit Schulferien verbunden sind und damit auch das Jahr der Kinder strukturieren. Vor kurzem hat sie Osterbräuche behandelt – und dabei auch ihre eigenen Erlebnisse geschildert. Wie Laura Leibrock möchte auch Katharina Knoch das Fach Religion nutzen, um das Einfühlungsvermögen ihrer Schüler zu schulen.

Till Butzinger kommt im Religionsunterricht mit den Schülern viel stärker ins Gespräch. Der Lehrer an der Integrierten Gesamtschule (IGS) Ernst Bloch in Ludwigshafen will die Jugendlichen in der Oberstufe zum Nachdenken anregen, etwa ob Glauben vernünftig ist. In seinen Augen erfordert das Fach Religion vom Lehrer eine besondere Sensibilität, da Schüler bei den Themen Tod, Sterben oder Leiden teilweise sehr emotional reagieren.

Bischof Karl-Heinz Wiesemann überreicht einer Kandidatin die Missio canonica, neben ihm Birgitta Greif, Studiendirektorin im Kirchendienst und im Bischöflichen Ordinariat zuständig für die Ausbildung von Religionslehrern, sowie Domdekan Christoph Kohl.

Auch Jesus war ein besonderer, ein „unglaublicher Pädagoge“, erklärte der Bischof in seiner Predigt. Er sei seinen Jüngern auf Augenhöhe begegnet, habe sie nicht Knechte, sondern Freunde genannt. Jesus habe niemandem den Glauben aufgezwungen, sondern andere darin bestärkt, indem er selbst von seinem Glauben Zeugnis ablegte. Wiesemann machte den Missio-Kandidaten Mut, sich für andere zu öffnen – so, wie es Jesus tat. Man könne nur von Gottes Liebe berichten, wenn man selbst etwas von seinem Glauben und Leben preisgebe. Das mache Religionslehrer zu etwas Besonderem, so der Bischof.

Im Religionsunterricht sieht er eine „ganzheitliche Dimension“, weil dieses Fach nicht nur Fakten vermittelt. Es mache innere Quellen lebendig, präge und forme das Leben der Schüler, die wie alle anderen Menschen nach dem Sinn des Lebens suchten. Karl-Heinz Wiesemann: „Religionsunterricht ist Bildung in besonderem Maße.“

Die Missio-Kandidaten verbrachten einen ganzen Tag in Speyer, unter anderem unternahmen sie eine Domführung. Gemeinsam mit ihren Angehörigen und Freunden feierten sie in der Kirche des Priesterseminars Gottesdienst. Nachdem sie das Glaubensbekenntnis abgelegt hatten, erhielten sie die Missio canonica.

Unter den 39 Missio-Kandidaten unterrichten 24 an Grundschulen, acht an Gymnasien, fünf an berufsbildenden Schulen sowie zwei an Förderschulen. Um die Missio canonica zu erhalten, müssen die Anwärter das Fach Katholische Religion studiert haben. Studienbegleitend werden sie auf den Religionsunterricht vorbereitet. Voraussetzung für die Verleihung ist weiterhin das erfolgreich bestandene zweite Staatsexamen. Wer seinen Dienstort in ein anderes Bistum verlegt, kann einen Antrag auf Anerkennung der Missio canonica stellen. Die Missio canonica wird zeitlich unbefristet erteilt und gilt für das jeweilige Bistum.

Text & Foto: Yvette Wagner
05.06.2019

Wallfahrt der muttersprachlichen Gemeinden zum Dom zu Speyer

Zeichen der Universalität der katholischen Kirche

Speyer – Gut gefüllt war der Dom zu Speyer bei der Wallfahrt der muttersprachlichen Gemeinden am 26. Mai. Neun Priester und Diakone aus diesen Gemeinden feierten zusammen mit Bischof Karl-Heinz Wiesemann ein vielsprachliches Pontifikalamt, bei dem Mitglieder der Gemeinden Lesungen und Fürbitten in ihrer Muttersprache vortrugen. Chor und Instrumentalisten der Kroatischen Gemeinde Ludwigshafen, viele in ihrer heimischen Tracht, wirkten unter ihrer Leiterin Carmen Bajan bei der musikalischen Gestaltung des Gottesdienstes mit.

Neben den vielen unterschiedlichen Sprachen kam auch die lateinische Sprache im Gottesdienst zu ihrem Einsatz im ursprünglichen Sinn, als „lingua franca“, als allgemeines Verständigungsmedium der Gläubigen. „Allumfassend“, „universal“, kann das vom Griechischen kommende Wort „katholisch“ übersetzt werden, und die Universalität der katholischen Kirche wurde bei diesem Gottesdienst deutlich sichtbar.

In seiner Predigt ging Bischof Karl Heinz Wiesemann auf diese Universalität der Kirche ein. „Was war das eine Herausforderung für das frühe Christentum. Gottes Heil ist für alle bestimmt, macht nicht Halt an den Grenzen des Judentums, sondern steht allen, auch allen als heidnisch angesehenen Völkern, offen“, sagte der Bischof. Jesus selber habe sich anfänglich noch gebunden gefühlt an das jüdische Volk, dann aber habe er den Aposteln gesagt: Gehet hinaus in alle Welt und verkündet das Evangelium. Petrus habe zunächst lernen müssen, was das bedeutet, und Paulus habe es in aller Konsequenz vollzogen. Sich beziehend auf die Lesungen aus der Apostelgeschichte und aus der Offenbarung des Johannes über das himmlische Jerusalem sagte der Bischof: „Einen Tempel braucht dieses Jerusalem nicht mehr, denn wir sind selbst der Tempel. Das ist die Vision hinter unserem Gauben: Der weite Horizont, über alle Länder verbunden sein als Brüder und Schwestern. Eucharistie feiert man nie für sich selber, sondern stets in der Gemeinschaft mit allen anderen Christen. Wir grenzen uns nicht voneinander ab, sondern wir geben unsere eigenen Traditionen als Gabe hinein in die Gemeinschaft“. Und weiter: „Das ist der Friede, den die Welt nicht kennt. Wir sollen Gegengewicht sein zu den Spannungen und dem Unfrieden in der Welt.“ Der Bischof verwies dabei auch auf die Europa-Wahl am gleichen Tag.

Besonderer Anziehungspunkt für alle Gottesdienstbesucher war die getanzte Gabenprozession der afrikanischen Igbo-Gemeinde, einer Volks- und Sprachengemeinschaft aus Nigeria. In bunte afrikanische Gewänder gehüllt – der Name ihrer Gemeinde war in viele Stoffe eingewebt – zogen sie singend, tanzend und trommelnd vor den Altar und brachten nicht nur Brot und Wein, sondern auch die exotischen Früchte ihrer Heimat mit. Auch ihre Kinder waren in der Prozession dabei, sogar Babys im Kinderwagen wurden mitgeschoben.

Nach dem Gottesdienst lud die kroatische Gemeinde Ludwigshafen zur Begegnung in den nördlichen Domgarten und auch die Möglichkeit, sich mit kroatischen Spezialitäten leiblich zu stärken, wurde gerne genutzt.

Text: Andrea Dölle Foto: Klaus Landry
05.06.2019

Aufruf zu „Churches for Future“

Das Ökumenische Netzwerk Klimagerechtigkeit, zu dem auch das Bistum Speyer gehört, unterstützt die Anliegen der „Fridays for Future“- Bewegung

Speyer – Aus Solidarität mit der weltweiten „Fridays for Future“- Bewegung haben Mitglieder des Ökumenischen Netzwerks Klimagerechtigkeit, zu dem auch das Bistum Speyer gehört, den Aufruf „Churches for Future“ initiiert. „Wir als Kirchen und kirchliche Organisationen zollen den Protestierenden großen Respekt und unterstützen die Anliegen der jungen Generation. Wir bitten daher die Mitglieder unserer Kirchen und kirchlichen Organisationen, ihr Engagement für Klimagerechtigkeit sowohl im persönlichen als auch im kirchlichen und gesellschaftlichen Leben deutlich zu verstärken. Werden Sie zu „Churches for Future“, heißt es in einem offenen Schreiben.

Bislang unterstützen 16 Landeskirchen, kirchliche Einrichtungen und Organisationen diesen Aufruf, darunter die Hilfswerke Adveniat, Brot für die Welt und Misereor, das Bistum Speyer, die Evangelische Kirche der Pfalz, der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und die Katholische Landvolkbewegung Deutschland (KLB).

Neben Fürbitten für die Teilnehmenden der Demonstrationen regt das Ökumenische Netzwerk auch an, regional den Kontakt mit den Initiatoren von „Fridays for Future“ zu suchen, um zu erfahren, ob und wenn ja welche Unterstützung durch Kirchen, kirchliche Organisationen und Initiativen sie brauchen.

In dem 2018 gegründeten Ökumenischen Netzwerk Klimagerechtigkeit (www.kirchen-fuer-klimagerechtigkeit.de/) haben sich inzwischen 21 katholische Bistümer, evangelische (Landes)Kirchen, kirchliche Organisationen und Initiativen sowie Entwicklungsorganisationen zusammengeschlossen.

Informationen für weitere Unterstützer des Anliegens bei Chris Böer und Monika Maria Schell, Koordinatoren des Ökumenischen Netzwerks Klimagerechtigkeit; Mail: churchesforfuture@oenwkg.de

Bistum Speyer
05.06.2019

Feier der Professjubiläen im Institut St. Dominikus

Gottesdienst mit Weihbischof Georgens – Dank für 70-jähriges, 65-jähriges, 60-jähriges und 40-jähriges Ordensleben

Die Jubilarinnen mit Weihbischof Otto Georgens

Speyer – Am 19. Mai feierten 18 Dominikanerinnen im Kreise ihrer Mitschwestern ihr Professjubiläum im Institut St. Dominikus in Speyer. Um 9 Uhr fand das Festhochamt im Mutterhaus des Ordens als Dankamt mit Weihbischof Otto Georgens und Pater Werle CSSp statt.

„Feiern will ich dich, Herr, aus ganzem Herzen“, mit diesem Kehrvers wurde der Gottesdienst eröffnet. Weihbischof Otto Georgens sagte bei der Begrüßung: „Wir sind zusammen gekommen, um Gott zu danken für das Geschenk der Berufung und für 70, 65, 60, 40 Jahre Ordensleben der Schwestern, Dankbarkeit ist das Gedächtnis des Herzens.“ In Gemeinschaft werde dieser Dank vervielfältigt und intensiviert. Das Tagesevangelium (Joh 13,31-33a, 34-35;) hebe hervor, worauf es in der Nachfolge Jesu ankommt: „Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr einander liebt.“

Liebe sei ein Geschenk zur Weitergabe, erklärte der Weihbischof in seiner Predigt. Weil die Menschen von Gott geliebt seien, könnten sie die Liebe weitergeben. „Wer Gottes Liebe für sich behalten will, verfehlt seine Berufung“, bekräftigte Georgens. Die Weitergabe der Liebe sei die zentrale Aufgabe eines jeden Ordenslebens. Er dankte den Schwestern für ihren Einsatz und ihr Zeugnis gelebter Liebe.

Nach dem festlichen Amt dankte Generalpriorin Schwester M. Gisela Bastian dem Weihbischof für seine klaren Worte und den Schwestern dankte sie für deren Einsatz in der Gemeinschaft, gleich in welchem Arbeitsfeld in der Heimat oder in Ghana. Nachdem alle Anwesenden die Möglichkeit hatten, den Jubilarinnen zu gratulieren, wurde das Fest mit festlichem Mahl fortgesetzt. Den Abschluss bildete die feierliche Vesper.

Folgende Schwestern feierten im Mutterhaus in Speyer ihr Professjubiläum:

70-jähriges Jubiläum

  • Sr. M. Klothilde Engbarth (Landstuhl)

65-jähriges Jubiläum

  • Sr. M. Confirmata Hüther (Mutterhaus Speyer)
  • Sr. M. Ingeberga Vautrin (Mutterhaus Speyer)
  • Sr. M. Bemhilda Damm (Mutterhaus Speyer)
  • Sr. M. Eleonore Fuchs (Mutterhaus Speyer)
  • Sr. M. Solamen Ott (Mutterhaus Speyer)

60-jähriges Jubiläum

  • Sr. M. Astrid Grimm (St. Annastift Ludwigshafen)
  • Sr. M. Eleutheria Schwalie (Mutterhaus Speyer)
  • Sr. M. Enhildis Reisinger (St. Marienkrankenhaus Ludwigshafen)
  • Sr. M. Borromäa Schwab (Kinderdorf Silz)
  • Sr. M. Angelia Gerdon (St. Marienkrankenhaus Ludwigshafen)
  • Sr. M. Ellengard Hoffmann (Mutterhaus Speyer)
  • Sr. M. Ingrid Filian (Auf der Meß, St. Ingbert)
  • Sr. M. Ludwina Starck (Kinderdorf Silz)
  • Sr. M. Nikola Löckelt (Mutterhaus Speyer)
  • Sr. M. Silvestra Donsbach (Mutterhaus Speyer)

40-jähriges Jubiläum

  • Sr. M. Barbara Bäuerlein (Mutterhaus Speyer)
  • Sr. M. Veronika Waschik (Mutterhaus Speyer)

Text: Bistum Speyer Foto: Rüdiger Pfeiffer
05.06.2019

Polizeimusikkorps erspielt Spende für den Dom

Nahezu 6.000 Euro Spenden beim Benefizkonzert „Baden schaut über den Rhein“

Speyer – 5.924,47 Euro landeten beim diesjährigen Benefizkonzert des Dombauvereins in den Spendenkörbchen. Das ist, nach Aussage der Veranstalter, der fünfhöchste Erlös seit Bestehen der Konzertreihe „Baden schaut über den Rhein“ und damit ein sehr gutes Ergebnis. Wie üblich reichten bei der traditionsreichen Veranstaltung die Sitzplätze des Doms nicht aus, so dass zahlreiche Besucher der Musik im Stehen lauschen. Das abwechslungsreiche Programm gestaltete in diesem Jahr das Karlsruher Polizeimusikkorps unter der Leitung von Mario Ströhm.

Begrüßt wurden die Anwesenden auch vom Vorstandsvorsitzenden des Dombauvereins Dr. Gottfried Jung. Er kündigte ein „musikalisches Ereignis an, das der Würde des Doms in hervorragender Weise gerecht wird“. Mit der Verpflichtung des Polizeimusikkorps hatte der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl die Schirmherrschaft übernommen. In seinem Grußwort hob er den Wert der Kathedrale als schützenswertes Zeugnis der europäischen Wertegemeinschaft hervor. Der Initiator und Organisator des jährlichen Konzertereignisses, Udo Heidt, begrüßte die Konzertgäste voller Vorfreude auf das Konzert und bat im Namen des Dombauvereins um eine Spende für den Erhalt des Speyerer Doms.

Musikalisch wurde den Zuhörern ein Potpourri aus bekannten Stücken geboten. Darunter Klassiker wie das „Ave Verum“ von Wolfgang Amadeus Mozart aber auch moderne Stücke wie beispielsweise „Pie Jesu“ von Andrew Llyod Webber. Beide Stücke wurden überzeugend interpretiert von Susanne Kunzweiler. Mit Claudia Müller, die ebenfalls stimmlich zu überzeugen wusste, gestalteten die beiden Sängerinnen aus den Reihen des Polizeimusikkorps zusammen einige Spirituals und Gospels wie „Oh Happy Day“. Der männliche Gesangsolist Alexander Huck brachte unter anderem eine Arie aus Mozarts Oper „Die Zauberflöte“ dar. Mit seinem Bassbariton wusste er mit „In diesen heiligen Hallen“ den Dom gut zu füllen. Frédéric Messner an der Trompete und Richard Minet am Altsaxophon, beide Solisten des Polizeimusikkorps, gestalteten gekonnt mit ihren instrumentalen Soli jeweils einzelne Stücke. An der Chororgel saß, wie bei allen Konzerten der Reihe, der Organist Holger Becker. Er zeigte unter anderem mit der Toccata in d-moll von Johann Sebastian Bach sein Können.

Das Polizeimusikkorps und alle Solisten wurden mit dankbarem Applaus bedacht. Überzeugende Worte des Lobs fand Domdekan Dr. Christoph Kohl, der zum Schluss des Konzerts für das Domkapitel sprach und sich bei allen Anwesenden für die Unterstützung bei der Erhaltung der romanischen Kathedrale bedankte. Er wies darauf hin, dass der Dom seine Schauseite Richtung Osten, also in Richtung der Badischen Nachbarschaft jenseits des Rheins habe. „Der Dom lächelt ihnen zu“, versicherte er den Gästen von der anderen Rheinseite. Den traditionellen Schluss- und Höhepunkt bildete das gemeinsame Singen des Chorals „Großer Gott wir loben dich“.

Text: Bistum Speyer Foto: Domkapitel Speyer
05.06.2019

Kolmerbergkapelle bei Dörrenbach wird instandgesetzt

Erste urkundliche Belege datieren auf das Jahr 1470 – Dachstuhl, Innenräume und Außenfassade müssen erneuert werden

Bad Bergzabern – Die Kapelle „Zu unserer Lieben Frau“ auf dem Kolmerberg bei Dörrenbach wird instandgesetzt. Erneuerungsbedürftig sind insbesondere der Dachstuhl, die Dachdeckung, die Haustechnik, die Innenräume sowie die Außenfassade.

„Wir haben es mit Putzschäden an den Wandflächen, mangelhaften Füllungen an der Klause und schadhaften Fachwerkhölzern zu tun“, erklärt Gebietsarchitektin Alexandra Ruffing vom Bischöflichen Bauamt. Daher müssen die Schäden an der Fassade repariert und teilweise neu verputzt werden. Füllungen sollen entsprechend dem historischen Bestand ebenso ausgetauscht werden wie statisch bedenkliche Konstruktionshölzer im Fachwerk und beim Übergang von der Klause zum Ölberg. Die Dachstuhlkonstruktion soll durch den Austausch defekter Konstruktionselemente ertüchtigt werden. Außerdem sind die Elektro- und Sanitäranlagen zu erneuern.

Die denkmalgeschützte Kapelle auf dem Kolmerberg stellt für die Region „Südliche Weinstraße“ einen der wichtigsten Ziel- und Identifikationspunkte dar. Sie wird nicht nur als beliebtes Wanderziel geschätzt, sondern dient nach wie vor als Ort zur Feier der Liturgie und des gemeinschaftlichen Versammelns. „Die Kapelle ist ein beliebtes Pilgerziel“, betont Pfarrer Bernd Höckelsberger von der Pfarrei Heilige Edith Stein, zu der die Gemeinde in Dörrenbach gehört. Es sei eine „ländliche Wallfahrt“ zu der an jedem Wallfahrtstag rund 150 Pilgerinnen und Pilger kämen. Ziel der Wallfahrten ist die in der Kapelle aufgestellte Skulptur des „Mutter-Gottes-Gnadenbildes“ aus dem 15. Jahrhundert.

„Erste urkundliche Belege zur Existenz einer Kapelle auf dem nördlich an Dörrenbach anschließenden Kolmerberg, circa 100 Meter über der Ortschaft liegend, datieren auf das Jahr 1470 und beschreiben eine mit einer Kaplanei ausgestatteten Kapelle namens „Cellborn“, ein Hinweis zu einem Ausgangspunkt missionarischer Tätigkeit, gelegen an einer vermutlich früher heidnisch verehrten Quelle“, erklärt Diözesankonservator Wolfgang Franz. Um 1531 ging die Wallfahrtstätigkeit zurück und die Kapelle stand längere Zeit unbenutzt. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts erfuhr die Wallfahrtstätigkeit einen neuen Aufschwung – jedes Jahr zu den Pfingstfeiertagen fanden Prozessionen zu der Kapelle statt. 1601 jedoch kehrte sich alles um: Die Gemeindeherren geboten, dass die Kapelle abzureißen sei und „diejenigen, so bishero dahin gelaufen waren, mit allen Ernst zu strafen seien“, wie es in einer historischen Quelle heißt. Eine teilweise Umsetzung dieser Anweisung erfolgte, allein der Chor der Kapelle blieb stehen.

1632 erfolgte eine weitere Zerstörung durch die Schweden im 30-jährigen Krieg. 1719 wurde die Kapelle wiederhergestellt, gar vergrößert. Im Zuge der französischen Revolution wiederum erfolgte Ende des 18. Jahrhunderts eine Beschädigung der Kapelle, die ab 1803 wieder instandgesetzt wurde. 1815 entstand im östlichen Anschluss an Kapelle und Klause ein frei stehender Ölberg. Auf diesen wurde ein weiteres Geschoß aufgesetzt, welches durch einen Laufgang, der an der Nordseite der Klause außen angefügt wurde und auf Geschoßhöhe den Zwischenraum zwischen Kapelle und Ölberg überspannt, erschlossen wird. Eine umfassende Instandsetzung erfolgte in den Jahren 1973 bis 1975, in deren Zuge die Nutzung der Klause als auch des Ölbergobergeschosses zu einem Übernachtungsort für Jugendgruppen geändert wurde.

Der mit den Instandsetzungsarbeiten beauftragte Architekt Rolf Estelmann erläuterte bei der Vorstellung der Maßnahmen an der Kapelle die Schritte, die nach der Entdeckung von Schäden an der Decke und der daran anschließenden Schließung der Kapelle aus Sicherheitsgründen zu den jetzt begonnenen Arbeiten führten. Dazu gehört als erstes der jetzt erfolgte Abriss der Betondecke unterhalb des Dachstuhles aus Holz.

Die Kosten für die Instandsetzung der Kolmerbergkapelle belaufen sich auf voraussichtlich 765.000 Euro. Davon werden 459.000 Euro vom Bistum Speyer übernommen. Die Pfarrei und die Kirchenstiftung bringen 166.000 Euro ein. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz gibt 90.000 Euro zur Instandsetzung, die Generaldirektion Kulturelles Erbe 30.000 Euro. Der Förderverein Kolmerberg beteiligt sich mit 20.000 Euro an den Kosten.

Roswitha Chéret, Ortskuratorin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, bekräftigte, dass es der Stiftung ein wichtiges Anliegen sei auch den Erhalt kleinere Denkmäler zu unterstützen. „Wir helfen wo wir können“, erklärte sie und verwies darauf, dass die 1985 auf private Initiative hin gegründete Stiftung jährlich zwischen 15 bis 20 Millionen Euro für den Erhalt von Denkmälern bereitstelle. Im vergangenen Jahr seien allein zehn Projekte in der Pfalz gefördert worden, darunter mehrere Kirchen. 60 Prozent der Fördermittel steuere die Lotterie „Glückspirale“ bei. Hartmut Emrich, Vertreter von Lotto Rheinland-Pfalz, gab zu bedenken, dass ein nicht geringer Teil von dem Umsatz der Lotterie in die Förderung von Aktionen und Projekte gehe. Die Förderung der Instandsetzung der Kolmerbergkapelle sei eine „sinnvolle Investition“. Als Vertreterin der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz verwies Dr. Ulrike Weber auf die sich ergänzende Zusammenarbeit mit der kirchlichen Denkmalpflege. Die Kolmerbergkapelle sei ein Zeugnis der Volksfrömmigkeit, das im Rahmen der zur Verfügung stehenden Mittel gefördert werde.

Die Instandsetzungsmaßnahmen an der Kapelle haben im April dieses Jahres begonnen. Die Hauptarbeiten werden voraussichtlich bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein.

Bistum Speyer
05.06.2019

Qualifizierungskurs „Geistliche Pilgerbegleitung“

Angebot für ehrenamtliche Pilgerführer in drei Abschnitten in Thallichtenberg in der Pfalz

Thallichtenberg – Die Bistümer Trier und Speyer bieten in Thallichtenberg in der Westpfalz einen Qualifizierungskurs zur ehrenamtlichen geistlichen Leitung von Pilgergruppen an. Die Leitung haben Jakob Patuschka und Katja Kirsch. Der Kurs ist offen für alle Interessierten mit Pilgererfahrung. „Unterwegssein hat eine lange christliche Tradition. Wir kennen ungezählte Wegbegebenheiten, nichtbiblische und biblische, unter anderem von Noah, Abraham und Christus selbst. Unterwegs zu sein war und ist zeitgemäß“, erklärt Domkapitular Franz Vogelgesang, Leiter der Hauptabteilung Seelsorger und Ansprechpartner für das Thema Pilgern und Wallfahrten. Die Kosten betragen 450 Euro inklusive Kursgebühr, Übernachtung und Verpflegung.

Kontakt:
Pilgerbüro Speyer,
Marianne Backenstrass,
Telefon 06232 – 102 423,
E-Mail: info@pilgerreisen-speyer.de

Termine der drei Kursabschnitte:

  • 17. bis 19.1.2020
  • 14. bis 16.2.2020
  • 08. bis 10.5.2020

Bistum Speyer
05.06.2019

Wider den Patriarchalismus

Im Pilgerverlag erschienen: Erinnerung an Weihbischof Ernst Gutting

Bei der Buchvorstellung (von links): Dr. Thomas Fandel, Weihbischof Otto Georgens, Klaus Haarlammert

Speyer – Der verstorbene Weihbischof Ernst Gutting, der am 30. Januar 2019 100 Jahre alt geworden wäre, ist nicht nur im Bistum Speyer unvergessen. Hier ehrte man ihn zu Beginn des Jahres mit einem Gedenkgottesdienst und mehreren Veranstaltungen. Das war für das Speyerer Diözesan-Archiv und den Pilgerverlag Anlass, Vorträge aus den Gedenkveranstaltungen zu sammeln und zusammen mit weiteren Beiträgen zum Wirken Guttings als Buch herauszugeben. Jetzt wurde der Band, der in der Schriftenreihe des Diözesan-Archivs erschienen ist, beim Pilgerverlag vorgestellt. Die Herausgeber, Dr. Thomas Fandel, Leiter des Diözesanarchivs, und Diplomtheologe Klaus Haarlammert, langjähriger Wegbegleiter Guttings, übergaben das erste Exemplar an Weihbischof Otto Georgens, Nachfolger Guttings und derzeitiger Weihbischof in Speyer.

Mit der Buchveröffentlichung liege der letzte Stein im Mosaik des Gedenkens an Weihbischof Ernst Gutting vor, so die Herausgeber. Es gehe darum, wichtige Stationen des Lebens von Weihbischof Ernst Gutting zu dokumentieren und sein Wirken, sein theologisches und pastorales Denken, seine geistliche Haltung „aufzubewahren“, so Haarlammert. Doch solle dieses Buch mehr sein als eine „Archivalie“. Es werde vielmehr herausgegeben auf die Gegenwart und die Zukunft hin. „Ernst Gutting war ja in seinem Denken weit seiner Zeit voraus. Was er dachte und sagte, ist gerade heute höchst aktuell – was die Frage nach der Rolle der Frauen in der Kirche angeht, die verantwortliche Mitverantwortung der Laien, die Absage an den Patriarchalismus und den Klerikalismus, überhaupt die grundlegende Reform der Kirche“, so Haarlammert. Und er ergänzte: „Über die Kirche hinaus ging es Ernst Gutting immer um eine menschlichere Welt, für die die Kirche Signal und Motor sein soll.“

Bereits bei der Begrüßung hatte Chefredakteur Norbert Rönn für den Pilgerverlag auf die Aktualität Guttings verwiesen und den Zusammenhang mit den aktuellen personellen Veränderungen im Bistum Speyer hergestellt, die dazu führen, dass jetzt erstmals eine Frau Personalchefin im Bischöflichen Ordinariat wird und in den Allgemeinen Geistlichen Rat einzieht. „Das hätte Weihbischof Gutting sicher sehr gefreut“, so Rönn

Das vorliegende Buch enthält im Wortlaut die Vorträge von Professor Dr. Franz Xaver Bischof, Professor Dr. Paul Michael Zulehner und Michaela Pilters bei einer Festakademie zu Ehren Weihbischof Guttings am 16. Februar. Nachzulesen sind auch die Predigt von Weihbischof Otto Georgens beim Pontifikalamt am 30. Januar und der Vortrag Klaus Haarlammerts beim anschließenden Empfang. Eingeführt wird das Buch mit einem Geleitwort Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemanns, dessen Predigt beim Pontifikalrequiem 2013 ebenfalls aufgenommen wurde. Außerdem dokumentiert der Band zwei ausführliche Gespräche Haarlammerts mit Weihbischof Gutting, die Auskunft geben über die theologischen und pastoralen Schwerpunkte seines Wirkens als Priester und Bischof.

Kleiner Bischof – Großes Herz. Zum 100. Geburtstag von Weihbischof Ernst Gutting. Schriftenreihe des Diözesan-Archivs Speyer, Band 53, 112 Seiten, 12,80 Euro, ISBN 978-3-946777-11-3, Pilgerverlag, Speyer

Text: Bistum Speyer Foto: Klaus Landry
05.06.2019

Ausbildungsangebot des Bischöflichen Kirchenmusikalischen Institutes

Organist/in und Chorleiter/in werden – Informationsveranstaltungen in St. Ingbert, Landau, Kaiserslautern und Speyer

Speyer – Das Bischöfliche Kirchenmusikalische Institut (BKI) des Bistums Speyer mit Unterrichtsorten in Speyer, Landau, Kaiserslautern und St. Ingbert bietet diverse musikalische Ausbildungskurse an, die neben Schule oder Beruf besucht werden können.

