Kirche

„Aufstehen für Menschenwürde und Solidarität“

Bischof Wiesemann ruft in seiner Osterbotschaft zum Widerstand gegen das Unheil in der Welt auf

Speyer – Der Bischof von Speyer, Dr. Karl-Heinz Wiesemann, ruft zum Osterfest die Gläubigen dazu auf, gemeinsam gegen das wachsende Unheil in der Welt einzustehen. „Stehen wir auf für Menschenwürde und Demokratie, für Friede und Gerechtigkeit, für Solidarität und Versöhnung! Helfen wir – mit den Worten des Exsultet – mit, ‚das Dunkel zu vertreiben‘“, so Wiesemann wörtlich in einem Beitrag für die Osterausgabe der Kirchenzeitung „der pilger“.

Das Exsultet als Vorzeichen des Lebens

Exsultet, das ist das gesungene Osterlob zu Beginn der Osternacht: „Frohlocket, ihr Chöre der Engel, frohlocket ihr himmlischen Scharen, lasset die Posaune erschallen, preiset den Sieger, den erhabenen König!“ Der Bischof von Speyer sagt: „Jahr für Jahr gehört der Gesang des Exsultet für mich zu den eindrücklichsten Momenten des Kirchenjahres. Inmitten des noch völlig dunklen Kirchenraums erklingt jubelnd das Lied vom Sieg des Lichtes über die Finsternis. Hoffnungsvoll erhebt sich die Melodie des anbrechenden Ostermorgens über die Abgründe unserer von Unheil und Tod verdunkelten Welt wie auch über die düsteren Schatten auf unseren eigenen Seelen.“

Auch nach dem Exsultet erleuchten nur die Osterkerze und die vielen Osterlichter der Gläubigen die Kirche, bis das österliche „Halleluja“ angestimmt wird. Erst dann wird der Kirchenraum in helles Licht getaucht. „Damit steht das Exsultet als Vorzeichen nicht nur über der Feier der Osternacht, sondern auch über unserem Leben. Egal, wie lange die Nacht auch dauert. Egal, wie schwer uns angesichts der vielen Dunkelheiten in der Welt wie auch im eigenen Leben das österliche „Halleluja“ über die Lippen kommt: Gottes Zusage vom Sieg des Lichtes und des Lebens ist unwiderruflich!“, so Wiesemann. Aus dieser Zusage heraus sollten alle Christinnen und Christen mithelfen, „dass sich die hellen Strahlen des Ostermorgens immer mehr über die ganze Welt ausbreiten.“

Gemeinsam Aufstehen für ein solidarisches Miteinander

Seit einiger Zeit würden auch in Deutschland die Stimmen derer, „die Hand anlegen an die zutiefst aus dem christlichen Menschenbild erwachsenden Wurzeln unseres freiheitlich-demokratischen Rechtsstaats und des solidarischen Miteinanders aller Menschen“ immer lauter, so der Speyerer Bischof. Forderungen wie die Einschränkung von Grundrechten, die Remigration aller ausländischen Mitbürger oder die Aberkennung der Religionsfreiheit der in Deutschland lebenden Muslime seien erschreckend und nicht hinnehmbar. Wiesemann wörtlich: „Mit all dem höhlen sie die demokratischen und rechtsstaatlichen Grundlagen unseres Staates aus und vergiften durch das Schüren von Ängsten und durch strategische Tabubrüche das gesellschaftliche Miteinander.“ Jesus Christus habe, so der Bischof, durch seinen Tod am Kreuz „die zerstörerische Logik von Hass und Gewalt durchbrochen“. Seine Auferstehung sei Gottes Ja zum Leben, zu einem Leben in Würde für alle Menschen, zu einem Leben in Gerechtigkeit, Frieden und weltumspannender Solidarität. Und „zu einem Leben in Gemeinschaft, das Spaltung und Hass überwindet und ein versöhntes Miteinander zum Ziel hat.“

Als Christinnen und Christen sei es der Auftrag vom Auferstandenen her, aufzustehen gegen alle Stimmen des Hasses und der Gewalt. Bischof Wiesemann ruft daher dazu auf, „laut hörbar anzusingen gegen jene, die in unserer Welt Lieder des Unrechts und der Zwietracht anstimmen“, und aufzustehen für Menschenwürde und Demokratie, für Friede und Gerechtigkeit, für Solidarität und Versöhnung. „Lassen wir durch unser entschiedenes ‚Nein!‘ zu Hass, Uneinigkeit und Gewalt inmitten der Welt etwas aufleuchten vom österlichen Morgenlicht Jesu Christi!“

Zum Hintergrund

„der pilger“, die Kirchenzeitung der Katholiken im Bistum Speyer, ist eine in 38 Ausgaben pro Jahr erscheinende Publikation des katholischen Bistums Speyer. Bis März 2014 war sie als Wochenzeitung unter dem Namen „der pilger“ erschienen, von 1848 bis 1960 nannte sie sich „Der christliche Pilger“. Am 1. Januar 1848 gegründet, ist sie älter als der Osservatore Romano und damit die älteste Bistumszeitung in Deutschland. Sie berichtet vom kirchlichen Leben in der Diözese ebenso wie über das Geschehen in der Weltkirche.

Text: is Foto: Klaus Landry
30.03.2024

Osterbotschaft von Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst

Dem Tod ins Gesicht lachen

An Ostern macht Gott uns zu Stehaufmenschen, so Dorothee Wüst in ihrer Osterbotschaft.
Foto: Klaus Landry

Speyer (lk) Ostern. Auferstehung. Aufstehen gegen den Tod. Es geht. Das macht Gott. An Ostern. Das feiern wir. Heute. Und morgen. Und alle Tage. Im Angesicht des Todes. Der so viele Gesichter hat in unserer Welt. Er nimmt Leben in Kriegsruinen, Flüchtlingszelten, auf Schlepperschiffen, vor leeren Lebensmittelausgaben. Er verdunkelt ganze Regionen wie die Ukraine, den Nahen Osten, Syrien, Äthiopien und den Sudan.

Der Tod zeigt seine Fratze in politischen Systemen, denen Menschenwürde und Freiheitsrechte keinen Pfifferling wert sind. Und er geistert auch durch unsere Gesellschaft, wenn menschenverachtende Sprache salonfähig wird, Stammtischparolen im Gewand von Parteiprogrammen daherkommen und Eigeninteressen vor Gemeinwohl gehen. Es ist der Tod, der lacht, wenn Menschen geschmäht, verachtet, bedroht, missbraucht werden. Und sein Lachen ist unser Weinen.

Weinend kommen Frauen an ein Grab. Bereit, sich dem Tod zu stellen, ihm ihren Tribut zu zollen, sich dem Tode zu ergeben. Und werden eines Besseren belehrt. Da ist ein Grab, da ist der Tod. Aber da ist auch Gott. Gerade da ist Gott. Natürlich ist er da. Wo sollte er sonst sein als bei denen, die ihn brauchen? Als bei denen, die keine Tränen mehr haben und nicht mehr wissen, wie Lachen geht? Sie alle, uns alle lehrt unser Gott unverdrossen und auf ewig das Lachen. Über den Tod. Und sein Lachen bricht dem Tod die Macht, nimmt ihm seinen Triumph, wischt ihm das Lachen aus seiner Fratze.

Deshalb gibt es traditionell das Osterlachen in unserer Kirche. Christinnen und Christen tun es an Ostern Gott nach und lachen dem Tod ins Gesicht. Ihm und all seinen Spießgesellen. Dem Egoismus, der Rücksichtslosigkeit, der Unbarmherzigkeit, der Gleichgültigkeit. Unser Lachen zwingt sie in die Knie und macht uns stark. Um aufzustehen. Um auszuhalten, was der Tod mit sich bringt. Um zu entlarven, was nicht dem Leben dient. Um uns zu wehren gegen all das, was den Tod bringt. Auf der Straße und an der Wahlurne, in Gebeten und Andachten, beim Gespräch am Esstisch und in den Diskussionen auf politischem Parkett.

An Ostern macht Gott uns zu Stehaufmenschen. Die sich nicht vom Tod in die Knie zwingen, sich nicht unterkriegen lassen von Verzweiflung und Resignation, sondern sich einsetzen für das Leben. Für Hoffnung. Für Frieden. Für Würde. Für Zusammenhalt. Wir wischen einander die Tränen vom Gesicht, stehen auf, halten unser Gesicht in die aufgehende Ostersonne und krempeln die Ärmel unserer Seele hoch. Gott zeigt uns, dass es geht. Aufstehen gegen den Tod. Frohe Ostern!

Dorothee Wüst,
Kirchenpräsidentin der
Evangelischen Kirche der Pfalz

Text: lk Foto: Klaus Landry
29.03.2024

Gewalt überwinden durch Erbarmen und Liebe

Weihbischof Otto Georgens predigte am Karfreitag im Dom zu Speyer

Speyer – Im Speyerer Dom wurde in der Liturgie zum Karfreitag mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Weihbischof Otto Georgens des Leidens und Sterbens Jesu gedacht. Dieser habe, wie der Weihbischof in seiner Predigt ausführte, auch im Angesicht der Gewalt nicht auf Rache und Vergeltung gesinnt, sondern wurde „der Gewalt Herr und überwindet sie durch Erbarmen und Liebe“. Der Gottesdienst zur Karfreitags-Liturgie ist in seiner Art einmalig im ganzen Kirchenjahr und folgt einer besonders alten liturgischen Gestaltung. In diesem Jahr widmete sich eine der Fürbitten dem aktuellen Kriegsgeschehen in der Welt.

Im Zentrum der Karfreitags-Liturgie steht neben der Passionsgeschichte auch die Kreuzverehrung. „Ein eigentümlicher Ritus: die Verehrung eines Folterinstrumentes“, so Georgens. „Der Zusammenhang von Religion und Gewalt steht mir wieder vor Augen: Das Kreuz erinnert daran, dass Jesus von den Frommen seiner Zeit angeklagt wurde.“ Das Kreuz zeige auf erschreckende Weise, wozu Menschen fähig seien. „Es zeigt aber auch, wozu Jesus fähig war: Denn er hat die Gewalt, die ihm angetan wurde, nicht erwidert, sondern ausgehalten.“ Weiter noch, er habe in seinem Glauben an das Gute im Menschen appelliert: „Die Gewalt wird ausgehalten in der Hoffnung, dass sie sich totläuft. Auf diese Weise können die alten Mechanismen überwunden werden. Das ist Erlösung: dass die Welt aus den Zwängen der Gewaltgeschichte befreit wird.“ Dafür brauche es große innere Stärke und Mut. Zusammenfassend lasse sich damit sagen, dass die Kreuzverehrung keine Verherrlichung der Gewalt sei: „Nicht die Gewalt wird verherrlicht, sondern Jesus! Denn er wird der Gewalt Herr und überwindet sie durch Erbarmen und Liebe.“

Weihbischof Georgens führte weiter aus: „In unserer Welt wird die Gewalt glorifiziert. Und die Geschichte wird von den Siegern geschrieben. Die Kulturen in aller Welt haben triumphale Siegesdenkmäler errichtet.“ Das Kreuz aber sei das erste Denkmal gewesen, das an ein Opfer erinnert, und damit die Gewalt und Lügen der Sieger entlarve. „Erst mit dem Christentum kam es dazu, dass man die Opfer nicht mehr vergisst, dass man so etwas wie ein Denkmal für die gefallenen Soldaten oder für den Holocaust errichtet. Das Kreuz ist das erste Denkmal, das die Menschheit daran erinnert: Gott vergisst die Opfer nicht. Gott ist kein Komplize der Sieger, sondern erbarmt sich ihrer Opfer. Und er lässt ihr Sterben nicht vergeblich sein.“

Georgens rief die Gemeinde dazu auf, den Gekreuzigten, der das Böse durch Erbarmen, Großzügigkeit, Vergebung und Liebe überwunden hat, nachzuahmen und zu verehren. Trotz erlittener Gewalt sei es wichtig, nicht auf Rache zu sinnen. „Das Kreuz ist das Gegenbild gegen das Auseinanderdriften und Untergehen in den dunklen Tiefen des Todes. Es ist die Planke, die uns rettet, weil Jesus uns umarmt und mitnimmt zum Vater, hinein in die Liebe, hinein in sein Leben.“

Der Gottesdienst im Speyerer Dom wurde musikalisch gestaltet vom KathedralJugendChor und dem Domchor.

Hintergrund (Text DBK)

Am Karfreitag gedenken Christen des Leidens, der Kreuzigung und des Todes Jesu. Viele Gläubige beten und gehen an diesem Tag den Kreuzweg mit seinen 14 Stationen von der Verurteilung Jesu bis zur Grablegung. An diesem Tag hat die Stunde, in der Jesus starb, eine besondere Bedeutung. In der Heiligen Schrift wird dieser Zeitpunkt als die „neunte Stunde“ bezeichnet (Mt 27,46). Nach mitteleuropäischer Zeit ist es 15.00 Uhr. Die Liturgie des Tages hat einige Besonderheiten, die es so nur einmal im Jahr gibt. Die Glocken in den Kirchen schweigen, der Tabernakel, in dem die geweihten Hostien, der Leib des Herrn, aufbewahrt werden, ist leer. Auf dem Altar befindet sich nichts. Der Gottesdienst beginnt im Schweigen, ohne Kreuzzeichen. Die Passion, die Leidensgeschichte Jesu, wird gelesen und es gibt besondere Fürbitten. Ein zentraler Punkt der Liturgie ist die Kreuzverehrung. Die Gläubigen verneigen sich oder beugen die Knie vor dem Kreuz.

Text: is Foto: Klaus Landry
29.03.2024

ForuM-Studie und die Folgen / Hinsehen und handeln. Jetzt!

Die ForuM-Studie hat Sexualisierte Gewalt in der Kirche erneut in den Mittelpunkt gerückt. Die pfälzische Landeskirche und ihre Diakonie gehen das Thema selbstkritisch und entschlossen an.

Speyer (lk)Die Empfehlungen der ForuM-Studie zur Aufarbeitung, zu Intervention und Prävention bei Sexualisierter Gewalt in der Kirche sind nicht im Papierkorb verschwunden. Auf Ebene der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat das Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt in einer zweitägigen Sitzung erste Schritte vereinbart und Arbeitspakete gepackt.

Nach weiterer Beratung in EKD-Gremien werden Beschlüsse gefasst und verbindliche Standards entwickelt. Diese werden in den Landeskirchen umgesetzt, berichtet Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst, die auch Sprecherin der kirchlichen Beauftragten im Beteiligungsforum ist.

Eine weitere Ebene ist die „Unabhängige Regionale Aufarbeitungskommission“ (URAK) im Verbund mit der badischen Landeskirche und den Diakonischen Werken Pfalz und Baden. Die URAK soll im Frühjahr 2025 ihre Arbeit aufnehmen. Mindestens sieben Personen werden ihr angehören: Zwei Betroffene, zwei Vertretungen aus Kirche und Diakonie, sowie drei Fachleute, die von den Landesregierungen Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg bestimmt werden.

Oberkirchenrätin und Missbrauchsbeauftragte Bettina Wilhelm erwartet einiges von der Arbeit der URAK: „Die unabhängige Aufarbeitung, die Beteiligung von Betroffenen und die Aufklärung und Aufdeckung von Strukturen, die sexualisierte Gewalt begünstigen, das erwarte ich von dieser Kommission.“

Selbstkritik üben

Landesdiakoniepfarrer Albrecht Bähr hat die URAK-Vereinbarung mitunterzeichnet. Er hofft auf einen „maximal offenen Umgang mit allen Beobachtungen und Ergebnissen. Es ist bitter notwendig, dass wir dazulernen – auch, was die scheinbare Harmonie in den eigenen vier Wänden anbelangt. Diese Harmonie ist eine Illusion. Das müssen wir aushalten lernen“.

Die Ergebnisse der ForuM-Studie werden auch in den Priorisierungsprozess der Landeskirche hineinspielen. „Wenn wir sexualisierte Gewalt ernster nehmen wollen als bisher, wird das nicht gehen, ohne dafür auch Geld in die Hand zu nehmen. Etwa, um Schutzkonzepte weiter auszubauen und umzusetzen“, sagt Kirchenpräsidentin Wüst.

Seit 2021 hat die Landeskirche 33 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren ausgebildet, die in den vergangenen zwei Jahren 170 Schulungen in protestantischen Kindertagesstätten durchgeführt haben.

Schutzkonzepte ausbauen

Auch Kirchengemeinden setzen sich mit Schutzkonzepten auseinander. In Sondernheim wurde etwa das Gemeindezentrum näher betrachtet. Räume sollten so einsichtig und übersichtlich wie möglich sein, damit Übergriffe erschwert werden, berichtet Pfarrerin Anita Meyer.

Zu allen konkreten Schritten gehört laut Dorothee Wüst der erste Schritt: Selbstkritik und die Frage der eigenen Haltung. Momentan rücke das Thema in der innerkirchlichen Öffentlichkeit fast schon wieder in den Hintergrund, als „beträfe es denn doch nicht alle“, sagt die Kirchenpräsidentin. Und erinnert: „Ich halte es nach wie vor für eine der dringendsten Aufgaben, unsere Machtstrukturen, unser Verständnis von Verantwortung und Seelsorge sowie das Problem der `Kommunikationsdiffusion´ selbstkritisch zu diskutieren.“

Sprache überdenken

Das betrifft auch Sprache und Theologie. Die Studie hat gezeigt, dass im Zusammenhang von sexualisierter Gewalt auch theologische Grundbegriffe missbräuchlich verwendet worden sind. So können Begriffe wie „Liebe“ oder „Vergebung“ in den Ohren Betroffener leicht zynisch wirken. Sensible Sprache und Feingefühl in der Sache sind an dieser Stelle gefragt. Die Landeskirche hat den Kirchengemeinden dazu erste Materialien an die Hand gegeben. Unter anderen den Entwurf eines Klagegottesdienstes für Betroffene sexualisierter Gewalt.

