Kirche

Online Seminar zu romanischer Architektur

Saarpfalzkreis – Zu einem Online-Seminar mit sechs Terminen zum Thema „Romanische Architektur“ lädt die Katholische Erwachsenenbildung Saarpfalz (KEB) ab Montag, den 08. November, um 19 Uhr, ein (weitere Termine: 15. + 22. + 29.11. + 06. + 13.12.). Referent ist Dr. Bernhard Wehlen, Kunsthistoriker, Uni Saarbrücken. Die Pfalz und der Saarpfalzkreis sind reich an Bauwerken der Stilepoche des 11. bis 13. Jahrhunderts, die man heute als Romanik bezeichnet und für die der Dom zu Speyer eines der eindrucksvollsten Zeugnisse bildet. Näher betrachtet werden regionale Beispiele, aber auch solche anderer Kunstlandschaften, um damit die europäische Dimension dieser Architektursprache zu verdeutlichen. Die Kosten betragen 30 Euro. Mit der Anmeldung erhalten die TeilnehmerInnen die notwendigen Informationen zu den Zahlungsmodalitäten, zum Zugang (technische Voraussetzungen, Link, Hilfen) sowie Hinweise und Hilfen zum Ablauf des Seminars. Eine Anmeldung mit Name, Adresse und E-Mail-Adresse ist erforderlich bei der KEB, Telefon 06894/9630516, E-Mail: keb-saarpfalz@bistum-speyer.de.

Katholische Erwachsenen Bildung (KEB)
05.11.2021

Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer wählt neuen Vorstandsvorsitzenden

Prof. Alfried Wieczorek übernimmt zu Beginn des nächsten Jahres

Speyer – Die Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer hat ab Beginn des nächsten Jahres einen neuen Vorstandsvorsitzenden. Nachdem Herr Prof. Peter Frankenberg, seit 2017 in diesem Amt, aus persönlichen Gründen um seine Entpflichtung gebeten hatte, wählten der Stiftungsrat, unter Leitung S.K.H. Herzog Max in Bayern und der Vorstand, Herrn Prof. Alfried Wieczorek zum neuen Vorstandsvorsitzenden. Herr Prof. Wieczorek war bis Ende des letzten Jahres Generaldirektor der Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim und gehört bereits seit einigen Jahren dem Kuratorium der Stiftung Kaiserdom an. Der evangelische Theologe und Archäologe ist Präsident des Deutschen Verbands für Archäologie und verfügt über reiche Erfahrung in erfolgreicher Stiftungsarbeit. Die europäische Ausrichtung seines Wirkens kam vor kurzem in der Ernennung zum „Chevalier dans l‘ Ordre des Arts et des Lettres“ durch die französische Botschafterin zum Ausdruck.

Bei der Jahrestagung der Stiftung am 3. November in Speyer nahmen die Mitglieder der Gremien unter der Leitung des Kuratoriumsvorsitzenden Kurt Beck und seines Stellvertreters Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann den Bericht über die erfolgreiche Weiterentwicklung der Stiftung in den Jahren 2020/21 entgegen. Durch kontinuierliche Spenden und Zustiftungen ist es möglich, dass die Stiftung auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zum Erhalt des großartigen und geschichtsträchtigen Denkmals romanischer Baukunst beitragen kann. Der Dom ist zugleich die Kathedrale des katholischen Bistums und braucht dafür eine funktionelle und zeitgemäße Ausstattung. Deshalb hat die Stiftung zugesagt, in diesem und dem nächsten Jahr eine neue Lautsprecheranlage, ein neues Chorpodest und eine neue Orgel in der Afrakapelle mitzufinanzieren, wofür 500.000 € bereitgestellt werden. Unter den Teilnehmern war auch das Kuratoriumsmitglied S.K.H. Erbgroßherzog Guillaume von Luxemburg, der bei dieser Gelegenheit das Ergebnis der von seinem Vater mitfinanzierten Restaurierung des Kenotaphs seines Vorfahren Adolph von Nassau in der Vorhalle des Doms in Augenschein nehmen konnte.

Die lebhafte Diiskussion über die richtige Strategie bei der Vermögensverwaltung der Stiftung in der Kuratoriumssitzung führte dazu, dass die Besucher der Abschlussveranstaltung im Dom etwas warten mussten. Sie wurden aber belohnt durch eine eindrucksvolle Rede von Prof. Bernd Schneidmüller, Historiker an der Universität Heidelberg. Begrüßt von Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl und umrahmt von Bach-Präludium und – fuge, dargeboten durch den Domorganisten Markus Eichenlaub, widmete er sich dem Thema: „Der Dom und seine tausend Jahre. Vom Nutzen einer Kathedrale für die Sehnsüchte der Menschen“. Mit diesem Blick auf die Wirkungsgeschichte des Doms setzte er einen weiteren Glanzpunkt in der 2003 begonnenen Veranstaltungsreihe der Stiftung „Europäische Reden – Reden über Europa“.

Text: Bistum Speyer Foto: „Prof. Alfried Wieczorek“ Europäische Stiftung; „Prof. Bernd Schneidmüller“ Klaus Landry
05.11.2021

Restauratorentag in Speyer

Fachkundiger Rat zu liturgischen Gegenständen aus Metall und Textilien

Speyer (is) Am Freitag, den 26.11.2021, lädt das Bischöfliche Denkmalamt des Bistums Speyer, ab 10 Uhr, zum Restauratorentag im Priesterseminar Speyer ein. Der Informations- und Beratungstag ist für Sakristane und mit der Pflege von Kunstgegenständen betraute Gemeindemitglieder gedacht und wird kostenfrei angeboten.

Ein Fokus der Veranstaltung liegt auf der Materialgruppe der „Vasa Sacra“, das heißt alle in der Liturgie in Gebrauch stehenden Gerätschaften aus Metall. Dabei geht es beispielsweise um Kelche, Ziborien, Weihrauchfässer, Monstranzen, Kreuze und mehr.

Parallel dazu wird in einem anderen Raum der sachgerechte Umgang mit den Paramenten angeboten. Hier werden die textilen Gegenstände (Priestergewänder, Fahnen und Ähnliches) des liturgischen Lebens in den Blick genommen.

Gegenstände aus Metall oder Textilien, welche einer Pflege, Reinigung oder Restaurierung bedürfen, können nach Speyer gebracht werden. Dort werden Experten die einzelnen Kunstgegenstände in Augenschein nehmen und für entsprechende Fragstellungen zur Verfügung stehen.

Der Restauratorentag wird am Freitag, den 26.11.2021, ab 10 Uhr, im Priesterseminar St. German in Speyer stattfinden:

Priesterseminar Speyer
Am Germansberg 60
67346 Speyer

Es wird um Anmeldung gebeten bei:

Dipl.-Restaurator Wolfgang Franz, Dom- und Diözesankonservator
Domplatz 3
Tel: 06232 102 265
Fax: 06232 102 410
E-Mail: wolfgang.franz@bistum-speyer.de
E-Mail: konservator@bistum-speyer.de

Die Veranstaltung ist kostenfrei, es gilt die 3G-Regel. Anmeldeschluss ist der 24.11.2021.

05.11.2021

Pfarrarchive im Bistumsarchiv Speyer weitgehend erschlossen

Unterlagen aus mehr als 200 Pfarreien der Pfalz und Saarpfalz bearbeitet – Daueraufgabe des Bistumsarchivs

Speyer (is) Für das Bistumsarchiv Speyer war es eine Mammutaufgabe, die in diesen Tagen ihren vorläufigen Abschluss gefunden hat: die Bearbeitung der Archive der alten Pfarreien, die im Zuge der Gründung 70 neuer größerer Pfarreien zum 1. Januar 2016 in der Domstadt zentralisiert wurden. Dank der Sichtung der Unterlagen und der Verzeichnung in der Archivsoftware „Augias“ ist jetzt für die Mitarbeitenden des Archivs ein schnellerer Zugriff auf die Akten bei Anfragen aus Pfarreien und von Forschenden möglich.

346 Pfarreien zählte das Bistum vor der Strukturreform „Gemeindepastoral 2015“. Zwar waren schon in den Jahrzehnten zuvor Pfarrarchive im Bistumsarchiv gelagert worden, doch die meisten Unterlagen wurden noch in den Gemeinden aufbewahrt. In den Jahren 2014 bis 2016 kamen die meisten der vor Ort – teilweise nicht fachgerecht – untergebrachten Akten, Pläne, Fotos und Kirchenbücher der alten Pfarreien aus älterer Zeit nach Speyer. Da die Platzkapazitäten in den Magazinräumen in der Kleinen Pfaffengasse bei weitem nicht mehr ausreichten, musste eigens ein Außenmagazin angemietet werden. „Rund tausend Umzugskartons wurden aus allen Dekanaten in das neu eingerichtete Magazin transportiert. Die Pfarrarchive mussten begutachtet, geordnet, verzeichnet und in Archivkartons verpackt werden“, erläutert Archivleiter Dr. Thomas Fandel.

Ursprünglich war mit einer deutlich längeren Bearbeitungszeit gerechnet worden. Doch weil aufgrund der Corona-Pandemie Außeneinsätze des Archivteams viele Monate nicht mehr möglich waren und der Lesesaal der Einrichtung immer wieder geschlossen werden musste, konnten sich die Archivmitarbeitenden im Außenmagazin ganz auf die Pfarrarchive konzentrieren. „Besonders Jutta Hornung, die die Hauptlast der Bearbeitung trug, hat in den vergangenen Jahren hervorragende Arbeit geleistet“, betont Fandel. In den letzten Tagen habe mit der Frankenthaler Pfarrei St. Ludwig das letzte und zugleich vom Umfang her größte Pfarrarchiv einen Platz in den Archivregalen gefunden.

„In erster Linie werden die Archivalien für die Pfarreien selbst genutzt“, betont Fandel. So recherchiert das Bistumsarchiv bei Fragen zu Taufen und Firmungen, nach Bauunterlagen oder für die Erstellung von Jubiläumsschriften. Aber auch Historiker/innen nutzen die Akten für ihre Forschungen, beispielsweise über die NS-Zeit, über karitatives Engagement in den Pfarreien oder die Baugeschichte von Kirchen.

Nachdem sich das Außenmagazin jetzt in bester Ordnung präsentiert, werden weitere Abgaben, die immer wieder in den Pfarreien anfallen, sich leichter und schneller in die bisherigen Bestände einfügen lassen. „Wir haben eine wichtige Etappe bewältigt, letztlich bleibt die Pflege der Pfarrarchive aber eine Daueraufgabe für das Bistumsarchiv“, so Fandel.

05.11.2021

Hoffen auf Uhunachwuchs

Neue Nistkästen im Südost und Nordwestturm sollen Uhupaar ungestörte Brut ermöglichen

Seit einigen Jahren ist ein Uhupaar am Speyerer Dom heimisch. 2019 war das Gelege auf der Zwerggalerie aus ungeklärter Ursache aufgegeben worden. Umso größer war die Freude, als 2020 drei kleine Uhubabys im Nordostturm das Licht der Welt erblickten. 2021 wurde das Gelege im Nordwestturm gefunden. Die Eier lagen im Wasser und waren von den Eltern aufgegeben wurden. Um in der kommenden Brutsaison dem Uhupaar die besten Voraussetzungen zu bieten wurden zu dem bereits seit vielen Jahren und vormals von Wanderfalken genutzten Brutkasten im Südostturm nun weitere Brutkästen im Nordost- und dem Nordwestturm angebracht. Somit ist nun in jedem, außerdem für Besucher begehbaren Südwestturm eine Nistmöglichkeit geschaffen worden.

Die Initiative hierfür kam vom am Dom tätigen ehrenamtlichen Vogelsachverständigen Sven Ofer. Der Speyerer Zimmerermeister Tobias Juraschek hatte dafür das Material gespendet und die Kästen auch gleich noch zusammengebaut. die anbringung vor Ort erfolgte dann in Absprache mit der Speyerer Dombaumeisterin Hedwig Drabik und mit tatkräftiger Unterstützung von Dom-Techniker Günter Frey.

Das Schicksal der drei Uhujungen hatte 2020 über Wochen die Speyerer Bevölkerung bewegt. Vor allem die ersten Flugversuche in die Umgebung sorgten für Aufsehen. Nachdem die Jungen das Nest verlassen hatten wurde das Elternpaar weiter am Dom gesehen. Die neueste Sichtung erfolgte am 30. Oktober. Vogelkundker Sven Ofer war mit seiner Frau unweit des Doms essen. Nach Verlassen des Restaurants sind beide gegen 21:45 Uhr noch zum Dom gelaufen, um nach den Uhus zu sehen. Und tatsächlich: Ofer und seine Frau konnten beobachten, wie das Uhupaar vom Südwestturm in den Nordostturm flogen. Ofer erklärt: „Das Paar ist jetzt in der Herbstbalz und steckt sein Revier ab“.

„Wir hoffen“, so Ofer, „dass es 2022 wieder Uhunachwuchs am Dom geben wird. Vorausgesetzt, die Uhus werden nicht gestört“. Dombaumeisterin Drabik behält die Lage deshalb im Blick und wir die Turmaufgänge entsprechend absichern. Schwieriger ist die Kontrolle des Luftraums. „Immer wieder tauchen im Netz Drohnenfotos des Doms auf, die ohne unsere Zustimmung gemacht wurden“, sagt Friederike Walter, die Leiterin des Dom-Kulturmanagements. „Rechtlich ist die Sache eindeutig: Neben der Luftfahrtbehörde und dem Ordnungsamt muss auch das Domkapitel vor solchen Aufnahmen um Zustimmung gebeten werden“. Das passiert jedoch nicht immer und besteht das Risiko, dass die Uhus, durch Drohnen gestört werden und ihr Gelege verlassen. Anders als andere Vögel kommen sie in einem solchen Fall erst in der Nacht zurück, wenn die Eier bereits kalt sind. Daher besteht vom 1. März bis 31. Juli laut § 24 Abs.1 Nr.1  des Landesnaturschutzgesetzes ein besonderer Nestschutz. Das Fotografieren und alle Handlungen, die Fortpflanzung und Aufzucht beeinträchtigen können, ist in dieser Zeit verboten. Die Zuwiderhandlung ist eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld bis 50.000 Euro geahndet werden kann.

Bistum Speyer
05.11.2021

Weihnachten im Schuhkarton – Kindern Hoffnung und Freude schenken

Auch in diesem Jahr wird vielerorts wieder dazu eingeladen, Geschenkpakete für Kinder zu packen. Empfohlen wird eine Mischung aus Kleidung, Spielsachen, Schulmaterialien, Hygieneartikeln und Süßigkeiten. Die fertig gefüllten Pakete können dann vom 8. bis 15. November zu den Abgabestellen gebracht werden.

Auch dieses Jahr kann jeder Päckchenpacker mit seinem individuell zusammengestellten Geschenkpaket eine Hoffnungsgeschichte schreiben: Einfach einen eigenen Standard-Schuhkarton weihnachtlich gestalten oder vorgefertigte Kartons unter jetzt-mitpacken.de bestellen. Dann werden die Pakete mit neuen und selbstgemachten Geschenken für Jungen oder Mädchen der Altersklasse zwei bis vier, fünf bis neun oder zehn bis 14 Jahren befüllt. Empfohlen wird eine Mischung aus Kleidung, Spielsachen, Schulmaterialien, Hygieneartikeln und Süßigkeiten. Packtipps und Hinweise, was nicht eingepackt werden sollte, sind unter www.weihnachten-im-schuhkarton.org zu finden. Pro beschenktem Kind wird eine Geldspende von zehn Euro empfohlen. „Jeder Beitrag – ob klein oder groß – ist eine Investition in das Leben von Kindern. Denn nur so können wir die Geschenkaktion auch künftig durchführen“, sagt Samaritan’s Purse-Vorstand Sylke Busenbender. Vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) wird die Aktion als förderungswürdig empfohlen. Die fertigen Päckchen können in der Abgabewoche vom 8.-15. November zur Abgabestelle gebracht werden. In Landau gibt es beispielsweise sieben Abgabestellen. Die Geschenkpakete aus dem deutschsprachigen Raum gehen u. a.  an Kinder in Bulgarien, Georgien, Lettland, Rumänien oder auch die krisengeschüttelte Ukraine. Alle Abgabeorte findet man auf der Webseite oder der Hotline 030-76 883 883.

Auch Kinder auf Kiribati werden mit der Aktion erreicht.

Über „Weihnachten im Schuhkarton“

„Weihnachten im Schuhkarton“ ist Teil der internationalen Aktion „Operation Christmas Child“ der christlichen Hilfsorganisation Samaritan’s Purse. Im vergangenen Jahr wurden weltweit rund 9,2 Millionen Kinder in etwa 100 Ländern erreicht. In der Südpfalz werden die Annahmestellen von der Er-lebt Gemeinde in Landau betreut, dort befindet sich auch der zentrale Sammelpunkt von dem aus die Geschenkpakte weitergeleitet werden.

Er-lebt Gemeinde Landau

Christian Bohr

Marie-Curie-Straße 3.

76829 Landau in der Pfalz

E-Mail: christian.bohr@er-lebt.de 

www.er-lebt.de 

www.facebook.com/er.lebt

Text: Er-lebt Gemeinde Landau Foto: Samaritian`s Purse
05.11.2021

Unterwegs zu einer neuen Sexualethik

Ludwigshafen – Rund 30 Teilnehmende unterschiedlicher Generationen diskutierten auf dem Fachtag „Unterwegs zu einer neuen Sexualethik“ über die katholische Sexualmoral im 21. Jahrhundert. Eingeladen hatte die Abteilung Seelsorge in Pfarrei und Lebensräumen gemeinsam mit der Abteilung Jugendseelsorge/ Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) ins Heinrich-Pesch-Haus Ludwigshafen.

Der emeritierte Münchner Moraltheologe Prof. Dr. Konrad Hilpert legte am Vormittag die Errungenschaften der letzten Jahrzehnte dar und wies Wegmarken hin zu einer neuen Sexualethik auf. Er machte in seinem Vortrag deutlich, dass die Frage nach dem Sinn der menschlichen Sexualität nicht mehr nur einseitig in der Zeugung von Nachkommenschaft liege. Sexualität sei polyvalent und erfülle unterschiedliche Dimensionen. Dass Sexualität mit der Erbsünde in Verbindung gebracht wird, ist für Hilpert augustinisches Erbe und müsse überwunden werden, um von der „Illustration von Verboten hin zum Aufzeigen positiver Orientierungen und Grundhaltungen“ zu gelangen.

Ebenso wie die zweite Referentin des Tages, Daniela Ordowski, Bundesvorsitzende der Katholischen Landjugendbewegung und Mitglied des Synodalen Weges, mahnte er zur Dringlichkeit des Veränderungsprozesses in dieser Thematik. Hilpert wies darauf hin, dass die Grundlage nicht erst der bischöfliche Bericht zur Bischofssynode 2014 sei, in dem sich klar herausstellte, dass die Kluft zwischen den Überzeugungen der Mehrheit der Gläubigen und der offiziellen Lehre der Kirche enorm groß ist. Wie sich im Kontext dessen bei einer Umfrage des BDKJ auf Bundesebene herausstellte, spiele für neun von zehn katholische Jugendliche die katholische Sexualmoral keinerlei Rolle. Das sei laut Ordowski „kein Zeichen der Ablehnung, sondern schlichtweg ein Zeichen für die Irrelevanz der katholischen Sexualmoral“. Louisa Wolf, FSJlerin beim BDKJ Speyer, bekräftigte diese Aussage noch: „Wie sollen sich junge Menschen mit den Begründungen der katholischen Sexualmoral beschäftigen wollen, wenn sie sich durch Homophobie, Frauenfeindlichkeit und Missbrauch ausgegrenzt und abgeschreckt fühlen? Die Kirche muss ihre Sprache ändern, schließlich ist es Aufgabe der Kirche die Frohe Botschaft der Liebe zu verkünden und nicht die von Hass und Ausgrenzung.“

Ordowski griff in ihrem Vortrag die Themen und Voten des Grundtextes zum Synodalforum „Leben in gelingenden Partnerschaften“ auf. Die Ergebnisse der 2018 veröffentlichten MHG-Studie über die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche Deutschlands sind Grundlage für „die Notwendigkeit einer Veränderung der kirchlichen Lehre in Bezug auf Partner*innenschaft und Sexualität.“ Dabei müsse die Würde des Menschen als zentraler Orientierungspunkt christlicher Sexuallehre im Mittelpunkt stehen, insofern mit ihr das Recht auf freie Zustimmung zu allen personalen Gestaltungsformen sexueller Beziehungen einhergehe. Ziel der Neupositionierung ist es, die Lebenswirklichkeit der Menschen von heute zu achten und dabei die Würde und Einzigartigkeit jedes Menschen als Maß zu nehmen. Für Hilpert gehört dazu auch, dass die katholische Sexualethik sich in der Nachbarschaft anderer Disziplinen wie Wissenschaft, Erziehung, Bildung sowie Standards des Rechts weiß und diese mit einbindet.

Wie Kirche mit jungen Menschen über Sexualität, Beziehung und Liebe ins Gespräch kommen kann, diskutierten Franziska Hoferer, Ehrenamtliche in der Jungen Kirche (JUKI), Katharina Goldinger, Pastoralreferentin und kath. Religionslehrerin sowie Maximilian Brandt, Kaplan in der Dompfarrei in einem anschließenden kurzen Podiumsgespräch. Die Podiumsteilnehmenden waren sich einig, dass Vertrauen in das Gegenüber für Jugendliche die wichtigste Grundlage für persönliche Gespräche über Liebe und Sexualität ist.

Dass Sprachfähigkeit und Kommunikation im Mittelpunkt des Neupositionierungsprozesses stehen, wurde auf dem Fachtag besonders deutlich. Hilpert mahnte im Kontext dessen an, dass ein offener Dialog von Nöten ist, bei dem man „einander zuhört, miteinander ringt, aber niemand mit einer festen Meinung ins Gespräch geht.“

Weitere Informationen zum Grundlagentext des Synodalforums 4 „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in  Sexualität und Partnerschaft“: https://www.synodalerweg.de/fileadmin/Synodalerweg/Dokumente_Reden_Beitraege/6.1_SV-II-Synodalforum-IV-Grundtext-Lesung1.pdf

Zum Vortrag von Prof. Dr. Konrad Hilpert :https://www.bistum-speyer.de/fileadmin/user_upload/1-0-0/Internetredaktion/Downloads/News/20211030_Unterwegs_zu_einer_neuen_Sexualethik_Hilpert_V3.pdf

Text/Foto: Katrin Maino
05.11.2021

Bischof Wiesemann auf der Kleinen Kalmit

Vordach der Kapelle wurde wiederhergestellt – Prozession von Arzheim aus und Gottesdienst an der Kapelle

Landau-Arzheim – Am Sonntag, den 7. November, kommt Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in die Pfarrei Heiliger Augustinus nach Landau-Arzheim, um die wiederhergestellte Kapelle auf der Kleinen Kalmit zu segnen. Das Vordach der Kapelle war vor zwei Jahren durch Jugendliche zerstört worden.

Die Feierlichkeiten beginnen um 14.30 Uhr mit einer Prozession von der Arzheimer Kirche zur Kapelle. Gegen 15 Uhr zelebriert Bischof Wiesemann an der Kapelle auf der Kleinen Kalmit einen Gottesdienst, der von der Blaskapelle „Kleine Kalmit“ und der Chorgemeinschaft Arzheim und St. Albert mitgestaltet wird. Die Veranstaltung klingt mit einem gemütlichen Zusammensein und einem Imbiss aus. Sollte es regnen, finden Einsegnung und Gottesdienst dennoch an der Kapelle statt, die gesellige Zusammenkunft wird dann aber ins Pfarrheim St. Georg in der Arzheimer Hauptstraße 111 verlegt.

Bistum Speyer
05.11.2021

Steine, die vom langen Atem Gottes erzählen

Pontifikalamt beendet Feierlichkeiten zum Jubiläum „40 Jahre Weltkulturerbe Dom zu Speyer“

Mit einem Pontifikalamt im Speyerer Dom haben am 31. Oktober die Feierlichkeiten in Erinnerung an die Aufnahme der Speyerer Kathedrale auf die Welterbeliste der UNESCO vor 40 Jahren geendet. Die feierliche Messe leitete Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann gemeinsam mit Domdekan Dr. Christoph Kohl, Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer sowie Domprobst Tobias Schäfer aus Worms, der durch seine Anwesenheit die gute Verbindung der großen Dome am Rhein belegte.

„Wenn man den Speyerer Dom betritt, unterbricht man den Alltag. Man gelangt von der Geschäftigkeit des Lebens in die Stille vor Gott“, so schilderte Bischof Wiesemann in seinen Begrüßungsworten das Erlebnis eines Besuchs im Dom. „In der aufgedrehten und krisengeschüttelten Welt tut ein solcher Besuch gut.“ Die größte romanische Kathedrale der Welt wurde 1981, vor 40 Jahren, von der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (UNESCO) auf die Liste der Welterbestätten gesetzt, übrigens nach dem Aachener Dom als zweites Bauwerk in Deutschland. 

„Angesichts der fast tausendjährigen Geschichte dieser Steine muten die heute gefeierten 40 Jahre eher wie ein kleiner Ausschnitt an, eine flüchtige Episode innerhalb der Ewigkeitserfahrung dieses gewaltigen Kultraumes und seiner bewegten Historie“, räumte Karl-Heinz Wiesemann in seiner Predigt ein. Doch machte der Bischof deutlich, dass die Zahl 40 mehr als nur eine Jahresangabe ist. „Denn seit biblischen Zeiten steht die 40 für die irdische Wanderschaft des Menschen, die Pilgerschaft des Gottesvolkes. Die 40 ist in der Heiligen Schrift die Symbolzahl für das Ringen des irdischen Lebens in der Suche nach dem erfüllenden Ziel: nach der Gottesbegegnung, dem gelobten Land, dem himmlischen Jerusalem.“ 40 Jahre lang führte Mose das Volk Israel durch die Wüste. „40 Tage lang wanderte der Prophet Elija zum Gottesberg. Genauso lang fastete Jesus in der Wüste. 40 Tage lang erschien der Auferstandene den Jüngern, bis er in der Himmel auffuhr.“ 40 stehe symbolhaft für den Lebensweg des Menschen wie der ganzen Menschheit: für das Ringen und Kämpfen, das Reinigen und Reifen, für die unheilvollen Wunden und heilsamen Wenden des Menschenlebens im langen Atem der Geschichte. „Wie sehr erzählt unser Dom in der Beständigkeit seiner Verwundungen und Verwandlungen von diesem langen Atem Gottes im Leben der Generationen von Menschen, die in diesem Dom ein- und ausgegangen sind!“ Bischof Wiesemann wies auch darauf hin, dass die 40 nicht nur in der Bibel Symbolkraft hatte, sondern auch in der antiken Mathematik Symbol der universalen Ordnung war.

Das Bauwerk aus der Vergangenheit, das Menschen fasziniert und ihnen „ehrfürchtiges Staunen“ abgewinnt, ist zugleich Mahnung für die Gegenwart: „Was für eine wichtige, überlebenswichtige Botschaft gibt uns unsere Kathedrale in unsere Zeit hinein.“ Statt Maßlosigkeit, Zerstörung und einer Kultur des Todes schenkt die Speyerer Kathedrale „die Vision einer möglichen und sinnstiftenden Balance, eines Lebensraum schaffenden Ausgleichs. Universale Ökologie und universale Menschenwürde, universale Gerechtigkeit und universaler Friede – das sind doch die großen, überlebenswichtigen Herausforderungen unserer Tage.“ Der Bischof erinnerte an die Mahnung über dem Domhauptportal: „,Ut unum sint‘ – unter diesen universalen Anspruch, dass wir alle Brüder und Schwestern („fratelli tutti“) sind, sollten wir nicht fallen, wenn wir dieses Gotteshaus betreten.“ So werde auch der heutige Reformationstag zu einem Tag der Mahnung: „,Ut unum sint‘ – dass wir eins seien, Schwestern und Brüder im Glauben, Schwestern und Brüder in der einen Welt.“ Wie Wiesemann in der Predigt ebenfalls betonte, ist der Dom „mit seinen Geschichte erzählenden und Erinnerung vor allem Vergessen bewahrenden Steinen eine Mahnung, dass wir uns heute allem Antisemitismus und jedem Ansatz von Hass und Hetze widersetzen“. Die Baumeister und Steinmetze der Kathedrale hätten auch das rituelle Bad, die Mikwe, zur selben Zeit erbaut. Damit erinnere der Dom an eine Zeit, „in der es ein gutes Zusammenleben zwischen Juden und Christen hier gab“.  

Bischof Wiesemann sprach in seiner Predigt auch über die Bedeutung der Liturgie. Zwar entfalten visionäre Orte wie es der Dom ist ihren Charakter schon allein beim Eintritt in ihren Raum, „aber wirklich lebendig wird er in der kultischen Feier, in der Gemeinschaft derer, die Gott in ihrer Mitte erfahren und die nicht nur einen fremden Bau betrachten, sondern sich selbst mitten darin wissen als lebendige Steine. Dann durchschallt, durchschwingt den Raum der Jubel der Erlösten, in den uns die wunderbare Musik in unserem Dom immer wieder mit hineinnimmt.“ Dies konnten die Besucherinnen und Besucher des Pontifikalamtes – unter ihnen auch Ehrengäste aus Politik, Stadt, Dombauverein und Europäischer Stiftung Kaiserdom – bei der Feier miterleben: Die Dommusik gestaltete die Messe eindrucksvoll mit Werken von Christopher Tambling, Anton Bruckner und mit Liedsätzen zum Gesangbuch „Gotteslob“. Domkapellmeister Markus Melchiori und sein Stellvertreter Joachim Weller leiteten den Konzertchor des Mädchenchors, die jungen Erwachsenen der Domsingknaben sowie den Domchor. Domorganist Markus Eichenlaub musizierte an den beiden Domorgeln. 

Der Dommusik für ihr reiches musikalisches Wirken aber auch vielen anderen Menschen und Institutionen widmete Bischof Karl-Heinz Wiesemann am Ende der Feier herzliche Dankesworte: „Viele, viele Menschen haben über die Zeit dazu beigetragen, dass der Dom auch für uns heute eine Heimat ist, die mit geistlichem Leben gefüllt und als Haus Gottes offen gehalten wird.“ Unter anderem nannte der Bischof Domkapitel, Sakristane, den Dombauverein und die Kaiserdomstiftung, die Politik auf den verschiedenen Ebenen sowie die Menschen, die sich mit Arbeit und Spenden für den Erhalt der Kathedrale für die Zuklunft einsetzten. Mit dem gesungenen „Salve Regina“ endete die etwa eineinhalbstündige Feier mit einem Gruß an Maria, die Patron des Domes und des Bistums Speyer.  

Bistum Speyer
05.11.2021

„Der Dom steht als Welterbe für eine globale Verantwortung“

Dr. Mechtild Rössler hielt Festrede beim Festakt zu „40 Jahre UNESCO-Welterbe Dom zu Speyer“ – Grußworte von Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler

Speyer – Mit zahlreichen Gästen aus Kirche, Politik und Gesellschaft wurde am Samstagabend im Speyerer Dom das 40-jährige Jubiläum der Auszeichnung der Speyerer Kathedrale als UNESCO-Welterbe gefeiert. Der Dom war 1981 nach dem Aachener Dom als zweites Bauwerk in Deutschland in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen worden. Der Speyerer Dom ist der größte erhaltene romanische Kirchenbau der Welt und gilt als Idealtypus der romanischen Architektur. Als Grablege bedeutender Kaiser und Könige des Mittelalters gehört er zu den herausragenden Orten deutscher und europäischer Geschichte.
Im Namen des Domkapitels begrüßte Weihbischof und Dompropst Otto Georgens die geladenen Gäste. Mit einem Mundartgedicht des Schriftstellers und Liedermachers Michael Bauer beschrieb Georgens augenzwinkernd das innige Verhältnis der Pfälzer zu ihrem Dom.

Die Festrede zum Thema „Welterbe – eine globale Verantwortung“ hielt Dr. Mechtild Rössler, ehemalige Direktorin des UNESCO Welterbezentrums in Paris, die in Speyer aufgewachsen ist. Sie würdigte den Dom als eines der bedeutendsten Beispiele romanischer Baukunst in Europa und als Beispiel für die Entwicklung der Prinzipien der Restaurierung in Deutschland, Europa und in der Welt ab dem 18. Jahrhundert. „Der Dom genießt zu Recht den Ruf eines sorgfältig konservierten Denkmals“, so Rössler. Die Stadt Speyer stehe exemplarisch für die Entwicklung der Welterbestätten, vom monumentalen christlichen Erbe in Gestalt des Domes, der 1981 in die Liste der UNESCO-Welterbes aufgenommen wurde, bis zum Erbe anderer Religionsgemeinschaften in Gestalt der SchUM-Stätten, die in diesem Jahr neu aufgenommen wurden.
Die Umsetzung der Konvention zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt sei das „meist anerkannte internationale Rechtsinstrument zum Schutz von Naturgebieten und Kulturobjekten“. Die Welterbeliste umfasse inzwischen 1154 Welterbestätten in 167 Staaten. „Die Konvention ist Verbindung zwischen Völkern und Kulturen, zwischen Natur- und Kulturerbe und unterstützt die Nationen beim Schutz der kulturellen und biologischen Vielfalt“, so Rössler.
Sie warb für ein effektives Management der Welterbestätten. Hervorragende Erhaltungs- und Managementpraktiken tragen aus Sicht von Mechtild Rössler dazu bei, „mehr Menschen über unser kulturelles Erbe und die Notwendigkeit, es für zukünftige Generationen zu schützen, aufzuklären“. Dabei zähle vor allem Glaubwürdigkeit. „Sie betrifft uns alle, denn es geht beim Welterbe um unsere Vergangenheit, unsere Zukunft und die Zukunft unseres Planeten.“
Als „steinerner Zeuge dafür, wie sehr unser Bundesland von seinen christlichen Wurzeln durchwirkt und durchformt ist“, würdigte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann den Dom. Er sei zugleich eine Mahnung, „dass die Verantwortung vor Gott, dem Urgrund des Rechts und Schöpfer aller menschlichen Gemeinschaft, wie es in der Landesverfassung heißt, auch in Zukunft die zentrale Grundlage allen politischen Handelns sein soll“. Tag für Tag würden viele Menschen ihren Alltag unterbrechen, um in den „bergenden Raum Gottes“ einzutreten. „In Gebet und Gottesdienst können wir uns immer wieder vertrauensvoll in die Hand dessen fallen lassen, von dem alles Gute und Frohmachende kommt und bei dem wir in schweren Stunden Trost und Halt finden“, so Bischof Wiesemann.

Der Dom sei für alle Menschen da, so Wiesemann in seiner Begrüßung der anwesenden Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche der Pfalz, Dorothee Wüst. Er verwies dabei auf die guten ökumenischen Beziehungen und den Leitspruch über dem Hauptportal des Domes „Ut unum sint – Dass sie eins seien“. Im Hinblick auf die im Welterbe aufgenommenen jüdischen Stätten in Rheinland-Pfalz bemerkte Wiesemann: „Was hätte der Menschheit erspart werden können, wenn man sich seiner Gemeinsamkeiten besonnen hätte?“ Die zentrale Botschaft des Domes fasste er in die Worte: „Wir dürfen darauf vertrauen, dass über der Welt in ihrer Vorläufigkeit und Zerbrochenheit der Himmel offen steht und dass Gott uns als seinen Erben Hoffnung und Zukunft schenkt.“ Der Bischof dankte allen, die dem Dom verbunden sind, den Mitgliedern der Europäischen Stiftung Kaiserdom und des Dombauvereins, den Unterstützern aus Politik, Wirtschaft und Bürgerschaft sowie allen Freunden und Förderern der Speyerer Kathedrale.
„Nach rund 1.000 Jahren seines Bestehens ist der Dom zu Speyer noch immer Kristallisationspunkt unserer historisch gewachsenen Identität. Den einen ist er in erster Linie Gotteshaus und Ort der Kontemplation, den anderen Kunstwerk und Schauplatz europäischer Geschichte. In einem sind wir uns aber einig: Er ist uns wichtig und wir wollen ihn bestmöglich erhalten“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Das Land Rheinland-Pfalz engagiere sich daher seit vielen Jahren für den Erhalt dieses bedeutenden Kirchenbaus, indem es 40 Prozent der Kosten an allen substanzerhaltenden Maßnahmen übernehme, so die Ministerpräsidentin. Sie wies auch darauf hin, dass es vieler Schultern bedürfe, um den Dom welterbewürdig zu erhalten, und dankte daher allen, die sich seit vielen Jahren um den Erhalt dieses Wahrzeichens des Landes bemühen.
Die Ministerpräsidentin sprach auch über die Bedeutung der Anerkennung der SchUM-Stätten durch die UNESCO als Welterbe. „Die Denkmäler der SchUM-Städte sind nicht nur steinerne Zeitzeugen einer außergewöhnlich reichen jüdischen Geschichte in unserem Land. Sie stehen auch für den Kulturtransfer zwischen Christentum und Judentum und mahnen uns, dies als gemeinsame große Chance zu sehen. In Zukunft können wir hier am Beispiel von Speyer die bereichernden Beziehungen zwischen den Religionen und Kulturkreisen einer Weltöffentlichkeit auch authentisch vermitteln. Dies entspricht dem Kernanliegen der UNESCO, zu dem das Land Rheinland-Pfalz selbstverständlich auch weiterhin engagiert seinen Beitrag leisten wird“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Die Speyerer Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler unterstrich die Bedeutung des Domes für die Stadt Speyer: „Wir sind stolz auf den Dom, der zu Speyer einfach dazugehört.“ Es freue sie, dass die Stadt Speyer seit diesem Jahr zusätzlich zum Dom mit den SchUM-Stätten nun noch ein zweites Welterbe habe: „Eine Stadt mit einem zweifachen Welterbe ist einzigartig in Rheinland-Pfalz.“
Die musikalische Gestaltung des Festaktes lag in den Händen von Domorganist Markus Eichenlaub. Er trug auf der Hauptorgel Werke von Louis Vierne, Sigfrid Karg-Elert und Max Reger, sowie auf der Orgel auf dem Königschor von Jan Peterszoon Sweelinck,  vor.

Festkonzert der Dommusik

Die Feierlichkeiten zum Jubiläum wurden bereits am Freitagabend mit einem Festkonzert der Dommusik eröffnet. Unter dem Titel „Klingender Dom“ waren der Konzertchor des Mädchenchores, die jungen Männerstimmen der Domsingknaben und der Domchor zu hören. Auch Domorganist Markus Eichenlaub und eine große Formation der Dombläser wirkten an dem Konzert mit. Ein Höhepunkt war die Uraufführung einer Auftragskomposition mit dem Titel „MUNDUS NOVUS – DIE NEUE WELT“ von Enjott Schneider, der einer der bedeutendsten lebenden deutschen Komponisten ist. Außerdem erklang Musik im gregorianischen Choral, von Anton Bruckner und Olivier Messiaen.
Ein besonderes Angebot an UNESCO-Welterbe-Führungen bot am Samstag Gelegenheit, Bereiche des Domes kennenzulernen, die sonst nicht zugänglich sind. Im Dom informierte eine Ausstellung über die aktuellen Restaurierungsmaßnahmen und Bauaufgaben und zeigte damit die vielfältigen Herausforderungen des Domerhalts auf.

Der Dom zu Speyer

Als größter erhaltener romanischer Kirchenbau der Welt beeindruckt der Dom zu Speyer mit einer erhabenen Schlichtheit und der harmonischen Raumaufteilung – er gilt als Idealtypus der romanischen Architektur. Als Grablege bedeutender Kaiser und Könige des Mittelalters gehört er zu den herausragenden Orten deutscher und europäischer Geschichte. Vor 40 Jahren wurde er, als zweites Bauwerk in Deutschland, auf die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.

Weitere Informationen: www.dom-zu-speyer.de

Text: Bistum Speyer Foto: © Klaus Landry
05.11.2021

Unabhängige Aufarbeitungskommission berät Vorgehen mit dem Betroffenenbeirat

Die Unabhängige Aufarbeitungskommission für den Verantwortungsbereich des Bistums Speyer hat Anfang der Woche in einer ganztägigen Sitzung mit den Mitgliedern des Betroffenenbeirates das weitere Vorgehen bei der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs beraten. Die Betroffenen machten deutlich, dass es sexueller Missbrauch insbesondere in Kinder- und Jugendheimen, Schulen, Internaten und  Pfarreien stattgefunden hat. Die betroffenen Personen verwiesen darauf, nicht nur auf den Missbrauch, der vor 50 oder 30 Jahren stattgefunden hat, zu achten, sondern auch auf den heutigen Missbrauch, der entsteht, wenn über die Köpfe betroffener Menschen hinweg entschieden wird. „Wenn die Kirche das Leid der betroffenen Menschen ernst nimmt und anerkennen will, dann muss sie diese Anerkennung auch erklären und gemeinsam mit den betroffenen Menschen aussprechen. Die Entscheidung eines für den betroffenen Menschen unbekannten Gremium, die auch nicht anfechtbar ist, kann nicht heilend wirken, sondern reißt alte Wunden auf“, erklärte eine betroffene Person zum Vorgehen der Unabhängigen Kommission zur Anerkennung des Leids, die gemeinsam für alle Bistümer und Orden auf der Ebene der Deutschen Bischofskonferenz eingerichtet wurde.

Diskutiert wurde in der Sitzung auch die Verantwortung von Staat und Gesellschaft beim sexuellen Missbrauch in der Kirche. Eine betroffene Person fragte nach der Aufsichtsfunktion der kommunalen Jugend- und den beiden Landesjugendämter. Kritisch angemerkt wurde auch, dass nach Auffassung von Betroffenen die Länder die Möglichkeiten des Opferentschädigungsgesetzes zur Anerkennung des Leids der Betroffenen nicht ausreichend nutzen würden.

Einig waren sich Unabhängige Kommission und Betroffenenbeirat, dass die Aufarbeitung bei Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen beginnen müsse. Dabei wird die Unabhängige Kommission in einem ersten Schritt eine Bestandsaufnahme machen.

Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs im Bistum Speyer
05.11.2021

Videoimpuls zum Reformationstag

Kirchenpräsidentin Wüst ruft zu gutem Handeln aus Freiheit auf

Speyer (lk) Bringt Geld Freiheit? Ist Nächstenliebe freiwillig? Sind wir so frei, zu scheitern? Mit insgesamt sechs Fragen zum Thema Freiheit beschäftigen sich die sechs Dezernentinnen und Dezernenten des Landeskirchenrats der Evangelischen Kirche der Pfalz zum Reformationstag am 31. Oktober. Ihre Antworten geben sie in einer Videobotschaft, die auf der Webseite und auf dem YouTube-Kanal der Landeskirche abrufbar ist.

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst nimmt in ihrem digitalen Beitrag Stellung zur Freiheit, die sie an der Spitze der Evangelischen Kirche bei ihren Entscheidungen hat. Finanzdezernentin Karin Kessel spricht über Geld und Freiheit. Personaldezernentin Marianne Wagner beschäftigt sich mit der Freiheit, zu scheitern. „Es ist unser antrainierter Perfektionismus, der es uns schwer macht, mit vermeintlichen Misserfolgen umzugehen“, so die Oberkirchenrätin. Diese Haltung mache Menschen unfrei, weshalb sie forderte: „Also einfach mal ein Wagnis eingehen, auch in unserer Kirche! Vielleicht entdecken wir ja genau dabei Gottes Plan mit uns.“

Ein Videoimpuls in dieser Form ist nicht nur ein erstmals erprobtes Verkündigungsformat des Landeskirchenrats, sondern auch die erste gemeinsame geistliche Auseinandersetzung des leitenden Gremiums in seiner aktuellen Zusammensetzung. Georg Wenz, stellvertretender Direktor der Evangelischen Akademie der Pfalz, verknüpft die einzelnen Impulse musikalisch am Saxophon. Making-of-Eindrücke der Aufnahmen lassen sich auf dem Instagram-Kanal (www.instagram.com/evkirchepfalz) der Landeskirche finden.

In der Protestantischen Stadtkirche Kusel setzte sich Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst am Reformationstag auch mit dem Thema Freiheit auseinander. In ihrer Predigt zum Paulus-Wort „Zur Freiheit hat uns Christus befreit“ aus dem Galaterbrief rief sie dazu auf, diese Befreiung zur Freiheit zu verinnerlichen: „Uns ist längst Gnade widerfahren. Gott stellt keine Hürden auf. Aber wir tun das. Wir tragen Bedenken vor uns, nicht das Banner der Freiheit. Wir bauen Hürden der Gleichgültigkeit, der Kleingläubigkeit, der Ratlosigkeit. Und eben der Wertlosigkeit. Und mit all diesen Hürden berauben wir uns genau der inneren Freiheit des Herzens, die Gott uns schenkt. Der Freiheit eines Christenmenschen, der weiß, was er wert ist, und tut, was richtig ist.“

Hintergrund: Der Reformationstag erinnert an den Thesenanschlag Martin Luthers am 31. Oktober 1517 in Wittenberg. Seine 95 Thesen gegen den Ablass gelten heute als Beginn der Reformation. Deshalb feiern Protestantinnen und Protestanten am 31. Oktober Reformationstag und bekräftigen die Bedeutung der Reformation und ihren Auftrag in Gottesdiensten und Veranstaltungen.

Der Videoimpuls ist abrufbar unter www.evkirchepfalz.de/mediathek oder auf dem YouTube-Kanal der Landeskirche www.youtube.com/evkirchepfalz

Foto: lk/Edelmann
05.11.2021

Terminkalender des Bistum Speyer für November 2021

Ein Hinweis:
Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie können Termine kurzfristig ausfallen. Alle Veranstaltungen die stattfinden, werden unter Berücksichtigung der geltenden Hygieneregeln durchgeführt.

1.11. -12.11.17 bis 17.30 Uhr; tägliches ökumenisches Klimagebet auf dem Rathausplatz Landau, dem Marktplatz Neustadt und dem Domplatz Speyer zur UN-Klimakonferenz in Glasgow. Veranstalter: ökumenischer Arbeitskreis Globale Verantwortung des Bistums Speyer und des Diakonischen Werkes der Pfalz 
3. – 6.11.Weihbischof Otto Georgens nimmt an der Vollversammlung der Französischen Bischöfe in Lourdes vom 3. bis 6. November 2021 teil. 
4. – 7.11.Politische Bildungsfahrt nach Leipzig unter dem Titel „Unsere Geschichte – Unsere Kirche – Unsere Werte“. Angebot für Jugendliche und junge Erwachsene ab 15 Jahren. Veranstalter: Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). 
5.11.101-jähriges Jubiläum des Klerusvereins der Diözese Speyer e. V. im Geistlichen Zentrum Maria Rosenberg bei Waldfischbach-Burgalben. 17 Uhr Pontifikalamt mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann 18 Uhr Festvortrag mit Bischof Dr. Franz Jung 
5.11.18 Uhr Firmung durch Generalvikar Andreas Sturm in Ramstein. 
5. – 7.11.Wochenendseminar für Frauen mit Interesse an Spiritualität, Ökumene und Interkulturalität im Bischöflichen Priesterseminar St. German in Speyer. Leitung: Monika Kreiner, Referentin für Frauenseelsorge im Bistum Speyer und ökumenisches Team. 
6.11.14 Uhr Firmung durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in Lambrecht, Hl. Johannes XXIII. 18 Uhr Firmung durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in Lambrecht, Hl. Johannes XXIII. 
6.11.10 UhrFirmung durch Generalvikar Andreas Sturm in Ramstein.
14 Uhr Firmung durch Generalvikar Andreas Sturm in Ramstein.
 
6.11.19 Uhr Vortrag und Konzert „Musik aus dem Schatten des Unsagbaren“ – Leben und Werk des Komponisten Viktor Ullmann in der Pfarrkirche St. Maria in Landau. Veranstalter: Katholische Erwachsenenbildung und Evangelische Kirche der Pfalz. 
7.11.14 Uhr Einweihung der sanierten Kapelle auf der Kleinen Kalmit bei Landau-Arzheim durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann. 
8.11.„Lebenskreuzwege“ – Offene Andacht für Trauernde 18.30 Uhr in der Seminarkirche des Priesterseminars St. German in Speyer (Am Germansberg 60). 
8.11.19 Uhr bis 20 Uhr „Brot und Palaver“ – Dialogreihe des BDKJ Speyer. Der BDKJ lädt im zwei-Wochen-Rhythmus Akteur*innen aus Kirche, Politik und Gesellschaft ein, um pünktlich zur Abendessenszeit über aktuelle Themen zu sprechen. Die Veranstaltung findet online über Big Blue Button statt. 
8.11.19.30 Uhr bis 21 Uhr Vortrag zum Thema „Die letzten Christen – Flucht und Vertreibung aus dem Nahen Osten“ im Friedrich-Spee-Haus in Speyer (Edith-Stein-Platz 6). Referent: Dr. Andreas Knapp, Leipzig Veranstalter: Forum Katholische Akademie 
8.11.16.45 Uhr Gedenkveranstaltung zur Reichsprogromnacht am St.-Georgsbrunnen in Speyer mit Beitrag von Generalvikar Andreas Sturm. Veranstalter: DBG 
9.11.1821 (Neu)Gründung des Domkapitels vor 200 Jahren. 
9.11.1821 Bischofsweihe von Matthäus Georg von Chandelle. 
11.11.1996 Besuch von Ministerpräsident Kurt Beck anlässlich der Vertragsunterzeichnung zur Förderung des Domes durch das Land Rheinland-Pfalz (vor 25 Jahren). 
11.11.Aktion „Kleider teilen“- Motto: „Ein bisschen so wie Martin möcht` ich manchmal sein“ Kleider-Sammelaktion des Kolpingwerkes Diözesanverband Speyer in Kooperation mit dem Referat Seelsorge in Kindertagesstätten 
12.11.17 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in Schifferstadt. 
12.11.17:30 Uhr, Offizielle Einbindung der ökumen. Notfallseelsorge in den Katastrophenschutz mit Vertretern der Kirchen der Stadt Ludwigshafen; Ort: Katastrophenschutzhalle Lu-Maudach 
12. – 13.11.Dream big: Wochenende für Pionier:innen in der Jugendherberge Pirmasens. Zeit für die ökumenische Vernetzung, das Reflektieren der eigenen Erfahrungen und Inspiration von ‚Pionieren in der Kirche‘. 
13.11.9 Uhr bis 13 Uhr „500 Jahre Reichstag zu Worms: Die Bedeutung des Wormser Reichstags für die Reformation Luthers und den Fortgang der Reichsgeschichte“ im Kloster Neustadt, Waldstr. 145, 67434 Neustadt. Kooperation des Klosters Neustadt und der Katholischen Erwachsenenbildung Bistum Speyer. 
13.11.Online-Workshop 1: Leadership im kirchlichen Kontext 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr Online-Workshop mit dem Team von Bukal ng Tipan. Bukal ng Tipan ist ein Pastoralinstitut auf den Philippinen. Die Praxis der kirchlichen Basisgemeinschaften und Formen einer partizipativen Kirche sind die zentralen Themen der „Bukalis“. 
13.11.Herbst-Diözesankonferenz der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) – Diözesanverband Speyer im Heinrich-Brauns-Haus in Enkenbach-Alsenborn. 
13.11.14.30 Uhr bis 16.30 Uhr Liturgisches (gottesdienstliches) Orgelspiel für Pianistinnen und Pianisten. Workshop für alle Pianistinnen und Pianisten mit Erfahrung mit der Orgel in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Bellheim. Leitung: Dekanatskantor Bernd Greiner 
13.11.17 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in Schifferstadt. 
13.11.19.30 Uhr Orgelkonzert im Rahmen des „Internationalen Orgelzyklus“ mit Domorganist Markus Eichenlaub im Speyerer Dom. 
14.11.10 Uhr Erwachsenenfirmung durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom. 
14.11.10 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in Grünstadt. 16 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in Grünstadt. 
14.11.16 Uhr „Meisterwerke der Synagoge“ – Konzert mit Werken von Salomone Rossi, Louis Lewandowski, Salomon Sulzer, Samuel Lampel, Heinrich Schalit und anderen im Speyerer Dom. Veranstalter: Katholische Erwachsenenbildung und Evangelische Kirche der Pfalz 
15.11.18 Uhr bis 19.30 Uhr kfd-Online-Impuls: Frauenpower Veranstalter: Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) 
16.11.18 Uhr bis 21 Uhr Vollversammlung des Katholikenrates im Bistum Speyer. Videokonferenz 
17.11.17 Uhr bis 21 Uhr Praxisseminar unter dem Thema „Wie Glaube Geschmack gewinnt“. Die Veranstaltung wendet sich an haupt- und ehrenamtlich Engagierte in den Gemeinden, Schulen und karitativen Einrichtungen. Sie gibt einen Überblick über aktuelle Konzepte von Glaubenskursen und Gesprächsformaten. Online-Veranstaltung 
17.11.Gedenktag für die Wohltäter des Doms, die bayerischen Könige, die Förderer des Doms aus dem Dombauverein und der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer und alle, die zum Erhalt des Speyerer Doms beigetragen haben. 18 Uhr Kapitelsamt mit Vesper im Speyerer Dom. 
18.11.9 Uhr Grußwort von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann bei der Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche). 
19.11.1996 Besuch von Avi Primor, Botschafter des Staates Israel (vor 25 Jahren). 
19.11.8.30 UhrPontifikalamt zum Elisabethentag im Speyerer Dom mit Verleihung des Nardini-Preises 2021. 
19.11.19 Uhr Eucharistiefeier mit Weihbischof Otto Georgens zum Abschluss des „Jahres des heiligen Josefs“ in der Wallfahrtskirche des Geistlichen Zentrums Maria Rosenberg bei Waldfischbach-Burgalben. 
20.11.Online-Workshop 2: Gemeinsam unterwegs: Reflexion zu Kirche und Partizipation 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr Online-Workshop mit dem Team von Bukal ng Tipan. Bukal ng Tipan ist ein Pastoralinstitut auf den Philippinen. Die Praxis der kirchlichen Basisgemeinschaften und Formen einer partizipativen Kirche sind die zentralen Themen der „Bukalis“. 
20.11.Ausbildung von Kirchenführer.innen 13.30 Uhr bis 17 Uhr Schnuppertag in Neustadt. Veranstalter: Katholische Erwachsenenbildung Bistum Speyer, Große Pfaffengasse 13, 67346 Speyer. 
20.11.14 Uhr Firmung durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in Contwig, Hl. Pirminius. 18 Uhr Firmung durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in Contwig, Hl. Pirminius. 
20.11.18 Uhr Festgottesdienst mit Weihbischof Otto Georgens anlässlich des 130-jährigen Jubiläums des Kath. Arbeitervereins Bellheim in der Kirche in Bellheim. 
20.11.Ab 18 Uhr „United Praise“ – Ökumenischer Lobpreisgottesdienst im Dom zu Speyer. Veranstalter: Bistum Speyer, Evangelische Kirche der Pfalz, WDG Speyer und Vineyard Speyer 
21.11.11 Uhr Kapitelsamt mit Weihbischof Otto Georgens in der Friedenskirche St. Bernhard in Speyer mit Gräbersegnung. 
21.11.Diaspora Sonntag 
21.11.Studienseminar für Frauen mit dem Titel „Steht auf“. Veranstalter: Katholischer Deutscher Frauenbund, Diözesanverband Speyer e. V.   
24.11.Online-Studientag „Prävention“ für Neubeschäftigte an kirchlichen Schulen. 
24.11.18 Uhr bis 20 Uhr Informationsveranstaltung „Evaluierung der Umsetzung des Seelsorgekonzeptes des Bistums Speyer – Der Geist ist es, der lebendig macht“. Video-Zoom-Vortrag von Professor Bernhard Spielberg. 
26.11.19 Uhr Diözesanehrung des Kolpingwerkes Diözesanverband Speyer in Frankenthal. Im Rahmen eines festlichen Empfangs ehrt das Kolpingwerk die von den örtlichen Kolpingfamilien und Bezirksverbänden vorgeschlagenen Kolpingmitglieder mit der Diözesanehrenurkunde. 
26. – 28.11.Adventswochenende für allein erziehende Frauen und ihre Kinder bis 16 Jahren im Kardinal-Wendel-Haus in Homburg. Leitung: Annette Bauer-Simons, Diözesanreferentin Veranstalter: Bischöfliches Ordinariat, Seelsorge in Pfarrei und Lebensräumen: Frauen, Webergasse 11, 67346 Speyer 
28.11.Prävention sexualisierter Gewalt 10 Uhr bis 17 Uhr Präventionsschulung in Kaiserslautern (Edith-Stein-Haus). Veranstalter: Abteilung Jugendseesorge in Kooperation mit BDKJ Speyer. 
27.11.Diözesanversammlung des Bistums Speyer im Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen. 
27.11.18 Uhr Vesper zum Großen Gebet der Dompfarrei Pax Christi im Speyerer Dom. 
28.11.10 Uhr Amt der Dompfarrei Pax Christi zum Abschluss des Großen Gebets im Dom zu Speyer. 
29.11.-1.12.Jahrestagung der katholischen Religionslehrer/-innen an Berufsbildenden Schulen der Diözese Speyer zum Thema „Gerechtigkeit“ im Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen. 
30.11.1991 Tod von Bischof Isidor Markus Emanuel (vor 30 Jahren). 

Text: Bistum Speyer Foto: © Speyer 24/7 News
05.11.2021

„Kirche hat eine Zukunft. Natürlich hat sie die.“

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst rückte Gemeindestrukturen und „Knotenpunkte des Lebens“ in den Mittelpunkt ihres Vortrags zum Reformationstag in Eisenberg.

Eisenberg, Speyer (lk/is)In der Protestantischen Stadtkirche in Eisenberg sprach Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst am Reformationstag über das Thema „Kirche und Zukunft“. Im Anschluss diskutierte sie mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Veranstaltung. Gesellschaftlichen Diskussionen, ob Kirche angesichts sinkender Mitgliedszahlen überhaupt eine Zukunft habe, trat die Kirchenpräsidentin entschieden entgegen: „Ich sehe uns nicht als die Titanic Gottes, die am Eisberg der Zeit gestrandet ist.“ Kirche sei nicht nur eine sichtbare Institution „mit Strukturen, die gottgegeben scheinen, aber menschengemacht sind. Kirche ist vor allem von Gott gestiftete Gemeinschaft von Menschen. In diesem Sinne hat Kirche eine Zukunft. Natürlich hat sie die. Und nicht deshalb, weil wir es reißen und in unglaublich mühseligen Debatten und Diskussionen um den Kurs des Schiffes endlich wieder zur Erfolgsgeschichte werden. Sondern weil Gott diese Kirche will.“ Mit Blick auf den Aufbau von Gemeinden skizzierte Dorothee Wüst Reformbedarfe. Kirche baue auf dem Wohnortprinzip auf: Da wo ich wohne, gehöre ich zur Gemeinde. Das sei praktisch, aber für viele Menschen und Lebensmodelle nicht nachvollziehbar, so Wüst: „Wir leben in Zeiten, in denen die Menschen so mobil sind wie nie zuvor. Kaum einer verbringt sein gesamtes Leben am ein und selben Ort.“ Mit Blick auf unsere Vorfahren im Glauben, auf Israel als „wanderndes Gottesvolk“, müssten wir uns eingestehen: „Gemeinde Gottes, Gemeinschaft Gottes ereignet sich, wo er es will, nicht notwendig dort, wo wir es planen. Und sie ist viel weiter und größer als die Parochie, in der ich lebe. Und das ist ein deutlicher Fingerzeig in die Zukunft.“ Grundsätzlich warb die Kirchenpräsidentin für einen pragmatischen Blick auf die Gegenwart und Zukunft: „Noch immer gehören circa 480.000 Menschen zu unserer pfälzischen Landeskirche. Die werden niemals alle hochverbunden sein und jeden Sonntag zum Gottesdienst kommen.“ Trotzdem seien diese Menschen ansprechbar, gerade an den „Knotenpunkten“ des Lebens mit Kasualien wie Taufe und Traugottesdienst. Von diesen kirchlich begleiteten Anlässen würden die Menschen lange zehren, selbst wenn sie nicht an den Sonntagen darauf in die Kirche kämen. Und noch weitere Momente im Leben von Menschen könnten entdeckt werden: „Am Übergang von Kita zu Schule, von Schule zu Beruf. Beim Verlust des Berufs, beim Wechsel des Wohnortes. Wenn die Liebe verloren geht, wenn Liebe keine Erfüllung findet. Wenn Freundschaft sich ein Leben lang bewährt, wenn Kinder das Haus verlassen. So viele Beispiele für hochemotionale Lebensmomente, die die Chance haben, Gottesmomente zu sein.“ Diese Lebensstationen sollten zunehmend in den Blick kirchlicher Arbeit rücken. Am Ende ihres Vortrags lud Dorothee Wüst die Zuhörerinnen und Zuhörer zum gemeinsamen Austausch und zur Diskussion ein und betonte: „Die Geschichte Gottes wird mit uns ein weiteres Kapitel schreiben.

Hintergrund: Der Reformationstag erinnert an den Thesenanschlag Martin Luthers am 31. Oktober 1517 in Wittenberg. Seine 95 Thesen gegen den Ablass gelten heute als Beginn der Reformation. Deshalb feiern Protestantinnen und Protestanten am 31. Oktober Reformationstag und bekräftigen die Bedeutung der Reformation und ihren Auftrag in Gottesdiensten und Veranstaltungen.

Foto: lk/Landry

Beitrag zu nachhaltiger Wirtschaft und Entlastung der Umwelt

Bischöfliches Ordinariat spendet ausgediente Diensthandys an Hilfswerk „missio“

Speyer – Insgesamt 265 veraltete oder defekte Diensthandys hat das Bischöfliche Ordinariat an das internationale katholische Hilfswerk „missio“ gespendet. Die ausgedienten Geräte werden wiederaufbereitet oder recycelt. Enthaltene Rohstoffe wie Gold, Silber und Kupfer werden wieder genutzt. Der Erlös in Höhe von rund 1.400 Euro fließt in pastorale und soziale Projekte von „missio“.

„Die nachhaltige und umweltgerechte Entsorgung von Altgeräten hat für uns einen hohen Stellenwert“, erklärt Dr. Achim Knoll, Leiter der EDV-Abteilung des Bischöflichen Ordinariats. Durch die Wiederaufbereitung von mehr als 200 der ausrangierten Diensthandys wurde der CO 2-Ausstoss um fast 12.000 Kilogramm verringert. „Die Wiederaufbereitung der Geräte entlastet die Umwelt und trägt zu einem nachhaltigen und sozialen Wirtschaftskreislauf bei“, unterstreicht Achim Knoll. Die auf den Geräten vorhandenen Daten wurden zuvor in einem datenschutzkonformen und zertifizierten Verfahren vollständig gelöscht. Das Hilfswerk „Missio“ mit Sitz in München arbeitet bei der Handyverwertung mit dem Unternehmen „green2B“ zusammen, deren Team zur Hälfte durch Menschen mit Behinderung verstärkt wird. „Dadurch wird zusätzlich die dauerhafte Teilhabe von Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft und auf dem Arbeitsmarkt unterstützt“, erläutert Knoll.

Weitere Informationen: https://www.missio-hilft.de/mitmachen/aktion-schutzengel/handys-spenden/unternehmen/

Bistum Speyer
05.11.2021

Weihbischof Georgens in Lourdes

Teilnahme an Vollversammlung der französischen Bischöfe

Speyer – Weihbischof Otto Georgens wird vom 3. bis 6. November als Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz an der Vollversammlung der französischen Bischöfe in Lourdes teilnehmen.

Die Vollversammlung befasst sich unter anderem mit Fragen der Ökologie im Gefolge der Enzyklika „Laudato Si“ von Papst Franziskus („Der Schrei der Erde und der Schrei der Armen“). Weitere Themen sind die Maßnahmen gegen sexuellen Missbrauch in der Kirche sowie Beratungen über Verbesserungen in der Struktur der Französischen Bischofskonferenz.

Der Speyerer Weihbischof hat in den vergangenen Jahren bereits mehrfach an der Konferenz der französischen Bischöfe teilgenommen.

Weitere Informationen über die katholische Kirche in Frankreich und die französische Bischofskonferenz: www.eglise.catholique.fr

Bistum Speyer
05.11.2021

„Von Gott den Weg der Demut lernen“

Gottesdienst zum Weltmissionssonntag mit Bischof Édouard Sinayobye, dem neuen Bischof der ruandischen Partnerdiözese Cyangugu

Speyer – Er wurde mit afrikanischen Trommelklängen in der Speyerer Kathedrale begrüßt: Édouard Sinayobye, der neue Bischof der Diözese Cyangugu in Ruanda, dem Partnerbistum des Bistums Speyer. Anlässlich des Weltmissionssonntags zelebrierte er gemeinsam mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Weihbischof Otto Georgens, dem Bischofsvikar des Bistums Speyer für weltkirchliche Aufgaben, den Gottesdienst im Speyerer Dom. Die Tage davor hatte Bischof Sinayobye bereits Gottesdienste in den Gemeinden Erfenbach und Kaiserslautern gefeiert, die mit ihren ruandischen Partnergemeinden seit vielen Jahren eng verbunden sind.

„Gott kommt dem Menschen zu Hilfe, er heilt und rettet ihn“, sagte Bischof Sinayobye in der Predigt zum Evangelium vom blinden Bettler Bartimäus. Das physische Leiden sei in der Perspektive des Glaubens ein Leiden an „geistlicher Blindheit“. Als Symptome nannte Sinayobye: „nicht mehr die Schuld im eigenen Leben sehen, nicht mehr in der Beichte seine Schuld bekennen, aufgehen in den Geschäften der Welt, nicht mehr beten oder zu wenig beten, Gott den Zugang zum persönlichen Leben verwehren“. Gott höre den Schrei des Armen.

„Möchten wir, dass Gott seinen Blick auf uns richtet?“, fragte Sinayobye. „Dann müssen wir klein werden vor ihm, den Weg der Demut lernen.“ Die Welt schätze die Demut nicht. Gott allein lehre diese Weisheit. „Nur so kann Gott uns anschauen, unser Gebet erhören.“ Gott garantiere, dass er den Schrei der Armen jederzeit erhört. Er lasse sich finden von denen, die ihn mit lauterem Herzen suchen. „Er ist da bei den Kranken, den Verzweifelten, den jungen Menschen, um ihnen den Weg zum Glück zu zeigen. Seine Anwesenheit schenkt er den Familien, den Geschiedenen. Er will Aufnahme finden bei denen, die den Glauben verloren haben.“

Die gegenwärtige Welt sei ein „Waisenkind Gottes“, so Sinayobye. „Sie braucht die Zärtlichkeit Gottes, seine Barmherzigkeit.“ Heilung baue auf Vertrauen auf. „Damit Gott in unserem Leben wirkt, braucht es das gläubige Vertrauen daran, dass Gott in unserem Leben wirken kann, Gott Gott sein lassen in unserem Leben.“ Sinayobye sprach auch von den „dunklen Momenten“ im Leben, in denen „wir die Dinge nicht so sehen, wie Gott sie sieht“. Das seien Situationen, in denen „uns die Gegenwart Gottes verborgen bleibt, in denen wir denken, dass die Welt gesteuert wird durch die Klugheit des Menschen, seine Intelligenz.“ Bischof Sinayobye ermutigte die Gläubigen dazu, Gott um das Geschenk des Sehens zu bitten und in der Schule Jesu zu lernen, nach seinem Beispiel zu leben.

Der Weltmissionssonntag ist die größte Solidaritätsaktion der Katholikinnen und Katholiken weltweit. Mehr als 100 päpstliche Missionswerke sammeln an diesem Tag auf allen Kontinenten für die soziale und pastorale Arbeit der Kirche in den 1100 ärmsten Bistümern der Welt. Papst Pius XI. hat den Sonntag der Weltmission 1926 eingeführt. Im selben Jahr wurde er auch erstmals in Deutschland begangen.

Weitere Informationen zum Weltmissionssonntag: www.missio-hilft.de

Bistum Speyer
05.11.2021

„Die gemeinschaftliche Begeisterung der Christinnen und Christen spüren“

Nach längerer Pause findet der ökumenische Lobpreisgottesdienst United Praise wieder im Dom zu Speyer statt

Speyer – Am Samstag, dem 20. November, findet ab 18 Uhr United Praise im Dom zu Speyer statt. Der ökumenische Lobpreisgottesdienst setzt auf viel Livemusik, unterbrochen von kurzen spirituellen Impulsen. Die Veranstaltung wird an dem Abend zwei Mal stattfinden, damit unter 3G-Bedingungen möglichst vielen Menschen teilnehmen können. Die Sitzplatzreservierung ist ab sofort geöffnet, vor Ort muss dann lediglich der 3G-Nachweis vorgelegt werden. Selbst mitgebrachte Schnelltests können auch direkt am Dom gemacht werden.

