Zu einer richtigen kleinen Kinderstube ist das Küstenpanorama im Zoo Heidelberg geworden. Auch in diesem Jahr ziehen die Graumöwen und Inkaseeschwalben wieder erfolgreich Nachwuchs groß. Drei Graumöwen-Küken sind bereits geschlüpft und tapsen auf der Anlage umher. Bei den Inkaseeschwalben haben die Tierpfleger ebenfalls drei Jungtiere gesichtet. Zoobesucher können die kleinen „Flauschebällchen“ bei einem Gang durch die Voliere hautnah beobachten.
Versteckt im Strandhafer hat eine Graumöwe ihr Nest gebaut. Dort sind zwei kleine Küken geschlüpft. Eine andere Graumöwe bevorzugte für ihr Nest einen Platz direkt neben dem Besucherweg, wo ein weiteres Küken geschlüpft ist. Die jungen Graumöwen tapsen bereits eifrig im Gehege umher. „Sie wirken mit ihrem Küken-Flaum und ihren tapsigen Bewegungen noch ein bisschen unbedarft. Das ist ganz normal. So süß sie auch aussehen: Wir bitten unsere Besucher eindringlich, die Küken nicht anzufassen. Die Eltern kommunizieren mit den Kleinen dauerhaft über Rufe und finden sie so ganz einfach wieder, auch wenn sie sich ein bisschen weiter vom Nest entfernt haben“, erklärt Dr. Eric Diener, Vogelkurator im Zoo Heidelberg. Besonders gerne tummeln sich die Küken links des Besucherwegs, im Bereich neben dem Nistkasten. Mit rund sechs Wochen werden Graumöwen flügge und starten dann ihre ersten Flugversuche.
Während die Graumöwen oft auf dem Boden brüten und dort aufwachsen, bevorzugen Inkaseeschwalben höher gelegene Orte als Brutplätze. „In freier Natur würden Inkaseeschwalben auf Felsvorsprüngen oder in kleinen Höhlen auf steilen Klippen brüten. Hier im Zoo haben wir die erhöhten Nistkästen angebracht, welche die Küstenvögel gerne nutzen“, so Diener. Gut geschützt bleiben die jungen Inkaseeschwalben im Kasten sitzen, bis sie flügge werden. Nur zur Fütterungszeit, wenn ihnen die Eltern kleine Fische bringen, recken sie ihre Köpfchen ein Stück weit heraus. Vom Besucherweg aus lässt sich diese Fütterung mit ein wenig Geduld mehrmals am Tag beobachten.
Der Lebensraum von Graumöwen und Inkaseeschwalben erstreckt sich über die südamerikanische Pazifikküste. Beide Vogelarten zählen zu den Seevögeln und sind sichere, wendige Flieger. Während Inkaseeschwalben ihre Brutgebiete direkt an den steilen Felsküsten anlegen, zieht es die Graumöwen zur Brutzeit weiter ins Landesinnere. Inmitten der lebensfeindlichen Atacama-Wüste, gut geschützt vor Fressfeinen, ziehen die Graumöwen ihre Jungen dort groß. Was für den Nachwuchs von Vorteil ist, bedeutet gleichzeitig eine große Belastung für die Elterntiere: Während der Aufzucht fliegen die Graumöwen-Eltern mehrmals pro Woche zurück an die bis zu 100 km entfernte Küste, um im Meer auf Nahrungssuche zu gehen.
Inzwischen hat sich im Zoo Heidelberg fast eine neue „Normalität“ eingestellt. Zoobesucher mit Alltagsmasken sind kein ungewohnter Anblick mehr. Die Besucher erkennen die gültigen Verhaltens- und Hygieneregeln an und verbringen entspannte Stunden im Zoo Heidelberg. Auch weiterhin ist ein Besuch im Zoo Heidelberg nur für eine begrenzte Besucherzahl möglich. Derzeit liegt die Grenze bei 1250 Besuchern gleichzeitig. Die Neuerung: Ab dem 03.08.2020 können Zoobesucher ihren Zoobesuch nicht nur wie bisher reservieren, sondern kaufen die Tickets gleich online. Der Einlass von Besuchern mit Online-Ticket erfolgt über einen separaten Online-Einlass am Haupteingang. Außerdem sind spontane Besuche mit Ticketkauf an der Zoo-Kasse ab dem 03.08.2020 wieder möglich. Bei starkem Besucherandrang kann es jedoch beim Einlass zu Wartezeiten kommen. Um diese Wartezeiten zu vermeiden, empfiehlt der Zoo, die Online-Tickets und Anmeldungen zu nutzen.
„Wir freuen uns, dass wir unseren Besuchern nun die
Möglichkeit bieten können, die Tickets für den Zoobesuch gleich online zu
bezahlen. So können Sie sich bei ihrer Ankunft am Zoo den Weg über die Kasse
sparen und starten schneller ins Zooerlebnis“, erklärt Zoodirektor Dr. Klaus
Wünnemann. Für alle, die keine Möglichkeit haben, ein Online-Ticket zu
erwerben, haben die Zoo-Kassen mit dem regulären Verkauf geöffnet. Je nach
Besucherandrang ist dort jedoch mit Wartezeiten zu rechnen. „Unsere Erfahrung
zeigt, dass Wochenenden und Werktage in den Ferien ab 10 Uhr immer sehr nachgefragt
sind. Für diese Stoßzeiten empfehlen wir dringend den Kauf eines
Online-Tickets. Wer sein Online-Ticket vorab kauft, ist nämlich nicht nur
schneller im Zoo, sondern hat seinen Platz auch sicher“, erklärt Wünnemann. „Wenn
die Kontingente komplett gebucht sind, können wir keine spontanen Besucher mehr
einlassen, diese Enttäuschung sollte man sich ersparen.“
Im Onlineshop des Zoos unter shop.zoo-heidelberg.de können Zoobesucher Eintrittskarten für Erwachsene, Kinder und Kleingruppen erwerben. Als Zahlsysteme stehen den Kunden mehrere zertifizierte Möglichkeiten zur Verfügung, wie PayPal, Kreditkarte, SEPA-Lastschrift oder Sofortüberweisung. Tickets für Ermäßigte, spezielle Sondertarife oder Dauerkarten werden ausschließlich vor Ort verkauft. Inhaber von Dauerkarten, Patenpässen, Kombi-Tickets, Mitgliedausweisen, Heidelbergpässen und Freikarten können sich gegen eine Buchungspauschale von 2 € online für den Zoobesuch anmelden. Die Buchungspauschale wird beim Zutritt zurückerstattet. Besucher, die sich über diesen Weg für den Zoobesuch angemeldet haben, können ebenfalls den separaten Express-Einlass nutzen. Wer seinen Zoobesuch plant, findet unter www.zoo-heidelberg.de/coronainfo alle wichtigen Informationen zu den geltenden Verhaltens- und Hygieneregelungen sowie Einschränkungen.
Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg 02.08.2020
Schnupper-Workshops für Kinder im Zoo Heidelberg – es gibt noch freie Plätze!
Wer noch Ideen für die Gestaltung der Sommerferien sucht, sollte jetzt genau aufpassen: Aufgrund der großen Nachfrage des Zoo-Ferienprogramms bietet der Zoo Heidelberg in den Sommerferien zusätzlich fünf Schnupper-Workshops für Kinder ab 6 Jahren an. Jeder Schnupper-Workshop umfasst ein festes Thema. So dreht sich beispielsweise am ersten Workshop im August alles um Raubtiere, an einem die anderen Tage erfahren die Teilnehmer Spannendes zu Tierkindern, zu Tieren die im und am Wasser leben oder über die bedrohten Tiere im Zoo. Tickets für die Workshops gibt es im Vorverkauf an der Zookasse. Die Kosten pro Teilnehmer betragen € 20,- inkl. Eintritt. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.zooschule-heidelberg.de/workshops.
Mittwoch, 12.8.2020: Raubtiere, 13.30 – 16.30 Uhr
Gemeinsam mit den Zoo-Rangern finden die Teilnehmer
heraus, welche Merkmale ein Raubtier ausmachen. Sind Haie, Erdmännchen und
Riesenseeadler auch Raubtiere? Nach einem Besuch bei den Heidelberger Raubtieren
erfahren die Teilnehmer, warum viele Raubtiere in der Natur bedroht sind und
was jeder Einzelne dagegen unternehmen kann.
Donnerstag, 13.8.2020: Tiere in Gefahr, 13.30 –
16.30 Uhr
Beim Schnupper-Workshop „Tiere in Gefahr“ steht das Thema Artenschutz im Mittelpunkt. Die Teilnehmer schlüpfen hierbei in die Rolle von Tierschützern und gehen der Frage auf den Grund, warum Artenschutz wichtig ist. Gemeinsam mit den Zoo-Rangern werden auf eine spielerische Art und Weise Möglichkeiten gefunden, um selbst einen Beitrag zum Artenschutz zu leisten.
Freitag, 14.8.2020: Tiere im und am Wasser, 13.30 –
16.30 Uhr
Das Leben im und am Wasser stellt besondere
Anforderungen an Robben, Flamingos, Otter & Co. Spielerisch finden die
Teilnehmer heraus, welche Besonderheiten die unterschiedlichen Tiere haben, um
im und am Wasser gut zurecht zu kommen.
Jedes Jahr kommen im Zoo zahlreiche Jungtiere zur
Welt. Einige davon können schon kurz nach der Geburt selbständig laufen und
folgen der Mutter auf Schritt und Tritt, andere verbleiben in ihrem Nest und
werden dort von den Eltern versorgt. Die Känguru-Mutter zum Beispiel trägt ihre
Jungtiere im Beutel mit sich umher. Bei diesem Workshop gibt es viele
Besonderheiten der Tierkinder zu entdecken.
Samstag, 12.9.2020: Rekorde im Tierreich, 9.30 –
12.30 Uhr
Im Zoo Heidelberg leben die schwersten
Landsäugetiere, das langsamste Säugetier der Erde und das Tier, das am längsten
ohne Wasser aushalten kann. In der Tierwelt gibt es zahlreiche weitere – und
manchmal auch sehr lustige – Rekordhalter, die von den Workshopteilnehmern
erkundet werden.
Wer bei diesem Schnupper-Workshop-Angebot noch nicht das richtige entdeckt hat, für den gibt es hier einen weiteren Tipp: Alle, die zusammen mit der Familie oder im Freundeskreis den Zoo besuchen möchten, können einen Erlebnisreichen Rundgang oder einen Erlebnisreichen Rundgang Plus buchen. Bei einer Tour durch den Zoo erfahren die TeilnehmerInnen allerhand Spannendes über die Zoobewohner. Beim Erlebnisreichen Rundgang Plus ist sogar noch ein ganz besonderes Erlebnis mit dabei. Die Termine können per E-Mail (info@zooschule-heidelberg.de) oder telefonisch (06221-3955713) gebucht werden. Noch mehr Ideen im Überblick unter www.zooschule-heidelberg.de/de/angebot
Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Petra Medan / Zoo Heidelberg 25.07.2020
Im Masterplanverfahren Neuenheimer Feld steht der dritte Projektabschnitt, die Konsolidierungsphase, kurz bevor. In dieser Phase werden ausgewählte Planungsansätze weiterverfolgt, vertieft und konkretisiert. Die Ergebnisse aus dieser Phase sollen anschließend in den Masterplan eingearbeitet werden. „Mit dem Beginn der Konsolidierungsphase ist der richtige Zeitpunkt gekommen, die Bedürfnisse der größten städtischen Institution im Neuenheimer Feld in den Fokus zu nehmen“, erklärt Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann. „Wir appellieren an den Gemeinderat, die Sicherung der Zukunft des Zoos in die weitere Aufgabenstellung der Planungsbüros aufzunehmen.“
Bislang wurde in dem breit angelegten
Beteiligungsprozess des Masterplanes vor allem über den Hühnerstein und die
Verkehrskonzepte diskutiert. Zur Zukunft des Zoos gab es sehr divergierende
Ideen. Das Büro ASTOC sah in seinen ersten Entwurf vor, den Zoo in den Süden
Heidelbergs zu verlegen und den Campus auf das Zooareal auszudehnen. „Diese
Idee hatte zumindest den Charme, dem Zoo Heidelberg eine Zukunft – wenn auch an
anderer Stelle – zuzubilligen“, kommentiert der Zoodirektor. Das Büro Höger hingegen
erklärte den Zoo in seinem ersten Entwurf für obsolet. “Ich habe Frau Höger so
verstanden, dass Sie und die jungen Mitarbeiter in ihrem Büro Zoos für
überflüssig hielten“, sagt Wünnemann. Eine aktuelle repräsentative
Forsa-Umfrage widerlegt die Meinung des Planungsteams um Höger deutlich: Die
gesellschaftliche Akzeptanz von Zoos in Deutschland ist sehr hoch. Eine deutliche
Mehrheit der Deutschen, 82 Prozent, befürworten, dass es Zoos gibt. „Moderne Zoos haben vielfältige
gesellschaftliche Aufgaben in den Bereichen Artenschutz, Bildung, Forschung und
Erholung. Wir in Heidelberg nehmen diese Verantwortung in unserer täglichen
Arbeit sehr ernst. Das Büro Höger vertrat hierzu einen sehr heftigen Planungsansatz
– während die Kollegen aus anderen Zoos unsere Arbeit im Zoo Heidelberg oft als
beispielhaft ansehen, radierte der Zeichenstift des Planungsbüros den Zoo
Heidelberg einfach aus“, so Wünnemann.
