Ökumenische Initiative „Schon jetzt“ lädt am 14. Januar zum Gespräch über neue Formen von Kirche ein
Speyer – „Schon jetzt“, eine ökumenische Initiative im Bistum Speyer und der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche), lädt am Dienstag, 14. Januar, ab 19 Uhr zum ersten „Stammtisch für Entdecker*innen“ in Speyer ein. Treffpunkt ist der „Domhof“ (Große Himmelsgasse 6). Der Stammtisch ist eine ökumenische Austauschplattform für alle, die auf der Suche nach neuen Formen von Kirche sind und die in lockerer Atmosphäre bei einem Bier, Wein oder Wasser über Gott und die Welt philosophieren und den eigenen Glauben (neu) entdecken möchten.
Gastgeber und Initiatoren von „Schon jetzt“ sind Stefanie Schlenczek, Pfarrerin der Evangelischen Kirche der Pfalz und beim Missionarisch-Ökumenischen Dienst (MÖD) in Landau tätig, und Pastoralreferent Felix Goldinger, der im Bistum Speyer als Referent für Missionarische Pastoral im Bischöflichen Ordinariat arbeitet. Nach dem ersten Abend werden Gemeindereferentin Sigrid Sandmeier von der Pfarrei Pax Christi und Pfarrerin Lena Vach von der Gedächtniskirche die künftigen Speyerer Stammtische weiter begleiten. „Bei der Erstellung des pastoralen Konzeptes der Pfarrei Pax Christi wurde die Frage immer drängender, wie wir Menschen, die nicht in unseren Gemeinden verwurzelt sind, ansprechen können. Die Entdecker*Innenstammtische sollen die Möglichkeit bieten, hier weiterzudenken und Ideen für Speyer zu entwickeln“, so Sandmeier.
Der „Stammtisch für Entdecker*innen“ findet alle zwei Monate an unterschiedlichen Orten in der Pfalz und Saarpfalz statt, zusätzlich auch in Speyer. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Treffen beginnen mit Getränken und Essen (wer mag) und werden dann ab etwa 19:30 Uhr durch einen Impuls zum Gespräch übergeleitet. Abschluss ist um 21 Uhr mit einem Gebet.
In ihrem Blog www.schon-jetzt.de berichten Stefanie Schlenczek und Felix Goldinger von den Treffen und der Entwicklung ihrer Initiative. Wer auf dem Laufenden bleiben will, kann außerdem einen Newsletter abonnieren.
Weitere Informationen und Kontakt: Felix Goldinger Referent für missionarische Pastoral im Bistum Speyer Telefon: 06232/102-286 E-Mail: felix.goldinger@bistum-speyer.de
Stefanie Schlenczek Pfarrerin beim Missionarisch-Ökumenischen Dienst (MÖD) der Evangelische Kirche der Pfalz Telefon: 06341/9289-22 E-Mail: schlenczek@moed-pfalz.de
Bistum Speyer übernimmt Franziskusschulen in Kaiserslautern
Dillinger Franziskanerinnen übergeben ihr Lebenswerk an den Bischof – Ordensschwestern bleiben vor Ort und in der Schule präsent
Kaiserslautern – Franziskanischer Geist weht schon lange und intensiv in Kaiserslautern, der zweitgrößten Stadt im Bistum Speyer. Dies soll auch so bleiben. Deshalb übernimmt das Bistum Speyer die Trägerschaft von St. Franziskus Gymnasium und Realschule zum Schuljahr 2020/21 aus der Hand der Ordensschwestern. Diese haben ihre Provinzfusion zum Anlass genommen, für die Schule einen neuen Träger zu suchen, und stehen seit längerem dazu im Kontakt mit dem Bistum.
„Diese
traditionsreiche Erziehungsarbeit ist seit mehr als 100 Jahren hier
aktiv und soll hier auch eine Zukunft haben“, erklärt Bischof Dr.
Karl-Heinz Wiesemann als neuer Träger, denn die Schulen werden zu
Bischöflichen Schulen. Intensiv seien unterschiedliche Zukunftsmodelle
geprüft worden in einer diözesanen Arbeitsgemeinschaft. „Das klare und
zugleich vielseitige Profil der Schule im franziskanischen Geist sowie
die Mädchenbildung und -förderung sind Alleinstellungsmerkmale “, so
Generalvikar Andreas Sturm. Er sieht die Schule als einen „starken Ort
von Kirche, an dem Schülerinnen das charakterliche und fachliche
Rüstzeug erhalten, um die Zukunft unserer Gesellschaft im christlichen
Geist verantwortungsbewusst mitzugestalten.“ Das Bistum ist bereits
Träger der Maria-Ward-Schule in Landau, ebenfalls einer
Doppel-Mädchenschule. „Das Bistum hat hier Erfahrung als Träger, die uns
bei der Weiterführung der Franziskusschulen zugutekommen.“
Schwester
Martina, Provinzoberin der Dillinger Franziskanerinnen mit Sitz in
Bamberg, ist überzeugt, dass die direkte Überführung für alle ein Gewinn
ist: „Die St. Franziskus-Schulen sind ein starkes Stück Kaiserslautern.
Unser Name ist Programm, Der Name Franziskus steht für Friedensarbeit,
wir haben Ehrfurcht vor dem, was anderen heilig ist, wir üben uns in
Gewaltlosigkeit im Handeln und Sprechen. Frauen und Männer sind nicht
gleich, sondern ebenbürtig. Das ist franziskanisch.“
Die
franziskanische Prägung soll erhalten bleiben. Die acht Schwestern vor
Ort verbleiben in Kaiserslautern und sind mit vier Schwestern auch
weiter in der Schule im Einsatz. Auch sonst setzt das Bistum Speyer auf
Kontinuität. Für die rund 1.200 Schülerinnen und Ihre Eltern und
Familien wird ab dem neuen Schuljahr alles weitergehen wie bisher.
Ebenso für die 92 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Lehrkräfte,
Pädagogischen Fachkräfte, das Küchen- und Reinigungspersonal und den
Hausmeister (und Reinigungspersonal). „Die Schule strahlt schon jetzt
sehr positiv in das Umfeld aus. Diesen Kurs wollen wir fortsetzen“, so
Sturm. Die Schule und die Stadt sieht er in einem Verhältnis der
wechselseitigen Inspiration und Bereicherung. Die Franziskus-Schulen
seien die letzten weiterführenden Schulen in direkter Ordensträgerschaft
im Bistum Speyer, alle anderen Schulen haben bereits vor Jahren weitere
Rechtsformen gefunden. „Auch wenn die Ordensangehörigen eines Tages zu
wenig und zu alt dafür sind, wird ihr Werk dennoch fortbestehen“, so der
bischöfliche Wunsch.
Christliche
Werte sind das Fundament des Schullebens in Kaiserslautern. Mit dem
Einsatz für Schöpfung und Umwelt und dem Eintreten für Integration und
einen respektvollen Umgang mit anderen Religionen und Kulturen kommt das
franziskanische Profil der Schule zum Ausdruck. Erst vor kurzem haben
die Schwestern das Schulgebäude ökologisch und nachhaltig modernisiert.
Schwerpunkte setzt die Schule bei Sprachen, Naturwissenschaften sowie im
sozialen und musischen Bereich. So werden mehr als 40
Arbeitsgemeinschaften angeboten, von Theater, Kunst und Musik bis zu
Sport, sozialem Engagement und Spiritualität. Eine gemeinsame
Orientierungsstufe in den Klassenstufen 5 und 6 ermöglicht ein längeres
gemeinsames Lernen. Auch danach sind die Bildungswege durchlässig. Die
Schule kooperiert mit der Technischen Universität Kaiserslautern,
weiteren Hochschulen und Betrieben und genießt für ihre
wissenschaftliche, religiöse und musikalische Bildung einen
hervorragenden Ruf.
Weitere Informationen zu den St. Franziskus-Schulen:
Prisca Forthofer neue Referentin des Bistums für die Kindertagesstätten – Stefanie Gebhardt betreut Projekt „Speyerer Qualitätsmanagement in Kindertagesstätten“
Speyer – Das Bistum Speyer hat eine neue Referentin für die Kindertagesstätten: Prisca Forthofer ist seit Jahresbeginn bei der Abteilung „Regionalverwaltungen und Kindertagesstätten“ in erster Linie für die Weiterentwicklung des „Speyerer Qualitätsmanagements – SpeQM“ zuständig. Sie folgt auf Heinz-Peter Schneider, der im Oktober des vergangenen Jahres in den Ruhestand verabschiedet wurde.
Prisca Forthofer stammt aus Homburg und hat an der Katholischen Fachhochschule Mainz Sozialpädagogik studiert. Von 1995 bis 2000 war sie Diözesanvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Speyer. Bis 2005 war sie in der Schwangerschaftsberatung des Caritasverbandes tätig, zunächst als Beraterin in Ludwigshafen und ab 2001 als Diözesanreferentin für Schwangerschaftsberatung und Familienhilfe. Im Jahr 2008 wechselte sie in das Arbeitsfeld der Kindertagesstätten. Als Referentin des Caritasverbandes wirkte sie am Aufbau eines Qualitätsmanagements für die katholischen Kindertagesstätten im Bistum Speyer (SpeQM) mit. „Ich habe das Projekt von Beginn an mitgestaltet. Die Steuerung betrachte ich jetzt als spannende neue Aufgabe“, erklärt Prisca Forthofer. Im Bundesverband Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK) arbeitet sie seit vergangenem Jahr in der Kommission zur Weiterentwicklung des KTK-Gütesiegel-Bundesrahmenhandbuchs mit. Das Spektrum ihrer Aufgaben als Referentin für die Kindertagesstätten reicht von der Planung von Fortbildungsangeboten über die Leitung der SpeQM-Gremien bis zur Koordination von Maßnahmen im Arbeits- und Gesundheitsschutz der Kindertagesstätten.
Stefanie Gebhardt seit April als Qualitätsbeauftragte tätig
Unterstützung erfährt Prisca Forthofer durch Stefanie Gebhardt, die seit April des vergangenen Jahres als Qualitätsbeauftragte die Abteilung „Regionalverwaltungen und Kindertagesstätten“ verstärkt. Sie führt unter anderem Fortbildungen zum Erwerb des KTK-Qualitätsbriefs durch und berät Träger und Einrichtungen bei der Anwendung des SpeQM-Einrichtungshandbuchs. Stefanie Gebhardt hat im Pfarrverband Kaiserslautern eine Ausbildung zur Bürokauffrau absolviert und an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Mayen Verwaltungsbetriebswirtschaft studiert. Nach ihrem Abschluss als Diplom-Verwaltungsbetriebswirtin war sie Geschäftsführerin des katholischen Pfarrverbandes Frankenthal und ab 2015 Bereichsleiterin für Kindertagesstätten und Personal in der Regionalverwaltung Kaiserslautern. Seitdem hat sie im SpeQM-Projekt als Referentin sowie als Mitglied des Projektteams und des Lenkungskreises mitgewirkt.
Einführung eines Qualitätsmanagements in allen katholischen Kindertagesstätten
Seit dem Jahr 2012 arbeitet das Bistum Speyer an der flächendeckenden Einführung eines Qualitätsmanagements in allen katholischen Kindertagesstätten. Die Einführung erfolgt schrittweise in insgesamt vier Staffeln. Bisher haben 28 der insgesamt rund 240 katholischen Kindertagesstätten den KTK-Qualitätsbrief erworben. Zudem wurden sieben Einrichtungen mit dem KTK-Gütesiegel zertifiziert. Das Qualitätsmanagement basiert auf dem Gütesiegel des Bundesverbandes Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK), einem bundesweit anerkannten Qualitätsmanagementsystem, das Kindertagesstätten dabei unterstützt, die Qualität ihrer Arbeit zu reflektieren, weiterzuentwickeln und zu dokumentieren. In zehn Ausbildungsabschnitten machen sich die Trägervertreter, Leiterinnen und die Qualitätsbeauftragten der Kindertagesstätten mit den Grundsätzen und Methoden des Qualitätsmanagements vertraut. Dabei entwickeln sie auf der Grundlage des im Pilotprojekt erarbeiteten Einrichtungshandbuchs ein Praxishandbuch speziell für ihre Einrichtung.
Im Bistum Speyer besuchen derzeit rund 14.500 Kinder die rund 240 katholischen Kindertagesstätten, die in den meisten Fällen von den Katholischen Kirchengemeinden getragen werden. Der Besuch der katholischen Kindertagesstätten steht allen Kindern offen, unabhängig von Religions- oder Konfessionszugehörigkeit.
„Wir sollen ein Segen sein – das ist die Grundbestimmung von Kirche“
Gemeinschaftstag des Bischöflichen Ordinariats: Gottesdienst mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann – Visionsprozess und Klimaschutz als zentrale Themen
Ludwigshafen – Mit einem Gemeinschaftstag am Dreikönigstag im Heinrich-Pesch-Haus in Ludwigshafen haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bischöflichen Ordinariats das neue Jahr begonnen. Dabei standen der Visionsprozess des Bistums und der Klimaschutz im Mittelpunkt.
„Das neue Jahr liegt offen vor uns. Das kann Angst machen, aber auch eine Chance zur Gestaltung bedeuten“, betonte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Gottesdienst. Den Stern von Bethlehem bezeichnete er als „Inbegriff des Visionären“ des Evangeliums. Diese Vision berühre das Innerste des Menschen, seine Sehnsucht nach Hoffnung und Sinn. „Wir kennen die Zerbrechlichkeiten unsers Lebens genau. Die Vision des Glaubens hingegen steht für das unbedingte Ja zu unserem Leben.“ Sie gelte der gesamten Menschheit und zugleich der Kirche. „Wir sollen ein Segen sein – das ist die Grundbestimmung von Kirche. Wir wollen ermutigen, befreien von allem, was innerlich zerrüttet, und das Vertrauen in die letzte Gutheit des Lebens stärken“, sagte der Bischof mit Blick auf den Visionsprozess des Bistums. Selbst die abgründigste Situation könne zum Segen werden. „Immer und in jedem Augenblick gibt es etwas, das zum Segen werden kann.“
100 Prozent Ökostrom in allen diözesanen Dienststellen und Einrichtungen
Am Nachmittag des Gemeinschaftstages richtete sich der Blick auf die Themen Klimaschutz, Nachhaltigkeit und globale Verantwortung. In einer von Uwe Burkert moderierten Talkrunde wurde deutlich, welche ökologischen Maßnahmen das Ordinariat in den vergangenen Jahren bereits ergriffen hat. Mit seinem Blockheizkraftwerk erzeugt das Ordinariat heute mehr Energie als für den eigenen Strombedarf benötigt wird. Für 25 Ordinariatsgebäude wurden Klimaschutzkonzepte erstellt, die bei Baumaßnahmen nun Schritt für Schritt verwirklicht werden. Die Beschaffung von Büromaterialien erfolgt nach Nachhaltigkeits- und Klimaschutzkriterien. So wird im gesamten Ordinariat ausschließlich Recycling-Papier verwendet. Fair gehandelter Kaffee kommt nicht nur bei Sitzungen zum Einsatz, sondern wird den Mitarbeitenden künftig während der Arbeitszeit auch kostenlos zur Verfügung gestellt.
