Anhaltende Feuersbrunst in Brasilien: Großspende und Kooperation
Wilhelma stärkt Pantanal-Nothilfe und Projekt für Riesengürteltiere
Die Corona-Pandemie hält die Welt in Atem. Sonst wären dieses Jahr wohl die Flächenbrände das globale Thema Nummer Eins. Denn 2020 brennt es dauerhaft an allen Ecken und Enden. Die Buschbrände in Australien, die Waldbrände an der Westküste der USA und der brennende Regenwald in Südamerika: Die größten Hotspots haben auf mehreren Kontinenten eine Verwüstung von nie gekanntem Ausmaß erreicht und Millionen von Hektar zerstört. Die Wilhelma in Stuttgart trägt jetzt mit einer Nothilfe-Spende dazu bei, die aktuelle Umweltkatastrophe im Pantanal im Südwesten Brasiliens einzudämmen. Zudem geht sie vor Ort eine Kooperation ein, um das Überleben der Riesengürteltiere langfristig zu sichern.
Das weltgrößte Feuchtgebiet hat eine herausragende Bedeutung für die Artenvielfalt. Doch liegt diese Region mit den Dimensionen von Großbritannien bereits zu einem Viertel in Asche – und es lodert weiter. In der stärksten Dürre seit 50 Jahren blieben die Überschwemmungsgebiete des Rio Paraguay selbst während der jüngsten Regenzeit trocken. Die Heimat von mehr als 120 Säugetier-Arten, wie Jaguar, Puma und Ozelot, aber auch des bereits vom Aussterben bedrohten Riesenotters, steht auf dem Spiel. Hinzu kommen hunderte Vogelarten sowie ungezählte Spezies von Fischen, Reptilien und Amphibien. Während die berühmten blauen Hyazinth-Aras der Feuersbrunst davonfliegen können, kommen die Bodenbewohner entweder direkt im Flammenmeer um oder verlieren ihre Lebensgrundlage. Über 2000 Pflanzenarten sind ebenso in Gefahr.
Die Wilhelma nimmt nun umgerechnet 25.000 Dollar aus ihrem Artenschutz-Budget und Spenden ihrer Gäste in die Hand, um den Kräften vor Ort in dem Naturschutzgebiet die nötigsten Arbeitsmittel zu finanzieren: persönliche Schutzausrüstung für die Brandbekämpfer, wie Feuerwehr-Helme, feuerbeständige Kleidung und Wasserrucksäcke, sowie veterinärmedizinische Ausrüstung für die Tiernotrettung. Eine Partnerin ist die Federal University of Mato Grosso, deren Tierklinik verletzte Jaguare, Tapire und Ameisenbären behandelt. Es fehlt an den absoluten Grundlagen, weil die brasilianische Umweltbehörde Ibama stark unterfinanziert ist.
Als Zoologisch-Botanischer Garten ist die Wilhelma selbst ein herausragender Hort der Artenvielfalt: Sie hegt und pflegt in Stuttgart rund 1200 Tierarten sowie 8500 Pflanzenarten und -sorten. Die historische Parkanlage verfügt außerdem über 160 Baumarten. „Unser Anspruch ist es, nicht nur die Vielfalt bei uns durch die Erhaltungszucht zu bewahren und unseren Gästen Umweltthemen nahezubringen“, sagt Direktor Dr. Thomas Kölpin, „sondern wir wollen gemeinsam mit unseren Unterstützerinnen und Unterstützern auch vor Ort die ursprünglichen Lebensräume der Tiere und Pflanzen schützen. Wir hoffen auf Mitstreitende, denn alleine kann das niemand leisten. Das ist eine große Gemeinschaftsaufgabe.“ Dazu gehört es auch, die lokalen Konflikte zwischen Mensch und Tier zu mindern. So töten Imker in Brasilien Riesengürteltiere, weil diese sich unter anderem von ihren Bienenvölkern ernähren. Die Wilhelma startet deshalb jetzt eine Zusammenarbeit mit dem gemeinnützigen Giant Armadillo Conservation Project (GACP). Das Programm hilft den Imkern, ihre Bienen vor den Übergriffen des Gürteltiers zu schützen. Überdies ist geplant, den Honig zu zertifizieren und international zu vermarkten, um der einheimischen Bevölkerung so einen auskömmlichen Lebensunterhalt zu ermöglichen, der die Natur nicht ausbeutet. So soll auch die Brandrodung eingedämmt werden, mit der sich die Bauern langfristig ihrer eigenen Existenzgrundlage berauben.
Den Zoo-Tieren zum Weihnachtsfest eine Freude machen
Alle Jahre wieder: In den vergangenen Wochen haben die Mitarbeiter im Zoo Heidelberg erneut Geschenkideen für die jährliche Weihnachts-Wunschliste gesammelt. Alle Wünsche, die darauf zu finden sind, werden für die Arbeit mit den Zootieren, das tägliche Training, eine abwechslungsreiche Gehege-Gestaltung oder für notwendige Arbeiten im gesamten Zoo benötigt. Wer gerne einen dieser Wünsche erfüllen möchte, kann online ein Wunsch-Weihnachtsgeschenk auswählen: www.zoo-heidelberg.de/wunschliste. Das Zoo-Team und die tierischen Bewohner freuen sich über jeden Wunsch, der in Erfüllung geht!
