Bistum Speyer und Kooperationspartner laden zu Veranstaltung am 20. März nach Kaiserslautern ein
Kaiserslautern – Was gibt Orientierung in einer digitalen Welt? Dieser Frage geht eine Veranstaltung am 20. März im Edith-Stein-Haus in Kaiserslautern nach, zu der das Bistum Speyer zusammen mit dem Familienbund der Katholiken, der Katholischen Arbeitnehmerbewegung und der Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft einlädt.
„Die Auswirkungen der Digitalisierung sind sowohl in der Arbeitswelt als auch im Bewusstsein der Menschen angekommen. Arbeitsabläufe werden einfacher, schneller, kurzlebiger. Hört sich doch gut an! Doch wer denkt an die Menschen, die täglich in Ihrem Arbeitsalltag damit umgehen müssen?“ schreiben Andreas Welte und Stefanie Minges vom Fachbereich Arbeitswelt in ihrer Einladung. Die Entwicklungen seien nicht aufzuhalten und man könne nur erahnen, wohin diese Reise noch führen wird. „Die Digitalisierung greift in alle Lebensbereiche ein, doch in der Arbeitswelt gehen Existenzängste damit einher“, so ihre Feststellung. Die Veranstaltung soll Impulse geben, um darüber miteinander in einen Dialog zu treten und Orientierung anzubieten, um den Arbeitsalltag achtsam zu gestalten.
Die Veranstaltung beginnt um 9.15 Uhr. Dr. Martin Verlage spricht zum Thema „Digitalisierung verändert alle Lebenswelten“. Ein Referat von Dr. Alexander Jatzko widmet sich der Frage „Was braucht der Mensch?“ Am Nachmittag stellt Pfarrer Wolfgang Herrmann sozialethische Betrachtungen zur Frage „Ist der Mensch das Maß?“ zur Diskussion. Die Veranstaltung endet um 16 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldeschluss ist der 6. März.
Kontakt und Anmeldung:
Bischöfliches Ordinariat Seelsorge in Pfarrei und Lebensräumen Webergasse 11, 67346 Speyer Telefon: 06232/102-314 E-Mail: pfarrei-lebensraeume@bistum-speyer.de
Bistum Speyer 14.02.2020
Jetzt aktiv am Visionsprozess SEGENSORTE teilnehmen
Gruppen können bei eigenem „Ortstermin“ SEGENSORTE beschreiben, entdecken und gestalten – Materialbox liefert kreative Anregungen und Methoden
Speyer – Es geht los: Interessierte Gruppen haben ab sofort die Möglichkeit, sich aktiv in den Visionsprozess SEGENSORTE des Bistums Speyer einzubringen. Das Bistum stellt dazu eine Materialbox bereit, die kreative Anregungen und Methoden enthält. Sie kann ab sofort bestellt werden und wird ab Anfang März verschickt.
„Kirche soll ein Segensort im Leben der Menschen sein“, lädt Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann alle Interessierten zur Mitwirkung am Visionsprozess des Bistums ein. Dabei gehe es zentral um die Frage: „Wie können wir diese Segensorte entdecken und neue Segensorte ermöglichen?“ Dazu gehöre auch die „ehrlichen Auseinandersetzung mit der Tatsache, dass Kirche in der Vergangenheit nicht in allem zum Segen gewirkt hat“. Mit dem Visionsprozess verbindet er die Hoffnung, auf die aktuellen Herausforderungen der Zeit glaubwürdige Antworten zu finden. In seiner Einladung an alle Interessierten schreibt Bischof Wiesemann: „Ebenso wie Sie bin ich auf der Suche nach einer erneuerten Gestalt von Kirche. Solch ein visionärer Aufbruch kann nur gemeinsam gelingen. Daher bitte ich Sie um Ihre Mithilfe – durch Ihre Ideen, Ihre Erfahrungen, Ihre Leidenschaft und Ihre Visionen.“
Ab sofort sind alle Interessierten eingeladen, sich bei sogenannten „Ortsterminen“ aktiv in den Visionsprozess einzubringen. „Ein Ortstermin findet immer in einer Gruppe statt. Wie sie sich zusammensetzt, kann frei gewählt werden“, erklärt Felix Goldinger von der Geschäftsstelle SEGENSORTE. „Man kann sich mit einer bestehenden Gruppe beteiligen – sei es die lokale Ministrantengruppe, die Ortsgruppe eines Frauenverband, das Team eines Kindergartens, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einer Abteilung bis hin zu den pfarrlichen und diözesanen Gremien. Oder man tut sich mit Menschen zusammen, die ebenfalls Freude daran haben, gemeinsam über die Zukunft der Kirche nachzudenken.“ Dann könne man für den Visionsprozess auch eigens eine Gruppe bilden. Der „Ortstermin“ könne „in einem Sportverein oder zu Beginn einer Sitzung ebenso stattfinden wie im Rahmen einer Schulstunde oder bei einer Weinprobe. Alles ist möglich“, betont Felix Goldinger.
Für die „Ortstermine“ stellt das Bistum den Gruppen eine eigene Materialbox zur Verfügung. Sie enthält ein breites Angebot an Methoden und Anregungen. „Wir haben in die Box alles hineingepackt, was Kopf und Herz frei macht und Inspiration weckt, um über das Bestehende hinauszudenken und Neues entstehen zu lassen, mit spielerischen Elementen ebenso wie mit spirituellen und musikalischen Anteilen. Die Gruppen dürfen gespannt sein“, macht Felix Goldinger schon jetzt auf die Inhalte der Materialbox neugierig. Jeder „Ortstermin“ schließt mit einer Sicherung der Ergebnisse und der Markierung von Segensorten auf der Homepage des Visionsprozesses. Ortstermin-Gruppen können dazu direkt die digitale Eingabemaske nutzen oder einen Beitragsblock nutzen, der der Materialbox ebenso beiliegt wie ein Kartenspiel sowie Gebetskarten und SEGENSORT-Aufkleber. „Auf der Homepage entsteht so im Lauf dieses Jahres ein Bild des Bistums, in dem alle Lieblings- und Wunsch-SEGENSORTE aus den Ortsterminen dargestellt sind. Hier erfährt man auch, welche Gruppen sich bereits getroffen haben und zu welchen Ergebnissen sie gekommen sind“, so Felix Goldinger.
„Ortstermine“ bis Ende August möglich – Vorstellung der Ergebnisse auf der Diözesanversammlung
Die digitale Eingabemaske für die Homepage öffnet am 1. März und endet am 31. August. Danach werden alle Beiträge gesichtet. „Auf der Diözesanversammlung im November 2020 werden dann die Vision und die sich aus ihr ergebenden zentralen Handlungsfelder vorgestellt“, erläutert Felix Goldinger das weitere Vorgehen.
Daran schließt sich eine Resonanz-Phase im Bistum an. „Im Anschluss an die Diözesanversammlung 2020 besteht für alle Interessierten die Möglichkeit, auf Vision und Handlungsfelder zu reagieren, um Anpassungen vorzunehmen“. Spätestens zur Diözesanversammlung 2021 soll dann die endgültige Fassung feststehen.
„Die Vision vom Reich Gottes ist uns schon geschenkt. In unserem Visionsprozess wollen wir diese Vision des Evangeliums konkret auf das Hier und Heute in unserem Bistum beziehen“, macht Felix Goldinger deutlich. Aus seiner Sicht hat der Prozess sein Ziel erreicht, wenn „uns ein gemeinsam entwickeltes, hoffnungsvolles und motivierendes Bild für die Kirche von Speyer vor Augen steht“, zum Beispiel in Form eines Leitsatzes, der mit ein paar Aussagen erläutert wird. „Die Vision – ein Leitsatz – und die aus ihr abgeleiteten Handlungsfelder sollen eine Art Kompass sein und uns helfen, in Zukunft auf allen Ebenen des Bistums gute Entscheidungen zu treffen.“ Zugleich sieht er den Visionsprozess als eine „Zeit des gemeinsamen Lernens und Entdeckens“ und als Beitrag zu einem „Kulturwandel in Richtung von mehr Offenheit, Gleichberechtigung, Innovationsbereitschaft, Kommunikation und Transparenz“.
Bestellung der Materialbox für einen „Ortstermin“:
Weitere Informationen zum Visionsprozess SEGENSORTE:
Speyer – Am Sonntag, 16. Februar um 18 Uhr findet der nächste Lobpreisegottesdienst statt. Wie immer wird er als Eucharistiefeier in der Kirche St. Hedwig (Heinrich-Heine-Str. 8, Speyer) unter der Leitung von Domkapitular Vogelgesang gefeiert. Am Ende des Gottesdienstes besteht die Möglichkeit, in den persönlichen Anliegen zu beten und einen eigenen Segen zu erhalten.
Menschen aller Altersgruppen auf der Suche nach Formen gelebter Spiritualität, die den Alltag tragen, finden hier ein Angebot zu einer angenehmen Zeit am Sonntagabend. Modernes geistliches Liedgut aus verschiedenen Stilrichtungen, offene Gebetsformen, dialogische Predigt und einfach eine „gute Atmosphäre“ sorgen dafür, dass die Eucharistie in ihrer ganzen Schönheit und Kraft erlebt werden kann. All das will Lobpreisgottesdienst sein! Nach dem Gottesdienst ist Gelegenheit sein, die Gemeinschaft weiter zu führen und sich über die Themen des Gottesdienstes auszutauschen.
In den Straßen des Wohngebietes Speyer-West finden sich genügend Parkplätze, die ohne Anwohnerparkausweise genutzt werden können.
Die Termine der Lobpreisgottesdienste im neuen Jahr 2020 sind folgende: 22.03., 26.04., 24.05., 21.06., 26.07., 23.08., 27.09., 25.10., 22.11., 13.12.
Bistum Speyer 12.02.2020
Musik zur Fastenzeit im Speyerer Dom
Auftakt der Konzertreihe „Cantate Domino“ am 29. Februar
Speyer – An den Samstagen der Fastenzeit, lädt die Dommusik Speyer zu Konzerten in den Dom. Unter dem Titel „Cantate Domino“ (Singet dem Herrn) findet jeweils um 18 Uhr im Dom zu Speyer ein etwa einstündiges Konzert statt. Stücke aus verschiedenen Jahrhunderten und in unterschiedlicher Instrumentierung setzen sich mit den Themen der Fastenzeit auseinander und eröffnen so den Zuhörern einen musikalischen Zugang zur Passionszeit. In diesem Jahr stehen die Musikstücke in besonderem optischen Bezug zu den Kreuzwegbildern „Augenblick: Passion“ von Stefan Weyergraf gen. Streit, die ab dem 28. Februar im Dom zu sehen sind. Der Eintritt zu den Konzerten ist frei. Um eine Spende am Ausgang wird gebeten.
Musik von Joseph Haydn steht am Samstag, 29.Februar, 18 Uhr inder Krypta des Domsauf dem Programm. Johanna Elvira Lorenzin spielt auf einem historischen Hammerklavier „Die sieben letzten Worte unseresErlösers am Kreuze“ in der Fassung für Klavier solo.
Das Werk „The Crucifixion“, eine Passionskantate von John Stainer für Tenor-, Baritonsolo, Chor und Orgel gibt dem Konzert am 7.März, um 18 Uhr seinen Titel. Der Komponist lebte in London im 19. Jahrhundert und war dort Director of Music an der St. Pauls Cathedral. Er schuf mit diesem Werk eine Meditation über das Leiden Christi, das in England sehr populär ist und in der Karwoche in den englischen Kathedralen nicht fehlen darf.
Daniel Schreiber (Tenor) und Michael Marz (Bariton) übernehmen die Solistenrollen. Der Domchor Speyer und Domorganist Markus Eichenlaub musizieren unter der Leitung von Domkantor Joachim Weller.
Am Samstag, 14. März, 18 Uhr stimmen drei Kantaten von Johann Sebastian Bach auf den Dritten Fastensonntag ein. Die drei Kantaten „Jesus nahm zu sich die Zwölfe“, „Du wahrer Gott undDavids Sohn“ und „Sehet, wir gehen hinauf gen Jerusalem“ wurden von Bach im Jahr 1722 komponiert und als seine Bewerbungsstücke für die Stelle des Thomaskantors in Leipzig aufgeführt.
Anabelle Hund (Sopran), Matthias Lucht (Altus), Martin Steffan (Tenor) und Lorenz Miehlich (Bass) sind die Vokalsolisten der Aufführung mit den Speyerer Domsingknaben und dem Barockorchester L’arpa festante. Die Leitung liegt in den Händen von Domkantor Joachim Weller.
Das wahrscheinlich berühmteste Werk der Barockzeit, das „Stabat mater“ von Giovanni Battista Pergolesi wird am Samstag, 21. März, 18Uhr zu hören sein. Pergolesi starb sehr jung mit gerade einmal 26 Lebensjahren, machte sich aber mit seiner Vertonung des mittelalterlichen Gedichts, in dem die Situation der Gottesmutter bei ihrem sterbenden Sohn beschrieben wird, unsterblich und schuf damit ein ganz zentrale Werk der Musikgeschichte.
Die jungen Sängerinnen Gina Capello (Sopran) und Julia Werner (Alt) musizieren zusammen mit dem Mädchenchor am Dom zu Speyerer und dem Chiarina Streichquintett unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori.
Für die Passionszeit des Jahres 1680 komponierte Dieterich Buxtehude sein größtes oratorisches Werk, den Kantatenzyklus „Membra Jesu nostri“.
Er steht am 28. März, um 18 Uhr auf dem Programm. In den sieben kurzen Einzelkantaten werden Füße, Knie, Hände, Seite, Brust, Herz und Gesicht des gekreuzigten Christus allegorisch gedeutet.
Angelika Lenter (Sopran), Anabelle Hund (Sopran), Matthias Lucht (Altus), Thomas Jakobs (Tenor) und Michael Marz (Bass) werden von Mitgliedern des Barockorchesters L’arpa festante begleitet. Die musikalische Leitung hat Domkapellmeister Markus Melchiori.
Den Abschluss der Konzertreihe bildet die Aufführung des Orgelzyklus „Le chemin de la croix – Der Kreuzweg“ von Marcel Dupré am 4. April, 18 Uhr zum Palmsonntag, den Prof. Carsten Klomp aus Heidelberg an den Orgeln des Doms zu Speyer interpretieren wird.
Die Termine im Überblick:
Samstag, 29. Februar 2020, 18:00 Uhr zum Ersten Fastensonntag (in der Krypta) Joseph Haydn (1732-1809) Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze Fassung des Komponisten für Klavier solo Johanna Elvira Lorenzin | Hammerklavier
Samstag, 7. März 2020, 18:00 Uhr zum Zweiten Fastensonntag John Stainer (1840-1901) The Crucifixion für Tenor- und Baritonsolo, Chor und Orgel Daniel Schreiber | Tenor Michael Marz | Bariton Domchor Speyer Domorganist Markus Eichenlaub | Orgel Leitung: Domkantor Joachim Weller
Samstag, 14. März 2020, 18:00 Uhr zum Dritten Fastensonntag Johann Sebastian Bach (1685-1750) Kantaten zur Passion Jesus nahm zu sich die Zwölfe, BWV 22 Du wahrer Gott und Davids Sohn, BWV 23 Sehet, wir gehen hinauf gen Jerusalem, BWV 159 Anabelle Hund | Sopran Matthias Lucht | Altus Martin Steffan | Tenor Lorenz Miehlich | Bass Speyerer Domsingknaben Barockorchester L´ arpa festante Leitung: Domkantor Joachim Weller
Samstag, 21. März 2020, 18:00 Uhr zum Vierten Fastensonntag Giovanni Battista Pergolesi (1710-1736) Stabat mater Gina Capello | Sopran Julia Werner | Alt Mädchenchor am Dom zu Speyerer Chiarina Streichquintett Leitung: Domkapellmeister Markus Melchiori
Samstag, 28. März 2020, 18:00 Uhr zum Fünften Fastensonntag Heinrich Schütz (1585-1672): O bone Jesu Dietrich Buxtehude (1637-1707): Membra Jesu nostri Angelika Lenter und Anabelle Hund | Sopran Matthias Lucht | Altus Thomas Jakobs | Tenor Michael Marz | Bass Barockorchester L´ arpa festante Leitung: Domkapellmeister Markus Melchiori
Samstag, 4. April 2020, 18:00 Uhr zum Palmsonntag Marcel Dupré (1886-1971) Le chemin de la croix – Der Kreuzweg Prof. Carsten Klomp, Orgel
Text: Bistum Speyer Foto: Dommusik Speyer / Klaus Landry 12.02.2020
Die Demokratie muss sich an ethischen Grundsätzen orientieren
Kirchenpräsident Schad fordert zur Wachsamkeit gegenüber Parteien auf, die Hass und Ausgrenzung propagieren
Speyer (lk) – Kirchenpräsident Christian Schad hat die Parteien und gesellschaftlich relevanten Gruppen aufgefordert, für eine Werteorientierung in der Politik einzutreten, in deren Zentrum die Würde jedes einzelnen Menschen, die Achtung der Menschenrechte und die Ausrichtung am Gemeinwohl stehen. Angesichts der aktuellen Vorgänge rund um die Wahl des thüringischen Ministerpräsidenten forderte Schad dazu auf, „wachsam zu sein und allen entschieden entgegenzutreten, die Ausgrenzung, Hass und diskriminierende Parolen verbreiten.“ Kirchen und Gewerkschaften, Verbände und Vereinigungen müssten ihren eigenen Beitrag zur Festigung der Demokratie leisten und aufklärend auf Menschen zugehen, die bereit seien, „ihre Stimme denen zu geben, die meinen, mit einfachen Antworten komplexe Fragen unserer Zeit lösen zu können“, erklärte Schad.
Von Politikern erwartet der Kirchenpräsident „die Tugend der Standfestigkeit, die über das Interesse eines Einzelnen oder einer Partei hinausgeht.“ Man dürfe auch nicht im Ansatz völkischem Denken Raum lassen und müsse sich vorbehaltlos für die freiheitliche Demokratie einsetzen. Die Demokratie brauche die Orientierung an ethischen Grundsätzen. Angesichts der jüngeren deutschen Geschichte sieht Kirchenpräsident Schad die politischen Akteure und die gesellschaftlichen Gruppen in der Pflicht, „die Demokratie auf dem Hintergrund unseres christlichen Menschenbildes zu verteidigen und aktiv mitzugestalten.“ Die Entfaltung demokratischer Tugenden sei dabei eine notwendige Bedingung, um eine wehrhafte Demokratie in Deutschland zu stützen und lebendig zu halten.
Die Erklärung im Wortlaut:
Demokratie braucht Tugenden
Stellungnahme von Kirchenpräsident Dr. h. c. Christian Schad zu den aktuellen Vorgängen in Thüringen:
Der 5. Februar 2020 – die Annahme der Wahl zum Ministerpräsidenten eines Bundeslandes, die unter anderem mit den Stimmen einer rechtsextremen Partei zustande kam – hat gezeigt, welche fatalen Folgen es hat, wenn politisches Taktieren wichtiger wird als das klare Eintreten für demokratische Grundhaltungen – und wenn Einzelinteressen oder persönlicher Ehrgeiz über die Glaubwürdigkeit siegen.