Im Grundkurs kann das Klavier- und Orgelspiel im Einzelunterricht auch ohne Vorkenntnisse erlernt werden. Der Einstieg ab dem Alter von 12 Jahren ist ganzjährig möglich.

Der 2-jährige D-Kurs und der 3-jährige C-Kurs stehen Laien-Musikern ab 13 Jahren mit bereits soliden Klavierspielfähigkeiten offen und dienen der Ausbildung zur nebenamtlichen Organistin oder zum Organisten und/oder zur Chorleiterin oder zum Chorleiter. Die Kurse beinhalten neben dem Einzelunterricht unter der Woche auch Fächer wie Chorleitung und Musiktheorie, die samstagvormittags gelehrt werden.

Anmeldeschluss für die Aufnahmeprüfung des nächsten C- und D-Kurses ist der 31.08.2019. Alle Kurse stehen auch Erwachsenen jeden Alters offen.

Weitere Unterrichtsorte für den Orgel- und Klavierunterricht sind Neustadt, Weisenheim am Sand, LU-Rheingönheim, Schifferstadt, Rheinzabern, Zweibrücken, Pirmasens und Blieskastel.

Informationveranstaltungen zu den Ausbildungskursen

Das BKI bietet zu dem Ausbildungsangebot an drei Orten Informationsveranstaltungen an:

  • Landau: 12. Juni 2019, um 16:00 Uhr, Pfarrheim St. Maria, Marienring 4
  • Kaiserslautern: 15. Juni 2019, um 16:00 Uhr, Pfarrheim St. Maria, Marienplatz 22
  • Speyer: 18. Juni 2019, um 17:30 Uhr, Haus der Kirchenmusik, Hasenpfuhlstraße 33b

Weitere Auskünfte bei:

Leiter des BKI: Manfred Degen, Tel. 06232/10093-21
Sekretariat, Abteilung Kirchenmusik
Bürozeiten: Montag bis Freitag 9.00-12.00 Uhr
Telefon: 06232/10093-20
E-Mail: kirchenmusik@bistum-speyer.de
Homepage: www.kirchenmusik-bistum-speyer.de

Bistum Speyer
05.06.2019

Freiburger Wissenschaftler prognostizieren weiteren Mitgliederrückgang

Bistum Speyer könnte den Berechnungen zufolge im Jahr 2060 noch 245.000 Mitglieder haben – Generalvikar Andreas Sturm: „Studie ist ein Signal, die Seelsorge noch stärker missionarisch auszurichten“

Speyer – Das Forschungszentrum Generationenverträge der Albert-Ludwig-Universität Freiburg hat eine Mitglieder- und Kirchensteuervorausberechnung für die katholische und evangelische Kirche in Deutschland erstellt. Für die 20 evangelischen Landeskirchen und die 27 Bistümer der katholischen Kirche wurde ermittelt, wie sich Kirchenmitgliederzahlen und Kirchensteueraufkommen bis zum Jahr 2060 voraussichtlich entwickeln werden. Die Studie der Freiburger Wissenschaftler ist am 2. Mai vom Forschungszentrum Generationenverträge, der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland gemeinsam veröffentlicht worden.

Den Berechnungen der Freiburger Wissenschaftler zufolge werden die Mitgliederzahlen beider Kirchen in Deutschland bis zum Jahr 2060 auf etwa die Hälfte zurückgehen. Wenn man die Tauf-, Eintritts- und Austrittsquoten der vergangenen Jahre als repräsentativ für die Zukunft annimmt, ergibt sich für das Bistum Speyer ein prognostizierter Rückgang von rund 528.000 Mitgliedern im Jahr 2017 auf rund 245.000 Mitglieder im Jahr 2060. Die sinkende Mitgliederzahl wird sich den Prognosen zufolge auch auf die Kirchenfinanzen auswirken. Die Wissenschaftler sagen voraus, dass die Einnahmen aus der Kirchensteuer im Bistum Speyer von rund 136 Millionen im Jahr 2017 auf rund 108 Millionen Euro im Jahr 2060 zurückgehen werden. Dabei handelt es sich um nominale Werte, bei denen die Veränderung der Kaufkraft noch nicht berücksichtigt ist. „Schon heute ist klar vorherzusehen, dass die Ertragskraft der Kirchensteuer zur Finanzierung der Ausgaben in den nächsten Jahrzehnten abnehmen wird“, erklärt Diözesanökonom Peter Schappert. Verglichen mit dem Jahr 2017 geht das Bistum von einem Rückgang der Ertragskraft aus der Kirchensteuer auf rund 41 Prozent im Jahr 2060 aus.

„Die Studie des Forschungszentrums Generationenverträge führt uns den Wandel vor Augen, in dem sich unsere Gesellschaft und die Kirche seit Jahren befinden. Wir gehen einer neuen Gestalt von Kirche entgegen, die immer mehr auch in einer geringeren Zahl an Mitgliedern greifbar wird“, unterstreicht Generalvikar Andreas Sturm. „Mit dem Prozess ‚Gemeindepastoral 2015‘ haben wir in unserem Bistum die Weichen für eine Öffnung und eine stärker missionarische Ausrichtung der Seelsorge gestellt. Die Studie der Freiburger Wissenschaftler ist ein Signal, auf diesem Weg konsequent weiterzugehen“, ist Andreas Sturm überzeugt. „Wir wollen dem Evangelium auch in Zukunft eine starke Stimme geben. Selbst Fernstehende sollen etwas von der befreienden Kraft der christlichen Botschaft spüren können.“

Die Studienergebnisse versteht der Generalvikar zugleich als Auftrag, die Angebote des Bistums und seiner Pfarreien den veränderten Anforderungen und Möglichkeiten anzupassen. „Nur so wird es uns gelingen, den Menschen an den entscheidenden Wendepunkten ihres Lebens auch in Zukunft nahe zu sein.“ Um die Kirche wieder attraktiver zu machen, wirbt er für „eine Kultur der Offenheit und der Achtsamkeit, des Dialogs und der Partizipation“.

Weitere Informationen:

Die Studienergebnisse des Freiburger Forschungszentrums auf Bundesebene sind auf der Internetseite der Deutschen Bischofskonferenz unter www.dbk.de zusammenfassend dargestellt.

Bistum Speyer
05.06.2019

Blindentastmodell des Speyerer Doms angekündigt

Aufstellung auf der Südseite des Doms für das Frühjahr 2020 geplant

Speyer – Das Speyerer Domkapitel plant für 2020 die Aufstellung eines Blindentastmodells des Doms. Das dreidimensionale Modell aus Bronze ermöglicht es Menschen mit Seheinschränkungen den Dom haptisch zu erkunden. Eine Beschriftung in der Blindenschrift Braille gibt zusätzlich Auskunft. Die Pläne für die Umsetzung und Aufstellung des Tastmodells wurden im Rahmen eines Mediengesprächs bekannt gegeben. Finanziert wird das Inklusionsprojekt vom Dombauverein Speyer, der dem Dom das Modell 2020 zu seinem 25-jährigen Vereinsjubiläum widmen wird. Unterstützt wird der Verein insbesondere mit Spenden durch den Lions Club Speyer und Zuwendungen der Unternehmer Susanne Klatten und Stefan Quandt.

Dombaumeisterin Hedwig Drabik, die mit der Realisierung des Projekts betraut ist, erläuterte zunächst das Herstellungsverfahren des Tastmodells. Beauftragt wurde der Künstler Egbert Broerken, der zusammen mit seinem Sohn Felix seit geraumer Zeit Blindentastmodelle von Gebäuden und Stadtlandschaften herstellt. So stammen die Modelle der Dome in Mainz und Worms von Broerken. Als Grundlage für das Modell dienen Bauzeichnungen, fotogrammetrische Aufnahmen und Fotografien. Erstellt wird zunächst ein Modell aus Styrodur. In mehreren Zwischenschritten entsteht dann ein Bronzeguss, der mit einem Wachsüberzug gegen Umwelteinflüsse geschützt wird. Das fertige Modell soll dann im Frühjahr 2020 auf der Südseite des Doms nahe der Dom-Info auf einem Steinsockel aufgestellt werden. Eine Inschrift für Sehende und eine gleichlautende in der Blindenschrift Braille wird den Besuchern mit ein paar grundlegenden Informationen zum Speyerer Dom weitergegeben. Auf dieser Inschrift wird auch den Unterstützern gedankt, welche die Realisierung des Modells erst möglich gemacht haben, so Drabik. 40.000 Euro werden die Erstellung, die Fertigung und die Aufstellung des Modells insgesamt kosten.

Der Vorstandsvorsitzende des Dombauvereins Dr. Gottfried Jung berichtete über das Engagement des Dombauvereins für das Projekt Blindentastmodell. „Anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Dombauvereins wollten wir dem Dom etwas Besonderes schenken, etwas, das ihm noch fehlt“, sagte Jung. „Im Gegensatz zu vielen anderen Kathedralen hat der Dom noch kein Blindentastmodell und so freuen wir uns, dass wir hier helfen können, eine Lücke zu schließen“. Unterstützt wird der Dombauverein durch Susanne Klatten und Stefan Quandt, die aus ihrem Privatvermögen einen Betrag von jeweils 10.000 Euro zur Verfügung stellen. Eine Spende von 20.000 Euro hat der Lions Club Speyer in Aussicht gestellt, der sich über den Dombauverein und über die Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer für den Dom engagiert. „Unter dem Motto ‚Die Welt vor Ort ein Stück besser machen‘ unterstützt der Lions Club Projekte in Speyer“, erklärte der Präsident des Service-Clubs Knut Mertens. „In diesem Fall unterstützen wir den Dom in Form eines Benefiz-Konzertes mit Domorganist Markus Eichenlaub am Samstag, 15. Juni, 19.30 Uhr im Dom. Die Einnahmen aus dem Verkauf der Karten für 15 Euro, ermäßigt 10 Euro, kommen dabei direkt der Finanzierung des Blindentastmodells zu Gute. „Mit einem Benefizkonzert im Dom werden wir die Realisierung des Blindentastmodells unterstützen und die zu erwartenden Einnahmen auf 20.000 Euro aufrunden“, sagte Mertens. Karten sind bei der Dom-Info, der Tourist-Information der Stadt Speyer, bundesweit bei allen Reservix-Vorverkaufsstellen, sowie beim Rheinpfalz Ticket Service, Telefon 0631 3701-6618 erhältlich.

Domorganist Markus Eichenlaub, selbst Mitglied im Lions Club Speyer, hat sich im Vorfeld des Konzerts besondere Gedanken um das Programm des Abends gemacht. Unter dem Titel „Tasten für Tasten“ spielt er nicht nur bekannte Stücke der Orgelliteratur wie die Toccata und Fuge in d-moll von Johann Sebastian Bach und den „Bolero“ von Maurice Ravel, sondern auch Werke von Organisten, die selbst sehbehindert waren. In Bezug zum Benefizgedanken hat Domorganist Markus Eichenlaub mit Vierne, Langlais und Litaize drei Komponisten auf das Programm gesetzt, die von Geburt an blind waren oder es in jungen Jahren wurden, und allesamt an der weltweit ersten Blindenschule mit angeschlossenem Musikkonservatorium in Paris ausgebildet wurden. Heute zählen sie zu den wichtigsten französischen Orgelkomponisten ihrer Zeit. Eichenlaub selbst will eine Improvisation mit verbundenen Augen spielen, um sich in die Welt dieser Organisten und aller Blinden etwas einfühlen zu können.

Dr. Günter Kirchberg, Vorsitzender der Lions-Hilfe Speyer e.V. berichtete, dass der Lions Club von dem Vorschlag des Dombauvereins, die Spende der Umsetzung eines Tastmodells zu widmen, sofort gefolgt sei: „Das ist eine sinnvolle Sache, etwas, das vor Ort noch fehlt, ein anschauliches, dreidimensionales Modell des Doms.“ Dr. Barbara Schmidt-Nechl, die stellvertretende Vorsitzende des Dombauvereins, welche die Idee zu dem Projekt in Verbindung mit dem Vereinsjubiläum hatte, wies ergänzend darauf hin, dass das Modell an sich ein Kunstwerk sei und auch für alle sehenden Besucher einen Mehrwert biete.

Barrierefreiheit am Dom

Als der Dom vor beinahe 1000 Jahren gebaut wurde, waren Inklusion und Barrierefreiheit noch kein Thema. In neuerer Zeit beschäftigt sich das Domkapitel fortwährend mit der Frage, wie der Dom für Menschen mit Einschränkungen besser erschlossen werden kann. So wurde 2012 mit Unterstützung des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer, Dr. Manfred Fuchs, ein barrierefreies Portal auf der Dom-Nordseite eingerichtet. 2018 konnte dann, ebenfalls mit Unterstützung der Europäischen Stiftung, eine Treppenraupe angeschafft werden, mit der Rollstuhlfahrer in die Krypta und das Querhaus gelangen können.

Barrierefreiheit ist für die Kirche ein wichtiges Anliegen. Bedingt durch den demographischen Wandel und die steigende Lebenserwartung sind immer mehr Menschen körperlich so eingeschränkt, dass sie spezielle Unterstützung bei der Erkundung des Doms benötigen. Angebote, die Teilhabe und Inklusion ermöglichen, dienen aber allen Besucherinnen und Besuchern des Doms. Das Blindentastmodell dient zum einen Menschen mit Seheinschränkungen zum anderen ist es aber auch für sehende Besucher attraktiv.

Das Domkapitel Speyer engagiert sich zusammen mit Partnern innerhalb der Kirchen, der Politik und mit Unterstützung des Dombauvereins und der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer für die Inklusion am Dom. Zugänglichkeit, Service, Kommunikation und Sensorik werden im Hinblick auf mögliche Erschließungsangebote ständig evaluiert und nach Möglichkeiten der Verbesserung gesucht.

Text: Bistum Speyer Foto: Georg Knoll
05.06.2019

Pfarrer im Ruhestand Erwin Bersch verstorben

Am 30. April ist Pfarrer im Ruhestand Erwin Bersch auf einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela im Alter von 80 Jahren verstorben. Der aus Kapsweyer stammende Geistliche wurde 1965 zum Priester geweiht. Er war als Kaplan in Speyer, Hauenstein und Kirchheimbolanden tätig. Seit 1971 leitete er die Pfarrei St. Konrad in Speyer. Von 1977 bis zum Jahr 2004 wirkte er zudem als Dekan des Dekanats Speyer. 1996 wurde ihm der Titel Monsignore verliehen. Im August 2010 trat Pfarrer Erwin Bersch in den Ruhestand. Bei seiner Verabschiedung in den Ruhestand wurde als einer der „angesehensten und bekanntesten Priester im Bistum Speyer“ gewürdigt.

Bistum Speyer
05.06.2019

Speyerer Domsingknaben besuchen Partnerstadt Ravenna

Ravenna (IT) / Speyer – In der vergangenen Woche besuchte eine Konzertbesetzung der Speyerer Domsingknaben die italienische Partnerstadt Ravenna aus Anlass des dreißigjährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft. Am Ostermontag machte sich die 40-köpfige Reisegruppe samt Domdekan Dr. Christoph Kohl auf den Weg zur ersten Station der Reise, die Basilika Birnau am Bodensee.

In der prächtigen barocken Basilika gestaltete der durch einige Männer des Domchores Speyer verstärkte Chor die feierliche Ostervesper und anschließend ein 30-minütiges Konzert. Unter der Leitung von Domkantor Joachim Weller erklangen Werke von Mendelssohn, Hassler, Carol, Heiß, Vittoria und weiteren Komponisten. Begleitet wurden die jungen Sänger von Domkapellmeister Markus Melchiori an der Orgel.

Nach einer Übernachtung in der Jugendherberge Überlingen ging es am nächsten Tag weiter nach Ravenna. Dort gestalteten die Domsingknaben am Mittwoch mit drei Frühlingsliedern den offiziellen Empfang der deutschen Delegation des Freundeskreises Speyer-Ravenna im Rathaus der italienischen Partnerstadt.

Während einer Stadtführung erkundete der Knabenchor die historisch bedeutenden Stätten und bewunderte die frühchristlichen Mosaiken in den zum UNESCO-Welterbe zählenden Kirchen. Am Abend gestaltete der Chor die Abendmesse in der Kirche San Francesco und sang auch dort im Anschluss ein Kurzkonzert. Den letzten Tag verbrachten die jungen Sänger am Strand, bevor am Freitag die Heimreise angetreten wurde.

Text: Bistum Speyer Foto: Domdekan/Dommusik
05.06.2019

Personelle Wechsel auf der oberen Leitungsebene des Bistums

Christine Lambrich folgt als Leiterin der Hauptabteilung Personal auf Domkapitular Josef Szuba – Domkapitel wählt Domdekan Dr. Christoph Kohl zum neuen Domkustos

Dr. Christoph Kohl ist der neue Domkustos

Speyer – Im Bistum Speyer stehen mehrere personelle Wechsel auf der oberen Leitungsebene an. Domkapitular Josef Szuba, der die Hauptabteilung Personal des Bischöflichen Ordinariats seit 2005 geleitet hat, hat Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann gebeten, sein Amt abgeben zu dürfen, um wieder als Pfarrer wirken zu können. Bischof Dr. Wiesemann hat dieser Bitte entsprochen. Er dankt Domkapitular Szuba für „die lange Zeit seines hoch engagierten und pflichtbewussten Mitwirkens in der Leitung des Bistums zunächst als Generalvikar und dann vierzehn Jahre lang als Verantwortlicher für das Personal.“ Nach einer Sabbatzeit von drei Monaten übernimmt Josef Szuba am 1. Dezember die Leitung der Pfarrei Heilige Katharina von Siena in Ludwigshafen. Zugleich hat er seinen Verzicht auf seinen Sitz im Domkapitel erklärt, der vom Bischof angenommen wurde.

Neue Leiterin der Hauptabteilung Personal wird zum 1. September Christine Lambrich, die bisher als Dozentin für Pastoraltheologie am Priesterseminar St. German in Speyer tätig war. Christine Lambrich hat in Mainz und Fribourg (Schweiz) Theologie studiert. Als Pastoralreferentin wirkte sie in den Pfarreiengemeinschaften Waldmohr, Breitenbach, Dunzweiler und in Haßloch und war von 2004 an im Bischöflichen Ordinariat für das Arbeitsfeld Katechese verantwortlich. Als Referentin für missionarische Pastoral gestaltete sie 2015 das ökumenische Projekt „Himmelgrün – Kirche auf der Landesgartenschau in Landau“. Zum Erneuerungsprozess „Gemeindepastoral 2015“ des Bistums Speyer hat sie als Moderatorin der diözesanen Foren und Mitglied mehrerer Arbeitsgruppen maßgeblich beigetragen. Christine Lambrich hat Weiterbildungen zu den Themen Moderation, systemisch-lösungsorientiertes Coaching, Gemeindeberatung und Organisationsentwicklung absolviert. Parallel zu ihrer Dozententätigkeit am Priesterseminar war sie in den Pfarreien des Bistums Speyer als Gemeindeberaterin tätig.

Neue Leiterin der Hauptabteilung Personal wird zum 1. September Christine Lambrich

Christine Lambrich übernimmt von ihrem Vorgänger auch die Personalverantwortung für die aktiven Priester. Die Betreuung der rund 130 Priester im Ruhestand wird künftig von Diakon Mathias Reitnauer wahrgenommen, zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Diözesanreferent für die Berufsgruppe der Diakone. Für Christine Lambrich ist die neue Aufgabe mit der Ernennung zur Ordinariatsdirektorin und zum stimmberechtigten Mitglied im Allgemeinen Geistlichen Rat verbunden. „Wir freuen uns, dass wir Christine Lambrich für diese verantwortungsvolle Position gewinnen konnten. Zugleich kommen wir damit dem Ziel näher, in unserem Bistum mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen“, erklärt Generalvikar Andreas Sturm. Christine Lambrich sei für die neue Aufgabe bestens qualifiziert. Ihr beruflicher Werdegang habe sie in Kontakt mit allen kirchlichen Berufsgruppen gebracht. „Das wird ihr bei der Wahrnehmung der neuen Aufgabe sehr zugute kommen“, so Andreas Sturm.

Kanzleidirektor Wolfgang Jochim, bisher stellvertretender Leiter der Zentralstelle des Bischöflichen Ordinariats, wird zum 1. September die Leitung der Zentralstelle übernehmen. Die Zentralstelle hat im Bischöflichen Ordinariat den Rang einer Hauptabteilung, in der die klassischen Verwaltungsaufgaben gebündelt sind. Wolfgang Jochim, bisher beratendes Mitglied im Allgemeinen Geistlichen Rat, wird künftig als Hauptabteilungsleiter mit Stimmrecht an den Sitzungen des Allgemeinen Geistlichen Rats teilnehmen.

Die Zentralstelle des Bischöflichen Ordinariats war bisher von Generalvikar Andreas Sturm geführt worden. Er wird sich künftig verstärkt in die Mitarbeitergespräche und die Personalentwicklung der Priester des Bistums einbringen. Geplant ist zudem die Einstellung einer persönlichen Referentin oder eines Referenten, der dem Generalvikar und dem Kanzleidirektor zugeordnet ist.

Personeller Wechsel auch im Domkapitel

Auch im Domkapitel steht ein personeller Wechsel an. Er betrifft das Amt des Domkustos, der für den baulichen Erhalt des Domes und die touristischen Angebote verantwortlich ist. Domkapitular Peter Schappert, seit 2009 Domkustos an der Speyerer Kathedrale, gibt sein Amt auf eigenen Wunsch zum 30. Juni ab, um sich auf die zunehmenden Anforderungen in der Leitung der Hauptabteilung Finanzen und Immobilien des Bischöflichen Ordinariats zu konzentrieren. In seiner Amtszeit als Domkustos wurden unter anderem eine neue Hauptorgel eingebracht, der Kaisersaal mit der Ausstellung der Schraudolph-Fresken neu gestaltet sowie die Aussichtsplattform im Südwestturm und die Dom-Info geschaffen. „Peter Schappert hat einen wertvollen Beitrag dazu geleistet, den Dom mit seiner bald 1000-jährigen Geschichte der heutigen Generation nahezubringen und den Menschen die Botschaft und die Bedeutung des Domes auf eine moderne Weise zu erschließen“, dankt Dompropst Weihbischof Otto Georgens dem scheidenden Domkustos für sein hohes Engagement.

Zum Nachfolger von Peter Schappert wählte das Speyerer Domkapitel Domdekan Dr. Christoph Kohl. Er wird die Ämter des Domdekans und des Domkustos ab dem 1. Juli in Personalunion ausüben. Dazu entpflichtet Bischof Dr. Wiesemann ihn von der Leitung der Hauptabteilung Schulen, Hochschulen und Bildung des Bischöflichen Ordinariats und dankt ihm für „seinen großen Einsatz insbesondere für die Schulen, die Hochschulpastoral und die Bildungseinrichtungen im Bistum Speyer.“ Diese Funktion hatte Kohl seit dem Jahr 2004 ausgeübt. Die Stelle der Hauptabteilungsleitung wird öffentlich ausgeschrieben. Ab dem 1. Juli bis zur Neubesetzung der Hauptabteilungsleitung ist Oberschulrätin Dr. Irina Kreusch kommissarische Leiterin der Hauptabteilung „Schulen, Hochschulen und Bildung“.

Für Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann stellen die personellen Veränderungen „eine Wegmarke im Hinblick auf die Weiterentwicklung des Bistums“ dar. Er dankt allen Beteiligten für die bisher „mit Herzblut und Leidenschaft geleistete Arbeit wie auch für die Bereitschaft zur Veränderung und zur Übernahme neuer Aufgaben, damit das Bistum sich für die Herausforderungen der Zukunft bestmöglich aufstellen kann.“

Bistum Speyer
05.06.2019

Nächste Stufe der Vorhallensanierung beginnt

Lasertechnik folgt auf Wasserdampf

Foto: © Domkapitel

Speyer – In den vergangenen Wochen roch es in der Vorhalle des Doms immer etwas feucht. Das hatte mit der Dampfreinigung zu tun, mit der die Steinflächen der Vorhalle mit Wasserdampf gesäubert wurden. Diese Arbeiten konnten gemäß Bauzeitenplan am 26. April abgeschlossen werden. Nun folgt der nächste Sanierungsabschnitt.

„Die Reinigung mit Wasserdampf ist der erste Reinigungsschritt“, sagt Dombaumeisterin Hedwig Drabik. „Mit der Abnahme der gröbsten Verschmutzungen ist es nun möglich, das Schadensbild genauer unter die Lupe zu nehmen und zu kartieren“. An Hand der festgestellten Schäden können dann die weiteren Sanierungsmaßnahmen geplant werden. Einer näheren Untersuchung, unter anderem mit einem Endoskop, bedürfen die beiden großen Grabdenkmale in der Vorhalle. Dem Kenotaph für Adolf von Nassau macht insbesondere die Rostsprengung zu schaffen. Die Sanierung dieser beiden Objekte soll von der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer finanziert werden, welche zu diesem Zweck Projektmittel von der Edith-Haberland-Wagner Stiftung erhält. Die Gesamtmaßnahme wird finanziert mit Mitteln des Bundes aus dem Denkmalschutz Sonderprogramm VII, Mitteln des Landes Rheinland-Pfalz, Eigenmitteln des Domkapitels und Zuwendungen des Dombauvereins.

Parallel dazu gehen die Reinigungsarbeiten an den Skulpturen und Reliefs in der Vorhalle weiter, nun allerdings mittels moderner Lasertechnik. Im April 2016 fand bereits eine Probereinigung der Skulptur Heinrich IV. mit Hilfe dieser Methode statt, die aus Sicht der Restauratoren sehr zufriedenstellend verlief. Dom- und Diözesankonservator Wolfgang Franz erläutert das Verfahren: „Bei der Technik des Laserabtragens dünner Deckschichten handelt es sich um eine Oberflächenbearbeitung mit gepulster Laserstrahlung und vernachlässigbarer Wärmebelastung des Grundwerkstoffes. Die dunkle Schmutzschicht wird verbrannt, zurück bleibt der helle Sandstein.“ Das Steinmaterial wird dabei, im Gegensatz zu traditionellen Techniken wie mechanischer oder chemischer Reinigung, nicht unmittelbar berührt oder gar geschädigt. Zudem ist die Reinigung mit dieser Methode relativ schnell zu bewerkstelligen, so dass eine Figur innerhalb von etwas mehr als zwei Wochen gereinigt werden kann.

Text: Bistum Speyer Foto: © Domkapitel
05.06.2019

Bistum Speyer wird Mitglied im Ökumenischen Netzwerk Klimagerechtigkeit

Unterstützung und Vernetzung im Einsatz für Klimagerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung

Speyer – Das Bistum Speyer, vertreten durch das Referat Weltkirche, ist dem Ökumenischen Netzwerk für Klimagerechtigkeit beigetreten. In dem seit etwa einem Jahr bestehenden Bündnis haben sich kirchliche Akteurinnen und Akteure zusammengeschlossen, um ihr Engagement für mehr Klimagerechtigkeit in Politik und Gesellschaft besser zu koordinieren und zu stärken. Weitere Ziele sind der theologisch-spirituelle Austausch und eine bessere Qualifizierung der kirchlichen Akteurinnen und Akteure zum Thema Klimagerechtigkeit.

„Der Klimawandel betrifft alle Menschen auf unserer Erde. Doch Überschwemmungen, Versalzung des Trinkwassers und Dürren sowie viele andere Folgen treffen besonders die Menschen im globalen Süden“, erklärt Christoph Fuhrbach, Referent für weltkirchliche Aufgaben im Bistum Speyer und Mitglied im Trägerkreis des Netzwerkes. Klimaschutzmaßnahmen und Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels gehörten zusammen. Und Steffen Glombitza, Umweltbeauftragter im Bistum ergänzt, dass dabei das Verursacherprinzip gelten müsse: „Die Länder, die den Klimawandel beschleunigen, sollten für die Klimaschäden und die Anpassungskosten in den besonders betroffenen Ländern aufkommen.“

Weihbischof Otto Georgens, Bischofsvikar für weltkirchliche Aufgaben im Bistum Speyer, wies darauf hin, dass die Verantwortung der Christen für die Zukunft der Erde sowohl in der Enzyklika von Papst Franziskus „Laudato si“, den Handlungsempfehlungen der deutschen Bischöfe „Schöpfungsverantwortung als kirchlicher Auftrag“, den „Zehn Thesen zum Klimaschutz“, herausgegeben von der Deutschen Bischofskonferenz, als auch in der EKD Denkschrift „Umkehr zum Leben – Nachhaltige Entwicklung im Zeichen des Klimawandels“ bekräftigt werde.

Träger des Netzwerkes sind unter anderem 19 Landeskirchen und Bistümer, die Beauftragten für den Kirchlichen Entwicklungsdienst, die evangelische und katholische Arbeitsgemeinschaft der Umweltbeauftragten, die katholischen Werke Misereor, Adveniat, Renovabis, Missio, Caritas International und das Kindermissionswerk sowie das Hilfswerk „Brot für die Welt“.