Zoodirektor
Dr. Klaus Wünnemann und sein Team hoffen, dass die diesjährige Wunschliste –
ebenso wie in den letzten beiden Jahren – von den Zoo-Freunden gut angenommen
wird. „Die Wunschliste ist inzwischen zu einer schönen Tradition für den Zoo
geworden. Mit viel Engagement hat unser Team eine Auswahl von Dingen
zusammengestellt, die für die tägliche Arbeit im Zoo und mit den Tieren
benötigt werden“, sagt Wünnemann.
In
diesem Jahr stehen neben Wünschen für die Zoo-Tiere ebenfalls Gegenstände auf
der Liste, die auf den ersten Blick eher weniger mit einem Zoo zu tun haben.
Doch weit gefehlt: Damit der Zoo Heidelberg seinem Auftrag, die Menschen für
Tiere, Natur und Technik zu begeistern, gut nachkommen kann, sind neben der
Tierpflege viele andere Bereiche, wie Garten, Handwerk, Bildung oder Service
und Verwaltung essentiell. Schließlich müssen die Pflanzen auf der Parkanlage
und in den Tiergehegen gepflegt, Geräte und Anlagen gewartet oder Materialien
für die unterschiedlichen Bildungsangebote zusammengestellt werden. „Ein Zoo
ist in seinen Arbeitsfeldern unglaublich vielfältig und einige Arbeiten finden für
die Besucher verborgen – hinter den Kulissen – statt. Dort gibt es, ebenso wie
in der Tierpflege, Wünsche, die wir im laufenden Betrieb nicht immer so
umsetzen können, wie wir das gerne möchten. Mit der Wunschliste und vielen
großzügigen Wunsch-Erfüllern vielleicht schon“, erklärt Zoo-Direktor Dr.
Wünnemann. „Für diese Unterstützung möchte ich mich von ganzem Herzen bereits
jetzt bedanken!“
Auf der Weihnachts-Wunschliste steht
eine Vielzahl an Dingen. Futterbälle, Heunetze und Futterspieße sorgen für eine
abwechslungsreiche Fütterung bei Alpakas, Zebras und den Vögeln. Exotische
Gewürze, wie Zimt oder Kurkuma, nutzen die Tierpfleger für die Beschäftigung
von Tiger, Löwen und Bären. Holzhäuser oder Weidentunnel sind für die
Meerschweinchen, Ratten, Kaninchen und Degus willkommene Spielstätte und
Schutz. Für praktische Arbeiten sind Akku-Bohrer, Astschere oder Stichsäge
gedacht: Damit gehen notwendige Reparaturen leichter von der Hand oder die
Geräte helfen bei der Einrichtung der Tiergehege zum Einsatz.
Wer nun neugierig geworden ist, schaut sich die Wunschliste online an und kann sogar gleich einen Wunsch reservieren. Unter www.zoo-heidelberg.de/wunschliste sind alle Geschenkideen aufgelistet. Das Zoo-Team hat die Wünsche sorgfältig ausgewählt, sodass sie den Anforderungen für die Arbeiten im Zoo optimal entsprechen. Jeder Wunsch auf der Liste ist mit dem entsprechenden Link zum Artikel hinterlegt und kann direkt online bestellt werden, die Lieferung erfolgt direkt an den Zoo. Der größte Wunsch des gesamten Teams ist sicherlich: Dass möglichst viele Wünsche in Erfüllung gehen.
Die Weihnachtszeit beginnt im Zoo Landau in
der Pfalz dieses Jahr früher!
Jahreskarten-Rabattaktion bereits ab 16. November – Zooschule bietet Erlebnisgutscheine für Kinder und Erwachsene an – Tolle Geschenkideen im Zoo-Shop
In
diesem Jahr ist alles etwas anders. Zwar wird der Zoo Landau die Pforten für
seine Gäste aufgrund der aktuell gültigen Corona-Verordnung des Landes bis
voraussichtlich 30. November nicht öffnen dürfen, doch Zoofreunde haben dennoch
die Gelegenheit, den Zoo in diesen schweren Zeiten zu unterstützen. Ab Montag,
16. November, öffnet der Zoo-Shop montags bis samstags von 10 bis 16 Uhr,
selbstverständlich unter Einhaltung der aktuell geltenden Hygiene-Vorschriften
für den Einzelhandel.
Im
Zoo-Shop finden die Gäste ein breites Sortiment an tierisch-tollen Artikeln. Kommen
Sie gerne zum Stöbern vorbei, um einem Zoofan mit einem Zoo-Geschenk-Paket eine
Freude zu machen! Teil eines solchen Pakets könnte z.B. ein Gutschein für eine
der zahlreichen Veranstaltungen der Zooschule sein, wie z.B. für Kindergeburtstage,
Zooschulunterricht, Ferienbetreuung und Erlebnisführungen für Erwachsene und
Familien.
„Zoobesuch
statt Krawatte“ wird es auch in diesem Jahr wieder heißen – und das bereits
ebenfalls schon ab 16. November. Bei der alljährlichen Weihnachts-Rabattaktion
bietet der Zoo Einzeljahreskarten für Erwachsene, Rentner Begünstigte, Kinder
und Hunde mit jeweils 5 Euro Rabatt an. Immer wieder ein schönes Geschenk für
Jung und Alt! Sollte der Zoo auch zu Beginn des neuen Jahrs Corona-bedingt
phasenweise nicht geöffnet sein, wird die Gültigkeit einer jetzt erworbenen
Jahreskarte selbstverständlich angepasst.