Alle diözesanen Dienststellen und Einrichtungen haben zu Jahresbeginn auf 100 Prozent Ökostrom umgestellt. Ebenso wurden die ethischen Kriterien für Geldanlagen an den Zielen der Nachhaltigkeit und globalen Gerechtigkeit neu ausgerichtet. Im Dienstgebäude in der kleinen Pfaffengasse ist eine E-Tankstelle geplant, wodurch mittelfristig die Möglichkeit entsteht, den Fuhrpark durch ein E-Mobil zu ergänzen. Auch das Jobticket für öffentliche Verkehrsmitteln, für das sich die Mitarbeitervertretung stark eingesetzt hat, steht auf der Agenda.
„Der
Einsatz für die Schöpfung ist für uns Christen ein zentrales Thema. Wir
müssen alles tun, was in unseren Möglichkeiten steht, und auch
öffentlich die Stimme dafür erheben“, sagte Generalvikar Andreas Sturm.
Dr. Monika Bossung-Winkler, in der Schulabteilung für das Themengebiet
Globale Verantwortung zuständig, appellierte an die Verantwortlichen,
den Klimaschutz und den Einsatz für globale Gerechtigkeit nicht
voneinander zu trennen. Lena Schmidt vom Bund der Deutschen Katholischen
Jugend warb dafür, dass die Kirche beim Thema Klimaschutz eine
Vorbildfunktion übernimmt und noch mehr praktische Anstöße dazu gibt.
Auch für Thomas Ochsenreither und Thomas Eschbach von der
Mitarbeitervertretung war klar: „Auf der Handlungsebene liegen noch
einige Schritte vor uns.“
Auch Mitarbeitende meldeten sich in der Talkrunde mit Vorschlägen zu Wort. So wurde zum Beispiel die Anschaffung von E-Bikes als Dienstfahrräder, die Einrichtung einer E-Bike-Tankstelle und die Anstellung eines Klimaschutzmanagers angeregt. Als weitere Möglichkeiten wurden ins Spiel gebracht, die Büros und Dienstgebäude bedarfsgerecht zu heizen, langfristige Klimaziele zu definieren und beim Einkauf lokale Anbieter stärker zu berücksichtigen. Einigkeit bestand in der Einschätzung, dass bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmitte „noch viel Luft nach oben“ ist und an einem ethischen Einkauf auch dann nicht gerüttelt werden sollte, wenn die Kosten dafür etwas höher sind. Kanzleidirektor Jochim rief dazu auf, der Leitung weitere Verbesserungsvorschläge mitzuteilen, und kündigte an, dass in den nächsten Monaten ein neues Verfahren für Verbesserungsvorschläge eingeführt wird.
Passend zum Thema gab es am Gemeinschaftstag ausschließlich vegetarisches Essen. Der Besuch einer Sternsingergruppe aus der Pfarrei Heilige Edith Stein Schifferstadt beendete den Gemeinschaftstag, der – so das Echo vieler Teilnehmer – Mut machte und zugleich wertvolle Impulse gab. Der Gottesdienst am Vormittag wurde von Björn Bein (Trompete und Flügelhorn), Martin Erhard (Gesang) und Georg Treuheit (Klavier) musikalisch gestaltet. Horst Christill (Klavier) und Susanne Ermshaus (Gesang) trugen mit neuen geistlichen Liedern zum Nachmittagsprogramm bei.
Bistum Speyer 08.01.2020
Thorsten Reichling neuer Leiter der Regionalverwaltung St. Ingbert
Wirtschafts- und Umweltrecht als Studienschwerpunkte – Berufliche Erfahrungen bei Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Saarbrücken gesammelt
St. Ingbert – Die Regionalverwaltung St. Ingbert hat einen neuen Leiter: Seit Anfang Januar führt Thorsten Reichling die Außenstelle des Bischöflichen Ordinariats.
Thorsten Reichling stammt aus Zweibrücken und hat nach seinem Abitur am Helmholtz-Gymnasium Zweibrücken in Saarbrücken Rechtswissenschaften und am Umweltcampus Birkenfeld der Hochschule Trier Wirtschafts- und Umweltrecht studiert. Bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Saarbrücken war er im Bereich Wirtschafts- und Jahresabschlussprüfung tätig. „Ich habe mich immer schon gern in der Kirche engagiert“, erklärt Thorsten Reichling seine Motivation für eine Berufstätigkeit beim Bistum Speyer. So war er über viele Jahre Kirchenrechner der katholischen Kirche St. Johann in Zweibrücken-Rimschweiler. „Die Tätigkeit bei der Regionalverwaltung schließt an dieses ehrenamtliche Engagement sehr gut an.“
Die Aufgabe der Regionalverwaltung St. Ingbert besteht darin, die zehn Pfarreien im Dekanat Saarpfalz bei Verwaltungsaufgaben zu unterstützen. Insgesamt 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in der Regionalverwaltung St. Ingbert tätig, die seit Mai von Nadine Korz, der Leiterin der Regionalverwaltung Kaiserslautern, zusätzlich kommissarisch geleitet wurde. „Einen besonderen Schwerpunkt werde ich auf die Teamentwicklung legen“, erklärt Thorsten Reichling.
Kontakt:
Regionalverwaltung St. Ingbert Karl-August-Woll-Str. 33 66386 St. Ingbert Tel.: 06894 96 305 0 E-Mail: rv.st.ingbert@bistum-speyer.de
Haushaltsrede der Wählergruppe Schneider (WGS) zum Haushaltsplan 2020
Speyer – Wie von einigen Vorrednern schon betont, möchten auch wir daran erinnern, daß Gemeindehaushalt und Haushaltsplanung klaren Vorschriften unterliegen. So besagt die GemO §93, daß der Haushaltsplan nach den Grundsätzen der Sparsamkeit aufzustellen und in Planung und Rechnung auszugleichen ist. Der bisherige Haushalt mit einem Fehlbetrag von rund 12,9 Millionen war bei weitem nicht ausgeglichen und der neue ist es auch nicht. Aus Ihrer Begründung in der Haushaltsrede, Frau Oberbürgermeisterin, wonach, ich zitiere: „es nichts bringe die schwarze Null wie eine Monstranz vor sich herzutragen“, können wir schließen, daß man sich diesbezüglich wenig Mühe gegeben hat.
Nun haben wir durchaus Verständnis, daß bestimmte Maßnahmen dringend erforderlich sind, wenn gesetzliche Vorgaben dazu zwingen oder durch Investitionsstau sich eine Situation ergibt, die einen ausgeglichenen Haushalt unmöglich macht.
Auch dies wird in der GemO geregelt und zwar durch §103 und die zugehörigen Verwaltungs-vorschriften. Diese besagen, daß die Ausgaben unabweisbar und alternativlos sein müssen, weil schwere Schäden oder Gefahren drohen. Wiederholt hat die ADD in Frage gestellt, ob für gewisse Projekte diese Voraussetzungen vorliegen und eigenverantwortliche Prüfung sowie Einleitung von Anpassungen angemahnt. Es ist für uns nicht erkennbar, daß solche Prüfungen unter Maßgabe der Sparsamkeit und Gesetzeskonformität ernsthaft stattgefunden haben. Das hat offensichtlich auch die Genehmigungsbehörde gemerkt und entsprechend reagiert.
Der Haushaltsplan wird durch viele teure Projekte belastet, auch solche, die schon in den Jahren zuvor beschlossen wurden und liest sich in weiten Teilen wie eine Wünsch-Dir-Was-Liste für den Weihnachtsmann. Nur einige Beispiele:
Von den zahlreichen, kostenintensiven Umgestaltungsmaßnahmen sei hier nur der Heinrich-Lang-Platz erwähnt. Solange es kein attraktives Geschäfts – und Gastronomieangebot gibt, wird sich dort an der Trostlosigkeit wenig ändern. Wie wurde die Alternativlosigkeit begründet? Es besteht Interesse seitens Bürgern und Politik. Es genügt also schon wenn Interesse besteht, damit eine Umbaumaßnahme von 900.000 Euro alternativlos ist.
Die automatischen Sicherheitspoller für die Maximilianstraße für 600.000 Euro, wurden ohne Begründung der Alternativlosigkeit beschlossen. Es gibt durchaus eine Alternative und zwar so wie es jetzt gemacht wird, mit maskierten Betonklötzen auf Paletten. Darüber hinaus stellt sich die grundsätzliche Frage: Wofür eigentlich? Die tonangebenden Kreise im Land erzählen uns, daß der Islam eine friedliche Religion sei. Wenn dem so ist, dann hat Deutschland kein Terror- und Sicherheitsproblem. Dann brauchen wir überhaupt keine Poller, so wie in den Jahren vor 2015.
Oder ein Frischküchenkonzept in Kitas für 300.000 Euro, ein reines Luxusanliegen. Die von der Diakonie betriebenen Pflegeheime in Speyer haben eine zentrale Küche und liefern das Essen in Warmhaltebehältern auf die Stationen. Das ist weder menschenunwürdig noch unzumutbar.
Auch bei den kleineren Projekten ist sehr vieles, was man als „nice to have“ bezeichnen kann, aber verzichtbar ist, wenn man ernsthaften Willens wäre zu sparen.
Z.B. ein Bewegungsgarten am Judomaxx für 76.000 Euro. Ähnliches gibt es schon seit Jahrzehnten in Speyer-West, nämlich einen Trimm-dich-Pfad, der aber kaum Instand gehalten wird.
Oder die Next-Bike-Installation, die jährlich mit zigtausend Euro subventioniert werden muß. Ein typisches Beispiel wie mit wirtschaftlich nicht darstellbaren Maßnahmen die Verkehrswende im Namen des Klimaschutzes erzwungen werden soll.
Als Neuling komme ich aus dem Staunen nicht heraus, mit welcher Lässigkeit Riesensummen begründet werden. Es drängt sich der Eindruck auf, daß nicht nur im Stadtvorstand sondern auf allen Entscheidungsebenen, jegliches Augenmaß abhanden gekommen ist, was wünschenswert, machbar oder zwingend notwendig ist.
Für völlig überzogen halten wir die geplante Personalaufstockung um ca. 39 Stellen, verbunden mit Mehraufwendungen von über 4 Millionen Euro allein in 2020. Von 2018 – 2023 sind Personalkostensteigerungen von knapp 20% vorgesehen. Für neue und zukunftsweisende Aufgaben wie die Digitalisierung ist zusätzlicher Personalbedarf nachvollziehbar. Aber grundsätzlich führt hemmungslose Personalaufstockung nicht zu einer agileren oder leistungsfähigeren Verwaltung, sondern das Gegenteil ist der Fall. Das ist ein alter Hut und wurde mit dem Parkinsonschen Gesetz schon in den 50er Jahren dargelegt.
In der Haushaltsvorstellung wurde die Personalaufstockung u.a. damit begründet, weil man der globalen Herausforderung des Klimawandels begegnen wolle. Das ist völlig utopisch.
Das Klima läßt sich nicht schützen, nicht managen und nicht von der Stadtverwaltung Speyer beeinflussen, am allerwenigsten durch mehr Personal.
Wenn Verwaltungsstellen sich nicht an konkreten, notwendigen Sachaufgaben orientieren, sondern an ideologischen Vorgaben, dann artet das in politischen Aktionismus aus, reine Selbstbeschäftigung, ohne praktischen Nutzen für die Bürger, jeder Euro rausgeschmissenes Geld.
Bestes Beispiel, im schlechten Sinne, ist die Gleichstellungstelle, welche Kraft Gesetz geschaffen werden mußte, vorgeblich um die Gleichstellung von Mann und Frau im Alltag sicherzustellen. Soviel zur Theorie. In der Praxis sieht das so aus, daß diese Stelle den Steuerzahler im Jahr 2018 über 109.000 Euro gekostet hat. Dafür wurden laut Controllingbericht 5 Veranstaltungen und Fachtage organisiert, alle ausnahmslos für Frauen, u.a. ein „Speed-Dating“ mit Stadträtinnen. Für 2020 steigen die Plankosten auf 134.000 Euro, also für eine Gleichstellungsstelle, die tatsächlich als Privilegierungsstelle tätig ist, weil sie sich ausschließlich um die Belange von Frauen kümmert.
Werfen wir einen Blick auf die Einnahmenseite, dann wird für die nächsten 4 Jahre eine gute Wirtschaftlage vorausgesetzt, wodurch die Steuereinnahmen im Planansatz kontinuierlich steigen sollen. Abgesehen von den allgemeinen, eher verhaltenen Konjunkturprognosen, sollte ein Blick in die Gegenwart und die nähere Umgebung Anlaß zur Sorge geben.
Die Umwälzungen in der Automobilindustrie haben Wörth und Germersheim schon erreicht, dort sind die Gewerbesteuereinnahmen eingebrochen. Ludwigshafen ist extrem hoch verschuldet, mußte im September einen Nachtragshaushalt beschließen, die BASF baut 6000 Stellen ab und orientiert sich nach China. Bei den Pfalz-Flugzeugwerken, einem der größten Industriebetriebe Speyers, wurde schon ein Produktionsbereich in die Türkei verlagert, für 2021 droht der Wegfall des Großkunden Boeing, verbunden mit dem Abbau von mehreren 100 Arbeitsplätzen. Die Sperrung der Salierbrücke drückt die Umsätze in Einzelhandel und Gastronomie, verringert die Besucherzahlen und Parkgebühren über Jahre, voraussichtlich bis 2022 oder noch länger.
Fazit:
Wir erkennen keine ernsthaften Sparanstrengungen, um die gesetzlichen Vorgaben eines ausgeglichenen Haushaltes auch nur annähernd zu erreichen.
Der Vergleich mit hochverschuldeten Städten ist nicht geeignet, diesen Mißstand zu relativieren.
Gleichzeitig werden die unvorteilhaften wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der nahen Zukunft auf der Einnahmenseite nicht entsprechend gewürdigt.
Die Überarbeitung des bisherigen Haushaltsplanes und die Reduzierung des Defizits um ca. 2,7 Millionen ist begrüßenswert, aus unserer Sicht aber nicht ausreichend.
Wir halten daher den Haushaltsplan für unseriös und werden nicht zustimmen.
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche allen ein frohes Weihnachtsfest.
Berlin / Rheinland-Pfalz – Der Stabilitätsrat hat am 13.12.2019 in seiner 20. Sitzung in Berlin die haushaltswirtschaftliche Lage von Bund und Ländern auf der Grundlage ihrer Stabilitätsberichte geprüft. Der rheinland-pfälzischen Haushaltspolitik wurde wie in den Jahren zuvor eine positive Entwicklung und eine solide Haushaltsführung bestätigt.
„Seit dem Jahr 2011 haben wir unsere
Konsolidierungsstrategie konsequent umgesetzt. Mit dem Doppelhaushalt
für die Jahre 2019 und 2020 konnte erstmals bereits in der Planung ein
strukturell ausgeglichener Haushalt vorgelegt werden“, erklärte
Finanzministerin Doris Ahnen.