Die Position der Evangelischen Kirche war und ist:
Nirgendwo dürfen demokratische Regierungen in unserem Land durch eine Partei an die Macht kommen, die ihrerseits die Grundwerte des demokratischen Rechtsstaats leugnet, indem sie zum Beispiel fremdenfeindlichen und antisemitischen Positionen Vorschub leistet oder die Schreckensherrschaft der NS-Diktatur relativiert und ihre Verbrechen verharmlost.
Die Vorgänge in Thüringen haben gezeigt, wie verletzlich unsere Demokratie ist.
Dass ein Ministerpräsident mit Hilfe einer Partei gewählt wurde, die bis in die Spitze hinein von Rechtsextremen geprägt wird, war und ist ein Tabubruch – und das eineinhalb Wochen nach dem 27. Januar 2020, dem Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts, 75 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz!
Dies muss uns Warnung sein, für eine Werteorientierung in der Politik einzutreten, in deren Zentrum die Würde jedes einzelnen Menschen, die Achtung der Menschenrechte und die Ausrichtung am Gemeinwohl stehen. Das aber heißt: wachsam zu sein und allen entschieden entgegenzutreten, die Ausgrenzung, Hass und diskriminierende Parolen verbreiten.
Gefordert ist hier von Politikern die Tugend der Standfestigkeit, die über das Interesse eines Einzelnen oder einer Partei hinausgeht, sich vielmehr vorbehaltlos für die freiheitliche Demokratie einsetzt und damit völkischem Denken auch nicht im Ansatz Raum lässt. Sich demokratisch durch eine Partei legitimieren zu lassen, die durch ihre Repräsentanten dem Prinzip der freiheitlichen Demokratie zuwiderhandelt, ist unglaubwürdig und zerstört das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Politik.
Demgegenüber braucht die Demokratie die Orientierung an ethischen Grundsätzen. Und dazu gehören entsprechende Einstellungen und Verhaltensweisen – gerade auch von Politikerinnen und Politikern.
Darüber hinaus bleiben alle gesellschaftlich relevanten Gruppen aufgefordert, ihren eigenen Beitrag zur Festigung der Demokratie zu leisten – und aufklärend auf Menschen zuzugehen, die bereit sind, ihre Stimme denen zu geben, die meinen, mit einfachen Antworten komplexe Fragen unserer Zeit lösen zu können.
Unmittelbare historische Vergleiche der gegenwärtigen Vorgänge in der Bunderepublik Deutschland mit der Weimarer Republik halte ich für problematisch.
Aber Lehren können dennoch gezogen werden:
Die deutsche Katastrophe begann nämlich damit, dass zu viele Menschen der damals jungen Demokratie gleichgültig bzw. kritisch gegenüberstanden. Die Weimarer Republik ist nicht an zu viel Demokratie, sondern an zu zögerlichen Demokraten gescheitert. Heute stehen wir deshalb in der Pflicht, die Demokratie auf dem Hintergrund unseres christlichen Menschenbildes zu verteidigen und aktiv mitzugestalten. Die Entfaltung demokratischer Tugenden ist dabei eine notwendige Bedingung dafür, eine wehrhafte Demokratie in unserem Land zu stützen und lebendig zu halten.
EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (Protestantische Landeskirche) 12.02.2020
Nachwuchsarbeit als Kernaufgabe – Besondere Gottesdienstfeier zum 75. Jahrestag des Kriegsendes – Konzerthighlights
Die Dommusik Speyer kann auf eine mehr als 1000-jährige Tradition zurückblicken und ist damit älter als die romanische Kathedrale selbst. Ihr Auftreten und Wirken ist alles andere als alt und verstaubt. Jung und agil kommen die Akteure selbst aber auch das Programm daher, das immerhin aus mehr als 70 musikalisch gestalteten Gottesdiensten und Konzerten jährlich besteht. Anfang des Jahres stellte die Dommusik Speyer ihre Arbeit und ihr Programm nun in einem Mediengespräch vor.
Ein besonderes Augenmerk legte Domdekan Dr. Christoph Kohl auf die weiter wachsende Anzahl von ehrenamtlich engagierten Sängerinnen und Sängern und die gelungene Nachwuchsarbeit: „Rund 380 Frauen und Männer, Jungen und Mädchen singen in den Chorgruppen der Dommusik. Das heißt auch, dass mehr als dreihundert Eltern uns ihren Nachwuchs anvertrauen“, erklärte Domdekan Dr. Christoph Kohl.
„Wir sind sehr stolz auf die große Zahl von Sängerinnen und Sängern, die sich bei der Dommusik engagieren“, bekräftige Domkapellmeister Melchiori „besonders für die Kinder ist es eine tolle Erfahrung, in einer großen Gruppe zu musizieren.“ Von der Qualität der musikalischen Nachwuchsarbeit kann man sich unter anderem am 5. Juni beim Sommerkonzert der Vorchöre und einer Musicalaufführung der Nachwuchschöre überzeugen.
Zur wichtigsten Aufgabe der Dommusik gehört die musikalische Gestaltung von Gottesdiensten im Dom. Bereits ab der 2. Grundschulklasse sind die Kinder hier mit eingebunden. Wie die Großen ziehen sie mit Chorgewändern in den Dom ein und sind während des gesamten Gottesdienstes im Chorraum präsent. „Das ist eine große Leistung, die einiges an Vorbereitung erfordert. Die Energie und die Disziplin, welche die Kinder hierfür aufbringen, wissen wir sehr zu schätzen. Umgekehrt erleben wir, dass die Jungen und Mädchen sehr stolz auf das Erlernte sind und das Singen als Bereicherung erleben“, so die Erfahrung des Domkapellmeisters.
Zu den besonderen Gottesdiensten des Jahres zählt, neben den Hochfesten des Kirchenjahres, in eine gottesdienstliche Gedenkfeier am 8. Mai zum 75. Jahrestag des Kriegsendes. Aus demselben Anlass findet am Tag darauf unter dem Titel „Deutschlandreise“ ein Konzert in der Krypta statt.
Die Konzertreihen „Cantate Domino“ und der „Internationale Orgelzyklus“, in diesem Jahr ganz der Musik von Louis Vierne gewidmet, haben sich inzwischen fest etabliert und finden, egal ob in der Besetzung mit eigenen Ensembles oder unter der Beteiligung von hochkarätigen Gästen, begeisterte Zuhörer. Auch beim „Speyerer Orgelspaziergang“ und der „Speyerer Kult(o)urnacht“ ist der Dom mit dabei. Das Festival „Internationale Musiktage“, das jährlich im Herbst stattfindet, steht im Beethovenjahr im Zeichen des großen Komponisten. Neben dessen kirchenmusikalischen Hauptwerken, den Symphonien und Kammermusik aus der Feder des Geburststagskindes, wird das Programm mit besonderen Akzenten von der Gregorianik bis Bach ergänzt.
Nachwuchsarbeit – offen für alle
In den letzten 10 Jahren hat die Dommusik Speyer eine enorme Aufbauarbeit geleistet, so dass mittlerweile rund 380 Kinder und Erwachsene in den Chören und Scholen aktiv sind. Eine wichtige Säule der Nachwuchschorarbeit ist die Kooperation der Dommusik mit der Klosterschule als privater Ganztraggrundschule mit musikalischem Schwerpunkt in Trägerschaft der Schwestern von St. Magdalena. Für das kommende Schuljahr 2020/2021 sind in der Klosterschule noch Plätze frei. Informationen und Anmeldung: leitung@klosterschule-speyer.de
„Das Mitwirken in den Nachwuchschören steht allen Kindern aus Speyer und Umgebung offen – egal welche Schule diese besuchen und welcher Religion sie angehören. Voraussetzung ist die regelmäßige Teilnahme an den nachmittäglichen Proben und die Bereitschaft, die Gottesdienste musikalisch mit zu gestalten“, sagt Domkapellmeister Melchiori. „Dazu gehört auch, sonntags mal früh aufzustehen, genauso so gerne, wie man das auch für das Fußballturnier machen würde,“ ergänzt Melchiori mit einem Augenzwinkern.
Musik im Gottesdienst – Besondere Feier am 8. Mai
Eine besondere gottesdienstliche Gedenkfeier wird es in diesem zum 75. Jahrestag Ende des Zweiten Weltkriegs geben. Diese beginnt am Freitag, 8. Mai 2020 um 19 Uhr mit einer Statio in der Friedenskirche St. Bernhard, wo der Bischof des französischen Nachbarbistums Metz, Jean-Christophe Lagleize, eine Ansprache halten wird. Die katholischen Kirchenchöre der Pfarrei Pax Christi werden diese Auftaktfeier gemeinsam gestalten. Im Anschluss findet eine Prozession zum Dom statt. Das im Dom stattfindende musikalische Friedensgebet, dem Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Kirchenpräsident Christian Schad vorstehen werden, wird vom Domchor und der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz mit Werken von Johann Sebastian Bach, Maurice Duruflé, Enjott Schneider, u.a. gestaltet.
An jedem Sonn- und Feiertag erklingt im Hauptgottesdienst im Dom und 10 Uhr Chor- und Orgelmusik von der Gregorianik bis zur Gegenwart. An besonderen Festtagen werden die Messen musikalisch besonders gestaltet. So wird am Pfingstsonntag, 31. Mai wird im Pontifikalamt die „Messe in C-Dur“, op. 86 des diesjährigen Jubiläumskomponisten Ludwig van Beethoven erklingen.
Ein Jubiläum feiert in diesem Jahr auch die „Schola Cantorum Saliensis“. Das Ensemble wurde vor 25 Jahren vom Zweiten Domorganisten Christoph Keggenhoff gegründet.
Konzerte – „Von Herzen – möge es wieder – zu Herzen gehen“
Über die Gestaltung der Gottesdienste hinaus, kann die Dommusik Speyer mit einem reichhaltigen Konzertprogramm aufwarten. Dazu gehört die Reihe „Cantate Domino“ mit kostenfreien Konzerten in der Fastenzeit und im Advent und der „Internationale Orgelzyklus“, der von April bis Oktober regelmäßig viele Menschen in den Dom lockt. Musikalischer Höhepunkt des Jahres ist das im Herbst stattfindende Festival „Internationale Musiktage Dom zu Speyer“. Die Internationalen Musiktage stehen in diesem Jahr unter dem Motto „Beethoven zum 250. Geburtstag: Von Herzen – möge es wieder – zu Herzen gehen“. Das Eröffnungskonzert findet am Samstag, 19. September um 19 Uhr im Dom statt. Gespielt wird Musik von Mozart, Haydn und – als Reminiszenz an das Geburtstagskind – die Messe in C-Dur von Ludwig van Beethoven. Nach Sinfoniekonzerten in der Deifaltigkeitkirche und vielen weiteren Konzerten, zum Teil mit Starbesetzung, findet das Festival seinen Abschluss in der Aufführung der „Missa Solemnis“ am 3. Oktober in der Speyerer Gedächtniskirche.
„Mit den Konzerten im Beethovenjahr hoffen wir, viele Beethoven-Begeisterte der Region zu erreichen und nach Speyer zu locken. Ich freue mich dabei sehr, über die immer wieder gute ökumenische Zusammenarbeit, die uns in die anderen Speyerer Kirchen führt, wo andere Raumeindrücke und auch andere akustische Bedingungen unser Konzertprogramm bereichern“, sagte Domkapellmeister Markus Melchiori. Ihm gelingt es auch, immer wieder Stars der Musikszene nach Speyer zu holen, wie zum Beispiel den Meister des Liedgesangs Christoph Prégardien der am Samstag, 26. September, ab 19:30 Uhr im Historischen Ratssaal Lieder „An die ferne Geliebte“ vortragen wird.
Text: Bistum Speyer Foto: Dommusik Speyer / Klaus Landry 08.02.2020
Maßnahmen zum Domerhalt 2020
Sanierung der Vierungskuppel dauert länger und wird teurer – Frisch sanierte Vorhalle ab 1. April wieder geöffnet
Die neuesten Untersuchungen an der Dachkonstruktion der Vierungskuppel haben Schäden unbekannten Ausmaßes zu Tage gefördert. Die Folge: die Maßnahme dauert länger und wird erheblich teurer, als ursprünglich geplant. Über den Stand der Arbeiten und die aktuellen Planungen informierten Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl und Dombaumeisterin Hedwig Drabik nun die Öffentlichkeit.
Bereits 2018 waren noch unter dem damaligen Dombaumeister Mario Colletto die ersten Untersuchungen an den Außenwänden und dem Laufgang der Vierungskuppel vorgenommen worden. 2019, ab März unter der neuen Dombaumeisterin Hedwig Drabik, wurden erste Maßnahmen umgesetzt. Die Untersuchung des Daches war erst Ende des vergangenen Jahres möglich, nachdem der mit Holzschutzmitteln kontaminierte Bereich aufwendig von einer Fachfirma gereinigt worden war. Die ersten Ergebnisse dieser Untersuchungen haben bereits die schlimmsten Befürchtungen wahr werden lassen. „Der Dom ist uns lieb und teuer“, stellt Domdekan Dr. Christoph Kohl fest „In diesem Fall mussten wir alle erst mal schlucken, als wir die Schäden gesehen haben. Wir hoffen nun auch auf zusätzliche Unterstützung der Bevölkerung. Der Dombauverein, den wir im 25 Jahr seines Bestehens mehr denn je benötigen, nimmt gerne Spenden entgegen“, so Kohl.
Ursprünglich sollte die Sanierung der Vierung Ende 2019 abgeschlossen sein, und etwa 500.000 Euro kosten. Dombaumeisterin Drabik schätzt, dass 400.000 bereits ausgeben wurden und hat weitere 900.000 Euro veranschlagt. Frühestens im Sommer 2021 wird die Kuppel fertig sein und das Gerüst wieder abgebaut.
Schäden mindern Tragfähigkeit des Daches
„Durch die Kontamination des Dachstuhls war es zunächst nicht möglich, den Dachraum ohne persönliche Schutzausrüstung zu betreten,“ erläuterte Drabik. Nach der Reinigung, die bereits zu einer Verlängerung der Maßnahme führte, wurde das Ausmaß der Schäden im Schwellenbereich der Holzkonstruktion sichtbar, die durch die Stäube, Aufschüttungen und Vermauerungen vorher nicht direkt wahrnehmbar war“, so die Erklärung der Dombaumeisterin. Was an Schäden zu Tage trat, klingt nahezu dramatisch. Der gesamte Schwellenkranz aus Holz, der auf dem Mauerwerk aufliegt, ist durch Einmauerungen der Hölzer, Feuchtigkeit und teilweise auch durch Holzschädlinge so stark beschädigt, dass die Tragfähigkeit des Daches erheblich gemindert ist. Die Schäden betreffen den gesamten Schwellenkranz umlaufend und führen zu einer Verschiebung der aus dem Dach kommenden Kräfte. Die Holzverbindungen hat es regelrecht auseinandergezogen. Teile der Holzkonstruktion sind so stark abgesackt, dass nur noch wenig Spiel zwischen Holzkonstruktion und Kuppelschale besteht. Im Zuge früherer Maßnahmen wurden Stichbalken gekürzt, um Beton einbringen zu können. Zu den guten Nachrichten gehört, dass die im 18. Jahrhundert von Leonard Stahl eingebrachten Ringanker im Außenbereich, die um den Turm verlaufen, sind nach derzeitigen Untersuchungen in einem guten Zustand. Das Rissbild, dass sich vom Innenraum der Kuppel an der Putzfläche darstellt, wurde erst kürzlich untersucht. Der Putz im Innern der Kuppel ist in gutem Zustand, die Risse kein Grund zur Besorgnis. Und dennoch: die Sanierung der Vierungskuppel, die ursprünglich 2019 abgeschlossen sein sollte, wird noch mindestens zwei Jahre andauern und das Bild des Doms auf einige Zeit hin verändern.
Derzeit wird der Vierungsdachstuhl von einem Vermesserbüro aufgenommen, um sämtliche Schäden zu verorten. Diese Planunterlagen gelangen in einem nächsten Schritt zum Statiker, der eine Aussage zu notwendigen Abstützmaßnahmen treffen muss. Nach jetzigem Kenntnisstand fallen im Jahr 2020 umfangreiche Zimmererarbeiten an der Vierungskuppel an. Dies hat zur Folge, dass die Kupferdachhaut bis auf die Höhe von zwei Metern aufgeschnitten werden muss, damit der Zimmermann den Schwellenbereich und bearbeiten kann. Da das aufgebogene Kupferblech nicht wieder zurückgebogen und weiter verwendet werden kann, muss es durch neue Kupferscharen ersetzt werden. Dieses wird sich quasi zwangsläufig in seiner Farbigkeit von der jetzigen Kupferbedachung unterscheiden.
Bereits durch die notwendige Reinigung des Dachstuhls hat sich die Laufzeit der Maßnahme verlängert. Nach dem vorläufigen Befund wird es noch eine Weile dauern, bis alle Schäden behoben sind und das Gerüst abgebaut werden kann. In diesem Haushaltsjahr sind 900.000 Euro für die weiteren Arbeiten am Vierungsturm eingeplant. Die Kosten werden vom Domkapitel Speyer und dem Land Rheinland-Pfalz getragen. Des Weiteren fließen Mittel aus der jährlichen Zahlung des Dombauvereins in die Restaurierung der Vierung. Zusätzlich unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die Maßnahme mit einer Zuwendung in Höhe von 57.160,00€.
Bereits durch die notwendige Reinigung des Dachstuhls hat sich die Laufzeit der Maßnahme verlängert. Nach dem vorläufigen Befund wird es noch eine Weile dauern, bis alle Schäden behoben sind und das Gerüst abgebaut werden kann. In diesem Haushaltsjahr sind 900.000 Euro für die weiteren Arbeiten am Vierungsturm eingeplant. Die Kosten werden vom Domkapitel Speyer und dem Land Rheinland-Pfalz getragen. Des Weiteren fließen Mittel aus der jährlichen Zahlung des Dombauvereins in die Restaurierung der Vierung. Zusätzlich unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die Maßnahme mit einer Zuwendung in Höhe von 57.160,00€.
Die Vierungskuppel gehört zur romanischen Bausubstanz des Doms und markiert weithin sichtbar den Kreuzungspunkt zwischen Lang- und Querhaus. Zuletzt in den 1960er-Jahren wurden Teile der Vierung saniert. Durchdie besonders exponierte Lage und falsch eingesetzte Materialien waren Schäden an den Putzflächen bereits vom Boden aus sichtbar geworden. 2018 wurde die Vierung eingerüstet, da diese sonst nicht zu begehen ist. Die Einrüstung nutzen die Fachleute, um verschiedene Bereiche zu untersuchen und Musterflächen anzulegen. Unter dem vorhandenen alten zementgebundenen Putz befindet sich Tuffsteinmauerwerk, dass aufgrund seines geringen Gewichtes für den Bau des Vierungsturmes verwendet worden war. Zusammen mit dem Wissenschaftlichen Beirat sprachen sich alle Beteiligten Ende Oktober für eine Erneuerung der Putzflächen in der vor Ort gezeigten roten Musterfläche aus. Die Zwerggalerie des Vierungsturmes wird eine Kupferabdeckung erhalten, um anfallendes Regenwasser auf der Laufebene gezielt ableiten zu können und eine neue Kupferrinne wird das vom Dach aus anfallende Regenwasser aufnehmen und geregelt ableiten.