Wer den
Zoo unterstützen und einem Tierfan eine Freude machen möchte, der liegt
sicherlich mit der Übernahme einer Patenschaft für eines der über 800 Tiere des
Zoo Landau richtig. Dies ist bereits ab einem Jahresbeitrag von 20 Euro
möglich. Vom Doktorfisch bis zum Dromedar freuen sich die Zootiere über weitere
Paten, die eine schöne Urkunde und darüber hinaus einmal jährlich eine
Einladung zu einer exklusiven Zooführung mit Zoodirektor Dr. Heckel erhalten.
Die aktuelle Tierpatenliste und ein Antragsformular sind auf der Homepage des
Freundeskreises Zoo Landau e.V. (www.zoofreunde-landau.de) zu
finden. Entsprechende Formulare sind aber auch an der Zookasse erhältlich. Auskünfte
dazu erteilt die Zooverwaltung gerne unter Tel. 0 63 41/13 70 11 (wochentags
8-12 Uhr).
Das Zoo-Team freut sich auf Ihren Besuch im Zoo-Shop und wünscht schon jetzt eine schöne Adventszeit!
Zoo Landau 16.11.2020
„Wir
schützen die Natur und retten die Welt!“
44 Kinder lernen in den Herbstferien nachhaltiges Handelnin der Zooschule – Selbstgestaltete „Weltretter-Boxen“ sollen das Wissen auch in die Familien bringen!
Wie kann man beim Einkaufen Recycling-Papier erkennen? Wie können wir im Haushalt Plastikverpackungen vermeiden? Was können alle tun, um im Garten, auf dem Balkon und auf der Terrasse Tiervielfalt zu unterstützen?
Eine Woche lang haben die Kinder in den Herbstferien in der Zooschule Landau zu diesen und anderen Themen der Nachhaltigkeit geforscht und gearbeitet. Sie beobachteten Zootiere wie Tiger, Pinguin und Gepard und befassten sich auch mit heimischen Tieren, die auf dem Zoogelände zu Hause sind, wie Eichhörnchen und verschiedenen Insekten- und Vogelarten. Immer ging es dabei auch um den Schutz der natürlichen Lebensräume der Tiere. Jedes Kind gestaltete während der Woche eine eigene „Weltretter-Box“ und füllte sie täglich mit selbstgebastelten Dingen aus Abfallmaterialien, mit kleinen Broschüren zum Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen, mit selbst gestalteten Lernspielen, mit bedeutsamen Umweltsiegeln wie dem „Blauen Engel“ und mit Tipps für das nachhaltige Einkaufen. Das Team der Zooschule wünscht sich, dass die Boxen mit den Inhalten in den Familien gemeinsam betrachtet werden und somit Kinder, Eltern, Großeltern und Geschwister über die Möglichkeiten, die Natur zu schützen, ins Gespräch kommen. Die Veranstaltungen der Zooschule werden derzeit in kleinen Gruppen und unter strengen Hygieneregeln durchgeführt.
Anpassung der Hygiene- und
Verhaltensregeln für Besuche im Zoo Heidelberg
Maskenpflicht auf einzelne Außenbereiche ausgeweitet
Der Zoo Heidelberg passt die Hygiene- und Verhaltensregeln, die während der Corona-Pandemie für den Zoobesuch gelten, aufgrund der aktuellen Entwicklungen an. Die bisher geltende Maskenpflicht für Wartebereiche und geschlossene Räume wird auf einzelne Außenbereiche ausgeweitet. Alle Hygiene-und Verhaltensregeln zum Zoobesuch sind im Internet unter www.zoo-heidelberg.de/coronainfo zusammengestellt.
„Wir
nehmen die aktuelle Entwicklung ernst und haben unser Hygienekonzept angepasst.
Wenn sich alle an die Regeln halten, ist der Zoobesuch weiterhin sicher. Damit
die Besucher und die Mitarbeiter den Zoo unbeschwert nutzen können, bitten wir
alle Besucher eindringlich, sich an die Regeln zu halten“, appelliert
Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann. „Wir betreiben einen großen Aufwand, damit der
Zoo in diesen besonderen Zeiten geöffnet bleiben kann – unterstützen Sie uns
durch Ihr Verhalten!“
Die Maskenpflicht, welche bisher für geschlossene Räume und Wartebereiche galt, ist seit Samstag 24.10.2020, auf einzelne Außenbereiche mit möglichen Engstellen ausgeweitet. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist dann für alle Besucher ab sechs Jahren rund um das Große Affenhaus, im Bereich des Elefantenhauses, auf den Wegen zwischen Robben- und Löwenanlage sowie im Spielplatzbereich Pflicht. Hinweisschilder kennzeichnen die Flächen für Besucher. „In den genannten Bereichen gibt es besonders interessante Beobachtungsstellen, an denen viele Menschen stehen bleiben, wenn beispielsweise der Löwe auf seinen Ausguck klettert oder die Otter ihren Fisch fressen. Daher haben wir zum Schutz unserer Gäste und Mitarbeiter die Maskenpflicht auf diese Bereiche ausgeweitet“, erklärt Dr. Wünnemann. „Die Maske ersetzt nicht die Abstandsregeln. Wir empfehlen generell, überall, wo Abstände nicht optimal eingehalten werden können, eine Alltagsmaske zu tragen.“
In
den Außenbereichen mit Maskenpflicht ist Essen und Trinken an einem festen
Platz, zum Beispiel an den Picknickbänken oder anderen Sitzgelegenheiten, möglich.