„Wir verfolgen eine nachhaltige Finanzpolitik und
setzen gleichzeitig wichtige Impulse für die Zukunft unseres Landes“,
sagte Finanzministerin Ahnen und unterstrich, dass das Land sowohl die
Anforderungen des Stabilitätsrates als auch die
verfassungsrechtlichen Vorgaben erfülle. Damit ergeben sich für
Rheinland-Pfalz keine Hinweise auf eine drohende Haushaltsnotlage.
Mit dem Stabilitätsbericht kommt Rheinland-Pfalz einer Verpflichtung von Bund und Ländern nach, dem Stabilitätsrat jährlich über die Haushaltslage des Landes zu berichten. Der Stabilitätsrat ist ein gemeinsames Gremium des Bundes und der Länder. Eine zentrale Aufgabe des Stabilitätsrates ist die regelmäßige Überwachung der Haushalte des Bundes und der Länder. Ziel ist es, die Gefahr von Haushaltsnotlagen möglichst früh zu erkennen, um rechtzeitig geeignete Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Die Stabilitätsberichte bilden die Grundlage für die Haushaltsüberwachung durch den Stabilitätsrat.
Ministerium der Finanzen Rheinland-Pfalz 16.12.2019
Johann-Joachim-Becher Berufsbildende Schule zu Gast bei MdB Johannes Steiniger in Berlin
Berlin / Speyer – Am Mittwoch (11.12.2019) hatte ich die Johann-Joachim-Becher Berufsbildende Schule aus Speyer zu Gast.
Nach einem kleinen Rundgang durchs Haus habe ich mit den sechzehn Schülerinnen und Schülern eine Stunde lang über aktuelle politische Themen wie den Klimaschutz und die Digitalisierung diskutiert.
Danke für euren Besuch und auf bald in Berlin!
Abgeordnetenbüro Johannes Steiniger, MdB 16.12.2019
Haushaltsrede der Speyerer Wählergruppe (SWG) zum Haushalt 2020 der Stadt Speyer
Speyer – Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,
liebe Räte,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung,
liebe Bürgerinnen und Bürger im Stadtratssitzungssaal,
Vorab möchte ich allen danken, die an diesem Haushaltsentwurf mitgewirkt haben, insbesondere der Kämmerei und der gesamten Verwaltung, ungeachtet OB und Kommunalwahl machen Sie vor allem eines: Einen tollen Job! Vielen Dank dafür!
Sehr geehrte Frau Seiler, wenn ich böse wäre, könnte ich jetzt sagen – „Ich hab’s ja schon immer gewusst – irgendwann haut uns die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) auf die Finger, weil wir im Rat einen rechtswidrigen Haushalt verabschieden“. Deshalb hat die Speyerer Wählergruppe diesen Haushalten in den letzten Jahren nicht zugestimmt. Aber ich bin nicht böse. Im Gegenteil. Obwohl Sie uns heute einen in der Planung defizitären Haushalt vorlegen der gegen § 93 Abs. 4 der Gemeindeordnung verstößt, weil er nicht dem Haushaltsgrundsatz entspricht, dass der Haushalt in jedem Haushaltsjahr in Planung und Rechnung auszugleichen ist, wird die Speyerer Wählergruppe dem Haushalt 2020 zustimmen. Das hat fünf Gründe:
Da es der erste Haushalt ist, den Sie uns vorlegen, möchten wir Ihnen den Rücken stärken, zumal es nicht in Ihrer alleinigen Verantwortung steht, dass der Haushalt in der Planung defizitär ist.
Herr Eger hat im Haushaltsjahr 2018 die Liquiditätskredite von 119 Mio. € um 23 Mio. € auf 96 Mio. € reduziert. Das ist ein guter Anfang in Richtung Konsolidierung und ich denke, meine Haushaltsreden haben Wirkung gezeigt. Vielen Dank dafür an die Kämmerei.
Schuldenmachen steht nicht im Belieben der Politik. Artikel 109 Grundgesetz regelt, dass die Haushalte des Bundes und der Länder grundsätzlich ohne Kredite auszugleichen sind. Deshalb haben wir im Kooperationsvertrag zwischen CDU, Bündnis 90/Grüne und der Speyerer Wählergruppe festgeschrieben, dass es keine defizitären Haushalte gibt und die Aufnahme von Liquiditätskrediten die Handlungsfähigkeit der Stadt einzuschränken sind. Künftige Generationen dürfen nicht belastet werden. Wir wollen daher Haushaltsdefizite und Liquiditätskredite abbauen, wozu es einer strikten Haushaltsführung bedarf, mit dem Ziel ab dem Jahr 2025 den Haushalt in Planung und Rechnung auszugleichen. Alle neuen ausgabenwirksamen freiwilligen Leistungen sind daher einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Es ist für jeden Einzelfall im Rahmen einer Gesamtbetrachtung abzuwägen, ob die Ausgaben trotz des Ziels der Haushaltskonsolidierung verantwortbar sind, wenn sie etwa durch die Umsetzung das Klima und/oder die Lebens- und Arbeitsbedingungen in der Stadt Speyer verbessern. Pflichtaufgaben sind auf Aufwand und Ausgaben hin zu überprüfen. Darüber hinaus werden wir uns noch stärker für eine bessere finanzielle Grundausstattung der Stadt durch Land und gegebenenfalls Bund einsetzen. Dies ist Kommunalpolitik der Speyerer Wählergruppe seit Jahren und nun im Kooperationsvertrag festgelegt. An der Stelle möchte ich betonen, dass die Haushaltskonsolidierung einer der Gründe ist, weshalb die Speyerer Wählergruppe sich für eine Kooperation mit CDU und Grünen entschieden hat. Nur gemeinsam können wir für Speyer eine gute Sachpolitik erreichen. Damit keine Missverständnisse entstehen, wir bleiben bei unserer Politik und werden auch künftig aus unserer Sicht unsinnige kommunalpolitische Themen wie beispielsweise den S-Bahn Haltepunkt Süd nicht befürworten.
Die beiden letzten, abgeschlossenen Haushaltsjahre kamen in Planung zu einem negativen Ergebnis , das Jahresergebnis aber zu einem positiven Abschluss führte. Das hoffen wir auch für den vorliegenden Haushaltsplan 2020 und stimmen zu. Im Übrigen wäre dies ein Argument, welches vielleicht auch den Rechnungshofpräsidenten gnädig stimmen könnte.
Auch wenn es in letzter Zeit Verbesserungen beim Finanzausgleich gab, beispielsweise bei besonders hohen Ausgaben bei der Sozial- und Jugendhilfe mit der neuen Schlüsselzuweisung C 3, erfolgt weiterhin keine sach- und aufgabengerechte Finanzausstattung durch Landes- und Bundesmittel. Dies betrifft insbesondere den Teilhaushalt 04 Jugend, Familie, Senioren und Soziales. Dort gibt es niederschwellige, stadteilbezogene Sozialpolitik. Da geht es um Frauenhäuser oder den Zugang zu bildungsfernen Eltern, um deren Kinder zu helfen. Diese Sozialpolitik muss immer gemacht werden, nicht nur dann, wenn es gerade Fördermittel gibt oder eine neue Schlüsselzuweisung erfunden wird. Dafür muss es endlich eine sachgerechte, langfristige Grundfinanzierung geben. Oder nehmen wir die Feuerwehr. Die Feuerwehrverordnung schreibt uns vor, dass die Gemeindefeuerwehr so aufzustellen ist, dass sie in der Regel zu jeder Zeit und an jedem an einer öffentlichen Straße gelegenen Ort innerhalb von acht Minuten nach der Alarmierung wirksame Hilfe einleiten kann. Die Einsatzgrundzeit war nicht mehr zu halten und so kam es zum Feuerwehrbedarfsplan. Daraus ergab sich der Neubau einer effizienten Feuerwache und die Einstellung weiterer hauptamtlicher Mitarbeiter, was Speyer vor finanzielle Herausforderungen stellt. Dies führt zu Mehrkosten, ohne dass dafür Landes- oder Bundesmittel zur Verfügung stehen. Hier vertreten wir schon immer die Haltung, wer eine Leistung oder einen Standard wie die Einsatzgrundzeit von acht Minuten veranlasst oder festsetzt, muss für die Finanzierung aufkommen. Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin. Wie schon Ihren Vorgänger fordern wir Sie auf, mit Unterstützung des Städtetages bei der Landesregierung für eine auskömmliche Finanzausstattung zu werben. Rheinland-Pfalz sollte sich an Hessen ein Beispiel nehmen und nicht warten, bis der Bundesfinanzminister wie angekündigt, vielleicht einen Teil der Schulden der Kommunen übernehmen wird. Es braucht ein kraftvolles Signal von Rheinland-Pfalz, indem die Kommunen eine solide, aufgabengerechte Grundfinanzierung auf Dauer erhalten. Kritik an Ihrer Parteikollegin ist das eine – wir fordern Lösungen!
Eine weitere Aufgabe für Sie und den Städtetag ist es mit Nachdruck dafür zu sorgen, dass der steuerliche Querverbund erhalten bleibt. Der Bundesfinanzhof (BFH) hat diese Frage kürzlich dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) vorgelegt. Sollte der EuGH in dieser Steuerbegünstigung eine unerlaubte Beihilfe sehen, könnte dies das Aus für das Bademaxx und Strecken des ÖPNV bedeuten. Nur wenn höhere Einritts- oder Fahrpreise von den Bürgern verlangt würden, könnten die Defizite verhindert werden. Das muss unbedingt abgewendet und die Querfinanzierung erhalten bleiben. Nur so können wir weiterhin im Bademaxx schwimmen. Frau Seiler, wir fordern Sie auf, zusammen mit dem rheinlandpfälzischen Städtetag und dem Städtetag des Bundes für den Erhalt des steuerlichen Querverbunds einzutreten.
Zum aktuellen kommunalpolitischen Thema der Beigeordneten. Ich vertrete die These, dass die Einrichtung eines ehrenamtlichen Beigeordneten entgegen den von einigen Ratsfraktionen behaupteten Mehrkosten, sogar dazu beitragen kann, dass unnötige Aufwendungen erst gar nicht entstehen. Nehmen wir als Beispiel die Lüftungsanlage auf dem Dach des „Alten Stadtsaals“. Kaum installiert stellt die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion fest, dass entgegen der Baugenehmigung die gewählte Platzierung der Anlage zwischen Rathaus und Stadtsaal nicht statthaft ist. Das heißt, das Gerät muss wieder weg und an anderer Stelle neu errichtet werden. Das kostet Geld des Steuerzahlers.
Im Juli dieses Jahres haben Sie Frau Oberbürgermeisterin als verantwortliche Dezernentin die Baugenehmigung unterzeichnet. Wir vertreten die Auffassung, wenn Sie im Stadtvorstand mehr Unterstützung haben, dann haben Sie künftig mehr Zeit sich auf Ihre Aufgaben zu konzentrieren, den Sachverhalt vor Unterzeichnung genau zu lesen.
An der Stelle hat uns Missfallen, dass die SPD als Schuldigen an der Situation reflexartig Hansjörg Eger ausgemacht hat. „Scheinbar handelt es sich bei diesem Detail der Sanierung des „Alten Stadtsaals“ wieder um eine Altlast aus der Zeit des vorherigen Oberbürgermeisters, wie sich leider einige angesammelt haben“, so Philipp Brandenburger in einer Mitteilung. Nach dem die Baugenehmigung dieses Jahr unterschrieben wurde, halten wir diese Schuldzuweisung an den Amtsvorgänger für unanständig. Sowas macht man nicht.
Beim Thema Beigeordnete fällt mir die Diskussion im Ältestenrat ein. Frau Oberbürgermeisterin, Sie zeigten keine Bereitschaft, Bereiche aus Ihren Dezernaten abzugeben. Darf ich Sie daran erinnern, dass nach § 28 der Gemeindeordnung Stadtrat und Oberbürgermeisterin die Stadt verwalten, wobei der Stadtrat an erster Stelle genannt wird. Sie sind direkt gewählt, der Stadtrat schickt die Beigeordneten in den Stadtvorstand. Wenn nun die Mehrheit des Rates die Hauptsatzung ändert und zwei Stellen für Beigeordnete einrichtet, halten wir es für unklug, sich gegen die demokratisch legitimierte Mehrheit des Rates zu stellen und die Stadt allein verwalten zu wollen. Die Gemeindeordnung sieht vor, dass die Bildung, Übertragung, Änderung und Aufhebung der Geschäftsbereiche der Zustimmung des Stadtrats bedürfen. Deshalb muss es in Ihrem Interesse sein, wenn die Geschäftsbereiche so gebildet werden, dass die Mehrheit des Stadtrates auch zustimmen kann.
Bei der Gelegenheit: Das von der Speyerer Wählergruppe vorgeschlagene Ressort „Digitalisierung“ ist ein Projekt der Gegenwart und wird uns die gesamte Zukunft beschäftigen. Bei der aktuellen Jahresumfrage im „OB-Barometer 2019“ des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) haben 55 % der Oberbürgermeister auf die Frage, „Welche Themen künftig für die Städte an Bedeutung gewinnen werden“ mit Digitalisierung geantwortet. Erst an zweiter Stelle kam mit 44 % die Mobilität.
Die Digitalisierung gehört zu den bedeutendsten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Durch modernste Technologien werden kommunale Prozesse – innerhalb und außerhalb der Verwaltung – nicht mehr nur unterstützt, sondern können und müssen mit ihr neu gestaltet werden. Die Digitalisierung funktioniert nur dann, wenn Rollen und Verantwortungsbereiche klar abgesteckt sind. Nach unserer Auffassung erfordert die Digitalisierung neue, im kommunalen Umfeld unbekannte Rollen, so etwa die des “Chief Digital Officer” (CDO). Der CDO ist das Gesicht der Digitalisierung und Bindeglied zwischen der örtlichen Gemeinschaft, dem Stadtkonzern und der Stadtverwaltung. Ohne Ihnen Frau Seiler zu nahe treten zu wollen, glauben wir, dass eine Oberbürgermeisterin für die Rolle eines CDO nicht die erforderliche Zeit aufbringen kann. Hier passt genau ein ehrenamtlicher Beigeordneter, der sich schwerpunktmäßig der Digitalisierung widmet.
Ich komme jetzt zu kommunalpolitischen Sachthemen.