Die aktuellen Entwürfe der beiden Büros gehen weiterhin
sehr unterschiedlich mit dem Zoo um: Das Büro ASTOC erhält das Areal des Zoos und
schafft klar definierte Zugänge zum Neckar außerhalb des Zoogeländes. Das Büro
Höger plant massive Eingriffe in den Zoo: Das Eingangsgebäude mit Parkhaus wird
durch ein Hochhaus ersetzt, die auf dem Erweiterungsgelände des Zoos geplante
Savannenanlage wird in das traditionelle Zoogelände verschoben, wofür andere
Gehege weichen müssten. Besonders dramatisch wäre die Umsetzung der Idee, die
Fläche des Zoos direkt östlich des Großen Affenhauses zu kappen und das
Erweiterungsgelände als frei zugänglichen Schaubauernhof zu nutzen.
Entsprechend vehement waren die Kommentare der vielen Zoofreunde zu ihrem
Entwurf im Rahmen der Bürgerbeteiligung.
„Die Umsetzung der vorliegenden Pläne aus dem Büro Höger wäre fatal für den Zoo. Eine zukunftsfähige Entwicklung ist mit diesem Entwurf nicht möglich“, ist sich Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann sicher. „Für den Zoo Heidelberg bietet der Entwurf aus den Büro ASTOC die weitaus bessere Perspektive.“
Von
wegen – Erdmännchen ist nicht gleich Präriehund!
Sie sind eher klein, haben braunes Fell und mindestens einer von ihnen hält in typisch aufrechter Pose „Wache“. Sie leben in unterirdischen Bauten, sind wahre Höhlen-Baumeister und mit ihrer quirligen Art entlocken sie großen und kleinen Besuchern im Zoo Heidelberg oft ein „Oh, guck mal wie süß!“. Erdmännchen und Präriehunde sehen für viele Zoobesucher zum Verwechseln ähnlich aus. Aber handelt es sich hierbei wirklich um „Doppelgänger“ im Zoo Heidelberg?
Sandra Reichler, Kuratorin für Säugetiere im Zoo Heidelberg klärt auf: „Mit Doppelgängern haben wir es hier definitiv nicht zu tun. Erdmännchen und Präriehunde würden sich in der freien Natur sogar nie über den Weg laufen. Erdmännchen stammen ursprünglich aus Südafrika, Präriehunde aus Amerika. Biologisch gesehen sind Erdmännchen und Präriehunde nicht miteinander verwandt. Es sind nicht nur unterschiedliche Tierarten, sondern sie gehören auch zu verschiedenen Säugetier-Ordnungen: Erdmännchen sind Raubtiere, Präriehunde sind Nagetiere.“
Was die Leibspeise angeht, werden sich Präriehunde und Erdmännchen sich also nie einig. Erdmännchen weisen das typische Raubtiergebiss mit langen Eckzähnen und scharfen Backenzähnen auf. Im Freiland fressen sie alles, was sie überwältigen können, wie Insekten und Würmer oder Skorpione und kleine Reptilien. Zur Fütterungszeit gibt es für sie neben Obst und Gemüse auch tierische Nahrung, wie zum Beispiel Küken, Mäuse, Insekten oder Eier. Präriehunde sind als Vertreter der Nagetiere ausschließlich vegetarisch unterwegs. Sie ernähren sich überwiegend von Gras, nehmen besonders gerne auch Laub, Wurzeln und Kerne zu sich. Mit ihren scharfen, starken Nagezähnen knacken sie aber auch mühelos jede Nussschale.
Und wie können Besucher im Zoo Heidelberg beide Tierarten gut auseinanderhalten? Schließlich sind sich beide Tierarten in der Färbung des Fells und in der Größe ähnlich. Hierfür hat Reichler einen Tipp: „Wenn man den Unterschied nicht gerade am Futter, das im Gehege liegt, erkennen kann, hilft ein genauer Blick. Erdmännchen haben markante dunkel umrandete Augen und eine spitzere Schnauze. Bei manchen Tieren verlaufen auf dem Rückenfell dunklere Querstreifen. Präriehunde haben kleine schwarze Knopfaugen und sind einheitlich hellbraun gefärbt.“ Beim nächsten Besuch im Zoo Heidelberg lassen sich also ab sofort Verwechslungen vermeiden.
Einig ist man sich als Besucher jedoch über den „Herzchenfaktor“. Es macht sowohl bei den flinken Präriehunden als auch bei den neugierigen Erdmännchen richtig Spaß, ihnen beim gemeinsamen Spielen oder Fressen auf der Anlage zuzuschauen. Besonders dann, wenn im Sommer der Nachwuchs die Gruppe richtig aufmischt und für viel Aktivität in den einzelnen Gehegen sorgt. Bei den Erdmännchen und ebenso bei den Präriehunden haben sich die Jungtiere in den letzten Wochen sehr gut entwickelt und zeigen sich gerne den Besuchern im Zoo Heidelberg.
Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Petra Medan / Zoo Heidelberg 11.07.2020
82 Prozent der Deutschen von Zoos überzeugt
Forsa-Studie
dokumentiert hohe Beliebtheit
Die Deutschen sind Zoo-Freunde: Eine deutliche Mehrheit befürwortet, dass es zoologische Einrichtungen gibt, bewertet deren Artenschutzbemühungen als sehr wichtig und lernt in ihnen Wertschätzung für Tiere kennen. Das ist das Ergebnis der aktuellsten und umfassendsten Studie zur Einstellung der Deutschen gegenüber Zoos, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa durchgeführt hat. „Diese Umfrage-Ergebnisse erfüllen uns mit Stolz“, sagt der Präsident des Verbandes der Zoologischen Gärten, Prof. Dr. Jörg Junhold. Für den Zoo Heidelberg ergänzt Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann: „Wir freuen uns, dass die Ziele unserer Arbeit immer besser verstanden werden und von der überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung getragen werden.“
Die zentrale Frage der repräsentativen Studie im
Auftrag des Verbandes war jene nach dem Grad der Akzeptanz. Gefragt, ob sie
Zoos in Deutschland befürworten, antworteten überwältigende 82 Prozent mit
„Ja“; lediglich 12 Prozent der Deutschen lehnen demnach Zoos ab, die übrigen
Befragten machten keine Angaben. Erfreulich für die Zoos ist, dass sich der
Zustimmungswert auf diesem hohen Niveau einpendelt; gegenüber der ersten
Auflage der Umfrage 2017 ist er sogar noch um einen Prozentpunkt gestiegen.