Bistum Speyer
05.06.2019

Kirche:

„Stärker als alle Todesmächte“

Bischof Wiesemann stellt Neuaufbau der Kirche und Schutz des Lebens in den Mittelpunkt der Osterfeiern

Entzündung des Osterfeuers vor dem Dom © Domkapitel Speyer, Foto: Klaus Landry

Speyer – Mehrere tausend Gläubige besuchen an den Osterfeiertagen festlich gestaltete Gottesdienste im Speyerer Dom. In der Osternacht feierten sie die Auferstehung Jesu als Höhepunkt des Karwoche und des gesamten Kirchenjahres. Am Ostersonntag waren die Gläubigen zum Pontifikalamt und zur Pontifikalvesper in den Dom eingeladen.

In seiner Predigt in der Osternacht bezog sich Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann auf den Brand der Kathedrale Notre Dame in Paris. „Es ist das Gotteshaus unserer französischen Nachbarn und Freunde, Symbol ihres Glaubens und ihrer nationalen Identität.“ Für viele sei sie zum Symbol für den „gewaltigen Vertrauensverlust“ der Kirche geworden. „Stürzt nicht so vieles, was bis vor kurzem noch sicher und ewig zu stehen schien, haltlos in sich zusammen?“

In der Rückschau auf 2000 Jahre Kirchengeschichte werde immer wieder Versagen deutlich. „Aber wir sehen auch, wie in diesen 2000 Jahren immer wieder neu der Geist Jesu in Menschen erwacht ist, manchmal von außen kommend, manchmal aus dem Inneren der Kirche.“ Mit der Auferstehung Jesu sei es wie mit einem Feuer, das einfach nicht zu löschen ist. „Kein Feuer, das vernichtet, verbrannte Erde und zusammengebrochene Wirklichkeiten hinterlässt, am Ende nur kalte Asche und ätzenden Rauch.“ Das Feuer der Auferstehung sei vielmehr Licht und Wärme gerade dort, wo alles in Todesstarre verharrt. Es offenbare sich als „Leben, Mut, Trost, Zuversicht, Freude, Kraft und Leidenschaft.“ Gerade jetzt brauche die Kirche Menschen, die sich für den Neuaufbau entflammen lassen. „Wir brauchen gemeinsame synodale Wege in der Kirche, Gespräche, leidenschaftliche Diskussionen, Visionen, Mut und vor allem Vertrauen in den Heiligen Geist.“

Für die musikalische Gestaltung des Pontifikalamtes in der Osternacht sorgten unter der Gesamtleitung von Domkapellmeister Markus Melchiori der Domchor, die Dombläser und die Schola Cantorum Saliensis. Neben Psalmen und Wechselgesängen spielten und sagen sie Stücke von Giovanni P. da Palestrina, Charles V. Stanford, Charles Wood und anderen. Domorganist Markus Eichenlaub spielte die Orgel, die traditionsgemäß erstmals seit Gründonnerstag wieder erklang.

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann predigt am Ostersonntag im Dom © Foto: Domkapitel Speyer

Auch am Ostersonntag war der Dom gefüllt mit Menschen, welche gemeinsam das Osterfest begehen wollten. Den „Gott der Lebenden, nicht der Toten“ stellte Bischof Wiesemann in den Mittelpunkt bei seiner Predigt am Ostersonntag. Der christliche Glaube sei „von Grund auf eine Botschaft der Bejahung des Lebens“. Die Liebe zum Leben nannte der Bischof „das göttliche Wasserzeichen, das uns von unseren Ursprüngen an eingewoben ist“. Aus diesem Grundvertrauen lebe die ganze Gesellschaft. Ohne es zersetze sich die Gesellschaft. „Wenn ich mich nicht existentiell auf den Schutz des Lebens verlassen kann, dann kann sich keiner seines Lebens mehr sicher sein.“ Das unbedingte Grundvertrauen in den Vorrang des Lebens müsse geschützt werden, sonst verliere alles gesellschaftliche Vertrauen die Grundlage, appellierte Wiesemann an die Verantwortung des Staates.

So müsse der Staat der „oberste Lebensschützer sein, in allen Phasen des Lebens, vom Anfang bis zum Ende“. Diesen Auftrag habe der Staat für alle und ohne Ansehen der Person, insbesondere für die, die sich selber nicht oder kaum wehren können: Kinder, Menschen mit Behinderungen, Pflegebedürftige und nicht zuletzt auch Fremde und Flüchtlinge, die in ihrer Heimat um ihr Leben fürchten müssen. Es dürfe keine Neutralität des Staates gegenüber dem Recht des Menschen auf Leben geben. Wo es bedroht ist, müsse der Staat eingreifen, so die klare Haltung des Bischofs.

Er forderte, den grundlegenden Unterschied „zwischen Töten mitsamt der aktiven Beihilfe und Sterbenlassen so klar wie möglich aufrecht zu erhalten.“ Es sei nicht die Aufgabe des Menschen, jemanden zu einem würdigen Tod zu verhelfen, sondern bis zu seinem unverfügbaren Tod zu einem würdigen Leben. Der Mensch solle nicht „durch die Hand des Anderen, wohl aber an der Hand des Anderen in Frieden sterben können“, zitierte Bischof Wiesemann eine Aussage, die der verstorbene Kardinal Franz König als christlichen Leitsatz formuliert hat. „Daher lehnen wir die aktive Sterbehilfe in all ihren Formen ab und setzen uns als Christen für ein würdevolles Leben auch und gerade im Sterben ein.“ In der Auferstehung Jesu Christi, die Christen an Ostern feiern, erweise sich Gott „stärker als alle Todesmächte“. Er gebe „der Liebe in unserem Herzen und Leben die unzerstörbare Würde“ zurück.

Das Pontifikalamt am Sonntag wurde musikalisch vom Mädchenchor, den Domsingknaben und den Dombläsern unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori gestaltet. Es erklangen die Missa „Fidem cantemus“ von Christian M. Heiß, Victimae paschali laudes von Wipo von Burgund und „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?“ von Myles Birket Foster. Die große Domorgel wurde gespielt von Domorganist Markus Eichenlaub.

Das Pontifikalamt am Sonntag wurde musikalisch vom Mädchenchor, den Domsingknaben und den Dombläsern unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori gestaltet. Es erklangen die Missa „Fidem cantemus“ von Christian M. Heiß, Victimae paschali laudes von Wipo von Burgund und „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?“ von Myles Birket Foster. Die große Domorgel wurde gespielt von Domorganist Markus Eichenlaub.

Die Predigt von Bischof Wiesemann lesen Sie hier im Wortlaut:
https://speyer24news.com/?p=12594

Text: Bistum Speyer Foto: Domkapitel Speyer
21.04.2019

Kirche

Predigt von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann zur Osternacht 2019

„Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?“

Liebe Schwestern und Brüder!

Noch stehen uns die schockierenden Bilder dieser Woche lebendig vor Augen: die Bilder von der brennenden Kathedrale Notre Dame in Paris. Die zerstörerische Kraft dieses Feuers trifft uns alle ins Mark, denn Notre Dame ist mehr als ein herausragendes gotisches Bauwerk. Es ist das Gotteshaus unserer französischen Nachbarn und Freunde, Symbol ihres Glaubens und ihrer nationalen Identität.

Mich beschäftigt dieses Bild der brennenden Kirche. Wie viele kommen zu mir oder schreiben mir ihre brennenden Sorgen, über die im ganz anderen Sinn brennende Kirche in unserem Land, über den gewaltigen Vertrauensverlust, den sie in unseren Tagen erleidet, über die massiven Verunsicherungen, die bis hinein in den innersten Kern der Gläubigen reichen, über den erdrutschartigen Verlust an Glaubwürdigkeit und Glauben bei so vielen Menschen. Stürzt nicht so vieles, was bis vor kurzem noch sicher und ewig zu stehen schien, haltlos in sich zusammen? Nicht wenigen geht es so wie den Emmausjüngern, die aus Jerusalem fortlaufen, weil sie in ihren Hoffnungen zutiefst enttäuscht sind.

So stehen wir hier in dieser Osternacht mit unseren Lichtern in den Händen und schauen fragend auf den Herrn der Kirche: Kannst du, Herr, deiner Kirche wieder Leben einhauchen, sie von Grund auf erneuern? Den Tempel wieder aufbauen mit deinem Leib und füllen mit deinem Heiligen Geist?

Dabei wird uns klar: Die Auferstehung Jesu ist nicht nur ein Ereignis vor 2000 Jahren, das von außen durch den Bericht der Evangelien an uns herangetragen wird. Sie ist etwas, das immer neu im Innersten der Kirche selbst, ja, in einem jeden von uns geschieht, aufbricht, als innere Macht und Kraft, die uns mit hineinnimmt in das Lebensgeheimnis Jesu Christi, in seine Nachfolge. Wir sind auf seinen Tod und seine Auferstehung getauft. In uns lebt und wirkt sein Geist, die Macht seines Lebens, das stärker ist als der Tod.

2000 Jahre Kirchengeschichte – 2000 Jahre, in denen immer wieder die Kirche über ihr eigenes Versagen gestürzt ist und sich der eigenen Nichtigkeit von außen wie von innen her bewusst wurde. In solchen Augenblicken wird ihr wieder das Wort des Herrn bis in ihre Existenzgrundlage hinein deutlich: „Getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.“ (Joh 15,5)

Aber dann sehen wir auch, wie in diesen 2000 Jahren immer wieder neu der Geist Jesu in Menschen erwacht ist, manchmal von außen kommend, manchmal aus dem Inneren der Kirche. Wir sehen, wie er neue Lebenskraft entfaltet, das Antlitz der Kirche wieder zum Leben erweckt, sie umgestaltet und zu einem neuen Werkzeug in der Hand Gottes bereitet.

Mit der Auferstehung Jesu ist es wie mit einem Feuer, das einfach nicht zu löschen ist. Das ist kein Feuer, das vernichtet, verbrannte Erde, zusammengebrochene Wirklichkeiten hinterlässt – am Ende nur kalte Asche und ätzenden Rauch. Nein, das Feuer der Auferstehung, das seit 2000 Jahren in dieser Welt lodert, ist Licht und Wärme gerade dort, wo alles in Todesstarre verharrt und scheinbar nur die kalte Asche verbleibt. Es beginnt nicht im Tempel von Jerusalem, sondern auf der Schädelstätte Golgotha. Es offenbart sich als Leben, Mut, Trost, Zuversicht, Freude, Kraft und Leidenschaft. Als Erfahrung von Gemeinschaft, Solidarität, Hingabe, Liebe, Wachstum und Neuaufbau.

Es ist die Stunde, liebe Schwestern und Brüder, auf den lebendigen Geist des Auferstandenen zu vertrauen, auf die wie das Morgenlicht heranbrechende Wirklichkeit seiner Auferstehung, die jeden von uns hier und heute zu Trägern seines Feuers machen will. Dieses ganz andere Feuer haben wir heute Abend in unseren Dom hineingetragen, die Lichter, die wir behutsam in unseren Händen halten und die wir an der Osterkerze, dem Symbol für den auferstandenen Christus, entzündet haben. Auch dieses Feuer verbreitet sich in der ganzen Kathedrale, aber so, dass es nicht zerstört, sondern vielmehr die uralten Steine zum Leuchten bringt und Licht und Wärme hineinträgt in unsere Dunkelheit. Das ist das Feuer, das der auferstandene Herr in unseren Herzen entzünden will, damit seine Botschaft vom Sieg des Lebens über den Tod in alle Welt getragen wird und den Menschen Hoffnung, Trost und Lebenskraft gibt. Feuer, das nicht vernichtet, sondern Leben spendet.

Ja, aus diesem Feuer heraus, das keine Macht dieser Welt ersticken kann, das immer wieder als Hoffnungsfunke und visionärer Mut in unserer Welt ausbricht und der Menschheit die Kraft gibt, an die Zukunft zu glauben, leben wir. Daher ist es wirklich an der Zeit, neu auf den Geist Jesu zu vertrauen. Darauf zu vertrauen, dass er uns in unserer Zeit neu entflammen möchte – wie die enttäuschten Jünger, die der Stadt Gottes den Rücken gekehrt haben, aber vom Auferstandenen auf ihrem Weg geheimnisvoll wieder im Inneren ergriffen werden: „Brannte nicht das Herz in unserer Brust, als er unterwegs mit uns redete…?“ (Lk 24,32)

Deshalb brauchen wir gerade jetzt Menschen, die für den Neuaufbau der Kirche im Geist des Auferstandenen sich entflammen lassen. Wir brauchen gemeinsame synodale Wege in der Kirche, Gespräche, leidenschaftliche Diskussionen, Visionen, wie sie uns der Geist eingibt, Mut, auch Spannungen miteinander auszuhalten – und vor allem: Vertrauen in den Heiligen Geist, in die Wirklichkeit der Auferstehung, in die heilsame Gegenwart des Auferstandenen inmitten seiner Kirche. Ängstlichkeit, Abwehr, starres Festhalten, Sich-Verschließen hinter sicher gemeinten Mauern – all das hilft nicht nur nichts. Es wäre meines Erachtens nach auch eine Sünde gegen den Heiligen Geist, den wir ja bereits in Taufe und Firmung empfangen haben. Das Feuer des Auferstandenen dringt durch diese Mauern und Türen hindurch, wie am Auferstehungstag, wie am Pfingsttag.

Liebe Brüder und Schwestern, Ostern, das ist nicht nur die Auferstehung Jesu Christi. Das ist auch unsere je eigene Auferstehung, das sich in uns und durch uns ausbreitende Feuer der lebendigen Gegenwart Gottes. Ostern bewirkt im Bad der Taufe immer neu die Auferstehung der ganzen Kirche, die mit dem österlichen Geheimnis einen unerschöpflichen Lebensquell in sich trägt. Sie trägt den Geist dessen in sich, der gesagt hat: „Ich bin gekommen, Feuer auf die Erde zu werfen, wie froh wäre ich, würde es schon brennen! Ich muss mit einer Taufe getauft werden, und ich bin sehr bedrückt, solange sie noch nicht vollzogen ist.“ (Lk 12,49f)

So werden wir jetzt gleich unsere Taufe mit den brennenden Kerzen in unseren Händen erneuern und uns neu aussenden lassen in der Kraft des Heiligen Geistes. Zuvor aber ist es eine große Freude, dass wir einen jungen Menschen, Erstkommunionkind in der Pfarrei Pax Christi, durch das Bad der Taufe mit aufnehmen in unsere große Gemeinschaft. In die Gemeinschaft all derer, die in das Geheimnis von Tod und Auferstehung Jesu hineingenommen sind und es als ihr Lebensgeheimnis, als die Kraftquelle ihres Lebens, als in ihrem Herzen brennendes Feuer in ihrem Inneren wie ein Siegel tragen.

„Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?“ fragt der Engel die Frauen, die in der Morgenfrühe zum Grab gekommen sind. Nein, wir sollen nicht auf die Asche schauen, sondern auf die Glut, mit der das Leben immer wieder neu beginnt. Amen.

Es gilt das gesprochene Wort

Bistum Speyer
21.04.2019

Kirche

Terminkalender des Bistum Speyer im April 2019

3.4. 9 Uhr bis 14 Uhr Schulleiter-Tagung im „Il Rustico“ in Speyer (Rheintorstr. 5). Thema: „Erfahrungen vor dem Hintergrund der MHG-Studie zu sexuellem Missbrauch von Kindern und Jugendlichen“; Teilnehmer: Schulleiter/-innen an Gymnasien und IGS und Gesamtschulen im Bistum Speyer. Der Studientag ist eine Kooperationsveranstaltung des Bistums Speyer und der Evangelischen Landeskirche der Pfalz
3.4. 19 Uhr bis 21 Uhr Infoabend zur Pfarrgremienwahl 2019 im Bistumshaus, Klosterstr. 6, 67655 Kaiserslautern. Leitung: Marius Wingerter, pfarrliche und überpfarrliche Räte
4.4. 15.30 Uhr Verleihung des Landespräventionspreises 2018 in Mainz. Der Preis geht an das Präventionsspiel „Ich sehe was, was du nicht siehst“ von den Bistümern Trier, Mainz, Speyer und DiCV.
4.4. 19.30 Uhr Vortrag mit dem Titel „Weltethos – Brücke zwischen Kulturen und Religionen“ im Friedrich-Spee-Haus in Speyer mit Referent Dr. Günther Gebhardt, Tübingen. Veranstalter: Katholische Erwachsenenbildung Diözese Speyer und Caritasverband für die Diözese Speyer.
4.4. 10 bis 11.30 Uhr Großer Saal des Landeskirchenrates, Domplatz 5, Speyer. Verabschiedung der „Rahmenvereinbarung über die ökumenische Zusammenarbeit der Krankenhausseelsorge“ im Bistum Speyer und Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) als ein Baustein der Weiterentwicklung des Ökumenischen Leitfadens. Die Verabschiedung findet im Rahmen eines Treffens mit dem Sprecherrat der Krankenhausseelsorge in der Diözese, dem Vertrauensrat der Krankenhausseelsorge auf Seiten der Landeskirche, Oberkirchenrat Sutter und Susanne Laun, Bistum Speyer, statt.
5.4. 19.30 Uhr Vortrag von Weihbischof Otto Georgens unter dem Thema „Madeleine Delbrêl, Mystikerin der Straße“ im Haus Benedikt in Homburg-Bruchhof im Rahmen des Kolping-Forums. Veranstalter: Kolpingfamilie Homburg, Bruchhof-Sanddorf
5. – 7.4. „spring!“ – Ein Wochenende für Kirchenentdecker*innen im StartUp-Innovationszentrum „Freischwimmer“ in Ludwigshafen; Kontakt: Felix Goldinger, Tel. 0 6232/102-286; Veranstalter: „Schon jetzt“ – eine ökumenische Initiative der Evangelischen Kirche der Pfalz (Prot. Landeskirche) und des Bistums Speyer.
6.4. 15 Uhr Mitgliederversammlung des Dombauvereins Speyer in der Stadthalle in Speyer.
6.4. 18 Uhr Cantate Domino zum fünften Fastensonntag im Speyerer Dom. Glaube – Hoffnung – Liebe Werke für Baritonsolo und Orgel von Johannes Brahms, Peter Cornelius, Antonin Dvorak, Jean Langlais, Felix Mendelssohn Bartholdy, Arvo Pärt, Flor Peeters u. a. Michael Marz, Bariton, Joachim Weller, Orgel Veranstalter: Dommusik Speyer
6./7.4. Diözesankonferenz der Kolpingjugend im Jugendhaus St. Christophorus in Bad Dürkheim.
8.4. 19 Uhr bis 21 Uhr Infoabend zur Pfarrgremienwahl 2019 im Heinrich Pesch Haus, Frankenthaler Str. 229, 67059 Ludwigshafen. Leitung: Marius Wingerter, pfarrliche und überpfarrliche Räte
11.4. 19 Uhr bis 21 Uhr Infoabend zur Pfarrgremienwahl 2019 im Kath. Pfarrheim St. Elisabeth, Unterer Sommerwaldweg 44, 66953 Pirmasens. Leitung Marius Wingerter, pfarrliche und überpfarrliche Räte
12.4. 11 Uhr ökumenischer Gottesdienst für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen in der Kirche St. Hedwig in Speyer. Veranstalter: Malteser Speyer
12.4. 18 Uhr Beauftragungsfeier zum Dienst des Lektors durch Weihbischof Otto Georgens in der Kirche des Priesterseminars St. German in Speyer. Beauftragt werden ein Priesteramtskandidat und ein Bewerber für den Ständigen Diakonat.
12. – 14.4. „Priester werden. Mein Weg?!“ – Ein Wochenende für junge Männer, die sich für den Beruf des Priesters interessieren. Ort: Priesterseminar Speyer
13.4. 9 Uhr bis 16.30 Uhr Frauenbegegnungstag im Bistum Speyer unter dem Thema „Vom Suchen und vom Finden“ im Geistlichen Zentrum Maria Rosenberg in Waldfischbach-Burgalben.
13.4. Nightfever – Special in der Krypta des Domes zu Speyer. 18 Uhr Heilige Messe mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, anschließend Gebet, Gesang, Gespräch; 22.30 Uhr Nachtgebet (Komplet)
14.4. 10 Uhr Pontifikalamt und Palmweihe mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom.
14.4. 17 Uhr Konzert der Dommusik Speyer in der Dreifaltigkeitskirche in Speyer. Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) Johannespassion, BWV 245 (in der Fassung aus dem Jahr 1725)
15.4. 17 Uhr Chrisam-Messe im Speyerer Dom mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann.
17.4. 19 Uhr „Stammtisch für Entdecker*innen in Pirmasens (Kuchems Brauhaus). Ökumenische Austauschplattform für Haupt- und Ehrenamtliche aus den verschiedenen Regionen im Gebiet der beiden Großkirchen. Veranstalter: „Schon jetzt“ – eine ökumenische Initiative der Evangelischen Kirche der Pfalz (Prot. Landeskirche) und des Bistums Speyer.
18.4. 19.30 Uhr Abendmahlsamt zum Gründonnerstag mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom.
19.4. 15 Uhr Karfreitagsliturgie mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom. Die Predigt in der Feier hält Weihbischof Otto Georgens.
20.4. 20.30 Uhr Feier der Osternacht mit Weihbischof Otto Georgens in der katholischen Kirche in Lingenfeld.
20.4. 21 Uhr Feier der Osternacht mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom.
21.4. 10 Uhr Pontifikalamt zum Osterfest mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom. 16.30 Uhr Pontifikalvesper mit Weihbischof Otto Georgens Speyerer Dom.
22.4. 10 Uhr Pontifikalamt zum Ostermontag mit Weihbischof Otto Georgens im Speyerer Dom.
22.4. Lumen on Tour – Jugendkirche Ludwigshafen 10.30 Uhr Jugendgottesdienst an Ostermontag in der Kirche St. Josef in Ludwigshafen.
23. – 27.4. Osterschulung des Jugendverbandes „Junge Kirche Speyer“ im Kardinal-Wendel-Haus in Homburg. Ausbildung von Gruppenleiter/-innen der Diözese.
23. – 27.4. Gruppenleiter/-innenausbildung (Grulabi) des Jugendverbandes Katholische Junge Gemeinde (KjG), Diözesanverband Speyer, im Christophorus-Haus in Bad Dürkheim.
25.4. 19 Uhr Präsentation der Domwein-Edition 2019 des Dombauvereins Speyer im Historischen Ratssaal der Stadt Speyer.
29.4. Tag der Diakonin 2019 unter dem Motto „Macht Kirche zukunftsfähig!“ in Mainz. Veranstalter: Katholische Frauenverbände KDFB und kfd, ZdK und Netzwerk Diakonat der Frau
30.4. Dom zu Speyer, 1989, Staatsbesuch von Margaret Thatcher, englische Premierministerin, mit Bundeskanzler Helmut Kohl (vor 30 Jahren)

Bistum Speyer
02.04.2019

Informationsabend zum sexualpädagogischen Workshop „KörperWunderWerkstatt“

Bistum Speyer lädt in Kooperation mit donum vitae Ludwigshafen Eltern, Lehrkräfte und Interessierte zu einer Veranstaltung am 11. April ein

Speyer / Priesterseminar – Das Bistum Speyer bietet im Rahmen des Programms „wertvoll-aufgeklärt“ in Kooperation mit dem Münchener Verein MFM (my fertility matter – meine Fruchtbarkeit) sexualpädagogische Workshops an Schulen an. Zu dem Workshop für Grundschulen „KörperWunderWerkstatt“ bietet die Schulabteilung des Bistums in Kooperation mit donum vitae Ludwigshafen am Donnerstag, 11. April, um 20 Uhr im Priesterseminar Speyer (Am Germansberg 60) einen Informationsabend für Eltern, Lehrerinnen und Lehrer sowie Interessierte an.

In einer kurzweiligen Vorführung wird an diesem Abend Alexandra Dellwo-Monzel, Leiterin der MFM-Zentrale vom Bistum Speyer, einen Einblick in Inhalte, Methoden und Materialien des Workshops „KörperWunderWerkstatt“ geben und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mitnehmen auf eine Reise in die Pubertät und das spannende Erlebnis der Entstehung neuen Lebens.

Kontakt:
Regionale MFM-Zentrale Speyer

Alexandra Dellwo-Monzel
Tel. 0151 – 14 88 00 40
Mail: mfm@bistum-speyer.de


Weitere Informationen unter: www.mfm-programm.de

Bistum Speyer
02.04.2019

Viel Arbeit an der Vierung

Deutsche Stiftung Denkmalschutz übergibt Fördervertrag an Dom zu Speyer

v.l.: Domkapitular Peter Schappert, Domkustos; Lutz Heitmüller, Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD); Hedwig Drabik, Dombaumeisterin; Jürgen Häfner, Geschäftsführer Lotto Rheinland-Pfalz, Foto: Klaus Landry

Speyer / Dom – Mit den steigenden Temperaturen werden die Arbeiten am Vierungsturm des Speyerer Doms fortgeführt. Im vergangenen Jahr wurden das Gerüst gestellt und erste Untersuchungen vorgenommen. Schnell war klar, dass der Vierungsturm einer umfassenden Sanierung bedarf. Unterstützt wird die Maßnahme unter anderem von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Diese übergab nun in Speyer einen Fördervertrag in Höhe von 57.160 Euro an das Domkapitel. Lutz Heitmüller, Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), Jürgen Häfner, Geschäftsführer von Lotto Rheinland-Pfalz, und Thomas Metz, Generaldirektor Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, waren am 1. April vor Ort, um sich über den Fortschritt des groß angelegten Restaurierungsprozesses zu informieren. Domkapitular Peter Schappert, der als Domkustos für den Bauerhalt des Doms zuständig ist, Dombaumeisterin Hedwig Drabik und Dom- und Diözesankonservator Wolfgang Franz erläuterten den Stand der Maßnahmen.

„Wir sind froh, dass wir für dieses große Sanierungsprojekt die Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz erhalten“, sagte Domkapitular Peter Schappert, „Die ersten Befunde haben gezeigt, dass wir noch ein gutes Stück Arbeit vor uns haben, bis der Vierungsturm umfassend untersucht und restauriert sein wird. Mit den heute überbrachten Mitteln der Stiftung Denkmalschutz, der Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz, Zuwendungen des Dombauvereins und Geld aus dem Haushalt des Domkapitels werden wir uns dieser großen Aufgabe in diesem und dem kommenden Jahr weiter widmen.“ Dombaumeisterin Hedwig Drabik erläuterte die nächsten Schritte der Maßnahme „Wir werden den Vierungsturm zunächst von der Putzschicht befreien, die in den 1960er-Jahren dort aufgebracht wurde. Hierbei hoffen wir auf weitere Befunde. Danach können wir eine Entscheidung zum weiteren Umgang mit der Natursteinoberfläche fällen. Die Statik der Säulen wird gerade überprüft und das Dach muss noch untersucht werden“, so die Dombaumeisterin. Je nach Ergebnis der Untersuchungen werden dann die weiteren Schritte festgelegt.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt die Maßnahmen am Vierungsturm des Speyerer Doms mit einem Fördervertrag, der nun durch den Vorstand Lutz Heitmüller in Speyer übergeben wurde. Die Förderung wurde möglich dank der Erträge der Lotterie GlücksSpirale in Höhe von 50.000 Euro sowie zweckgebundener Spenden in Höhe von 7.160 Euro. „Aus Mitteln der GlücksSpirale flossen seit 1991 allein in Rheinland-Pfalz rund 25 Millionen Euro an Förderprojekte der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Damit ist die GlücksSpirale wohl das beste Beispiel dafür, was Lotterien für das Gemeinwohl bewirken können“, betonte Lotto-Geschäftsführer Jürgen Häfner bei dem Termin in Speyer. Weitere finanzielle Unterstützung für das Sanierungsprojekt erhält der Dom vom Land Rheinland-Pfalz, das bei substanzerhaltenden Maßnahmen 40 Prozent der anfallenden Kosten übernimmt. Außerdem unterstützt der Dombauverein die Instandhaltung des Doms mit einer jährlichen Zuwendung an das Domkapitel – den Rest der Kosten bestreitet das Kapitel aus eigenen Haushaltmitteln. Insgesamt werden die Kosten für die Sanierung des Vierungsturms bis dato auf etwa eine halbe Million Euro geschätzt.

Dombaumeisterin Hedwig Drabik beim Begutachten der Vierung © Domkapitel Speyer, Foto: Klaus Landry

Im vergangenen Jahr war zunächst über Gerüste ein Zugang geschaffen worden, um die Kuppel untersuchen zu können. Erste marode Putzflächen wurden bereits entfernt und geben den Blick auf das darunter liegende Mauerwerk frei. Dieses besteht nicht wie der Rest des Doms aus Sandstein, sondern aus leichterem Tuffstein.

Der im 20. Jahrhundert darauf aufgebrachte zementös gebundene Putz hat das Natursteinmauerwerk stark geschädigt. Im Laufe der kommenden Wochen wird nun der gesamte Putz abgenommen, und die Flächen werden restauratorisch untersucht. Auf Grundlage der hieraus festgestellten Befunde werden Musterflächen mit einer neuen Oberflächengestaltung angelegt.

Die Vierungskuppel gehört zur romanischen Bausubstanz des Doms und wird dem Umbau unter Heinrich IV. Anfang des 11. Jahrhunderts zugeordnet. Die Vierung markiert weithin sichtbar den Kreuzungspunkt zwischen Lang- und Querhaus. Im Innern befindet sich genau dort der Hochaltar und damit das Herzstück des Doms.