Zum Rauchen bleibt in den vielen Bereichen des Zoos, in denen keine
Maskenpflicht herrscht, ausreichend Platz. Im Gehen und Stehen ist der
Mund-Nasen-Schutz aufzusetzen. Ausgenommen davon sind Personen, die aus
gesundheitlichen Gründen, keine Maske tragen können. Ein Nachweis ist beim
Zoobesuch auf Verlangen vorzuzeigen.
Die
allgemeinen Kontakt- und Abstandsregeln sind weiterhin gültig, die Hust- und
Niesetikette ist einzuhalten. Wer den Zoo Heidelberg spontan besuchen möchte,
kann den Ticketkauf vor Ort nutzen. Um Wartezeiten zu vermeiden, empfiehlt sich
der Kauf von Online-Tickets vorab. Das Heidelberger Zoo-Leuchten findet wie
geplant statt, ebenso die Angebote der Bildungsabteilung (z.B. Workshops,
Ausstellung oder Ferienprogramme).
Wer einen Zoo-Besuch plant, findet alle wichtigen Infos zu den aktuellen Hygiene- und Verhaltensregeln unter www.zoo-heidelberg.de/coronainfo.
Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Petra Stein/Zoo Heidelberg 25.10.2020
Starke Freunde für die Heidelberger Gorillas
Tiergartenfreunde spenden 30.000 Euro an den Zoo Heidelberg
Mit
dem Verein der Tiergartenfreunde Heidelberg e. V. hat der Zoo Heidelberg seit
vielen Jahren einen starken Partner an seiner Seite, der geplante Projekte
tatkräftig mit Spenden unterstützt. Bei ihrem letzten Besuch am 20. Oktober
2020 hatten die Tiergartenfreunde wieder ein großzügiges Geschenk im Gepäck:
Eine Spende über 30.000 Euro für die neue Außenanlage der Gorillas.
Zahlreiche Projekte im Zoo Heidelberg, darunter der Neubau des Elefantenhauses oder die Erweiterung der Löwen-Außenanlage konnten dank der Unterstützung der Tiergartenfreunde in den vergangenen Jahren erfolgreich umgesetzt werden. Dr. Jan Gradel, Vorsitzender der Tiergartenfreunde Heidelberg berichtet über die Arbeit des Fördervereins „Der Zoo Heidelberg ist ein Leuchtturm unserer Stadt und vor allem eine Begegnungsstätte von Jung und Alt, ein Ort des Sehens und Staunens. Die neue Gorilla-Anlage wird sicherlich eines der Glanzlichter des Zoos werden. Umso glücklicher sind wir, in der schweren Zeit der Pandemie, einen Beitrag für unserer Herzensprojekt Zoo leisten zu können“.
Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann ergänzt:
„Wir sind sehr froh, die Tiergartenfreunde in diesen Zeiten an unserer Seite zu
haben. Ihr Engagement motiviert und stärkt uns. Jede Spende bringt uns ein
Stückchen näher an unser Ziel: Die vielen sehr guten Ideen unseres Teams, wie
wir für Bobo und seine Mädels ein neues Zuhause schaffen können, umzusetzen.“ Im Zoo Heidelberg leben drei westliche
Flachlandgorillas: Silberrücken Bobo uns seine beiden Weibchen N’Gambe und
Shaila. Die Heidelberger Gorilla-Gruppe soll ein modernes und abwechslungsreich
gestaltetes neues Zuhause erhalten. Auf der neuen Freieinlage, die zwölf Mal
größer sein wird, als die bisherige Außenanlage, sollen Klettermöglichkeiten
und Ruheplätze entstehen, die den vom Aussterben bedrohten Menschenaffen sowohl
Beschäftigung als auch Rückzug bieten. Besonders spannend für Tiere und
Besucher wird die Vergesellschaftung der Gorillas mit Pinselohrschweinen und
einer weiteren Affenart sein. Zum Konzept gehört eine von den Bildungsexperten
des Zoos konzipierte Ausstellung, die die Zoobesucher über faszinierende
Details der Biologie der Gorillas und über die Bedrohungen der Gorillas in den
Regenwäldern informiert. Die Unsicherheiten
der Corona-Krise hat die Planungen für einige Zeit ausgesetzt, die nun
fortgesetzt werden.
Tiergartenfreunde
Heidelberg e.V.:
Die Tiergartenfreunde Heidelberg e.V. sind der gemeinnützige Förderverein des Zoo Heidelberg. Mit Hilfe der Mitgliedsbeiträge und vielen Spenden unterstützt der Verein seit seiner Gründung im Jahr 1933 zentrale Projekte des Zoos. Im Verein finden Menschen zueinander, denen die Entwicklung des Heidelberger Zoos am Herzen liegt. Den Vereinsmitgliedern stehen unterschiedliche Mitgliedskategorien zur Verfügung, die von der reinen Fördermitgliedschaft bis zu einem inkludiertem Zugangsrecht in den Zoo gehen. Mit der kostenlosen Zusendung der Mitgliederzeitung „ZOO aktuell“ erhalten die Mitglieder regelmäßig aktuelle Informationen über unterschiedliche Zoo-Themen. Neben Aktionen im Zoo werden spezielle Führungen, Vorträge und gegen Kostenbeteiligung organisierte Tagesausflüge in andere Zoologische Gärten angeboten.
Erdmännchen im Zoo Heidelberg haben zum vierten Mal Nachwuchs
Aus eins und eins mach viele! Bereits zum vierten Mal in diesem Jahr hat das Erdmännchen-Paar im Zoo Heidelberg für Nachwuchs gesorgt: Fünf Erdmännchen kamen im Oktober zur Welt. Dem jüngsten Nachwuchs geht es gut. die Mutter kümmert sich, wie auch bei den vorherigen Würfen, sorgfältig um die Kleinen. Inzwischen lebt eine richtige „Großfamilie“ aus Eltern und Geschwistern unterschiedlichen Alters auf der Anlage im Zoo Heidelberg.