VRNnextbike
Am 15. Dezember 2015, vor fast vier Jahren, habe ich hier an dieser Stelle zum Fahrradverleihsystem nextbike folgendes ausgeführt:
„Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir konnten zwar gerade noch das FahrradParkhaus am Königsplatz, das keiner gebraucht hätte, verhindern, das Fahrradverleihsystem nextbike aber nicht. Es fällt auf, dass die 64 Räder an den 8 Stationen meistens hübsch aufgereiht stehen, wenig bewegt werden und die Wirkung damit keine Große ist. Die Wählergruppe war diesem Projekt von Anfang an kritisch gegenüber eingestellt, da die hohe Fahrradeigentümerquote in Speyer gegen ein solches Konzept spricht. Auch die touristische Nutzung funktioniert aufgrund der überschaubaren Größe unserer Stadt nicht. Im Übrigen halten die meisten Hoteliers Fahrräder für Ihre Gäste vor. Nextbike funktioniert nicht wirklich in Speyer und der Zuschuss von über 140 Tausend Euro für die Jahre 2015 – 2020 ist leider weg. In diesem Zusammenhang stellen wir den Antrag, dass die Firma nextbike im nächsten Jahr die Ausleihzahlen für die acht Stationen vorlegt, die zurückgelegten Kilometer anhand der Entfernung von Ausleihort und Rückgabeort ermittelt und die Kosten je gefahrenen Kilometer bekanntgibt.“
Im Verkehrsausschuss am 19. November dieses Jahres wurde über den Sachstand und die Weiterführung von VRNnextbike informiert. Im Jahr 2018 wurden 3.534-mal Fahrräder ausgeliehen, wobei die meisten Ausleihen und Rückgaben innerhalb von Speyer, also innerstädtisch stattfanden und kürzer als 30 Minuten waren. Die meisten werden wohl vom Bahnhof zum Postplatz und wieder zurückfahren. In den letzten fünf Jahren musste Speyer 147.649,87 €, jährlich 29.530 € an nextbike überweisen. Künftig werden es im 5-Jahres-Zeitraum bei der günstigeren Variante 201.404 €, jährlich 40.280 € sein. Wir sprechen hier von einer Kostenerhöhung von über 35 % ohne das damit eine Leistungsverbesserung verbunden wäre. Im Gegenteil, inzwischen wurden die Fahrräder an den Ausleihstellen ausgedünnt. Wenn wir davon ausgehen, dass die meisten Fahrten innerstädtisch, vielleicht vom Bahnhof zum Postplatz oder umgekehrt stattfinden, dann kostet uns eine solche Fahrt, die Ausleihzahlen von 2018 zugrunde gelegt, bisher rund 8,40 € und künftig rund 11,40 €. Das bedeutet, dass die Stadt Speyer künftig eine Fahrt vom Bahnhof zum Postplatz mit einem Fahrrad des Systems nextbike mit 11,40 € subventioniert. Bürger der Stadt – wollen wir das? Ich erinnere an meine Haushaltsrede von 2015. Der Bedarf ist in Speyer auf Grund der Struktur und Topografie nicht vorhanden.
Und, es wird nicht besser. Zurzeit bringen etliche Flusskreuzfahrtschiffe ihre eigenen Fahrräder bereits mit nach Speyer und die Speyerer, wenn sie denn Rad fahren wollen, haben ein Fahrrad. Außerdem nehmen zu bestimmten Zeiten etliche Pendler ihre Fahrräder in der S-Bahn mit. Die Speyerer Wählergruppe ist daher der Meinung, dass das standardisierte Verleihsystem nextbike für Speyer nicht bedarfsgerecht und zu teuer ist. Wir unterstützen nachdrücklich die Verwaltung, die Alternativen zum angebotenen VRNnextbike System in Zusammenarbeit mit den SWS Speyer prüft. Die eingesparten Gelder könnten für die Einrichtungen touristischer Radrundwege genutzt werden. Ein weiter so führt nach Absurdistan.
Salierbrücke
Im Haushalt wurden beim Stadtmarketing 13.000 € für Werbeanzeigen im Rahmen der Sperrung der Salierbrücke veranschlagt. Das ist auch gut so.
Die Salierbrücke ist seit dem 21. Januar 2019 für den Verkehr gesperrt und lediglich für Rettungsfahrzeuge und Shuttlebusse des ÖPNV, sowie Rad- und Fußverkehr offen. Die Bauzeit bei dieser Variante beträgt rund 26 Monate. Das ist schlimm genug für Speyer, den Einzelhandel und die vielen Berufspendler von und nach BadenWürttemberg. Die Präsidentin des Regierungspräsidiums Karlsruhe Frau Felder informierte am 28. November 2019 den Projektbegleitkreis in einer nicht-öffentlichen Sitzung darüber, dass das geplante Bauende der Sanierung auf das Frühjahr 2022 verschieben wird. Die Gründe sind unerwartete Schadstoffe (Polychlorierte Biphenyle (PCB)) im Bestandsmaterial und erhebliche Abweichungen der Bausubstanz von den Bestandsplänen. Wir bauen doch keinen Flughafen in Berlin!
Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin, liebe Kolleginnen und Kollegen, das geht nicht. Mögen die Gründe unvorhersehbar gewesen sein und noch so problematisch, 26 Monate Bauzeit insgesamt sind bereits viel zu lange und müssen reichen. Weitere zwölf Monate Verlängerung sind eine Frechheit und Provokation. Das dürfen Sie nicht hinnehmen Frau Seiler. Setzen Sie bitte alle Hebel in Bewegung! Am besten lassen Sie sich in Ihrem Dienstwagen zur Pendlerzeit nach Karlsruhe fahren, gegebenenfalls unter Mithilfe Ihrer Parteifreunde in Mainz, um sich vor Ort dafür einzusetzen, dass es nicht zu einer weiteren Verlängerung der Brückensperrung kommt. Liebe Räte, wir sollten Frau Seiler politisch den Rücken stärken und eine Resolution verabschieden, dass wir die Bauzeitverlängerung um zwölf Monate ablehnen. Gerne direkt im Anschluss an unsere Haushaltsreden.
Adenauer Park
Im September 2017 wurde dem Bau- und Planungsausschuss ein Entwurf zu einem neuen, grünen Vorplatz des Adenauerparks zur Zustimmung vorgelegt. Die damit verbundene Wegführung entlang der Parkmauer und die Verlegung der Grünanlage zur Bahnhofstraße hin, hätte den bisher stadtbildprägenden Vorplatz-Adenauerpark erheblich verändert. Die Speyerer Wählergruppe hatte beantragt, den Vorplatz des Adenauerparks im Wesentlichen zu belassen. Wenn ich in den Haushaltsplan schaue, stelle ich fest, dass im Rahmen des Stadtumbauprozesses Kernstadt Nord dafür keine Mittel eingestellt sind. Dafür bedanken wir uns und die Bürger, die auf einer Unterschriftenliste gegen die Umgestaltung des Eingangsbereichs zum Adenauerpark unterschrieben haben, werden es Ihnen ebenfalls danken. Dass dafür das Bahnhofsumfeld umgestaltet und die Reise-Infrastruktur verbessert wird, ist aus Sicht der Speyerer Wählergruppe der deutlich bessere Weg. Für den Umbauprozess Kernstadt Nord an der Stelle haben Sie unsere Unterstützung.
Postplatz
Ein Herzensprojekt der Speyerer Wählergruppe. Über die gesamte Dauer der Amtszeit Ihres Vorgängers, hat die Speyerer Wählergruppe den Postplatz zu ihrem Thema gemacht und diverse Anträge und Anfragen gestellt. Dabei geht es uns um
ein angepasstes Verkehrskonzept,
eine Überplanung des Postplatzes,
und darum, die Attraktivität des Platzes zu erhöhen,
Der Postplatz soll künftig mehr der Begegnung und dem Aufenthalt der Menschen und weniger dem Verkehr dienen. Etwas Grün und Freisitze für Cafés wären auch nicht schlecht. In acht Jahren ist nichts geschehen. Im Gegenteil. Der Platz hat sich zum Ärgernis entwickelt. Die Speyerer Wählergruppe freut sich daher, dass bei den Investitionen der Jahre 2020 bis 2023 der Postplatz an prominenter Stelle auftaucht. 3,4 Mio. Euro sollen für die Modernisierung und Neugestaltung des Postplatzes von 2020 bis 2023 investiert werden, wobei mit 3,1 Mio. Euro Fördermitteln gerechnet wird. Wir hoffen auf eine hohe Aufenthaltsqualität im Zentrum Speyers und am westlichen Ende der Via Triumphalis. Vielleicht besteht die Möglichkeit den Bachlauf ein stückweit sicht- und erlebbar zu machen. Wir sind gespannt.
Kommunaler Vollzugsdienst und mobile Jugendarbeit
Im November vor einem Jahr hatte die Speyerer Wählergruppe den Kommunalen Vollzugsdienst (KVD) zum Gegenstand einer Anfrage gemacht. Es ging insbesondere um Lärm ausgehend von der „Alla-hopp-Anlage“ und des Spielplatzes am Eselsdamm. Dort kommt es vermehrt in den Ferien und an Wochenenden bis in die frühen Morgenstunden zu Ruhestörungen.
In Ihrer Antwort Frau Seiler sprachen Sie von einer sukzessiven Aufstockung des kommunalen Vollzugsdienstes, mit der eine Effektivitätssteigerung, auch außerhalb der üblichen Zeiten, erreicht werden soll. Die Speyerer Wählergruppe beantragt hiermit, dass Sie Frau Seiler in einer der nächsten Ratssitzungen über die Effektivitätssteigerung des KVD berichten. Uns interessiert hier eine aktuelle Einsatzstatistik verbunden mit der Frage, ob die genannten Lärmbeschwerden zurückgegangen sind.
Außerdem bitten wir um einen Bericht darüber, wie die mobile, aufsuchende Jugendarbeit, sogenannte „Street Work“, ebenfalls effektiv eingesetzt wird, um nächtliche Störungen von Jugendlichen zu unterbinden. Letztendlich geht es auch darum, die Lebenssituation besonders benachteiligter junger Menschen zu verbessern und sie in ihrer Entwicklung zu fördern. Auch zu diesem Themenkomplex bitten wir in einer der nächsten Ratssitzungen um einen Bericht der zuständigen Fachabteilung.
Industriehof
Der Stadtrat hat sich auf unseren Antrag hin in der Sitzung am 22.8.2013 dafür ausgesprochen, sowohl die bauliche Substanz wie auch die gewerbliche Struktur auf dem Gelände der ehemaligen Zelluloidfabrik („Industriehof“) zu erhalten. Vor drei Jahren beantragten wir die städtebauliche Eigenart des Gebiets per Erhaltungssatzung zu sichern. Dem wollte Herr Eger wegen Uneinigkeit der Erbengemeinschaft nicht folgen. Inzwischen bedarfs es der Erhaltungssatzung nicht mehr, da der Industriehof als Gesamtensemble unter Denkmalschutz gestellt wurde.
Mit der Vorlage Nummer 99/2019 zum Bebauungsplan „Industriehof“, den wir nachher voraussichtlich beschließen werden, ist unser Antrag erledigt. Ziel des Bebauungsplans ist es, den Industriehof sowohl im Hinblick auf bedeutende Gebäude als auch auf die gewerblich geprägte Nutzungsstruktur zu erhalten und weiterzuentwickeln. Hierzu soll die Ausweisung eines urbanen Gebietes angestrebt werden. Urbane Gebiete verfolgen das Leitbild der Stadt der kurzen Wege, Arbeitsplätze vor Ort und eine gute soziale Mischung. Das urbane Gebiet dient der Unterbringung von Wohnen, Geschäfts- und Bürogebäuden, Einzelhandelsbetrieben, Gastronomie sowie Betrieben des Beherbergungsgewerbes, sonstigen Gewerbebetriebe, Anlagen für Verwaltungen sowie für kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke. Eine Mischung ist Voraussetzung, es müssen allerdings nicht alle der aufgezählten Nutzungen vorhanden sein. Damit erfüllt sich die Intention unseres Antrags aus dem Jahr 2013. Wir sind sicher, dass damit einerseits die stadtbildprägende Industriebauweise des ausgehenden 19. Jahrhunderts im Wesentlichen erhalten bleibt und andererseits die bunte Mischung aus kreativem Gewerbe und Wohnen wie bisher weiterbestehen kann. Dafür bedanken wir uns bei der Verwaltung. Allerdings hätten wir uns von Ihnen Frau Seiler gewünscht, dass die öffentliche Anhörung im Industriehof früher stattgefunden hätte, damit die Bürger besser eingebunden sind.
Ich bedanke mich bei vielen Bürgern für den anregenden Austausch im vergangenen Jahr und wünsche allen ein gesegnetes Weihnachtsfest, einen guten Start ins neue Jahr 2020 und bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.
Es gilt das gesprochene Wort
Speyerer Wählergruppe (SWG) 16.12.2019
6. Wahl zum Jugendstadtrat Speyer: Die Ergebnisse
Speyer – Am 5. Dezember 2019 wurde der sechste Jugendstadtrat in Speyer gewählt. An insgesamt 12 weiterführenden Schulen in Speyer und der Realschule Plus in Dudenhofen konnte die Wahl erfolgreich durchgeführt werden.
Insgesamt waren über 3200 Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren zur Wahl aufgerufen. Von den 33 Kandidat/innen konnten letztendlich 26 in den Jugendstadtrat gewählt werden. Davon sind 15 Mädchen und 11 Jugen. Die Wahlbeteiligung lag mit 75,40% ganze 8% höher als bei der Wahl 2017. Die höchste Wahlbeteiligung konnte an der Schule im Erlich mit 92,31% verzeichnet werden.
Folgende Personen wurden in den Jugendstadtrat gewählt:
Friedrich-Magnus-SchwerdGymnasium:
Niklas Stocker
Leonard Zelder
Lars von Lips
Gymnasium am Kaiserdom:
Bastian Bubbel
Annabell Hack
Ayla Schellenberger
Hans-Purrmann-Gymnasium:
Henrike Misske
Corinna Schlosser
Sohal Jafari
Nikolaus-von-Weis-Gymnasium:
Linnea Brand
Sophia Bödeker
Felix Flörchinger
IGS Georg-Friedrich-Kolb:
Jessica Krämer
Ellinor Friesen
Dorian Markovic
Realschule plus Burgfeldschule:
Lukas Nord
Realschule plus Siedlungsschule:
Lea Süß
Vivienne Arbogast
Edith-Stein-Realschule:
Eva Jurgowiak
Eleni Thanou
Realschule Plus Dudenhofen:
Eduard Sarkozi
Edith-Stein Gymnasium:
Lenya Misselwitz
Realschule Plus Nikolaus-von-Weis:
Alexander Martirosyan
Emma Flörchinger
Schule im Erlich:
Alexander Ismailow
Johann-Joachim-Becher-Schule:
Marcel Höpfner
Der neu gebildete Jugendstadtrat wird sich voraussichtlich am 5. Februar 2020 konstituieren. Zuvor werden die gewählten Jugendstadträte in einem Wochenendseminar vom 31. Januar bis 2. Februar 2020 auf ihre Tätigkeit vorbereitet werden.
Für Rückfragen steht Frau Sabina Hecht von der Jugendförderung unter 14- 1918 zur Verfügung.
Finanzielle Entlastung: Landesregierung unterstützt Kommunen bei Integration
Mainz / Rheinland-Pfalz – „Die rheinland-pfälzischen Kommunen sind bei der Aufnahme und Integration geflüchteter Menschen ein wichtiger Partner für die Landesregierung. Deshalb zahlt das Land bis zum 31. Dezember 2019 nun zusätzlich einmalig eine Pauschale von 30 Millionen Euro an die Landkreise und kreisfreien Städte für geduldete Flüchtlinge“, erklärten Finanzministerin Doris Ahnen und Integrationsministerin Anne Spiegel am 09.12.2019 in Mainz. Diese Zahlung ergänzt die jährliche Pauschale im Landesaufnahmegesetz in Höhe von 35 Millionen Euro, die für die Unterbringung und Versorgung von insbesondere geduldeten Personen gezahlt wird.