Text: Bistum Speyer Foto: Domkapitel Speyer, Klaus Landry
02.04.2019

Pfarrer Nils Schubert geht nach Kusel

Bellheim / Kusel – Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann hat Pfarrer Nils Schubert mit Wirkung vom 1. Oktober 2019 zum Pfarrer der Pfarrei Heiliger Remigius, Kusel, ernannt. Er tritt damit die Nachfolge von Dekan Rudolf Schlenkrich an, der zum 1. Oktober 2019 in den Ruhestand geht.

Schubert (Jahrgang 1982), bisher Kaplan in der Pfarrei Hl. Hildegard in Bellheim, wurde 2014 zum Priester geweiht. Vor seiner Tätigkeit in Bellheim, war er als Seelsorger in der Pfarrei Hl. Petrus, Dahn, tätig.

Bistum Speyer
02.04.2019

„Gemeinsam unter dem Kreuz“

Ökumenischer Passionsgottesdienst in der Marienkirche Kaiserslautern

Kaiserslautern, Marienkirche. Ökumenischer Passionsgottesdienst mit Gebet für verfolgte Christinnen und Christen mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Kirchenpräsident Christian Schad sowie vielen anderen christlichen Geistlichen, Pfarrern und Priestern. 31.03.2019 Foto: Martin Goldhahn / view

Kaiserslautern (is/lk) Unter dem Leitwort „Gemeinsam unter dem Kreuz“ haben am Sonntag (31.03.2019) Vertreter der Evangelischen Kirche der Pfalz, des Bistums Speyer, der Griechisch-Orthodoxen, Syrisch-Orthodoxen und Koptisch-Orthodoxen Kirche und weiterer Mitgliedskirchen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen – Region Südwest (ACK) einen ökumenischen Passionsgottesdienst in der Marienkirche in Kaiserslautern gefeiert. Im Zentrum der Feier stand das Gedenken an die Christinnen und Christen, die weltweit wegen ihres Glaubens verfolgt werden.

„Unsere konfessionellen Prägungen, die wir als Gaben in den Gebeten, Liedern und Symbolen in diese Feier einbringen – sie sind umgriffen und geeint durch den, der uns am Kreuz mit Gott und untereinander versöhnt hat“, sagte Bischof Karl-Heinz Wiesemann in seiner Begrüßung. Er verwies darauf, dass weltweit Millionen Menschen unter ungerechten Regimen und grausamer Gewalt litten und wegen ihres Glaubens verfolgt würden: „Für sie wollen wir im Gottesdienst beten.“
Gleichzeitig ginge es aber auch um die „Anfrage, ob Gewalt und Machtstreben auch unser Reden und Handeln prägen“, so der Bischof. Es gelte dafür um Vergebung zu bitten, „wo wir nicht bedingungslos auf der Seite der Schwachen und Unterdrückten gestanden sind, wo unser gelebtes Zeugnis die Botschaft von der unbedingten Menschenfreundlichkeit Gottes verdunkelt hat.“

Kirchenpräsident Christian Schad verwies in seiner Predigt auf das Kreuz als verbindendes Symbol der Gemeinschaft aller Christinnen und Christen. In Not und Angst fühlten sich Menschen Gott gerade deshalb nahe, weil Gott, der am Kreuz gestorben sei, selbst das Leiden durchlitten und das Gefühl von Ohnmacht erlebt habe. Eine Konsequenz daraus sei, dass Kirche nie „Siegerkirche“ sein könne, sondern ihren Platz an der Seite der Schwachen, der Menschen in Not habe.

Schad zitierte Martin Luther King, der die Rolle der Kirche ausdrücklich nicht als Werkzeug sondern als Gewissen des Staates, als Wegweiser und Kritiker beschrieben habe. Eine Kirche, die sich mit prophetischem Eifer für Frieden und Gerechtigkeit einsetze. „Unsere Kirche ist kein gesellschaftlicher Club, zu dem manche sie gerne machen möchten. Sie steht nicht im Abseits, verkriecht sich nicht in eine private Nische. Nein, die die unter Unrecht und Krieg leiden, sie sind uns ans Herz gelegt“, erklärte der Kirchenpräsident.

Das Leid der verfolgten Christen aber auch anderer religiöser Minderheiten habe weltweit zugenommen berichtete Schad und verwies auf das Vorgehen des sogenannten Islamischen Staates gegen Andersgläubige im Nahen und Mittleren Osten, auf Übergriffe von Islamisten in Nigeria, Indien und Indonesien sowie die Anschläge auf Koptische Kirchen in Ägypten. Das Kreuz Jesu stehe dagegen. „Religion und Gewalt schließen sich seit Jesu Tod ein für alle Mal aus! Gott durchbricht in Jesus Christus die Spirale von Gewalt und Gegengewalt“, bekräftigte der Kirchenpräsident.

Der Glaube an Jesus Christus gebe Menschen die Kraft, auch in „Wüstenzeiten des Lebens“ durchzuhalten. „Hoffnung auf eine bessere Welt entsteht, weil Menschen sich zusammenschließen, Feinde sich lieben lernen, Barmherzigkeit regiert statt Durchsetzungsvermögen und Ellenbogen-Mentalität.“ Gott ermutige die Menschen dazu, gegen Gewalt und Krieg anzutreten. 

Neben Kirchenpräsident Christian Schad und Bischof Karl-Heinz Wiesemann wirkten der Syrisch-Orthodoxe Erzbischof Hanna Aydin, der Koptisch-Orthodoxe Bischof Anba Michael, Pastor Jochen Wagner, Vorsitzender der ACK-Südwest, Erzpriester Georgios Basioudis von der Griechisch-Orthodoxen Gemeinde Mannheim und Erzpriester Konstantin Zarkanitis von der Griechisch-Orthodoxen Gemeinde Ludwigshafen mit. Weiterhin waren Pfarrer Semun Kurt von der Syrisch-Orthodoxen Gemeinde Worms, Diakon Bishoy Soliman von der Koptisch-Orthodoxen Gemeinde Kaiserslautern, Gemeindereferent Andreas Werle, Vertreter der ACK-Kaiserslautern, sowie Dekanin Dorothee Wüst vom Protestantischen Kirchenbezirk Kaiserslautern und Dekan Steffen Kühn vom Katholischen Dekanat Kaiserslautern an der Liturgie beteiligt.

Ein zentrales liturgisches Element der Feier war die Kreuzverehrung nach ostkirchlichem Ritus, bei der Erzbischof Aydin sich mit dem Kreuzreliquiar der katholischen Gemeinde St. Martin segnend in alle vier Himmelsrichtung wandte.

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Chören der Griechisch-Orthodoxen Gemeinde Ludwigshafen, der Koptisch-Orthodoxen Gemeinde Kaiserslautern sowie der Syrisch-Orthodoxen Gemeinde Worms. Die Orgel spielt Bezirkskantor Simon Reichert, Neustadt/Weinstraße. Der Erlös der Kollekte kommt der Nothilfe von Caritas International in Syrien und der Internationalen Gesellschaft Orientalischer Christen e.V. zugute.

Im Anschluss an den ökumenischen Passionsgottesdienst waren die Gottesdienstbesucher zur Begegnung im Pfarrheim St. Maria eingeladen.

Foto: Agentur View, Kaiserlautern
02.04.2019

Erklärung für „Achsknick“ am Dom

Vortrag von Erwin Reidinger im Rahmen des Wissenschaftlichen Forums des Dombauvereins

Speyer / Dom – Die „Wiederentdeckung verlorenen Wissens“ hat sich der bei Wien lebende Bauingenieur Professor Erwin Reidinger zur Aufgabe gemacht. Auf Einladung des Dombauvereins berichtete er am 28. März im voll besetzten Vortragssaal der Volksbank Kur- und Rheinpfalz in Speyer über seine Forschungsergebnisse insbesondere an Sakralbauten und zog damit seine Zuhörer in seinen Bann.

Viele Kirchen, auch der Speyerer Dom, haben, wie Reidinger in langjährigen Untersuchungen feststellte, einen Achsknick, der meist am Ende des Langhauses beginne und zur Folge habe, dass der Chor für den durchschnittlichen Betrachter oft kaum sichtbar eine leicht andere Ausrichtung habe. Am Beispiel des Stephansdoms in Wien sowie anderer Kirchen in seiner österreichischen Heimat gelang es Reidinger, den Zuhörern anhand von Bildern auch visuell zu zeigen, dass seine Feststellung zutrifft. Er steht für eine Forschungsdisziplin, die bautechnische, geodätische und astronomische Methoden miteinander verbindet. Dies habe ihn, wie er ausführte, veranlasst, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, ob die Achsknicke wie bisher angenommen Planungsfehler seien oder ganz im Gegenteil als eine geplante architektonische Aussage verstanden werden müssten.

Die Christen beteten ursprünglich mit erhoben Händen nach Osten zur aufgehenden Sonne als Metapher für Christus. Das Beten in Richtung aufgehender Sonne habe dazu geführt, dass Sakralbauten mit ihrem Chor zur aufgehenden Sonne ausgerichtet wurden. In den Fällen, in denen sich ein Kirchengebäude nicht komplett entlang seiner Längsachse ausrichte, sondern der Chor leicht versetzt sei, habe er unter astromischen Gesichtspunkten nach den Gründen geforscht. Dabei habe sich zum Beispiel ergeben, dass der Chor des Stephansdoms in Wien seine Orientierung auf den Sonnenaufgang am 26. Dezember 1137, dem Tag des Heiligen Stephanus, bekommen habe. Die Gründe dafür könne man darin vermuten, dass man dem Chorraum theologisch eine höhere Bedeutung als dem Langhaus zusprechen wollte.

Nach der Sichtung alter Pläne des Speyerer Doms habe er ermittelt, dass die zentrale Achse, die durch das Mittelschiff führe, am Beginn des Querhauses leicht nach rechts versetzt sei. Demgegenüber führe die Achse auf der Höhe der Krypta exakt durch die Mitte des Krypta-Fensters. Der Dom sei nach Osten ausgerichtet, aber Langhaus und Chor seien auf den Sonnenaufgang an verschiedenen Tagen orientiert. Seine astronomischen Untersuchungen hätten, wie Prof. Reidinger ausführte, ergeben, dass die Längsachse des Mittelschiffs auf den Sonnenaufgang am 25. September 1027 ausgerichtet sei, der Chor hingegen auf den Sonnenaufgang am 29. September 1027. Das sei der Gedenktag des Erzengels Michael.

Der Erzengel Michael sei damals als Schutzpatron des Heiligen Römischen Reiches angesehen worden. Am Ostersonntag des Jahres 1027 sei Konrad II zum Kaiser gekrönt worden. So sei es durchaus plausibel, dass im September desselben Jahres der Grundstein zum Kaiserdom zu Speyer gelegt worden sei, den Konrad als Grablege des Geschlechts der Salier verstanden habe. Angesichts dieser Bedeutung spreche vieles dafür, dass Konrad bei der Gründung des Kaiserdoms anwesend gewesen sei. Urkundlich sei bekannt, dass er sich in dieser Zeit im Rheingau aufgehalten habe.

Dombauverein Speyer
02.04.2019

Freizeit für MS-Erkrankte und ihre Angehörigen

Angebot der Seelsorge für behinderte Menschen im Bistum Speyer vom 7. bis 10. Juni

Speyer / Schönau – Unter dem Motto „Warum ist es in der Pfalz so schön?“ lädt die Abteilung Seelsorge für behinderte Menschen im Bistum Speyer am Pfingstwochenende an Multipler Sklerose-Erkrankte und ihre Angehörigen zu einem Treffen in die Freizeit- und Bildungsstätte Heilsbach bei Schönau in der Südwestpfalz ein.

Auf dem Programm stehen gemeinsame Unternehmungen in der Natur, ein Ausflug nach Dahn und auf den „Eyberg“, ein Gottesdienst und vieles mehr. „Bewegung, Singen, Besinnung und gemütliches Beisammensein kommt in diesem Jahr nicht zu kurz“, betont Stefan Dreeßen, Referent in der Behindertenseelsorge des Bistums Speyer. Er leitet die Freizeit gemeinsam mit Lena Mbiena-Yombock, pädagogische Fachkraft aus Wiesbaden.

Das Pfingsttreffen beginnt am Freitag, 7. Juni um 17 Uhr, das Ende ist für Montag, 10. Juni, 13.30 Uhr geplant. Die Teilnahmekosten betragen 150 Euro (Übernachtung und Vollpension).

Weitere Informationen und Anmeldungen (bis 7. April 2019) bei:
Seelsorge für Menschen mit Behinderung im Bistum Speyer
Webergasse 11
67346 Speyer
E-Mail: info@behindertenseelsorge-speyer.de

Bistum Speyer
02.04.2019

Dommusik-Förderverein: Neues Vorstandsteam

Wahl bei Mitgliederversammlung

Der neu gewählten Vorstand des Dommusik-Fördervereins Speyer e.V. (Foto: Dommusik)

Speyer / Dommusik Förderverein – Der Dommusik-Fördervereins Speyer e.V. hat sich in der zurückliegenden Mitgliederversammlung neu aufgestellt. Der vormalige Förderverein der Internationalen Musiktage Dom zu Speyer ist nach einem längeren vereinsrechtlichen Verfahren zum Jahresbeginn 2019 mit dem Dommusik Förderverein verschmolzen. Eine Fusionierung der beiden Vereine schien sinnvoll, da alle Mitglieder das gleiche Ziel verfolgen: die ideelle und finanzielle Förderung der Dommusik.

Die bisherigen Vorstandsmitglieder des Dommusik Fördervereins Gisela Herschbach, Michael Sohn, Susanne Scheidl und Michael Varel hatten sich in den letzten Monaten gemeinsam mit der früheren kommissarischen Vorsitzenden des Musiktage Fördervereins Hermine Pfaud intensiv um die Vereinsverschmelzung gekümmert.

In der ersten Mitgliederversammlung des neuen Vereins dankte Domdekan Dr. Christoph M. Kohl allen Beteiligten, insbesondere aber Hermine Pfaud, für ihre über 20jährige Vorstandstätigkeit. Dem Dank schloss sich Domkapellmeister Markus Melchiori an, der auch einen Ausblick auf die Aktivitäten der verschiedenen Chorgruppen der Dommusik und über die Konzerte der Internationalen Musiktage vom 19. Oktober bis 1. November 2019 gab.

Dem neu gewählten Vorstand gehören nunmehr an: Oliver Sikora (1. Vorsitzender), Wiebke Bergmann (2. Vorsitzende), Nicole Domhof (Schriftführerin) und Jörg Tanger (Schatzmeister).

Text: Bistum Speyer Foto: Dommusik
02.04.2019

Daniel Böcking zu Gast bei erlebt.erzählt.

2 x 2 Eintrittskarten zu gewinnen

Am 13. April startet mit erlebt.erzählt. ein neues Veranstaltungsformat im erlebt Forum Landau. Erster Gast der Reihe ist Daniel Böcking, stellvertretender Chefredakteur der BILD-Zeitung. Bei Wohnzimmeratmosphäre erwartet die Gäste ein abwechslungsreicher Abend aus Interview, Lesung und Musik.

Daniel Böcking, stellvertretender Chefredakteur der BILD-Zeitung
zu Gast bei erlebt.erzählt.

Landau – Unterhaltung mit Tiefgang – das verspricht erlebt.erzählt. Die neue Veranstaltungsreihe bringt Persönlichkeiten nach Landau, die etwas zu berichten haben. In gemütlicher Atmosphäre, bei Musik und Pfälzer Wein erzählen die Gäste sehr persönlich von prägenden Erfahrungen in ihrem Leben. Im Anschluss an die Lesung lädt das Atrium mit jazziger Live-Musik zum Verweilen ein.

Als erster Gast kommt Daniel Böcking nach Landau. Der stellvertretende Chefredakteur von Bild liest aus seinen Büchern „Ein bisschen Glauben gibt es nicht!“ und „Warum Glaube großartig ist“. Ergänzt wird die Lesung durch ein spannendes Interview.

Die Lesung findet im erlebt Forum in der Marie-Curie-Straße 3 in Landau statt. Der Einlass beginnt um 18 Uhr, die Veranstaltung um 19 Uhr. Tickets sind ab sofort bei Fishnjam, in der Rheinpfalz-Geschäftsstelle Landau sowie online unter www.reservix.de erhältlich. Der Ticketpreis beträgt im Vorverkauf 12 Euro und an der Abendkasse 14 Euro. Im Preis ist ein Begrüßungsgetränk enthalten.

Weitere Informationen erhalten sie unter www.er-lebt.de/erlebterzählt.

Verlosung von 2 x 2 Eintrittskarten

Senden Sie uns bis spätestens 11.04.2019 eine Email an 24newsspeyer@web.de mit:

  • Kennwort „erlebt.erzählt“
  • Ihrem Namen
  • Einer Kontaktmöglichkeit (Email und ggf. Handynummer)

Wir schreiben die Gewinner*innen an und die Karten werden auf ihren Namen an der Kasse hinterlegt.

Erlebt Gemeinde Landau
Christian Bohr
Öffentlichkeitsarbeit
Marie-Curie-Straße 3
76829 Landau in der Pfalz
E-Mail: christian.bohr@er-lebt.de
www.er-lebt.de
www.facebook.com/er.lebt

Text: Erlebt Gemeinde Landau Foto: Christian Langbehn
02.04.2019

„Spring!“: Gründerwochenende für Kirchen-StartUps

Ökumenisches Wochenende zu neuen Formen von Kirche vom 5. bis 7. April in Ludwigshafen mit rund 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmern

Speyer / Ludwigshafen – Rund 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwarten die Organisatoren von „Spring!“, der ersten modulare Lernwerkstatt in der Pfalz für alle, die sich für neue Formen von Kirche interessieren. Das StartUp-Innovationszentrum „Freischwimmer“ in Ludwigshafen bietet vom 5. bis 7. April den passenden Rahmen zu der Veranstaltung, die von der ökumenischen Initiative „schon jetzt“ des Bistums Speyer und der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) initiiert wurde.

„Die große Resonanz auf unser Angebot freut uns sehr und ist für uns ein Mut machendes Zeichen, dass unser Thema ‚Neue Formen von Kirche‘ viele Menschen bewegt“, erklärt Felix Goldinger, Referent für missionarische Pastoral im Bistum Speyer. „Es geht um die Fragen wie Kirche wieder wachsen kann, wie sie anschlussfähig wird für Menschen in unserem Umfeld, wie sich neue Gemeinschaftsformen gründen und was ‚Pioniere‘ brauchen, um loszulegen. Die Lernwerkstatt ist ein Angebot für Neugierige, die Kirche gerne mitgestalten und verändern wollen.“

„Spring!“ ist ein Experiment: Zwischen Vorträgen, Austauschrunden und Gottesdiensten wird es viel Zeit für die Vernetzung der Teilnehmer untereinander geben. Es besteht jederzeit die Möglichkeit, sich im Sinne eines Coachings beraten zu lassen. Im Fokus werden die Themen Innovation und Gründung stehen. Es geht aber auch um Ideen für Team, für Rollenverständnis und Leitung, für Kirche in bestehenden Kontexten und Lebenswelten sowie für junge Menschen und für neue Formen von lebendiger Gemeinschaft.

Die Teilnehmer werden von zwei sehr erfahrenen Experten, die in der Ausbildung von Kirchengründern aktiv sind, unterstützt: Bob und Mary Hopkins. Sie leben in England und engagieren sich in der freshX-Bewegung der anglikanischen Kirche. Beide sind mitverantwortlich für die Ausbildung und Begleitung von Pionieren, die Gemeinden wachsen lassen, wo es schon lange keine klassischen Kirchenstrukturen mehr gibt. Als weitere Experten sind bei der Veranstaltung Katharina Haubold, Projektreferentin für Fresh X an der CVJM Hochschule in Kassel, und Marlin Watling, Gründer, Coach und Leiter der Mosaik-Gemeinschaft in Heidelberg dabei.

Die Veranstaltung beginnt am Freitag, 5. April, um 16 Uhr. Das Ende ist für Sonntag, 7. April, 16 Uhr geplant. Eine flexible Teilnahme auch an einzelnen Tagen ist noch möglich.  

Anmeldung über die Homepage: https://schon-jetzt.de/spring-schon-jetzt/

Das genaue Programm zu „Spring!“ findet man unter: https://schon-jetzt.de/spring-programm/

Mehr Informationen zur Initiative schon jetzt: https://schon-jetzt.de/

Bistum Speyer
02.04.2019

Speyerer Dom: Turmaufstieg seit 1. April wieder möglich

Turmeingang trotz Vorhallensanierung zugänglich – Mitglieder des Dombauvereins erhalten kostenfreien Eintritt zu Kaisersaal und Turm

Speyer / Dom – Auch während der Vorhallensanierung des Speyerer Domes ist der dort befindliche Zugang zum Turm und damit der Aufstieg zur Aussichtsplattform möglich. Seit dem 1. April sind Kaisersaal und Südwestturm wieder für Besucher geöffnet. Eine Besonderheit in dieser Saison ist der Gratis-Eintritt für Mitglieder des Dombauvereins. Das Domkapitel möchte damit das Engagement des Vereins würdigen und die Mitglieder zum Besuch von Kaisersaal und Turm einladen. Tickets sind in jedem Fall notwendig und in der Dom-Info im südlichen Domgarten erhältlich. Mitglieder des Dombauvereins benötigen ihren Mitgliedsausweis und ein Ausweisdokument. Es ist auch möglich, spontan direkt vor Ort in den Verein einzutreten und als frischgebackenes Mitglied in den Genuss des kostenfreien Zugangs zu kommen.

Besucherattraktionen Kaisersaal und Turm

Von April bis Oktober sind der Kaisersaal und der Südwestturm des Doms für Besucher geöffnet. Während der Kaisersaal mit monumentalen Fresken der Domausmalung des 19. Jahrhunderts beeindruckt, bietet sich vom Turm ein einzigartiger Rundblick über die Stadt Speyer, die Vorderpfalz und in die badische Nachbarschaft. An Tagen mit guter Fernsicht überblickt man eine Entfernung von mehr als 50 Kilometern. Der Blick reicht vom Pfälzer Wald im Westen bis zu Odenwald und Schwarzwald im Osten. Besonders reizvoll ist der Blick auf die Maximilianstraße, die Fußgängerzone im Herzen von Speyer, die in einer leicht geschwungenen Linie den Dom und das mittelalterliche Stadttor „Altpörtel“ miteinander verbindet.

Der Weg nach oben führt die Besucher über den Kaisersaal. Der über der Vorhalle des Doms gelegene Raum beherbergt eine Dauerausstellung mit neun monumentalen Fresken des Malers Johann Baptist Schraudolph. Sie zeigen Szenen von Heiligen, die für den Dom eine besondere Bedeutung haben. Ursprünglich waren die Fresken in an den Wänden des Querhauses angebracht. Von dort wurden sie im Zuge der großen Domrestaurierung der 1950er-Jahre entfernt. Seit 2012 sind sie im Kaisersaal zu bestaunen.

Karten für die begleiteten Begehungen, die alle 20 Minuten stattfinden, sind in der Dom-Info auf der Südseite des Doms oder im Dominnern am Eingang zur Krypta erhältlich. Bis zum 1. November bleiben Kaisersaal und Aussichtsplattform für Besucher geöffnet.

Besucherinformationen Dom zu Speyer

Öffnungszeiten Kaisersaal und Aussichtsplattform: werktags April bis Oktober 10–17 Uhr, sonntags 12 – 17 Uhr. Einlass im 20- Minuten-Takt, Tickets in der Dom-Info.

Eintrittspreise:
Kaisersaal und Aussichtsplattform: € 6.-, ermäßigt € 3.-, Eintritt für Familien mit mehreren Kindern: € 15.-

Bistum Speyer
02.04.2019

Den Weg der leisen und liebevollen Kommunikation gehen

In einem Festgottesdienst in der Speyerer Gedächtniskirche ist Oberkirchenrat Michael Gärtner verabschiedet und Nachfolgerin Dorothee Wüst ins Amt eingeführt worden.

Speyer (lk)Klare Worte, durchdachte Positionen, konstruktive Kritik und Respekt vor der Meinung anderer sollen nach Auffassung der neuen Bildungsdezernentin der pfälzischen Landeskirche, Dorothee Wüst, Markenzeichen der Kirche sein. Dies sei in einer Kommunikationsgesellschaft des 21. Jahrhunderts zwar ein mühseliger, aber verheißungsvoller Weg, sagte Wüst in ihrer Einführungspredigt in der Speyerer Gedächtniskirche. In einem Festgottesdienst hat Kirchenpräsident Christian Schad Dorothee Wüst in ihr Amt eingeführt und ihren Vorgänger, Oberkirchenrat Michael Gärtner, in den Ruhestand verabschiedet. Wüst ist die zweite geistliche Oberkirchenrätin der Evangelischen Kirche der Pfalz.

Zwar müsse sich die Kirche auf dem „Marktplatz der Welt“ laut und deutlich vernehmbar gegen Krieg und Gewalt, Armut und soziale Ungerechtigkeit wenden, auch „schreien und rufen“, jedoch gäbe es viele andere Orte wie Schulsäle, Kirchenräume und Krankenzimmer „wo wir leise von dem reden, was und wichtig ist“, erklärte die Oberkirchenrätin. Vor allem aber gelte es auch darauf zu hören, was andere sagen. Auf dem Weg der leisen und liebevollen Kommunikation seien Christen täglich Boten Gottes. „Und damit sind wir wichtig für unsere Gesellschaft, für Menschen, die solche Kommunikation, die das Gespräch brauchen“, sagte Wüst.

Kirchliches Engagement in den Bereichen Bildung, Frieden und Umwelt sei in einer Zeit, in der sich die Weitergabe des Christlichen nicht mehr von selbst verstehe, unverzichtbar, erklärte Kirchenpräsident Schad. Glaube und Bildung als Erbe der Reformation und speziell auch der pfälzischen Kirchenunion von 1818 miteinander zu vereinen, sei daher eine der wichtigsten zukünftigen Aufgaben. Oberkirchenrat Michael Gärtner, der vor 42 Jahren als Pfarrer an der Schule seinen Dienst begann und vor sieben Jahren zum Oberkirchenrat gewählt wurde, habe von Anfang an das Thema Bildung und Religionsunterricht besonders am Herzen gelegen, führte Schad aus.

Gerade angesichts der gegenwärtig weltanschaulich pluralen Situation habe Gärtner immer wieder betont, wie wichtig es sei, religiös einen klaren und zugleich dialogoffenen Standpunkt zu vertreten. Mit 1.200 staatlichen Religionslehrern, die von der Landeskirche die kirchliche Vocatio erhalten haben, 90 Schulpfarrern, dem Evangelischen Trifels-Gymnasium Annweiler mit klarer christlicher Prägung und mit der Begleitung der Theologiestudierenden sei der Landeskirche „ein großer Schatz“ anvertraut. Im innerkirchlichen Bereich habe sich Gärtner für die Evangelische Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft sowie für die Arbeitsstelle Frieden und Umwelt stark gemacht. Dieses Engagement sei „unverzichtbar“, dankte Schad dem scheidenden Oberkirchenrat.

Als künftig für die Bereiche Bildung und Umwelt zuständige Oberkirchenrätin ei Dorothee Wüst als Motivatorin und Moderatorin, Vermittlerin und Brückenbauerin, aber auch als Predigerin herausgefordert, sagte Kirchenpräsident Schad in seiner Einführungsrede. Er machte Mut, „öffentlich von Gott zu reden“: Es gebe heute nur noch wenige Stellen in der Gesellschaft, an denen unabgegoltene Begriffe und Bilder wie Vergebung, Trost, Schuld, Gnade und Barmherzigkeit benannt würden. Dazu brauche es gebildete Köpfe und gebildete Herzen, die Pflege des kulturellen Gedächtnisses und ein biblisch geschultes Orientierungswissen. „Du bist ein reicher, ein willkommener Schatz in unserer Kirche“, hieß Schad die neue Bildungsdezernentin willkommen.

Der pfälzische Synodalpräsident Hermann Lorenz dankte Gärtner für  die Kommunikation und die Offenheit, die seine Amtszeit geprägt hätten: „Du hast stets das Vertrauen der Landessynode gehabt.“ Dass sie den Herausforderungen des Amtes gewachsen sei, habe Nachfolgerin Dorothee Wüst während ihrer Zeit als Dekanin des Kirchenbezirks Kaiserslautern bewiesen, sagte Lorenz. Grußworte sprachen außerdem für die Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Oberkirchenrätin Ramona Eva Möbius von Evangelischen Landeskirche Anhalts, für die Diözese Speyer und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Südwest (ACK) Domdekan Christoph Kohl, für das Land Rheinland-Pfalz Staatsminister Konrad Wolf und für die Stadt Speyer Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler.

Im Gottesdienst assistierten Oberstudienrätin Regine Lüdders vom Hohenstaufen-Gymnasium Kaiserslautern und Theologiestudent Benjamin Sitzmann (Kaiserslautern, Heidelberg). Die Liturgie verantworteten Dekan Markus Jäckle und die Mitglieder des Landeskirchenrates. Den musikalischen Rahmen gestalteten das Ensemble „Amuse Gueule“ unter Leitung von Bezirkskantor Maurice Antoine Croissant, das Pfälzische Blechbläserensemble unter der Leitung von Landesposaunenwart Christian Syperek sowie Kirchenmusikdirektor Robert Sattelberger an der Orgel.

