Zoo Heidelberg

Flauschige Küken im Zoo Heidelberg

Nachwuchs bei den Graumöwen und Inkaseeschwalben

Zu einer richtigen kleinen Kinderstube ist das Küstenpanorama im Zoo Heidelberg geworden. Auch in diesem Jahr ziehen die Graumöwen und Inkaseeschwalben wieder erfolgreich Nachwuchs groß. Drei Graumöwen-Küken sind bereits geschlüpft und tapsen auf der Anlage umher. Bei den Inkaseeschwalben haben die Tierpfleger ebenfalls drei Jungtiere gesichtet. Zoobesucher können die kleinen „Flauschebällchen“ bei einem Gang durch die Voliere hautnah beobachten.

Junge Graumöwen im Zoo Heidelberg.
Foto: Heidrun Knigge/Zoo Heidelberg

Versteckt im Strandhafer hat eine Graumöwe ihr Nest gebaut. Dort sind zwei kleine Küken geschlüpft. Eine andere Graumöwe bevorzugte für ihr Nest einen Platz direkt neben dem Besucherweg, wo ein weiteres Küken geschlüpft ist. Die jungen Graumöwen tapsen bereits eifrig im Gehege umher. „Sie wirken mit ihrem Küken-Flaum und ihren tapsigen Bewegungen noch ein bisschen unbedarft. Das ist ganz normal. So süß sie auch aussehen: Wir bitten unsere Besucher eindringlich, die Küken nicht anzufassen. Die Eltern kommunizieren mit den Kleinen dauerhaft über Rufe und finden sie so ganz einfach wieder, auch wenn sie sich ein bisschen weiter vom Nest entfernt haben“, erklärt Dr. Eric Diener, Vogelkurator im Zoo Heidelberg. Besonders gerne tummeln sich die Küken links des Besucherwegs, im Bereich neben dem Nistkasten. Mit rund sechs Wochen werden Graumöwen flügge und starten dann ihre ersten Flugversuche.

Inkaseeschwalbe füttert ihr Küken im Nistkasten.
Foto: Heidrun Knigge/Zoo Heidelberg

Während die Graumöwen oft auf dem Boden brüten und dort aufwachsen, bevorzugen Inkaseeschwalben höher gelegene Orte als Brutplätze. „In freier Natur würden Inkaseeschwalben auf Felsvorsprüngen oder in kleinen Höhlen auf steilen Klippen brüten. Hier im Zoo haben wir die erhöhten Nistkästen angebracht, welche die Küstenvögel gerne nutzen“, so Diener. Gut geschützt bleiben die jungen Inkaseeschwalben im Kasten sitzen, bis sie flügge werden. Nur zur Fütterungszeit, wenn ihnen die Eltern kleine Fische bringen, recken sie ihre Köpfchen ein Stück weit heraus. Vom Besucherweg aus lässt sich diese Fütterung mit ein wenig Geduld mehrmals am Tag beobachten.

Graumöwen mit Jungtier im Zoo Heidelberg.
Foto: Peter Bastian/Zoo Heidelberg

Der Lebensraum von Graumöwen und Inkaseeschwalben erstreckt sich über die südamerikanische Pazifikküste. Beide Vogelarten zählen zu den Seevögeln und sind sichere, wendige Flieger. Während Inkaseeschwalben ihre Brutgebiete direkt an den steilen Felsküsten anlegen, zieht es die Graumöwen zur Brutzeit weiter ins Landesinnere. Inmitten der lebensfeindlichen Atacama-Wüste, gut geschützt vor Fressfeinen, ziehen die Graumöwen ihre Jungen dort groß. Was für den Nachwuchs von Vorteil ist, bedeutet gleichzeitig eine große Belastung für die Elterntiere: Während der Aufzucht fliegen die Graumöwen-Eltern mehrmals pro Woche zurück an die bis zu 100 km entfernte Küste, um im Meer auf Nahrungssuche zu gehen.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: (1) & (2) Heidrun Knigge/Zoo Heidelberg; (3) Peter Bastian/Zoo Heidelberg
12.08.2020

Zoo Heidelberg

Mit Online-Ticket in den Zoo Heidelberg

Schneller ins Zooerlebnis starten

Inzwischen hat sich im Zoo Heidelberg fast eine neue „Normalität“ eingestellt. Zoobesucher mit Alltagsmasken sind kein ungewohnter Anblick mehr. Die Besucher erkennen die gültigen Verhaltens- und Hygieneregeln an und verbringen entspannte Stunden im Zoo Heidelberg. Auch weiterhin ist ein Besuch im Zoo Heidelberg nur für eine begrenzte Besucherzahl möglich. Derzeit liegt die Grenze bei 1250 Besuchern gleichzeitig. Die Neuerung: Ab dem 03.08.2020 können Zoobesucher ihren Zoobesuch nicht nur wie bisher reservieren, sondern kaufen die Tickets gleich online. Der Einlass von Besuchern mit Online-Ticket erfolgt über einen separaten Online-Einlass am Haupteingang. Außerdem sind spontane Besuche mit Ticketkauf an der Zoo-Kasse ab dem 03.08.2020 wieder möglich. Bei starkem Besucherandrang kann es jedoch beim Einlass zu Wartezeiten kommen. Um diese Wartezeiten zu vermeiden, empfiehlt der Zoo, die Online-Tickets und Anmeldungen zu nutzen.

Die Syrischen Braunbären zählen zu den Besucherlieblingen und begrüßen die Zoogäste direkt am Eingang. (Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg)

„Wir freuen uns, dass wir unseren Besuchern nun die Möglichkeit bieten können, die Tickets für den Zoobesuch gleich online zu bezahlen. So können Sie sich bei ihrer Ankunft am Zoo den Weg über die Kasse sparen und starten schneller ins Zooerlebnis“, erklärt Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann. Für alle, die keine Möglichkeit haben, ein Online-Ticket zu erwerben, haben die Zoo-Kassen mit dem regulären Verkauf geöffnet. Je nach Besucherandrang ist dort jedoch mit Wartezeiten zu rechnen. „Unsere Erfahrung zeigt, dass Wochenenden und Werktage in den Ferien ab 10 Uhr immer sehr nachgefragt sind. Für diese Stoßzeiten empfehlen wir dringend den Kauf eines Online-Tickets. Wer sein Online-Ticket vorab kauft, ist nämlich nicht nur schneller im Zoo, sondern hat seinen Platz auch sicher“, erklärt Wünnemann. „Wenn die Kontingente komplett gebucht sind, können wir keine spontanen Besucher mehr einlassen, diese Enttäuschung sollte man sich ersparen.“

Im Onlineshop des Zoos unter shop.zoo-heidelberg.de können Zoobesucher Eintrittskarten für Erwachsene, Kinder und Kleingruppen erwerben. Als Zahlsysteme stehen den Kunden mehrere zertifizierte Möglichkeiten zur Verfügung, wie PayPal, Kreditkarte, SEPA-Lastschrift oder Sofortüberweisung. Tickets für Ermäßigte, spezielle Sondertarife oder Dauerkarten werden ausschließlich vor Ort verkauft. Inhaber von Dauerkarten, Patenpässen, Kombi-Tickets, Mitgliedausweisen, Heidelbergpässen und Freikarten können sich gegen eine Buchungspauschale von 2 € online für den Zoobesuch anmelden. Die Buchungspauschale wird beim Zutritt zurückerstattet. Besucher, die sich über diesen Weg für den Zoobesuch angemeldet haben, können ebenfalls den separaten Express-Einlass nutzen. Wer seinen Zoobesuch plant, findet unter www.zoo-heidelberg.de/coronainfo alle wichtigen Informationen zu den geltenden Verhaltens- und Hygieneregelungen sowie Einschränkungen.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg
02.08.2020

Zoo Heidelberg

Tierisch gute Erlebnisse in den Sommerferien

Schnupper-Workshops für Kinder im Zoo Heidelberg – es gibt noch freie Plätze!