Mehr zur ForuM-Studie

https://www.evkirchepfalz.de/index.php?id=2721&L=0

28.03.2024

Messe intensiv

„Gottesdienst im Dom – mal anders“ am 7. April

Der Pontifikalaltar im Speyerer Dom
Foto: © Domkapitel Speyer, Andreas Möhring

Speyer – Am Sonntag, 7. April, 20 Uhr, findet der nächste „Gottesdienst im Dom – mal anders“ statt. Domdekan Dr. Christoph Kohl feiert eine „Messe intensiv“. Der Wortgottesdienst mit Bibelgespräch zum Evangelium der Sonntagsmesse findet im Stuhlkreis in der Apsis statt. Bei der Mahlfeier ab der Gabenbereitung stehen die Mitfeiernden direkt um den Pontifikalaltar in der Vierung. So wird ein besonders intensives Erleben der Messfeier möglich. Da der Dom zu dieser Uhrzeit bereits für Besucher geschlossen ist, treffen sich die Mitfeiernden fünf Minuten vor Beginn vor dem Nordwestportal des Doms.

„Gottesdienst im Dom – mal anders“ ist ein besonderes Gottesdienstformat, das jeweils am ersten Sonntag eines Monats um 20 Uhr im Dom gefeiert wird. Dabei werden bewusst meditative Formate an das Ende der Woche gesetzt. Die Gottesdienstfeiern haben jeden Monat einen anderen Schwerpunkt, unterscheiden sich aber immer in ihrer Form von den anderen, regelmäßigen Gottesdiensten im Dom.

Der kommende „Gottesdienst – mal anders“ am 5. Mai wird ebenfalls ein bewährtes Format aufgreifen: Ausgebildete Bibelerzähler tragen dabei Texte der Heiligen Schrift aus der Perspektive darin vorkommender Personen vor.

Weitere Termine 2024 (jeweils um 20 Uhr):

  • 5. Mai
  • 2. Juni
  • 7. Juli
  • (im August Ferienpause)
  • 1. September
  • 6. Oktober
  • 3. November
  • 1. Dezember

Text: Friederike Walter Foto: © Domkapitel Speyer, Andreas Möhring
27.03.2024

Weihe der heiligen Öle

Chrisammesse mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom

Speyer – Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann hat am Montag, 25. März, im Rahmen der Chrisammesse im Speyerer Dom die heiligen Öle geweiht und an die Kirchen im Bistum verteilt. „Mit der Weihe der heiligen Öle wird in die Mitte gestellt, was uns im Innersten als Christen lebendig hält. Das, was in uns brennt, als Sehnsucht und als Liebe, als Leidenschaft, die uns erfüllt, und die uns zu Zeugen Christi in dieser Welt macht“, so Bischof Wiesemann in seiner Predigt. „Deswegen ist diese Feier so besonders. Sie geht sozusagen unter die Haut, wie das Öl. Sie will uns wieder das schenken, was wir so sehr brauchen, gerade in unserer heutigen Zeit. Innere Leidenschaft, die Flamme, das Feuer, für Jesus Christus und für seine Erlösung, die er uns schenkt.“

Die drei zu weihenden Öle, Kranken-, Katechumenen- und Chrisam-Öl, wurden während der Messe, begleitet von Gesang, in kleinen Prozessionen durch den Dom nach vorne zum Altar getragen. Üblicherweise übernehmen Diakone diese Aufgabe – in diesem Jahr gab es hier eine Neuerung. So wurde das Öl für die Kranken von vier Trägern aus dem Feld der Krankenhausseelsorge zum Altar gebracht; sie sind in der BG Klinik und im Städtischen Krankenhaus Ludwigshafen sowie im Kreiskrankenhaus Grünstadt tätig. Das Krankenöl dient der Salbung Kranker und Sterbender. „Da will Christus da sein, da will er uns innerlich stärken, da will er in unserem Leben die Kraft sein, die uns den Mut zur letzten Hingabe gibt“, so Wiesemann.

Das Katechumenenöl, mit dem Taufbewerber vor der Taufe gesalbt werden, wurde von Tanja Rieger, Referentin für Katechese im Bistum Speyer, getragen. Wiesemann: „Es wird verwandt für alle die, die sich auf die Taufe vorbereiten. Es soll uns die innere Kraft geben, für den Kampf in der Welt, und es soll mich in meinem Inneren stärken, meine Widerstandsfähigkeit, meine Resilienz hervorrufen.“

Das Chrisamöl und das Gefäß mit dem Balsam wurde von Diakonen und den Grabesrittern gebracht. Dieses Öl wird unter anderem bei der Taufe, Firmung und bei der Priesterweihe verwendet, und damit „mittendrin, im ganzen, sich entfaltenden, Leben“. Wiesemann bezeichnete es in seiner Predigt als „das Öl der Freude“.

In einer vierten Prozession wurden schließlich von einem Diakon und einem Messdiener Brot und Wein zum Altar getragen und dort dem Bischof übergeben. Nach der Weihe wurden die heiligen Öle traditionell an die Priester aus dem Bistum verteilt, damit diese sie wiederum an ihre Kirchen weitergeben können.

Zum Hintergrund

Vom Orden der Ritter vom Heiligen Grab in Jerusalem wurden in diesem Jahr 30 Liter Olivenöl an den Dom gespendet – dieses wurde von den Sakristanen des Doms mit ätherischen Ölen vermischt. Dabei unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Ölen. Das wichtigste ist das Chrisam, welches unter anderem bei der Taufe, Firmung und bei der Priesterweihe verwendet wird. Außerdem gibt es noch das Krankenöl für das Sakrament der Krankensalbung und das Katechumenenöl, mit dem Taufbewerber vor der Taufe gesalbt werden. Da das Salben mit Öl zur Zeit der Bibel nur Königen vorbehalten war, bringt die Salbung mit Chrisam zum Ausdruck, dass alle Menschen eine „königliche“, unantastbare Würde besitzen.

Die Öle werden in der Chrisam-Messe geweiht und zur Verteilung an die Kirchen des Bistums an deren Priester weitergegeben. Traditionell wurde die Chrisam-Messe am Gründonnerstag gefeiert. Inzwischen feiern viele Bistümer bereits an einem früheren Tag der Karwoche. Die Chrisam-Messe im Speyerer Dom findet am Montag statt, um Priestern aus dem Bistum zu ermöglichen, zu der Messe zu kommen.

Text: Bistum Speyer, Friederike Walter Foto: Klaus Landry
26.03.2024

Bistum Speyer / Fronleichnam 2023

Fronleichnamprozession und Statio vorm Dom 2023 in Speyer

„Die große Frage ist nicht diejenige, um die wir immer wieder kreisen: Wer darf kommen? Wer darf Christus empfangen? Die große Frage ist eine andere: Wohin sollen wir gehen? Zu wem sollen wir Christus tragen?“ – Weihbischof Otto Georgens in seiner Predigt zu Fronleichnam

Sehen Sie hier einen Videozusammenschnitt der Prozession und der Statio vorm Dom:

Sehen Sie hier das Fotoalbum zu Fronleichnam:

Text: Bistum Speyer Foto & Video: Speyer 24 (NEWS)
11.06.2023

Kirche

Die Karwoche und Ostern am Dom zu Speyer 2022

Gottesdienste mit Bischof Wiesemann und Weihbischof Georgens

Speyer, Osternacht, die Osterkerze wird angezündet.
Foto: © Domkapitel Speyer / Klaus Landry

Speyer – Mit dem Palmsonntag, der in diesem Jahr auf den 10. April fällt, beginnt die Karwoche oder Heilige Woche. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann feiert aus diesem Anlass um 10 Uhr ein Pontifikalamt mit Palmenweihe im Dom zu Speyer. Etwas Pflanzengrün wird auch auf die Gräber der Kaiser und Könige im Dom gelegt – ein Brauch der bereits für das 15. Jahrhundert dokumentiert ist. Die Dombläser und die Domsingknaben sorgen für den festlichen musikalischen Rahmen des Gottesdienstes.

Am Nachmittag des Palmsonntags bringt die Dommusik die Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach zur Aufführung. Das Konzert beginnt um 16 Uhr in der Gedächtniskirche Speyer. Es singen der Konzertchor des Mädchenchores am Dom zu Speyer, die Männerstimmen der Speyerer Domsingknaben sowie der Domchor Speyer.

In der Karwoche zwischen Palmsonntag und Ostern findet traditionell die Chrisammesse statt. An diesem Tag werden in der Bischofskirche die für die Sakramentenspendung benötigten heiligen Öle geweiht. Die Priester der Diözese sind zur Mitfeier eingeladen und nehmen das geweihte Öl für den Gebrauch in ihrer Pfarrei mit. Bischof Wiesemann zelebriert die Chrisammesse am Montag, 11. April, um 17 Uhr. Die musikalische Gestaltung übernimmt der Mädchenchor am Dom zu Speyer.

Die heiligen drei Tage, das „Triduum Paschale“, beginnen mit dem Gründonnerstag, dem 14. April. Am Morgen um 8 Uhr feiert das Domkapitel im Dom eine Trauermette, die musikalische Gestaltung übernimmt die Schola Cantorum Saliensis. Dem Abendmahlsamt um 19.30 Uhr steht Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann vor. Es singen der Konzertchor des Mädchenchores und die Männerstimmen der Domsingknaben.

Am Karfreitag, 15. April, findet um 8 Uhr eine Trauermette statt. Um 10 Uhr lädt die Dompfarrei Pax Christi zu einer Kreuzwegandacht für Kinder in den Dom ein. Es singen die Nachwuchs- und Aufbauchöre des Mädchenchores und der Domsingknaben.

Um 15 Uhr beginnt die Karfreitagsliturgie mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Weihbischof Otto Georgens, der die Predigt hält. Dieser Gottesdienst ist in seiner Gestaltung einmalig im ganzen Kirchenjahr und folgt einer besonders alten liturgischen Gestaltung. Musikalisch gestaltet wird er vom Domchor, dem Konzertchor des Mädchenchores und den Männerstimmen der Domsingknaben.

Überdies kann am Karfreitag in den Beichtstühlen im nördlichen Seitenschiff zwischen 11 und 13 Uhr und ab 17 Uhr das Sakrament der Versöhnung empfangen werden. Zur stillen Besichtigung ist die Kathedrale am Karfreitag ausschließlich zwischen 13 und 14 Uhr geöffnet.

Speyer, Dom, die Osterkerze wird, gesegnet von Bischof Karl-Heinz Wiesemann in der Osternacht am Osterfeuer in der Vorhalle entzündet und in den dunklen Dom getragen.
Foto: © Domkapitel Speyer / Klaus Landry

Das Hochfest der Auferstehung Jesu Christi beginnt mit der Feier der Osternacht, die am Samstag, 16. April, um 21 Uhr gefeiert wird. Zu Beginn liegt der Dom in völliger Dunkelheit. In der Vorhalle wird das Osterfeuer entzündet, bevor mit der Osterkerze und dem Ruf „Lumen Christi – Deo gratias“ (Christus, das Licht – Dank sei Gott) das Licht in die Kathedrale hinein getragen wird. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann wird die Osternacht im Dom zelebrieren und dabei zwei erwachsenen Taufbewerbern das Sakrament der Taufe spenden. Der Domchor, der Konzertchor des Mädchenchores und die Männerstimmen der Domsingknaben sorgen für die feierliche musikalische Gestaltung. In diesem Gottesdienst erklingt auch erstmals seit Gründonnerstag wieder die Orgel des Doms, gespielt von Domorganist Markus Eichenlaub.

Am Ostersonntag, 17. April, feiert Bischof Wiesemann um 10 Uhr ein Pontifikalamt und um 16.30 Uhr eine Pontifikalvesper. Den Gottesdienst am Vormittag gestalten die Nachwuchs- und Aufbauchöre des Mädchenchores und der Domsingknaben sowie die Dombläser musikalisch. In der Vesper singt ein Vokalensemble der Dommusik.

Am Ostermontag, 18. April wird um 10 Uhr Weihbischof Otto Georgens ein Pontifikalamt im Dom feiern. Es singt der Domchor.

Die Orgel wird in allen Pontifikalämtern von Domorganist Markus Eichenlaub gespielt. Die übrigen Gottesdienste wird der Zweite Domorganist Christoph Keggenhoff diesen Dienst übernehmen.

Gottesdienste im Dom werden weiterhin unter der 3G-Regel gefeiert. Ein Immunisierungsnachweis oder zertifizierter Testnachweis sowie ein Lichtbildausweis sind daher beim Betreten des Doms vorzuzeigen.

Text: Bistum Speyer Foto: © Domkapitel Speyer / Klaus Landry
06.04.2022

Olivenöl aus dem Heiligen Land

Orden der Ritter vom Heiligen Grab spendet Öl zur Herstellung der Heiligen Öle

Domsakristan Markus Belz, Domdekan Dr. Christoph Kohl, Vertreter der Grabesritter: Dr. Christopher Wolf, Dr. Georg Müller, Domkapitular em. Gerhard Fischer, Melanie Lang, Winfried Szkutnik (v.l.n.r.) bei der Übergabe des Olivenöls in der Sakristei des Doms
Foto: © Domkapitel Speyer / Klaus Landry

Speyer – Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem spendet auch in diesem Jahr das Öl, welches im Bistum Speyer als Grundlage für die sogenannten Heiligen Öle benötigt wird. Diese Öle werden bei der Chrisam-Messe am Montag, 11. März, 17 Uhr durch Bischof Wiesemann im Dom geweiht. Die Grabesritter spenden dem Dom und der Diözese Olivenöl, welches von Bäumen im Heiligen Land stammt. Übergeben wurden 30 Liter Öl am 5. April an den Domdekan und Kustos der Kathedrale Dr. Christoph Maria Kohl und Domsakristan Markus Belz durch den leitenden Komtur der Komturei Speyer-Kaiserslautern, Dr. Christopher Wolf, den Provinzprior Offizial Dr. Georg Müller, sowie den Ordensmitgliedern Domkapitular em. Gerhard Fischer, Winfried Skzutnik und Melanie Lang. Über den Erwerb und die Spende des Öls an die Diözese kommt der Orden seinem Ziel nach, die Verbindung zwischen dem Heiligen Land und den in Deutschland lebenden Christen zu stärken, so Dr. Christopher Wolf. Domdekan Dr. Christoph Kohl betonte, dass die Herkunft des Öls aus der Heimat Jesu sehr gut zur Bedeutung und Verwendung der Heiligen Öle innerhalb des katholischen Ritus passe.

Die Heiligen Öle

Die Heiligen Öle bestehen aus einer Mischung aus Olivenöl und Harzen oder ätherischen Ölen. Dabei unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Ölen. Das wichtigste ist das Chrisam, welches unter anderem bei der Taufe, Firmung und bei der Priesterweihe verwendet wird. Außerdem gibt es noch das Krankenöl für das Sakrament der Krankensalbung und das Katechumenenöl, mit dem Taufbewerber vor der Taufe gesalbt werden. Da das Salben mit Öl zur Zeit der Bibel nur Königen vorbehalten war, bringt die Salbung mit Chrisam zum Ausdruck, dass alle Menschen eine „königliche“, unantastbare Würde besitzen.

Die Öle werden in der Chrisam-Messe geweiht und zur Verteilung an die Kirchen des Bistums an deren Priester weitergegeben. Traditionell wurde die Chrisam-Messe am Gründonnerstag gefeiert. Inzwischen feiern viele Bistümer bereits an einem früheren Tag der Karwoche. Die Chrisam-Messe im Speyerer Dom findet am Montag statt, um Priestern aus dem Bistum zu ermöglichen, zu der Messe zu kommen.

Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem

Die Grabesritter sind ein päpstlicher Orden, dem sowohl katholische Laien als auch Geistliche angehören. Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem hat es sich zur besonderen Aufgabe gesetzt, die katholische Kirche im Heiligen Land, besonders das Lateinische Patriachat, zu unterstützen. Dies reicht vom Unterhalt der 51 Pfarrgemeinden des Patriachats und der Unterstützung von über 40 Schulen, zahlreichen Kindergärten, Sozialstationen und Altenheimen bis zur Ausbildung junger Leute und der direkten Hilfe für sozial Schwache und Benachteiligte. Ohne das Wirken des Ordens wäre die Arbeit vieler christlicher Einrichtungen und Gemeinschaften nicht möglich. Die Einrichtungen selbst sind alle inklusiv, das bedeutet, dass sie Angehörigen aller Religionen offen stehen.

Text: Bistum Speyer Foto: © Domkapitel Speyer / Klaus Landry
06.04.2022

Der Kanzler blickt auf den Dom

Gedenkbüste für Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl neben dem Dom eingeweiht – Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer würdigt damit den Gründungsvorsitzenden ihres Kuratoriums

Enthüllung der Büste neben der Dom-Info, links neben der Büste Stifter Willi Kuhn, im Vordergrund rechts der Künstler Wolf Spitzer
Foto: © Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer / Klaus Landry

Viele der Festgäste waren am 3. April bereits zum Kapitelsamt um 10 Uhr in den Dom gekommen. Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl, der an diesem Morgen die Messe hielt, begrüßte sie in der romanischen Kathedrale, der-Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl in solch besonderer Weise verbunden war. Der heutige Geburtstag des Altkanzlers sei eine besonders gute Gelegenheit, an Helmut Kohl zu denken, so der Domdekan, und mit ihm an alle Wohltäter des Doms.

Die Büste mit ihrem Erschaffer Wolf Spitzer (sitzend), im Hintergrund die Frau des Künstlers, Jutta Spitzer, und die Stifter, Ehepaar Susanne und Willi Kuhn, rechts daneben (v.l.n.r.) Prof. Dr. Alfried Wieczorek, Vorstandsvorsitzender der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer, Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl, Ministerpräsident a.D. Kurt Beck, Ministerpräsident a.D. Dr. Bernhard Vogel und Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann.
Foto: © Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer / Klaus Landry

Nach dem Gottesdienst versammelten sich mehr als hundert Menschen auf der Südseite des Doms, wo die Gedenkbüste ihren Platz gefunden hat. Auf einem Sandsteinsockel ruht die etwa lebensgroße Bronzeplastik des Kanzlers der Einheit und Ehrenbürgers Europas. Die Büste ist so positioniert, dass Helmut Kohl auf den Dom blickt. Geschaffen wurde sie vom Speyerer Künstler Wolf Spitzer und ermöglicht durch eine Spende des Ehepaars Willi und Susanne Kuhn aus Jockgrim. Die Initiative zur Aufstellung der Gedenkbüste kam von der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer, an deren Gründung Helmut Kohl maßgeblich beteiligt war und deren Kuratorium er über lange Jahre bis zu seinem Tod vorstand. Unter den Gästen waren viele Unterstützer des Doms aus den Reihen der Stiftung, der Stadtspitze und auch von Seiten des Bistums.