Im November wird ein besonderer Geist im Dom zu Speyer herrschen. Nach langer Corona-Pause kommen Bands, Prediger und Predigerinnen von Bistum Speyer, Evangelischer Kirche der Pfalz, WDG Speyer und Vineyard Speyer erneut zusammen, um die christliche Einheit zu feiern. „Es war lange auf der Kippe gestanden, ob überhaupt und wie United Praise nach der langen Corona-Durststrecke durchgeführt werden kann. Weil so viele danach gefragt und uns ermutigt haben, weil alles auch im Gebet gereift ist, freuen wir uns sehr darauf jetzt einladen zu können. Wir hoffen sehr, dass wir den Dom gleich zwei Mal füllen können mit Lobpreis und Dank.“, kommentiert Franz Vogelgesang, Domkapitular und Hauptabteilungsleiter Seelsorge im Bistum Speyer.

„Es gibt Veranstaltungen, die vor allem über die persönliche Begegnung funktionieren. Wir haben in der Vergangenheit die gemeinschaftliche Begeisterung der Christinnen und Christen bei United Praise gespürt, in Form kleiner Gesten und großer Lautstärke – wir freuen uns darauf, diese Erfahrung endlich wieder weitergeben zu können.“, so Stefan Fröhlich, Pfarrer der Protestantischen Kirchengemeinde Maxdorf.

Da die Sitzplätze für beide Veranstaltungen stark limitiert sind, ist eine Anmeldung über die Website von United Praise nötig. Es gilt die 3G-Regel und im gesamten Innenraum des Doms besteht beim Gehen Maskenpflicht. Der Einlass für den ersten Block startet um 17:30 Uhr, mit Ende gegen 20 Uhr. Block öffnet um 20:30 Uhr, mit Ende gegen 23 Uhr. Parkplätze gibt es in unmittelbarer Nähe des Doms sowie dem fünf Minuten entfernten Festplatz.

Weitere Informationen: https://unitedpraise.de

Text: Bistum Speyer Foto: © Klaus Landry
05.11.2021

Bistum veröffentlicht Jahresabschlüsse für das Jahr 2020

Prüfung durch unabhängige Wirtschaftsprüfer – Abschlüsse im Internet für alle Interessierten transparent einsehbar

Speyer – Das Bistum Speyer hat die Jahresabschlüsse seiner diözesanen Haushalte für das Jahr 2020 veröffentlicht. Dazu zählen die Haushalte des Bistums, des Bischöflichen Stuhls, des Domkapitels, der Pfarrpfründestiftung und der Emeritenanstalt. Die Abschlüsse wurden von unabhängigen Wirtschaftsprüfern geprüft. Sie bestätigen dem Bistum Speyer eine ordnungsgemäße Rechnungslegung in voller Übereinstimmung zu den Vorschriften des Handelsrechts. Die Jahresabschlüsse stehen auf der Internetseite des Bistums zur Ansicht bereit.

Der Jahresabschluss des Bistums weist für das Jahr 2020 ein negatives Jahresergebnis von rund 500.000 Euro aus. „Der Haushalt des Jahres 2020 war stark von den Auswirkungen der Corona-Pandemie bestimmt. Die negativen Folgen der Pandemie für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt zeigen sich auch bei den Kirchensteuern, die rund14 Millionen Euro unter dem Vorjahresniveau lagen“, erläutert Diözesan-Ökonom Peter Schappert, Leiter der Hauptabteilung Finanzen und Immobilien des Bischöflichen Ordinariats. Die Erträge aus Kirchensteuern beliefen sich im Jahr 2020 auf rund 132 Millionen Euro – gegenüber rund 146 Millionen im Jahr 2019. Der größte Ausgabeposten waren die Personalaufwendungen in Höhe von rund 78 Millionen Euro. Sie lagen um rund 8 Millionen Euro höher als im Vorjahr. Hauptgrund dafür ist die Übernahme der Trägerschaft für die St. Franziskus-Schulen in Kaiserslautern durch das Bistum Speyer. Rund 67 Millionen Euro hat das Bistum Speyer 2020 als Zuschüsse für die Pfarreien, den Diözesan-Caritasverband und weitere kirchliche Rechtsträger verausgabt.

Weitere Informationen zu den Jahresabschlüssen des Bistums: https://www.bistum-speyer.de/bistum-speyer/finanzen/haushalte/

Bistum Speyer
05.11.2021

Neue Internetseite: kirchenjahr.jetzt

Plattform dient der Vernetzung und dem Austausch von Engagierten im Bereich Katechese und Liturgie

Tanja Rieger und Clemens Schirmer haben die neue Plattform kirchenjahr.jetzt initiiert. Foto: Bistum Speyer

Speyer – Kirchenjahr.jetzt ist der Name einer neuen Internetplattform im Bistum Speyer, die Ideen, Materialien und Informationen rund um das Thema Kirchenjahr übersichtlich bündeln will. Zu finden sind dort Anregungen und Ideen zur Feier der im Kirchenjahr wiederkehrenden Feste aber auch zur Vorbereitung und Gestaltung von Feiern wie Erstkommunion oder Firmung, zu besonderen liturgischen Anlässen oder Andachten wie zum Beispiel Hausgottesdienste. Initiiert haben das Projekt Tanja Rieger, Referentin für Katechese, und Clemens Schirmer, Referent für Liturgie im Bistum Speyer.

„Die Seite ist interaktiv und soll vor allem dem Vernetzen derjenigen dienen, die in den Pfarreien im Bereich Katechese und Liturgie engagiert sind. Sie soll zur gemeinsamen Plattform für Veranstaltungen, Angeboten, Ideen und Materialien zum Kirchenjahr werden, damit man auf einen Blick alles findet“, erklären die beiden Initiatoren.

Über die Blogfunktion auf der Seite kann jede und jeder ihre/seine Ideen und Anregungen zur Gestaltung der Feste im Kirchenjahr und darüber hinaus einstellen. „Wir haben bereits sehr gute Erfahrungen mit Padlets, also digitalen Pinnwänden, zu ganz unterschiedlichen Themen gemacht. Es gibt einen großen Erfahrungsschatz von Menschen, die sich in Pfarreien engagieren und diesen Schatz wollen wir mit kirchenjahr.jetzt einem größeren Kreis von Engagierten zugänglich machen.“

Noch enthält die Plattform Lücken, „aber sie ist auf Zuwachs angelegt und wird sich nach und nach füllen“, sind sich Rieger und Schirmer sicher.

Mehr Informationen: https://www.kirchenjahr.jetzt

Kontakt:
Tanja Rieger
Bischöfliches Ordinariat
Pastorale Grunddienste – Katechese
Webergasse 11,  67346 Speyer
Tel. 06232/ 102 315
E-Mail: katechese@bistum-speyer.de

Clemens Schirmer
Bischöfliches Ordinariat
Pastorale Grunddienste – Liturgie
Webergasse 11,  67346 Speyer
Telefon 06232 / 102 314
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Bistum Speyer
05.11.2021

Arbeiten an der Afrakapelle

Regenrinne wird erneuert – mit großer Wirkung für die kleine Kapelle

Speyer – Kleine Veränderung, große Wirkung. So könnte man die Maßnahme, die derzeit an der Afrakapelle am Speyerer Dom durchgeführt wird, zusammenfassen. Jahrzehntelang wurde das Regenwasser von der Vierungskuppel in großen Teilen auch über das Dach der Afrakapelle abgeleitet. Diese Wasserführung funktionierte jedoch sehr unzureichend, so dass Feuchtigkeit über den östlichen Abschnitt der Außenwand eintrat. Das zeigte sich unter anderem an einer Schimmelproblematik, die auch nach umfassenden Sanierungsarbeiten und einem neuen Innenanstrich der Kapelle fortdauerte.

Das Problem der zu hohen Luftfeuchtigkeit im Innern der Kapelle wurde nun von zwei Seiten angegangen: Zum einen wird das Regenwasser von der Vierungskuppel zukünftig über eine Regenrinne und zwei separate Fallleitungen in die beiden Turmkehlen nach unten geleitet. Zum anderen wird die Rinne an der Afrakapelle vergrößert. Dies ist nötig, da die Dimensionen überall am Dom für den Jahrhundertregen nicht mehr ausreichen. Zudem war die Rinne verbogen und hatte kein richtiges Gefälle mehr. Des Weiteren wird der Abschluss des Daches zum Pultdach, in der Fachsprache Ortgang genannt, so verändert, dass das Wasser zukünftig in die Rinne geführt wird und nicht an der Westfassade herunterläuft. Die Maßnahme resultiert auch aus den zunehmenden Wetterbedingungen, an die sich der Dom in nächster Zeit anpassen muss.

Während der erste Teil mit den Maßnahmen an der Vierungskuppel bereits abgeschlossen werden konnte, erfolgt nun in einem zweiten Schritt die Erneuerung der Rinne an der Kapelle selbst. Auf Grund der Größe und der Besonderheit des Doms schlagen dabei auch kleinere Maßnahmen zu Buche: 15.000 Euro kostet die derzeitige Erneuerung der Regenrinne und die Umarbeitung des Ortganges. „Dies ist ein exzellentes Beispiel für eine kleine, scheinbar unspektakuläre Maßnahme, die für den Bauerhalt jedoch eine immense Bedeutung hat“, sagt Dombaumeisterin Drabik. Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl ergänzt,  „Auch wenn sie nicht schön aussehen, so sind Gerüste am Dom ein gutes Zeichen, denn sie zeigen, dass an seiner Erhaltung gearbeitet wird.“ Das Gerüst an der Afrakapelle wird noch bis Ende Oktober stehen.

Die Afrakapelle auf der Nordseite des Doms gehört zum alten, romanischen Baubestand des Doms. Sie ist die Sakramentskapelle, Ort des stillen Gebetes und in ihr wurden vor Beginn der Corona-Pandemie die Werktagsmessen gefeiert.  Erbaut wurde die kleine Kapelle unter Kaiser Heinrich IV. Ursprünglich umfasste sie nur zwei Joche. Später wurden, nach dessen teilweiser Zerstörung, die Reste des benachbarten „kleinen Paradieses“ angegliedert. Als Patrozinium der Kapelle wählte er die vor allem in Augsburg verehrte Heilige Afra. An deren Gedächtnistag, dem 7. August, wurde sein Sohn Heinrich V. geboren. Heinrich IV. selbst wurde in der ungeweihten Kapelle provisorisch beigesetzt, da er sich zum Zeitpunkt seines Todes noch im Kirchenbann befand. Seine Bestattung im Dom wurde erst fünf Jahre später möglich, nachdem sein Sohn Heinrich V. die Aufhebung des Kirchenbanns erwirkt hatte. Das Begräbnis fand am 7. August des Jahres 1111 statt. Am gleichen Tag, dem Gedenktag der Heiligen Afra, verlieh Kaiser Heinrich V. der Stadt Speyer umfassende Privilegien.

Domkapitel Speyer
05.11.2021

Erfolgreiches Qualitätsmanagement in Kindertagesstätten

Erster SpeQM-Kongress im Edith-Stein-Haus Kaiserslautern

Sie begrüßten die Teilnehmer des SpeQM-Kongresses (v.l.): Kanzleidirektor Wolfgang Jochim, Prisca Forthofer, Referentin für die Kindertagesstätten in der Abteilung Regionalverwaltungen und Kindertagesstätten und Joachim Vatter, Leiter der Abteilung Regionalverwaltungen und Kindertagesstätten im Bistum Speyer.
Foto: Friederike Jung

Kaiserslautern – Am Mittwoch, 6. Oktober, tagte der erste „SpeQM-Kongress“ im Edith-Stein-Haus in Kaiserslautern. Ein Forum, das Vertreter aus allen Bereichen, die am Qualitätsmanagement-Prozess der katholischen Kindertagesstätten des Bistums Speyer beteiligt sind, zum gegenseitigen Austausch und zur Inspiration einlud.

Der Saal im Edith-Stein-Haus war fast bis auf den letzten Platz besetzt. ­ Sehr zur Freude von Joachim Vatter, Leiter der Abteilung Regionalverwaltungen und Kindertagesstätten im Bistum, der die Veranstaltung mit einem humorigen Beispiel eröffnete. „Es ist mir egal, wenn in China ein Sack Reis umkippt. Aber kann es mir wirklich egal sein? Denn das Umkippen hat Auswirkungen, wenn dadurch vielleicht manche nichts zu essen bekommen. Mit einer entsprechenden Qualitätsplanung würde so etwas nicht passieren“, sagte Vatter und leitete damit zur Qualitätsplanung in den katholischen Kitas über – ein 2012 gestartetes bistumsweites Projekt zur Einführung des so genannten „Speyerer Qualitätsmanagements“ (SpeQM). Es hat zum Ziel, ein eigenes erarbeitetes Leitbild mit einem Qualitätsmanagementsystem zu unterlegen, um die Qualität der Kita-Arbeit zu reflektieren, zu sichern, weiterzuentwickeln und zu dokumentieren. „Zahlreiche Prozesse waren dafür nötig, vieles wollte geregelt sein, damit Fehler ausgeschlossen und Abläufe transparent werden. Dafür brauchte es Personal und Zeit.“ Doch der Einsatz habe sich gelohnt – mit der Etablierung des Qualitätsmanagements und der Erlangung des KTK-Qualitätsbriefes oder –Siegels. Diese Zertifikate werden vom Verband katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK)- Bundesverband e.V. vergeben.

Joachim Vatter dankte den Beteiligten für die Bereitschaft, nicht den einfachen Weg zu gehen, sondern sich der Herausforderung zu stellen. „Der Samen, den Sie mit Schulungen gelegt haben, haben Sie zur Ernte gebracht“, sagte er in Anlehnung an Erntedank. Nun komme es darauf an, die Pflanzen weiter gedeihen zu lassen oder etwas Neues zu einzupflanzen. Es gelte, die Anforderungen in den Blick zu nehmen, sie zu überprüfen und anzupassen, um das Qualitätsmanagement weiter zu pflegen. „Der heutige Tag soll die Möglichkeit des Austauschs aber auch des Innehaltens bieten“, sagte Vatter und kündigte an, dass der Kongress zu einer festen jährlichen Einrichtung werde.

Auch Kanzleidirektor Wolfgang Jochim, Hauptabteilungsleiter der Zentralstelle des Bischöflichen Ordinariats, sprach seine Anerkennung für das große Engagement im Rahmen des Projekts aus. „Vor fast zehn Jahren ist der Leitbildprozess in den 240 katholischen Kitas gestartet. Die vierte und letzte Staffel des Projekts findet Ende des Jahres statt, die Implementierung 2022.“

SpeQM finde Beachtung und Anerkennung auch über die Bistumsgrenzen hinweg, sagte Jochim und dankte allen, die „ihre Einrichtung unter die Lupe genommen, durchbuchstabiert und weiterentwickelt haben.“ Nach der Phase des Aufbaus sei es wichtig, den Prozess zu vertiefen, neue Themen aufzugreifen, inhaltliche Schwerpunkte zu setzen und die Vernetzung unter den Kitas auszubauen. „Wir hoffen, einen guten Weg eingeschlagen zu haben, um Kinder liebevoll zu begleiten.“

Prisca Forthofer, Referentin für die Kindertagesstätten in der Abteilung Regionalverwaltungen und Kindertagesstätten, gab im Anschluss einen Überblick über das Programm des Tages, das neben Impulsen und Workshops einen Vortrag von Magdalena Wilmanns, Referentin für das KTK-Gütesiegel Bundesrahmenhandbuch beim KTK-Bundesverband bot. Sie war online zugeschaltet und gab den Kongress-Teilnehmenden Anregungen zur Weiterentwicklung des Qualitätsmanagementsystems in den Kitas.

Text und Foto: Friederike Jung
05.11.2021

Internationale Musiktage mit überwältigendem Abschluss

14 Tage Musik von Mozart bis Mahler

Das Eröffnungskonzert der Internationalen Musiktage am 18. September 2021 im Dom. Der Domchor Speyer und das Barockorchester L´ arpa festante musizierten unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori das Requiem d-Moll, KV 626, von Wolfgang Amadeus Mozart.
Foto: © Dommusik Speyer / Klaus Landry

Speyer – „Mit großer Freude und Dankbarkeit blicken wir auf die diesjährigen Internationalen Musiktage zurück“, sagte Domkapellmeister Markus Melchiori am Ender der diesjährigen Konzertreihe. „Anders als im letzten Jahr hatten wir die Programme und Spielorte des Festivals von vorneherein unter Pandemie-Bedingungen geplant. Dass nun auch alles, wie gedacht, stattfinden konnte und das wir bei allen Konzerten ein dankbares und glückliches Publikum erleben durften, ist ein Geschenk“, so Melchiori. Die großen Konzerte im Dom waren stets ausverkauft, doch auch die anderen Spielstätten, wie die Kirche St. Joseph oder die Kirche des Priesterseminars, waren gut besucht.

Zehn unterschiedliche Konzertprogramme gab es vom 18. September bis zum 2. Oktober zu erleben. Aus Anlass des Jubiläums der Aufnahme des Doms auf die Liste des UNSECO-Welterbes vor 40 Jahren  stand das Festival in diesem Jahr unter der Überschrift „Himmlisches Jerusalem“. Den Auftakt machte, mit zwei ausverkauften Vorstellungen an einem Abend, das Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart. Hier heißt es bereits in den ersten (lateinischen) Versen: „Dir gebührt, Gott, Lobgesang in Zion, und dir soll das Gelübde erfüllt werden in Jerusalem.“

Auch die Komponisten Olivier Messiaen und Johann Sebastian Bach, deren Musik gleich in mehrere Konzerten zu hören war, haben in ihrer Musik immer wieder göttliche Räume beschworen. Zu den besonderen Konzertorten innerhalb des Doms gehört die Krypta – die größte ihrer Art. Neben dem bereits genannten Messiaen, dessen sphärische Klänge dort besonders gut zur Geltung kamen, war dort Musik auf den Spuren des Heiligen Olav in Fragmenten aus dem 13. Jahrhundert zu hören. Das Konzert der Ensemble Archaica  bezog mit wechselnden Aufstellungen die Architektur bewusst mit ein. Die Nachtmusiken, die um 21 Uhr begannen, konnten in diesem Jahr wieder in der kleinen barocken Klosterkirche St. Magdalena stattfinden, die für zwei Abende mit Solostreichmusik den passenden und intimen Rahmen bot.

Der niederländische Dirigent, Organist, Cembalist und Hochschullehrer Ton Koopmann und der international renommierte Bassbariton Klaus Mertens gastierten mit kammermusikalischen Werken von J.S. Bach, Georg Böhm, Gottfried Stölzel am 23. September 2021 in der Kirche St. Joseph.
Foto: © Dommusik Speyer / Klaus Landry

Zu den Stargästen der Internationalen Musiktage zählten der niederländische Dirigent, Organist, Cembalist und Hochschullehrer Ton Koopmann und der international renommierte Bassbariton Klaus Mertens, welche in der Kirche St. Joseph gastierten. Klaus Mertens war noch in einem zweiten Konzert für Singstimme und Orgel in der Kirche St. German zu Gast, bei dem Domorganist Markus Eichenlaub die dortige englisch-romantische Orgel aus dem Jahr 1890 spielte.

Konzert in der Kirche des Priesterseminars St. German. Am Donnerstag, 30. September gastierten hier Bariton Klaus Mertens und Domorganist Markus Eichenlaub.
Foto: © Dommusik Speyer / Klaus Landry

Eine Transkription der Orchestersinfonie von Louis Vierne sollte eigentlich bereits 2020 zum 150. Geburtstag des Komponisten im Dom aufgeführt werden. Der englische Organist David Briggs, der das Stück auf die Orgel übertragen hatte, konnte dieses Stück nun im Rahmen der Internationalen Musiktage erstmals dem Publikum innerhalb seines fulminanten Konzertabends vorstellen.

Das Abschlusskonzert der Internationalen Musiktage Dom zu Speyer 2021. Am 2. Oktober erklang Gustav Mahlers Symphonie Nr. 2 c-Moll, auch „Auferstehungssymphonie“ genannt, mit der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, dem Domchor Speyer und Gästen unter der Leitung von Michael Francis im Speyerer Dom.
Foto: © Dommusik Speyer / Klaus Landry

Den Schlusspunkt der Internationalen Musiktage bildete Gustav Mahlers monumentale „Auferstehungssymphonie“. Die zweite Symphonie aus der Feder Mahlers verkörpert sein lebenslanges, existenzielles Ringen – was sich in ihrer Form und ihrem überwältigenden Klangspektrum widerspiegelt. Dieser Klang vermochte den gesamten Dom in seiner Riesenhaftigkeit zu erfüllen. So kann die Aufführung der Mahler-Sinfonie, ohne Übertreibung, zu den musikalischen Sternstunden der Kathedrale gezählt werden. Nicht nur, dass die archaischen und universelle Musik sich in der Architektur des Doms widerspiegelte. Die Worte des Gedichts „Auferstehn, ja auferstehn“ von Friedrich Gottlieb Klopstock, das Mahler im letzten Satz vertonte, entfalteten im Dom eine Wirkung, die wohl niemanden, der dabei war, unberührt gelassen haben dürfte. Der Domchor stand dabei über den Gräbern der salischen Gründer des Doms, die sich dort, eben in der Hoffnung auf Auferstehung vor fast 1000 Jahren haben begraben lassen.

Text: Bistum Speyer Foto: © Dommusik Speyer / Klaus Landry
05.11.2021

„Jeder kann etwas tun“

Abschlussgottesdienst zur Aktion „Weltretter-Trendsetter – vielfältig natürlich“ in der St. Joseph-Kirche in Kirkel-Neuhäusel

Sie gestalteten den Abschlussgottesdienst zur Aktion „Trendsetter-Weltretter“ (von links) Umweltreferent Steffen Glombitza, Dekan Eric Klein, Pastor Stephan Panter, Dekan Dr. Thomas Holtmann und Pfarrer Detlev Besier.

Kirkel – „Mitten im Herzen des Biosphärenreservats Bliesgau“, wie Dekan Eric Klein, Pfarrei Heilige Familie, Blieskastel-Lautzkirchen, sagte, wurde am Sonntagnachmittag der Ökumenische Abschlussgottesdienst der Aktion „Weltretter-Trendsetter – vielfältig natürlich“ gefeiert. Etliche Gläubige waren der Einladung in die St. Joseph-Kirche in Kirkel-Neuhäusel gefolgt.

In seiner Begrüßung ging Dekan Klein auf die große Bedeutung der Artenvielfalt ein. Er verwies auf das komplexe System von Mensch und Umwelt, auf das Zusammenspiel von Kultur und Natur, deren Gleichgewicht es zu erhalten gelte. Klein wörtlich: „Es geht um die Grundfrage der ,Mitgeschöpflichkeit‘.“ Dieser Frage müssten sich auch die Kirchen stellen. Schließlich stünden wir alle vor einer existenziellen Bedrohung. Der Dekan nannte die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, die verheerenden Waldbrände in Griechenland und Spanien, das Erdbeben in Haiti als Folgen des Klimawandels. Diesen machte er aber nicht als einzige „große Krise“ aus, sondern auch die schwindende Biodiversität. Aufklärung tue Not. Klein warb für die Impulse der „Trendsetter-Weltretter“-Aktion: Diese geben Tipps und Anregungen, wie jeder sich auf lokaler und globaler Ebene einsetzen kann für „eine Welt, in der sich der Reichtum der Vielfalt wiederspiegelt“. In dieser Welt „der von Gott geschenkten Schöpfung“ sollten auch die nächsten Generationen noch leben dürfen.

„Wenn die Not groß ist, geht Gott einen neuen Bund mit den Menschen ein“, sagte Pastor Stephan Panter von der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde (Baptisten), Saarbrücken, und Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK). Einen solchen Bund schloss Gott mit Noah, als er ihn hieß, die Arche zu bauen. Auf diese Weise habe Gott „seine Leidenschaft für die Biodiversität gezeigt“, denn er habe alle Tiere, auch die unliebsamen, auf das Schiff geholt, „damit ihre Art fortbestehen kann“. Nach den einführenden Worten Panters trug Dr. Thomas Holtmann, Dekan des protestantischen Dekanats Homburg, die Bibelstelle aus dem Buch Mose vor.

Pastoralreferent Steffen Glombitza, Umweltbeauftragter im Bistum Speyer, und Pfarrer Detlev Besier, Leiter der Arbeitsstelle Frieden und Umwelt der Evangelischen Landeskirche der Pfalz, stellten den Regenbogen in den Mittelpunkt ihres Zwiegesprächs. Wegen seiner Buntheit, seiner Vielfalt gilt er als Symbol des ökumenischen Schöpfungsgedankens. „Der biblische Text“, nahm Glombitza Bezug auf die Lesung, „mahnt uns, so mit der Schöpfung umzugehen, dass der Regenbogen nicht seinen Sinn verliert.“ Er beflügle uns, ergänzte Besier, unsere Arbeitszeit mit der Friedens- und Schöpfungsgerechtigkeit zu verbinden. Ja, auch im Sinne politischen Handelns, bestätigte er eine Frage Glombitzas. Dieser wiederum warnte davor, Angst zu verbreiten oder Verbote auszusprechen. Er plädierte vielmehr dafür, global zu erklären, dass wir uns als Teil dieser Schöpfung begreifen und uns „für ein gutes Leben für alle“ einsetzen sollen. Als wichtig erachtete es der Umweltbeauftragte aufzuzeigen, was „schon passiert ist und dass jeder etwas tun kann“.

„Der Regenbogen hat dich angepiekst“, meinte Besier lachend. Und wenn nur zwei oder drei Menschen ebenfalls zu kleinen Aktionen motiviert worden seien – wie eine Blumenwiese anlegen oder ein Insektenhotel bauen -, sei schon viel erreicht.

Sicher, räumte Besier ein, es müsste alles noch viel schneller gehen. Aber ein Hauruck-Verfahren lasse sich nicht provozieren. Als einen weiteren Meilenstein kündigte er den ökumenischen Beirat an, den Bistum und Landeskirche gerade auf den Weg bringen. Er mahnte ganz praxisbezogen die Kirchen an, bei Sanierungen oder neuen Heizungen ökologisch zu denken. „Wir bewegen etwas, wenn wir nicht nur reden, sondern handeln.“

In den Fürbitten beteten die fünf Zelebranten für alle, die unter Umweltkatastrophen leiden, für die neu gewählten Politiker, dass sie Verantwortung für die Lebensgrundlage der Menschen übernehmen, für ein gutes Miteinander und für viele Ideen, um aktuelle Probleme zu lösen. Mit einem Segensgebet endete der Gottesdienst.

Informationen zur Aktion „Weltretter-Trendsetter“

In den zurückliegenden Wochen gab es mehrere Veranstaltungen im Rahmen der ökumenischen Aktion „Weltretter-Trendsetter“. Im Großen und Ganzen seien sei gut besucht gewesen, sagte Steffen Glombitza in einem ersten Fazit. Nur der Familiennachmittag auf dem Riegelbrunner Hof bei Pirmasens, ein Inklusionsbetrieb, der Utensilien für Imker herstellt, sei „leider nicht so gut angenommen worden“. Dabei seien gerade die Führungen für Kinder sehr spannend gewesen. Der Garten der Vielfalt bei Lambrecht, die Führungen auf den Spuren des Bibers im Bliesgau oder durch das Biotop bei Homburg-Beeden hätten gute Resonanz gefunden ebenso wie die Kartoffelaktion für Kindergarten-Kinder. Ausgebucht war der Studientag „Natürlich vielfältig! Warum Blattläuse unser Überleben sichern“. Der Newsletter werde von 800 Abonnenten gelesen, außerdem würden Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Facebook-Einträgen erreicht.

Die ökumenische Mitmachaktion „Trendsetter-Weltretter“ organisieren die Evangelische Kirche der Pfalz, das Bistum Speyer, die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK Südwest). Sie wird von der Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz zusammen mit weiteren Kooperationspartnern unterstützt. Sie fand in diesem Jahr zum vierten Mal statt. Die bisherigen Themenschwerpunkte waren: Einfach anders konsumieren (2018), Einfach anders bewegen (2019) und Einfach anders essen (2020).

Die Aktion „Trendsetter-Weltretter“ wird laut Glombitza auf jeden Fall weitergehen. Viele Anregungen finden sich außerdem im Pilger-Kalender 2022 mit dem Thema „Unsere Heimat – Natur entdecken“.

Weitere Informationen im Internet unter www.trendsetter-weltretter.de.

Text & Foto: Regina Wilhelm
05.11.2021

Lehrkräfte im Fach Religion ernannt

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst hat Lehrerinnen und Lehrern das Recht auf Unterricht im Schulfach Religion erteilt.

Die neuen Religionslehrerinnen und -lehrer mit Michael Landgraf, Leiter des Religionspädagogischen Zentrums Neustadt (2. von links), Kirchenrat Thomas Niederberger, Leiter des Amts für Religionspädagogik (5. v. l) sowie Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst (6. v. l.).
Foto: Evangelische Kirche der Pfalz/Jahn.

Speyer/Neustadt (lk) – 26 Lehrerinnen und drei Lehrer haben die Bevollmächtigung zur Erteilung des Religionsunterrichtes erhalten. Bei der Urkundenübergabe im Herz Jesu Kloster Neustadt an der Weinstraße wandte sich Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst mit Worten des Dankes und der Ermutigung an die jungen Lehrkräfte.

„Gerade in und durch Corona-Zeiten haben wir noch einmal deutlich gelernt, dass Kinder und Jugendliche mehr brauchen als die Vermittlung von Lernstoff. Sie wollen als ganzheitliche Persönlichkeiten wahrgenommen werden“, sagte Wüst. Dazu bräuchten sie nicht nur Futter fürs Hirn, sondern auch Orte, wo ihre Fragen, Ängste und Hoffnungen Resonanz fänden. „Dafür ist der Religionsunterricht nach wie vor ein unverzichtbarer Ort im System Schule und engagierte und empathische Lehrpersonen sind dafür ein Segen“, so die Kirchenpräsidentin.

Mit einem Gottesdienst und der Überreichung der Urkunden endeten die Studientage. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer setzten sich aus jungen Lehrkräften aller Schularten zusammen.

Hintergrund: Der Religionsunterricht ist in Deutschland laut Grundgesetz ordentliches Lehrfach und damit staatliche Aufgabe. Zugleich gehört er in den Verantwortungsbereich der Kirchen, die nach Maßgabe ihrer Grundsätze über die Ziele und Inhalte des Unterrichtsfachs Religion entscheiden. So beteiligt sich nach dem Willen des Grundgesetzes die Kirche in der Gesellschaft an der Gestaltung von Schule und Bildung.

Mehr zum Thema: http://www.religionsunterricht-pfalz.de/

05.11.2021

Zukünftiges Teampfarramt erlaubt mehr Freiraum für Seelsorge

Der Kirchenbezirk Landau arbeitet an einer neuen Organisationsform. Damit werden Pfarrerinnen und Pfarrer von Verwaltungsaufgaben entlastet.

Regionalkonferenz der Kooperationszone „Storchengemeinden“ am 29. September 2020 in der Stiftskirche Landau.
Foto: privat

Landau (lk) – Der Kirchenbezirk Landau will neue Wege einschlagen: Unter dem Titel „Mehrstellenpfarramt – gemischt professionelle Teams in der Region“ gehe es um ein Arbeitsmodell, mit dem man dem Mangel an theologischem Nachwuchs, dem Rückgang der Pfarrstellen, dem Schwund an Kirchenmitgliedern und dem Verlust an öffentlicher Relevanz begegnen wolle, erklärt Dekan Volker Janke. Das bisherige System, nach dem Pfarrstellen an den Amtsbereich von Pfarrämtern (Parochie) gekoppelt seien, sei ein Auslaufmodell. „Die Zeit der Einzelkämpferinnen und Einzelkämpfer im Pfarramt ist vorbei“, so Janke.

Es sei noch viel Kommunikationsarbeit zu leisten, um die Gemeinden und Presbyterien im Kirchenbezirk von den Visionen der Kolleginnen und Kollegen im Pfarrkonvent zu überzeugen, sagt der Dekan. Pfarrkonvent und Bezirkskirchenrat haben das Projekt schon abgesegnet. Bis 2025 soll der Veränderungsprozess weitgehend abgeschlossen sein. Pfarrer Uwe Laux organisiert, moderiert und koordiniert als Projektleiter das Verfahren.

Das Projekt ist Teil der „LabORAtorien“ der Evangelischen Kirche der Pfalz. Die Landeskirche möchte damit kreative Erprobungsräume fördern und neue Formen gemeindlichen Lebens eröffnen. Im Mittelpunkt des Landauer Modells stehen so genannte Mehrstellenpfarrämter mit „gemischt-professionellen“ Teams. Sie sollen in den drei Kooperationsregionen des Kirchenbezirks künftig die Pfarrämter vor Ort ersetzen. Das würde Pfarrerinnen und Pfarrer von der „mitunter erdrückenden“ Verwaltungsarbeit entlasten, erklärt Janke. Teampfarrämter könnten ihnen wieder mehr Freiraum für die seelsorgerliche Arbeit geben.

Bis 2025 müsse der Kirchenbezirk Landau – entsprechend des von der Landeskirche festgeschriebenen Budgets – drei Pfarrstellen einsparen. Bis 2030 verschärft sich die Situation weiter. Dekan Janke: „Wir streben ein pastorales Arbeitsmodell beziehungsweise eine Organisationsform an, die eine besser strukturierte, kollegiale Zusammenarbeit in den Kooperationszonen ermöglicht. Dieses Arbeitsmodell soll auf die Bedürfnisse der jeweiligen Region zugeschnitten sein.“ Janke strebt an, Pfarrerinnen und Pfarrer hauptsächlich für die Zukunft der Kirche zur Mitgliederorientierung einzusetzen statt ihre Arbeitskraft mit der Gremienarbeit sowie Personal-, Finanz- und Bauverwaltung zu binden.

Dazu sollen Aufgaben abgegeben oder ausgelagert werden. Ein Kita-Zweckverband hat bereits seine Arbeit aufgenommen. Anfang 2023 sollen eine flächendeckende Pfarramtsassistenz und ab 2025 eine zentrale Bauassistenz folgen. „A und O wird es sein, ob wir den Menschen vor Ort vermitteln können, dass die angestrebten Veränderungen die Mitgliederorientierung in den Gemeinden stärken und es sich nicht um einen Rückzug der Kirche aus der Fläche handelt“, betont Dekan Janke. Nicht zuletzt hätten die Veränderungen und Einschränkungen des kirchlichen Lebens aufgrund der Corona-Pandemie vor Augen geführt, dass für die Zukunft der Kirche strukturelle Veränderungen nötig seien und der Kirchenbezirk neue Wege gehen müsse.

Projektvorstellung: Der offizielle Auftakt des Projekts ist für den 29. November 2021 geplant. Im Frühjahr 2022 soll eine Fragebogenaktion starten, bei der sich die Beteiligten äußern können, welche Aufgaben künftig zentral im Team und welche vor Ort erledigt werden sollen.

Hintergrund: Das Projekt ist Teil der „LabORAtorien“ der Evangelischen Kirche der Pfalz. Die Landeskirche möchte damit kreative Erprobungsräume fördern und neue Formen gemeindlichen Lebens eröffnen. „Dabei geht es um die Ermutigung zu Initiativen missionarischen Gemeindeaufbaus und die Förderung von Zusammenarbeit über bisherige Grenzen hinaus“, sagt Oberkirchenrätin Marianne Wagner, die für Gemeindeentwicklung und Strukturplanung zuständig ist.

Mehr zum Thema: https://laboratorien.evpfalz.de/

05.11.2021

Aktion Dreikönigssingen 2021 trotz Corona-Pandemie ein voller Erfolg

Sternsinger sammeln in außergewöhnlichen Zeiten 38,2 Millionen Euro – Sternsinger im Bistum Speyer tragen rund 842.000 Euro dazu bei

„C+M+B – Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus“ – ob als Aufkleber oder mit Kreide geschrieben, Hauptsache das Haus ist für das kommede Jahr von den Sternsingern gesegnet worden.
Foto: © Martin Steffen / Kindermissionswerk

Aachen/Düsseldorf/Speyer – Die Sternsinger haben trotz Corona-Pandemie und Lockdown ein herausragendes Sammelergebnis erreicht. Bei der 63. Aktion Dreikönigssingen sammelten die Mädchen und Jungen rund 38,2 Millionen Euro (exakt: 38.215.497,73 Euro). Das sind 78 Prozent im Vergleich zu 49,3 Millionen Euro, die im Jahr 2020 zum gleichen Zeitpunkt gezählt wurden. Die Sternsingergruppen, die im Bistum Speyer Anfang 2021 unterwegs waren, trugen rund 842.000 Euro (exakt: 842.090,83 Euro) zu dem Gesamtergebnis der Aktion bei.

„Ich bin sehr froh über dieses tolle Spendenergebnis.“, so Kaplan Matthias Schmitt, der für die organisatorische Durchführung im Bistum Speyer verantwortlich ist. „Lange war nicht klar, wie die Sternsinger unterwegs sein können. Aber für viele ehrenamtliche Kinder, Jugendliche und Erwachsene ist die jährliche Aktion ein richtiges Herzensanliegen. Deshalb wurden viele Alternativen zum traditionellen Hausbesuch entwickelt“, freut sich Schmitt über die Bereitschaft bei der letzten Aktion. „Wir hoffen aber dieses Jahr darauf, dass die Sternsinger den Segen im nächsten Jahr wieder persönlich in die Häuser bringen können.“

Seit dem Start der Aktion 1959 kamen insgesamt rund 1,23 Milliarden Euro zusammen. Mehr als 76.500 Projekte für benachteiligte Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa konnten damit seit Beginn der weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder unterstützt werden.

Die Träger der Aktion, das Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), danken allen Sternsingern und Begleitenden für das überragende Engagement unter schwierigen Bedingungen. „Die Sternsingeraktion 2021 war bislang sicher die herausforderndste Aktion seit dem Start im Jahr 1959“, sagt Pfarrer Dirk Bingener, Präsident des Kindermissionswerks. „Die Sternsingerinnen und Sternsinger sowie die Verantwortlichen in den Gemeinden haben sich dadurch jedoch nicht entmutigen lassen. Die vielen engagierten Kinder konnten zwar nicht von Haus zu Haus gehen, aber dennoch hat der Segen die Menschen auf unterschiedlichen Wegen erreicht. Dafür gilt ihnen unser herzlicher Dank“, so Bingener. 

Domvikar Dr. Stefan Ottersbach, BDKJ-Bundespräses, lobt ebenfalls den überragenden Einsatz der Kinder und Jugendlichen: „Mit Segensbriefen, virtuellen Besuchen oder dem Segen to go und vielen weiteren kreativen Lösungen haben die Sternsingerinnen und Sternsinger den schwierigen Bedingungen getrotzt und in diesen unsicheren Pandemie-Zeiten mit ihrem Engagement zu einem fantastischen Spendenergebnis beigetragen. Ein riesiges Dankeschön an alle Mädchen und Jungen, Helferinnen und Helfer zu dieser erfolgreichen Aktion.“

„Kindern Halt geben – in der Ukraine und weltweit“ lautete das Motto der vergangenen Aktion Dreikönigssingen, bei der die Sternsinger und Ehrenamtlichen auf neuen Wegen in rund 8.000 Pfarrgemeinden aktiv waren. Dabei machten sie auf das Schicksal von Kindern aufmerksam, die mit nur einem Elternteil, bei Großeltern oder in Pflegefamilien aufwachsen, weil ihre Eltern im Ausland arbeiten. Erstmals wurde die Sternsingeraktion in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie verlängert. So konnten die Königinnen und Könige den Segen bis zum 2. Februar 2021 zu den Menschen bringen. Der Leitgedanke der engagierten Mädchen und Jungen: „Heller denn je – die Welt braucht eine frohe Botschaft!“

Rund um den kommenden Jahreswechsel werden die Sternsinger bei ihrer 64. Aktion Dreikönigssingen auf die Gesundheitsversorgung von Kindern in Afrika aufmerksam machen. „Gesund werden – gesund bleiben. Ein Kinderrecht weltweit“ lautet das Motto der kommenden Aktion. Anhand von Beispielprojekten in Ägypten, Ghana und dem Südsudan wird gezeigt, wo die Hilfe der Sternsinger ankommt und wie die Gesundheitssituation von Kindern verbessert wird. Eröffnet wird die Aktion am 30. Dezember in Regensburg.

Text: Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ Foto: © Martin Steffen / Kindermissionswerk
05.11.2021

Austausch zum Visionsprozess stand im Mittelpunkt

Vorstand des Katholikenrats traf sich mit Bischof Wiesemann und Generalvikar Sturm

Am Treffen mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Generalvikar Andreas Sturm nahmen das fünfköpfige Katholikenrats-Vorstands-Team bestehend aus (v.l.) Gabriele Kemper, Hede Strubel-Metz, Stefan Angert, Thomas Heitz und Theo Wieder sowie dem bischöflichen Beauftragten, Domkapitular Franz Vogelgesang (3.v.l. Mitte), teil.
Foto: Klaus Landry

Speyer – Der fünfköpfige Vorstand des Katholikenrates im Bistum Speyer hat sich zu seinem jährlichen Gespräch mit Bischof Karl-Heinz Wiesemann und Generalvikar Andreas Sturm getroffen – zum ersten Mal seit der Neukonstituierung des Katholikenrats.

Im Vorfeld der in der kommenden Woche stattfindenden Diözesanversammlung stand vor allem der Entwurf zur Bistumsvision im Mittelpunkt dieses Austauschs. „Der Visionsprozess weckt Hoffnungen, dass wir als Kirche in Speyer neue Wege gehen und wir manche starren Strukturen zurück lassen“, so Thomas Heitz, Katholikenrats-Vorstandsmitglied. Nicht erst durch die Herausforderungen, die sich aus der Corona-Pandemie ergeben haben, sei es für das Vorstands-Team entscheidend, dass das Bistum offen nach außen tritt und sich wieder mehr auf die Botschaft Jesu konzentriert denn auf festgefahrene Strukturen. Die Forderung gelte gleichermaßen für den deutschen sowie den weltkirchlichen Synodalen Weg. Gaby Kemper, Katholikenrats-Vorstandsmitglied, sagte: „Wir werden als Kirche nur weiterhin bestehen können, wenn die Strukturen mehr Beteiligung und Mitbestimmung für alle Gläubigen ermöglicht.“

Im Kontext dessen war das weitere Vorangehen in der Aufarbeitung der Fälle sexualisierter Gewalt im Bistum und entsprechend die Arbeit der Aufarbeitungskommission ein weiteres Schwerpunktthema des Treffens. „Wir begrüßen es ausdrücklich, dass sich unser Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann der Verantwortung bewusst ist und sich um eine umfassende Aufarbeitung und Entschädigung der Betroffenen bemüht. Für uns ist es wichtig, dass im Fokus der Aufarbeitung immer das Leben der Betroffenen steht“, so Hede Strube-Metz, Katholikenrats-Vorstandsmitglied.

Eine knappe Woche nach dem globalen Klimastreik und zwei Tage nach der Bundestagswahl stellte Stefan Angert, Vorstands-Mitglied des Katholikenrats und Sprecher des Ausschusses „Globale Verantwortung“ die Fragen und Ideen des Katholikenrats vor. Er betonte, dass Nachhaltigkeit ein Querschnittsthema sein muss, das als Entscheidungsgrundlage für das Handeln des Bistums gelte. Hierzu hatte der Katholikenrat bereits im April einen Beschluss gefasst.

Theo Wieder, Katholikenrats-Vorstandsmitglied, fasste das Gespräch wie folgt zusammen: „Es ist gut, dass unser Bischof aus seiner Auszeit zurück ist und wir gemeinsam die Themen im Bistum angehen können. Es reicht nicht Forderungen zu stellen. Es müssen Taten folgen, wenn wir als Kirche glaubhaft sein wollen“.

Kontakt:
Geschäftsstelle des Katholikenrates, Marius Wingerter, Webergasse 11, 67346 Speyer, Tel.: 0 62 32/102-489, Fax: 0 62 32/102-520, E-mail: katholikenrat@bistum-speyer.de , http://www.katholikenrat-speyer.de

Text: Bistum Speyer Foto: Klaus Landry
05.11.2021

Evangelisches Trifels-Gymnasium erhält bessere digitale Ausstattung

Knapp 300.000 Euro hat das Evangelische Trifels-Gymnasium in Annweiler in die digitale Infrastruktur investiert und Lehrkräfte fortgebildet.

Schülerinnen und Schüler des Evangelischen Trifels-Gymnasiums können dank des Digitalpakts mit digitalen Medien lernen.
Foto: lk/Heintz.

Speyer/Annweiler (lk/ETG) – Am Evangelischen Trifels-Gymnasium (ETG) in Annweiler geht digitale Schule seit den Sommerferien häufig so: Schülerinnen und Schüler, vor allem der Oberstufe, bringen ihre eigenen Smartphones und Tablets mit, genannt „Bring your own device“. Sie fotografieren das Tafelbild und fügen an ihren mobilen Endgeräten Notizen mit dem Digitalstift hinzu.

Diese digitale Form des Lehrens und Lernens ist durch etwa 298.000 Euro Investitionen aus dem Digitalpakt des Bundes möglich geworden. Etwa 70.000 Euro werden noch in digitale Endgeräte und Workstations für Schülerinnen und Schüler investiert. Der größte Teil der finanziellen Mittel ist in die technische Infrastruktur geflossen, um den jungen Nutzerinnen und Nutzern an den digitalen Geräten einen höheren Datenumsatz zu ermöglichen. In den Sommerferien haben die Haustechniker die Decken geöffnet, Wände perforiert und mehr als 1.500 Meter Kabel verlegt.

Damit wurden die Voraussetzungen geschaffen, um das W-LAN auszubauen, einen neuen Server einzubauen sowie Projektionswände, 27 Beamer und 25 Lautsprecheranlagen zu installieren. Im Oktober werden weitere 50 neue Accesspoints verbaut, um stabiles W-LAN in jeden Klassenraum zu bringen. Zuständig war dafür das Projektteam um Andrea Rempe, stellvertretende Schulleiterin, und Verwaltungsleiterin Julia Juntel, die die Beantragung der Gelder als kompliziert empfand. „Die Anträge mussten mehrfach und kurioserweise analog gestellt werden“, so Rempe. Um die Koordination der digitalen Bildung kümmert sich Stefan Graul.

Lehrerinnen und Lehrer sind geschult für die neue Digitalausstattung wie beispielsweise Smartboards.
Foto: lk/Heintz.

Schulleiter Steffen Jung ist sehr dankbar für die ausgebaute Infrastruktur und optimistisch, „dass wir unsere digitale Bildung noch zielgerichteter entwickeln können. Jetzt gilt das biblische Motto frei nach Paulus: ‚Prüfet alles und wendet das Hilfreiche an‘. Neben der Technik gilt der Umgang mit den Geräten als Schlüssel für gute digitale Bildung. Dazu wurden Lehrerinnen und Lehrer darin fortgebildet, wie sie im Unterricht mit Tablets, mit der Austauschplattform Moodle, dem Schulverwaltungsprogramm edoo.sys, Unterrichts-Apps, dem digitalen Klassenbuch sowie einem Streamingdienst arbeiten und Inhalte programmieren können.

Der für die Schule zuständige Oberkirchenrat Claus Müller sieht in den Infrastrukturmaßnahmen einen „Digitalisierungsschub. Wir wollen am ETG die neuen Chancen und Möglichkeiten bewusst nutzen, um neue Formen des Lernens an der Schule zu erproben und die Schülerinnen und Schüler fit für die Zukunft zu machen“, sagt Müller.

Hintergrund: Das ETG in Annweiler ist die einzige Schule in Trägerschaft der Evangelischen Kirche der Pfalz. Rund 670 Schüler, 70 Lehrer sowie 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter praktizieren ein evangelisch-christliches Bildungsverständnis. Im Schuljahr 2021/2022 haben 74 neue Schülerinnen und Schüler ihre Laufbahn am ETG begonnen.

Weitere Infos: Evangelisches Trifels-Gymnasium Annweiler – Evangelisches Trifels-Gymnasium Annweiler (trifelsgymnasium.de)<https://www.trifelsgymnasium.de/>

05.11.2021

Damit mehr Familien ihre Kinder taufen lassen

Pfarrerinnen und Pfarrer aus der Pfalz und Baden haben sich bei einem Fachtag in Ludwigshafen über kreative Ideen und Formen der Taufe ausgetauscht.

Pfälzische und badische Landeskirche beraten beim Tauftag, wie mehr Familien ihre Kinder taufen lassen können.
Foto: lk/Heide Merkel

Speyer (lk) Gospelchor, Picknick und Taufe am See: Ein jährliches Tauffest am Blausee zwischen Neu- und Altlußheim ist nur ein Beispiel dafür, wie Taufen stärker Anziehungspunkt für Familien werden können. Am Samstag haben sich 60 Pfarrerinnen und Pfarrer sowie Fachleute aus Baden und der Pfalz beim gemeinsamen Thementag „Taufe“ in der Ludwigshafener Friedenskirche darüber ausgetauscht.

Die Veranstaltung wurde organisiert von der Evangelischen Kirche der Pfalz und der Evangelischen Landeskirche in Baden (EKiBa). Die Oberkirchenräte Manfred Sutter aus der Pfalz und Matthias Kreplin aus Baden begleiteten den Tag. Vertreter des Bistums Speyer und des Bistums Freiburg nahmen ebenfalls teil.

Bei einem Impulsvortrag stellte die Hamburger Pastorin und Wissenschaftlerin Emilia Handke, Leiterin des Zentrums Kirche im Dialog der Nordkirche, vor, wie wichtig es ist, als Kirche offensiv für die Taufe zu werben. Viele Eltern seien dankbar, dass die Kirche sie auf das Thema Taufe bringe, zum Beispiel bei der sogenannten DropIn-Taufe. „Ein fester Termin wird beworben und Eltern kommen mit dem Kind, den Patinnen und Paten zur Kirche. Nach dem Taufgespräch folgt direkt die Taufe“, sagte Handke.

Florian Volke von der EKiBa berichtete in einem Videoimpuls über die Ergebnisse eines Forschungsprojekts der Universität Heidelberg: Er kam zu dem Schluss, dass Taufe nach wie vor ein kirchliches Familienritual (Kasualie) sei. Der Begriff Familie sei allerdings weiter gefasst, „denn oft werden Patinnen und Paten, die nicht zur Verwandtschaft gehören, durch die Taufe ein Teil der Familie“, sagte Volke. Die Untersuchung zeige weiterhin, dass geliebte Menschen als Patinnen und Paten ausgewählt würden, gleich welche religiöse Kompetenz sie hätten.

Referentin Emilia Handke beim Impulsvortrag in der Ludwigshafener Friedenskirche. Foto: lk/Behrens

In Workshops bekamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Tauftags Ideen und Beispiele zu kreativen Formen der Taufe: Pfarrerin Heike Messerschmitt aus Landau berichtete über Taufen im engsten Familienkreis, die sich während des Corona-Lockdowns entwickelt hatten. Bei diesen individuell gestalteten Tauffeiern könne sie sich ganz auf die Familie konzentrieren. Pfarrerin Katharina Garben aus Neulußheim zeigte, wie ein Tauffest am Blausee für Familien zum Highlight wird. 2021 waren 500 Menschen dabei, als 50 Kinder und Erwachsene getauft wurden. Die Ritualbegleiterin Nicole Decker-Paxton aus Reilingen sprach über weltliche Willkommensfeiern, die sie an die Bedürfnisse der Menschen anpasst. „Zu mir kommen Menschen, die keinen Bezug mehr zur Kirche haben, aber auch Familien, die schlechte Erfahrungen mit Kirche gemacht haben“, berichtete sie. Pfarrerin Andrea Müller aus Baden berichtete von kirchlichen Willkommens- und Segensfeiern für Neugeborene: „Damit nehmen wir am Beginn des neuen Lebens die Bedürfnisse junger Eltern wahr, teilen Segen und legen eine Grundlage für eine spätere Taufe“.

Weitere Infos: Taufe | Evangelische Kirche der Pfalz (evkirchepfalz.de)<https://www.evkirchepfalz.de/themen/taufe/>

Video vom Tauffest am Blausee: https://www.youtube.com/watch?v=cIh3wCXqNgs

Beitrag von Emilia Handke: Kirche im Dialog ist eine gemeinsame Haltung, ein Prinzip – gerade im Kontext wachsender Konfessionslosigkeit. – Kirche im Dialog<https://www.kircheimdialog.de/>

05.11.2021

Zukünftige Pfarrerinnen und Pfarrer beginnen Vorbereitungsdienst

Sechs Vikarinnen und Vikare starten den Vorbereitungsdienst für das Pfarramt in der Landeskirche.

v.l.: Kirchenpräsidentin Wüst (l.) und Oberkirchenrätin Wagner (r.) mit den neuen Vikarinnen und Vikaren: Elisabeth Lang, Ulrich Hofeditz, Karin Schwarz, Laura Gall, Sarah Schulze, Philipp Loos.
Foto: lk/Landry.

Speyer (lk) – Vier Theologinnen und zwei Theologen haben am Dienstag ihre Ernennungsurkunden als Vikarinnen und Vikare erhalten: Philipp Loos, Elisabeth Lang, Ulrich Hofeditz, Laura Gall, Sarah Schulze und Karin Schwarz beginnen demnächst den zweieinhalbjährigen Vorbereitungsdienst als zukünftige Pfarrerinnen und Pfarrer in der Evangelischen Kirche der Pfalz. Als erste Station absolvieren sie ein Praktikum in einer Schule.

Bei der Feierstunde in der Speyerer Dreifaltigkeitskirche begrüßte Personaldezernentin Marianne Wagner die Nachwuchskräfte. Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst hielt die Ansprache.

Bei der Überreichung der Urkunden zeigte sich Wagner sehr erfreut über die jungen Theologinnen und Theologen. Sie gab ihnen folgende Gedanken mit auf den Weg: „Gott hat in jede und jeden von Ihnen unterschiedliche Gaben gelegt, damit wir nicht alles alleine können, sondern uns gegenseitig unterstützen und gemeinsam an der Kirche Jesu Christi bauen“, so die Oberkirchenrätin. Sie empfahl den zukünftigen Pfarrerinnen und Pfarrern, ihre besonderen Gaben zu entdecken und sie weiterzuentwickeln.

05.11.2021

Kirche

Musikalische Verheißungen im Rahmen der Internationalen Musiktage Dom zu Speyer

Nach gelungenem Start weitere Konzerte im Dom und anderen Kirchen der Stadt

Zu den besonderen Spielstätten der Internationalen Musiktage gehört auch die Krypta des Doms, hier mit Christine und Stephan Rahn am Klavier.
Foto: © Dommusik Speyer / Klaus Landry

Speyer – Mit zwei ausverkauften Aufführungen des Requiems von Wolfgang Amadeus Mozart sind die Internationalen Musiktage gestartet. Auch das darauffolgende Konzert mit Klaviermusik von Olivier Messiaen in der Krypta erfreute zahlreiche Besucher. Das erste Konzert auswärts fand in der Klosterkirche St. Magdalena statt mit Musik für Violincello von Johann Sebastian Bach und war bereits vorab ausverkauft.

Markus Melchiori, Domkapellmeister und künstlerischer Leiter des Festivals freut sich über den gelungenen Auftakt – aus musikalischer wie aus organisatorischer Sicht. „2021 haben wir die Internationalen Musiktage von vorneherein unter Pandemiebedingungen geplant. Das hat bei allen etwas Mut erfordert, da wir die genauen Vorgaben ja nicht kennen konnten. Die Hoffnung, dass alles gut wird, steht wie ein Leitfaden über dem Programm, das wir mit einem Requiem begonnen haben und mit einem Stück zur Auferstehung beenden werden“, sagt der Domkapellmeister. Bereits in Mozarts Requiem klang das Motto der diesjährigen Internationalen Musiktage an: Himmlisches Jerusalem. Damit huldigt die Dommusik in besonderer Form auch dem Dom als Bauwerk, das vor 40 Jahren auf die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurde.

Die Reihe der Konzerte geht zunächst in der Kirche St. Joseph weiter, wo mit Ton Koopmann ein Star der Barockmusik gastiert. Der niederländischer Dirigent, Organist, Cembalist und Hochschullehrer tritt am 23. September, 20 Uhr, zusammen mit dem international renommierten Bassbariton Klaus Mertens auf. Letzterer war bereits öfter im Dom zu hören und gastiert regelmäßig an den großen Konzerthäusern des Landes. Unter der Überschrift „Bist du bei mir!“ musizieren Koopmann und Mertens Werke von Johann Sebastian Bach, Georg Böhm, Gottfried Stölzel und anderen.

In der Krypta des Doms, welche sich mit ihrer einzigartigen Raumwirkung besonders gut für musikalische Darbietungen eignet, ist am 24. September, 20 Uhr, das Ensemble Archaica aus Berlin zu Gast. Das Programm dieses Abends bildet die Zeit und das Wirken des norwegischen Heiligen Olav in mittelalterlichen liturgischen Gesängen musikalisch nach.

Die Reihe der Kryptakonzerte schließt am Samstag, 25. September um 20 Uhr mit Musik von Olivier Messiaen. Sein „Quatuor pour la fin du temps – Quartett für das Ende der Zeit“ komponierte er in deutscher Kriegsgefangenschaft. Es wurde im Strafgefangenenlager VIII A im Süden von Görlitz geprobt und auch uraufgeführt. Die ungewöhnliche Besetzung ergab sich aus den zur Verfügung stehenden mitgefangenen Musikern. Sowohl die Musik von Messiaen, der ein sehr gläubiger Katholik war, als auch das Thema der letzten Tage passen besonders gut in den Rahmen der diesjährigen Musiktage. Gespielt wird das Stück vom Ensemble risonanze erranti, das sich auf neue Musik spezialisiert hat.

Zur Eröffnung der diesjährigen Internationalen Musiktage Dom zu Speyer erklang Mozarts Requiem. Es musizierte der Domchor zusammen mit dem Barockorchester L’arpa festante unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori.
Foto: © Dommusik Speyer / Klaus Landry

Musik von Johann Sebastian Bach und ein zeitgenössisches Stück aus Aserbaidschan stehen am Abend des 28. September im Mittelpunkt. Ab 21 Uhr erfüllt Daniel Spektor die kleine Barockkirche des Klosters St. Magdalena mit seinem virtuosen Geigenspiel.

In seinem zweiten Konzert im Rahmen der Internationalen Musiktage singt Klaus Mertens am 30. September, 20 Uhr, in der Kirche des Priesterseminars St. German romantische Psalmvertonungen. Das sind Lieder, die anstatt auf Gedichte auf Bibelverse komponiert wurden und die, statt vom Klavier, von der Kirchenorgel begleitet werden. Die Kirche St. German besitzt eine englisch-romantische Orgel aus dem Jahr 1890. Das historische Werk des Orgelbauers Vowels aus Bristol, stellt mit seinen Klangfarben in der Orgellandschaft der näheren und weiteren Umgebung eine Besonderheit dar. Domorganist Markus Eichenlaub wird Klaus Mertens auf dieser Orgel begleiten. Dass sich beide dabei bestens ergänzen beweist die bereits vorliegende gemeinsame CD „Der Herr ist mein Hirte. Romantische Psalmvertonungen“.

Ein Jubiläumskomponist muss in diesem Jahr noch nachgefeiert werden: Anlässlich des 150. Geburtstages von Louis Vierne wurde bereits 2020 seine einzige Orchestersymphonie in a-Moll für die Internationalen Musiktage vom englischen Organisten David Briggs auf die Orgel übertragen. Die Erstaufführung, die coronabedingt verschoben werden musste, wird nun in diesem Jahr nachgeholt. Für das Konzert am 1. Oktober sind noch wenige Karten erhältlich.

Gustav Mahlers monumentale „Auferstehungssymphonie“ steht als große Vision der Auferstehung am Ende der Internationalen Musiktage Dom zu Speyer 2021. Da das Konzert bereits nach Tagen ausverkauft war, hat die Dommusik entschieden, im Rahmen der 2G+ Regel weitere Zuschauer zuzulassen. Mahler wollte mit diesem Stück jedes bekannte Format sprengen – und sich mit den großen Sinnfragen des Lebens auseinandersetzen: „Warum hast du gelebt? Warum hast du gelitten? Ist das alles nur ein großer, furchtbarer Spaß? Wir müssen diese Fragen in irgendeiner Weise lösen, wenn wir weiter leben sollen.“ – so der Komponist. Die zweite Symphonie verkörpert Mahlers lebenslanges, existenzielles Ringen – was sich in ihrer Form und ihrem überwältigenden Klangspektrum widerspiegelt.

Text: Bistum Speyer Foto: © Dommusik Speyer / Klaus Landry
22.09.2021

Spitzentreffen der badischen und pfälzischen Landeskirchen

Zum ersten Mal seit sieben Jahren kam das Kollegium der Evangelischen Landeskirche in Baden zur Begegnung mit der Leitung der pfälzischen Landeskirche in Speyer zusammen.

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst begrüßte die von Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh geführten Gäste aus Karlsruhe im Mutterhaus der Diakonissen. Die Kollegien tauschten sich zu Kooperationen zwischen beiden Landeskirchen und insbesondere zum aktuellen Planungsstand der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) 2022 in Karlsruhe aus.

In ihrer Andacht zu Beginn des Spitzentreffens bezog sich Wüst auf den Lehrtext im 1. Thessalonicherbrief 5,16-17 und setzte damit einen Impuls, der die Stimmung der gesamten Begegnung vorwegnahm: „Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass.“ Auch wenn in beiden Landeskirchen mit Blick auf zukünftige Entwicklungen schwierige Fragen zur Debatte stünden, könne gerade dieses Bibelwort Kraft schenken und einen frischen Blick auf Lösungswege ermöglichen.

Anlass zu Optimismus bietet auch die ÖRK-Vollversammlung im kommenden Jahr. Unter dem Motto „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“ werden vom 31. August bis 8. September 2022 bis zu 4.500 Kirchenvertreterinnen und -vertreter aus aller Welt erwartet. Im Fokus des Treffens werden unter anderem die Themen Klimagerechtigkeit, Rassismus, Migration und interreligiöser Dialog stehen. Zusätzlich wird ein Begegnungs- und Exkursionsprogramm vorbereitet, das in Teilen auch in der Pfalz stattfinden wird.

Nach einem kurzen Rückblick auf bereits gemeinsam gestaltete Projekte und anstehende Kooperationen wie den Fachtag Taufe am 25. September 2021 in Ludwigshafen einigten sich die Kollegien bei ihrer Begegnung auf einen ersten Austauschfahrplan zu weiteren Zusammenarbeitsformen der beiden Landeskirchen. „Der Wert persönlicher Begegnungen wie dieser zeigt sich daran, dass es in so kurzer Zeit gelingt, weitere Brücken über den Rhein anzudenken“, resümierte Kirchenpräsidentin Wüst nach dem Treffen. Ihr Treffen beendeten die beiden Delegationen mit einem Besuch der Dreifaltigkeitskirche und einem gemeinsamen Lied – wenn auch mit Abstand und Maske.

EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (Protestantische Landeskirche)
22.09.2021

„Klimaschutz gehört ins Zentrum der christlichen Botschaft“

„Christians For Future“ im Gespräch mit Vertretern von Bistum und Landeskirche

v.l.: Dr. Michael Streubel, Steffen Glombitza, Sibylle Wiesemann und Thomas Heitz

Speyer – Wie können Nachhaltigkeit und Umweltschutz in Kirche und Gesellschaft weiter gestärkt werden? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer Begegnung der Umweltbeauftragten der beiden Kirchen, Sibylle Wiesemann (Evangelische Kirche der Pfalz) und Steffen Glombitza (Bistum Speyer) mit Thomas Heitz (Bund der Deutschen Katholischen Jugend und Diözesan-Katholikenrat) und Dr. Michael Streubel von der Bewegung „Christians For Future“, einem bundesweiten Zusammenschluss von Christinnen und Christen, die sich als Teil der „For-Future“-Bewegung verstehen.

Michael Streubel erläuterte die Forderungen der Bewegung „Christians For Future“ an die Landeskirchen und Bistümer in Deutschland. Dazu zählt, dass die Kirchen noch stärker prophetisch ihre Stimme erheben und gegenüber der Politik eine klimagerechte Politik einfordern sollen. Die Kirchen werden zur Umstellung ihres eigenen Handelns und zu einem ökologischen Bewusstseinswandel aufgerufen. „Es ist enorm, was in den Kirchen zum Thema Klimaschutz derzeit geleistet wird“, brachte Streubel gleichzeitig seine Anerkennung zum Ausdruck. Die Umwandlung zu einer klimagerechten Gesellschaft sei nicht nur eine technische, sondern vor allem eine ethische Aufgabe. Er regte die Einrichtung eines „Rats für Schöpfungsethik“ an und bewertete das Thema Klimaschutz als Chance, die nächste Generation für die Kirche zu interessieren und zu gewinnen.

Sibylle Wiesemann und Steffen Glombitza informierten über das Klimaschutzengagement der beiden Kirchen, zu dem unter anderem die aktuelle Mitmachaktion „Trendsetter Weltretter“ gehört. Sie gibt Impulse für eine Veränderung des persönlichen Lebensstils. Bisherige Themenschwerpunkte waren: „Einfach anders konsumieren“ (2018), „Einfach anders bewegen“ (2019), „Einfach anders essen“ (2020) und „Natürlich vielfältig“ (2021). Viele Gemeinden seien beim Umweltschutz schon aktiv, in anderen Gemeinden seien aktuell andere Themen vordringlich. „Wir brauchen einen Perspektivwechsel. Das Thema Umwelt ist kein Randthema, sondern steht in einem unmittelbaren Zusammenhang mit unseren christlichen Menschenbild und unserem Schöpfungsverständnis“, setzten sich Wiesemann und Glombitza für einen Bewusstseinswandel ein. „Es geht um eine Haltung und um ein aktives Handeln aus dem Glauben heraus“, bekräftigte auch Thomas Heitz den aus seiner Sicht zentralen Stellenwert des Themas Klimagerechtigkeit. Die Kirche müsse ihr eigenes Handeln am Ziel der Nachhaltigkeit ausrichten, gleichzeitig aber auch in die Gesellschaft hineinwirken. „Wir müssen begreifen, dass es beim Einsatz für eine saubere Umwelt und gegen eine weitere Klimaerwärmung nicht um Parteipolitik, sondern um die entscheidenden Grundfragen im 21. Jahrhundert geht“, unterstrich Thomas Heitz.

Die Bewegung „Christians For Future“ fordert unter anderem, dass sich die Landeskirchen und Bistümer das Ziel setzen, bis 2030 die Klimaneutralität zu erreichen. Wiesemann und Glombitza warben zwar ebenfalls dafür, sich ambitionierte Ziele zu setzen, doch das Erreichen der Klimaneutralität bis zum Jahr 2030 halten sie für unrealistisch. Auch werde der Begriff „klimaneutral“ sehr unterschiedlich definiert. Die Klimaneutralität muss in ihren Augen tatsächlich und nicht bloß durch die Zahlung von CO2-Kompensationsleistungen erzielt werden. Für die beiden Umweltbeauftragten steht im Vordergrund, dass „wir als Kirchen noch stärker ins Handeln kommen und viele dabei mitnehmen. Das ist wichtiger als abstrakte Zieldiskussionen“, so ihr Standpunkt. Insgesamt aber zeigte sich in dem knapp zweistündigen Gespräch ein hohes Maß an Übereinstimmung. „Es war ein fruchtbarer Austausch mit vielen wertvollen Impulsen und Anregungen“, waren sich alle Beteiligten einig.

Weitere Informationen zu „Christians For Future“:

https://christians4future.org/

Weitere Informationen zum Klimaschutz-Engagement des Bistums Speyer:

https://www.bistum-speyer.de/aktuelles/klimaschutz/

Weitere Informationen zum Klimaschutz-Engagement der Evangelischen Kirche der Pfalz:

https://www.evkirchepfalz.de/begleitung-und-hilfe/arbeitsstelle-frieden-und-umwelt/

Weitere Informationen zur ökumenischen Aktion „Trendsetter Weltretter“:

www.trendsetter-weltretter.de

Kontakte:

Bistum Speyer
22.09.2021

Darstellungen der Todsünden für die Nachwelt gesichert

Herstellung von Abgüssen und Repliken der Bauzier am Westbau des Speyerer Doms

Dombaumeisterin Hedwig Drabik, Domdekan & Domkustos Dr. Christoph Kohl, Frank Jäckle und Thomas Nitz, Vorstände der Dr. Albrecht und Hedwig Würz Stiftung der Stiftergemeinschaft der Sparkasse Südliche Weinstraße freuen sich über die Abgüsse der Bauzier am Westbau. Der weiße Abguss besteht aus Gips, der gelbe aus einer Steinersatzmasse, welche das Original imitiert.
Foto: © Domkapitel Speyer / Klaus Landry

Speyer – Acht figürliche Darstellungen an der Westfassade des Speyerer Doms sind aus konservatorischen Gründen abgeformt worden. Bei den Figuren handelt es sich um allegorische Darstellungen der Todsünden in Gestalt verschiedener Tiere. Durch die Herstellung einer Negativform wird zum einen ihr aktueller Zustand dokumentiert, zum anderen könnten sie so leichter restauriert werden, sollte dies einmal nötig sein. Ermöglicht wurde diese Maßnahme mit Mitteln der Dr. Albrecht und Hedwig Würz Stiftung der Stiftergemeinschaft der Sparkasse Südliche Weinstraße. Deren Vorstände, Frank Jäckle und Thomas Nitz, machten sich nun vor Ort ein Bild von der geleisteten Arbeit. Erläutert wurde die Maßnahme von Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl und Dombaumeisterin Hedwig Drabik.