Zur Person: Die gebürtige Pirmasenserin Dorothee Wüst hat Theologie in Mainz und Heidelberg studiert. Nach dem Vikariat in Imsbach war sie Pfarrerin an der Lutherkirche in Kaiserslautern, danach Gemeindepfarrerin in Weilerbach und seit 2012 Pfarrerin an der Kaiserslauterer Stiftskirche und Dekanin des Kirchenbezirks Kaiserslautern. Im Frühjahr 2018 war Wüst von der Synode der pfälzischen Landeskirche zur geistlichen Oberkirchenrätin gewählt worden. In der Nachfolge von Michael Gärtner ist Wüst, die am 25. März 54 Jahre alt wird, für die Bereiche Schule und Bildung, Frieden und Umwelt sowie für die Theologiestudierenden zuständig. Als Gebietsdezernentin sind ihr nach derzeitiger Aufteilung die Kirchenbezirke Homburg, Kaiserslautern, Kusel, Pirmasens und Zweibrücken zugeordnet. Wüst ist verheiratet und hat ein Kind und zwei Stiefkinder. In ihrer Freizeit musiziert sie gerne: Sie singt in zwei Chören, spielt Klavier und Trompete.

02.04.2019

Kirche:

Lichtphänomen am Tag der Tag-und-Nacht-Gleiche

Aufgehende Sonne zieht Menschen in den Dom zu Speyer

Frühlingsanfang, im Dom zeichnet die Frühlingssonne ihr Licht durch das Ostfenster über das Portral im Westen Foto: © Domkapitel Speyer, Klaus Landry

Speyer / Dom – Um 6.15 Uhr am Donnerstag war der Dom bereits gut gefüllt. Viele Menschen waren der Einladung gefolgt, am Datum der Tag-und-Nacht-Gleiche den Sonnenaufgang im Innern der Kathedralkirche zu erleben. An diesem Tag scheint das Licht durch das kleine, runde Fenster in der Apsis und fällt durch das ganze Mittelschiff bis zum Hauptportal.

Domkapitular Franz Vogelgesang freute sich über die mehr als 200 Menschen, die sich zu dieser frühen Stunde in den Dom begeben hatten, um zu singen, zu beten und unter Orgelklängen den Aufgang der Sonne zu erwarten. Er lud dazu ein, sich in den Chorraum und die Vierung zu begeben, um von dort aus das Lichtphänomen zu beobachten.

Herbert Adam, Mitarbeiter der Abteilung Seelsorge, erklärte, was es mit dem Dom als „gebaute Theologie“ auf sich hat. Als Wegkirche ist der Dom auf die aufgehende Sonne – Christus – ausgerichtet. Mit den Worten „Christus, dieses helle Licht, leuchtet in unser Leben hinein“ beschloss Domkapitular Vogelgesang die Andacht. Domorganist Markus Eichenlaub begleitete das Phänomen mit einfühlsamen Improvisationen auf der Orgel. Viele der Anwesenden nutzen die Gelegenheit, im Anschluss die Frühmesse in der Afrakapelle zu besuchen, so dass dort an diesem Morgen die Sitzplätze nicht ausreichten.

Text: Bistum Speyer Foto: © Domkapitel Speyer, Klaus Landry
23.03.2019

Wallfahrtsgottesdienst mit Weihbischof Georgens in Saargemünd

Feier auf dem Blauberg zum „Fest der Verkündigung des Herrn“

Saargemünd – Zum „Fest der Verkündigung des Herrn“ am Montag, 25. März, wird Weihbischof Otto Georgens in dem ehemaligen Redemptoristen-Kloster auf dem Blauberg in Saargemünd (Sarreguemines) zu Gast sein.

In der Wallfahrtskirche „Zur Mutter von der immerwährenden Hilfe“ (Notre Dame du Perpétuel Secours) feiert Georgens um 10 Uhr den Gottesdienst. Nach dem Pilgeressen findet am Nachmittag um 14.30 Uhr das Rosenkranzgebet statt und um 15 Uhr wird die Vesper gebetet.

Bistum Speyer
23.03.2019

Pontifikalamt zum Papstsonntag

Bischof Wiesemann hält Gottesdienst am 31. März im Speyerer Dom

Speyer / Dom – Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann feiert am Sonntag, 31. März, ein Pontifikalamt im Speyerer Dom. Der festliche Gottesdienst beginnt um 10 Uhr. Mit der Messe wird an die Amtseinführung von Papst Franziskus im März 2013 erinnert. Der Gottesdienst wird außerdem zum Gedenken an die Einführung von Dr. Karl-Heinz Wiesemann in sein am Amt als Bischof von Speyer am 2. März 2008 gefeiert.

Für die musikalische Gestaltung sorgt der Domchor unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori mit der „Missa in honorem Beatae Mariae Virginis & Coenantibus illis“ von Michael Haller sowie Liedsätzen von Heiß und Melchiori.

Bistum Speyer
23.03.2019

„Gemeinsam unter dem Kreuz“

Ökumenischer Passionsgottesdienst in der Marienkirche in Kaiserslautern

Kaiserslautern (is/lk)Die Evangelische Kirche der Pfalz, das Bistum Speyer und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen – Region Südwest (ACK) laden zu einem Ökumenischen Passionsgottesdienst unter dem Titel „Gemeinsam unter dem Kreuz“ am 31. März um 17 Uhr in die Marienkirche in Kaiserslautern ein. Im Zentrum der Feier steht eine Kreuzverehrung nach ostkirchlichem Ritus. Außerdem wird für die unzähligen Christinnen und Christen gebetet, die weltweit wegen ihres Glaubens bedrängt und verfolgt werden.

Gemeinsam unter dem Kreuz wollen wir unsere Solidarität und Verbundenheit zeigen mit den christlichen Geschwistern in aller Welt, die um ihres Glaubens willen benachteiligt und verfolgt werden“ schreiben Kirchenpräsident Christian Schad, der die Predigt halten wird, und Bischof Karl-Heinz Wiesemann in der Einladung zu der Andacht.

Zu den Mitwirkenden der Feier gehören außerdem der Syrisch-Orthodoxe Erzbischof Hanna Aydin, der Vorsitzende der ACK-Südwest Pastor Dr. Jochen Wagner, Erzpriester Konstantin Zarkanitis und Erzpriester Dr. Georgios Basioudis von den Griechisch-Orthodoxen Gemeinden Ludwigshafen und Mannheim, Pfarrer Semun Kurt von der Syrisch-Orthodoxen Gemeinde Worms, Diakon Dr. Bishoy Soliman von der Koptisch-Orthodoxen Gemeinde Kaiserslautern und Vertreterinnen und Vertreter aus weiteren Gemeinden der ACK Kaiserslautern.

Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst von Chören der Griechisch-Orthodoxen Gemeinde Ludwigshafen, der Koptisch-Orthodoxen Gemeinde Kaiserslautern sowie der Syrisch-Orthodoxen Gemeinde Worms. Die Orgel spielt Bezirkskantor Simon Reichert, Neustadt/Weinstraße.

Im Anschluss an den Ökumenischen Passionsgottesdienst in der Marienkirche in Kaiserslautern wird zur Begegnung im Pfarrheim St. Maria eingeladen.

22.03.2019

Weltethos als Brücke zwischen Kulturen und Religionen

Katholische Erwachsenenbildung und Diözesan-Caritasverband laden zu Vortrag mit Dr. Günther Gebhardt am 4. April ins Friedrich-Spee-Haus in Speyer ein

Speyer / Friedrich-Spee-Haus – Zu einem Vortrag mit dem Titel „Weltethos – Brücke zwischen Kulturen und Religionen“ laden die Katholische Erwachsenenbildung und der Caritasverband für die Diözese Speyer am 4. April um 19.30 Uhr in das Friedrich-Spee-Haus nach Speyer ein. Referent des Abends ist Dr. Günther Gebhardt, der bis zu seinem Ruhestand im vergangenen Jahr rund 20 Jahre bei der Stiftung Weltethos in Tübingen tätig war, die letzten sechs Jahre als Bereichsleiter für den interreligiösen Dialog.

Die Idee eines Weltethos richtet den Blick auf das Verbindende zwischen unterschiedlichen Kulturen und Religionen. Auf der Basis gemeinsamer ethischer Grundüberzeugungen können, so die Grundüberzeugung, Brücken zwischen ihnen gebaut werden. Menschen aus unterschiedlichen Religionen können gemeinsam ihre Verantwortung für Gesellschaft und Welt wahrnehmen.

Hintergrund und Entwicklung des Weltethos werden in diesem Vortrag erläutert. An Beispielen aus der Arbeit der Stiftung Weltethos wird gezeigt, wie sich Weltethos in vielen Gesellschaftsbereichen in praktischen Projekten und Aktivitäten auswirkt, von Schule und Bildungsarbeit über den Interreligiösen Dialog bis hin zu Politik und Wirtschaft.

„Ausgrenzung, Spaltungen und Gewalt scheinen derzeit im Kleinen wie im Großen zuzunehmen. Doch wir müssen lernen, in Vielfalt miteinander zu leben“, laden die Veranstalter zur Teilnahme und Mitdenken ein.

Der Vortrag wird veranstaltet von der Katholischen Erwachsenenbildung Speyer in Kooperation mit dem Projekt „Zusammenhalt durch Teilhabe – Gelebte Demokratie“ im Diözesan-Caritasverband Speyer. Der Eintritt beträgt 5 Euro.

Infos und Anmeldung:

Katholische Erwachsenenbildung Diözese Speyer
Telefon: 0 62 32 / 102-180
E-Mail: keb@bistum-speyer.de

Katholische Akademie Rhein-Neckar
Tel: 06 21 / 5999-0
E-Mail: anmeldung@hph.kirche.org

Bistum Speyer
23.03.2019

Ökumenischer Gottesdienst für Menschen mit Demenz

Beliebtes Angebot der Malteser in Kirche St. Hedwig

Der Gottesdienst ist einfach, kurzweilig und bildhaft gestaltet, um auf die Bedürfnisse der demenziell veränderten Besucher einzugehen. (Quelle: Malteser).

Speyer / Kirche St. Hedwig – Am Freitag, den 12. April um 11 Uhr, findet in der Kirche St. Hedwig wieder ein ökumenischer Gottesdienst für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen statt.

Der Gottesdienst ist speziell auf die Bedürfnisse demenziell veränderter Menschen ausgerichtet, die so eine passende Möglichkeit erhalten, Spiritualität und Gemeinschaft zu erleben. Das beliebte Angebot der Malteser Speyer wird bereits im fünften Jahr gemeinsam mit der Dompfarrei Pax Christi und der protestantischen Gesamtkirchengemeinde realisiert.

Bianca Knerr-Müller, Leiterin der Malteser-Demenzdienste freut sich auf den Gottesdienst: „Unser Angebot wird sehr gut angenommen. Jeder neue Gottesdienst ist noch besser besucht als der vorhergehende. Das bestätigt uns in unserer Hilfsarbeit für Betroffene und pflegende Angehörige.“

Darüber hinaus bieten die Malteser in Speyer zahlreiche weitere Hilfestellungen wie Demenzcafés und Besuchsdienste für betroffene Familien an. Ab März werden in einem generationenübergreifenden Projekt interessierte Jugendliche zu Junior-Demenzbegleitern ausgebildet.

Nach dem Gottesdienst sind die Besucher eingeladen, gemeinsam Mittag zu essen und bis 16 Uhr einen geselligen Nachmittag zu verbringen. Um eine gute Planung zu ermöglichen, wird um Anmeldung gebeten.

Ansprechpartnerin:

Bianca Knerr-Müller, Tel. 06232/677820, Mail: bianca.knerr-mueller@malteser.org

Malteser Hilfsdienst e.V., Diözesangeschäftsstelle Speyer
23.03.2019

Kirche:

Bischof Wiesemann warnt Kirche vor „selbstgenügsamem Rückzug ins Eigene“

Hirtenbrief zur Fastenzeit wird am 17. März in allen Gottesdiensten im Bistum Speyer verlesen – Bischof wirbt für „mutige Veränderungen und Reformen gegen klerikale Machtzentrierung“

Speyer – Die Feier der Eucharistie und ihre Konsequenzen für das Leben der Gläubigen und der Kirche stellt Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in den Mittelpunkt seines diesjährigen Hirtenbriefs zur Fastenzeit. Er wird am Sonntag, den 17. März, in allen Gottesdiensten im Bistum Speyer verlesen.

Die Eucharistie sei „Höhepunkt und Quelle“ des Lebens der Kirche. In ihr würden die Gläubigen zu einer neuen Gemeinschaft. Diese sei nicht für sich selber dar, sondern habe einen Auftrag für die Welt. Bischof Wiesemann warnt vor einem „selbstgenügsamen Rückzug ins Eigene“ und betont: „Die seit vielen Jahren beständig sinkenden Kirchenbesucherbezahlen können uns nicht gleichgültig lassen. Denn die Liebe Gottes ziele auf „alle Menschen, wie sie auch leben mögen“. Er fordert eine „Kultur der Achtsamkeit, die die Wehrlosen, Verwundeten und Bedrängten in ihre Mitte stellt“.

Bischof Wiesemann ruft die Kirche dazu auf, sich mit „aller Ehrlichkeit und Konsequenz der Wirklichkeit und den verheerenden Auswirkungen zu stellen, die durch das Verbrechen des sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen und Schutzbefohlenen entstanden sind“. Der Missbrauch treffe den „Lebensnerv einer Kirche, die mit dem gekreuzigten Christus eine Liebe in ihre Mitte stellt, die ganz von den Verwundeten und Bedrängten her denkt und handelt.“ Er wirbt für „mutige Veränderungen und Reformen gegen klerikale Machtzentrierung“. Aus seinen Gesprächen mit Missbrauchsopfern berichtet der Speyerer Bischof, dass der Vertrauensverlust sich häufig nicht nur auf das Verhältnis zur Kirche auswirke, sondern für viele Betroffene ein „lebenslanges Ringen um Gott, um das Grundvertrauen ins Leben und seinen Schöpfer“ zur Folge habe.

In Anknüpfung an den Philipperbrief des Apostels Paulus unterstreicht Wiesemann: „Gottes Macht zeigt sich ein für alle Mal im Dienen“ Sie bestehe aus einer Liebe, die sich bedingungslos ausliefert. „Gott gibt jeden Selbstschutz auf.“ Er entäußere sich all seiner Macht, „einzig um dem Menschen den Raum des Vertrauens und einer alles umfassenden Bejahung und Liebe aufzuschließen.“ Der auferstandene Christus zeige den Jüngern seine Wunden, damit sie begreifen lernen, was Auferstehung ist, nämlich die „neue, erlöste Weise der Begegnung von Gott und Mensch, in der jede Übergriffigkeit und jedes selbstherrliche Gebaren ausgeschlossen ist.“

Die Kirche sei immer auch eine Kirche der Sünder. Gerade sie brauche „Umkehr, Versöhnung und Vergebung. Das wird uns zurzeit schmerzlich bewusst“, schreibt Bischof Wiesemann an die Gläubigen und verbindet dieses Bekenntnis mit der Bitte, „dass wir in diesem Jahr den Weg der österlichen Bußzeit so gehen können, dass die Liebe Christi uns in allem erneuern kann“.

Video mit dem Hirtenwort von Bischof Wiesemann:

Bistum Speyer
17.03.2019

„Mach was draus: Sei Zukunft!“

Julio Eduardo Meléndez berichtet im Pressegespräch über das Engagement von Misereor für Jugendliche in El Salvador

Julio Eduardo Meléndez (Mitte), eingerahmt von Christoph Fuhrbach (links) und Weihbischof Otto Georgens (rechts), die für das Bistum Speyer die weltkirchliche Arbeit koordinieren.

Speyer – Mit der Fastenaktion unter dem Leitwort „Mach was draus: Sei Zukunft!“ stellt das katholische Hilfswerk Misereor in diesem Jahr junge Menschen in El Salvador in den Mittelpunkt. Bei einem Pressegespräch mit Weihbischof Otto Georgens, dem Bischofsvikar für weltkirchliche Aufgaben im Bistum Speyer, informierte Misereor-Gast Julio Eduardo Meléndez aus El Salvador über das Projekt FUNDASAL, das 1968 von zwei Jesuiten initiiert wurde und dem auch der Heilige Oscar Romero eng verbunden war.

Julio Eduardo Meléndez ist Vizedirektor von FUNDASAL, einer Stiftung für Wohnraum und Entwicklung. Jugendliche werden dabei unterstütz, für sich und ihre Nachbarn sichere Wohnungen und gleichzeitig eine Zukunft in Gemeinschaft zu bauen. „Die Häuser und Wohnungen entstehen in Gemeinschaftsarbeit: gemeinsames Bauen für gemeinsames Leben und eine funktionierende, organisierte Nachbarschaft“, erklärte Julio Eduardo Meléndez. Die Jugendlichen können ihr erworbenes Wissen weiter nutzen und eine Erwerbstätigkeit finden. Im ganzen Land sind seit der Gründung von FUNDASAL rund 51.000 neue Häuser entstanden und 273.000 Menschen haben von den Projekten profitiert.

Jugendliche haben in El Salvador wenig Perspektiven. Armut, Gewalt und Kriminalität sind an der Tagesordnung. Jugendbanden erpressen Schutzgeld, rauben und morden. Der Staat reagiert oft mit Repression und Gegengewalt. Ein Teufelskreis, weil viele Jugendliche keine Ausbildung und keine Arbeit haben. Gewalt ist für sie im Alltag zur Normalität geworden. Misstrauen zerstört die soziale und gesellschaftliche Brücke zwischen den Generationen. Die jungen Menschen fühlen sich stigmatisiert, vertrieben und entwurzelt. Viele verlassen das Land auf der Suche nach einer besseren Zukunft in Richtung USA. „Wir wollen den Mechanismus durchbrechen, dass man hier um weiterzukommen, Bandenmitglied, Mörder oder Drogenhändler werden muss. Es ist so wichtig, hier mit Empathie und Hingabe zu leben“, erklärt Julio Eduardo Meléndez. Die jungen Menschen machen sich stark für ihr Umfeld und ein friedliches soziales Miteinander. Sie bauen sich gemeinsam ein Zuhause auf, einen Ort, an dem sie bleiben können.

El Salvador ist eines der gewalttätigsten Länder der Welt mit jährlich 64 Morden auf 100.000 Einwohner. Ganze Stadtviertel und Regionen sind unter Kontrolle verbrecherischer Jugendbanden, die die Bevölkerung ihrem Diktat unterwerfen, Schutzgeld kassieren, mit Drogen und Waffen handeln und vermeintlichen Verrat mit Kugeln ahnden. Die Bewegungsfreiheit ist stark eingeschränkt. Sowohl die privaten Kleinbus-Linien werden von den Jugendbanden kontrolliert als auch die Zufahrtsstraßen zu den Stadtvierteln. Dort kontrollieren Wachposten die Passanten und lassen aus Furcht vor Infiltration nur diejenigen durch, die ihnen bekannt sind oder deren Wohnadresse in diesem oder einem von derselben Bande kontrollierten Viertel liegt. Einzig die salvadorianische Oberschicht lebt verbarrikadiert hinter hohen Mauern und Stacheldraht, beschützt von privaten Wachdiensten. Die Jugend der Armenviertel steht besonders unter Druck. Jungen und Mädchen werden von den Jugendbanden häufig zwangsrekrutiert.

Julio Eduardo Meléndez setzt sich entschlossen für Verbesserungen im Leben der Kinder und Jugendlichen ein. Sein Start bei FUNDASAL bedeutete eine radikale Änderung auch in seinem eigenen Leben. Im Studium hatte er gelernt, dass Menschen „nur Zahlen und Geld“ sind. Bei FUNDASAL hat er die menschliche Seite seines Berufs kennen- und schätzen gelernt. Heute kommt es ihm darauf an, dass Jugendliche wahrnehmen, dass sie in El Salvador eine Zukunft haben.

Weitere Informationen:www.misereor.de

Bistum Speyer
16.03.2019

„2027: 1000 Jahre Kaiserdom zu Speyer“

Wissenschaftliches Forum des Dombauvereins lädt am 28. März zu Vortrag über Baugeschichte des Doms ein

Speyer – Als Bauingenieur, Bauforscher und Archäoastromon beschäftigt sich Professor Erwin Reidinger mit der Rekonstruktion historischer Bauwerke und Anlagen. Im Wissenschaftlichen Forum des Dombauvereins wird er zum Thema „2027: 1000 Jahre Kaiserdom zu Speyer“ sprechen. Der Vortrag findet am Donnerstag, 28. März, 19 Uhr, im Vortragssaal der Volksbank Kur- und Rheinpfalz Speyer, Bahnhofstraße 19, statt. Der Eintritt ist frei, der Dombauverein freut sich über eine Spende.

Reidingers Analysen betreffen insbesondere geometrische und astronomische Rekonstruktionen an Gründungsstätten und Heiligtümern, die vom Altertum über die Antike bis ins Mittelalter reichen und sich vom Orient bis in den Okzident erstrecken. Sein 2014 erschienenes Buch „1027: Gründung des Speyerer Domes“, das er mit Unterstützung des Dombauamtes, des Diözesanarchivs und des Vermessungsamtes Ludwigshafen in den Schriften des Diözesan-Archivs – Speyer (Band 46) veröffentlichen konnte, bildet die Basis des Vortrags. Der Bauforscher wird den Forschungsweg darlegen, der von der Bauanalyse über die astronomische Untersuchung (Archäoastronomie) zum Gründungsdatum des Domes am 29. September 1027 führt. Es ist der Tag des Erzengels Michael, der laut Reidinger auf Anordnung Kaisers Konrad II. die heilige Orientierung des Chores bestimmen soll.

Die Rekonstruktion des Bauplanes im historischen Maßsystem lässt die Abmessungen in runden Planungswerten erkennen. Was früher als Baufehler abgetan wurde, stellte sich als geplant heraus, insbesondere der schiefwinklige Chor, der auf eine getrennte Orientierung von Langhaus und Chor nach der aufgehenden Sonne beruht und deshalb als „Achsknick“ erscheint.

Text: Dombauverein Foto: Erwin Reidinger
16.03.2019

Besuch aus El Salvador im Bistum Speyer

Zwei Gäste aus Zentralamerika sind vom 11. bis 15. März und vom 24. bis 26. März im Rahmen der Fastenaktion des katholischen Hilfswerkes Misereor in der Diözese unterwegs

Speyer – Im Rahmen der Fastenaktion des katholischen Werkes für Entwicklungszusammenarbeit Misereor besuchen zwei Gäste aus El Salvador das Bistum Speyer. Julio Eduardo Meléndez Nunez wird vom 11. bis 15. März, Karla Marcela Vides Medrano vom 24. bis 26. März in der Pfalz zu Gast sein. In Schulen und Pfarreien werden sie über ihr Land und ihr Engagement berichten.

In der Misereor-Fastenaktion 2019 unter dem Leitwort „Mach was draus: Sei Zukunft!“ stehen Jugendliche in El Salvador im Mittelpunkt. „In dem Land zwischen Guatemala und Honduras bilden Jugendliche die Mehrheit der Bevölkerung. Trotz ihrer Stärke und ihrem Tatendrang stehen sie dennoch im Abseits. In der Schusslinie zwischen Bandenkrieg und Staatsgewalt bleibt ihnen häufig nur der Weg in die Kriminalität oder die Flucht in die USA“, beschreibt Misereor die Situation in dem kleinen zentralamerikanischen Land. Mit der Förderung von Projekten für Jugendliche will Misereor jungen Menschen in El Salvator Hoffnung und eine Zukunft in ihrem Heimatland geben.

Julio Meléndez ist Leiter der Finanzabteilung und Vizedirektor von FUNDASAL, einer Stiftung für Wohnraum und Entwicklung, die von Misereor gefördert wird. Jugendliche werden dabei unterstützt, für sich und ihre Nachbarn sichere Wohnungen und gleichzeitig eine Zukunft in Gemeinschaft zu bauen. Nach einem Mikrofinanz-Studium arbeitete Julio Meléndez erst in der Privatwirtschaft und ist seit 1997 bei FUNDASAL. Dort erledigt er die interne Koordination aller Arbeitsbereiche, begleitet einzelne Projekte und unterstützt den Fundraising-Bereich.

Marcela Vides hat an dem von Misereor geförderten Projekt „Mein Lebensplan“ teilgenommen und ist nun neben ihrem Studium der Sozialarbeit als Freiwillige im Projekt tätig. Das Programm „Mein Lebensplan“ von CARITAS San Salvador hilft jungen Menschen dabei, mit Persönlichkeitstraining, Bewerbungskursen und Seminaren zur Geschäftsgründung einen Ausweg aus der Gewaltspirale und der Perspektivlosigkeit zu finden.

Termine mit Julio Eduardo Melendez Nunez im Bistum:

·        12.3., 9 – 12 Uhr, Schul- und Unterrichtsbesuch im Gymnasium Edenkoben

·        13.3., 10.25 – ca. 14.15 Uhr, Unterrichtsbesuche, Hans-Purrmann-Gymnasium, Speyer

·        13.3., 19.30 Uhr, Pfarrzentrum Mutterstadt (Speyererstr.53); Vortrag und Austausch

·        14.3., ca. 10.30 Uhr – 13.00 Uhr, Unterrichtsbesuche in der Nardini-Schule Pirmasens

·        14.3.,  13.00 – 15.00 Uhr, Experten- Gespräch mit Renate Gerlich, pädagogische Leitung des Nardini-Hauses Pirmasens, Jugendarbeit in sozialen Notfällen.

Termine mit Karla Marcela Vides Medrano im Bistum:

·        24.3., 18 Uhr, Speyerer Dom, Gottesdienst mit Ansprache von Marcela Vides; Zelebrant: Generalvikar Andreas Sturm

·        25.3., 9.30 bis 14 Uhr, Unterrichtsbesuch und Austausch mit Kollegium in der Berufsbildenden Schule in Frankenthal

·        25.3., 19.30 Uhr, Speyer, Ägidienhaus, Gastvortrag bei der Verleihung der Preise für besondere Leistung und Engagement im Fach katholische Religionslehre

·        26.3., 8.15 – ca. 13.30, Unterrichtsbesuch in der Berufsbildenden Schule Rockenhausen

Hintergrundinformation zur „Misereor Fastenaktion“:
Seit 1959 gestaltet Misereor in der katholischen Kirche in Deutschland die Fastenzeit und bittet mit der bundesweiten Fastenaktion um Solidarität und Unterstützung für Benachteiligte in Asien und Ozeanien, Afrika und dem Nahen Osten, Lateinamerika und der Karibik. Jedes Jahr stehen ein anderes Thema und ein anderes Land im Fokus. Seit seiner Gründung im Jahr 1958 hat Misereor nach eigenen Angaben über 108.000 Projekte mit über sieben Milliarden Euro gefördert. Zurzeit unterstützt das Werk mehr als 2.900 laufende Projekte in 89 Ländern.

Mehr Informationen zur Misereor-Fastenaktion: www.misereor.de

Bistum Speyer
16.03.2019

„Umkehr muss ins Herz treffen“

Beginn der Fastenzeit mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann am Aschermittwoch im Dom zu Speyer

Generalvikar Andreas Sturm, Bischof Dr. Karl Heinz Wiesemann und Weihbischof Otto Georgens zeichnen den Gläubigen ein Aschekreuz auf die Stirn. © Foto: Domkapitel Speyer

Speyer – Zahlreiche Gläubige waren am Aschermittwoch in den Dom gekommen, um zusammen mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann Gottesdienst zu feiern. Sie alle erhielten das Aschekreuz auf die Stirn gezeichnet, das sichtbare Zeichen der Bereitschaft zu Umkehr und Buße. Dem Pontifikalamt am Abend ging eine Pontifikalvesper voraus.

Zu Beginn des Gottesdienstes erläuterte Bischof Wiesemann die Bedeutung des Aschermittwochs als Beginn der 40-tägigen Fastenzeit vor Ostern. Der Bischof bezeichnete diese Zeit in seiner Predigt als „eine Zeit der Neuausrichtung auf den lebendigen Gott“. Hierzu sei eine Umkehr notwendig, die sich nicht nur äußerlich, sondern vor allem innerlich vollziehen müsse. „Umkehr muss ins Herz treffen“, so das Fazit des Bischofs. Er zitierte hier die Worte Jesu „Zerreißt eure Herzen nicht eure Gewänder“. Es gelte zu begreifen, dass Gott in seiner unendlichen Liebe leidenschaftlich um uns kämpfe. In dieser Erkenntnis liege, so der Bischof, die Chance, neue Kraft zu schöpfen. Die Umkehr der Fastenzeit sei eine Hinwendung zur Liebe und Gnade Gottes. Er erinnerte an einen hymnischen Gesang aus der Vesper, der nur aus einer einzigen Zeile bestand: Durch Christi Wunden sind wir geheilt.

Generalvikar Andreas Sturm, Bischof Dr. Karl Heinz Wiesemann und Weihbischof Otto Georgens zeichnen den Gläubigen ein Aschekreuz auf die Stirn. © Fotos: Domkapitel Speyer

Vor der Kommunion zeichneten Bischof Wiesemann, Weihbischof Otto Georgens sowie Mitglieder des Domkapitels den Gottesdienstbesuchern die Aschekreuze auf die Stirn. Die Fürbitten schlossen auch die ein, die schon zu Asche geworden sind. Das Aschekreuz ist nicht zuletzt Zeichen der eigenen Vergänglichkeit, die jedoch mit der christlichen Hoffnung auf die Auferstehung kein Ende, sondern einen Neuanfang bedeutet.

Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernahmen Männerstimmen der Dommusik unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori. An der Orgel spielte Domorganist Markus Eichenlaub.

Text: Bistum Speyer Foto: Domkapitel Speyer
16.03.2019

Fastenzeit und Ostern am Dom zu Speyer 2019

Gottesdienste und Konzerte 

Kreuzweg © Domkapitel Speyer, Foto: Klaus Landry

Speyer – Am Aschermittwoch, 6. März, hielt Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann um 18.30 Uhr im Dom zu Speyer ein Pontifikalamt, davor fand um 18 Uhr eine Pontifikalvesper statt. Der Aschermittwoch markiert den Beginn der 40-tägige Fastenzeit, in der sich die Kirche auf Ostern vorbereitet. In der Fastenzeit, auch „Österliche Bußzeit“ genannt, sind die Gläubigen eingeladen, ihr Leben zu überprüfen und neu am Evangelium auszurichten. Zeichen dieser Umkehrbereitschaft ist das Aschenkreuz, das ihnen im Aschermittwochsgottesdienst auf die Stirn gezeichnet wird. Besondere Elemente der Fastenzeit sind in der kirchlichen Tradition neben dem Fasten das Gebet und das Almosengeben.

Mit dem Palmsonntag, der in diesem Jahr auf den 14. April fällt, beginnt die Karwoche oder Heilige Woche, in der die Kirche des Leidens, Sterbens und der Auferstehung Jesu gedenkt. Höhepunkt ist die Feier der Osternacht, die zugleich Hauptfeier des ganzen Kirchenjahres ist. Das Pontifikalamt mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann am Palmsonntag beginnt um 10 Uhr mit einer Statio am Ölberg auf der südlichen Domseite. Die Gemeinde zieht dann mit gebundenen Buchszweigen in den Dom ein. Etwas Pflanzengrün wird auch auf die Gräber der Kaiser und Könige im Dom gelegt – ein Brauch der bereits für das 15. Jahrhundert dokumentiert ist.

In der Karwoche zwischen Palmsonntag und Ostern findet traditionell die Chrisammesse statt. An diesem Tag werden in der Bischofskirche die für die Sakramentenspendung benötigten heiligen Öle geweiht. Die Priester der Diözese sind zur Mitfeier eingeladen und nehmen das geweiht Öl für den Gebrauch in ihrer Pfarrei mit. Bischof Wiesemann zelebriert die Chrisammesse am Montag, 15. April, um 17 Uhr.

Palmsonntag © Foto: Domkapitel Speyer

Die heiligen drei Tage „Triduum Paschale“ beginnen mit dem Abendmahlsamt um 19.30 Uhr am Gründonnerstag, 18. April, mit Bischof Wiesemann. Am Karfreitag, 19. April, findet um 10 Uhr der Kinderkreuzweg statt. Um 15 Uhr beginnt die Karfreitagsliturgie mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Weihbischof Otto Georgens (Predigt). An diesem Tag kann in den Beichtstühlen im nördlichen Seitenschiff zwischen 11 und 13 Uhr und ab 17 Uhr die Beichte abgelegt werden. Zur stillen Besichtigung ist die Kathedrale am Karfreitag ausschließlich zwischen 13 und 14 Uhr geöffnet.

Die Feier der Auferstehung beginnt am Samstag, 20. April, mit der Osternacht, in der der Dom anfangs in völliger Dunkelheit liegt. In der Vorhalle wird um 21 Uhr das Osterfeuer entzündet, bevor mit der Osterkerze und dem Ruf „Lumen Christi – Deo gratias“ (Christus, das Licht – Dank sei Gott) das Licht in die Kathedrale zurückkehrt. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann wird die Osternacht im Dom zelebrieren.

Am Ostersonntag, 21. April, feiert Bischof Wiesemann um 10 Uhr ein Pontifikalamt und um 16.30 Uhr eine Pontifikalvesper. Am Ostermontag um 10 Uhr wird Weihbischof Otto Georgens die Messe im Dom feiern.

Speyer, Dom, die von Bischof Karl-Heinz Wiesemann gesegnete und am Osterfeuer entzündet Osterkerze wird in den dunklen Dom getragen © Domkapitel Speyer, Foto: Klaus Landry

Konzerte der Fastenzeit

Am Abend des Palmsonntag, 14. April, bringt die Dommusik die „Johannes Passion“ von Johann Sebastian Bach in der benachbarten Dreifaltigkeitskirche zu Gehör. Die Solistenrollen sind allesamt erstklassig besetzt, wobei der Countenor Andreas Scholl und dem Tenor Christoph Prégardien als Weltstars ihres Stimmfachs besonders zu nennen sind. Das Konzert beginnt um 17 Uhr. Karten sind im Vorverkauf in der Dom-Info und bei allen bei allen ReserviX-Vorverkaufsstellen und online unter reservix.de erhältlich.

Die Dommusik Speyer gestaltet die Samstage der Fastenzeit mit einem besonderen musikalischen Akzent. Unter dem Titel „Cantate Domino“ (Singet dem Herrn) findet jeweils um 18 Uhr im Dom zu Speyer ein Konzert statt. Alle Konzerte dieser Reihe in der österlichen Bußzeit beschäftigen sich inhaltlich mit dem Gebet des Herrn, dem „Vater Unser“. Die Titel der Konzerte sind angelehnt an den Bilderzyklus „12 in 1 – Zwölf Bilder in einem Gebet“ des Künstlers Alois Ewen (*1946). Die jeweiligen Bilder sind im Rahmen der Konzerte ausgestellt. Der Eintritt zu dieser Reihe ist frei. Um eine Spende am Ausgang wird gebeten.

Speyer, Dom, die Osterkerze wird, gesegnet von Bischof Karl-Heinz Wiesemann in der Osternacht am Osterfeuer in der Vorhalle entzündet und in den dunklen Dom getragen © Domkapitel Speyer, Foto: Klaus Landry

Terminübersicht:

Besondere Gottesdienste 

Dienstag, 19. März 2019 – Heiliger Joseph
18:00 Uhr – Kapitelsvesper

Musikalische Gestaltung: Schola Cantorum Saliensis
Deutsche Vesper vom Festtag
18:30 Uhr – Kapitelsamt
Musikalische Gestaltung: Schola Cantorum Saliensis
Gregorianik: Missa VIII de angelis
Die beiden Gottesdienste finden wegen des Patroziniums in der Kirche St. Joseph (Gilgenstraße) statt. 

Montag, 25. März 2019 – Verkündigung des Herrn
18:00 Uhr – Kapitelsvesper

Musikalische Gestaltung: Schola gregoriana
Deutsche Vesper vom Festtag

18:30 Uhr – Kapitelsamt
Musikalische Gestaltung: Schola gregoriana
Deutsche Wechselgesänge aus dem Gotteslob

Sonntag, 31. März 2019 – Vierter Fastensonntag und Papstsonntag
10:00 Uhr – Pontifikalamt
mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann
Papstsonntag und Jahrestag der Amtseinführung von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann
Musikalische Gestaltung: Domchor
Michael Haller: Missa in honorem Beatae Mariae Virginis & Coenantibus illis
Liedsätze von Heiß und Melchiori 

Palmsonntag, 14. April 2019
10:00 Uhr – Pontifikalamt

Musikalische Gestaltung: Domsingknaben, Dombläser
Melchior Franck: Fürwahr, er trug unsre Krankheit; Heinrich Schütz: Also hat Gott die Welt geliebt; Claudio Crassini: Sanctus aus Missa prima; Christian M. Heiß: Agnus Dei aus Missa piccola 

Montag der Karwoche, 15. April 2019
17:00 Uhr – Pontifikalamt Chrisammesse

Musikalische Gestaltung: Mädchenchor, Instrumentalensemble
Leo Delibes: Messe brève; Thomas Riegler: Der Herr ist mein Hirte; Deutsche Wechselgesänge aus dem Gotteslob 

Gründonnerstag, 18. April 2019
8:00 Uhr – Lesehore und Laudes

Musikalische Gestaltung: Schola Cantorum Saliensis

19:30 Uhr – Pontifikalamt Messe vom letzten Abendmahl
Musikalische Gestaltung: Männerchor der Dommusik
Michael Haller: Missa brevis; Ola Gjeilo: Ubi caritas; Giovanni Battista Martini: Adoramus te, Christe & Tristis est anima mea 

Karfreitag, 19. April 2019
8:30 Uhr – Lesehore und Laudes

Musikalische Gestaltung: Schola Cantorum Saliensis

10:00 Uhr – Kreuzwegandacht für Kinder
Musikalische Gestaltung: Nachwuchs- und Aufbauchöre des Mädchenchores und der Domsingknaben
Lieder und Wechselgesänge aus dem Gotteslob

15:00 Uhr – Pontifikalliturgie
Musikalische Gestaltung: Domchor
Felix Mendelssohn Bartholdy: Um unsrer Sünden Willen & Mein Gott, warum hast du mich verlassen; Johann Sebastian Bach: Choräle zur Johannespassion; Tomaso Ludovico da Vittoria: Popule meus; Michael Haller: Coenantibus illis 

Karsamstag, 20. April 2019
8:00 Uhr – Lesehore und Laudes

Musikalische Gestaltung: Schola Cantorum Saliensis

21:00 Uhr – Feier der Osternacht
Musikalische Gestaltung: Domchor, Dombläser, Schola Cantorum Saliensis
Psalmen und Wechselgesänge
Giovanni Pierluigi da Palestrina: Sicut cervus desiderat ad fontes
Melchior Vulpius: Erstanden ist der heilig Christ
Charles V. Stanford: Ye choirs of new Jerusalem

Ostersonntag, 21. April 2019
10:00 Uhr – Pontifikalamt

Musikalische Gestaltung: Mädchenchor, Domsingknaben, Dombläser
Christian M. Heiß: Missa „Fidem cantemus“; Wipo von Burgund: Victimae paschali laudes;
Myles Birket Foster: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?

16:30 Uhr – Pontifikalvesper
Musikalische Gestaltung: Vokalensemble der Dommusik, Soli, Domorchester
Wolfgang Amadeus Mozart: Dixit Dominus, Laudate Dominum und Magnificat aus Vesperae solennes de confessore, KV 339; Franz Joseph Aumann: Regina caeli

Ostermontag, 22. April 2019
10:00 Uhr – Pontifikalamt

Musikalische Gestaltung: Capella Spirensis vocale e instrumentale
Johann Joseph Fux: Missa in C; Franz Xaver Brixi: Haec dies 

Konzerte

Samstag, 9. März 2019, 18:00 Uhr
Cantate Domino zum Ersten Fastensonntag
 „Unser Vater – unsere Mutter“
Chor- und Orgelmusik von Giovanni Pierluigi da Palestrina, Jakobus Gallus, Maurice Duruflé, Felix Mendelssohn Bartholdy und Denis Bédard
Mitwirkende: Domchor Speyer / Domorganist Markus Eichenlaub, Orgel

Samstag, 16. März 2019, 18:00 Uhr
Cantate Domino zum Zweiten Fastensonntag
Schuld und Vergebung“
Barocke Kammermusik von Johann Ulrich Steigleder, Hans Leo Hassler, Giovanni Paolo Cima, 
Christian Erbach, Francesco Rognoni u.a.
Mitwirkende: Hans-Jakob Bollinger, Zink / Christine Lux, Orgel 

Samstag, 23. März 2019, 18:00 Uhr
Cantate Domino zum Dritten Fastensonntag
„Dein Reich – Dein Wille“
Gregorianischer Choral und Orgelmusik von Samuel Scheidt und Johann Sebastian Bach
Mitwirkende: Schola Vox Puellarum / Markus Melchiori, Orgel 

Samstag, 30. März 2019, 18:00 Uhr
Cantate Domino zum Vierten Fastensonntag
Das Böse und die Erlösung“
Chormusik von Heinrich Schütz, Joseph Gabriel Rheinberger, Franz Liszt, Igor Strawinsky und Stefan Trenner sowie Orgelimprovisationen
Mitwirkende: Kurpfälzer Madrigalisten / Stephan Rahn, Orgel 

Samstag, 6. April 2019, 18:00 Uhr
Cantate Domino zum Fünften Fastensonntag
Glaube – Hoffnung – Liebe“
Werke für Baritonsolo und Orgel von Johannes Brahms, Peter Cornelius, Antonin Dvorak, Jean Langlais, Felix Mendelssohn Bartholdy, Arvo Pärt, Flor Peeters, u.a.
Mitwirkende: Michael Marz, Bariton / Joachim Weller, Orgel 

Palmsonntag, 14. April 2019, 17:00 Uhr
Johannespassion
von Johann Sebastian Bach (1685-1750), BWV 245 (in der Fassung aus dem Jahr 1725)
Jowoon Chung (Sopran) / Andreas Scholl (Altus) / Christoph Prégardien (Tenor, Evangelist) / Hans Jörg Mammel (Tenor, Arien) / Markus Flaig (Bass, Christus) / Konstantin Paganetti (Bass, Arien)
Domchor Speyer / Barockorchester L´arpa festante / Leitung: Domkapellmeister Markus Melchiori
Das Konzert findet in der Dreifaltigkeitskirche Speyer statt. 

Aktuelle Informationen: www.dom-zu-speyer.de 

Text: Bistum Speyer Foto: Domkapitel Speyer / Klaus Landry
16.03.2019

Katholikentag als Impuls zum „Weiter(r) denken“

Treffen der Diözese findet am 15. September auf dem Gelände der Landesgartenschau in Kaiserslautern statt – Pirmin Spiegel (MISEREOR) setzt Themenimpuls zu Ökologie und Ökumene

Kaiserslautern – „Weite(r) denken“ lautet das Motto des Katholikentages, zu dem das Bistum Speyer am Sonntag, den 15. September, auf das Gelände der Landesgartenschau in Kaiserslautern einlädt. „Mit diesem Leitwort wollen wir deutlich machen, dass wir uns den Fragen der Gegenwart mutig stellen und die Zukunft der Gesellschaft kreativ mitgestalten wollen“, erklärt Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann. „Weite(r) denken“ heiße, über den gewohnten Horizont hinauszudenken und Veränderung nicht als Bedrohung, sondern als Chance zu begreifen. Das Treffen richtet sich an alle Gläubigen und kirchlich Engagierten in der Pfalz und im Saarpfalzkreis. Zugleich lädt das Bistum Speyer auch alle am Thema Interessierten ein.

Eröffnet wird der Katholikentag mit einem Gottesdienst, den Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann zelebriert. Parallel dazu wird ein Kinder-Gottesdienst angeboten. Anschließend bieten ein Markt der Möglichkeiten und Mitmachangebote für Kinder und Jugendliche Gelegenheit, die verschiedenen Facetten von Kirche auf unterhaltsame Weise kennenzulernen. Den zentralen Themenimpuls des Tages setzt Monsignore Pirmin Spiegel, der aus dem Bistum Speyer stammt, mehrere Jahre in Brasilien gewirkt hat und seit 2012 als Hauptgeschäftsführer des Bischöflichen Hilfswerkes MISEREOR tätig ist. Er benennt die Herausforderungen des Klimawandels aus internationaler Perspektive und verdeutlicht die Chancen der ökumenischen Zusammenarbeit von Christinnen und Christen aller Konfessionen. In Gesprächsgruppen und Kreativworkshops werden seine Impulse vertieft und weitergeführt.

Am Nachmittag lädt das Bistum zu einem offenen Singen mit Eugen Eckert und Horst Christill ein, bevor um 16 Uhr offiziell der Visionsprozess des Bistums Speyer gestartet wird. „Er soll zu einer Antwort auf die Frage führen, worin wir als Kirche von Speyer unsere Sendung und unseren Auftrag im Hier und Heute konkret erkennen und verwirklichen“, macht Bischof Wiesemann deutlich. Das Bistum wolle diese Suche aktiv angehen, „offen und mit Beteiligung möglichst vieler, denen die Botschaft des Evangeliums am Herzen liegt.“

Weitere Informationen: www.bistum-speyer.de

Bistum Speyer
16.03.2019

Fastenimpulse für Schülerinnen und Schüler

Angebot der Bischöflichen Schulabteilung im Bistum Speyer

Speyer – Erstmals gibt es ein digitales Angebot für Schülerinnen und Schüler zur Fastenzeit für den Religionsunterricht. Angela Purkart, Religionspädagogin und Fortbildungsleiterin in der Hauptabteilung Schulen, Hochschulen, Bildung im Bischöflichen Ordinariat in Speyer, stellt Lehrkräften ganzheitliche Impulse zur Verfügung, die eigens Kinder und Jugendliche in ihren Lebenswelten ansprechen.

Nach der Anmeldung zur Teilnahme an dieser Aktion erhalten Lehrerinnen und Lehrer wöchentlich das Material per Email zugesandt. Die Aktion startete am Aschermittwoch.

Link zur Online-Anmeldung: https://www.bistum-speyer.de/erziehung-schule-bildung/religionslehrerinnen/aktuelles/  oder Link-Zusendung über: Tel. 06232-102-121 bzw. ru-fortbildung@bistum-speyer.de

Text: Bistum Speyer Foto: © Angela Purkart
16.03.2019

Unzufrieden… war ich gestern!

In allen Lebenslagen dankbar sein, ist das Gegengift zur Unzufriedenheit. Am 30. März 2019 ab 17:30 Uhr gestaltet die Er-lebt Gemeinde Landau rund um dieses Thema einen besonderen Abend für Frauen.

Landau / Er-lebt Gemeinde – Es geht um die Perspektive, mit der wir auf die Dinge sehen und darum, unsere eigene Zufriedenheit zu hinterfragen, erzählt Manuela Osigus aus dem Organisationsteam. Als gute Beispiele stehen an diesem Abend die Lebenswege von drei Frauen im Mittelpunkt. Die Geschichten laden ein, den eigenen Weg zu überdenken und neu zu suchen.

Die Veranstaltung beginnt um 17:30 Uhr mit einem Meet & Greet, um 18 Uhr startet der Gottesdienst mit Impulsen von Karin Spitzer. Karin Spitzer arbeitet bei der Missionsgesellschaft OM in Mosbach und ist als Referentin in ganz Deutschland unterwegs. Im Anschluss bleibt Zeit zum gemütlichen Ausklang bei Fingerfood. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten. Die Anmeldung erfolgt unter frauen@er-lebt.de, spontane Gäste sind ebenso herzlich willkommen.

Die Er-lebt Gemeinde bietet ein großes Angebot an Veranstaltungen für Frauen, so zum Beispiel Kreativabende und regelmäßige Frühstückstreffen. Weitere Informationen erhalten interessierte unter www.er-lebt.de/frauen.

Er-lebt Gemeinde Landau

Christian Bohr

Öffentlichkeitsarbeit

Marie-Curie-Straße 3

76829 Landau in der Pfalz

Telefon: 06341 – 96 88 30

E-Mail: christian.bohr@er-lebt.de   

www.er-lebt.de   

www.facebook.com/er.lebt

Er-lebt Gemeinde Landau
16.03.2019

Cantate Domino zur Fastenzeit im Speyerer Dom

Auftakt der Konzert-Reihe war am 9. März

Speyer – Die Dommusik Speyer gestaltet die Samstage der Fastenzeit mit einem besonderen musikalischen Akzent. Unter dem Titel „Cantate Domino“ (Singet dem Herrn) findet jeweils um 18 Uhr im Dom zu Speyer ein Konzert statt. Alle Konzerte dieser Reihe in der österlichen Bußzeit beschäftigen sich inhaltlich mit dem Gebet des Herrn, dem „Vater Unser“. Die Titel der Konzerte sind angelehnt an den Bilderzyklus „12 in 1 – Zwölf Bilder in einem Gebet“ des Künstlers Alois Ewen (*1946). Die jeweiligen Bilder sind im Rahmen der Konzerte ausgestellt. Der Eintritt zu dieser Reihe ist frei. Um eine Spende am Ausgang wird gebeten.

Die Termine:

Samstag, 9. März 2019, 18:00 Uhr zum Ersten Fastensonntag
„Unser Vater – unsere Mutter“
Chor- und Orgelmusik von Giovanni Pierluigi da Palestrina, Jakobus Gallus, Maurice Duruflé, Felix Mendelssohn Bartholdy und Denis Bédard
Mitwirkende: Domchor Speyer | Domorganist Markus Eichenlaub, Orgel

Samstag, 16. März 2019, 18:00 Uhr zum Zweiten Fastensonntag
Schuld und Vergebung“
Barocke Kammermusik von Johann Ulrich Steigleder, Hans Leo Hassler, Giovanni Paolo Cima,
Christian Erbach, Francesco Rognoni u.a.
Mitwirkende: Hans-Jakob Bollinger, Zink | Christine Lux, Orgel

Samstag, 23. März 2019, 18:00 Uhr zum Dritten Fastensonntag
„Dein Reich – Dein Wille“
Gregorianischer Choral und Orgelmusik von Samuel Scheidt und Johann Sebastian Bach
Mitwirkende: Schola Vox Puellarum | Markus Melchiori, Orgel

Samstag, 30. März 2019, 18:00 Uhr zum Vierten Fastensonntag
Das Böse und die Erlösung“
Chormusik von Heinrich Schütz, Joseph Gabriel Rheinberger, Franz Liszt, Igor Strawinsky und Stefan Trenner sowie Orgelimprovisationen
Mitwirkende: Kurpfälzer Madrigalisten | Stephan Rahn, Orgel

Samstag, 6. April 2019, 18:00 Uhr zum Fünften Fastensonntag
Glaube – Hoffnung – Liebe“
Werke für Baritonsolo und Orgel von Johannes Brahms, Peter Cornelius, Antonin Dvorak, Jean Langlais, Felix Mendelssohn Bartholdy, Arvo Pärt, Flor Peeters, u.a.
Mitwirkende: Michael Marz, Bariton | Joachim Weller, Orgel

Bistum Speyer
16.03.2019

Speyerer Bischof Michael von Faulhaber vor 150 Jahren geboren

Am 5. März 1869 in Unterfranken zur Welt gekommen – 1911 zum Bischof von Speyer geweiht – 1917 Berufung zum Erzbischof von München und Freising

Speyerer Bischof Michael von Faulhaber

Speyer – Das Bistum Speyer gedenkt des 150. Geburtstages von Kardinal Michael von Faulhaber, der von 1911 bis 1917 als Bischof von Speyer gewirkt hat und dann zum Erzbischof von München und Freising berufen wurde.

Am 5. März 1869 wurde Michael Faulhaber als drittes von sieben Kindern im unterfränkischen Ort Klosterheidenfeld geboren. Der Vater war Bäcker. Bereits früh wurde der wache Geist und die gute Auffassungsgabe des Jungen bemerkt, sodass er die höhere Schule in Schweinfurt und das Knabenseminar in Würzburg besuchte. Nach dem Militärdienst trat Faulhaber im Oktober 1889 ins Würzburger Priesterseminar ein und studierte an der dortigen Universität.

Die Karriere sucht ihresgleichen: Bei einem von der Fakultät ausgeschriebenen Wettbewerb gewann die wissenschaftliche Arbeit Faulhabers, die zudem als schriftlicher Teil der Promotionsprüfung angerechnet wurde. Nach der Priesterweihe im August 1892 wirkte der junge Geistliche nach mehreren Kaplansstellen als Präfekt am Priesterseminar. Dort bereitete er sich auf den mündlichen Teil der Promotionsprüfung vor, die er im Mai 1895 mit „summa cum laude“ ablegte. Hierdurch erwarb er ein Stipendium, das ihm einen Forschungsaufenthalt in Rom zur Habilitation ermöglichte.

Im damaligen Kontext avancierte Faulhaber zu einem weitgereisten Mann, womit auch eine Erweiterung des eigenen Horizonts verbunden war. Im Frühjahr 1897 unternahm der junge Priester eine Reise in den nahen Osten, um die biblischen Schauplätze kennenzulernen. Zurück in Würzburg übernahm er eine Stelle als Privatdozent an der Universität. Doch auch hier hielt es ihn nicht, sondern er machte sich erneut zu Forschungsaufenthalten quer durch Europa auf den Weg.

Im Alter von 35 Jahren wurde Faulhaber 1903 zum Professor für Exegese des Alten Testamentes an die Universität Straßburg berufen. Dort zog er sich nicht hinter die Welt der Bücher zurück, sondern zeigte sich als weltoffener Seelsorger. Insbesondere wandte er sich den Studenten zu und unterstützte die zu dieser Zeit aufkommende Frauenbewegung.

Im November 1910 wurde Faulhaber zum Bischof von Speyer ernannt, was durchweg eine positive Resonanz hervorrief und am 19. Februar 1911 zum Bischof konsekriert. Es war eine Massenveranstaltung. Mit Sonderzügen reisten über 10.000 Personen nach Speyer. Faulhaber war damals mit 41 Jahren der jüngste Bischof des Deutschen Reiches.

Als Wappenspruch wählte Faulhaber „Vox Temporis Vox Dei“ – „Stimme der Zeit Stimme Gottes“, was wie der Impuls zu einer an den Bedürfnissen der Zeit ausgerichteten bischöflichen Tätigkeit und Seelsorge klingt. Zu dieser Intention passt, dass er durch Visitations- und Firmungsreisen versuchte, zügig mit dem Bistum und der Mentalität der Pfälzer vertraut zu werden. Es gibt kaum einen Bereich, dem sich Faulhaber nicht zugewandt hätte. Zu nennen sind beispielsweise die Bemühungen um eine zeigemäße Priesterausbildung, das Engagement für die Volksmissionen oder den Ausbau der Jugendfürsorge. Auch den geschichtlich bedingten seelsorglichen Herausforderungen, den Simultankirchen und den gemischtkonfessionellen Ehen, wandte sich Faulhaber zu.

Faulhabers Rede auf dem Mainzer Katholikentag 1911 war einer der Wendepunkte in der Frage der kirchlichen Stellung von Laien. Der Speyerer Bischof war ein Vorreiter, wenn es darum ging, die auf der Taufberufung basierende kirchliche Tätigkeit von Laien wertzuschätzen und zu fördern. Auch die von der katholischen Frauenbewegung vertretenen Interessen förderte er nach Kräften. Er setzte sich für das Frauenstudium, die Rechte der Arbeiterinnen und das Frauenwahlrecht ein.

Zudem ist ein ausgedehntes Wirken über die Grenzen des Bistums Speyer nachweisbar. Zu nennen ist beispielsweise die Präsenz bei Katholikentagen, der Einsatz für die Rechte der Arbeiter und deren Organisation in den gemischtkonfessionellen Gewerkschaften.

Einen herben Einschnitt erreichte das moderne seelsorgliche Wirken mit dem Ersten Weltkrieg. Als stellvertretender Feldpropst der bayerischen Armee hatte Faulhaber auch die seelsorgliche Verantwortung für die im Feld stehenden Truppen zu tragen. In dieser Funktion unternahm er vier Reisen an die Westfront, die ihn zum Teil bis in die Schützengräben führten.

Für die Zeitgenossen war es nicht verwunderlich, dass nach dem Tod des Münchener Erzbischofs Franziskus von Bettinger im April 1917 Faulhaber die Nachfolge antreten sollte.

Der Revolution und der Regierung Eisner stand der in der Monarchie von Gottes Gnaden aufgewachsene Erzbischof Faulhaber ebenso ablehnend gegenüber wie der Weimarer Verfassung. In den Adventspredigten 1933 wandte er sich bereits früh gegen Rassenantisemitismus und versuchte in einer Zeit zunehmender Verunsicherung durch das NS-Regime für die Interessen der Kirche einzutreten. Schüsse auf das Münchener Bischofspalais zeugen davon, dass er sich nicht nur Freunde machte. An der Enzyklika „Mit brennender Sorge“ Pius’ XI., die die Gefahren der um sich greifenden nationalsozialistischen Dominanz ansprach, arbeitete Faulhaber maßgeblich mit.

Die Rezeption Faulhabers ist vor allem während der NS-Zeit ambivalent. Lassen sich viele einzelne Belege der Unterstützung für verfolgte Personen ausmachen, wird auf der anderen Seite der Vorwurf erhoben, dass nicht laut genug öffentlich protestiert worden sei. Zumindest ist eine theologische Kriegslegitimation, wie sie für die frühen Jahre des Ersten Weltkrieges belegbar ist, für den Krieg von 1939-1945 nicht nachzuweisen.

In der Nachkriegszeit war Faulhaber ein wichtiger Ansprechpartner für die Militärregierung und versuchte, ähnlich wie nach dem Ersten Weltkrieg, die Lebensbedingungen der Diözesanen zu verbessern.

Während die Fronleichnamsprozession am 12. Juni 1952 durch die Münchener Straßen zog, starb Faulhaber im Alter von 83 Jahren. Fast die Hälfte seines Lebens wirkte er als Bischof und Kardinal.

Zum Weiterlesen:

·        Dominik Schindler (Hrsg.): Faulhaber in Speyer. Predigten, Ansprachen und Veröffentlichungen der Bischofsjahre 1911-1917. Speyer 2017 (Schriften des Diözesan-Archivs Speyer, Bd. 51.).

·        Dominik Schindler: Der Kairos im Chronos der Geschichtlichkeit. Michael von Faulhaber als Bischof von Speyer (1911-1917). Stuttgart 2018.