Moderne zoologische Gärten haben sich dem Schutz
der schwindenden Biodiversität verpflichtet, indem sie bedrohte Tierarten in
Zoos und im natürlichen Lebensraum pflegen und erhalten. Diese
gesellschaftliche Aufgabe wird von der deutschen Bevölkerung besonders hoch
eingeschätzt. Demnach sagen 65 Prozent der Befragten, dass diese Bemühungen
„sehr wichtig“ sind; für weitere 28 Prozent sind sie „wichtig“. Ähnlich verhält
es sich mit dem Engagement der Zoos vor ihren Toren: 55 Prozent der Deutschen
halten es für „sehr wichtig“, wenn sich Tiergärten und Zoo direkt in den bedrohten
Lebensräumen für die Tiere stark machen, für weitere 36 Prozent ist es noch
„wichtig“. Dr. Klaus Wünnemann, Direktor im Zoo Heidelberg sagt: „Die
Ergebnisse aus der Studie gehen Hand in Hand mit unserem Selbstverständnis als
Zoo: Zoos sind moderne Artenschutzzentren. Im Zoo Heidelberg setzen wir uns mit
unserer täglichen Arbeit dafür ein, den Besuchern zu vermitteln, wie wichtig
Biodiversität und intakte Ökosysteme sind. Mit unseren sorgfältig ausgewählten
Artenschutzprojekten, wie zum Beispiel dem WAPCA-Projekt, das sich dem Erhalt von
bedrohten Westafrikanischen Affenarten verschrieben hat, engagiert sich der Zoo
in einem weltweiten Netzwerk für den Natur- und Artenschutz.“
Die Forsa-Studie zeigt ebenso, dass ein Zoobesuch im 21. Jahrhundert sehr positiv auf die Besucher wirkt. Mehr als zwei Drittel haben nach eigenen Aussagen bei ihrem letzten Besuch etwas über Tiere (11 Prozent „sehr viel“; 58 Prozent „viel“) gelernt. Darüber hinaus entsteht bei einer Mehrheit auch eine emotionale Verbindung: 32 Prozent der Befragten sagen, dass sich ihre Wertschätzung für Tiere durch den Zoobesuch vergrößert hat („voll und ganz“); weitere 48 Prozent stimmen dieser Aussage „eher“ zu. 71 Prozent (20 Prozent „voll und ganz“, 51 Prozent „eher“) sagen, dass sie sich während des Zoobesuches mit der Natur verbunden gefühlt haben. „Dieser Aspekt eines Zoobesuches ist uns besonders wichtig. Wir sehen die Bildung als eine der wichtigsten Aufgaben der Zoos. Mit unseren faszinierenden Tieren und dem Schwerpunkt im Bildungsbereich, der die Themen Tiere, Natur und Technik umfasst, sprechen wir sehr viele Menschen an. Wenn ich sehe, dass Kinder und Erwachsene gleichermaßen staunend dem Löwen auf unserer neuen Löwenanlage Auge in Auge gegenüberstehen, dann kann ich die emotionale Verbindung dort geradezu spüren. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, Menschen für Natur und Tiere zu begeistern. Unser Ziel ist, dass jeder Besucher den Zoo mit einer höheren Motivation, die Natur zu schützen, wieder verlässt“, erklärt Wünnemann.
Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Petra Medan / Zoo Heidelberg 11.07.2020
Graues Fell und lange Ohren
Nachwuchs
bei den Hauseseln im Zoo Heidelberg
Im Zoo Heidelberg durften sich die Tierpfleger über Nachwuchs freuen! Die schöne Nachricht kam aus dem Eselgehege: Am 23. Juni 2020 wurde dort ein junger Hausesel geboren. Die Geburt fand auf dem Freigelände hinter der Explo-Halle inmitten der kleinen Eselherde des Zoos statt. Jungtier und Mutter geht es gut, beide zeigen sich bereits fit und aktiv auf der Außenanlage.
Der jüngste Zuwachs im Zoo Heidelberg hat graues,
zartes Fell und – für Esel typisch – lange Ohren. Bereits kurz nach seiner
Geburt machte der kleine Eselhengst erfolgreich die ersten Gehversuche.
Inzwischen zeigt er sich, immer in der Nähe seiner Mutter Polly, fit und munter
auf der Anlage. Er erkundet neugierig seine Umgebung und nimmt ersten Kontakt
zu den anderen Herdenmitgliedern auf.
Für Eselin Polly war es die erste Geburt. Auch Esel Charly wurde zum ersten Mal Vater. Ebenso wie für die beiden Elterntiere, ist die Situation für die gesamte Herde ungewohnt. Tierärztin Barbara Bach berichtet: „Wir sind froh, dass die Geburt auf der Anlage so komplikationslos verlief und es Mutter und Jungtiger gut geht. Es ist schön zu sehen, wie entspannt die anderen Herdenmitglieder, Hausesel Chaliza und Poitou-Esel Thibaut, mit dem neuen Mitglied umgehen. Schließlich gab es in der Herde vorher noch keine andere Geburt.“ Die meiste Zeit des Tages verbringen Jungtier und Mutter auf der großzügigen Eselanlage hinter der Explo-Halle im Zoo Heidelberg. Dort sind sie für Besucher zu sehen. „In den ersten Tagen möchten wir Jungtier und Mutter noch ein bisschen Zeit geben, sich in Ruhe kennenzulernen“, so die Zoo-Tierärztin. Daher ist die Außenanlage aktuell in zwei Bereiche geteilt. „Über den Zaun hinweg können Mutter und Jungtier gut Kontakt zum Rest der Herde halten. Die anderen Herdenmitglieder zeigen sich, ebenso wie die Zoobesucher, sehr interessiert am kleinen Eselhengst.“
Der Hausesel ist die domestizierte Form des
Afrikanischen Wildesels. Als Arbeits- und Lastentier ist der Hausesel weltweit
verbreitet. Deren Bestände gelten als nicht gefährdet. Schlechter steht es um
den Afrikanischen Wildesel: Er gilt laut der Roten Liste der IUCN als vom
Aussterben bedroht. Freilebende Wildesel gibt es nur noch in wenigen Gebieten
im Nordosten Afrikas.
Zoobesuch
mit Online-Anmeldung | Besondere Verhaltens- und Hygieneregeln
Für den Zoobesuch während der Corona-Zeit gelten aktuell besondere Regelungen und Einschränkungen: Ein Besuch ist ausschließlich mit Online-Anmeldung möglich. In geschlossenen Räumen gilt für alle Personen ab 6 Jahren eine Maskenpflicht. Angebote im Zoo, wie Erlebnisreiche Rundgänge und Kindergeburtstage sind mit eingeschränkter Teilnehmerzahl wieder möglich. Die Ausstellungshallte ist mit zwei neuen Ausstellungen „Hamsterland“ und „Faszination Moor“ wieder geöffnet. Informationen zu allen geltenden Regelungen und zur Online-Anmeldung unter www.zoo-heidelberg.de/coronainfo.
Vorsichtige Lockerung der Hygiene- und Verhaltensregeln / OnlineAnmeldung weiterhin erforderlich
Der Zoo Heidelberg lockert seine Hygiene- und Verhaltensregeln, die während der CoronaPandemie gelten, schrittweise. Die Lockerungen sind aufgrund der aktuell sehr niedrigen Infektionszahlen und dem guten Verlauf der Wiedereröffnung möglich geworden. Ausgewählte Angebote der Bildungsabteilung können ab sofort gebucht werden. Der Ausstellungsbereich in der Explo-Halle ist wieder geöffnet: Zwei neue Ausstellungen „Faszination Moor“ und „HamsterLand“ können seitdem 22. Juni 2020 besichtigt werden. Bestimmte Einschränkungen, wie z.B. die Notwendigkeit einer Online-Anmeldung für den Zoobesuch und das Einhalten der allgemein geltenden Kontaktbeschränkungen und Abstandsregeln bleiben weiterhin bestehen.