Wie sich Robben an das Leben im und am Wasser angepasst haben, erfahren die Teilnehmer bei einem der Schnupper-Workshops im Zoo Heidelberg.
(Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg)

Wer noch Ideen für die Gestaltung der Sommerferien sucht, sollte jetzt genau aufpassen: Aufgrund der großen Nachfrage des Zoo-Ferienprogramms bietet der Zoo Heidelberg in den Sommerferien zusätzlich fünf Schnupper-Workshops für Kinder ab 6 Jahren an. Jeder Schnupper-Workshop umfasst ein festes Thema. So dreht sich beispielsweise am ersten Workshop im August alles um Raubtiere, an einem die anderen Tage erfahren die Teilnehmer Spannendes zu Tierkindern, zu Tieren die im und am Wasser leben oder über die bedrohten Tiere im Zoo. Tickets für die Workshops gibt es im Vorverkauf an der Zookasse. Die Kosten pro Teilnehmer betragen € 20,- inkl. Eintritt. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.zooschule-heidelberg.de/workshops.

Mittwoch, 12.8.2020: Raubtiere, 13.30 – 16.30 Uhr

Gemeinsam mit den Zoo-Rangern finden die Teilnehmer heraus, welche Merkmale ein Raubtier ausmachen. Sind Haie, Erdmännchen und Riesenseeadler auch Raubtiere? Nach einem Besuch bei den Heidelberger Raubtieren erfahren die Teilnehmer, warum viele Raubtiere in der Natur bedroht sind und was jeder Einzelne dagegen unternehmen kann.

Donnerstag, 13.8.2020: Tiere in Gefahr, 13.30 – 16.30 Uhr

Beim Schnupper-Workshop „Tiere in Gefahr“ steht das Thema Artenschutz im Mittelpunkt. Die Teilnehmer schlüpfen hierbei in die Rolle von Tierschützern und gehen der Frage auf den Grund, warum Artenschutz wichtig ist. Gemeinsam mit den Zoo-Rangern werden auf eine spielerische Art und Weise Möglichkeiten gefunden, um selbst einen Beitrag zum Artenschutz zu leisten.

Freitag, 14.8.2020: Tiere im und am Wasser, 13.30 – 16.30 Uhr

Das Leben im und am Wasser stellt besondere Anforderungen an Robben, Flamingos, Otter & Co. Spielerisch finden die Teilnehmer heraus, welche Besonderheiten die unterschiedlichen Tiere haben, um im und am Wasser gut zurecht zu kommen.

Mittwoch, 19.8.2020: Tierkinder, 13.30 – 16.30 Uhr

Jedes Jahr kommen im Zoo zahlreiche Jungtiere zur Welt. Einige davon können schon kurz nach der Geburt selbständig laufen und folgen der Mutter auf Schritt und Tritt, andere verbleiben in ihrem Nest und werden dort von den Eltern versorgt. Die Känguru-Mutter zum Beispiel trägt ihre Jungtiere im Beutel mit sich umher. Bei diesem Workshop gibt es viele Besonderheiten der Tierkinder zu entdecken.

Samstag, 12.9.2020: Rekorde im Tierreich, 9.30 – 12.30 Uhr

Im Zoo Heidelberg leben die schwersten Landsäugetiere, das langsamste Säugetier der Erde und das Tier, das am längsten ohne Wasser aushalten kann. In der Tierwelt gibt es zahlreiche weitere – und manchmal auch sehr lustige – Rekordhalter, die von den Workshopteilnehmern erkundet werden.

Wer bei diesem Schnupper-Workshop-Angebot noch nicht das richtige entdeckt hat, für den gibt es hier einen weiteren Tipp: Alle, die zusammen mit der Familie oder im Freundeskreis den Zoo besuchen möchten, können einen Erlebnisreichen Rundgang oder einen Erlebnisreichen Rundgang Plus buchen. Bei einer Tour durch den Zoo erfahren die TeilnehmerInnen allerhand Spannendes über die Zoobewohner. Beim Erlebnisreichen Rundgang Plus ist sogar noch ein ganz besonderes Erlebnis mit dabei. Die Termine können per E-Mail (info@zooschule-heidelberg.de) oder telefonisch (06221-3955713) gebucht werden. Noch mehr Ideen im Überblick unter www.zooschule-heidelberg.de/de/angebot

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Petra Medan / Zoo Heidelberg
25.07.2020

Zoo Heidelberg

Masterplan im Neuenheimer Feld

Zoo Heidelberg meldet sich zu Wort

Luftaufnahme des Zoos: Gut zu sehen sind das Große Affenhaus und das historische Zoo-Portal.
(Archivfoto: Zoo Heidelberg)

Im Masterplanverfahren Neuenheimer Feld steht der dritte Projektabschnitt, die Konsolidierungsphase, kurz bevor. In dieser Phase werden ausgewählte Planungsansätze weiterverfolgt, vertieft und konkretisiert. Die Ergebnisse aus dieser Phase sollen anschließend in den Masterplan eingearbeitet werden. „Mit dem Beginn der Konsolidierungsphase ist der richtige Zeitpunkt gekommen, die Bedürfnisse der größten städtischen Institution im Neuenheimer Feld in den Fokus zu nehmen“, erklärt Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann. „Wir appellieren an den Gemeinderat, die Sicherung der Zukunft des Zoos in die weitere Aufgabenstellung der Planungsbüros aufzunehmen.“

Bislang wurde in dem breit angelegten Beteiligungsprozess des Masterplanes vor allem über den Hühnerstein und die Verkehrskonzepte diskutiert. Zur Zukunft des Zoos gab es sehr divergierende Ideen. Das Büro ASTOC sah in seinen ersten Entwurf vor, den Zoo in den Süden Heidelbergs zu verlegen und den Campus auf das Zooareal auszudehnen. „Diese Idee hatte zumindest den Charme, dem Zoo Heidelberg eine Zukunft – wenn auch an anderer Stelle – zuzubilligen“, kommentiert der Zoodirektor. Das Büro Höger hingegen erklärte den Zoo in seinem ersten Entwurf für obsolet. “Ich habe Frau Höger so verstanden, dass Sie und die jungen Mitarbeiter in ihrem Büro Zoos für überflüssig hielten“, sagt Wünnemann. Eine aktuelle repräsentative Forsa-Umfrage widerlegt die Meinung des Planungsteams um Höger deutlich: Die gesellschaftliche Akzeptanz von Zoos in Deutschland ist sehr hoch. Eine deutliche Mehrheit der Deutschen, 82 Prozent, befürworten, dass es Zoos gibt.  „Moderne Zoos haben vielfältige gesellschaftliche Aufgaben in den Bereichen Artenschutz, Bildung, Forschung und Erholung. Wir in Heidelberg nehmen diese Verantwortung in unserer täglichen Arbeit sehr ernst. Das Büro Höger vertrat hierzu einen sehr heftigen Planungsansatz – während die Kollegen aus anderen Zoos unsere Arbeit im Zoo Heidelberg oft als beispielhaft ansehen, radierte der Zeichenstift des Planungsbüros den Zoo Heidelberg einfach aus“, so Wünnemann.

