Speyer Stadtnotiz

Neuausrichtung des SchUM-Vereins 2024: Fokus liegt auf Öffentlichkeitsarbeit und Vermittlung

Birgit Kita übernimmt die Geschäftsführung des Vereins SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz e.V.

Speyer / Worms / Mainz – Mit Birgit Kita erhält der Verein der SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz e.V. eine ausgewiesene Fachfrau in Sachen Vermittlung und Welterbe als neue Geschäftsführerin. Die Wahl-Mainzerin übernimmt am 01. Januar 2024 die Geschäftsführung des Vereins und die Welterbekoordination für die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz. Der Sitz der Geschäftsstelle des Vereins ist Worms.

„Die drei alten Reichsstädte Speyer, Worms und Mainz bewahren mit den SchUM-Stätten ein gemeinsames kulturelles Erbe von außergewöhnlichem universellem Wert. Die Manifestation dieses Wertes in einer seriellen Stätte mit insgesamt vier Bestandteilen birgt ganz besondere Herausforderungen in Bezug auf Erhalt, Management, Vermittlung und touristische Erschließung. Die Entwicklung einer einheitlichen Strategie für die Interpretation und Präsentation der gesamten Stätte ist daher eine besonders reizvolle Aufgabe“, erklärt Birgit Kita bei Ihrem Amtsantritt.

Birgit Kita hat Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Christliche Archäologie & Byzantinische Kunstgeschichte an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz studiert. Anschließend arbeitete sie als freie Kuratorin, Autorin und Bauforscherin für verschiedene Institutionen in Limburg, Mainz und Wiesbaden, wo sie u. a. mitwirkte an der Vorbereitung des Welterbe-Antrags der Stadt Wiesbaden zu „Great Spas of Europe“. In Vorbereitung der Welterbe-Nominierung im Auftrag der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) und in Kooperation mit dem Landesmuseum Mainz, der Landesdenkmalpflege Mainz, dem Stadtarchiv und der Jüdischen Gemeinde Mainz erarbeitete Birgit Kita die Ausstellung „…es ist Licht geworden nach langer Nacht. Mainzer Synagogen – Architektur und Geschichte“. Darüber hinaus konzipierte sie die Tafel-Ausstellung „Künstler sehen SchUM. Ein Blick auf das jüdische Erbe am Rhein. Werke von Manuel Herz, Klaus Krier und Wolf Spitzer“. 2015 bis 2023 leitete Birgit Kita die Vermittlung und Museumspädagogik am Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum Mainz, wo sie auch als Kuratorin tätig war.

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit Birgit Kita eine renommierte Expertin sowohl in der Vermittlungsarbeit als auch in Sachen Welterbe für den SchUM Verein gewinnen konnten“, betont Stefanie Seiler, Vorstandsvorsitzende des SchUM Vereins und Oberbürgermeisterin der Stadt Speyer. „Religiöse Themen in einer säkularen Gesellschaft sicht- und erlebbar zu machen, war jahrzehntelang ein Schwerpunkt ihrer Arbeit. Daher ist Birgit Kita die perfekte Besetzung für die Geschäftsführung des SchUM Vereins, um das Thema deutschlandweit bekannt zu machen und die Strahlkraft der SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz über die Region hinaus zu tragen.“

Um dem zukünftigen Schwerpunkt auf Öffentlichkeitsarbeit und Vermittlung gerecht zu werden, wurde zusätzlich eine Projektmanagement-Stelle für diesen Bereich geschaffen, die im November 2023 mit Laura Karnasch besetzt wurde. Nach ihrem Master-Studium der Kulturanthropologie/ Volkskunde an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz mit dem Schwerpunkt Erinnerungs- und Denkmalkultur sammelte die gebürtige Wormserin Erfahrung im Bereich Bildung sowie im Ausstellungsmanagement am Technoseum – Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim und unterstützte zuletzt als Volontärin der Kulturkoordination das Büro des Oberbürgermeisters der Stadt Worms. Dort war sie u.a. verantwortlich für das Vermittlungskonzept des „SchUMobil“, einem ersten Modul aus verschiedenen beweglichen Informations- und Erlebnisplattformen, die sukzessive und temporär im öffentlichen Raum zur Auseinandersetzung mit dem UNESCO-Welterbe SchUM einladen.

Zum Hintergrund:

Die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz wurden im Juli 2021 von der UNESCO zum ersten jüdischen Welterbe Deutschlands ernannt. Die drei eng miteinander verbundenen jüdischen SchUM-Gemeinden beeinflussten im Mittelalter maßgeblich die Kultur, die liturgische Dichtung und das religiöse Recht des aschkenasischen Judentums. Die Monumente und Friedhöfe sind herausragende Zeugnisse der Geschichten von Jüdinnen und Juden nördlich der Alpen. Der Begriff SchUM setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der mittelalterlichen hebräischen Städtenamen zusammen.

Der Verein „SchUM-Städte Speyer, Worms, Mainz e.V.“ widmet sich unter anderem dem Schutz, dem Erhalt und der Erforschung des jüdischen Erbes in den Städten Speyer, Worms und Mainz. Durch seine vielfältigen Aktivitäten und Projekte trägt der Verein dazu bei, das Bewusstsein für die reiche jüdische Geschichte und Kultur in der Region zu stärken und den interkulturellen Dialog zu fördern. Die Aufgaben des Vereins umfassen unter anderem den Erhalt und die Restaurierung von jüdischen Denkmälern, Friedhöfen und historischen Gebäuden. Durch gezielte Maßnahmen sollen diese wichtigen Zeugnisse der Vergangenheit bewahrt und für zukünftige Generationen zugänglich gemacht werden.

Text: Gemeinsame Pressemitteilung der SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz Foto: © SchUM-Städte e.V.
02.01.2024