Neben den auszuführenden Arbeiten, stellt die Bestandsaufnahme eine wichtige Maßnahme dar. Wandflächen, sowie das Innere des barocken Dachaufbaus werden von einem Vermessungsbüro aufgenommen und für die Nachwelt dokumentiert.
Sanierung der Vorhalle verläuft nach Plan
Keine bösen Überraschungen brachte die seit 2019 laufende Sanierung der Vorhalle im Westbau des Doms. Hier lief nicht nur alles nach Plan sondern auch zur höchsten Zufriedenheit aller Beteiligter. Als letzte Maßnahme wird die ruhige Winterzeit genutzt, um den Fußboden zu überarbeiten, die Beleuchtung fertig zu stellen und die Taubenvergrämung zu installieren. Ab dem 1. April wird die Vorhalle dann wieder für die Besucher des Doms geöffnet. Gitter und Außentreppe werden danach überarbeitet, was durch eine Spende an die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ermöglicht wurde. Das Fresko über dem Hauptportal muss zu einem späteren Zeitpunkt restauriert werden, da hier noch Analysen durchgeführt und Konzepte erarbeitet werden müssen.
Feier der Ehejubiläen mit Weihbischof Otto Georgens im Speyerer Dom am 29. und 30. August 2020 – Anmeldungen ab sofort möglich
Speyer – Unter dem Motto „Liebe miteinander leben“ lädt das Bistum Speyer auch in diesem Jahr wieder Eheleute aus der gesamten Diözese, die silberne, goldene, diamantene Hochzeit oder einen anderen Jahrestag ihrer Eheschließung feiern, zur Feier der Ehejubiläen im Speyerer Dom ein. Es werden zwei Termine zur Feier angeboten: Samstag, 29. August und Sonntag, 30. August. Der Tag beginnt jeweils um 10 Uhr mit einem Pontifikalamt im Dom zu Speyer. Zelebrant der beiden Eucharistiefeiern ist Weihbischof Otto Georgens. Anmeldungen zu der Feier sind ab sofort möglich.
In der Einladung zur Feier schreibt der Speyerer Weihbischof: „Sie haben sich vor Jahren ihre gegenseitige Liebe und Treue bekundet und ihre Liebesbeziehung unter die Heilszusage und den Segen Gottes gestellt. Eine Ehe ist eine abenteuerliche Reise und sie bleibt es auch nach vielen Jahren. Hochzeitstage und Ehejubiläen sind wie Rastplätze auf dem langen Weg der Ehe. Sie laden ein zum Innehalten, zu Aufbruch und Neuanfang. Zu einem solchen Rastplatz laden wie Sie ein…“
Im Anschluss an die Festgottesdienste besteht die Möglichkeit zur Einzelsegnung der Paare durch Weihbischof Georgens und andere Seelsorger. Nach dem Dank für die gemeinsamen Ehejahre erwartet dann die Jubelpaare vor dem Dom ein Sektempfang. Die Feiern enden jeweils gegen 13 Uhr mit dem Hochzeitswalzer auf dem Domplatz.
Aufgrund der begrenzten Anzahl der Plätze im Dom wird eine frühzeitige Anmeldung empfohlen. Ab Juni erhalten dann alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Bestätigung des Termins und Einlasskarten für den Dom.
Weitere Informationen und Anmeldung:
Bischöfliches Ordinariat Speyer, Hauptabteilung Seelsorge Generation und Lebenswelten, Ehe- und Familienseelsorge, Telefon 0 62 32/102-314, E-Mail: ehe-familie@bistum-speyer.de
Lieder aus dem Jungen Gotteslob stehen im Mittelpunkt der Fortbildung in Landau
Speyer / Landau – Die erste Auflage des Liederbuches „Ein Segen sein – Junges Gotteslob“ oder JuGoLo, wie es meist genannt wird, erschien 2011, als Ergänzung zum neu aufgelegten Lieder- und Gebetbuch „Gotteslob“. Inzwischen gibt es die fünfte Auflage des JuGoLo und es steht eine Digitalfassung zur Verfügung, die jetzt von den Pfarreien im Bistum Speyer genutzt werden kann.
Das Buch „Ein Segen sein“ bietet vielseitiges Material zur Gestaltung von Andachten oder Gottesdiensten für alle Altersgruppen. Mit verschiedenen Veranstaltungen im Bistum Speyer wollen Diözesankirchenmusikdirektor Manfred Degen und Horst Christill, seit einem Jahr Kantor für das Dekanat Landau und Beauftragter für den Bereich „Neues Geistliches Lied, Popularmusik und Lobpreis“ im Bistum Speyer, für das Liedgut des JuGoLo werben und es weiter im Bistum verbreiten.
„Die 720 Neuen Geistlichen Lieder, die zwei neuen Messen, die neu eingerichteten Psalmodiemodelle, die Andachtsformulare und Grundgebete des Glaubens, die im JuGoLo enthalten sind, bieten einen Schatz zur Gestaltung lebendiger Gottesdienste und Andachten. Auf diesen Schatz, eine Ergänzung und Aktualisierung des Gotteslobs, wollen wir aufmerksam machen“, erklären Manfred Degen und Horst Christill.
Lieder aus dem JuGoLo stehen deshalb im Mittelpunkt eines ersten Chorworkshops unter dem Motto „Ein Segen sein“ am 14./15. März in Landau. Eugen Eckert, der das Liederbuch mit vielen Texten und Vertonungen mehrerer Komponisten bereichert hat, und Horst Christill leiten den Workshop. Am Sonntag, dem 15. März, gestalten die Workshop-Teilnehmer um 10.30 Uhr den Gottesdienst in der Landauer Marienkirche. Eingeladen zu der Fortbildung sind Sängerinnen und Sänger aus Erwachsenen-, Jugend- und Kinderchören. Der Teilnehmerbeitrag beträgt 15 EUR (inkl. Mittagessen und Nachmittagskaffee am Samstag).
Weitere Informationen und Anmeldung (Anmeldeschluss 27.02.2020 ) :
Rund 420 Schülerinnen und Schüler aus 14 Schulen erlebten Kirche aus der Nähe
Speyer – Mit dem heutigen Tag (04.02.2020) endeten die Schülertage 2020 im Bistum Speyer. Rund 420 Jugendliche von 14 Schulen nahmen mit ihren Religionslehrerinnen und Religionslehrern das Angebot wahr, ihre Diözese näher kennen zu lernen. Die Veranstaltung fand zum achten Mal statt.
„Ich finde es immer wieder bewegend, welche Fragen die Jugendlichen uns mitgeben und dass sie sich oft vertrauensvoll auf ganz persönliche Gespräche in den Workshops einlassen. Die Schülerinnen und Schüler schätzen die vielfältigen Angebote, bei denen sie aktiv werden können“, berichtet die Initiatorin und Organisatorin der Schülertage Dr. Irina Kreusch, Leiterin der Hauptabteilung Schulen, Hochschulen, Bildung des Bischöflichen Ordinariates in Speyer. Sie könne sich eine Weiterentwicklung des Angebotes vorstellen: „Wir überlegen, ob wir komplementär zu den Schülertagen auch einen Lehrertag anbieten, entsprechende Anfragen dazu liegen vor, die wir gerne aufnehmen“.
Von der Theorie in die Praxis
„Es ist einfach gut, von der Theorie in die Praxis zu kommen. Die Schüler haben so Gelegenheit das Bistum live zu erleben und ihre Fragen zu stellen“, erklärt Religionslehrerin Regine Brohm vom Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium in Neustadt. Ihre Erfahrung: „Das verändert auch das Bild der Schülerinnen und Schüler von Kirche“. Die Schule nimmt jedes Jahr mit Jugendlichen der 12. Jahrgangsstufe an den Schülertagen teil.
„Man kommt einfach in Berührung mit vielen verschiedenen Bereichen, die Kirche ausmachen, das kennen die Schülerinnen und Schüler so nicht. Unsere Schüler melden uns immer zurück, dass sie diese Tage klasse finden“, sagt Stefan Fölker, Religionslehrer am Carl-Bosch-Gymnasium in Ludwigshafen. „Und sie finden es gut und schätzen es Wert, dass der Bischof sich für sie Zeit nimmt und sich ihren Fragen stellt.“
Information zu Dom, Bistum, Visionsprozess, Caritas und ein breites Workshopangebot
Am Beginn der insgesamt fünf Schülertage stand jeweils die Begegnung mit dem Dom. In Kleingruppen lernten die Jugendlichen zum Beispiel die Krypta, die Dom-Orgel oder die Sakristei mit dem Goldenen Kaiserevangeliar kennen. Anschließend standen Grundinformationen über das Bistum, eine Präsentation zum Visionsprozess Segensorte im Bistum und Schlaglichter zur Arbeit der Caritas auf dem Programm. Im zweiten Teil der Schülertage nahmen die Schülerinnen und Schüler an jeweils zwei Workshops ihrer Wahl teil. Das Angebot reichte von einem Escape-Room im Bistumsarchiv über die Vorstellung des Freiwilligen Sozialen Jahrs bis zu einem Einblick in die Redaktion der Kirchenzeitung „Der Pilger“. Auch die Begegnung mit einem Gefängnisseelsorger, Workshops zu „Kirchen, Sekten, Konfessionen“ , „Wozu bin ich berufen?“, „Verschiedenheit wertschätzen – Homosexualität“, ein Einblick in den Arbeitsbereich einer Diözesanrichterin sowie ein Angebot zum Thema „sexueller Missbrauch“ waren wieder Teil des Programms. Neu waren Angebote zu den Themen Klimaschutz, Umgang mit Trauer und Tod, die Verbindung von Glaube und Politik und ein Einblick in die Krankenhausseelsorge.
Offener Dialog mit Vertretern der Bistumsleitung
Den Abschluss der Schülertage bildete jeweils ein Gespräch mit der Bistumsleitung. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, Generalvikar Andreas Sturm sowie Offizial Dr. Georg Müller stellten sich an den unterschiedlichen Tagen der Diskussion mit den Jugendlichen. Neben persönlichen und spirituellen Fragen, Fragen nach dem Alltag als Bischof und der Berufung zum Priesteramt, standen in den Gesprächsrunden die Themen Zukunft der Kirche, mögliche Reformen und die Rolle von Frauen in der Kirche im Fokus. Auch die Einstellung der katholischen Kirche zu Homosexualität und gleichgeschlechtlichen Partnerschaften war für die Schüler ein Thema.
Bistum Speyer lädt Gewerkschaften zur KODA-Beteiligung ein
Speyer – Wie schon vor vier Jahren können die Gewerkschaften im Dezember 2020 eigene Vertreter in die Kommission zur Ordnung des Diözesanen Arbeitsvertragsrechtes (Bistums-KODA) im Bistum Speyer entsenden. Nach dem Ende der laufenden Amtszeit wird dann eine neue Bistums-KODA gebildet. Im aktuellen Amtsblatt der Diözese Speyer heißt es dazu: „Berechtigt zur Entsendung von Vertreterinnen und Vertretern sind Gewerkschaften, die nach ihrer Satzung für Regelungsbereiche der Bistums-KODA Speyer örtlich und sachlich zuständig sind.“
Innerhalb von zwei Monaten nach Bekanntmachung im Amtsblatt des Bistums Speyer können die Gewerkschaften Vertreterinnen und Vertreter benennen, die sie in die Bistums-KODA entsenden möchten. Dabei richtet sich die Anzahl der Gewerkschaftsvertreter nach der Organisationsstärke der kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Den Gewerkschaften ist jedoch mindestens ein Sitz von neun Sitzen vorbehalten. Weitere Informationen zur Entsendung von Gewerkschaftsvertretern in die Bistums-KODA sind dem Amtsblatt (OVB 8/2015) zu entnehmen.
Das Grundgesetz räumt den Kirchen das Recht ein, ihre Angelegenheiten und somit auch das Arbeitsrecht selbst zu regeln („Dritter Weg“). Die Arbeitsrechtsregelungen kommen also nicht durch den Abschluss von Tarifverträgen zustande, sondern durch paritätisch besetzte Kommissionen. Im Bereich des Bistums Speyer wird diese Aufgabe von der Kommission zur Ordnung des Diözesanen Arbeitsvertragsrechtes (Bistums-KODA) wahrgenommen. Damit die Interessen der Dienstnehmer- wie der Dienstgeberseite in der KODA gleichermaßen vertreten sind, ist diese mit jeweils acht oder neun Dienstnehmer- und genauso vielen Dienstgebervertreten besetzt. Mit dem System des „Dritten Weges“ ist gewährleistet, dass Dienstnehmer- und Dienstgebervertreter gemeinsam Regelungen aushandeln, die dann auf breiter Basis beschlossen werden. So gibt es keinen tariffreien Raum: Im Bistum Speyer sind alle Dienstgeber an die gesetzlichen Regelungen gebunden.
Bistum Speyer 03.02.2020
Wegweisend für Inklusion
Club 86 feiert sein 50-jähriges Bestehen – Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen ist Treffpunkt
Ludwigshafen – Seit 50 Jahren ist er ein Ort des partnerschaftlichen Miteinanders von Menschen mit und ohne Behinderung: der Club 86. Immer dienstags und mittwochs treffen sich die knapp 40 Mitglieder im Heinrich Pesch Haus zu gemeinsamen Aktivitäten. Den 50. Geburtstag feiert der Club dort am Samstag, 8. Februar, mit einem Festnachmittag von 14 bis 18 Uhr.
Nach einem Grußwort von Weihbischof Otto Georgens geht es auf eine Zeitreise durch die „50 Jahre Club 86“. Es wird ein Rückblick auf das Projekt „Club 86 – alles inklusive“ gegeben und Clubmitglieder werden mit einen musikalischen Beitrag das Programm bereichern. Anschließend werden langjährige Mitglieder und ehrenamtliche Mitarbeiter geehrt.
Vorreiter für Inklusion
Das Clubleben begann 1970. Damals gründeten Schulpfarrer Hermann Frohnhöfer und die Katechetin Inge Schmidt den Club – mit dem Ziel, benachteiligten und lernbehinderten Jugendlichen Raum zu geben, gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Sie waren damit ein Vorreiter für Inklusion, lange bevor dieses Thema politisch und gesellschaftlich aktuell wurde.
86 Gründungsmitglieder
86 Menschen waren 1970 bei der Gründung dabei. „Darauf weist der Name Club 86 hin“, erläutert Daniela Meiser. Die Referentin im Referat Seelsorge für Menschen mit Behinderungen der Diözese Speyer ist hauptamtlich für den Club zuständig. Denn 1987 übernahm die Diözese Speyer den Club im Rahmen der Seelsorge für Menschen mit Behinderung.
Gleichberechtigte Teilhabe
Die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist noch immer das Ziel der Clubarbeit. Gleichzeitig soll das partnerschaftliche Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung gefördert werden. So wird beispielsweise von einem Beirat, in dem Ehrenamtliche, Menschen mit Behinderung und Betreuer vertreten sind, gemeinsam über das Programm entschieden. Dazu gehören Spiele, gemeinsames Kochen, gemütliches Beisammensein, aber auch das Begehen kirchlicher Feiertage. Gerne nutzen die Clublerinnen und Clubler den Garten des Pesch-Hauses. Höhepunkte sind immer Sommerfreizeiten, das Frühlingsfest und der Herbstball mit Live-Musik.
Schwerpunkt Bildungsarbeit
„Der Ort ist nicht nur ein Ort, wo Spiele gemacht werden, sondern wir haben bereits bei der Gründung angefangen, Bildungsarbeit für Menschen mit Beeinträchtigungen zu machen“, erläutert Daniela Meiser die Clubarbeit. Als ein Beispiel nennt sie das Thema Flüchtlinge. Gemeinsam besprach man, warum Menschen fliehen und woher sie kommen. Auch die verschiedenen Religionen wurden aufgegriffen. „Wir haben dann gemeinsam eine Moschee, eine Synagoge und christliche Kirchen besucht“, berichtet die Referentin. Zukünftig möchte sie an den Clubnachmittagen vermehrt auf aktuelle politische und gesellschaftliche Themen eingehen.
Ehrenamtliche begleiten Clubmitglieder
Die beiden Gruppen besuchen insgesamt 37 geistig und mehrfach behinderte Menschen, die aus Ludwigshafen und Umgebung kommen. Zum Großteil arbeiten sie in den Ludwigshafener Ökumenischen Werkstätten. Die Clubarbeit wäre nicht möglich ohne einen festen Stamm von derzeit 15 Ehrenamtlichen. „Die Ehrenamtlichen betreuen die Menschen mit Behinderung nicht, sondern begleiten sie“, stellt Daniela Meiser klar. So können beide Seiten das gemeinschaftliche Miteinander erleben. „Der Club 86 ist ein Ort, an dem Menschen mit und ohne Behinderung voneinander lernen können“, ist die Referentin überzeugt. „Die Menschen mit Behinderung können einem selbst sehr viel geben“. Sie seien sehr offen, sehr zugewandt und fröhlich.
Eng verbunden mit dem HPH
„Wir sind im Heinrich Pesch Haus beheimatet“, sagt Daniela Meiser. Schließlich hat der Club 86 hier seit der Eröffnung des Hauses seinen Sitz. Die Bedingungen sind mit dem barrierefreien Zugang, Aufzug und dem vor einigen Jahren eingebauten Behinderten-WC optimal. Die Clublerinnen und Clubler haben im Heinrich-Pesch-Haus einen eigenen Clubraum mit Küche. Vor einem Jahr erhielten sie einen zweiten, größeren Raum, so dass nun mehr Platz für differenziertere Angebote ist.
„Wir freuen uns sehr, dass die Konzeption des Clubs 86 in der Umsetzung über so viele Jahrzehnte so erfolgreich gelingt“, sagt der Direktor des HPH, Pater Tobias Zimmermann SJ. „Damit zeigt sich, wie Inklusion gelebt werden kann und so viele gute Kräfte bündelt“, betont Ulrike Gentner, die stellvertretende Direktorin des HPH.
Projekt „Club 86 – alles inklusive!?
In den vergangenen fünf Jahren haben die Clubmitglieder zusammen mit Projektkoordinatorin Lisa Bröstler auf die Ausrichtung ihrer Arbeit geschaut, um dem neuen Verständnis von Behinderung und der besseren Teilhabe von Menschen mit Behinderung Rechnung zu tragen. „Dabei entstand ein Konzept für die Arbeit mit Ehrenamtlichen, das unter anderem einen Vertrag und Fortbildungen vorsieht“, erläutert Daniela Meiser. Auch der zusätzliche Raum ist ein Ergebnis des Projekts.