Die schmuckreiche Fassade des Westbaus ist durch ihre Orientierung stark der Witterung ausgesetzt und zeigt daher im Gegensatz zu geschützteren Fassadenbereichen am Dom schneller Verwitterungserscheinungen. Zudem ist der Eingangsbereich des Domes stark frequentiert und beansprucht, was unter anderem auch zu Abnutzung und leider auch zu Vandalismusschäden führt. Bereits im Zuge der Sanierung der Vorhalle konnten kleinere Restaurierungsarbeiten an der figürlichen Bauzier vorgenommen werden. Besonders schön und detailreich sind dabei Figuren, welche die sieben Todsünden in personifizierter und in allegorischer Form zeigen. Hier gestalteten sich kleinere Rekonstruktionen verloren gegangener Teile der Bauzier bereits äußerst schwierig, da der Westbau nicht so gut dokumentiert ist, wie ursprünglich gedacht.

„Die Darstellungen der Todsünden am Westbau ist eine besonders ausdrucksstarke Zutat des 19. Jahrhunderts. Bei der Restaurierung der Vorhalle mussten wir leider feststellen, dass wir nicht alle Figuren rekonstruieren konnten, da uns Abbilder des Originalzustands fehlten“, so Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl. „Umso wichtiger ist es, das zu dokumentieren, was vorhanden ist, und damit für die Nachwelt zu sichern.“

Abgüsse der Bauzier am Westbau des Speyerer Doms. Der weiße Abguss besteht aus Gips, der gelbe aus einer Steinersatzmasse, welche das Original imitiert. Das Kreuz im Vordergrund dient zur Illustrierung der Abformungs- und Abgussmethode mittels einer Silikonform.
Foto: © Domkapitel Speyer / Klaus Landry

Dombaumeisterin Hedwig Drabik machte sich daher auf die Suche nach einem Weg, um Teile der Bauzier am Westbau zu sichern und zu dokumentieren. Während noch intakte Verzierungen im Innern der Vorhalle und in Übermannshöhe durch Scans und photogrammetrische Aufnahmen gut dokumentiert sind, wollte Drabik für die Sicherung der sich an der Außenseite und in Greifhöhe befindlichen filigranen Teile der Bauzier gerne noch einen Schritt weiter gehen, da diese Bauzier nach wie vor besonders gefährdet ist, ganz oder teilweise beschädigt zu werden. Mit einer Zuwendung der Dr. Albrecht und Hedwig Würz Stiftung der Stiftergemeinschaft der Sparkasse Südliche Weinstraße war es möglich, die Dokumentation der unteren Bauzier in Form von Gipsabgüssen zu realisieren. 30.000 Euro wurden für die Herstellung von acht Abformungen aus Mitteln der Stiftung verausgabt.

Hierbei werden zunächst die angrenzenden Bauteilflächen geschützt. Um Einwanderungen des Materials in den bestehenden Sandstein zu vermeiden, wird eine Trennlage in Form einer konzentrierten Seifenlösung aufgebracht. Danach folgt in drei Arbeitsgängen das Aufbringen eines Silikonkautschuks. Zwischen der Aufbringung einer jeden Lage benötigt das Material eine Trocknungszeit von 24 Stunden. Nach dem Aufbringen des Silikonkautschuks muss eine Stützkappe am Objekt gebaut werden, um die Negativform zu stabilisieren. Nach der Gesamttrocknung am Objekt werden sowohl die Stützkappe, wie auch die Negativform aus Silikonkautschuk abgebaut und in der Werkstatt wieder zusammengesetzt. Die Stützform dient auch dazu, dass das Negativ seine Form behält. Mit Hilfe der Negativform kann nun ein Gipsabguss erstellt werden, der das Positiv abbildet.

Sehen sie hier die Fotogalerie unseres Mitarbeiters Markus Hild:

Text: Bistum Speyer Foto: © Domkapitel Speyer / Klaus Landry Fotogalerie: Speyer 24/7 News © Markus Hild
22.09.2021

Sensible Verkündigung im Blick auf Missbrauchserfahrungen

Neues Fortbildungskonzept zur Frage: „Wie kann das Evangelium so verkündet werden, dass keine alten Wunden aufgerissen werden?“

Waldfischbach-Burgalben – In Zusammenarbeit zwischen den Präventionsbeauftragten des Bistums und der Abteilung Personalförderung wurde ein neues Schulungskonzept entwickelt und erstmals durchgeführt. Unter dem Titel „Sensibel reden – homiletische Präventionsschulung“ hat eine erste Gruppe von Priestern, Diakonen, Gemeinde- und Pastoralreferenten/-innen zusammen mit einem betroffenen Paar und unter Anleitung des Homiletik-Dozenten der Diözese, Direktor Volker Sehy verschiedene Bibelstellen in Predigtsprache übersetzt.

Im Mittelpunkt standen Fragen wie: Wie kann man das Evangelium so verkünden, dass diese Verkündigung glaubwürdig ist? Wie kann das von Gott geschenkte Heil zusagt werden, ohne dass alte Wunden aufgerissen werden, weil man zu glatt und einseitig spricht? Allen Teilnehmern des Studientags im Geistlichen Zentrum Maria Rosenberg war bewusst: Mit großer Wahrscheinlichkeit hören Menschen, die Missbrauch erfahren haben, eine Predigt oder eine Ansprache. Darauf wollten sich die pastoralen Mitarbeiter/innen einstellen und unter den kritischen Ohren der Kolleginnen und Kollegen einüben, das Wort Gottes lebendig werden zu lassen. Das betroffene Ehepaar hatte für den Tag ein Zitat von Stanislaw Jercy Lec ausgewählt: „Es genügt nicht, dass man zur Sache spricht. Man muss zu den Menschen sprechen.“

Im Verlauf der Fortbildung wurde deutlich: Die Ehrlichkeit sich selbst und den Menschen gegenüber fordert dazu auf, das Unrecht, das begangen wurde, auszusprechen und so dazu beizutragen, dass der Deckmantel des Verschweigens zerrissen wird. Mehr noch: dass solche Taten nicht mehr im Verborgenen bleiben und so wiederholt werden können.

Bistum Speyer
22.09.2021

Neue Spitzenorgel erklingt in der Speyerer Gedächtniskirche

Mit einer Festwoche wird die neue Chororgel mit 25 Registern in der Gedächtniskirche Speyer eingeweiht. Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst predigt zum Erntedankgottesdienst.

Einweihung der Spitzenorgel in der Speyerer Gedächtniskirche: Orgelbauer Andreas Saage von der Orgelbauwerkstatt Klais Bonn stimmt bei der Intonation den Klang ab.
Archivfoto: lk/Edelmann

Speyer (lk)Im Januar wurde sie installiert, mehrere Wochen lang intoniert, also der Klang auf den Kirchenraum abgestimmt, jetzt wird sie endlich eingeweiht: die neue Chororgel der Speyerer Gedächtniskirche der Protestation. „Eine einzigartige Kirche bekommt endlich ein adäquates Instrument“, sagt Landesmusikdirektor Jochen Steuerwald. Am Sonntag, 3. Oktober wird das lang ersehnte Instrument um 10 Uhr bei einem Festgottesdienst zu Erntedank eingeweiht.

Mit mehr als 1.500 Pfeifen sowie 25 Registern auf zwei Manualen und Pedal gehört die Chororgel zum Spitzensegment. Sie stammt von der führenden Orgelbauwerkstatt Klais Bonn, die beispielsweise die Orgeln der Hamburger Elbphilharmonie oder Konzertsäle in China oder den USA fertigen.

Oberkirchenrat Manfred Sutter weiht die Orgel am Erntedanksonntag offiziell ein. Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst hält die Predigt. Die Liturgie übernimmt der Speyerer Dekan Markus Jäckle. Die Chororgel wird von Jochen Steuerwald und Gero Kaleschke gespielt, dem Orgelbeauftragten der Landeskirche. Der Gottesdienst wird gestaltet von der Speyerer Kantorei unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Robert Sattelberger und dem Posaunenchor unter der Führung von Philipp Neidig.

Weitere Konzerte sind Teil der Festwoche: Am Abend des 3. Oktober geben die jungen Sängerinnen und Sänger der Evangelischen Jugendkantorei der Pfalz um 19.30 Uhr ein Einweihungskonzert mit Werken von Bach, Mendelssohn, Lewandowski und Poulenc. Dabei wirken die Altistin Nora Steuerwald sowie die Kammerphilharmonie Karlsruhe mit. Das Konzert wird von Robert Sattelberger an der Orgel begleitet. Jochen Steuerwald dirigiert. Am 10. Oktober spielt Musikprofessor Christoph Bossert aus Würzburg unter anderem Werke von Bach, Schubert, Mendelssohn und Reger.

Festwoche zur Einweihung der Klais-Orgel in der Gedächtniskirche Speyer.
Foto: lk/Gedächtniskirchengemeinde Speyer

Kirchenmusikfans, Kirchenmitglieder sowie Musikerinnen und Musiker der Gedächtniskirche und der Landeskirche sind dankbar, dass die „Hauskirche“ nun ein Instrument hat, das die musikalischen Möglichkeiten des Chorraums ausschöpft. Gemeinsamen hatten die Evangelische Kirche der Pfalz, der Bauverein der Gedächtniskirche und viele Spenderinnen und Spender das Projekt mit knapp 550.000 Euro verwirklicht. „Es macht mich stolz, dass ich mit dazu beitragen konnte, dass nun viele Generationen von dieser mutigen Investition in die Zukunft profitieren können“, sagt Steuerwald.

Hintergrund:

Seit 1956 nutzt die Gedächtniskirche laut Steuerwald „ein äußerst bescheiden dimensioniertes Orgelwerk mit 13 Registern der Firma Oberlinger Windesheim hinter dem Altarretabel“, das in die Jahre gekommen ist. Die weite Entfernung des Spieltisches, die damals verwendeten Materialien und die Warmluftheizung haben seit Jahren Nachteile gebracht. Seit den 1990er-Jahren wurden Vorschläge zur Erneuerung des Werks diskutiert. „Doch ein Neubau der Orgel war für die Anforderungen in Gottesdiensten, Sinfoniekonzerten sowie bei der Ausbildung des Orgelnachwuchses unumgänglich“, so Steuerwald.

In einem Wettbewerb mit der Vorgabe, den bisherigen Standort beizubehalten, wurde der Auftrag ausgeschrieben und an die traditionsreiche und weltweit im Spitzensegment agierende Firma Klais Bonn erteilt.

Weitere Infos:

Ev. Kirchenmusik in der Pfalz: Amt für Kirchenmusik https://www.evkirchenmusikpfalz.de/

Text: Evangelische Kirche der Pfalz Archivfoto: lk/Edelmann Foto: lk/Gedächtniskirchengemeinde Speyer
22.09.2021

„Kirche muss bei der Digitalisierung wissen, wovon sie spricht“

Bei einer Tagung der Evangelischen Akademie der Pfalz ruft der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, dazu auf, die digitalen Möglichkeiten als Kirche stärker zu nutzen.

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst im Gespräch mit dem Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm.
Foto: Evangelische Kirche der Pfalz/Iversen

Speyer/Landau (lk) – Andachten mit Smartphone und Selfiestick, digitale Ideen-Workshops (Hackathons) und Begrüßungsmails an Neugeborene: Heinrich Bedford-Strohm, der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), wünscht sich eine digitale, sichtbare und bewegliche Kirche. Er war am Freitag Gastredner bei der Tagung der Evangelischen Akademie der Pfalz in Landau „Update: Was macht die Digitalisierung aus der Kirche? – Was macht die Kirche aus der Digitalisierung?“. Redakteurin Katja Edelmann hat ihm drei Fragen dazu gestellt.

Digitalaffin: EKD-Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm.
Foto: lk/Iversen.

In Ihrem Vortrag haben Sie davon gesprochen, dass Kirche einer „preußischen Behörde“ gleicht. Wie entwickeln wir uns von der Behörde hin zu einer beweglichen und sichtbaren Kirche

Heinrich Bedford-Strohm: Die neuen digitalen Möglichkeiten bieten viele Chancen, die wir bisher nicht hatten. Sie verändern uns auch als Kirche: Sie haben ein ganz klares antihierarchisches Element. Man kann direkt kommunizieren und muss nicht über die Institutionen gehen. Deswegen müssen wir uns als Institution Kirche auf diese digitalen Möglichkeiten einstellen. Wir alle zusammen müssen helfen, diese Medien zu nutzen, um sichtbar zu werden, damit Menschen, die keinen Kontakt zur Kirche haben, aber vor Ort etwas im Internet suchen, als Ergebnis auf die Kirchengemeinde stoßen. Dazu muss man die Daten einspeisen – das ist ein bisschen Arbeit, aber es lohnt sich. Zum Beispiel beim Projekt Digitale Kirchtürme*: Es war es atemberaubend, wie die Zahl der Kontakte hochgeschnellt ist. Das sind Wege, wie wir den Kontakt von Menschen, die uns ferner stehen, ganz neu finden können.

Hauptamtliche und Ehrenamtliche in den Kirchengemeinden haben unterschiedliche Einstellungen zur Digitalisierung. Manche sind grenzenlos begeistert, andere haben starke Bedenken. Was sagen Sie denen, die Angst davor haben?

Friederike van Oorschot, Heinrich Bedford-Strohm, Christoph Picker auf dem Podium (v.l.n.r.).
Foto: lk/Iversen.

Bedford-Strohm: Das Schöne ist, dass zur Digitalisierung eine neue Form von Gemeinschaft passt, nämlich Vernetzung. Nicht jeder muss alles machen: Diejenigen, die bestimmte Gaben haben, sollen sie auch nutzen können. Und diejenigen, die etwas anderes gut können, machen das. Wer gut mit digitalen Medien umgehen kann, soll auch viel Energie dafür verwenden. Und andere, deren Gabe es ist, im direkten Gegenüber mit einem anderen Menschen ein Seelsorgegespräch zu führen, können ihre Energie dafür verwenden. Entscheidend ist, dass wir das Ganze anschauen und genau überlegen, wer was macht und wie wir am besten für die Menschen da sein können. Viele sind da schon gut unterwegs. Die digitalen Medien geben viele Möglichkeiten, diese Vernetzung abzubilden in der Kommunikation.

Moderator, Raumgeber, Beobachter, Produzent oder Kritiker: Welche Rolle hat die Kirche in der Digitalisierung?

Bedford-Strohm: Es geht darum, die Digitalisierung für die Gesellschaft weder zu verdammen noch euphorisch zu feiern, sondern darum, die Digitalisierung verantwortlich zu gestalten. Dabei hat die Kirche eine ganz wichtige Funktion: Sie steht für die Menschenwürde, für den Schutz der Schwachen, für gerechte Teilhabe an der Digitalisierung. Es darf nicht sein, dass manche alle Zugänge haben und andere abgekoppelt sind von den digitalen Möglichkeiten. All das sind Fragen, die sollte die Kirche öffentlich thematisieren und für die Menschenwürde, für die Schwachen eintreten. Aber das geht nur, wenn sie selbst weiß, wovon sie spricht: Wir sollten also Digitalisierung in unseren eigenen Strukturen und Kommunikationsformen ernst nehmen, stark machen und umsetzen. Wenn wir das klug tun, haben wir die größte Glaubwürdigkeit und Expertise, um uns mit Leidenschaft dafür einzusetzen, die Chancen zu nutzen und die Risiken zu begrenzen.

Akademiedirektor Christoph Picker bei der Andacht vor dem Butenschoen-Haus in Landau.
Foto: lk/Iversen.

*Anmerkung: Das EKD-Projekt zielt darauf ab, digitale Kontakt- und Standortdaten der Kirchen und Gemeinden in den Ergebnissen bei Google oder Navigationsgeräten besser auffindbar zu machen. Digitale Kirchtürme für bessere Suchergebnisse – EKD<https://www.ekd.de/digitale-kirchturme-fur-bessere-suchergebnisse-53303.htm>

Video-Mitschnitt der gesamten Tagung:

Evangelische Akademie der Pfalz – YouTube<https://www.youtube.com/channel/UCnEvP_0nC6VG0DBjK7k9AnA> (demnächst online)

Die Tagung wurde in Kooperation mit der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e.V. (FEST) und der Evangelischen Akademie im Rheinland organisiert.

Text: Evangelische Kirche der Pfalz Foto: Evangelische Kirche der Pfalz/Iversen
22.09.2021

Zwei Projekte aus dem Bistum Speyer für den zap:innovationspreis nominiert

Preisverleihung bei zap:kongress vom 11 bis 13. Oktober – Vorbild für innovative Seelsorge

Bochum / Speyer – Vom 11. bis 13. Oktober 2021 dreht sich in Bochum alles um das Thema innovativer und zukunftsweisender Pastoral: Der zap:kongress zum Thema „Wie evaluiert man pastorale Qualität?“ findet an der Ruhr-Universität Bochum statt. Im Rahmen dieses Events verleiht eine prominente Jury am ersten Abend den zap:innovationspreis. Mit dem zap:innovationspreis möchte die zap:stiftung innovative Pastoral auszeichnen. Zu den nominierten Projekten gehören auch zwei aus dem Bistum Speyer: Die Netzgemeinde da_zwischen und der Visionsprozess SEGENSORTE.

Pries für innovative Pastoral

Wer bringt Kirche voran? Wer kann Pastoral so, dass andere es nachmachen? Wer ist heute schon Kirche von morgen? Im Mai 2021 hatte das Zentrum für angewandte Pastoralforschung an der Ruhr-Universität Bochum dazu aufgerufen, Projekte, Personen, Firmen oder Initiativen zu empfehlen, die für den zap:innovationspreis in Frage kommen. Über 30 Empfehlungen erreichten das zap seitdem. „Wir sind sehr glücklich über das Engagement der Menschen, uns zu helfen, innovative Pastoral auszuzeichnen“, erklärt Prof. Dr. Matthias Sellmann, zap-Leiter und Präsident der gleichnamigen zap:stiftung. „Wir möchten uns herzlich für diesen Einsatz bedanken!“ Die zap:stiftung gehört zum Komplex des „Zentrums für angewandte Pastoralforschung“. Als Förderstiftung unterstützt sie Forschung und Praxis innovativer Kirchenentwicklung, vor allem im deutschsprachigen Raum. Die Stiftung verleiht den Preis in unregelmäßigen Abständen, zuletzt war das im Jahr 2017.

Die Jury

Anhand von elf Kriterien bewertete die Jury die eingereichten Projekte. Dazu gehörten unter anderem das „Kriterium der pastoralen Relevanz“, das „Kriterium der spirituellen Freiheit des Individuums“ oder das „Kriterium der politischen Öffentlichkeit“. Mit Innovation kennen sich die Mitglieder der Jury gut aus. Dazu zählen Professor Frank Piller, die Kommunikations-Designerin Eva Jung und der Berater Johannes von Schmettow. Alle drei sind Mitglieder des Kuratoriums der zap:stiftung.

Dieses Trio hat neun Nominierte gekürt: Kinderbauernhof am Brennlesberg, da_zwischen, Liebe gewinnt, Visionsprozess Segensorte, Campussegen, Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf, Vision von Hoffnung, St. Maria als … und relilab.

Live-Übertragung

Wer der Sieger sein wird? Das erfahren Interessierte am 11. Oktober 2021 auf dem zap:kongress. Die Preisverleihung wird live über das Internet übertragen. Die Gewinner:innen erhalten den zap-Innovationspreis “Eckstein“ aus Beton. Der Künstler Anno Weihs hat das Kunstwerk erschaffen. Zusätzlich zum “Eckstein“ erhalten die Gewinner:innen und die Nominierten das Recht, Logos in ihrer Social-Media-Kommunikation und in ihrer gesamten Außenwerbung zu verwenden.

Bistum Speyer
22.09.2021

„Visionsprozess nicht lästige Pflicht, sondern Mittel für Veränderung“

Visionsprozess SEGENSORTE: Teilnehmende berichten von ihren Erfahrungen in der Resonanzphase zum Visionsprozess

Katrin Ziebarth (oben links), Katharina Goldinger (oben rechts), Michaela Esser (unten links) und Andreas Rubel (unten rechts).

Speyer – Im August endete die Resonanzphase des Visionsprozesses SEGENSORTE. Alle Gläubigen und Interessierten waren eingeladen, zum ersten Textentwurf der Bistumsvision, der bei der Diözesanversammlung im November 2021 vorgestellt worden war, eine Rückmeldung zu geben. Dazu gab es Resonanzveranstaltungen in Form von Videokonferenzen, Stimmungsbarometer auf der Internetseite zum Visionsprozess wie auch die Möglichkeit zu direkten Rückmeldungen. Wir haben vier Teilnehmende der Resonanzveranstaltungen nach ihren Eindrücken gefragt.

Michaela Esser, Leiterin der katholischen Kindertagesstätte in Offenbach, unterstützt durch Katrin Ziebarth, Pastoralreferentin in der Pfarrei Heiliger Laurentius in Herxheim:

„Die gemeinsame Vision ist für meine Kita eine große Bereicherung! Der Grund dafür ist nicht nur das tolle Material, dass ich sowohl für die Kinder als auch für die Arbeit im Team benutze. Die Denkanstöße und die dadurch entstehenden Gespräche sind bereichernd für alle Beteiligten. Wenn ich alle Beispiele nennen sollte, würde der Platz nicht ausreichen. Ganz zu Beginn stand bei den Kindern, dem Team und den Eltern die Frage im Raum: Wo ist dein Segensort? Bis heute ist dies immer wieder Thema, weil wir alle gemerkt haben, dass Orte dazu kommen oder wegfallen. Die Begründungen dazu regen wiederum zu Gesprächen an. Ich habe an verschiedenen Videokonferenzen unter der Leitung von Frau und Herrn Goldinger teilgenommen. Auch hier konnte ich mich immer wiederfinden. Das gemeinsame Haus mit seinen verschiedenen Räumen gibt uns Anregungen und lässt auch Raum für eigene Ideen. Gerade bei der Elternarbeit mit diesem Material bekomme ich die Rückmeldung, dass dies eine Ebene ist, die mit „Kirche zu tun hat, aber nicht mit erhobenen Zeigefingern und Einschränkungen“.

Pastoralreferentin Katharina Goldinger, Ansprechpartnerin des Bistums Speyer für den Synodalen Weg:

„Die Resonanzphase des Visionsprozesses fiel zeitlich zusammen mit der Phase der Erarbeitung von Entwurfstexten für konkrete Handlungsfelder des Synodalen Wegs. Beide Prozesse sind wichtig für unser Bistum, denn sie treffen – bei aller Unterschiedlichkeit – auch eine gemeinsame Aussage: Wir haben als Kirche gelernt, dass wir in der Vergangenheit nicht immer unserem Sendungsauftrag entsprechend gehandelt haben und werden alles tun, um das zu ändern. Mir ist es wichtig, dass Prozesse nicht als lästige Pflicht, sondern als Mittel für dringend notwendige Veränderung verstanden werden. So habe ich auch viele Rückmeldungen in der Resonanzphase erlebt: Als motiviertes und motivierendes, engagiert-kritisches Einspeisen von konkreten Ideen, wie unser Bistum Segensort werden kann oder als Beschreibung von Orten, an denen das längst der Fall ist.“

Diözesan-Jugendseelsorger Andreas Rubel:

„Die Resonanzphase war nach dem Visionsprozess, der zum Großteil unter Pandemiebedingungen stattfand, besonders wichtig. In dieser Zeit gab es zwar auch keine analogen Veranstaltungen, die Inhalte des Visionsprozesses konnten aber durch die Einübung in den digitalen Medien gut vertieft werden. Für uns vom BDKJ Speyer gab es nochmals die Möglichkeit zu hören, ob die Symbole und Texte so stimmig sind oder ob es noch weitere Ideen gab. Sehr kreativ brachten sich junge Menschen ein und konkretisierten die Visionen auch durch Forderungen für eine Vision, in der dauerhaft Partizipation im Bistum möglich wird, junge Menschen ernst genommen werden, demokratische Strukturen verwirklicht werden und es weiterhin ein zuverlässiges personales Angebot gibt. Zu den Symbolen gab es auch kreative Alternativen. Besonders wichtig ist aus den beiden Phasen, dass jetzt wirklich etwas passiert und auch bei den kirchenpolitischen Themen konkrete Schritte umgesetzt werden.“

Die Vision des Bistums soll bei der Diözesanversammlung im November durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann dem Bistum übergeben werden.

Weitere Informationen zum Visionsprozess SEGENSORTE im Bistum Speyer:

Home

Bistum Speyer
22.09.2021

Bischof Wiesemann: „Nardini ein großer Motivator des Glaubens“

Gottesdienst zur Erinnerung an 200. Geburtstag – Nardini-Preisverleihung an Kaiserslauterer Ehrenamtsprojekt bei Pontifikalamt in Pirmasens

Pirmasens – „Das Evangelium kann nicht verkündet werden, ohne die Not der Menschen wahrzunehmen und sich davon im Herzen berühren zu lassen“: Das betonte der Speyerer Diözesan-Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann beim Gottesdienst zur Erinnerung an den 200. Geburtstag des seligen Paul Josef Nardini am Sonntag in der Kirche St. Pirmin in Pirmasens. In dem per Livestream übertragenen Pontifikalamt nannte Wiesemann den seligen Paul Josef Nardini einen „großen Motivator“, der alles andere als veraltet sei. „Sein Zeugnis trifft genau in das hinein, was uns als Kirche in den Krisen der Gegenwart aufgegeben ist: Das Evangelium hineinzutragen in die Nöte dieser Welt.“

Die Begegnung mit der Armut der Menschen habe Nardini vor eine umwälzende Herausforderung gestellt und zu einer „zweiten Bekehrung“ geführt, die alle seine Kräfte gekostet habe. „Das Erste unseres Glaubens ist die Liebe zu den Menschen. Ohne sie fällt alles zusammen“, führte Wiesemann aus. Die Liebe äußere sich im Wahrnehmen und im Mitgehen. So werde deutlich: „Wir kreisen als Kirche nicht um uns selbst, sondern sind Herausgerufene in der Liebe zu unseren Mitmenschen.“ Nardini zeige auch heute, wo der Schlüssel zur Verkündigung des Evangeliums liegt. Er helfe, das Wichtige von dem weniger Wichtigen zu unterscheiden. „Sein Beispiel ermutigt uns, unsere Sendung neu mit Herz und Leidenschaft zu erfüllen.“

Bischof Wiesemann zelebrierte den Gottesdienst, der zugleich zum Caritas-Sonntag und stellvertretend für den Corona-bedingt abgesagten Katholikentag gefeiert wurde, gemeinsam mit Weihbischof Otto Georgens, Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer und Dekan Johannes Pioth. Die musikalische Gestaltung lag in den Händen der Projekt-Chorgruppe St. Pirmin unter der Leitung von Albert Jung und des Chors der Caritas-Förderstätte Vinzenz von Paul, unter der Leitung von Michaela Andre. Die Orgel spielte Felix Edrich.

Verleihung des Nardini-Preises an Ehrenamtliche aus Kaiserslauterer Pfarrei

Im Rahmen des Gottesdienstes wurde für ihre Initative „Brotausgabe“ eine Gruppe ehrenamtlich Engagierter der Pfarrei Maria Schutz aus Kaiserslautern mit dem Nardini-Preis des Caritasverbandes für die Diözese Speyer ausgezeichnet. In seiner Laudation betonte der Caritasvorsitzende Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer in seiner Laudatio: „Not begegne uns heute genau wie damals. Gerade die vergangenen Wochen haben wie unter einem Brennglas den Fokus auf menschliche Bedrängnis gerichtet.“ Er nannte die Flutkatastrophe im Ahrtal, die Belastungen durch die Corona-Pandemie, die Waldbrände in vielen Regionen der Erde, die Situation in Afghanistan und die Not Geflüchteter überall auf der Welt als Beispiele. „Man fühlt sich ja oft hilflos im Angesicht all dieser Nöte. Aber man kann helfen, am besten dort, wo man selbst lebt, in der eigenen Gemeinde, dem eigenen Dorf oder seiner Heimatstadt.“ So habe es die Brotkorb-Initiative in Kaiserlautern gemacht.

An allen Werktagen kümmert sich eine Gruppe Ehrenamtlicher darum, täglich Lebensmitteltüten mit belegten Broten und Obst zu packen, um sie an rund 30 Menschen auszugeben. „Am Ende des Monats, wenn das Geld knapp wird, sind es oft mehr als die 30“, berichtete der Caritasvorsitzende. „Niemand muss dafür seine Bedürftigkeit nachweisen. Viele, die täglich kommen, wollen anonym bleiben.“ Was die Helferinnen der Pfarrei Maria Schutz neben der Lebensmittelhilfe geben, sei Zeit für Begegnung. „Es geht dabei um Würde. Die Menschen werden nicht abgespeist, sondern man nimmt sich Zeit für sie. Für ein Gespräch auf einer eigens aufgestellten Bank an der Lebensmittelausgabe“, erzählte Hundemer. „Denn viele, die täglich kommen, haben wenige Sozialkontakte und häufig viele Probleme.“

Finanziert werde die Brotausgabe durch Spenden und aus Mitteln aus dem Opferstock in der Antoniuskapelle der Kirche Maria Schutz. Damit die Hilfe während des Corona-Lockdowns nicht eingestellt werden musste, habe man sogar Lunchpakete an die Haustür der Bedürftigen geliefert. „Für die Nardini-Preis Jury ist in dieser Initiative alles drin, was unser Preis würdigen möchte: Kirchlich-caritatives Engagement, orientiert an der konkreten Not der Menschen vor Ort und voller Wertschätzung für die, die sonst kaum einer wahrnimmt. Ganz im Sinne von Paul Josef Nardini“, erklärte Hundemer.

Bischof Wiesemann, Christiane Arendt-Stein, Jury-Mitglied und Referentin für Gemeindecaritas beim Caritasverband Speyer, und Schwester Roswitha Schmid, ebenfalls Jury-Mitglied und Oberin der Mallersdorfer Schwestern im Nardinihaus Pirmasens, überreichten sechs stellvertretend für die ganze Gruppe aus Kaiserslautern angereisten Ehrenamtlichen die Nardini-Urkunde, einen Scheck über 1000 Euro und Rosen.

Der selige Paul Josef Nardini

Paul Josef Nardini wurde am 25. Juli 1821 in Germersheim geboren. Aufgewachsen in der Familie einer Großtante, durfte Nardini wegen seiner besonderen Begabung die Lateinschule in Germersheim besuchen. 1838 wechselte er auf das Gymnasium nach Speyer und wurde 1840 in das neu eröffnete Bischöfliche Konvikt aufgenommen. Nach dem Abitur 1841 und philosophischen Studien in Speyer ging Nardini zum Studium der Theologie nach München, wo er am 25. Juli 1846 mit Auszeichnung zum Doktor der Theologie promovierte. Am 22. August 1846 empfing er im Dom zu Speyer durch Bischof Nikolaus von Weis die Priesterweihe.

1850 wurde Nardini Seelsorger in Geinsheim, ein Jahr später übertrug Bischof von Weis ihm die Leitung der Pfarrei Pirmasens. Das Leben in der jungen Industriestadt war von großer sozialer Not bestimmt. Die Speyerer Kirchenzeitung „Der christliche Pilger“ berichtet von „Armut und mannigfachen Notständen, wie vielleicht in keiner Gegend des Königreiches“. Missernten führten zu einer Explosion der Lebensmittelpreise. Krankheit und Seuchen waren in Folge des Hungers allgegenwärtig. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen waren hart. Arbeitsschutz, Kranken- und Altersversicherung gab es noch nicht.

Nardini, der in seiner Kindheit Verlassenheit und Entbehrung am eigenen Leib erfahren hatte, suchte der Not zu begegnen. Mit großem Eifer und gegen unzählige Widerstände setzte er alles daran, die prekäre Situation der Menschen zu verbessern. 1855 gründete er eine Schwesterngemeinschaft, die Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie. Sie nahm sich der verwahrlosten Kinder in Pirmasens an und kümmerte sich um alte und kranke Menschen. Die Gemeinschaft wuchs rasch, so dass bereits 1856 von Pirmasens aus die ersten Schwestern in andere pfälzische Orte geschickt werden konnten.

Zu Beginn des Jahres 1862 erkrankte Nardini an einer Lungenentzündung, die er sich bei einem Krankenbesuch zugezogen hatte. Er starb am 27. Januar 1862 im Alter von nur 40 Jahren. Sein Lebenswerk entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten stetig weiter. 1869 wurde das Mutterhaus des Ordens von Pirmasens in die ehemalige Benediktinerabtei Mallersdorf (Niederbayern) verlegt. Die Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie, auch Mallersdorfer Schwestern genannt, sind bis heute vor allem in der Kranken- und Armenpflege sowie in der Erziehungsarbeit tätig.

Seine letzte Ruhestätte fand Nardini in der Kapelle des Nardinihauses in Pirmasens. Das Grab Paul Josef Nardinis kann in der Kapelle des Nardinihauses in Pirmasens, der Gründungsstätte des Ordens, besucht werden. Dort haben die Schwestern auch eine Gedenkstätte mit einer Dauerausstellung über Leben und Werk des Sozialapostels eingerichtet.

Am 22. Oktober 2006 wurde Paul Josef Nardini als erster Pfälzer im Speyerer Dom selig gesprochen. Im Auftrag des Papstes verlas der Münchner Kardinal Friedrich Wetter in der Feier das Apostolische Schreiben, mit dem Papst Benedikt XVI. verfügte, dass Nardini als Seliger verehrt werden darf und sein Fest jährlich am 27. Januar gefeiert wird. Den Gottesdienst feierten rund 2000 Gläubige im Dom mit. Weitere 6000 Menschen verfolgten die Feier auf einer Großbildleinwand im Domgarten.

Weitere Informationen zum seligen Paul Josef Nardini:

www.nardini.de

Livestream-Übertragung des Gottesdienstes in Pirmasens:

Bistum Speyer
22.09.2021

Die Pfarrei als ein „Haus der Freude“

Pfarrei „Maria, Mutter der Kirche“ in Maikammer veröffentlicht pastorales Konzept

Maikammer – Die Pfarrei „Maria, Mutter der Kirche“ in Maikammer hat ein Konzept für die künftige Seelsorge entwickelt. „Ich spreche Ihnen meine große Anerkennung und meinen hohen Respekt für die geleistete Arbeit und das Engagement aus“, gratuliert Domkapitular Franz Vogelgesang, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge. Das Konzept könne als „wertvolle Richtschnur bei notwendigen Entscheidungen“ als auch als „hilfreiches Instrument bei der Reflexion der konkreten Arbeit“ dienen. Vogelgesang würdigte das Konzept als „Beitrag zu einer stetig lernenden Diözese“.

„Wir als Christinnen und Christen der Pfarrei möchten gemeinsam den Weg des Christentums n unseren Dörfern weiterentwickeln und auf Veränderungen in der Gesellschaft eingehen. Dabei ist es uns sehr wichtig, die Zeichen der Zeit zu erkennen, wahrzunehmen und dementsprechend Antworten zu finden, damit die gute Botschaft des Evangeliums in unseren Gemeinden lebendig wird“, beschreiben die Verantwortlichen der Pfarrei unter Leitung von Pfarrer Peter Nirmaier ihre Motivation für die Entwicklung des Seelsorgekonzepts.

Grundlage war eine eingehende Analyse der Pfarrei und ihrer zehn Gemeinden. Dabei wurde unter anderem festgestellt, dass sich viele Gläubige vor allem situationsbedingt und projektbezogen für einzelne Angebote motivieren lassen. Aufgrund der Größe der Pfarrei und den Entfernungen zwischen den Gemeinden würden die Angebote oft nur von Menschen vor Ort in Anspruch genommen. „Das Zusammenwachsen zur Pfarrei wird dadurch erschwert“, ist eines der Ergebnisse der Pfarreianalyse.

Auf Basis der Analyse wurde eine Vision für die Pfarrei entwickelt. Sie wurde in drei Aussagen zusammengefasst: „Wir leben mit Gott. Wir leben für- und miteinander. Wir arbeiten mit an einer besseren und gerechteren Welt.“ Besonderen Wert legt die Pfarrei auf die Bewahrung der Schöpfung durch einen verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen dieser Welt, den Einsatz für eine Arbeitswelt, die dem Menschen dient, sowie die Offenheit für die Ökumene und den interreligiösen Dialog. Schwerpunkte möchte die Pfarrei künftig bei Gottesdiensten und Begegnungen, der Pflege und Vermittlung der Glaubensgrundlagen, der Begleitung von Menschen in jedem Lebensalter und an den Rändern sowie der Sterbe- und Trauerbegleitung setzen. Auch das Zusammenwachsen als Pfarrei soll verstärkt gefördert werden. „Wir wollen, dass sich die Menschen der verschiedenen Gemeinden untereinander kennenlernen und bieten dazu Gottesdienste und Möglichkeiten der Begegnungen an“, heißt es in dem neuen Seelsorgekonzept.

Die Entwicklung von Seelsorgekonzepten ist eine durchgängige Aufgabe in allen Pfarreien des Bistums. Die Konzepte sollen dazu dienen, die Bedarfe vor Ort zu erkennen und mit den seelsorglichen Angeboten an den richtigen Stellen anzusetzen. Eine Pfarranalyse ermöglicht, Antworten auf die Frage zu finden, wo die Menschen die Kirche hier und heute besonders brauchen. Ziel des pastoralen Konzeptes ist, auf der Basis einer gemeinsamen Vision begründete Schwerpunkte zu setzen.

Weitere Informationen zu den pastoralen Konzepten der Pfarreien:

https://www.bistum-speyer.de/bistum/gemeindepast-2015/pastorale-konzepte-der-pfarreien/

Bistum Speyer
22.09.2021

Strategien und Ressourcen für innere Stärke

Online-Impulsworkshops zum Thema Resilienz und Stärkung der persönlichen Widerstandskraft

Speyer – „Was hält uns gesund? Was gibt uns Kraft? Wie entsteht eine ‚dicke Haut‘? Warum können andere so gut schwere Zeiten meistern und was kann ich dafür tun, damit mir das ebenfalls gelingt?“ – um diese Fragen geht es bei drei Online-Impulsworkshops für Berufstätige und Interessierte. Angeboten werden sie von der Stelle „Kirche in der Arbeitswelt“ im Bistum Speyer in Kooperation mit der Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft. Die Online-Kurse finden am 4., 11. und 18. Oktober jeweils von 17.30 Uhr bis 20.30 Uhr statt.

In den Impulsworkshops wird es konkret darum gehen, die persönlichen Ressourcen und Schutzfaktoren zu entdecken und Methoden kennenzulernen, wie man in stressigen Situationen für mehr Widerstandsfähigkeit sorgen kann – ganz persönlich und im Beruf. Die Kursleitung liegt in Händen von Stefanie Minges, Referentin im Fachbereich Arbeitswelt im Bistum Speyer, und Silke Scheidel, Referentin in der Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft.

  • Am 4. Oktober steht das Thema „Wahrnehmen statt Kraft rauben – Von der Akzeptanz der Lebensumstände durch Achtsamkeit“ im Mittelpunkt des Workshops. Referentin ist Anja-Brigitta Lucke.
  • Am 11. Oktober geht es um das Thema „Leuchtend statt ausgebrannt- Welche Resilienzstrategie passt zu mir?“ mit Referentin Stefanie Minges.
  • Am 18. Oktober wird Severino Ferreira da Silva über „Gemeinsam stark statt gemeinsam einsam – Resilienz-Schutzfaktoren mobilisieren“ sprechen.

In den jeweiligen Austauschrunden im Anschluss an die Referate wird es auch um den Transfer der Ideen in den Alltag gehen.

Die Online-Impulsworkshops können einzeln oder komplett gebucht werden. Die Kosten betragen 35 € pro Einzeltermin oder 95 € bei Buchung des Komplettangebots. Es wird um eine schriftliche Anmeldung mit Name, Rechnungsanschrift und den gewünschten Online-Workshop-Terminen gebeten.

Anmeldung und weitere Informationen bei:

Elke Frey, Bistum Speyer
Tel: 06232 102-316
E-Mail: pfarrei-lebensraeume@bistum-speyer.de

Bistum Speyer
22.09.2021

Auseinandersetzung mit dem Thema „Geschlechtliche Identität“

Gespräch mit Sexualpädagogin Alexandra Dellwo-Monzel

Speyer – Alexandra Dellwo-Monzel ist Referentin für Sexualpädagogik in der Hauptabteilung Schulen, Hochschulen und Bildung und Leiterin der „MFM Zentrale“ (My Fertility Matters; übersetzt: Meine Fruchtbarkeit zählt) im Bistum Speyer. Für ihre Kolleginnen und Kollegen aus dem Bistum Speyer und den Nachbarbistümern Trier und Mainz hat sie vor kurzem eine Fortbildungsveranstaltung zum Thema „Geschlechtliche Identität – Identität in einer diversen Wirklichkeit“  im Priesterseminar in Speyer organisiert. Referentin war die Ärztin, Buchautorin und Urheberin von My Fertility Matters, Dr. Elisabeth Raith-Paula aus München, die sich seit mehreren Jahren intensiv mit dem Thema und der Bedeutung für MFM auseinandergesetzt hat. In einem Gespräch erklärt Dellwo-Monzel, worum es dabei geht.

Warum ist das Thema „Geschlechtliche Identität“ gerade so aktuell?

Dellwo-Monzel: Seit Jahren beobachten wir einen enormen Anstieg bei Jugendlichen, die sich in einer sogenannten Körper-Geschlechts-Inkongruenz mit ihren Gefühlen und Empfindungen in ihrem Körper nicht richtig fühlen. Die bessere Aufklärung, ein größeres Problembewusstsein in der Bevölkerung und die Folge medialer Verbreitung von Informationen spielen sicherlich eine ganz große Rolle. Dabei sind es vor allem Mädchen und junge Frauen, die sich im falschen Geschlecht wähnen. Mögliche Auslöser können Pubertätskrisen, Körperkonflikte (früher häufiger Essstörungen), Unbehagen in gängigen Geschlechterrollen, latente Homosexualität, Missbrauch, psychische Störungen oder Bewusstseinsstörungen… sein.

Sie bieten regelmäßig sexualpädagogische Workshops für Kinder und Jugendliche an – wie wird dort mit dem Thema umgegangen? Welche Ideen und Anregungen hat Ihnen dazu Dr. Elisabeth Raith-Paula gegeben?

Dellwo-Monzel: Frau Dr. Raith-Paula stellte bei ihrer Darstellung der geschlechtlichen Identität alle Formen der Geschlechtlichkeit mit umfassendem biologischem Hintergrundwissen, Fakten und Fallbeispielen dar. Der Vortrag gab einen großen Weitblick und eine Ehrfurcht jedem Menschen und seiner geschlechtlichen Identität gegenüber mit der Erkenntnis, dass es keine einfachen Antworten auf die vielen Fragen gibt. Aber es bedeutet für uns Referent*innen zunächst einmal eine breitere Wissensbasis, um in der Workshoparbeit und Elternarbeit mit diesem sensiblen Thema wertschätzend umgehen zu können.

MFM möchte in seinen Workshops Kinder und Jugendliche durch Wissensvermittlung und Wertschätzung stärken,  als Grundlage für eine „informed choice“- eine bewusste Entscheidung. In unseren Workshops behandeln wir alle Themen `in einer anderen Art und Weise´ und schließen die Individualitäten mit ein. Dabei berücksichtigen wir den Entwicklungsstand der Kinder und schauen uns den Körper an, den wir mitbekommen haben.

Im  MFM-Ansatz wird jeder Mensch als zweifacher Sieger zu Beginn seines Lebens angesprochen. Und: „Auch wenn du merkst, dass du anders denkst und fühlst, bist du genau so richtig, wie du bist!“

Warum engagiert sich das Bistum Speyer in Kooperation mit dem Verein MFM für dieses sexualpädagogische Angebot?

Dellwo-Monzel: Im MFM-Programm steht immer die Wertschätzung im Vordergrund. Unsere höchst bedeutsame Aufgabe ist es, jeden Menschen dabei zu unterstützen, einen positiven Bezug zu seinem Körper zu bekommen, ihn kennenzulernen und zu verstehen, egal ob zur vermeintlichen Regel und Norm gehörend oder nicht. Dies geht weit über Transsexualität hinaus, Leid und Schicksale sind hier vielfältig. Der Ansatz des MFM-Programms ist nicht defizitorientiert. Nicht Angst, sondern ein gesundes Selbstwertbewusstsein wird der Ratgeber sein.

Dabei hat MFM einen ausgewogenen und altersgerechten Ansatz:

Im Grundschulworkshop KörperWunderWerkstatt liegt der Focus auf den Veränderungen in der Pubertät und der Entstehung neuen Lebens.

In der Orientierungsstufe geht es in der Zyklusshow um die liebevolle Darstellung des weiblichen Zyklusgeschehens und den Umgang mit der Menstruation und für die Jungen im Workshop Agenten auf dem Weg eine Körperkompetenz für ihrem Körper zu entwickeln.

Jugendlichen und junge Erwachsenen bietet WaageMut ein fundiertes Wissen zur Fruchtbarkeit und den achtsamen Umgang, die Wirkweise von Verhütungsmethoden und Impulse für eine gelingende Beziehung von zwei Menschen.

In Elternvorträgen werden die Eltern unterstützt und zur Eigenverantwortung eingeladen.

Kontakt:

Alexandra Dellwo-Monzel
Referat Sexualpädagogik und MFM-Zentrale
der Schulabteilung II/3 Bistum Speyer
Tel: 0151 14880040
E-Mail: mfm@bistum-speyer.de

Weitere Informationen zu MFM unter: www.mfm-programm.de

Bistum Speyer
22.09.2021

Kirchenpräsidentin will in Gottesdiensten keine Menschen ausschließen

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst empfiehlt den evangelischen Kirchengemeinden, den Besuch des Gottesdienstes weiterhin unabhängig vom Impfstatus zu ermöglichen.

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst will niemanden vom Gottesdienst ausschließen.
Foto: lk/Landry.

Speyer (lk) Die frohe Botschaft von Liebe und Barmherzigkeit gilt allen Menschen. Die Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche der Pfalz, Dorothee Wüst, beruft sich in den Empfehlungen zur neuesten Corona-Verordnung für die pfälzischen Kirchengemeinden auf diese theologische Grundhaltung. „Die Regeln erlauben mehr Freiheiten für Geimpfte und Genesene vor Ort. Auch deshalb empfehlen wir weiterhin, sich impfen zu lassen. Doch wir raten dringend davon ab, Menschen, die dieses Kriterium nicht erfüllen, vom Gottesdienst auszuschließen, weil ein Kontingent ausgeschöpft ist“, teilt Wüst den evangelischen Pfarrämtern in einem Schreiben mit.

Das Land Rheinland-Pfalz erlaubt den Kirchen in der 26. Corona-Verordnung, die sogenannte „2G+“-Regel anzuwenden. Diese ermöglicht es, Gottesdienste mit Gemeindegesang ohne Abstand und Maskenpflicht zu feiern. Teilnehmen dürften unbegrenzt viele genesene oder geimpfte Personen (2G). Das Plus beschreibt die Möglichkeit, je nach Warnstufe 25, zehn oder fünf Nicht-Immunisierte zum Gottesdienst zuzulassen.

Bislang galt für die evangelischen Kirchengemeinden in Gottesdiensten drinnen wie draußen das Abstandsgebot und eine Anmeldung, falls die Sitzplätze ausgeschöpft sein könnten. Geimpfte und Genesene zählten dabei mit. Bei ausreichend Abstand konnten die Besucherinnen und Besucher die Maske abnehmen und gemeinsam singen. Wüst wies die Kirchengemeinden auf ihre Entscheidungshoheit hin, ob sie die bisher „eingeübten Routinen beibehalten“ oder die neueren „2G+“-Regeln aufgreifen, „um deutlich mehr Menschen den Besuch des Gottesdienstes zu ermöglichen als bislang“. Gleichzeitig betonte die Kirchenpräsidentin aber die gemeinsame Verantwortung: „Was wir als Kirche nicht dürfen: Menschen aufgrund ihres Impfstatus abweisen.“

Hintergrund: 

Rheinland-Pfalz hat in der 26. Corona-Verordnung vom 8. September ein Warnstufen-System sowie die sogenannte „2G+“-Regel eingeführt. Das Warnstufen-System bedeutet: Es werden nicht nur wie bisher die Neuinfektionen in sieben Tagen (Inzidenzen) gezählt, sondern auch die Anzahl der Neuaufnahmen von Corona-Kranken (Hospitalisierungsinzidenz) und die Anzahl der belegten Intensivbetten durch Corona-Kranke. Diese drei Indikatoren ergeben zusammen eine von drei Warnstufen, die jeder Landkreis oder jede kreisfreie Stadt veröffentlichen muss.

Die „2G+“-Regel bei Warnstufe 1 bedeutet für Kirchengemeinden: Sie können sich entscheiden, ob sie die Neuerung oder die bisherigen Regelungen für Gottesdienste anwenden. Die Neuerungen erlauben, dass ein Gottesdienst (im Freien oder in geschlossenen Räumen) ohne Abstandsgebot und ohne Maskenpflicht stattfinden kann. Dabei dürfen höchstens 25 Personen, die nicht genesen oder vollständig geimpft sind, teilnehmen sowie unbegrenzt viele genesene, vollständig geimpfte Personen und Kinder bis einschließlich 11 Jahren.

Bei Warnstufe 2 reduziert sich die mögliche Höchstzahl der nicht immunisierten Personen auf zehn Personen, bei Warnstufe 3 auf fünf Personen. Bei einer Entscheidung für die „2G+“-Regelung muss die Kirchengemeinde vor dem Gottesdienstraum den Impf- oder Genesenennachweis jeder Person prüfen.

Mehr Infos: 2021-09-14_-_Aktuelle_Richtlinien-Empfehlungen_zur_Corona-Pandemie_RLP.pdf (evkirchepfalz.de)

Evangelische Kirche der Pfalz

„Kinderrechte sind Menschenrechte“

Kindertagesstätte St. Pius in Neustadt zählt zu ersten Einrichtungen im Bistum Speyer, die ein institutionelles Schutzkonzept entwickelt haben

Im Januar hat das Bistum Speyer die diözesanweite Initiative „Sicherer Ort Kirche“ gestartet. Das Ziel ist die Entwicklung von institutionellen Schutzkonzepten in allen Pfarreien, Einrichtungen und Verbänden des Bistums. Kinder, Jugendliche und hilfebedürftige Erwachsene sollen wirksam und nachhaltig in ihren Rechten gestärkt und vor sexuellem Missbrauch geschützt werden.

Zu den ersten Einrichtungen im Bistum, die ein institutionelles Schutzkonzept erarbeitet haben, gehört die katholische Kindertagesstätte St. Pius in Neustadt. Der erste Schritt bestand darin, die Alltagskultur in der Einrichtung genau in den Blick zu nehmen. „Wir haben uns zum Beispiel gefragt: Welche Alltagssituationen sind besonders risikoreich für Machtmissbrauch? Wie reflektieren wir das angemessene Verhältnis von Nähe und Distanz in unserer Einrichtung?“ berichtet Kitaleiterin Steffi Quazéne. Darauf aufbauend hat die Kindertagesstätte einen Verhaltenskodex entwickelt.

Dieser legt beispielsweise fest, dass Freundschaften oder exklusive Kontakte der Erziehenden zu einzelnen Kindern und Familien ausgeschlossen sind. Alle Spiele, Übungen und Aktionen sind so zu gestalten, dass dabei keine Grenzen überschritten werden. Sollte es zu einer Grenzverletzung kommen, muss sie thematisiert werden und darf nicht übergangen werden. Die Erziehenden verpflichten sich, in ihrer Kommunikation keine sexualisierte Sprache zu verwenden und abfällige Bemerkungen oder Bloßstellungen nicht zu dulden. Bei Körperkontakt, der sich zum Beispiel bei der Pflege, bei Erster Hilfe oder dem Trösten von Kindern ergibt, ist Zurückhaltung geboten. „Ablehnung muss ausnahmslos respektiert werden“, betont Steffi Quazéne. Auch in der Aus- und Fortbildung der Mitarbeitenden legt die Kindertagesstätte besonderen Wert auf Angebote zu einem professionellen Verhältnis von Nähe und Distanz. Jeder Mitarbeitende hat eine Selbstverpflichtungserklärung und ein erweitertes Führungszeugnis vorzulegen.

Prävention braucht einen langen Atem

„Wir sehen es als unsere Aufgabe an, die physische und psychische Widerstandskraft der Kinder zu schützen und zu stärken“, verdeutlicht Steffi Quazéne den pädagogischen Ansatz der Einrichtung. Besonders wichtig ist ihr das Bewusstsein für die Rechte der Kinder. „Kinderrechte sind Menschenrechte“, betont sie. Daher müssen Kinder bei allen Fragen, die sie betreffen, mitbestimmen und sagen können, was sie dazu denken. Für die konkrete Umsetzung hat die Kindertagesstätte St. Pius ein Kinderbüro und Kinderkonferenzen eingerichtet sowie eine Gruppe von „Kinderrechtlern“ gebildet. Sie besprechen zum Beispiel Beschwerden, die im Kinderbüro eingegangen sind, oder behandeln eigene Themen der Kinder. „Unsere bisherigen Erfahrungen haben uns darin bestärkt, noch mehr Mitbestimmung auszuprobieren“, zieht Steffi Quazéne eine positive Zwischenbilanz. Dabei setzt sie auf Fehlerfreundlichkeit, Toleranz und kollegiale Unterstützung. Bei der Erstellung eines Schutzkonzeptes gehe es nicht um den erhobenen Zeigefinder. „Man kann auch nicht einfach den Schalter umlegen und alles klappt auf Anhieb.“

Doch die intensive Beschäftigung mit dem Alltag und den Räumen führt, so die Erfahrung von Steffi Quazéne, schrittweise zu einer höheren Qualität. „Sensible Gespräche sind seit dieser Zeit deutlich weniger konfliktgeladen“, berichtet sie. Entscheidend sei, für konkrete Situationen konkrete Lösungen zu benennen und auch aufzuschreiben. „Wenn ich zum Beispiel merke, dass es mir gerade nicht gut geht, meine Toleranzgrenze sehr niedrig ist und ich sehr schnell ungehalten reagiere, könnte eine Lösung sein, aktiv die Unterstützung von Kolleg/innen zu erbitten oder eine Pause zum Luftholen einzulegen.“

Schutzkonzepte sind in mehreren Einrichtungen des Bistums Thema

„Inzwischen haben sich einige Pfarreien auf den Weg gemacht, um Schutzkonzepte zu entwickeln“, berichtet Heinz-Olaf von Knobelsdorff, Präventionsbeauftragter des Bistums. Auch aus dem Bereich der Kindertagesstätten, der Schulen und der Jugendseelsorge gab es bereits Gespräche über erste Entwürfe. Bei vier digitalen Sprechstunden im ersten Halbjahr haben knapp 40 Mitarbeitende nähere Informationen zur Entwicklung eines institutionellen Schutzkonzeptes für ihre Einrichtung erhalten. „Als Einstieg empfehle ich immer die Risikoanalyse bezogen auf die konkrete Situation und Einrichtung“, so Heinz-Olaf von Knobelsdorff. Sie führe – so seine Erfahrung – am besten zu einer „Kultur der Achtsamkeit, die auch lebendig ist.“

Kontakte:

Kath. Kirchengemeinde Hl. Geist
Kindertagesstätte St. Pius
E-Mail: kita.nw.st-pius@bistum-speyer.de

Präventionsbeauftragte
Christine Lormes
Tel.: 06232 / 102-511
Handy: 0151 / 14 87 96 99
E-Mail: christine.lormes@bistum-speyer.de

Präventionsbeauftragter
Olaf von Knobelsdorff
Tel.: 06232 / 102-511
Mobil: 0151 / 14 88 00 88
E-Mail: Heinz-Olaf.von-Knobelsdorff@bistum-speyer.de

Weitere Informationen zum Thema Prävention im Bistum Speyer:

https://www.bistum-speyer.de/rat-und-hilfe/hilfe-und-praevention-von-missbrauch/praevention-sexualisierte-gewalt/

Dokumentation der Aufarbeitung des Missbrauchs und der Verbesserung der Prävention im Bistum Speyer:

https://www.bistum-speyer.de/rat-und-hilfe/hilfe-und-praevention-von-missbrauch/dokumentation/

Bistum Speyer
22.09.2021

36 Frauen und Männer erhalten Missio canonica

Weihbischof Otto Georgens verleiht Religionslehrerinnen und Religionslehrern Bevollmächtigung zur Verkündigung im Auftrag der katholischen Kirche

Vor dem Gottesdienst hatten sich die Religionslehrerinnen und Religionslehrern mit Studiendirektorin Birgitta Greif von der Hauptabteilung Schule, Hochschule und Bildung (ganz links hinten) im Priesterseminar in Speyer getroffen.
Foto: Klaus Landry

Speyer – In einem feierlichen Gottesdienst im Speyerer Dom hat Weihbischof Otto Georgens 36 examinierten Religionslehrerinnen und Religionslehrern für katholische Religion verschiedener Schularten im Bistum Speyer die Missio Canonica verliehen. Bedingt durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie wird es noch einen zweiten Gottesdienst am 24. September mit der Verleihung der Missio Canonica an weitere 34 Religionslehrerinnen und Religionslehrer geben.

Die Missio Canonica ist die Bevollmächtigung des Bischofs zur Verkündigung im Auftrag der katholischen Kirche. Diese offizielle Beauftragung katholischen Religionsunterricht zu erteilen, ist heute in einer säkularen Welt keine leichte Aufgabe, wie Weihbischof Georgens in seiner Predigt ausführte. Manchmal seien die Religionslehrerinnen und Religionslehrer mehr oder weniger geduldete Exoten, manchmal Vorreiter im interreligiösen und interkulturellen Dialog. Die konkrete Gestalt von Kirche sei im Umbruch ebenso wie die Position des Religionsunterrichts.

„Wer Religionsunterricht heute in einer säkularen Welt mitten im Alltag unserer Zeit erteilt, befindet sich in einem nicht zu unterschätzenden Spannungsfeld, an der Schnittstelle von Gott und Welt“, erklärte Georgens. „Im Religionsunterricht finden sich viele Schülerinnen und Schüler, die nicht wirklich glauben und sehr distanziert sowohl Gott als auch der Kirche gegenüberstehen. So manche werden auch anderen Glaubens sein, mit anderen Überzeugungen, die wir nicht teilen. Religionssensible Schülerinnen und Schüler sitzen im Unterricht neben anderen, die religiös unmusikalisch sind. Manche sind gezeichnet vom Schicksal der Marginalisierung, der Ohnmacht, getrieben von Ängsten, verzweifelnd an den Kriegen und Katastrophen unserer Tage.“ Mitten in diese Welt hinein führe der mit der „Missio“ verbundene Verkündigungsauftrag mit der Erwartung, unter heutigen Bedingungen Verstehen zu wecken und für die Sache des Christentums zu werben.

Religionslehrerinnen und  Religionslehrer repräsentierten auch die Institution Schule. „Als Religionslehrerin und Religionslehrer verweisen Sie mit Ihrer Person auf das, was Sie unterrichten. Sie repräsentieren das im Lehrplan beschriebene Fach katholische Religion, aber die Präsentation trägt Ihre persönliche Handschrift“, so Georgens. Dabei komme der eigenen Identifikation mit der christlichen Botschaft eine große Bedeutung zu. „Religionslehrerinnen und Religionslehrer sind in ihrem eigenen Glauben gefragt. Ihrer Identifikation mit der zu repräsentierenden Botschaft kommt eine große Bedeutung zu.“

Darüber hinaus seien Religionslehrerinnen und Religionslehrer Repräsentantinnen und Repräsentanten der Kirche. „Wenn Sie die Klasse betreten, tritt mit Ihnen auch die Kirche vor die Schülerinnen und Schüler. Manche empfinden es als einen kräfteraubenden Spagat, mit einem Bein in der Kirche und mit dem anderen in der Welt der Jugend zu stehen. Die Spannung gilt es gut zu reflektieren und kreativ zu bearbeiten“, sagte der Weihbischof. Das gehe nur dann gut, wenn man „in der Kirche eine Beheimatung gefunden hat und kritisch-versöhnt mit ihr lebt. Wer die Kirche als Ort von Gemeinschaft erfährt, wird leichter die Motivation und die Kraft aufbringen, sich trotz der durch den Missbrauchsskandal beschädigen Kirche und des kritikwürdigen Alltags mit ihr zu identifizieren.“

Religionsunterricht versuche, den jungen Menschen eine Begegnung mit Jesus Christus und seiner Botschaft zu ermöglichen, ohne Manipulation oder Indoktrination. „Wir Bischöfe wissen, was wir am Religionsunterricht haben“, betonte der Weihbischof.

Musikalisch wurde der Gottesdienst gestaltet von Christoph Keggenhoff an der Orgel, der zusammen mit  Christine Thielmann, Querflöte, das „Air“ von Johann Sebastian Bach und eine Meditation von Thomas Quasthoff über „Von guten Mächten“ gestaltete. Als Kantor fungierte Markus Bellm.

Zum Segen gab Weihbischof Georgens den jungen Leuten, die zum Großteil von ihren Familien und Freunden begleitet wurden, auf den Weg: „Religionsunterricht ist kein Zuckerschlecken, aber unsere Aufgabe ist zu wichtig. Es ist uns nicht erlaubt zu desertieren“.

Text: Andrea Dölle Foto: Klaus Landry
22.09.2021

Große Domorgel seit 10 Jahren im Dienst

Die Weihe der großen Hauptorgel durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann jährt sich am 18. September zum 10. Mal

Weihe der Hauptorgel im Speyerer Dom am 18. September 2011 mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann
Foto: Domkapitel Speyer / Klaus Landry

Speyer – „Orgel, geheiligtes Instrument, stimm an das Lob Gottes, unseres Schöpfers und Vaters!“ Mit diesem Segenswort und der Besprengung der Prospektpfeifen mit Weihwasser gab Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann am Sonntag, 18. September 2011 der Hauptorgel des Speyerer Domes die Weihe. Nach über zehnjähriger Planungs- und Bauzeit erklang die neue Hauptorgel erstmals im Gottesdienst. Zu der Feier waren Gäste aus ganz Deutschland angereist, darunter auch Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl und Mitglieder der Familie Quandt, die mit einer Spende von drei Millionen Mark den Bau der Orgel ermöglicht hatte.

Den Beginn des Vespergottesdienstes gestalteten Dombläser, Domchor, Mädchen und Knaben der Domsingschule und Schola Cantorum Saliensis musikalisch noch ohne die Orgel. Erst nach der Segnung, zu der sich Bischof Wiesemann mit dem liturgischen Dienst zur Orgelempore im Westen des Doms hinauf begab, konnte Domorganist Markus Eichenlaub die neue Seifert-Orgel erstmals zum Lob Gottes erklingen lassen: mit dem Präludium Es-Dur von Johann Sebastian Bach, das mit der dazugehörigen Fuge den Lobgesang „Nun jauchzt dem Herren, alle Welt“ von Chor und Gemeinde umrahmte.

In seiner Predigt hob Bischof Wiesemann hervor, dass die neue Orgel „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst“ der Menschen vor den lebendigen Gott bringe. So stelle sie in gewisser Weise „die ganzen Klangfarben der zu Gott rufenden und von ihm ins Leben gerufenen Menschheit, die ganze Weite des Lobpreises der Kirche und die ganze Tiefe der von Gott eingehauchten Seele“ dar.

Domdekan Dr. Christoph Kohl dankte im Namen des Domkapitels allen, die an Konzeption und Bau der neuen Hauptorgel mitwirkten, die Orgelbauer der Werkstatt Seifert in Kevelaer, Professor Gottfried Böhm, auf den die Prospektgestaltung zurückgeht, den wissenschaftlichen Beirat und die „Orgel-Kommission“, das Dombauamt unter Dombaumeister Alfred Klimt, das Architekturbüro Professor Dr. Johannes Cramer und die beteiligten Firmen, schließlich Domkapellmeister Markus Melchiori, Domorganist Eichenlaub und dem zweiten Domorganisten Christoph Keggenhoff.  Letzterer hatte das Projekt in den zurückliegenden Jahren maßgeblich fachlich begleitetet.

Die Hauptorgel steht frei und ohne eigentliches Gehäuse in der Emporenöffnung der Westwand, sodass die mächtige Bogennische selbst als Orgelgehäuse wirkt. Dazu waren umfangreiche statische Vorbereitungsarbeiten notwendig. Insbesondere musste eine Präzisionsrahmenkonstruktion eingebaut werden, für die mehrere Tonnen Stahl zur Verwendung kamen. Das Werk selbst baut sich in zwei Etagen über der Sängerempore auf und enthält insgesamt 5496 Pfeifen aus Zinn-Blei-Legierung und aus Holz. Die größte Pfeife, eine Labialpfeife aus Holz, hat eine Länge von fast zehn Metern. Über 80 laufende Meter Kanalanlage gelangt der Wind von den sechs elektrischen Gebläsen über die sieben Bälge zu den Windladen, auf denen die Pfeifen platziert sind.

Das Klangkonzept der neuen Hauptorgel

Weihe der Hauptorgel im Speyerer Dom am 18. September 2011 mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann
Foto: Domkapitel Speyer / Klaus Landry

Die neue Hauptorgel im Speyerer Dom aus der Orgelbauwerkstatt Seifert in Kevelaer vereint in sich viele über Jahrhunderte erworbene Errungenschaften des Orgelbaus, technisch wie klanglich. Mechanische, elektropneumatische und elektrische Komponenten ermöglichen dem Spieler sensible Kontrolle, Computertechnik erlaubt ihm mittels Spielhilfen das nahezu unbegrenzte klangliche Potential optimal auszuschöpfen.

Das Klangkonzept hat deutliche Bezüge zur Orgelbautradition der Regionen Pfalz und Süddeutschland wie auch zum Nachbarland Frankreich. Dazu gehören zunächst als Grundlage die vollständig ausgebauten Prinzipalchöre auf 32-, 16- und 8-Fuß-Basis, die aufgrund ihrer vokalen Intonation sehr klar in den 110 Meter langen Kirchenraum sprechen. Der regional verankerte Charakter zeigt sich aber auch in der großen Zahl an Flöten-, Streicher- und Zungenstimmen, die sich aufgrund ihres ausgeprägten Obertonspektrums durch hohe Mischfähigkeit auszeichnen. Stilistisch wird so eine Brücke zwischen Barock und Romantik gebaut. Damit hat das Instrument über die klassischen Klangbilder hinaus auch eine besondere Befähigung zur symphonischen Orgelmusik, dynamische Flexibilität wird durch die beiden großen, vom zweiten und dritten Manual aus spielbaren Schwellwerke erreicht. Abgerundet wird die Farbpalette durch ausdrucksstarke, auf höherem Winddruck stehende Solostimmen wie auch eine romantische Klarinettenstimme (mit Windschweller) und ein Glockenspiel (Celesta). Beide Instrumente, die Orgel auf dem Königschor und die Orgel auf der Westempore, sind eigenständige Persönlichkeiten, können aber dank Doppeltrakturen (mechanisch und elektrisch), auch zusammen gespielt werden.

Neue Domorgeln im Zuge der Domrenovierung

Die „Optimierung der Orgelsituation im Speyerer Dom“ stand bereits ab 1996 auf der Projektliste der damaligen großen Domrenovierung. Nach Meinung der Experten machte die problematische Akustik in dem 110 Meter langen und 33 Meter hohen Dom-Innenraum zumindest eine zusätzliche Chororgel im vorderen Bereich des Domes notwendig, wofür es bereits historische Vorbilder in den vergangenen Jahrhunderten gab. Doch auch die alte Hauptorgel, ein Werk des Speyerer Orgelbaumeisters Wolfgang Scherpf aus dem Jahr 1961, besaß Defizite, so dass das Instrument dem Raum und der musikalischen Aufgabenstellung nicht voll gewachsen war.

Am 14. August 2006 gab das Speyerer Domkapitel der Orgelbauwerkstatt Seifert in Kevelaer den Auftrag zum Bau einer neuen Orgelanlage im Speyerer Dom. Das Projekt, das den Bau einer Chororgel und einer Hauptorgel umfasste, war aufgrund erheblicher Defizite der alten Orgel, aber auch der sehr schwierigen akustischen Situation des Domes nötig geworden.

Am 22. November 2008 konnte bereits die Chororgel in der zweiten nördlichen Arkade des Langhauses in Dienst genommen werden. Das dreimanualige Instrument mit dem 13 Meter hohen Frontprospekt aus Pfälzer Eichenholz weist 33 Register auf. Als einzigartige Besonderheit enthält es ein mitteltönig gestimmtes Blockwerk, das eine originalgetreue Aufführung frühester Orgelliteratur ab dem 14. Jahrhundert ermöglicht.

Mit dem Aufbau der neuen Hauptorgel wurde Ende Juli 2010 nach eineinhalbjähriger Fertigungszeit in Kevelaer begonnen. Das zwölf Meter hohe, neuneinhalb Meter breite und fast sechs Meter tiefe Instrument hat 85 Register (Klangfarben). Von seinem viermanualigen Spieltisch aus wurde auch die kleinere Orgel im Königschor anspielbar, womit dem riesigen Innerraum des Domes, von 110 Meter Länge und 33 Meter Höhe, mit seiner problematischen Akustik Rechnung getragen werden kann.