Begrüßt wurden die Festgäste vom Vorstandsvorsitzenden der Europäischen Stiftung Prof. Dr. Alfried Wieczorek. Er hob hervor, dass Helmut Kohl den Menschen, insbesondere den Pfälzern, immer nah sein wollte. Diese Haltung komme auch in der nun eingeweihten Büste zum Ausdruck. Sie sei so proportioniert und positioniert, dass Helmut Kohl nicht auf die Menschen herabblicke, sondern ihnen auf Augenhöhe begegne. Als Vorsitzender der Stiftung dankte er dem Ehepaar Willi und Susanne Kuhn als Stiftern der Büste und ihrem Erschaffer, Wolf Spitzer.

Als Vertreter der Ministerpräsidentin Malu Dreyer und als amtierender Kuratoriums-Vorsitzender der Europäischen Stiftung sprach Ministerpräsident a.D. Kurt Beck zu den Anwesenden. Er hoffe, dass das Denkmal seinen Zweck erfülle, indem es Menschen zum Nachdenken bringe. Angesichts der derzeitigen Situation werde deutlich, dass das Leben in Frieden keine Selbstverständlichkeit sei. „Helmut Kohl verdanken wir Frieden in weiten Teilen von Europa“, so Beck.

Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl berichtete, dass er den Alt-Bundeskanzler bei jeder seiner Domführungen mindestens zweimal erwähne. Einmal in Verbindung mit den zahlreichen Besuchen, die dieser mit und ohne Staatsgästen dem Dom abgestattet habe und zum anderen als großen Unterstützer des Doms. So kam auf Helmut Kohls Vermittlung eine hohe Spende der Unternehmerfamilie Quandt zustande, die den Neubau der großen Domorgel ermöglicht habe. Es sei daher auch das Anliegen des Domkapitels gewesen, Kohl bereits zu dessen Lebzeiten mit einer Gedenkplatte in der Vorhalle zu würdigen.

Bronzebüste auf Sandsteinsockel neben der Dom-Info im südlichen Domgarten.
Foto: © Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer / Klaus Landry

Konstantin Spitzer, der Sohn des Künstlers Wolf Spitzer, der ebenfalls anwesend war, verlas abschließend dessen Worte zu seinem Kunstwerk. Er habe versucht, sich der Persönlichkeit Kohls zu nähern und ein Wesensporträt zu schaffen, das die Lebensstationen, Erlebnisse und physiognomischen Eigenheiten des Bundeskanzlers beinhalte. Gestaltet ist die Büste in der für Spitzer typischen Form einer detailreichen Bronzeplastik mit teilweiser Kolorierung. Der Sockel aus rotem Sandstein, einem Hauptbaumaterial des Dom, stelle die Verbindung zu diesem her. Zwei vertikale Bronzebänder mit den Inschriften „Kanzler der Einheit“ und „Ehrenbürger Europas“ verdeutlichen die Verdienste Kohls. Enthüllt wurde die Büste schließlich von Stifter Willi Kuhn und der Ehefrau des Künstlers, Jutta Spitzer.

Die Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer hat einen Flyer mit Erläuterungen zur Plastik herausgebracht, der in der Dom-Info erhältlich ist.

Text: Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer Foto: © Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer, Foto: Klaus Landry
04.04.2022

Kirche

Mit Posaunen, Orgel und Sopran

Der Ludwigshafener Dekanatskirchenmusiktag findet digital als Video-Stream statt.

Ludwigshafen (lk)Am Sonntag, dem 7. Februar 2021, findet um 17 Uhr der digitale Dekanatskirchenmusiktag aus der Ludwigshafener Apostelkirche statt. Er wird auf dem YouTube-Kanal der Landeskirche übertragen. Posaunen, Gesang und Orgelspiel sind eingebettet in einen Gottesdienst. Dieser ist vorab ohne Gäste und Mitwirkung der Bläser aufgezeichnet worden.

Die Ludwigshafener Dekanin Barbara Kohlstruck übernimmt die Liturgie und die Predigt. Die musikalische Gestaltung liegt bei der Sopranistin Stefanie Freiburg und Bezirkskantor Tobias Martin an der Orgel. Zudem werden Einzelaufzeichnungen von Mitgliedern der Posaunenchöre der Kirchenbezirke Speyer und Ludwigshafen unter der Leitung von Landesposaunenwart Christian Syperek eingespielt.

Veranstaltung auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=EkDs3K6LpKo&feature=youtu.be

22.01.2021

Online-Schülertage des Bistums Speyer starten am kommenden Montag

Video-Gesprächsangebote vom 25. Januar bis 4. Februar

Speyer – Rund 170 Schülerinnen und Schüler werden an den digitalen Schülertagen des Bistums Speyer vom 25. Januar bis 4. Februar teilnehmen. Aufgrund der Pandemielage findet die Veranstaltung unter dem Motto „Meine Diözese“ ausschließlich online statt. Per Videogespräch haben die Oberschülerinnen und –schüler die Chance, mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus ganz unterschiedlichen kirchlichen Arbeitsbereichen der Diözese über verschiedene Themen zu diskutieren und so Kirche aus verschiedenen Blickwinkeln kennenzulernen. Auch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Generalvikar Andreas Sturm werden sich wieder den Fragen der Schülerinnen und Schüler stellen.

„Auch wenn wir die Veranstaltung in diesem Jahr bedingt durch die Pandemie nur in einem kleineren Rahmen als in den Jahren zuvor durchführen können, war ist es uns wichtig, den Schülerinnen und Schülern Einblicke in das Bistum zu ermöglichen und einen Austausch anzubieten. Wir freuen uns und sind gespannt auf die Begegnung mit den Schülerinnen und Schülern im digitalen Raum“, sagen die beiden Organisatoren der Schülertage und Referenten für Religionspädagogik, Simone Krick und Bernhard Kaas.

Entsprechend ihrer persönlichen Interessen haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit jeweils zwei von insgesamt zehn Themenschwerpunkte für die Videogespräche auszuwählen. Auf dem Programm stehen Themen wie „Ist unsere Welt noch zu retten“, „Prävention sexualisierter Gewalt“, „Wozu bin ich berufen?“, „Umgang mit Tod und Trauer“, „Feminismus in der katholischen Kirche“ oder „Caritas: Not sehen und handeln“. Zum ersten Mal dabei sind die Referenten des Bereichs Seelsorge in der Arbeitswelt mit dem Thema „Jeder Mensch ist mehr wert…“. Neu ist auch ein Angebot zur Notfallseelsorge und Krisenintervention.

Kontakt:

Oberstudienrätin Simone Krick
Bischöfliches Ordinariat Speyer
Große Pfaffengasse 13
67346 Speyer
mobil: 0151 14880069
E-Mail: simone.krick@bistum-speyer.de

Oberstudienrat Bernhard Kaas
Bischöfliches Ordinariat Speyer
Große Pfaffengasse 13
67346 Speyer
mobil: 0151 14880039
E-Mail: bernhard.kaas@bistum-speyer.de

Bistum Speyer
22.01.2021

Debatte um digitales Abendmahl

Die Evangelische Akademie der Pfalz und seine Kooperationspartner diskutieren in der digitalen Veranstaltung „Digital – parochial – global?!“ mit Fachleuten über das digitale Abendmahl.

Landau (lk) – Angesichts zunehmender kirchlicher Online-Aktivitäten gibt es neue Antworten auf die Fragen, wer, wo und was Kirche ist. Besonders hitzig wird debattiert, wenn es um die Möglichkeit eines digitalen Abendmahls geht. Fachleute diskutieren darüber am 29. Januar von 11 bis 17 Uhr in einem Workshop der digitalen Zoom-Konferenz-Reihe „Digital – parochial – global?! Ekklesiologische Perspektiven im Digitalen“. Veranstalter sind die Evangelische Akademie der Pfalz, die Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST) und die Evangelische Akademie im Rheinland.

Die Experten werden außer grundsätzlichen Fragen der digitalen Kirche den digitalen Wandel insgesamt in den Blick nehmen. Referenten sind Jochen Cornelius-Bundschuh, Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Baden; Christoph Markschies, Kirchenhistoriker und Präsident der Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften; Friederike Nüssel, Ökumenewissenschaftlerin aus Heidelberg und Frank Vogelsang, Direktor der Evangelischen Akademie im Rheinland.

Ein weiterer Workshop der Reihe findet am 9. April von 11 bis 17 Uhr mit dem Schwerpunkt „Amt und Gemeinschaft“ statt. Zudem sind die Workshops Teil einer Reihe zur digitalen Ekklesiologie, die in eine theologische Tagung am 17. und 18. Juni 2021 in Landau mündet.

Anmeldung über den Kontakt auf der Webseite https://www.eapfalz.de/veranstaltungen/programm/digitale-ekklesiologie0/

22.01.2021

Erinnern – Gedenken – Mahnen: Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Digitale Gedenkfeier am Mittwoch, den 27. Januar 2021

Anlässlich des 100. Geburtstages von Sophie Scholl am 9. Mai 2021 wird online gemeinsam der Opfer des Nationalsozialismus gedacht.           
Die Arbeitsstelle Frieden und Umwelt der Evangelischen Kirche der Pfalz, die Deutsch-Israelische Gesellschaft, die Jüdische Kultusgemeinde der Rheinpfalz, die Katholische Erwachsenenbildung der Diözese Speyer und die Stadt Speyer laden zur öffentlichen Gedenkfeier ein. Die Veranstaltung findet am Mittwoch, den 27. Januar 2021 um 18:00 im digitalen Format statt, da pandemiebedingt derzeit keine Präsenzveranstaltungen möglich sind.

Als Bundespräsident Roman Herzog im Jahr 1996 den 27. Januar zum Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus erklärte, betonte er: „Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist wichtig, eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken.“

Auf dieser Basis gestalten Schülerinnen der Edith-Stein-Realschule, des Edith-Stein-Gymnasiums, des Hans-Purrmann-Gymnasiums und des Gymnasiums am Kaiserdom gemeinsam mit der Oberbürgermeisterin der Stadt Speyer, Stefanie Seiler, die Gedenkfeier. Die musikalische Gestaltung erfolgt durch eine Schülerin und einen Lehrer des Nikolaus-von-Weis-Gymnasiums.

„Den Opfern des Nationalsozialismus wurde unvorstellbares Leid zugefügt – fernab jeglicher Menschlichkeit. Umso wichtiger sind Gedenkveranstaltungen wie diese, damit wir uns regelmäßig daran erinnern, dass solche Grausamkeiten nie wieder passieren dürfen. Zu verhindern, dass Menschen auf Merkmale wie Religion, Herkunft oder Hautfarbe reduziert werden, ist unser aller Aufgabe“, betont Stefanie Seiler.

Der Zugang zur Gedenkfeier erfolgt über den Link https://konferenz.bbb3.de/b/keb-t2q-3y6-lzm, der auch auf den Homepages der Katholischen Erwachsenenbildung Diözese Speyer unter www.keb-speyer.de sowie der Stadt Speyer unter www.speyer.de abrufbar ist.
Die geplanten Begleitveranstaltungen zur Gedenkfeier im Januar 2021 mussten abgesagt werden. Eine Neuterminierung in der ersten Maihälfte wird derzeit geprüft.

Weitere Informationen bei:

Text: Gemeinsame Pressemitteilung der Katholischen Erwachsenenbildung der Diözese Speyer und der Stadt Speyer Foto: Speyer 24/7 News
22.01.2021

Gedenktag des seligen Paul Josef Nardini am 27. Januar

Pontifikalamt im Dom zu Speyer auch im Livestream

Speyer – Am 27. Januar gedenkt das Bistum Speyer des seligen Paul Josef Nardini (1821 – 1862). Er wirkte als Priester im westpfälzischen Pirmasens. Um der Armut und der Not in der jungen Industriestadt zu begegnen, gründete er 1855 die Schwesterngemeinschaft der „Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie“ (Mallersdorfer Schwestern). Die Ordensfrauen nahmen sich der verwahrlosten Kinder in seiner Pfarrei an und kümmerten sich um alte und kranke Menschen. Auch heute sind die Ordensschwestern an vielen Orten in Deutschland, Rumänien und Südafrika tätig.

Paul Josef Nardini starb am 27. Januar 1862 im Alter von nur 40 Jahren. Sein Lebenswerk und sein Glaubenszeugnis aber blieben unvergessen. Im Jahr 2006 wurde Paul Josef Nardini selig gesprochen. In diesem Jahr 2021 jährt sich der Geburtstag des Seligen zum 200. Mal.

Im Speyerer Dom findet zum Gedenktag am Mittwoch, 27. Januar, um 8 Uhr ein Pontifikalamt mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann statt, zu dem die Mitarbeiter des Bischöflichen Ordinariats und des Diözesan-Caritasverbandes besonders eingeladen sind. Eine Reliquie in der Katharinenkapelle des Domes erinnert an den Seligen.

Aufgrund der Corona-Pandemie wird um eine Anmeldung unter pfarramt.speyer@bistum-speyer.de; Tel 06232/102 140 gebeten.

Der Gottesdienst im Dom wird auch über die Social Media Kanäle von Bistum und Dom online übertragen.

Link zur Online-Übertragung:
https://youtu.be/rSOsCyLyK68

Weitere Informationen zum seligen Paul Josef Nardini:
www.nardini.de

Weitere Informationen zum Orden der „Armen Franziskanerinnen von der Hl. Familie“:
https://www.mallersdorfer-schwestern.de

Bistum Speyer
22.01.2021

Bistum Speyer startet Initiative „Sicherer Ort Kirche“

Auftaktveranstaltung mit Pater Klaus Mertes mit großer Beteiligung – Arbeitshilfe gibt Anregungen für Gespräche in Einrichtungen, Verbänden und Pfarreien

Das Bistum Speyer hat mit einer digitalen Auftaktveranstaltung am Samstag die diözesanweite Initiative „Sicherer Ort Kirche“ gestartet. Sie dient dem Schutz von Kindern, Jugendlichen und hilfebedürftigen Erwachsenen vor sexuellem Missbrauch. Die Einrichtungen, Verbände und Pfarreien des Bistums werden Präventionskonzepte entwickeln, die einen Kulturwandel zu mehr Wachsamkeit und Achtsamkeit bewirken sollen. „Wir wollen lernen, genau hinzuschauen und Kinder und Jugendliche in ihrer Persönlichkeit zu stärken“, erklärte der Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann zum Start der Initiative. Rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus dem gesamten Bistum nahmen an der Auftaktveranstaltung teil.

Pater Klaus Mertes: „Falsche Mythen in den Köpfen machen uns blind“

„Wie kann es sein, dass Täter jahrelang Kinder missbrauchen und niemand merkt es?“ Diese Frage setzte der Jesuit Pater Klaus Mertes an den Anfang seines Impulsreferats. Mertes hatte 2010 die Missbrauchsfälle am Berliner Canisius-Kolleg publik gemacht. Prävention beginnt für ihn mit der Bereitschaft, „besser hinzuschauen, aufmerksamer hinzuhören, die eigene Blindheit zu überwinden und Symptome als Symptome wahrzunehmen“. Notwendig sei, sprachfähig zu werden und dabei klare Begriffe zu verwenden. Er unterschied zwischen einer Grenzverletzung, die zum Beispiel auch sprachlich geschehen könne, einem Übergriff, der dann gegeben sei, wenn die Grenze eines anderen im Wissen um die Grenze bewusst überschritten wird, und dem eigentlichen sexuellen Missbrauch, bei dem eine asymetrische Machtbeziehung und eine systematische Planung hinzukämen. Den Missbrauch bezeichnete Mertes als „schwerwiegendes Verbrechen an jungen Menschen“.

Die Blindheit gegenüber den Anzeichen für einen Missbrauch führte Mertes auf falsche Mythen in den Köpfen zurück, wenn man zum Beispiel glaube, der Täter komme als Fremder von außen ins System. „Nein, der Missbrauch kommt aus dem Inneren“, machte Mertes deutlich. Ein weiterer Mythos liege in der Aussage „Die Täter sind doch auch Opfer“. Es helfe den Betroffenen jedoch überhaupt nicht, „wenn ich auch die Täter als Opfer definiere“.

Vor dem Hintergrund seiner Erfahrung als Schulleiter am Canisius-Kolleg in Berlin und am Jesuitenkolleg St. Blasien lenkte Mertes den Blick der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die Früchte der Präventionsarbeit. Sie führe zu einer „Entgiftung“ der Institution, indem Gewaltstrukturen zum Beispiel in Form von Initiationsritualen unter Jugendlichen nicht länger verharmlost würden. Durch Präventionsarbeit würden Themen ansprechbar, die früher nicht ansprechbar gewesen seien, so Mertes. „Lehrkräfte und Erzieher beginnen darüber zu sprechen, ob bestimmte Handlungsweisen pädagogisch angemessen sind oder wo zum Beispiel Unterschiede zwischen Witz und Ernst liegen.“ Diese Ansprechbarkeit führe zu einem „Qualitätssprung in der pädagogischen Arbeit“. Die Einsetzung zum Beispiel von Präventions- und Missbrauchsbeauftragten oder die Kooperation mit unabhängigen Fachstellen trage dazu bei, Angst und Überforderung abzubauen. Zudem würden Mitarbeitende aus allen Berufsgruppen durch das gemeinsame Ziel, Kinder und Jugendliche wirksam zu schützen, zusammengeführt.

Professorin Mechthild Wolff: „Guter Wille allein reicht nicht“

In einer virtuellen Podiumsdiskussion stellte Professorin Mechthild Wolff von der Hochschule Landshut fest, dass für eine wirksame Prävention ein Kulturwandel, aber auch Strukturveränderungen notwendig seien. Die Kirche hat aus ihrer Sicht hier noch „riesige Baustellen“. Sie warb für mehr Bildungsarbeit, klar definierte Beschwerdeverfahren und verbindliche Mindeststandards. „Allein mit gutem Willen kommen wir nicht weiter“, so Wolff. Bischof Wiesemann sprach von einem „schmerzlichen Weg“ des Lernens. „Die Aufdeckung des Missbrauchs in der Kirche hat mich wie viele andere zunächst sprachlos gemacht. Jetzt geht es darum, dass wir sprach- und handlungsfähig werden.“ Er bekannte sich zu einem Leitungsverständnis auf Augenhöhe: „Ich brauche auch als Bischof keine Anrede mit Hochwürden oder Exzellenz.“ Pater Mertes betonte: „Es gibt keine Aufklärung ohne die ehrliche Selbsterkenntnis, dass man Hinweise schon früher hätte sehen können. Das ging auch mir so.“ Die Präventionsbeauftragten Christine Lormes und Olaf von Knobelsdorff zeigten sich erfreut, dass „die Dringlichkeit der Prävention“ inzwischen bei allen im Bistum angekommen sei. „Wir werden Schritt für Schritt besser im Hinschauen“, so ihre Überzeugung.