Die jetzt mit den kommunalen Spitzenverbänden vereinbarte Zahlung von 30 Millionen Euro dient der weiteren Unterstützung der Landkreise und kreisfreien Städte. Diese Einmalzahlung soll die Kommunen bei sämtlichen möglichen Mehrkosten über die jährlich pauschal gezahlten 35 Millionen Euro hinaus bis einschließlich zum Jahr 2021 abschließend entlasten.
Ab dem Frühjahr 2020 wird eine gemeinsame Arbeitsgruppe der kommunalen Spitzenverbände und des Landes darüber beraten, wie ab 2022 die Finanzierung in diesem Bereich erfolgen soll.
„Diese Einigung unterstreicht, dass das Land die Kommunen sowohl bei der Unterbringung und Versorgung Geduldeter als auch bei deren Integration unterstützt“, erklärte Integrationsministerin Spiegel. „Gleichzeitig wollen wir gemeinsam in die Zukunft blicken, um die bestehende gesetzliche Regelung zukunftsfest auszugestalten.“ Bei der Verteilung der sogenannten Integrationspauschale konnte ebenfalls eine Einigung erzielt werden. Diese wird vom Bund an die Länder zur Mitfinanzierung von Integrationskosten geleistet. Auch 2021 werden die Kommunen zur Hälfte an der Integrationspauschale beteiligt. „Der Weg, den wir gefunden haben, ist eine sachgerechte und faire Lösung, die sowohl für das Land als auch für die Kommunen tragfähig ist“, so Finanzministerin Ahnen.
Hintergrund
In den Jahren vor 2019 wurden die Kommunen zu einem Drittel an der Integrationspauschale des Bundes beteiligt. Mit dem im Dezember 2018 beschlossenen „Gesetz zur Änderung des Landesaufnahmegesetzes und des Landesfinanzausgleichsgesetzes sowie besoldungsrechtlicher Vorschriften“ wurde die Beteiligung der Kommunen auf 50 Prozent erhöht. Die Zahlung des Landes erfolgte im Vorgriff auf die voraussichtliche Beteiligung des Bundes: im Jahr 2018 durch eine Zahlung in Höhe von 58,44 Millionen Euro für das Jahr 2019 und im Jahr 2019 für das Jahr 2020 in Höhe von 48 Millionen Euro. Für das Jahr 2020 war das Land gegenüber den Kommunen mithin in Vorleistung getreten. Zugrunde lag eine erwartete Bundesleistung von 96 Millionen Euro. Der Bund zahlt jedoch 2020 lediglich rund 34 Millionen Euro, so dass sich der Anteil der Kommunen auf 31 Millionen Euro weniger, nämlich 17 Millionen Euro belaufen hätte.
Das Land leistet an die Kommunen eine Pauschale in Höhe von 848 Euro pro Monat und Asylbegehrenden, bis der Erstbescheid im Rahmen des Asylverfahrens ergeht. Die Kommunen erhalten zusätzlich für die Unterbringung und Versorgung vor allem von geduldeten Personen jährlich 35 Mio. Euro vom Land. Die Verteilung dieses Betrags richtet sich nach der Höhe der Einwohnerzahl (Verteilquote/-schlüssel). Beide Regelungen galten seit dem 01. Januar 2016.
Text: Ministerium der Finanzen Rheinland-Pfalz Foto: Speyer 24/7 News, dak 16.12.2019
Dreyer/Wissing: Kaiserslautern wird wichtiger Standort der europäischen Batterie-Allianz
Kaiserslautern / Brüssel – Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing begrüßen die Genehmigung der EU-Kommission für die Förderung einer Batteriezellfertigung in Kaiserslautern sehr. Die Europäische Kommission hat Forschungs- und Innovationsvorhaben von sieben Mitgliedstaaten im Volumen von insgesamt 3,2 Milliarden Euro zu allen Segmenten der Batterie-Wertschöpfungskette genehmigt. Kaiserslautern wird eine wichtige Rolle in der europäischen Batterie-Allianz spielen. Dort kann jetzt ein großes Batterie-Werk entstehen.
„Der Weg für eine
Batteriezellfertigung in Kaiserslautern ist jetzt frei. Das ist eine
großartige Nachricht für Rheinland-Pfalz und die Region Westpfalz“,
sagten Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Wirtschaftsminister
Dr. Volker Wissing.
„Heute ist ein guter
Tag für den Industriestandort Rheinland-Pfalz. Wir haben uns dafür
eingesetzt, dass PSA eine innovative Batterieproduktion in
Kaiserslautern realisieren kann. Wir sind froh, dass es zusammen
mit der Bundesregierung gelungen ist, die Standortfragen zu klären und
die Batteriezellfertigung des ACC-Konsortiums (ACC = „Automotive Cell
Company“) nach Kaiserslautern zu bekommen. Die Genehmigung der
EU-Kommission ist ein wichtiger Schritt, um zukunftsfeste
Arbeitsplätze in der Region zu schaffen“, so die
Ministerpräsidentin. Sie ist ein wesentlicher Baustein in der
Transformation in der Arbeitswelt. Kaiserslautern nimmt damit eine
wichtige Schlüsselrolle in der Batterie-Allianz der EU ein. Die
Kommission sieht
darin einen wichtigen Schritt, um eine integrierte, nachhaltige und
wettbewerbsfähige industrielle Basis für die gesamte
Batterie-Wertschöpfungskette in Europa aufzubauen.
„Ich freue mich, dass
die EU-Kommission den Weg für ein industrie- und strukturpolitisch sehr
bedeutendes Ansiedlungsvorhaben in Rheinland-Pfalz freigemacht hat“,
sagte Wirtschafts- und Verkehrsminister Dr. Volker
Wissing. „Rheinland-Pfalz ist mit seinen innovativen Unternehmen und
Zulieferbetrieben sowie herausragenden Instituten ein kompetenter
Standort für die Fahrzeugindustrie. Die Ansiedlung einer europäischen
Batteriezellfertigung erweitert unsere Kompetenzen
und schafft neue Chancen für eine zukunftsfähige Fahrzeugindustrie am
Industriestandort Rheinland-Pfalz.“
„Die
Batteriezellfertigung in Kaiserslautern wird zahlreiche Arbeitsplätze
schaffen. Sie stärkt den innovativen Forschungs- und
Produktionsstandort. Gleichzeitig ist sie für ganz Europa von
strategischem Interesse.
Die Batteriezellenfertigung bietet große Chancen für mehr saubere
Mobilität und Energie, Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit“, so
Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Wirtschaftsminister Dr. Volker
Wissing.
Die Landesregierung ist
zuversichtlich, dass PSA nun sehr bald die Voraussetzungen für die
Umsetzung der Batteriezellfertigung in Kaiserslautern schaffen wird.
Hintergrund:
Das Bundeswirtschaftsministerium hatte der EU Kommission das Projekt zur beihilferechtlichen Genehmigung vorgelegt. Diese wurde nun erteilt. Die Ansiedlung einer europäischen Batteriezellfertigung gilt als “Important Project of Common European Interest“ (IPCEI).
Staatskanzlei Rheinland-Pfalz 16.12.2019
Arbeitsministerin nimmt an Betriebsversammlungen bei PFW Aerospace GmbH Speyer und Finzelberg GmbH & Co. KG Andernach teil
Speyer / Andernach – Arbeitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler hat am 05.12.2019 auf Einladung des Betriebsrates an der Betriebsversammlung von PFW Aerospace GmbH Speyer teilgenommen. Damit hat sie das besondere Interesse der Landesregierung am Verkauf des Werks an die Hutchinson-Gruppe zum Ausdruck gebracht. „Sie haben in einer Umbruchphase des Unternehmens die Landesregierung an Ihrer Seite“, betonte die Ministerin gegenüber den Beschäftigten.
Die
starke Sozialpartnerschaft sei ein Markenzeichen des Unternehmens.
„Dank umsichtiger Tarifpolitik und ausgewogener betrieblicher
Vereinbarungen sind die Pfalz-Flugzeugwerke
einer der wichtigsten Arbeitgeber der Region und stärken den
Wirtschaftsstandort. Die Zukunftssicherung des Standortes muss durch
Erhalt der innovativen Arbeitsplätze in Speyer und Germersheim
gewährleistet werden.“ Der Betriebsratsvorsitzende des Unternehmens
zeigte sich sehr erfreut, dass die Landesregierung regen Anteil nimmt
und im Bedarfsfall die Unterstützung der Beschäftigten anbietet.
Die
Ministerin war zudem Gast bei der Betriebsversammlung der Finzelberg
GmbH & Co. KG in Andernach. „Ich bin sehr gerne gekommen, nicht
zuletzt um den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
für ihre Arbeit und ihren Beitrag zur gesundheitlichen Versorgung zu
danken“, so Bätzing-Lichtenthäler.
In ihrem Gastvortrag beschrieb die Ministerin, mit welchen konkreten Maßnahmen die Landesregierung die ambulanten und stationären Strukturen auch sektoren-übergreifend zukunftsfest aufstellen will. „Wir können das aber nicht alleine. Wir brauchen für die gute und flächendeckende gesundheitliche Versorgung der Menschen im Land auch zukünftig zuverlässige und engagierte Partner, so wie es die Finzelberg GmbH & Co. KG unter anderem als Mitglied im rheinland-pfälzischen Pharmadialog ist“, so die Ministerin.
Text: Staatskanzlei Rheinland-Pfalz Foto: SPD Rheinland-Pfalz 16.12.2019
Populäre Sportarten durch Bund deutlich stärker gefördert
Berlin / Bad Dürkheim – In der Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses des Bundestages vom 14. November 2019 wurde im parlamentarischen Verfahren der Weg frei gemacht für eine starke Aufstockung der Förderung des nichtolympischen Spitzensports durch den Bund.
Hierzu erklärt der Bundestagsabgeordnete Johannes Steiniger als zuständiger Berichterstatter der CDU/CSU-Fraktion für nichtolympische Sportverbände:
„Ich freue mich, dass in dieser wichtigen Phase zur Aufstellung des Bundeshaushalts 2020 die Nichtolympischen Verbände (NOV) mit ganzen 10 Millionen Euro mehr bedacht worden sind. Die Sportwelt ist lebendig – immer mehr Sportarten sind populär, die zwar auf Weltniveau bei den Word Games praktiziert werden, aber nicht bei den Olympischen Spielen zum Zuge kommen.
Als Sportpolitiker habe ich mich immer für die spezifischen Belange des nichtolympischen Sports eingesetzt. Wie in jeder Sportart hängt die internationale Wettbewerbsfähigkeit stark von einer zielgerichteten Förderung ab. Es ist daher gut und richtig, dass der große Unterschied zum olympischen Sport bei der Ressourcenausstattung mit dem Beschluss des Haushaltsgremiums erheblich abgemildert werden konnte.
Neben dem finanziellen Zuwachs im Sportetat des Bundesministeriums des Innern geht es mir weiter darum, dass die NOV in Zukunft in Konzept- und Programmentwicklungen des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) stärker mit eingebunden werden und der sportfachliche Austausch so besser gelingen kann.“
Text: Abgeordnetenbüro Johannes Steiniger, MdB Foto: Tobias Koch 16.12.2019
beim 10. Landesorchesterwettbewerb für Laienorchester in Rheinland-Pfalz
Speyer – Das Wochenende 26/27. Oktober stand im Zeichen der Orchestermusik. Es ging darum, möglichst viele Punkte zu sammeln und sich die Teilnahme am bundesweiten Wettbewerb zu sichern. Von Blockflöten bis Kammerorchester präsentierten sich 16 Ensembles und stellten sich den Juroren.
Ein Highlight war sicherlich die große Big Band Nacht in der Speyerer Stadthalle. Gleich 4 Bands traten an, was das Publikum sehr erfreute. Die Stadthalle war leider nur zur Hälfte gefüllt, was der guten Stimmung aber keinen Abbruch tat.
Im Vordergrund stand das Ringen um eine gute Punktebewertung, um sich im nächsten Jahr bundesweit messen zu können. Bei einer Punktzahl ab 21 (Höchstpunktzahl 25) hat man mit „sehr gutem Erfolg teilgenommen und darf zum Bundeswettbewerb anreisen. Wie uns Herr Generalmusikdirektor am Pfalztheater Uwe Sandner (Juryvorsitz in der Kategorie A3 und A4) erklärte, achteten die Fachmänner und -frauen auf verschiedene Punkte wie: Sound, Präzision des Spiels, Intonation, Klangmischung, Balance der einzelnen Instrumente/Sänger. Die Jury hat immer die Noten des Musikstücks vor sich liegen und kann so auch „Verspieler“ recht schnell er“hören“.
Herr Sandner gab aber auch zu,
dass im Laienmusikbereich manchmal doch das Engagement und das „Feeling“ der
Band auch sehr hoch gewichtet wird und man im Feld Perfektion durchaus mal ein
Auge zudrücke.
Ob sich allerdings die Erkrankung zweier Posaunisten der ersten Band aus Frankenthal mildernd auf das Punkturteil auswirken würde, hat Herr Sandner nicht verraten, nur so viel: bei der Bewertung seien sich die Juroren bisher im Wettbewerb sehr einig, es gab, wenn überhaupt nur kleine Abweichungen und ein einmütiges Urteil zu fällen war bis zum Samstagabend problemlos geglückt.
Die beteiligten Big Bands am
Samstag Abend:
Track 4 Big Band aus Frankenthal: eine noch junge Band (gegr. 2016) unter der Leitung von Christian Schatka brachte mit viel Engagement 4 Titel auf die Bühne. Der Klangkörper litt ein wenig unter der Absage der beiden Posaunisten, was die Band mit viel Liebe zum Spiel wettmachte.
Big Band der Hochschule Kaiserslautern: eine feste Größe in der Big Band Szene: Nicht nur für die Musik ein großes Lob, sondern auch für die stimmigen Outfits: als einzige trat diese Band mit weißen Hemden und schwarzer Fliege an! Unter der Leitung von Zija Beijeri spielen hier Angehörige der Technischen Universität Kaiserslautern zusammen und bilden sich in regelmäßigen Workshops weiter. Engagiert interpretiert der Titel: „Mueva los huesos“ mit lateinamerikanischen Anklängen und „Swing dammit!“ von Tyler Mire James, hier konnte man die Liebe zum Swing spüren!
Blue Note Big Band aus Neustadt/Weinstraße: ein, wenn nicht das renommierteste Jazzorchester der Region. Bernd Gaudera leitet dieses Orchester, das schon so viele Preise erspielt hat. (Deutscher Orchesterwettbeberb 2000 und 2008, um nur zwei zu nennen). Dieses Orchester kann man regelmäßig am ersten Januar im Pfalzbau Neustadt erleben. Wer jazzige Big Band-Interpretationen liebt, der kommt an dieser Band nicht vorbei. Auch in Speyer zeigte sich die Band hochprofessionell, trotzdem nicht angestrengt und überzeugte mit ausgewogenem Klangbild! Zuhören und genießen war hier angesagt.