Für die Finanzierung der Anlage konnte seinerzeit Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl als Vorsitzender des Kuratoriums des Dombauvereins, aus dem die „Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer“ hervorging, die Unternehmerfamilie Quandt in Bad Homburg als Spender gewinnen. Johanna Quandt mit ihren Kindern Susanne und Stefan, stellten damals für die neue Orgel drei Millionen Mark (heute mit Zinsen 1,8 Millionen Euro) zur Verfügung.

Text: Bistum Speyer Foto: Domkapitel Speyer / Klaus Landry
22.09.2021

Firmen unterstützen das Bistum Speyer

Kleintransporter kann für Veranstaltungen sowie zur Beförderung von Personen und Material genutzt werden

Mehrere Firmen unterstützen das Bistum Speyer. Sie stellen dem Bischöflichen Ordinariat einen Kleintransporter zur Verfügung, der zur Beförderung von Personen und Material vor allem im Zusammenhang mit Veranstaltungen genutzt werden kann. „Der Kleintransporter ist für uns eine wertvolle Hilfe. Er wird in der Arbeit des Bistums und seiner verschiedenen Dienststellen und Abteilungen auf vielfältige Weise zum Einsatz kommen“, erklärt Kanzleidirektor Wolfgang Jochim.

Der Kleintransporter wird von der Firma „MOBIL – Sport- und Öffentlichkeitswerbung“ mit Sitz in Neustadt zur Verfügung gestellt. Die Finanzierung erfolgt über Werbeanzeigen der beteiligten Firmen, die auf dem Kleintransporter angebracht sind. Es ist bereits das dritte Mal, dass das Bistum auf diesem Weg einen werbefinanzierten Kleintransporter erhalten hat. Die Nutzungsdauer für das Fahrzeug beträgt jeweils fünf Jahre.

Bistum Speyer
22.09.2021

„Jugend ohne Gott“

Werk von Ödön von Horvath steht im Mittelpunkt der neuen Ausgabe von „Literatur am Gartenzaun“

Speyer – In der dritten Folge des Podcasts „Literatur am Gartenzaun“ geht es um Ödön von Horvaths Werk „Jugend ohne Gott“. „Vordergründig ist es ein Kriminalroman, der in den ersten Jahren der Nazidiktatur spielt. Aber schnell wird klar, dass es um mehr geht. Der Kurzroman zeigt auf, wohin eine Gesellschaft gerät, die ohne menschliche Werte ist“, erläutert Pastoralreferent Stefan Schwarzmüller, der gemeinsam mit Gymnasiallehrer Thomas Kuhn den Podcast produziert. „Jugend ohne Gott“ zeige eine Jugend, die von den Erwachsenen in ihrer Vorbildfunktion alleine gelassen wird. „Dabei verliert sie nicht nur Gott, sondern Gott steht hier auch für Wahrheit und menschliche Werte. Hochaktuell wird deutlich: eine Gesellschaft ohne Orientierung an humanen Werten wird anfällig für Gewalt und Rassismus.“

Die Podcast-Reihe „Literatur am Gartenzaun“ ist ein Angebot der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum Speyer.

Link zum Beitrag:

Bistum Speyer
22.09.2021

Kirche

Ermutigung zum Vertrauen auf Gott

Firmlinge aus dem gesamten Bistum waren zu Gast in Speyer – Talkrunde und Jugendgottesdienst mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann

Speyer – Zum Tag der Firmlinge unter dem Motto „about you! and me!“ trafen sich am Samstag rund 180 Jugendliche aus dem gesamten Bistum. Sie tauschten sich über ihren Glauben aus, trafen Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann zum „Talk im Dom“ und feierten mit ihm einen Jugendgottesdienst.

Svenja, Rebecca und Joshua waren aus Fußgönnheim und Birkenheide angereist. Ende Oktober werden sie gefirmt. In der Schule machen sie die Erfahrung, dass mit Glaube und Kirche nur wenige etwas anfangen könne. Umso wichtiger war für sie der Tag in Speyer. „Ich glaube, dass Gott mich auf meinem Lebensweg beschützt“, erzählt Joshua, der in seiner Familie auch über religiöse Themen sprechen kann. Rebecca hatte zunächst geschwankt, ob sie für die Firmvorbereitung genügend Zeit freimachen kann. „Doch es hat sich gelohnt“, sagt sie. Das findet auch Svenja, für die der Glaube viel mit Nächstenliebe zu tun hat. „Ich brauche Gott in meinem Leben.“

Angeregt durch einen Podcast hatten sie rund um den Dom Motive gesucht, die mit Gott und dem Glauben zu tun haben. Diese sollten sie mit dem Handy fotografieren. Sie haben Aufnahmen unter anderem von einem Tisch, einer Brücke und Schiffen gemacht und waren überrascht, wie viele Verbindungen zum Glauben man finden kann.

Bischof Wiesemann: „Suche nach Gott ist keine Reise zu den Sternen“

„Die Suche nach Gott ist nicht eines Reise zu den Sternen, sondern ins eigene Leben, zu meinen Stärken, aber auch zu meinen Wunden und Zweifeln“, ermutigte Bischof Wiesemann die Jugendlichen zu einem „Glauben, der Sinn macht“. Er beschrieb Gott als die positive Kraft in jedem Menschen. Anknüpfend an ein Wort von Blaise Pascal bezeichnete er den Glauben als „die Lebenswette, die man nur gewinnen kann“. Für jeden Menschen stelle sich die Frage, worauf er sein Leben baue. „Ich möchte Euch den Mut mitgeben, auf die Liebe Gottes zu setzen. Sie ist stärker als alles andere. Sie gibt uns die Kraft, uns für Frieden, Wahrheit und Gerechtigkeit einzusetzen, auch wenn es in der Welt manchmal ganz anders aussieht.“

In einem Gottesdienst, der von der Band „God’s child“ musikalisch gestaltet wurde, konnten die Jugendliche über ihr Handy interaktiv ihre Erfahrungen, Träume und Wünsche für die Zukunft zum Ausdruck bringen. Gott beschrieben sie unter anderem mit den Worten „Wegbegleiter“, „Lebensfreude“ und „Zufluchtsort“. Jesus ist für sie „einzigartig“, „cool“ oder einfach ein „krasser Typ“. Den Heiligen Geist brachten sie beispielsweise mit den Begriffen „Zuversicht“, „Power“ und „Gelassenheit“ zum Ausdruck. Gemeindereferentin Tanja Rieger bestärkte die Jugendlichen in ihrem Glauben: „Gott weiß um mich, geht alle Wege mit mir und nimmt mich so, wie ich bin.“

Bischof Wiesemann stellte sich den Fragen der Jugendlichen

Dem Gottesdienst ging ein „Talk mit dem Bischof“ voraus, moderiert von Tanja Rieger und Joachim Lauer, bei dem die Jugendlichen ihre Fragen einbringen konnten. Ihr Interesse galt zunächst dem Lebensweg des Bischofs. „Ich wollte immer Priester und Seelsorger werden, der Menschen eine gute Botschaft bringt und gemeinsam mit ihnen nach Gott sucht“, berichtete Bischof Wiesemann und ermutigte die Jugendlichen, einen Weg einzuschlagen zu den Themen, die einen selbst innerlich am meisten bewegen. Er erzählte von Momenten in seinem Leben, in denen er die Nähe, Liebe und Führung Gottes besonders gespürt habe, zum Beispiel bei einem Autounfall und beim Sterben seines Vaters und seiner Mutter. Aber auch in der zurückliegenden Erfahrung der Krankheit. Da habe er verstanden, „auch in der Schwachheit und der Ohnmacht ist eine Kraft“.

Zu welcher Veranstaltung er Gott mitnehmen wolle, fragten die Jugendlichen. „Gott ist immer schon da. Er kann überall sein, nicht nur im Gottesdienst, sondern mitten im Leben, wenn zum Beispiel Menschen aufeinander zugehen oder Streit in etwas Positives verwandelt wird“, gab Wiesemann zur Antwort. Als sein Lieblingssymbol für Gott nannte er das Licht, das viel mehr sei als ein physikalisches Phänomen. Was er in der Kirche gerne ändern wolle? „Dass wir wieder mehr den Menschen zu vertrauen, dass wir den Menschen lieben, vor aller Ideologie“, so die prägnante Antwort Wiesemanns. Auch die Haltung der Kirche zur Homosexualität und zu gleichgeschlechtlichen Beziehungen fragten die Jugendlichen an. „Ich würde mir wünschen, dass es uns gelingt, wertschätzender miteinander umzugehen, ganz gleich für welche Lebensform sich ein Mensch entschieden hat“, bekannte der Bischof. Die personalen Werte seien für zwischenmenschliche Beziehungen das Entscheidende. „Die sexuelle Orientierung sollte man demgegenüber hintanstellen.“

Bistum Speyer
13.09.2021

Bischof Wiesemann wirbt für Corona-Schutzimpfungen

Bundesweite Aktionswoche vom 13. bis 19. September – Internetseite informiert über Impfmöglichkeiten vor Ort

Speyer – Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann ruft dazu auf, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen. „Krempeln Sie die Ärmel hoch, lassen Sie sich impfen und ermutigen Sie auch andere dazu“, unterstützt er die bundesweite Aktionswoche #HierWirdGeimpft vom 13. bis zum 19. September. Eine zentrale Internetseite des Bundesgesundheitsministeriums bietet eine interaktive Übersicht über die Möglichkeiten der Impfung vor Ort.

Mit Papst Franziskus sieht er in der Impfung gegen das Covid-19-Virus einen „Akt der Liebe: Der Liebe zu sich selbst, zum Schutz der eigenen Gesundheit. Der Liebe zum Nächsten, als Ausdruck der Verantwortung für unsere Kinder und alle, die sich nicht impfen lassen können. Und der Liebe zu allen Menschen, weil wir nur so diese weltweite Pandemie wirksam bekämpfen können.“ Angesichts steigender Infektionszahlen sowie des bevorstehenden Herbstes setzt sich Bischof Wiesemann dafür ein, die Impfquote weiter zu erhöhen. Umso eher werde wieder möglich, wonach sich viele sehnen: „Kein Lockdown mehr in Beruf und Schule, Begegnungen ohne Abstand und Maske und eine Rückkehr zu einer – vielleicht neuen – Normalität“, so der Speyerer Diözesan-Bischof.

Weitere Informationen:

www.hierwirdgeimpft.de

Bistum Speyer
13.09.2021

Kartoffeln in vielen Variationen geerntet

Aktion „Trendsetter Weltretter“ wirbt für den Erhalt der Artenvielfalt – Aktion läuft noch bis zum 3. Oktober – Teilnahme weiterhin möglich

Kartoffelernte in der Kita St. Pius in Kandel

Speyer – „Natürlich vielfältig“ lautet das Motto der diesjährigen Aktion „Trendsetter Weltretter“. Im Mittelpunkt steht der Erhalt der Artenvielfalt. Dazu passend hatten das Bistum Speyer und die Evangelische Kirche der Pfalz zum eigenen Anbau seltener Kartoffelarten eingeladen. Mit großer Resonanz: Rund 80 Kindertagesstätten und Jugendgruppen sowie 120 Einzelpersonen aus der gesamten Pfalz und dem Saarpfalzkreis ernten in diesen Tagen seltene Kartoffelsorten wie zum Beispiel „Rosa Tannenzapfen“, „Blaue Anneliese“ oder „Désirée“.

„Wir haben vor einer Woche mit den Kindern zusammen die Kartoffeln ausgegraben und betrachtet. Danach haben wir gemeinsam eine Kartoffelsuppe gekocht“, berichten Alesia Mitteregger und Lan Werling von der Katholischen Kindertagesstätte St. Pius in Kandel. Im April hatten sie von der Aktion „Trendsetter Weltretter“ ein Set mit fünf seltenen Kartoffelarten geschickt bekommen. „Gespannt und voller Motivation haben wir uns Erde und Kübel besorgt und die Kartoffelknollen eingepflanzt. Jeden Tag gingen wir mit Gießkannen in den Garten, um die Kartoffelpflanzen zu gießen“, erzählen die beiden Erzieherinnen. Sie haben sogar ein eigenes Kartoffel-Maskottchen mit dem Namen „Sofia“ entwickelt und mit den Kindern ein Kartoffellied und das Fingerspiel „Die fünf Kartoffelmänner“ einstudiert. „Es war eine tolle Aktion“, sind Alesia Mitteregger und Lan Werling noch immer begeistert.

„Mit der Aktion wollten wir eine Möglichkeit schaffen, die Früchte der Schöpfung in ihrer bunten Vielfalt zu erfahren“, erklären die Umweltbeauftragten Sibylle Wiesemann (Evangelische Kirche der Pfalz) und Steffen Glombitza (Bistum Speyer). Begleitet wurde die Aktion durch monatlich per E-Mail versendete „Kartoffelbriefe“. Sie enthielten wertvolle und unterhaltsame Tipps zum Anbau und spirituelle Impulse. Für Kinder wurden ergänzend Bastelideen, Rezepte, Ausmalbilder sowie Ideen für ein Kartoffeltagebuch herausgegeben. „Gerade in der Pandemiezeit bot die Aktion eine Gelegenheit, dass Kinder, Eltern und Großeltern das gemeinsame Gärtnern für sich entdecken“, ziehen sie eine positive Bilanz der Aktion, die gemeinsam mit den (Erz-)Diözesen Freiburg, Köln, Rottenburg-Stuttgart sowie der Evangelischen Landeskirche Baden veranstaltet wurde.

Artenvielfalt entscheidend für das Zusammenspiel von Mensch und Natur

Die ökumenische Mitmachaktion für einen nachhaltigen Lebensstil „Trendsetter Weltretter“ findet vom 5. September bis 4. Oktober dieses Jahres zum vierten Mal statt. Unter dem Motto „Natürlich vielfältig“ vermitteln die Initiatoren der Evangelischen Kirche der Pfalz und des Bistums Speyer Ideen für mehr Nachhaltigkeit. „Die Biodiversität ist von grundlegender Bedeutung für ein gelingendes Zusammenspiel von Mensch und Natur. Die Natur vor unserer Haustür ist genauso schützenswert wie der Regenwald im Amazonas – und bietet ebenso Überraschungen: Unbekannte Pilze, bizarre Käfer, essbare Wildpflanzen“, erläutern Sibylle Wiesemann und Steffen Glombitza. Die Aktion verstehen sie als Angebot, diese Vielfalt und neue Sichtweisen auf die Natur zu entdecken. „Interessierte erfahren anhand alltagstauglicher Impulse, wie sie zum Schutz der Artenvielfalt beitragen können“, so die beiden Umweltbeauftragten. Weitere Träger der Aktion sind die Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) der Region Südwest.

Teilnahme weiterhin möglich

Die Aktion „Trendsetter Weltretter“ erstreckt sich über einen Zeitraum von vier Wochen und geht noch bis zum 3. Oktober. Jede Woche hat einen eigenen Themenschwerpunkt. In der ersten Woche ging es unter der Überschrift „Naturerfahrung – Lasst uns staunen!“ um mehr Aufmerksamkeit und mehr Achtsamkeit im Umgang mit Tieren und Pflanzen. Die zweite Woche steht unter dem Motto „Wildnis entdecken!“ und behandelt, wie der menschliche Einfluss auf die Natur sich auf die Artenvielfalt auswirkt. „Lasst wachsen“ ist der Themenschwerpunkt der dritten Woche. Es geht hinaus in die Gärten als ökologische Inseln, in denen heimische Tiere Schutz und Nahrung finden. Die vierte Woche gibt Anregungen, um gesellschaftlich aktiv zu werden. Ihr Leitspruch lautet „Deine Stimme für die Artenvielfalt!“ Zum Abschluss der Aktion wird am 3. Oktober ein ökumenischer Abschlussgottesdienst in Kirkel/Neuhäusel gefeiert. Eine Anmeldung und Teilnahme ist weiterhin über die Homepage möglich. Teilnehmende erhalten jede Woche per Email oder via Facebook eine Wochenaufgabe. Den Teilnehmenden werden täglich Impulse und kleinere Tagesaufgaben passend zum Thema zugeschickt. Sie können über Mail rückmelden, wie es ihnen mit den Wochen- und Tagesaufgaben ergangen ist. Man kann sich der Aktion auch über Facebook anschließen. „Hier gibt es schon das ganze Jahr über Tipps und Infos zu einem nachhaltigeren Lebensstil“, so Sibylle Wiesemann und Steffen Glombitza.

Jahresbegleiter in Buchform mit Tipps für Artenschutz und Naturerleben

Ergänzend zur Aktion „Trendsetter Weltretter“ hat der Speyerer Pilgerverlag das Kalenderbuch für 2022 „Unsere Heimat. Natürlich vielfältig“ herausgegeben. Es enthält naturbewusste Ausflugstipps und jede Menge Anregungen für Artenschutz in Haus und Garten. Vorgestellt werden Initiativen, in denen man sich für Artenvielfalt engagieren kann. Und es gibt in dem Jahresbegleiter zahlreiche Hinweise zu Ausflügen in die Natur und zu besonderen Naturerlebnissen zwischen Rhein und Saar. Das Buch mit 164 Seiten ist beim Pilgerverlag (06232/31830) und im Buchhandel erhältlich (ISBN 978-3-946777-19-9, 9,80 Euro). Weitere Infos dazu auf www.unsere-heimat.info

Anmeldung und weitere Informationen:

https://www.trendsetter-weltretter.de/

Ansprechpartner:

Steffen Glombitza, Umweltbeauftragter des Bistums Speyer, 06842 7060205, umweltbeauftragter@bistum-speyer.de

Sibylle Wiesemann, Umweltbeauftragte der Evangelischen Kirche der Pfalz, 06232 6715-18, wiesemann@frieden-umwelt-pfalz.de

Bistum Speyer
13.09.2021

Biberwanderung im Bliestal

Spannende Exkursion mit Bliesgau-Ranger – Veranstaltung am 17. September im Rahmen der ökumenischen Aktion  „Trendsetter Weltretter“

Blieskastel – Auf die spannende Suche nach dem Biber geht es im Rahmen der ökumenischen Aktion „Trendsetter Weltretter“ am Freitag, 17. September, ab 15 Uhr bei einer Wanderung mit dem Bliesgau-Ranger Michael Kessler von der Naturwacht. Der Biber gehört zu den geschützten Arten. Treffpunkt zur Wanderung ist die Bliesmühle (In den Mühlwiesen, 66440 Blieskastel/Breitfurt). Auch der Umweltreferent des Bistums, Pastoralreferent Steffen Glombitza, wird mit von der Partie sein.

Die Teilnehmerzahl bei der Wanderung ist begrenzt, um Anmeldung wird gebeten.
Anmeldung via Mail bei umweltbeauftragter@bistum-speyer.de oder unter Tel.: 06842-7060205.
Anmeldeschluss ist Donnerstag, 16. September. Es wird darum gebeten, einen Mundschutz mitzubringen.

Ökumenische Aktion „Trendsetter Weltretter“

Die Mitmachaktion „Trendsetter-Weltretter“ organisieren die Evangelische Kirche der Pfalz, das Bistum Speyer, die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK Südwest) und die Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz zusammen mit vielen Kooperationspartnern und Unterstützern. Sie findet in diesem Jahr zum vierten Mal statt. Die bisherigen Themenschwerpunkte waren: Einfach anders konsumieren (2018), Einfach anders bewegen (2019) und Einfach anders essen (2020). Dieses Jahr lautet das Motto „Natürlich vielfältig“. Im Mittelpunkt steht das Thema Artenvielfalt.

Pilgerkalender 2022 mit Anregungen für Artenschutz und Naturerlebnisse

Auch der Pilgerkalender für das Jahr 2022 hält viele Tipps bereit, um den eigenen Garten für mehr Tiere und Pflanzen zur Heimat werden zu lassen. Vorgestellt werden Initiativen, in denen man sich für Artenvielfalt engagieren kann. Und es gibt in dem aktuellen Jahresbegleiter zahlreiche Hinweise zu Ausflügen in die Natur und zu besonderen Naturerlebnissen zwischen Rhein und Saar – auch zum Thema „Biber“. Der Kalender ist  beim Pilgerverlag, Telefon (06232) 31830, Mail: info@pilgerverlag.dewww.pilgerverlag.de erhältlich.

Weitere Informationen:

www.trendsetter-weltretter.de

Bistum Speyer
13.09.2021

Gedenktafel zur Täuferbewegung in Speyer enthüllt

Auf dem Gelände der Evangelischen Kirche der Pfalz in Speyer erinnert eine Gedenktafel an die Diskriminierung der Mennoniten in der Pfalz während der Reformation.

Speyer (lk)Seit 350 Jahren leben Mennoniten und Protestanten in Süddeutschland zusammen. Seit 2017 wird die Geschichte der aus der Schweiz stammenden Täuferinnen und Täufer auf Gedenktafeln sichtbar gemacht. Eine solche Gedenktafel wurde am Donnerstag auf dem Gelände des Landeskirchenrats der Evangelischen Kirche der Pfalz in Speyer von Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und Wolfgang Seibel, dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutscher Mennonitengemeinden, enthüllt. An der Feierstunde im Freien waren Vertreterinnen und Vertreter der Mennoniten, der Landeskirche und des Bistums Speyer beteiligt.

Die Gedenktafel erinnert an die Zeit der Reformation und damit an die „dunklen Seiten der täuferischen Geschichte“, sagte Astrid von Schlachta, Vorsitzende des Mennonitischen Geschichtsvereins. Denn während der Reformation erlebten die pfälzischen Mennonitengemeinden Diffamierung, Stigmatisierung und Kriminalisierung. Der Grund: Die protestantische Bewegung mündete beim Reichstag zu Speyer 1529 in Gesetze, die Mennonitinnen und Mennoniten als Minderheit benachteiligten. Sie wurden verfolgt, verloren Eigentum sowie Bürger- und Freiheitsrechte, wurden ins Gefängnis gebracht oder sogar hingerichtet.

Von Schlachta bedankte sich bei der Evangelischen Kirche der Pfalz für die Bereitschaft, „einen solchen dunklen Ort sichtbar zu machen“ und daran zu erinnern, dass die Täuferinnen und Täufer als „Kleinere“ und „Schwächere“ sprachlich und politisch ausgegrenzt wurden. „Die Geschichte ist erschreckend aktuell“, sagte sie.

Kirchenpräsidentin Wüst sprach sich in ihrer Rede für Zusammenhalt und Versöhnung aus. „Wir sind Familie“, sagte sie. „In der Enthüllung der Täufertafel steckt weit mehr als der Verweis auf einen historischen Ort. Wer als Familie gemeinsam leben will, kommt nicht umhin, die Schatten der Vergangenheit, den langen Atem von Fehlurteil und Schuld zur Sprache zu bringen“, so die Kirchenpräsidentin. Nur darin stecke Versöhnung, Heilung und Zukunft. Auch der ehemalige Kirchenpräsident Christian Schad wiederholte Schuldeingeständnis und Entschuldigung, die er 2013 gegenüber den mennonitischen Schwestern und Brüdern formuliert hatte. „Es macht uns froh und dankbar, dass in den vergangenen Jahrzehnten eine Reihe von ökumenischen Dialogen die konfessionelle Konflikt- und Gewaltgeschichte aufgegriffen und bewusst den Weg der Versöhnung beschritten wurde“, so Schad.

Anschließend sprachen Rainer Burkart, Pastor der Mennonitischen Gemeinde Enkenbach, Domkapitular Franz Vogelgesang vom Bistum Speyer und der Alt-Kirchenpräsident Schad Gedenkworte für die mennonitischen Gläubigen, die zur Reformationszeit aufgrund ihrer religiösen Einstellung leiden mussten.

Weitere Gedenktafeln zur Erinnerung an die Täuferbewegung befinden sich in Rheinland-Pfalz an der Kirche der Mennonitengemeinde Ibersheim (Worms) oder an der Weierhöfer Schule, heute Gymnasium Weierhof, in Bolanden.

Hintergrund: 

Die evangelische Freikirche der Mennoniten geht auf die Täuferbewegung der Reformationszeit zurück. Namensgeber war der friesische Theologe Menno Simons (1496–1561). Wesentliche Merkmale sind unter anderem die Gläubigentaufe, die Ablehnung von Eiden oder militärischem Dienst, die Eigenständigkeit der einzelnen Ortsgemeinden und die Forderung nach einer Trennung von Staat und Kirche. Die Bibel wird als entscheidende Quelle des Glaubens angesehen. Heute leben in Deutschland ungefähr 40 000 Mennoniten.

Im September 2013 intensivierte sich die bewusste Zusammenarbeit der protestantischen und mennonitischen Christinnen und Christen in der Pfalz bei einem Begegnungstag im Gymnasium Weierhof in Bolanden.  150 Teilnehmende waren dabei. Das Programm wurde mit einem ökumenischen Abendmahlgottesdienst in der mennonitischen Kirche auf dem Weierhof abgeschlossen.

Weitere Infos:

Täuferspuren – Über 350 Jahre Mennoniten in Südwestdeutschland – Eine Spurensuche (taeuferspuren.de)

Pfalztexte 21 Begegnungstag Layout 1 (evkirchepfalz.de)

13.09.2021

Dom-RadlerInnen beim Speyerer Stadtradeln am Start

Spaß, Fitness und Klimaschutz stehen für die Teilnehmenden im Vordergrund

Speyer – Vom 10. bis zum 30. September heißt es in Speyer wieder drei Wochen lang kräftig in die Pedale zu treten – ob ausschließlich mit eigener Muskelkraft oder elektrisch unterstützt. Ziel ist es möglichst viele Fahrradkilometer für den Klimaschutz zu sammeln. Die Stadt Speyer ist bereits zum 9. Mal an der bundesweiten Kampagne „Stadtradeln“ dabei. Alle, die in Speyer leben und arbeiten, sind zur Teilnahme eingeladen. Insgesamt haben sich bereits 74 Teams in der Domstadt angemeldet. Prämiert werden zum Schluss die radaktivsten TeilnehmerInnen und Teams.

Das Bischöfliche Ordinariat nimmt mit dem Team „Dom-RadlerInnen“ am Speyerer Stadtradeln teil. Insgesamt 16 Mitarbeitende, darunter auch Generalvikar Andreas Sturm, schwingen sich beherzt aufs Fahrrad, um ihrer Gesundheit und dem Umweltschutz etwas Gutes zu tun. „Das sind zwei Fliegen mit einer Klappe“, bringt Teamkapitänin Manuela Gerhard ihre Motivation zur Teilnahme auf den Punkt. Sie hat dabei auch die Zukunft ihrer Kinder im Blick. „Ich bin dabei, weil ich das eine wirklich tolle Aktion finde und gern in der Gemeinschaft möglichst viele Kilometer erradeln möchte“, erklärt Angelika Schnatterer. Für Christian Huber ist das Fahrrad das ideale Verkehrsmittel für die Stadt. „Ich komme immer zielgenau dorthin, wo ich hin will, und das meistens schneller als mit jedem anderen fahrbaren Untersatz. Dazu noch emissionsfrei und gesund.“ Inge Slupina hat sich für die Aktion angemeldet, weil ihr das Radfahren im Team noch mehr Spaß macht: „Ich finde Radfahren toll, weil ich mit dem Rad die Gegend viel mehr wahrnehmen kann und so manche Kleinigkeiten entdecke, die mit dem Auto einfach nicht zu erkennen sind.“ Das findet auch Leah Röhrling: „Am Rad fahren finde ich toll, dass man viel mehr von seiner Umgebung und der Natur mitbekommt, als mit dem Auto oder den Öffentlichen Verkehrsmitteln.“ Für Christine Wilke-Zech macht die Mischung aus Spaß, Fitness und Klimaschutz den besonderen Reiz der Aktion aus: „Deshalb mache ich gerne bei der Aktion Stadtradeln mit und nutze auch sonst das Rad täglich, zum Beispiel für die Fahrt zum Arbeitsplatz.“

Das Stadtradeln fördert nicht nur die Fitness und den Klimaschutz, sondern auch die Verkehrssicherheit für RadfarerInnen. Während des Stadtradel-Zeitraums können registrierte RadlerInnen per Internet oder STADTRADELN-App via GPS störende und gefährliche Stellen im Radwege-verlauf melden. Auf einer Straßenkarte in RADar! kann ein Pin gesetzt werden mit Angaben zum Grund der Meldung. Die Informationen werden an die zuständen Stellen der Stadt Speyer weiter gegeben und sollen zur Verbesserung der Radinfrastruktur beitragen.

Anmeldungen zum Stadtradeln sind auch noch während des Aktionszeitraums möglich. Alle wichtigen Infos über Anmeldung, Online-Radelkalender, Ergebnisse und vieles mehr auf:

https://www.stadtradeln.de/speyer

Bistum Speyer
13.09.2021

Viel Zustimmung zum Entwurf der Bistumsvision

Im August endete die Resonanzphase – Felix Goldinger: „Zugleich Wunsch nach Konkretisierung“

Von November des vergangenen Jahres bis August dieses Jahres konnten die Gläubigen eine Resonanz zum ersten Entwurf einer Vision für das Bistum Speyer geben. Dazu gab es Resonanzveranstaltungen in Form von Videokonferenzen, Stimmungsbarometer auf der Internetseite zum Visionsprozess wie auch die Möglichkeit zu direkten Rückmeldungen. Im Gespräch erläutert Felix Goldinger, Geschäftsführer des Visionsprozesses „Segensorte“, die Ergebnisse der Resonanzphase.

Die Resonanzphase fiel in eine Zeit, die immer noch sehr stark von den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie bestimmt war. Hat sich das auf die Beteiligung ausgewirkt?

Felix Goldinger: Die Pandemie hat sich auf alle Lebensbereiche ausgewirkt – natürlich auch auf die Resonanzphase des Visionsprozesses. Treffen vor Ort waren auch in den letzten Monaten nur bedingt möglich, sodass wir aufgrund der Kontaktbeschränkungen einige Formate im digitalen Raum angeboten haben. Es gab zahlreiche Videokonferenzen, in denen sich Interessierte informieren und eine Rückmeldung einbringen konnten. Für die inhaltliche Auseinandersetzung haben zudem Seeelsorger:innen aus dem ganzen Bistum geistliche Impulse und religionspädagogische Einheiten verfasst, die auf der Segensorte-Homepage zu finden sind. Der Online-Resonanzraum bot außerdem die Möglichkeit, eine kurze Rückmeldung zu den Einzelaspekten per Stimmungsbarometer abzugeben oder ausführlich, Schritt für Schritt, auf den Entwurfstext zu reagieren. Für Gruppen, die sich vor Ort treffen konnten, haben wir zusätzlich eine kleine Arbeitshilfe zusammengestellt, die Methoden und Ideen und für die Auseinandersetzung mit der Vision lieferten.

Lässt sich aus den Rückmeldungen zum ersten Entwurf der Bistumsvision eine Art Trend herauslesen? Gab es Punkte, die immer wieder angesprochen wurden?

Felix Goldinger: Ja – in der Resonanzphase haben wir sehr viel Zustimmung zum Entwurf gehört. Daneben gab es aber auch kritische Rückmeldungen und Veränderungsvorschläge. Einerseits haben wir mit dem Entwurf unserer gemeinsamen Vision offensichtlich den Nerv vieler Menschen getroffen, die sich eine neue Gestalt von Kirche wünschen. Der Entwurf zeichnet das Bild einer Kirche, die Sicherheit bietet und Nähe ermöglicht, die flexibel mit den Herausforderungen der Zeit umgehen kann und niemanden ausschließt. Diese Kirche setzt sich für den Schutz der Natur ein und geht verantwortlich mit Ressourcen um. Das Bild, das wir für diese Kirche beschrieben haben – das gemeinsame Haus – hat allerdings auch die Befürchtung geweckt, dass wir als Kirche nicht mobil genug sind und unser Haus zu selten verlassen.

Eine Möglichkeit, Rückmeldung zu geben, waren die sogenannten Stimmungsbarometer auf der Internetseite zum Visionsprozess. Welches Ergebnis hat sich hier gezeigt?

Felix Goldinger: Die Stimmungsbarometer zeigen ein sehr deutliches Bild: Zustimmung. Zu jedem einzelnen Aspekt konnte so ein Stimmungsbild abgegeben werden – und alle Barometer weisen deutlich in Richtung Zustimmung.

Es wurden auch mehrere Resonanzveranstaltungen angeboten, teilweise mit verschiedenen Schwerpunkten wie zum Beispiel „Prävention und Schutzkonzepte“ oder „Ökologie und Klimaschutz“. Welcher Erkenntnisse konntet Ihr aus diesen Veranstaltungen gewinnen? Werden sich die Rückmeldungen aus diesen Veranstaltungen ebenfalls im überarbeiteten Entwurf widerspiegeln?

Felix Goldinger: Ja, alle Rückmeldungen die wir eingesammelt haben, auch die aus den Videokonferenzen werden jetzt bei der Überarbeitung berücksichtigt. Die Rückmeldungen sprechen hier eine ähnliche Sprache wie die auf den Rückmeldebögen: viel Zustimmung zum Entwurf, aber auch der Wunsch nach Konkretion und Zuspitzungen. Ein wichtiger Hinweis ist zum Beispiel die „Ökumene“, die im Entwurfstext nicht so deutlich angesprochen wird. Eine weitere Zuspitzung ist die Bedeutung unserer Sendung in die Welt – also das Hineinwirken in die Gesellschaft und die Förderung von mehr Diversität in Bezug auf die Gestalt von Kirche. Gleichzeitig wurde der Umgang mit unserer Schuld als Institution immer wieder thematisiert und der Wunsch geäußert, dass wir noch deutlichere Formulierungen finden, was Schutz und Prävention von Machtmissbrauch angeht

Mit Professor Michael Seewald, Professor für Dogmatik an der Universität Münster, der an der Resonanzveranstaltung im Juni mitgewirkt hat, hat auch ein Wissenschaftler mit dem Blick von außen Rückmeldung zum Entwurf der Vision gegeben. Welche Impulse und Anregungen kamen von ihm?

Felix Goldinger: Für mich waren vor allem seine Fragen interessant. Zum Beispiel die Frage, wie wir damit umgehen wollen, dass wir eine Vision entwickeln, die in einigen Bereichen nicht mit römischen Vorgaben zu vereinen ist. Die niedrige Schwelle unserer Tür steht ja sinnbildlich auch für die Offenheit gegenüber Menschen, die aufgrund ihrer Sexualität oder Identität bislang von uns diskriminiert werden. Der gemeinsame Tisch ist auch ein Bild für die ökumenische Gastfreundschaft.  Schon diese beiden Bereiche zeigen deutlich, welche visionäre Kraft in unserem Entwurfstext steckt.

Mit dem Ende der Sommerferien endet jetzt auch die Resonanzphase. Wie wird es weitergehen? Was sind die nächsten Schritte im Visionsprozess?

Felix Goldinger: In den nächsten Wochen wird die Lenkungsgruppe alle Rückmeldungen sichten und gemeinsam auswerten. Für die Diözesanversammlung im Oktober bereiten wir eine überarbeitete Fassung vor, die dann im November durch unsere Bischof dem Bistum übergeben wird. Die Vision wird dann bei allen Entscheidungen im Bistum als Grundlage dienen. Die Vision muss uns in den nächsten wichtigen Schritten, die wir als Diözese gehen, herausfordern und dabei helfen, eine neue Gestalt von Kirche in unserem Bistum zu entwickeln. In grundlegenden Bereichen sind wir derzeit als Kirche stark angefragt: der monströse Missbrauch von Macht, der Verlust von Glaubwürdigkeit und die schwindende Bedeutung von Kirche in der Gesellschaft, die vielen Austritte und nicht zuletzt die Frage, wie sich die Finanzen weiter entwickeln werden. Das sind auch Themen auf dem Synodalen Weg, den wir als katholische Kirche in Deutschland zurzeit gehen. Vieles, was dort beraten wird, steht in direktem Zusammenhang mit unserer Vision.

In allen Entscheidungen, die künftig getroffen werden, sollte der Anspruch zum Ausdruck kommen, dass wir eine Kirche sein wollen, die dem Wachstum vom Reich Gottes nicht im Wege steht, sondern dabei mitwirkt – ein Kirche, die Segensort ist.

Weitere Informationen zum Visionsprozess SEGENSORTE im Bistum Speyer:

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Bistum Speyer
13.09.2021

Rückblick auf 50 Jahre Mitarbeitervertretung

Festschrift zum Jubiläum erschienen – Vorstand übergibt Exemplar an Bischof Wiesemann

Thomas Ochsenreither (links) und Thomas Eschbach (rechts) vom Vorstand der Mitarbeitervertretung überreichten ein Exemplar der Festschrift zum 50. MAV-Jubiläum an Diözesan-Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann.
Foto: Klaus Landry

Speyer – Die Mitarbeitervertretung (MAV) im Bistum Speyer hat eine Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum der Mitarbeitervertretung im Bistum Speyer herausgegeben. Thomas Ochsenreither und Thomas Eschbach vom Vorstand der Mitarbeitervertretung überreichten am 9. September ein Exemplar der Festschrift an Diözesan-Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann.

Generalvikar Andreas Sturm würdigt in einem Grußwort für die Festschrift die Arbeit der Mitarbeitervertretung. Sie trage dazu bei, „dass wir immer mehr eine synodale Kirche werden“. Nur eine solche Kirche entspreche dem Evangelium, sei glaubhaft und könne Menschen für Gott begeistern. Sturm wirbt für eine Kirche, „in der jede und jeder in ihrer und seiner Einmaligkeit wertgeschätzt, in seinen Bedürfnissen wahrgenommen und in seiner Verantwortung und seinen Kompetenzen zur Mitgestaltung des Ganzen anerkannt“ werde.

Das Leitbild einer „Dienstgemeinschaft, die durch gemeinsam getragene Verantwortung verwirklicht und durch vertrauensvolle Zusammenarbeit getragen werden soll“, sei in den 50 Jahren des Bestehens der Mitarbeitervertretung „zum Teil hart auf die Probe gestellt“ worden, habe sich „über viele Jahre aber auch als tragfähig“ erwiesen, schreiben Thomas Ochsenreither und Thomas Eschbach in einem Geleitwort. Die Geschichte der Mitarbeitervertretung sei nicht linear verlaufen, sondern „mit Hochs und Tiefs, mit Erfolgen, Rückschlägen und Niederlagen“. Sie werben in ihrem Beitrag unter anderem für eine Stärkung der Mitbestimmungsrechte, die Mitwirkung bei der Gestaltung von zukunftsfähigen Arbeitsplätzen aufgrund von gesellschaftlichem und digitalem Wandel, einer Modernisierung der Verwaltung und der rechtlichen Ausgestaltung von flexibleren Arbeitsformen.

Prof. Dr. Renate Oxenknecht-Witzsch erläutert in einem Gastbeitrag die Entwicklung der Mitarbeitervertretung aus rechtshistorischer Perspektive. Der Sozialethiker Prof. Dr. Friedhelm Hengsbach bietet in seinem Beitrag mit dem Titel „MAV – Eine Erfolgsgeschichte bei hinkendem Interessenausgleich?“ eine mitunter kritische Sicht auf die letzten fünfzig Jahre. Neben der wissenschaftlichen Perspektive bekommt auch die Rückschau auf die praktische Arbeit ihren Raum. Thomas Eschbach wirft in seinem Beitrag Schlaglichter auf bedeutsame Themen aus 50 Jahren Mitarbeitervertretung. Eine Abrundung erfährt die etwa 60 Seiten starke Schrift durch eine Zusammenstellung wichtiger statistischer Angaben.

Die Festschrift ist als Band 56 in der Schriftenreihe des Diözesan-Archivs Speyer erschienen. Sie ist bei der Mitarbeitervertretung des Bistums Speyer erhältlich (Tel: 06232 102 422, E-Mail: mav@bistum-speyer.de).

Weitere Informationen zur Mitarbeitervertretung im Bistum Speyer:

https://www.bistum-speyer.de/bistum/aufbau/raetekommissionen/mitarbeitervertretung/

Text: Bistum Speyer Foto: Klaus Landry
13.09.2021

8. Spendenaktion „Hoffnung für Osteuropa“ in Neustadt eröffnet

Oberkirchenrat Sutter dankt Arbeitskreis Ukraine-Pfalz für die fast 30-jährige Arbeit als Brückenbauer

Oberkirchenrat Manfred Sutter.
Foto: lk/Landry.

Neustadt/Speyer (dwp)Mit einem Festgottesdienst wurde die 28. Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ unter dem Motto „Brücken bauen – Sprache und Begegnung“ in der Stiftskirche in Neustadt eröffnet.

Oberkirchenrat Sutter rief dazu auf, selbst zu Brückenbauern zu werden und damit einen Beitrag zu Versöhnung und Frieden zu leisten. Er berichtete von den Standbeinen des Arbeitskreises Ukraine-Pfalz: humanitäre Hilfe, Begegnung mit Zwangsarbeiter*innen und deren Angehörigen, Stipendienprogramm, und betonte, dass vor allem das Stipendienprogramm, bei dem schon mehr als 70 Studierende ein Stipendium für einen Aufenthalt in Deutschland erhalten haben, zum Brücken bauen beiträgt. Auf der einen Seite lernen ukrainische Studierende die deutsche Sprache und Kultur kennen, auf der anderen Seite bekommen Deutsche einen Einblick in die Ukraine.

Der Arbeitskreis Ukraine-Pfalz wurde 1992 gegründet: 30 Delegierte aus zehn pfälzischen Gemeinden besuchten unter Leitung von Pfarrer Hermann Kuntz die Gebiete Winniza, Poltawa, Nikolajew, Odessa und Ushgorod in der Ukraine. „Seither ist der Auftrag zu Versöhnung und Frieden für die Mitglieder des Arbeitskreises Ukraine-Pfalz eine Lebensaufgabe“, betonte Sutter. Das beispiellose Engagement eines jedes Einzelnen verdiene Dank, Respekt und hohe Anerkennung.

Die diakonische Arbeit in der Ukraine stand im Mittelpunkt des Festgottesdienstes. Hierzu berichtete eine ukrainische Delegation. Auch der Arbeitskreis Ukraine-Pfalz stellte sich und einige Projekte vor.

Der Arbeitskreis will durch eine Verjüngung der Verantwortlichen und durch Familien- und Jugendbegegnungsreisen seine Zukunftsfähigkeit sichern.

Zu den Partnerinnen und Partnern der pfälzischen Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ zählen neben dem Arbeitskreis weitere 9 Initiativen. Neben der diakonischen Arbeit werden auch Bildungsprogramme, z.B. für Mädchen in Moldawien, unterstützt. Im kommenden Jahr steht das Land Georgien im Mittelpunkt, dort wird die Ev. Lutherische Kirche und deren Diakonie unterstützt.

Hinweis:

Die Spendenaktion „Hoffnung für Osteuropa“ wurde 1994 als Netzwerk der Hilfe für notleidende Menschen in Osteuropa gegründet. Im Bereich der Evangelischen Kirche der Pfalz engagieren sich derzeit zehn Initiativen und Kirchengemeinden in der Osteuropahilfe. Gefördert werden sozialdiakonische Einrichtungen für Straßenkinder, Kinder- und Jugendbegegnungsstätten, Diakonie- und Sozialstationen, Menschenrechtszentren, Krankenhäuser, Behinderteneinrichtungen, Altenheime, Schulen und Kindertagesstätten.

Spendenkonto:

Hoffnung für Osteuropa
Evangelische Bank eG
IBAN: DE50 5206 0410 0000 0025 00
BIC: GENODEF1EK1

13.09.2021

„Wunderbares Mutmachereignis für unsere Diözese“

In vier Gottesdiensten im Speyerer Dom feierten rund 700 Ehepaare ihr Ehejubiläum

Speyer – „Liebe miteinander leben“. Unter diesem Leitwort feierten am Wochenende (04.09 & 05.09.21) rund 700 Ehepaare ihr Ehejubiläum. Die insgesamt vier Gottesdienste im Speyerer Dom wurden von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Weihbischof Otto Georgens zelebriert. Gekommen waren Eheleute aus der gesamten Diözese, die silberne, goldene, diamantene Hochzeit oder ein anderes Jubiläum feierten.

In seiner Predigt nannte Bischof Wiesemann die Feier der Ehejubiläen ein „wunderbares Mutmachereignis im Dom und für das Bistum“. „Sie haben die Liebe gewagt im tiefen Vertrauen, dass da etwas ist, das trägt“, wandte er sich an die Ehejubilare. „Gott selbst ist das Mutmach-Geheimnis unseres Lebens. Er ist die Liebe, die stärker ist als alles andere.“ Der Bischof sprach auch von den „Durststrecken“, die zu einer Ehe wie zum Leben insgesamt dazugehören. Da helfe nicht Panik, sondern Zeit, die man sich und anderen gewährt. „Die Auferstehung ist die Mitte unseres Glaubens. Gott gibt uns die Kraft, auch die Durstrecken unseres Lebens durchzutragen und immer wieder neu aufzustehen.“

Die Ehe sei „eine Schule der liebenden Aufmerksamkeit“, sagte der Bischof. Dazu gehöre das Sehen und den anderen nicht in eine Schublade zu stecken. Dazu gehöre auch das Hören, auf die immer wieder neuen Fragen und Herausforderungen im Leben des Partner, der Kinder und der Enkelkinder. Und dazu gehöre nicht zuletzt das Miteinandersprechen. „Wie viel könnte in unserer krisengeschüttelten Zeit in Kirche und Gesellschaft anders sein, wenn wir mehr einander sehen, einander hören und miteinander sprechen würden“, ermutige Wiesemann die Ehejubilare dazu, weiterhin in Bewegung und beweglich zu bleiben. „Das Leben kann viel Neues bringen, wenn wir nicht im Starrsinn verharren, uns von der Angst lähmen lassen, sondern lernen, uns immer wieder aufeinander zu zu bewegen.“

Weihbischof Georgens wies in den Gottesdiensten auf aktuelle Jugendstudien hin: Darin gibt eine Mehrheit der Jugendlichen an, sich nach wie vor die dauerhafte Zweisamkeit bis hin zur Heirat zu wünschen. „Eine stabile Partnerschaft gilt nach wie vor als Ideal.“ Dabei sei klar, „dass das Gelingen nicht ausschließlich in der eigenen Hand liegt, sondern dass wir mit Gottes Hilfe auf das Gelingen hoffen“. Eine Garantie für das Gelingen gebe es freilich nicht, so Georgens. „Die Liebe zweier Menschen bleibt immer ein Geheimnis, das über alle Regeln und alles Machbare hinausgeht.“ Der Weihbischof betonte mit Bezug auf Papst Franziskus: „Stützende, wertschätzende Rituale des Alltags sind wohl das Salz einer gelingenden Beziehung.“

Die Gottesdienste waren verbunden mit einer Einzelsegnung der Ehepaare durch Bischof und Weihbischof, Mitglieder des Domkapitels, Priester, Diakone und Seelsorgerinnen. Musikalisch gestaltet wurden die Messen von den Domorganisten Markus Eichenlaub und Christoph Keggenhoff. Der traditionelle „Hochzeitswalzer“ auf dem Domvorplatz musste coronabedingt in diesem Jahr entfallen.

Text: Bistum Speyer Foto: Klaus Landry
13.09.2021

Auf den Spuren jüdischen Lebens in Hannover und Osnabrück

Im Rahmen des Jubiläumsjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ lädt die Katholische Erwachsenenbildung des Bistums Speyer zu einer Studienfahrt nach Hannover und Osnabrück ein.

75 Jahre nach der Shoa hat sich das jüdische Leben in Deutschland auf vielfältige Weise entwickelt. Besonders gut sichtbar wird das in Hannover, wo es inzwischen drei jüdische Synagogen sowie ein jüdisches Begegnungszentrum gibt. 1963 wurde dort auf deutschem Boden die erste Synagoge nach dem Krieg eingeweiht.

Auch heute zeigen sich also im Bild der Stadt viele Aspekte des jüdischen Lebens in Vergangenheit und Gegenwart, die es zu entdecken lohnt.

Die erste Etappe der Studienfahrt ist daher die Gedenkstätte Ahlem. Ursprünglich eine jüdische Gartenbauschule wurde Ahlem im II. Weltkrieg zur Sammelstelle für Deportationen, zum Gefängnis und zum Hinrichtungsort. Inzwischen befindet sich dort eine der modernsten historischen Ausstellungen Hannovers, die den Ort in seiner vielschichtigen Bedeutung beleuchtet. Auf dem Außengelände erinnert eine „Wand der Namen“ mit über 3.000 Tafeln an jene Menschen, für die Ahlem eine Station in den Tod war. Die Bepflanzung des Geländes erinnert dabei stets auch an die gärtnerische Tradition des Ortes.

Gegenwärtige jüdische Traditionen zeigen sich besonders gut in den Synagogen und jüdischen Gemeinden Hannovers. Zwei weitere Programmpunkte bilden daher die Synagogen der jüdischen (traditionelles Judentum) sowie der jüdisch-liberalen Gemeinde (progressives und dynamisches Judentum), wo im Rahmen von Führungen und Gesprächen ein Einblick und Austausch über Leben und unterschiedliche Glaubenspraxis möglich sein wird.

Ein Einblick in das musikalische Erbe gelingt mit einem Besuch der Villa Seligmann, die sich als Haus der jüdischen Musik an der Schnittstelle zwischen Geschichte und Gegenwart befindet. 1906 fertiggestellt diente sie zunächst als großbürgerliches Wohnhaus Siegmund Seligmanns, dem jüdischen Direktor der Continental AG. 1931 schenkte die Familie das Anwesen der Stadt, woraufhin die Villa fortan unterschiedlich genutzt wurde. Seit 1962 dient sie einem kulturellen und insbesondere musikalischen Zweck und ist seit 2012 Sitz des Europäischen Zentrums für Musik.

Den Abschluss der Fahrt bildet ein Besuch des Felix-Nussbaum-Hauses in Osnabrück. Mit mehr als 200 Werken beherbergt es die weltweit größte Sammlung der Bilder Felix Nussbaums, der als ein bedeutender jüdischer Maler der neuen Sachlichkeit gilt. Seine Bilder dokumentieren die Suche nach einer fantasiehaften figurativen Bildsprache und beschäftigen sich später durchaus auch autobiographisch mit künstlerischer Isolation sowie Verfolgung und Deportation. Das Museum wurde nach den Plänen des amerikanisch-jüdischen Architekten Daniel Libeskind errichtet und ist das erste von ihm erbaute und eröffnete Gebäude.

  
Termin:Mittwoch, 20. Oktober bis Samstag, 23. Oktober 2021
Leitung:Gertrud Fickinger, KEB Saarpfalz und Sonja Haub, KEB Pfalz
Ort und Veranstaltungsraum:Hannover / Osnabrück
Kosten:320,- € / ermäßigt 250,- € (inkl. Fahrt, Übernachtungen, Frühstück und Abendessen, Reiseleitung, Eintritte und Führungen)
Anmeldung und KontaktKatholische ErwachsenenbildungTel.: 06894 / 96305-16E-Mail: keb-saarpfalz@bistum-speyer.deAnmeldeschluss: 15. September 2021

Bistum Speyer
13.09.2021

Schalom Martin – Lesung im Bibelmuseum Neustadt

Einblicke mit Michael Landgraf in die Ausstellung zu 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland.

Neustadt (lk)Gleich zweierlei gibt es 2021 zu feiern und zu gedenken. Zum einen sind es 1.700 Jahre, in denen es nachweislich jüdisches Leben in der Region am Rhein gibt. Darüber hinaus wurden vor wenigen Wochen die SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Grund genug, im Erlebnis-Bibelmuseum Neustadt an der Weinstraße auf diese Ereignisse aufmerksam zu machen, denn das Museum verfügt auch über eine Sammlung von Judaika.

Der Pfälzer Pfarrer, Schriftsteller und Dozent Michael Landgraf wird aus diesem Anlass am 16. September 2021 ab 19 Uhr Passagen aus seinem Buch „Schalom Martin. Eine Begegnung mit dem Judentum“ (Marix-Verlag Wiesbaden 2017) präsentieren und diese mit Objekten der Sammlung in Verbindung bringen. So werden am Beispiel der im Museum befindlichen Tora-Ausgaben die hebräischen Heiligen Schriften thematisiert, wie auch die Bar Mizwa, bei der die jüdische Gemeinde das Erreichen des Erwachsenenalters von Jungen feiert. Auch die jahreszeitlichen Feste, Essen und Trinken, jüdischer Weinbau und die Verfolgung von Juden stehen im Fokus.

Gefördert wird die Veranstaltung vom PEN-Zentrum Deutschland, durch die Beauftrage der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) mit Mitteln aus NEUSTART KULTUR sowie durch den Deutschen Literaturfonds. Daher ist der Besuch der Lesung und des Museums kostenfrei.

Es gelten die aktuellen Corona-Regeln für Innenveranstaltungen. Es besteht die Möglichkeit, dass die Lesung auch in den Außenbereich des Museums verlegt wird.

Anmeldung erbeten über das Erlebnis-Bibelmuseum, Stiftstr. 23, 67434 Neustadt:

gerd.rieger@evkirchepfalz.de, Telefon 06321-84772. www.bibelmuseum-pfalz.de

13.09.2021

Kinder und Jugendliche müssen im Fokus der Politik bleiben

Verantwortliche für Kinder und Jugendliche aus dem Bistum Speyer positionieren sich zu Schuljahresbeginn

Anfang der Kalendarwoche 35 hat im Saarland und in Rheinland-Pfalz die Schule wieder begonnen. Das sorgte ausnahmsweise wohl beim Großteil der Schüler*innen für große Freude. Wieso dem so war, ist schnell klar – der Unterricht fand wieder in Präsenz statt und die Kinder und Jugendlichen konnten ihre Klassenkamerad*innen und auch Lehrer*innen das erste Mal seit langem wieder live und in Farbe sehen. ­

Mit Blick auf das vergangene Schuljahr zeigt sich Thomas Stephan, Leiter der Abteilung Lernkultur und Schulseelsorge des Bistums Speyer, nun hoffnungsvoll: „Das letzte Schuljahr war für viele Schüler*innen besonders schwierig und belastend. In Seelsorgegesprächen wurde eine zunehmende Unsicherheit aber auch Überdrehtheit aufgrund der Reizüberflutung durch den digitalen Unterricht spürbar. Insofern freuen wir Schulseelsorger*innen uns, dass die Kinder und Jugendlichen jetzt wieder die Möglichkeit haben, fernab ihres Elternhauses in Präsenz unterrichtet zu werden und Gemeinschaft erleben zu können.“

Trotz aller Freude über die zurückgekehrte Normalität, hoffen die Verantwortlichen von youngcaritas, BDKJ (Bund der Deutschen Katholischen Jugend) und der Schulseelsorge, dass Kinder und Jugendliche bei steigenden Inzidenzen nicht aus dem Blickfeld der Politik geraten. Thomas Heitz, Vorsitzender des BDKJ Speyer, betont zudem, dass die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen über die Schule hinausgehe. Die Bedeutung von Kinder- und Jugendarbeit müsse als gleichberechtigtes und komplementäres Lern- und Entwicklungsfeld wahrgenommen und gefördert werden.

Insgesamt ist soziales Engagement während der Corona-Pandemie in vielen Lebensbereichen in den Vordergrund gerückt. Marie Blechschmidt, Referentin für die youngcaritas im Bistum Speyer, macht soziales Engagement junger Menschen möglich und sichtbar. „Durch Workshops an Schulen wollen wir vor allem auch Jugendliche erreichen, die sonst eher weniger mit Kirche am Hut haben.“ erklärt Blechschmidt. „Ich hatte bei digitalen Klassenbesuchen den Eindruck, dass das Verständnis junger Menschen für soziale Themen durch Corona gewachsen ist. Da sie selbst am eigenen Leib erlebten, wie es ist, isoliert zu sein, rückte die Lebenssituation von beispielsweise Senior*innen in Pflegeheimen viel näher.“

Damit Kinder und Jugendliche sich auch bei einem möglichen weiteren Lockdown wahr- und ernstgenommen fühlen, setzen die Verantwortlichen auf die Fortführung ihrer Angebote. „Als Schulseelsorge haben wir einen begleitenden Charakter in der Lebenswelt Schule. Bei Krisen, Problemen oder generellem Redebedarf haben wir für alle Schüler*innen ein offenes Ohr. Wo es notwendig ist, vermitteln wir auch Beratungsangebote der Caritas-Zentren“, so Stephan. Der BDKJ und seine Mitgliedsverbände sind bestens gerüstet. Viele Angebote wie Schulungen, Gruppenstunden, Konferenzen oder Spieleabende wurden aufgrund der Pandemie in den digitalen Raum verlegt oder in Präsenz durch Einhalten der Hygienekonzepte durchgeführt. „Wir haben viele unserer Angebote an die Situation angepasst. Klar ist jedoch, dass der persönliche Kontakt fehlt – erst recht, wenn jungen Menschen aufgrund finanzieller Gegebenheiten keine digitalen Endgeräte zur Verfügung stehen. Hier gilt es Perspektiven zu schaffen, sodass Kinder und Jugendliche die Möglichkeit haben ihre Persönlichkeit frei zu entwickeln“, betont Heitz.

Weitere Information und Kontakt zu youngcaritas Speyer: 

https://www.youngcaritas.de/lokalisiert/rheinland-pfalz/speyer/speyer

Weitere Information und Kontakt zur Abteilung Lernkultur und Schulseelsorge Bistum Speyer:

https://www.bistum-speyer.de/schule/ha-ii3-lernkultur-und-schulseelsorge/schul-krisenseelsorge/

Weitere Informationen und Kontakt zum BDKJ Speyer:

www.bdkj-speyer.de

Beschluss „Perspektiven schaffen und Zukunft sichern! Jugendverbandsarbeit in der Pandemie stärken!“: https://www.bdkj.de/fileadmin/bdkj/Dokumente/Beschluesse/3/3_90_Perspektiven_schaffen_und_Zukunft_sichern_.pdf

Bistum Speyer
13.09.2021

Den Dom als „sakralen Kosmos“ gewürdigt

Professor Andreas Odenthal hielt Festvortrag bei Jahrestreffen der Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte

Professor Dr. Bernhard Schneider (Mitte) ehrt Dr. Kurt Andermann (rechts) und Dr. Gerhard Fouquet (links).
Foto: © Domkapitel Speyer

Speyer – Am 1. September lud die Speyerer Bistumsgruppe der Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte zu einer Festveranstaltung im Speyerer Dom ein. Geehrt wurden die beiden Professoren Dr. Kurt Andermann (Freiburg/Breisgau) und Dr. Gerhard Fouquet (Kiel). Der Präsident der Vereinigung, Professor Dr. Bernhard Schneider (Trier) übergab den beiden Historikern die Ehrengabe der Gesellschaft. Den Festvortrag zum Thema „Gottesdienst an der Saliergrablege. Zur Liturgie am Speyerer Dom im späten Mittelalter“ hielt Professor Dr. Andreas Odenthal (Bonn). Für die musikalische Gestaltung der Feier, bei der Weihbischof Otto Georgens die Eröffnung und das Schlusswort übernahm, sorgte Domorganist Markus Eichenlaub.

Weihbischof und Dompropst Otto Georgens begrüßte zunächst die Anwesenden, darunter auch mit Weihbischof Dr. Thomas Löhr (Limburg) und Weihbischof Professor Dr. Karlheinz Diez (Fulda) zwei Amtskollegen. Besonders erfreut zeigte er sich darüber, dass der schon für einen früheren Zeitpunkt geplante und Corona-bedingt verschobene Vortrag von Professor Odenthal in Verbindung mit dem Festakt im Dom nun stattfinden konnte.

Andreas Odenthal, Professor für Liturgiewissenschaft in Bonn, las zu Beginn seines Vortrags dem Speyerer Domkapitel die Leviten. Er sei heute, am Weihetag der Krypta, dort gewesen und habe keine brennenden Kerzen vorgefunden. Damit stieg er zugleich unmittelbar in die Materie seines Vortrags ein, indem er den Anwesenden zunächst das liturgische Verständnis des Mittelalters näher brachte, das sich fundamental von dem heutigen unterscheide. Im Mittelalter seien innerhalb eines Jahres 12167 Messen im Dom gefeiert worden. Allerdings seien dies keine Messen mit dem Zweck der Gemeindeeucharistie, sondern Messen zur Ehre der Altäre und der dort verehrten Heiligen gewesen. Der gesamte Dom, so Odenthal, sei als „sakraler Kosmos“ zu verstehen, der im Rahmen der Liturgie durchschritten wurde. Wobei das Durchschreiten durchaus wörtlich gemeint sei, da Prozessionen und Stationen innerhalb und außerhalb des Domes eine wichtige Form der mittelalterlichen Liturgie waren.

Im Folgenden zeigte der Liturgie-Wissenschaftler, wie die architektonische Gestaltung und die Zuordnung der zahlreichen Altäre durch die salischen Kaiser als Erbauer des Doms bestimmt worden waren. Dass Speyer, anders als die romanischen Dome in Mainz und Worms, nicht als doppelchörige Kirche nach römischem Vorbild konzipiert wurde, bezeichnete er dabei als „phänomenale Neuerung der Sakraltopographie“. Nach Odenthal stellte der Domgründer, Kaiser Konrad II. damit Maria als Hauptpatronin in den Mittelpunkt, indem ihr der Hochaltar geweiht war. Ferner habe es bis 1303 Altäre nur jenseits der Saliergrablege gegeben, womit der Kirchenraum auf die Grablege hin ausgerichtet wurde. Mit der Zuordnung der Altäre im Querhaus und in der Krypta zeigte er weitere Bezüge zu biografischen Daten der Salier und deren Memoria, das heißt der Sorge um das Seelenheil nach deren Tod. Anschaulich und mit sichtbarem Eifer schilderte Odenthal die „reiche, lebendige Liturgie“ des Mittelalters. Besonders eindrücklich gelang ihm dies, indem er abschließend den gregorianischen Choral zum Tagesevangelium vortrug: „Wie ehrfurchtgebietend ist doch dieser Ort“.

Die Ehrung, die im Zentrum des Festaktes stand, nahm im Anschluss Professor Dr. Berhard Schneider vor. Als Präsident der Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte hatte er die Aufgabe, gleich zwei zu Ehrende zu würdigen: Professor Dr. Kurt Andermann, Universität Freiburg und Dr. Gerhard Fouquet von der Universität Kiel. Dabei gelang es ihm, beide in ihrer Eigenheit und Bedeutung zu porträtieren und gleichzeitig die Verbindungen zwischen ihnen aufzuzeigen. So stammten beide aus Städten am Rhein, Andermann aus Speyer, Fouquet aus Ludwigshafen. Beide eine zudem die Liebe zur Geschichte und zur Geschichtswissenschaft, der sie zuerst ihr Studium und dann ihre weitere berufliche Laufbahn gewidmet hatten. Beide teilten das Interesse an der spätmittelalterlichen Geschichte des mittel- und oberrheinischen Raumes und speziell auch an derjenigen von Stadt und Hochstift Speyer. Promovierte Andermann zum pfälzischen Niederadel im Spätmittelalter, so wählte Fouquet das Speyerer Domkapitel in dieser Epoche als Thema seiner Dissertation. Schneider nutzte die Laudatio auch, um die für historische Forschungen unabdingbare Arbeit der Archive, wo einer der Geehrten seine Laufbahn begonnen und der andere sie dort beendet habe.

Mit der Ehrung der beiden Persönlichkeiten auf Vorschlag der Speyerer Bistumsgruppe würdige die Gesellschaft insbesondere ihre vielfältigen Forschungen zur Geschichte der Kirche und des Klerus im rheinischen Raum, erklärte Schneider. Ihre Arbeiten beträfen die Geschichte der Speyerer Bischöfe des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit sowie des Speyerer Domkapitels und des Hochstifts Speyer. Die lange Liste der Monographien, Zeitschriftenartikel und Aufsätze der beiden spräche dazu buchstäblich Bände. „Ihre Forschungen waren und sind für unsere Gesellschaft höchst relevant“ und daher erhielten sie völlig zu Recht die Ehrengabe der Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte, die er im Anschluss in seiner Funktion als deren Präsident überreichte.

Abschließend bedankte sich Weihbischof Georgens bei allen Mitwirkenden des Abends. Bezug nehmend auf den Vortrag von Professor Odenthal folgerte er: „Durch alle Jahrhunderte hindurch ist unser Dom ein durchbeteter Raum.“ Ein gemeinsames Gebet beschloss dann auch die feierliche Festveranstaltung im Dom.

Bistum Speyer
13.09.2021

Anregungen für den Artenschutz und Erlebnisse in der Natur

„Unsere Heimat. Natürlich vielfältig“, so ist ein Kalenderbuch für das Jahr 2022 aus dem Speyerer Pilgerverlag überschrieben. Thematisch geht es darin um Artenvielfalt und Naturschutz zwischen den vorderpfälzischen Rheinauen, dem Pfälzerwald bis in den saarländischen Bliesgau hinein.

Den artenvielfältigen Jahresbegleiter „Unsere Heimat. Natürlich vielfältig“, mit 164 Seiten im Format 165×235 mm und zahlreichen Farb-Abbildungen, gibt es für 9,80 Euro im Buch-handel (ISBN 978-3-946777-19-9) oder beim Pilgerverlag Speyer, Telefon (06232) 31830, info@pilgerverlag.dewww.pilgerverlag.de (Abonnenten der Kirchenzeitung „der pilger“ erhalten das 164-seitige- „Pilgerkalender“-Buch zum vergünstigten Preis von 5,80 Euro). Infos auch auf www.unsere-heimat.info

Der Speyerer Verlag, der zur Peregrinus GmbH gehört, gibt damit dem traditionellen „Pilger-Kalender“ in seinem 101. Jahrgang eine neue Bedeutung. „Mit dem neuen Produkt verbinden sich für uns zwei wichtige Dimensionen“, sagt Verlags-Geschäftsführer Marco Fraleoni: „Zum einen verändern wir unseren ,Pilger-Kalender‘, um ihn in die Zukunft zu führen, zum anderen wollen wir damit aktiv werden im Sinne der Nachhaltigkeit und des Naturschutzes. Wir haben dabei das Ziel im Blick, möglichst viele Menschen dafür zu begeistern, die Schöpfung zu erhalten.“ Diesem Ziel entspreche es, dass das Kalenderbuch nun erstmals auch im Buchhandel erhältlich sei.

Mit dem Inhalts-Schwerpunkt „Artenvielfalt“ greift die Publikation das Jahresthema „natürlich vielfältig“ der ökumenischen Nachhaltigkeitsinitiative „Trendsetter Weltretter“ auf, die von der Evangelischen Kirche der Pfalz und dem Bistum Speyer gemeinsam gestartet wurde. Das neue Kalenderbuch ist ein Begleiter dieser Initiative, die vor allem im Schöpfungsmonat September mit Veranstaltungen an die Öffentlichkeit tritt. Dazu haben „Trendsetter Weltretter“ und der Verlag eine inhaltlich-thematische Kooperation vereinbart. „Die Aktion ,Trendsetter Weltretter‘ macht Vorschläge, wie jede und jeder mit kleinen Veränderungen im Alltag Beiträge zu einem nachhaltigeren Lebensstil leisten kann. Dieses Anliegen greift das neue Kalenderbuch auf und wird so zu einem Begleitbuch für unsere Nachhaltigkeitsinitiative“, sagt Sibylle Wiesemann, die Umweltbeauftragte der Evangelischen Kirche der Pfalz.

Wie die Aktion „Trendsetter Weltretter“ beschäftigen sich auch die Buchthemen in verschiedenen Aspekten mit dem Arten- und Naturschutz: Ganzheitliche Erfahrungen und Erlebnisse in und mit der Natur sind dafür ein Ausgangspunkt. Unter die Lupe genommen wird Artenvielfalt in der „Wildnis“ wie auch im Hausgarten und der Landwirtschaft. Und letztlich geht es um die politische Dimension des Artenschutzes und um Ideen für eine ökologisch-soziale Wandlung unserer Gesellschaft.

