Nächster Halt des HOFFEXPRESS: Zoo Heidelberg Fantag der TSG 1899 Hoffenheim am 13. April 2019 im Zoo
Am kommenden Samstag, 13. April 2019, dürfen sich Zoo- und Hoffenheim-Fans auf ein besonderes Ereignis freuen: Der HOFFEXPRESSS macht Station im Zoo – die TSG 1899 Hoffenheim und der Zoo Heidelberg laden zum TSG-Fantag! Zu diesem Anlass erhalten alle Hoffe-Fans, die mit einem TSG-Fanartikel in den Zoo kommen, an diesem Tag zwei Euro Rabatt auf den Einzeleintrittspreis.
TSG goes wild: Am Samstag, 13. April 2019, macht der HOFFEXPRESS, das Fanmobil des Fußball-Bundesligisten, Station im Zoo und hat jede Menge Entertainment mit an Bord. Den ganzen Tag über sorgt der der riesige blaue Truck mit einem vielseitigen Unterhaltungsprogramm, Gewinnspielen, Musik und Eventmodulen für eine Menge Spaß und Freude bei Groß und Klein.
Um 13 Uhr erwartet die Zoobesucher und Hoffe-Fans noch
eine besondere Überraschung: Profispieler Dennis Geiger wird zur
Autogrammstunde den Zoo besuchen. Hoffi, das tierische Maskottchen der TSG, lässt
sich das Spektakel ebenfalls nicht entgehen: Der Elch kommt mit und freut sich
auf die Begegnung mit anderen Tieren, Kindern und Hoffe-Fans im Zoo Heidelberg.
Achtung: Der TSG-Fantag findet nicht wie ursprünglich geplant am Sonntag, sondern bereits am Samstag, 13. April 2019, statt.
Daumen drücken für den Nachwuchs im Zoo Heidelberg
Freudige Nachricht bei den Gürtelvaris
Am 18.03.2019 wurden im Zoo Heidelberg im Tiere Live Revier zwei Gürtelvaris geboren. Die beiden kleinen Lemuren kamen in einer Wurfhöhle hinter den Kulissen zur Welt. Bereits Wochen zuvor hatte dort das Vari-Elternpaar ein gemütliches Nest aus Bambusblättern und Heu gebaut und kümmert sich nun sorgsam um den Nachwuchs. Der Zoo Heidelberg hofft, dass sich die beiden Geschwister in der kommenden Zeit weiterhin gut entwickeln werden
Gürtelvaris zählen zu den Lemuren und sind vom Aussterben bedroht. In den europäischen Zoos lebt nur eine kleine Population. Die beiden neugeborenen Jungtiere im Zoo Heidelberg haben daher eine große Bedeutung für das europäische Zuchtprogramm. Verläuft die Aufzucht erfolgreich, könnten die zwei in ein paar Jahren selbst für Nachwuchs sorgen. Die Tierpfleger im Zoo Heidelberg beobachten derzeit jeden Entwicklungsschritt des wertvollen Nachwuchses sehr sorgsam – jedoch immer mit einem gewissen Abstand. „Um die junge Familie in der Aufzucht nicht zu stören, führen wir ausschließlich Sichtkontrollen durch, wir fassen die Jungtiere nicht an. Wir wissen daher auch noch nicht, welches Geschlecht die Zwillinge haben“, berichtet Revierleiter Patrick Rücker.
In den vergangenen Jahren hat das Heidelberger Varipaar bereits mehrere Jungtiere zur Welt gebracht, die leider wenige Tage nach der Geburt verstorben sind. „Dieser Wurf ist der erste, der Hoffnung aufkommen lässt, dass der Nachwuchs die ersten kritischen Wochen gut übersteht. Um das Paar bei der Aufzucht bestmöglich zu unterstützen, sorgen wir beispielsweise für ausreichend Nistmaterial und nahrhaftes Futter für die Elterntiere“, erklärt Rücker. Bisher stehen die Zeichen gut. Die Eltern kümmern sich aufmerksam um ihre beiden Schützlinge. Täglich werden die Geschwister größer und kräftiger. „Jetzt heißt es Daumen drücken, damit sich die Kleinen weiterhin gut entwickeln!“, hofft Rücker.
