Abfallvermeidungswoche 2021: Projekt-Anmeldung bis 3. November möglich
Vom 20. bis 28. November 2021 findet die diesjährige Europäische Woche zur Abfallvermeidung statt. Die Stadt Speyer ist mit dem Umweltamt und den Entsorgungsbetrieben auch in diesem Jahr wieder mit lokalen Kooperationspartnern dabei. Anmeldungen von Abfallvermeidungsprojekten sind noch bis Mittwoch, 3. November 2021 möglich.
„Wir gemeinsam für weniger Abfall!“– Das diesjährige Motto der Abfallvermeidungswoche stellt Gemeinschaftsprojekte in den Vordergrund, die sich für Nachhaltigkeit und Abfallvermeidung einsetzen. Jede*r kann etwas beitragen: Vereine und AGs, Familien, der Freundeskreise, Arbeitskolleg*innen oder sogar die Nachbarschaft.
Verteilt über die Woche werden im Rahmen der EWAV verschiedene Aktionen und Projekte angeboten, die sich für Abfallvermeidung und Ressourcenschutz einsetzen, indem beispielsweise Dinge repariert und weiter- oder wiederverwendet werden.
In Speyer mit dabei sind unter anderem das Repair Café, die Stadtbibliothek Speyer und die Schulmanufaktur der Burgfeldschule.
Gruppen, die ein eigenes Projekt zur Abfallvermeidungswoche anmelden möchten, können sich selbst auf der Homepage www.wochederabfallvermeidung.de eintragen oder bis zum 3. November eine E-Mail mit Kontaktdaten (Name, E-Mail, Adresse) und kurzer Projektbeschreibung (zwei bis drei Sätze, Datum und Ort) an abfall.vermeiden@stadt-speyer.de einsenden.
Als größte europäische Kommunikationskampagne für Abfallvermeidung und Wiederverwendung bündelt die EWAV zahlreiche Aktionen für eine ressourcenschonendere Zukunft und zeigt Alternativen zur Wegwerfgesellschaft auf. Allein in Deutschland wurden anlässlich der EWAV 2020 über 1.000 Aktionen von engagierten Abfallvermeider*innen durchgeführt.
„Engagiert unterwegs zum Gemeinwohl“: Aktion zum Stopp der Vermüllung öffentlicher Räume
Unter dem Motto „Engagiert unterwegs zum Gemeinwohl“ will die Stadt gemeinsam mit engagierten Bürger*innen gegen wilden Müll vorgehen.
Die Stadtverwaltung ruft dazu auf, sich aktiv für die Abfallbeseitigung und gegen die illegale Ablagerung von Müll in öffentlichen Räumen einzusetzen.
„Seit Jahrzehnten leiden Stadt und Umwelt unter der massiven Entstehung von Müll in öffentlichen Räumen. Leider müssen wir in letzter Zeit feststellen, dass sich das Problem immer weiter zuspitzt. Ob in Naherholungsgebieten wie im Binsfeld, in der Innenstadt oder am Rheinufer – etliche Menschen entsorgen ihren Abfall nicht ordnungsgemäß, sondern lassen ihn achtlos dort liegen, wo es ihnen gerade in den Sinn kommt. Das hat drastische Folgen für das Ökosystem, aber auch das Erscheinungsbild unserer Stadt leidet darunter – ganz abgesehen von der zusätzlichen Belastung der städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie den Kosten, die die bei der Beseitigung des Abfalls entstehen“, zeigt sich Oberbürgermeisterin Stefanie besorgt angesichts der aktuellen Entwicklung.
„Viele Menschen sind sich nicht bewusst, welche Folgen es hat, wenn sie ihren Müll achtlos in die Natur werfen. Dass Plastikringe, wie sie an Kunststoffflaschen befestigt sind, zu schweren Verletzungen führen oder gar zur Todesfalle für Tiere werden können, ist leider einigen nicht klar“, bedauert Beigeordnete und Umweltdezernentin Münch-Weinmann.
Aus diesem Grund hat die Stadtverwaltung die Aktion zur Müllvermeidung ins Leben gerufen. Wer sich ehrenamtlich aktiv einbringen möchte, kann unter Beachtung der jeweils geltenden Corona-Bekämpfungsverordnung allein, zu zweit oder in einer kleinen Gruppe bestimmte Plätze, Orte, Quartiere im eigenen Wohnumfeld etc. von Abfall befreien. Abfalltüten können beim städtischen Umweltamt kostenfrei abgeholt werden. Außerdem ist nach Rücksprache die Abholung des eingesammelten „wilden Mülls“ durch städtische Mitarbeiter*innen möglich.