Heftreihe gibt praktische Hilfestellungen für die Prävention

Lormes und von Knobelsdorff stellten eine Arbeitshilfe zum Thema Prävention, bestehend aus acht Heften, vor. Sie wurde von Fachleuten in und außerhalb des Bistums für die Initiative „Sicherer Ort Kirche“ entwickelt und leitet die Einrichtungen, Verbände und Pfarreien an, ihr eigenes Präventionskonzept zu entwickeln. In den Heften geht es unter anderem um Schutz- und Risikofaktoren, Personalentwicklung, Verhaltensregeln, Beschwerdewege, Qualitätsmanagement und Interventionsmaßnahmen. Die Hefte können beim Bistum Speyer bestellt werden, stehen in digitaler Form aber auch auf der Internetseite des Bistums online.

Im Rahmen der Veranstaltung hatte Generalvikar Andreas Sturm den Werdegang der Präventionsarbeit im Bistum vorgestellt. Moderiert wurde das Treffen von RPR1-Moderator Uwe Burkert. Die musikalische Gestaltung lag in den Händen der Gruppe Tacheles aus Ludwigshafen, die mit Klezmermusik immer wieder klangvolle Oasen der Unterbrechung und Vertiefung schuf.

Impulsreferat von Pater Mertes:

Kontakt:

Koordinationsstelle Prävention
Kleine Pfaffengasse 16
67346 Speyer
Tel. 06232/102-511
Mail: praevention@bistum-speyer.de

Arbeitshilfe zur Initiative „Sicherer Ort Kirche“:

https://www.bistum-speyer.de/rat-und-hilfe/hilfe-und-praevention-von-missbrauch/praeventionsbeauftragte/heftreihe/?print=102

Weitere Informationen zum Thema Prävention:

https://www.bistum-speyer.de/rat-und-hilfe/hilfe-bei-sexuellem-missbrauch/?print=102

Dokumentation der Aufarbeitung des Missbrauchs und der Prävention im Bistum Speyer:

https://www.bistum-speyer.de/rat-und-hilfe/hilfe-und-praevention-von-missbrauch/dokumentation/?print=102

22.01.2021

„Die Lieferketten müssen neu gestaltet werden“

Kirchenpräsident Schad und Bischof Wiesemann fordern Schutz der Menschenrechte

Speyer (lk/is) – In einem gemeinsamen Brief appellieren Kirchenpräsident Christian Schad, Evangelische Kirche der Pfalz, und Karl-Heinz Wiesemann, Bischof von Speyer, an die Bundesminister Peter Altmeister, Hubertus Heil und Gerd Müller, ein nationales Lieferkettengesetz zu verabschieden. „Aus unserer Menschenrechtsarbeit und von unseren Partnern wissen wir, dass freiwillige Maßnahmen von Unternehmen zum Schutz der Menschenrechte in der Lieferkette nicht ausreichen“, so Schad und Wiesemann.

Viele Konsumgüter unserer Wohlstandgesellschaft entstehen unter fragwürdigen Bedingungen: Betroffen sind unter anderem Kakao und Palmöl, die Herstellung von Kleidern oder die Gewinnung von Rohstoffen zum Beispiel für Autos, Mobiltelefone oder Elektrogeräte. Menschenunwürdige Bedingungen, Kinderarbeit und Sklaverei, aber auch Umweltzerstörungen begleiteten die Produktion der Erzeugnisse. „Die Lieferketten müssen daher insgesamt neu gestaltet werden, um Mensch und Umwelt zu schützen und der globalen Verantwortung gerecht zu werden, die wir als wohlhabendes Industrieland haben“, sind sich die Kirchenmänner einig.

Kirchenpräsident und Bischof zeigen sich besorgt, dass in Deutschland die Vorlage von Eckpunkten für ein nationales Lieferkettengesetz seit Monaten nicht gelingt, während sich auf europäischer Ebene im Dezember 2020 einhellig für ein europäisches Lieferkettengesetz ausgesprochen wurde – ein anspruchsvolles nationales Lieferkettengesetz würde die europäischen Ambitionen fördern.

Mit ihrem Brief knüpfen Kirchenpräsident Schad und Bischof Wiesemann an vergangene ideelle, finanzielle und organisatorische Unterstützungen für ein Lieferkettengesetz an. Sie befinden sich damit an der Seite einer breiten, bundesweiten gesellschaftlichen Basis, die aus zahlreichen weiteren Kirchengemeinden und Kirchenleitungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Gewerkschaften besteht.

22.01.2021

Begegnung zwischen Bischof und künftiger Kirchenpräsidentin

Speyer – Zu einem ersten Gespräch trafen sich am 14. Januar der Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und die künftige Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche der Pfalz Oberkirchenrätin Dorothee Wüst. Sie war von der evangelischen Landessynode im September zur Nachfolgerin von Kirchenpräsident Dr. h. c. Christian Schad gewählt worden, der Ende Februar in den Ruhestand geht. Die persönliche Begegnung sollte dazu dienen, die seit langem enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit der Leitenden Geistlichen in der Pfalz fortzuführen. Zentrales Thema des Treffens zwischen Wiesemann und Wüst war die Vertiefung der ökumenischen Beziehungen zwischen den beiden Kirchen.

Dorothee Wüst wurde in Pirmasens geboren und studierte nach dem Abitur Evangelische Theologie in Mainz und Heidelberg. Anschließend war sie Vikarin in der Kirchengemeinde Imsbach mit Alsenbrück-Langmeil. Zur praktischen Vorbereitungszeit gehörte auch der Dienst an zwei Schulen und in der Öffentlichkeitsarbeit der BASF in Ludwigshafen. Als Pfarrerin wirkte Wüst in Kaiserslautern und in Weilerbach. Seit 1996 hat sie auch einen Auftrag zur Verkündigung im Rundfunk bei SWR3. Im Jahr 2012 wurde sie Dekanin in Kaiserslautern und 2018 nahm sie die Wahl zur Geistlichen Oberkirchenrätin an. Als solche ist sie für Schul- und Bildungsfragen verantwortlich sowie Gebietsdezernentin für die Westpfalz. Der Kirchenregierung gehört Wüst bisher mit beratender Stimme an. Mit Dorothee Wüst leitet erstmals eine Frau die Landeskirche in den kommenden sieben Jahren. Die Evangelische Kirche der Pfalz hat knapp 500.000 Mitglieder mit mehr als 400 Kirchengemeinden in 15 Kirchenbezirken.

Text: Bistum Speyer Foto: Klaus Landry
22.01.2021

Versöhnung unter den Menschen und Ehrfurcht vor allen Geschöpfen

Bistum und Landeskirche laden zum ökumenischen Gottesdienst für die Einheit der Christen im Speyerer Dom ein.

Speyer (lk/is) „Bleibt in meiner Liebe und ihr werdet reiche Frucht bringen“ (Johannes 15, 8-9). Unter diesem Motto feiern Vertreter der Evangelischen Kirche der Pfalz, des Bistums Speyer und weiterer Konfessionen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen  – Region Südwest den ökumenischen Gottesdienst zur Gebetswoche für die Einheit der Christen im Speyerer Dom am Sonntag, dem 24. Januar, um 16 Uhr. Kirchenpräsident Christian Schad hält die Predigt.

In seiner Einladung weist Bischof Karl-Heinz Wiesemann darauf hin, dass Schwestern der Kommunität von Grandchamp das Motto der diesjährigen Gebetswoche ausgewählt haben: „Aufgrund ihrer ökumenischen Berufung setzen sie sich ein für Versöhnung unter den Christen und in der Menschheitsfamilie sowie für die Ehrfurcht vor allen Geschöpfen“. Die Kommunität ist eine monastische Gemeinschaft in der französischen Schweiz mit Mitgliedern aus unterschiedlichen Kirchen und verschiedenen Ländern.

Neben Kirchenpräsident Christian Schad und Bischof Karl-Heinz Wiesemann wirken Dagmar Hees, Bund Freier evangelischer Gemeinden, und Nikolaos Lucic von der Griechisch-Orthodoxen Gemeinde Ludwigshafen mit. Weiterhin sind Hede Strubel-Metz, Vorstand des Katholikenrats im Bistum Speyer, Hermann Lorenz, Synodalpräsident der Evangelischen Kirche der Pfalz, sowie Pfarrerin Christine Gölzer von der Protestantischen Dreifaltigkeitskirchengemeinde Speyer und Dompfarrer Matthias Bender von der katholischen Pfarrei Pax Christi Speyer an der Liturgie beteiligt.

Amelie Petrich (Sopran) und Daniel Schreiber (Tenor) gestalten zusammen mit Landeskirchenmusikdirektor Jochen Steuerwald (Orgel und Gesamtleitung) den Gottesdienst musikalisch.

Das Bistum Speyer und die Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) feiern seit 2009 in der Weite der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen – Region Südwest zur Eröffnung der Gebetswoche einen ökumenischen Gottesdienst, der im Wechsel im Speyerer Dom, in der Gedächtniskirche der Protestation und anderen Kirchen der Region stattfindet.

Aufgrund der Corona-bedingten Einschränkungen müssen die Hygienerichtlinien streng eingehalten werden und wird um eine Anmeldung per Mail unter oekumene@bistum-speyer.de oder telefonisch unter 0 6232/ 102-285 gebeten.

Der Gottesdienst im Dom wird über die Social Media Kanäle und Internetseiten von Bistum, Dom und Landeskirche übertragen.

Links zur Online-Übertragung:

https://www.youtube.com/channel/UCic61UfXuy2eYJG9aAe-uHg

22.01.2021

Kirche

Bistum Speyer

Von guten Mächten treu und still umgeben

Pontifikalamt mit Bischof Wiesemann zum Jahresabschluss 2020 im Dom zu Speyer

Speyer – Im Pontifikalamt zum Jahresschluss konzentrierte sich Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann auf die positiven Aspekte der Corona-Pandemie. Der irdischen Abgründigkeit stehe das leuchtende Angesicht Gottes gegenüber. Dieses offenbare sich nicht nur in einem starken gesellschaftlichen Zusammenhalt, sondern auch in vielen kleinen Gesten.

„Stille Nacht – das berühmte Weihnachtslied, trifft in diesem Jahr die eigenartige Stimmung der Silvesternacht“, eröffnete Bischof Wiesemann seine Predigt. Keine Böller, Kein Feuerwerksspektakel begrüßten diesmal das neue Jahr, stattdessen werde ein leiser und fließender Übergang ins neue Jahr geschehen. Stille und Dunkelheit begleiteten einen dabei. Es sei ohnehin eine Illusion, das bei einem Jahreswechsel mit Pauken und Trompeten plötzlich alles neu sei. Doch es liege darin auch eine Sehnsucht und eine Hoffnung, die unser irdisches Vermögen überschritten.

„Man nimmt das Alte immer in das Neue mit, weil man sich selbst mitnimmt, weil man die eigene Geschichte mitnimmt, weil man die Menschen mitnimmt, mit denen man dieses Leben lebt“, so Bischof Wiesemann. Bei diesem Silvester könne einem die Stille unheimlich sein: „Stille kann aber auch die Sinne schärfen, nüchterner und wahrhaftiger im Umgang mit der Wirklichkeit machen.“

Die Welt, die sich selbst so sicher glaubte, habe eine Erschütterung erlebt. Das sei keine neue Erfahrung, sondern in den Jahrhunderten unserer Menschheitsgeschichte immer wieder zu sehen. „Aber haben wir auch etwas von der anderen Seite der Wahrheit wahrgenommen – von dem Leuchten Gottes gerade in dieser Zeit?“, fragte Bischof Wiesemann. Eine Wiedererweckung von Solidarität, große persönliche Leistungen im Gesundheitswesen, in sozialen und caritativen Einrichtungen oder auch der von der überragenden Mehrheit der Gesellschaft mitgetragene Weg aus Vernunft und der Bereitschaft zum Verzicht, seien hier beispielhaft zu nennen: „Wie viele berührende Momente, Gesten, Ideen und Taten hat diese Krise hervorgebracht!“

„Glaube ist nicht das Schönreden der Wirklichkeit, sondern die Eröffnung von Zukunftsräumen. Ohne ihn bliebe nur die halbe Wahrheit übrig“, ist sich Bischof Wiesemann sicher. Abschließend zitierte er den evangelischen Theologen und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer: „Von guten Mächten treu und still umgeben, behütet und getröstet wunderbar, so will ich diese Tage mit euch leben und mit euch gehen in ein neues Jahr.“

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Sopran Angelika Lenter, Christine Rox und Anne Erdmann (Violinen), Ursula Plagge (Viola) und Robert Sagasser (Violone) sowie Domkantor Joachim Weller. Die Leitung übernahm Domkapellmeister Markus Melchiori, die Orgel spielte Domorganist Markus Eichenlaub. Da seit dem 27.12 kein öffentlichen Gottesdienste mehr stattfinden, wurde das Pontifikalamt zum Jahresschluss gestreamt.

Bischof Wiesemann stellte das neue Jahr unter den Schutz der Patronin Maria. Die Mutter Gottes wird im Bistum Speyer als Patrona Spirensis besonders verehrt – sie solle die Menschen auch über das Bistum hinaus schützen. Der Bischof wünschte allen Menschen und ihren Familien ein gesegnetes und gutes neues Jahr: „Das Leuchten Gottes begegnet uns jeden Tag neu, manchmal auch nur in einem lächelnden, wohlwollenden oder liebenden Angesicht, einer helfenden Hand oder einer Aufmerksamkeit füreinander“.

Text: Bistum Speyer Foto: Klaus Landry
02.01.2021

Kirche / Bistum Speyer

Gott schenkt Halt in einer erschütterten Welt

„Verletzbar der Welt hat sich allumfassend gezeigt“ – Ökumenische Gottesdienste in Krankenhaus und Altenheim

Die Botschaft des Weihnachtsfestes angesichts der erschütterten Sicherheiten in der Welt und in der Kirche stellt der Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in den Mittelpunkt seiner Weihnachtspredigt. Die „globale Verletzbarkeit unserer Welt“ habe sich in diesem Jahr „einschneidend und allumfassend“ gezeigt. Selbstverständlich angenommene Sicherheiten seien ins Wanken geraten. „Meine äußere und innere Welt ist zutiefst erschüttert – nicht nur die pandemische Welt in der Corona-Krise, auch meine geistliche Welt und Heimat, in der ich groß geworden bin und für die ich mich habe in den Dienst nehmen lassen – meine geliebte Kirche“, so Bischof Wiesemann.

Es sei keine „Kerzenschein-Romantik“, dass die großen christlichen Feste Weihnachten wie Ostern in der Nacht gefeiert werden, und auch kein „Weihnachts-Wintermärchen“, wenn das Evangelium von der Geburt Jesu im Stall von Bethlehem in die stille Nacht hinein verkündigt wird. „Es ist eine Provokation Gottes, gerichtet an alle Machtgefüge dieser Welt, die Umkehrung aller äußeren Ordnungen, Licht Gottes in die dunklen Abgründe der Menschen.“ Gott zeige sich im Dunkel der Nacht.

Seine Gedanken seien an diesem Weihnachtsfest – so Bischof Wiesemann weiter – überall dort, wo das Leben in seinen Grundfesten erschüttert ist. „Wo Menschen einsam sind und keinen Halt finden; wo Menschen um ihr Leben ringen und andere sich mit ihrem eigenen Leben für sie einsetzen; wo Menschen unausweichlich vor Entscheidungen gestellt werden, die sie überfordern und moralische Ordnungen zerbrechen lassen; wo Gerechtigkeit und Menschenwürde mit Füßen getreten wird, nur weil Menschen arm, anders, fremd, auf der Flucht sind.“ Mitten in die Wunden der Welt hinein leuchte Gottes Liebe auf.

Ökumenische Gottesdienste im Krankenhaus und Altenheim

Mit ökumenischen Gottesdiensten im Evangelischen Krankenhaus in Bad Dürkheim und im Caritas-Altenzentrum St. Hedwig in Kaiserslautern am 24. Dezember bringen Bischof Karl-Heinz Wiesemann und Kirchenpräsident Christian Schad die besondere Verbundenheit der Kirchen mit alten und kranken Menschen in der Corona-Pandemie zum Ausdruck. „Der Besuch soll zeichenhaft deutlich machen, dass die Weihnachtsbotschaft gerade denen gilt, die unter der gegenwärtigen Situation besonders leiden“, erklären das Bistum Speyer und die Evangelische Kirche der Pfalz.

Die Gottesdienste werden in der jeweiligen Hauskapelle gefeiert und zu den Patienten und Bewohnern auf die Zimmer übertragen. In der Kapelle werden nur die Mitwirkenden anwesend sein. „Damit tragen wir dem Gesundheitsschutz Rechnung, dem angesichts der hohen Infektionszahlen eine herausragende Bedeutung zukommt“, so Bistum und Landeskirche. Auch für den Besuch von Bischof und Kirchenpräsident gelten strenge Hygiene- und Schutzmaßnahmen. Eine Teilnahme von weiteren Personen ist nicht möglich.

Bischöfliche Pressestelle
25.12.2020

Kirche

„Wir werden Feier der Erstkommunion nachholen“

Bischof Wiesemann spricht Erstkommunion-Kindern Mut und Zuversicht zu

Speyer – In einer Video-Botschaft wendet sich Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann an die Kinder, die nach Ostern das Fest der Erstkommunion hätten feiern sollen. „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Wir werden die Feier der Erstkommunion nachholen“, spricht der Bischof den Kindern Mut zu. „Jetzt in der Corona-Krise müssen wir sehr verantwortlich handeln und können ein solches Fest nicht feiern“, bittet er sie zugleich Verständnis. Er dankt ihnen wie auch den Eltern und allen, die die Kinder auf ihrem Weg zur Erstkommunion begleiten, für ihr Verständnis: „Bleiben wir als Gemeinschaft des Glaubens frohen Mutes und voller Zuversicht, dass auch diese Krise überstanden wird.“

Video-Botschaft des Bischofs:

Bistum Speyer
18.04.2020

Gott im Ohr, auf dem Handy oder im Briefkasten

Ob zum Lesen, Sehen oder Hören: Verschiedene Formate der „Kirche zuhause“ haben sich in den Zeiten von Corona etabliert, andere sind noch weniger bekannt. Ein Überblick zum kommenden Sonntag Quasimodogeniti, dem ersten Sonntag nach Ostern.