In der Regel werfen Erdmännchen zweimal pro Jahr, manchmal folgt noch ein dritter Wurf mit Jungtieren. „Dass wir dieses Jahr insgesamt vier Würfe haben, ist sehr ungewöhnlich – aber wir freuen uns natürlich sehr darüber und hoffen, dass es auch den jüngsten fünf Erdmännchen weiterhin so gut geht!“, berichtet Sandra Reichler, Kuratorin für Säugetiere. Die Kleinen halten sich noch viel in ihrer unterirdischen Wurfhöhle auf, werden sich in den nächsten Wochen aber immer regelmäßiger auf der Anlage zeigen und das turbulente Leben in der Kolonie kennenlernen. Ein paar der Jungtiere aus den ersten Würfen haben in einem anderen Zoo ein neues Zuhause gefunden – durch die fünf „Neuen“ bleibt es quirlig in der Großfamilie. Die Geschwister lernen voneinander: Durch gemeinsames Spielen und Rangeln verbessern vor allem die Jüngeren ihre Fähigkeiten im Klettern, Rennen und Verstecken und gucken sich von den Älteren ab, wie man geschickt ein Stückchen Fleisch, knackiges Gemüse oder Insekten frisst.
Zoo-Besucher können die Großfamilie rund um die Anlage aus unterschiedlichen Perspektiven beobachten und gut am Leben der kleinen Raubtiere teilhaben. Besonders interessant wird es beim Versuch, die Gruppenmitglieder zu zählen – für große und kleine Zoobesucher ist das eine spannende Herausforderung! Wer sich selbst testen möchte: Die Kolonie besteht derzeit aus 40 Beinen, 20 dunklen Knopf-Augen und zehn Köpfen…
Hintergrund: Erdmännchen zählen zu den Mangusten. Sie erreichen eine Kopfrumpflänge von bis zu 30 cm und wiegen etwa 600 g bis 900 g. Erdmännchen kommen in der Natur in trockenen Regionen im südlichen Afrika vor. Sie leben in Gruppen von vier bis zwanzig Tieren mit ausgeprägtem Sozialverhalten und ernähren sich vorwiegend von Insekten und kleinen Wirbeltieren.
Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg 25.10.2020
Neues Zuhause für die „Tierischen Juwelen der Philippinen“ im Zoo Landau in der Pfalz wird eingeweiht
Am 9. Oktober war es soweit: Im Zoo Landau in der Pfalz wurde die neue Anlage für in der Wildbahn besonders bedrohte philippinische Tierarten eingeweiht. Auf der 1.400 m² großen Fläche u.a. des ehemaligen Streichelzoogeländes ist eine moderne, attraktive Anlage samt Stall für Prinz-Alfred-Hirsche und Visayas-Mähnenschweine entstanden. Außengehege können die beiden Arten zukünftig zeitweise auch in Gemeinschaftshaltung nutzen. Ein angrenzendes historisches Natursteingebäude wurde ebenfalls hergerichtet und mit zwei Außenvolieren versehen. Hier werden in naher Zukunft, als eindrucksvolle Vertreter gefährdeter philippinischer Nagetiere, Nördliche Riesen-Borkenkletterer und Palawan-Stachelschweine Einzug halten. Bauherr der neuen Anlage war der Freundeskreis Zoo Landau e.V.
Das mit rund 450.000 Euro zu Buche schlagende Projekt ist eine der großen Maßnahmen in der Vereinsgeschichte. In Anwesenheit von rund 80 erschienenen geladenen Gästen und Vertreterinnen und Vertretern der Presse übergab der Vorsitzende des Fördervereins, Sanitätsrat Dr. Helmuth Back, im Rahmen eines in Corona-Zeiten „mit Abstand schönsten“ Festakts die Anlage an Oberbürgermeister Thomas Hirsch und Zoodirektor Dr. Jens-Ove Heckel. Back dankte in seiner Ansprache vor allem den zahlreichen Förderern. Beim Bau der Anlage war der Freundeskreis einen neuen Weg gegangen und hatte symbolisch Teile des Baugrundstücks an Unterstützerinnen und Unterstützer verkauft. „Das vielfach großartige bürgerschaftliche Engagement ist u.a. auf einer eigenen Fördertafel am neuen Gehege sichtbar,“ freut sich Back vertretend für den Gesamtvorstand des emsigen Vereins.
OB Hirsch dankte für die Stadt Landau und auch im Namen des für den Zoo zuständigen Dezernenten Alexander Grassmann für das seit über drei Jahrzehnten andauernde herausragende Engagement des Zoo-Freundeskreises. „Wie schon so oft wird auch beim Bau dieses neuen attraktiven Anziehungspunkts für die Zoobesucherinnen und Zoobesucher deutlich, dass der Freundeskreis als maßgeblicher Unterstützer aller großer Investitionen im Zoo nicht wegzudenken ist,“ bemerkt der Stadtchef. Dass seinen „tierischen Namensvettern“ nun noch optimalerer Lebensraum im Zoo verschafft wurde, fände natürlich sein besonderes Wohlwollen, scherzte Hirsch mit einem Augenzwinkern.