Die aktuellen Entwürfe der beiden Büros gehen weiterhin sehr unterschiedlich mit dem Zoo um: Das Büro ASTOC erhält das Areal des Zoos und schafft klar definierte Zugänge zum Neckar außerhalb des Zoogeländes. Das Büro Höger plant massive Eingriffe in den Zoo: Das Eingangsgebäude mit Parkhaus wird durch ein Hochhaus ersetzt, die auf dem Erweiterungsgelände des Zoos geplante Savannenanlage wird in das traditionelle Zoogelände verschoben, wofür andere Gehege weichen müssten. Besonders dramatisch wäre die Umsetzung der Idee, die Fläche des Zoos direkt östlich des Großen Affenhauses zu kappen und das Erweiterungsgelände als frei zugänglichen Schaubauernhof zu nutzen. Entsprechend vehement waren die Kommentare der vielen Zoofreunde zu ihrem Entwurf im Rahmen der Bürgerbeteiligung.

„Die Umsetzung der vorliegenden Pläne aus dem Büro Höger wäre fatal für den Zoo. Eine zukunftsfähige Entwicklung ist mit diesem Entwurf nicht möglich“, ist sich Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann sicher. „Für den Zoo Heidelberg bietet der Entwurf aus den Büro ASTOC die weitaus bessere Perspektive.“

Tiergarten Heidelberg gGmbH
19.07.2020

Zoo Heidelberg

Tierische Doppelgänger im Zoo Heidelberg?!

Von wegen – Erdmännchen ist nicht gleich Präriehund!

Sie sind eher klein, haben braunes Fell und mindestens einer von ihnen hält in typisch aufrechter Pose „Wache“. Sie leben in unterirdischen Bauten, sind wahre Höhlen-Baumeister und mit ihrer quirligen Art entlocken sie großen und kleinen Besuchern im Zoo Heidelberg oft ein „Oh, guck mal wie süß!“. Erdmännchen und Präriehunde sehen für viele Zoobesucher zum Verwechseln ähnlich aus. Aber handelt es sich hierbei wirklich um „Doppelgänger“ im Zoo Heidelberg?

Erdmännchen mit Jungtieren im Zoo Heidelberg (Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg)

Sandra Reichler, Kuratorin für Säugetiere im Zoo Heidelberg klärt auf: „Mit Doppelgängern haben wir es hier definitiv nicht zu tun. Erdmännchen und Präriehunde würden sich in der freien Natur sogar nie über den Weg laufen. Erdmännchen stammen ursprünglich aus Südafrika, Präriehunde aus Amerika. Biologisch gesehen sind Erdmännchen und Präriehunde nicht miteinander verwandt. Es sind nicht nur unterschiedliche Tierarten, sondern sie gehören auch zu verschiedenen Säugetier-Ordnungen: Erdmännchen sind Raubtiere, Präriehunde sind Nagetiere.“

Präriehund mit Jungtieren im Zoo Heidelberg (Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg)

Was die Leibspeise angeht, werden sich Präriehunde und Erdmännchen sich also nie einig. Erdmännchen weisen das typische Raubtiergebiss mit langen Eckzähnen und scharfen Backenzähnen auf. Im Freiland fressen sie alles, was sie überwältigen können, wie Insekten und Würmer oder Skorpione und kleine Reptilien.  Zur Fütterungszeit gibt es für sie neben Obst und Gemüse auch tierische Nahrung, wie zum Beispiel Küken, Mäuse, Insekten oder Eier. Präriehunde sind als Vertreter der Nagetiere ausschließlich vegetarisch unterwegs. Sie ernähren sich überwiegend von Gras, nehmen besonders gerne auch Laub, Wurzeln und Kerne zu sich. Mit ihren scharfen, starken Nagezähnen knacken sie aber auch mühelos jede Nussschale.

Kleine Streitigkeiten um das Futtergehören bei jungen Erdmännchen dazu (Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg)

Und wie können Besucher im Zoo Heidelberg beide Tierarten gut auseinanderhalten? Schließlich sind sich beide Tierarten in der Färbung des Fells und in der Größe ähnlich. Hierfür hat Reichler einen Tipp: „Wenn man den Unterschied nicht gerade am Futter, das im Gehege liegt, erkennen kann, hilft ein genauer Blick. Erdmännchen haben markante dunkel umrandete Augen und eine spitzere Schnauze. Bei manchen Tieren verlaufen auf dem Rückenfell dunklere Querstreifen. Präriehunde haben kleine schwarze Knopfaugen und sind einheitlich hellbraun gefärbt.“ Beim nächsten Besuch im Zoo Heidelberg lassen sich also ab sofort Verwechslungen vermeiden.

Eindeutig vegetarisch unterwegs: Präriehunde fressen für ihr Leben gerne Laub (Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg)

Einig ist man sich als Besucher jedoch über den „Herzchenfaktor“. Es macht sowohl bei den flinken Präriehunden als auch bei den neugierigen Erdmännchen richtig Spaß, ihnen beim gemeinsamen Spielen oder Fressen auf der Anlage zuzuschauen. Besonders dann, wenn im Sommer der Nachwuchs die Gruppe richtig aufmischt und für viel Aktivität in den einzelnen Gehegen sorgt. Bei den Erdmännchen und ebenso bei den Präriehunden haben sich die Jungtiere in den letzten Wochen sehr gut entwickelt und zeigen sich gerne den Besuchern im Zoo Heidelberg.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Petra Medan / Zoo Heidelberg
11.07.2020

82 Prozent der Deutschen von Zoos überzeugt

Forsa-Studie dokumentiert hohe Beliebtheit

Faszinierende Einblicke in das Leben der Löwen bietet die neue Löwenanlage im Zoo Heidelberg. Hier stehen die Besucher dem Löwen Auge in Auge gegenüber. (Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg)

Die Deutschen sind Zoo-Freunde: Eine deutliche Mehrheit befürwortet, dass es zoologische Einrichtungen gibt, bewertet deren Artenschutzbemühungen als sehr wichtig und lernt in ihnen Wertschätzung für Tiere kennen. Das ist das Ergebnis der aktuellsten und umfassendsten Studie zur Einstellung der Deutschen gegenüber Zoos, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa durchgeführt hat. „Diese Umfrage-Ergebnisse erfüllen uns mit Stolz“, sagt der Präsident des Verbandes der Zoologischen Gärten, Prof. Dr. Jörg Junhold. Für den Zoo Heidelberg ergänzt Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann: „Wir freuen uns, dass die Ziele unserer Arbeit immer besser verstanden werden und von der überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung getragen werden.“

Die zentrale Frage der repräsentativen Studie im Auftrag des Verbandes war jene nach dem Grad der Akzeptanz. Gefragt, ob sie Zoos in Deutschland befürworten, antworteten überwältigende 82 Prozent mit „Ja“; lediglich 12 Prozent der Deutschen lehnen demnach Zoos ab, die übrigen Befragten machten keine Angaben. Erfreulich für die Zoos ist, dass sich der Zustimmungswert auf diesem hohen Niveau einpendelt; gegenüber der ersten Auflage der Umfrage 2017 ist er sogar noch um einen Prozentpunkt gestiegen.