Schon der Buchtitel „Unsere Heimat“ weist darauf hin: Die Beiträge im neuen Kalenderbuch widmen sich regional vor allem der Pfalz und Saarpfalz. Auch deswegen hat der Pilgerverlag mit dem Bezirksverband Pfalz einen weiteren Kooperationspartner gewonnen. „Auch der Bezirksverband Pfalz unterstützt die Initiative der Kirchen, ist er doch schon seit Jahren im Sinne der Nachhaltigkeit unterwegs und beschäftigt auch eine Klimaschutzmanagerin“, sagt der Bezirkstagsvorsitzende Theo Wieder. So habe der Regionalverband schon zahlreiche Klimaschutzprojekte von der Sanierung der Heizungssysteme und Beleuchtung in seinen Einrichtungen bis zur Förderung der Elektromobilität durchgeführt. Die Artenvielfalt habe er mit ökologischen Dämmmaßnahmen und der Integration von Nistmöglichkeiten für Vögel und Fledermäuse im Blick. „Der Bezirksverband Pfalz ist Träger des Biosphärenreservats Pfälzerwald“, fährt Bezirkstagsvorsitzender Wieder fort, „der ein einzigartiges Großschutzgebiet bildet“. Hierfür gebe es umweltbezogene Bildungsangebote, die sich an den Standards der Bildung für nachhaltige Entwicklung orientierten. Darüber hinaus engagiere er sich unter anderem für die Wiederbelebung der Wanderschäferei, die die Artenvielfalt fördere. „Und schließlich setzen wir uns dafür ein, dass Teile des Pfälzerwalds zum Sternenpark erklärt werden, um der Lichtverschmutzung entgegenzutreten und damit den nachtaktiven Tieren und Pflanzen einen Lebensraum zu bieten.“

Im neuen Kalenderbuch werden neben Einrichtungen des Bezirksverbands Pfalz viele Vereine oder Institutionen vorgestellt, in denen sich interessierte Bürgerinnen und Bürger für Artenvielfalt engagieren können. Außerdem enthält der Jahresbegleiter Hinweise zu Ausflügen in die Natur und zu besonderen Naturerlebnissen zwischen Rhein und Saar. Was ist Artenvielfalt überhaupt und wie wirkt sich zum Beispiel die Schnakenbekämpfung am Rhein darauf aus? Darum geht es ebenso wie um die Wiederansiedelung von Bibern und Störchen, um seltene und schützenswerte Pflanzen und um Anbauformen in Weinbau und Landwirtschaft, die die Natur bestmöglich schonen.

Das Kalendarium hält viele Tipps bereit, um den eigenen Garten mit viel Spaß und Freude für Tiere und Pflanzen zur neuen Heimat werden zu lassen. Angesprochen wird im Jahrbuch auch „Pfälzers Herz“ mit Weinfesttipps, einigen Rezepten, Gedichten von den Mundartdichtern Matthias Zech und Dr. Thomas Kiefer oder einem augenzwinkernden Beitrag über Tiere, die man gewissermaßen nur in der Pfalz kennt. Diese „besondere Pfälzer Tierwelt“ beschreibt der Kabarettist und Schauspieler Bernhard Weller, bekannter als „Friedel Stumpf“ aus dem Pfälzer Duo „Spitz & Stumpf“.

Der Jahresbegleiter in Buchform ist ein wertvolles und schönes Geschenk für alle, denen Naturschutz am Herzen liegt, die die Pfalz lieben oder sich einfach für diese besondere Region zwischen Rhein und Saar begeistern.

Bistum Speyer
13.09.2021

Schulabteilung mit neuem Podcast-Angebot

Themen beziehen sich auf den Religionsunterricht – Monatlich ein neuer Beitrag geplant

Speyer – Die Schulabteilung des Bistums Speyer startet ein neues Podcast-Angebot. „RU praktisch“ lautet der Titel der neuen Reihe, in der monatlich ein Beitrag erscheint. Die erste Ausgabe befasst sich mit dem Hauptmann von Kafarnaum.

„Der Podcast richtet sich an Lehrer/innen, Fortbildner/innen, Theolog/innen und alle Interessierten“, erläutert Pastoralreferent Stefan Schwarzmüller. „Unser Ziel ist es, das klassische Fortbildungsangebot zu ergänzen, eine Art Fortbildung für das Ohr sozusagen.“ Die Themen des Podcasts beziehen sich auf den schulischen Religionsunterricht. „Wir wollen informieren, aber auch unterhalten“, so Stefan Schwarzmüller. Der Podcast enthält viele Hintergrundinformationen und ist immer mit Materialien verbunden, die für den praktischen Unterricht eingesetzt werden können.

Aktuell können die Podcasts über die Internetseite des Bistums, über Spotify und ApplePodcast abgerufen werden. Geplant ist eine Veröffentlichung auch auf „ApplePodcast“. „Hören, liken, folgen“, hofft Stefan Schwarzmüller auf eine große Zahl von Interessenten. Auch Rückmeldungen sind willkommen, um das neue Angebot passgenau an den Wünschen der Lehrkräfte auszurichten.

Podcast-Angebot „RU praktisch“:

https://www.bistum-speyer.de/schule/ha-ii2-religionsunterricht/religionsunterricht/materialien-filmarbeit/podcast/

Bistum Speyer
13.09.2021

Verbunden mit den Menschen im Ahrtal

Bischof Karl-Heinz Wiesemann bei Staatsakt zum Gedenken an die Opfer der Flutkatastrophe

Anlässlich des Staatsaktes zum Gedenken an die Opfer der Flutkatastrophe hat der Speyerer Diözesan-Bischof seine Verbundenheit mit den Opfern und Leidtragenden zum Ausdruck gebracht. „Noch immer erschüttert mich, wie so viele in unserem Land und darüber hinaus, die Naturkatastrophe im Ahrtal, in der Eifel und in anderen Regionen Deutschlands und Europas“, so der Bischof. In den Fluten hatten mindestens 180 Menschen ihr Leben gelassen, viele weitere haben ihre Häuser und Wohnungen, all ihr Hab und Gut und vieles Unwiederbringliche verloren. „Wir fühlen uns mit allen verbunden, die nicht mehr in ihre Häuser und Nachbarschaften zurückkehren können, die nun eine enorme Wiederaufbauarbeit leisten müssen und gleichzeitig tiefe Trauer über die schmerzhaften Verluste in sich tragen.“

Zugleich dankte der Bischof allen, „die ihre Solidarität auch durch ganz konkrete Hilfsangebote und Spenden ausdrücken“. Gleichzeitig müsse sich die Gesellschaft fragen, „inwieweit unser Lebensstil dazu beiträgt, dass sich solche oder ähnliche Katastrophen mehren, und was wir tun können und müssen angesichts der Dramatik des menschengemachten Klimawandels.“

Gottvertrauen heiße in dieser Situation, „auf den Schöpfer unserer Welt schauen, auf das wunderbare, aber auch zerbrechliche Geheimnis der Schöpfung, und von dorther einen Lebensstil neu zu lernen, der nicht zerstörerisch, sondern nachhaltig mit der Schöpfung und ihren Ressourcen und Gaben umgeht“. Umkehr sei gemäß der Heiligen Schrift der Weg ins Leben. „Nur so kann statt dem Grauen der Zerstörung das Vertrauen in das Leben, in die Zukunft, in den Sinn und die Schönheit der Schöpfung wieder wachsen.“

Rheinland-Pfalz hat am Mittwoch mit einem Staatsakt der Opfer der verheerenden Flutkatastrophe gedacht, die den nördlichen Teil des Landes vor gut sechs Wochen heimgesucht hat. Zahlreiche Repräsentanten aus Gesellschaft, Politik und Kirche – darunter auch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann – hatten an dem Staatsakt teilgenommen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Ministerpräsidentin Malu Dreyer sprachen den Angehörigen der Opfer ihre tiefe Anteilnahme aus und sagten zu, dass die Region nicht vergessen werde, auch wenn die mediale Aufmerksamkeit irgendwann nachlasse. Ministerpräsidentin Malu Dreyer erklärte, die „Aufbauhilfe 2021“ in Höhe von 30 Milliarden Euro sei eine Garantie dafür, dass die Menschen der betroffenen Region langfristig unterstützt würden. Der Staatsakt fand in der Ringarena des Nürburgrings statt, dort ist nach der Flutkatastrophe eine Helferstadt entstanden. Gekommen waren Angehörige der Toten und Vermissten, Verletzte, Geschädigte, Hilfskräfte sowie Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der über 250 betroffenen Orte.

Die Ministerpräsidentin sagte nachhaltige Unterstützung zu. „Meine Landesregierung wird alles dafür tun, dass die alte Heimat auch die neue Heimat sein kann. Wir wollen zusammen mit den kommunal Verantwortlichen und allen Menschen vor Ort ein Ahrtal mit Zukunft aufzubauen. Eines, in dem die Menschen gern und möglichst sicher leben können“, so die Ministerpräsidentin. „Es wäre unredlich zu versprechen, dass alles wieder genauso wird wie zuvor. Lassen Sie uns den Wiederaufbau nutzen, um das Tal nachhaltig und zukunftssicher zu entwickeln! Die Landesregierung steht den Betroffenen und den Kommunen dabei zur Seite, darauf können sie sich verlassen.“

Bistum Speyer
13.09.2021

„Kitas helfen Kitas“

Referat Kindertagesstätten bittet um Unterstützung für Kindertagesstätten im Ahrtal

Speyer – Das Referat Kindertagesstätten im Bistum Speyer wirbt unter dem Titel „Niemand im Regen stehen lassen – Kitas helfen Kitas“ um Unterstützung für katholische Kindertagesstätten im Kreis Ahrweiler, die von der Flutkatastrophe zerstört worden sind. „Die Flut hat eine unvorstellbare Verwüstung hinterlassen. Einige Kindertagesstätten müssen jetzt wieder ganz neu anfangen“, berichten Prisca Forthofer und Herbert Adam. Auch einige Erzieher*innen bräuchten Unterstützung. „Sie haben ihre Wohnungen mit allem hab und Gut verloren.“

Wer vor Ort eine Kita oder eine betroffenen Erzieher*in unterstützen will, kann über die zuständige Katholische Kita gGmbH Koblenz schnell und direkt helfen.

Unterstützt werden diese fünf Einrichtungen:

  • Kita St. Johannes der Apostel in Dernau
  • Kita St. Pius in Bad Neuenahr-Ahrweiler
  • Kita St. Laurentius in Bad Neuenahr-Ahrweiler
  • Kita Blandine-Merten-Haus in Bad Neuenahr-Ahrweiler
  • Kita St. Mauritius in Bad Neuenahr-Ahrweiler Heimersheim

Spenden-Adresse:

Katholische Kita gGmbH Koblenz

IBAN: DE62 3706 0193 3011 6511 26

Geben Sie beim Verwendungszweck jeweils an, wo genau Ihre Spende hingehen soll:

  • für eine konkrete Kita: Spende Kita + Name der Einrichtung
  • für irgendeine Kita im Krisengebiet: Spende Hochwasser Kitas
  • zur Unterstützung einer betroffenen Pädagogischen Fachkraft: Spende Mitarbeitende.

Weitere Informationen:

https://www.kita-ggmbh-koblenz.de/aktuelles/flutkatastrophe-im-kreis-ahrweiler/

Bistum Speyer
13.09.2021

Internationale Musiktage Dom zu Speyer 2021

Programm nimmt den Dom als Abbild des Himmlischen Jerusalems und UNESCO-Welterbe in den Blick

Am 18. September starten die Internationalen Musiktage am Dom zu Speyer. „Wir freuen uns, dass die diesjährigen ‚Internationalen Musiktage Dom zu Speyer‘ stattfinden können. Nach den vielen Wochen ohne Live-Konzerte hoffen wir auf viele Besucherinnen und Besucher und schöne Konzerterlebnisse in unserem Dom und anderen Veranstaltungsorten in Speyer“, sagt Domkapellmeister Markus Melchiori.

Das diesjährige Programm stellt den Kaiserdom als größte romanische Kirche der Welt und ihre architektonische Bedeutung in den Mittelpunkt. Zwischen 1024 und 1030 wurde mit dem Bau des Speyerer Domes begonnen. Er sollte ein Abbild des himmlischen Jerusalems und der Ewigkeit sein und wurde 1061 als die größte Kirche der damaligen Welt feierlich geweiht. 1981 wurde der imposante Kirchenbau in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Dieses 40jährige Jubiläum ist Grund genug, eine musikalische Annäherung an diesen einzigartigen Bau zu wagen.

Die Konzerte der ‚Internationalen Musiktage‘ bieten eine breite Vielfalt an musikalischen Gattungen, die verschiedene Aspekte des Domes beleuchten. Im Eröffnungskonzert erklingt Mozarts Requiem in d-Moll, dessen Texte das Bild des „himmlischen Jerusalems“ musikalisch illustrieren. Mit diesem Konzert möchte die Dommusik der vielen Corona-Opfer gedenken, die durch die Pandemie verstorben sind.

In diesem Jahr wird die Reihe der Kryptakonzerte mit drei kammermusikalischen Konzerten wieder aufgenommen. Die beiden Werke des Franzosen Olivier Messiaen, „Vision de l’Amen“ und „Quatuor pour la fin du temps“, nehmen das Transzendente und das Eschatologische in den Blick. Das Programm des Ensembles Archaica aus Berlin zeichnet die Zeit und das Wirken des norwegischen Heiligen Olav in mittelalterlichen liturgischen Gesängen musikalisch nach.

An weiteren Spielorten in Speyer erklingen vielfältige Programme renommierter Solokünstler. Die bekannten Bachinterpreten Klaus Mertens (Bariton) und Ton Koopman (Orgel/Cembalo) präsentieren Werke der Barockzeit unter dem Motto „Bist du bei mir!“ In seinem zweiten Konzert singt Mertens romantische Psalmvertonungen, begleitet vom Domorganisten Markus Eichenlaub. In der Sparte Instrumentalmusik stehen die Cellosuiten Johann Sebastian Bachs in zwei Nachtmusiken im Mittelpunkt.

Ein Jubiläumskomponist muss in diesem Jahr noch nachgefeiert werden: Anlässlich des 150. Geburtstages von Louis Vierne wurde bereits 2020 seine einzige Orchestersymphonie in a-Moll für die ‚Internationalen Musiktage‘ vom englischen Organisten David Briggs auf die Orgel übertragen. Die Erstaufführung, die coronabedingt verschoben werden musste, wird nun in diesem Jahr nachgeholt.

Gustav Mahlers zweite Symphonie sollte jedes bekannte Format sprengen – und sie sollte sich mit den großen Sinnfragen des Lebens auseinandersetzen: „Warum hast du gelebt? Warum hast du gelitten? Ist das alles nur ein großer, furchtbarer Spaß? Wir müssen diese Fragen in irgendeiner Weise lösen, wenn wir weiter leben sollen.“ – so der Komponist. Die zweite Symphonie, die als „Auferstehungssymphonie“ bezeichnet wird, verkörpert Mahlers lebenslanges, existenzielles Ringen – was sich in ihrer Form und ihrem überwältigenden Klangspektrum widerspiegelt. Dieses monumentale Werk steht als große Vision der Auferstehung am Ende der ‚Internationalen Musiktage Dom zu Speyer 2021‘.

Vorverkauf

Karten sind im Vorverkauf über www.reservix.de oder bei den Vorverkaufsstellen von Reservix erhältlich. Die Anzahl der Besucherplätze ist begrenzt. Auskunft erteilt das Büro der Dommusik (06232/100 93 10) oder per E-Mail (dommusik@bistum-speyer.de).

Internetlink: https://www.dom-zu-speyer.de/dommusik/konzerte/internationale-musiktage/

Corona-Hinweise

Die Sicherheit und die Gesundheit der Besucher*innen hat für uns höchste Priorität. Im Einklang mit der aktuellen Landesverordnung gelten:

  • das Abstandsgebot (1,5 m).
  • Maskenpflicht: medizinische Gesichtsmaske (OP-Maske) oder eine Maske der Standards KN95/N95 bzw. FFP2. Die Maskenpflicht entfällt am Platz.
  • Kontaktdatenerfassung beim Kartenkauf, personalisierte Sitzplatzvergabe. Die Sitzplatzvergabe erfolgt vor Ort durch das Einlasspersonal.
  • Bei einer 7-Tage-Inzidenz ab 35 gilt die Testpflicht!

(Antigen-Schnelltest nicht älter als 24 Std. oder PCR-Test nicht älter als 48 Std.).

Ausgenommen von der Testpflicht sind:

Geimpfte – Zweite Impfung liegt mindestens 14 Tage zurück.

Genesene – Nachweis nicht älter als 6 Monate.

Schülerinnen und Schüler bzw. Kinder bis 14 Jahren.

Bitte Nachweisdokumente unbedingt mit sich führen!

Bistum Speyer
13.09.2021

„Schule muss ihrer integrierenden Funktion gerecht werden“

Thomas Stephan (Abteilung Lernkultur und Schulseelsorge) über die aktuelle Situation von Kindern und Jugendlichen zu Beginn des neuen Schuljahres

Am 30. August begann für die Kinder und Jugendlichen in Rheinland-Pfalz und im Saarland ein neues Schuljahr. Die Schulseelsorgerinnen und –seelsorger sind besonders nah an den Erfahrungen, Befürchtungen und Hoffnungen der jungen Menschen. Thomas Stephan, Leiter der Abteilung Lernkultur und Schulseelsorge, gibt Auskunft.

Seit über einem Jahr bestimmt die Corona-Pandemie das Geschehen und die öffentliche Diskussion. Was macht das mit Kindern und Jugendlichen?

Thomas Stephan: Kindern und Jugendlichen geht es nicht viel anders als Erwachsenen, sie wollen Normalität, Freiheit und ein möglichst unbeschwertes Leben. Einschränkungen jeglicher Art stressen sie und vor allem die Begrenzung sozialer Kontakte – bei Jugendlichen würde man von der sogenannten „Peer-Group“ sprechen – hatte und hat besonders gravierende Folgen, da diese einen wichtigen Beitrag zur Identitätsbildung leisten. Besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche gewesen, die schon vor der Pandemie familiären, psychischen und psychosoziale Belastungen ausgesetzt waren. Viele sind in dieser Zeit „abgetaucht“ und erst mit der Öffnung der Schulen hat sich ein erstes Bild der Lage ergeben. An dieser Stelle ist Schulseelsorge in Kooperation mit der Schulsozialarbeit und dem schulpsychologischen Dienst besonders gefordert hinzuschauen, anzusprechen und als Anlaufstelle zu fungieren.

Zweimal waren die Schulen für längere Zeit geschlossen, die Schüler/innen und Lehrkräfte mussten auf Fernunterricht per Videokonferenz ausweichen. Was hat das für die Kinder und Jugendlichen bedeutet?

Thomas Stephan: Der anfängliche Reiz des Neuen, des Auslotens der technischen Möglichkeiten, ist relativ schnell einer Ernüchterung des tatsächlichen Umgangs gewichen. Die Grenzen und Anfälligkeit der Technik wurden schnell offensichtlich, vor allem aber ist deutlich geworden, dass das Erlernen von neuen Inhalten im Fernunterricht und per Videokonferenzen um ein vielfaches schwieriger ist als im realen Präsenzunterricht. Dadurch wurde das Elternhaus vielerorts bei der Vermittlung von Unterrichtsinhalten entscheidend, was zu einer zusätzlichen familiären Belastung geführt hat und nicht selten zu einer Überforderung für alle Beteiligten wurde. Hieraus erwuchsen nicht selten innerfamiliäre Konflikten, die die Situation der Kinder und Jugendlichen ebenfalls negativ beeinflusst haben.

Das Festhalten am Präsenzunterricht wird von vielen Bildungsexpert/innen als zentral eingeschätzt. Warum ist der Präsenzunterricht für Kinder und Jugendliche so wichtig?

Thomas Stephan: Der Präsenzunterricht ermöglicht ein umfangreicheres und mehrdimensionales Lernen als es online der Fall sein kann. Wichtig ist hierbei das Wissen um die verschiedenen Lerntypen, die in jeder Klasse vorzufinden sind. Hierzu zählen der auditive, visuelle, kommunikative, kognitiv-intellektuelle und motorische bzw. haptisch-kinästhetische Lerntyp. All diese Lerntypen wollen unterschiedlich angesprochen und bedient werden. Ein möglichst breites Spektrum an Zugangs- und Lernmöglichkeiten ist demnach entscheidend für den Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler. Außerdem spielen das Lernklima, die Präsenz der Lehrkraft, das Miteinander und der Austausch mit Klassenkameraden und Klassenkameradinnen eine nicht zu unterschätzende Rolle. Die Vielschichtigkeit des Unterrichtsgeschehens macht deutlich, dass nur der Präsenzunterricht dauerhaft diesen komplexen Prozessen Rechnung tragen kann.

Außerdem besteht während des Präsenzunterrichts wesentlich leichter die Möglichkeit pädagogischer schulseelsorglicher Interventionen, in der etwaige schulische und persönliche Problemlagen zur Sprache kommen können.

Die Ständige Impfkommission hat inzwischen eine Impfempfehlung für Kinder ab 12 Jahren ausgesprochen. Was bedeutet das für die Schulen? Was für die Kinder und Jugendlichen?

Thomas Stephan: Diese Empfehlung kann zu einer äußerst herausfordernden Situation an Schulen führen. Im System Schule, in dem es schnell zu gruppendynamischen Prozessen kommt und im dem es für den Einzelnen nicht immer leicht ist, sich zu behaupten und seinen Platz zu finden, besteht die Gefahr der Ausgrenzung von Kindern und Jugendlichen, die aus welchen Gründen auch immer sich nicht impfen lassen. Die Meinung und Einstellung des Elternhauses kann zu spürbaren negativen Konsequenzen für das Kind und den Jugendlichen führen, was von schulischer und schulseelsorglicher Seite dringend unterbunden werden muss. Fatal wäre es, wenn (berechtigte) Ängste und Vorbehalten zu wenig Beachtung finden würden.

Der Sinn und Zweck von Schule kann nicht eine polarisierte „Zweiklassengesellschaft“ sein, die sich ablehnend gegenübersteht. Dementsprechend wird Schule und Schulseelsorge gefordert sein, ihrer integrierenden Funktion gerecht zu werden und auf alle Schüler*innen – aber auch Lehrer*innen – einzugehen, sodass trotz möglicher unterschiedlicher Einstellungen beim Thema Impfen ein gutes Miteinander möglich ist.

Kontakt und weitere Informationen:

https://www.bistum-speyer.de/bistum/aufbau/verwaltung/ha-schulen-hochschule-bildung/lernkultur-und-schulseelsorge/

Bistum Speyer
13.09.2021

Hans Beitz neuer Leiter der Abteilung „Katholische Schulen“ im Bistum Speyer

Insgesamt 23 katholische Schulen im Bistum – Auch politische Vertretung, Qualitätsentwicklung und Einsatz der Schulseelsorger/innen gehören zum Aufgabenspektrum

Speyer – Zum 1. September übernamm Hans Beitz (42) die Leitung der Abteilung „Katholische Schulen“ in der Hauptabteilung „Schulen, Hochschulen und Bildung“ des Bischöflichen Ordinariats. Er ist Nachfolger von Thomas Mann, der im April diesen Jahres als Direktor an das katholische Institut für Lehrerfort- und Weiterbildung (ILF) in Saarbrücken gewechselt ist.

Hans Beitz hat in Tübingen Neuere Geschichte, Französisch und Öffentliches Recht studiert. Auslandsaufenthalte führten ihn nach Frankreich und Kanada. Bildung und Gesellschaftspolitik prägten bisher seine beruflichen Erfahrungen, unter anderem an der Landeszentrale für politische Bildung in Stuttgart und der Europäischen Akademie Otzenhausen, wo er der Akademieleitung angehörte und die internationalen Europastudien verantwortete. Seit 2019 war er als Vorstand der ASKO Europa-Stiftung mit Sitz in Saarbrücken tätig. „Junge Menschen auf das Leben vorzubereiten und den Lebens- und Lernort Schule mitzugestalten, ist eine ebenso spannende wie faszinierende Aufgabe“, erläutert der neue Abteilungsleiter seine Motivation für die künftige Aufgabe.

Dr. Irina Kreusch, Leiterin der Hauptabteilung „Schulen, Hochschulen und Bildung“, freut sich, dass mit Hans Beitz das Team der vier Abteilungsleitungen im Schul- und Bildungsbereich wieder komplett ist. „Die katholischen Schulen haben in der Diözese Speyer eine große Tradition. Sie sind ein primärer Bildungsort christlicher Prägung, der junge Menschen in ihrer gesamten Schulzeit begleiten kann“, betont die Ordinariatsdirektorin.

Zum Aufgabenspektrum von Hans Beitz als neuem Abteilungsleiter zählt die Verantwortung für die vier bischöflichen Mädchenschulen: die Maria Ward Schule in Landau und die St. Franziskusschulen in Kaiserslautern; außerdem die Zusammenarbeit mit den Schulträgern der insgesamt 23 katholischen Schulen im Bistum, die Mitwirkung an der politischen Vertretung sowie die Verantwortung für die Qualitätsentwicklung und den Einsatz der Schulseelsorgerinnen und –seelsorger an den kirchlichen Schulen im Bistum.

Weitere Informationen zur Abteilung „Katholische Schulen“:

https://www.bistum-speyer.de/bistum/aufbau/verwaltung/ha-schulen-hochschule-bildung/katholische-schulen/?print=260

Bistum Speyer
13.09.2021

Terminkalender des Bistum Speyer im September 2021

Ein Hinweis:

Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie können Termine kurzfristig ausfallen. Alle Veranstaltungen die stattfinden, werden unter Berücksichtigung der geltenden Hygieneregeln durchgeführt.

14.9.15.30 Uhr Verleihung der „Missio Canonica“ (kirchliche Sendung für den Religionsunterricht) an Religionslehrer/-innen der verschiedenen Schularten im Dom zu Speyer durch Weihbischof Otto Georgens.
16.9.Seniorentag des Kolping – Diözesanverband Speyer
16.9.19 Uhr Abendgebet im Jugendhaus St. Christophorus, gestaltet mit Neuem Geistlichen Lied (NGL).
17.9.Aktion Trendsetter Weltretter Freitag 17. September Biberführung im Saarpfalzkreis in Breitfurt/bei Blieskastel. Treffpunkt: Bliesmühle, In den Mühlwiesen, 66440 Blieskastel/Breitfurt
Uhrzeit: 15:00 Uhr
18.9.Weihe der großen Domorgel (vor 10 Jahren).
18.9. bis 2.10.Internationale Musiktage Dom zu Speyer unter dem Thema „Himmlisches Jerusalem“.
18.9.18 Uhr und 20 Uhr Eröffnungskonzerte im Rahmen der Internationalen Musiktage Dom zu Speyer mit Wolfgang Amadeus Mozarts Requiem d-Moll, KV 626.
19.9.10 Uhr Pontifikalamt mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in der Kirche St. Pirmin in Pirmasens mit Verleihung des Nardinipreises.
19.9.20 Uhr Konzert im Rahmen der Internationalen Musiktage Dom zu Speyer in der Dom-Krypta. Olivier Messiaen (1908 – 1992): Vision de l’Amen mit Christine und Stephan Rahn, Klavier.
21.9.11 Uhr Pressetermin zu Abgüssen der Todsünden am Westbau des Domes mit Stiftergemeinschaft der Sparkasse (Würz-Stiftung).
21.9.21 Uhr Konzert im Rahmen der Internationalen Musiktage Dom zu Speyer in der Klosterkirche St. Magdalena in Speyer. J. S. Bach (1685 – 1750): Suite Nr. 6 D-Dur für Violoncello solo, BWV 1012 Peter Tilling, Violoncello
23.9.20 Uhr Konzert im Rahmen der Internationalen Musiktage Dom zu Speyer in der Kath. Kirche St. Joseph in Speyer. Bist du bei mir …! – Werke von J. S. Bach, Georg Böhm, Gottfried Stölzel, u. a. Klaus Mertens, Bariton, Ton Koopman, Cembalo und Orgel
24.9.15.30 Uhr Verleihung der „Missio Canonica“ (kirchliche Sendung für den Religionsunterricht) an Religionslehrer/-innen der verschiedenen Schularten im Dom zu Speyer durch Weihbischof Otto Georgens.
24.9.20 Uhr Konzert im Rahmen der Internationalen Musiktage Dom zu Speyer in der Dom-Krypta. Sancte Martir Domini Olave Die musikalische Verehrung des Heiligen Olav in Fragmenten des 13. Jahrhunderts Ensemble Archaica, Berlin
25.9.Tag der Mitglieder des Dombauvereins Speyer: Fahrt nach Bruchsal.
25.9.Aktion Trendsetter Weltretter
11 Uhr Besuch im Biotop Beeden
25.9.13.30 Uhr bis 15.30 Uhr „Orgelworkshop“ Kinder und Jugendliche entdecken die Welt der Pfeifenorgel in der Kath. Kirche St. Jakobus in Schifferstadt.
25.9.20 Uhr Konzert im Rahmen der Internationalen Musiktage Dom zu Speyer in der Dom-Krypta. Olivier Messiaen (1908 – 1992): Quatuor pour la fin du temps Ensemble risonanze erranti
28.9.21 Uhr Konzert im Rahmen der Internationalen Musiktage Dom zu Speyer in der Klosterkirche St. Magdalena. J. S. Bach (1685 – 1750): Suite Nr. 5 c-Moll in einer Fassung für Violine solo, BWV 1011 Tamara Ibragimowa (*1958) Azerbajcan noyabr 2020 für Violine solo Daniel Spektor, Barockvioline
30.9.20 Uhr Konzert im Rahmen der Internationalen Musiktage Dom zu Speyer in der Kirche des Priesterseminars St. German in Speyer. Der Herr ist mein Hirt – Romantische Psalmvertonungen für Singstimme und Orgel. Klaus Mertens, Bariton, Markus Eichenlaub, Orgel

Bistum Speyer
13.09.2021

Bischof Wiesemann nimmt seinen Dienst wieder auf

Persönliches Schreiben an Gläubige und Mitarbeitende – Wiesemann: „Zeit war für mich nicht einfach, aber notwendig“

Der Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann nimmt Anfang kommender Woche (30.08.21) seinen Dienst in Speyer wieder auf. In einem persönlichen Schreiben hat er sich an die Gläubigen und Mitarbeitenden im Bistum gewandt.

Die Genesung habe mehr Zeit erfordert, als er sich „am Anfang gedacht und innerlich zugestanden“ habe. Der Bischof hatte Anfang Februar einen längeren Klinikaufenthalt angetreten, an den sich eine Zeit der Regeneration und geistlichen Besinnung mit weiteren therapeutischen Maßnahmen angeschlossen hatte. „Eine Zeit, die für mich nicht einfach, aber notwendig war“, schreibt der Bischof. Während dieser Zeit seien ihm seine „Schwächen und Grenzen“ als auch seine „Stärken und Kraftquellen“ wieder deutlicher bewusst geworden. Er habe die Zeit nutzen können, um über „notwendige Veränderungen in meinem Leben wie auch in der Ausübung meines bischöflichen Dienstes“ nachzudenken. Dabei sei langsam eine „neue Kraft gewachsen, mich den Herausforderungen des Amtes in unserer Zeit noch einmal mit der mir zur Verfügung stehenden Einsatzbereitschaft und Leidenschaftlichkeit zu stellen“.

Der Bischof dankt in seinem Schreiben allen Menschen, die ihn in der Zeit der Krankheit ermutigt und seinen Weg menschlich und geistlich begleitet haben. Die Zeichen der Verbundenheit seien ihm zu einer „Quelle der Kraft, der Hoffnung und des neuen Mutes“ geworden. Mit seinem Dank verbindet er die Bitte an die Gläubigen und Mitarbeitenden um ihr weiteres „Mitgehen und Mittragen“ in dieser „gesellschaftlich und kirchlich herausfordernden Zeit“.

Bistum Speyer
13.09.2021

Feier von Professjubiläen im Institut St. Dominikus in Speyer

Am 22. August 2021 feierten 24 Schwestern im Institut St. Dominikus Speyer ihr 70-jähriges, 65-jähriges, 60-jähriges und 50-jähriges Professjubiläum im Kreise der Mitschwestern.

Das Festhochamt fand um 9:30 Uhr statt. Zelebrant war Pater Johannes Zabel, Prior des Dominikanerkonventes von Worms. Für die musikalische Gestaltung sorgte der Schwesternchor und Schwester Sebastiane an der Orgel. Leider konnten wegen der Pandemie keine Gäste am Gottesdienst teilnehmen.

In seiner Festpredigt nahm Pater Johannes Bezug auf das Evangelium (Joh. 15,1-8) die Bildrede vom Weinstock. Wir feiern, so sagte er, dass aus der Liebe Gottes zu den Schwestern und ihrer Liebe zu Gott ein Weg über so viele Jahre geworden ist. Jesus will Leben in Fülle, das gibt es nur in der Gemeinschaft mit ihm und untereinander. So wie die Verbundenheit von Weinstock und Reben die Voraussetzung für reiche Frucht ist.

Bei der Gratulationsrunde dankte Generalpriorin Schwester Gisela Bastian den Schwestern für ihren vielfältigen Einsatz, ob in der Diözese Speyer oder auch in Afrika/ Ghana. Selbstverständlich gehörten zu diesem Fest auch ein festliches Mittagessen und eine Kaffeetafel. Mit der feierlichen Vesper fand das Fest seinen Abschluss.

Folgende Schwestern feierten Jubiläum:

70-jähriges Jubiläum

  • Sr. M. Bernardine Burkhart
  • Sr. M. Gudrun Stern
  • Sr. M. Ortrud Gutfreund
  • Sr. M.Salutaris Bechtold

65-jähriges Jubiläum

  • Sr. M. Berthilde Spiegel
  • Sr. M. Fidelia Nießner
  • Sr. M. Lautica Metzger
  • Sr. M. Hiltrudis Jochim
  • Sr. M. Leodegard Vogel
  • Sr. M. Mechthild Fricke
  • Sr. M. Vigilata Gardinger
  • Sr. M. Willibalda Dotterweich

60-jähriges Jubiläum

  • Sr. M. Fabia Nowack
  • Sr. M. Edgitha Gorges
  • Sr. M. Annette Britz
  • Sr. M Engelgard Settelmeyer
  • Sr. M. Gabriele Kuhn
  • Sr. Lucia Jöckle
  • Sr. M. Mechtildis Königsstein
  • Sr. M. Renate Betsch
  • Sr. M. Wiltrud Vogel

50-jähriges Jubiläum

  • Sr. M. Elisabeth Schloß
  • Sr. M. Judith Nermerich
  • Sr. Maria Stefan Flucke

Bistum Speyer
13.09.2021

Als Weggemeinschaft gemeinsam unterwegs

Hauptabteilung Seelsorge lädt zu dritter Denkwerkstatt „Kirche für morgen“ ein

Zur dritten Denkwerkstatt „Kirche für morgen“ lädt die Hauptabteilung Seelsorge am Dienstag, den 5. Oktober, ein. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden sich in Forst gemeinsam auf den Weg machen.

Der Tag beginnt um 9 Uhr auf dem Friedhofsparkplatz in Forst. Einzelne Stationen auf der Strecke geben Anregungen zum Austausch, zur Begegnung und auch zum Schweigen. „Wir planen und gestalten den Tag in einer großen Freiheit für jede*n“, erklären Tanja Rieger, Felix Goldinger und Joachim Lauer von der Abteilung „Seelsorge in Pfarrei und Lebensräumen“. Der Schwerpunkt liege in der persönlichen Begegnung und im Austausch untereinander. „Wir nehmen uns Zeit für Geschichten, die uns aktuell bewegen, seien es Geschichten voller Zweifel und Unsicherheit oder Geschichten von Wundern und Neubeginn.“ Die Weglänge beträgt etwa sieben Kilometer. Festes Schuhwerk wird empfohlen. Der Ausgangspunkt wird spätestens gegen 17 Uhr wieder erreicht.

Der Tag gibt Raum zum Gespräch über die Entwicklungen, die das Leben in den letzten 15 Monaten bereichert wie herausgefordert haben. „Neues ist entstanden, anderes weggebrochen. Vieles ist im Umbruch und über fast allem, was wir angehen, planen oder tun, steht ein großer Vorbehalt“, heißt es in der Einladung. Die Denkwerkstatt soll Gelegenheit geben, sich von den Neuanfängen, Zweifeln und Unsicherheiten in dieser Zeit gegenseitig zu erzählen. „Wo stehen wir? Wo stehst Du? Was haben wir schon neu eingeübt? Und wovon träumen wir? Um diese Fragen wird es gehen“, erläutern Tanja Rieger, Felix Goldinger und Joachim Lauer.

Anmeldung (bitte bis 14. September):

E-Mail: missionarische-pastoral@bistum-speyer.de

Bistum Speyer
13.09.2021

Kirche

Kronenkreuzverleihung

Kronenkreuz in Gold an Harry Dinges verliehen

vorne: Harry Dinges und Ehefrau
hinten: v.l. Dekan Schwarz, Kirchenpräsidentin Wüst, Landesdiakoniepfarrer Bähr
Foto: VIEW

Speyer – Mit dem Kronenkreuz in Gold – der höchsten Auszeichnung der Diakonie Deutschland – ist am Donnerstag in einer Feierstunde der Weilerbacher Harry Dinges von Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und Landesdiakoniepfarrer Albrecht Bähr geehrt worden. Dinges ist mittlerweile Ehrenpresbyter in Weilerbach und war zuvor jahrzehntelang als Presbyter für die Gemeinde im Einsatz. Sein Engagement galt insbesondere der Kindertagesstättenarbeit und gilt der Ökumenischen Sozialstation Otterberg-Otterbach.

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst, einst selbst als Gemeindepfarrerin in Weilerbach tätig, sagt: „Über Jahrzehnte hat Harry Dinges in Kirchengemeinde und Kirchenbezirk ehrenamtlich Verantwortung übernommen. Mit nimmermüdem Engagement hat er seine Kompetenzen eingebracht und war gerade für die Kita mit Herz und Hand ein unverzichtbarer Begleiter. Das Kronenkreuz der Diakonie ist ein Zeichen des Dankes und der Anerkennung für einen wertvollen und verdienten Mitarbeiter. Durch Menschen wie ihn ist unsere Kirche lebendig.“

Landesdiakoniepfarrer Albrecht Bähr würdigte Dinges als „Tausendsassa, der seine Begabungen für Kirche und Diakonie und somit immer im Sinne der Nächstenliebe“ einsetze.

Hintergrund:

Das Kronenkreuz ist Ausdruck des Dankes und der Wertschätzung für die Treue und den Einsatz im Dienste des Nächsten und wird Menschen und kann haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden nach einer mehr als 25-jährigen Tätigkeit verliehen werden.

Das Kronenkreuz als Symbol – gemeinsam mit dem Schriftzug Diakonie bildet es die eingetragene Wort-Bild-Marke der Diakonie – wird als Zeichen der Ermutigung für die Mitarbeitenden in der Diakonie gesehen: das Kreuz als Hinweis auf Not und Tod, die Krone als Zeichen der Hoffnung und Auferstehung. Die Verbindung von Kreuz und Krone soll die Zuversicht zeigen, dass Not überwunden werden kann, weil Jesus Christus Not und Tod überwunden hat.

Text: dwp Foto VIEW
24.07.2021

Kirchen unterstützen Opfer der Hochwasserkatastrophe

Kirchen und ihre Hilfswerke stellen 80.000 Euro Soforthilfe bereit – Aufruf zu weiteren Spenden

Es ist eine der schwersten Unwetter-Katastrophen in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland: Mindestens 160 Menschen sind bei den Überschwemmungen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen ums Leben gekommen. Über das Wochenende wurde auch aus Bayern und Sachsen Hochwasser gemeldet. Um den Menschen schnell zu helfen, haben das Bistum Speyer, die Evangelische Kirche der Pfalz, der Caritasverband für die Diözese Speyer und das Diakonische Werk Pfalz heute 80.000 Euro Soforthilfe zur Verfügung gestellt und rufen zu weiteren Spenden auf.

Die Schäden vor Ort sind verheerend: überflutete Orte, weggerissene Straßen, eingestürzte Häuser, Einsturzgefahr bei vielen weiteren Gebäuden. Freunde, Familie und Angehörige beklagen Tote. Tausende haben alles verloren und stehen vor dem Nichts. Mitarbeiterinnen von Caritas und Diakonie sind bei Menschen vor Ort und leisten dringend benötigte Hilfe. Der Einsatz läuft auf Hochtouren und wird ständig erweitert. Die Helferinnen und Helfer verteilen Nahrungsmittel, kümmern sich um Evakuierte und leisten psychologische Unterstützung. Die Hilfswerke organisieren unbürokratische Hilfe für Hochwasser-Opfer, die nicht ausreichend versichert sind oder die besonders hart getroffen wurden. Die Beratungsstellen von Caritas und Diakonie kümmern sich um Betroffene, geben Rat und Hilfe. Das Bistum Trier hat zudem eine zentrale Notfallnummer und einen Arbeitsstab eingerichtet, der die Maßnahmen koordiniert und mit den Verantwortlichen vor Ort prüft, welche Bedarfe an Unterstützung es gibt.

Spendenkonten und weitere Informationen:

Diözesan-Caritasverband Trier
Pax-Bank
IBAN: DE43 3706 0193 3000 6661 21
BIC: GENODED1PAX
Stichwort: Hochwasser 2021

https://www.dasein.bistum-trier.de/handeln/hochwasser/

Diakonisches Werk Rheinland-Westfalen-Lippe e.V. – Diakonie RWL
DE79 3506 0190 1014 1550 20
Stichwort: Hochwasser-Hilfe

www.diakonie-rwl.de/hochwasser-hilfe

Bistum Speyer & EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (Protestantische Landeskirche)
24.07.2021

Hochwasser-Hilfe und Kollekten-Aufruf

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und Landesdiakoniepfarrer Albrecht Bähr.
Foto: lk/Landry

Speyer – Am Sonntag, den 25. Juli 2021 wird in allen Gemeinden der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) eine Sonderkollekte für die Opfer der Unwetter-Katastrophe gesammelt. „Die fürchterlichen Ereignisse und Bilder der letzten Tage bewegen uns zutiefst. Viele Menschen in unserer Kirche in der Pfalz und Saarpfalz haben das große Bedürfnis zu helfen. Diese Möglichkeit eröffnen wir mit der Sonderkollekte am kommenden Sonntag in unseren Gottesdiensten, in denen wir für die Opfer und ihre Angehörigen beten werden,“ teilt Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst mit.

Zudem weisen die Landeskirche und die Diakonie Pfalz auf die eingerichteten Spendenkonten für die Krisenregion hin. „Wenn Sie bereits jetzt helfen möchten oder am Sonntag keinen Gottesdienst besuchen können, können Sie Geld auf das Konto spenden, das die Evangelische Kirche im Rheinland und die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe eingerichtet haben, um den Menschen in den betroffenen Gebieten schnell zu helfen“, ergänzt Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst gemeinsam mit Landesdiakoniepfarrer Albrecht Bähr. Von Sachspenden wird im Moment abgeraten, da sowohl die Lagermöglichkeiten als auch der Aufwand zum Sortieren und Verteilen der Sachspenden die Kapazitätsgrenzen erreicht haben.

„Weit über 100 Menschen haben ihr Leben verloren. Hunderte haben ihr Zuhause verloren. Lebensgrundlagen sind von einem auf den anderen Moment zerstört worden. Wir sind in Gedanken und im Gebet bei den Menschen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Solidarität zeigt sich aber auch im Handeln. Unsere Kolleginnen und Kollegen aus der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe leisten seit Jahrzehnten auch in den jetzt vom Hochwasser betroffenen Gebiet Dienst am Nächsten, sie kennen Land und Leute und können auf eine etablierte Hilfe-Infrastruktur zurückgreifen. Sie können die jetzt angelaufene Nothilfe mit Ihrer Spende unterstützen“, sagt Bähr, der auch Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Diakonie in Rheinland-Pfalz ist.

Spendenkonto:

Diakonie Deutschland und Diakonie Katastrophenhilfe rufen zu Spenden für die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe auf:

Diakonisches Werk Rheinland-Westfalen-Lippe e.V. – Diakonie RWL
DE79 3506 0190 1014 1550 20

Stichwort: Hochwasser-Hilfe

Weitere Spendenmöglichkeiten: www.diakonie-rwl.de/hochwasser-hilfe

EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (Protestantische Landeskirche)
24.07.2021

Schülerinnen zeigen vorbildliches Engagement

Franziskus- und Maria-Ward-Preis für Realschülerinnen an den bischöflichen Schulen verliehen

Generalvikar Andreas Strum mit den beiden Preisträgerinnen und Ordinariatsdirektorin Dr. Irina Kreusch, Leiterin der Hauptabteilung II – Schulen, Hochschulen und Bildung
Foto: Klaus Landry

Landau / Kaiserslautern – An den beiden bischöflichen Schulen, der Maria-Ward-Schule in Landau und der St.-Franziskus-Realschule in Kaiserslautern, wurden die Zeugnisse der mittleren Reife verliehen. Einzelne Schülerinnen beider Schulen wurden dabei mit Preisen für ihr besonderes Engagement ausgezeichnet. Zum besonderen Dank für ihren persönlichen Einsatz gehörte eine persönliche Führung, im Dom zu Speyer, durch Generalvikar Andreas Sturm.

An der Maria-Ward-Schule wurde Melissa Korpis mit dem Maria-Ward-Preis ausgezeichnet. In der Laudatio wird sie als „hoch engagierte und verantwortungsbewusste Schülerin“ bezeichnet, die „trotz alledem immer ruhig, bescheiden und besonnen auftritt.“ Damit verkörpere sie den Ausspruch von Maria Ward: „Zeige dich, wie du bist, und sei, wie du dich zeigst.“ Als Beispiele für ihren hohen Einsatz wurden unter anderem ihre Beteiligung an einem Erklärfilm zur Online-Lernplattform der Schule und eines Workshops zum Thema „Unterwegs im Netz – zwischen Cybermobbing und Zivilcourage“ genannt. Der Preis wurde im Rahmen eines Abschlussgottesdienstes von Ordinariatsdirektorin Dr. Irina Kreusch, Leiterin der Hauptabteilung II – Schulen, Hochschulen und Bildung, überreicht.

Insgesamt haben in diesem Jahr 67 Schülerinnen den Realschulabschluss erhalten. Der Maria-Ward-Preis wird seit 2014 jährlich jeweils einer Abgängerin des Gymnasiums und der Realschule verliehen, die sich durch überdurchschnittlichen Einsatz für die Schulgemeinschaft ausgezeichnet haben. Neben der Urkunde des Bischofs, die auch von der Provinzoberin der Congregatio Jesu (Maria-Ward-Schwestern) unterschreiben ist, gehören ein Sachpreis und eine besondere Domführung zur Auszeichnung.

Generalvikar Andreas Strum mit den beiden Preisträgerinnen und Ordinariatsdirektorin Dr. Irina Kreusch, Leiterin der Hauptabteilung II – Schulen, Hochschulen und Bildung bei der Führung am Dom.
Foto: Klaus Landry

An der St.-Franziskus-Realschule wurde Lea Wirschke mit dem Franziskus-Preis ausgezeichnet. Auch hier haben 67 Realschülerinnen ihren Abschluss gemacht. Die Zeugnisse wurden ihnen im Rahmen eines Abschlussgottesdienstes unter dem Motto „Auf dem Weg sein“ überreicht. Im Rahmen des Gottesdienstes erhielt Wirschke von Generalvikar Andreas Sturm und Ordinariatsdirektorin Dr. Irina Kreusch den Franziskus-Preis.

In der Laudatio wurden die „vorbildliche Haltung und Einsatzbereitschaft im Unterricht, Klassenverband und im Schulbetrieb“ betont. Wirschke habe die Ideale des Namenspatrons Fraziskus gelebt. Beispiele dafür seien ihr freiwilliges Engagement in der Nachmittagsbetreuung, ihre Rolle als ausgebildete Streitschlichterin und ihre Hilfe bei der Vorbereitung und Gestaltung von Gottesdiensten.

Wirschke ist die erste Realschülerin, die den Preis erhält. Bereits im März dieses Jahres wurden erstmals Schülerinnen des St.-Franziskus-Gymnasiums ausgezeichnet. In der Erklärung zum Franziskus-Preis heißt es: „Der Bischof von Speyer und die Schwestern der Dillinger Franziskanerinnen stiften jedes Jahr den Franziskus-Preis für eine Abiturientin und eine Schülerin, die die Mittlere Reife erlangt hat. Sie haben sich im Sinne des heiligen Franziskus während ihrer Schulzeit in besonderer Weise für eine lebendige Schulgemeinschaft und für den Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung auch über den Rahmen der Schule hinaus eingesetzt. Der Preis will diesem herausragenden Engagement Anerkennung und Beachtung geben.“ Die Dillinger Franziskanerinnen waren Trägerinnen der Schulen, bevor diese im vergangenen Jahr in die Trägerschaft des Bistums Speyer übergegangen sind.
Die Schülerinnen, ihre Familien und Lehrkräfte der Schulen wurden am vergangenen Wochenende nach Speyer eingeladen. Ordinariatsdirektorin Dr. Irina Kreusch empfing sie im Garten der Hauptabteilung zu Kaffee und Bretzeln. Zum Dank für ihr Engagement erhielten die Schülerinnen jeweils ein Gotteslob mit Widmung, dann ging es weiter zum Dom zu Speyer. Hier zeigte Generalvikar Andreas Sturm in einer Führung seinen persönlichen Blick auf den Dom.

Text: is, Foto: Klaus Landry
24.07.2021

Mehr Schutz gegen sexualisierte Gewalt

Jeder Fall von Missbrauch wird verfolgt, sexualisierte Gewalt soll in allen Bereichen verhindert werden: Das ist langjähriges Prinzip der Pfälzischen Landeskirche. Für Prävention und Aufklärung steht bereits seit elf Jahren Bettina Wilhelm. Nun erhält sie durch Ivonne Achtermann personelle Verstärkung.

Oberkirchenrätin Bettina Wilhelm und Sozialwissenschaftlerin Ivonne Achtermann im Gespräch.
Foto: lk/Landry

Speyer – Seit Juni wird die Missbrauchsbeauftragte der Landeskirche, Oberkirchenrätin Bettina Wilhelm, unterstützt: Die Sozialwissenschaftlerin Ivonne Achtermann bringt das Thema Schutzkonzepte in die Fläche. Sie übernimmt unter anderem das Projektmanagement für die Weiterbildungen, die im Dezember 2020 für 20 Hauptamtliche der Landeskirche in digitaler Form begonnen haben. Sie dauern noch bis Oktober dieses Jahres. Als eine der ersten Aufgaben konnte Achtermann gemeinsam mit Wilhelm mehrtätige Schulungen anbieten, online und in Präsenz. Sie bereiten sogenannte Multiplikatorinnen und Multiplikatoren auf einen Einsatz und die Beratung in Kitas, Jugendzentralen oder Kirchengemeinden vor. Jeweils im Zweierteam werden sie den Einrichtungen bei der Konzeptentwicklung helfen.

„Daneben bin ich aber auch Ansprechpartnerin für Menschen, die sexuelle Gewalt erfahren haben oder davon betroffen sind“, sagt Achtermann. Seit Jahren beschäftigt sich die Vorsitzende des Fördervereins „Frauen und Kinder in Not e.V.“ mit häuslicher Gewalt, war zuvor als Netzwerkerin im Jugendamt und in der Schulsozialarbeit tätig, und weiß: „Jede vierte Frau oder jedes vierte Mädchen ist von sexualisierter Gewalt betroffen“. Das ist sehr gegenwärtig. In der Schulung gab es viel Unsicherheit, wie man das Thema in den jeweiligen Einrichtungen der Landeskirche umsetzen kann“.

Achtermanns Antwort darauf: „Jede Institution braucht eine eigene Anpassung an das Thema. Jede evangelische Kita beispielsweise braucht ein eigenes Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt“. Denn eine Kita entwickele sich kontinuierlich: Neues Personal, neue Eltern kommen. Pädagogische Konzepte verändern sich. „Ein Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt ist demnach nie fertig“, so Achtermann.

Trotz der Unterstützung durch Achtermann bleibt Wilhelm die Missbrauchsbeauftragte der Evangelischen Kirche der Pfalz. „Das Thema ist organisatorisch in der Kirchenleitung angesiedelt. Daran erkennt man, welche große Bedeutung das Thema in unserer Kirche hat“, sagt Wilhelm. Dieses Thema ist nicht neu: Seit elf Jahren beschäftigt sich Wilhelm mit dem Thema sexualisierte Gewalt. Im November 2019 hat die pfälzische Landessynode das Gesetz zum Schutz vor sexualisierter Gewalt verabschiedet. „Die Bausteine des Gesetzes setzen wir nun nach und nach um“, sagt die Oberkirchenrätin.

Zuerst beginnen die Schutzmaßnahmen bei Kindern und Jugendlichen: „Wir fangen dort an, wo die meisten jungen Menschen uns anvertraut werden: in Kitas, Jugendzentralen, bei Freizeiten, in der Konfi-Zeit. Danach folgt die Entwicklung von Schutzkonzepten im Erwachsenenumfeld, etwa in Presbyterien, bei Musikgruppen und Chören bis hin zu Konzepten gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, erklärt Bettina Wilhelm.

Als Schlüsselfaktor sieht die Oberkirchenrätin auch die Ressourcen, die die Synode beim Beschluss zur Umsetzung des Schutzkonzeptes zugesagt hat: „Jede Kirchengemeinde und jede Einrichtung bekommt zwei volle Tage, um mit der Entwicklung eines einrichtungsspezifischen Schutzkonzeptes beginnen zu können“, so Wilhelm. Die aktuell geschulten Multiplikatorinnen und Multiplikatoren beraten dann vor Ort auf Basis des Schulungskonzepts der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Diakonie „Hinschauen – Helfen – Handeln“. Dabei gilt: Alle Personen, die in der Kirchengemeinde ehrenamtlich oder hauptamtlich tätig sind, müssen einbezogen werden: Köchinnen, Hausmeister, Pfarrerinnen und Pfarrer, Stimmbildnerinnen, pädagogische Fachkräfte oder Freiwillige, die Fahr- oder Kirchendienerdienste übernehmen.

„Wir sind als Menschen, als Institution und als Gesellschaft in einem Prozess, um zu lernen, mit sexualisierter Gewalt umzugehen. Es wird Widerstände geben, manchen Menschen ist das Thema zu nah. Doch es reicht nicht, nur zu sagen ‚Das kann nicht sein, das darf nicht sein‘“, so Wilhelm. Vorstellung von Sexualität und der Umgang mit sexualisierter Gewalt seien eine Frage von Haltung, mit denen sich Teams auseinandersetzen müssten. Die Einstellungen dazu reichen von freizügig bis verschämt. Die Landeskirche will die Menschen „kultursensibel“ schulen. Die Teams in Kirchengemeinden, Einrichtungen und Gruppen müssten einen gemeinsamen Nenner finden.

Denn eins stellt Wilhelm klar: „Menschen sind fehlbar und können unter Umständen zu Tätern werden. In der Kirche arbeiten Menschen – und zwar keine besseren Menschen als anderswo“, sagt die Missbrauchsbeauftragte. „Ich bin heilfroh, dass Frau Achtermann uns in dem Prozess unterstützt. Denn jeder Fall ist individuell und verlangt von uns 100 Prozent Aufmerksamkeit“. Jeder Fall solle gemeldet werden. Interne Ansprechpartnerinnen, eine unabhängige Kommission und externe Kontaktpersonen stehen dazu zur Verfügung (siehe Link).

https://www.evkirchepfalz.de/begleitung-und-hilfe/missbrauch-melden/

https://www.hinschauen-helfen-handeln.de/

EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (Protestantische Landeskirche)
24.07.2021

Ein Saurier mit Tourette-Syndrom – Inklusives Puppentheater zu Tourette

Die Seelsorge für Menschen mit Behinderung und das Kinder- und Jugendtheater Speyer präsentieren ein neues Puppentheaterstück

Erzähler Matthias Folz mit Dinosaurier Ticco, gespielt von Christina Beeck

Speyer – „Das Leben mit Tourette oder auch mit Behinderung allgemein annehmen, das ist die große Herausforderung im Leben“, meint Stefan Dreeßen von der Seelsorge von Menschen mit Behinderung im Bistum Speyer. Diese Botschaft vermittelt das Theaterstück „Ein Saurier mit Tourette-Syndrom“, das auf dem gleichnamigen Buch von Hermann Krämer basiert. „Genießen Sie Ihr gemeinsames Leben“, sagt Dr. Veritatio, der von Herrmann Krämer gespielt wird. Der Buchautor und Schauspieler ist selbst von der neuropsychiatrischen Erkrankung Tourette betroffen.
Tourette äußert sich in vokalen und motorischen Tics. Das Kinder- und Jugendstück handelt von der Lebens- und Liebesgeschichte des Sauriers „Ticco“, von seinen Schwierigkeiten in der Schule, dem Besuch bei Ärzten, nach dem Suchen und Finden von Glück im privaten und beruflichen Leben. Er findet schließlich in Kessi eine Partnerin für das Leben. Am Ende heißt es: „Ich bin okay, auch mit den Tics“ –„Ich lieb ihn auch mit den Tics“.

Im letzten Jahr gründete Stefan Dreeßen das Puppentheater „VEREINT“: Es steht für „VERrücktes Erstes Inklusives Neues Theater“. Er hatte die Idee, das Buch von Hermann Krämer als Puppenstück umzusetzen. Er fand in Matthias Folz vom Kinder- und Jugendtheater in Speyer und in Hanne Heinstein als Drehbuchschreiberin und Regisseurin geeignete Mitstreiter. Da es ein Inklusionsprojekt werden sollte, mussten geeignete Schauspieler und Schauspielerinnen gefunden werden. Christina Beeck übernahm die Hauptrollen von Ticco und Kessi, Hanne Heinstein die Rolle der Eltern, Matthias Folz die Rolle des Erzählers. Mit dabei als Menschen mit Behinderung und Laiendarsteller wurden Carin Mattern, Rüdiger Hofmann, Hermann Krämer und Stefan Dreeßen gefunden. Die Kamera und den Schnitt übernahm Felix Scherer. Musik steuerte Jean-Marc Lorber und Hermann Krämer bei.

Jetzt wurde das Stück offiziell vorgestellt und ist auf YouTube zu sehen. Am 26.9.2021 um 11 Uhr soll es im Kinder- und Jugendtheater in Speyer auf großer Leinwand aufgeführt werden, mit anschließender Möglichkeit zum Gespräch.

Zum Theaterstück: Ein Saurier mit Tourette-Syndrom

Bistum Speyer
24.07.2021

30. Privileglenfest SalierGesellschaft

Am 7. August 2021 werden wir zum 30. Mal das Privilegienfest mit Lichtermesse in Erinnerung an die Privilegienverleihung Kaiser Heinrichs V. im Jahr 1111 und an seine daran gebundenen Bedingungen für die Bürgerschaft der Stadt Speyer feiern.

Es ist uns gelungen, die Tradition dieses Festes über dreißig Jahre lebendig und im Bewußtsein der Bürgerinnen und Bürger zu halten und eine entsprechende Anregung unseres früheren Bischofs Dr. Anton Schlembach aus dem Jahr 1991 bis auf den heutigen Tag umzusetzen. Auf diese herausragende Leistung unserer SalierGesellschaft sind wir stolz. Das Jubiläums-Privilegienfest beginnt um 17:00 Uhr im Dom zu Speyer. Die Lichtermesse zelebriert Domkapitular em. Monsignore Dr. Norbert Weis, der in seiner Predigt ein herausragendes welt- und kirchenpolitisches Geschehen während der salischen Epoche beleuchten wird. Die musikalische Umrahmung gestaltet ein Ensemble der Speyerer Dommusik unter der Leitung von Joachim Weller. Die Damen des Stadtvorstandes Speyer haben mehrheitlich ihr Kommen zum Fest bereits zugesagt.

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Nachdem die Hygienevorschriften es wieder zulassen, werden wir die Tradition der Pax-Christi-Brote fortsetzen. Diese besonderen Brote werden während des Gottesdienstes gesegnet und anschließend, mit der Bitte um eine angemessene Spende, an die Gottesdienstbesucher ausgeben. Mit dem Spendenerlös werden wir die Gemeindeschwester Plus beim Heranführen von älteren Speyerer Mitbürger*innen an die Nutzung von digitaler Kommunikation unterstützen. Das Ziel ist dabei, die bestmögliche Selbständigkeit dieses Personenkreises zu erhalten.

Zur Mitfeier am 7. August laden wir herzlich ein. Anmeldung zur Lichtermesse im Dompfarramt Tel. 06232 102140, Email pfarramt.spever@bistum-speyer.de

Alfred Schießler, Vorsitzender der Salier-Gesellschaft e. V. Speyer
24.07.2021

„Die größte Katastrophe ist das Vergessen“ – Hungersnot in Ostafrika

Christliche Kirchen bitten um Hilfe

Speyer – Heuschreckenplage und Corona-Pandemie nehmen Lebensgrundlagen: In Ostafrika sind sieben Millionen Menschen vom Hungertod bedroht. Weitere 30 Millionen können sich nicht auf regelmäßige Mahlzeiten verlassen. Das Bistum Speyer und die Evangelische Kirche der Pfalz unterstützen die Hilfswerke vor Ort mit insgesamt 20.000 Euro. Das Referat Weltkirche gibt stellvertretend für das Bistum Speyer den Beitrag von 10.000 Euro, die Landeskirche und ihr Diakonisches Werk steuern ebenfalls 10.000 Euro bei. „Caritas international und Diakonie Katastrophenhilfe freuen sich über weitere Spenden, die direkt die Not der Menschen in Ostafrika lindern.“, sagt Landesdiakoniepfarrer Albrecht Bähr.

Die Hilfswerke schlagen mit der Aktion „Die größte Katastrophe ist das Vergessen“ Alarm. „Während die Folgen der Pandemie den Menschen vielerorts die Lebensgrundlagen genommen haben, sind riesige Heuschreckenschwärme über das Horn von Afrika hergefallen“, sagt der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Prälat Peter Neher. „Die Menschen mussten hilflos dabei zusehen, wie die Heuschrecken ihre Ernten vernichten. Ein Schwarm von 80 Millionen Tieren kann bis zu 160 Tonnen Getreide vertilgen – an einem einzigen Tag.“

Um die Hungersnot in Eritrea, Äthiopien, Südsudan, Uganda, Kenia und Somalia zu bekämpfen, setzen Diakonie und Caritas auf eine nachhaltige Zusammenarbeit mit der betroffenen Bevölkerung. So werden beispielsweise Bargeldhilfen für Nahrungsmittel, Saatgut für die Felder von Familien sowie Hühner und Tierfutter zur Sicherung des Überlebens verteilt. Ziel ist es den  Menschen die Werkzeuge in die Hand zu geben, die ihnen ein unabhängiges, sicheres und würdevolles Leben ohne Hunger ermöglichen.

Die Evangelische Landeskirche der Pfalz und das Bistum Speyer bitten um Spenden für Diakonie Katastrophenhilfe oder Caritas International:

www.caritas-international.de/vergessene-katastrophen

www.diakonie-katastrophenhilfe.de/vergessene-katastrophen

Caritas international, Freiburg
Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe
IBAN: DE88 6602 0500 0202 0202 02
BIC: BFSWDE33KRL
Stichwort: Hunger in Ostafrika
oder online unter: https://www.caritas-international.de/spenden

Diakonisches Werk Pfalz
Evangelische Bank
IBAN: DE50 5206 0410 0000 0025 00
BIC: GENODEF1EK1
Stichwort: Hungerhilfe in Ostafrika
oder online unter: https://www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden

Bistum Speyer
24.07.2021

Als Menschen sich in der Leitung gegenseitig stärken

Die neu gewählten und amtierenden Leitenden Geistlichen aus der Pfalz und dem Rheinland, Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und Präses Thorsten Latzel haben sich in Speyer erstmals getroffen.

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und Präses Thorsten Latzel vor der „Ahnengalerie“ der pfälzischen Kirchenpräsidenten.
Foto: lk/Rummel

Speyer – Nach seiner 600 km langen „Hoffnungstour“ auf dem Fahrrad von Saarbrücken nach Düsseldorf durch 40 Kirchengemeinden reiste der rheinische Präses, Thorsten Latzel, zu seiner ersten Begegnung mit Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst nach Speyer.

Der Besuch diente vorrangig dem Kennenlernen und gegenseitigen Austausch zum Beginn der Dienstzeit. Beide betonten, dass es sehr wichtig sei, den Menschen authentisch zu begegnen und sich als Kirche nahbar zu zeigen. „Dies gelingt mir als Person besser als einer gesichtslosen Institution“, resümierte Präses Latzel seine Fahrradtour durch das rheinische Kirchengebiet.

Auch Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst möchte die Kommunikation mit den Kirchenmitgliedern verbessern. „Es ist wichtig, mit den Menschen vor Ort zu sprechen und zu hören, wie Kirche sein muss, damit es gut für sie ist“, so Wüst.

Um die Menschen besser zu erreichen, seien neue Netzwerke nötig, betonte Präses Latzel. Oder andere Formate wie „Wüst unterwegs“, bei der die Kirchenpräsidentin das Gespräch mit Menschen suche.

Dorothee Wüst wünscht sich eine agile Kirche, die ihre Entscheidungen schneller umsetzen kann. Im Rheinland habe die Kirchenleitung 15 konkrete Projekte angestoßen, die jetzt Priorität hätten, berichtete Latzel. Das Ziel sei eine neue Gestalt von Kirche.

Kirchenpräsidentin Wüst und Präses Latzel freuten sich über den Austausch und versicherten einander, sich als Menschen in der Leitungsfunktion gegenseitig stärken zu wollen.

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und Präses Thorsten Latzel im Besprechungszimmer des Landeskirchenrates.
Foto: lk/Rummel

Hintergrund:

Zur Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) gehören rund 2,4 Millionen Gemeindemitglieder in 655 Kirchengemeinden und 37 Kirchenkreisen. Das Kirchengebiet erstreckt sich zwischen Emmerich und Saarbrücken über Teile der vier Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen. Die Evangelische Kirche der Pfalz hat rund 483.000 Mitglieder in 395 Kirchengemeinden und 15 Kirchenbezirken.

In Rheinland-Pfalz liegen die Gebiete der EKiR überwiegend in den ehemaligen Regierungsbezirken Koblenz und Trier, die der pfälzischen Landeskirche im ehemaligen Regierungsbezirk Pfalz. Im Saarland gehören die Protestanten in der ehemaligen preußischen Rheinprovinz zur EKiR, die früheren bayerischen Landesteile der Saarpfalz zur Evangelischen Kirche der Pfalz.

EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (Protestantische Landeskirche)
24.07.2021

Ausweitung der Besucherangebote im Dom

Kaisersaal und Turm wieder geöffnet – Erste öffentliche Domführung fand am 17. Juli statt

Ausblick auf die Speyerer Innenstadt vom Südwestturm des Speyerer Doms
Foto: © Domkapitel Speyer / der pilger/Conny Conrad

Speyer – Nach der Öffnung der Krypta für Besucher und ersten Gruppenführungen werden die Angebote für Besucher am Dom weiter ausgeweitet: Turmbesteigung und Besichtigung des Kaisersaals sind ab 17. Juli erstmals in diesem Jahr wieder möglich. Geöffnet sind die beiden Bereiche vorerst ausschließlich an den Wochenenden. Die erste öffentliche Domführung dieses Jahres findet ebenfalls am 17. Juli um 11 Uhr statt. Auch an den folgenden Samstagen wird um 11 Uhr eine öffentliche Führung angeboten, an der Einzelbesucher und Familien teilnehmen können. Für Gruppen gibt es die Möglichkeit, vorab eine Führung zu buchen. Wer lieber auf eigene Faust den Dom erkundet, kann dazu den Audioguide nutzen. Junge Dombesucher können mit einer kostenlosen Dom-Rallye den Dom kennen lernen. Eintrittskarten für Turm und Kaisersaal sowie Tickets für die öffentliche Domführung sind in der Dom-Info im südlichen Domgarten sowie am Eingang zur Krypta erhältlich. Auch Audioguides sowie die Dom-Rallye für Kinder werden dort ausgegeben.

Bei der Öffnung der touristischen Angebote des Domes gelten weiterhin strenge Schutzmaßnahmen. Bei einem Besuch der Krypta oder des Kaisersaals muss die Kontaktdatenerfassung erfolgen, wozu die Luca-App verwendet wird. Bei der Teilnahme an einer Führung muss derzeit zusätzlich ein negativer Test, eine Impfung oder Genesung nachgewiesen werden. Das Einhalten der Hygieneschutzregeln – Mindestabstand und Maskenpflicht – sind weitere wichtige Maßnahmen zum Infektionsschutz.

Turm und Kaisersaal

Ein Besuch von Turm und Kaisersaal ist an Samstagen von 10 bis 17 Uhr sowie an Sonntagen und gesetzlichen Feiertagen von 12 bis 17 Uhr möglich. Der Zutritt ist nur mit einer Eintrittskarte möglich, die an Dom-Info oder Kryptakasse zu kaufen ist. Die Handläufe werden regelmäßig desinfiziert und durch ein Einbahnstraßensystem wird einen Begegnung im Treppenhaus vermieden. Der Aufstieg beginnt in der Vorhalle, wo die Besucher durch Beschilderung auf die Ticketpflicht, Maskenpflicht, Abstandsregeln und Handdesinfektion hingewiesen werden. Im Kaisersaal können sich bei einer Grundfläche von 250 Quadratmetern 20 Personen gleichzeitig problemlos aufhalten. Über eine Zählanlage wird gewährleistet, dass sich im Turm maximal 6 Menschen gleichzeitig aufhalten, so dass der Mindestabstand auf der Aussichtplattform eingehalten werden kann.

Domführungen

Ab dem 17. Juli 2021 finden samstags um 11 Uhr wieder öffentliche Domführungen statt. Hier können Einzelbesucher, Paare und Familien teilnehmen. Gruppenführungen sind nur bei vorheriger Buchung möglich. Die Anzahl der Teilnehmer ist jeweils auf 20 Personen begrenzt. Bei der Teilnahme an einer Führung muss derzeit zusätzlich ein negativer Test, eine Impfung oder Genesung nachgewiesen werden. Hinzukommend werden die Kontaktdaten der Teilnehmer dokumentiert. Für die Domführung werden Gruppenführungssysteme genutzt. Die Sender, Empfänger, Mikrofone und Ohrhörer werden in der Dom-Info desinfiziert und bereitgestellt. Genauso wie im gesamten Dom gilt auch in der Dom-Info für alle Besucher Maskenpflicht.