Speyer (lk) – Auch nach Ostern bleiben die pfälzische Landeskirche und die protestantischen Kirchengemeinden mit Gottesdiensten und Andachten am Telefon, im Internet, im Fernsehen, auf Social-Media-Kanälen und in den Briefkästen mit den Menschen verbunden.

Am kommenden Samstag, dem 18. April, steht das Pfarrer-Ehepaar Ute und Paul Metzger aus Ludwigshafen bei der „MUTmachandacht“ der Evangelischen Kirche der Pfalz vor der Kamera. Um 18 Uhr wird das Online-Video-Format zum sechsten Mal aus der Kapelle des Protestantischen Butenschoen-Hauses in Landau auf der Webseite www.evkirchepfalz.de sowie auf dem Facebook-Kanal der Landeskirche übertragen. In der Predigt beschäftigen sie sich mit dem Text aus Jesaja 40,26-31. Musikalisch untermalt Timo Benß aus Bockenheim an der Weinstraße die Andacht mit dem Titel „Die Gefährten“.

Unter dem Motto „Halt im Gedächtnis Jesum Christ (BWV 67)“ überträgt der christliche Online-Radiosender ERF am Samstag die Kantate von Johann Sebastian Bach unter https://www.erf.de/index.php?module=644&snr=223203&reset=1. Das Hörstück wird musikalisch gestaltet vom Chor und Orchester der J.S. Bachstiftung St. Gallen unter der Leitung von Rudolf Lutz. Am Samstag um 17 Uhr und am Sonntag um 11 Uhr strahlt ERF Digitalradio unter https://www.erf.de/erf-plus/audiothek/das-gespraech/wenn-gott-der-grosse-freund-ist/38142-111? den Hörbeitrag „Wenn Gott der große Freund ist“ aus. Darin spricht die Wissenschaftlerin Caterina Rohde-Abuba und der Journalist Oliver Jeske vom christlichen Hilfswerk World Vision mit Kindern, die mit ihren Familien eine traumatische Flucht nach Europa erlebt haben.

Im Radioprogramm SWR 1 gestaltet am Sonntagmorgen Pfarrer Wolf-Dieter Steinmann um 9.20 Uhr die „Begegnungen“. Auf SWR 2 sendet Christian Hartung bereits um 7.55 Uhr das Lied zum Sonntag.

Im Fernsehen überträgt der SWR am Sonntag um 10.15 Uhr den evangelischen Gottesdienst aus Lemgo. Unter dem Motto „Neue Kraft für die Müden“ predigt der Superintendent Dr. Andreas Lange.

Am Sonntag um 9.30 Uhr sendet die Johanneskirchengemeinde Pirmasens über die Videokonferenz-Software Zoom auf der Webseite https://www.johanneskirche-pirmasens.de/ einen Live-Online-Gottesdienst mit Prädikant Wolfgang Brendel. Aus der Stadtkirche Kusel wird um 10 Uhr Pfarrer Christoph Bröcker einen Online-Gottesdienst halten, der auf der Webseite www.dekanat-kusel.de<http://www.dekanat-kusel.de> sowie auf der Facebook-Seite von Kusel.TV abrufbar ist. Die musikalischen Beiträge übernehmen Karin und Karl Müller.

In der Protestantischen Pfarrei am Potzberg bekommen Gemeindemitglieder am Sonntag die Lesepredigt zum Thema „Tankstelle Gebet“ als „Briefkastengottesdienst“ nach Hause geliefert. Pfarrerin Janina Tamm veröffentlicht die Predigt zum Lesen und als Podcast zum Hören zudem im Internet. Auf der Webseite www.pfarrei-am-potzberg.de<http://www.pfarrei-am-potzberg.de>, den Homepages der Barockkirche Gimsbach und Matzenbach, sowie auf der Facebook-Seite ist der Gottesdienst ab Sonntag jederzeit abrufbar.

Wöchentliche kurze Online-Andachten im Internet und auf Facebook verbreiten zudem auch die folgenden Kirchengemeinden und Pfarrer vor Ort:

Auf Instagram gibt es regelmäßige Impulse von Pfarrer Stefan Bauer von der Matthäuskirche Landau unter dem Hashtag #drbauersdailydose sowie Lieder von Vikarin Alessa Holighaus unter @zum_heiligen_haus.

Die Jugendzentralen und Stadtjugendpfarrämter der Landeskirche veröffentlichen zudem Beiträge, Impulse oder Ideen für Kinder und Jugendliche unter:

@ev._jugendzentrale_bza<https://www.instagram.com/ev._jugendzentrale_bza/> (Bad Bergzabern)

@juz_bad_duerkheim<https://www.instagram.com/juz_bad_duerkheim/> (Bad Dürkheim)

@evang.jugend_kirchheimbolanden<https://www.instagram.com/evang.jugend_kirchheimbolanden/> (Kirchheimbolanden)

@ev_jugend_ger<https://www.instagram.com/ev_jugend_ger/> (Germersheim)

@stjpa_kl<https://www.instagram.com/stjpa_kl/> und @ej_kl (Kaiserslautern)

@ev_jugend_ludwigshafen<https://www.instragram.com/ev_jugend_ludwigshafen> (Ludwigshafen)

@juzzneustadt<https://www.instagram.com/juzzneustadt/> (Neustadt/Weinstraße

@juzotterbach<https://www.instagram.com/juzotterbach/> (Otterbach/Lauterecken)

@ev_jugend_pfalz (Landesjugendpfarramt)

Auf Facebook sind die Jugendzentralen Pirmasens https://www.facebook.com/JUZPirmasens<https://www.facebook.com/JUZPirmasens/> und Zweibrücken https://www.facebook.com/jugendzentrale.zweibrucken zu erreichen.

18.04.2020

Der Abiball wird nachgeholt

Wie viele rheinland-pfälzische Schulen hätte das Evangelische Trifels-Gymnasium in Annweiler seine Abiturienten eigentlich Ende März mit einem Abiball von der Schulzeit verabschiedet. Doch Corona änderte die Pläne. Eine Lehrerin und eine Schülerin erzählen, wie sie es erlebten.

Annweiler / Speyer (lk) – Rückblick auf Freitag, den 13. März 2020: Das Datum werden die 69 Abiturienten und ihre Lehrer am Evangelischen Trifelsgymnasium in Annweiler nicht so schnell vergessen. An dem Tag beschlossen die Behörden flächendeckende Schulschließungen aufgrund der Corona-Pandemie. Auch das Evangelische Trifelsgymnasium, die einzige Schule in Trägerschaft der Evangelischen Kirche der Pfalz, war davon betroffen.

Die gute Nachricht: Trotz aller Umstände haben 36 Gymnasiastinnen und 33 Gymnasiasten das Abitur 2020 bestanden. Der Schulleiter Steffen Jung gratulierte ihnen in einem Brief. Die Zeugnisse wurden per Post nach Hause geschickt.

Nach dem ursprünglichen Plan sollten am 19. und 20. März die mündlichen Abiturprüfungen sowie am 27. März die Abiturfeier und der Gottesdienst zur Verabschiedung stattfinden. Doch direkt mit der Schulschließung und in Abstimmung mit den Schülern, die den Abiball organisiert hatten, teilte Schulleiter Steffen Jung den Schülern mit, dass dieser abgesagt werde.

„Das war ein harter Schlag für uns alle, der emotionalste Moment“, sagt Abiturientin Noelle Öhl, eine der Organisatoren. „Erst mit einem Abschlussball spürt man, dass man das Abi gepackt hat. Wir wollten das mit unseren Lehrern und Familien feiern und nette Gespräche führen“. Ein dreiviertel Jahr lang hatte das Vorbereitungsteam die Abiturfeier bis ins Detail geplant: Musiker, Technik, Fotografen, Security und Catering waren bestellt. „Zum Glück konnten wir alles noch ohne Probleme absagen“, sagt die 19-Jährige. Orga-Team und Schulleiter wollten sich nach den mündlichen Prüfungen erneut besprechen.

Doch auch diese fanden anders statt als geplant. „Normalerweise sind in der mündlichen Prüfung viele Lehrer dabei. Bei uns dagegen saßen nur vier Personen im Raum. Ich gehe davon aus, dass es für viele Schüler entspannter war“, erzählt die Abiturientin Öhl. Danach sollten die Prüflinge das Schulgebäude direkt verlassen, Sitzplatz und Tafel wurden desinfiziert. Oberstufenleiterin Christine Wutschik lobt den Abitur-Jahrgang 2020: „Der selbstverständliche Umgang mit der neuen Situation hat mich beeindruckt. Niemand ist in Panik verfallen. Alle haben die Kommunikation über die Plattform Moodle abgewartet und alle die mündliche Prüfungssituation souverän gemeistert“, sagt Wutschik.

Während der gesamten Oberstufenzeit arbeiten die Lehrer darauf hin, den Absolventen möglichst viel mit auf den Weg zu geben. „Sind die mündlichen Prüfungen endlich geschafft, freuen wir uns mit ihnen, feiern, blicken zusammen zurück und nehmen Abschied, bevor wir sie in die Welt hinausschicken“, weiß die Lehrerin. Das sei in diesem Jahr anders: Zum einen wurden die Zeugnisse per Post versandt statt sie persönlich zu übergeben. Zum anderen sitzen nun alle zu Hause fest. Das hinterlasse auch bei den Lehrern ein seltsames Gefühl. „Wir wünschen allen unseren Abiturientinnen und Abiturienten die nötige Geduld in der aktuellen Situation, um danach mit viel Energie ins Leben zu starten“, so Wutschik.

Zunächst konnten die Absolventen ihren Abschluss nur zu Hause mit der Familie feiern. Vorerst haben sie ihr Abikleid nur Zuhause angezogen, dabei mit Sekt angestoßen und Fotos davon gemacht. Doch der Abiball ist für die Schüler noch nicht aufgehoben. Das Orga-Team hat sich nach den mündlichen Prüfungen mit dem Schulleiter besprochen: „Herr Jung versicherte uns, dass die Abiturfeier nachgeholt würde. Selbst wenn sich die Terminfindung bis in den Herbst oder ins nächste Jahr ziehen sollte“, sagt Schülerin Öhl. „Wir wollen unseren Abiball feiern!“

Hintergrund: Das Evangelische Trifels-Gymnasium in Annweiler ist die einzige Schule in Trägerschaft der Evangelischen Kirche der Pfalz. Rund 670 Schüler, 70 Lehrer und 25 Mitarbeiter praktizieren ein evangelisch-christliches Bildungsverständnis.

69 Gymnasiasten bestanden im März 2020 das Abitur während der Corona-Pandemie. Zudem wurden Schüler für besondere Leistungen gewürdigt, unter anderem mit dem Preis der Landeskirche für das beste Abitur, mit dem Scheffelpreis für die beste Leistung in den Fächern Deutsch, Geschichte, Mathematik, Chemie, Physik sowie Französisch, mit dem Beran-Preis für besondere Leistungen im Fach Kunst. Das Rotary International Stipendium wurde für besondere, schulische Leistungen in Verbindung mit vorbildlichem sozialen Verhalten vergeben. Das Kultusministerium und das Evangelische Trifels-Gymnasium zeichneten zudem Schüler für besonderes schulisches Engagement aus.

Text: EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (Protestantische Landeskirche) Foto: Pixabay.com
18.04.2020

Dommusik@home

Speyer – Die Dommusik nutzt die probenfreie Zwangspause unter anderem zum Erstellen von Musikvideos, die unter Mitwirkung der hauptamtlichen Dommusiker und weiterer Interpreten derzeit spätabends im Dom entstehen. 

Orgelmusik und Vokalmusik in kleinen Besetzungen sind dann auf dem YouTube Kanal der Dommusik Speyer anzuklicken. So werden zum Beispiel die Choralvorspiele zu Passion und Ostern aus Johann Sebastian Bachs „Orgelbüchlein“ samt dazugehörigen Sätzen mit Markus Eichenlaub sowie Sängerinnen und Sängern der Capella Spirensis unter der Leitung von Markus Melchiori zu hören und zu sehen sein. Weitere Orgelmusik von Abraham van den Kerckhoven, Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven, Charles Marie Widor und anderen wird von Markus Eichenlaub und Christoph Keggenhoff interpretiert. 

Joachim Weller (Orgel) und Michael Marz (Bariton) werden „Vater-Unser“-Vertonungen von Peter Cornelius, André Caplet und Albert Hay Malotte musizieren. Auf diese Art und Weise wird es möglich sein, dass man sich ein kleines Stück Dommusik über das Internet nach Hause holen kann als Dommusik@home. Abzurufen sind die Videos wie oben bereits erwähnt auf  YouTube, facebook und instagram jeweils unter Dommusik Speyer.

Bistum Speyer
18.04.2020

Kirche

„Unser Leben auf dieser Erde ist eine einzige große Weggemeinschaft“

Bischof Wiesemann und Weihbischof Georgens zelebrierten Gottesdienste in Speyerer Kathedrale – Festlich gestaltete Weihnachtsgottesdienste überall im Bistum Speyer

Speyer – Zahlreiche Gläubige besuchten die Weihnachtsgottesdienste im Bistum Speyer. „Gott bleibt nicht in unendlicher Ferne zu uns Menschen, er kommt uns entgegen. Er kommt auf Augenhöhe zu uns Menschen“, sagte Weihbischof Otto Georgens in seiner Predigt bei der Christmette im Speyerer Dom. Die Sehnsucht Gottes sei der der Mensch, zitierte er ein Wort des Heiligen Augustinus. In seiner Menschwerdung gehe Gott auf Augenhöhe mit den Armen und Geringsten. Jeder Mensch sei als Geschöpf von Gott mit Würde ausgestattet. „Das gilt auch für die Menschen, die leicht übersehen werden und in den Augen der Welt kein Ansehen haben.“

Die Geburt im Stall, an der Seite der Armen, sei für Jesus wegweisend gewesen. „Dieser Herkunft ist Jesus sein Leben lang treu geblieben.“ Jesus habe die Armen geliebt, Trauernde getröstet, Hungrige gespeist, Ausgegrenzte geachtet, Kinder gesegnet, Kranke geheilt und für seine Verfolger gebetet, so Weihbischof Georgens. Der Weg Jesu in die Armut sei „eine Verneigung vor denen, die in Armut, geringgeschätzt und oft ohne eigenes Bewusstsein von Würde leben“. Im Blick darauf bedeute die Botschaft von Weihnachten: „Gott wird Mensch, damit wir wahrhaft Menschen werden, damit wir einander menschlich begegnen, damit wir Gottes fähig werden. Es ist die Hoffnung, dass es eine letzte Versöhnung und Gerechtigkeit gibt, ein endgültiges Gelingen und Gutwerden des Lebens.“

Das Vokalensemble der Dommusik und ein Instrumentalensemble gestalteten den feierlichen Gottesdienst mit Musik unter anderen von Johann Stadlmayer, Christopher Tambling und John Rutter. Die Orgel spielte Domorganist Markus Eichenlaub, ebenso bei den weiteren Hauptgottesdiensten im Dom.

Bischof Wiesemann: „Sich auf den Weg machen, um dieser Zeit Hoffnung zu geben“

Als Weg charakterisierte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann den christlichen Glauben in seiner Predigt beim Pontifikalamt am ersten Weihnachtsfeiertag. Jesus sei sein ganzes Leben lang auf dem Weg gewesen, meistens zu Fuß. Er habe eine Weggemeinschaft gegründet mit allen, denen er zuruft: „Kommt her, mir nach!“ In keiner Religion werde der Weg so mit ihrem Stifter identifiziert wie im Christentum. „Jesus sagt von sich selber: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Jünger Christi sein, heiße, ihm nachzugehen. Die älteste Bezeichnung für die Christen in der Heiligen Schrift laute „Anhänger des Weges“. „Christen sind Anhänger eines neuen Weges zu leben, den Jesus nicht nur gelehrt hat, sondern der er selber ist.“

Gerade heute würden Menschen gebraucht, „die sich auf den Weg machen, weil sie Gottes Verheißung trauen.“ Bischof Wiesemann ermutigte die Gläubigen, immer wieder aufzustehen, „um dieser Zeit Hoffnung zu geben“, und dabei mit kleinen, aber beharrlichen Schritten einfach anzufangen. „Unser Leben auf dieser Erde ist eine einzige große Weggemeinschaft“, warb Wiesemann dafür, „denen, die die Gesellschaft spalten und Unfrieden säen, schon im Ansatz zu widerstehen.“ An Weihnachten mache sich Gott selbst auf den Weg, „damit wir seinen Weg gehen lernen.“

Auch die katholische Kirche in Deutschland habe sich auf einen gemeinsamen Weg gemacht. Da gebe es Hoffnungen und Erwartungen, aber auch viele Bedenken und Befürchtungen. „Von solchen, die Angst haben, dass nicht alles bleibt, wie es ist. Und von solchen, die jetzt schon enttäuscht sind, weil nicht alles anders wird.“ Es sei Zeit für „uns als Kirche, uns wie Gott auf den Weg zu machen: vom hohen Ross runter, ganz klein anfangen.“ Kirche könne nicht Haus Gottes sein, „wenn wir nicht da sind, wo Gott wahrhaft zuhause ist.“ Auf diesem Weg könne „die Kirche wieder Mutter werden, voll Freude über das zarte Wunder des Lebens“, so Bischof Wiesemann.

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Mädchenchor, den Domsingknaben, dem Domchor, den Dombläsern mit der Missa octo vocum von Hans Leo Hassler, Motetten und Liedsätzen.

Bistum Speyer
26.12.2019

Weihnachtspredigt von Bischof Wiesemann

„Ich habe mich auf den Weg gemacht: 
Wie einer der Könige suchte ich 
nach einem Lichtpunkt 
am dunklen Himmel. 

Wie einer der Hoffnungslosen suchte ich 
nach einem Funken Hoffnung in dieser Welt.