Die Evangelische Jugend Ludwigshafen hat eine mobile App für Jugendliche im Dekanat herausgebracht, um sie während der Konfirmandenzeit und danach zu begleiten.
Ludwigshafen (lk) – Lokal, digital, intuitiv: Mit einer neuen mobilen App will die Evangelische Jugend Ludwigshafen Jugendliche und ehrenamtliche Betreuer direkter informieren und mehr Austausch in einem geschützten Bereich ermöglichen. „Die Entwicklung ist ein Pilotprojekt. Wir wollen mit der App versuchen, die Jugendkirche stärker mit der Konfirmandenarbeit in Ludwigshafen zu verbinden“, sagt Stadtjugendpfarrerin Florentine Zimmermann. Die Initiative sei von den Ehrenamtlichen ausgegangen.
Über die Plattform „Stifter helfen“ hat die Evangelische Jugendzentrale das Softwareunternehmen Vmapit aus Mannheim gefunden, das die App als Stifter kostenlos programmiert hat. Das Design der
App lehnt sich an die Gestaltung der Webseite aller pfälzischen Jugendzentralen an. Damit erzeugt die App einen hohen Wiedererkennungswert für die Jugendlichen. Als Funktionalitäten beinhaltet das digitale Medium einen Kalender aller kirchlichen Veranstaltungen
für Jugendliche in Ludwigshafen, passwortgeschützte Chatkanäle für Gruppen, Protokolle der Jugendparlamente und Vorschläge für Gruppenspiele und Lieder, die für die Jugendarbeit nützlich sind.
„Ziel der App ist es, in ein bis zwei Jahren die Ludwigshafener Konfirmanden sowie die ehrenamtlichen Gruppenbetreuer als aktive Nutzer zu gewinnen“, sagt Stadtjugendpfarrerin Zimmermann. Das heißt: Betreuer und Vertreter der Konfirmandengruppen sollen selbst „Redakteure“ werden und Inhalte in die App einspielen. Nur dann sei die App aktuell und nützlich für die, die die Jugendarbeit erreichen soll. „Je lokaler und näher die Informationen an der Lebenswirklichkeit der Jugendlichen sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie genutzt wird“, so Zimmermann. Die App für Ludwigshafen habe explizit einen Ansatz der kurzen Wege – ein Gegenentwurf zur Konfi-App, die die EKD für die Konfirmandenarbeit bundeweit herausgegeben habe. Die Jugendzentralen in Germersheim, Landau und Kaiserslautern haben bereits Interesse angemeldet. Die Software könne leicht für andere geografische Bereiche angepasst werden.
„Wir haben bewusst groß gedacht“, sagt Zimmermann im Hinblick auf ein weiteres Ziel: Die App soll die Jugendlichen während der Konfirmandenzeit begleiten und nach der Konfirmation den Übergang
in die Jugendarbeit erleichtern. Für die Ludwigshafener Gemeinden, die mit weniger Pfarrstellen auskommen müssen, könne es Entlastung sein. „Wir bieten den Gemeinden Struktur und Kapazitäten an – wir wollen Kooperationspartner für die Konfirmandenarbeit sein“,
sagt die Stadtjugendpfarrerin. Denn die Zahl der Konfirmanden gehe zurück und 2021 sei ein großes Konfi-Camp in der Stadt geplant. „Wir suchen neue Zugänge zu den jungen Menschen verbunden mit dem Wissen, dass die Ideen auch scheitern können“, sagt Zimmermann
mutig.
Die mobile App ist im Apple Store oder auf Google Play kostenlos verfügbar. Mehr Informationen unter www.ejl.de
Text: Evangelische Kirche der Pfalz Foto: EJL 31.01.2020
„Unsere Kirche braucht einen Weg der Erneuerung!“
Die ZdK-Mitglieder des Diözesan-Katholikenrates melden sich zu Wort
Speyer / Deutschland – Schon seit längerer Zeit leiden wir als Katholikinnen und Katholiken im Bistum Speyer unter der existenziellen Krise, in der sich die katholische Kirche derzeit befindet, und dem damit verbundenen Vertrauens- und Glaubwürdigkeitsverlust. Vielerorts ist nur noch wenig von der Begeisterung für die Sache Jesu zu spüren, weil Betroffenheit und Ratlosigkeit lähmen. Vertrauen und Glaubwürdigkeit sind notwendig, um die Freude am Glauben auch in Zukunft (wieder) leben und verkünden zu können.
In diesem Kontext verstehen wir den Synodalen Weg als einen Weg der Erneuerung. Wir brauchen neue Wege, um unseren Glauben in der Welt von heute leben und verkünden zu können. Was nützt uns das Festhalten an Traditionen und veralteten Strukturen, wenn dies verhindert, dass die Frohe Botschaft überhaupt noch gehört wird? Der Synodale Weg will ein Zeichen der Dialog- und Reformbereitschaft setzen. Über die verschiedenen Gruppen innerhalb der Kirche hinweg gibt es erhebliche Dissonanzen in zentralen Zukunftsfragen der Institution Kirche, etwa in Bezug auf Machtstrukturen, Zölibat oder Zugang von Frauen zu Weiheämtern. Diese müssen nun in einen offenen und ehrlichen Dialog gebracht werden, der von gegenseitigem Vertrauen und Respekt sowie dem Willen zu gegenseitigem Zuhören und Verstehen getragen ist.
Wir sind davon überzeugt, dass deutliche und mutige Schritte der Veränderung auf dem Synodalen Weg dem Willen Gottes entsprechen. Der Wegbegleitung durch Jesus Christus sind wir uns dabei gewiss. Damit die katholische Kirche in Deutschland wieder zu einem „Segensort“ werden kann.
Luisa Fischer, Astrid Waller und Theo Wieder, Mitglieder des Katholikenrates im ZdK 31.01.2020
Musik gegen das Vergessen mit La Rosa Enflorece
Am 2. Februar 2020 um 17.00 Uhr im Gemeindesaal der Synagoge Beith-Schalom
Speyer / Synagoge Beith-Schalom – Zum Abschluss der Veranstaltung „Erinnern, Gedenken, Mahnen 2020“ erklingt am 2. Februar 2020 um 17.00 Uhr im Gemeindesaal der Synagoge Beith-Schalom in Speyer das Konzertprogramm “Musik gegen das Vergessen” mit dem Ensemble “La Rosa Enflorece”.
Es erklingen Lieder der sephardischen Juden, Werke von Antonio Vivaldi, Salomone Rossi, Claudio Monteverdi, Henry Purcell, Alfred Cahn, Hirsch Glik, jiddische Lieder und Lieder von Zwangsarbeitern.
Das Konzert ist dem Gedenken an die Zwangsarbeiter im Dritten Reich gewidmet, die mit ihrer Arbeit und oft mit ihrem Leben dieses schreckliche System unfreiwillig unterstützen mussten. Dabei lebten diese Menschen unter unmenschlichsten Umständen. Das brachten sie in ihren Liedern zum Ausdruck. Davon wird eine Auswahl, wie „Die Moorsoldaten“, „Die lebenden Steine“ und das „Dachaulied“ erklingen. Auch Frauen wurden und werden zu Arbeiten und Lebensweisen gezwungen, so dass auch dieses Thema seinen besonderen musikalischen Raum im Konzert hat.
Freud und Leid waren auch in den grausamen Lagern ein Teil des Lebens. Internierte Musiker wurden gezwungen, die Lagerleitung mit meist klassischer oder auch volkstümlicher Musik zu unterhalten. Werke von Monteverdi und Purcell kreisen um das Leid wie auch einige jiddische und sefardische Lieder. Aber auch die unbändige Lebensfreude kann man in diesen Liedern erfahren.
Mit dem Motto von Rabbi Nachman ben Simcha (um 1800) „Die ganze Welt ist ein schmaler Steg, und nur eins zählt: Hab keine Angst und geh.“ möchte auch eine fröhliche und hoffnungsvolle Botschaft weiter gegeben werden, nämlich, dass die Menschheit nie wieder diese Art von menschenverachtenden Regimen zulassen wird.
Das Ensemble La Rosa Enflorece (Almut-Maie Fingerle, Almut Werner, Daniel Spektor, Johannes Vogt) besticht seit vielen Jahren durch außergewöhnliche Programme wie Liebelei und Techtelmechtel, WahnSinn, Eine musikalisch mediterrane Reise, Orient und Okzident, Rose und Stern oder auch Dialogo, die sich Kulturkreis übergreifend mit den jeweiligen Themenschwerpunkten beschäftigen und immer auch eigens dafür arrangierte Musik beinhalten. Da das Ensemble gerade auch die Brücke zur jüdischen Musik schlagen möchte, hat diese in jedem Programm seinen Platz. Musiziert wird auf historischen Instrumenten und in der zur damaligen Zeit üblichen Stimmung von 415 Herz, so dass ein für diese Musik typischer und warmer Zusammenklang erzeugt wird.
Der Eintritt zu diesem Konzert ist frei – um Spenden zur Kostendeckung wird gebeten.
Bistum Speyer erprobt neues Modell der Pfarreileitung
Pfarrei Heilig Kreuz in Homburg soll künftig von Leitungsteam aus Haupt- und Ehrenamtlichen geführt werden
Homburg – In der Pfarrei Heilig Kreuz in Homburg wird ein neues Modell der Pfarreileitung erprobt: Künftig soll ein Leitungsteam bestehend aus drei hauptamtlichen und zwei ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Pfarrei führen.
„Neue Herausforderungen erfordern neue Antworten“, erklärt Generalvikar Andreas Sturm, warum das Bistum Speyer in Homburg neue Wege gehen wird. Die Zusammenarbeit im Team sieht er als Chance, dass sich verschiedene Begabungen wechselseitig ergänzen. Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende sollen künftig gleichberechtigt und auf Augenhöhe in der Leitung der Pfarrei zusammenwirken. „Wir wollen durch diesen Schritt mehr Partizipation und mehr Teamarbeit ermöglichen“, so Generalvikar Sturm.
Gleichzeitig weist er auf den Rückgang pastoraler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bistum hin. Er betreffe nicht nur die Priester, sondern zeige sich ebenso in den Berufsgruppen der Diakone sowie der Pastoral- und Gemeindereferentinnen und -referenten. „Schon jetzt haben wir im Bistum mehr als 15 offene Seelsorgerstellen, für die uns geeignete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fehlen.“ In manchen Fällen seien Stellen schon seit mehreren Jahren unbesetzt. „In den nächsten Jahren erreichen deutlich mehr pastoral Mitarbeitende die Altersgrenze als neue Kolleginnen und Kollegen nachkommen“, ergänzt Ordinariatsdirektorin Christine Lambrich, die Leiterin der Hauptabteilung Personal des Bischöflichen Ordinariats. Bis zum Jahr 2030 rechnet sie mit einem Rückgang der aktuell 430 Mitarbeitenden in der Seelsorge um rund ein Drittel.
Dem Leitungsteam in Homburg werden ein Priester, ein Pastoralreferent, ein Gemeindereferent und zwei Ehrenamtliche aus dem Pfarrei- und dem Verwaltungsrat der Pfarrei angehören. Der Priester wird die Rolle eines „moderierenden Priesters“ haben und hauptsächlich Aufgaben bei der Feier der Gottesdienste und in der Seelsorge wahrnehmen. Im Kirchenrecht ist diese Möglichkeit ausdrücklich vorgesehen. Erste Erfahrungen mit dem Modell des „moderierenden Priesters“ hat das Bistum Speyer vor rund 15 Jahren in der Pfarrei St. Pankratius in Berghausen gesammelt.
„Das Bistum wird die Erprobung des neuen Leitungsmodells in Homburg intensiv begleiten“, sichert Generalvikar Sturm zu. Dazu wird eine Arbeitsgruppe unter Leitung von Dr. Thomas Kiefer, Leiter der Abteilung „Seelsorge in Pfarrei und Lebensräumen“ des Bischöflichen Ordinariats, gebildet. Der Arbeitsgruppen gehören Fachleute aus der Personalabteilung und der Gemeindeberatung, Vertreter der pastoralen Berufsgruppen, der Leiter der Abteilung Kirchenrecht, ein Vertreter des Diözesan-Katholikenrats und zwei Mitglieder des neuen Leitungsteams aus der Pfarrei Heilig Kreuz in Homburg an. „Auf diesem Weg wollen wir Erfahrungen gewinnen und gemeinsam reflektieren, die später auch anderen Pfarreien im Bistum zugutekommen sollen“, erklärt Generalvikar Andreas Sturm.
Rund 420 Schülerinnen und Schülern aus 14 Schulen nehmen vom 27. Januar bis 4. Februar an der Veranstaltung teil – Größte Schülergruppe ist am Mittwoch zu Gast in Speyer
Speyer – Am Montag starteten die Schülertage im Bistum Speyer. Rund 90 Schülerinnen der Maria Ward Schule aus Landau waren die Ersten, die das Informationsangebot nutzten. Das Motto der Schülertage ist „Meine Diözese“ und dahinter steckt die Idee, den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, das Bistum Speyer nicht aus dem Schulbuch, sondern durch Gespräche und Begegnungen mit Vertreterinnen und Vertretern der Diözese kennenzulernen.
Ein erster Programmpunkt: die Begegnung mit dem Dom. Unter der fachkundigen Führung von Bastian Hoffmann vom Dom-Kultur- und Besuchermanagement, Domkapitular Franz Vogelgesang, dem stellvertretenden Domorganisten Christoph Keggenhoff und Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer, lernten die jungen Frauen unter anderem die Krypta, die Orgel, die Katharinenkapelle und die Sakristei mit dem Goldenen Kaiserevangeliar kennen.
Im
Chorsaal im Haus der Kirchenmusik präsentierte anschließend Felix
Scherer, Referent in der Bischöflichen Pressestelle, Informationen über
die Diözese. Die Mitarbeiterin der Caritas, Marie Blechschmidt, gab
einen Einblick in die Arbeit ihres Verbandes und informierte über das
Jahresthema „Sei gut. Mensch“. Felix Goldinger, Referent für
missionarische Pastoral und Geschäftsführer des Visionsprozesses,
stellte den Visionsprozess SEGENSORTE im Bistum Speyer vor. „Die
Schülerinnen waren sehr freundlich und offen gegenüber der Frage, wie
sich Kirche für morgen verändern muss. Gemeinschaft, Ruhe, Entspannung,
aber auch Raum zum Wachsen und Reifen wurden als wichtige Eigenschaften
genannt. Das hat schöne Perspektiven aufgemacht, was ein Segensort
eigentlich ist“, so sein Resümee.
Danach hatten die Schülerinnen die Möglichkeit, jeweils an zwei Workshops ihrer Wahl teilzunehmen. Das Angebot reichte vom Knobbeln an kniffligen Fragen zur Bistumsgeschichte im Escape-Room des Bistumsarchivs unter der fachkundigen Anleitung von Archivmitarbeiterin Tanja Ueltzhoeffer bis zur Auseinandersetzung mit dem Thema „Sexueller Missbrauch“ mit der Präventionsbeauftragten des Bistums, Christine Lormes und mit dem Thema „Verschiedenheit wertschätzen – Homosexualität“, die Monika Kreiner und Axel Ochsenreither von der Frauen- und Männerseelsorge im Bistum gestalteten.
Zum
ersten Mal stand der Workshop „Wie soll ich mit Tod und Trauer umgehen“
mit Kerstin Fleischer, Referentin für den Bereich Hospiz- und
Trauerseelsorge, auf dem Programm. „Trauer ist etwas sehr Individuelles,
das habe ich versucht, in meinem Workshop deutlich zu machen“, erklärte
Fleischer. „Außerdem haben wir uns mit der Frage beschäftigt ‚Was hilft
mir?‘“ Alessa und Diana hat dieser Workshop gut gefallen „man konnte
alles fragen und wir haben viele neue Infos und Einblicke zu dem Thema
bekommen.“
Neu im
Angebot war auch der Workshop „Wir leben im Anthropozän“, den Christoph
Fuhrbach, Referent für den Bereich Weltkirche, anbot. „Einige
Schülerinnen kannten den Begriff ‚Anthropozän‘ sogar schon und haben ihn
dann der ganzen Gruppe erklären können. Das war für mich eine richtig
positive Überraschung. Gegen Ende des Workshops haben die Schülerinnen
noch einige Ideen dazu erarbeitet, was sie konkret an ihrer Schule
verändern wollen“, berichtete Fuhrbach.
Kennenlernen
konnten die Schülerinnen auch das Engagement des Caritasverbandes in
der Schwangerschaftsberatung, das von Christine Lampert vorgestellt
wurde. Über die Frage „Ist Glaube politisch?“ diskutierte Katharina
Goldinger vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend mit den
Schülerinnen und Diözesanrichterin Dr. Hildegard Grünenthal gab in ihrem
Workshop Einblicke in das kirchliche Recht und ihre Arbeit als
Diözesanrichterin. „Wozu berufen?“ – um diese Frage ging es in dem
Workshop des Teams um Sandra Petrollo-Shatout, Referentin in der
Stabsstelle „Berufungspastoral“ im Bistum. Ein Angebot, dass die
17-jährige Franziska nutzte: „Es war für mich sehr bereichernd zu
erfahren, wie andere Menschen zu ihrer Berufung gekommen sind“, so ihre
Bewertung.
Zum
Abschluss des Tages stellten sich Offizial Domkapitular Dr. Georg Müller
und Dr. Irina Kreusch als Vertreter der Bistumsleitung den Fragen der
jungen Frauen. Die Themen reichten von Fragen nach der Zukunft der
Kirche, nach Reformen, möglichen Veränderungen und der Rolle von Frauen
in der Kirche. Auch die Einstellung der katholischen Kirche zu
Homosexualität und gleichgeschlechtlichen Partnerschaften war für die
Schülerinnen ein Thema. „Die Zeit für die Fragerunde war eigentlich zu
wenig“, zog Sarah am Ende des Tages ein Fazit. Die 17-Jährige hätte sich
noch konkretere Antworten zu einigen Fragen gewünscht. „Das
Workshop-Angebot war aber sehr interessant und hat mir sehr gut
gefallen.“ In den nächsten Tagen werden Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann
und Generalvikar Andreas Sturm die Gesprächspartner der jungen Menschen
in der Abschlussrunde sein.
Die Schülertage finden in diesem Jahr zumachten Mal statt. Rund 420 Schülerinnen und Schüler aus 14 Schulen nehmen vom 27. Januar bis 4. Februardaran teil.
Morgen
werden Schülerinnen und Schüler des Hans-Purrmann Gymnasiums und des
Edith-Stein-Gymnasiums in Speyer an den Schülertagen teilnehmen.Die
größte Schülergruppe erwartet das Bistum am Mittwoch, 29. Januar, mit
insgesamt 109 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus fünf verschiedenen
Schulen.