Text: Bistum Speyer Foto: der pilger/Conny Conrad
24.07.2021

Den Lebensweg der Menschen begleiten

Die Evangelische Kirche in Deutschland hat die Mitgliederstatistik für das Jahr 2020 veröffentlicht.

Gedächtniskirche der Protestation zu Speyer.
Foto: lk/Landry

Speyer – Die Evangelische Kirche der Pfalz hat im Jahr 2020 nach der veröffentlichten Statistik der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) weiter Mitglieder verloren. Demnach sank die Zahl um 2,43 Prozent auf 482.731. Die Zahl der Austritte aus der Landeskirche sank um 16,53 Prozent (965 Personen) auf 4.873. Im selben Zeitraum gab es landeskirchenweit 1.751 evangelische Taufen und 442 Eintritte. Weiter hoch bleibt die Zahl der Beerdigungen: 6.925 Menschen aus dem Bereich der Landeskirche wurden 2020 kirchlich bestattet. Aufgrund von Vakanzen und anderen Corona-bedingten Umständen konnten zehn von 395 Kirchengemeinden keine Zahlen zur Statistik beisteuern.

Selbst wenn die Austrittszahlen leicht gesunken seien, zeige sich doch nach wie vor ein Trend, der von den Kirchen ernst genommen werden müsse, kommentierte die Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche der Pfalz, Dorothee Wüst, den neuerlichen Rückgang der Gemeindegliederzahlen in der Pfalz und Saarpfalz: „Wir werden weniger, und das bleibt eine Herausforderung der nächsten Jahre.“

Bei der Zahl der Kasualien wie Taufe oder Trauung werde deutlich, dass in Zeiten von Corona Gottesdienste und Familienfeste nur bedingt stattfinden konnten und oftmals verschoben wurden, erklärte Andreas Rummel, Pressesprecher der Landeskirche. Hier sei zu beobachten, dass in diesem Sommer vieles nachgeholt werde.

„Gerade bei wichtigen biographischen Ereignissen sind wir als Kirche nach wie vor gefragt,“ stellte Wüst fest. Neben Familienfesten gelte es auch, andere Kontaktflächen wie kirchliche Arbeit in den Kindertagesstätten und Schulen, der Jugendarbeit und der Kirchenmusik noch mehr in den Blick zu nehmen. „Dort kommen wir mit Kindern und Jugendlichen wie auch deren Eltern in Kontakt und machen erlebbar, dass Kirche viel mehr ist als eine verstaubte und unglaubwürdige Institution“, so die Kirchenpräsidentin. Auch wenn die Bindung an die Kirche nachlasse, seien die Menschen doch mehr denn je auf der Suche nach Sinn und Orientierung. „Kirche ist und bleibt ein Ort, an dem in aller Freiheit Menschen mit ihren Fragen willkommen sind.“

EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (Protestantische Landeskirche)
24.07.2021

CAMISSIO CAMP2GO – Abenteuerferien in Landau

5 Tage pure Begeisterung, mit spannendem Bühnenprogramm und riesigen Hüpfburgen – das und vieles mehr erwartet Kinder von 6-12 Jahren bei CAMISSIO CAMP2GO im erlebt Forum Landau. Das Angebot ist Bestandteil des Ferienpasses der Stadt Landau und des Landkreises Südliche Weinstraße.

Vom 23. bis zum 27. August 2021 ist eines von deutschlandweit 30 Abenteuercamps zu Gast in der Er-lebt Kirche in Landau. Jeder Camptag ist vollgepackt mit viel Spaß, Liedern und Tänzen, actionreichem Programm und innovativen Spielen. Neben Spaß und guter Laune werden den Kindern christliche Werte wie Liebe, Respekt, Vergebung und Hoffnung vermittelt. Außerdem können die Kinder durch die verschiedenen Aktivitäten ihre Begabungen entdecken, ihre Sozialkompetenzen erweitern und in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt werden.

Die Sicherheit und das Wohlergehen der Teilnehmer und Mitarbeiter ist von größter Wichtigkeit. Alle Abläufe und Programminhalte wurden der aktuellen Situation angepasst. Das Konzept beinhaltet Themen wie Mindestabstand, Hygienemaßnahmen, Mundschutz, Verpflegung, Check-in und Abholung. Weitere Informationen finden Sie unter www.camissio.de/covid-19.

Das Camp wird von der Er-lebt Kirche veranstaltet und findet im erlebt Forum in der Marie-Curie-Straße 3 in Landau statt. Nähere Infos über CAMISSIO und die online Anmeldung erhalten sie unter www.camissio.de/Landau und unter www.landau.feripro.de.

Er-lebt Gemeinde Landau
Christian Bohr
Marie-Curie-Straße 3.
76829 Landau in der Pfalz
E-Mail: christian.bohr@er-lebt.de
www.er-lebt.de
www.instagram.de/erlebtlandau

Er-lebt Gemeinde Landau
24.07.2021

Wenn das Telefon läutet, ist es „die Andacht, die anruft“

Von der Idee zur festen Einrichtung: Senioren wollen Telefonandachten nicht mehr missen.

Logo zum Projekt „Die Andacht, die anruft“.
Foto: lk/privat

Grünstadt – Wenn bei Frau H. das Telefon klingelt und sich Pfarrerin Dorothee Schwepper-Theobald meldet, ist die Seniorin ganz Ohr: „Wie geht es Ihnen heute?“, erkundigt sich Schwepper-Theobald bei ihr und fährt fort: „Ich habe wieder eine Andacht vorbereitet für diese Woche. Möchten Sie die jetzt hören?“ Frau H., Bewohnerin der Alten- und Pflegeeinrichtung „Haus am Leininger Unterhof“ in Grünstadt, bittet um einen kleinen Moment Geduld. Manchmal, um den Fernseher auszuschalten, sich bequemer hinzusetzen oder auch, um die Lautsprechertaste zu drücken. Dann kann es losgehen mit der „Andacht, die anruft“, die mit einem Eingangsgebet beginnt und nach dem gemeinsamen Vaterunser mit einem Segen endet.

Als Corona-bedingt die Türen der Alten- und Pflegeheime geschlossen wurden, gemeinsame Gottesdienste, selbst Balkonandachten nicht mehr stattfinden und die Senioren schließlich auch ihre Zimmer nicht mehr verlassen konnten, blieb „nur noch das Telefon, um Kontakt zu den Bewohnerinnen und Bewohnern zu halten“, schildert Krankenhaus- und Altenheimseelsorgerin Schwepper-Theobald. „So entstand die Idee zur Telefon-Andacht.“ Aus der Idee ist inzwischen eine feste Einrichtung geworden. Die Bewohnerinnen des von den Diakonissen Speyer betriebenen Alten- und Pflegeheims, die auf der Anrufliste der Pfarrerin stehen, wollten die etwa zwölfminütige Telefonandacht auch dann nicht mehr missen, als das Haus wieder öffnen durfte. Viele Bewohner hätten zurückgemeldet, dass sie tief berührt seien, sagt Schwepper-Theobald. „Manche sprachen von Tränen in den Augen. Es sei ein besonderes Gefühl, dass ‚extra für sie‘ ein Anruf getätigt werde.“ Eine Bewohnerin habe sich mit den Worten bedankt: „Mir tut das so gut, dass Sie mich anrufen. Da habe ich die ganze Woche etwas davon.“

Das positive Echo und Beispiele anderer (Landes-)Kirchen brachte die Pfarrerin auf den Gedanken, das Projekt unter dem Motto „Die Andacht, die anruft“ im LabORAtorium der Evangelischen Kirche der Pfalz weiter zu erproben. Mit den „Erprobungsräumen“ möchte die Landeskirche kreative Ideen fördern und neue Formen gemeindlichen Lebens eröffnen. „Dabei geht es um die Ermutigung zu Initiativen missionarischen Gemeindeaufbaus und die Förderung von Zusammenarbeit über bisherige Grenzen hinaus“, erklärt Oberkirchenrätin Marianne Wagner, die für Gemeindeentwicklung und Strukturplanung zuständig ist. „Erprobungsräume setzen auf frische Ideen, Kirche zu leben und zu erleben.“

Bei Kolleginnen und Kollegen, Haupt- und Ehrenamtlichen wirbt Pfarrerin Schwepper-Theobald für die Telefonandacht als ein Format, das sich auch über die Pandemie hinaus gut einsetzen lasse und den Gemeindepfarrern die Möglichkeit biete, beispielsweise mit hochaltrigen Gemeindemitgliedern besser und regelmäßiger als sonst möglich in Verbindung zu bleiben. „Wie halten wir auch in der Kirchengemeinde den Kontakt zu den Alten und Einsamen und zu denen, die sich sozial isoliert und abgeschrieben fühlen?“ „Zu ihnen ‚kommt‘ der Seelsorger, indem er anruft. Sie werden persönlich am Telefon zu dieser Andacht eingeladen. Das Angebot lasse sich auch gut im Team mit dem Besuchsdienstkreis oder weiteren Freiwilligen umsetzen, die die vorgefertigten Andachten am Telefon halten.

Hinweis: Pfarrerin Dorothee Schwepper-Theobald bittet Interessierte, die sich vorstellen können, im LabORatorium zur Telefonandacht ehrenamtlich mitzuarbeiten, sich bei ihr zu melden. Die Theologin stellt der Arbeitsgruppe ihre Telefonandachten zur Verfügung, hilft aber auch bei der Ausarbeitung eigener Texte.

Kontakt: Telefon: 06359/9170138, E-Mail: schwepper-theobald@outlook.de

Mehr zum Thema: https://laboratorien.evpfalz.de/

EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (Protestantische Landeskirche)
24.07.2021

Mit weiten Herzen und freien Gedanken und offenen Worten

Mit einem virtuellen Gottesdienst hat Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst die digitale Tagung der neuen Landessynode eröffnet. Grußworte kamen per Video aus Kirche und Politik.

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst beim digitalen Abendmahlsgottesdienst zur Eröffnung der Landessynode aus der Gedächtniskirche der Protestation zu Speyer.
Foto: lk/Rummel

Speyer Mit einem digitalen Abendmahlsgottesdienst hat Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst die konstituierende Sitzung der 13. Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) eröffnet. „Gott stellt unsere Füße auf weiten Raum“, stellte die Kirchenpräsidentin ermutigend fest. In den kommenden sechs Jahren würden die Landessynodalen miteinander und aneinander wachsen. „Mit weiten Herzen und freien Gedanken und offenen Worten“, so Wüst. Denn weite Herzen suchten nach einer Welt, in der alle ihren Platz fänden. Zugleich „teilen wir den weiten Raum Gottes mit Millionen von Geschwistern überall in der Welt und leben mit unserer Kirche Solidarität und Geschwisterlichkeit“ in aller Gedankenfreiheit. „Es muss möglich sein, anderer Meinung zu sein, einen Standpunkt zu haben im weiten Raum“, betonte die Kirchenpräsidentin und ermutigte zu Verständigung und Einigung.

Der Gottesdienst aus der Gedächtniskirche der Protestation zu Speyer wurde liturgisch mitgestaltet von Dekan Markus Jäckle und Pfarrerin Anja Behrens sowie den Synodalen Kerstin Becker, Bernhard Kuntz, Hartmann Leube und Sophie Silbernagel. Die Moderation übernahm Pfarrerin Mechthild Werner. Kirchenmusikalisch waren Landeskirchenmusikdirektor Jochen Steuerwald, Landesposaunenwart Christian Syperek, Kirchenmusikdirektor Maurice Antoine Croissant, Bezirkskantorin Anna Linß und Daniel Schreiber (Tenor) beteiligt.

In ihrer Ansprache zur Eröffnung der Synodaltagung forderte Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst einen Kurswechsel vom Konjunktiv zum Indikativ. Vom „man müsste, man könnte, man sollte“ zum „wir können, wir wollen, wir machen“. Die Bibel sei ein Buch des Aufbruchs. „Mit Wüstenwegen und Oasenerfahrungen, mit Irrfahrten und Punktlandungen, aber immer mit Gott. Dem Meister des Indikativs“, so die Kirchenpräsidentin. Dabei dankte sie den Synodalen, dass sie „Ihre Zeit, Ihren Glauben, Ihre Ideen, Ihre Kompetenzen, Ihr Engagement in diesen Prozess von Wandel und Veränderung einbringen.“ Nichts bleibe, wie es sei. „Mag sein, dass wir auf dem Weg Kurskorrekturen vornehmen müssen. Aber das ist allemal besser, als gar keinen Kurs zu haben“, betonte Dorothee Wüst. Junge Menschen müssten ihren Platz in der Kirche finden können. Und von der Kirche sei mit Fug und Recht Orientierungswissen zu erwarten. „Meinung, Position, Haltung. Ob in Sachen Klimaschutz oder Geflüchtete, Kinderarmut oder Bildungsgerechtigkeit, Umgang mit Missbrauch oder hässlicher Vergangenheit, Frieden unter uns oder Frieden weltweit.“

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, grüßte die Synodalen mit einer Videobotschaft. „Es mag sein, dass uns noch Vieles unklar ist, es ist sicher so, dass wir im Hinblick auf die Zukunftsfragen neues, unbekanntes Terrain vor uns haben, wenn wir versuchen ‚hinaus ins Weite‘ zu gehen. Aber der, aus dessen Kraft wir das alles tun und von dem her unser Auftrag kommt, der ist uns nicht unbekannt. In ihm leben, weben und sind wir“, sagte Bedford-Strohm mit Bezug auf den Monatsspruch aus Apostelgeschichte 17, 27. „Uns von Gott berühren zu lassen, seine Liebe in unserem Herzen zu spüren und sie dann auch selbst auszustrahlen, das ist am Ende das Entscheidende für die Zukunft unserer Kirche“.

Seitens der katholischen Kirche sandte die Ökumenereferentin Susanne Laun einen Gruß des Bistums Speyer im Namen von Bischof Karl-Heinz Wiesemann und Generalvikar Andreas Sturm. Es tue gut, wenn in ökumenischen Begegnungen angesichts der innerkatholischen Debatten ein hohes Maß an Interesse und Solidarität wahrnehmbar sei. Es sei die Aufgabe beider Kirchen, sich mutig den Fragen der Gegenwart zu stellen und die Zukunft der Gesellschaft kreativ mitzugestalten. „Wir brauchen einander, um gemäß unseres Auftrags und unserer Sendung Orte zu schaffen, an denen Menschen mit der guten Nachricht in Berührung kommen und etwas von der befreienden Kraft unseres Gottes erfahren“, so die Ökumenereferentin.

Grußworte kamen auch von der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer und dem saarländischen Ministerpräsidenten Tobias Hans. Die Kirchen seien vor große Herausforderungen gestellt, sagte Hans. Das erfordere einen Neuanfang, vor dem diese Landessynode stehe. „Wagen Sie den Neuanfang. Die Gesellschaft und die Politik brauchen das Engagement und die Stimme der Kirche“, so der Ministerpräsident. Die Menschen sehnten sich nach Halt und Spiritualität, die ein Leben lang trage.

Auch Ministerpräsidentin Dreyer betonte, wie wichtig es sei, dass die Synodalen ihre Zeit und Ideen für eine gute Zukunft und ein gutes Miteinander einbrächten. Vor genau 136 Jahren, am 8. Juli 1885, sei der Philosoph Ernst Bloch in Ludwigshafen geboren worden. Er sei ins Gelingen verliebt gewesen und nicht ins Scheitern. Dreyer wünschte den Landessynodalen solchen Mut, die Zukunft ohne Angst zu gestalten.

Auch die Speyerer Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler gratulierte zum Neuanfang und wünschte zur Bewältigung aller Ziele und Aufgaben eine glückliche Hand. Die Kirche liefere nach wie vor zu den grundlegenden Fragen der Gesellschaft einen wichtigen Beitrag.

EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (Protestantische Landeskirche)
24.07.2021

Kirche

Aktionstag: „Es ist 100 Sekunden vor 12“

Kirchen sprechen sich gegen Atomwaffen aus und fordern eine nukleare Abrüstung.

Speyer (lk) – Am 3. Juli werden Christinnen und Christen aus mehreren evangelischen Landeskirchen und der katholischen Friedensbewegung „pax christi“ mit einem Aktionstag „Für eine atomwaffenfreie Welt – es ist 100 Sekunden vor 12“ am Fliegerhorst Büchel in der Eifel ein Zeichen für eine atomare Abrüstung setzen.

„Wir beklagen, dass die atomare Rüstung in der Welt weiter ausgebaut wird. Wir nehmen wahr, dass auf dem Fliegerhorst in Büchel die letzten Atomwaffen in Deutschland lagern, die jetzt modernisiert werden sollen. Wir bekennen, dass die Drohung mit atomaren Massenvernichtungswaffen nicht als Mittel legitimer Selbstverteidigung angesehen werden kann“, heißt es im Aufruf zum 4. Kirchlichen Aktionstag. „Im Vertrauen auf Gottes Frieden wollen wir uns nicht länger von solchen Waffen umgeben, bedrohen und gefährden lassen.“

Der Aktionstag in Büchel beginnt am 3. Juli um 11.58 Uhr mit einer Schweigeminute. Hundert Sekunden vor zwölf, das ist die Uhrzeit, mit der die Doomsday Clock vor einer atomaren Katastrophe warnt. Im Anschluss daran wird in der Nähe des Haupttores des Fliegerhorstes ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert, in dem der Präsident von „pax christi“ Deutschland, der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf, die Predigt halten wird. Mitwirken wird in diesem Gottesdienst zudem Dorothee Wüst, Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche), sowie Diakon Horst-Peter Rauguth, der Geistliche Beirat von pax christi Deutschland und Ulrich Suppus von der Hunsrücker Friedensbewegung.

Angesichts der aktuellen Schutzbestimmungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist die Teilnehmerzahl vor Ort weiter beschränkt. Eine Anmeldung zur Teilnahme ist erforderlich. Damit aber der Gottesdienst auch außerhalb der Eifel verfolgt werden kann, ist ein Livestream vorgesehen, so dass Kirchengemeinden den Gottesdienst auch in ihrer Kirche oder im Gemeindehaus mitfeiern können. So zeigt sich der 4. Kirchliche Aktionstag in diesem Jahr vor Ort analog und digital im Netz.

Die eigentlich für den Aktionstag vorgesehenen Kultur- und Redebeiträge können vorab in kurzen Videos auf der Homepage der Projektgruppe des Kirchlichen Aktionstages (http://www.kirchengegenatomwaffen.wordpress.com) angesehen werden. Beiträge wird es geben von dem Biologen Eberhard Müller, dem Trierer Informatiker Karl-Hans Bläsius, dem Niederländer Kees Nieuwerth, Johannes David Oehler von International Campaign to Abolish Nuclear weapons (ICAN), der Lyrikerin Petra Ng´uni, der Gruppe Lebenslaute, dem Theologen Thomas Nauerth, der Vorsitzenden der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden, Christine Busch, der Direktorin des Freiburger Friedensinstitutes, Karen Hinrichs, sowie dem Liedermacher Theodor Ziegler. Die Beiträge wie der Gottesdienst werden auch nach dem Ende des Aktionstages im Netz zu finden sein.

Hintergrund: Die Projektgruppe, der Christinnen und Christen aus mehreren evangelischen Landeskirchen sowie der katholischen Friedensbewegung „pax christi“ angehören, hatte bereits 2018 und 2019 Kirchliche Aktionstage organisiert, um damit ein Zeichen für Frieden und nukleare Abrüstung auszusenden. 2018 predigte der EKD-Friedensbeauftragte Renke Brahms vor rund 500 Menschen am Haupttor, ein Jahr später kamen mehr als 1.000 Christinnen und Christinnen zum Aktionstag, bei dem im Gottesdienst die frühere EKD-Ratsvorsitzende und hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann die Predigt hielt.

Der für den Juni 2020 geplante 3. Kirchliche Aktionstag, bei dem die westfälische Präses und stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus am Fliegerhorst in Büchel predigen sollte, wurde aufgrund der Corona-Pandemie digital durchgeführt. In Videobeiträgen sprachen sich dabei Präses Kurschus wie auch der Mainzer Bischof Kohlgraf gegen Atomwaffen aus und forderten eine nukleare Abrüstung.

Die Projektgruppe „Kirchen gegen Atomwaffen“ hatte sich im Dezember 2017 auf Initiative des badischen Forums Friedensethik gebildet. Ihr gehören derzeit Christinnen und Christen aus den Evangelischen Landeskirchen in Baden, Bayern, Hessen-Nassau, Kurhessen-Waldeck, der Pfalz, Westfalen, dem Rheinland und Württemberg sowie Mitglieder der katholischen Friedensbewegung „pax christi“ an.

Infos im Internet unterhttp://www.KirchenGegenAtomwaffen.wordpress.com

Hinweis zu der Anmeldung für den Aktionstag:

Um am Gottesdienst in Büchel teilzunehmen, ist eine Anmeldung mit Adresse, Mail und Telefonnummer bis zum 21. Juni erforderlich. Die Liste mit den Namen wird gemäß der Corona-Nachverfolgungsvorschriften vier Wochen aufbewahrt. Anmeldungen an: Horst-Peter Rauguth, Kalkofenstraße 46a, 66125 Saarbrücken, Mail: hp.rauguth@paxchristi.de

21.06.2021

Vorstellung der Arbeitshilfe Institutionelles Schutzkonzept für Kindertageseinrichtungen

v.l.: Christine Lormes, Daniela Gerards, Prisca Forthofer und Stefanie Gebhardt beim Livestream.
Foto: Klaus Landry

Kaiserslautern / Speyer – Jede Kita wird bis Ende 2024 ein Institutionelles Schutzkonzept erstellen, das innerhalb der Initiative „Sicherer Ort Kirche“ des Bistums Speyer dafür sorgt, dass Kinder und Jugendliche ihre Kindertagesstätte als sicheren Ort von Kirche erleben. Die neu veröffentlichte Arbeitshilfe zur Erarbeitung eines Institutionellen Schutzkonzepts zur Prävention (sexualisierter) Gewalt wurde am 14.6.2021 per Livestream den Kita-Leitungen und Trägervertretungen vorgestellt. An den beiden Veranstaltungen nahmen 270 Teilnehmer:innen teil.

Die Bedeutung der Prävention (sexualisierter) Gewalt, von allen Formen der Entwürdigung, Diskriminierung und Verletzung der Integrität von Kindern und Jugendlichen hoben Joachim Vatter, Leiter der Abteilung Regionalverwaltungen und Kindertagesstätten in seiner Begrüßung und Generalvikar Andreas Sturm in seiner Videobotschaft an die Veranstaltungsteilnehmer:innen hervor. Als Vertreterinnen der Arbeitsgruppe stellten Christine Lormes, Präventionsbeauftragte des Bistums, Daniela Gerards, Referentin für Kindertageseinrichtungen des Diözesan-Caritasverbandes sowie Prisca Forthofer, Referentin für Kindertagesstätten beim Bistum Speyer den Gesamtzusammenhang in der Entwicklung der Themenfelder Kindeswohlgefährdung, Prävention und Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs her und führten in die wesentlichen Punkte der Arbeitshilfe Institutionelles Schutzkonzept ein.

Mit dem Institutionellen Schutzkonzept werden transparente, handlungsfähige Maßnahmen entwickelt, die die Kitas zu einem sicheren Ort weiterentwickeln. Es basiert auf einer Analyse der Schutz- und Risikofaktoren und beinhaltet einen verbindlichen Verhaltenskodex der Mitarbeitenden. Durch die Arbeitshilfe werden die Trägervertretungen und Mitarbeitenden in den Kitas durch den Prozess der Erstellung und Umsetzung geführt. Sie erhalte grundlegende Informationen, Schritte zur Erstellung des Institutionellen Schutzkonzepts und Formulierungsvorschläge sowie weiterführende Hinweise. In die Prozesse werden alle Mitarbeitenden, die Kinder und Jugendlichen und deren Eltern einbezogen; eine Verbindung zu den Institutionellen Schutzkonzepten der Pfarrei und der weiteren Gruppierungen wird hergestellt.

Eingebettet ist das Institutionelle Schutzkonzept in das Qualitätsmanagementsystem SpeQM, durch das den Trägervertretungen und Kita-Mitarbeitenden bereits weitere Dokumente und Verfahren zu den Themenfeldern Schutz des Kindeswohls und Prävention zur Verfügung stehen. Nach der Vorstellung der Arbeitshilfe kamen die Teilnehmer:innen mit den Referentinnen ins Gespräch und konnten zahlreiche Themen besprechen und Fragen stellen.

Generalvikar Andreas Sturm dankte in seiner Videobotschaft den Trägervertretungen und Mitarbeitern der Kitas, dafür, dass sie hinschauen, sich auf den Weg machen und dazu beitragen, dass die Kirche bei diesem wichtigen Thema wieder Vertrauen zurückgewinnt. Den Weg der Präventionsarbeit bezeichnete er als wichtig und alternativlos und bedankte sich für das Engagement, das die Kitas bei diesem schwierigen Thema an den Tag legen.

Die Aufzeichnung des Livestreams der Veranstaltung finden Sie hier:

An der Veranstaltung wirkten mit:
Joachim Vatter, Leiter der Abteilung Regionalverwaltungen und Kindertagesstätten,
Christine Lormes, Präventionsbeauftragte des Bistums Speyer,
Daniela Gerards, Referentin für Kindertageseinrichtungen und Fachberaterin beim Caritasverband für die Diözese Speyer,
Prisca Forthofer, Referentin für Kindertagesstätten beim Bistum Speyer,
Stefanie Gebhardt, Qualitätsbeauftragte beim Bistum Speyer,
Feilx Scherer, Referent Social Media beim Bistum Speyer sowie
Klaus Landry, die beide für die technische Ausstattung und Übertragung sorgten.

Weitere Mitglieder der Arbeitsgruppe Arbeitshilfe Institutionelles Schutzkonzept sind:
Katharina Herty, Leiterin der kath. Kita St. Maria Landau,
Ute Weis, Referentin für Kindertageseinrichtungen beim Caritasverband für die Diözese Speyer und
Margrit Sattel, Beraterin beim Kinderschutzdienst im Caritaszentrum Speyer.

Bei Fragen wenden Sie sich gerne an rv-kita@bistum-speyer.de

Text: Bistum Speyer Foto: Klaus Landry / Bistum Speyer
21.06.2021

Wenn das Publikum immer kleinteiliger wird

Bei den Südwestdeutschen Medientagen wurde diskutiert, wie Medien trotz vielfältiger Gruppeninteressen den gesellschaftlichen Zusammenhalt unterstützen können.

Landau (lk) – Die Evangelische Akademie der Pfalz hat letzte Woche als eine der ersten Akademien deutschlandweit wieder eine Veranstaltung auch in Präsenzform angeboten. Bei den Südwestdeutschen Medientagen konnten Interessierte wählen, ob sie im Tagungsraum des Landauer Butenschoen-Hauses Platz nehmen oder sich digital zuschalten und im Chat beteiligen wollten. Unter dem Titel „Ende des Lagerfeuers?“ diskutierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer über den Zusammenhang von medialer und gesellschaftlicher Fragmentierung, also die Zerklüftung in kleine Gruppen.

Vor 30 Jahren saßen Familien vom Jugendlichen bis zur Oma am Samstagabend gemeinsam vor dem Fernseher. Heute ist das Publikum viel kleinteiliger geworden, konsumiert Medien auf verschiedenen Plattformen und Geräten. Neben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern waren auch Medienvertreterinnen und -vertreter aus der Praxis an der Debatte beteiligt, beispielsweise der Chefredakteur des Mannheimer Morgens, Karsten Kammholz, sowie die Stellvertretende SWR-Landessenderdirektorin Carla Sappok. Sie berichteten über die Herausforderung, mit vielfältigen Interessen und Bedürfnissen immer kleinteiligerer Gruppen umzugehen. Passende Angebote wollten sie sowohl im linearen Fernsehen oder der gedruckten Zeitung als auch in digitalen jüngeren Formaten auf Instagram oder in einer Fußballfan-Ecke auf der Webseite machen. Als Beispiele nannte Kammholz digitale Inhalte für Waldhof-Mannheim-Fans oder einen Podcast zum Thema Stottern. Sappok berichtete von der großen Resonanz für die bildungspolitischen Instagram-Projekte „Ich bin Sophie Scholl“ sowie „Muss das so?“ vor den Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz im Frühjahr.

Der Sozialpsychologe und Publizist Harald Welzer zeigte sich skeptisch, ob Medien angesichts des digitalen Wandels ihre gesellschaftliche Integrationsfunktion weiter erfüllen können. Nach der „riesengroßen Versuchsanordnung“ der Corona-Pandemie werde es zu einem Bedeutungsgewinn analoger Begegnungen von Mensch zu Mensch kommen. Der katholische Medienethiker Klaus-Dieter Altmeppen betonte, dass neben digitalen Plattformen wie Twitter, Facebook und Instagram auch Sender, Verlagshäuser, Journalistinnen und Autoren digitaler Beiträge eine hohe Verantwortung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt tragen. Kirchen müssten sich verstärkt auf Zielgruppen mit unterschiedlichem Mediennutzungsverhalten einstellen. Angesichts der Glaubwürdigkeitskrisen der Kirchen werde mediale Kommunikation immer wichtiger. Das komplette Interview mit Klaus-Dieter Altmeppen ist über den Youtube-Kanal der Akademie abrufbar.

Hintergrund: Die Südwestdeutschen Medientage sind ein Kooperationsprojekt der Evangelischen Akademie mit dem Frank-Loeb-Institut der Universität Koblenz-Landau, der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz und dem Deutschen Journalistenverband Rheinland-Pfalz. 2022 sollen sie wieder mit großem Publikum stattfinden, am 29. und 30. Juni auf dem Hambacher Schloss und im Protestantischen Bildungszentrum Butenschoen-Haus.

21.06.2021

Kirche

Ideen für jeden Tag rund ums Thema Artenvielfalt

Aktion „Trendsetter Weltretter“ hat Vorschläge, Aktionen und Ideen für Gruppen veröffentlicht.

Speyer (is/lk) – Konkrete Vorschläge machen, wie jede und jeder mit kleinen Veränderungen im Alltag Beiträge zu einem nachhaltigeren Lebensstil leisten kann: Das ist das Ziel der Aktion „Trendsetter Weltretter“, die in der sogenannten Schöpfungszeit vom 5. September bis zum Erntedankfest am 3. Oktober stattfindet. Dieses Jahr lautet das Motto „natürlich vielfältig“. Es geht es um das Thema Natur und Artenvielfalt, jede Woche mit einem anderen Schwerpunkt.

„Wir nähern uns dem Thema mit Anregungen zur Naturerfahrung, gehen über Wildnis und Garten bis zum gesellschaftlichen Engagement“, erklären Steffen Glombitza und Sibylle Wiesemann. Sie haben Anregungen für Gruppen zusammengestellt, die ab sofort online verfügbar sind. „So können zum Beispiel Frauen-, Senioren-, Konfirmanden-, Firm-, Ministranten-, Eine-Welt- oder Pfadfindergruppen das Thema jetzt schon aufgreifen und auf ihre Weise bearbeiten“, teilen die beiden Umweltbeauftragten mit. Auf insgesamt neun Seiten werden Vorschläge, Aktionen und Ideen für Gruppen dargestellt. Sie reichen von Exkursionen in die Natur und Filmvorführungen mit Diskussion über das Entdecken heimischer Vogelarten und „Guerilla-Gardening“ bis hin zu Anregungen zum Thema „Schöpfung erfahren“ in der Liturgie und neuen Gottesdienstformen.

„Toll gestartet ist unsere Kartoffelaktion“, berichten Sibylle Wiesemann und Steffen Glombitza. Bereits im Februar konnten Einzelpersonen, Kinder- und Jugendgruppen sowie Kirchengemeinden ein Set mit fünf seltenen Kartoffelarten bestellen, für den Pflanzkübel auf dem Balkon oder das Gartenbeet. „Die Resonanz war riesengroß: 80 Kindertagesstätten und Jugendgruppen sowie 120 Einzelpersonen haben sich angemeldet und können im September ihre eigenen Kartoffeln ernten“, so Wiesemann.

Auf der Homepage zur Aktion „Trendsetter-Weltretter“ werden die Themenschwerpunkte und Veranstaltungsangebote der vier Themenwochen dargestellt. Ein Faltblatt mit allen Informationen steht zum Herunterladen bereit, ebenso das Logo, Plakate, Werbematerialien und Textbausteine für Gemeinden und Einrichtungen. Für die Kindertagesstätten wurden zudem spannende Impulse entwickelt, wie man Artenvielfalt hören, fühlen und sehen kann.

Die Mitmachaktion „Trendsetter-Weltretter“ organisieren: Evangelische Kirche der Pfalz, Bistum Speyer, Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK Südwest) und die Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz zusammen mit vielen Kooperationspartnern und Unterstützern. Sie findet zum vierten Mal statt. Die bisherigen Themenschwerpunkte waren: Einfach anders konsumieren (2018), Einfach anders bewegen (2019) und Einfach anders essen (2020).

Anmeldung und weitere Informationen: https://www.trendsetter-weltretter.de/

Ansprechpartner:

Steffen Glombitza, Umweltbeauftragter des Bistums Speyer, 06842 7060205, umweltbeauftragter@bistum-speyer.de

Sibylle Wiesemann, Umweltbeauftragte der Evangelischen Kirche der Pfalz, 06232 6715-18, wiesemann@frieden-umwelt-pfalz.de

14.06.2021

„Gemeinsam lernen, genau hinzuschauen und für Risiken aufmerksam zu werden“

Präventionsbeauftragte Christine Lormes im Gespräch über das neue Fortbildungsangebot zur Entwicklung eines Institutionellen Schutzkonzeptes

Die Koordinationsstelle Prävention im Bistum Speyer hat am 8. Juni erstmals eine Fortbildung zum Thema „Entwicklung eines Institutionellen Schutzkonzeptes“ angeboten. Teilgenommen haben 16 Seelsorgerinnen und Seelsorger aus den Pfarreien und dem Bischöflichen Ordinariat. Christine Lormes, Präventionsbeauftragte im Bistum Speyer, erläutert im Gespräch die Ziele und Maßnahmen, die mit der Entwicklung der institutionellen Schutzkonzepte im Bistum Speyer verbunden sind.

Wie kommt es, dass Sie zu einer Fortbildung zum Thema „Entwicklung Institutioneller Schutzkonzepte“ eingeladen haben?

Christine Lormes: Das Bistum Speyer hat zu Beginn des Jahres die Initiative „Sicherer Ort Kirche“ gestartet. Die Auftaktveranstaltung fand im Januar mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und dem Jesuit Klaus Mertes statt. Einrichtungen, Verbände und Pfarreien im Bistum Speyer entwickeln Präventionskonzepte, die einen Kulturwandel zu mehr Wachsamkeit und Achtsamkeit bewirken sollen. Mit der Initiative wollen wir lernen, genau hinzuschauen und Kinder und Jugendliche in ihrer Persönlichkeit zu stärken. Auch hilfebedürftige Erwachsene sollen besser beschützt werden. Dabei spielt die Entwicklung der Institutionellen Schutzkonzepte eine zentrale Rolle.

Welche Inhalte wurden in der Fortbildung behandelt?

Christine Lormes: In der Fortbildung haben wir über die Bedeutung eines institutionellen Schutzkonzeptes für die Prävention von sexualisierter Gewalt gesprochen. Dabei geht es vor allem darum, auf mögliche Gefahren aufmerksam zu werden und das eigene Handeln im Blick darauf zu reflektieren, wo Risiken für Kinder und Jugendliche bestehen. Dann werden gezielte Maßnahmen entwickelt, wie der Schutz verbessert werden kann. Sie finden als Bausteine in das Institutionelle Schutzkonzept Eingang. Konkret ging es in der Fortbildung auch um die Frage, wer bei der Entwicklung eines Institutionellen Schutzkonzeptes zu beteiligen ist und wie die konkreten Schritte aussehen. Die jeweilige Leitung trägt die Verantwortung dafür, dass der Prozess angestoßen wird und die Konzepte implementiert werden.

Wird es weitere Angebote zum Thema der institutionellen Schutzkonzepte geben?

Christine Lormes: Wir werden weitere Fortbildungen zu diesem Thema anbieten, wie im Übrigen auch zu anderen Aspekten der Prävention. Zielgruppe sind aktuell vor allem die Seelsorgerinnen und Seelsorger.

Außerdem bieten wir eine Arbeitshilfe zu dem Thema an. Sie besteht aus acht Heften und dient als Hilfestellung für Einrichtungen, Verbände und Pfarreien, die ihr eigenes Präventionskonzept entwickeln wollen. In den Heften geht es unter anderem um Schutz- und Risikofaktoren, Personalentwicklung, Verhaltensregeln, Beschwerdewege, Qualitätsmanagement und Interventionsmaßnahmen. Die Hefte können beim Bistum Speyer bestellt werden, stehen in digitaler Form aber auch auf der Internetseite des Bistums online. Für die Kindertagesstätten gibt es darüber hinaus eine Arbeitshilfe, die speziell auf die Anforderungen in Kindertagesstätten zugeschnitten ist.

Einmal im Monate bietet mein Kollege Olaf von Knobelsdorff eine digitale Sprechstunde zum Thema der Institutionellen Schutzkonzepte an. Außerdem planen wir Austauschtreffen für Mitarbeitende, die bei der Entwicklung des Institutionellen Schutzkonzepts in ihrer Einrichtung schon fortgeschritten sind.

Weitere Informationen zum Thema Prävention im Bistum Speyer: https://www.bistum-speyer.de/rat-und-hilfe/hilfe-und-praevention-von-missbrauch/praevention-sexualisierte-gewalt/

Kontakt zu den Präventionsbeauftragten:

Christine Lormes
Tel.: 06232 / 102-511
Handy: 0151 / 14 87 96 99
E-Mail: christine.lormes@bistum-speyer.de

Olaf von Knobelsdorff
Tel.: 06232 / 102-511
Mobil: 0151 / 14 88 00 88
E-Mail: Heinz-Olaf.von-Knobelsdorff@bistum-speyer.de

Bischöfliche Pressestelle Speyer
14.06.2021

Jahresgedächtnis für Bischof Anton Schlembach

Weihbischof Otto Georgens feiert Gottesdienst – Jahresgedächtnis für Bischof Anton Schlembach und Gedenken an die toten Bischöfe und Priester der Kathedrale

Speyer – Jährlich wird im Dom mit einem Pontifikalrequiem den verstorbenen Bischöfen und Priestern der Kathedrale gedacht. In diesem Jahr zelebriert Weihbischof Otto Georgens am Dienstag, 15. Juni um 18 Uhr eine Pontifikalvesper und im Anschluss um 18.30 Uhr ein Pontifikalrequiem. Mit diesem Requiem wird auch das Jahresgedächtnis für den verstorbenen Bischof em. Dr. Anton Schlembach gefeiert. Die Schola Gregoriana, ein Vokalensemble der Dommusik und der Zweite Domorganist Christoph Keggenhoff gestalten die Vesper und das Requiem musikalisch.

Bischof em. Dr. Anton Schlembach verstarb am 15. Juni 2020 im 89. Lebensjahr. 1983 wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Speyer ernannt. Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2007 galt seine besondere bischöfliche Sorge der Verkündigung des Glaubens und der religiösen Erneuerung des Bistums. Sein bischöflicher Wahlspruch lautete „Deus salus – Gott ist das Heil“. Bis zuletzt lebte Anton Schlembach in Speyer, im Caritas Altenzentrum St. Martha. Er wurde am 24. Juni 2020 seitlich des Volksaltars im Dom zu Speyer begraben.

Der Termin für das jährliche Requiem für die verstorbenen Bischöfe und Priester der Kathedrale richtet sich nach dem Todesdatum des letzten verstorbenen Bischofs. Bis 2020 war das der 30. November, der Todestag von Bischof Isidor Immanuel. Da Bischof Dr. Anton Schlembach am 15. Juni verstarb, wird das Totengedenken ab 2021 in zeitlicher Nähe zu seinem Sterbedatum stattfinden.

Anmeldungen zur Teilnahme an Pontifikalvesper und Requiem sind online unter www.kirchen-in-speyer.de oder telefonisch im Pfarrbüro unter 102-140 möglich.

Dienstag, 15. Juni 2021 – Gedenktag der verstorbenen Bischöfe und Priester der Kathedrale
Erstes Jahresgedächtnis Bischof Anton Schlembach

  • 18:00 Uhr Pontifikalvesper
  • Deutsche Vesper von der Kirche
  • Schola gregoriana
  • 18:30 Uhr Pontifikalrequiem
  • Claudio Casciolini: Requiem aeternam
  • Lux aeterna
  • Gregorianik: Missa mundi
  • Johann M. Bach: Ich weiß, dass mein Erlöser lebt
  • Johann S. Bach: Christus, der ist mein Leben
  • Vokalensemble der Dommusik

Bischöfliche Pressestelle Speyer
14.06.2021

Vision und Wirklichkeit

Digitaler Resonanzraum zum Visionsprozess SEGENSORTE im Bistum Speyer mit Prof. Michael Seewald  am 17. Juni

Speyer – Am Donnerstag, dem 17. Juni um 18.30 Uhr öffnet der digitale Segensorte-Resonanzraum zum Visionsprozess im Bistum Speyer wieder seine Tür. Im Videokonferenzformat ist diesmal Professor Michael Seewald zu Gast und wird mit dem externen Blick des Wissenschaftlers auf den Entwurfstext zur Vision für das Bistum schauen. Seine Einschätzung kann in der anschließenden Austauschrunde kommentiert und ergänzt werden. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Frage, wie aus Vision Wirklichkeit werden kann. 

Seewald, 1987 in Saarbrücken geboren, ist Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. In seinen Büchern „Dogma im Wandel. Wie Glaubenslehren sich entwickeln“ und „Reform. Dieselbe Kirche anders denken“ thematisiert er Veränderung in der Kirche.

Ein erster Entwurf einer Vision für das Bistum Speyer war bei der Diözesanversammlung im November 2020 vorgestellt worden. Seitdem läuft die so genannte Resonanzphase, an der sich alle Interessierten beteiligen und ihre Einschätzungen, Erfahrungen und Ideen zu dem Entwurf einbringen können. Neben der Teilnahme an den Segensort-Resonanzräumen besteht die Möglichkeit, jederzeit und auf direktem Weg eine digitale Rückmeldung zu geben. Alle Informationen dazu findet man auf der Homepage zum Visionsprozess. Die Resonanzphase zum Visionsprozess im Bistum Speyer läuft noch bis zum 31. August 2021.

Anmeldungen zur der Veranstaltung: https://segensorte.bistum-speyer.de/anmeldung-digitaler-resonanzraum/

Alle weiteren Informationen zum Visionsprozess unter: https://segensorte.bistum-speyer.de/

Bischöfliche Pressestelle Speyer
14.06.2021

Ökumenische Zusammenarbeit intensivieren und ökologisch Verantwortung übernehmen

Bistum und Landeskirche nehmen bei ökumenischem Gipfeltreffen weitere Schritte zu mehr Zusammenarbeit in den Blick

Speyer (lk/is) – Einmal im Jahr treffen sich beim ökumenischen Gipfeltreffen die Kirchenleitungen des Bistums Speyer und der Evangelischen Kirche der Pfalz. Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und Generalvikar Andreas Sturm begrüßten in einer Videokonferenz die Mitglieder des Landeskirchenrates und des Allgemeinen Geistlichen Rates sowie eine Reihe von Fachreferenten.

Die beiden Ökumenereferentinnen Susanne Laun (Bistum) und Anja Behrens (Protestantische Landeskirche) führten in den Prozess „zusammen_wachsen“ ein. Die evangelische und katholische Kirche in der Pfalz und im Saarpfalzkreis loten derzeit aus, an welchen Stellen die beiden Kirchen in Zukunft enger zusammenarbeiten können. Dies sei ein weiterer Schritt im Sinne des Leitfadens zur ökumenischen Zusammenarbeit von 2015, so Susanne Laun. Der ökumenische Mehrwert, die finanzielle Einsparung und gesellschaftliche Relevanz sowie deren Umsetzungsmöglichkeit seien dabei maßgeblich. Anja Behrens konnte auf mehrere Arbeitsbereiche hinweisen, bei denen eine weitergehende ökumenische Zusammenarbeit schon gut auf den Weg gebracht wurde. Auch in anderen Arbeitsfeldern ließen sich die Engagements beider Kirchen gut miteinander verknüpfen. Dabei seien Bistum und Landeskirche für die anderen Kirchen in Rheinland-Pfalz gute Vorbilder.

Markus Vogt referierte im Rahmen des Gipfeltreffens über „Ökotheologie und kirchliche Verantwortung im Anthropozän“. Der Professor am Lehrstuhl für Christliche Sozialethik der Fakultät Katholische Theologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München führte in ökologische und sozialethische Grundüberlegungen des menschengemachten Klimawandels ein. Die Umweltkrise im Anthropozän sei ein „Zeichen der Zeit“, an dem sich bewähren könne und müsse, ob die Theologie für die Gegenwart etwas zu sagen habe und ob sie Hoffnung zu vermitteln vermag. „Eine Theologie der Zeichen der Zeit geht davon aus, dass es Gott selbst ist, der durch die Aufbrüche und Umbrüche der gegenwärtigen Zeit zu uns spricht und eine Antwort fordert“, so Markus Vogt. Die ökologische Transformation sei ein Ort der Gottesrede heute, an dem sich die „Geistesgegenwart“ von Theologie und Kirche entscheide, zeigte sich der Sozialethiker überzeugt. Im Sinne einer Umkehr zum Leben brauche es deshalb eine große ökumenische Reformation. Bistum und Landeskirche planen eine ökumenische Offensive „Kirche im Anthropozän“, die die bisherigen Aktivitäten zusammenführt und weiter vernetzt.

14.06.2021

Kirche

Fundament und lebendiger Bestandteil des kulturellen Lebens

Mit einem offenen Brief haben Kulturschaffende und -verantwortliche auf die ab Herbst geplante Absetzung der Sendung „SWR2 Geistliche Musik“ reagiert.

Speyer (lk) Mit einem offenen Brief appellieren die Autoren an SWR-Intendant Kai Gniffke, die Pläne zur Abschaffung des Sendeplatzes „SWR2 Geistliche Musik“ zu revidieren. Mehr als 50 Kulturschaffende und -verantwortliche unterzeichneten den Appell vom 28. Mai 2021 und beziehen sich damit auf die Aussagen des SWR zur traditionsreichen Sendung am Samstagabend: „Einhalten, Innehalten, Stillehalten nach einer bewegten Woche, ein Bedürfnis, das viele Menschen in dieser hektischen Zeit verspüren.“ Das gelte nach wie vor, so die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner.

Geistliche Musik sei Fundament und lebendiger Bestandteil des kulturellen Lebens und Welterbes in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Sie stehe für die Beschäftigung mit existenziellen Fragen. Diese würden in den musikalischen Traditionen der Christenheit, des Judentums und anderer Religionen künstlerisch aufgegriffen. Moderne Stilistiken sowie eine produktive interreligiöse Musikszene seien zudem nicht nur für die Kirche oder eine kirchlich geprägte Hörerschaft von großer Bedeutung.

Gemäß des Auftrags zur regionalen Kulturförderung habe der SWR eine starke Identifikation mit Orten und Ensembles der geistlichen Musik im Sendegebiet geschaffen. Die Absetzung des Formats beträfe Künstlerinnen und Künstler aus dem Sendegebiet somit massiv.
Die Pläne zur Abschaffung des Sendeplatzes stünden in einem deutlichen Missverhältnis zur hohen kulturellen Bedeutung der geistlichen Musik und zum Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, so die Absender des offenen Briefes an den Intendanten Gniffke.

Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche)
30.05.2021

Terminkalender des Bistum Speyer im Juni 2021

Ein Hinweis:

Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie können Termine kurzfristig ausfallen. Alle Veranstaltungen die stattfinden, werden unter Berücksichtigung der geltenden Hygieneregeln durchgeführt.

3.6.Fronleichnamsfest. 10 Uhr Pontifikalamt mit Weihbischof Otto Georgens im Speyerer Dom. Anschließend Segnung der Stadt
4.6.16 Uhr Pastoralbesuch von Weihbischof Otto Georgens in Kandel.
4.6.Gedenktag für die Stifter des Domes. 18 Uhr Kapitelsvesper im Speyerer Dom. 18.30 Uhr Kapitelsamt im Speyerer Dom.
5.6.19.30 Uhr “SeekMe” – Jugendgottesdienst in der Krypta des Speyerer Domes.
5./6.6.Firmungen durch Generalvikar Andreas Sturm in Neustadt, Hl. Theresia von Avila.
6.6.UNESCO-Welterbetag mit zahlreichen Online-Angeboten am Dom zu Speyer.
6.6.10 und 16 Uhr: Firmungen durch Weihbischof Otto Georgens in Petersberg.
6.6.20 Uhr Konzert des Deutschen Kammerchors im Speyerer Dom anlässlich des Festjahres “1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland”. (als Stream)
8.6.1846 Beginn der Ausmalung durch Johannes Schraudolph (bis 1853) vor 175 Jahren.
8.6.Ökumenisches Gipfeltreffen der Kirchenleitungen des Bistums Speyer und der Evangelischen Landeskirche der Pfalz.
8.6.9 Uhr bis 16 Uhr Schulung Institutionelle Schutzkonzepte mit Christine Lormes (Präventionsbeauftragte) im Jugendhaus St. Christophorus in Bad Dürkheim.
8.6.19.30 Uhr bis 21 Uhr Vortrag mit Diskussion zum Thema “Widerstand gegen eine ungerechte Autorität – Die Entwicklung der inneren Kraft der Sophie Scholl”.
9.6.16 Uhr Pastoralbesuch von Weihbischof Otto Georgens in Bexbach.
10.6.16 Uhr Pastoralbesuch von Weihbischof Otto Georgens in Kusel.
10.6.19.30 Uhr bis 21 Uhr Vortrag zum Thema “Janusz Korczak und das Prinzip der Achtung der Kinder – Pädagogik und Lebensgeschichte eines jüdischen Polen aus dem 20. Jahrhundert”. Veranstaltung im Rahmen der Reihe “1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland” Veranstalter: Kath. Erwachsenenbildung Diözese Speyer in Kooperation mit dem Heinrich Pesch Haus, Ludwigshafen.
11.6.16 Uhr Pastoralbesuch von Weihbischof Otto Georgens in Waldsee.
11.6.Jeweils um 19 Uhr, 20.30 Uhr und 22 Uhr Wandelkonzert unter dem Titel “Speyer.Kultur.Hoffnungsklänge” im Dom zu Speyer und an drei weiteren Orten in der Stadt.
12.6.10 und 16 Uhr: Firmungen durch Weihbischof Otto Georgens in Ludwigshafen, St. Hedwig.
12.6.14.30 Uhr bis 17 Uhr Einführung in das Notenschreibprogramm “Capella” – Chornoten, Klavier- und Orgelnoten am PC selbst schreiben. Fortbildung für alle Interessierten im Pfarrheim St. Michael in Bellheim (Hauptstr. 96). Leitung: Dekanatskantor Bernd Greiner
13.6.10 und 16 Uhr Firmungen durch Weihbischof Otto Georgens in Landau, Hl. Kreuz.
13.6.17 Uhr Konzert unter dem Titel “Ob Sie’s glauben oder nicht” – Songs nach biblischen Geschichten in der Pfarrkirche St. Maria in Landau. Veranstaltung im Rahmen der Reihe “1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland”. Veranstalter: Kath. Erwachsenenbildung Diözese Speyer in Kooperation mit der Pfarrei Mariä Himmelfahrt, Landau und dem Prot. Kirchenbezirk Landau.
15.6.Gedenktag für die verstorbenen Bischöfe und Priester der Kathedrale / Jahrgedächtnis für Bischof em. Dr. Anton Schlembach 18 Uhr Pontifikalamt mit Weihbischof Otto Georgens im Speyerer Dom.
16.6.1991 Staatsbesuch von Brian Mulroney, kanadischer Premierminister, mit Bundeskanzler Helmut Kohl vor 30 Jahren.
16.6.Begegnungstag der Priester im Geistlichen Zentrum Maria Rosenberg bei Waldfischbach-Burgalben mit Generalvikar Andreas Sturm.
16.6.16 Uhr Pastoralbesuch von Weihbischof Otto Georgens in Maxdorf.
17.6.Visionsprozess Segensorte im Bistum Speyer 18.30 Uhr Online-Resonanzraum mit Professor Seewald zum Thema “Vision und Wirklichkeit”.
17.6.19 Uhr Abendgebet im Jugendhaus St. Christophorus in Bad Dürkheim.
18.6.15 Uhr Übergabe des “Weinzehnten” vor dem Speyerer Dom durch Kirrweilerer Winzer.
18.6.Pastoralbesuch von Generalvikar Andreas Sturm in Herxheim.
18. – 20.6.BDKJ-Diözesanversammlung
19.6.9.30 Uhr bis 12.30 Uhr “Frida 2021” – Ökumenischer Frauentag mit Inspiration, Diskussion und Austausch. Thema “Verbunden sein. Ich bin, weil Du bist”.
19.6.10 Uhr und 16 Uhr: Firmungen durch Weihbischof Otto Georgens in Ludwigshafen, Hl. Edith Stein.
19.6.14 Uhr bis 17 Uhr Kurs “Neues Geistliches Lied – Begleitung am Klavier” im Pfarrheim Edith-Stein-Haus in Bad Bergzabern (Weinstraße 38). Leitung: Dekanatskantor Horst Christill
19.6.Pastoralbesuch von Generalvikar Andreas Sturm in Maikammer.
20.6.10 und 16 Uhr Firmungen durch Weihbischof Otto Georgens in Landau, St. Maria.
21.6.19 Uhr bis 20 Uhr “Brot & Palaver” – Dialogreihe des BDKJ Speyer. Thema “Anerkennung und Wertschätzung des FSJ
23.6.Pastoralbesuch von Generalvikar Andreas Sturm in Rockenhausen.
24.6.16 Uhr Pastoralbesuch von Weihbischof Otto Georgens in Landstuhl.
25.6.16 Uhr Pastoralbesuch von Weihbischof Otto Georgens in Mandelbachtal.
25.6.19.30 Uhr Szenische Lesung unter dem Titel “Ephraim Kishon: Die beste Ehefrau von allen und ich” im Thomas-Morus-Haus in Homburg-Erbach. Veranstaltung im Rahmen der Reihe “1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland”
26.6.18 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in Blieskastel, Hl. Familie.
27.6.10 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in Blieskastel, Hl. Familie.
27.6.Kolping Diözesan Familien- und Musiktag – digitales Format
29.6.Fest Peter und Paul. 18 Uhr Kapitelsvesper im Speyerer Dom. 18.30 Uhr Kapitelsamt im Speyerer Dom.
30.6.Todestag und Gedenktag des Hl. Otto von Bamberg (Otto-Portal und Darstellung auf dem Hauptportal innen)
30.6.16 Uhr Pastoralbesuch von Weihbischof Otto Georgens in Deidesheim.
30.6.Pastoralbesuch von Generalvikar Andreas Sturm in Pirmasens.

Text: Bistum Speyer Foto: Speyer 24/7 News
30.05.2021

Krypta und Kaisergräber ab 30. Mai wieder geöffnet

Weltgrößte Hallenkrypta wieder für Besucher zugänglich

Blick in die Krypta des Speyerer Doms.
Foto: © Domkapitel Speyer / Klaus Landry

Seit sieben Monaten ruhten die touristischen Angebote im Dom zu Speyer. Nach der jüngsten Landesverordnung und im Gespräch mit dem Ordnungsamt Speyer ist nun eine erste Lockerung möglich:  Krypta und Kaisergräber sind ab Sonntag, 30. Mai zwischen 11:30 Uhr und 16:30 Uhr erstmals wieder für Besucher zugänglich. Möglich ist dies, da die Inzidenz in Speyer sieben Tage lang unter 100 lag. Notwendige Voraussetzung für den Besuch ist eine Online-Reservierung über die Homepage des Doms. Diese ist kostenfrei und kann auch unmittelbar vor dem Besuch erfolgen. Eine Testpflicht besteht nicht. Im gesamten Dom gilt die Pflicht zum Tragen eines medizinischen Mund-Nase-Schutzes und zum Einhalten des Mindestabstandes. „Nach einer langen Phase der Schließung freuen wir uns sehr, dass wir Besuchern den Zugang zur Krypta und der Herrschergräbern wieder ermöglichen können,“ sagt Bastian Hoffmann, Leiter des Dom-Besuchermanagements. „Hier danken wir der Stadt Speyer und insbesondere dem Ordnungsamt für die gute Zusammenarbeit.“

Auch die Ausleihe von Audioguides ist ab dem 30. Mai wieder möglich, diese werden seit jeher nach jedem Gebrauch vollflächig desinfiziert. Führungen können noch nicht stattfinden. Kaisersaal und Turm bleiben zunächst aus organisatorischen Gründen weiterhin geschlossen. Die Dom-Info bietet Termin-Shopping an, ist jedoch nicht regulär geöffnet. Alle Angebote stehen unter dem Vorbehalt behördlicher Anordnungen.

Der Dom steht täglich zum persönlichen Gebet und zur Besinnung offen. Krypta und Kaisergräber waren seit dem 2. November geschlossen. Für den Besuch dieses Bereichs wird eine Eintrittsgebühr erhoben, mit der die Besucher den Bauerhalt des Doms unterstützen. Die Krypta ist der älteste Teil des Doms und gehört zu den größten Unterkirchen der Welt. Die strenge geometrische Gliederung bei gleichzeitiger Schlichtheit der Bauformen verleihen ihr eine besondere Aura. Durch einen im 20. Jahrhundert angelegten Zugang gelangt man von der Krypta aus zu den Gräbern der salischen Kaiserdynastie sowie weiterer bedeutender Herrscher des Mittelalters.

Text: Bistum Speyer Foto: © Domkapitel Speyer / Klaus Landry
30.05.2021

Erstmals seit 30 Jahren: Päpstlicher Ritterorden nimmt Mitglieder im Dom zu Speyer auf

Ritterorden vom Heiligen Grab feiert corona-gemäß Investitur in Speyer – Kardinal Reinhard Marx kommt nach Speyer

Im Rahmen der Investitur (Aufnahme in den Ritterorden durch Einkleidung) nehmen Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von München und Freising und Großprior des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, und der Statthalter des Ritterordens in Deutschland, Dr. Michael Schnieders, am Samstag, den 29. Mai 2021 23 Kandidatinnen und Kandidaten in den Ritterorden auf. Unter den neuen Mitgliedern sind dreizehn Männer, darunter drei Geistliche, und zehn Frauen. Die neuen Ordensmitglieder erhalten Ordenskreuz und Mantel, die Herren zusätzlich einen Ritterschlag. Der Investiturgottesdienst finden im Kaiser- und Mariendom zu Speyer statt.

An diesem Gottesdienst, der unter strenger Beachtung der Corona-Vorgaben des Landes Rheinland-Pfalz und des Bistums Speyer stattfindet, werden unter anderem mit Blick auf das Abstandsgebot nur 100 Teilnehmer teilnehmen. Ursprünglich plante die Gemeinschaft des Ritterordens eine Investiturfeier mit gut 700 Teilnehmern in Speyer. Angesichts der Herausforderungen der Corona-Pandemie verzichtet die Gemeinschaft des Ritterordens darauf, die Begegnung in der traditionellen Form der Großveranstaltung durchzuführen.

Statthalter Dr. Michael Schnieders zeigt sich erfreut darüber, dass die deutsche Statthalterei trotz Corona am 29. Mai 2021 unter strengen Hygiene-Auflagen in Speyer eine reduzierte Form der sonst mehrtägigen Feierlichkeiten durchführen kann: “Wir konzentrieren uns dazu auf das Zentrum einer Investitur: die Einstimmung sowie die feierliche Aufnahme neuer Mitglieder in unsere Ordensgemeinschaft”, so Dr. Schnieders.

Speyer, Dom Ritterorden, Investitur – Kandidaten, Kardinal Marx mit dem Schwert, Marcus Baumann und Wofgang Appel (dahinter)

„Bei der Vorbereitung und Durchführung des Investiturgottesdienstes haben wir größten Wert auf die strikte Einhaltung aller epidemiologisch gebotenen Vorsichtsmaßnahmen gelegt“, ergänzt Dr. Christopher Wolf. Die Mitglieder seiner Komturei Regina Coeli Speyer/Kaiserslautern des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, allen voran Dr. Krekel als Investiturbeauftragter, und er haben die Investiturfeier in Speyer vorbereitet und ein entsprechendes Hygienekonzept erarbeitet. „Die im Alltag bewährten Maßnahmen – Testen, Abstand halten, Hygienevorkehrungen, FFP2-Maske und Lüften – werden auch unsere Investitur prägen“, versichert Wolf. Zudem „werden nur negativ getestete Personen teilnehmen können und die Kontaktnachverfolgung ist ebenfalls gewährleistet“ betont Krekel.

Statthalter Dr. Schnieders weist angesichts der begrenzten Teilnahmemöglichkeiten darauf hin, dass die Feierlichkeiten am 29. Mai von dem katholischen Sender EWTN im Fernsehen und per Livestream (www.EWTN.de) live übertragen werden: „Ich freue mich sehr, dass damit auch die interessierte Öffentlichkeit die Möglichkeit erhält, unserer Investiturfeier zu folgen. Dazu lade ich herzlich ein“, so Schnieders.

Speyer, Dom Ritterorden, Investitur – Kandidaten / innen

Hintergründe zum Ritterorden

Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem ist eine katholische Ordensgemeinschaft mit weltweit über 30.000 Mitgliedern und rd. 1.500 Mitgliedern in Deutschland. Ihr gehören Männer und Frauen, Laien und Geistliche gleichermaßen an. Sie unterstützen in Fürbitte und tätiger Hilfe die Christinnen und Christen im Heiligen Land. Die regionalen Einheiten des Ordens heißt “Komturei”; die 38 Komtureien bundesweit sind in der deutschen Statthalterei zusammengeschlossen. Viele Komtureien werden die Feierlichkeiten in Speyer im Gebet oder parallelen Gottesdiensten geistlich begleiten.

Mehr Informationen finden Sie unter: www.oessh.net.

Text: Bistum Speyer Foto: Bistum Speyer / Klaus Landry
30.05.2021

40 Jahre Weltkulturerbe Kaiser- und Mariendom zu Speyer

Der Dombauverein unterstützt den Erhalt des Doms mit attraktiven neuen Produkten

Vor 40 Jahren wurde der Speyerer Dom als zweites Bauwerk in Deutschland nach dem Aachener Dom von der UNESCO in die Liste der Welterbestätten aufgenommen. Er ist die größte erhaltene romanische Kathedrale der Welt. Die Restaurierung dieses fast 1 000 Jahre alten monumentalen Bauwerks gilt als herausragendes Beispiel denkmalpflegerischen Handelns.

Nach wie vor müssen jedes Jahr rund eine Million Euro für den baulichen Erhalt des Speyerer Doms aufgewendet werden. Der Dombauverein mit seinen über 2 500 Mitgliedern versteht sich als Bürgerinitiative für den Erhalt des Doms und engagiert sich seit 26 Jahren für dieses Bauwerk. Durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und den Verkauf von Produkten konnten allein in den letzten drei Jahren 400 000 Euro für den Bauunterhalt des Doms zur Verfügung gestellt werden.

Pünktlich zum UNESCO-Welterbe-Tag am 6. Juni stellt der Dombauverein verschiedene neue Produkte vor, durch deren Verkauf der Erhalt des Doms unterstützt wird. Auf dem Wochenmarkt von Speyer und damit „im Schatten des Doms“ werden diese Produkte am Samstag, den 5. Juni, erstmals zum Verkauf angeboten. Sie sind danach unter anderem über die Geschäftsstelle des Dombauvereins und die Dom-Info neben dem Dom nach telefonischer Abstimmung erhältlich.

40 Domtaschen aus rotem Gabardine mit kleiner Innentasche und mit Dom-Motiv in Leder für 40 Jahre Welterbe-Status des Doms hat das Team der Schulmanufaktur der Burgfeldschule Speyer gefertigt. Der Preis pro Tasche aus dieser limitierten Auflage beträgt 40 Euro. Den Erlös aus dem Verkauf dieser attraktiven Taschen spendet die Schulmanufaktur dem Dombauverein zum Einsatz für den Domerhalt.

Die Marmeladenmanufaktur „Gudes Zeich“ aus Bellheim hat ihr reichhaltiges Sortiment um zwei Fruchtaufstriche erweitert:

Aus dem Saft von frisch gekelterten Äpfeln und dem traditionellen Apfelbranntwein aus der Normandie hat die Manufaktur ein leckeres Gelee „Apfel küsst Calvados“ gezaubert, das nicht nur zu einem Croissant, sondern auch zu einem getoasteten Brot, mit Frischkäse, Quark oder auch zu Käse hervorragend schmeckt. Für die „Mystische Johannesbeere“ wurden frisch gepflückte schwarze Johannisbeeren sanft entsaftet und zu einem säuerlichen Gelee verarbeitet. Verfeinert hat die Manufaktur das köstliche Gelee mit den Gewürzen Zimt, Muskat, Nelken und Galgant, denen die Äbtissin, Mystikerin und heilkundige Universalgelehrte Hildegard von Bingen große Heilkräfte nachsagte.

Die Manufaktur verarbeitet Obst aus eigenem, regionalem und naturnahem Anbau. Sie verzichtet in ihren Fruchtaufstrichen auf Farb- und Konservierungsstoffe sowie Geschmacksverstärker und verwendet so wenig Zucker wie möglich.

Auf den Etiketten der Gläser mit den Fruchtaufstrichen befindet sich ein Aquarell mit Dommotiv des Künstlers Oliver Schollenberger aus Dudenhofen.

Beide Aufstriche kosten 4,60 Euro. Davon gibt die Manufaktur jeweils 2 Euro an den Dombauverein.

Vielseitig verwendbar sind verschiedene „Domteilchen“ mit ausgewählten Motiven des Doms, gefertigt aus Birkenholz, die ebenfalls neu angeboten werden:

Eine Karte mit einem daran befestigten Dommotiv (Dom, Rosette oder Salierkrone) kostet 4,50 Euro. Die daran befestigten Domteilchen können aber auch als Geschenk- und Schmuckanhänger oder origineller Weihnachtsbaumschmuck verwendet werden. Ein Set mit vier verschiedenen Motiven (Dom, Rosette, Salierkrone, Brezel) kann ebenfalls vielfältig verwendet werden und kostet 9,50 Euro.

Neben diesen neuen Produkten wird der Dombauverein an seinem Verkaufsstand auch seine beliebten Domweine, seinen Domsekt, seine Domgeister („Himmlisches Birnchen“ und „Himmlische Feige“) sowie seine Domschokolade zum Verkauf anbieten. Es handelt sich dabei ausnahmslos um hochwertige Produkte, die nicht nur zum persönlichen Verzehr, sondern als attraktive Geschenke mit Bezug zum Dom, unserem Weltkulturerbe, nutzbar sind.

Bistum Speyer
30.05.2021

Janusz Korczak und das Prinzip der Achtung der Kinder

Pädagogik und Lebensgeschichte eines jüdischen Polen aus dem 20. Jahrhundert – Online-Veranstaltung der Katholischen Erwachsenenbildung am 10. Juni

Die Katholische Erwachsenenbildung lädt am 10. Juni zu einer Online-Veranstaltung mit dem Thema „Janusz Korczak und das Prinzip der Achtung der Kinder – Pädagogik und Lebensgeschichte eines jüdischen Polen aus dem 20. Jahrhundert“ ein.

Janusz Korczak war ein Jahrhundertpädagoge. Als Vater der Rechte des Kindes machte er bereits vor 100 Jahren international auf sich aufmerksam. Seine pädagogischen Ideen waren revolutionär – und sind es bis heute: Das Kind ist ein vollwertiges Mitglied unserer Gesellschaft mit gleichen Rechten.

Wer war dieser Menschenfreund, der sich mit Herzblut und scharfem Verstand für die Sache des Kindes einsetzte? Wie sah sein Leben aus und wie die Rahmenbedingungen seines Handelns in Warschau im beginnenden 20. Jahrhundert? Die Veranstaltung begibt sich auf Spurensuche eines Großen unserer Zeit und lädt ein zur Diskussion.

Referentin ist Prof. Dr. Agnieszka Maluga. Sie ist Vorsitzende der Deutschen Korczak Gesellschaft e. V. und Professorin im Studiengang Soziale Arbeit der Hochschule Augsburg.

Der Vortrag ist Teil der Reihe zum Festjahr „1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland„.

Nähere Informationen zur Veranstaltung und zur Anmeldung finden Sie hier.

Bistum Speyer
30.05.2021

Widerstand gegen eine ungerechte Autorität

Katholische Erwachsenenbildung beleuchtet die Entwicklung der inneren Kraft der Sophie Scholl – Onlineveranstaltung am 8. Juni

Die Katholische Erwachsenenbildung lädt zu einer Online-Veranstaltung am 8. Juni 2021 zum Thema „Widerstand gegen eine ungerechte Autorität – Die Entwicklung der inneren Kraft der Sophie Scholl“ ein.