·        Einen facettenreichen Einblick eröffnet der Ausstellungskatalog: Kardinal Michael von Faulhaber. 1869 bis 1952. Eine Ausstellung des Archivs des Erzbistums München und Freising, des Bayerischen Hauptstaatsarchivs und des Stadtarchivs München zum 50. Todestag. 6. Juni bis 28. Juli 2002. Bearb. v. Thomas Forstner u. a.

·        Kritische Onlineedition der Tagebücher (die Speyerer Zeit ist bereits erschlossen) und weiterführende Informationen unter: www.faulhaber-edition.de

Text: Dr. Dominik Schindler Foto: Bistumsarchiv
15.03.2019

Dominik Geiger zum Präses des Diözesan-Cäcilienverbandes ernannt

Cäcilienverband für das Bistum Speyer im Jahr 2004 gegründet – Ziel ist die Förderung und Pflege der Kirchenmusik im Bistum Speyer – Insgesamt rund 8.400 Musikerinnen und Musiker

Pfarrer Dominik Geiger ist seit Anfang Februar Präses des Cäcilienverbandes für das Bistum Speyer

Speyer – Pfarrer Dominik Geiger wurde Anfang Februar zum Präses des Cäcilienverbandes für das Bistum Speyer ernannt. Dominik Geiger ist als Kooperator in der Pfarrei Heiliger Christophorus in Waldsee tätig und absolviert derzeit parallel ein Aufbaustudium des Kirchenrechts an der Universität Leuven (Belgien). „Durch die Musik werden Menschen häufig emotional mehr angesprochen als durch noch so gute Worte. Das zu entdecken und unsere Kirchenchöre dabei zu unterstützen, dass die Menschen die Schönheit der Musik und durch sie die Schönheit der Liturgie erfahren, ist ein Ziel, für das ich mich gerne einsetzen möchte“, erklärt Dominik Geiger, der seit frühester Jugend selbst musikalisch aktiv ist. Er singt im Chor und solistisch und spielt Klavier und Posaune.

Der Cäcilienverband für das Bistum Speyer wurde im Jahr 2004 gegründet. Seine vorrangige Aufgabe ist die Förderung und Pflege der Kirchenmusik im Bistum Speyer. Dem Cäcilienverband gehören 177 Erwachsenenchöre, 36 Kinder- und Jugendchöre, 36 Choralscholen und 58 Instrumentalensembles im Bistum Speyer an. Insgesamt engagieren sich im Diözesan-Cäcilienverband rund 8.400 Musikerinnen und Musiker.

Zugleich setzt sich der Cäcilienverband dafür ein, in der Öffentlichkeit Interesse an der Kirchenmusik zu wecken und zu einem besseren Verständnis beizutragen. Der Cäcilienverband berät und begleitet die Kirchenchöre sowie andere Gesangs- und Instrumentalgruppen im Bistum Speyer, unterstützt die Kontaktpflege zwischen den Kirchenchören auf Diözesan- und Dekanatschortagen und gibt eigene Kirchenmusikalien heraus. Der Cäcilienverband ist Veranstalter des jährlichen „Treffpunkt Kirchenmusik“ und fördert die spirituell-geistliche Bildung von Kirchenchören durch entsprechende Angebote. Als Schwerpunkt der aktuellen Arbeit nennt Diözesankirchenmusikdirektor Manfred Degen – er gehört ebenso wie Präses Dominik Geiger dem Vorstand des Cäcilienverbandes an – die Überarbeitung der Satzungen der Kirchenchöre und des Diözesan-Cäcilienverbandes.

Weitere Informationen:

https://www.kirchenmusik-bistum-speyer.de/dioezesan-caecilien-verband-dcv/

Bistum Speyer
15.03.2019

Neuer Rundbrief Ökumene

Bistum und Landeskirche veröffentlichen gemeinsam dreimal im Jahr „Ökumenische Informationen“ 

Speyer (is/lk) – Anregungen für die praktische Ökumene vor Ort, Einladungen zu ökumenischen Gottesdiensten und Veranstaltungen, Hinweise auf interessante Materialien und Neuerscheinungen, einen ökumenischen Terminkalender für die kommenden Monate, das besondere Zitat – dies und vieles mehr bietet der Rundbrief „Ökumenische Informationen“, den das Bistum Speyer und die Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) künftig dreimal im Jahr gemeinsam herausgeben. Er richtet sich an alle, die sich in Presbyterien, Pfarreiräten, Gemeindeausschüssen oder Ökumenekreisen engagieren oder die sich einfach für ökumenische Themen interessieren.

Für Thomas Borchers, Theologischer Referent im Ökumenedezernat der Pfälzischen Landeskirche, besteht das Ziel des Rundbriefs darin, „Haupt- und Ehrenamtlichen beider Kirchen wichtige und praxisrelevante ökumenische Informationen an die Hand zu geben, um sie so zu noch mehr Ökumene zu ermutigen.“ Und sein katholischer Kollege Thomas Stubenrauch, Ökumenereferent des Bistums Speyer, ergänzt: „Damit soll die Vision des ökumenischen Leitfadens immer mehr Wirklichkeit werden: Alles, was in unseren Kirchengemeinden und Pfarreien geschieht, soll vom Geist der Ökumene durchdrungen sein.“

„Die Idee zu einem gemeinsamen Rundbrief kam von der Basis“, erläutert Stubenrauch. Seit fünf Jahren habe er dreimal jährlich einen Info-Brief an Haupt- und Ehrenamtliche versandt. Bis ihn ein Leser zu Recht gefragt habe: Müsste ein Rundbrief zum Thema Ökumene nicht auch ökumenisch herausgebracht werden? „Diese Anregung haben wir gerne aufgegriffen“, wie Borchers betont.

Die „Ökumenischen Informationen“ im pdf-Format sind auf den Homepages von Landeskirche und Bistum zu finden. Interessierte können sich registrieren lassen, wenn Sie den Rundbrief per Email zugesandt bekommen möchten. „Wir freuen uns auf viele Nutzer und sind dankbar für Rückmeldungen der Leserinnen und Leser, um den Rundbrief noch mehr an deren Bedürfnisse anpassen zu können“, so Borchers und Stubenrauch.

15.03.2019

„40 Tage ohne Blabla“

Angebot der Netzgemeinde DA_ZWISCHEN in der Fastenzeit

Speyer – Die Netzgemeinde DA_ZWISCHEN der Diözese Speyer bietet in der Fastenzeit 2019 unter dem Motto „40 Tage ohne Blabla“ eine neue Aktion an. Wer sich dafür anmeldet, bekommt seit Aschermittwoch (6. März) bis Ostern jeden Tag einen kleinen Gedankenanstoß per Messenger „ohne Blabla“ geschickt, wie Felix Goldinger, Initiator und Seelsorger der Netzgemeinde und Referent für Katechese und missionarische Pastoral im Bistum Speyer, erklärt. „Die Fastenzeit macht deutlich, dass weniger mehr sein kann. Unsere Impulse regen dazu an, mehr zu hören als zu reden und den großen Fragen des Lebens auf die Spur zu kommen, indem man sich selbst und Gott besser kennenlernen kann. Die Nachrichten können dabei helfen, achtsam zu werden für Glaube, Liebe und Hoffnung im eigenen Alltag.“

Zu den Impulsen gibt es jeweils ein ‚Visual‘ mit jungen Poetry-Slammern, die mit einem kurzen Satz zu Wort kommen. Diese Botschaft kann man natürlich gerne kommentieren. Zusätzlich zu diesem Angebot lädt die Netzgemeinde dazu ein, sich via Facebook ein digitales Aschekreuz, eine Grafik, die die Nutzerinnen und Nutzer über ihr Profilbild „legen“ können, auf die Stirn „malen“ zu lassen.

Die Netzgemeinde DA_ZWISCHEN wurde vor drei Jahren im Bistum Speyer gegründet und ist über die Grenzen des Bistums Speyer gewachsen. Inzwischen beteiligen sich daran auch die Bistümer Freiburg und Würzburg. Aktuell sind rund 3000 Personen Mitglied der digitalen Gemeinde. Die Netzgemeinde lebt von wöchentlichen Ideen zum Weiterdenken, die die Gemeindemitglieder per Messenger (z.B. WhatsApp) montags morgens auf ihr Handy erhalten. Freitags schickt DA_ZWISCHEN die Netzgemeinde mit einer Abschlussnachricht ins Wochenende. Wer WhatsApp nicht nutzen möchte, kann die Nachrichten auch per Facebook, Telegram oder E-Mail erhalten.

Anmeldung und weitere Informationenwww.netzgemeinde-dazwischen.de.

Bistum Speyer
15.03.2019

Abschied von einem leidenschaftlichen Gestalter

Domkapitel und Bistum danken Dombaumeister Mario Colletto, der im März in den Ruhestand geht – Als Gebietsarchitekt war er für die Renovierung von insgesamt 39 Kirchen im Bistum verantwortlich

Domkustos Peter Schappert, Dompropst und Weihbischof Otto Georgens, Dombaumeister Mario Colletto und Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann.

Speyer – Im Rahmen einer Feierstunde wurde am 19.02.2019 in Speyer Dombaumeister Mario Colletto in den Ruhestand verabschiedet. Dompropst und Weihbischof Otto Georgens dankte Mario Colletto im Namen des Domkapitels, Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann für das Bistum. Mario Colletto war seit dem Jahr 2001 als Gebietsarchitekt beim Bischöflichen Bauamt tätig. 2013 wurde er in das Amt des Dombaumeisters für die Speyerer Kathedrale berufen.

„Aufhören ist eine Stärke, nicht eine Schwäche“, zitierte Weihbischof Georgens in seinem Dankeswort die Lyrikerin Ingeborg Bachmann. Das Aufhören sei zugleich ein „Hören auf das andere meiner selbst, auf die anderen Möglichkeiten, die in mir liegen“. Viele seien nicht in der Lage aufzuhören, weil sie nicht hören könnten. In diesem Sinn sei das Aufhören eine Kunst, „ganz Ohr zu werden und sich auf etwas Neues einzulassen“. Weihbischof Georgens würdigte Mario Colletto als einen leidenschaftlichen Gestalter. „Der Impuls, etwas gestalten zu wollen, hat sie immer bewegt.“ Davon geben vor allem der Kaisersaal im Dom sowie der große Chorsaal im Haus der Kirchenmusik Zeugnis, so Georgens. „Diese Räume tragen Ihre Handschrift. Das wird bleiben, auch wenn Sie Speyer verlassen haben.“ Zum Zeichen des Dankes überreichte Domkustos Peter Schappert dem scheidenden Dombaumeister ein Buchpräsent. Er wies anerkennend auf die große Spannbreite im Wirken von Mario Colletto hin.

Dombaumeister Mario Colletto in den Ruhestand verabschiedet

Die künstlerische Gestaltungskraft Collettos stellte auch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann besonders heraus. „Ich habe immer sehr geschätzt, dass bei Ihnen eine künstlerische Ader ins Spiel kam.“ Mit seinem Einsatz für den Dialog zwischen Kunst und Kirche habe Colletto einen wertvollen Akzent gesetzt. „Bei Ihnen waren echte Leidenschaft und Engagement spürbar, auch in den schöpferischen Entwürfen, die Sie als Gebietsarchitekt in den Kirchen des Bistums verwirklicht haben“, unterstrich Bischof Wiesemann. Colletto hatte von 2001 bis 2012 die Restaurierung und Neugestaltung von insgesamt 39 Kirchen im Bistum Speyer verantwortet.

Mario Colletto erwiderte den Dank des Domkapitels und des Bistums. „Ich bin sehr froh, dass ich diese Arbeit machen und mich darin weiterentwickeln durfte. Dankbar bin ich auch für viele herzliche Begegnungen im Lauf der Jahre.“ Es sei bewegend für ihn wahrzunehmen, dass er durch sein Wirken viele Spuren am Dom und im Bistum Speyer hinterlassen habe.

Bistum Speyer
15.03.2019

Eine Botschaft, aktueller denn je

Festakademie würdigte Lebenswerk von Weihbischof Ernst Gutting

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann begrüßte die Gäste zur Festakademie; Foto: Klaus Landry

Speyer – Eine Festakademie am 16. Februar im Historischen Ratssaal der Stadt Speyer erinnerte an Weihbischof Ernst Gutting, der 1919 geboren und am 30. Januar 100 Jahre alt geworden wäre. Die rund 120 Besucher erlebten dabei, wie aktuell die Themen, Positionen und pastoraltheologischen Initiativen des im Bistum Speyer unvergessenen Weihbischofs sind – aktuell besonders mit Blick auf die gegenwärtige Situation der katholischen Kirche. In besonderer Weise gilt dies für eines seiner großen Themen: Der Wiener Pastoraltheologe Professor Dr. Paul Michael Zulehner nannte Gutting in seinem Vortrag zur Festakademie einen „prophetischen Vordenker“ und die Fernsehjournalistin Michaela Pilters formulierte: „Die Situation der katholischen Kirche heute braucht Bischöfe wie Ernst Gutting, die bereit sind, neue Wege zu gehen, um den Beitrag des Evangeliums für eine menschlichere Welt zu verdeutlichen.“ Pilters nahm damit Bezug auf ein Buch Guttings unter dem Titel „Für eine menschlichere Welt“.

Bischof Karl-Heinz Wiesemann hatte bereits in seiner Begrüßung zu der Festakademie diese unübersehbare Aktualität Guttings herausgestellt, die sich wie ein roter Faden durch die Beiträge des Nachmittags zog. Der Speyerer Bischof berichtete von seinen persönlichen, beeindruckenden Begegnungen mit dem zu dieser Zeit schon von Alter und Krankheit gezeichneten Ernst Gutting, „dessen Lebensspuren im Bistum bis heute deutlich erkennbar sind“. Wiesemann verwies auf die heilige Theresia von Lisieux als die große Lehrerin von Weihbischof Gutting, die ihn zutiefst geprägt habe. Ihr Wort „Nur die Liebe zählt“ wählte sich Weihbischof Gutting als bischöflichen Wahlspruch. Bischof Wiesemann nannte Ernst Gutting den „kleinen Bischof mit dem großen Herzen“.

Das Zweite Vatikanische Konzil war immer ein zentraler Bezugspunkt für Ernst Gutting

Der Münchner Kirchenhistoriker Professor Dr. Franz Xaver Bischof ordnete das Wirken Guttings in einen kirchen- und zeitgeschichtlichen Hintergrund ein. Zentraler Orientierungspunkt dabei: das Zweite Vatikanische Konzil mit seiner Forderung nach einer Ecclesia semper reformanda, einer sich immer neu zu reformierenden Kirche. Johannes XXIII. habe deutlich gesehen, dass die Kirche nur so ihren Dienst in und an der Welt leisten könne – und prägte den den Begriff „aggiornamento“, die „Verheutigung“ der Botschaft und Lehre für die jeweilige Zeit.

Ausdrücklich verwies Professor Bischof auf die Tatsache, dass die Einbrüche im kirchlichen Leben nicht mit dem Konzil begonnen hätten, sondern bereits in den 1950er Jahren, ausgelöst von den gesellschaftlichen Veränderungen. Professor Bischof skizzierte in einer „Zeitreise“ Stationen, die den Lebensweg Ernst Gutings als Seelsorger begleiteten – vom „Reformstau“ vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil, über das Bemühen des Konzils, die Zeichen der Zeit zu erkennen, bis zu den späteren Auf- und Umbruchzeiten – und Verwerfungen. Für Weihbischof Gutting war das Konzil immer zentraler Bezugspunkt. Das wurde auch nochmals in einer abschließenden Gesprächsrunde mit den Referenten des Tages deutlich. Mit Blick auf die gegenwärtige Krise der Kirche würde Weihbischof Ernst Gutting uns raten, die Texte und Ergebnisse des Konzils nochmals intensiv zu studieren und in unsere Zeit hinein zu übersetzen, so Klaus Haarlammert. Der frühere Chefredakteur des „pilger“ und langjährige Wegbegleiter Guttings trug den Vortrag von Professor Zulehner vor, der krankheitsbedingt nicht an der Festakademie teilnehmen konnte.

Papst Franziskus hätte Freude an Weihbischof Gutting gehabt

Ernst Gutting sei ein Weihbischof gewesen, an dem Papst Franziskus eine Riesenfreude gehabt hätte, zeigt sich Zulehner in seinen Ausführungen überzeugt. „Vieles, wofür dieser große Papst steht, findet sich im Wirken des Weihbischofs, zumindest in klar erkennbaren Ansätzen.“ Gutting sei ein politischer Bischof gewesen, ein mystischer Bischof und einer, der Menschen inspirierte, sich für das Evangelium in der Welt von heute ebenso wie in der Kirche einzusetzen. Zulehner sieht den früheren Speyerer Weihbischof auf der Höhe der Geschlechterforschung, wenn er für den Übergang vom Patriarchalismus zur Partnerschaft zwischen den Geschlechtern kämpfte. Guttings Buch „Offensive gegen den Patriarchalismus“ habe Zeichen gesetzt. Zulehner weiter: „Heute würde Ernst Gutting zusammen mit Papst Franziskus als eine der dauerhaftesten Formen des Patriarchalismus in der Kirche den grassierenden Klerikalismus ansehen. In diesem würde er eine der tiefsten Verwundungen des Volkes Gottes erblicken.“ Im abschließenden Rundgespräch war dann auch der Missbrauchsskandal – fast zwingend – Thema, denn Wissenschaftler wie auch Bischöfe sehen im Klerikalismus und im Fehlen von Frauen in wichtigen Bereichen der Kirche eine „systemische Ursache“ für die gegenwärtige Krise.

Einsatz Guttings in der Arbeiterfrage

Zulehner verwies auch auf den starken Einsatz Guttings in der Arbeiterfrage. „Das unermüdliche und fundierte politische Engagement von Ernst Gutting hat eine tiefe Wurzel im Evangelium. Wenn eine Formel auf ihn zutrifft, dann jene von der Rottenburger Synode aus dem Jahre 1983: ,Je mystischer, desto politischer. Und umgekehrt.‘ Oder in einer anderen trefflichen Formel: ,Wer in Gott eintaucht, taucht unweigerlich neben den Armen auf.‘ Beides hängt untrennbar zusammen: die Mystik und die Politik. Mystik meint dabei nicht mehr und nicht weniger, als im Geheimnis Gottes daheim, in Gottes Liebe tief verwurzelt zu sein.“ Professor Zulehner schlug an dieser Stelle den Bogen zu Theresia von Lisieux, Guttings „bewährte Wegweiserin“ in die Tiefe der göttlichen Liebe. Sie habe den Weihbischof zutiefst spirituell geprägt, ihre feste Überzeugung „Nur die Liebe zählt“ habe er sich als bischöflichen Wahlspruch gewählt.

In seinen Ausführungen ging Zulehner zudem auf die Analysen Guttings und dessen Überlegungen zum Wandel der Kirchengestalt ein. Wichtig seien für den Weihbischof erneuerte Pfarrgemeinden als Gemeinschaft von Gemeinschaften mit Wirkung hinein in die Welt. So könne die Kirche zu einer Art „Netz der Liebe“ mitten unter den Menschen sein – ein entscheidender Ort, an dem Kirche sich selbst und zugleich ihre Sendung verwirkliche. Auch an dieser Stelle wurde deutlich, wie aktuell die Überlegungen Guttings auch in dieser Hinsicht sind.

„Weihbischof Gutting hat einen erheblichen Beitrag dazu geleistet, dass es in der Frauenfrage in der Kirche Fortschritte gibt“

Michaela Pilters, Fernsehjournalistin und viele Jahre verantwortliche Kirchenexpertin beim ZDF, stellte am Beginn ihres Vortrags über das Engagement von Weihbischof Ernst Gutting heraus, dass dieses auch ihr Leben „positive beeinflusst hat“. Bei vielen Begegnungen lernte sie den Weihbischof und Beauftragten der deutschen Bischofskonferenz für Frauenseelsorge schätzen. „Er war offen für neue Erfahrungen, bereit, daraus für die Zukunft zu lernen, er wollte Menschen ermutigen und sah die Aufgabe der Kirche auch darin, Lernort für eine bessere Zukunft zu sein.“ Immer wieder nahm Pilters auf ein Buch des Speyerer Weihbischofs Bezug, das 1987 erschien und – weil von einem Bischof geschrieben – nicht nur innerkirchlich heftige Diskussionen auslöste: „Offensive gegen den Patriachalismus“. Darin plädierte Gutting vor dem Hintergrund der Gottebenbildlichkeit von Mann und Frau – indirekt – auch für das Diakonat der Frau. Michaela Pilters erwähnte das Jahr 1994, ein für die Frauenfrage in der Kirche schwarzes Jahr: „Papst Johannes Paul II. erklärte mit einer Autorität, die fast an eine unfehlbare Dogmatisierung erinnerte, dass eine Zulassung der Frauen zum Weiheamt ausgeschlossen sei, und auch die Diskussion darüber zu beenden sei.“ Bei der Würdigung Guttings wurde deutlich, dass derzeit gerade das Thema Diakonat der Frau eine neue Dynamik gewinnt.

„Die Kirche soll Modell für das gleichwertige und partnerschaftliche Zusammenleben und -wirken von Männern und Frauen sein“, zitierte Pilters aus dem Wort der Deutschen Bischofskonferenz von 1981 „Zu Fragen der Stellung der Frau in Kirche und Gesellschaft“, an dessen Entstehung Weihbischof Gutting erheblichen Anteil hat. „Es ist für engagierte Christinnen schmerzlich, heute zu erleben, dass die Kirche statt Modell zu sein der Entwicklung eher hinterherhinkt, ja lange Jahre dem gewandelten Rollenverständnis der Frauen skeptisch und ablehnend gegenüber steht. Zu viel an jahrtausendealter Tradition und von den Kirchenvätern autoritativ untermauerter Unsinn über das Wesen und die Unterordnung der Frauen hat sich in den Köpfen der Kirchenmänner und -frauen festgesetzt, obwohl es, wie man heute weiß, ganz und gar unbiblisch und unjesuanisch ist“, so Pilters. Und sie fährt fort: „Weihbischof Gutting hat einen erheblichen Beitrag dazu geleistet, dass es in der Frauenfrage in der Kirche Fortschritte gibt, auch wenn es Tippelschrittchen sind und dazwischen lange Verschnaufpausen eingelegt werden müssen.“

Michaela Pilters griff nochmals den bischöflichen Wahlspruch Guttings „Nur die Liebe zählt“ auf. „Es ist vielleicht das Geheimnis des Menschen Ernst Gutting, das ihn so sympathisch und glaubwürdig macht, dass nicht die Theorien und Dogmen, die strenge Lehre sein Predigen und Reden prägten, sondern die Liebe zum Menschen und, selbstverständlich, die Liebe zu Gott.“ An seiner Loyalität der Kirche gegenüber habe der Jubilar, bei aller Kritik und allen deutlichen Worten, nie einen Zweifel gelassen. „Eine Kirche, wie er sie wollte und verkörperte, ist dialogfreudig und offen, selbstkritisch, aber engagiert und durchdrungen von ihrer Aufgabe, Zeugnis zu geben für die Botschaft Jesu.“

Zum Gedenken an Weihbischof Ernst Gutting erscheint im April ein Buch unter anderem mit den Predigten und Vorträgen aus Pontifikalamt, Empfang und Festakademie sowie einem Interview, das zu Guttings 70. Geburtstag entstand. Das Buch (rund 120 Seiten, ca. 12,80 Euro) kann vorbestellt werden beim Pilgerverlag, Postfach 2420, 67334 Speyer, E-Mail: info@pilgerverlag.de

Text: Norbert Rönn Foto: Klaus Landry
15.03.2019

Bistum Speyer startet Info-Abende zur Pfarrgremienwahl 2019

Angebot für Haupt- und Ehrenamtliche, die an Vorbereitung und Durchführung der Wahlen mitwirken

Speyer – Im November 2019 werden im Bistum Speyer die Pfarrgremien neu gewählt. Gewählt werden dabei die neuen Mitglieder der Pfarreiräte, Verwaltungsräte und Gemeindeausschüsse in den 70 Pfarreien des Bistums Speyer. Was bei der Vorbereitung und Durchführung der Wahlen zu bedenken ist, kommt bei einer Reihe von sechs Informationsabenden zur Sprache, mit denen das Bistum Speyer von März bis April an verschiedenen Orten zu Gast ist. Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 19 Uhr. Das Veranstaltungsende ist für 21 Uhr eingeplant.

„Bei der Vorbereitung und Durchführung der Pfarrgremienwahl gibt es vieles zu beachten und so manche Fragen müssen geklärt werden. Dazu dienen die Info-Abende zur Pfarrgremienwahl, die an sechs verschiedenen Orten angeboten werden“, erläutert Marius Wingerter, Referent für pfarrliche und überpfarrliche Räte im Bistum Speyer, der die Treffen leiten wird. Dazu eingeladen sind alle Haupt- und Ehrenamtliche, die mithelfen, dass die Pfarrgremienwahlen ordnungsgemäß und erfolgreich verlaufen. Um eine Anmeldung bis spätestens zehn Tage vor der Veranstaltung wird gebeten. Die Teilnahme ist kostenlos.

Info-Abende zur Pfarrgremienwahl 2019

  • Montag, 18.03.2019, 19:00 – 21:00 Uhr
    Kath. Pfarrzentrum
    Am Deutschordensplatz 12, 76761 Rülzheim
  • Mittwoch, 27.03.2019, 19:00 – 21:00 Uhr
    Kloster Neustadt
    Waldstraße 145, 67343 Neustadt
  • Mittwoch, 03.04.2019, 19:00 – 21:00 Uhr
    Bistumshaus
    Klosterstraße 6, 67655 Kaiserslautern
  • Montag, 08.04.2019, 19:00 – 21:00 Uhr
    Heinrich Pesch Haus
    Frankenthaler Straße 229, 67059 Ludwigshafen
  • Donnerstag, 11.04.2019, 19:00 – 21:00 Uhr
    Kath. Pfarrheim St. Elisabeth
    Unterer Sommerwaldweg 44, 66953 Pirmasens

Kontakt und Anmeldung:

Bischöfliches Ordinariat
Abt. Seelsorge in Pfarrei und Lebensräumen
Webergasse 11, 67346 Speyer
Tel: 06232/102-314
E-Mail: pfarrei-lebensraeume@bistum-speyer.de

Bistum Speyer
15.03.2019

„Liebe miteinander leben“

Feier der Ehejubiläen mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom am 21. und 22. September 2019

Speyer – Unter dem Motto „Liebe miteinander leben“ lädt das Bistum Speyer auch in diesem Jahr wieder Eheleute aus der gesamten Diözese, die silberne, goldene, diamantene Hochzeit oder einen anderen Jahrestag ihrer Eheschließung feiern, zur Feier der Ehejubiläen im Speyerer Dom ein. Es werden zwei Termine zur Feier angeboten: Samstag, 21. September und Sonntag, 22. September.

Der Tag beginnt jeweils um 10 Uhr mit einem Pontifikalamt im Dom zu Speyer. Zelebrant der beiden Eucharistiefeiern ist Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann.

In der Einladung zur Feier schreibt der Speyerer Bischof: „Sie haben sich vor Jahren ihre gegenseitige Liebe und Treue bekundet und ihre Liebesbeziehung unter die Heilszusage und den Segen Gottes gestellt. Eine Ehe ist eine abenteuerliche Reise und sie bleibt es auch nach vielen Jahren. Hochzeitstage und Ehejubiläen sind wie Rastplätze auf dem langen Weg der Ehe. Sie laden ein zum Innehalten, zu Aufbruch und Neuanfang. Zu einem solchen Rastplatz laden wie Sie ein…“

Im Anschluss an die Festgottesdienste besteht die Möglichkeit zur Einzelsegnung der Paare durch Bischof Wiesemann und andere Seelsorger. Nach dem Dank für die gemeinsamen Ehejahre erwartet dann die Jubelpaare vor dem Dom ein Sektempfang. Die Feiern enden jeweils gegen 13 Uhr mit dem Hochzeitswalzer auf dem Domplatz.

Aufgrund der begrenzten Anzahl der Plätze im Dom wird eine frühzeitige Anmeldung empfohlen.
Ab Juli erhalten dann alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Bestätigung des Termins und Einlasskarten für den Dom.

Weitere Informationen und Anmeldung:
Bischöfliches Ordinariat Speyer, Hauptabteilung Seelsorge Generation und Lebenswelten, Ehe- und Familienseelsorge,  Telefon 0 62 32/102-314, E-Mail: ehe-familie@bistum-speyer.de

Bistum Speyer
15.03.2019

Blaulicht / Malteser Hilfsdienst e.V.

Café Malta in Speyer Süd ist eröffnet

Neues Malteser Demenzcafé im Quartiersbüro begrüßt Gäste

Bei der Eröffnung des neuen Café Maltas in Speyer Süd ging es rund – hier beim Tanzen im Sitzen. (Quelle: Malteser Speyer)

Speyer-Süd / Café Malta – Abwechslung, Geselligkeit und eine große Portion guter Laune gab es beim ersten Termin des neuen Malteser Demenzcafés im Quartiersbüro in Speyer Süd (Windthorststr.18) zu erleben. Das Malteser-Team begrüßte bekannte Gesichter aus den drei bestehenden Café Maltas in Speyer ebenso wie neue Gäste, die zum ersten Mal den Weg in ein Demenzcafé fanden.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen zum Kennenlernen startete ein buntes Programm, welches die ehrenamtlichen Malteser Demenzbegleiterinnen rund um das Thema „Zeit“ aufgebaut hatten. Alle Gäste hatten große Freude an gemeinsamen Gedächtnisspielen, Gedichten und Sitztanz-Stücken für die Bewegung. Bei Kaffee und Kuchen ging der bunte Nachmittag zu Ende.