„Wir freuen uns, dass der Zoobesuch wieder vielfältiger wird! Ab sofort können im Rahmen der geltenden Kontaktregeln ausgewählte Bildungsangebote, wie zum Beispiel Kindergeburtstage oder geführte Rundgänge stattfinden“, berichtet Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann. Die Mitarbeiter der Bildungsabteilung des Zoos haben sich in den vergangenen Wochen intensiv Gedanken gemacht, wie ausgewählte Angebote für die Teilnehmer sicher und gleichzeitig spannend umgesetzt werden können. „Für die bevorstehende Ferienzeit sind erlebnisreiche Rundgänge oder Kindergeburtstage durch den Zoo eine gute Möglichkeit, die eigene Freizeit abwechslungsreich zu gestalten“, so Wünnemann.
Seit dem 22. Juni 2020 ist auch die Ausstellungshalle wieder geöffnet. Aktuell sind dort zwei neue Ausstellungen zu besichtigen. „Faszination Moor“ stellt das geheimnisumwitterte Ökosystem Moor und seine Bewohner vor, beleuchtet ihre erstaunlichen Anpassungen und ihre wichtige Rolle im Hochwasser- und Klimaschutz und gibt Anregungen, wie wir alle zum Schutz dieses einzigartigen Lebensraums mit beitragen können. Die Ausstellung „HamsterLand“ nimmt die heimischen Nager und deren Bedrohungen in den Fokus und zeigt, wie sich Zoos und Landwirte zusammen für den Erhalt der bunten Nagetiere einsetzen.
Der Zoo Heidelberg erhöht vorsichtig die Anzahl der Besucher, die sich gleichzeitig im Zoo aufhalten können. Derzeit liegt die Anzahl bei 750 Personen gleichzeitig. „Die Sicherheit unserer Besucher und Mitarbeiter steht für uns an erster Stelle. Wir prüfen im Vorfeld sehr sorgfältig, welche Lockerungen aufgrund der aktuellen Gegebenheiten möglich sind“, so der Zoodirektor. Da die Besucherzahl begrenzt bleibt, ist eine Online-Anmeldung vor dem Besuch für jede Person bis auf weiteres erforderlich. „Unsere Besucher nehmen die Online-Anmeldung gut an. Oft sind täglich noch Kontingente frei – es lohnt sich, immer mal wieder zu schauen. Wir hoffen, dass die Lockerungen und die Erweiterung der Angebote den ein oder anderen dazu bewegen werden, den Zoo wieder zu besuchen“, sagt Wünnemann.
Zusätzliche zur Erweiterung des Angebots ist seitdem 22. Juni 2020 die Maskenpflicht auf dem Zoogelände gelockert. Der Zoo Heidelberg empfiehlt das Tragen einer Maske während des gesamten Zoobesuchs. Im Eingangsbereich, in Warteschlangen und in geschlossenen Räumen ist das Tragen einer Maske für alle Besucher ab 6 Jahren verpflichtend.
Eine Öffnung der Tierhäuser und des Streichelzoos soll in den nächsten Wochen schrittweise erfolgen. Erste Fütterungen sollen wieder stattfinden. Unverändert für den Zoobesucher bleiben die allgemein geltenden Kontakt- und Abstandsregelungen der Landesregierung. Ebenfalls sind Hust- und Niesetikette einzuhalten. „Wir hoffen, dass unsere Besucher verantwortungsvoll mit den Lockerungen umgehen und sich weiterhin an die Regeln halten. Dann steht für uns alle einem sicheren und spannenden Tag bei uns im Zoo Heidelberg nichts mehr im Wege“, sagt Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann.
Zoo
Heidelberg benötigt dringend Unterstützung von ehrenamtlichen Helfern
Seit Mittwoch, 6. Mai 2020, hat der Zoo Heidelberg wieder geöffnet. So sehr Besucher und Zoo sich diesen Tag herbeigesehnt haben, endlich wieder ein bisschen Normalität zu erleben, ist ein enormer Aufwand notwendig, um die Bedingungen für die besonderen Hygiene- und Verhaltensregeln zu schaffen und einzuhalten.
„Wir freuen uns sehr, dass wir den Zoo Heidelberg, wenn auch mit Einschränkungen, wieder für unsere Besucher öffnen konnten. Jedoch haben die letzten Wochen gezeigt, dass wir das ohne zusätzliche Helfer nicht mehr stemmen können. Unser mit der Stadt Heidelberg abgestimmtes Hygienekonzept soll sowohl für unsere Gäste als auch für unsere Mitarbeiter so sicher wie irgend möglich sein. Dafür benötigen wir Helfer, die wir an besonders neuralgischen Punkten, wie Engstellen im Park, den Spielplätzen und später auch in den Tierhäusern, wenn diese wieder geöffnet haben, einsetzen möchten.“
„Wir freuen uns sehr, dass wir den Zoo Heidelberg, wenn auch mit Einschränkungen, wieder für unsere Besucher öffnen konnten. Jedoch haben die letzten Wochen gezeigt, dass wir das ohne zusätzliche Helfer nicht mehr stemmen können. Unser mit der Stadt Heidelberg abgestimmtes Hygienekonzept soll sowohl für unsere Gäste als auch für unsere Mitarbeiter so sicher wie irgend möglich sein. Dafür benötigen wir Helfer, die wir an besonders neuralgischen Punkten, wie Engstellen im Park, den Spielplätzen und später auch in den Tierhäusern, wenn diese wieder geöffnet haben, einsetzen möchten.“
Die Hauptaufgabe der ehrenamtlichen Helfer ist die persönliche,
freundliche Ansprache der Zoobesucher über die Einhaltung der Abstands- und Hygienemaßnahmen,
damit der Zoo nach und nach zu einem Normalbetrieb übergehen kann.
Wer Interesse hat, den Zoo in der Corona-Zeit zu unterstützen, meldet sich bitte bei Susanne Kurz: susanne.kurz@heidelberg.de
Interview mit Christian Cegla, zurzeit im Einsatz als Helfer im Corona-Service im Zoo Heidelberg
Klaus Wünnemann (KW):
Herr Cegla, warum sind Sie hier im Zoo im Einsatz?
Christian Cegla (CC): Ich bin schon länger Mitglied der
VolunTiers, der Freiwilligengruppe des Zoos. Jetzt im Ruhestand habe ich Zeit,
da wollte ich etwas machen, was meinem Vorleben nahekommt (Christian Cegla war
Leiter des Veterinäramtes Bad Dürkheim). Eigentlich arbeite ich lieber
praktisch – aber nun werden die Helfer
im Corona-Service gebraucht und da helfe ich mit.