Moderne zoologische Gärten haben sich dem Schutz der schwindenden Biodiversität verpflichtet, indem sie bedrohte Tierarten in Zoos und im natürlichen Lebensraum pflegen und erhalten. Diese gesellschaftliche Aufgabe wird von der deutschen Bevölkerung besonders hoch eingeschätzt. Demnach sagen 65 Prozent der Befragten, dass diese Bemühungen „sehr wichtig“ sind; für weitere 28 Prozent sind sie „wichtig“. Ähnlich verhält es sich mit dem Engagement der Zoos vor ihren Toren: 55 Prozent der Deutschen halten es für „sehr wichtig“, wenn sich Tiergärten und Zoo direkt in den bedrohten Lebensräumen für die Tiere stark machen, für weitere 36 Prozent ist es noch „wichtig“. Dr. Klaus Wünnemann, Direktor im Zoo Heidelberg sagt: „Die Ergebnisse aus der Studie gehen Hand in Hand mit unserem Selbstverständnis als Zoo: Zoos sind moderne Artenschutzzentren. Im Zoo Heidelberg setzen wir uns mit unserer täglichen Arbeit dafür ein, den Besuchern zu vermitteln, wie wichtig Biodiversität und intakte Ökosysteme sind. Mit unseren sorgfältig ausgewählten Artenschutzprojekten, wie zum Beispiel dem WAPCA-Projekt, das sich dem Erhalt von bedrohten Westafrikanischen Affenarten verschrieben hat, engagiert sich der Zoo in einem weltweiten Netzwerk für den Natur- und Artenschutz.“

Die Forsa-Studie zeigt ebenso, dass ein Zoobesuch im 21. Jahrhundert sehr positiv auf die Besucher wirkt. Mehr als zwei Drittel haben nach eigenen Aussagen bei ihrem letzten Besuch etwas über Tiere (11 Prozent „sehr viel“; 58 Prozent „viel“) gelernt. Darüber hinaus entsteht bei einer Mehrheit auch eine emotionale Verbindung: 32 Prozent der Befragten sagen, dass sich ihre Wertschätzung für Tiere durch den Zoobesuch vergrößert hat („voll und ganz“); weitere 48 Prozent stimmen dieser Aussage „eher“ zu. 71 Prozent (20 Prozent „voll und ganz“, 51 Prozent „eher“) sagen, dass sie sich während des Zoobesuches mit der Natur verbunden gefühlt haben. „Dieser Aspekt eines Zoobesuches ist uns besonders wichtig. Wir sehen die Bildung als eine der wichtigsten Aufgaben der Zoos. Mit unseren faszinierenden Tieren und dem Schwerpunkt im Bildungsbereich, der die Themen Tiere, Natur und Technik umfasst, sprechen wir sehr viele Menschen an. Wenn ich sehe, dass Kinder und Erwachsene gleichermaßen staunend dem Löwen auf unserer neuen Löwenanlage Auge in Auge gegenüberstehen, dann kann ich die emotionale Verbindung dort geradezu spüren. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, Menschen für Natur und Tiere zu begeistern. Unser Ziel ist, dass jeder Besucher den Zoo mit einer höheren Motivation, die Natur zu schützen, wieder verlässt“, erklärt Wünnemann.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Petra Medan / Zoo Heidelberg
11.07.2020

Graues Fell und lange Ohren

Nachwuchs bei den Hauseseln im Zoo Heidelberg

Im Zoo Heidelberg durften sich die Tierpfleger über Nachwuchs freuen! Die schöne Nachricht kam aus dem Eselgehege: Am 23. Juni 2020 wurde dort ein junger Hausesel geboren. Die Geburt fand auf dem Freigelände hinter der Explo-Halle inmitten der kleinen Eselherde des Zoos statt. Jungtier und Mutter geht es gut, beide zeigen sich bereits fit und aktiv auf der Außenanlage.

Der Junge Eselhengst erkundet neugierig die Eselanlage im Zoo Heidelberg (Foto: Zoo Heidelberg)

Der jüngste Zuwachs im Zoo Heidelberg hat graues, zartes Fell und – für Esel typisch – lange Ohren. Bereits kurz nach seiner Geburt machte der kleine Eselhengst erfolgreich die ersten Gehversuche. Inzwischen zeigt er sich, immer in der Nähe seiner Mutter Polly, fit und munter auf der Anlage. Er erkundet neugierig seine Umgebung und nimmt ersten Kontakt zu den anderen Herdenmitgliedern auf.

Für Eselin Polly war es die erste Geburt. Auch Esel Charly wurde zum ersten Mal Vater. Ebenso wie für die beiden Elterntiere, ist die Situation für die gesamte Herde ungewohnt. Tierärztin Barbara Bach berichtet: „Wir sind froh, dass die Geburt auf der Anlage so komplikationslos verlief und es Mutter und Jungtiger gut geht. Es ist schön zu sehen, wie entspannt die anderen Herdenmitglieder, Hausesel Chaliza und Poitou-Esel Thibaut, mit dem neuen Mitglied umgehen. Schließlich gab es in der Herde vorher noch keine andere Geburt.“ Die meiste Zeit des Tages verbringen Jungtier und Mutter auf der großzügigen Eselanlage hinter der Explo-Halle im Zoo Heidelberg. Dort sind sie für Besucher zu sehen. „In den ersten Tagen möchten wir Jungtier und Mutter noch ein bisschen Zeit geben, sich in Ruhe kennenzulernen“, so die Zoo-Tierärztin. Daher ist die Außenanlage aktuell in zwei Bereiche geteilt. „Über den Zaun hinweg können Mutter und Jungtier gut Kontakt zum Rest der Herde halten. Die anderen Herdenmitglieder zeigen sich, ebenso wie die Zoobesucher, sehr interessiert am kleinen Eselhengst.“

Bereits kurz nach der Geburt laufen junge Esel mit den Erwachsenen mit. Hier zu sehen sind Jungtier und Mutter. (Foto: Zoo Heidelberg)

Der Hausesel ist die domestizierte Form des Afrikanischen Wildesels. Als Arbeits- und Lastentier ist der Hausesel weltweit verbreitet. Deren Bestände gelten als nicht gefährdet. Schlechter steht es um den Afrikanischen Wildesel: Er gilt laut der Roten Liste der IUCN als vom Aussterben bedroht. Freilebende Wildesel gibt es nur noch in wenigen Gebieten im Nordosten Afrikas.

Zoobesuch mit Online-Anmeldung | Besondere Verhaltens- und Hygieneregeln

Für den Zoobesuch während der Corona-Zeit gelten aktuell besondere Regelungen und Einschränkungen: Ein Besuch ist ausschließlich mit Online-Anmeldung möglich. In geschlossenen Räumen gilt für alle Personen ab 6 Jahren eine Maskenpflicht. Angebote im Zoo, wie Erlebnisreiche Rundgänge und Kindergeburtstage sind mit eingeschränkter Teilnehmerzahl wieder möglich. Die Ausstellungshallte ist mit zwei neuen Ausstellungen „Hamsterland“ und „Faszination Moor“ wieder geöffnet. Informationen zu allen geltenden Regelungen und zur Online-Anmeldung unter www.zoo-heidelberg.de/coronainfo.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Zoo Heidelberg
11.07.2020

Zoo Heidelberg

Besuch im Zoo Heidelberg wird wieder vielfältiger

Vorsichtige Lockerung der Hygiene- und Verhaltensregeln / OnlineAnmeldung weiterhin erforderlich

Der Zoo Heidelberg lockert seine Hygiene- und Verhaltensregeln, die während der CoronaPandemie gelten, schrittweise. Die Lockerungen sind aufgrund der aktuell sehr niedrigen Infektionszahlen und dem guten Verlauf der Wiedereröffnung möglich geworden. Ausgewählte Angebote der Bildungsabteilung können ab sofort gebucht werden. Der Ausstellungsbereich in der Explo-Halle ist wieder geöffnet: Zwei neue Ausstellungen „Faszination Moor“ und „HamsterLand“ können seitdem 22. Juni 2020 besichtigt werden. Bestimmte Einschränkungen, wie z.B. die Notwendigkeit einer Online-Anmeldung für den Zoobesuch und das Einhalten der allgemein geltenden Kontaktbeschränkungen und Abstandsregeln bleiben weiterhin bestehen.