Vari-Eltern sind eine der wenigen Primatenarten, die ihren Nachwuchs nicht dauerhaft bei sich am Körper tragen. Sie transportieren die Jungen behutsam im Maul und legen sie in geschützten Nisthöhlen ab. Junge Varis sind Nesthocker. Das heißt, dass sie in den ersten Wochen die Nisthöhlen nicht selbstständig verlassen. Erst nach und nach werden die Jungtiere immer agiler und beginnen, selbstständig kurze Ausflüge außerhalb der Nisthöhle zu unternehmen. Im dickten Bambusdickicht des Geheges im Zoo Heidelberg sind sie mit ihrem dunklen Fell dabei optimal getarnt und kaum zu erkennen. Bis die beiden Kleinen dauerhaft in der Voliere gut zu sehen sind, wird es noch eine Weile dauern.
Varis:
Vom Aussterben bedrohte Lemuren
Gürtelvaris stammen ursprünglich von der Insel Madagaskar. Madagaskar ist die viertgrößte Insel der Erde, liegt vor der Ostküste Afrikas und beherbergt eine einzigartige Flora und Fauna. Über 70 Prozent aller madagassischen Tier- und Pflanzenarten sind endemisch, kommen folglich an keinem anderen Ort der Welt vor – so auch die Varis. Die schwarzweißen Lemuren sind vom Aussterben bedroht. Ihre Lebensräume schrumpfen kontinuierlich, zudem werden die Tiere gezielt bejagt. Seit vielen Jahren unterstützt der Zoo Heidelberg das Artenschutzprojekt AEECL (Lemur Conservation Association) auf Madagaskar, das sich dem Schutz der Lemurenarten Madagaskars verschrieben hat. Informationen zu diesem Artenschutzprojekt finden Sie auf der Webseite des Zoo Heidelberg unter www.zoo-heidelberg.de/artenschutz.
Neue Löwenanlage von Heidelberger Löwenpaar gut angenommen
Vor mehr als einem Monat haben die beiden Berberlöwen im Zoo Heidelberg, Binta und Chalid, ihre neue Außenanlage bezogen. Inzwischen fühlen sich beide Löwen in ihrem neuen Zuhause wohl. Die abwechslungsreiche Gehegeeinrichtung lässt bei den Löwen keine Langeweile aufkommen und auch einen Lieblingsplatz haben die Löwen bereits gefunden.
„Unser Löwenpaar hat sich auf der Anlage richtig eingelebt. Binta und Chalid nutzen jede Ecke der Anlage voll aus und haben auch die Gehegeeinrichtung super angenommen. Absoluter Lieblingsplatz ist der große, erhöhte Kletterfelsen. Beide liegen gerne oben auf dem höchsten Punkt und lassen den Blick über die Anlage schweifen“, weiß Bianca Weißbarth, stellvertretende Revierleiterin im Raubtierrevier. Die neue Gehegeeinrichtung sorgt für viel Abwechslung im Löwengehege. „Obwohl Löwen von Natur aus rund 16 Stunden am Tag schlafen oder ruhen, sind Binta und Chalid seit Eröffnung der neuen Außenanlage deutlich aktiver geworden. Sie nutzen alle Beschäftigungsangebote gerne – das freut uns Tierpfleger natürlich unheimlich“, so Weißbarth. Löwin Binta stand sogar schon einmal kurz mit den Pfoten in der flachen Wasserstelle, um ihren Spielball herauszufischen. Löwe Chalid kann sich nun an der neuen Fleisch-Seilbahn richtig auspowern. Bis er das Stück Fleisch, das an der Seilkonstruktion befestigt ist, abgerissen hat, muss er viel Kraft aufwenden.
Für Zoobesucher bringt die neue Löwenanlage ebenfalls abwechslungsreiche Einblicke mit sich. Vom erhöhten Aussichtsturm bietet sich ein weiter Panoramablick über die Anlage. Besonders beliebt bei großen und kleinen Zoobesuchern ist das Safarifahrzeug, dessen Motorhaube im Gehege platziert ist, die Fahrerkabine außerhalb. Wenn sich einer der Löwen einen Fleischbrocken schnappt, den die Tierpfleger zuvor auf die Motorhaube gelegt haben, kommen Zoobesucher im Fahrzeug den Tieren so nah wie sonst nie – ein bisschen Safari-Feeling gibt es obendrein.