„Der beste Abfall ist daher natürlich der, der gar nicht erst entsteht. In Anbetracht der aktuellen Situation wollen wir aber auch an die Bürgerinnen und Bürger appellieren, dass vorhandener Abfall von ihnen selbst ordnungsgemäß entsorgt wird. Zum anderen ist es unser Ziel, liegen gebliebenen, sogenannten ‚wilden Müll‘ so schnell wie möglich einzusammeln und zu entsorgen“, ruft Irmgard Münch-Weinmann dazu auf, sich gemeinsam der Müllentsorgung anzunehmen.
Digitaltag am 18. Juni 2021
Auch der Schadensmelder ermöglicht es, die Stadtverwaltung schnell und einfach über Schäden oder in diesem Fall illegalen Müll in Kenntnis zu setzen. Schadensmeldungen ggf. mit Bildern können entweder direkt vom PC oder vom mobilen Endgerät aus über den Browser oder auch über die „Mein Speyer-App“ der Stadtwerke Speyer an die Verwaltung geschickt werden.
„Der Schadensmelder ist eine niedrigschwellige Möglichkeit, direkten Kontakt zu den zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufzunehmen, die sich dann umgehend mit dem jeweiligen Hinweis befassen können“, so Beigeordnete und Digitalisierungsbeauftragte Sandra Selg. Sie motiviert die Bürger*innen, insbesondere den digitalen Aktionstag am 18. Juni 2021 zum Anlass für eine sogenannten „Littering Tour“ zu nehmen und so zur Sauberkeit des Stadtbildes beizutragen.
„Die Digitalisierung prägt unseren Alltag entscheidend. Es geht beim Digitaltag auch darum, Vorbehalte gegenüber der Technik abzubauen und zugleich Chancen und Herausforderungen, die diese mit sich bringt, zu erkennen und zu fördern. Der Digitaltreff F@irnet der Stadt Speyer beispielsweise bietet auch für ältere Personen eine Anlaufstelle für einen unbefangeneren Zugang zu den neuen Medien. So sollen alle an den Vorteilen digitaler Möglichkeiten teilhaben und Aktionen wie sich gemeinsam für eine saubere Stadt einzusetzen, unkompliziert und effektiv umsetzen können.“
Zoo Landau und Sphenisco e.V. rufen zum Weltpinguintag zum Schutz für die Humboldt-Pinguine auf
Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus –
momentan sind im Zoo Landau neun Paare der Humboldt-Pinguine fleißig mit dem
Brüten beschäftigt. Beide Partner halten ca. 38 bis 41 Tage lang gemeinsam oder
abwechselnd die beiden Eier warm, und das Zooteam durfte sich am Wochenende
bereits über das erste Küken freuen. Alle Paare haben schon im letzten Jahr
gemeinsam gebrütet, manche sind schon seit vielen Jahren erfahrene Eltern, sodass
man davon ausgehen kann, dass im Zoo Landau auch in diesem Jahr wieder eine
erfolgreiche Pinguin-Brutsaison bevorsteht.
Im Zoo finden die Pinguine ja auch die besten
Bedingungen vor – ausreichend Fisch, sauberes Wasser, sichere Bruthöhlen,
Schutz vor Feinden. Im natürlichen Lebensraum sieht es für den Humboldt-Pinguin
allerdings ganz anders aus, und sein größter Feind ist der Mensch. In seinem
Verbreitungsgebiet, das sich von Peru bis Süd-Chile an der südamerikanischen
Westküste erstreckt, lauern fast unzählige, menschengemachte Gefahren. Beim
Jagen verenden Humboldt-Pinguine in Fischernetzen als unerwünschter Beifang,
die industrielle Fischerei fängt ihnen die Nahrungsgrundlage quasi vor dem
Schnabel weg, auf den Brutinseln wird der Bruterfolg durch illegalen Guano-Abbau,
unkontrollierten Tourismus und Menschen, die Eier absammeln verringert.
Verschmutztes Wasser und Plastikabfall im Meer stellen weitere Gefahrenquellen
dar, und der Klimawandel verschärft die Situation durch das häufigere Auftreten
des El Nino-Phänomens, was durch ausbleibende Fischschwärme und heftigen Regen
die Fitness und wiederum den Bruterfolg der Art verringert.
Auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion
steht der Humboldt-Pinguin als „gefährdet“. Fast weltweit werden
Humboldt-Pinguine in Zoos gehalten und gezielt nachgezüchtet, um eine stabile
und gesunde Reservepopulation in Menschenobhut zu erhalten. Auch der Zoo Landau
ist Teil des Europäischen Ex-situ-Programms (EEP) für die Art. Doch der
Ex-situ-Schutz ist nicht der einzige Weg, auf dem sich Zoos für den Arterhalt
einsetzen. Besonders wichtig ist das gleichzeitige Engagement vor Ort im
natürlichen Verbreitungsgebiet, um den Lebensraum zu schützen
(In-situ-Artenschutz). Hier engagiert sich der Zoo Landau als aktives Mitglied
der Artenschutzorganisation „Sphenisco-Schutz des Humboldt-Pinguin e.V.“. Seit
der Gründung im Jahr 2008 setzt sich Sphenisco mit Unterstützung europäischer
Zoos, von Privatmitgliedern und Institutionen in Chile und Peru für den Schutz
der Brutinseln und des umgebenden Meeres, für die wichtige Umweltbildung der
lokalen Bevölkerung und von Touristen ein und unterstützt Forschungsvorhaben,
die zum Erhalt der Art und des Lebensraums beitragen.