„Wir freuen uns, dass der Zoobesuch wieder vielfältiger wird! Ab sofort können im Rahmen der geltenden Kontaktregeln ausgewählte Bildungsangebote, wie zum Beispiel Kindergeburtstage oder geführte Rundgänge stattfinden“, berichtet Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann. Die Mitarbeiter der Bildungsabteilung des Zoos haben sich in den vergangenen Wochen intensiv Gedanken gemacht, wie ausgewählte Angebote für die Teilnehmer sicher und gleichzeitig spannend umgesetzt werden können. „Für die bevorstehende Ferienzeit sind erlebnisreiche Rundgänge oder Kindergeburtstage durch den Zoo eine gute Möglichkeit, die eigene Freizeit abwechslungsreich zu gestalten“, so Wünnemann.

Seit dem 22. Juni 2020 ist auch die Ausstellungshalle wieder geöffnet. Aktuell sind dort zwei neue Ausstellungen zu besichtigen. „Faszination Moor“ stellt das geheimnisumwitterte Ökosystem Moor und seine Bewohner vor, beleuchtet ihre erstaunlichen Anpassungen und ihre wichtige Rolle im Hochwasser- und Klimaschutz und gibt Anregungen, wie wir alle zum Schutz dieses einzigartigen Lebensraums mit beitragen können. Die Ausstellung „HamsterLand“ nimmt die heimischen Nager und deren Bedrohungen in den Fokus und zeigt, wie sich Zoos und Landwirte zusammen für den Erhalt der bunten Nagetiere einsetzen.

Der Zoo Heidelberg erhöht vorsichtig die Anzahl der Besucher, die sich gleichzeitig im Zoo aufhalten können. Derzeit liegt die Anzahl bei 750 Personen gleichzeitig. „Die Sicherheit unserer Besucher und Mitarbeiter steht für uns an erster Stelle. Wir prüfen im Vorfeld sehr sorgfältig, welche Lockerungen aufgrund der aktuellen Gegebenheiten möglich sind“, so der Zoodirektor. Da die Besucherzahl begrenzt bleibt, ist eine Online-Anmeldung vor dem Besuch für jede Person bis auf weiteres erforderlich. „Unsere Besucher nehmen die Online-Anmeldung gut an. Oft sind täglich noch Kontingente frei – es lohnt sich, immer mal wieder zu schauen. Wir hoffen, dass die Lockerungen und die Erweiterung der Angebote den ein oder anderen dazu bewegen werden, den Zoo wieder zu besuchen“, sagt Wünnemann.

Zusätzliche zur Erweiterung des Angebots ist seitdem 22. Juni 2020 die Maskenpflicht auf dem Zoogelände gelockert. Der Zoo Heidelberg empfiehlt das Tragen einer Maske während des gesamten Zoobesuchs. Im Eingangsbereich, in Warteschlangen und in geschlossenen Räumen ist das Tragen einer Maske für alle Besucher ab 6 Jahren verpflichtend.

Eine Öffnung der Tierhäuser und des Streichelzoos soll in den nächsten Wochen schrittweise erfolgen. Erste Fütterungen sollen wieder stattfinden. Unverändert für den Zoobesucher bleiben die allgemein geltenden Kontakt- und Abstandsregelungen der Landesregierung. Ebenfalls sind Hust- und Niesetikette einzuhalten. „Wir hoffen, dass unsere Besucher verantwortungsvoll mit den Lockerungen umgehen und sich weiterhin an die Regeln halten. Dann steht für uns alle einem sicheren und spannenden Tag bei uns im Zoo Heidelberg nichts mehr im Wege“, sagt Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann.

Es gelten die regulären Eintrittspreise. Aktuelle Informationen erhalten Zoobesucher unter www.zoo-heidelberg.de/coronainfo.

Aktuelle Version der Hygiene- und Verhaltensregeln für den Zoo Heidelberg als pdf:

Übersicht über die aktuell buchbaren Bildungsangebote im Zoo Heidelberg als pdf:

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg 23.06.2020

Zoo Heidelberg

Helfer dringend gesucht

Zoo Heidelberg benötigt dringend Unterstützung von ehrenamtlichen Helfern

Seit Mittwoch, 6. Mai 2020, hat der Zoo Heidelberg wieder geöffnet. So sehr Besucher und Zoo sich diesen Tag herbeigesehnt haben, endlich wieder ein bisschen Normalität zu erleben, ist ein enormer Aufwand notwendig, um die Bedingungen für die besonderen Hygiene- und Verhaltensregeln zu schaffen und einzuhalten.

„Wir freuen uns sehr, dass wir den Zoo Heidelberg, wenn auch mit Einschränkungen, wieder für unsere Besucher öffnen konnten. Jedoch haben die letzten Wochen gezeigt, dass wir das ohne zusätzliche Helfer nicht mehr stemmen können. Unser mit der Stadt Heidelberg abgestimmtes Hygienekonzept soll sowohl für unsere Gäste als auch für unsere Mitarbeiter so sicher wie irgend möglich sein. Dafür benötigen wir Helfer, die wir an besonders neuralgischen Punkten, wie Engstellen im Park, den Spielplätzen und später auch in den Tierhäusern, wenn diese wieder geöffnet haben, einsetzen möchten.“

„Wir freuen uns sehr, dass wir den Zoo Heidelberg, wenn auch mit Einschränkungen, wieder für unsere Besucher öffnen konnten. Jedoch haben die letzten Wochen gezeigt, dass wir das ohne zusätzliche Helfer nicht mehr stemmen können. Unser mit der Stadt Heidelberg abgestimmtes Hygienekonzept soll sowohl für unsere Gäste als auch für unsere Mitarbeiter so sicher wie irgend möglich sein. Dafür benötigen wir Helfer, die wir an besonders neuralgischen Punkten, wie Engstellen im Park, den Spielplätzen und später auch in den Tierhäusern, wenn diese wieder geöffnet haben, einsetzen möchten.“

Die Hauptaufgabe der ehrenamtlichen Helfer ist die persönliche, freundliche Ansprache der Zoobesucher über die Einhaltung der Abstands- und Hygienemaßnahmen, damit der Zoo nach und nach zu einem Normalbetrieb übergehen kann.

Wer Interesse hat, den Zoo in der Corona-Zeit zu unterstützen, meldet sich bitte bei Susanne Kurz: susanne.kurz@heidelberg.de

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: (1) Zoo Heidelberg; (2 & 3) Speyer 24/7 News, dak
04.06.2020

Interview mit Christian Cegla, zurzeit im Einsatz als Helfer im Corona-Service im Zoo Heidelberg

Christian Cegla ist einer der freiwilligen Helfer im Zoo Heidelberg. (Foto: Zoo Heidelberg)

Klaus Wünnemann (KW): Herr Cegla, warum sind Sie hier im Zoo im Einsatz?