Uni Big Band Kaiserslautern: aus hochkarätigen Musikern, aber mit hoher studienbedingter Fluktuation ein charismatisches Orchester zu formen ist sicher nicht einfach, aber Herrn Thomas Weithäuser scheint das zu glücken. Ausgewogener Klang, Perfektion im Spiel und trotzdem die so wichtige Leichtigkeit begeisterten die Zuschauer. Die Interpretationen von „Skyfall“ und „Blue Monk“ fanden großen Anklang in der Stadthalle.
Obwohl die Big Band Nacht ja eigentlich ein „Vorspielen“ ist, was man am doch etwas geschäftsmäßigen Ambiente in der Halle nicht ganz verbergen konnte, war die Veranstaltung für Musikliebhaber ein unbedingtes Muss. Selten kann man in Speyer viele gute Musiker auf einmal erleben!
Insgesamt wurden zum Deutschen Orchesterwettbewerb weitergeleitet:
Kammerorchester Alba (Donnersbergkreis/Bad Kreuznach)
Kammerphilharmonie „musica viva“ (Montbaur)
Sinfonisches Blasorchester Ludwigshafen
Sinfonisches Blasorchester am Landesmusikgymnasium Montabaur
Blechbläserensemble Brass Cats (Kaiserslautern)
Mandolinenorchester Rietania (Rhodt unter Rietburg)
Jugendgitarrenensemble cantomano (Montabaur)
Blue Note Big Band (Neustadt an der Weinstraße)
Querflötenensemble falutastique (Montabaur)
Weitere Ergebnisse finden Sie in der Ergebnisliste pdf:
Platz um die Kirche in Königsbach wird nach Pfarrer Jakob Martin benannt
Königsbach – Die Pfarrei Neustadt – Heilige Theresia von Avila würdigt am Samstag, 24. August, in Königsbach einen entschiedenen Gegner des Nationalsozialismus. Nach einem Gottesdienst mit Dekan Michael Janson um 17 Uhr in der Kirche St. Johannes wird um 18.30 Uhr der Platz um die Kirche nach Pfarrer Jakob Martin (1880-1938) benannt.
Im
Rahmen des Gottesdienstes wird Dr. Thomas Fandel, Leiter des
Bistumsarchivs Speyer, das Schicksal des aus Zeselberg stammenden
Geistlichen beleuchten. Martin, der seit 1930 in Königsbach als
Seelsorger wirkte, galt unmittelbar nach der Machtübernahme der
Nationalsozialisten als einer ihrer Hauptkritiker im Pfälzer Klerus. Im
Juni 1933 wurde er von SA- und SS-Leuten nach einem Sturm auf das
Pfarrhaus in „Schutzhaft“ genommen und dabei brutal misshandelt. Die
Königsbacher Ereignisse, die beim Abschluss des Reichskonkordats sogar
vom späteren Papst Pius XII. angesprochen wurden, führten nach dem
Zusammenbruch des „Dritten Reiches“ zu einem Prozess wegen „Verbrechens
gegen die Menschlichkeit“.
Zu dem Gottesdienst und der Feierstunde ist die Öffentlichkeit herzlich eingeladen. Die musikalische Gestaltung übernehmen der Kirchenchor Saarbrücken-Burbach unter der Leitung von Georg Zimnol, der Bläserkreis unter der Leitung von Traugott Baur sowie der Sängerchor 1840 Königsbach.
Bistum Speyer 22.08.2019
Miteinander unterwegs
Ökumenischer Gottesdienst zum neuen Schuljahr — Neue Medienstelle eröffnet
Ludwigshafen – Es war eine Premiere: Erstmals haben protestantische und katholische Religionslehrer und Kita-Mitarbeitende gemeinsam einen Gottesdienst zur Eröffnung des neuen Schuljahres in der Kapelle des Heinrich-Pesch-Hauses gefeiert. Anschließend ging es mit der Eröffnung der gemeinsamen Medienstelle des Bistums Speyer und der Evangelischen Kirche der Pfalz ökumenisch weiter.
Über
ein Jahr haben die Vorbereitungen gedauert. Pünktlich zum
Schuljahresbeginn ist die Medienstelle jetzt eröffnet worden. In den
hellen, frisch renovierten Räumen im Untergeschoss des Ludwigshafener
Heinrich-Pesch-Haus stehen über 8000 Medien bereit, auf die Erzieher,
Religionslehrer und Gemeindemitarbeiter zugreifen können. Die Bandbreite
reicht vom Bibel-Memory über Bilderbücher bis hin zur Fachliteratur und
DVDs für den Religionsunterricht. Auch Erzählfiguren, Legematerialien
und fertig ausgearbeitete Unterrichtsmaterialien für den
Religionsunterricht stehen bereit. „Wir haben hier in Ludwigshafen
speziell die Kategorie Katechese, die explizit als Unterstützung für die
Arbeit in der Gemeinde gedacht ist“, sagte die Leiterin der
Medienstelle, Stefanie Holländer.
Ganz bewusst haben sich die Verantwortlichen bei der Konzeption für ein analoges Angebot entschieden. „Wir möchten Begegnungsräume schaffen“, betonte Holländer. Und das gehe nun mal nicht digital. Ziel der Medienstelle sei es, die Menschen ganzheitlich zu erreichen, „mit Kopf, Herz und Hand“, sagte Dr. Irina Kreusch, kommissarische Leiterin der Hauptabteilung Schulen, Hochschulen und Bildung des Bischöflichen Ordinariats. Denn auch Religionslehrer bräuchten Begleitung. „Neu ist, dass diese ökumenisch ist“, sagte sie.
Für
die Begleitung der Lehrer und Erzieher sorgt das Beratungsangebot der
Medienstelle. Der evangelische Pfarrer Richard Zurheide ist vor allem
für die Oberstufenberatung zuständig und kommt einmal wöchentlich in die
Beratungsstelle. Pastoralreferent und Fortbildungsleiter Primarstufe
Stefan Schwarzmüller ist Fachmann für Grundschulen und ist einmal im
Monat vor Ort. Drei Mal monatlich kommt Bernhard Kaas ins Haus.
Die
religionspädagogische Arbeit sei im Bistum Speyer gut vertreten,
betonte Irina Kreusch. Ebenso wie das Angebot der Evangelischen Kirche
der Pfalz. „Die religionspädagogische Arbeit ist in der Landeskirche und
im Bistum deckungsgleich. Das ist einmalig im deutschsprachigen Raum“,
sagte sie. Im Bistum Speyer gibt es insgesamt vier religionspädagogische
Arbeitsstellen (RPA): in St. Ingbert, Pirmasens, Landau und jetzt eben
auch in Ludwigshafen. In Kaiserslautern und Ludwigshafen arbeitet das
Bistum mit der Evangelischen Kirche der Pfalz ökumenisch zusammen.
Kirchenrat
Thomas Niederberger hoffte in seinem Grußwort, dass die Medienstelle zu
einem Leuchtturm werde, der weit hineinstrahle in die Schul- und
Kita-Landschaft und einen Austausch über Konfessionsgrenzen hinweg
ermögliche. „Wir müssen nicht nebeneinander, sondern miteinander
unterwegs sein“, betonte er.
Die
stellvertretende Direktorin des Heinrich-Pesch-Hauses, Ulrike Gentner,
bezeichnete die neue Medienstelle als „Win-win-Situation“, haben beide
Einrichtungen doch den christlichen Bildungsauftrag als gemeinsames
Ziel.
Vor der
Einweihung der Medienstelle feierten knapp 50 Lehrer und Erzieher einen
Gottesdienst zum Schuljahresbeginn, der erstmals ökumenisch zelebriert
wurde. Dekan Alban Meißner und Oberkirchenrätin Dorothee Wüst hatten das
Lied „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ von Dietrich Bonhoeffer als
Thema ausgewählt. „Geben Sie Zeugnis von Ihrem Glauben und der Kirche,
damit die Kinder und Jugendlichen erkennen können, was es heißt, ein
gläubiger Mensch zu sein“, rief Dekan Meißner die Lehrer und Erzieher
auf. „Die Menschen zu Jüngern Jesu zu machen, das ist ein Auftrag an
alle“. Oberkirchenrätin Wüst übertrug Bonhoeffers Botschaft auf die
Lehrer: „Gute Lehrer versuchen, für Kinder da zu sein, wenn sie `den
schweren Kelch, den bittern/Des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand´
zu tragen haben“, sagte sie. Wichtig sei aber auch, den Kindern zu
zeigen, dass das Leben Perspektiven und Chancen biete.
Kontakt:
Die Medienstelle des Bistums Speyer ist in ökumenischer Zusammenarbeit ab dem neuen Schuljahr 2019/2020 geöffnet. (im Heinrich-Pesch-Haus) Frankenthaler Str. 229 67059 Ludwigshafen Tel: 0621 5999-0 E-Mail: rpa-ludwigshafen@bistum-speyer.de
Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag jeweils von 14:00-17:00 Uhr während der Schulzeit
Text und Fotos: Dr. Anette Konrad 22.08.2019
Katholikentag als Impuls zum „Weiter(r) denken“
Treffen
der Diözese findet am 15. September auf dem Gelände der
Landesgartenschau in Kaiserslautern statt – Pirmin Spiegel (MISEREOR)
setzt Themenimpuls zu Ökologie und Ökumene
Kaiserslautern – „Weite(r) denken“ lautet das Motto des Katholikentages, zu dem das Bistum Speyer am Sonntag, den 15. September, auf das Gelände der Landesgartenschau in Kaiserslautern einlädt. „Mit diesem Leitwort wollen wir deutlich machen, dass wir uns den Fragen der Gegenwart mutig stellen und die Zukunft der Gesellschaft kreativ mitgestalten wollen“, erklärt Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann. „Weite(r) denken“ heiße, über den gewohnten Horizont hinauszudenken und Veränderung nicht als Bedrohung, sondern als Chance zu begreifen. Das Treffen richtet sich an alle Gläubigen und kirchlich Engagierten in der Pfalz und im Saarpfalzkreis. Zugleich lädt das Bistum Speyer auch alle am Thema Interessierten ein.
Eröffnet
wird der Katholikentag mit einem Gottesdienst, den Bischof Dr.
Karl-Heinz Wiesemann zelebriert. Das St. Franziskus-Gymnasium und
-Realschule aus Kaiserslautern führt dabei die „Missa 4 You(th)“ auf.
Parallel dazu wird ein Kinder-Gottesdienst angeboten. Anschließend
bieten ein Markt der Möglichkeiten und Mitmachangebote für Kinder und
Jugendliche Gelegenheit, die verschiedenen Facetten von Kirche auf
unterhaltsame Weise kennenzulernen. Den zentralen Themenimpuls des Tages
setzt Monsignore Pirmin Spiegel, der aus dem Bistum Speyer stammt,
mehrere Jahre in Brasilien gewirkt hat und seit 2012 als
Hauptgeschäftsführer des Bischöflichen Hilfswerkes MISEREOR tätig ist.
Er benennt die Herausforderungen des Klimawandels aus internationaler
Perspektive und verdeutlicht die Chancen der ökumenischen Zusammenarbeit
von Christinnen und Christen aller Konfessionen. In Gesprächsgruppen
und Kreativworkshops werden seine Impulse vertieft und weitergeführt.
Am
Nachmittag lädt das Bistum zu einem offenen Singen mit Eugen Eckert und
Horst Christill ein, bevor um 16 Uhr offiziell der Visionsprozess des
Bistums Speyer gestartet wird. „Er soll zu einer Antwort auf die Frage
führen, worin wir als Kirche von Speyer unsere Sendung und unseren
Auftrag im Hier und Heute konkret erkennen und verwirklichen“, macht
Bischof Wiesemann deutlich. Das Bistum wolle diese Suche aktiv angehen,
„offen und mit Beteiligung möglichst vieler, denen die Botschaft des
Evangeliums am Herzen liegt.“
Bistum wirbt ab dem 24. August in mehreren Städten für den Diözesan-Katholikentag
Mit
Werbeaktionen an insgesamt acht Orten macht das Bistum Speyer auf den
Diözesan-Katholikentag aufmerksam. Am Samstagvormittag wird das Bistum
in Fußgängerzonen und auf zentralen Plätzen die Menschen zur Teilnahme
am Diözesan-Katholikentag einladen. Für Aufmerksamkeit sorgen eine
Showtanzgruppe des DJK-Sportverbandes Limburgerhof und das Künstlerduo
„Jomamakü“ aus Landau, das sein Publikum seit mehr als 20 Jahren
erfolgreich mit Jonglage, Comedy und Stelzenakrobatik unterhält.
Samstag, 24. August, 10 bis 12 Uhr
St. Ingbert, Engelbertskirche
Ludwigshafen, Stadtplatz vor der Rheingalerie
Samstag, 31. August, 10 bis 12 Uhr
Pirmasens, Deutsch-französischer Wochenmarkt auf dem Exerzierplatz
Das
traditionelle Jahresfest der Diakonissen Speyer bietet am ersten Sonntag im
September ein buntes Programm für die ganze Familie. Bereits am Vorabend findet
ein Cocktail-Kino-Abend statt.
Speyer – Das Jahresfest am 1. September beginnt um 11.00 Uhr mit einem Gottesdienst im Park am Mutterhaus in der Speyerer Hilgardstraße 26, die Predigt hält der Theologische Vorstand Pfarrer Dr. Günter Geisthardt. Musikalisch begleiten die Posaunenchöre aus Mutterstadt und Speyer und der Schwegenheimer Gospelchor „Spirit of Sound“ den Gottesdienst. Zeitgleich findet ein Kindergottesdienst statt.
Im Anschluss können sich die Besucher bei
Mittagessen, Kaffee und Kuchen stärken und die Einrichtungen der Diakonissen
Speyer kennen lernen: Bis etwa 15 Uhr präsentieren sich Krankenhäuser,
Seniorenzentren, Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, die Bildungs- und
Ausbildungseinrichtungen, die Werkstatt für Menschen mit Behinderung, die
Hospize in Speyer, Landau und Bad Dürkheim, das Palliativnetz Süd- und
Vorderpfalz und die Diakonische Gemeinschaft mit Informationen über ihre Arbeit
und Angeboten zum Staunen und Mitmachen für Groß und Klein.
Informationen, Spiel- und Bastelprogramme
werden ergänzt durch Gesundheits- und Hygienechecks, Darbietungen der Maudacher
Werkstatt sowie den beliebten Flohmarkt der Diakonischen Gemeinschaft. Der
Eintritt ist frei, bei schlechtem Wetter wird im Mutterhaus gefeiert.
Am Vorabend laden die Diakonissen Speyer zu einem Cocktail-Kino-Abend ins Mutterhaus ein. Gezeigt wird ein US-amerikanischer Filmklassiker in schwarz-weiß aus dem Jahr 1942 mit Humphrey Bogart und Ingrid Bergman.
Diakonissen Speyer 22.08.2019
Hochsensibilität
−Fortbildung bei Diakonissen Speyer
Unter dem
Titel „Ich spüre was, was du nicht spürst… − Hochsensibel?“ findet am 29.