Die Jugend von Sophie Scholl in den 30er Jahren nahm zunächst eine Entwicklung wie bei der übergroßen Mehrheit ihrer Altersgenossen: Sophie war begeistert vom Gemeinschaftsideal, das die Nationalsozialisten propagierten. Im Januar 1934 trat sie den Ulmer Jungmädeln bei und übernahm bald Führungsaufgaben. Ihre Konfirmation am Palmsonntag 1937 feierte sie in HJ-Uniform. Doch langsam schwand die jugendliche Begeisterung für den Nationalsozialismus und im Herbst 1938 verlor Sophie ihren Rang als Gruppenführerin.

Mit dem Polenfeldzug 1939 bekommt der Freundeskreis um die fünf Geschwister im Haus der Familie Scholl einen neuen Charakter. Man beginnt gemeinsam politische und religiöse Bücher zu lesen. Die 18-jährige Sophie nimmt ihrem vier Jahre älteren Freund, einem Offizier der Wehrmacht, das Versprechen ab, im Krieg auf niemanden zu schießen. Die jungen Männer gehen in den Krieg, Sophie Scholl leidet an der Öde des Reichsarbeitsdienstes. Zur Verständigung schreiben die Freunde eine gemeinsame kulturell-politische Zeitschrift „Windlicht“. In München lernen sie wichtige Leute des inneren Widerstandes kennen. Die Freunde entdecken auf sehr individuelle Weise ihren Glauben. In den Briefen und Tagebüchern der Sophie Scholl ist zu beobachten, wie sie langsam bereit wird, in den aktiven Widerstand zu gehen.

Vieles davon ist auf die heutige Herausforderung, einen politisch und geistlich wachen Charakter zu entwickeln, übertragbar. Sophie Scholl, die am 9. Mai hundert Jahre alt geworden wäre, soll nicht umsonst geträumt haben, dass sie einen wertvollen Schatz über eine dunkle Zeit gerettet hat.

Der Referent des Abends, Dr. Matthias Rugel SJ, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Geheimnis der Weißen Rose. Er wird in seinem Vortrag diese Entwicklung nachzeichnen und zur Diskussion einladen.

Nähere Informationen zur Veranstaltung und zur Anmeldung finden Sie hier.

Bistum Speyer
30.05.2021

Konzert zum UNESCO-Welterbetag

Reise zu den Traditionen des Chorgesangs in den deutschen Synagogen

Der UNESCO-Welterbetages am 6. Juni steht für den Dom zu Speyer in diesem Jahr unter besonderen Vorzeichen: 2021 ist es 40 Jahre her, dass der Dom auf die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurde. Aus diesem Anlass wird an diesem Tag ein besonderes Programm angeboten, um  verschiedene Aspekte des Weltebers zu beleuchten. Den feierlichen Abschluss bildet dabei ein Konzert des Deutschen Kammerchors. Es widmet sich dem synagogalen Chorgesang und stellt so auch den Bezug zu den jüdischen Stätten in Speyer her, die möglicherweise in diesem Jahr ebenfalls Teil des UNESCO-Welterbes werden. Das Konzert nimmt dabei auch Bezug zu einem weiteren Jubiläum: 1700 Jahre Judentum in Deutschland. Dieses Projekt wird ermöglicht durch die finanzielle Förderung von #2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland e.V.  aus Mitteln das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat. Coronabedingt findet das konzert als reine Online-Veranstaltung statt und wird ab 20  live auf den Social Media Kanälen von Dom und Dommusik übertragen. 

Mit seinem Projekt „Haschiwenu: Bringe uns zurück“ ermöglicht der Deutsche Kammerchor dem Publikum einen umfassenden Einblick in die unterschiedlichen musikalischen Strömungen und Traditionen des synagogalen Chorgesangs. Mit dieser Reise durch das jüdische Festtagsjahr wird die Vielfalt und Bedeutung dieses kulturellen Erbes erlebbar. Durch die beiden Kantoren Amnon Seelig und Assaf Levitin werden die liturgischen Gesänge zu einem lebendigen Zeugnis der Glaubenszuversicht ihrer Schöpfer und zum Symbol der Hoffnung der Zuhörer von heute.

Die Reformbestrebungen des frühen 19. Jahrhunderts beeinflussten nicht nur den liturgischen Ablauf des Gottesdienstes, sondern wirkten sich mit der Integration von Orgel, Chor und Predigtkanzel als neue Elemente auch auf das Synagogengebäude aus. Nachdem die neuen Ideen in Berlin und anderen Städten Einzug gehalten hatten, entstand als neues architektonisches Konzept die sogenannte „Orgelsynagoge“. Die musikalisch durchkomponierte Liturgie korrespondierte mit der neuen „Komposition“ des Synagogenraumes und mit ihr blühte die Tradition des mehrstimmigen Chorgesanges mit Begleitung der Orgel auf. Die Kantoren begannen, für den Synagogengottesdienst Musik für Vorbeter, Chor und Orgel zu komponieren und diese Kompositionen, die sich im Stil der klassisch-romantischen Kunstmusik und der evangelischen Kirchenmusik der Zeit annäherten, zu veröffentlichen. Jede große Stadt in Deutschland hatte damals ihren eigenen Komponist für ihre Synagoge. Dadurch entstand eine eigene Klanglandschaft zu jeder Gemeinde. Der Deutsche Kammerchor hat mit Hilfe der beiden Kantoren Assaf Levitin und Amnon Seelig ein Programm erstellt, das diese unterschiedlichen Traditionen aus den jüdischen Gemeinden in Deutschland zeigt.

Dieses Projekt wird ermöglicht durch die finanzielle Förderung von #2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland e.V.  aus Mitteln das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat.

Text: Bistum Speyer Foto: Mathu Seichter
30.05.2021

Kirche

Erstmals seit 30 Jahren: Päpstlicher Ritterorden nimmt Mitglieder im Dom zu Speyer auf

Ritterorden vom Heiligen Grab feiert corona-gemäß Investitur in Speyer

Im Rahmen der Investitur (Aufnahme in den Ritterorden durch Einkleidung) nehmen Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von München und Freising und Großprior des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, und der Statthalter des Ritterordens in Deutschland, Dr. Michael Schnieders, am Samstag, den 29. Mai 2021 22 Kandidatinnen und Kandidaten in den Ritterorden auf. Die neuen Ordensmitglieder erhalten dazu Ordenskreuz und Mantel, die Herren zusätzlich einen Ritterschlag. Der Investiturgottesdienst finden im Kaiser- und Mariendom zu Speyer statt.

An diesem Gottesdienst, der unter strenger Beachtung der Corona-Vorgaben des Landes Rheinland-Pfalz und des Bistums Speyer stattfindet, werden u.a. mit Blick auf das Abstandsgebot nur 100 Teilnehmer teilnehmen. Ursprünglich plante die Gemeinschaft des Ritterordens eine Investiturfeier mit gut 700 Teilnehmern in Speyer. Angesichts der Herausforderungen der Corona-Pandemie verzichtet die Gemeinschaft des Ritterordens darauf, die Begegnung in der traditionellen Form der Großveranstaltung durchzuführen.

Für die interessierte Öffentlichkeit besteht die Möglichkeit, die beiden Gottesdienste des Ritterordens – die geistliche Einstimmung um 11.30 Uhr sowie den Investiturgottesdienst um 14.00 Uhr – bei dem katholischen Fernsehsender EWTN mitzuverfolgen. EWTN überträgt beide Gottesdienste live im Fernsehen und per Livestream (www.EWTN.de).

Hintergründe zum Ritterorden

Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem ist eine katholische Ordensgemeinschaft mit weltweit über 30.000 Mitgliedern und rd. 1.500 Mitgliedern in Deutschland. Ihr gehören Männer und Frauen, Laien und Geistliche gleichermaßen an. Sie unterstützen in Fürbitte und tätiger Hilfe die Christinnen und Christen im Heiligen Land. Die regionalen Einheiten des Ordens heißt “Komturei”; die 38 Komtureien bundesweit sind in der deutschen Statthalterei zusammengeschlossen. Viele Komtureien werden die Feierlichkeiten in Speyer im Gebet oder parallelen Gottesdiensten geistlich begleiten.

Mehr Informationen finden Sie unter: www.oessh.net.

Bistum Speyer
24.05.2021

„Pfingsten ist neues Leben, wenn die Luft ausgegangen ist“

Pontifikalamt am Pfingstsonntag mit Weihbischof Otto Georgens im Speyerer Dom

Speyer – Am Pfingstsonntag feierte Weihbischof Otto Georgens in Vertretung des erkrankten Diözesanbischofs Dr. Karl-Heinz Wiesemann ein Pontifikalamt im Speyerer Dom.

In seiner Predigt betonte der Weihbischof die heilende Kraft des Heiligen Geistes, gerade in schwierigen Zeiten der Krise, wenn man Angst habe oder das Gefühl, nicht mehr atmen zu können. „Mit dem Einhauchen des Geistes wird Leben weitergegeben. Pfingsten ist Auferstehung. Pfingsten ist Neuschöpfung, neues Leben, wenn die Luft ausgegangen ist, wenn Angst die Seele aufgefressen hat, wenn Resignation nicht mehr atmen lässt, wenn andere mich so einengen, dass ich nicht mehr lebe, sondern nur noch funktioniere.“

Der Heilige Geist bewirke, dass das Wort Gottes hörbar werde. „Er bewirkt, dass es unter die Haut geht. Der Heilige Geist schenkt uns einen langen Atem, ein Leben vom ersten bis zum letzten Atemzug. Er stiftet Gemeinschaft und ruft uns zur Verantwortung“, so Georgens.

Die Pandemie habe den Alltag radikal verändert. Einerseits habe die Krise neue Ängste hervorgebracht, auf der anderen Seite habe sie aber auch Hilfsbereitschaft und Solidarität geweckt. Für einen Neustart brauche es „Grundhaltungen, durch die Weichen neu gestellt werden, die Entwicklungen vorantreiben und zu einem neuen Miteinander führen.“

Den Heiligen Geist bezeichnete der Weihbischof als „Mutmacher“, der tröste und Lebenskraft gebe. „Er ist so etwas wie der Kitt sowohl in unserer Gesellschaft als auch in der Kirche. Er möge uns Orientierung schenken in der Unübersichtlichkeit und Unsicherheit des Lebens auf allen Ebenen. Pfingsten ist das Ereignis der neuen Schöpfung und der Kreativität, ist Neugeburt, Neubeginn und Neustart“, erklärte Georgens.

Die musikalische Gestaltung des Pontifikalamtes übernahmen die Capella Spirensis unter der Leitung von Domkantor Joachim Weller, die Schola gregoriana unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori sowie Domorganist Markus Eichenlaub. Zu Gehör kamen unter anderem die Messa concertata von Giovanni B. Casali sowie Gregorianik. Der Gottesdienst wurde live auf den Facebook Seiten von Dom und Bistum sowie auf dem Youtube Kanal des Bistums übertragen.

Stream des Gottesdienstes:

Die Bedeutung des Pfingstfestes

Pfingsten ist das Fest der Entsendung des Heiligen Geistes, das die 50-tägige Osterzeit beendet. Der Heilige Geist ist nach kirchlicher Lehre in die Welt gesandt, um Person, Wort und Werk Jesu Christi lebendig zu erhalten. Der Zeitraum von 50 Tagen wurde aus der jüdischen Tradition übernommen. Von daher lässt sich auch das Wort „Pfingsten“ erklären: Es leitet sich von „pentekoste“ ab, dem griechischen Begriff für „fünfzig“. In der Apostelgeschichte heißt es, der Heilige Geist wurde auf die Apostel und Jünger ausgegossen, als sie sich zur gemeinsamen Feier des „jüdischen Pfingstfestes“ in Jerusalem versammelt hatten. Ein Brausen erfüllte das Haus, in dem sie sich aufhielten. Dieses Ereignis lockte eine neugierige Menschenmenge aus vielen unterschiedlichen Regionen an, und jeder hörte die Jünger in seiner jeweiligen Muttersprache reden. Somit ist Pfingsten quasi das Gegenstück zum Turmbau von Babel: das Wunder eines grenzüberschreitenden Verstehens. Von diesem Moment an verstanden sich die Jünger als Gottesvolk und der Heilige Geist hatte die Einheit der Gläubigen geschaffen. Deshalb spricht man von Pfingsten auch als dem Geburtstag der Kirche.

Weitere Gottesdienste

Am Pfingstmontag, 24. Mai, feierte Generalvikar Andreas Sturm um 10 Uhr die Heilige Messe. Die musikalische Gestaltung übernehmen die Schola der Dommusik und Domorganist Markus Eichenlaub. Es erklang die Missa in C von Robert Jones.

Eine weitere heilige Messe wird am Pfingstmontag um 18 Uhr gefeiert.

Für die Gottesdienste am Pfingstsonntag und Pfingstmontag wird eine Anmeldung vorab empfohlen.
Diese kann online unter www.kirchen-in-speyer.de oder über das Pfarramt der Dompfarrei Pax Christi telefonisch unter 06232-102140 oder E-Mail: pfarramt.speyer@bistum-speyer.de erfolgen. Zu den behördlich verordneten Hygieneschutzregeln für Gottesdienste gehört das durchgehende Tagen einer mitgebrachte  Mund-Nase-Bedeckung (KN95/N95, FFP2 oder OP-Masken-Standard), Handdesinfektion und das Einhalten des Mindestabstands.

Bistum Speyer
24.05.2021

Türme gegen die Angst, gegen die Zeit, gegen das Vergessen

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst hat im Festgottesdienst am Pfingstsonntag dazu aufgerufen, auf Gott zu bauen. Als Liturg des Abendmahlsgottesdienstes hat Dekan Markus Jäckle mitgewirkt.

Speyer (lk) „Menschen, die Städte und Türme wie in Babylon bauen können, sind reich und klug und mächtig und unbesiegbar“, fasste Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst das leitende Interesse beim Turmbau zu Babel (1. Mose 11, 1-9) zusammen. Es ginge den Menschen wie zu allen Zeiten um Sicherheit, Zukunft und Wohlstand. Darin unterschieden sie sich nicht von uns. Der Mensch habe „noch immer eine Sehnsucht nach Sicherheit, will sich noch immer einen Namen machen und baut Generation für Generation neue Türme gegen die Angst, gegen die Zeit, gegen das Vergessen“, so Wüst. Allerdings fehle oftmals Gott in dieser Vision.

„Wenn wir klug sein wollen, setzen wir auf Gott – bauen wir auf ihn“, rief die Kirchenpräsidentin ins Gedächtnis. Sie wolle „an einer Kirche bauen, die sich keinen Namen machen muss, weil sie längst einen hat“. „An einer Gesellschaft will ich bauen, die keine Angst vor Zerstreuung, vor Polarisierung, vor Entsolidarisierung haben muss, weil sie weiß, was sie im Innersten zusammenhält“, betonte Dorothee Wüst. Schließlich wolle sie an einer Welt bauen, die in allen Sprachen dieser Erde das Wort „Frieden“ durchbuchstabiere und im guten Geist Gottes den Ungeistern von Hass, Gewalt und Verblendung die Stirn biete. Dazu brauche es keine Türme, aber ein tiefes Vertrauen auf Gottes Segen.

Dekan Markus Jäckle leitete die Liturgie. Kirchenmusikalisch wurde die Feier von Kirchenmusikdirektor Robert Sattelberger an der Orgel und als Leiter von Sängerinnen und Sängern der Speyerer Kantorei gestaltet.

24.05.2021

Gemeinde Gottes ist kein Rosenbeet, sondern eine bunte Frühlingswiese

Die Bezirkssynode des Kirchenbezirks Germersheim hat bei seiner Tagung Pfarrer Michael Diener als Nachfolger von Dekan Claus Müller gewählt.

Germersheim/Speyer (lk)Die Bezirkssynode Germersheim hat Pfarrer Michael Diener zum Dekan des Kirchenbezirks gewählt. Der 58-Jährige erhielt 60 von 67 Stimmen. Sechs Wahlberechtigte enthielten sich.

Damit wird Diener auf Dekan Claus Müller folgen, der im März als Oberkirchenrat zum Landeskirchenrat in Speyer gewechselt ist. Der Dekan ist zugleich Pfarrer der Versöhnungskirche in Germersheim.

„Kirche aus dem Heute für morgen gestalten“ brauche „Impulse zum Aufbruch, auch Impulse zum Weglassen, damit die Kirche nicht immer müder und überlasteter wird, sondern Menschen mit Freude das tun, wozu sie begabt, berufen und gesandt sind“, sagte Diener bei seiner Bewerbungsrede. Er sehe die Gemeinde Gottes nicht als Rosenbeet in Reih und Glied, sondern als eine bunte Frühlingswiese. „Glaube ist für mich Vielfalt und gegenseitiges Lernen und Inspirieren“, so Michael Diener. Darum sei er zu einem überzeugten Brückenbauer geworden.

Er wolle mit allen gemeinsam Kirche für heute und morgen gestalten. Das gehe nur zusammen. Im „Miteinander der unterschiedlichen Professionen“ im Raum der Kirche und im „Miteinander in der Ökumene und mit Angehörigen anderer Religionen, aber auch der Mitverantwortung in den Kommunen und des engagierten Lebens und Handelns im Sozialraum“, betonte der zukünftige Dekan.

Michael Diener war seit September 2009 Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes in Kassel. Bis Ende August 2021 befindet er sich im sogenannten Sabbatjahr.

Von 1996 bis 2005 war Diener Pfarrer im protestantischen Pfarramt Pirmasens Mitte. Danach hatte er bis 2009 mit dem Pfarramt Pirmasens Süd zugleich das Dekansamt im Kirchenbezirk Pirmasens inne. Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Der promovierte Theologe war von 2002 bis 2008 Mitglied der Landessynode, von 2003 bis 2009 Vorsitzender des Aufsichtsrates des Diakoniezentrums Pirmasens. Er ist seit 2009 ehrenamtlich mit Leitungsaufgaben im Vertrauensrat der Arbeitsgemeinschaft missionarischer Dienste Deutschland (AMD), als geschäftsführender Vorstand „Willow Deutschland“ und als Hauptvorstand der Evangelischen Allianz Deutschland betraut.

Von 2015 bis 2021 war er berufenes Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Mitglied des Rates der EKD.

Als Mitglied im Aufsichtsrat des Gemeinschaftswerks Evangelische Publizistik (GEP) wirkt er seit 2018 mit. Seit 2020 ist er Vorsitzender des Kuratoriums der Arbeitsstelle midi (missionarische Kirchenentwicklung und diakonische Profilbildung) im Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung (EWDE), Berlin.

Hintergrund: Die Prot. Kirchengemeinde Germersheim im Kirchenbezirk Germersheim umfasst 3.281 Gemeindeglieder, hat zwei Pfarrstellen sowie ein Team aus haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden. Die Predigtstätte ist die Versöhnungskirche in Germersheim. Der Kirchenbezirk Germersheim umfasst 27.396 Gemeindeglieder in 17 Kirchengemeinden. Im Kirchenbezirk Germersheim gibt es eine Jugendzentrale und einen Gemeindepädagogischen Dienst sowie eine Sozial- und Lebensberatungsstelle.

24.05.2021

„Große Chance, Kirche im 21. Jahrhundert neu zu denken“

Generalvikar Andreas Sturm, Gabriele Kemper und Katharina Goldinger begrüßen die Ankündigung eines weltweiten synodalen Prozesses durch den Vatikan

Der Generalsekretär der Bischofssynode in Rom, Kardinal Mario Grech, hat heute (21. Mai 2021) in einem Schreiben an alle Bischöfe weltweit angekündigt, dass die XVI. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode in Rom unter dem Thema „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Partizipation und Mission“ als dreijähriger, weltweiter Prozess stattfinden wird. Der Weg der Synode wird offiziell durch Papst Franziskus am 9./10. Oktober 2021 in Rom eröffnet und am Wochenende darauf in den Bistümern weltweit. In die folgenden Phasen werden die Bistümer, eine Reihe von Organisationen und schließlich die Bischofskonferenzen einbezogen, bevor der Prozess in die eigentliche Bischofssynode im Oktober 2023 in Rom einmündet.

Zur Ankündigung eines weltweiten synodalen Prozesses in Vorbereitung auf die Weltbischofssynode im Jahr 2023 erklärt der Speyerer Generalvikar Andreas Sturm: „Diese Ankündigung stimmt mich sehr hoffnungsvoll. Ich sehe darin ein gutes, geistbewegtes Zeichen und eine große Chance, dass wir uns auf weltkirchlicher Ebene neu darüber verständigen, wie wir unter den Bedingungen und angesichts der Fragen und Herausforderungen des 21. Jahrhunderts die Botschaft des Evangeliums bezeugen und Kirche sein wollen. Denn viele Fragen, die wir in der Kirche in Deutschland derzeit diskutieren, stellen sich auch in anderen Teilen der Welt. So hat sich zum Beispiel bei der Weltjugendsynode gezeigt, dass wir in Fragen der Sexualität neue Antworten finden müssen. Der Zölibat war eines der großen Themen auf der Amazonas-Synode. Die Frage nach der Rolle von Frauen in der Kirche beschäftigt Christinnen und Christen in der gesamten nördlichen Hemisphäre ebenso wie in Australien. Gleiches gilt für die Schöpfungsfrage, die Ökumene oder den sexuellen Missbrauch. Alle diese Fragen reichen weit über Deutschland hinaus. Umgekehrt rechne ich damit, dass der weltweite synodale Prozess unseren Blick für Fragestellungen schärfen wird, die wir in Deutschland noch gar nicht richtig auf dem Schirm haben. Ich bin überzeugt: Jesus Christus und seine Botschaft in der Welt von heute gut zu verkündigen, wird uns erst gelingen, wenn wir bei all diesen Themen überzeugende Antworten gefunden und damit wieder Glaubwürdigkeit gewonnen haben.“

Im Blick auf den synodalen Weg der Kirche in Deutschland sieht Sturm die Ankündigung des Vatikans als Bestärkung: „Damit bekommen die Beratungen des synodalen Weges eine neue Zielperspektive.“ Es habe sich im Lauf der letzten eineinhalb Jahre immer deutlicher gezeigt, dass viele Fragen nur in einem weltkirchlichen Rahmen gelöst werden können. „Die Weltbischofssynode kann auf den Ergebnissen aufbauen, die wir im Zuge des synodalen Wegs der Kirche in Deutschland vorgedacht haben.“

Gabriele Kemper: „Gespräche müssen auf Augenhöhe geführt werden“

Für Gabriele Kemper, die Vorsitzende der Diözesanversammlung im Bistum Speyer, bedeutet die Ankündigung ebenfalls eine große Ermutigung: „Ich sehe darin eine gute Ergänzung zu dem Weg, den wir in der Diözese Speyer und in der Kirche in Deutschland vor Jahren begonnen haben. Eine Kirche, die auf dem Weg ist und sich den großen Fragen der Zeit stellt, hat Zukunft und kann auch wieder eine starke Stimme bekommen. Ich stimme dem Papst zu, dass eine Synode kein Parlament ist, doch es muss auf alle Fälle sichergestellt sein, dass die Begegnungen und Gespräche auf Augenhöhe geführt werden. Nur einen Fragebogen nach Rom zu schicken, wäre mir zu wenig.“

Kemper weist auf die positiven Erfahrungen mit synodalen Arbeitsweisen in der Diözese hin: „Wir haben in den vergangenen Jahren damit sehr positive Erfahrungen damit gemacht, zunächst in den Diözesanen Foren und seit vergangenem Jahr in der Diözesanversammlung als dem synodalen Gremium auf Ebene der Diözese. Die Beratungen haben für mich eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass wir als Volk Gottes, das in guter Weise aufeinander hört und miteinander im Gespräch ist, selbst schwierige Herausforderungen meistern können.“

Katharina Goldinger: „Die Kirchentüren weit öffnen“

Auch Katharina Goldinger, Ansprechpartnerin für den Synodalen Weg im Bistum Speyer, begrüßt die Ankündigung aus Rom: „Synodalität bedeutet, Kirche nicht als Hierarchie zu denken. Manchmal wird das zu Unrecht als nicht angemessener Parlamentarismus verunglimpft. Es geht bei partizipativen und demokratischen Prozessen in Kirche aber schlicht um die Anerkennung einer sehr guten Organisationsform zur Erreichung gemeinsamer Ziele, insbesondere weltweiter Gerechtigkeit und Frieden. Insofern wünsche ich einem weltweiten Synodalen Prozess, dass er die Kirchentüren weit öffnet für die Akzeptanz demokratischer Entscheidungswege in der katholischen Kirche.“

Goldinger erhofft sich, dass insbesondere die Stimme der Frauen weltweit gehört wird. „In der Pandemie hat sich deren Lage weltweit drastisch verschlechtert. Wir sollten die Chance nutzen, als global Player unserer Verantwortung gerecht zu werden und in Sachen Gleichberechtigung voran zu gehen. Dabei stellt sich mir nicht nur die Frage, wie inhaltlich über die Zulassung von Frauen zu allen Ämtern in der Kirche diskutiert wird, sondern auch, wie im Vorfeld des weltweiten Prozesses eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen strukturell ermöglicht werden kann.“

Bistum Speyer
24.05.2021

Eine Zusammenfassung der Predigt von Weihbischof Georgens zum Pfingstfest

Speyer – In seiner Predigt am Pfingstsonntag im Dom zu Speyer betonte der Weihbischof die heilende Kraft des Heiligen Geistes, gerade in schwierigen Zeiten der Krise, wenn man Angst habe oder das Gefühl, nicht mehr atmen zu können: „Mit dem Einhauchen des Geistes wird Leben weitergegeben. Pfingsten ist Auferstehung. Pfingsten ist Neuschöpfung, neues Leben, wenn die Luft ausgegangen ist, wenn Angst die Seele aufgefressen hat, wenn Resignation nicht mehr atmen lässt, wenn andere mich so einengen, dass ich nicht mehr lebe, sondern nur noch funktioniere.“

Der Heilige Geist bewirke, dass das Wort Gottes hörbar werde. „Er bewirkt, dass es unter die Haut geht. Der Heilige Geist schenkt uns einen langen Atem, ein Leben vom ersten bis zum letzten Atemzug. Er stiftet Gemeinschaft und ruft uns zur Verantwortung“, so Georgens.

Die Pandemie habe den Alltag radikal verändert. Einerseits habe die Krise neue Ängste hervorgebracht, auf der anderen Seite habe sie aber auch Hilfsbereitschaft und Solidarität geweckt. Für einen Neustart brauche es „Grundhaltungen, durch die Weichen neu gestellt werden, die Entwicklungen vorantreiben und zu einem neuen Miteinander führen.“

Den Heiligen Geist bezeichnete der Weihbischof als „Mutmacher“, der tröste und Lebenskraft gebe. „Er ist so etwas wie der Kitt sowohl in unserer Gesellschaft als auch in der Kirche. Er möge uns Orientierung schenken in der Unübersichtlichkeit und Unsicherheit des Lebens auf allen Ebenen. Pfingsten ist das Ereignis der neuen Schöpfung und der Kreativität, ist Neugeburt, Neubeginn und Neustart“, erklärte Georgens.

Lesen sie hier die komplette Predigt von Weihbischof Georgens als pdf (es gilt das gesprochene Wort):

Bistum Speyer
24.05.2021

Gitter zur Vorhalle restauriert

Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ermöglicht umfassende Sanierung

Speyer – Die Gitter zur Vorhalle des Speyerer Doms bilden die Grenze zwischen öffentlichem Raum und Kirche und prägen das Gesicht des Westbaus. Mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz konnten diese Gitter nun umfassend instandgesetzt und überarbeitet werden. Rechtzeitig zu Pfingsten ist diese Maßnahme abgeschlossen, so dass der Haupteingang des Doms wieder frei zugänglich ist. Dabei überraschen die Gitter mit einem grünen Farbton, der auf entstehungszeitliche Befunde zurück zu führen ist.

Im Rahmen der Restaurierung der Vorhalle, die 2020 erfolgreich abgeschlossen werden konnte, wurden auch die Gitter untersucht. Dabei wurde eine interessante Entdeckung gemacht:
Unter dem zuletzt grauen Farbanstrich wurde eine grüne Farbfassung gefunden, die der Bauzeit im 19. Jahrhundert zuzuordnen ist. In der Folge wurden am nordwestlichen Gitter Farbmuster angebracht und im vergangenen Oktober seitens der Denkmalpflege und des Wissenschaftlichen Beirats begutachtet. Dabei wurde die Rückführung der Gitterfarbe in den grünen Farbton empfohlen, der laut labortechnischer Untersuchung gesichert die Erstfassung des Gitters darstellt. Dieser bildet zudem, nach dem Urteil der Fachleute, den historistischen Gestaltungscharakter der gesamten Anlage ab.

In der Umsetzung wurden die Torgitter komplett demontiert und in der beauftragten Schlosserwerkstatt akribisch aufgearbeitet. Lose Altanstriche wurden behutsam händisch entfernt, Bundstellen sorgfältig gereinigt und rostige Verbindungsmittel ersetzt. Zu guter Letzt wurde der „neue, alte“ grüne Farbton aufgetragen. Dombaumeisterin Hedwig Drabik sagt dazu: „Wir sehen uns bei der Wahl des grünen Farbtons absolut bestätigt. Er fügt sich harmonisch zwischen dem Rot und Gelb des Sandsteines ein und verleiht dem Gitter eine Art Unbeschwertheit.“

Durch eine großzügige Spende der Deutschen Stiftung Denkmalschutz über 50.300 Euro konnte dieses Projekt im Anschluss an die Sanierung der Vorhalle umgesetzt werden. Auf die Restaurierung der Gitter folgt noch die Sanierung der Stufenanlage, die stellenweise Beschädigungen aufweist. Teilbereiche müssen gebaut und neu gesetzt werden. Neben der Reinigung erfolgt eine Neuverfugung sämtlicher Stufen. Ein neues Geländer und eine Beleuchtung der Stufen werden die Sicherheit erhöhen.

Text: Bistum Speyer Foto: Klaus Landry
24.05.2021

Wolfgang Borchert zum 100. Geburtstag

Katholische Erwachsenenbildung mit neuem Podcast-Angebot „Literatur am Gartenzaun“

Die Katholische Erwachsenenbildung im Bistum Speyer startet unter dem Titel „Literatur am Gartenzaun“ ein neues Podcast-Angebot. Ein Jahr lang werden sich Thomas Kuhn und Stefan Schwarzmüller regelmäßig über Literarisches unterhalten. Die erste Ausgabe widmet sich dem 100. Geburtstag des Schriftstellers Wolfgang Borchert am 20. Mai. Verfasser und Sprecher der Podcasts sind Pastoralreferent Stefan Schwarzmüller und Thomas Kuhn, Gymnasiallehrer für Deutsch, Latein und Ethik. Die beiden Nachbarn waren schon in den vergangenen Jahren mit Literaturabenden zu Böll, Brecht und Grass in der Diözese Speyer unterwegs. Jetzt haben sie sich vor das Mikrophon gesetzt, um ihre Liebe zur Literatur mit vielen anderen teilen zu können.

„Wolfgang Borchert stellt in einer packenden und anrührenden Sprache die immer aktuelle Frage, wo der Mensch in Extremsituationen Halt und Geborgenheit findet“, erläutert Stefan Schwarzmüller sein Interesse an dem Schriftsteller Wolfgang Borchert, einem der bekanntesten Autoren der sogenannten „Trümmerliteratur“ nach dem Zweiten Weltkrieg. Borchert verfasste Kurzgeschichten und Gedichte. Berühmt wurde er vor allem durch sein Drama „Draußen vor der Tür“.

Als Zwanzigjähriger wurde Borchert 1941 zum Kriegsdienst in der Wehrmacht eingezogen und wurde Soldat. An der Front in Russland zog er sich schwere Verletzungen und Infektionen zu. Mehrfach wurde er wegen Kritik am Regime des Nationalsozialismus und sogenannter Wehrkraftzersetzung verurteilt und inhaftiert. Auch in der Nachkriegszeit litt Borchert stark unter Erkrankungen. Borchert starb 1947 im Alter von nur 26 Jahren an den Folgen einer Lebererkrankung.

Der Podcast zu Wolfgang Borchert hat zwei Teile. Der erste Teil fragt danach, was Borchert auch heute noch aktuell erscheinen lässt und gibt einen Eindruck in das Gesamtwerk. Im zweiten Teil ist der Focus speziell auf das Drama „Draußen vor der Tür“ gerichtet.

Podcast, Teil 1: „Wolfgang Borchert zum 100. Geburtstag“:

Podcast, Teil 2: „Draußen vor der Tür“

Bistum Speyer
24.05.2021

Gratulation an Ministerpräsidentin Malu Dreyer

Dreyer vom Landtag zum dritten Mal zur Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz gewählt – Glückwünsche auch an die stellvertretende Ministerpräsidentin Anne Spiegel

Generalvikar Andreas Sturm hat Malu Dreyer in einem persönlichen Schreiben zur erneuten Wahl als Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz gratuliert. „Der Landtag Rheinland-Pfalz hat Sie heute zum dritten Mal zur Ministerpräsidentin unseres Landes gewählt. Dazu gratuliere ich Ihnen – im Namen unseres derzeit erkrankten Bischofs Dr. Karl-Heinz Wiesemann wie auch persönlich – und wünsche Ihnen für Ihr verantwortungsvolles Amt und die vor Ihnen liegenden Aufgaben Gottes reichen Segen“, so Sturm.

In der Rückschau auf die vergangene Amtsperiode stellt der Generalvikar fest: „In den vergangenen fünf Jahren war unser Miteinander  von guten Begegnungen und gegenseitigem Vertrauen geprägt.“ Er hoffe, „dass wir daran anknüpfend in den Bereichen, die uns gemeinsam betreffen, auch weiterhin gut und zum Wohle aller Menschen in unserem Land zusammenarbeiten werden“. Die Gesellschaft stehe vor vielfältigen und großen Herausforderungen: „Ich denke dabei vor allem an die Bewältigung der aktuellen Corona-Pandemie, an die Klimapolitik als die entscheidende Zukunftsfrage unseres Planeten und an die stets notwendige Suche nach einer gerechten Wirtschafts- und Sozialpolitik.“ Für die Bewältigung dieser Herausforderungen wünscht Sturm Malu Dreyer für die kommenden Jahre „Weitsicht und Mut, Kraft und Ausdauer sowie Gelassenheit und Gottvertrauen“.

Glückwünsche richtete Sturm auch an die Politikerin Anne Spiegel, die zur stellvertretenden Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz ernannt wurde. „Als Kirchen haben wir in den vergangenen Jahren, auch und vor allem angeregt durch die Impulse von Papst Franziskus, immer mehr gelernt, dass die Sorge um das gemeinsame Haus unserer Erde zu den Kernaufgaben kirchlichen Handelns gehört. Ebenso, dass die ökologischen Probleme im Anthropozän, die immer deutlicher zu Tage treten, untrennbar mit der Frage nach einer friedlichen und sozial gerechten Gesellschaftsordnung verbunden sind“, schreibt Sturm an Spiegel, die das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten der neuen Landesregierung leiten wird.

Bistum Speyer
24.05.2021

„Orgel mit einer Fülle an kompositorischen Möglichkeiten“

Manfred Degen im Gespräch über die Orgel, die 2021 zum „Instrument des Jahres“ gekürt wurde

Die Orgel gilt als Königin der Instrumente und ist das größte aller Musikinstrumente, das tiefste und höchste, das lauteste und leiseste. Seit 2017 sind Orgelmusik und Orgelbau durch die UNESCO als Immaterielles Kulturerbe anerkannt. Allein in Deutschland gibt es etwa 50.000 Orgeln. Für das Jahr 2021 ist die Orgel von den Landesmusikräten zum „Instrument des Jahres“ gekürt worden.

Manfred Degen, Diözesankirchenmusikdirektor und Leiter des Bischöflichen Kirchenmusikalischen Instituts im Bistum Speyer, im Gespräch über ein in jeder Hinsicht außergewöhnliches Instrument.

Was ist für Sie persönlich das Faszinierende an der Orgel?

Manfred Degen: Das Instrument selbst in seiner klanglichen Vielfalt und technischen Ausgereiftheit hat große Anziehungskraft. In der Orgelmusik schätze ich die Fülle an kompositorischen Gestaltungsmöglichkeiten. Hier ist eine Dimension erreicht, wie sie nur von Orchesterwerken übertroffen wird. Hinzu kommen Merkmale, die zwar nicht direkt vom Musikinstrument ausgehen, aber insgesamt das „Phänomen Orgel“ prägen und seine Attraktivität ausmachen. Es sind dies die akustischen und architektonischen Besonderheiten des Kirchenraums und nicht zuletzt der besondere Anlass, zu welchem die Orgel meist erklingt.

Kann man das Orgelspiel eigentlich in jedem Alter erlernen?

Manfred Degen: Da sollte man keine Zahl nennen, abgrenzend bezogen auf Lebensalter, pauschal als Antwort auf diese Frage. Wer als älterer Mensch ernsthaft das Orgelspiel erlernen möchte, wird wohl auch den zeitlichen Aufwand nicht scheuen und die nötige Energie aufbringen. Jedenfalls gibt es in der Orgelausbildung der Diözese Speyer keine Altersbeschränkung nach oben. Von großer Bedeutung allerdings sind gegebenenfalls Vorkenntnisse im Spiel eines Instrumentes, idealerweise eines Tasteninstruments. Die Idee „Orgel als Erstinstrument“ wird zwar in methodischen Diskussionen und einschlägiger Fachliteratur einigermaßen berücksichtigt, die Erarbeitung grundsätzlicher Dinge jedoch – wie zum Beispiel Notenschrift – könnte sich als  langwierig und mühsam darstellen. Rein körperliche Einschränkungen aufgrund höheren Alters – Beweglichkeit von Händen und Füßen, Belastbarkeit von Rücken, Schulter, Nacken – können individuell verschieden zudem eine Rolle spielen. Kinder könnten in ebenso jungen Jahren an der Orgel unterrichtet werden wie am Klavier. Sind die Beine noch zu kurz um mit den Füßen das Pedal (Fuß-Klaviatur) zu erreichen, kann man sich zunächst auf die Manuale (Hand-Klaviaturen) konzentrieren.

Wie sieht es mit dem Bedarf an Organisten in den Pfarreien aus? Finden Sie weiterhin genügend Menschen, die durch das Orgelspiel zu musikalisch gestalteten Gottesdiensten beitragen?

Natürlich ist auch in der diözesanen Kirchenmusikerausbildung der Zulauf nicht mehr so hoch wie in früheren Jahren. Um Zahlen sprechen zu lassen: immerhin absolvieren im Bistum derzeit rund 60 jüngere, erwachsene und ältere Menschen eine Ausbildung in Orgel, Klavier, Chorleitung, Liturgik und den anderen kirchenmusikalisch relevanten Fächern.

In den Pfarreien ist nach unserer Wahrnehmung der Bedarf an Organistinnen und Organisten weitgehend gedeckt. Man erlebt, dass sich „Terminanfragen für Organistendienste“ der Pfarrbüros durch entsprechende E-Mail-Verteiler kurzfristig erledigen, dass also für alle Gottesdienste Organisten gefunden werden. Vereinzelt lediglich erreichen uns konkrete und dringende Bedarfsmeldungen. Dann bemühen wir uns nach Möglichkeit um Abhilfe. Wir, das sind die „Abteilung Kirchenmusik“ und das Team der Dekanatskantoren und BKI-Lehrer*innen.

Weitere Informationen zur Kirchenmusik im Bistum Speyer:

https://www.kirchenmusik-bistum-speyer.de/

Weitere Informationen zum Bischöflichen Kirchenmusikalischen Institut:

https://www.kirchenmusik-bistum-speyer.de/bischoefliches-kirchenmusikalisches-institut/

Bistum Speyer
24.05.2021

Mehrere Stellenwechsel von Geistlichen im Bistum Speyer

Anfang September stehen im Bistum Speyer mehrere personelle Wechsel an. Fünf Geistliche wechseln an neue Wirkungsorte.

  • Pfarrer Dr. Leonard Katchekpele, der derzeit in der Pfarrei Hl. Johannes XXIII. in Lambrecht tätig ist, wechselt in die Pfarrei Hl. Dreifaltigkeit nach Frankenthal.
  • Pater Dr. Pawel Salamon, derzeit Kooperator in der Pfarrei Hl. Hildegard von Bingen in Bellheim, wechselt in die Pfarrei Hl. Petrus nach Dahn.
  • Kaplan Bhaskarrao Anakarala, dessen aktuelle Wirkungsstätte die Pfarrei Hl. Anna in Edenkoben ist, wechselt in die Pfarrei Hl. Anna nach Kirchheimbolanden.
  • Kaplan Raveendra Mundlapati, der derzeit in der Pfarrei Hl. Anna in Kirchheimbolanden tätig ist, wechselt in die Pfarrei Hl. Anna nach Edenkoben.
  • Pater Dr. Christogonus Onyekachi Keke, der aktuell als Kaplan in der Pfarrei Hl. Dreifaltigkeit in Frankenthal mitwirkt, wechselt in die Pfarrei Hl. Cäcilia nach Ludwigshafen. Er unterstützt Pfarrer Dominik Geiger, der seit Anfang Mai zusätzlich zu seiner Aufgabe als leitender Pfarrer der Pfarrei Hl. Cäcilia die Administration der Pfarrei Hl. Edith Stein wahrnimmt.

Bistum Speyer
24.05.2021

Kirchen planen zu Pfingsten ökumenische „Segenstankstellen“

Mit Stickern laden die Evangelische Kirche der Pfalz und das Bistum Speyer dazu ein, den christlichen Segen als Kraftquelle für den Alltag zu entdecken.

Speyer (lk/is)Das Bistum Speyer und die Evangelische Kirche der Pfalz beteiligen sich zu Pfingsten an der bundesweiten Initiative „Ich brauche Segen – Segen tanken auf Alltagswegen“. Die Idee: Ein Sticker, der zum Beispiel an Bäckereien, Tankstellen oder Geschäften angebracht wird, führt über einen QR-Code auf eine Internetseite. Dort hören und lesen die Menschen wechselnde Segenssprüche.

„Wir wollen möglichst viele Alltagsorte zu ‚Segenstankstellen‘ machen“, erklären Thomas Kiefer, Leiter der Abteilung Seelsorge in Pfarrei und Lebensräumen des Bistums Speyer, und Pfarrer Thomas Borchers, Leiter des Missionarisch-Ökumenischen Dienstes der Evangelischen Kirche der Pfalz. „Die Corona- Pandemie bringt viele Menschen an Grenzen. Viele sehnen sich nach etwas, was der Seele guttut, etwas, das Kraft, Mut und Ausdauer in dieser Situation gibt“, sind sie überzeugt. Der christliche Segen sei eine solche Kraftquelle, eine „erlebbare Verbindung zwischen Himmel und Erde, weitergereicht von Mensch zu Mensch, zugesagt durch Gott selbst“. Die Sehnsucht danach sei bei vielen Menschen vorhanden, selbst wenn sie keine kirchliche Bindung haben.

Auf dem Sticker befindet sich auf goldenem Hintergrund der schlichte Satz: „Ich brauche Segen.“ Die Aussage ist bewusst einfach gehalten, um sich von kommerzieller Werbung abzuheben. „Denn Gott schenkt seinen Segen ohne irgendwelche Vorbedingungen“, betonen Kiefer und Borchers. Der Sticker kann an grundsätzlich jedem Ort zum Segen einladen, ob in der Eisdiele, auf dem Auto oder Fahrrad oder dem Schaukasten von Einrichtungen und Gemeinden.

Erhältlich sind die Sticker ab sofort auf einer Postkarte mit jeweils drei Stickern in zwei Größen. Das Besondere: Wenn alle Sticker abgezogen sind, bleibt auf dem Untergrund der Postkarte weiterhin der Satz „Ich brauche Segen“ mit dem QR-Code lesbar. „Damit bleibt der Segen symbolisch auch bei der Person, die Segen verteilt hat“, so Kiefer und Borchers. Die Postkarte sei damit kein bloßes Abfallprodukt, sondern könne als Erinnerung behalten oder ebenfalls weitergegeben werden. „Wir nutzen PVC-freies Material, Recyclingpapier und umweltverträgliche Druckfarben und es entsteht durch die weiterverwendbare Karte auch kein Abfall“, weisen die beiden Kirchenvertreter auf die Umweltverträglichkeit der Aktion hin.

Sie regen die Gemeinden, kirchlichen Gruppen und Verbände dazu an, die Kampagne mit einer besonderen Aktion zum Pfingstfest zu verknüpfen, zum Beispiel mit einem diakonischen Projekt oder einer Aktion für Jugendliche. Auf einer Internetseite stellen die Kirchen dazu Praxisideen, Gottesdienstvorlagen und Grafikelemente zur Verfügung. Getragen wird die Initiative von zahlreichen evangelischen und katholischen Einrichtungen, Gemeinschaften, Werken und Verbänden sowie Landeskirchen und Bistümern.

Weitere Informationen zur Initiative und zur Bestellung der Sticker:

https://www.bistum-speyer.de/seelsorge/missionarische-pastoral/segen-tanken-auf-alttagswegen/?print=194%25252529tx_ttnews%5Bpointer%5D%3D2cHash%3Dd0655baca48072c2c92001e9e5b7466btx_felogin_pi1%5Bforgot%5D%3D1
https://moed-pfalz.de/aktuelles/ich-brauche-segen-segen-tanken-auf-alltagswegen/

Internetseite zur Initiative mit Segenssprüchen:

https://segen.jetzt/

Internetseite mit Praxisideen, Gottesdienstvorlagen und alle Grafiken zum Download:

https://www.mi-di.de/materialien/ich-brauche-segen

24.05.2021

„Impulsgeber und Wegbegleiter für die kommenden fünf Jahre“

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und Bischof Peter Kohlgraf haben in einem Andachtsheft Impulse zur Eröffnung des neuen Landtags in Mainz gesetzt.

Mainz – Mit einem ökumenischen Andachtsheft begleiten die evangelischen Kirchen und die katholischen Bistümer in Rheinland-Pfalz die Eröffnung der neuen Legislaturperiode am Dienstag, dem 18. Mai 2021, in Mainz. Da die traditionelle, gottesdienstliche Eröffnung der Wahlperiode in diesem Jahr Corona-bedingt nicht stattfinden kann, wenden sich die Kirchen unter der Überschrift „Im Bewusstsein der Verantwortung vor Gott. Impulse zum Innehalten“ mit einer Broschüre an die Abgeordneten des Mainzer Landtages und die Mitglieder der Landesregierung. Die geistlichen Impulse haben Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst von der Evangelischen Kirche der Pfalz und der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf geschrieben. Herausgeber sind das Katholische Büro Mainz – Kommissariat der Bischöfe Rheinland-Pfalz und die Vertretung der Evangelischen Kirchen in Rheinland-Pfalz.

Bischof Kohlgraf macht die Bedeutung einer inneren Orientierung beim Thema Freiheit deutlich – gerade mit Blick auf aktuelle gesellschaftliche Diskussionen zum Thema Freiheitsrechte: „Freiheit braucht eine innere Ausrichtung, damit sie menschenwürdig ist“, schreibt der Bischof. Er verweist auf Aussagen des Apostels Paulus im Römerbrief (Kapitel 7), der eine Haltung kritisiert, „die nur auf die Verwirklichung des eigenen Willens und die Befriedigung persönlicher Bedürfnisse gerichtet ist. Damit macht der Mensch den anderen zum Mittel für seine eigenen Zwecke“. Dagegen stehe eine Orientierung, die das wahre Glück nicht nur in Geld, Macht, Karriere oder Genuss sehe, „sondern in einem Leben, das dem anderen Menschen Raum gibt“. Und weiter: „Absolute Freiheit ohne innere Orientierung ist schrecklich“, betont Kohlgraf. „Wir merken es im Staat, in der Wirtschaft, wo auch immer Menschen leben. Wir erfahren, dass Freiheit Maßstäbe braucht. Paulus war überzeugt, dass das Evangelium solche Freiheit ermöglicht.“

Kirchenpräsidentin Wüst geht in ihrem Impuls auf „das empfindliche Gleichgewicht von Ich und Wir ein“, das eine gute Gemeinschaft ausmache. „Jede Politik muss sich daran messen lassen, wie ihr die Balance von Ich und Wir gelingt, ob es ihr ernst ist mit dem Gemeinwohl.“ Und weiter: „Aus gutem Grund wendet sich Jesus in seiner Mehr-Klassen-Welt denen zu, die sich zu den Verlierern zählen, gibt ihnen ein Gefühl von Wert und Perspektive.“ Er lege damit den Finger in die Wunde seiner Gesellschaft mit einer Haltung, die bis heute eine gute Gemeinschaft auszeichne: Sie orientiere sich an den Schwachen. Oder konkret: „Eine Gesellschaft kann nicht ernsthaft solidarisch sein, wenn erschwinglicher Wohnraum zur Mangelware wird, für Kinder ein neuer Ranzen zu teuer ist, alte Menschen sich kein neues Bett leisten können.“ Deshalb sei Solidarität untrennbar mit sozialer Gerechtigkeit verbunden. „Als Lebensgefühl lässt sie sich nicht verordnen, aber politisches Handeln stellt die Weichen dafür, ob Menschen sich in der Gemeinschaft aufgehoben oder abgehängt fühlen“, fügt Wüst hinzu.

„Als Impulsgeber und Wegbegleiter für die kommenden fünf Jahre“ bezeichnen die beiden Herausgeber, Ordinariatsdirektor Dieter Skala und Kirchenrat Wolfgang Schumacher, das Andachtsheft in ihrem Vorwort. An den beiden Impulstexten von Wüst und Kohlgraf werde deutlich, „dass die Kirchen mitten in der Welt sind, Teil von ihr und mit ihr in Wort und Tat verbunden“. Und direkt an die Politikerinnen und Politiker gewandt: „Ihnen, die Sie in den kommenden fünf Jahren als Abgeordnete und Regierungsmitglieder Verantwortung übernehmen, gilt unsere Fürbitte. Möge Ihnen zur Erfüllung Ihres neuen Amtes Gott Energie und Freude schenken, damit Sie sich mit Leidenschaft und Augenmaß, Mut und Zuversicht dem Ihnen erteilten Wählerauftrag stellen können – zum Wohlergehen des Einzelnen und der innerstaatlichen Gemeinschaften‘.“

Hintergrund: Die beiden Büros vertreten die evangelischen Kirchen und die katholischen Bistümer mit Gebietsanteilen in Rheinland-Pfalz: das sind die Evangelische Kirche der Pfalz, die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau und die Evangelische Kirche im Rheinland sowie die Bistümer Limburg, Mainz, Speyer und Trier sowie das Erzbistum Köln.

EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ, (Protestantische Landeskirche)
24.05.2021

Kirchen

Mit Musik Menschen in Flüchtlingslagern helfen

Netzgemeinde da_zwischen ruft zur Beteiligung an „European Solidarity Challenge“ auf

Speyer – Die Netzgemeinde da_zwischen und die Band Cris Cosmo rufen mit der Gemeinschaftsaktion unter dem Motto „Freude hilft!“ zum Mitsingen und Spenden für Menschen in Flüchtlingslagern auf.

„Die Idee ist, mit möglichst vielen Menschen den Refrain von dem von Cris Cosmo mit der Netzgemeinde geschriebenen Song ‚Was für mich Freude ist‘ mithilfe des Playbacks mitzusingen und aufzunehmen. Der Beitrag wird dann beim Charity-Online-Benefiz-Event „European Solidarity Challenge“, das vom Hilfswerk Caritas international und der Jugendaktion „Wir gegen Rassismus“ im Bistum Trier am 23. April veranstaltet wird, zu hören sein. Und er ist danach auch im Netz auf YouTube & Co. verfügbar“, erklärt Felix Goldinger, Seelsorger der Netzgemeinde und Referent für missionarische Pastoral im Bistum Speyer. Um dabei zu sein, braucht man nur zwei Handys und ein paar Kopfhörer. Audio- und Video-Beiträge können bis zum 11. April 2021 eingereicht werden. Alle dafür benötigten Downloads und eine Anleitung finden sich auf der Webseite http://freude-hilft.de/. Alle, die mit der Netzgemeinde Ostern feiern, können ihren Beitrag auch direkt per Messenger an da_zwischen schicken, „quasi als ganz persönliches Oster-Halleluja“, wie Goldinger sagt.

Die Einnahmen des Charity-Events am 23. April ab 20 Uhr kommen Menschen zugute, die unter menschenunwürdigen Bedingungen in Flüchtlingslagern weltweit leben müssen. Nach Angaben von Caritas International befinden sich 80 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht. Gewalt, Verfolgung und Armut sind die häufigsten Gründe, warum sie ihre Heimat verlassen mussten.

European Solidarity Challenge

Internationale und nationale Musiker*Innen wie Tom Gregory, Gil Ofarim, die Höhner, Cat Ballou, Judy Bailey, Cris Cosmo und Zweierpasch rufen bei der European Solidarity Challenge durch ihre eingesendeten Video-Beiträge gemeinsam mit Jugendchören, Bands und Singer-Songwritern zu Spenden für die geflüchteten Menschen auf Lesbos, in Bangladesch und im Südsudan auf. Während des live moderierten Benefizkonzerts können die Zuschauer*Innen für die weltweite Flüchtlingshilfe von Caritas international spenden und beobachten, wie das Spendenbarometer in die Höhe schnellt und so zahlreiche Hilfsmaßnahmen möglich werden. Bei der ersten European Solidarity Challenge kamen im vergangenen Jahr über 27.000,- € für Menschen in Not zusammen.

Weitere Informationen zur European Solidarity Challenge, den Livestream des Benefiz-Events am 23.04.21 und die Möglichkeit, ab sofort zu spenden gibt es hier: 
www.caritas-international.de/challenge2021

Infos zur Netzgemeinde: https://netzgemeinde-dazwischen.de/

Bistum Speyer
02.04.2021

Diözesanversammlung: Sitzung am 16. April wird abgesagt

Grund ist die krankheitsbedingte Abwesenheit des Bischofs – Generalvikar Andreas Sturm: „Inhaltliche Schwerpunkte werden erst nach Abschluss des Visionsprozesses gesetzt“

Die für den 16. April geplante Vollversammlung der Diözesanversammlung wird abgesagt. Das haben der Vorstand und der Hauptausschuss der Diözesanversammlung beschlossen. Der Grund für die Absage ist die krankheitsbedingte Abwesenheit von Diözesanbischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann. Die nächste Vollversammlung ist für November geplant. „Wir hoffen, dass die Pandemie bis dahin weitgehend überwunden ist und wir uns wieder in einer Präsenzveranstaltung treffen können“, erläutert Gabriele Kemper, die Vorsitzende der Diözesanversammlung.

„Wir suchen jetzt andere Möglichkeiten, um Einsparungen vorzunehmen“, erklärt Generalvikar Andreas Sturm im Blick auf die Planung des Bistumshaushaltes für das Jahr 2022. Gemäß dem Beschluss des Diözesansteuerrats möchte die Diözese dauerhaft ein positives Jahresergebnis zumindest in Höhe des Inflationsausgleichs erreichen. „Inhaltliche Schwerpunkte sollen erst gesetzt werden, wenn der Visionsprozess des Bistums im November dieses Jahres abgeschlossen ist“, macht Generalvikar Andreas Sturm deutlich.

Bistum Speyer
02.04.2021

Geistliche Impulse laden zu visionärem Denken und Handeln ein

Verfasserinnen und Verfasser aus dem gesamten Bistum – Sechs Aspekte im Entwurf der Bistumsvision werden vertieft und ausgedeutet

Das Bischöfliche Ordinariat bietet geistliche Impulse an, die zur inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Entwurf einer Vision für das Bistum Speyer anregen sollen. Im November vergangenen Jahres war der Entwurf auf der Diözesanversammlung des Bistums vorgestellt worden. Seitdem läuft die so genannte Resonanzphase: „Noch bis zum 31. August sind alle eingeladen, eine Rückmeldung zum ersten Textentwurf zu geben und dabei ihre Sichtweisen, Erfahrungen, Einschätzungen und Vorschläge einzubringen“, wirbt Generalvikar Andreas Sturm um Mitwirkung.

Die geistlichen Impulse, die auf der Homepage zum Visionsprozess gelesen und heruntergeladen werden können, wurden von haupt- und ehrenamtlich Engagierten aus dem gesamten Bistum verfasst. Sie können zum Beispiel für Gottesdienste und gemeinsame Gebetszeiten, aber auch zur individuellen Beschäftigung mit dem Entwurf der Bistumsvision genutzt werden. Inhaltlich folgen sie den sechs Aspekten der Bistumsvision, die am Beispiel eines gemeinsamen Hauses verdeutlicht, wie die Kirche von Speyer zu einem Segen für die Menschen werden möchte. So deutet zum Beispiel Christoph Fuhrbach vom Referat Weltkirche in seinem Impuls das gemeinsame Haus als globalen Auftrag: Es stehe für die Verpflichtung zur Solidarität mit denen, deren Häuser Slumhütten sind und denen, die jetzt schon unter den Folgen des Raubbaus an der Natur leiden. Klaus Scheunig aus der Pfarrei Heilig Kreuz in Gersheim lässt mit seinem Impuls seinen Küchentisch von Begegnungen, Streitereien, Gemeinschaft, tiefen Gesprächen und Segen erzählen, während Carsten Leinhäuser aus der Pfarrei Heilig Kreuz in Winnweiler von einem ganz besonderen Garten träumt. In drei kurzen Video-Impulsen von Birgit Wenzl-Heil (Seelsorge in Kindertagesstätten) erklären Kinder in Dingsda-Manier, was für sie eine Werkstatt bedeutet. Und Daniel Zamilski aus der Pfarrei Heiliger Ingobertus in St. Ingbert trifft Gott ganz persönlich in der Stadtkirche und macht die Erfahrung: Gott mag die Stille und ist ziemlich bodenständig. Die Impulse sind so vielfältig wie ihre Verfasserinnen und Verfasser und bergen einen großen Schatz kreativer Einfälle zur Vertiefung der Aussagen im Entwurf der Bistumsvision.

Drei weitere digitale Resonanzveranstaltungen bis zu den Sommerferien

Bis zum Sommer sind drei weitere digitale Resonanzveranstaltungen geplant. „Dabei bieten wir auch Treffen an, bei denen ein Aspekt besonders im Fokus steht, zum Beispiel der Schutz vor sexuellem Missbrauch oder die Frage nach Ökologie und Klimaschutz“, erläutert Felix Goldinger, der Geschäftsführer für den Visionsprozess des Bistums Die Veranstaltungen finden in Form einer Videokonferenz statt, bei der kleine Gruppen den Entwurf der Vision kennenlernen und dazu Resonanz geben können. Daneben besteht die Möglichkeit, jederzeit und auf direktem Weg eine digitale Rückmeldung zum Entwurf der Vision zu geben. „Wir bieten dazu sechs digitale Stimmungsbarometer an, mit denen man schnell und unkompliziert die Bedeutung einzelner Aussagen gewichten kann. Wer etwas mehr Zeit mitbringt, kann den Rückmeldebogen nutzen. Er kann entweder direkt online ausgefüllt oder als ausfüllbare pdf-Datei heruntergeladen werden“, erklärt Goldinger. Ein Materialheft gibt Anregungen, wie man als Gruppe eine gemeinsame Resonanz einbringen kann. Außerdem steht eine immer größer werdende Sammlung an Gottesdienstvorlagen und religionspädagogischen Hilfen bereit. „All das ist auf der Homepage zum Visionsprozess übersichtlich und schnell zu finden“, lädt Goldinger zur Mitwirkung an der Resonanzphase ein.

Geistliche Impulse zum Entwurf der Bistumsvision:

Die nächsten digitalen Resonanzveranstaltungen:

  • Donnerstag, 22. April, 18.30 Uhr: Resonanzveranstaltung mit dem Fokus „Prävention und Schutzkonzepte“ mit der Präventionsbeauftragten Christine Lormes
  • Mittwoch, 19. Mai, 18.30 Uhr: Resonanzveranstaltung mit dem Fokus „Ökologie und Klimaschutz“
  • Donnerstag, 17. Juni, 18.30 Uhr: Resonanzveranstaltung mit dem Fokus aus konkrete Handlungsschritte in der Diözese mit Prof. Michael Seewald, Münster

Anmeldung zu den digitalen Resonanzveranstaltungen:

Alle weiteren Informationen zum Visionsprozess unter:

Home

Bistum Speyer
02.04.2021

Die Karwoche und Ostern am Dom zu Speyer 2021

Gottesdienste werden als Präsenzgottesdienste mit Live-Übertragung gefeiert

Es ist bereit das zweite Osterfest, das unter den Bedingungen der Corona-Pandemie stattfindet. Die Gottesdienste der Kar- und Osterwoche im Dom werden als Präsenzgottesdienste gefeiert. Da der Klinikaufenthalt von Bischof Dr. Wiesemann auf ärztliches Anraten hin verlängert worden ist, werden Weihbischof Otto Georgens und Generalvikar Andreas Sturm die Gottesdienste der Kar- und Ostertage leiten. Die musikalische Gestaltung der Gottesdienste übernimmt die Dommusik Speyer. Voraussetzung für eine Teilnahme ist eine vorherige Anmeldung, die ab dem 25. März über die Dompfarrei Pax Christi möglich ist. Da die Anzahl der Plätze im Dom begrenzt ist, werden die wichtigsten Gottesdienste der Kar- und Osterwoche live übertagen. Gläubige können so über die Homepage des Doms und des Bistums mitfeiern.

Die heiligen drei Tage „Triduum Paschale“ begannen am Gründonnerstag, 1. April. Um 8 Uhr beginnt dieser Tag im Dom mit Lesehore und Laudes, den sogenannten Trauermetten. Ab 19.30 Uhr begannt das Abendmahlsamt mit Weihbischof Otto Georgens. Dieser Gottesdienst konnte über eine Live-Übertragung mitgefeiert werden. 

Der Karfreitag, 2. April beginnt um 8:30 Uhr mit einer Lesehore und Laudes. Um 15 Uhr zelebriert Generalvikar Andreas Sturm die Karfreitagsliturgie. Dieser Gottesdienst wird live aus dem Dom übertragen. Am Karfreitag kann zwischen 10 und 12 Uhr und nach der Karfreitagsliturgie im Dom gebeichtet werden. Mögliche Beichtorte sind die Katharinenkapelle und das westliche Ende des nördlichen Seitenschiffs. Dort kann, jeweils unter Einhaltung des empfohlenen Sicherheitsabstands, ein Beichtgespräch geführt werden.

Die Feier der Auferstehung am Samstag, den 3. April, beginnt um 21 Uhr mit der Osternacht. Zelebrant ist Weihbischof Otto Georgens. Das Osterfeuer wird in der Vorhalle entzündet. Von dort aus wird die brennende Osterkerze in den dunklen Dom getragen. Die Stadt Speyer hat den Gottesdienstbesucherinnen und –besuchern eine Ausnahmegenehmigung von der Ausgangssperre erteilt. Die Osternacht ist das Hauptfest des Kirchenjahres und wird live übertragen, um möglichst vielen Menschen eine Mitfeier an den Bildschirmen zu ermöglichen.

Am Ostersonntag, 4. April, feiert Weihbischof Georgens um 10 Uhr ein Pontifikalamt. Die Pontifikalvesper findet um 16:30 Uhr statt.

Am Ostermontag, 5. April, um 10 Uhr zelebriert Generalvikar Andreas Sturm das Kapitelsamt im Dom.

Für die Gottesdienste der Karwoche und der Ostertage ist eine Anmeldung vorab notwendig. Diese kann ab dem 25. März online unter www.kirchen-in-speyer.de oder über das Pfarramt der Dompfarrei Pax Christi telefonisch unter 06232-102140 oder E-Mail: pfarramt.speyer@bistum-speyer.de erfolgen. Zu den behördlich verordneten Hygieneschutzregeln für Gottesdienste gehört das durchgehende Tagen einer mitgebrachte  Mund-Nase-Bedeckung (KN95/N95, FFP2 oder OP-Masken-Standard), Handdesinfektion und 1,5 Meter Abstand zueinander sind verpflichtend.

Auf folgenden Seiten findet die Live-Übertragung der Gottesdienste statt:

www.bistum-speyer.de

www.dom-zu-speyer.de

https://www.facebook.com/dein.Bistum/

https://www.facebook.com/SpeyererDom

https://www.youtube.com/channel/UCic61UfXuy2eYJG9aAe-uHg

Übersicht zu Angeboten während der Kar- und Ostertage im Bistum Speyer:

https://www.bistum-speyer.de/news/nachrichtenansicht/?no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=22693

Corona-Schutzmaßnahmen im Bistum Speyer während der Kar- und Ostertage:

https://www.bistum-speyer.de/fileadmin/user_upload/1-0-0/Bilder_fuer_alle/Downloads_zu_News/Corona_Unterlagen/Dienstanw.Saarland_26-03-2021/2021-03-16_-_Hinweise_zur_Kar-_und_Osterliturgie_2021.pdf

https://www.bistum-speyer.de/fileadmin/user_upload/1-0-0/Internetredaktion/Corona/Ostern/2021-03-27_-_Dienstanweisung_16_RLP.pdf

https://www.bistum-speyer.de/fileadmin/user_upload/1-0-0/Bilder_fuer_alle/Downloads_zu_News/Corona_Unterlagen/Dienstanw.Saarland_26-03-2021/2021-03-27_-_Dienstanweisung_16_SL.pdf

Bistum Speyer
02.04.2021

Terminkalender des Bistum Speyer im April 2021

Termine und Veranstaltungen

2.4. 15 Uhr Karfreitagsliturgie mit Generalvikar Andreas Sturm im Speyerer Dom.
3.4.21 Uhr Feier der Osternacht mit Weihbischof Otto Georgens im Speyerer Dom.
4.4.10 Uhr Pontifikalamt zum Osterfest mit Weihbischof Otto Georgens im Speyerer Dom. 16.30 Uhr Pontifikalvesper im Speyerer Dom.
5.4.10 Uhr Kapitelsamt zum Ostermontag mit Generalvikar Andreas Sturm im Speyerer Dom.
9. – 10.4.freshX – Ein digitales Seminar für Kirchenentdecker*innen; Weitere Informationen: https://schon-jetzt.de/freshx-zwei-kurse-ein-wochenende/
10.4. 19.30 Uhr „Seekme!“ – Jugendgottesdienst in der Krypta des Speyerer Domes.
10.4.18 Uhr „Halte.Punkt.Kreuz“ – Andacht im Speyerer Dom
12.4.19 Uhr bis 20 Uhr „Brot und Palaver“ – Dialogreihe des BDKJ Speyer. Der BDKJ lädt im zwei-Wochen-Rhythmus Akteur*innen aus Kirche, Politik und Gesellschaft ein, um pünktlich zur Abendessenszeit über aktuelle Themen zu sprechen. Die Veranstaltung findet über Big Blue Button statt. Nächster Termin: 26. April 2021, 19 Uhr bis 20 Uhr
12.4.16 Uhr Pastoralbesuch per Videokonferenz von Domkapitular Franz Vogelgesang in Waldfischbach-Burgalben.
13.4.16 Uhr Pastoralbesuch per Videokonferenz von Domkapitular Franz Vogelgesang in Otterberg.
14.4. 16 Uhr Pastoralbesuch per Videokonferenz von Weihbischof Otto Georgens in Dannstadt-Schauernheim.
14.4.16 Uhr Pastoralbesuch per Videokonferenz von Ordinariatsdirektorin Christine Lambrich in Bobenheim-Roxheim.
15.4.19 Uhr Online-Präsentation der Domwein-Edition 2021 des Dombauvereins Speyer.
15.4. 19 Uhr Abendgebet – Zeit zum Auftanken im Jugendhaus St. Christophorus in Bad Dürkheim. Veranstalter: Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) – Diözesanverband Speyer.
16.4.17 Uhr Diözesanversammlung III (Synodales Gremium auf Diözesanebene) in digitaler Form.
17.4.18 Uhr „Halte.Punkt.Kreuz“ – Andacht im Speyerer Dom
17.4. 14 Uhr bis 17 Uhr Workshop „Neues Geistliches Lied / Begleitung am Klavier“ digital oder im Pfarrheim St. Martin, Elisabethenstr. 1, 67487 St. Martin. Anmeldung/Leitung: Dekanatskantor Horst Christill; Tel. 06341-96898150; E-Mail: horst.christill@bistum-speyer.de
17.4.14.30 Uhr bis 17 Uhr Workshop „Psalmen eine Stimme geben“ digital oder in der Kirche St. Marien in Neustadt. Anmeldung/Leitung: Dekanatskantorin Ariane Schnippering; Tel. 0151-14879962; E-Mail: ariane.schnippering@bistum-speyer.de
17. – 24.4.Ökumenische Woche für das Leben unter dem Thema „Leben im Sterben“.
18.4. Dankgottesdienst mit Weihbischof Otto Georgens in der katholischen Kirche in Jockgrim anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Togofreunde Jockgrim.
18.4. Digitale Diözesankonferenz der Kolpingjugend im Diözesanverband Speyer.
21.4. 11 Uhr Jahrespressekonferenz „Dom zu Speyer 2021“. Ausblick auf Themen und Veranstaltungen.
21.4.16 Uhr Pastoralbesuch per Videokonferenz von Weihbischof Otto Georgens in St. Ingbert.
22.4.16 Uhr Pastoralbesuch per Videokonferenz von Weihbischof Otto Georgens in St. Ingbert-Rohrbach.
22.4. 18.30 Uhr digitaler Resonanzraum „Segensorte“ – Bistum Speyer. Prävention und Schutzkonzepte und die Vision für das Bistum Speyer.
23.4. 16 Uhr Pastoralbesuch per Videokonferenz von Weihbischof Otto Georgens in Feilbingert.
23.4.19.30 Uhr Andacht als Livestream unter dem Thema „Tod im Leben – Leben im Tod“ in der Krypta des Speyerer Domes.
24.4.18 Uhr „Halte.Punkt.Kreuz“ – Andacht im Speyerer Dom
24.4. Online-Delegiertenversammlung des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB), Diözesanverband Speyer.
24.4.14 Uhr bis 17 Uhr Workshop für Organistinnen und Organisten „Leichte Orgelliteratur für den Gottesdienst II“ digital oder in der Pfarrkirche Hl. Kreuz in Winnweiler. Anmeldung/Leitung: Dekanatskantor Siegmar Junker; Tel. 0631-60539; E-Mail: siegmar.junker@bistum-speyer.de
24.4. 14.30 Uhr Pastoralbesuch per Videokonferenz von Domkapitular Franz Vogelgesang in Ramstein.
24.4. 14.30 Uhr Pastoralbesuch per Videokonferenz von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in Klingenmünster.
24.4 .14.30 Uhr Pastoralbesuch per Videokonferenz von Ordinariatsdirektorin Christine Lambrich in Ludwigshafen, Pfarrei Hl. Katharina von Siena.
25.4.10 Uhr und 16 Uhr Firmungen in der Pfarrei Rheinzabern mit Weihbischof Otto Georgens.
24./25.4. 18 Uhr Messfeier, Beginn 24-Stunden-Gebet um Berufungen zur Gebetswoche um geistliche Berufungen in der Kirche des Priesterseminar Speyer;  am 25.4. um 9:30 Uhr, Messfeier mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann; 17 Uhr Ende des Weltgebetstages.
28.4. 10 Uhr Videokonferenz mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Betriebsräten aus unterschiedlichen Betrieben.
28.4.16 Uhr Pastoralbesuch per Videokonferenz von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in Queidersbach.
29.4.16 Uhr Pastoralbesuch per Videokonferenz von Weihbischof Otto Georgens in Bellheim.