Teilnehmende Schulen:
27. Januar:
· Maria-Ward-Schule Landau
28. Januar:
· Hans-Purrmann-Gymnasium Speyer
· Edith-Stein-Gymnasium Speyer
29. Januar:
· Karolinen Gymnasium Frankenthal
· Albert-Einstein-Gymnasium Frankenthal
· Lise-Meitner-Gymnasium Maxdorf
· Theodor-Heuss-Gymnasium Ludwigshafen
· Hannah-Arendt-Gymnasium Haßloch
03. Februar:
· Integrierte Gesamtschule (IGS) Am Nanstein Landstuhl
· Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium Neustadt
· Carl-Bosch-Gymnasium Ludwigshafen
04. Februar:
· Nikolaus-von-Weis Gymnasium Speyer
· Goethe-Gymnasium Germersheim
· St. Franziskus Gymnasium Kaiserslautern
Bistum Speyer 28.01.2020
Dem Antisemitismus in aller Entschlossenheit entgegentreten
Kirchenpräsident Schad und Bischof Wiesemann bringen bei Besuch die Solidarität der Kirchen mit der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz zum Ausdruck
Speyer – Als ein Zeichen der Geschwisterlichkeit und Solidarität besuchten Kirchenpräsident Christian Schad und Bischof Karl-Heinz Wiesemann am 27. Januar, dem Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, die Jüdische Kultusgemeinde der Rheinpfalz. „Wir dürfen den Holocaust niemals vergessen und müssen die Erfahrung und das Wissen um den Völkermord an den Juden Europas von Generation zu Generation weitergeben“, sagte Israel Epstein, der Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde, bei der Begegnung in der Synagoge Beith Schalom (Haus des Friedens) in Speyer. Ohne den Glauben an Gott gebe es keine Menschlichkeit, so Epstein. Er rief dazu auf, dem Antisemitismus mit aller Entschlossenheit entgegenzutreten. „Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, dass sich ein solches Verbrechen nicht wiederholt.“ Zugleich dankte Epstein den beiden Kirchen für ihre Verbundenheit und Unterstützung.
„Unsere
Pflicht ist es aufzustehen, wenn Menschen heute ausgegrenzt werden,
mitzugehen, wo ihnen Gefahr droht, und beizustehen, wo ihnen Leid
zugefügt wird“, betonte Kirchenpräsident Christian Schad. „Wir müssen
den Mund auftun, wo zu viele schweigen, die Augen auf Ereignisse
richten, wo zu viele wegschauen, die Ohren öffnen für Äußerungen, wo zu
viele sich taub stellen.“ Mit Bezug auf den jüdischen
Religionsphilosophen Martin Buber warb er für die Versöhnung zwischen
Juden und Christen, die durch „ihr gemeinsames Wissen um eine
Einzigkeit“ verbunden seien. Jedes echte Heiligtum könne das Geheimnis
eines anderen echten Heiligtums anerkennen. „Wie es möglich ist, dass es
eine Welt gibt als Haus, in dem diese Geheimnisse zusammen wohnen, ist
Gottes Sache, denn die Welt ist ein Haus Gottes.“ Schad lud Juden und
Christen dazu ein, „in rückhaltlosem Vertrauen einander mitzuteilen, was
wir von der Einheit dieses Hauses wissen“. Zugleich brachte er seine
Hoffnung zum Ausdruck, dass „uns dieses Haus einst ohne Scheidewände
umgeben wird“.
Auf
die gemeinsamen Wurzeln von Juden und Christen wies Bischof Karl-Heinz
Wiesemann hin: „Gemeinsam glauben wir an den einen Gott.“ Der Dialog mit
dem Judentum sei für das Christentum unverzichtbar, um seine eigene
Identität zu finden. Zugleich sei ein „gutes Miteinander von Juden und
Christen ein Modell dafür, wie ein geschwisterliches, von Respekt und
Verständnis geprägtes Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher
religiöser Überzeugung und Lebensweise gelingen kann.“ Wiesemann
bekannte, dass im Nationalsozialismus auch Christen am jüdischen Volk
schuldig geworden seien. „Durch den Antijudaismus in Theologie und
Verkündigung haben unsere Kirchen mit den Boden bereitet für den
Judenhass und Rassenwahn der Nationalsozialisten.“ Viele Christen in
Deutschland hätten zwischen 1933 und 1945 geschwiegen, weggeschaut oder
seien aktiv an der Verfolgung und Ermordung von Juden beteiligt gewesen.
„Dafür bitten wir Sie an diesem Tag aufs Neue um Vergebung und
Versöhnung.“ All das solle „uns zur Mahnung werden, alles
Menschenmögliche zu tun, dass sich die schlimmsten Ereignisse unserer
Geschichte nie mehr wiederholen – weder im Großen noch im Kleinen.“
Bei
einem Rundgang durch die Synagoge zeigten Israel Epstein und Marina
Nikiforova, die Geschäftsführerin der Jüdischen Kultusgemeinde, den
Kirchenvertretern die Tora-Rolle, deren Anschaffung durch das Bistum und
die Evangelische Kirche unterstützt worden war. „Die Ehrfurcht
gegenüber dem Wort Gottes, das in der von Hand geschriebenen Tora zum
Ausdruck kommt, beeindruckt mich sehr“, bekannte Kirchenpräsident Schad.
Im Gespräch sicherten Bischof und Kirchenpräsident der Jüdischen
Kultusgemeinde zu, alles dafür zu tun, dass „jeder Form von
Judenfeindschaft in unserer Gesellschaft der Boden entzogen wird und sie
hier in Frieden und Sicherheit leben können.“ Im Bewusstsein, dass die
Juden für die Christen die „älteren Geschwister im Glauben“ sind,
versprachen sie, „auch in Zukunft füreinander da zu sein, wenn der
andere Hilfe braucht“. Positiv bewerteten alle Gesprächsteilnehmer den
Antrag, die SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz in das Weltkulturerbe
aufzunehmen. Das sei „keine touristische Marketingstrategie und mehr als
eine historische Reminiszenz an die drei führenden religiösen Zentren
des Judentums in Europa“. Der Antrag sei vielmehr ein Signal, dass
„kulturelle und religiöse Vielfalt noch heute zu unserer DNA gehören.“
Bistum Speyer 28.01.2020
„Lebenskreuzwege“: Offene Andacht für Trauernde
Nächster Termin am 3. Februar in der Kirche des Priesterseminars
Speyer – Trauer hat viele Gesichter. Sie kann laut und still sein, sie kommt und geht und bleibt, so lange sie will. Die Hospiz- und Trauerseelsorge des Bistums Speyer bietet gemeinsam mit dem Priesterseminar St. German regelmäßig an jedem ersten Montag im Monat trauernden Menschen die Möglichkeit, ihrer Trauer Raum und Zeit zu geben. Unter dem Titel „Lebenskreuzwege“ bieten sie wieder am 3. Februar um 18.30 Uhr in der Kirche des Priesterseminars in Speyer (Am Germansberg 60) eine offene Andacht für Trauernde an.
„Angesprochen
sind alle Trauernden, unabhängig davon, wie lange der Trauerfall
zurückliegt und welcher Konfession oder Religion sie angehören“, betont
Kerstin Fleischer, Referentin für Hospiz- und Trauerseelsorge im Bistum
Speyer. Bei dem circa 30-minütigen Angebot, das sich auch an Menschen in
der Metropolregion Rhein-Neckar richtet, gehe es einzig und alleine
darum, Zeit für sich und die eigene Trauer zu haben. Dabei bestehe die
Möglichkeit, seine Trauer in Worten auszudrücken oder sie still für sich
vor Gott zu bringen.
Die Andachten bestehen laut Regens Markus Magin aus dem „Ankommen der Teilnehmer“, gefolgt von einem inhaltlichen Impuls, der vertieft wird, und einem Gebetsabschluss am Ende. Dabei ist Fleischer und Magin die Kontinuität des Angebotes genauso wichtig wie sein unverbindlicher Charakter. „Die Trauernden können teilnehmen, ohne eine Verpflichtung einzugehen und ohne dass sie sagen müssen, wer sie sind und woher sie kommen“, unterstreicht Magin. Auch sei keine Anmeldung erforderlich.
Bistum Speyer 28.01.2020
„Tag des geweihten Lebens“
Vesper zum Fest Darstellung des Herrn mit Weihbischof Georgens in Germersheim
Germersheim – Seit 1997 wird in der katholischen Kirche am 2. Februar, dem Fest der Darstellung des Herrn (Mariä Lichtmess), der „Tag des geweihten Lebens“ begangen. Aus diesem Anlass findet nicht nur für Personen des geweihten Lebens, sondern für alle, die ihre Verbundenheit mit ihnen ausdrücken möchten, am Sonntag, 2. Februar (17 Uhr), in der Pfarrkirche St. Jakobus Germersheim (Kirche des ehemaligen Serviten- bzw. Franziskanerordens) eine Vesper statt, bei der Weihbischof Otto Georgens die Ansprache hält.
Im Mittelpunkt des „Tages des geweihten Lebens“ stehen der Dank und das Gebet für die Frauen und Männer, die in einer Ordensgemeinschaft, als Mitglied eines Säkularinstituts oder als Einzelne ihr Leben Gott geweiht haben. Ebenso wird um Berufungen für die Dienste und Ämter in der Kirche und die Bereitschaft zur Nachfolge Jesu gebetet.
Jesus, Qumran & die weltberühmten
Schriftrollen vom Toten Meer
Am 29. Januar 2020 kommt der Qumranexperte und Nahost-Studien-Reiseleiter Alexander Schick für einen spannenden Multimediavortrag über die „Größte archäologische Entdeckung im Heiligen Land“ ins erlebt Forum nach Landau.
Landau – 1947 hatte ein Beduine bei der Suche nach einer entlaufenen Ziege in Höhlen am Toten Meer über 2000 Jahre alte Pergamente gefunden, die heute weltberühmten Qumran-Schriftrollen. Fast ein halbes Jahrhundert dauerten die Forschungsarbeiten an den jüdischen Texten. Alexander Schick arbeitet mit den beteiligten Forschern eng zusammen, führt regelmäßig Studiengruppen durch Qumran und das Rollenmuseum in Jerusalem und kennt alle Hintergründe dieses Sensationsfundes.
In seinem Multimediavortrag
führt der Sylter in die Forschungsgeschichte ein und zeigt, welch neues Licht
die Qumrantexte auf die Überlieferung der Bibel werfen. Zugleich will Schick
eine Reihe von Verschwörungstheorien (Da Vinci Code) widerlegen. Es gäbe keine
„Verschluss-Sache Jesus“, so der Qumranfachmann. Mit Video-Einspielungen
beteiligter Wissenschaftler wird zudem die enorme religionsgeschichtliche
Bedeutung der Rollenfunde aufgezeigt.
Der Vortrag findet im erlebt Forum in der Marie-Curie-Straße 3 in Landau statt. Der Einlass ist ab 18:00 Uhr, die Veranstaltung beginnt um 19:00 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Er-lebt Gemeinde Landau Christian Bohr Öffentlichkeitsarbeit Marie-Curie-Straße 3 76829 Landau in der Pfalz E-Mail: christian.bohr@er-lebt.de www.er-lebt.de
Text: Er-lebt Gemeinde Landau Foto: Alexander Schick 21.01.2020
Klimaschutzziel „Minus 40 Prozent“
Die Evangelische
Kirche der Pfalz will bis Jahresende den Ausstoß von Treibhausgasen
senken. Förderprogramm erleichtert Erneuerung der Heizungen.
Speyer(lk) – Der Countdown läuft, jetzt gilt’s: Gemeinden und Einrichtungen der Landeskirche sind bis Jahresende aufgerufen, bauliche Maßnahmen zu ergreifen, um das selbstgesteckte Klimaschutzziel „minus 40 Prozent“ zu erreichen. In den kommenden Monaten wird der gesamte Energieverbrauch analysiert, daraus der CO2-Ausstoß berechnet und mit den Zahlen von 2005 verglichen. Den größten Anteil an den Emissionen der Landeskirche verursachen die Heizungen der Gebäude. „Die gesamten Verbräuche und CO2-Emissionen werden darüber entscheiden, ob wir das Ziel des Klimaschutzkonzepts bis Jahresende erreichen“, sagt Sibylle Wiesemann, Umweltbeauftragte der Evangelischen Kirche der Pfalz.
Mit Förderprogramm Heizungen optimieren und neu installieren
Viele Kirchengemeinden
und kirchliche Einrichtungen haben in den vergangenen Jahren bereits
Heizenergie sowie Strom eingespart und betreiben ihre Heizungen sehr
sparsam. Zur weiteren Unterstützung hat der Landeskirchenrat
im Dezember 2019 die „Richtlinie für ökologisches und energiesparendes
Bauen“ überarbeitet. Darin ist unter anderem festgelegt, dass kirchliche
Einrichtungen fachliche Unterstützung bei der Optimierung und
Neuinstallation von Heizungen erhalten. Auch bei bestehenden
Anlagen können einfache Überprüfungen und Einstellungen viel bewirken,
so zum Beispiel:
Sind Ferien und Wochenenden bei der Heizung in der Kita
einprogrammiert? Ist ein hydraulischer Abgleich gemacht? Funktionieren
die Ventile?
Die Neuinstallation
von Heizungsanlagen auf Basis erneuerbarer Energien wird mit dem neuen
Bundesprogramm „Heizen mit erneuerbaren Energien“ gefördert. Auch
kirchliche Einrichtungen erhalten dabei hohe Zuschüsse
bis zu 45 Prozent, wenn sie eine alte Ölheizung austauschen. „Viele
Kirchengemeinden sind sehr motiviert, sich für den Klimaschutz zu
engagieren, verfügen aber nicht über ausreichende Finanzmittel, um die
Gebäude energetisch zu ertüchtigen“, sagt die für Umwelt
zuständige Oberkirchenrätin Dorothee Wüst. Das Förderprogramm
erleichtere nun die Finanzierung. Bei der Antragstellung erhalten
Kirchengemeinden Unterstützung von der Arbeitsstelle Frieden und Umwelt,
sagt Wüst.
CO2-Emissionen in der Kirchengemeinde Ellerstadt um 72 Prozent gesenkt
Beim Projekt „Minus 40 Prozent CO2
– wir machen mit!“ beteiligen sich bislang 69 der rund 400
Kirchengemeinden aus der Pfalz und Saarpfalz. Sie haben beschlossen, das
Klimaschutzziel in ihrem Wirkungskreis
zu verfolgen und zeigen, dass es erreichbar ist. Ein Beispiel ist die
Kirchengemeinde Ellerstadt im Kirchenbezirk Bad Dürkheim: Die Gemeinde
stellte einen Plan für die Umsetzung auf, erhielt dafür eine finanzielle
Förderung der Landeskirche, führte das kirchliche
Umweltmanagement „Grüner Gockel“ ein und ernannte mit Carl-Ludwig
Krüger einen Umweltbeauftragten.
„Im Jahr 2005 betrugen unsere CO2-Emissionen
65 Tonnen – im Jahr 2018 nur noch 18 Tonnen. Wir konnten den Ausstoß
von Treibhausgasen um 72 Prozent senken“, berichtet Krüger. Dazu
beigetragen habe sparsames
Nutzerverhalten, das passgenaue Einstellen der Heizungsanlagen und drei
Photovoltaikanlagen. „Doch Klimaschutz ist nicht nur eine technische
Aufgabe: Die Ziele konnten wir nur gemeinsam in vielen Gesprächen
erreichen. Auch die Konfirmanden nehmen das Thema
Bewahrung der Schöpfung auf und bringen es in die Gemeinde ein“, freut
sich Krüger besonders.
Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) 21.01.2020
Bistum Speyer lädt mit Schülertagen zu Begegnung und Dialog ein
Rund 420 Schülerinnen und Schülern aus 14 Schulen lernen vom 27. Januar bis 4. Februar ihre Diözese ganz persönlich kennen
Speyer – Unter dem Motto „Meine Diözese“ haben Oberstufenschülerinnen und -schüler aus der Pfalz vom 27. Januar bis 4. Februar wieder die Möglichkeit, Kirche aus der Nähe kennen zu lernen. Bereits zum achten Mal lädt das Bistum Speyer zu den „Schülertagen“ ein. Im Gespräch mit dem Bischof, Mitgliedern des Domkapitels sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus ganz unterschiedlichen kirchlichen Arbeitsbereichen haben die jungen Leute Gelegenheit, ihre Fragen zu stellen und sich ein persönliches Bild von „ihrem Bistum“ zu machen. Angemeldet sind 421 Schülerinnen und Schüler aus insgesamt 14 Schulen.
„Wir
freuen uns über das Interesse der Schulen und der Jugendlichen. Die
Idee, die Themen Glaube und Kirche aktuell, ortsnah und praktisch
darzustellen und dabei auf die Begegnung mit Menschen anstatt auf Texte
in Schulbüchern zu setzen, hat sich bewährt“, erklärt Dr. Irina Kreusch,
Leiterin der Hauptabteilung Schulen, Hochschulen, Bildung des
Bischöflichen Ordinariates in Speyer. „Vor allem aber lernen wir, von
den Jugendlichen, was sie uns rückmelden und am Tag wiederspiegeln.“
Information zu Dom, Bistum und Caritas und ein breites Workshopangebot
Am
Beginn der insgesamt fünf Schülertage steht jeweils die Begegnung mit
dem Dom. In Kleingruppen lernen die Jugendlichen zum Beispiel die
Krypta, die Dom-Orgel oder die Sakristei mit dem Goldenen
Kaiserevangeliar kennen. Anschließend stehen Grundinformationen über das
Bistum und Schlaglichter zur Arbeit der Caritas auf dem Programm. Neu
ist in diesem Jahr eine Präsentation zum Visionsprozess Segensorte im
Bistum.
Im zweiten
Teil der Schülertage entscheiden sich die Schülerinnen und Schüler für
mehrere Workshops ihrer Wahl. Neu im Angebot sind dieses Mal die Themen
Klimaschutz, Umgang mit Trauer und Tod, die Verbindung von Glaube und
Politik und ein Einblick in die Krankenhausseelsorge.
Darüber
hinaus reicht das Workshop-Angebot von einem Escape-Room im
Bistumsarchiv über die Vorstellung des Freiwilligen Sozialen Jahrs und
des Bundesfreiwilligendienstes bis zu einem Einblick in die Redaktion
der Kirchenzeitung „Der Pilger“ und in das Medienhaus Peregrinus. Auch
die Begegnung mit einem Gefängnisseelsorger, die Workshops zu „Kirchen,
Sekten, Konfessionen“ , „Wozu bin ich berufen?“, „Verschiedenheit
wertschätzen – Homosexualität“, ein Einblick in den Arbeitsbereich einer
Diözesanrichterin sowie ein Angebot zum Thema „sexueller Missbrauch“
sind wieder Teil des Programms.
Den
Abschluss der Schülertage bildet jeweils ein Gespräch mit der
Bistumsleitung. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, Generalvikar Andreas
Sturm sowie Domkapitular und Offizial Dr. Georg Müller werden sich an
unterschiedlichen Tagen der Diskussion mit den Jugendlichen stellen.