Der Zoo Heidelberg hofft, dass Binta und Chalid in Zukunft die Vorzüge der neuen Anlage mit ihrem Nachwuchs teilen können. Möglicherweise finden die jungen Löwen Kletterfelsen, Holzplattform, Seilbahn und Co. dann genau so toll, wie ihre Eltern.
Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Petra Medan & Peter Bastian / Zoo Heidelberg 12.04.2019
Hasen, Küken und alles rund ums Ei: Osterspaß zum Mitmachen in der Zooschule Heidelberg
Heidelberg / Zooschule – Auch in diesem Jahr hat die Zooschule Heidelberg wieder ein kunterbuntes Osterangebot für Kinder vorbereitet. Eltern dürfen währenddessen ihre freie Zeit genießen.
Für Schulkinder ab 6 Jahren finden in den beiden Ferienwochen (15. bis 27. April 2019) jeweils fünftägige Ferienprogramme statt. Im Mittelpunkt stehen hierbei natürlich die Zootiere, die durch spannende Rätsel, unvergessliche Erlebnisse, Bastelaktionen und lustige Spiele erkundet werden.
Für Kinder ab 5 Jahren veranstaltet die Zooschule zusätzlich an Gründonnerstag (18. April 2019, 14.30-17.30 Uhr) „Zoo-Ostern“ – einen tierischen Aktionstag rund um das Thema Ostern. Das Highlight: Die Kinder dürfen Osterhäschen spielen und für die Zootiere selbst gebastelte Osternester verstecken – Ostern also mal andersrum! Tickets gibt es im Vorverkauf an der Zookasse.
Vom 15. bis 20. April 2019 (ohne Karfreitag) sowie vom 23. bis 27. April 2019 lädt die Heidelberger Zooschule Schüler ab 6 Jahren zum spannenden Osterferienprogramm ein. Die jungen Forscher beschäftigen sich jeden der fünf Tage intensiv mit einem anderen Thema, spielen und basteln passend dazu, reinigen aber auch mal Gehege, pflegen oder füttern Tiere; Aktionen, die man als Zoobesucher normalerweise nicht machen darf. Ferienkinder im Zoo lernen auf spielerische Art und Weise viel Spannendes über Natur- und Artenschutz.
Das Ferienprogramm findet jeweils an fünf Tagen statt und kann halbtags oder ganztags gebucht werden. Der Zeitraum von 9.30 bis 12.30 Uhr kostet € 85,- bzw. der Nachmittag zzgl. € 125,- (12.30 Uhr bis 16.30 Uhr).
Das Frühprogramm von 8.00 bis 9.30 Uhr kann gegen einen Aufpreis von € 35,- hinzugebucht werden. (Geschwister erhalten 15% Rabatt) Was wäre Ostern ohne Suchvergnügen? An Gründonnerstag (18. April 2019) dürfen Kinder bei „Zoo-Ostern“ sogar selbst in die Rolle des Osterhasen schlüpfen und für die Zootiere ganz besondere Osternester basteln, diese mit gesunden Leckereien befüllen und anschließend verstecken. Neben dem Beschenken von Affen, Alpakas, Waschbären und Co. warten typische Ostertiere wie frisch geschlüpfte Küken und junge Lämmchen auf die kleinen Besucher. Weitere Höhepunkte sind u.a. das Osterkino, sowie Spiele und Informationen rund um das (Oster-) Ei.
Heidelberg / Zoo – Laut klappern sitzen sie auf den großen Nestern im Zoo Heidelberg: Die ersten Weißstörche sind aus ihren Winterquartieren im Süden zurückgekehrt. Die idealen Voraussetzungen für die Jungenaufzucht auf den hohen, geschützten Bäumen ziehen jedes Jahr besonders viele Störche in den Zoo Heidelberg. Schon jetzt sind bereits viele Storchennester mit Brutpaaren besetzt.