KW: Wie erleben Sie
den Einsatz hier?
CC: Manchmal komme ich mir ein wenig vor wie in der Schule.
Jeder weiß eigentlich, wie er sich zu verhalten hat und doch versuchen es einige
immer wieder, vor allem um das Tragen der Maske herum zu kommen und sich
Erleichterung zu verschaffen. Die Begründungen sind oft schon sehr kreativ.
KW: Was ist Ihr
Erfolgsrezept?
CC: In dreißig Jahren im Beruf habe ich eine Menge Erfahrung
im Umgang mit Menschen gesammelt. Oft reicht in kleines Zeichen, ein kurzes
Wort und ein freundliches Danke, um Einvernehmen herzustellen.
KW: Was ist für Sie noch besonders wichtig? CC: Mir ist wichtig, warum die Menschen Abstand halten und Masken tragen sollen: Auch wenn jeder Einzelne davon überzeugt ist, das Virus nicht zu tragen, ist es in der Summe wichtig, um die Tiere und die Menschen zu schützen. Jeder möchte gerne nahe an die Tiere heran und die Tierpfleger zum Beispiel bewegen sich ständig zwischen den Besuchern, da ist etwa Rücksichtnahme durchaus angebracht.
Sehen sie hier ein paar Impressionen von unserem Zoobesuch am 26.05.2020
Speyer 24/7 News 30.05.2020
Eine neue Mitbewohnerin für Nala, Elena und Maruk
Trampeltierstute Zula im Zoo Heidelberg eingezogen
„Die Neue“ auf der Trampeltieranlage im Zoo Heidelberg hat braunes Fell, einen eher zarten Körperbau und hört auf den Namen Zula: Die Trampeltierstute lebt seit Mitte Mai 2020 im Zoo am Neckar. In den nächsten Tagen wird Zula ihre neue Herde kennenlernen. Dabei gehen die Tierpfleger sehr behutsam vor, denn bis Zula von den anderen Kamelen als vollwertiges Gruppenmitglied akzeptiert wird, kann es noch eine Weile dauern.
Nach
ihrer Ankunft in Heidelberg war Stute Zula zunächst im Innenbereich der
Kamelanlage untergebracht. „Die Tierpfleger gewöhnen Zula nach und nach an die
neue Umgebung. Sie soll sich in ihrem neuen Zuhause wohlfühlen und den Stall
als sicheren Rückzugsort kennenlernen. Seit dieser Woche ist sie zeitweise mit
den anderen Gruppenmitgliedern auf der Außenanlage zu sehen“, berichtet Sandra
Reichler, Kuratorin für Säugetiere.
Während
der ersten Treffen beobachten die Tierpfleger die Trampeltiere genau. Eine
Zusammenführung ist bei dieser Tierart immer mit Risiken verbunden.
Kamelhengste leben von Natur aus mit mehreren Weibchen in einem Harem. Der
Hengst dominiert seine Weibchen sehr stark, verteidigt sie gegen Rivalen und
tut alles dafür, um die Kontrolle über die Gruppe zu halten. Auf neue
Gruppenmitglieder reagiert er daher dominant. „Zula muss lernen, dass Hengst
Maruk den Ton in der Gruppe angibt und sich ihm unterordnen. Nur so kann ein
Zusammenleben funktionieren“, weiß Reichler. Bis die Hierarchie im Harem
geklärt ist, kann es innerhalb der Gruppe zu Auseinandersetzungen kommen.
„Sobald
die Trampeltiere entspannt miteinander umgehen und Zula ein festes Mitglied der
Gruppe geworden ist, hoffen wir, dass sie mit Hengst Maruk als neues
Zuchtweibchen für Nachwuchs sorgt“, so Reichler. Erste Erfolgserlebnisse bei
der Eingewöhnung sind schon jetzt sichtbar: Zula fasst bereits Vertrauen zu ihren
Tierpflegern und nimmt Futter von ihnen an. Elena und Nala zeigen sich in
Gegenwart „der Neuen“ entspannt und ruhig und auch Maruk wird mit jedem
weiteren Tag des Kennenlernens ruhiger.
Hintergrundinfo Trampeltiere:
Trampeltiere
gehören zur Gattung der Großkamele. Es gibt zwei domestizierte Formen der
Großkamele: das einhöckerige Dromedar, das vor allem in Nordafrika,
Vorderasien, Indien und Australien gehalten wird, und das zweihöckerige
Trampeltier, das in Innerasien als Last- und Nutztier weit verbreitet ist. In
fast allen Zoos, so auch in Heidelberg, lebt die domestizierte Form des
Trampeltiers. Die Wildtierart hingegen kommt nur noch selten in freier Natur
vor und gilt als hochbedroht.
Zoobesuch mit Online-Anmeldung | Besondere Verhaltens- und HygieneregelnFür den Zoobesuch während der Corona-Zeit gelten aktuell besondere Regelungen und Einschränkungen: Ein Besuch ist ausschließlich mit Online-Anmeldung möglich. Während des Aufenthalts im Zoo gilt für alle Personen ab 6 Jahren eine Maskenpflicht. Infos zu allen geltenden Regelungen und zur Online-Anmeldung unter www.zoo-heidelberg.de/coronainfo
Besondere Regeln für den Zoobesuch | Online-Anmeldung und Aktion „Zahl, was du willst“
Inzwischen ist das Gürtelvari-Jungtier ungefähr so groß wie ein kleiner Kürbis und zeigt sich jeden Tag aktiver. Der diesjährige Nachwuchs kam Mitte April zur Welt und entwickelt sich sehr gut. Die beiden Vari-Eltern kümmern sich sorgsam um den Nachwuchs. Der Zoo Heidelberg hofft, dass sich das Junge in der kommenden Zeit weiterhin so gut entwickelt. Wer die Gürtelvaris im Zoo Heidelberg selbst beobachten möchte, benötigt eine Online-Anmeldung für den Zoobesuch. Für den Eintritt gilt das Prinzip „Zahl, was du willst“. Jeder Besucher kann selbst entscheiden, wie viel ihm der Zoobesuch wert ist. Alle Infos zu den geltenden Regelungen unter: www.zoo-heidelberg.de/coronainfo.