Teilnehmende Schulen:
27. Januar:
Maria-Ward-Schule Landau
28. Januar:
Hans-Purrmann-Gymnasium Speyer
Edith-Stein-Gymnasium Speyer
29. Januar:
Karolinen Gymnasium Frankenthal
Albert-Einstein-Gymnasium Frankenthal
Lise-Meitner-Gymnasium Maxdorf
Theodor-Heuss-Gymnasium Ludwigshafen
Hannah-Arendt-Gymnasium Haßloch
03. Februar:
Integrierte Gesamtschule (IGS) Am Nanstein Landstuhl
Der Landauer Winterspielplatz startet in die neue Saison
Kinder lieben Bewegung. Auch im Winter. Leider ist das Wetter während der Winterzeit nicht immer zum Toben auf dem Spielplatz geeignet. Eine gute Abwechslung bietet da der Winterspielplatz in den Räumlichkeiten des erlebt Forums Landau.
Landau – Der Landauer Winterspielplatz findet in diesem Jahr zum siebten Mal statt. Die Er-lebt Gemeinde, eine evangelische Freikirche in Landau-Queichheim, hat den Winterspielplatz vor einigen Jahren ins Leben gerufen. Auf über 200qm können Kinder im Alter bis drei Jahre nach Herzenslust umhertollen und laut sein. Auch die Eltern kommen beim Eltern-Kind-Café auf ihre Kosten.
Jeden
Mittwoch nutzen zahlreiche Kinder die Rutsche, das Trampolin, ein Bällebad
& Co. Imke Steinbach vom Leitungsteam kommt beim Erzählen regelrecht ins Schwärmen:
„Mir geht das Herz auf, wenn ich die Kinder beim Spielen und Toben beobachte
und es ist jede Mühe wert, dieses besondere Angebot für die kleinen Landauer zu
schaffen“, erzählt sie.
Der Landauer
Winterspielplatz ist gratis in der Zeit vom 22. Januar bis 11. März jeden Mittwoch
zwischen 9 und 12 Uhr geöffnet und findet im erlebt Forum in der
Marie-Curie-Straße 3 in Landau statt.
Weitere Informationen zu den verschiedenen Angeboten gibt es im Gemeindebüro unter Telefon 06341.968830, per E-Mail an buero@er-lebt.de oder unter www.er-lebt.de.
Er-lebt Gemeinde Landau Christian Bohr Öffentlichkeitsarbeit Marie-Curie-Straße 3 76829 Landau in der Pfalz E-Mail: christian.bohr@er-lebt.de www.er-lebt.de
Er-lebt Gemeinde Landau 21.01.2020
Hilfsbereitschaft gegenüber Fremden gehört zum Kernauftrag der Christen
Gebetswoche zur Einheit der Christen – Ökumenischer Gottesdienst in Zweibrücken: Gemeinsamer Einsatz für Menschen aus Kriegs- und Krisengebiete
Zweibrücken(lk/is) – Christen sind dazu aufgerufen, ihren Beitrag zu einer zivilisierten Welt mit menschlichem Antlitz zu leisten. Das hat Bischof Karl-Heinz Wiesemann im ökumenischen Gottesdienst zur Gebetswoche für die Einheit der Christen in Zweibrücken erklärt. Die selbst- und grenzenlose Freundlichkeit zu allen Menschen sowie die Hilfsbereitschaft gegenüber Fremden bis hin zur Feindesliebe gehöre zum Kernauftrag der christlichen Botschaft, sagte Wiesemann in seiner Predigt in der protestantischen Alexanderskirche. Kirchenpräsident Christian Schad betonte, dass die befreiende Liebe Gottes zu dieser Welt „auch und besonders denen gilt, die auf der Flucht sind und sich nach Freiheit sehnen.“ Die Gebetswoche, die von der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) durchgeführt wird, steht unter einem Wort des Apostels Paulus, „Sie waren uns gegenüber ungewöhnlich freundlich.“
Der Bischof nannte es einen Skandal, dass Europa tatenlos zusehe, wie Flüchtlinge aus Afrika an der libyschen Küste erpresst und gefoltert sowie als Arbeitssklaven verkauft oder getötet werden. Mitgliedsstaaten der Europäischen Union stellten nach wie vor nationale Eigeninteressen über den Schutz verfolgter und hilfloser Menschen und verwehrten Flüchtlingsbooten die Einfahrt in ihre Häfen. Das stehe im krassen Gegensatz zu der Erfahrung, die vor rund 2000 Jahren der Apostel Paulus als Gefangener habe machen dürfen, als dieser ‑ in Seenot geraten ‑ auf der Insel Malta strandete. „Obwohl die Gestrandeten Fremde waren, erwiesen ihnen die Einheimischen eine Willkommenskultur, die diesen Namen wirklich verdient“, erklärte Wiesemann. Sie kamen ihnen freundlich entgegen; nahmen ihre Not wahr und gaben ihnen alles, was sie in dieser Situation brauchten.
Bischof Wiesemann zeigte sich dankbar, „dass es auch heute Menschen gibt, die sich anstecken lassen von der maßlosen, verschwenderischen Menschenliebe Gottes.“ Diese gäben ein Beispiel gelebter Humanität durch den Einsatz ihres Lebens auf Seenot-Schiffen, aber auch durch das klare Wort und mutige Aufstehen, wenn Ausländer pauschal verurteilt oder körperlich angegriffen beziehungsweise Unwahrheiten und populistische Parolen verbreitet würden. Kirchenpräsident Christian Schad äußerte den Wunsch, dass „von diesem Gottesdienst der kräftige Impuls ausgeht, sich für Menschen einzusetzen, die aus ihrer Heimat vor Krieg und Terror fliehen müssen, um ein Leben in Frieden und Sicherheit zu führen.“
Dankbar für die Gastfreundschaft, die sie in Zweibrücken erlebt, zeigte sich Munesa Bachtari aus Afghanistan. Die 27-jährige Mutter schilderte vor den Gottesdienstbesuchern die Stationen ihrer Flucht. Stolz erzählte sie von ihren Kindern, „die in der Bibliothek schmökern, während ich Deutsch lerne“. Die junge Frau strebt eine Ausbildung als Zahntechnikerin an, ihr Mann hat eine Weiterbildung als Paketauslieferer abgeschlossen.
Kirchenpräsident Schad unterstrich die Bedeutung der Gebetswoche zur Einheit der Christen, die alljährlich im Januar stattfindet. Es sei eine ökumenische Urerfahrung, „dass wir aneinander wachsen, wenn wir uns füreinander öffnen.“ Die Christen fänden geistlich zusammen, wenn sie die für ihre jeweilige Konfession typischen Gaben nicht für sich behielten, sondern sie miteinander teilten.
„Dies geschieht, wenn wir vom Gegenüber her leben und empfinden – und uns mit dem Schatz unserer unterschiedlichen Traditionen wechselseitig beschenken. Dazu bedarf es ökumenischer Gastfreundschaft“, erklärte Schad.
Im Gottesdienst wirkten neben Vertretern aus Bistum und Landeskirche auch Mitglieder der Orthodoxie und der Freikirchen mit. Der Gospelchor „T(w)o Generations“ und Bezirkskantor Helge Schulz an der Orgel gestalteten die musikalischen Programmteile.
21.01.2020
Stellungnahme von Kirchenpräsident Dr. h. c. Christian Schad zur Entscheidung des Deutschen Bundestages zum Transplantationsgesetz (Organspendegesetz)
Speyer / Berlin – Ich begrüße den Beschluss des Deutschen Bundestages für die Entscheidungslösung, nach der eine Entnahme von Organen nur möglich ist, wenn eine aktiv gegebene Zustimmung vorliegt. Sie achtet die Unantastbarkeit der Menschenwürde, die im Leben und im Sterben gilt. Sie bleibt eine bewusste, wohlabgewogene und freiwillige Entscheidung des Einzelnen, die nicht durch ein Kollektiv, den Staat, erzwungen werden kann. Die Entscheidungslösung verdient zu Recht den Begriff „Organspende“.
Die Aufgabe des Staates, der Ärzte und gerade auch der Kirchen besteht nun nach diesem Gesetzesbeschluss darin, den Aspekt der Nächstenliebe und der Solidarität mit denen ins Zentrum zu rücken, für die ein Spenderorgan die einzig realistische Option ist, langfristig weiterleben zu können. Gemeinsam müssen wir jedem Einzelnen Hilfe im Entscheidungsfindungsprozess anbieten. Für uns als Kirche ist es geradezu eine seelsorgliche Pflicht.
Eine aktuelle Untersuchung des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschland hat ergeben, dass die (Organ-)Spendenbereitschaft konfessionell gebundener Menschen (evangelisch/katholisch) bei 50 Prozent liegt, und damit höher ist als bei konfessionell nicht gebundenen Menschen. Offenbar spielt also eine religiöse Werte-Haltung bei der Entscheidung eine bedeutende Rolle.
Der heutige Beschluss des Bundestages ist kein Endpunkt der persönlichen und gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema. Es bedarf immer wieder neu der sachlichen Aufklärung und dem Aufbau von Vertrauen in die Transplantationsmedizin, auch der Werbung für einen Organspendeausweis. Wir müssen weiterhin Menschen dazu befähigen, eine ethisch verantwortbare und informierte Entscheidung zu treffen.
Ich danke allen Abgeordneten des Deutschen Bundestages, dass sie die Debatte in sachlicher und ruhiger Weise geführt haben. Der respektvolle Umgang untereinander, der in der Diskussion zum Ausdruck kam, hat dem schwierigen Thema und den spendenden und empfangenden Menschen gut getan. Er war darüber hinaus ein wertvoller Beitrag zur Stärkung der parlamentarischen Demokratie.
Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) 21.01.2020
Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus
Erinnern, Gedenken, Mahnen – Veranstaltungen in Speyer
Speyer – Am Montag, 27. Januar, 18.00 Uhr findet im Gemeindesaal der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz in Speyer, Am Weidenberg 3, die diesjährige öffentliche Gedenkfeier für die Opfer des Nationalsozialismus statt. Der Fokus liegt in diesem Jahr auf dem Thema: „Zwangsarbeit im Nationalsozialismus“.
Die
Einladung zitiert aus der Proklamation des Bundespräsidenten Dr. Roman
Herzog zum Gedenktag vom 3. Januar 1996: „Die Erinnerung darf nicht
enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es
ist wichtig, eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft
wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an
die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung
entgegenwirken.“ Die Gestaltung der Feier übernehmen Schülerinnen und
Schüler des Nikolaus-von-Weis-Gymnasiums, des Edith-Stein-Gymnasiums,
des Hans-Purrmann-Gymnasiums und der Edith-Stein-Realschule. Die
musikalische Gestaltung liegt bei Musikerinnen und Musikern des
Nikolaus-von-Weis-Gymnasiums.
Am Donnerstag, 30. Januar, 19:00 Uhr, referiert Katrin Hopstock (ehem. Stadtarchiv Speyer) zum Thema: „Zwangsarbeit in Speyer, 1940-1945.“
Den Abschluss der Veranstaltungsreihe bildet am Sonntag, 2. Februar, 17:00 Uhr, ein Konzert mit dem Titel: „Musik gegen das Vergessen“. Das Ensemble La Rosa Enflorece
(Almut-Maie Fingerle, Almut Werner, Daniel Spektor, Johannes Vogt)
präsentiert u.a. Musik von Salomone Rossi, Alfred Cahn, Hirsch Glik,
Rudi Goguel, sefardischen Juden, jiddische Lieder und Lieder von
Zwangsarbeitern.
Katholische Erwachsenenbildung mit neuen Gesichtern
Ingo Faus leitet seit Jahresbeginn die Abteilung „Außerschulische Bildung“ – Sonja Haub neue Referentin für Katholische Erwachsenenbildung
Speyer – Ein Generationenwechsel findet aktuell in der Katholischen Erwachsenenbildung statt. Seit Jahresbeginn leitet Ingo Faus die Abteilung „Außerschulische Bildung“ des Bischöflichen Ordinariats. Neue Bildungsreferentin der Katholischen Erwachsenenbildung ist Sonja Haub.
Ingo
Faus (47) hat in Speyer das Kaiserdom-Gymnasium besucht und an der
Universität Bielefeld Erziehungswissenschaften studiert. Der
Diplom-Pädagoge war zunächst im Kinder- und Jugendbüro einer
evangelischen Kirchengemeinde in Frankfurt/Main tätig und wechselte im
Jahr 2003 als Leiter der Abteilung Jugendförderung zur Stadt Speyer.
Dort verantwortete er die Arbeitsfelder „Kinder- und Jugendarbeit“ sowie
„Schul- und Jugendsozialarbeit“. Schwerpunkte seiner Tätigkeit waren
Großveranstaltungen wie die Speyerer Spiel- und Basteltage, die
Konzeptentwicklung für den Speyerer Jugendstadtrat sowie Ferienprogramme
und offene Angebote für Jugendliche. Berufsbegleitend hat er eine
Weiterbildung zum Sozialbetriebswirt beim Institut für Jugendarbeit
Gauting und der Katholischen Stiftungsfachhochschule München absolviert.
„Die
außerschulische Bildung ist ein interessantes Arbeitsfeld. Mit der
neuen Aufgabe in der Katholischen Erwachsenenbildung kann ich sehr gut
an meine Erfahrungen aus der Jugendförderung anschließen“, erklärt Ingo
Faus. Es reizt ihn, Kirche und Gesellschaft zu aktuellen Fragen
miteinander ins Gespräch zu bringen. „Ob es sich um Nachhaltigkeit und
Klimaschutz, die Integration von Flüchtlingen, Armut oder globale
Gerechtigkeit handelt: In allen diesen Fragen hat die Kirche etwas zu
sagen und kann die gesellschaftliche Diskussion bereichern“, so seine
Überzeugung. Als Gesamtverantwortlicher für die Katholische
Erwachsenenbildung im Bistum Speyer hat er unter anderem das Ziel, ein
qualitativ hochwertiges und an aktuellen Themen orientiertes
Bildungsprogramm zu entwerfen und innovative und kreative Projekte in
den Bereichen Kirche, Gesellschaft, Politik und Kultur anzustoßen. Ingo
Faus lebt in Dudenhofen, ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.
Als
Bildungsreferentin für die Vorder- und Südpfalz steht ihm Sonja Haub
(26) zur Seite, die ebenfalls zu Jahresbeginn ihren Dienst beim Bistum
Speyer angetreten hat. Sie stammt aus Böhl-Iggelheim, hat das
Edith-Stein-Gymnasium in Speyer besucht und in Mainz katholische
Theologie und Musik studiert. Die Diplom-Theologin promoviert derzeit an
der Johannes Gutenberg-Universität in Liturgiewissenschaft und wirkte
im vergangenen Jahr an der Theologisch-Philosophischen Hochschule St.
Georgen in Frankfurt als Redaktionsassistenz für die Zeitschrift
„Theologie und Philosophie“.
„An
der Aufgabe als Bildungsreferentin finde ich motivierend, dass ich
daran mitwirken kann, den Menschen einen neuen Zugang zu Fragen von
Glaube und Kirche zu erschließen“, begründet sie ihren Schritt ins
Bischöfliche Ordinariat nach Speyer. Sie wird in der Vorder- und der
Südpfalz die Bildungsangebote der Katholischen Erwachsenenbildung planen
und durchführen. Die Beratung und Unterstützung der Pfarreien und
Gemeinden sowie zahlreicher weiterer Kooperationspartner wird bei dieser
Tätigkeit eine wichtige Rolle spielen. Sonja Haub ist beim Bistum
Speyer im Umfang einer halben Stelle tätig. Sie ist verheiratet und lebt
im rheinhessischen Nackenheim.
Die
Katholische Erwachsenenbildung im Bistum Speyer ist Teil der
Hauptabteilung „Schulen, Hochschulen und Bildung“ des Bischöflichen
Ordinariats. Die Hauptabteilung ist zuständig für die Katholischen
Schulen im Bistum Speyer, den katholischen Religionsunterricht an allen
Schulen im Bistumsgebiet, und bietet mit Schulprojekten von Globalem
Lernen bis zur Sexualpädagogik, der Hochschularbeit sowie der
Erwachsenenbildung mit vielen Kooperationen zu Tagungshäusern und
Verbänden Bildung für alle Altersgruppen an.
Veranstaltung in Ludwigshafen für Haupt- und Ehrenamtliche, die Sterbende begleiten
Ludwigshafen – Es ist der Wunsch fast aller Menschen, im Kreis der Familie und begleitet von Angehörigen und Freunden sterben zu können. Doch viele Angehörige fühlen sich ohnmächtig und sprachlos. Um ihnen zu helfen, die Unausweichlichkeit des Todes und den Abschiedsschmerz auszuhalten und dem Sterbenden bis zuletzt nahe zu sein, hat das Bistum Speyer vor rund vier Jahren den so genannten „Sterbesegen“ eingeführt. Bei einer Veranstaltung am 27. Januar im Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen haben Interessierte Gelegenheit, den Sterbesegen näher kennenzulernen.
Der
Sterbesegen stellt eine Ergänzung zur Krankensalbung, Beichte und
Wegzehrung dar und hat das Ziel, die letzte Lebenswende eines Menschen,
seinen Übergang vom Leben zum Tod, würdig zu begleiten. Er kann von
einem Seelsorger, aber auch von Laien geleitet werden. Kraft der Taufe
können alle Gläubigen ihren Mitmenschen den Beistand Gottes zusagen.
Angehörige und Freunde können zuhause zusammenkommen, aber auch in
Krankenhäusern, Altenheimen oder Hospizen.
Termin:
27. Januar 2020 17.00 bis 21.00 Uhr
Ort:
Heinrich Pesch Haus Ludwigshafen Frankenthaler Straße 229 67059 Ludwigshafen
Anmeldung:
Bischöfliches Ordinariat Sekretariat der Hospiz- und Trauerseelsorge Webergasse 11, 67346 Speyer Telefon: 06232-102288 E-Mail: hospiz-trauerseelsorge@bistum-speyer.de
Ministerin Anne Spiegel überreicht Förderbescheid an die Katholische Familienbildungsstätte
Pirmasens – In Pirmasens gibt es jetzt ein „Haus der Familie“. Die seit über 40 Jahren bestehende Katholische Familienbildungsstätte Pirmasens wurde als 51. Einrichtung dieser Art in Rheinland-Pfalz anerkannt. Am Montag überreichte die rheinland-pfälzische Ministerin für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz, Anne Spiegel, der Katholischen Familienbildungsstätte Pirmasens den Förderbescheid für das Jahr 2020 in Höhe von 15.000 Euro.
Durch die Anerkennung als Haus der Familie habe die Katholische Familienbildungsstätte die Möglichkeit ihr Angebot zu erweitern, sagte Einrichtungsleiterin Brigitte Facco. Unter den Titel „wir erweitern unsere Vielfalt“, hatte die Einrichtung die Anerkennung als Haus der Familie gestellt.