Gleich nach der Ankunft im Zoo beginnen
die Storchenmännchen damit, die Nester aus dem Vorjahr für den neuen Nachwuchs
vorzubereiten. In einem prächtigen Nest und mit lautem Klappern balzen die
Männchen um die Gunst der Weibchen, die ein paar Tage nach den Männchen im Zoo
Heidelberg eintreffen. Bereits von weitem ist in diesen Tagen das typische
Klappern der schwarz-weißen Sommergäste im Zoo Heidelberg zu hören. Störche
fliegen bevorzugt ihr Nest aus dem Vorjahr an. Einige Storchenpaare, die im
vergangenen Jahr erfolgreich Jungtiere aufgezogen haben, finden sich so – trotz zum Teil getrennter Aufenthaltsorte im
Winter – sogar wieder und brüten erneut gemeinsam. Wenn auch das Weibchen im Zoo
angekommen ist und sich die Paare gefunden haben, bauen beide Störche gemeinsam
weiter. Störche sind richtige Baumeister: Sie tragen von überall aus dem Zoo
Nistmaterial zusammen und bauen mit ihren langen Schnäbeln geschickt überaus
stabile Nester. Stöckchen und Äste sorgen für Schutz und guten Halt, mit
Gräsern und Laub wird die Sitzmulde weich ausgepolstert. Einige Storchennester
werden über Jahrzehnte genutzt und wiegen mehrere Hundert Kilogramm.
Rund 30 Nistmöglichkeiten für Störche gibt es im Zoo Heidelberg auf den hohen Bäumen und den Dächern der Zoohäuser. In den letzten beiden Jahren sind dort über 100 junge Störche zur Welt gekommen. Der Zoo Heidelberg hofft, dass auch die kommende Brutsaison für die Störche ein Erfolg wird und viele Jungvögel im Herbst die Reise in den Süden antreten können. Weißstörche gelten noch immer als eine stark bedrohte Vogelart. Lebensraumverlust, Stromtrassen und Gefahren auf der Reise machen den Störchen das Leben schwer und sorgen für zahlreiche Todesfälle. Damit sich der Bestand langfristig erholen kann, werden viele zusätzliche Nisthilfen benötigt – auch auf Flächen außerhalb des Zoos. Der bisherige Bruterfolg der Störche reicht in vielen Regionen Deutschlands nicht aus, um die natürlichen Verluste auszugleichen.
Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Petra Medan / Zoo Heidelberg 20.03.2019
Einzug der Könige in
Heidelberg
Löwenanlage im Zoo Heidelberg feierlich eröffnet
Heidelberg / Zoo – Rund ein Jahr nach dem ersten Spatenstich, war es endlich soweit: Die beiden Berberlöwen im Zoo Heidelberg, Binta und Chalid, haben die neue Außenanlage bezogen und erkunden nun neugierig das unbekannte Terrain! Am Dienstag, 26. Februar 2019 eröffneten Bürgermeister Wolfgang Erichson, Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann, erster Vorsitzender der Tiergartenfreunde Dr. Jan Gradel und Landschaftsarchitekt Markus Rötzer feierlich die neue Außenanlage der Löwen im Zoo Heidelberg. Über 200 Zoofreunde, Spender und Sponsoren waren gekommen, um den erfolgreichen Abschluss des Großprojektes Löwenanlage mit dem Zoo-Team zu feiern.
Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann freu sich: „Die kommenden Monate werden auch für die Zoobesucher besonders spannend. Es wird interessant sein, zu erleben, wie die Löwen das neue Terrain Stück für Stück erkunden und entdecken. Wenn im Frühling die ersten Gräser und Büsche sprießen und sattes Grün ins Gehege bringen, wird das richtig toll aussehen und eine würdige Kulisse für unser Königspaar bieten.“ Die sechsmal größere Anlage mit vielen Kletter- und Ruhezonen bietet den Berberlöwen interessante und abwechslungsreiche Strukturen. Das Gelände wurde nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen gestaltet und unterstützt somit das Wohlbefinden der Tiere. Beim ersten Ausflug auf die neue Anlage erkundete Löwin Binta neugierig und entspannt das unbekannte Terrain. Sie nahm die Gehegeeinrichtung sofort an und inspizierte sie genau. Löwe Chalid hingegen war etwas zurückhaltender, er traute sich nur zaghaft in den neuen Gehegeteil. Erhöhte Liegeplätze auf Naturfelsen und Aussichtsplattform bieten den Raubkatzen einen Rundumblick über die großzügige Anlage. Eine Seilbahn, an der große Fleischstück befestigt werden können, bringt Aktivität ins Gehege, wenn Binta und Chalid dem Futter hinterherjagen. Durch die deutliche Vergrößerung der Fläche wird eine Zucht der seltenen Berberlöwen möglich sein, denn die Anlage wurde für ein ganzes Rudel der majestätischen Raubkatzen konzipiert. So kann der Zoo Heidelberg seinem Artenschutzauftrag noch besser nachkommen und das Erhaltungszuchtprogramm für Berberlöwen unterstützen. Nur noch rund 100 Berberlöwen leben in Zoos, in freier Wildbahn sind sie bereits ausgerottet. Im Zuge der gesamten Baumaßnahme erhielten ebenfalls die Stachelschweine und Erdmännchen ein neues Gehege. Bereits im Oktober 2018 bezogen die beiden Tierarten den direkt an die Löwenanlage angrenzenden Gehegebereich. Durch die optische Verbindung leben Erdmännchen, Stachelschweine und Löwen – wie in freier Wildbahn – als Nachbarn zusammen.
Spannende Perspektiven für Zoobesucher
Außergewöhnliche Einblicke und eine innovative Besucherführung um die Anlage ermöglichen neue, spannende Beobachtungsperspektiven. Zoobesucher nehmen aus vielen unterschiedlichen Blickwinkeln am Leben der faszinierenden Großkatzen teil. Von einem Safari-Fahrzeug aus, das teils im Gehege, teils außerhalb platziert ist, können Zoobesucher den Löwen ganz nahekommen. Solch ein besonderer Beobachtungspunkt ist bisher einmalig in deutschen Zoos. Ein weiter Panorama-Blick über die gesamte Außenanlage bietet sich vom zweigeschossigen Beobachtungsturm, dessen obere Etage über einen Abenteuerpfad mit Hängebrücke zu erreichen ist.
Finanzierung durch Spenden und Sponsoren
Für das mit 1,5 Millionen Euro angesetzte Großprojekt sammelte der Zoo Heidelberg fleißig Finanzmittel, um möglichst alle geplanten Elemente des Projekts umsetzen zu können. Die Löwenläufer, die sich bei den insgesamt vier Löwenläufen im Zoo Heidelberg für den Ausbau der Anlage engagierten, haben hierzu ebenfalls einen wichtigen Teil beigetragen. Letztendlich konnte die Finanzierung durch Eigenmittel des Zoos, ergänzt um die finanzielle Unterstützung zahlreicher Spender und Sponsoren sowie Zuschüssen der Stadt Heidelberg, gesichert werden. Der zweigeschossige Beobachtungsturm wurde unter anderem durch eine großzügige Spende von Gerda Tschira ermöglicht. Der Förderverein des Zoos, Tiergartenfreunde Heidelberg e. V., hatte in den vergangenen Jahren zusammen mit seinen Mitgliedern weit über 100.000 Euro für das Projekt gesammelt. So gilt das herzliche Dankeschön des Zoos allen Unterstützern, die sich für das Projekt Löwen engagiert und dessen erfolgreiche Umsetzung ermöglicht haben!
Eckdaten Zoo Heidelberg & Großprojekt Löwenanlage
Mit rund 500.000 Besuchern jährlich
zählt der Zoo Heidelberg zu den beliebtesten Ausflugszielen in Heidelberg und
in der gesamten Metropolregion
Rhein-Neckar. Nicht nur Familien, sondern auch Erwachsene, Senioren oder
Schulklassen nutzen das vielfältige Angebot im Zoo. Für Heidelberg ist der Zoo zudem
ein bedeutender außerschulischer Lernort mit vielfältigen Bildungsangeboten in
Zoo, Zooschule und Explo. (Themen: Tiere, Natur- und Artenschutz, Technik,
Naturphänomene).