Christian Cegla (CC): Ich bin schon länger Mitglied der VolunTiers, der Freiwilligengruppe des Zoos. Jetzt im Ruhestand habe ich Zeit, da wollte ich etwas machen, was meinem Vorleben nahekommt (Christian Cegla war Leiter des Veterinäramtes Bad Dürkheim). Eigentlich arbeite ich lieber praktisch –  aber nun werden die Helfer im Corona-Service gebraucht und da helfe ich mit.

KW: Wie erleben Sie den Einsatz hier?

CC: Manchmal komme ich mir ein wenig vor wie in der Schule. Jeder weiß eigentlich, wie er sich zu verhalten hat und doch versuchen es einige immer wieder, vor allem um das Tragen der Maske herum zu kommen und sich Erleichterung zu verschaffen. Die Begründungen sind oft schon sehr kreativ.

KW: Was ist Ihr Erfolgsrezept?

CC: In dreißig Jahren im Beruf habe ich eine Menge Erfahrung im Umgang mit Menschen gesammelt. Oft reicht in kleines Zeichen, ein kurzes Wort und ein freundliches Danke, um Einvernehmen herzustellen.

KW:  Was ist für Sie noch besonders wichtig? CC: Mir ist wichtig, warum die Menschen Abstand halten und Masken tragen sollen: Auch wenn jeder Einzelne davon überzeugt ist, das Virus nicht zu tragen, ist es in der Summe wichtig, um die Tiere und die Menschen zu schützen. Jeder möchte gerne nahe an die Tiere heran und die Tierpfleger zum Beispiel bewegen sich ständig zwischen den Besuchern, da ist etwa Rücksichtnahme durchaus angebracht.

Tiergarten Heidelberg gGmbH
04.06.2020

Zoo Heidelberg

Sehen sie hier ein paar Impressionen von unserem Zoobesuch am 26.05.2020

Speyer 24/7 News
30.05.2020

Eine neue Mitbewohnerin für Nala, Elena und Maruk

Trampeltierstute Zula im Zoo Heidelberg eingezogen

Trampeltierhengst Maruk (links) mit Stute Zula (r.) auf der Außenanlage im Zoo Heidelberg. Übrigens: Bereits im März beginnt bei den Trampeltieren der Fellwechsel, der bis in den Sommer andauert. Die Trampeltiere verlieren nach und nach ihr dichtes Winterfell. (Foto: Zoo Heidelberg)

„Die Neue“ auf der Trampeltieranlage im Zoo Heidelberg hat braunes Fell, einen eher zarten Körperbau und hört auf den Namen Zula: Die Trampeltierstute lebt seit Mitte Mai 2020 im Zoo am Neckar. In den nächsten Tagen wird Zula ihre neue Herde kennenlernen. Dabei gehen die Tierpfleger sehr behutsam vor, denn bis Zula von den anderen Kamelen als vollwertiges Gruppenmitglied akzeptiert wird, kann es noch eine Weile dauern.

Nach ihrer Ankunft in Heidelberg war Stute Zula zunächst im Innenbereich der Kamelanlage untergebracht. „Die Tierpfleger gewöhnen Zula nach und nach an die neue Umgebung. Sie soll sich in ihrem neuen Zuhause wohlfühlen und den Stall als sicheren Rückzugsort kennenlernen. Seit dieser Woche ist sie zeitweise mit den anderen Gruppenmitgliedern auf der Außenanlage zu sehen“, berichtet Sandra Reichler, Kuratorin für Säugetiere.

Während der ersten Treffen beobachten die Tierpfleger die Trampeltiere genau. Eine Zusammenführung ist bei dieser Tierart immer mit Risiken verbunden. Kamelhengste leben von Natur aus mit mehreren Weibchen in einem Harem. Der Hengst dominiert seine Weibchen sehr stark, verteidigt sie gegen Rivalen und tut alles dafür, um die Kontrolle über die Gruppe zu halten. Auf neue Gruppenmitglieder reagiert er daher dominant. „Zula muss lernen, dass Hengst Maruk den Ton in der Gruppe angibt und sich ihm unterordnen. Nur so kann ein Zusammenleben funktionieren“, weiß Reichler. Bis die Hierarchie im Harem geklärt ist, kann es innerhalb der Gruppe zu Auseinandersetzungen kommen.

„Sobald die Trampeltiere entspannt miteinander umgehen und Zula ein festes Mitglied der Gruppe geworden ist, hoffen wir, dass sie mit Hengst Maruk als neues Zuchtweibchen für Nachwuchs sorgt“, so Reichler. Erste Erfolgserlebnisse bei der Eingewöhnung sind schon jetzt sichtbar: Zula fasst bereits Vertrauen zu ihren Tierpflegern und nimmt Futter von ihnen an. Elena und Nala zeigen sich in Gegenwart „der Neuen“ entspannt und ruhig und auch Maruk wird mit jedem weiteren Tag des Kennenlernens ruhiger.

Hintergrundinfo Trampeltiere:

Trampeltiere gehören zur Gattung der Großkamele. Es gibt zwei domestizierte Formen der Großkamele: das einhöckerige Dromedar, das vor allem in Nordafrika, Vorderasien, Indien und Australien gehalten wird, und das zweihöckerige Trampeltier, das in Innerasien als Last- und Nutztier weit verbreitet ist. In fast allen Zoos, so auch in Heidelberg, lebt die domestizierte Form des Trampeltiers. Die Wildtierart hingegen kommt nur noch selten in freier Natur vor und gilt als hochbedroht.

Zoobesuch mit Online-Anmeldung | Besondere Verhaltens- und HygieneregelnFür den Zoobesuch während der Corona-Zeit gelten aktuell besondere Regelungen und Einschränkungen: Ein Besuch ist ausschließlich mit Online-Anmeldung möglich. Während des Aufenthalts im Zoo gilt für alle Personen ab 6 Jahren eine Maskenpflicht. Infos zu allen geltenden Regelungen und zur Online-Anmeldung unter www.zoo-heidelberg.de/coronainfo

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Zoo Heidelberg
30.05.2020

Herzlich willkommen, kleiner Gürtelvari!

Besondere Regeln für den Zoobesuch | Online-Anmeldung und Aktion „Zahl, was du willst“

Der Nachwuchs bei den Gürtelvaris entwickelt sich gut. (Foto: Zoo Heidelberg)

Inzwischen ist das Gürtelvari-Jungtier ungefähr so groß wie ein kleiner Kürbis und zeigt sich jeden Tag aktiver. Der diesjährige Nachwuchs kam Mitte April zur Welt und entwickelt sich sehr gut. Die beiden Vari-Eltern kümmern sich sorgsam um den Nachwuchs. Der Zoo Heidelberg hofft, dass sich das Junge in der kommenden Zeit weiterhin so gut entwickelt. Wer die Gürtelvaris im Zoo Heidelberg selbst beobachten möchte, benötigt eine Online-Anmeldung für den Zoobesuch. Für den Eintritt gilt das Prinzip „Zahl, was du willst“. Jeder Besucher kann selbst entscheiden, wie viel ihm der Zoobesuch wert ist. Alle Infos zu den geltenden Regelungen unter: www.zoo-heidelberg.de/coronainfo.