Im Vorfeld der offiziellen Übergabe hatten die Gäste die Möglichkeit, die neue Anlage ganz exklusiv aus der Perspektive der tierischen Bewohner kennen zu lernen. Zoodirektor Heckel und Zookuratorin Schubert führten in kleinen Gruppen durch die Ställe und Außenanlagen und erläuterten das Konzept, das gemeinsam mit Zoo-Architekt Peter Buchert aus Landau entworfen wurde.
Zwei weibliche Prinz-Alfred-Hirsche aus dem aktuellen Bestand des Zoos und eine Zuchtgruppe Visayas-Mähnenschweine mit diesjährigem Nachwuchs werden in der kommenden Woche innerhalb des Zoos ins neue Domizil umziehen. Ein männlicher Prinz-Alfred-Hirsch aus dem Opelzoo Kronberg wird im Rahmen des Europäischen Ex-situ-Programms (EEP), das vom Zoo Landau koordiniert wird, die Hirschgruppe zeitnah vervollständigen. Nach endgültiger Fertigstellung der Kleintieranlagen werden auch die Nager einziehen. „Diese neue Anlage für die «Tierischen Juwelen der Philippinen» schlägt eine wichtige Brücke zu den erfolgreichen Artenschutzprojekten, die der Zoo Landau, der Zoo-Freundeskreis und teils auch die Stadtholding Landau in der Pfalz GmbH auf den Philippinen seit vielen Jahren aktiv unterstützen,“ freut sich Zoodirektor Heckel sichtlich stolz.
Sehen sie hier das Bilderalbum zur neuen Philippinenanlage:
Text: Zoo Landau in der Pfalz Foto: Speyer 24/7 News, jow 12.10.2020
Sparkasse Heidelberg unterstützt Artenschutz und Artenvielfalt – Spende an den Zoo Heidelberg
Zoo-Team freut sich über mobile Waage, GPS-Sender & Wildkameras
Seit Jahrzehnten ist die Sparkasse Heidelberg ein wichtiger Partner für den Zoo Heidelberg und engagiert sich für dessen Arbeit regelmäßig mit einer großzügigen Spende. Diesmal gab es für die Tierpfleger in den unterschiedlichen Revieren gleich mehrere Anlässe zur Freude. Das Kreditinstitut unterstützte den Zoo mit einer mobilen Waage für Binturong, Känguru und Co. und förderte zudem die Haltung der Feuerhornvögel. Zusätzlich konnte durch die Spende die technische Ausstattung im Bereich der Tierpflege um mehrere GPS-Sender und Wildkameras erweitert werden.
„Mit der Sparkasse Heidelberg haben wir einen treuen Partner an unserer Seite. Wir freuen uns sehr über die regelmäßige Unterstützung! So können wir wichtige Anschaffungen tätigen, die ohne diese Hilfe nicht – oder erst viel später – möglich gewesen wären!“, freut sich Frank-Dieter Heck, Kaufmännischer Geschäftsführer des Zoo Heidelberg.
Und Stefanie Back kann seitens der Sparkasse nur unterstreichen: „Wir unterstützen den Zoo Heidelberg sehr gerne, nicht nur, weil uns Artenschutz und -vielfalt generell wichtig ist. Auch weil der Zoo einen wichtigen Bildungsauftrag wahrnimmt, indem er seinen Besucherinnen und Besuchern das Leben und Verhalten der Tiere artgerecht nahebringt. Er sensibilisiert damit ganz allgemein auch den Blick auf die Bedeutung des reichhaltigen Lebens für unseren gesamten Planeten.“ Der Zoo Heidelberg versucht, notwendige Ausgaben für den laufenden Betrieb mit Hilfe von Eintrittsgeldern, sonstige Erlösen und durch einen laufenden Zuschuss der Stadt Heidelberg zu decken. Großzügige Spenden, wie diese durch die Sparkasse Heidelberg oder durch viele weitere Einzelpersonen und Unternehmen, haben für den Zoo Heidelberg eine hohe Bedeutung. Sie helfen dabei, zusätzliche Projekte zu finanzieren, damit der Zoo weiterhin für die Tiere artgerecht und abwechslungsreich gestaltet werden kann.
Veranstaltungshinweis
14. und 15. November 2020, 10-15 Uhr Zooschule Landau
„Terrarientiere richtig halten und pflegen“ – Zooschule Landau und DGHTbieten Workshop für Kinder an
Landau – Viele Kinder wünschen sich ein Terrarientier. Doch vor der Anschaffung eines Tieres ist manches zu bedenken, und die artgerechte Pflege erfordert spezielle Kenntnisse. Deshalb bietet die Zooschule Landau in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) einen zweitägigen Workshop zur Haltung von Terrarientieren für Kinder im Alter von 9 bis 12 Jahren an.
Während des Workshops werden
die Kinder erfahren, dass lebende Tiere Bedürfnisse haben und keine Spielzeuge
sind. Sie werden verschiedene Tiere kennenlernen, die sich zur Haltung in
Terrarien eignen. Am Beispiel einer Bartagame werden sie zudem exemplarisch
lernen, wie ein Terrarium eingerichtet wird, um die Ansprüche der Tierart zu
erfüllen und wie die Echsen darin gepflegt werden sollten. Die Lernsequenzen im
Workshop werden spielerisch und handlungsorientiert gestaltet. Auch der Kontakt
zu lebenden Tieren ist vorgesehen. Am Ende des zweitägigen Workshops erhalten
alle Kinder die Möglichkeit, in einem kurzen Test ihr erworbenes Wissen unter
Beweis zu stellen und ein „Kinder-Zertifikat“ zu erwerben.