Wie einer aus der Verlorenheit suchte ich 
ein Zuhause bei Gott…“ (Hanns Dieter Hüsch)[1]

„Ich habe mich auf den Weg gemacht“ – mit diesen Worten beginnt ein Gedicht des verstorbenen Kabarettisten Hanns Dieter Hüsch. Sie, liebe Schwestern und Brüder, haben sich ganz konkret heute Morgen auf den Weg gemacht, um hier im altehrwürdigen Dom zu Speyer den Weihnachtsgottesdienst zu feiern. Und jede und jeder von uns bringt seine Lebensgeschichte, seinen Lebensweg mit, seine Erfahrungen und Erinnerungen, seine Sehnsüchte und Hoffnungen, seine Ängste und Traurigkeiten. Leben heißt, sich jeden Tag auf den Weg zu machen, manchmal freiwillig und gerne – manchmal gehetzt und gedrängt – manchmal müde und verzagt – manchmal voller Angst und widerwillig.

Leben bedeutet, jeden Tag neu nach dem Licht Ausschau halten, das den Weg erhellt, nach der Hoffnung fragen, die wirklich trägt, nach dem Zuhause suchen, das Trost und Halt gibt. Vielleicht kennzeichnet unser Leben nichts so sehr wie sein Charakter als Weg. Wir wissen heute nicht, was morgen kommt. In dem Film „Der Junge muss an die frische Luft“, der die durch den tragischen Selbstmord der Mutter umschattete Kindheit des Komikers Hape Kerkeling erzählt, resümiert der kleine Hanspeter: „Es ist immer wichtig, dass man weitergeht. So wie Opa Willi nach dem Krieg. Auch wenn es schwer ist. Weil man ja nicht so genau wissen kann, was noch passiert. Und vielleicht kommt ja noch was richtig Schönes.“ Opa Willi waren im Krieg in Sibirien die Zehen abgefroren. Mich hat diese Szene angerührt. In ihr spiegelt sich der Lebensmut und die weitergegebene Lebensweisheit einer ganzen Generation wider, die gelernt hat, immer neu aufzustehen und sich auf den Weg zu machen, auch wenn es schwerfällt. „Und vielleicht kommt ja noch was richtig Schönes.“

„Ich habe mich auf den Weg gemacht.“ Die Heilige Schrift ist voller Weggeschichten. Von Abraham über Mose bis hin zur Prophetie des Jesaja: „Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott… Bahnt für den Herrn einen Weg durch die Wüste! … Was krumm ist soll gerade werden, was hügelig ist, werde eben!“ (Jes 40, 1ff) Auch die Weihnachtserzählung ist eine solche Weggeschichte. Jesus ist auf dem Weg geboren, auf dem Weg „nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt…“ (Lk 2,4) Das Schicksal auf dem Weg keine Herberge zu finden und mitten im Ausgesetzten schutzloser Hirtenfelder das Kind zur Welt bringen zu müssen, steigert sich danach noch in der dramatischen Flucht nach Ägypten, um das gefährdete Leben des Neugeborenen zu retten.

So ist von Anfang an im Leben Jesu der Weg mehr als eine spirituelle Metapher, mehr als ein Bild für die Pilgerfahrt unseres irdischen Lebens. Jesus ist sein ganzes Leben lang ganz konkret auf dem Weg – meistens zu Fuß. Und er gründet eine Weggemeinschaft mit allen, denen er zuruft: „Kommt her, mir nach!“ (Mk 1,17) Spirituelle Lehren und Erfahrungen, die sich aus konkreten Geherfahrungen nähren, haben Konjunktur. Denken wir nur an Harpe Kerkelings: „Ich bin dann mal weg.“ In keiner Religion aber wird der Weg so mit ihrem Stifter identifiziert wie im Christentum. Jesus sagt von sich selber: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ (Joh 14,6) Jünger Christi sein, heißt ganz konkret, ihm nachzugehen, seinen Weg zu gehen. Seinen Weg des abgrundtiefen Vertrauens auf den Vater im Himmel bis hinein in die dunkelsten Stunden. Ja noch mehr, es heißt, das eigene Leben ganz im Geheimnis des Weges, der Jesus selber ist, zu deuten, sich hineinzubegeben in seine Ausgesetztheit und Unbehaustheit: „Die Füchse“, sagt er, „haben ihre Höhlen und die Vögel ihre Nester. Der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann.“ (Mt 8,20) In seine Bedürftigkeit und Ungesichertheit, die jeden Tag neu um das Brot für den Tag beten lässt: „Unser tägliches Brot gib uns heute.“ (Mt 6,11) Ja, auch in sein menschliches Nichtwissen um die Zukunft, denn den „Tag und die Stunde kennt niemand…, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater.“ (Mt 24,36).“

Die älteste Bezeichnung, die wir in der Heiligen Schrift für die Christen finden, lautet „Anhänger des Weges“ (Apg 9,2). Christen sind Anhänger eines neuen Weges zu leben, den Jesus nicht nur gelehrt hat, sondern der er selber ist. So zeigt Paulus seiner Gemeinde in Korinth „einen Weg, der alle Wege übersteigt“ (1 Kor 13,1): den Weg der Liebe Christi, die uns mitten im Unsicheren des Lebensweges ein inneres Zuhause bei Gott gibt: „Was kann uns scheiden von der Liebe Christi?… Denn ich bin gewiss, weder Tod noch Leben…, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch Gewalten… können uns trennen von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“ (Röm 8,35ff) Der Christ geht den Weg in der inneren Gewissheit: Was auch passiert, es kommt „noch etwas richtig Schönes.“

Was solches Vertrauen bewirken kann, das habe ich in einem Brief gelesen, der mich sehr berührt hat. Ihn hat unser früherer Bundespräsident Joachim Gauck an seine Enkelin Josefine geschrieben:

Liebe Josefine, es ist ein großes Geheimnis, dass, wenn wir selber verzagt sind, oft Menschen da sind, die einen stabileren Grund unter den Füßen haben oder einen Kern in sich, dem sie trauen. Die Menschen, denen ich nachlebe, hatten ihn aus ihrem Glauben. Sie vertrauten darauf, dass dieses Bibelwort stimmt: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.“ Der Prophet Jesaja hat diese Worte seinen Zeitgenossen als Worte Gottes gesagt. Zu hören, zu glauben, sich darauf zu verlassen, dass wir ganz zuletzt, vielleicht ganz am Ende (oder auch ganz plötzlich) nicht mehr unserer Angst gehören, sondern Gott, dass eine stärkere Liebe existiert als die, die wir Menschen zustande bringen, das, Josefine, lässt manche Menschen Hoffnung finden, wenn andere aufgeben. Es lässt sie Schritte machen, wenn andere schon liegen geblieben sind. Wir können die Angst nicht aus der Welt vertreiben. Aber Gott und Menschen sei Dank – sie bleibt nicht unsere Herrin. Das wollte ich dir heute sagen, liebe Josefine. Und wahrscheinlich sage ich es auch mir selber noch einmal. Weit wird das Land, wenn Menschen das glauben, und ruhig unser ängstliches Herz.

Das meint, darauf hofft und das glaubt

Dein Großvater[2]

„Ich habe mich auf den Weg gemacht.“ Ja, es braucht gerade heute Menschen, die sich auf den Weg machen, weil sie Gottes Verheißung trauen. Das sind die Menschen mit dem weiten Herzen. Sie lassen sich nicht beeindrucken von den Tausend Bedenkenträgern, den Engen, Ängstlichen und schon gar nicht von denen, die Macht aus der Angst der Menschen gewinnen. Sie stehen immer wieder auf, um dieser Zeit Hoffnung zu geben, fangen einfach an mit kleinen, aber beharrlichen Schritten. Sie gehen auf Fremde zu, geben ihnen Heimat bei sich selbst, teilen das Leben mit ihnen, weil sie wissen: Unser Leben auf dieser Erde ist eine einzige große Weggemeinschaft. Sie machen sich auf den Weg und setzen sich ein für Solidarität und Gerechtigkeit, weil sie denen, die die Gesellschaft spalten und Unfrieden säen, schon im Ansatz widerstehen. Sie machen sich auf den Weg und beginnen ihren Lebensstil zu ändern. Sie machen Mut, dass es uns gemeinsam gelingen kann, diese wunderbare Schöpfung zu bewahren.

Das alles beginnt im Kleinen, im Einfachen, im Alltäglichen. Aber unter solchen Schritten wird das Land weit und ruhig das ängstliche Herz.

Das ist Weihnachten: Gott selbst macht sich auf den Weg, damit wir seinen Weg gehen lernen. Und das ist sein Weg: Er fängt klein an, ganz klein. Hören wir noch einmal den Kabarettisten Hanns Dieter Hüsch:

Ich fand Gott nach langem Suchen: 
sehr arm,
nicht mächtig, nicht prächtig, sehr bescheiden, 
alltäglich, 
als Kind in der Krippe, 
nackt, frierend, hilflos, 
mit einem Lächeln durch die Zeiten; 
das erreichte mich in meinen Dunkelheiten. 

Gott fing ganz klein an – auch bei mir. 

Wir haben uns auf den Weg gemacht. Als katholische Kirche in Deutschland. Auf einen gemeinsamen Weg, synodal – wie es im Griechischen heißt. Da gibt es Hoffnungen und Erwartungen. Da gibt es auch viele Bedenken und Befürchtungen. Von solchen, die Angst haben, dass nicht alles bleibt, wie es ist. Und von solchen, die jetzt schon enttäuscht sind, weil nicht alles anders wird.

In einer kleinen Geschichte eines evangelischen Theologen, die ich einmal gelesen habe, wird erzählt, wie Gott den Engeln im Himmel seinen Ratschluss mitgeteilt hat, sich auf den Weg der Menschenwerdung zu machen.

„Im Himmel – so wird erzählt – da wurde getuschelt, als sich der Plan herumsprach. Und Ratlosigkeit glänzte auf den Gesichtern der Engel und nicht wenige in den Heerscharen tauschten schwere Bedenken – hinter vorgehaltenen Flügeln.

Wie konnte er nur – er der Baumeister des Kosmos, der einst fein säuberlich geschieden hatte zwischen Tag und Nacht, zwischen Himmel und Erde. Wie konnte er nur? Und wieso wollte er? Sich so herablassen, sich verlieren ans Dunkel, sich hinabstürzen in die Nacht…

Er, der dreimal Heilige, den kein Auge je gesehen und kein Ohr je gehört hatte – wie konnte er nur – und wieso wollte er – nun ausgerechnet so Gehör finden wollen, sich ausgerechnet so zeigen: Runzelig rot an einer Nabelschnur, trinkend an der Brust einer Frau…

War das nicht ein Skandal, war das nicht eine neue Verrücktheit, die ultimative, diesmal durch nichts zu steigern. Eine unglaubliche Kinderei, wohlwollend betrachtet. Geschmacklos sogar strenggenommen. So redeten sie die Himmlischen, als der Plan bekannt wurde hinter vorgehaltenen Flügeln. Dann aber, in jener Nacht, als der Schrei der Geburt durch die Finsternis hallte, da wurden sie alle mitgerissen vom Strom der Freude, der aus Gott selbst hervorbrach, als sei er endlich nach Hause gekommen…“ (Jan-Dirk Döhling)

Ja, es ist hohe Zeit für uns als Kirche, uns wie Gott auf den Weg zu machen: vom hohen Ross runter, ganz klein anfangen, „sich verlieren ans Dunkel“. Wir können nicht Volk und Haus Gottes sein, wenn wir nicht da sind, wo Gott wahrhaft wohnt, wo er zuhause ist. Dann aber kann die Kirche wieder Mutter werden, voll Freude über das zarte Wunder des Lebens.

Seitdem Gott Mensch und er selbst unser Weg geworden ist, dürfen wir darauf vertrauen: Hab Mut, fürchte dich nicht! Mach dich auf den Weg, denn das Schönste kommt noch.

Lasst uns nach Betlehem gehen!


[1] H.D. Hüsch, Ich stehe unter Gottes Schutz, Düsseldorf 1997, s.135.

[2] Joachim Gauck aus: Klaus Möllering (Hg.): Worauf du dich verlassen kannst. Prominente schreiben ihren Enkeln. Evangelische Verlagsanstalt; Leipzig 2011 (11. Auflage).

Es gilt das gesprochene Wort

Bistum Speyer
26.12.2019

Die Sprache der Hoffnung wählen

Kirchenpräsident Schad: Jeder Einzelne kann zu einer besseren Welt beitragen – Weihnachtsgottesdienst in der Gedächtniskirche

Speyer (lk) – Die Weihnachtserzählung ist nach Auffassung des pfälzischen Kirchenpräsidenten Christian Schad eine „Trotz-Geschichte“. Christen setzten den Katastrophen und Kriegen, dem Leiden der Schöpfung, den persönlichen Niederlagen und Abschieden und den unerfüllten Erwartungen ein „Trotzdem“ entgegen. Sie entdeckten Lichtspuren, aus denen sie Ermutigung erfahren, Zeichen, die ihnen den Weg voraus weisen. „Es braucht ein neues Licht in dieser Welt – im Großen, wie im Persönlichen“, sagte Schad in seiner Predigt am 1. Weihnachtsfeiertag in der Gedächtniskirche der Protestation in Speyer.

Die Menschen seien gewohnt, Zukunft und Hoffnung immer von sich aus zu entwerfen und darin Erfüllung zu erwarten. Es gebe jedoch eine Hoffnung, die von Gott geschenkt werde. Aus ihr entstehe Kraft, mutiger und zukunftsfroher nach vorne zu blicken, vom Guten zu reden und die Sprache der Hoffnung zu wählen. Diese Sprache widersetze sich jeder Verrohung und achte die Worte, die sie verwendet. „Unsere ersten Sätze müssen immer aus der Weihnachtsgeschichte kommen: ‚Friede sei mit euch! ‘ Und: ‚Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens‘“, sagte Christian Schad.

Der Kirchenpräsident forderte dazu auf, als Menschen demütig zu bleiben und nicht die Rolle Gottes zu übernehmen: „Wir irren, glaubten wir, mit all’ unseren Möglichkeiten gelänge uns die Rettung der Welt.“ An Weihnachten glaubten Christen an Wunder, an den Einbruch Gottes in diese Welt. Und bei näherem Hinsehen könne man entdecken, das die Welt sich verwandle, auch wenn sich manches nur mühsam und langsam zum Guten verändere. Dazu könne jeder Einzelne als liebender, ehrlicher und verantwortlicher Mensch beitragen, „als Versöhnerin in der Familie; als Verteidigerin der Menschenwürde gegen Hassparolen; als bewusster Verbraucher, der die Ressourcen dieser Erde schont.“

Die Träume von einer heilen Welt, vom Frieden und der Gerechtigkeit, die Wünsche und Hoffnungen im Zusammenhang persönlicher Herausforderungen, sie bildeten den Anfang von Weihnachten, erklärte Kirchenpräsident Schad. Die Geschichte von Jesu Geburt zeige, dass Gott einen Menschen gesandt habe, der „unser Licht in unserem Schmerz und in unserer Einsamkeit wurde“. Als „trotzige Schar“ glaubten Christen an dieses Licht, das ihnen die Hoffnung gebe, „dass alles gut wird und einen Sinn erhalte“.

26.12.2019

Überhöhte Erwartungen an das Weihnachtsfest

Die ökumenische Telefonseelsorge Pfalz steht Anrufern auch an den Feiertagen zur Verfügung. Themen sind Trennung, Trauer, Einsamkeit und psychische Erkrankungen.

Kaiserslautern (lk) – Peter Annweiler, evangelischer Pfarrer im Leitungsteam der ökumenischen Telefonseelsorge Pfalz, bemerkt bei den Anrufen in der Adventszeit eine „weihnachtliche Färbung“. „Vor und zu den Feiertagen spitzt sich die Situation bei vielen Menschen zu. Die eigene Situation und Konflikte werden präsent und bewusster“, sagt Annweiler. Das nehmen auch die Mitarbeiter der Telefonseelsorge Pfalz wahr, die in diesem Jahr das 40. Jubiläum gefeiert hat. Der Grund: „Es gibt überhöhte Erwartungen an das Weihnachtsfest“.

An den Feiertagen sind die Telefonleitungen rund um die Uhr besetzt. Die Themen, die die Anrufer belasten, seien laut Annweiler dieselben wie im Jahresverlauf: Trennung, Trauer, Einsamkeit und psychische Belastungen. „Wer ganzjährig einsam ist, fühlt sich zu Weihnachten besonders allein. Wer ganzjährig Konflikte in der (Patchwork-)Familie hat, erlebt vor Weihnachten oft mehr Streit zum Beispiel darüber, wo das Kind Heiligabend verbringt oder ob die Familie in den Gottesdienst geht oder nicht“, so der Seelsorger. Menschen, die kein funktionierendes soziales Netz hätten, spürten das zu den Feiertagen. Dafür organisieren Kirchengemeinden beispielsweise in Ludwigshafen, Speyer und Bad Bergzabern besondere Weihnachtsfeiern für Einsame.

In den Gesprächen mit den ehrenamtlichen Mitarbeitern der Telefonseelsorge Pfalz können die Anrufer über die Situation und Belastung sprechen – oder chatten. „Wir haben in diesem Jahr zehn Mitarbeiter für den Einsatz im bundesweiten Chat-Angebot weitergebildet“, berichtet Annweiler. Damit kommt die Telefonseelsorge dem hohen Seelsorge- und Beratungsbedarf über die Online-Plattform nach. Eine Anmeldung mit E-Mail-Adresse und Passwort ist dafür notwendig. „In diesem geschützten, anonymen Raum sind deutlich mehr Jugendliche präsent, aber auch mehr Männer“, sagt Annweiler. Diese Form der Seelsorge hat sich aus seiner Sicht längst etabliert und erreicht Menschen, die sich nicht telefonisch melden würden.

Geplant ist eine weitere digitale Kontaktmöglichkeit für suizidgefährdete und psychische belastete Menschen sowie ihre Angehörigen: Die App „Krisen-Kompass“ will ihnen Möglichkeiten und Fragen aufzeigen, um die Selbstmordgefährdung zu erkennen und Hilfe zu bekommen. Zu Ostern soll die App an den Start gehen.