Die
Erweiterung des Löwengeheges ist ein weiterer wichtiger Schritt, um den
Heidelberger Zoo weiterhin zukunftsfähig zu gestalten und so allen Heidelberger
Bürgern ein attraktives und modernes Naturerlebnis zu garantieren. Das
Abenteuer „Natur live in Heidelberg erleben“ soll mit der Erweiterung
des Zoogeländes in Richtung Neckar und der Entwicklung des Zoos zu einem
modernen Naturschutzzentrum fortgesetzt werden.
Projektumfang Löwenanlage
Erweiterung
Löwenaußengehege im Anschluss an das vorhandene Raubtierhaus, sowie
Neugestaltung Gehege für Stachelschweine und Erdmännchen innerhalb der
vorhandenen Bärengrube. Die Erdmännchen und Stachelschweine wohnen bereits seit
Oktober 2018 im benachbarten neuen Gehege. Dieses Gehege war Teil der Gesamtplanung
der Neugestaltung der Gehege um allen drei Tierarten mehr Möglichkeiten zu
bieten. Investitionssumme: rund 1,5 Millionen Euro
Termine
Planungsbeginn:
2015
Baubeginn: 30.01.2018 (Spatenstich)
Eröffnung: 26.02.2019
Gehegegröße
Löwenaußengehege
neu ca. 1.055 m²
Löwenaußengehege
alt ca. 170 m²
Erdmännchen-/ Stachelschweingehege ca. 220 m²
Besonderheiten der Anlage
Löwenhügel
Löwen liegen und ruhen gerne mit dem gesamten
Rudel auf erhöhten Plätzen. Im neuen Löwengehege können die Tiere so auch über
die Grenzen ihres Geheges hinweg die Umgebung beobachten, was auch eine Form
der Beschäftigung für die Tiere darstellt.
Löwenteich
Löwen schwimmen zwar nicht gerne, aber der
Naturteich im Gehege dient trotzdem der Beschäftigung für die Tiere. Fische,
Frösche, Wasserinsekten etc. können beobachtet werden und den Tieren steht
ständig Wasser zur Verfügung. Der Teich dient außerdem als zusätzliche
transparente Absperrung zum Besucherbereich.
Kletterlandschaft für Löwen
Natursteinfelsen unterschiedlicher Größe
sowie liegende und senkrecht stehende Baumkronen geben den Löwen die
Möglichkeit, auch die dritte Dimension zu nutzen.
Beobachtungspukt – Einblicke aus dem Raubtierhaus auf die
Anlage
Die neue Löwenanlage ist nicht nur von außen
einsehbar. Eine große Glasscheibe im Raubtierhaus ermöglicht den Besuchern
einen zusätzlichen Blick. So wird eine neue Perspektive geboten und die Tiere
können auch im Winter für längere Zeit beobachtet werden.
Beobachtungspunkt – Safari-Fahrzeug mit Fenster
An einer großen Glasscheibe befindet sich ein
offener Geländewagen. Die Glasscheibe verläuft direkt hinter der
Windschutzscheibe hindurch, so dass sich die Motorhaube im Gehege, der Rest des
Fahrzeugs außerhalb des Geheges befindet. Besucher können in das offene
Fahrzeug klettern, die Löwen können sich gleichzeitig auf die Motorhaube legen.
Dadurch ist eine ganz nahe, außergewöhnliche Begegnung zwischen Besucher und
Löwe möglich.
Beobachtungspunkt – Zweigeschossiger Pavillon mit
Hängebrücke
Von der erhöhten Besucher-Plattform, bietet
sich ein Blick über die gesamte Löwenanlage. Direkt gegenüber der Plattform
stehen Kletterbäume für die Löwen, so dass sich die Tiere auf Augenhöhe zum
Besucher befinden, wenn sie auf die Bäume klettern. Unter der Plattform bietet
sich dem Besucher ein Unterstand, von wo aus man durch Glasscheiben in das
Löwengehege blicken kann.