Der zweitägige Workshop findet am 14. und 15. November 2020 in der Zeit von 10 bis 15 Uhr in der Zooschule Landau statt. Die Teilnahmegebühr für den Workshop beträgt einmalig 15,00 Euro pro Kind, zuzüglich ist der Zoo-Eintritt von 3,50 Euro pro Tag zu entrichten. Ein Mund-Nasen-Schutz ist mitzubringen. Die Kinder sollten mit ausreichend Verpflegung für die Pausen ausgestattet werden.
Um die Veranstaltung angemessen planen zu können, bitten wir um eine telefonische Voranmeldung in der Zooverwaltung (Telefonnummer: 06341/13-7011 von 8:00 Uhr bis 12:00 Uhr) oder unter zoo@landau.de. Die Teilnehmerzahl für den Workshop ist begrenzt!
Schnupper-Workshops für Kinder im Zoo Heidelberg – es gibt noch freie Plätze!
Heidelberg – Aufgrund der großen Nachfrage bietet der Zoo Heidelberg in den Herbstferien insgesamt fünf weitere Workshops an. Jeder der Schnupper-Workshops hat ein festes Thema: Bei einer Safari durch den Zoo treffen die Teilnehmer auf die Tierwelt Afrikas, bei einem anderen Workshop dreht sich alles um die Tiere, die im Regenwald leben, wie Sumatra-Tiger oder Faultiere.
Tickets für die Workshops gibt es im Vorverkauf an
der Zookasse. Die Kosten pro Teilnehmer betragen € 20,- inkl. Eintritt. Weitere
Infos gibt es im Internet unter www.zooschule-heidelberg.de/workshops.
Montag, 26.10.2020: Auf Safari im Zoo, 13.30 – 16.30 Uhr
Einige „typische“ Zootiere wie Zebras, Antilopen und Schimpansen stammen aus Afrika. Während des Workshops treffen die Teilnehmer jedoch auch auf weniger bekannte Arten und erfahren viel Wissenswertes über deren Lebensräume. Warum hat das Zebra Streifen und der Kudu so lange Beine? Nicht nur diese Rätsel werden bei dieser spannenden Safari durch den Zoo Heidelberg gelöst…
Faultiere, Sumatra-Tiger und Balistar – was haben diese Tierarten gemeinsam? Sie kommen im Regenwald vor! Zusammen mit den Zoorangern begeben sich die Workshop-Kinder auf eine spannende Reise in die Welt der Tropen und entdecken, welche Besonderheiten die Tiere haben müssen, um im Regenwald überleben zu können.
Mittwoch, 28.10.2020: Tiere im und am Wasser, 13.30 – 16.30 Uhr
Das Leben im und am Wasser stellt besondere Anforderungen an Robben, Flamingos, Otter & Co. Spielerisch finden die Teilnehmer heraus, welche Besonderheiten die unterschiedlichen Tiere haben, um im und am Wasser gut zurecht zu kommen.
Donnerstag, 29.10.2020: Tiere in Gefahr, 13.30 – 16.30 Uhr
Beim Schnupper-Workshop „Tiere in Gefahr“
steht das Thema Artenschutz im Mittelpunkt. Die Teilnehmer schlüpfen hierbei in
die Rolle von Tierschützern und gehen der Frage auf den Grund, warum
Artenschutz wichtig ist. Gemeinsam mit den Zoo-Rangern werden auf eine
spielerische Art und Weise Möglichkeiten gefunden, um selbst einen Beitrag zum
Artenschutz zu leisten.
Freitag, 30.10.2020: Raubtiere, 13.30 – 16.30 Uhr
Gemeinsam mit den Zoo-Rangern finden die Teilnehmer heraus, welche Merkmale ein Raubtier ausmachen. Sind Haie, Erdmännchen und Riesenseeadler auch Raubtiere? Nach einem Besuch bei den Heidelberger Raubtieren erfahren die Teilnehmer, warum viele Raubtiere in der Natur bedroht sind und was jeder Einzelne dagegen unternehmen kann.
Wer bei diesem Workshop-Angebot noch nicht das richtige entdeckt hat, für den gibt es hier noch einen besonderen Tipp: Im Oktober und November laden immer donnerstags bis sonntags beim Heidelberger Zoo-Leuchten leuchtende Tierfiguren die ganze Familie zu einem abendlichen Spaziergang ein. Wer möchte, kann sogar an einem geführten Rundgang oder an einem Vortrag teilnehmen. Eine besondere Aktion gibt es jeden Freitag: Kinder mit einer leuchtenden Laterne erhalten freien Eintritt zum Heidelberger Zoo-Leuchten. Weitere Informationen gibt es unter www.zoo-heidelberg.de/zoo-leuchten.
Umbesetzung in lebhafter Tiergemeinschaft im Amazonienhaus
Mit neuem Weißkopfsaki kehrt Frieden in Südamerika-WG ein
Stuttgart – In einer der lebhaftesten Tiergemeinschaften der Wilhelma in Stuttgart ist Harmonie eingekehrt. Nach einer Umbesetzung leben im Amazonienhaus des Zoologisch-Botanischen Gartens in der „Südamerika-WG“ die verschiedensten Arten neuerdings friedlich zusammen: Weißkopfsakis, Faultiere, Goldkopflöwenäffchen und Waldschildkröten. Zumindest so friedlich, wie es in der Tierwelt zugehen kann: Wenn es um die sonnigsten Plätze und die leckersten Bissen geht, wird durchaus schon einmal geschimpft und gedroht, aber nicht gebissen. Neuer Chef in dem Gemeinschaftsgehege ist der Weißkopfsaki Milow. Er kam im Juli aus dem Zoo von Drayton Manor Park in der Nähe der englischen Metropole Birmingham. Inzwischen hat er sich gut eingewöhnt und füllt seine Rolle sanftmütiger aus als sein Vorgänger Diego, den die Wilhelma derweil an den Karlsruher Zoo abgegeben hat.