Hintergrund: Seit Oktober 1979 nehmen in Kaiserslautern gut ausgebildete Ehrenamtliche – aktuell rund 90 – den Hörer ab und sind „ganz Ohr“. Die Telefonseelsorge ist ein ökumenisches Angebot der Evangelischen Kirche der Pfalz und des Bistums Speyer. Heute nehmen die Ehrenamtlichen pro Jahr 10.000 Gespräche und 1.200 Chats entgegen. Die Telefonseelsorge Pfalz ist unter den Telefonnummern 0800 111 0 111 und 0800 111 0 222 sowie per Internet-Chat im Internet rund um die Uhr erreichbar.

Hinweis: Der nächste Ausbildungskurs zum ehrenamtlichen Telefonseelsorger beginnt Anfang 2020 bei der Telefonseelsorge Pfalz mit Sitz in Kaiserslautern. Die Ausbildung geht über 18 Monate mit rund 200 Unterrichtsstunden und anschließender Hospitation.

26.12.2019

Festliches Neujahrskonzert im Dom

Orgel- und Bläserklänge zur Einstimmung auf das neue Jahr

Speyer – Am Neujahrstag, Mittwoch, 1. Januar 2020, findet um 15 Uhr im Dom das traditionelle festliche Neujahrskonzert der Dommusik statt. In diesem Jahr musiziert eine große zehnköpfige Besetzung der Dombläser Speyer unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori gemeinsam mit Domorganist Markus Eichenlaub. Das etwa einstündige Konzert zum Jahresbeginn bietet mit weihnachtlich-festlicher Musik den idealen Einstieg ins neue Jahr.

Aufgeführt werden Werke der Renaissance- und Barockzeit von Giovanni Gabrieli und Johann Sebastian Bach sowie der Romantik von Alexandre Guilmant und Eugène Gigout. Im Mittelpunkt des Programms stehen Sätze aus der berühmten und beliebten „Music fort he royal fireworks“, der Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel.

Die Tageskasse im Dom öffnet am Neujahrstag um 14 Uhr. Eine Besichtigung des Doms ist am Neujahrstag ausschließlich nach dem Pontifikalamt und vor Öffnung der Konzertkasse zwischen 12 und 14 Uhr möglich.

Text: Bistum Speyer Foto: Die Speyerer Dombläser / Dommusik Speyer
26.12.2019

Pontifikalamt zum Jahresschluss

Gottesdienst mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom – Kapitelsamt an Neujahr

Speyer – Am Dienstag, 31. Dezember, 16 Uhr, hält Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom das Pontifikalamt zum Jahresschluss. Der Gottesdienst wird musikalisch gestaltet von dem Mädchenchor, den Domsingknaben, dem Domchor und den Dombläsern unter anderem mit der Missa „Fidem cantemus“ von Christian M. Heiß und dem Ave verum corpus von Edward Elgar. Die Leitung hat Domkapellmeister Markus Melchiori. Die Orgel spielt Domorganist Markus Eichenlaub.

Am Mittwoch, 1. Januar 2020, findet im Dom um 10 Uhr das Kapitelsamt statt. Es wird gestaltet von der Schola gregoriana.

Bistum Speyer
26.12.2019

Neues Programm für Menschen mit Handicap

Referat Seelsorge für Menschen mit Behinderung im Bistum Speyer veröffentlicht Programmheft für 2020

Speyer – Ein vielfältiges Programm für Menschen mit ganz unterschiedlichen Handicaps hat das Referat Seelsorge für Menschen mit Behinderung im Bistum Speyer für das Jahr 2020 zusammengestellt. Das neue Heft enthält sowohl Angebote, die sich direkt an Menschen mit Behinderung wenden, als auch an deren Angehörige und Familien. „Es ist ein wichtiger Teil unserer Arbeit, die Familien mit einzubeziehen und so Vernetzung untereinander zu ermöglichen“, erklärt Katharina Kintz, die als Referentin für den Bereich „Inklusion“ zuständig ist.

Neben Wochenenden zu jahreszeitlichen Themen oder kirchlichen Festen, werden zum Beispiel für gehörlose Menschen auch Gottesdienste, die regelmäßig das ganze Jahr stattfinden, angeboten. Gottesdienstorte sind Kaiserslautern, Landau, Ludwigshafen, Speyer, Zweibrücken und Homburg. Auch Freizeiten stehen auf dem Programm. „Unsere Freizeit für Menschen mit geistigen und mehrfachen Behinderungen im Sommer ist immer besonders schnell ausgebucht“, berichtet Kintz.

Die Angebote des achtköpfige Referententeams, das von zwei jungen Menschen im Freiwilligendienst unterstützt wird, sind je nach Art der Behinderung differenziert ausgeschrieben. Die Einladung zu den Wallfahrten auf Maria Rosenberg und auf dem Annaberg richtet sich an alle Gruppen.

„Wir bieten auch für ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in Einrichtungen der Behindertenhilfe arbeiten, Veranstaltungen an. So sind im nächsten Jahr zum Beispiel mehrere Oasentage für diese Zielgruppe geplant“, erläutert Kintz. Zusätzlich dazu haben diese Fachkräfte die Möglichkeit, die vom Referat in diesem Jahr neu gestalteten Inklusionskisten auszuleihen oder die Broschüre „Inklusion auf den Punkt gebracht“ zu bestellen.

Die Broschüre kann wie das neue Jahresprogramm des Referates Seelsorge für Menschen mit Behinderung kostenlos angefordert werden bei:

Bischöfliches Ordinariat
Abt. Besondere Seelsorgebereiche
Referat „Seelsorge für Menschen mit Behinderung“
Webergasse 11
67346 Speyer
Tel. 0 62 32/102-170
Mail: info@behindertenseelsorge-speyer.de

Informationen im Internet: www.behindertenseelsorge-speyer.de

Bistum Speyer
26.12.2019

„Deutliche Fußspuren hinterlassen“

Dr. Georg Gölter aus dem Stiftungsvorstand verabschiedet

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Dr. Georg Gölter bei der Verabschiedung aus dem Vorstand der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer, Foto: Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer / Klaus Venus

Speyer – Der ehemalige Kultusminister von Rheinland-Pfalz, Dr. Georg Gölter, wurde jetzt im Rahmen einer Feierstunde im Stifterbüro im historischen Judenhof aus dem Vorstand der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer verabschiedet. Gölter, der im vergangenen Jahr 80 Jahre alt wurde, war seit Stiftungsgründung 1999 bis 2017 stellvertretender Vorsitzender der Stiftung, anschließend Mitglied des Vorstandes.

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann hob in seiner Laudatio hervor, dass Dr. Gölter bereits im Vorfeld der Stiftungsgründung gemeinsam mit Dr. Helmut Kohl die Berufung der Kuratoriumsmitglieder eingefädelt habe. Im Jahr 1996 sei es zur ersten Sitzung des Kuratoriums unter der Leitung des damals noch amtierenden Bundeskanzlers gekommen. Seit diesem Zeitpunkt wurde die Idee einer Stiftungsgründung als zweites Standbein neben dem Dombauverein entwickelt. Am 2. Juli 1999 sei die Europäische Stiftung in der Domkrypta schließlich gegründet worden. Dr. Georg Gölter habe in Interimszeiten mehrmals das Amt des kommissarischen Vorsitzenden übernommen. Für sein Wirken sei dem Protestanten 2009 sogar ein päpstlicher Orden verliehen worden. Dr. Gölter hinterlasse deutliche Fußspuren, sagte der Bischof.

Der Vorstandsvorsitzende Prof. Peter Frankenberg lobte, dass Gölter stets ein guter Begleiter und Ratgeber gewesen sei, auf dessen Urteil man sich verlassen konnte. Musikalisch gestaltet wurde die Feier mit Gitarrenspiel von Marcus Schneider aus Speyer.

Text: Karl-Markus Ritter Foto: Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer / Klaus Venus
26.12.2019

Terminkalender des Bistum Speyer im Januar 2020

1.1. 15 Uhr Festliches Neujahrskonzert im Speyerer Dom. Werke für Blechbläser und Orgel von Gabrieli, Bach, Gigout, Kotsier u. a. Mitwirkende: Speyerer Dombläser, Domorganist Markus Eichenlaub, Orgel, Domkapellmeister Markus Melchiori, Leitung
6.1. 10 Uhr Pontifikalamt zum Fest „Erscheinung des Herrn“ mit Weihbischof Otto Georgens im Speyerer Dom.
6.1. Gemeinschaftstag des Bischöflichen Ordinariates im Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen. 10 Uhr Eucharistiefeier mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann.
11.1. 11 Uhr bis ca. 15.30 Uhr rund um den Dom in Speyer, Sternsinger-Feier als Dankeschön für das Engagement der Kinder und Jugendlichen, die als Sternsingerinnen und Sternsinger unterwegs sind. Programm mit Musik und Workshops. 14 Uhr Gottesdienst mit Weihbischof Otto Georgens
Veranstalter: BDKJ Speyer in Kooperation mit dem Referat Ministrantenseelsorge Bistum Speyer
11.1. 18 Uhr Cantate Domino zum Ende der Weihnachtszeit – „O du fröhliche …!“ Festliche Chor-, Bläser- und Orgelmusik zum Zuhören und Mitsingen. Mitwirkende: Mädchenchor am Dom, Domsingknaben, Domchor, Schola Cantorum Saliensis, Dombläser, Markus Eichenlaub, Orgel.
13.1. 17 Uhr, Feier in der Katholischen Familienbildungsstätte Pirmasens zur Anerkennung der Familienbildungsstätte als „Haus der Familie“ mit der rheinland-pfälzischen Ministerin Anne Spiegel (MFFJIV).
14.1. 19 Uhr „Stammtisch für Entdecker*innen“ in Speyer (Ort: Domhof). Ökumenische Austauschplattform für Haupt- und Ehrenamtliche aus den verschiedenen Regionen im Gebiet der beiden Kirchen. Veranstalter: „Schon jetzt“ – eine ökumenische Initiative der Evangelischen Kirche der Pfalz (Prot. Landeskirche) und des Bistums Speyer.
15.1. Vortrag von Weihbischof Otto Georgens im Rahmen der Jahrestagung für den Ständigen Diakonat der deutschen Bistümer in Schmochtitz/Bautzen.
15.1. 19 Uhr bis 20.30 Uhr Vortragsabend unter dem Thema „Was Palliativmedizin und Palliativpflege am Lebensende noch für uns tun können“ im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Im Angesicht der Ewigkeit“ im Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen.
19.1. 16 Uhr Zentraler Gottesdienst zur Gebetswoche für die Einheit der Christen, die unter dem Motto „Sie waren uns gegenüber ungewöhnlich freundlich“ (Apg 28,2) steht, mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Kirchenpräsident Christian Schad in der Protestantischen Alexanderskirche Zweibrücken.
20.1. Ab 18 Uhr, Feier zum 20-jährigen Jubiläum der Bischöflichen Stiftung für Mutter und Kind mit Festvortrag von Margret Klein-Magar, SAP SE, Walldorf und Schlusswort von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen.
21.1. 5 Jahre „Leitfaden für das ökumenische Miteinander im Bistum Speyer und in der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche). 14.30 Uhr im Landeskirchenrat, Domplatz 5 in Speyer
22.1. Gedenktag des Hl. Anastasius des Persers (Reliquie in der Katharinenkapelle).
23.1. 11 Uhr Jahrespressekonferenz des Bistums Speyer im Caritasverband Speyer (Nikolaus von Weis Str. 6)
25.1. 9.30 Uhr bis 16 Uhr Begegnungs- und Studientag für ökumenisch Engagierte und Interessierte unter dem Thema „Einblicke in die Welt der Orthodoxie“ in der Griechisch-Orthodoxen Kirchengemeinde Mariä Verkündigung in Ludwigshafen (Hohenzollernstraße 2).
27.1. Gedenktag des Seligen Paul Josef Nardini. 8 Uhr Pontifikalamt mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Weihbischof Otto Georgens im Speyerer Dom. 14 Uhr Nardinitag in Pirmasens mit Weihbischof Otto Georgens.
27.1. 10 Uhr Begegnung von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Kirchenpräsident Christian Schad mit Vertreter/-innen der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz (Speyer) in der Synagoge Beith-Schalom in Speyer.
27.1. 17 bis 21 Uhr Informationsabend zum Sterbesegen für Hauptamtliche und interessierte Ehrenamtliche, die sich gerne mehr und allgemein über den Sterbesegen informieren möchten im Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen.
27.1. – 4.2. Schülertage 2020 des Bistums Speyer
28.1. 18 Uhr Festgottesdienst mit Weihbischof Otto Georgens anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Herz-Jesu-Klosters in Neustadt in der Klosterkirche.

Text: Bistum Speyer Foto: Speyer 24/7 News, dak
26.12.2019

Kirche:

Gebet um Berufungen

Messfeier mit Bischof Wiesemann in der Kirche des Priesterseminars in Speyer am 5. September

Speyer – Am Donnerstag, 5. September, 19 Uhr laden das Priesterseminar St. German in Speyer und die Stabsstelle Berufungspastoral im Bistum Speyer in die Kirche des Priesterseminars zu einem Gottesdienst ein. Im Mittelpunkt des spirituellen Angebotes, das an jedem ersten Donnerstag im Monat stattfindet, steht das Gebet um geistliche Berufungen.

Zelebrant und Prediger ist an diesem Donnerstag Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann. Die Messe endet nach der eucharistischen Anbetung gegen 20.15 Uhr.