Beobachtungspunkt – Safarizelt
Aus einem Safarizelt heraus können die
Besucher über den Löwenteich hinweg die Tiere beobachten. Im Zelt befinden sich
Sitzgelegenheiten, außerdem kann das Zelt geschlossen werden, so dass es für
eine exklusive Nutzung angeboten werden kann. Schulklassen können so ungestört
Unterricht mit Blick auf die Löwen erfahren, geschlossene Gesellschaften wie
z.B. Firmen können hier einen Sektempfang buchen.
Kunstfelsen im Erdmännchen- und Stachelschweingehege
Die Außenwände des Erdmännchen- und Stachelschweingeheges
sind mit Kunstfels verkleidet werden, so dass keine unnatürlichen Materialien wie
Beton o.ä. zu sehen sind.
Termitenhügel für Erdmännchen und Stachelschweine
Im Gehege der Erdmännchen und Stachelschweine
sollen Termitenhügel eine typisch afrikanische Atmosphäre erzeugen. Der Spezialhügel
für die Erdmännchen hat eine besondere Zusatzfunktion – in seinem Inneren
verbirgt sich ein beheizter Ruheplatz für die Erdmännchen und Stachelschweine.
Beobachtungspunkt – Grotte für Erdmännchen- und Stachelschweingehege
Beobachtungsgrotte mit der Möglichkeit, einen Blick durch Glasscheiben in die unterirdischen Baue von Stachelschweinen und Erdmännchen zu werfen. Hier werden die Jungtiere in den ersten Tagen versorgt, außerdem ziehen sich die Tiere gerne zum Ruhen in ihre Baue zurück, vor allem die eher dämmerungsaktiven Stachelschweine sind so für die Besucher immer zu sehen.
Hintergrundinformationen Berberlöwen
Löwe Chalid, geboren am 15.08.2005 in Port Lympne (GB).
In Heidelberg seit dem 18.04.2016.
Löwin Binta, geboren am 24.04.2008 in Rabat (Marokko). In Heidelberg
seit dem 18.04.2016.
Berberlöwen sind die größte und schwerste
Unterart der Löwen. Männchen werden im Schnitt 200 – 250 kg schwer und
erreichen eine Schulterhöhe bis zu 1,10 m. Ein besonders herausstechendes
Merkmal der männlichen Berberlöwen ist die lange, dunkle Mähne, die bis weit
über die Schultern und unter den Bauch wächst. Weibliche Berberlöwen können bei
einer Schulterhöhe von 0,90 m bis 180 kg Gewicht erreichen.
Die Heimat dieser majestätischen Tiere waren
einst die nordafrikanischen Staaten zwischen Mittelmeer und Sahara. Dort waren
sie in Gebirgswäldern, Steppen und Halbwüsten zuhause. Zum Verhängnis wurde
dieser prächtigen Löwenart die große Beliebtheit der Löwenjagd bei den
nordafrikanischen Völkern. Je mehr Löwen ein ägyptischer Pharao erlegte, desto
höher war sein Ansehen. Auch der unersättliche Bedarf der Römer an diesen
Tieren, um sie bei Gladiatorenkämpfen in ihren Arenen gegen Sklaven und
Christen einzusetzen, dezimierte den Bestand erheblich. Seit 1920 sind die
Berberlöwen in der freien Wildbahn ausgerottet. Die letzten überlebenden
Berberlöwen waren Eigentum des marokkanischen Königs Hassan II., der einige
dieser Tiere in seinem Privatzoo hielt. Im Jahr 1970 schenkte der König die
Tiere dem marokkanischen Nationalzoo Rabat, von dem dann immer wieder
Nachzuchten an ausgewählte Zoos auf der ganzen Welt weitervermittelt wurden.
Aktuell leben weltweit rund 100 Berberlöwen in Zoos.
Auch wenn im Laufe der Zeit wahrscheinlich einige wenige Individuen anderer Unterarten eingekreuzt wurden, beschloss man 1992, innerhalb des Europäischen Zooverbandes (EAZA) die Berberlöwen als eigene Unterart in ein Zuchtbuch aufzunehmen und somit nun auch in Europa zu züchten. Gemeinsames Ziel ist es, in der Zukunft eine Population in ihrer ursprünglichen Heimat zu etablieren.
Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Petra Medan / Zoo Heidelberg 20.03.2019