„Wir freuen uns sehr über den Nachwuchs im Tiere Live Revier! Gürtelvaris zählen zu den Lemuren und gelten als vom Aussterben bedroht. Jedes neugeborene Jungtier hat eine sehr große Bedeutung für das Erhaltungszucht-programm der Gürtelvaris“, berichtet Kim Klene, stellvertretende Revierleiterin im Tiere Live Revier. Die Tierpfleger im Zoo Heidelberg beobachten jeden Entwicklungsschritt des wertvollen Nachwuchses sehr sorgsam. Schließlich könnte das Jungtier bei einer erfolgreichen Aufzucht in ein paar Jahren selbst für Nachwuchs sorgen. „Um die Familie nicht zu stören, führen wir ausschließlich Sichtkontrollen durch. Wir wissen allerdings noch nicht, welches Geschlecht das Jungtier hat“, sagt Klene. Der Zoo Heidelberg hofft, dass sich der diesjährige Nachwuchs weiterhin so gut entwickelt. Klene berichtet: „Bisher sieht alles gut aus. Das Junge zeigt sich fit und aktiv und wird von den Eltern gut umsorgt.“ Junge Gürtelvaris sind richtige Nesthocker: Erst nach und nach wird das Jungtier selbstständig kurze Ausflüge außerhalb der Nisthöhle unternehmen. Im dichten Bambusdickicht des Geheges ist es durch das dunkel gefärbte Fell optimal getarnt.
Zoobesuch
mit Online-Anmeldung | Aktion „Zahl, was du willst“
Wer
die Vari-Familie im Zoo Heidelberg selbst beobachten möchte, ist auch in
Corona-Zeiten herzlich dazu eingeladen. Es
gelten aktuell besondere Regelungen und Einschränkungen: Ein Besuch ist
ausschließlich mit Online-Anmeldung
möglich. Während des Aufenthalts im Zoo gilt für alle Personen ab 6 Jahren eine
Maskenpflicht. Für den Zoo-Eintritt
gilt derzeit die Aktion „Zahl, was du
willst“: Jeder Besucher zahlt genau so viel, wie ihm der Besuch im Zoo wert
ist. „Auch wenn wir jetzt wieder öffnen dürfen, werden wir die Einnahmeausfälle
nicht mehr ausgleichen können. Jeder Schein, jede Münze in der Zahl, was du
willst-Spendenbox hilft uns dabei, die Krise zu meistern! Wir bedanken uns von
ganzem Herzen bei allen Zoo-Freunden für die Unterstützung“, so Zoodirektor Dr. Wünnemann. Infos zu allen geltenden Regelungen und
zur Online-Anmeldung unter www.zoo-heidelberg.de/coronainfo.
Hintergrundinfos Varis: Vom Aussterben bedrohte Lemuren
Gürtelvaris stammen ursprünglich von der Insel Madagaskar. Madagaskar ist die viertgrößte Insel der Erde, liegt vor der Ostküste Afrikas und beherbergt eine einzigartige Flora und Fauna. Über 70 Prozent aller madagassischen Tier- und Pflanzenarten sind endemisch, kommen folglich an keinem anderen Ort der Welt vor – so auch die Varis. Die schwarzweißen Lemuren sind vom Aussterben bedroht. Ihre Lebensräume schrumpfen kontinuierlich, zudem werden die Tiere wegen ihres Fleisches oder Felles gezielt bejagt. Seit vielen Jahren unterstützt der Zoo Heidelberg das Artenschutzprojekt AEECL (Lemur Conservation Association) auf Madagaskar, das sich dem Schutz der Lemurenarten Madagaskars verschrieben hat. Informationen zu diesem Artenschutzprojekt finden Sie auf der Webseite des Zoo Heidelberg unter www.zoo-heidelberg.de/artenschutz.
Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Petra Medan / Zoo Heidelberg 30.05.2020
Zum Infektionsschutz: Zoo öffnet am 6. Mai mit
Einschränkungen
Herzlich willkommen im Zoo Heidelberg: Ab Mittwoch, 6. Mai 2020 hat der Zoo Heidelberg wieder geöffnet, allerdings mit Einschränkungen. Der Zutritt ist nur mit Onlinereservierung möglich – auch für Inhaber von Dauerkarten oder Patenpässen. Eine sofortige Rückkehr zum Regelbetrieb ist aufgrund der Auflagen zum Infektionsschutz noch nicht möglich. Für den Zoobesuch gelten zudem besondere Hygiene- und Verhaltensregeln.
„Wir freuen uns sehr, dass wir den Zoo Heidelberg, wenn auch mit Einschränkungen, wieder für unsere Besucher öffnen können. Wir haben uns in den letzten Wochen große Mühe gegeben, ein Konzept auszuarbeiten, das eine verantwortungsbewusste Zoo-Öffnung ermöglicht. Der Besuch soll sowohl für unsere Gäste als auch für unsere Mitarbeiter so sicher wie irgend möglich sein. Dazu haben wir uns eng mit der Stadt Heidelberg abgestimmt“, betont Zoodirektor Dr. Wünnemann.
„Insbesondere für die vielen Familien mit Kindern ist es eine fantastische Nachricht, dass der Zoo Heidelberg wieder öffnen darf. Ich wünsche allen Besucherinnen und Besuchern einen schönen Aufenthalt. Bei aller Freude ist eines ganz wichtig: Halten Sie sich bitte unbedingt an die Hygienevorgaben und Verhaltensregeln! Damit schützen Sie sich, alle weiteren Besucherinnen und Besucher, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zoos und die Tiere“, sagt Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner. Das ganze Zoo-Team setzt sich mit aller Kraft dafür ein, dass große und kleine Besucher die Tiere und die Natur im Zoo Heidelberg genießen können. Der Zoo Heidelberg appelliert eindringlich an die Besucher, sich an die Hygiene und Verhaltensregeln zu halten. Eine Zoo-Öffnung kann nur funktionieren, wenn alle an einem Strang ziehen. Alle aktuellen Infos auch unter www.zoo-heidelberg.de/coronainfo
Folgende Hygiene- und Verhaltensregeln
gelten für den Besuch im Zoo Heidelberg:
Gesundheit:
Sollten Sie Anzeichen einer Erkältung haben, verzichten Sie bitte auf
einen Besuch. Besucher mit Erkältungsanzeichen werden an der Kasse
zurückgewiesen.
Zutrittsregelung: Der Zutritt ist nur einer begrenzten Personenanzahl gleichzeitig gestattet. Der Zutritt ist nur mit Onlinereservierung möglich. Auch Inhaber von Dauerkarten oder Patenpässen müssen ihr Ticket online reservieren. Es ist für jede Person, auch für Kinder und Babys ein Ticket zu reservieren. Weitere Informationen unter www.zoo-heidelberg.de/coronainfo
Abstand: Bitte
halten Sie zu unseren Mitarbeitern sowie zu anderen Besuchern einen
Mindestabstand von 1,5 Metern.
Bewegen Sie sich nur alleine, zusammen mit einer weiteren Person bzw. mit
Personen aus Ihrem eigenen Haushalt durch den Zoo.
Mund-Nasenschutz: Die
Verwendung einer Alltagsmaske ist für die gesamte Dauer Ihres Besuchs
verpflichtend. Dies gilt für alle unsere Besucher ab einem Alter von 6 Jahren.
Hygieneregeln: Niesen
und Husten Sie bitte nur in ein Taschentuch oder die Armbeuge. Waschen Sie sich
regelmäßig die Hände. Nutzen Sie die aufgestellten Desinfektionsmittelspender.