Zuvor war es immer wieder einmal rauer zugegangen. Diego hatte sich mit den Goldkopflöwenaffen angelegt. Außerdem durfte er nicht länger bei seinen inzwischen erwachsenen Töchtern Riane und Paulina bleiben, um Inzucht zu vermeiden. Und deren Mutter Icana hatte einen zunehmend schweren Stand bei den beiden. In dem für Sakis stolzen Alter von fast 30 Jahren darf sie nun ihr Altenteil in einem eigenen Gehege in Ruhe hinter den Kulissen verbringen. Als Seniorin springt sie nur noch ungerne und ist nicht mehr behände genug unterwegs, um sich den Kabbeleien mit ihrem sieben und acht Jahre alten Nachwuchs zu entziehen.
Gesucht wurde deswegen mit Hilfe des Koordinators des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) der Zoos ein Saki-Mann, der genetisch zu Riane und Paulina passt und zudem bereits Erfahrung im Umgang mit Goldkopflöwenaffen haben sollte. Deshalb fiel die Wahl auf Milow. Übergriffig wird der Elfjährige nur, wenn er den Faultieren die Kartoffeln als Lieblingsspeise stibitzt. Aber die lassen das meist geduldig über sich ergehen. Dabei bekommen die Affen fünf Mahlzeiten am Tag: vor allem Gemüse, wie Karotten, Fenchel oder Sellerie, und nur etwas Obst, um die Zähne vor dem Fruchtzucker zu schonen. Papaya und Trauben nehmen sie gerne und lieben dazu ein paar Walnüsse. Eiweiß für die ausgewogene Ernährung erhalten sie über Grillen und Heuschrecken. In der Natur leben die Weißkopfsakis in den Regen- und Gebirgswäldern im Nordosten Südamerikas, zum Beispiel in Venezuela, Guayana und Teilen Brasiliens. Dort bewohnen sie die Kronen der Bäume, zwischen denen sie mit mächtigen Sprüngen wechseln. Mit einem Satz können die Sakis an die zehn Meter überbrücken.
Einen knappen halben Meter messen die Sakis, der buschige Schwanz ist noch einmal so lang. Ihr Gewicht beträgt anderthalb bis zwei Kilo. Die Männchen sind leicht zu erkennen: Nur sie tragen zu ihrem vorwiegend schwarzen Fell das typisch markante weiße Gesicht. Weibchen haben dagegen ein schwarzgraues Haarkleid mit bräunlichem Bauch und nur zwei weißen Linien am Kopf von den Augen bis zum Mund.
Wilhelma – Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart 07.10.2020
Veranstaltungshinweis
Sonntag, 4. Oktober 2020, 11 Uhr
„Wie funktioniert eigentlich ein Zoo?“ – Öffentliche Zooführung im Zoo Landau in der Pfalz mit Zooinspektor Gregor Müller
„Wie
funktioniert eigentlich ein Zoo?“ heißt es am Sonntag, den 4. Oktober 2020, an
dem unsere Zoogäste herzlich eingeladen sind, mit Zooinspektor Gregor Müller im
Rahmen der nächsten öffentlichen Sonntagsführung auf einen Rundgang durch den
Zoo zu gehen.
Auf
was muss bei der Einrichtung und bei der Sicherheit eines Tiergeheges besonders
geachtet werden und wo verbringen die Zootiere eigentlich die Nacht? Wer frisst
was und wie viel? Und woher bezieht der Zoo Landau das Futter für die über 100
meist exotischen Tierarten des Zoos? Rund 830 Tiere wollen im Zoo jeden Tag
satt werden, da kommen große Mengen an Futter und vor allem auch verschiedene
Vorlieben, Besonderheiten und damit Futterpläne zusammen, auf die in der
Futterküche und beim Einkauf Rücksicht genommen werden muss. Wie ist der Zoo
strukturiert und wie läuft die Logistik, in die die Zoobesucherinnen und
Zoobesucher normalerweise keinen Einblick haben? Diese und weitere Fragen werden
im Laufe der Führung geklärt. Und natürlich haben die Gäste auch die
Möglichkeit, Fragen an den Experten zu stellen. Eingeplant ist an diesem Tag
auch ein Blick hinter die Kulissen, z.B. in die Futterküche und den
Wirtschaftsbereich des Zoos.
Aufgrund der aktuellen Situation ist eine
Voranmeldung für diese Führung erforderlich. Die Anzahl der Personen, die an
der Führung teilnehmen können, ist begrenzt, um die Abstandsregeln einhalten zu
können. Gäste der Führung sind verpflichtet, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.
Anmeldungen nehmen wir ab sofort unter Tel.
06341-137002 / -137011 oder per Mail (bitte mit vollständigem Namen, Adresse
und Telefonnummer) an zoo@landau.de gerne
entgegen.
Die
Führung ist kostenlos, es ist lediglich der reguläre Zooeintritt zu bezahlen.
Treffpunkt ist um 11 Uhr im Eingangsbereich des Zoos.
Der Zoo behält sich vor, die Veranstaltung ggfs. witterungsbedingt abzusagen oder zeitlich abzukürzen.