August eine Diakonische Fortbildung mit Pfarrerin und Diplompsychologin Sylvia
Schönenberg im Speyerer Mutterhaus statt.
Speyer – „Hochsensibilität“ – ist das ein definierbares Persönlichkeitsmerkmal oder gar eine psychische Störung? In der wissenschaftlichen Diskussion ist diese Frage noch nicht geklärt. Angesichts der Popularität, die das Thema in der Lebenshilfe- und Therapie-Literatur gewinnt, stellen sich für Pfarrerin und Diplompsychologin Sylvia Schönenberg einige Fragen: Entwickelt sich hier eine neue „Modediagnose“, die einer Pathologisierung gesunder Menschen Vorschub leistet? Oder erweist sich die Auseinandersetzung mit dem Konstrukt „Hochsensibilität“ als weiterführend und kreativ, indem sie Hilfen für Personen bereitstellt, die sich selbst als betroffen betrachten? Bietet sie uns Hinweise für das Zusammenleben und die Zusammenarbeit mit Menschen, die sich selbst als reizüberflutet und überfordert wahrnehmen? Diesen Fragen geht Sylvia Schönenberg bei der Diakonischen Fortbildung am 29. August von 16.30 bis 19.00 Uhr nach.
Die Veranstaltung
findet im Diakonissen-Mutterhaus in der Speyerer Hilgardstraße 26 statt, die
Teilnahme kostet 15 Euro. Information und Anmeldung im Sekretariat der Oberin,
Tel. 06232 22-1207, julia.vogelgesang@diakonissen.de.
Die Diakonische Fortbildung der Diakonissen Speyer umfasst Module, die Grundlagen von Diakonie, Theologie und christlicher Ethik beinhalten und Themen aufgreifen, die gezielt Lebens- und Glaubensfragen im Alltag aufgreifen. Sie soll neben der christlichen Wertevermittlung Hilfe zur Vertiefung und Balance des eigenen Lebens bieten. Das gesamte Programm der Diakonischen Fortbildung sowie andere Weiterbildungsangebote unter www.diakonissen.de.
Diakonissen Speyer 22.08.2019
Noch näher dran: Singer-Songwriterin Lina
Maly kommt nach Landau
Anlässlich ihres im August erschienen Albums »Könnten Augen Alles Sehen« kommt die 22-Jährige Hamburgerin am 11. Oktober für ein Konzert ins erlebt Forum nach Landau. Es gehört zu den wenigen Duo-Shows, welche sie vor der eigentlichen Tour im Februar 2020 spielt.
Landau – Lina Maly feierte ihren nationalen Durchbruch im Jahr 2016 mit Ihrem Debüt-Album »Nur Zu Besuch«. Ihr einzigartiger Stil entsteht durch die besondere Symbiose von Text und Musik. Mal melancholisch, mal rhythmisch-impulsiv singt sie ihre Texte, die von einer Tiefe, Aufrichtigkeit und Beobachtungsgabe zeugen, wie man sie nur selten hört.
Das zweite Album fühlt
sich für die Künstlerin nach eigener Aussage »eigentlich mehr wie ein Debüt an«.
»Könnten Augen Alles Sehen« klingt jedoch keineswegs wie ein Erstling, als vielmehr
wie das mutige Werk einer gestandenen Künstlerin.
Die Wahrheit wiederum liegt, natürlich, genau dazwischen. Denn nachdem sie für ihr erstes Album noch mit einer Vielzahl namhafter Songwriter und Produzenten zusammenarbeitete, ist die Mannschaft heute deutlich kleiner. Auch stammen Musik und Text nun beinahe ausschließlich aus ihrer eigenen Feder. Lina Maly wollte für ihr zweites Album mehr. Mehr zeigen von sich selbst, um so der eigenen Wahrheit, dem eigenen Wesen immer näher zu kommen. Ein Album also, das noch viel mehr Lina Maly, noch näher dran ist, noch tiefer blicken lässt.
Das Konzert am 11. Oktober 2019 um 20:00 Uhr im erlebt Forum Landau bietet die Möglichkeit, dieses sehr persönliche Album in seiner intimsten und eindringlichsten Form zu hören: LIVE!
Tickets für das Stehkonzert gibt
es ab sofort an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie online unter
reservix.de. Der Ticketpreis beträgt im Vorverkauf 17,50 € und 19,00 € an der
Abendkasse, sofern Restkarten vorhanden.
Exerzitien zur Einübung einer ökologischen Spiritualität
Ökumenisches Projekt „erd-verbunden“ für Klimagerechtigkeit, Umweltschutz und nachhaltiges Wirtschaften
Speyer (is/lk) – Unter dem Motto „erd-verbunden“ lädt eine ökumenische Arbeitsgruppe, zu der Vertreter des Bistums Speyer, der Evangelischen Kirche der Pfalz und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Südwest gehören, zu einer fünftägigen Veranstaltung zur Einübung einer ökologischen Spiritualität ein. Vom 8. bis 12. September können Interessierte sich anhand biblischer Texte, geistlicher Impulse, im Gebet und im Austausch mit anderen Teilnehmern, mit den Themen Klimagerechtigkeit, Umweltschutz und nachhaltiges Wirtschaften auseinandersetzen. Dabei wird es auch um praktische Fragen eines ökologischen Engagements gehen.
Die
Veranstaltung findet im Priester- und Pastoralseminar des Bistums in
Speyer (Am Germansberg 60) statt. Die Leitung liegt in Händen von Dr.
Margit Maar-Stumm, Chemikerin aus Waldfischbach-Burgalben und Geistliche
Begleiterin und Dr. Peter Hundertmark, Referat Spirituelle
Bildung/Exerzitienwerk des Bistums Speyer.
Das
Angebot ist Teil des Exerzitien-Projektes „erd-verbunden“, zu dem das
Bistum Speyer, die Evangelische Kirche der Pfalz und die
Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in der Region Südwest
einen ökumenisch-geistlichen Übungsweg erarbeitet haben. Beteiligt sind
auch die kirchlichen Hilfswerke missio (München) und MISEREOR sowie der
ökumenische Prozess „Umkehr zum Leben – den Wandel gestalten“.
Die
Exerzitien wollen Teilnehmenden die Möglichkeit bieten, sich spirituell
mit dem Thema Schöpfung auseinanderzusetzen, zu einem erneuerten
Lebensstil zu finden und von da aus neue Formen von Kirche zu gründen.
Hintergrund ist der Aufruf von Papst Franziskus und dem Ökumenischen Rat
der Kirchen, sich für den Schutz des gemeinsamen Hauses Erde
einzusetzen. Die Materialien des Übungsweges kann man über das Institut
für kirchliche Fortbildung der Evangelischen Kirche der Pfalz beziehen;
Mail: info@institut-kirchliche-fortbildung.de, Tel. 06341/556 80570.
Weitere Informationen und Anmeldungen zur Veranstaltung in Speyer (bis 30. August):
Dr. Peter Hundertmark Referat Spirituelle Bildung Bischöfliches Ordinariat Webergasse 11 67346 Speyer Mail: spirituelle-bildung@bistum-speyer.de Tel. 06232/102 246.
22.08.2019
Vier Wochen einfach anders bewegen
Ökumenische
Mitmachaktion „Trendsetter Weltretter“ wirbt für nachhaltigen
Lebensstil – Start am 24. August mit Eröffnungsfest in Neustadt
Speyer – „Einfach anders bewegen“ lautet der diesjährige Schwerpunkt der ökumenischen Mitmachaktion „Trendsetter Weltretter“. Mit dieser Aktion werben das Bistum Speyer, die Evangelische Kirche der Pfalz, die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirche in der Region Südwest sowie die Landeszentrale für Umweltaufklärung in Rheinland-Pfalz gemeinsam mit mehreren Kooperationspartnern für einen nachhaltigen Lebensstil. Die Aktion nimmt Bezug auf die Schöpfungszeit vom 1. bis 30. September und startet mit einem Eröffnungsfest in Neustadt am 24. August.
„Es
steht nicht gut um unsere Erde. Angesichts der globalen
Herausforderungen wollen wir Mut machen, im Alltag Ungewohntes
auszuprobieren und Alternativen suchen“, erklären die Veranstalter. Der
Fokus liegt in diesem Jahr auf dem Thema Bewegung. „Ob zu Fuß, per
Fahrrad, mit Bus, Bahn oder gemeinsam mit dem Auto – lasst uns etwas
bewegen“, ruft das Aktionsbündnis zur aktiven Teilnahme auf.
Interessierte können allein oder in Gruppen mitmachen und erhalten jede
Woche per E-Mail oder WhatsApp eine Wochenaufgabe und täglich Ideen für
praktische Veränderungen.
„Die
Aktion zeigt: Jede und jeder von uns kann Weltretter sein, denn es
fängt im Kleinen an. Ob ein Balkonkasten mit bienenfreundliche Blumen,
ob Einkäufe mit Rucksack statt Tüte, ob Wassersparen zu Hause oder mit
Rad, zu Fuß oder mit dem Bus zur Arbeit“, sagte Umweltministerin Ulrike
Höfken zur Mitmachaktion „Trendsetter Weltretter“. „Das diesjährige
Motto passt hier richtig gut: Im Grunde fängt die Bewegung doch schon im
Kopf an, indem wir darüber nachdenken, welche Spuren wir hinterlassen,
wenn wir essen, reisen oder einkaufen. Und dann merken wir plötzlich:
Ein nachhaltiger Lebensstil ist möglich, ist gar nicht so anstrengend
und muss auch nicht mehr Geld kosten. Hierfür muss sich auch die Politik
bewegen, dann ist es für jeden Einzelnen einfacher und es geht
gemeinsam in die richtig Richtung.“
Die Eröffnungsveranstaltung im Klemmhof in Neustadt findet am Samstag,
den 24. August, um 11.55 Uhr statt, also bewusst „fünf Minuten vor
zwölf“. Weihbischof Otto Georgens, Oberkirchenrätin Dorothee Wüst und
Pastor Dr. Jochen Wagner werden die Aktion vorstellen und geben den
offiziellen Startschuss. Weitere Gesprächspartner sind unter anderem
Roland Horne von der Landeszentrale für Umweltaufklärung in
Rheinland-Pfalz, der Oberbürgermeister der Stadt Neustadt sowie die
Dekane Michael Janson und Armin Jung. Es gibt Live-Musik, ein
Spielmobil, einen Rollstuhlparcours, einen „weltbewussten“ Stadtrundgang
und vieles mehr. Auch eine Begegnung mit Lutz Eichholz, dem Weltmeister
im Einradfahren, steht auf dem Programm.
Im
September setzen die „Weltretter“ zahlreiche inhaltliche Impulse. Zum
Beispiel sind unter der Überschrift „Pilger-Pendeln“ Andachten auf der
S-Bahn-Linie zwischen Kaiserslautern und Mannheim geplant. In Bad
Dürkheim geben am 7. September Menschen mit Ideen Impulse für eine
friedlichere und nachhaltigere Welt. Das Priesterseminar Sankt German
lädt vom 8. bis zum 12. September zu einer Einübung in eine ökologische
Spiritualität ein, der Titel der Veranstaltung lautet „erd-verbunden“.
Beim Diözesan-Katholikentag am 15. September präsentiert die Aktion
„Trendsetter Weltretter“ Informationen auf dem „Markt der
Möglichkeiten“. Weltbewusste Stadtrundgänge sind im September in
Neustadt (24. August), Kaiserslautern (17. September) und Speyer (24.
September) möglich. Die Frage nach der Mobilität der Zukunft wird am 27.
September mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Landauer
Stiftskirche diskutiert. Zu einem Erlebnistag mit dem Thema „Wald
bewegt“ sind Grundschulklassen am 27. September in Siebeldingen
eingeladen. Zum Abschluss der Schöpfungszeit wird am 29. September in
der Kaiserslauterer Kirche St. Martin ein ökumenischer
Schöpfungsgottesdienst gefeiert.
Evangelische Kirche der Pfalz Arbeitsstelle Frieden und Umwelt Umweltbeauftragte Sibylle Wiesemann Große Himmelsgasse 3, 67346 Speyer, umwelt@frieden-umwelt-pfalz.de Telefon: 06232 / 6715-18
Bistum Speyer 22.08.2019
Mit Feuer und Leidenschaft
Aussendungsfeier für Marita Seegers und Mark Baiersdörfer im Dom zu Speyer
Speyer – „Ich bin dankbar für Ihre Berufungen.“ Mit diesen Worten schloss Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann die Beauftragung für den kirchlichen Dienst von Marita Seegers und Mark Baiersdörfer ab. Im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes im Speyerer Dom entsandte er Marita Seegers als Pastoralreferentin und Mark Baiersdörfer als Gemeindereferent.
Bischof Wiesemann sprach beiden seinen Dank dafür aus, dass sie sich zur Verfügung stellen für Gott und die Kirche – um das Evangelium zu verkünden und den Menschen die Frohe Botschaft zu bringen. Seegers tut dies als Klinikseelsorgerin im Klinikum Ludwigshafen, Baiersdörfer in der Pfarrei Seliger Paul Josef Nardini in Pirmasens. Zugleich erinnerte der Bischof die Gottesdienstgemeinde daran, dass Jede und Jeder durch die Taufe zu dieser Verkündigung ebenso berufen sei.
In seiner Ansprache spannte Bischof Wiesemann den Bogen vom Propheten Jeremiah hin zum Evangeliumstext und in die heutige Zeit. „Ist Jesus ein Spalter?“, diese Frage stellte er voran. Der Gedanke empöre die Menschen in einer Zeit, in der Hetzer, Unruhestifter und Profilierer anscheinend mehr Konjunktur hätten als Versöhner, die nicht in erster Linie ihre eigenen Interessen verfolgten.
Während heute Stärke gefordert sei, habe Jeremiah den anderen Weg gewählt. Er habe die Leidenschaft für Gott gespürt: In einer Zeit, in der es brenzlig wurde, sei er aufgestanden und habe denen widersprochen, die mit militärischer Macht die Situation lösen wollten, und sei eingestanden für Umkehr und Heilung durch Gott. Aber, so Wiesemann weiter: „In solchen Zeiten – damals und auch heute – wird der Gewaltlose unbequem für die Welt.“ Und so sei auch die Botschaft Jesu von der Gewaltlosigkeit, von Frieden und Würde für alle Menschen heute unpopulär. Aber zugleich sei so auch seine Klage darüber zu verstehen, dass diese Botschaft auf Widerstand stößt. In Jeremiah habe das Feuer der Liebe gebrannt – und genau dieses Feuer, so schloss der Bischof seine Predigt, lasse sich nicht löschen.