„Wir freuen uns sehr über den Nachwuchs im Tiere Live Revier! Gürtelvaris zählen zu den Lemuren und gelten als vom Aussterben bedroht. Jedes neugeborene Jungtier hat eine sehr große Bedeutung für das Erhaltungszucht-programm der Gürtelvaris“, berichtet Kim Klene, stellvertretende Revierleiterin im Tiere Live Revier. Die Tierpfleger im Zoo Heidelberg beobachten jeden Entwicklungsschritt des wertvollen Nachwuchses sehr sorgsam. Schließlich könnte das Jungtier bei einer erfolgreichen Aufzucht in ein paar Jahren selbst für Nachwuchs sorgen. „Um die Familie nicht zu stören, führen wir ausschließlich Sichtkontrollen durch. Wir wissen allerdings noch nicht, welches Geschlecht das Jungtier hat“, sagt Klene. Der Zoo Heidelberg hofft, dass sich der diesjährige Nachwuchs weiterhin so gut entwickelt. Klene berichtet: „Bisher sieht alles gut aus. Das Junge zeigt sich fit und aktiv und wird von den Eltern gut umsorgt.“ Junge Gürtelvaris sind richtige Nesthocker: Erst nach und nach wird das Jungtier selbstständig kurze Ausflüge außerhalb der Nisthöhle unternehmen. Im dichten Bambusdickicht des Geheges ist es durch das dunkel gefärbte Fell optimal getarnt.

Gürtelvaris im Zoo Heidelberg (Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg)

Zoobesuch mit Online-Anmeldung | Aktion „Zahl, was du willst“

Wer die Vari-Familie im Zoo Heidelberg selbst beobachten möchte, ist auch in Corona-Zeiten herzlich dazu eingeladen. Es gelten aktuell besondere Regelungen und Einschränkungen: Ein Besuch ist ausschließlich mit Online-Anmeldung möglich. Während des Aufenthalts im Zoo gilt für alle Personen ab 6 Jahren eine Maskenpflicht. Für den Zoo-Eintritt gilt derzeit die Aktion „Zahl, was du willst“: Jeder Besucher zahlt genau so viel, wie ihm der Besuch im Zoo wert ist. „Auch wenn wir jetzt wieder öffnen dürfen, werden wir die Einnahmeausfälle nicht mehr ausgleichen können. Jeder Schein, jede Münze in der Zahl, was du willst-Spendenbox hilft uns dabei, die Krise zu meistern! Wir bedanken uns von ganzem Herzen bei allen Zoo-Freunden für die Unterstützung“, so Zoodirektor Dr. Wünnemann. Infos zu allen geltenden Regelungen und zur Online-Anmeldung unter www.zoo-heidelberg.de/coronainfo.

Hintergrundinfos Varis: Vom Aussterben bedrohte Lemuren

Gürtelvaris stammen ursprünglich von der Insel Madagaskar. Madagaskar ist die viertgrößte Insel der Erde, liegt vor der Ostküste Afrikas und beherbergt eine einzigartige Flora und Fauna. Über 70 Prozent aller madagassischen Tier- und Pflanzenarten sind endemisch, kommen folglich an keinem anderen Ort der Welt vor – so auch die Varis. Die schwarzweißen Lemuren sind vom Aussterben bedroht. Ihre Lebensräume schrumpfen kontinuierlich, zudem werden die Tiere wegen ihres Fleisches oder Felles gezielt bejagt. Seit vielen Jahren unterstützt der Zoo Heidelberg das Artenschutzprojekt AEECL (Lemur Conservation Association) auf Madagaskar, das sich dem Schutz der Lemurenarten Madagaskars verschrieben hat. Informationen zu diesem Artenschutzprojekt finden Sie auf der Webseite des Zoo Heidelberg unter www.zoo-heidelberg.de/artenschutz.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Petra Medan / Zoo Heidelberg
30.05.2020

Zoo Heidelberg

Mit Online-Anmeldung in den Zoo Heidelberg

Zum Infektionsschutz: Zoo öffnet am 6. Mai mit Einschränkungen

Herzlich willkommen im Zoo Heidelberg: Ab Mittwoch, 6. Mai 2020 hat der Zoo Heidelberg wieder geöffnet, allerdings mit Einschränkungen. Der Zutritt ist nur mit Onlinereservierung möglich – auch für Inhaber von Dauerkarten oder Patenpässen. Eine sofortige Rückkehr zum Regelbetrieb ist aufgrund der Auflagen zum Infektionsschutz noch nicht möglich. Für den Zoobesuch gelten zudem besondere Hygiene- und Verhaltensregeln.

Berberlöwen im Zoo Heidelberg auf der neuen Löwenanlage (Foto: Heidrun Knigge/Zoo Heidelberg)

„Wir freuen uns sehr, dass wir den Zoo Heidelberg, wenn auch mit Einschränkungen, wieder für unsere Besucher öffnen können. Wir haben uns in den letzten Wochen große Mühe gegeben, ein Konzept auszuarbeiten, das eine verantwortungsbewusste Zoo-Öffnung ermöglicht. Der Besuch soll sowohl für unsere Gäste als auch für unsere Mitarbeiter so sicher wie irgend möglich sein. Dazu haben wir uns eng mit der Stadt Heidelberg abgestimmt“, betont Zoodirektor Dr. Wünnemann.

„Insbesondere für die vielen Familien mit Kindern ist es eine fantastische Nachricht, dass der Zoo Heidelberg wieder öffnen darf. Ich wünsche allen Besucherinnen und Besuchern einen schönen Aufenthalt. Bei aller Freude ist eines ganz wichtig: Halten Sie sich bitte unbedingt an die Hygienevorgaben und Verhaltensregeln! Damit schützen Sie sich, alle weiteren Besucherinnen und Besucher, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zoos und die Tiere“, sagt Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner. Das ganze Zoo-Team setzt sich mit aller Kraft dafür ein, dass große und kleine Besucher die Tiere und die Natur im Zoo Heidelberg genießen können. Der Zoo Heidelberg appelliert eindringlich an die Besucher, sich an die Hygiene und Verhaltensregeln zu halten. Eine Zoo-Öffnung kann nur funktionieren, wenn alle an einem Strang ziehen. Alle aktuellen Infos auch unter www.zoo-heidelberg.de/coronainfo

Folgende Hygiene- und Verhaltensregeln gelten für den Besuch im Zoo Heidelberg:

  • Gesundheit: Sollten Sie Anzeichen einer Erkältung haben, verzichten Sie bitte auf einen Besuch. Besucher mit Erkältungsanzeichen werden an der Kasse zurückgewiesen.
  • Zutrittsregelung: Der Zutritt ist nur einer begrenzten Personenanzahl gleichzeitig gestattet. Der Zutritt ist nur mit Onlinereservierung möglich. Auch Inhaber von Dauerkarten oder Patenpässen müssen ihr Ticket online reservieren. Es ist für jede Person, auch für Kinder und Babys ein Ticket zu reservieren. Weitere Informationen unter www.zoo-heidelberg.de/coronainfo
  • Abstand: Bitte halten Sie zu unseren Mitarbeitern sowie zu anderen Besuchern einen Mindestabstand von 1,5 Metern. Bewegen Sie sich nur alleine, zusammen mit einer weiteren Person bzw. mit Personen aus Ihrem eigenen Haushalt durch den Zoo.
  • Mund-Nasenschutz: Die Verwendung einer Alltagsmaske ist für die gesamte Dauer Ihres Besuchs verpflichtend. Dies gilt für alle unsere Besucher ab einem Alter von 6 Jahren.
  • Hygieneregeln: Niesen und Husten Sie bitte nur in ein Taschentuch oder die Armbeuge. Waschen Sie sich regelmäßig die Hände. Nutzen Sie die aufgestellten Desinfektionsmittelspender.
  • Berührungen vermeiden: Vermeiden Sie das Anfassen von gemeinsam genutzten Objekten, wie Scheiben, Schautafeln und Ausstellungsstücken.
  • Kein Kontakt zu Tierpflegern: Bitte sprechen Sie unsere Tierpfleger nicht an. Eine Infektion mit COVID 19 bei Tierpflegern wäre für die Tierversorgung sehr kritisch.