„Häuser der Familie, das sind Orte, an denen sich Familien treffen, sie sind Anlaufstellen für Familien vor Ort“, erläuterte Spiegel. Beratungen, Informationen, immer ein offenes Ohr gebe es hier für die Familien. „Natürlich soll auch der Spaß ein Element dessen sein, warum man hier gerne hinkommt“, ergänzte die Ministerin.
Das bietet die Katholische Familienbildungsstätte in Pirmasens seit mehr als vier Jahrzenten: Netzwerk Familienbildung, Repair-Café, Baby-Bahnhof, Sinn erfahren, Glauben leben, Familienzeit leben und vieles mehr gehören zum umfangreichen Angebot der Einrichtung, von der Familien profitieren. Beeindruckend nannte Spiegel das bestehende Angebot und hob die Kompetenz hervor, mit der in der Einrichtung gearbeitet wird.
Viel Energie und Ideen habe Brigitte Facco mit ihrem Team investiert, um als Haus der Familie anerkannt zu werden, würdigte Domkapitular Franz Vogelgesang. Ministerin Spiegel sei hier, „um für uns den großen Schatz Haus der Familie aufzuschließen“, sagte Vogelgesang. Dadurch bekomme die Einrichtung einen neuen Drive. Ein Mosaikstein auf dem Weg in die Zukunft für das Bistum Speyer sei die Einrichtung. „Staat und Kirche, Gesellschaft und Kirche dürfen, müssen und sollen immer gut zusammenarbeiten, weil es immer um den einen Menschen geht, weil es um die Familie geht“, betonte der Domkapitular. Es gehe um die Bedürfnisse, die Möglichkeiten, die Nöte der Menschen.
Im Bistum Speyer werde unter dem Stichwort Segensorte nach der Bedeutung der Kirche im heute gesucht. „Kirche in ihrem besten Ort soll Segensort sein und das sind sie hier ja schon“, lobte Vogelgesang.
Die mit der Anerkennung als Haus der Familie verbundenen Fördermittel, die es ermöglichen das Angebot der Einrichtung zu erweitern, sollen vor allem der Arbeit mit Familien in der Stadt Pirmasens zugutekommen, erläuterte Facco. Die Einrichtung ist in der Stadt und im Landkreis Südwestpfalz sehr gut vernetzt, hat viele Kooperationspartner. Damit erfüllt die Katholische Familienbildungsstätte die im Rahmen des Landesprogrammes gestellte Anforderung, eine breite Angebotsstruktur dort zu schaffen, wo Familien leben.
Wie wichtig die Einrichtung für die Stadt Pirmasens und den Landkreis Südwestpfalz sind, unterstrichen der Pirmasenser Oberbürgermeister Markus Zwick und der Kreisbeigeordnete Peter Spitzer. Es gebe vielfältige Schnittstellen der Zusammenarbeit, hob Zwick hervor. In der Katholischen Familienbildungsstätte habe man schon vor 40 Jahren begonnen, den Zusammenhalt im Sozialraum zu fördern und man habe schon früh erkannt, dass es wichtig sei, die gesamte Familie zu betrachten und nicht nur die Kinder oder nur die Eltern.
Die Einrichtung sei für die gesamte Region ein wichtiger Baustein, betonte der Kreisbeigeordnete Peter Spitzer. Wichtig sei, dass auf die individuellen Bedürfnisse der Menschen, der Familien eingegangen werde. Die Spezifizierung der Angebote sei jederzeit gegeben und die Angebote seien immer aktuell, unterstrich Spitzer.
Text und Bild: Andrea Daum 21.01.2020
Der persönliche Kontakt stärkt die Bindung zur Kirche
Kirchenpräsident betont Leitungsverantwortung aller Getauften – Neujahrsempfang zu Beginn des Kirchenwahljahres in Speyer
Speyer(lk) – Als „menschlichen Schatz“ der Kirche hat Kirchenpräsident Christian Schad die ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter bezeichnet, die das Evangelium in Wort und Tat vermitteln. Sie seien Menschen der Hoffnung und der Treue, „Menschen, die von der frohen Botschaft erzählen; die mit anpacken und Verantwortung übernehmen und sich den Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft stellen“, sagte Schad beim Neujahrsempfang der Landeskirche in Speyer.
Im Blick auf die am 1. Advent 2020 stattfindenden Kirchenwahlen rief der Kirchenpräsident dazu auf, sich in die Leitungsfunktionen der Kirche einzubringen. Es gehöre zur Grunderkenntnis der reformatorischen Kirchen, dass allein das Sakrament der Taufe die Leitungsfunktionen in der Kirche begründeten und die verschiedenen Ämter und Funktionen zusammenwirken müssten. Schad erinnerte daran, dass protestantische Kirche immer von Gremien verschiedener Personen mit unterschiedlichen Gaben geleitet werde.
Wie die verschiedenen Töne in der Musik eine eigene Melodie ergäben, so komme es in den kirchlichen Leitungsorganen auf das Zusammenklingen der Personen und Dienste an, erläuterte Kirchenpräsident Schad in Aufnahme eines Sprachbildes des Reformators Johannes Calvin. Diese Grundentscheidung der kollegialen Begleitung und Führung habe sich sowohl innerkirchlich als auch politisch Demokratie-fördernd ausgewirkt: „Politisch in der Herausbildung der repräsentativen Demokratie und der Gewaltenteilung; innerkirchlich in der presbyterial-synodalen Leitungsstruktur“, sagte Schad.
In besonderer Weise werde diese Struktur in der pfälzischen Kirchenverfassung deutlich, in der Presbyter und Pfarrer gemeinsam Verantwortung trügen und zusammen die Gemeinde leiteten. „Etwas mehr als 4.000 Frauen und Männer in den rund 400 Gemeinden bringen so ihre Begabungen ein und bauen Kirche von unten“, sagte der Kirchenpräsident. Diese Menschen aus der Mitte der Gesellschaft setzten sich öffentlich für die Institution Kirche ein, würden sich zu ihrem Glauben bekennen und zeigten damit, dass Religion keine Privatsache sei. „Es ist der unmittelbare, persönliche Kontakt zu den Menschen, die unsere evangelische Kirche repräsentieren, der die Bindung an sie am Nachhaltigsten stärkt“, betonte Schad.
Besonders dankte der Kirchenpräsident den sechs Presbyteriumsmitgliedern, die sich für die Wahlkampagne „Mach mit – mach Mut“ als Botschafter mit ihren jeweils ganz unverwechselbaren Erfahrungen engagierten und andere ermutigten, sich als Kandidaten aufstellen zu lassen. Schad ermutigte die Presbyterien, auch auf Menschen zuzugehen, die der Kirche vermeintlich distanziert gegenüberstünden oder ihre Angebote nur von Fall zu Fall in Anspruch nähmen. „Gerade Menschen mit dem Blick von ‚außen‘ können Impulse geben, die möglicherweise bisher fehlen. Und umgekehrt erfahren diese, dass die Kirchenmauern nicht so unüberwindbar sind, wie es manchen erscheint“, sagte der Kirchenpräsident.
Der Neujahrsempfang, zu dem über 100 Vertreter aus Kirche, Politik, Kultur und Wirtschaft erschienen waren, wurde musikalisch von Landeskirchenmusikdirektor Jochen Steuerwald am Klavier und dem Klarinettisten Winfried Hotten begleitet.
Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) 21.01.2020
Christliche Gemeinschaft zeichnet sich durch Gastfreundschaft aus
Ökumenischer Gottesdienst in der Zweibrücker Alexanderskirche – Gebetswoche zur Einheit
Speyer / Zweibrücken (lk/is) – Zu einem ökumenischen Gottesdienst anlässlich der Gebetswoche für die Einheit der Christen laden die Evangelische Kirche der Pfalz und das Bistum Speyer am Sonntag, 19. Januar 2020, 16 Uhr, in die Zweibrücker Alexanderskirche ein. Der Gottesdienst, der gemeinsam mit orthodoxen und freikirchlichen Vertretern aus der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen – Region Südwest (ACK) gefeiert wird, steht unter dem Leitwort „Sie waren uns gegenüber ungewöhnlich freundlich“ (Apg. 28, 2).
Die Texte haben Christen aus Malta verfasst. Die Predigt hält Bischof Karl-Heinz Wiesemann, „Zeugnisse“ zum Thema Gastfreundschaft geben Regina Schäffling vom Caritas-Zentrum Pirmasens, die Afghanin Munesa Bachtari, die als Flüchtling mit ihrer Familie in Zweibrücken lebt sowie Pastor Joachim Schumann von der Evangelisch-methodistischen Kirche in Zweibrücken. Musikalisch umrahmt wird der Gottesdienst vom Gospelchor „T(w)o Generations“ und von Bezirkskantor Helge Schulz an der Orgel. Nach dem Gottesdienst sind die Besucher zu einer Begegnung in der Kirche eingeladen.
Das Motto erinnert nach Angaben der maltesischen Christen daran, dass die Gemeinschaft unter Christen kein Selbstzweck sei, sondern sich für Notleidende, Hilfsbedürftige und Fremde öffne. Die Einheit als Christen werde dadurch entdeckt, „dass wir einander Gastfreundschaft gewähren, aber auch durch hilfsbereite und liebevolle Begegnungen mit denen, die unsere Sprache, unsere Kultur oder unseren Glauben nicht teilen“, schreibt das Vorbereitungsteam aus Malta.
„Ich freue mich, dass wir diesen Gottesdienst im Miteinander von Landeskirche und Diözese, von Landessynode und Katholikenrat, von Gemeinden aus Zweibrücken und den ACK-Kirchen feiern können“, erklärt Kirchenpräsident Christian Schad in seiner Einladung an die Gemeinden.
13.01.2020
Kirchen in der Pfalz werben für Zustimmungslösung bei Organspende
Deutscher Bundestag entscheidet in dieser Woche – Kirchenpräsident und Bischof: „Widerspruchslösung ethisch hoch problematisch“
Speyer (lk/is) – Im Blick auf die Beratung des Deutschen Bundestages über eine Neuregelung der Organspende in Deutschland – die Entscheidung fällt in dieser Woche – verdeutlichen der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann und der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche der Pfalz Christian Schad den Standpunkt der beiden Kirchen. „Wir unterstützen das Ziel, die Zahl der Organspenden in Deutschland zu erhöhen. Die Organspende betrachten wir dabei als Ausdruck einer von Nächstenliebe und Solidarität bestimmten Haltung, die höchste Anerkennung verdient“, erklären Schad und Wiesemann. Sie dürfe jedoch nicht allgemein zur moralischen Pflicht erklärt werden. „Aus christlicher Sicht muss eine Organspende immer die Frucht einer persönlichen Auseinandersetzung und das Ergebnis einer freiwillig getroffenen Entscheidung sein.“
Sie
wenden sich mit diesem Standpunkt gegen den Gesetzentwurf zur doppelten
Widerspruchslösung. Ihr zufolge wird jeder Mensch grundsätzlich zum
Organspender definiert, es sei denn, er hat zu Lebzeiten explizit
widersprochen. „Die Widerspruchslösung sehen wir als ethisch, rechtlich
und seelsorglich hoch problematisch an“, untermauern Kirchenpräsident
und Bischof ihren gemeinsamen Standpunkt. Eine Organspende bedeute einen
schwerwiegenden Eingriff in die körperliche Unversehrtheit eines
Menschen. „Eine informierte und explizit erteilte Einwilligung erscheint
uns als Voraussetzung dafür zwingend notwendig. Anders kann ein so
tiefgehender Eingriff in den Kernbereich der menschlichen Existenz und
Würde nicht begründet werden.“ Mit der Widerspruchslösung würde erstmals
auf dem Gebiet der Medizinethik die ausdrückliche Einwilligung durch
eine vermutete Zustimmung ersetzt, und das in dem besonders sensiblen
Bereich des Sterbens. „Das halten wir für nicht verantwortbar“, so
Wiesemann und Schad.
Sie befürworten den alternativ vorgelegten Gesetzesentwurf zur Stärkung der Entscheidungsbereitschaft bei der Organspende, die sogenannte Zustimmungslösung. Diese hält an der Voraussetzung der aktiv gegebenen Zustimmung fest. „In unseren Augen ist das der bessere Weg.“ Zugleich bewerten Schad und Wiesemann positiv, dass dieser Gesetzesentwurf bei einer genauen Analyse der strukturellen Schwächen im bisherigen Transplantationsverfahren ansetzt. Denn der Bereitschaft zur Organspende stehe vor allem der Vertrauensverlust in die Transplantationsmedizin entgegen. Er sei Folge mehrerer Skandale in der Vergangenheit, bei denen gravierende Mängel im Ablauf einer Organtransplantation aufgedeckt wurden. Die Zustimmungslösung erscheint Schad und Wiesemann „geeignet, hierbei Abhilfe zu schaffen, das Vertrauen in die Organspende zu erhöhen und die Menschen zu befähigen, eine informierte Entscheidung zu treffen.“ Sie verbinden dieses Votum mit der Zusage, dass sich die beiden Kirchen an einer solchen Aufklärung und Information nach ihren Möglichkeiten weiterhin beteiligen werden.
Spitzenbegegnung der Protestantischen Landeskirche und des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd
Körborn (lk) – Die Bedeutung der bäuerlichen Landwirtschaft für die Entwicklung des ländlichen Raumes war Hauptthema beim Spitzengespräch zwischen dem Präsidium des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e. V. und dem Landeskirchenrat der Evangelischen Kirche der Pfalz im westpfälzischen Körborn.
Kirchenpräsident Christian Schad betonte, dass
Landwirte und Winzer nicht nur hochwertige und sichere Nahrungsmittel
produzieren, sondern häufig auch Verantwortung für das Gemeinwesen
übernehmen. So sei es eine gute Tradition in vielen
Kirchengemeinden, dass Mitarbeitende des bäuerlichen Berufsstandes in
Presbyterien und Synoden vertreten seien. Mit Blick auf die
Kirchenwahlen am 1. Advent 2020 ermutigte der Kirchenpräsident die
Mitglieder des bäuerlichen Berufsstandes dazu, sich auch künftig
in die Gestaltung des Gemeinwesen und der Kirche vor Ort aktiv
einzubringen.
Bauernpräsident Eberhard Hartelt schilderte die
Herausforderungen, denen sich Bauern und Winzer stellen müssten: neben
den Folgen des Klimawandels sei es vor allem das Ansehen
landwirtschaftlichen Arbeitens in der Bevölkerung, welches
Bauern und Winzern zu schaffen mache. „Die Darstellung von Landwirten
als Bodenvergifter und Tierquäler verletzt unsere Mitglieder zutiefst
und wird der Leistung des Berufsstandes für die Versorgung der
Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und ihrem Beitrag zur
nachhaltigen Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen nicht
gerecht“, erklärte Hartelt.
Die Vertreter der Landeskirche und des
Bauernverbandes stimmten darüber überein, dass es fatal sei, komplexen
Themen mit einfachen Sichtweisen und Lösungsversuchen zu begegnen.
Anhand zahlreicher Beispiele zeigten die Repräsentanten
des Bauernverbandes auf, dass populär wirkende Entscheidungen wie
beispielsweise das Glyphosatverbot für die Bewirtschaftung unter
ökologischen Gesichtspunkten auch Nachteile mit sich bringen.
Einig waren sich die Gesprächsteilnehmer auch
darin, dass der Wert von Nahrungsmitteln wieder stärker ins Bewusstsein
der Bevölkerung gerückt werden müsse. Man wende sich gegen Dumpingpreise
von Discountern bei Fleisch und Gemüse, da
diese dem Ziel einer nachhaltig und auch ökonomisch nachhaltigen
Produktion zuwider liefen.
Weiteres Thema des
Spitzengesprächs war die Vergabe von Kirchenland über den
Protestantischen Pfründestiftungsverband. Einigkeit herrschte darüber,
dass die Flächen sowohl einen Beitrag zur Sicherung der Pfarrbesoldung
leisten als auch den Pächtern eine faire und nachhaltige
Bewirtschaftung der Flächen ermöglichen sollen. Sowohl die zuständige
Oberkirchenrätin Karin Kessel als auch der Leiter des
Pfründestiftungsverbandes, Renaldo Dieterich, betonten ihr Interesse,
auch
weiterhin im guten und engen Kontakt mit dem Berufsstand diese Thematik
zu bearbeiten.
Oberkirchenrätin
Dorothee Wüst, zuständig für die Arbeitsbereiche Umwelt und die Arbeit
mit Landwirten und Winzern, unterstrich in ihrem Resümee die Bedeutung
eines konstruktiven Austauschs zwischen Kirche und
Landwirtschaft. Es sei wichtig, dass Landwirte und Winzer von ihrer
Arbeit leben könnten und gleichzeitig die ökologischen Aspekte einer
nachhaltigen Bewirtschaftung beachtet würden. Zudem solle geprüft
werden, inwieweit projektorientiert die Zusammenarbeit
zwischen Bauernverband und der Evangelischen Kirche der Pfalz
beispielsweise mit Begegnungen in landwirtschaftlichen Betrieben oder
einer Blühstreifenaktion, bei der landwirtschaftliche Flächen besonders
insektenfreundlich gestaltet würden, vertieft werden
könne.
Hintergrund:
Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. (BWV) versteht sich als die berufsständische Vertretung der in der Land- und Forstwirtschaft und im Weinbau tätigen Menschen. Zugleich ist er bestrebt, die Interessen des gesamten ländlichen Raumes zu wahren. Der BWV hat rund 12.000 Mitglieder in insgesamt 611 Ortsvereinen.
Ökumenische Initiative „Schon jetzt“ lädt am 14. Januar zum Gespräch über neue Formen von Kirche ein
Speyer – „Schon jetzt“, eine ökumenische Initiative im Bistum Speyer und der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche), lädt am Dienstag, 14. Januar, ab 19 Uhr zum ersten „Stammtisch für Entdecker*innen“ in Speyer ein. Treffpunkt ist der „Domhof“ (Große Himmelsgasse 6). Der Stammtisch ist eine ökumenische Austauschplattform für alle, die auf der Suche nach neuen Formen von Kirche sind und die in lockerer Atmosphäre bei einem Bier, Wein oder Wasser über Gott und die Welt philosophieren und den eigenen Glauben (neu) entdecken möchten.
Gastgeber und Initiatoren von „Schon jetzt“ sind Stefanie Schlenczek, Pfarrerin der Evangelischen Kirche der Pfalz und beim Missionarisch-Ökumenischen Dienst (MÖD) in Landau tätig, und Pastoralreferent Felix Goldinger, der im Bistum Speyer als Referent für Missionarische Pastoral im Bischöflichen Ordinariat arbeitet. Nach dem ersten Abend werden Gemeindereferentin Sigrid Sandmeier von der Pfarrei Pax Christi und Pfarrerin Lena Vach von der Gedächtniskirche die künftigen Speyerer Stammtische weiter begleiten. „Bei der Erstellung des pastoralen Konzeptes der Pfarrei Pax Christi wurde die Frage immer drängender, wie wir Menschen, die nicht in unseren Gemeinden verwurzelt sind, ansprechen können. Die Entdecker*Innenstammtische sollen die Möglichkeit bieten, hier weiterzudenken und Ideen für Speyer zu entwickeln“, so Sandmeier.