Damit wandte er sich an Marita Seegers und Mark Baiersdörfer: „Dieses Feuer soll auch in Ihnen brennen!“ Er sei dankbar für ihren Einsatz, räumte aber auch ein, dass ihr Dienst sie manches Mal „existenziell herausfordern“ werde und eine große innere Kraft erfordere. Zugleich sei eine solche Haltung der Leidenschaft und des Feuers aber auch eine Reinigung für die Kirche – „damit wir in der Kirchen nicht nur um uns selbst kreisen.“
Die Kirche sei eine Kirche der Sendung, so Bischof Wiesemann zu den beiden neuen pastoralen Mitarbeitern. Er umriss kurz ihren bisherigen Lebensweg, der sehr unterschiedlich war und doch nun zu ganz ähnlichen Aufgaben führte: Mark Baiersdörfer in die Gemeinde und bewusst zu den Menschen, auch zu denen an den Rändern; Marita Seegers ins Krankenhaus, wo sie sich auf intensive Begegnungen mit Menschen einlasse und auch deren Ohnmacht mittrage in schweren Lebenszeiten. „Sie lassen die Menschen spüren: Da ist jemand, der lebt aus der Gnade und der Liebe Christi“, so Bischof Wiesemann an beide. Mark Baiersdörfer dankte am Ende des festlichen Gottesdienstes – auch im Namen Marita Seegers – dem Bischof für seine sehr persönlichen und wertschätzenden Worte. Er dankte den bisherigen Weggefährten, vor allem aber den Familien, „die oft nicht allzu viel von uns haben.“
Text und Fotos: Brigitte Deiters 22.08.2019
„Wie aktualisieren und konkretisieren wir die frohe Botschaft?“
Zehntes Diözesanes Forum in Ludwigshafen beschäftigte sich mit Fragen und Themen zur Weiterentwicklung des Bistums Speyer
Ludwigshafen – Fragen und Themen zur Weiterentwicklung des Bistums Speyer standen im Mittelpunkt des Diözesanen Forum, das am Samstag im Heinrich-Pesch-Haus tagte. Rund 80 Mitglieder des Priesterrats, des Diözesanpastoralrats, des Katholikenrats und des Allgemeinen Geistlichen Rats nahmen an den Beratungen teil und diskutierten engagiert über die vorgestellten Informationen und Themen. Den Vorsitz hatte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, der in seiner Begrüßung darauf verwies, dass das zehnte Forum in dieser Form zum letzten Mal tagen werde. Im nächsten Jahr wird die Diözesanversammlung als neues Gremium ihre Arbeit aufnehmen – so wie beim neunten Forum im vergangenen Jahr beschlossen.
„Wir sind in den Foren einen guten Weg gegangen und ich bin zuversichtlich, dass wir das auch in der neuen Diözesanversammlung tun werden“, erklärte Generalvikar Andreas Sturm in seiner Begrüßung. Das vergangene Jahr sei nicht einfach gewesen und es sei sicher nicht leicht „Gesicht zu sein für die Kirche von heute.“ Deshalb danke er allen, die sich an ganz unterschiedlichen Stellen in der Diözese engagierten.
Informationen zum synodalem Weg und dem Papstbrief „An das pilgernde Volk Gottes“
Zu Beginn der Beratungen berichtete Bischof Wiesemann über den synodalen Weg, der von der Deutschen Bischofskonferenz auf ihrer Frühjahrsvollversammlung im März 2019 beschlossen worden war. Es sei klar gewesen, dass nach den Ergebnissen der Missbrauchsstudie auch „systemische Fragen in den Blick genommen werden müssen.“ Der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz habe sich mehrfach mit der Frage befasst, welche Konsequenzen aus der sogenannten MHG-Studie zu ziehen sein. Gemeinsam mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken habe sich die Bischofskonferenz dann für einen „synodalen Weg“ entschieden. Die sich aus der Studie ergebende Fragestellungen habe man mit der Einrichtung der drei Foren zu den Themen „Macht, Partizipation, Gewaltenteilung“, „Sexualmoral“ sowie „Priesterliche Lebensform“ aufgegriffen. Auf Wunsch des ZDK sei als weiteres Forum „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“ dazu gekommen. „In diesen Prozess hinein kam der Brief des Papstes ‚An das pilgernde Volk Gottes‘“, erklärte Bischof Wiesemann. Er werte den Brief „als Ermutigung“ für den synodalen Weg der Deutschen Kirche. „Wir können Impulse in die Weltkirche hineingeben.“ Papst Franziskus habe darauf verwiesen, wie wichtig es sei, sich der Frage der Evangelisierung zu stellen. „Der Papst möchte, dass wir die Freude am Evangelium wieder gewinnen und die frohe Botschaft in die Welt tragen“. Damit treffe er „die Hoffnung, aus der wir Zukunft gestalten.“ In diesem Herbst gehe es darum, den synodalen Weg zu konkretisieren. Bischof Wiesemann verantwortet das Forum „Macht, Partizipation, Gewaltenteilung“. Er zeigte sich dankbar für die Anregungen und Beiträge der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Forums, die er in seine Überlegungen mit einbeziehen werde.
Prognose zur Entwicklung Kirchenmitgliederzahlen und Kirchensteueraufkommen
Ein weiteres Thema des Diözesanen Forums war die im Mai 2019 vom Forschungszentrum Generationenverträge der Albert-Ludwig-Universität Freiburg veröffentlichte Studie zur voraussichtlichen Entwicklung Kirchenmitgliederzahlen und Kirchensteueraufkommen bis zum Jahr 2060, die David Gutmann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungszentrum, vorstellte. Er erklärte, dass nach den Berechnungen der Wissenschaftler die Mitgliederzahlen beider Kirchen in Deutschland bis zum Jahr 2060 auf etwa die Hälfte zurückgehen werden. Anhand von Tauf-, Eintritts- und Austrittsquoten der vergangenen Jahre und der demographischen Entwicklung könne man für das Bistum Speyer einen Rückgang von rund 528.000 Mitgliedern im Jahr 2017 auf rund 245.000 Mitglieder im Jahr 2060 prognostizieren. Diese sinkende Mitgliederzahl wirke sich den Prognosen zufolge auch auf die Kirchenfinanzen aus. Die Wissenschaftler sagen voraus, dass die Einnahmen aus der Kirchensteuer im Bistum Speyer von rund 136 Millionen im Jahr 2017 auf rund 108 Millionen Euro im Jahr 2060 zurückgehen werden. Dabei handelt es sich um nominale Werte, bei denen die Veränderung der Kaufkraft noch nicht berücksichtigt ist. Eine Stellschraube, die Prognose zu verbessern sei, wie Gutmann erklärte, eine Senkung der Austrittsquote. Er ermutigte das Forum neue Wege zu gehen, um wieder mehr Menschen für die Kirche zu gewinnen. „Ja, die Zahlen sind dramatisch“, so Generalvikar Andreas Sturm zu der Präsentation von Gutmann. „Aber wir haben Stellschrauben und das macht mich hoffnungsfroh.“
Ab 2020 substanzerhaltende Haushalte
„Zukunft sichern“ – unter diesem Leitwort stellte Diözesanökonom Peter Schappert den Mitgliedern des Diözesanen Forums die Planungen für die Haushalte des Bistums ab 2020 vor. Er wies darauf hin, dass für das Jahr 2018 und 2019 eine „kritische Haushaltsentwicklung“ festzustellen sei, da 2018 ein Jahresfehlbetrag in Höhe von 1,6 Millionen und für 2019 ein Jahresfehlbetrag in Höhe von rund 4,8 Millionen Euro zu erwarten sei. Mittel bis langfristig sei mit signifikant fallenden Einnahmen aus Kirchensteuern zu rechnen, auch wenn in den letzten Jahren ein „flaches Ansteigen“ der Kirchsteuer zu verzeichnen gewesen sei, das aber allein auf die gute Konjunktur zurückzuführen sei. Der Haushalts- und Finanzausschuss habe deshalb beschlossen, ab 2020 substanzerhaltende Haushalte vorzulegen. Vorerst unverändert bleibe die Prioritätensetzung: „Die heute bestehenden strategischen und seelsorgerischen Zielsetzungen werden bis auf Weiteres mit gleicher Priorisierung bei der zukünftigen Haushaltsgestaltung fortgeschrieben“, erklärte Schappert.
Schlankere Dekanatsräte für bessere Handlungsfähigkeit
In der dem Forum von Marius Wingerter, Referent für pfarrliche und überpfarrliche Gremien, vorgestellten Satzung für die Dekanatsräte wurden die Stimmen der Hauptamtlichen, beispielsweise Pfarrer, Seelsorger und Religionslehrer, verringert. Dadurch werden einerseits die Stimmen der Ehrenamtlichen, zum Beispiel aus den Jugendverbänden oder den Ordensgemeinschaften, gestärkt. Andererseits wird durch die insgesamt deutlich kleinere Zahl der Stimmberechtigten die Handlungsfähigkeit verbessert. So hatte der letzte Dekanatsrat von Landau 83 stimmberechtigte Mitglieder, der künftige soll nur noch 42 Mitglieder haben. Vergleichbare Verschlankungen werden alle Dekanate betreffen. „Es geht darum ein arbeitsfähiges Gremium zu schaffen, ohne eine Interessengruppe auszuschließen“, fasste Generalvikar Sturm den Grund für die Änderung der Satzung zusammen, für die das Forum mit großer Mehrheit votierte.
Über die Bildungshäuser wird 2020 entschieden
Die
Entscheidung über die Zukunft der Bildungshäuser im Bistum Speyer wird
voraussichtlich 2020 fallen. „Jedes Haus hat seine Fürsprecher, die für
es kämpfen. Dennoch erfordert die wirtschaftliche Situation eine
Entscheidung. Sorgen, Ängste und Nöte stehen im Raum – Die Menschen
fragen sich, ob ihr Arbeitsplatz bedroht ist“, umriss Generalvikar Sturm
die Lage. Dabei sei es wichtig über alle Bildungshäuser zu reden und
die Diskussion nicht nur auf die Heilsbach und das Christophorus Haus zu
verengen. Weitere Häuser, über die es zu reden gelte, seien Maria
Rosenberg, das Heinrich-Pesch-Haus, das Herz-Jesu-Kloster Neustadt und
Priesterseminar.
Sturm
stellte zu allen Häusern eine kurze Einschätzung vor, ohne damit eine
Wertung über deren Zukunft abzugeben. Im Anschluss erhielten die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Forums selbst die Gelegenheit, ihre
Ansicht zu den verschiedenen Einrichtungen schriftlich abzugeben. Sturm
betonte, dass es ihm wichtig sei alle Stimmen zu hören, so werde er
unter anderem auch mit Katholikenrat, Priesterrat und BDKJ über das
Thema sprechen: „Ich sehe es als meine Aufgabe, eine Lösung anzubieten.“
Zur Diözesanversammlung 2020 sollen die aus den zahlreichen geführten
Gesprächen und Rückmeldungen gewonnenen Erkenntnisse in eine
Beschlussvorlage münden.
Schutzkonzepte für die Kinder- und Jugendarbeit
Zum Thema Missbrauch verwies Generalvikar Sturm auf die Anfang Juli veröffentlichte Zwischenbilanz zur Aufarbeitung des Missbrauchs und der Verbesserung der Prävention im Bistum Speyer.
„Es ist gut, dass wir weiterhin Fortschritte machen. Menschen, deren
Missbrauch Jahrzehnte zurückliegt, trauen sich ihre Fälle publik zu
machen“. Die Gespräche, die Bischof Wiesemann mit den Betroffenen des
Missbrauchs auf individueller Basis führe, seien eine heilsame
Erfahrung. Es gelte die Präventionsarbeit auszubauen und Schutzkonzepte
für alle Bereiche zu entwickeln, in denen mit Kindern und Jugendlichen
gearbeitet wird.
Mehr Wertschätzung für Ehrenamtliche
Domkapitular
Franz Vogelgesang stellte dem Forum die in einem Grundlagenpapier
formulierten Eckpunkte für ehrenamtliches Engagement im Bistum vor. Von
der Genese, über die Inhalte bis zur Umsetzung gab er einen umfassenden
Einblick dazu, wie Förderung, Stärkung und Weiterentwicklung
ehrenamtlichen Engagements in seiner ganzen Breite und Vielfalt
aussieht. In verbindlichen Rahmenbedingungen werden die theologische
Grundlagen und die Beziehung zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen
definiert. Nach Diskussionen in Katholikenrat und Priesterrat sollen die
Eckpunkte im Rahmen der Diözesanversammlung 2020 verabschiedet und
anschließend umgesetzt werden.
Vision für das Bistum: Die frohe Botschaft veranschaulichen
Felix Goldinger, Geschäftsführer der Lenkungsgruppe für die Entwicklung einer Vision für das Bistum, stellte Gedanken und Leitfragen dazu vor: „Wie aktualisieren und konkretisieren wir die frohe Botschaft? Wir haben den Auftrag für eine gute Welt einzutreten, die allen ein gutes Leben ermöglicht.“ Es gelte daher innerhalb von zwei Jahren drei Fragen zu beantworten: „Was ist unser Auftrag? In wessen Dienst stehen wir? Wie wird das Reich Gottes in unserem Bistum Wirklichkeit?“ In der ersten von vier Phasen zur Vision werde beigetragen und gesammelt. „Wahlweise zentral, lokal oder digital kommen dabei interessierte Menschen zusammen, um ihre Ideen auszutauschen“, so Goldinger. Im ersten Halbjahr 2020 werde eine Reihe von Veranstaltungen im gesamten Bistum der Ideensammlung zentrale Plattformen geben.
In
den nächsten Phasen sollen die Ideen verbunden, vorgestellt und
schließlich die Vision daraus erarbeitet werden. Zur Diözesanversammlung
2021 solle dann die Vision feststehen, die aus drei Elementen bestehe:
Erstens einem Kulturwandel, der vor allem auf Partizipation und
Kommunikation setzt. Zweitens einem Leitsatz, der in wenigen Sätzen
erläutert werden kann. Drittens operationalisierbaren Ergebnissen. „Es
ist das ‚A‘ und das ‚O‘ in den nächsten beiden Jahren möglichst viele
Menschen daran zu beteiligen“, so Goldinger. Der offizielle Startschuss
zum Visionsprozess wird auf dem Diözesankatholikentag am 15. September
auf dem Gelände der Gartenschau in Kaiserslautern fallen.
Konstruktives Miteinander auf dem Forum stimmt positiv
Bischof Wiesemann erinnerte in seinem Schlusswort zum Forum daran, dass das Bistum vor einer „existenziellen Herausforderung“ stehe. Das konstruktive Miteinander auf dem Forum stimme ihn positiv und er empfinde große Dankbarkeit gegenüber allen Beteiligten. Das gemeinsame Nachdenken und Entscheiden sei ohne die viele Arbeit im Vorfeld, im Hintergrund und die Forumsteilnehmenden nicht möglich.
Zum Abschluss ihres Treffens feierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Bischof Wiesemann die Vesper in der Kapelle des Heinrich-Pesch-Hauses. Anstelle des Diözesanen Forums wird sich im kommenden Jahr die Diözesanversammlung als neues synodales Beratungsgremium auf Diözesanebene am 21. August konstituieren. Über die dafür notwendige Satzung hatte im vergangenen Jahr das neunte Diözesane Forum entschieden. Die Diözesanversammlung wird am 13./14 November 2020 stattfinden. Als Veranstaltungsort dafür ist wiederum das Heinrich-Pesch-Haus in Ludwigshafen vorgesehen.