Wir bitten alle Zoobesucher für die folgenden Einschränkungen um Verständnis:

  • Tierhäuser, die Explo-Ausstellung und der Streichelzoo bleiben bis auf weiteres geschlossen.
  • Die Öffnung der Spielplätze ist geplant, ein genauer Zeitpunkt kann aber noch nicht genannt werden. Das Land hat hierzu noch entsprechende Auflagen und Richtlinien angekündigt.
  • Es finden keine öffentlichen Tierfütterungen oder Tierpräsentationen statt.
  • Die Futterautomaten sind bis auf weiteres außer Betrieb. Verzichten Sie unbedingt darauf, unsere Tiere mit „fremden Futtermitteln“ zu füttern.
  • Es findet kein Bollerwagen-Verleih statt.
  • Der Ausgang erfolgt ausschließlich über Tor A7 nahe des großen Spielschiffs.
  • Die Fody’s Gastronomie im Zoo Heidelberg ist gemäß den gesetzlichen Vorgaben geöffnet. An einzelnen Standorten werden Speisen und Getränke „to go“ angeboten.
  • Der Zoo-Shop bleibt im ersten Schritt noch geschlossen, eine Öffnung ist in Planung.

Auf dem gesamten Gelände sind Mitarbeiter des Zoo Heidelberg unterwegs, um das Einhalten der Verhaltensregeln sicherzustellen. Den Anweisungen des Personals ist Folge zu leisten. Bei Nichteinhalten hält sich der Zoo-Heidelberg vor, Parkverweise auszusprechen. Zahlreiche Vorkehrungen für das Wahren des Mindestabstands sowie der Hygieneregeln wurden in den letzten Wochen getroffen. Neben der Begrenzung der Besucheranzahl, erinnern Hinweistafeln und Markierungen an den Mindestabstand. Um Menschenansammlungen an einzelnen Bereichen zu vermeiden bleiben Tierhäuser und Spielplätze geschlossen, Durchgangsvolieren sind nur in eine Richtung begehbar, kommentierte Fütterungen finden nicht statt. Sanitäre Anlagen werden regelmäßig gereinigt und desinfiziert.

Zu entdecken gibt es im Zoo Heidelberg zu dieser Jahreszeit einiges: Die junge Erdmännchen-Familie springt gemeinsam über die Anlage, die Präriehunde sind aus dem Winterschlaf erwacht, die Tiger sind in bester Paarungslaune und die Vögel im Zoo bereiten sich auf die nahende Brutsaison vor. „Wenn alle gemeinsam die Regeln einhalten, steht einem sicheren und entspannten Spaziergang durch unsere großzügige Parkanlage nichts im Wege. Wir sind froh, dass wir den Menschen in dieser schwierigen Zeit wieder schöne Erlebnisse schenken dürfen und unserem Auftrag als Zoo, die Menschen für Natur und Tiere zu begeistern, endlich wieder nachkommen können“, freut sich Wünnemann.

Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Heidrun Knigge/Zoo Heidelberg
07.05.2020

Zoo Heidelberg

Traurige Nachricht aus dem Affenrevier

Gorillaweibchen Zsa Zsa im Zoo Heidelberg verstorben

Einen traurigen Verlust hat der Zoo Heidelberg im Großen Affenhaus zu verzeichnen. Gorillaweibchen Zsa Zsa ist im Alter von 33 Jahren völlig unerwartet verstorben. Am Morgen des 03. April hatten die Tierpfleger den Gorilla leblos im Gehege aufgefunden. In den Tagen zuvor zeigte das Tier keinerlei Anzeichen einer Erkrankung. Entsprechend der Untersuchungsergebnisse des Deutschen Primatenzentrums (DPZ) Göttingen lässt sich darauf schließen, dass es bei dem Gorillaweibchen zu einer Darmverlegung kam, in deren Folge die Dickdarmwand gerissen ist. Die darauffolgende Blutvergiftung führte letztlich zum Versagen des Herz-Kreislauf-Systems.

Gorillaweibchen Zsa Zsa im Zoo Heidelberg (Foto: Zoo Heidelberg)

„Wir sind sehr traurig über diesen Verlust. Gorillaweibchen Zsa Zsa lebte seit 15 Jahren in Heideberg und war ein wichtiger Teil der Gorilla-Gruppe“, berichtet Kuratorin für Säugetiere, Sandra Reichler. Der Tod des weiblichen Gorillas kam für den Zoo Heidelberg überraschend. „Zsa Zsa zeigte am Tag vor ihrem Tod keine Symptome einer Krankheit. Sie hat munter, wie gewohnt, mit ihren Artgenossen interagiert, gut gefressen und getrunken“, erklärt Dominik Winkel, stellvertretender Revierleiter im Affenrevier. Es ist davon auszugehen, dass sich Zsa Zsas Zustand innerhalb weniger Stunden verschlechtert hatte. Um die genaue Todesursache zu klären, wurde das Gorillaweibchen im Deutschen Primatenzentrum in Göttingen untersucht. Die abschließenden Ergebnisse liegen seit Ende letzter Woche vor. Eine Verdichtung aus Pflanzenfasern hatte zu einer Verlegung des Darms geführt. Dadurch konnte sich Futterbrei im Darm anstauen, bis es zu einem Riss in der Dickdarmwand kam. Durch den Riss gelangte Futterbrei in Bauchraum und Blutbahn, was zu einer Blutvergiftung mit Herz-Kreislauf-Versagen führte. Eine infektiöse Ursache konnte durch umfangreiche Untersuchungen sowohl im Deutschen Primaten Zentrum als auch innerhalb der Heidelberger Gorillagruppe ausgeschlossen werden. „Zsa Zsas Tod ist ein tragisches Einzelschicksal, was uns alle sehr bewegt. Den anderen Tieren der Gorillagruppe geht es aktuell gesundheitlich gut“, berichtet Tierärztin Dr. Barbara Bach.  

Das Gorillaweibchen lebte gemeinsam mit ihren Artgenossen, den Weibchen Shaila und N’Gambe und mit Silberrücken Bobo im Großen Affenhaus des Zoo Heidelberg. „Die Gorillas haben ein Gruppenmitglied verloren und werden noch etwas Zeit brauchen, diese plötzliche Leerstelle zu füllen.  Bisher kommen die Tiere mit dieser neuen und ungewohnten Situation gut zurecht“, so Winkel. Der Zoo Heidelberg ist zuversichtlich, dass die Heidelberger Gorillas den Tod ihres Gruppenmitglieds gut verkraften werden und weiterhin eine harmonische Zuchtgruppe bilden.

Tiergarten Heidelberg gGmbH
04.05.2020