Der „Stammtisch für Entdecker*innen“ findet alle zwei Monate an unterschiedlichen Orten in der Pfalz und Saarpfalz statt, zusätzlich auch in Speyer. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Treffen beginnen mit Getränken und Essen (wer mag) und werden dann ab etwa 19:30 Uhr durch einen Impuls zum Gespräch übergeleitet. Abschluss ist um 21 Uhr mit einem Gebet.
In ihrem Blog www.schon-jetzt.de berichten Stefanie Schlenczek und Felix Goldinger von den Treffen und der Entwicklung ihrer Initiative. Wer auf dem Laufenden bleiben will, kann außerdem einen Newsletter abonnieren.
Weitere Informationen und Kontakt: Felix Goldinger Referent für missionarische Pastoral im Bistum Speyer Telefon: 06232/102-286 E-Mail: felix.goldinger@bistum-speyer.de
Stefanie Schlenczek Pfarrerin beim Missionarisch-Ökumenischen Dienst (MÖD) der Evangelische Kirche der Pfalz Telefon: 06341/9289-22 E-Mail: schlenczek@moed-pfalz.de
Bistum Speyer übernimmt Franziskusschulen in Kaiserslautern
Dillinger Franziskanerinnen übergeben ihr Lebenswerk an den Bischof – Ordensschwestern bleiben vor Ort und in der Schule präsent
Kaiserslautern – Franziskanischer Geist weht schon lange und intensiv in Kaiserslautern, der zweitgrößten Stadt im Bistum Speyer. Dies soll auch so bleiben. Deshalb übernimmt das Bistum Speyer die Trägerschaft von St. Franziskus Gymnasium und Realschule zum Schuljahr 2020/21 aus der Hand der Ordensschwestern. Diese haben ihre Provinzfusion zum Anlass genommen, für die Schule einen neuen Träger zu suchen, und stehen seit längerem dazu im Kontakt mit dem Bistum.
„Diese
traditionsreiche Erziehungsarbeit ist seit mehr als 100 Jahren hier
aktiv und soll hier auch eine Zukunft haben“, erklärt Bischof Dr.
Karl-Heinz Wiesemann als neuer Träger, denn die Schulen werden zu
Bischöflichen Schulen. Intensiv seien unterschiedliche Zukunftsmodelle
geprüft worden in einer diözesanen Arbeitsgemeinschaft. „Das klare und
zugleich vielseitige Profil der Schule im franziskanischen Geist sowie
die Mädchenbildung und -förderung sind Alleinstellungsmerkmale “, so
Generalvikar Andreas Sturm. Er sieht die Schule als einen „starken Ort
von Kirche, an dem Schülerinnen das charakterliche und fachliche
Rüstzeug erhalten, um die Zukunft unserer Gesellschaft im christlichen
Geist verantwortungsbewusst mitzugestalten.“ Das Bistum ist bereits
Träger der Maria-Ward-Schule in Landau, ebenfalls einer
Doppel-Mädchenschule. „Das Bistum hat hier Erfahrung als Träger, die uns
bei der Weiterführung der Franziskusschulen zugutekommen.“
Schwester
Martina, Provinzoberin der Dillinger Franziskanerinnen mit Sitz in
Bamberg, ist überzeugt, dass die direkte Überführung für alle ein Gewinn
ist: „Die St. Franziskus-Schulen sind ein starkes Stück Kaiserslautern.
Unser Name ist Programm, Der Name Franziskus steht für Friedensarbeit,
wir haben Ehrfurcht vor dem, was anderen heilig ist, wir üben uns in
Gewaltlosigkeit im Handeln und Sprechen. Frauen und Männer sind nicht
gleich, sondern ebenbürtig. Das ist franziskanisch.“
Die
franziskanische Prägung soll erhalten bleiben. Die acht Schwestern vor
Ort verbleiben in Kaiserslautern und sind mit vier Schwestern auch
weiter in der Schule im Einsatz. Auch sonst setzt das Bistum Speyer auf
Kontinuität. Für die rund 1.200 Schülerinnen und Ihre Eltern und
Familien wird ab dem neuen Schuljahr alles weitergehen wie bisher.
Ebenso für die 92 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Lehrkräfte,
Pädagogischen Fachkräfte, das Küchen- und Reinigungspersonal und den
Hausmeister (und Reinigungspersonal). „Die Schule strahlt schon jetzt
sehr positiv in das Umfeld aus. Diesen Kurs wollen wir fortsetzen“, so
Sturm. Die Schule und die Stadt sieht er in einem Verhältnis der
wechselseitigen Inspiration und Bereicherung. Die Franziskus-Schulen
seien die letzten weiterführenden Schulen in direkter Ordensträgerschaft
im Bistum Speyer, alle anderen Schulen haben bereits vor Jahren weitere
Rechtsformen gefunden. „Auch wenn die Ordensangehörigen eines Tages zu
wenig und zu alt dafür sind, wird ihr Werk dennoch fortbestehen“, so der
bischöfliche Wunsch.
Christliche
Werte sind das Fundament des Schullebens in Kaiserslautern. Mit dem
Einsatz für Schöpfung und Umwelt und dem Eintreten für Integration und
einen respektvollen Umgang mit anderen Religionen und Kulturen kommt das
franziskanische Profil der Schule zum Ausdruck. Erst vor kurzem haben
die Schwestern das Schulgebäude ökologisch und nachhaltig modernisiert.
Schwerpunkte setzt die Schule bei Sprachen, Naturwissenschaften sowie im
sozialen und musischen Bereich. So werden mehr als 40
Arbeitsgemeinschaften angeboten, von Theater, Kunst und Musik bis zu
Sport, sozialem Engagement und Spiritualität. Eine gemeinsame
Orientierungsstufe in den Klassenstufen 5 und 6 ermöglicht ein längeres
gemeinsames Lernen. Auch danach sind die Bildungswege durchlässig. Die
Schule kooperiert mit der Technischen Universität Kaiserslautern,
weiteren Hochschulen und Betrieben und genießt für ihre
wissenschaftliche, religiöse und musikalische Bildung einen
hervorragenden Ruf.
Weitere Informationen zu den St. Franziskus-Schulen:
Prisca Forthofer neue Referentin des Bistums für die Kindertagesstätten – Stefanie Gebhardt betreut Projekt „Speyerer Qualitätsmanagement in Kindertagesstätten“
Speyer – Das Bistum Speyer hat eine neue Referentin für die Kindertagesstätten: Prisca Forthofer ist seit Jahresbeginn bei der Abteilung „Regionalverwaltungen und Kindertagesstätten“ in erster Linie für die Weiterentwicklung des „Speyerer Qualitätsmanagements – SpeQM“ zuständig. Sie folgt auf Heinz-Peter Schneider, der im Oktober des vergangenen Jahres in den Ruhestand verabschiedet wurde.
Prisca Forthofer stammt aus Homburg und hat an der Katholischen Fachhochschule Mainz Sozialpädagogik studiert. Von 1995 bis 2000 war sie Diözesanvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Speyer. Bis 2005 war sie in der Schwangerschaftsberatung des Caritasverbandes tätig, zunächst als Beraterin in Ludwigshafen und ab 2001 als Diözesanreferentin für Schwangerschaftsberatung und Familienhilfe. Im Jahr 2008 wechselte sie in das Arbeitsfeld der Kindertagesstätten. Als Referentin des Caritasverbandes wirkte sie am Aufbau eines Qualitätsmanagements für die katholischen Kindertagesstätten im Bistum Speyer (SpeQM) mit. „Ich habe das Projekt von Beginn an mitgestaltet. Die Steuerung betrachte ich jetzt als spannende neue Aufgabe“, erklärt Prisca Forthofer. Im Bundesverband Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK) arbeitet sie seit vergangenem Jahr in der Kommission zur Weiterentwicklung des KTK-Gütesiegel-Bundesrahmenhandbuchs mit. Das Spektrum ihrer Aufgaben als Referentin für die Kindertagesstätten reicht von der Planung von Fortbildungsangeboten über die Leitung der SpeQM-Gremien bis zur Koordination von Maßnahmen im Arbeits- und Gesundheitsschutz der Kindertagesstätten.
Stefanie Gebhardt seit April als Qualitätsbeauftragte tätig
Unterstützung erfährt Prisca Forthofer durch Stefanie Gebhardt, die seit April des vergangenen Jahres als Qualitätsbeauftragte die Abteilung „Regionalverwaltungen und Kindertagesstätten“ verstärkt. Sie führt unter anderem Fortbildungen zum Erwerb des KTK-Qualitätsbriefs durch und berät Träger und Einrichtungen bei der Anwendung des SpeQM-Einrichtungshandbuchs. Stefanie Gebhardt hat im Pfarrverband Kaiserslautern eine Ausbildung zur Bürokauffrau absolviert und an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Mayen Verwaltungsbetriebswirtschaft studiert. Nach ihrem Abschluss als Diplom-Verwaltungsbetriebswirtin war sie Geschäftsführerin des katholischen Pfarrverbandes Frankenthal und ab 2015 Bereichsleiterin für Kindertagesstätten und Personal in der Regionalverwaltung Kaiserslautern. Seitdem hat sie im SpeQM-Projekt als Referentin sowie als Mitglied des Projektteams und des Lenkungskreises mitgewirkt.
Einführung eines Qualitätsmanagements in allen katholischen Kindertagesstätten
Seit dem Jahr 2012 arbeitet das Bistum Speyer an der flächendeckenden Einführung eines Qualitätsmanagements in allen katholischen Kindertagesstätten. Die Einführung erfolgt schrittweise in insgesamt vier Staffeln. Bisher haben 28 der insgesamt rund 240 katholischen Kindertagesstätten den KTK-Qualitätsbrief erworben. Zudem wurden sieben Einrichtungen mit dem KTK-Gütesiegel zertifiziert. Das Qualitätsmanagement basiert auf dem Gütesiegel des Bundesverbandes Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK), einem bundesweit anerkannten Qualitätsmanagementsystem, das Kindertagesstätten dabei unterstützt, die Qualität ihrer Arbeit zu reflektieren, weiterzuentwickeln und zu dokumentieren. In zehn Ausbildungsabschnitten machen sich die Trägervertreter, Leiterinnen und die Qualitätsbeauftragten der Kindertagesstätten mit den Grundsätzen und Methoden des Qualitätsmanagements vertraut. Dabei entwickeln sie auf der Grundlage des im Pilotprojekt erarbeiteten Einrichtungshandbuchs ein Praxishandbuch speziell für ihre Einrichtung.
Im Bistum Speyer besuchen derzeit rund 14.500 Kinder die rund 240 katholischen Kindertagesstätten, die in den meisten Fällen von den Katholischen Kirchengemeinden getragen werden. Der Besuch der katholischen Kindertagesstätten steht allen Kindern offen, unabhängig von Religions- oder Konfessionszugehörigkeit.
„Wir sollen ein Segen sein – das ist die Grundbestimmung von Kirche“
Gemeinschaftstag des Bischöflichen Ordinariats: Gottesdienst mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann – Visionsprozess und Klimaschutz als zentrale Themen
Ludwigshafen – Mit einem Gemeinschaftstag am Dreikönigstag im Heinrich-Pesch-Haus in Ludwigshafen haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bischöflichen Ordinariats das neue Jahr begonnen. Dabei standen der Visionsprozess des Bistums und der Klimaschutz im Mittelpunkt.
„Das neue Jahr liegt offen vor uns. Das kann Angst machen, aber auch eine Chance zur Gestaltung bedeuten“, betonte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Gottesdienst. Den Stern von Bethlehem bezeichnete er als „Inbegriff des Visionären“ des Evangeliums. Diese Vision berühre das Innerste des Menschen, seine Sehnsucht nach Hoffnung und Sinn. „Wir kennen die Zerbrechlichkeiten unsers Lebens genau. Die Vision des Glaubens hingegen steht für das unbedingte Ja zu unserem Leben.“ Sie gelte der gesamten Menschheit und zugleich der Kirche. „Wir sollen ein Segen sein – das ist die Grundbestimmung von Kirche. Wir wollen ermutigen, befreien von allem, was innerlich zerrüttet, und das Vertrauen in die letzte Gutheit des Lebens stärken“, sagte der Bischof mit Blick auf den Visionsprozess des Bistums. Selbst die abgründigste Situation könne zum Segen werden. „Immer und in jedem Augenblick gibt es etwas, das zum Segen werden kann.“
100 Prozent Ökostrom in allen diözesanen Dienststellen und Einrichtungen
Am Nachmittag des Gemeinschaftstages richtete sich der Blick auf die Themen Klimaschutz, Nachhaltigkeit und globale Verantwortung. In einer von Uwe Burkert moderierten Talkrunde wurde deutlich, welche ökologischen Maßnahmen das Ordinariat in den vergangenen Jahren bereits ergriffen hat. Mit seinem Blockheizkraftwerk erzeugt das Ordinariat heute mehr Energie als für den eigenen Strombedarf benötigt wird. Für 25 Ordinariatsgebäude wurden Klimaschutzkonzepte erstellt, die bei Baumaßnahmen nun Schritt für Schritt verwirklicht werden. Die Beschaffung von Büromaterialien erfolgt nach Nachhaltigkeits- und Klimaschutzkriterien. So wird im gesamten Ordinariat ausschließlich Recycling-Papier verwendet. Fair gehandelter Kaffee kommt nicht nur bei Sitzungen zum Einsatz, sondern wird den Mitarbeitenden künftig während der Arbeitszeit auch kostenlos zur Verfügung gestellt.
Alle diözesanen Dienststellen und Einrichtungen haben zu Jahresbeginn auf 100 Prozent Ökostrom umgestellt. Ebenso wurden die ethischen Kriterien für Geldanlagen an den Zielen der Nachhaltigkeit und globalen Gerechtigkeit neu ausgerichtet. Im Dienstgebäude in der kleinen Pfaffengasse ist eine E-Tankstelle geplant, wodurch mittelfristig die Möglichkeit entsteht, den Fuhrpark durch ein E-Mobil zu ergänzen. Auch das Jobticket für öffentliche Verkehrsmitteln, für das sich die Mitarbeitervertretung stark eingesetzt hat, steht auf der Agenda.
„Der
Einsatz für die Schöpfung ist für uns Christen ein zentrales Thema. Wir
müssen alles tun, was in unseren Möglichkeiten steht, und auch
öffentlich die Stimme dafür erheben“, sagte Generalvikar Andreas Sturm.
Dr. Monika Bossung-Winkler, in der Schulabteilung für das Themengebiet
Globale Verantwortung zuständig, appellierte an die Verantwortlichen,
den Klimaschutz und den Einsatz für globale Gerechtigkeit nicht
voneinander zu trennen. Lena Schmidt vom Bund der Deutschen Katholischen
Jugend warb dafür, dass die Kirche beim Thema Klimaschutz eine
Vorbildfunktion übernimmt und noch mehr praktische Anstöße dazu gibt.
Auch für Thomas Ochsenreither und Thomas Eschbach von der
Mitarbeitervertretung war klar: „Auf der Handlungsebene liegen noch
einige Schritte vor uns.“
Auch Mitarbeitende meldeten sich in der Talkrunde mit Vorschlägen zu Wort. So wurde zum Beispiel die Anschaffung von E-Bikes als Dienstfahrräder, die Einrichtung einer E-Bike-Tankstelle und die Anstellung eines Klimaschutzmanagers angeregt. Als weitere Möglichkeiten wurden ins Spiel gebracht, die Büros und Dienstgebäude bedarfsgerecht zu heizen, langfristige Klimaziele zu definieren und beim Einkauf lokale Anbieter stärker zu berücksichtigen. Einigkeit bestand in der Einschätzung, dass bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmitte „noch viel Luft nach oben“ ist und an einem ethischen Einkauf auch dann nicht gerüttelt werden sollte, wenn die Kosten dafür etwas höher sind. Kanzleidirektor Jochim rief dazu auf, der Leitung weitere Verbesserungsvorschläge mitzuteilen, und kündigte an, dass in den nächsten Monaten ein neues Verfahren für Verbesserungsvorschläge eingeführt wird.
Passend zum Thema gab es am Gemeinschaftstag ausschließlich vegetarisches Essen. Der Besuch einer Sternsingergruppe aus der Pfarrei Heilige Edith Stein Schifferstadt beendete den Gemeinschaftstag, der – so das Echo vieler Teilnehmer – Mut machte und zugleich wertvolle Impulse gab. Der Gottesdienst am Vormittag wurde von Björn Bein (Trompete und Flügelhorn), Martin Erhard (Gesang) und Georg Treuheit (Klavier) musikalisch gestaltet. Horst Christill (Klavier) und Susanne Ermshaus (Gesang) trugen mit neuen geistlichen Liedern zum Nachmittagsprogramm bei.
Bistum Speyer 08.01.2020
Thorsten Reichling neuer Leiter der Regionalverwaltung St. Ingbert
Wirtschafts- und Umweltrecht als Studienschwerpunkte – Berufliche Erfahrungen bei Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Saarbrücken gesammelt
St. Ingbert – Die Regionalverwaltung St. Ingbert hat einen neuen Leiter: Seit Anfang Januar führt Thorsten Reichling die Außenstelle des Bischöflichen Ordinariats.
Thorsten Reichling stammt aus Zweibrücken und hat nach seinem Abitur am Helmholtz-Gymnasium Zweibrücken in Saarbrücken Rechtswissenschaften und am Umweltcampus Birkenfeld der Hochschule Trier Wirtschafts- und Umweltrecht studiert. Bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Saarbrücken war er im Bereich Wirtschafts- und Jahresabschlussprüfung tätig. „Ich habe mich immer schon gern in der Kirche engagiert“, erklärt Thorsten Reichling seine Motivation für eine Berufstätigkeit beim Bistum Speyer. So war er über viele Jahre Kirchenrechner der katholischen Kirche St. Johann in Zweibrücken-Rimschweiler. „Die Tätigkeit bei der Regionalverwaltung schließt an dieses ehrenamtliche Engagement sehr gut an.“
Die Aufgabe der Regionalverwaltung St. Ingbert besteht darin, die zehn Pfarreien im Dekanat Saarpfalz bei Verwaltungsaufgaben zu unterstützen. Insgesamt 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in der Regionalverwaltung St. Ingbert tätig, die seit Mai von Nadine Korz, der Leiterin der Regionalverwaltung Kaiserslautern, zusätzlich kommissarisch geleitet wurde. „Einen besonderen Schwerpunkt werde ich auf die Teamentwicklung legen“, erklärt Thorsten Reichling.
Kontakt:
Regionalverwaltung St. Ingbert Karl-August-Woll-Str. 33 66386 St. Ingbert Tel.: 06894 96 305 0 E-Mail: rv.st.ingbert@bistum-speyer.de