Domkapitel Speyer
02.09.2019

Terminkalender des Bistum Speyer im September 2019

1.9. 35-jähriges Partnerschaftsjubiläum der Gemeinde St. Martin, Kaiserslautern, mit der Pfarrei Shangi in Ruanda. 11 Uhr Festgottesdienst mit anschließender Feier
2.9. 15 Uhr Vespergottesdienst im Speyerer Dom anlässlich der Verabschiedung von Domkapitular Josef Damian Szuba und der Einführung von Christine Lambrich als Ordinariatsdirektorin und Leiterin der Hauptabteilung III – Personal im Bischöflichen Ordinariat Speyer.
4. – 11.9. Große Studienfahrt nach Burgund des Dombauvereins Speyer.
5.9. 14.15 Uhr Mediengespräch im Haus der Kirchenmusik Speyer zum 10-jährigen Jubiläum von Markus Melchiori als Domkapellmeister am Dom.
5.9. 9.30 Uhr bis 15.30 Uhr Fachtag zu ökumenischen Segensfeiern im Rahmen des Projektes „Segen berührt neues Leben“ im Butenschoenhaus in Landau (Luitpoldstr. 8). Veranstalter: Evangelische Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft und Bischöfliches Ordinariat Speyer, Abt. Seelsorge in Pfarrei und Lebensräumen.
5.9. Gebet um geistliche Berufe. 19 Uhr Messfeier mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in der Kirche des Priesterseminars St. German in Speyer.
6.9. 18 Uhr bis 21 Uhr Dialogabend unter dem Thema „Wir gehen weiter: Frauen in kirchliche Ämter!“ mit Prof. Dr. Margit Eckholt und Gästen zu den „Osnabrücker Thesen“ im Kloster Neustadt, Waldstr. 145, 67433 Neustadt.
6.9. bis 12.9. Schöpfungswoche 2019 „…nur noch kurz die Welt retten“ in der Pfarrei Hl. Anna-Edenkoben:
Vorleserunde für die Kinder der Kitas und der Grundschulen in den 6 Büchereien der Pfarrei; Feierliche Eröffnung der Schöpfungswoche in der prot. Kirche Rhodt, Wald-erlebnisnachmittag im Modenbachtal-Waldfestplatz; Kinderwortgottesdienste zum Thema, Wanderung zum Thema essbare Wildpflanzen (mit Verkostung) rund um St. Martin mit Peter Straub; Informationsveranstaltung „Foodsaver/Foodsharing“ im Pfarrheim Edesheim. „Schnupperkurs – Waldbaden“, mit der Gesundheitsberaterin und Heilpraktikerin Maria-Elisabeth Mira, Informationen zu Wildbienen für Kinder und Wildbienenhotelbau mit Günther Hahn, um und in der Pfarrscheuer in Rhodt; 
„Biblischer Weinpfad“ in Kirrweiler; Abendmusik und Texte, mit dem Chor der Maria Ward Schule Landau als Abschluss der Schöpfungswoche!
Während der Woche, finden Besuche der Revierförster in einigen Grundschulen im Pfarrgebiet statt. Die Anmeldung zu den Veranstaltungen erfolgt über das Pfarrbüro Edenkoben, Tel. 06323/4279. 
7.9. 9.30 Uhr Infotag „Theologie im Fernkurs“ im Priesterseminar St. German in Speyer. Informationen zum Studium des Fernkurses und dem Speyerer Begleitprogramm.
7.9. 10 Uhr bis 12 Uhr Werbeaktion für den Diözesan-Katholikentag 2019 in Landau, Rathausplatz (vor Adler-Apotheke) mit der Künstlergruppe Duo Jomamakü.
7.9. 10 Uhr bis 12 Uhr Werbeaktion für den Diözesan-Katholikentag 2019 in Speyer vor der „Alten Münze“ mit der DJK-Show-Dance-Gruppe.
8.9. 10 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in Herxheim.
8.9. Tag des offenen Denkmals unter dem Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“ Ab 12 Uhr attraktives Programm des Dombauvereins im Speyerer Dom. Weitere Aktionen im Bistum sind auf der Seite https://www.tag-des-offenen-denkmals.de/besucher/listenprogramm/ zu finden.
8.9. 15.30 Uhr Firmung durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in der Kirche St. Valentin in Kübelberg.
8.9. 16 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in Offenbach.
8.9. 19 Uhr Eröffnung der Wallfahrtswoche im Kloster Blieskastel durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann.
8. – 12.9. Ökumenische Exerzitien „erd-verbunden“ – Einübung in eine ökologische Spiritualität im Bischöflichen Priesterseminar St. German in Speyer.
9.9. 12 Uhr Angelus mit Mittagsansprache und Segen von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann bei Radio Horeb.
10.9. Gedenktag von Theodard, Bischof von Maastricht; der Heilige soll 671 oder 672 als Märtyrer bei Rülzheim gestorben sein; daran erinnert das Dieterskirchel
10.9. 18 Uhr Willi-Graf-Empfang in der Aula der Bischöflichen Willi-Graf-Schulen in Saarbrücken mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Bischof Dr. Stephan Ackermann.
13.9. 18 Uhr im Rahmen der Aktion Trendsetter Weltretter:  Ökumenischer Gottesdienst zum Tag der Schöpfung in Frankenthal auf dem Rathausplatz; Filmreihe zu Umweltthemen vom 17. – 26. September im Dathenushaus.
14.9. 9.30 Uhr Diakonenweihe durch Weihbischof Otto Georgens im Speyerer Dom.
14.9. 10 Uhr bis 12 Uhr Werbeaktion für den Diözesan-Katholikentag 2019 in Kaiserslautern, Riesenstraße (vor Juwelier Christ) mit der Künstlergruppe Duo Jomamakü.
14.9. 19.30 Uhr Orgelkonzert im Rahmen des Orgelzyklus 2019 im Speyerer Dom mit Dan Zerfaß, Worms.
15.9. Caritassonntag; 10 Uhr Kapitelsamt im Speyerer Dom.
15.9. Diözesan-Katholikentag unter dem Motto „Weiter(r) denken“ auf dem Gelände der Gartenschau Kaiserslautern. 10 Uhr Eröffnungsgottesdienst mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, parallel dazu Kinder-Gottesdienst. Anschließend verschiedene Programmangebote 16 Uhr Start des Visionsprozesses
15.9. 11 Uhr Ökumenischer Gottesdienst im Rahmen der Lebensmutwochen (05. – 20. September 2019) – ein Programm zum Welttag der Suizidprävention mit Pfarrer Helmut Gingerich und Pastoralreferent Michael Reis und dem Kammerchor der Maria-Ward-Schule Landau unter Leitung von Felix Rosskopp im Kirchenpavillon „himmelgrün“ auf dem Landesgartenschaugelände Landau.
17.9. Gedenktag von Hildegard von Bingen, Äbtissin, Mystikerin
19. – 20.9. Südwest-Konveniat (Konferenz der Bischöfe aus den südwestdeutschen Diözesen) mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in Freiburg.
19.9. 12 bis 15 Uhr Mainz „Polli am Landtag“ – jugendpolitische Mittagspause; Veranstalter Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Landesstelle Rheinland-Pfalz
20.9. 10 bis 11.30 Uhr Ludwigshafen Festakt 100 Jahre Caritas Zentrum, Cinema Paradies, Hemshofstraße 56.
21.9. 9.30 Uhr bis 17 Uhr ökumenischer Frauentag zum Thema „Heute schon geschämt? – von der verstörenden und heilsamen Kraft von Scham“ mit Referentin Sabine Ostertag (Stuttgart) in Kaiserslautern (Alte Eintracht, Unionstr. 2). Anmeldeschluss: 10. September.
21.9. 10 Uhr bis 16 Uhr Infotag „Theologie studieren!?“ – Information, Austausch und Besinnung im Bischöflichen Priesterseminar St. German in Speyer.
21.9. 18 Uhr Cantate Domino im Dom zu Speyer – Miserere Geistliche Musik von Lotti, Esenvalds, Parry, Stanford und Swider Europäischer Kammerchor, Leitung: Prof. Michael Reif
21./22.9. Feier der Ehejubiläen 2019. Jeweils 10 Uhr Festgottesdienst mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Dom zu Speyer mit anschließender Begegnung.
21.9. Ab 14 Uhr, Chortag des Verbandes Pueri Cantores mit über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus acht Chören in Herxheim (Pfarrkirche).
22.9. 10 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in Schallodenbach.
22.9. 25-jähriges Jubiläum der Edith-Stein-Gesellschaft Deutschland e. V. 18 Uhr Vesper mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in der Kirche des Klosters St. Magdalena in Speyer.
22.9. Dommusik Speyer fährt nach Würzburg und gestaltet dort ein Pontifikalamt
23. – 26.9. Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Weihbischof Otto Georgens.
24.9. 11.30 Uhr bis 14 Uhr im Rahmen der Aktion Trendsetter Weltretter „weltbewusster Stadtrundgang“ in Speyer – neue Seiten des bewussten Einkaufens und Konsumierens. Ein Stadtrundgang der etwas anderen Art. Veranstalter: Frauenseelsorge im Bistum Speyer und Evangelische Arbeitsstelle für Bildung und Gesellschaft in Kaiserslautern
27.9. 9 Uhr im Rahmen der Aktion Trendsetter Weltretter: „Wald bewegt“. Erlebnistag für Grundschulklassen. (Ab Bahnhof Siebeldingen)
28.9. 9.30 Uhr Regionaler Ordenstag im Priesterseminar St. German in Speyer mit Weihbischof Otto Georgens.
28.9. 19.30 Uhr Orgelkonzert im Rahmen des Orgelzyklus 2019 im Speyerer Dom mit Andreas Sieling, Berlin.
29.9. 2009 Besuch von Ministerpräsident Kurt Beck anlässlich der Unterzeichnung eines Vertrages zwischen dem Domkapitel und dem Land Rheinland-Pfalz (vor 10 Jahren).
29.9. 40. Hungermarsch Ramstein-Landstuhl 9.30 Uhr ökumenischer Familiengottesdienst in der evangelischen Stadtkirche Landstuhl.
29.9. 18 Uhr ökumenischer Schöpfungsgottesdienst zum Abschluss der ökumenischen Mitmachaktion „Trendsetter Weltretter“ in der Kirche St. Martin in Kaiserslautern.
29.9. bis 6.10. Taizéfahrt für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 30 Jahren. Gemeinsam leben, beten, feiern und sich austauschen. Die Fahrt nach Taizé ist eine Kooperationsveranstaltung der Stabsstelle Berufungspastoral im Bistum Speyer und des BDKJ Speyer.

Domkapitel Speyer
02.09.2019

„Zwischen Synode und Bundestag“

Ehemaliger Gesundheitsminister Hermann Gröhe hält Vortrag im Historischen Museum der Pfalz

Speyer (lk) Die Evangelische Kirche der Pfalz feiert drei historische Daten der Demokratie, die sich 2019 jähren, mit einem Begegnungsabend von Kirche und Politik am 13. September um 19.30 Uhr in Speyer. Im Historischen Museum der Pfalz, Domplatz 4, hält der ehemalige Bundesminister Hermann Gröhe einen Vortrag mit dem Titel  „Zwischen Synode und Bundestag – Zur Beziehung von Glaube und Politik“.

Der Bundestagsabgeordnete Gröhe ist stellvertretender Vorsitzender und Beauftragter für Kirchen und Religionsgemeinschaften der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag sowie Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Im anschließenden Podiumsgespräch stellt sich Gröhe den Fragen von Harald Asel, Redakteur beim info-radio des Rundfunks Berlin Brandenburg (rbb). Musikalisch gestaltet das Pfälzische Blechbläserensemble unter der Leitung von Landesposaunenwart Christian Syperek den Abend.

Der Eintritt ist frei. Anmeldung ist erforderlich. Interessierte können sich bis zum 6. September per E-Mail unter dezernat.1@evkirchepfalz.de mit Name und Postadresse anmelden. Daraufhin erhalten sie per Post eine Einladung, die als Eintrittskarte für den Abend gilt.

Hintergrund: Gleich drei Daten der deutschen Demokratiegeschichte feiern in diesem Jahr Jubiläum: Vor 100 Jahren wurde die Weimarer Reichsverfassung verabschiedet. Mit ihr erfolgte die Trennung von Kirche und Staat. Das Grundgesetz der Bundesrepublik wird 70 Jahre alt. Es formulierte die Neutralität des Staates gegenüber Religionsgemeinschaften. Schließlich führten unter anderem die Friedensgebete in den Kirchen zur Friedlichen Revolution in der DDR und zum Fall der Berliner Mauer vor 30 Jahren.

02.09.2019

Tag des offenen Denkmals am Dom zu Speyer

Entenangeln am Domnapf – Kaisersaal, Heidentürmchen und Dachstuhl begehbar

Speyer – Der Satz „man kann nur schützen, was man kennt“ erklärt die Idee, die hinter dem jährlich stattfindenden Tag des offenen Denkmals steckt. Ziel ist es, Menschen jeden Alters für die Erhaltung von Denkmalen zu begeistern. Der Dom zu Speyer beteiligt sich an dem Aktionstag und bietet am 8. September zwischen 12 und 17 Uhr besondere Führungen und Aktivitäten für Kinder und Erwachsene an. Dank vieler engagierter Mitglieder des Dombauvereins, der für das Programm des Tags verantwortlich zeichnet, sind dabei auch Bereiche zugänglich, die Besuchern sonst nicht offen stehen. Zentrale Anlaufstelle ist ein Informationsstand vor dem Dom.

Als besonderes Angebot für junge Dom-Fans ist in diesem Jahr erstmals ein Entenangeln am Domnapf geplant. Dieser wird zu diesem Zweck von der Speyerer Feuerwehr mit rund 1000 Litern Wasser gefüllt, die Gummienten stammen von den Stadtwerken Speyer. „Wir freuen uns, dass wir mit dieser Aktion an zentraler Stelle auf unser Anliegen, den Dom zu erhalten, aufmerksam machen können“, sagt der Vorstandsvorsitzende des Dombauvereins Dr. Gottfried Jung. „Junge Menschen für alte Gebäude zu begeistern ist dabei ein besonders wichtiges Ziel. Der Tag ist aber auch ein Anlass um allen zu danken, die sich bereits für den Dom zu Speyer engagieren“, so Jung.

Das offizielle Motto des Denkmaltages „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“ wird in diesem Jahr den Fokus auf den Westbau lenken. Dieser ist der neueste Teil des Doms und wurde Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet. Domkonservator Wolfgang Franz wird als Leiter der kirchlichen Denkmalpflege Einblick in die verschiedenen Vergoldungstechniken geben, die bei der Restaurierung der Vorhalle zum Einsatz kommen. 2012 wurden der über der Vorhalle gelegene Kaisersaal und die Aussichtsplattform im Südwestturm eröffnet. Der ehemalige Dombaumeister Mario Colletto stellt in Kurzvorträgen seine moderne Gestaltung dieses Bereichs vor.

Am Tag des offenen Denkmals sind immer wieder auch Bereiche am Dom begehbar, welche sonst nicht öffentlich zugänglich sind. Exklusiv für Mitglieder des Dombauvereins gibt es die Möglichkeit, das im östlichen Domgarten gelegene Heidentürmchen zu besteigen. Auch wer an diesem Tag neu in den Verein eintritt, bekommt diese Möglichkeit. Für alle offen ist das Angebot, den Dachstuhl über dem Mittelschiff zu begehen.

Alle Angebote finden in einem festen Zeitrahmen statt, für einige werden zusätzlich Tickets benötigt. Zentrale Anlaufstelle ist der Infostand des Dombauvereins vor dem Dom, wo eine Übersicht zu allen Angeboten und weitere Hinweise erhältlich sind. Die erhobenen Eintrittsgebühren können in der Dom-Info im südlichen Domgarten entrichtet werden. Die Gelder kommen dem Domerhalt zu Gute. Vereinsmitglieder – auch solche, die es an diesem Tag werden – zahlen keinen Eintritt.

Der Tag des offenen Denkmals

Der Tag des offenen Denkmals findet alljährlich am zweiten Sonntag im September statt. Mehr als 8.000 historische Baudenkmale, Parks oder archäologische Stätten öffnen 2019 deutschlandweit ihre Türen. Das aktuelle bundesweite Programm ist unter www.tag-des-offenen-denkmals.de einsehbar. Dort kann man sich alle teilnehmenden Denkmale einer Region anzeigen lassen, nach Denkmalkategorien suchen und über einen Merkzettel persönliche Denkmaltouren zusammenstellen.

Der Tag des offenen Denkmals ist der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days unter der Schirmherrschaft des Europarats. Alle 50 Länder der europäischen Kulturkonvention beteiligen sich im September und Oktober an dem Ereignis. Seit 1993 koordiniert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz den Tag des offenen Denkmals in der Bundesrepublik Deutschland.

Domkapitel Speyer
02.09.2019

Kirche:

„Stärker als alle Todesmächte“

Bischof Wiesemann stellt Neuaufbau der Kirche und Schutz des Lebens in den Mittelpunkt der Osterfeiern

Entzündung des Osterfeuers vor dem Dom © Domkapitel Speyer, Foto: Klaus Landry

Speyer – Mehrere tausend Gläubige besuchen an den Osterfeiertagen festlich gestaltete Gottesdienste im Speyerer Dom. In der Osternacht feierten sie die Auferstehung Jesu als Höhepunkt des Karwoche und des gesamten Kirchenjahres. Am Ostersonntag waren die Gläubigen zum Pontifikalamt und zur Pontifikalvesper in den Dom eingeladen.

In seiner Predigt in der Osternacht bezog sich Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann auf den Brand der Kathedrale Notre Dame in Paris. „Es ist das Gotteshaus unserer französischen Nachbarn und Freunde, Symbol ihres Glaubens und ihrer nationalen Identität.“ Für viele sei sie zum Symbol für den „gewaltigen Vertrauensverlust“ der Kirche geworden. „Stürzt nicht so vieles, was bis vor kurzem noch sicher und ewig zu stehen schien, haltlos in sich zusammen?“

In der Rückschau auf 2000 Jahre Kirchengeschichte werde immer wieder Versagen deutlich. „Aber wir sehen auch, wie in diesen 2000 Jahren immer wieder neu der Geist Jesu in Menschen erwacht ist, manchmal von außen kommend, manchmal aus dem Inneren der Kirche.“ Mit der Auferstehung Jesu sei es wie mit einem Feuer, das einfach nicht zu löschen ist. „Kein Feuer, das vernichtet, verbrannte Erde und zusammengebrochene Wirklichkeiten hinterlässt, am Ende nur kalte Asche und ätzenden Rauch.“ Das Feuer der Auferstehung sei vielmehr Licht und Wärme gerade dort, wo alles in Todesstarre verharrt. Es offenbare sich als „Leben, Mut, Trost, Zuversicht, Freude, Kraft und Leidenschaft.“ Gerade jetzt brauche die Kirche Menschen, die sich für den Neuaufbau entflammen lassen. „Wir brauchen gemeinsame synodale Wege in der Kirche, Gespräche, leidenschaftliche Diskussionen, Visionen, Mut und vor allem Vertrauen in den Heiligen Geist.“

Für die musikalische Gestaltung des Pontifikalamtes in der Osternacht sorgten unter der Gesamtleitung von Domkapellmeister Markus Melchiori der Domchor, die Dombläser und die Schola Cantorum Saliensis. Neben Psalmen und Wechselgesängen spielten und sagen sie Stücke von Giovanni P. da Palestrina, Charles V. Stanford, Charles Wood und anderen. Domorganist Markus Eichenlaub spielte die Orgel, die traditionsgemäß erstmals seit Gründonnerstag wieder erklang.

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann predigt am Ostersonntag im Dom © Foto: Domkapitel Speyer

Auch am Ostersonntag war der Dom gefüllt mit Menschen, welche gemeinsam das Osterfest begehen wollten. Den „Gott der Lebenden, nicht der Toten“ stellte Bischof Wiesemann in den Mittelpunkt bei seiner Predigt am Ostersonntag. Der christliche Glaube sei „von Grund auf eine Botschaft der Bejahung des Lebens“. Die Liebe zum Leben nannte der Bischof „das göttliche Wasserzeichen, das uns von unseren Ursprüngen an eingewoben ist“. Aus diesem Grundvertrauen lebe die ganze Gesellschaft. Ohne es zersetze sich die Gesellschaft. „Wenn ich mich nicht existentiell auf den Schutz des Lebens verlassen kann, dann kann sich keiner seines Lebens mehr sicher sein.“ Das unbedingte Grundvertrauen in den Vorrang des Lebens müsse geschützt werden, sonst verliere alles gesellschaftliche Vertrauen die Grundlage, appellierte Wiesemann an die Verantwortung des Staates.

So müsse der Staat der „oberste Lebensschützer sein, in allen Phasen des Lebens, vom Anfang bis zum Ende“. Diesen Auftrag habe der Staat für alle und ohne Ansehen der Person, insbesondere für die, die sich selber nicht oder kaum wehren können: Kinder, Menschen mit Behinderungen, Pflegebedürftige und nicht zuletzt auch Fremde und Flüchtlinge, die in ihrer Heimat um ihr Leben fürchten müssen. Es dürfe keine Neutralität des Staates gegenüber dem Recht des Menschen auf Leben geben. Wo es bedroht ist, müsse der Staat eingreifen, so die klare Haltung des Bischofs.

Er forderte, den grundlegenden Unterschied „zwischen Töten mitsamt der aktiven Beihilfe und Sterbenlassen so klar wie möglich aufrecht zu erhalten.“ Es sei nicht die Aufgabe des Menschen, jemanden zu einem würdigen Tod zu verhelfen, sondern bis zu seinem unverfügbaren Tod zu einem würdigen Leben. Der Mensch solle nicht „durch die Hand des Anderen, wohl aber an der Hand des Anderen in Frieden sterben können“, zitierte Bischof Wiesemann eine Aussage, die der verstorbene Kardinal Franz König als christlichen Leitsatz formuliert hat. „Daher lehnen wir die aktive Sterbehilfe in all ihren Formen ab und setzen uns als Christen für ein würdevolles Leben auch und gerade im Sterben ein.“ In der Auferstehung Jesu Christi, die Christen an Ostern feiern, erweise sich Gott „stärker als alle Todesmächte“. Er gebe „der Liebe in unserem Herzen und Leben die unzerstörbare Würde“ zurück.

Das Pontifikalamt am Sonntag wurde musikalisch vom Mädchenchor, den Domsingknaben und den Dombläsern unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori gestaltet. Es erklangen die Missa „Fidem cantemus“ von Christian M. Heiß, Victimae paschali laudes von Wipo von Burgund und „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?“ von Myles Birket Foster. Die große Domorgel wurde gespielt von Domorganist Markus Eichenlaub.

Das Pontifikalamt am Sonntag wurde musikalisch vom Mädchenchor, den Domsingknaben und den Dombläsern unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori gestaltet. Es erklangen die Missa „Fidem cantemus“ von Christian M. Heiß, Victimae paschali laudes von Wipo von Burgund und „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?“ von Myles Birket Foster. Die große Domorgel wurde gespielt von Domorganist Markus Eichenlaub.

Die Predigt von Bischof Wiesemann lesen Sie hier im Wortlaut:
https://speyer24news.com/?p=12594

Text: Bistum Speyer Foto: Domkapitel Speyer
21.04.2019