„Durch das Café Malta habe ich wieder Lachen gelernt“, berichtet eine Stamm-Besucherin den neuen Gästen. „Die regelmäßigen Treffen haben mich aus der Einsamkeit zu Hause rausgeholt und in der Gruppe kann ich richtig aufgehen“, schwärmt sie.

Auch die ehrenamtlichen Helfer, welche ein bis maximal zwei Besucher eng betreuen, freuen sich über das vierte Café Malta in Speyer: „Die Arbeit macht wirklich Spaß und man bekommt durch den Kontakt mit den Senioren auch unglaublich viel zurück“, sagt eine Demenzbegleiterin.

Bei einem Erinnerungsspiel zum Thema „Zeit“ wurde das Gedächtnis trainiert. (Quelle: Malteser Speyer)

Ab sofort öffnet das Café Malta in Speyer Süd jeden Montag zwischen 12 und 16 Uhr seine Türen für demenziell veränderte Senioren. Pflegende Angehörige werden in dieser Zeit entlastet. Neben dem gemeinsamen Mittagessen, kann auf Wunsch ein Fahrdienst organisiert werden.

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit insgesamt vier Demenzcafés in Speyer vielen demenziell veränderten Senioren und stark beanspruchten Angehörigen ein paar Stunden Lebensfreude schenken können“, sagt Bianca Knerr-Müller, Leiterin der Malteser Demenzdienste in Speyer. „Wir danken allen, die uns bei diesem Vorhaben unterstützt haben.“

Als gemeinnützige Organisation sind die Malteser auf Spenden angewiesen. Im Rahmen des diesjährigen Neujahrsempfangs hatten zahlreiche Speyerer gemeinsam mit der Stadt, Spenden für die Eröffnung des neuen Café Maltas gesammelt. Auch die Saliergesellschaft unterstützte die Einrichtung des neuen Demenzcafés mit einer Spende im Rahmen des Privilegienfestes.

Interessierte Café-Besucher und Helfer können sich gerne jederzeit bei den Maltesern melden. Um Anmeldung im Vorfeld wird gebeten.

Information & Anmeldung:
Bianca Knerr-Müller
Leitung Seniorendienste, Malteser Hilfsdienst e.V.
Alter Postweg 1
67346 Speyer
Mail: bianca.knerr-mueller@malteser.org
Tel.: 06232-677820

Malteser Hilfsdienst e.V., Diözesangeschäftsstelle Speyer
14.03.2019

Herrchen mit Hund und Herz gesucht

Malteser starten neue Ausbildungsrunde für ehrenamtlichen Besuchsdienst mit Hund

Als Malteser Besuchsteam schenken Ehrenamtliche und ihre Hunde älteren Menschen Glücksmomente. (Quelle: Malteser)

Speyer – Anfang April startet eine neue Ausbildungsrunde für den Malteser Besuchsdienst mit Hund. Am Dienstag, den 2.April um 18 Uhr können sich Interessierte bei einem Infoabend in der Dienststelle der Malteser Speyer (Alter Postweg 1) über den beliebten ehrenamtlichen Dienst schlau machen.

„Den Malteser Hundebesuchsdienst gibt es nun bereits seit sechs Jahren in Speyer. Mehr als 60 Ehrenamtliche und Hunde wurden schon geschult“, berichtet Bianca Knerr-Müller, Leiterin des Hundebesuchsdienstes der Malteser in Speyer. „Die Senioren, die wir besuchen, freuen sich sehr und zwischen Mensch und Hund entstehen ganz besondere Verbindungen -das gibt auch den Ehrenamtlichen viel zurück.“

Am Infoaben erklärt sie ausführlich welche Voraussetzungen die Hunde mitbringen sollten und welche Schulungen für Hund und Herrchen notwendig sind. Darüber hinaus ist Raum für offene Fragen. Um Anmeldung wird gebeten.

Die ausgebildeten Tandems besuchen ältere, mitunter von Demenz betroffene Menschen in verschiedenen Einrichtungen in Speyer und holen diese aus ihrer sozialen Isolation. Ebenso gibt es seit einiger Zeit Besuchsstunden in Kitas. Somit können sich die ehrenamtlichen Besucher vielfältig engagieren. Wann und wo die Besuchsstunden stattfinden, kann individuell vereinbart werden.

Anmeldung & weitere Informationen bei:
Bianca Knerr-Müller,
Tel. 06232-677820,
Mail: bianca.knerr-mueller@malteser.org

Malteser Hilfsdienst e.V., Diözesangeschäftsstelle Speyer
14.03.2019

Was mache ich nach dem Abitur?

Malteser Speyer bieten FSJ/BFD in verschiedenen Bereichen an

Eine FSJ-Stelle ist in der Jugend-und Seniorenarbeit frei, eine weitere in der Erste-Hilfe-Ausbildung. (Quelle: Malteser)

Speyer – Nicht alle Schulabsolventen haben mit dem Abitur auch gleich den Masterplan für die berufliche Zukunft in der Tasche. Für alle diejenigen, die sich für ihre Zukunftsplanung etwas mehr Zeit nehmen möchten, ist ein Freiwilliges, Soziales Jahr (FSJ) oder ein Bundesfreiwilligendienst (BFD) eine spannende Option.

Bei den Maltesern in Speyer können Interessierte in vielen verschiedenen Bereichen aktiv werden und Verantwortung übernehmen: In der Leitung von Erste-Hilfe-Kursen, im Menüservice und seit neustem auch in der Jugend-und Seniorenarbeit in Kombination. „Die Stelle ist sehr spannend, weil man sowohl mit Jugendlichen wie auch mit älteren Menschen zusammenarbeitet – sei es in unseren Jugendgruppen, im Schulsanitätsdienst oder etwa in unseren Demenz-Cafés in Speyer“, erklärt Felix Bohn, Jugendreferent bei den Maltesern in Speyer.

Erfahrungen sammeln, sich sozial engagieren oder Wartesemester sinnvoll überbrücken – ein Freiwilliges soziales Jahr bei den Maltesern hat viele Vorteile: „Während ihrem Freiwilligendienst können sich die jungen Erwachsenen in Ruhe über Studiengänge und Ausbildungen informieren, ohne dass eine Lücke in ihrem Lebenslauf entsteht,“ sagt Heinz-Peter Sauer, Ausbildungsleiter bei den Maltesern in Speyer. „Im Gegenteil: Die Jugendlichen sammeln wertvolle Lebens- und Berufserfahrung und können mit dem freiwilligen Engagement bei künftigen Bewerbungen richtig punkten.“

Voraussetzung ist der Führerschein der Klasse B. Darüber hinaus sollten die Bewerber Spaß am Umgang mit Menschen, Flexibilität und Teamfähigkeit mitbringen. Die Freiwilligen erhalten monatlich ein Taschengeld sowie verschiedene Fortbildungsangebote.

Zwei Stellen sind ab sofort frei. Der Starttermin kann nach Absprache vereinbart werden.

Kontakt für weitere Informationen oder Bewerbungen:
Malteser Hilfsdienst Speyer e.V.
Felix Bohn
Alter Postweg 1, 67346 Speyer
Tel. 06232-677823
Mail: felix.bohn@malteser.org

Malteser Hilfsdienst e.V., Diözesangeschäftsstelle Speyer
14.03.2019

Malteser Kurs: Aktivierung von Senioren

Menschen mit Demenz fördern und motivieren

Speyer – Menschen mit Demenz scheinen oft abwesend und leben in ihrer eigenen Welt. Diese Welt zu verstehen und in sie vorzudringen lernen die Teilnehmer des Malteser-Kurses „Aktivierung von Senioren“, der vom 17. bis 23. April 2019 in Speyer stattfindet.

Wie können noch vorhandene Fähigkeiten und Talente der Betroffenen aktiviert werden? Inwiefern kann Musik, Gesang oder Tanz dazu beitragen, die Senioren emotional zu erreichen? Wie wichtig ist die Beschäftigung mit der Biografie der Betroffenen? –Dies sind nur einige Fragen, die im Kurs beantwortet werden. Er findet in den Räumlichkeiten der Malteser Speyer (Alter Postweg 1) jeweils mittwochs bis freitags von 08.30 bis 13.30 Uhr statt.

Das Angebot richtet sich an pflegende Angehörige sowie Pflegehilfskräfte und an Ehrenamtliche, die sich in der Betreuung von Menschen mit Demenz engagieren möchten. Für Pflegehilfskräfte ist der Kurs ein Teil der Ausbildung zum Betreuungsassistenten sowie zur Fachkraft für Gesundheit- und Sozialdienstleistungen (IHK).

Eine Förderung für Arbeitssuchende durch einen Bildungsgutschein von der Agentur für Arbeit und des Jobcenters ist möglich. Arbeitnehmer können über die Bildungsprämie und den „Qualicheck“ gefördert werden. Hierzu informieren die Malteser gerne.

Weitere Informationen und Anmeldung bei:
Sabine Wüst, Malteser Hilfsdienst Speyer
Telefon 06232/6778-14
Mail: sabine.wuest@malteser.org.

Malteser Hilfsdienst e.V., Diözesangeschäftsstelle Speyer
14.03.2019

Der Speyerer Dom hat eine neue Dombaumeisterin

Hedwig Drabik ab sofort für alle Bauaufgaben am Dom verantwortlich

Dombaumeisterin Hedwig Drabik vor ihrer neuen Wirkungsstätte, dem Speyerer Dom

Speyer / Dom – Dass der Dom allein von seinen Ausmaßen her etwas anderes ist als ihre bisherigen Baustellen, das hat Hedwig Drabik schon nach wenigen Tagen im Amt gemerkt. Am 8. März 2019 hat sie die Amtsgeschäfte von ihrem Vorgänger Mario Colletto übernommen und mit ihm im Vorfeld eine Begehung des gesamten Doms unternommen. Schon in den Wochen davor war sie bei wichtigen Terminen dabei, um sich einen Überblick über die laufenden und kommenden Projekte am Dom zu verschaffen. In einem Mediengespräch stellte Drabik sich nun offiziell der Öffentlichkeit vor und berichtete von ihrem bisherigen Werdegang und ihren ersten Tagen im neuen Amt als Dombaumeisterin – als erste Frau am Speyerer Dom und die jüngste Deutschlands.

Als Dombaumeisterin ist Hedwig Drabik ab sofort zuständig für alle baulichen Aufgaben des Domkapitels. Die größte davon ist der Dom. Aber auch die umliegenden Kapitelshäuser und der Friedhof des Kapitels fallen in ihren Zuständigkeitsbereich. So war der erste Arbeitstag nicht der romanischen Bauzier, sondern dem Baumschnitt gewidmet. 2019 sind mehr als 20 Projekte zeitgleich zu betreuen. Die Bandbreite reicht hierbei vom Umbau der Büros im Vikarienhof bis zu den großen Sanierungsmaßnahmen am Dom. Gleich zwei große Maßnahmen sind da derzeit zu betreuen: die Instandsetzung des Vierungsturms und die Restaurierung der Vorhalle.

Bereits nach so kurzer Zeit hat die neue Dombaumeisterin zwei Lieblingsplätze. Zum einen ist die Krypta als ältester Teil des Doms für sie ein besonderer Ort, der sie sofort durch seine Atmosphäre beeindruckt habe. Zum anderen fasziniert Drabik der Ausblick, der sich von der Aussichtsplattform im Südwestturm auf den gesamten Dom bietet: „Dass man die gesamte Dachlandschaft so vor sich liegen hat, diese Sicht bekommt man nicht bei vielen Kirchen geboten“, ist sie sich sicher.

Freut sich auf die Arbeit und die Herausforderungen, Dombaumeisterin Hedwig Drabik

Für die 32-jährige studierte Architektin und Denkmalpflegerin erfüllt sich mit der Stelle als Dombaumeisterin – nach eigenen Angaben – ein Traum. „Als ich die Stellenanzeige gesehen habe, hat mein Herz einen Hüpfer gemacht“, sagte Drabik. „Ich wusste immer, dass ich an Kirchenbauten arbeiten will. Die Monumentalität, der Raumeindruck und die besondere Atmosphäre in Kirchenräumen haben mich seit jeher fasziniert.“ Bereits in den Urlauben mit ihren Eltern, habe sie immer gerne Kirchen angeschaut. Ihre Eltern waren dann auch die ersten, die Drabik anrief, nachdem das Domkapitel ihr im November die Zusage für die Stelle gegeben hatte. 

Den Speyerer Dom erkundete Drabik zum ersten Mal im Rahmen einer privat organisierten Exkursion mit Kommilitoninnen. „Der Dom ist ein tolles Gebäudes, das eine große Geschichte erzählt“, fasst die Architektin und Denkmalpflegerin ihre damaligen Eindrücke zusammen. In der Vorbereitung auf ihr Vorstellungsgespräch hat Drabik dann einen ganzen Tag am Dom verbracht und „natürlich erst mal auf Schäden überprüft“. Die Arbeit früherer Dombaumeister will sie fortsetzen, sie freut sich, damit zum Erhalt des Doms beizutragen.

Der ehemalige Dombaumeister Mario Colletto hat sie umfassend in die laufenden Projekte eingewiesen. „Wir freuen uns, dass wir mit Frau Drabik eine überzeugende Besetzung für die Stelle der Dombaumeisterin finden konnten“, sagt Domkustos Peter Schappert. „Im Bewerbungsverfahren konnte sie mit ihrer exzellenten Fachkenntnis und mit sicherem Blick für die Bauaufgaben am Dom überzeugen. Ein Eindruck, der sich nach den ersten Tagen bestätigt hat.“

Dombaumeisterin Hedwig Drabik und Domkustos Peter Schappert beim Pressegespräch

Ihre fachlichen Kenntnisse konnte Drabik während ihres Studiums der Architektur und der Denkmalpflege erwerben. Das Interesse für das Berufsfeld begleite sie aber schon fast ihr ganzes Leben. Das Studium der Denkmalpflege in Bamberg habe ihr dabei sehr viel praktisches Wissen und den Sinn für einen sehr behutsamen Umgang mit der alten Bausubstanz vermittelt, lobt Drabik diesen Teil ihrer Ausbildung. Dem – aus ihrer Sicht – sehr guten Studienkonzept dort habe sie viel zu verdanken. Zu den Studieninhalten gehörten die Untersuchung von Mörteln, Dendrochronologie und eine performancegetreue Aufnahme eines Rathauses. Anwenden und vermehren konnte sie diese Kenntnisse in ihrer Berufstätigkeit, die sich direkt an das Studium anschloss. Ab Juli 2012 arbeitete sie bei einem Architekturbüro der Region an zahlreichen denkschmalgeschützten Objekten, die meisten davon Sakralbauten. Dabei deckte sie bei einzelnen Projekten bereits die gesamte Bandbreite der Sanierung ab: Grundlagenermittlung, Schadensdokumentation und Kartierung, Ausschreibung, Vergabe und Bauleitung. Zuletzt arbeitete sie an der Konkordienkirche in Mannheim sowie am Karlstor und der Providenzkirche in Heidelberg.

Die Arbeit in ihrem alten Büro wird sie noch bis Ende April an einem Tag der Woche zu Ende führen. Die Arbeit und die Kollegen dort schätze sie sehr, sagt Drabik. Eigentlich sei sie auch nicht auf der Suche nach einem neuen Job gewesen, aber eine Stelle als Dombaumeister werde nicht oft ausgeschrieben. Schon zu Schulzeiten sei es ihr Ziel gewesen, Dombaumeisterin zu werden. Mit einer Zusage aus Speyer habe sie nicht gerechnet. Daran, dass sie der Aufgabe gewachsen ist, lässt sie jedoch keinen Zweifel.

Miteinander reden ist für sie bei der Bewältigung der anstehenden Aufgaben das „A und O“. So habe sie bisher noch auf jeder Baustelle die Herausforderungen ihres Berufs in den Griff bekommen. Drabik ist sich sicher, dass ihr persönlicher Glaube ihr bei der Arbeit am Dom helfen wird, denn „um als Dombaumeisterin arbeiten zu können, sollte man gläubig sein, weil man sonst die Anliegen der Menschen, die das Gebäude nutzen, nicht verstehen kann“.

Biografische Daten von Hedwig Drabik

Hedwig Drabik wurde am 23. Dezember 1986 in Mikolow (Nikolai/Polen) geboren. Im Alter von zwei Jahren kam sie zusammen mit ihren Eltern nach Deutschland. Der Vater ist gelernter KFZ-Mechaniker, die Mutter Krankenschwester. Ihre beiden jüngeren Geschwister wurden bereits in Deutschland geboren.

Eingeschult wurde Drabik im Vogelsbergkreis/Hessen, wo sie nach der Realschule in Alsfeld ab 2003 die Fachoberschule mit der Fachrichtung Bautechnik besuchte. An der Universität Kassel erwarb sie im März 2010 ein Diplom in Architektur. Ihre universitäre Laufbahn setzte Drabik mit dem Studium der Denkmalpflege an der Universität von Bamberg fort, das sie 2012 mit einem Master erfolgreich abschloss. Unmittelbar nach ihrem Studium begann Drabik für ein auf Altbauten und Natursteinarbeiten spezialisiertes Architekturbüro zu arbeiten.

Aktuell lebt Hedwig Drabik in Landau in der Pfalz. Am Wochenende unternimmt sie von dort aus gerne Mountainbiketouren durch den Pfälzer Wald. Energie, Inspiration und Ausgleich verschaffen ihr darüber hinaus das Klavierspiel und die Acrylmalerei.

Wie wird man Dombaumeisterin am Dom zu Speyer?

v.l.: Dombaumeisterin Hedwig Drabik, Domkustos Peter Schappert und Friederike Walter Dom-Kulturmanagement beim Pressegespräch

Die Stelle des Dombaumeisters am Dom zu Speyer wurde im Spätsommer 2018 in mehreren großen Fachzeitschriften und Tageszeitungen ausgeschrieben. Insgesamt gingen 20 Bewerbungen ein, 17 von Männern und drei von Frauen. Sieben Bewerber wurden zu Vorstellungsgesprächen geladen, darunter eine Frau. Diese Bewerber führten am 30. Oktober und am 13. November 2019 Gespräche mit einem achtköpfigen Auswahlgremium, bestehend aus Vertretern des Domkapitels, des Bischöflichen Bauamts, der Personalabteilung und einem Gleichstellungsbeauftragten. Die Teilnehmer dieses Auswahlkreises besaßen alle dasselbe Stimmrecht. Die Empfehlung des Auswahlgremiums wurde zur Entscheidung an das Domkapitel überwiesen, das sich dann in seiner Sitzung am 20. November für Frau Drabik entschieden hat.

Eine Männerdomäne ist das Amt des Dombaumeisters längst nicht mehr. 1999 wurde Dr. Barbara Schock-Werner Dombaumeisterin am Kölner Dom, seit 2011 hat der Naumburger Dom mit Regine Hartkopf eine Dombaumeisterin, und Charlotte Hopf wurde mit 34 Jahren im November 2013 Dombaumeisterin am Berliner Dom.

Die Geschichte der Dombaumeister am Dom zu Speyer

Einen beim Domkapitel angestellten Dombaumeister gibt es erst seit 1995. Davor waren einzelne Architekten für den Dom zuständig. In der Erbauungszeit des Doms werden Bischöfe und Äbte als Planer und Verantwortliche genannt. Einzelne Ausführende sind nicht namentlich benannt und auch ein besonderer Titel, wie der des Dombaumeisters, ist zumindest für Speyer nicht dokumentiert. Später wurden vom Domkapitel Ingenieure und Architekten mit verschiedenen größeren Bau- bzw. Restaurierungsaufgaben betraut. Während der Umgestaltung des Westbaus im 19. Jahrhundert war dann zum ersten Mal der Begriff Dombaumeister im Gebrauch.

Bei der großen Domrestaurierung in den 1950er-Jahren und bei der Neueindeckung der Kupferdächer und Restaurierung der Osttürme wurde dieser Titel nicht verwendet. Als 1995 die große Domrestaurierung, basierend auf einem Vertrag mit dem Land Rheinland-Pfalz begann, wurde Alfred Klimt als Dombaumeister vom Domkapitel eingestellt. Weiterhin wurden leitende Architekten mit den Aufgaben am Dom betraut und einzelne Firmen beauftragt. Eine Dombauhütte gab und gibt es nicht.

Mit dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung für die Weiterentwicklung der UNESCO-Welterbestätten begannen ab 2009 die Maßnahmen am Kaisersaal und im Südwestturm. Mario Colletto, vormals Gebietsingenieur am Bischöflichen Bauamt, wurde zum stellvertretenden Dombaumeister ernannt und leitete den Umbau des Kaisersaals und die Sanierung des Südwestturms mit Einbau einer Aussichtsplattform. 2012 trat Mario Colletto die Nachfolge von Alfred Klimt an und wurde Dombaumeister. Nach dem Ruhestandsgesuch von Herrn Colletto im Spätsommer 2018 begann die Suche nach einem Nachfolger beziehungsweise einer Nachfolgerin. Am 1. März war der erste Arbeitstag von Hedwig Drabik als Dombaumeisterin am Dom zu Speyer.

Sehen Sie hier die Vorstellung von Dombaumeisterin Hedwig Drabik im Video: https://youtu.be/VYGUcrjX1bw

Text: Dom-Kulturmanagement Foto & Video: Speyer 24/7 News, dak 11.03.2019

Schülertage des Bistums Speyers beendet

Rund 580 Schülerinnen und Schüler aus 19 Schulen erlebten Kirche aus der Nähe

Generalvikar Andreas Sturm stellte sich den Fragen der Jugendlichen (Foto: Klaus Landry)

Speyer – Am 05.02.2019 endeten die Schülertage 2019 im Bistum Speyer. Rund 580 Jugendliche von 19 Schulen nahmen mit ihren Religionslehrerinnen und Religionslehrern das Angebot wahr, ihre Diözese näher kennen zu lernen. 77 Schülerinnen und Schüler des Heinrich-Böll-Gymnasiums und des Wilhelm-von Humboldt-Gymnasiums in Ludwigshafen, der Integrierten Gesamtschule Am Nanstein in Landstuhl und des Burggymnasiums Kaiserslautern waren am letzten der insgesamt sieben Schülertage in Speyer zu Gast.

„Bei den Schülerinnen und Schülern kommen vor allem die verschiedenen Workshopangebote und das Gespräch mit der Bistumsleitung sehr gut an. Viele haben sich gefreut, dass sie in diesem Jahr mit dem neuen Generalvikar Andreas Sturm sprechen konnten. Auch die neuen Workshopangebote wurden gut angenommen. Das höchste Interesse haben dabei die Themen sexueller Missbrauch und Seelsorge für homosexuelle Menschen gefunden“, zieht die Initiatorin und Organisatorin Dr. Irina Kreusch von der Bischöflichen Schulabteilung in Speyer ein erstes Fazit.

Vielfältiges Informations- und Workshop-Angebot

Domdekan Dr. Christoph Kohl erklärte Schülerinnen und Schülern die Taufkapelle im Dom (Foto: Klaus Landry)

Das Programm begann an allen sieben Tagen mit Führungen durch den Dom, auch in Bereiche, die sonst Besuchern verschlossen sind. Nach einer Gesprächsrunde mit Informationen über das Bistum allgemein und die Arbeit der Caritas konnten die Schülerinnen und Schüler jeweils zwei Workshops aus einem breitgefächerten Themenspektrum auswählen. Das Angebot reichte von einem Escape-Room im Bistumsarchiv über Informationen zum Freiwilligen Sozialen Jahr und dem Bundesfreiwilligendienst bis zu einem Einblick in die Redaktion der Kirchenzeitung „Der Pilger“. “Beten mit dem Smartphone“ hieß ein anderes Angebot, in dem es um die Netzgemeinde „da_zwischen“ im Bistum ging. Vorgestellt wurde außerdem das Engagement des Caritasverbandes in der Flüchtlingsunterkunft in der Engelsgasse in Speyer. Auch die Begegnung mit einem Gefängnisseelsorger, Workshops zu den Themen „Kirchen, Sekten, Konfessionen“, „sexueller Missbrauch“ und die pastoralen Angebote für homosexuelle Menschen sowie Informationen zur kirchlichen Eheschließung waren Teil des Programms.

„Wir haben in den Workshops interessante Gespräche mit den Jugendlichen geführt. Wir haben Meinungen ausgetauscht und gemerkt, dass die Jugendlichen auch sehr interessiert an der Position der Kirche zum Thema Homosexualität sind“, erklärt Monika Kreiner, Referentin für Frauenseelsorge und Seelsorge für homosexuelle Menschen im Bistum Speyer. Workshop-Leiterin Kathi Nissen vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) sagt: „Die Schülertage sind hilfreich um zu schauen, welchen Bedarf die Schülerinnen und Schüler vor Ort haben – und in gewissermaßen auch Werbung für unsere eigene Zukunft. Deswegen sind wir dabei.“

Offener Dialog mit Vertretern der Bistumsleitung

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann stellte sich den Fragen der Jugendlichen (Foto: Klaus Landry)

Den Abschluss der Schülertage bildete jeweils ein Gespräch mit der Bistumsleitung. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, Weihbischof Otto Georgens, Generalvikar Andreas Sturm und Domkapitular Dr. Christoph Kohl stellten sich den Fragen der Jugendlichen. „Es beeindruckt mich immer wieder, welche tiefgehenden Fragen die Jugendlichen angesprochen haben. Das ging von persönlichen Glaubensfragen bis hin zu Themen der medizinischen Ethik. Oft gestellt wurde die Frage nach der Modernität der katholischen Kirche und was der Bischof und das Bistum dazu unternehmen. Auch die Frage nach der kirchlichen Haltung zur Homosexualität und zum Amt der Frau der Kirche wurden von den Schülerinnen und Schülern, ähnlich wie in den vergangenen Jahren, erneut eingebracht“, berichtet Irina Kreusch.

„Beeindruckende und schülernahe Themenwahl“

Sven Riedler, Lehrer am Heinrich-Böll-Gymnasium Ludwigshafen, ist von den Schülertagen begeistert: „Die Organisation ist ganz toll. Die Themenauswahl finde ich beeindruckend und schülernah. Ich finde es schön, unseren Schülerinnen und Schülern das Bistum aus dieser Perspektive näherzubringen. In der Schule können wir immer nur der Schule entsprechend unterrichten und hier hingegen direkt mit Experten des Bistums zusammensitzen – das ist sehr wertvoll für uns.“ Und auch Martin Loreth, Lehrer an der IGS Am Nanstein in Landstuhl, bewertet die Veranstaltung positiv: „Ich finde die Schülertage sind eine hervorragende Gelegenheit, damit unsere Schülerinnen und Schüler das Bistum als lebendige Gemeinschaft erleben und dadurch die Möglichkeit haben, Kirche auf eine andere Art und Weise zu entdecken.“

„Super spannend, informativ, tolle Idee, gute und offene Diskussionsrunden“ – so einige Rückmeldungen von Schülerinnen und Schülern. „Man lernt hier ziemlich viel. Vor allem wenn man keine Ahnung hat, was man nach der Schule machen soll. Von daher bekommt man durch die Schülertage eine kleine Orientierungshilfe“, sagt Adrian aus Ludwigshafen. Und auch Jens aus Landstuhl lobt die Veranstaltung: „Mir haben die Schülertage ganz gut gefallen. Es war interessant zu erfahren, welche Angebote das Bistum macht. Einige Dinge wusste ich schon vorher. Insgesamt bin ich positiv überrascht.“

In diesem Jahr hatten 15 Gymnasien, drei Integrierte Gesamtschulen und eine Berufsbildende Schule ihre Teilnahme angemeldet. Einige Schulen – wie die Berufsbildende Schule (BBS) in Landstuhl, die Integrierte Gesamtschule (IGS) Landau und das Nikolaus-von Weis-Gymnasium Speyer – waren erstmals dabei, andere Schulen haben mit verschiedenen Klassen schon mehrere Male teilgenommen. Die Maria Ward Schule Landau nahm allein mit 74 Teilnehmerinnen am gestrigen Montag an den Schülertagen teil. Begleitet wurden die Jugendlichen von 30 Lehrerinnen und Lehrern. Den weitesten Weg zu den Schülertagen, die zum siebten Mal stattfanden, hatten in diesem Jahr die Schülerinnen und Schüler aus Landstuhl.

Die Workshop-Leiterinnen und Workshop-Leiter stellen Ihre Angebote vor (Foto: Schulabteilung)

Ansprechpartnerin:

Dr. Irina Kreusch, Oberschulrätin i.K.
Hauptabteilung Schulen, Hochschulen, Bildung
Bischöfliches Ordinariat Speyer
Große Pfaffengasse 13
Tel. 0 62 32/ 102-217
Handy: 0151 / 14879780
Mail: irina.kreusch@bistum-speyer.de
https://www.bistum-speyer.de/erziehung-schule-bildung/religionsunterricht/schuelertage/

Text: Bistum Speyer Foto: (1) – (3), Klaus Landry; (4) Schulabteilung
07.03.2019