Am 25. April wird international der Weltpinguintag begangen. Seinen Ursprung hat der Gedenktag einem kuriosen Umstand zu verdanken: Wissenschaftler auf der amerikanischen McMurdo-Station in der Antarktis bemerkten, dass jedes Jahr am 25. April die Adélie-Pinguine nach vielen Monaten auf See in ihre Brutkolonie an Land zurückkehren – zuverlässig jährlich am gleichen Tag zur selben Stelle. Der Tag des Erscheinens der Pinguine wurde für die Forscher zu einem eigenen Feiertag, der sich nach und nach weltweit etablierte (Quelle: Pressestelle Umweltbundesamt).
Anlässlich des Weltpinguintags möchten auch der Zoo Landau und Sphenisco e.V. auf die Gefahren, die dem Humboldt-Pinguin drohen, aufmerksam machen. In den vergangenen Jahren hat Sphenisco seine Mitglieder zu öffentlichkeitswirksamen Aktionen aufgerufen. Pandemiebedingt musste im Zoo Landau schon letztes Jahre der „Große Pinguin-Aktionstag“ ausfallen, und auch in diesem Jahr wird es nicht möglich sein, eine solche Aktion zu starten. Wer sich für den Humboldt-Pinguin engagieren möchte, findet Informationen rund um die Arbeit und die Unterstützungsmöglichkeiten für Sphenisco unter www.sphenisco.org. Peru und Chile scheinen weit weg, aber jede*r kann auch von hier aus etwas für den Humboldt-Pinguin tun, in dem wir auf Plastiktüten und -verpackungen verzichten und diese ordnungsgemäß entsorgen, indem wir keinen Guano-Dünger verwenden, beim Verzehr von Fisch und Meeresfrüchten auf Nachhaltigkeit achten und das Klima nicht unnötig weiter anheizen!
Zoo Landau 27.04.2021
Ein
„Müllfriedhof“ im Zoo?
Zoo und Zooschule Landau präsentierenneue Schauanlage zum Thema „Abfall“
Zoopädagoge Maximilian Fuchs vor dem Kompostbereich der neuen Schauanlage. Foto: Zooschule Landau
Wie lange braucht es, bis eine PET-Flasche im
Boden abgebaut ist? Wie lange dauert es, bis eine Styroporbox vollständig
verrottet ist – und wie sieht es mit einer Zeitung oder eine Glasflasche aus? Diese
und ähnliche Fragen beantwortet der „Müllfriedhof“, der im Zoo Landau, nahe
der Zooschule, angelegt wurde. Er ist Teil einer neuen Schauanlage rund um das
Thema „Abfall“. Dosen, Plastiktüten, Papier: Müll wird häufig achtlos in der
Natur entsorgt, oft mit langfristigen Folgen. Großformatige, farbige
Schautafeln geben interessierten Besuchern und Besucherinnen darüber Auskunft
und erklären, was unsachgemäß entsorgter Müll in der Natur bewirkt. An
Beispielen wird auch gezeigt, wie dieser – korrekt entsorgt – wiederverwertet
werden kann.
Die Schauanlage umfasst neben den
„Müllgräbern“ auch einen Kompostbereich. Wie lebendig es in seinem Inneren
zugeht, welche Organismen sich hier wohlfühlen und wie aus Bioresten
wertvoller Humus wird, erfahren die Zoobesucherinnen und -besucher über eine
Text- und Bildtafel. Und das wird so manchen zum Staunen bringen: In der Natur
gibt es keinen Abfall!
„Sorgfältiger Umgang mit Abfall“ und
„Abfallvermeidung“ sind schon seit vielen Jahren Inhalte des
Zooschulunterrichts. Diese werden für alle Altersgruppen mit Bezug zum
Tierbestand des Landauer Zoos aufbereitet. Schulklassen und Kindergartengruppen
können kostenfreien Unterricht rund um das Thema „Abfall“ buchen. Die
Gutscheine dafür können sie über den Eigenbetrieb Wertstoff Wirtschaft SÜW und
über die Entsorgungswerke Landau beziehen.
Informationen dazu, zu den Unterrichtsthemen und zur Buchung finden sich auf der Webseite der Zooschule unter www.zooschule-landau.de.