Bistum Speyer
02.04.2021

Halte.Punkt.Ostern – Andachten im Dom

Konzept der musikalischen Andachten wird auf Grund des großen Erfolgs weiter geführt

Die „Halte.Punkt“ Andachten gehen weiter. Wie bereits im Advent und der Fastenzeit lädt das Domkapitel nach Ostern weiter zu musikalischen Andachten in den Dom ein. Diese finden nun unter dem Titel „Halte.Punkt.Ostern“ an den drei der Osterwoche folgenden Samstagen jeweils um 18 Uhr im Dom statt. Die musikalische Gestaltung der etwa halbstündigen Wortgottesdienste übernimmt die Dommusik Speyer unter Domkapellmeister Markus Melchiori, der jeweils das Programm zusammengestellt hat.

„Die große Nachfrage nach den bisherigen Andachten zeigt uns, dass die Menschen eine Sehnsucht nach Gebet und Musik in Gemeinschaft haben“, so Domdekan Dr. Christoph Kohl. „Wir freuen uns, dass wir hier im Dom weiterhin ein besonderes Angebot machen können, dass für viele einen Lichtblick in der Corona-Zeit darstellt.“

Die drei kommenden Andachten bieten neben einem geistlichen Impuls und einem gemeinsamen Gebet für die Opfer der Corona-Pandemie ein jeweils unterschiedliches musikalisches Programm. Die erste Andacht „Halte.Punkt.Ostern“ am 10. April wird mit Musik von Johann Sebastian Bach gestaltet. Seine Kantate „Christ lag in Todesbanden“ ist ein Frühwerk und wurde für den Ostersonntag komponiert. Der liturgischen Bestimmung gemäß wird die Auferstehung Christi und der Triumph Gottes über den Tod besungen. Die Solisten Magdalene Harer (Sopran), Franz Vitzthum (Altus), Sebastian Hübner (Tenor) und Matthias Horn (Bass) werden vom Ensemble des Barockorchesters „L´ arpa festante“ begleitet.

Am 17. April erklingt Musik, die früher Bach zugeschrieben wurde, aber aus der Feder von Georg Philipp Telemann stammt: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt“ verdeutlicht die Botschaft des Osterfestes, dass mit der Auferstehung Jesu jedem Menschen das ewige Leben verheißen ist. Tenor Georg Poplutz agiert als Gesangssolist zusammen mit einem kleinen Instrumentalensemble bestehend Barbara Hefele (Violine), Petra Köhs (Violoncello) und Andreas Köhs (Orgel).

Am Samstag, 24. April stehen Gregorianik und symphonische Orgelmusik von Charles-Marie Widor auf dem Programm. Diese Andacht steht unter der Überschrift „Dies ist der Tag, den der Herr gemacht“. Domorganist Markus Eichenlaub gestaltet diesen Gottesdienst zusammen mit der Schola Gregoriana.

  • Samstag, 10.04.2021, 18:00 Uhr
  • Johann Sebastian Bach: „Christ lag in Todesbanden“
  • Kantate für vier Stimmen und Streicher, BWV 4
  • Magdalene Harer, Sopran * Franz Vitzthum, Altus
  • Sebastian Hübner, Tenor * Matthias Horn, Bass
  • Ensemble des Barockorchesters „L´ arpa festante“,
  • Markus Melchiori, Truhenorgel * Joachim Weller, Orgel
  • Samstag, 17.04.2021, 18:00 Uhr
  • Georg Philipp Telemann: Ich weiß, dass mein Erlöser lebt
  • Kantate für Tenor-Solo, Violine und Basso continuo
  • (früher Johann Sebastian Bach zugeschrieben als BWV 160)
  • Georg Poplutz, Tenor
  • Barbara Hefele, Violine * Petra Köhs, Violoncello * Andreas Köhs, Orgel
  • Samstag, 24.04.2021, 18:00 Uhr
  • Haec dies quam fecit Dominus – Das ist der Tag, den der Herr gemacht
  • Gregorianik und symphonische Orgelmusik von Charles-Marie Widor,
  • Charles Tournemire, Marcel Dupré u.a.
  • Schola gregoriana * Markus Eichenlaub, Orgel

Bistum Speyer
02.04.2021

Auszeichnungen für engagierte Schülerinnen

Franziskus- und Maria-Ward-Preis für Abiturientinnen an den bischöflichen Schulen

Verleihung des der Franziskus-Preises (v.l.): Lena Dowidat, Clara Günther, Katrin Lossen, Anika Oster, Sr. Wiltrud Frisch, Frau Dr. Irina Kreusch.
Foto: C. Nebe

Landau / Kaiserslautern – An den beiden bischöflichen Gymnasien im Bistum Speyer, der Maria-Ward-Schule in Landau und dem St.-Franziskus-Gymnasium in Kaiserslautern wurden in der letzten Woche die Abiturzeugnisse verliehen. Einzelne Schülerinnen beider Schulen wurden mit Preisen für ihr besonderes Engagement ausgezeichnet.

Lovisa Matros mit Maria-Ward-Preis ausgezeichnet

An der Maria-Ward-Schule haben 81 Schülerinnen die Abiturprüfungen bestanden. Ihre Abiturzeugnisse wurden ihnen im Rahmen eines Gottesdienstes überreicht. Weil nur 100 Personen zugelassen waren, konnten Eltern, Freunde und Angehörige und auch die meisten Lehrer nur per Livestream an der Feier teilnehmen. Im Rahmen des Gottesdienstes erhielt Lovisa Matros von Generalvikar Andreas Sturm den Maria-Ward-Preis. In der Laudatio wurde ihr sozialer und politischer Einsatz hervorgehoben, den sie etwa bei der Organisation von Kleidertauschbörsen gezeigt hat.

Der Maria-Ward-Preis wird seit 2014 jährlich jeweils einer Abgängerin des Gymnasiums und der Realschule verliehen, die sich durch überdurchschnittlichen Einsatz für die Schulgemeinschaft ausgezeichnet haben. Neben der Urkunde des Bischofs, die auch von der Provinzoberin der Congregatio Jesu (Maria-Ward-Schwestern) unterschreiben ist, gehören ein Sachpreis und eine besondere Domführung zur Auszeichnung.

Erstmalig Franziskus-Preis für vier Schülerinnen

Auch an den beiden St.-Franziskus-Schulen in Kaiserslautern wurde ein bischöflicher Preis verliehen – erstmals in diesem Jahr. In der Erklärung zum Franziskus-Preis heißt es: „Der Bischof von Speyer und die Schwestern der Dillinger Franziskanerinnen stiften jedes Jahr den Franziskus-Preis für eine Abiturientin und eine Schülerin, die die Mittlere Reife erlangt hat. Sie haben sich im Sinne des heiligen Franziskus während ihrer Schulzeit in besonderer Weise für eine lebendige Schulgemeinschaft und für den Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung auch über den Rahmen der Schule hinaus eingesetzt. Der Preis will diesem herausragenden Engagement Anerkennung und Beachtung geben.“ Die Dillinger Franziskanerinnen waren Trägerinnen der Schulen, bevor diese im vergangenen Jahr in die Trägerschaft des Bistums Speyer übergegangen sind.

In diesem Jahr wurde der Franziskus-Preis gleich vier Abiturientinnen zuteil: Lena Dowidat, Clara Günther, Katrin Lossen und Anika Oster haben im Umwelt-Arbeitskreis unter anderem ein Müllkonzept für ihre Schule erarbeitet. Sie konnten die Urkunde bei der Zeugnisverleihung am Samstagvormittag von Ordinariatsdirektorin Dr. Irina Kreusch entgegennehmen. Auch in Kaiserlautern fand die Abiturfeier für die 83 ehemaligen Schülerinnen in einer reduzierten Form statt, konnte von den Familien aber am Bildschirm mitverfolgt werden.

Die Auszeichnungen für die Absolventinnen der Mittleren Reife werden zum Ende des Schuljahres Anfang Juli 2021 verliehen werden.

Text: Bistum Speyer Foto: C. Nebe
02.04.2021

„Selbst das Abendmahl feiern wir gemeinsam vor dem Bildschirm“

Ein Jahr Corona-Pandemie: Einige Kirchengemeinden der Landeskirche verkünden die frohe Botschaft seitdem kontinuierlich digital, zum Beispiel die Kirchengemeinde der Friedenskirche Kaiserslautern. Pfarrer Tilmann Grabinski erzählt von Erfahrungen und Erfolgen.

Kaiserslautern (lk) – Regelmäßig und kontinuierlich verbreitet die Gemeinde der Friedenskirche Kaiserslautern, die im Uni-Wohngebiet ansässig ist, seit März 2020 Live-Gottesdienste sowie digitale Kulturveranstaltungen. Im Interview mit Katja Edelmann erzählt der Kaiserslauterer Pfarrer Tilmann Grabinski, wie und warum seine Gemeinde zur „Digitalgemeinde“ geworden ist.

Herr Grabinski, Ihre Kirchengemeinde war und ist einer der kontinuierlichen Sender von digitalen Verkündigungsangeboten seit Beginn der Corona-Pandemie. Stellvertretend für alle evangelischen Gemeinden in Kaiserslautern strahlen Sie jeden Sonntag um 10.30 Uhr einen Gottesdienst live aus. Was haben Sie im ersten Jahr digitale Kirche erlebt?

Tilmann Grabinski: Gleich zu Beginn der Corona-Maßnahmen im März 2020 hat ein Team bei uns mit zunächst einfachen Mitteln den sonntäglichen Gottesdienst online und live zur Verfügung gestellt. Unser Technikteam hat von Anfang an mit großer Begeisterung und großem Einsatz die Streams möglich gemacht und kontinuierlich an Verbesserungen gearbeitet. Über den YouTube-Kanal „Kirchen in und um Kaiserslautern“, der damals mit den anderen Kirchengemeinden der Stadt eingerichtet wurde, und über den Offenen Kanal Kaiserslautern können Gemeindeglieder und Gäste die Gottesdienste von zu Hause aus mitfeiern. Selbst das Abendmahl wird gemeinsam sowohl von der Gemeinde vor Ort in der Kirche als auch von der Gemeinde am Bildschirm gefeiert. Material für Mitmachaktionen im Familiengottesdienst können die Eltern im Vorfeld abholen und so von zu Hause aus mitfeiern.

Wie viele Zuschauerinnen und Zuschauer erreichen Sie mit dem Format?

Grabinski: Der YouTube-Kanal hat insgesamt über alle Gemeinden, die beteiligt sind, mehr als 400 Abonnentinnen und Abonnenten sowie 68.000 Aufrufe zu verzeichnen. Was unsere Live-Gottesdienste angeht, schwankt die Anzahl der Live-Teilnahmen zwischen 30 und deutlich über 100. Nach der Live-Übertragung haben wir zusätzlich zwischen 110 und 800 Klicks. Selbst wenn nicht jeder die ganze Zeit schaut, haben unsere gestreamten Gottesdienste unsere Gottesdienstgemeinde in diesen Zeiten deutlich vergrößert.

Haben Sie neue Personengruppen erreicht, die nicht zum Gottesdienst vor Ort gekommen wären?

Grabinski: Wir bekommen nicht wirklich viele Rückmeldungen, aber zum Beispiel waren Tauffamilien oder Familien von Konfirmanden sehr froh, ihren Gästen, die wegen Teilnahmebeschränkungen nicht kommen durften, den Stream anbieten zu können. Auch Vorträge und Konzerte wurden sehr gut angenommen, sowohl live als auch bis zu 800 Aufrufe im Nachhinein.

Welches Format oder welcher Gottesdienst hat die größte digitale Resonanz bekommen?

Grabinski: Der Online-Vortrag „Der Bibelraucher“ im September 2020 mit einem ehemaligen Strafgefangenen, der die Bibel für sich entdeckt hat, wurde über YouTube 800 Mal aufgerufen. Aber auch der allererste gestreamte Gottesdienst sowie der Familiengottesdienst an Heilig Abend waren sehr erfolgreich.

YouTube-Kanal Kirchen in Kaiserslautern http://live.kirchen-in-kl.de/

EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (Protestantische Landeskirche)
02.04.2021

Kirche

VIA CRUCIS – Eine Karfreitagsmeditation

Karfreitag. Ein Tag, an dem Millionen Menschen daran denken, wie selbst der Gottmensch Jesus starb. Worte kommen bei diesem Geschehen schnell an ihre Grenzen. So geht es Menschen immer, wenn sie mit echtem Leid und göttlichem Geheimnis konfrontiert sind. In diesen Momenten brauchen wir weniger Erklärungen, sondern mehr Begegnung, mit unserem Körper, unseren Augen und unserem Herzen.

Landau – Der Kreuzweg Jesu wurde in der Kirchengeschichte oft als bildliche Meditation genutzt, um den Betrachter auch visuell mit dem Leidensweg Jesu zu konfrontieren. Es ist ein Miterleben des Leidens und Sterbens der zentralen Figur des Christentums. In der Tradition besteht der Kreuzweg aus 14 Stationen. VIA CRUCIS beschränkt sich auf zentrale Punkte der biblischen Überlieferung und besteht aus sechs Stationen.

VIA CRUCIS verfolgt das Ziel, mittels Kunst, Musik und gesprochenen Texten das Karfreitagsgeschehen neu erlebbar zu machen. Jeder Besucher hat die Möglichkeit einzelne Stationen des Kreuzweges Jesu sowohl visuell, als auch hörbar, zu erleben. Eine Gruppe verschiedener Musiker und (Wort-) Künstler und Künstlerinnen aus der Mosaikkirche Gießen und der  Er-lebt Gemeinde Landau haben in den letzten Wochen gemeinsam daran gearbeitet und diese besondere Mediation möglich gemacht.

Vom 30. März bis zum 3. April wird es im erlebt Forum Landau die Möglichkeit geben, die Karfreitagsmeditation in kleinen Gruppen zu durchlaufen. Sie dauert ca. 45 Minuten und wird ab 8 Jahren empfohlen. Die Zeiträume sind Dienstag bis Freitag 10 bis 22 Uhr und am Samstag von 8 bis 15 Uhr. Der Besuch ist nur nach vorheriger Anmeldung unter er-lebt.de möglich. Neben der Möglichkeit, die Meditation live vor Ort zu erleben, gibt es ab dem 29. März auch die Möglichkeit, Musik und Texte über Spotify zu hören.

Die Ostergottesdienste der Er-lebt Gemeinde finden am 4. April um 9:15 Uhr und um 11:30 Uhr statt. Zur Teilnahme am Gottesdienst ist eine Anmeldung unter er-lebt.de notwendig.

Weitere Informationen finden Sie unter er-lebt.de und unter instagram.de/erlebtlandau.

Er-lebt Gemeinde Landau

Er-lebt Gemeinde Landau
29.03.2021

„Das Weizenkorn muss sterben“

Videoandachten in der Karwoche

Speyer – Von Palmsonntag, dem 28.3, bis zu Ostersonntag, dem 4.4., erscheinen sechs grenzüberschreitende ökumenische Videoandachten. Die Andachten erscheinen zweisprachig in den sozialen Medien, in deutscher und französischer Sprache. Initiatoren sind Diakon Andreas Roth, Bad Bergzabern und Pfarrerin Annette Ruby, Wissembourg. Unter dem Leitthema „Das Weizenkorn muss sterben“ wird Jesus auf seinem Weg nach Jerusalem begleitet.

Beispielsweise in der Form von Taizé-Feiern veranstalten Diakon Andreas Roth und Pfarrerin Annette Ruby bereits seit einigen Jahren gemeinsame ökumenische Projekte. Da aufgrund der Pandemie die persönliche Zusammenkunft beträchtlich erschwert ist, kam schnell der Gedanke auf, diesmal ein digitales Format zu entwickeln. Und selbst hier zeigte die Pandemie ihre Auswirkungen: So mussten die musikalischen Programmteile in denkbar kleinster Besetzung eingespielt werden, um den behördlichen Vorgaben gerecht zu werden. Diakon Roth zeigt sich erleichtert, dass dies den Umständen entsprechend gut geklappt hat: „Beim Anhören der Lieder bekam ich sofort eine Gänsehaut. Das ist eine schöne Bereicherung für die Passionsandachten!“

Passend zum Thema des Weizenkorns wurden die Geistlichen jeweils in einem Garten ihrer Wahl aufgenommen. Neben Diakon Roth und Pfarrerin Ruby sind Pfarrerin Anne Epting aus Hunspach, Pfarrerin Angela Fabian aus Bad Bergzabern, Pater Jean-Marc Bottais und Pfarrer Tobias Heil mit Andachten vertreten. Die Andachten erscheinen am 28.3, 30.3, 31.3, 1.4, .2.4 und 4.4, beispielsweise auf Facebook und YouTube.

Links:
https://www.facebook.com/dein.Bistum
https://www.youtube.com/c/BistumSpeyerdeinBistum

Zum Trailer: https://tinyurl.com/Weizenkorn

Bistum Speyer
29.03.2021

Der Dombauverein präsentiert neue Domwein-Edition

Die Vorstellung und Verkostung findet in diesem Jahr Online statt

Domwein und Sekt aus dem Jahr 2020
Foto: Speyer 24/7 News

Speyer – Auch in diesem Jahr bietet der Dombauverein wieder eine neue Domweinedition an. Der besondere Charme dieser Weine liegt darin, dass man mit dem Genuss dieser Wein etwas Gutes tun kann: Vom Verkaufsspreis von je 7,50 Euro gehen jeweils 2 Euro direkt an den Dombauverein und kommen damit dem Bauerhalt des Doms zu Gute. Auf Grund der Corona-Pandemie findet die Präsentation der Domwein-Edition 2021 nicht, wie ursprünglich geplant, als Präsenzveranstaltung statt, sondern im Rahmen einer öffentlichen Online-Veranstaltung. Am Donnerstag, 15. April ab 19 Uhr sind alle Interessierten zur Präsentation der Weine in einer gemeinsamen Videokonferenz eingeladen. Der Veranstaltungsraum ist über den Link https://konferenz.bbb3.de/b/dom-zvc-4nw-ik3 zugänglich. Im Vorfeld besteht die Möglichkeit, sich auf verschiedenen Wegen ein Probierpaket zu sichern, so dass man die Weine live mit verkosten kann.

Vorstandsvorsitzender des Dombauverein, Dr. Gottfried Jung
Foto: Speyer 24/7 News

Der Vorstandsvorsitzende des Dombauvereins, Dr. Gottfried Jung, führt durch die Veranstaltung. Traditionsgemäß wird Bürgermeisterin Monika Kabs ein Grußwort sprechen. Im Anschluss wird die pfälzische Weinkönigin Saskia Teichert einen Gruß überbringen und die Weine würdigen. An dieser Stelle ist die erste Verkostung der Weine vorgesehen. Steven Kärgel von der Winzervereinigung Deidesheim wird den ausgewählten Weißwein, Ralf Anselmann vom Weingut Werner Anselmann den diesjährigen roten Domwein noch etwas detaillierter vorstellen. Der Künstler Oliver Schollenberger sorgt in diesem Jahr dafür, dass die Weine durch künstlerisch gestaltete Etiketten auch optisch etwas zu bieten haben. Als Maler der Dombilder stellt er seine Werke vor. Den Abschluss bilden zum Rahmen des Abends passende Ausführungen von Weihbischof Otto Georgens zum Thema „Bibel und Wein“. Für den musikalischen Rahmen sorgt die Musikschule Speyer, in diesem Fall über Videoeinspielungen. Dazwischen ist immer wieder reichlich Gelegenheit zum Verkosten der Weine.

Damit es keine trockene Angelegenheit wird: Die Probierpakete

Domwein und Sekt aus dem Jahr 2020.
Foto: Speyer 24/7 News

Wie bereits im vergangenen Jahr stammen die Domweine vom Winzerverein Deidesheim und vom Weingut Werner Anselmann aus Edesheim. Beide Weingüter haben ein Domweinpaket mit je drei Flaschen Riesling und drei Flaschen Spätburgunder „geschnürt“, das in ihren Online-Shops bestellt werden kann und portofrei zugesandt wird. Der Online-Shop des Weinguts Anselmann ist per Telefon 06323-94120 oder Email: info@weingut-anselmann.de, des Winzervereins Deidesheim per Telefon 06326 / 9688-0 oder Email: info@winzervereindeidesheim.de, zu erreichen.

Die Weine können auch nach vorheriger telefonischer Anfrage in der Dom-Info, Domplatz 1b, in Speyer abgeholt werden. Dies ist vorbehaltlich der geltenden Corona-Schutzregeln während der üblichen Geschäftszeiten und bei vorheriger Terminvereinbarung möglich. Die Dom-Info ist unter 06232-102111 oder per Mail an info@dom-zu-speyer.de zu erreichen.

Feine Mineralität und Aromenfülle: Zu den beiden Domweinen

Die Etiketten der neuen Domwein-Edition, gestaltet von Oliver Schollenberger

Aus der Lage Forster Mariengarten kommt ein Riesling des Winzervereins Deidesheim. Der Forster Mariengarten liegt gute 200 Meter über dem Meeresspiegel und ist rund 350 Hektar groß. Die Reben wachsen hier auf Lehm, Kalk, Letten und Lehm. Die Weine, die aus der Großlage hervorgehen, sind sowohl von einer feinen Mineralität als auch von einer saftigen Frucht geprägt. Unser Forster Mariengarten Riesling QbA trocken in Bio-Qualität zeigt in der Nase Aromen von grünem Apfel, Aprikose und etwas Passionsfrucht. Am Gaumen kommen saftige Noten von heimischen Früchten wie Pfirsich, Quitte und Zitrus, gepaart mit zarten, mineralischen Noten, zum Vorschein. Die filigrane Säure ist harmonisch eingebunden und betont den schlanken und frischen Charakter des Weines. Genießen Sie einen lagentypischen Mittelhaardt-Riesling aus der Genusshochburg Deidesheim an der Weinstraße, welche von der großartigen Tradition des ältesten Winzervereins der Pfalz und der engagierten Arbeit der Winzer & Kellermeister geprägt ist.

Aus der Lage Edesheimer Schloss stammt ein Spätburgunder des Weinguts Werner Anselman. Es ist ein kraftvoller, sortentypischer Spätburgunder mit einer charakteristischen, rubinroten Farbe. Das ausdrucksvolle und kräftige Bukett präsentiert sich sehr fruchtbetont und erinnert an Erdbeeren, Himbeeren und Kirschen und besitzt eine florale, an Veilchen erinnernde Note. Im Mund zeigt sich der Wein sehr samtig und gehaltvoll. Der kräftige Alkoholgehalt und die reiche Aromenfülle verleihen dem Wein große Komplexität, sehr harmonisch im Geschmack mit reifen Tanninen. Die Lage Edesheimer Schloss ist eine besondere Einzellage mitten im Ort Edesheim. Sie ist komplett von einer hohen, alten Sandsteinmauer umgeben. Im Zentrum des Areals befindet sich das historische Schloss Edesheim. Zwischen Schloss und Mauer befinden sich gut 3 ha Weinberge. Hier werden nur traditionelle Rebsorten wie Spätburgunder, Gewürztraminer und Riesling angepflanzt. Das Schloss war lange Zeit Sitz der Verwalter der Fürstbischöfe von Speyer.

Die Etiketten der neuen Domwein-Edition, gestaltet von Oliver Schollenberger

Das Auge trinkt mit: Die Etiketten

Traditionell zeichnen sich die Domweine nicht nur durch ihren Geschmack, sondern auch durch die Etiketten auf den Flaschen aus, da diese mit Motiven Pfälzer Künstler versehen sind. In den letzten Jahren waren es Motive des Speyerer Malers Johannes Doerr. Auf den Etiketten für die Domweinedition 2021 befinden sich Motive des Künstlers Oliver Schollenberger aus Dudenhofen. In den Tagen vor und nach dem 15. April werden verschiedene seiner Werke, die sich mit dem Dom beschäftigen, im Schaufenster der Werbeagentur Aviva Beisel in der Landauer Straße 37 in Speyer ausgestellt sein. Sie sind käuflich zu erwerben.

Text: Bistum Speyer Foto: Speyer 24/7 News Etiketten: Oliver Schollenberger
29.03.2021

Virtuelle Lesung aus dem Bibelhaus Neustadt zu Luther 1521 in Worms

Michael Landgraf, Neustadter Schriftsteller und Bibelbeauftragter der Evangelischen Kirche der Pfalz lädt ein zu einer virtuellen Lesung.

Speyer/Neustadt/Wstr. (lk) – Der Auftritt von Martin Luther am 17. und 18. April 1521 auf dem Reichstag zu Worms war ein epochemachendes Ereignis. Erstmals berief sich einer vor den Mächtigen seiner Zeit auf sein Gewissen, das an die Bibel gebunden sei. Luther legte damit den Grundstein für das, was heute unter Gewissensfreiheit verstanden wird. Dabei war dieser Auftritt alles andere als ungefährlich. Die Einladung durch Kaiser Karl V. war widerwillig, denn Luthers Landesherr Friedrich der Weise hatte sie bei Karls Wahl zum deutschen König erzwungen. Viele erinnerten sich an eine ähnliche Situation, denn hundert Jahre zuvor wurde der vom damaligen deutschen König Sigismund eingeladene Reformator Johannes Hus auf dem Konzil von Konstanz kurzerhand verbrannt.

Aufgearbeitet und in Romanform allgemeinverständlich niedergeschrieben hat diese Ereignisse von 1521 Michael Landgraf, Neustadter Schriftsteller und Bibelbeauftragter der Evangelischen Kirche der Pfalz, in seinem Roman „Der Protestant“ (Wellhöfer-Verlag). Da ihm das Jubiläum wichtig ist, hat er mit Werner Harke vom Offenen Kanal Weinstraße einen Kurzfilm gedreht.

„Erst der Auftritt von Luther in Worms hat viele von der Idee der Reformation und der dort formulierten Gewissensfreiheit überzeugt“, ist sich Landgraf sicher. Warum der Film im Bibelmuseum gedreht wurde, hat einen weiteren Grund. „In Worms wurde gegen Luther die Reichsacht verhängt. Daher versteckte man ihn danach auf der Wartburg in Thüringen. Dort konnte er in Ruhe das Neue Testament in ein verständliches Deutsch übersetzen – das zweite Großereignis, das 1521 gefeiert wird.“

Die Sendetermine des Films „Martin Luther 1521 in Worms – Lesung aus ‚Der Protestant‘ von und mit Michael Landgraf“ im Offenen Kanal Weinstraße sind der 17. April, 19:05 Uhr und der 18. April, 14:00 Uhr. Danach ist der Film auf Youtube abrufbar.

Mehr dazu: Youtube

EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (Protestantische Landeskirche)
29.03.2021

Abitur 2021: „Gut im Abgang“

68 Schülerinnen und Schüler des Evangelischen Trifelsgymnasiums in Annweiler haben erfolgreich das Abitur absolviert. Schulleiter Steffen Jung verabschiedete sie bei einem Corona-konformen Gottesdienst.

Gut im Abgang: Das Evangelische Trifelsgymnasium würdigt Abiturientinnen und Abiturienten im Abschiedsgottesdienst.
Foto: ETGA/Heintz/lk.

Annweiler (ETGA/lk) – Der Abitur-Jahrgang 2021 des Evangelischen Trifelsgymnasiums in Annweiler erlebte seinen Schulabschluss Corona-konform, wenn auch in anderer Form als die Jahrgänge bis 2019. „Statt Kursfahrten, Abifeier und Mottowoche sind ‚Maskenpflicht, Schulschließung und Fernunterricht‘ zu neuen Realitäten geworden“, sagte Schulleiter Steffen Jung bei der Verabschiedung im Gottesdienst. Dieser fand unter Beachtung der Hygiene-Regeln am vergangenen Samstag in der Aula der Schule statt. Die Evangelische Kirche der Pfalz ist Träger der Schule.

Sehr dankbar erinnerte sich der Schulleiter an Konzerte von Orchester und Big-Band, an Chorsängerinnen und Solostimmen. „Ein Beispiel: Die Andorra-Aufführung am Buß-und Bettag mit der Theater-AG sorgte landeskirchenweit für positive Resonanz. Auch die Konzertveranstaltung in Kooperation mit Amnesty International wurde von Schülerinnen aus euren Reihen organisiert“, sagte Jung, der die Darbietungen „als gebannter Zuhörer und Zuschauer in der Aula verfolgte“. Auch landesweit hätten die Projekte des Jahrgangs im Interesse der Öffentlichkeit gestanden: „Ihr habt mit dem Schwerpunkt Kunst am Rheinland-Pfalz-Tag 2019 in Annweiler gewirkt und bundesweit mit euren Street-Art-Puppen im ARD-Gottesdienst von Brot für die Welt im Dezember 2020. Euer Abiturjahrgang hat das Außenbild unserer Schule sehr positiv geprägt“, sagte Jung mit großer Dankbarkeit und Stolz.

Aula, Abschied, Abiwein: Das Trifelsgymnasium ist stolz auf seine Absolventinnen und Absolventen.
Foto: ETGA/Heintz/lk.

Im Anschluss an den Gottesdienst erhielten 68 Abiturientinnen und Abiturienten im Freien ihre Zeugnisse und eine „Schultüte“, die die Tutorinnen und Tutoren ihnen auf den weiteren Lebensweg mitgeben. Darin enthalten waren ein Segenskärtchen, eine Kerze, ein Rebzweig, eine Flasche Piccolo Riesling Kabinett sowie die schriftlichen Reden der Ehrengäste, die nicht vorgetragen werden konnten.
Unter Beachtung der Abstands- und Hygieneregeln hatte die Fachschaft Religion mit Schulleiter Jung den Abitur-Gottesdienst für die Schülerinnen und Schüler der 13. Klasse organisiert. Passend zum Motto des Abitur-Jahrgangs „Riesling KABInett – Gut im Abgang“ wurde das Bibelwort „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben“ ausgelegt und auf die Situation der Absolventinnen und Absolventen bezogen. Eltern und Lehrkräfte zu Hause konnten den Gottesdienst im Livestream über das digitale Schulportal mitfeiern.

Abiwein und Selbstbewusstsein

In der schriftlichen Rede blickten die Jahrgangssprecher Simon, Marc und Luise auf neun Jahre gemeinsame Schulzeit zurück, besonders aber auf den Verzicht „auf die Highlights der Oberstufe“ während der Corona-Pandemie: „Trotzdem hat uns diese Zeit als Stufe noch enger zusammengeschweißt und gemeinsam haben wir das Beste daraus gemacht“, formulierten die Vertreterinnen und Vertreter des Jahrgangs. „Wir waren nicht nur gut im Abgang, sondern auch gut in der Planung und Umsetzung unserer Ideen und Aktionen“, formulierte das Trio. Der Jahrgang hatte einen Riesling Kabinett als Abiwein kreiert, das Etikett selbst gestaltet und fast 2.000 Flaschen davon verkauft, um Andenken an den Jahrgang zu finanzieren. Eine Wetterfahne „Abi 2021“ und mehr als 300 Schoppengläser mit Logo „werden uns mit Sicherheit auf weiteren Wegen und Schorle-Wanderungen begleiten“.

Wie am Anfang so am Ende der Schulzeit: Die Schülerinnen und Schüler erhalten eine Schultüte.
Foto: ETGA/Heintz/lk.

In diesem Jahr absolvierten und bestanden 34 Schülerinnen und 34 Schüler am Evangelischen Trifelsgymnasium das Abitur. Der Notendurchschnitt liegt bei 2,3 – erneut etwas über dem Abiturdurchschnitt der letzten Jahre in Rheinland-Pfalz.

Den Preis der Landeskirche für das beste Abitur erhielten Lara Giebel und Niklas Joseph. Giebel wurde zudem mit dem Scheffelpreis für die beste Leistung im Fach Deutsch und gemeinsam mit Marlene Seel mit dem Beran-Preis für besondere Leistungen in Bildender Kunst ausgezeichnet. Tim Schrody und Niklas Joseph erhielten für die beste Leistung im Fach Mathematik und für besondere Leistungen im Fach Physik jeweils zwei Auszeichnungen. Elias Burkhart wurde für die besten Leistungen im Fach Chemie geehrt, Johann Hoffmann für die beste Leistung in Französisch. Für die beste Leistung im Fach Geschichte wurde Paul Schwarzmüller gewürdigt, Simon Wettstein erhielt den Preis der Kultusministerin für besonderes schulisches Engagement.
Bildungsdezernent Claus Müller, der im Landeskirchenrat für das Evangelische Trifelsgymnasium verantwortlich ist, brachte in einem schriftlichen Grußwort seine Wertschätzung und den Glückwunsch für die jungen Erwachsenen zum Ausdruck: „Sie haben das letzte Schuljahr und die Abiturprüfungen unter widrigen äußeren Umständen absolviert und damit bewiesen, dass Sie auch schwierige Situationen meistern können“, so der Oberkirchenrat. „Nehmen Sie dieses Selbstbewusstsein mit, wo immer Ihr Lebensweg Sie hinführen mag.“

Mehr Infos: https://www.trifelsgymnasium.de/

29.03.2021

„Tägliche Digitalandacht ist der Dauerbrenner“

Tilman Grabinski und das Team der Friedenskirche Kaiserslautern produzieren jede Woche einen Online-Gottesdienst.
Foto: lk/Bergmann.

Seit einem Jahr in der Corona-Pandemie: Einige Kirchengemeinden der Landeskirche verkünden die frohe Botschaft seitdem kontinuierlich digital, zum Beispiel die Kirchengemeinde Sausenheim-Neuleiningen. Pfarrer Christopher Markutzik erzählt von Erfahrungen und Erfolgen.
Sausenheim/Neuleiningen (lk). Wie unser tägliches Brot verbreiten die Kirchengemeinden Sausenheim, Neuleiningen und Grünstadt seit März 2020 jeden Tag eine digitale Andacht über die Webseite, die Social-Media-Kanäle und eine Telefon-Hotline. Im Interview mit Katja Edelmann erzählt der Sausenheimer Pfarrer Christopher Markutzik, wie und warum seine Gemeinde zur „Digitalgemeinde“ geworden ist.

Herr Markutzik, Ihre Kirchengemeinden waren und sind einer der kontinuierlichen Sender von digitalen Verkündigungsangeboten seit Beginn der Corona-Pandemie. Sie bespielen drei Facebook-Seiten, Instagram-Accounts sowie einen YouTube-Kanal. Was haben Sie im ersten Jahr digitale Kirche erlebt?

Christopher Markutzik: Am 13. März 2020, als die Gottesdienste verboten wurden, hat meine Frau Eva mich ganz schön angeschubst und gesagt: „Da muss du was machen“. Seitdem hat sich eine eigene „Digital-Gemeinde“ geformt, die vor allem die geringe Barriere zu den Formaten schätzt. Wir erleben, dass auch bei den analogen Gottesdienste und Andachten eine reduzierte Anzahl von Personen kommt. Hier können wir ein digitales Angebot schaffen, das weiterhin den Kontakt ermöglicht. Die Online-Gottesdienste haben einen relativ festen Stamm von Menschen, die einschalten. Als Dauerbrenner etabliert hat sich die tägliche Andacht, die durchs Internet und analog über das Telefon abgehört werden kann. Inzwischen haben wir die Produktion mit einer studentischen Hilfskraft verankert, nachdem unser ehemaliger Vikar Max Niessner in diesem März als Pfarrer nach Birkenheide gegangen ist.

Was stärkt Sie bei der Arbeit, die Sie mit digitalen Formaten haben?

Letztlich sind es die vielen Rückmeldungen, die wir bekommen. Das sind nicht die kirchlich üblichen „vielen Rückmeldungen“, die wir uns manchmal einbilden, sondern ganz konkrete: Zum Beispiel schaltet sich eine Dame aus dem italienischen Piemont immer wieder zu. Sie hat uns zufällig gefunden. Wir alle vermissen die Normalität vor Corona, aber es hat sich in diesem Jahr auch sinnvoll angefühlt, in diese Arbeit einzusteigen. Es war von Vorteil, dass die Sausenheimer schon eine Facebook-Seite hatten und eine ehrenamtliche Mitarbeiterin aus Kirchheim die Inhalte auch rege teilt. Die Vernetzung – digital wie in echt – macht sich in Nachfrage, aber auch im Angebot bemerkbar.

Wie die Frau in Italien können Ihre Angebote also Personen erreichen, die nicht in einen „normalen“ Gottesdienst in Ihrer Gemeinde gekommen wären. Beobachten Sie noch weitere neue Nutzerinnen und Nutzer?

Einige neue Personen, die wir erreicht haben, sind katholische Mitchristinnen und Mitchristen aus der Region. Sie sind über den Podcast beteiligt. Das ist übrigens ein großes Plus in dieser Zeit: digitale Formate senken die Hürden und stärken die Gemeinsamkeit in einer ohnehin sehr guten ökumenischen Zusammenarbeit. Eine weitere neue Publikumsgruppe konnten wir in Sausenheim über die „Feierabendtreff“-Veranstaltungen mit uns bekannt machen. Das sind ZOOM-Formate, die eine analoge Veranstaltung „digitalisieren“. Denn üblicherweise haben wir im Sommer an fünf Donnerstagen einen Weinausschank an der Kirche, der gut besucht ist. Dieses Format haben wir im vergangenen Sommer in drei Online-Weinproben mit Musik umgebaut. Im Dezember haben wir das Format über das übliche Weihnachtskonzert und im Februar über einen Faschingsveranstaltung gestülpt. Hier haben sich – geschätzt – zwei Drittel der Teilnehmenden nicht aus dem engeren kirchlichen Umfeld ergeben. In Zahlen waren das bis zu 95 Zoom-Zugriffe mit zwei bis vier Personen, die zugeschaut haben. Zumindest diese Digitalveranstaltung bringt also eine ganze Reihe an „neuen Gesichtern“, wenn auch verpixelt.

Wenn wir gerade über die Reichweiten sprechen: Welche Formate oder welche Veranstaltung haben die größte Resonanz bei den Digitalnutzerinnen und -nutzer bekommen?
Witzigerweise das allererste Video! Das liegt eventuell am Titel, der stark an „Wuhan“ erinnert mit „Wuuaaaahh, es geht los!“ (lacht). Auch die ersten Angebote im März 2020 sind durch die Decke gegangen. Auch haben sich die Gottesdienste letztes Jahr in der Karwoche und Ostern, an Heiligabend und der diesjährige Faschingsgottesdienst als Spitzenreiter gezeigt. Dazwischen wurden kleine Witzfilmchen in die Top 20 von inzwischen über 450 Videos gepusht. Es war einfach viel, das gut funktioniert hat.
Was ist dem digitalen Publikum am wichtigsten bei Ihren Angeboten? Warum schauen und hören immer wieder Leute zu?

Das treuste und breiteste Spektrum an Nutzerinnen und Nutzern haben wir aus meiner Sicht bei den täglichen Andachten, die sich inzwischen zu einer regionalen Geschichte ausgeweitet haben. Mittlerweile sind rund 25 Autorinnen und Autoren beteiligt, die sich aus ganz unterschiedlichen Richtungen, Altersgruppen und Konfessionen zusammensetzen. Der Ursprung waren Teams aus Hauptamtlichen der protestantischen Kirchenregion Grünstadt und der in etwa gleich großen katholischen Pfarrei Hl. Elisabeth. Inzwischen sind Kolleginnen und Kollegen auch über die Region hinaus sowie Ehrenamtliche beider Konfessionen beteiligt. Der Stil der Andachten ist dementsprechend bunt und authentisch. Wir geben lediglich Länge, Musik, Gebet und einen biblischen Text an die Hand.
Gerade über das Telefon läuft die Andacht stabil gut bei zirka 100 Anrufen am Tag. Dazu kommen dann zwischen 80 und 120 Online-Aufrufe der Andacht – alles relativ stabil. Natürlich erkennt man bei den YouTube-Aufrufen die Tendenz zu „kleinen Andachtsstars“, also Menschen, denen das Publikum etwas lieber zuhört als anderen.

Die stabilen Nutzungszahlen bedeuten, dass digitale Angebote genauso angenommen werden wie analoge. Was hat zu dem Erfolg geführt?
Meiner Ansicht nach sind unsere Abrufzahlen stabil, weil sie einerseits regional verbunden sind und eine Vielfalt der Kirche darstellen. Allein das Predigtteam in den Gottesdiensten besteht aus neun, zehn Personen. Zum anderen bin ich nach wie vor über die technische Qualität gerade der Gottesdienste erstaunt. Die verantwortliche Gruppe und ich haben viel gelernt und wir hatten eine gute Ausgangsposition: Max Niessner hat mit den digitalen Aktivitäten sein Vikariat 2020 gut gefüllt und Vorwissen mitgebracht. Zudem arbeiten wir mit einem professionellen Kameramann aus der Gemeinde zusammen. Wir sind immer noch in einem Lernprozess mit dem Medium „Film“. Ich glaube, diese Neugier und Freude an Neuem reizt die Leute, ihren Klick zu setzen. Wir haben inzwischen über 500 Abonnentinnen und Abonnenten bei YouTube. Das alles trägt zum Erfolg bei: Kontinuität, aber auch die Persönlichkeiten und das Zusammenspiel mit der Kirchenmusik. Wir probieren Neues einfach aus, wie den Wander- oder Faschingsgottesdienst, haben Ausdauer und tun nicht nur Gutes, sondern erzählen darüber auf Facebook und Instagram.

YouTube-Kanal Chris und die Kirche https://www.youtube.com/channel/UCYddu-yyXgW3LdCpAHaAm_g

Webseite https://kirche-sausenheim-neuleiningen.de/

Facebook-Seite https://www.facebook.com/KircheSausenheimNeuleiningen

Teaser zum Feierabendtreff:

EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (Protestantische Landeskirche)
29.03.2021

975. Todestag von Guido von Pomposa

Der Heilige ist in Speyer bis heute präsent – Ein bedeutender Geistlicher des Hochmittelalters

Reliquie des Heiligen Guido von Pomposa im Dom zu Speyer
Foto: © Domkapitel Speyer

Speyer – Am 31. März 1046, vor 975 Jahren, starb Guido von Pomposa. Zu Lebzeiten bereits als Heiliger verehrt, gehört er heute eher zu den weniger gekannten Glaubenszeugen. Im Bistum und der Stadt Speyer allerdings hält man das Andenken an den Benediktinerabt aus Italien hoch, denn sein Leben und Wirken ist in besonderer Form mit Speyer verknüpft. Der heilige Guido ist einer der Speyerer Diözesanpatrone und zweiter Stadtpatron von Speyer. Bis heute erinnert der St.-Guido-Stiftsplatz an den Heiligen. Seine Reliquien werden im Speyerer Dom und der nahen Klosterkirche St. Magdalena aufbewahrt.

Guido (oder auch Wido), Sohn der bei Ravenna lebenden wohlhabenden Familie Strambiati, wurde von seinem Vater zu einer Heirat gedrängt, ging jedoch nach Rom und wurde dort Kleriker. Nach einer Zeit, in der er zurückgezogen als Einsiedler lebte, wurde er Benediktinermönch im Kloster Pomposa in Codigoro bei Ferrara. Ab 1008 trat er dort das Amt des Abts an und übte es 40 Jahre lang aus. Vom Geist des heiligen Romuald geprägt, wirkte er ganz im Sinne der Erneuerung des monastischen und kirchlichen Lebens seiner Zeit und führte die Abtei Pomposa zu hoher Blüte.  Bedeutende Personen dieser Zeit standen in persönlicher Beziehung zu Guido und seinem Kloster. Darunter Petrus Damiani, eine der größten Reformgestalten des 11. Jahrhunderts, Guido von Arezzo, der in der Stille von Pomposa eine wegweisende Notenschrift entwickelte, oder Bonifaz, der Vater der Markgräfin Mathilde von Tuszien. Zwei dieser Figuren standen später in direktem Bezug zum salischen Kaiser Heinrich IV.: Petrus Damiani brachte den Herrscher von seinem Plan ab, sich von seiner Ehefrau Bertha scheiden zu lassen. Diese stand Heinrich dann auch treu zur Seite und begleitete ihn 1077 nach Canossa, wo er vor der Burg Mathilde von Tusziens den dort weilenden Papst Gregor VII.  um Wiederaufnahme in die Kirche bitten musste.

Die Beziehung von Guido von Pomposa nach Speyer reicht jedoch noch weiter zurück. Heinrich III., Vater von Heinrich IV., soll den Rat des Heiligen geschätzt haben und eine Heilung in schwerer Krankheit der Fürbitte Guidos zugeschrieben haben. Auch eine Verwandtschaft zwischen den Saliern und dem Mönch ist möglich und wurde als Grund für die enge Verbindung angenommen. 1046 rief Heinrich III. Guido zur Reformsynode von Pavia. Der Abt erkrankte jedoch auf der Reise und verstarb in der Nähe von Parma. Seine Glaubensbrüder wollten ihn daraufhin ins Kloster zurückbringen, doch Bewohner der Stadt Parma überführten den Leichnam gewaltsam in ihre Kathedrale. Zum Schiedsrichter gerufen, ließ Kaiser Heinrich III. Guidos Leichnam zunächst in die Kirche St. Zeno nach Verona bringen. 1047 schließlich nahm er diesen auf seiner Rückreise von der Kaiserkrönung in Rom mit nach Speyer. Bestattet wurde der Heilige Guido von Pomposa in dem dort von Heinrichs Vater Kaiser Konrad II. gegründeten Johannesstift auf dem Weidenberg in Speyer, das später in St.-Guido-Stift umbenannt wurde. Bei der Feier war auch der römische Archidiakon und nachmalige Papst Gregor VII. anwesend, der den abgesetzten Papst Gregor VI. in die Verbannung begleitet hatte, womit sich an dieser Stelle ein weiteres Mal der Kreis schließt.

Heinrich III. verfolgte mit der Überführung der Gebeine Guidos mit Sicherheit auch das Ziel, die väterliche Stiftung auszeichnen, so wie er auch dem Dom die Häupter des Heiligen Papstes Stephan und des Heiligen Anastasius geschenkt hatte. Reliquien verliehen Kirchen im Mittelalter in besonderer Art und Weise Glanz und Ansehen, zumal sie Wallfahrten und Gaben der Gläubigen nach sich zogen. Sowohl der Todestag (31. März) als auch der Translationstag (4. Mai) wurden liturgisch im Bistum Speyer begangen.

Die Reliquien überstanden den Brand von Speyer im Jahre 1689. Nach der Zerstörung der Kirche des St.-Guido-Stiftes in den französischen Revolutionskriegen verbrachte man die Gebeine in die Klosterkirche von St. Magdalena. Im Jahr 1930 kehrte ein Teil der Reliquien auf den Weidenberg zurück, als Bischof Dr. Ludwig Sebastian sie zur 900-Jahr-Feier des Stiftes St. Guido den Spiritanern für die Kapelle ihres Missionshauses übergab. Dieses Konvikt wurde 1991 aufgegeben und die Reliquien wurden in die Kapelle des Bischofshauses überführt. Die verbliebenen Spiritaner-Mönche übersiedelten in die benachbarte Friedenskirche St. Bernhard. Auf dem Gelände des Stifts wurde ab 2008 die Synagoge „Beith-Shalom“ errichtet. Seit Ende 2000 werden Reliquien des Heiligen Guido in der Katharinenkapelle des Speyerer Domes verehrt. In den Jahren 2000 und 2010 wurden kleine Reliquien von den Bischöfen Anton Schlembach und Dr. Karl-Heinz Wiesemann als Geste der Freundschaft nach Pomposa gebracht.

Bistum Speyer
29.03.2021

Ostern: Vorwärts ins Leben

Speyer (lk) – Auferstehung im Lockdown. Die Osterfeiertage werden zum zweiten Mal unter erschwerten Bedingungen begangen. Die Kirchengemeinden der Pfalz und Saarpfalz bieten zahlreiche digitale Formate und Corona-konforme Veranstaltungen an, um die Karwoche und die Ostertage allein oder in Gemeinschaft zu erleben.

Im Frust die Freude entdecken: Die Kirchengemeinden sind anders als im vergangenen Jahr gut vorbereitet, kreativ mit den Festtagen umzugehen. Gottesdienste per Streaming, Video- und Telefonandachten stehen neben Open-Air-Feiern und Osterwanderungen.

„Ostern findet statt“. Dieser Satz aus dem Jahr 2020 gilt weiterhin, erst recht im verlängerten Lockdown 2021. „Die Passionsgeschichte war uns wohl selten näher als in diesen Zeiten einer weltweiten Epidemie“, meint Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst. „Wir haben Angst um unsere Gesundheit, müssen viele Tote beklagen. Dazu kommen die Ängste um die wirtschaftliche Existenz und viele Einschränkungen von Lebensqualität und Lebensfreude.“ Dementsprechend groß sei die Sehnsucht nach Auferstehung, nach Aufatmen, nach Leben. „Das Ostergefühl soll Raum haben, auch wenn keine Familientreffen stattfinden und Gottesdienste nur eingeschränkt oder digital.“

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst wird im Festgottesdienst (präsentisch oder digital) am Ostersonntag, dem 4. April, um 10 Uhr in der Gedächtniskirche der Protestation zu Speyer predigen. Darüber hinaus bietet die Gedächtniskirchengemeinde einen digitalen Familiengottesdienst zu Ostern an, sowie „Geschichten aus dem Koffer“ für Kinder und den neuen Podcast „protestantischinspeyer“ (www.gedaechtniskirchengemeinde.de).

Die Gesamtkirchengemeinde Speyer lädt am Karsamstag, dem 3. April, um 18 Uhr zu einer Video-Andacht im Offenen Kanal ein. Gedreht wurde in der Protestantischen Dreifaltigkeitskirche. Im Mittelpunkt stehen die Dom-Glocken in der Osternacht, die neue, hoffnungsvolle Zeiten einläuten (www.okspeyer.de und über YouTube).

Im Kirchenbezirk An Alsenz und Lauter gestaltet die Jugendzentrale Winnweiler gemeinsam mit Kindergottesdienst-Teams aus der Region die Passions- und Osterzeit mit Aktionen aus der „Tüte“. Jede Woche werden an bestimmten Plätzen Umschläge ausgelegt, mit biblischen Geschichten, Bastelideen und Anregungen für Familien. Hinzu kommen besondere Aktionen vor Ort und als Höhepunkt ein Stationenweg zu Ostern. Am Karsamstag, dem 3. April, um 21 Uhr lädt der Kirchenbezirk An Alsenz und Lauter zur zentralen Online-Osternacht ein, mit Lesungen aus den Kirchengemeinden (www.dekanat-alsenzundlauter.de).

Der Kirchenbezirk Bad Bergzabern feiert unter dem Motto „Freie Fahrt zum ewigen Leben“ am Ostermontag, dem 5. April, um 11 Uhr einen Autogottesdienst in Rohrbach. Auf dem Parkplatz Südpfalz Center (ehemaliger Real-Markt) soll im geschützten Raum, aber „in großer Gemeinschaft“ ein Gottesdienst zu erleben sein, mit Gesang und mit Bastelaktion für Kinder. Um rechtzeitige Anfahrt wird gebeten, Buntstifte und Schere sind mitzubringen. In der Karwoche sind zudem grenzüberschreitende ökumenische Meditationen auf YouTube zu sehen (www.dekanat-bza.de).

Ein Team des Pfarrkollegiums aus dem Kirchenbezirk Bad Dürkheim-Grünstadt bietet einen Zoom-Gottesdienst zu Gründonnerstag am 1. April an, sowie Videoformate auf Friedhöfen und aus Kirchen der Region. Vor der Protestantischen Kirche Friedelsheim wird zu Karsamstag, dem 3. April, um 21 Uhr eine liturgische Osternacht mit Lichtfeier gehalten (www.kirchenbezirk-duerkheim-gruenstadt.de).

Unter der Überschrift „Für die Kleinsten nur vom Feinsten“ werden im Kirchenbezirk Donnersberg Krabbel- und Kita-Kinder-Gottesdienste per YouTube angeboten; Links und Termine sind auch über die Homepage zu ersehen (www.dekanat-donnersberg.de).

Der Kirchenbezirk Frankenthal ist neben Ostergottesdiensten auf YouTube auch über die Feiertage auf diversen digitalen Kanälen unterwegs. Einige Angebote wie „Besinnliches als Podcast oder per Telefon“ werden ökumenisch verantwortet. Die Kirchengemeinden Dirmstein und Gerolsheim bereiten Ostern ebenfalls überkonfessionell vor. Zur Osternacht am 3. April erhalten alle katholischen und protestantischen Gemeindeglieder ein entzündetes Osterlicht mit einem Osterbrief vor die Haustür.

An Gründonnerstag kann ein Abendmahl „to go“ im Pfarramt abgeholt werden. Darin enthalten sind Traubensaft, Brotkonfekt und eine Liturgie zum Mitsprechen zu Hause. Über YouTube wird ein Gottesdienst zum Mitfeiern angeboten. Geplant ist ebenfalls ein „Drive-In-Abendmahl“ im Dorfgemeinschaftshaus Dirmstein in kleinen Gruppen (www.kirchen-ft.de).

Der Kirchenbezirk Germersheim lädt zu Gottesdiensten „On-Line“, auch für „kleine Leute“, den Impulsen AN(GE)DACHT auf dem Videokanal „kreuz+quer-TV“ und dem musikalischen Impuls „KlangRaumKirche“ ein (www.evkirche-germersheim.de). Die Protestantische Kirchengemeinde Rülzheim feiert zu Gründonnerstag, dem 1. April, ab 20 Uhr in Erinnerung an das letzte Mahl Jesu mit seinen Jüngern erstmalig online „Weinprobengottesdienst“. Vorab lässt sich ein „Genusspaket“ mit Wein und kleinen Speisen bestellen (www.protkircheruelzheim.de).

In Miesau im Kirchenbezirk Homburg findet „Ostern unterwegs“ statt. Am Ostersonntag, dem 4. April, laden die Miesauer Pfadfinder ab 10 Uhr gemeinsam mit der Protestantischen Kirchengemeinde Miesau zu einem rund sechs Kilometer langen Osterspaziergang für die Familie ein. Hausstandsgemeinschaften wandern jeweils alleine. Am Treffpunkt vor der Miesauer Kirche erhalten die Teilnehmenden eine „Pfadfindertüte“ mit Informationen zu den 16 Stationen, an denen Impulse per QR-Code zu entdecken sind. Handy und Stift sind mitzubringen (www.pfarramt-miesau.de). Am Ostermontag, dem 5. April, um 9 Uhr findet vor dem Evangelischen Gemeindehaus Kirrberg ein Open-Air-Gottesdienst statt (www.evpfalz.de/gemeinden_t3v62/index.php?id=130).

Im Kirchenbezirk Kaiserslautern überträgt der Kirchenkanal „Schopp-Linden-Krickenbach“ auf YouTube an Karfreitag und Ostersonntag jeweils ab 9.30 Uhr einen Gottesdienst. An Karfreitag wird dabei digital zum Abendmahl zuhause eingeladen (www.kirchen-in-kl.de).

Das Protestantische Stadtjugendpfarramt und der Gemeindepädagogische Dienst in Kaiserslautern bieten an Ostersonntag und Ostermontag einen Stationengottesdienst in der Protestantischen Kirche Kaiserslautern-Morlautern an. Kinder und Erwachsene kommen an sechs Stationen in und um die Kirche Ostern auf die Spur. Die Ostergeschichte kann sinnlich erlebt werden, es gibt ein Abendmahl zum Mitnehmen und eine Ostereiersuche. Kleingruppen – als Familie oder ein Haushalt – müssen sich im Zeitfenster am Ostersonntag, dem 4. April, von 14-18 Uhr oder am Ostermontag, dem 5. April, von 10-12 oder 14-18 Uhr über www.gpd-kl.de anmelden.

Der Kirchenkreis Kusel ist auch zu den Festtagen digital unterwegs, über die Evangelische Telekirche Kusel.tv, bei Instagram unter dem Account „protdekanatkusel“ und bei Facebook unter „Protestantisches Dekanat Kusel“. In der Unionskirche in Neunkirchen am Potzberg soll an Karfreitag, dem 2. April, um 10 Uhr Kirchenpräsidentin Wüst predigen. Auch dieser Gottesdienst steht unter Vorbehalt der aktuellen Entwicklungen (www.dekanat-kusel.de).

Der Kirchenbezirk Landau sendet über seinen YouTube-Kanal aktuelle Impulse in erprobter Form. Die Stiftskirche Landau lädt am Gründonnerstag, dem 1. April, um 19 Uhr zu einem Zoom-Abendmahlsgottesdienst. Weitere Videoangebote zu Ostern sind geplant. In Impflingen und Insheim können Interessierte von 23. März bis 10. April Passion und Ostern erwandern. Angeboten werden Spaziergänge zu einzelnen Stationen mit digitaler Schatzsuche, also Elementen des „Actionbound“ (www.evkirchelandau.evpfalz.de).

Die Protestantische Kirchengemeinde Altrip im Kirchenbezirk Ludwigshafen hält am Karfreitag, dem 2. April, nach der Morgenmeditation um 6.30 Uhr in der Kirche ab 10 bis 15 Uhr die Pforten offen. Zu jeder vollen Stunde findet eine kurze Lesung mit Gebet statt. Auch zu Karsamstag bleibt die Kirche zur stillen Einkehr geöffnet. Am Ostersonntag um 6 Uhr brennt vor der Kirche das Osterfeuer, mit einer Kurzandacht wird die Osterkerze entzündet. Ab 12 Uhr steht in der Kirche eine Überraschung für Kinder zum Abholen bereit (www.ev-kirche-altrip.de).

Über den YouTube-Kanal der Protestantischen Christuskirche Ludwigshafen-Mundenheim werden Gottesdienste zu Karfreitag und Ostern gestreamt (www.christuskirche-mundenheim.de). Das Dietrich-Bonhoeffer-Zentrum (DBZ) hält ebenfalls digitale Andachtsformate bereit (www.dbz-lu.evpfalz.de). Aus dem Kirchenbezirk ist auch während der Festwochen täglich eine aktuelle Andacht zu hören. Die rund dreiminütigen Impulse werden von Haupt- und Ehrenamtlichen erstellt und eingesprochen. Sie können unter der Telefonnummer 0621-6290702 von einem Anrufbeantworter abgerufen werden (www.ekilu.de).

Der Kirchenbezirk Neustadt setzt ebenfalls auf Freiluftangebote und bewährte digitale Formate. Die Protestantische Martin-Luther-Kirchengemeinde in Neustadt/Weinstraße lädt am Ostersonntag, dem 4. April, um 5.30 Uhr zu einem Stationengottesdienst. Der Pilgerspaziergang „Der Hoffnung entgegen gehen“ beginnt vor der Tür des Gemeindezentrums Branchweilerhof und verläuft bis zur Wiese an der Martin-Luther-Kirche. Dort wird die Osterkerze am Osterfeuer entzündet. Eine Voranmeldung im Pfarramt ist erforderlich (www.dekanat-nw.de).

Am Ostersonntag um 10 Uhr sendet die Kirchengemeinde Meckenheim einen Gottesdienst über YouTube, zu dem die Gemeindeglieder zuvor einen Ostergruß und eine Information per Brief erhalten. Ebenfalls an Ostersonntag um 10 Uhr soll vor der Protestantischen Pauluskirche Haßloch ein Open-Air-Familiengottesdienst stattfinden, der online mitzuerleben ist. Sonntags ab 11 Uhr bietet die Protestantische Kirchengemeinde Haßloch, auch über die Feiertage hinaus, einen digitalen „Gottesdienst mit der Kaffeetasse“, an dem per Zoom live teilgenommen werden kann (www.kirche-hassloch.de). Am Ostermontag, dem 5. April, ab 15 Uhr lädt die Protestantische Kirchengemeinde Lambrecht-Lindenberg zu einem „Osterspazier-Gottesdienst“. Treffpunkt ist der Waldspielplatz Lambrechter Straße 25 in Lindenberg.

Der Gemeindepädagogische Dienst im Kirchenbezirk Pirmasens bietet eine „7-Tage-Ostertasche“ für Kinder an, abzuholen ab dem 28. März in der Protestantischen Kirche Waldfischbach. Die Johanneskirchengemeinde in Pirmasens setzt auf Ostergottesdienste per YouTube, Telefonandachten, einen begehbaren Passionsweg und eine offene Kirche zur stillen Einkehr (www.johanneskirche-pirmasens.de).

Im Kirchenbezirk Zweibrücken feiert die Protestantische Kirchengemeinde Niederauerbach am Ostersonntag, dem 4. April, um 6 Uhr vor der Zwingli-Kirche die Osternacht. Am Osterfeuer soll die Osterkerze entzündet und an die Gemeindeglieder weitergegeben werden. Am Ostersonntag um 09.30 Uhr wird ebenfalls vor der Kirche zum Familiengottesdienst rund um Raupe und Schmetterling eingeladen, anschließend steht der Kirchgarten zum Ostereiersuchen offen.

Die Protestantischen Kirchengemeinden Battweiler, Oberauerbach und Winterbach kommen in der Karwoche und zu Ostern per Zoom zusammen. Interessierte werden per E-Mail auf die Video-Plattform eingeladen. Karfreitag und Ostersonntag beginnen die interaktiven Gottesdienste mit Interviews, Clips oder Umfragen jeweils um 10 Uhr. Zu Ostern 2021 feiern die Gemeinden bereits den 45. Video-Gottesdienst seit Beginn der Corona-Pandemie (www.kirchenbezirk-zweibruecken.de).

Auf einem „Padlet“, einer offenen online-Plattform, tauschen ökumenisch Engagierte weitere Ideen zu den Feiertagen aus (https://padlet.com/liturgiebsp/aufstehn).

Die Evangelische Kirche Deutschland (EKD) hat unter www.ostergottesdienste.de ebenfalls Anregungen und Termine versammelt.

HINWEIS: Alle geplanten präsentischen Feiern finden unter Beachtung der Corona-Richtlinien und vorbehaltlich aktueller Entwicklungen statt. Weitere Auskünfte zur Karwoche und den Ostergottesdiensten erteilen die Kirchenbezirke und Kirchengemeinden.

Aktuelle Veröffentlichungen auf den Homepages sind zu beachten.

Die Online-Kollekte der Kirchengemeinden der Landeskirche wird am Karfreitag traditionell für die Arbeit der Fachschule für Sozialwesen der Diakonissen Speyer verwendet. Spenden sind online möglich unter www.evkirchepfalz.de/spenden

29.03.2021

Kirchen danken Personalräten für ihr Engagement

Kirchenpräsidentin und Generalvikar haben sich in einem persönlichen Schreiben an die Personalräte gewandt – Neuwahlen zwischen März und Juni 2021.

Kirchenpräsidentin der Pfalz, Dotothee Wüst

Speyer (lk/is) – Anlässlich der Neuwahlen der Personalräte zwischen März und Juni 2021 danken Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und Generalvikar Andreas Sturm den Mitgliedern der Personalräte in den Unternehmen für ihr Engagement. Besonders das letzte Jahr habe durch die Corona-Pandemie große Herausforderungen mit sich gebracht. Arbeitsschutzmaßnahmen waren abzustimmen, in vielen Dienststellen wurden Vereinbarungen zu mobilem Arbeiten und zu anderen wichtigen Themen getroffen.

Generalvikar Andreas Sturm

„Ihr Engagement ist alles andere als selbstverständlich“, würdigen Wüst und Sturm den Einsatz der Personalräte in einem persönlichen Schreiben. Zur Lebensqualität seien Möglichkeiten der Mitbestimmung und Mitgestaltung für Beschäftigte unerlässlich. Dazu brauche es „Menschen, die kompetent und mit Einsatzwillen die bestehenden Mitwirkungs- und Beteiligungsrechte wahrnehmen und bereit sind, diese zusätzlichen Belastungen auf sich zu nehmen – gerade auch, wenn die vertrauensvolle Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure eine ständige Herausforderung bleibt.“ Diese laufe nicht immer harmonisch und konfliktfrei ab. „Daher gilt Ihnen unser besonderer Respekt und unsere Anerkennung“, so Wüst und Sturm. Den Kandidatinnen und Kandidaten, die ihr Engagement fortführen wollen oder sich neu zur Wahl stellen, wünschen sie „Kraft, Zuversicht und viel kollegiales Miteinander für die bevorstehenden vier Jahre“. Diese würden sicherlich nicht weniger herausfordernd.

Beide Kirchen bieten Seelsorge in der Arbeitswelt an. „Unsere arbeitsweltbezogenen Dienste stehen Ihnen nach wie vor als Ansprechpartner zur Verfügung“, sichern sie weiterhin die Unterstützung der Personalräte durch die beiden Kirchen zu. „Auch weiterhin wollen wir in gutem Kontakt mit Ihnen bleiben.“

Links zu den Arbeitsstellen: https://www.evangelische-arbeitsstelle.de/angebot/fuer-berufstaetige/ und https://www.bistum-speyer.de/seelsorge-und-spiritualitaet/arbeitsbereich-arbeitswelt/

29.03.2021

Die Toten nicht vergessen und den Helfern danken

Bistum Speyer und Evangelische Kirche der Pfalz unterstützen Pfarreien und Kirchengemeinden bei einem dezentralen Corona-Gedenken am 18. April.

Speyer (lk/is) Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat bundesweit zu einem Corona-Gedenken am 18. April 2021 aufgerufen. Um 10.15 Uhr werden an diesem Tag der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, und der Ratsvorsitzende der EKD, Heinrich Bedford-Strohm, einen ökumenischen Gottesdienst im Dom zu Berlin feiern. Im Anschluss findet eine zentrale Gedenkfeier im Bundestag statt.

„Bis heute sind weltweit mehr als 2,6 Millionen Menschen und in Deutschland knapp 74.000 Menschen an und mit dem Coronavirus gestorben“, machen Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und Generalvikar Andreas Sturm deutlich. In Rheinland-Pfalz sind mehr als 3.200 Menschen verstorben und im Saarland mehr als 900. „Das sind Zahlen, die betroffen machen, denn hinter jeder Zahl verbirgt sich ein Gesicht. Hinter jeder Zahl stehen Menschen mit ihren Angehörigen, Freundinnen und Freunden, Menschen mit ihren Geschichten und Erlebnissen. Jede Zahl bringt so vieles mit sich: Hoffnung, Verzweiflung, Trauer, Wut, Liebe und Dankbarkeit.“

Das Bistum Speyer und die Evangelische Kirche der Pfalz werden keine zentrale Feier veranstalten, sondern laden mit einer Handreichung die Pfarreien und Kirchengemeinden dazu ein, in allen Gottesdiensten an die Verstorbenen vor Ort zu erinnern. „Damit wird den anonymen Zahlen ein Name und ein Gesicht gegeben. Schicksale werden greifbar“, betonen die Kirchenpräsidentin und der Generalvikar.

Die Bausteine lassen sich in die Liturgie des Sonntags integrieren. Neben Vorschlägen für die Begrüßung gibt es Fürbitten mit einem Kerzenritual sowie Erfahrungsberichte von Betroffenen und ein Segensgebet.

29.03.2021