Berührungen
vermeiden: Vermeiden Sie das Anfassen von gemeinsam genutzten Objekten, wie
Scheiben, Schautafeln und Ausstellungsstücken.
Kein Kontakt
zu Tierpflegern: Bitte sprechen Sie unsere Tierpfleger nicht an. Eine Infektion mit
COVID 19 bei Tierpflegern wäre für die Tierversorgung sehr kritisch.
Wir bitten alle Zoobesucher für die
folgenden Einschränkungen um Verständnis:
Tierhäuser, die Explo-Ausstellung und der Streichelzoo bleiben bis auf
weiteres geschlossen.
Die Öffnung der Spielplätze ist geplant, ein genauer Zeitpunkt kann aber
noch nicht genannt werden. Das Land hat hierzu noch entsprechende Auflagen und Richtlinien
angekündigt.
Es finden keine öffentlichen Tierfütterungen oder Tierpräsentationen
statt.
Die Futterautomaten sind bis auf weiteres außer Betrieb. Verzichten Sie
unbedingt darauf, unsere Tiere mit „fremden Futtermitteln“ zu füttern.
Es findet kein Bollerwagen-Verleih statt.
Der Ausgang erfolgt ausschließlich über Tor A7 nahe des großen
Spielschiffs.
Die Fody’s Gastronomie im Zoo Heidelberg ist gemäß den gesetzlichen
Vorgaben geöffnet. An einzelnen Standorten werden Speisen und Getränke „to go“
angeboten.
Der Zoo-Shop bleibt im ersten Schritt noch geschlossen, eine Öffnung ist
in Planung.
Weitere Informationen, u.a. zu den geplanten Veranstaltungen haben wir
für Sie in FAQs unter www.zoo-heidelberg.de/coronainfo zusammengefasst.
Auf dem gesamten Gelände sind Mitarbeiter des Zoo Heidelberg unterwegs,
um das Einhalten der Verhaltensregeln sicherzustellen. Den Anweisungen des
Personals ist Folge zu leisten. Bei Nichteinhalten hält sich der Zoo-Heidelberg
vor, Parkverweise auszusprechen. Zahlreiche Vorkehrungen für das Wahren des
Mindestabstands sowie der Hygieneregeln wurden in den letzten Wochen getroffen.
Neben der Begrenzung der Besucheranzahl, erinnern Hinweistafeln und
Markierungen an den Mindestabstand. Um Menschenansammlungen an einzelnen
Bereichen zu vermeiden bleiben Tierhäuser und Spielplätze geschlossen,
Durchgangsvolieren sind nur in eine Richtung begehbar, kommentierte Fütterungen
finden nicht statt. Sanitäre Anlagen werden regelmäßig gereinigt und
desinfiziert.
Zu entdecken gibt es im Zoo Heidelberg zu dieser Jahreszeit einiges: Die junge Erdmännchen-Familie springt gemeinsam über die Anlage, die Präriehunde sind aus dem Winterschlaf erwacht, die Tiger sind in bester Paarungslaune und die Vögel im Zoo bereiten sich auf die nahende Brutsaison vor. „Wenn alle gemeinsam die Regeln einhalten, steht einem sicheren und entspannten Spaziergang durch unsere großzügige Parkanlage nichts im Wege. Wir sind froh, dass wir den Menschen in dieser schwierigen Zeit wieder schöne Erlebnisse schenken dürfen und unserem Auftrag als Zoo, die Menschen für Natur und Tiere zu begeistern, endlich wieder nachkommen können“, freut sich Wünnemann.
Gorillaweibchen
Zsa Zsa im Zoo Heidelberg verstorben
Einen traurigen Verlust hat der Zoo Heidelberg im Großen Affenhaus zu verzeichnen. Gorillaweibchen Zsa Zsa ist im Alter von 33 Jahren völlig unerwartet verstorben. Am Morgen des 03. April hatten die Tierpfleger den Gorilla leblos im Gehege aufgefunden. In den Tagen zuvor zeigte das Tier keinerlei Anzeichen einer Erkrankung. Entsprechend der Untersuchungsergebnisse des Deutschen Primatenzentrums (DPZ) Göttingen lässt sich darauf schließen, dass es bei dem Gorillaweibchen zu einer Darmverlegung kam, in deren Folge die Dickdarmwand gerissen ist. Die darauffolgende Blutvergiftung führte letztlich zum Versagen des Herz-Kreislauf-Systems.
„Wir sind sehr traurig über diesen Verlust. Gorillaweibchen Zsa Zsa lebte seit 15 Jahren in Heideberg und war ein wichtiger Teil der Gorilla-Gruppe“, berichtet Kuratorin für Säugetiere, Sandra Reichler. Der Tod des weiblichen Gorillas kam für den Zoo Heidelberg überraschend. „Zsa Zsa zeigte am Tag vor ihrem Tod keine Symptome einer Krankheit. Sie hat munter, wie gewohnt, mit ihren Artgenossen interagiert, gut gefressen und getrunken“, erklärt Dominik Winkel, stellvertretender Revierleiter im Affenrevier. Es ist davon auszugehen, dass sich Zsa Zsas Zustand innerhalb weniger Stunden verschlechtert hatte. Um die genaue Todesursache zu klären, wurde das Gorillaweibchen im Deutschen Primatenzentrum in Göttingen untersucht. Die abschließenden Ergebnisse liegen seit Ende letzter Woche vor. Eine Verdichtung aus Pflanzenfasern hatte zu einer Verlegung des Darms geführt. Dadurch konnte sich Futterbrei im Darm anstauen, bis es zu einem Riss in der Dickdarmwand kam. Durch den Riss gelangte Futterbrei in Bauchraum und Blutbahn, was zu einer Blutvergiftung mit Herz-Kreislauf-Versagen führte. Eine infektiöse Ursache konnte durch umfangreiche Untersuchungen sowohl im Deutschen Primaten Zentrum als auch innerhalb der Heidelberger Gorillagruppe ausgeschlossen werden. „Zsa Zsas Tod ist ein tragisches Einzelschicksal, was uns alle sehr bewegt. Den anderen Tieren der Gorillagruppe geht es aktuell gesundheitlich gut“, berichtet Tierärztin Dr. Barbara Bach.
Das Gorillaweibchen lebte gemeinsam mit ihren Artgenossen, den Weibchen Shaila und N’Gambe und mit Silberrücken Bobo im Großen Affenhaus des Zoo Heidelberg. „Die Gorillas haben ein Gruppenmitglied verloren und werden noch etwas Zeit brauchen, diese plötzliche Leerstelle zu füllen. Bisher kommen die Tiere mit dieser neuen und ungewohnten Situation gut zurecht“, so Winkel. Der Zoo Heidelberg ist zuversichtlich, dass die Heidelberger Gorillas den Tod ihres Gruppenmitglieds gut verkraften werden und weiterhin eine harmonische Zuchtgruppe bilden.