Kirche / Bistum Speyer

Große Vorhaben erfordern große Gerüste

Vorarbeiten für die Sanierung der Osttürme des Speyerer Doms

70 Meter ragen die Osttürme des Speyerer Doms in den Himmel. In den kommenden Jahren sollen sie saniert werden. Damit das möglich ist, müssen zunächst Gerüste gestellt werden. Dazu ist derzeit ein Teleskopkran im Einsatz, welcher bereits am Boden vormontierte Gerüstteile in große Höhen transportiert. In einem Medientermin erklärten Dombaumeisterin Hedwig Drabik und Andreas Dölz, der Bauleiter der ausführenden Gerüstbaufirma Fleck, welche Herausforderungen mit dem Stellen eines Gerüsts am Dom verbunden sind.

Bauingenieur Dölz hat bereits am Schloss Neuschwanstein und der Drachenburg bei Königswinter gearbeitet. „Der fast 1000 Jahre alte Speyerer Dom verlangt einem dennoch besonderen Respekt ab“, sagt er. „Es ist schon eine Auszeichnung, wenn man hier arbeiten darf.“ Die Zahlen die er nennt klingen sehr beeindruckend: 4,5 Tonnen wiegen die beiden Stahlträger, welche eine 18 Meter lange Brücke zwischen den beiden Osttürmen spannen. Diese Verbindung ist notwendig, damit Arbeiter und Material vom Nordostturm auf den Südostturm gelangen können. Weitere Stahlträger ragen aus den Fenstern des Südosturms. Auf diesen hat der Kran am frühen Morgen des 23. Oktober ein großes Gerüstteil aufgesetzt. Besonderes Fingerspitzengefühl war hier beim Kranführer der Firma Hack gefragt. Nur 1,5 Meter trennten zeitweise die durch die Luft schwebenden Gerüststangen und die Turmhaube des Vierungsturms.

Hedwig Drabik sieht den Arbeiten dennoch entspannt entgegen. „Wir haben die Maßnahme gründlich vorbereitet und arbeiten mit guten Firmen zusammen“, sagt die Dombaumeisterin. Sie freue sich, dass es vorangeht. „Das ist das Schöne an meinem Beruf: Ich sehe eine Veränderung und weiß, dass ich damit zur Zukunftssicherung des Gebäudes beitragen kann.“ Die Schäden, welche in den kommenden sechs Jahren an den Türmen behoben werden sollen seien größtenteils witterungsbedingt. Der Klimawandel sorge zudem mit zunehmenden Starkregenereignissen dafür, dass die Anforderungen an die Entwässerung des Gebäudes steigen.

Umfassende Einrüstung der Osttürme

Seit Anfang September laufen die Gerüstbauarbeiten am Nordostturm des Doms. Dies waren jedoch nur die Vorarbeiten für den Aufbau des Gerüsts an den drei oberen offenen Turmgeschossen des Südostturms, die als erstes instandgesetzt werden sollen. 1,2 Millionen Euro sind für diesen Bauabschnitt veranschlagt. Da sich am Fuß des Südostturms der gotische Sakristeianbau befindet und auf der Südseite des Doms die meisten Besucher vorbeigehen, hätte das Gerüst in diesem Bereich höhere Anforderungen in Bezug auf die Fluchtwege und Feuerwehrzufahrten erfüllen müssen. Der Hauptzugang zur Sakristei wäre stark eingeschränkt gewesen und auch die Zugänge zur Baustelle mit der Baustelleneinrichtung hätten einen Kompromiss dargestellt. Dieses Problem wird dadurch gelöst, dass die Baustelleneinrichtung und Anlieferung über die Ostseite des Doms und des Nordostturms erfolgen, der deshalb in Teilen miteingerüstet wird. Ein weiterer Gerüstabschnitt bildet eine mehrstöckige Brücke zwischen den Osttürmen.

Das Gerüst dient jedoch nicht nur der Herstellung der für die Baumaßnahmen notwendigen Infrastruktur. Es bietet zudem die Möglichkeit, die Fassadenbereiche der Türme genauer in Augenschein zu nehmen, die bei einer Schadenskartierung 2021 mit dem Hubsteiger nicht erreicht werden konnten. Dies ermöglicht eine konkretere und genauere Planung.

Wie alle Gerüststellungen am Dom ist diese aufwendig, da mit besonderer Rücksicht auf die historische Bausubstanz und die besonderen Bedingungen wie die extreme Höhe geplant werden muss. Da es sich um kein Regelgerüst handelt, werden die Gerüstarbeiten voraussichtlich erst Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Ein Projekt für die kommenden Jahre

Die Sanierung der Osttürme ist die große Instandsetzungsmaßnahme der kommenden Jahre. Eine Schadenskartierung der Türme wurde bereits im Oktober 2021 durch Dombaumeisterin Hedwig Drabik durchgeführt und konnte erste Erkenntnisse zur Schadensintensität liefern. In der Folgezeit wurden die Fassadenflächen durch ein Ingenieurbüro vermessen, deren Pläne die Grundlage für die kommenden Maßnahmen bilden. Ultraschalluntersuchungen an den Säulen wurden vorgenommen, um deren Standsicherheit und Gefüge zu prüfen. Des Weiteren erfolgte eine Schwingungsmessung, die wichtig für die Beurteilung der statischen Konstruktion war, sowie Untersuchungen und Baustoffprüfungen an den im Jahre 1931 eingebrachten Zwischendecken (Remy-Decken) aus Holsteinen, Estrich und Beton und am Außenputz. Die Decken weisen große Schäden auf und werden durch einen Statiker gesondert betrachtet.

Geplant ist für 2025 zunächst die Fassadeninstandsetzung des oberen Teilbereiches des Südostturmes, der von den beiden Osttürmen die größeren Schäden aufweist. Vorgesehen ist aktuell die Instandsetzung der Natursteinoberflächen sowie die Überarbeitung der Turmgiebel und der Wasserführung. Klempnerarbeiten, Naturwerksteinarbeiten, Konservierungsarbeiten sowie Putz- und Anstricharbeiten bilden die größten Gewerke ab. Im Anschluss an den oberen Bereich des Turmes folgt im nächsten Bauabschnitt der untere Teil des Turmschaftes. In den Folgejahren kommen dann die Innenflächen und der Nordostturm an die Reihe. Wenn alles gut geht wird die Sanierung der beiden Osttürme bis 2030 abgeschlossen sein, so dass der Dom zur 1000-Jahr-Feier seiner Gründung wieder gerüstfrei dasteht.

Romanische Bausubstanz

Die Türme gehören zur romanischen Bausubstanz und wurden unter Heinrich IV. am Ende des 11. Jahrhunderts vollendet. Sie gehören zu den ersten Beispielen sogenannter Chorflankentürme. Zuletzt wurden sie 1986 in Teilen saniert. Entscheidend für ein zügiges Vorankommen und eine umfassende und damit nachhaltige Instandsetzung wird die Finanzierung sein, so dass das Domkapitel auf Unterstützung von Dritten angewiesen ist. Hier hat die Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer bereits 20.000 Euro gestiftet. Spenden in Höhe von 8.000 Euro hat die Stiftung zusätzlich mit der Aktion „Die Pfalz wandert für den Dom“ erwirtschaftet. Weitere Mittel sollen durch das Fotoprojekt mit dem international renommierten Fotografen Horst Hamann eingenommen werden. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert einen Teil der Naturwerksteinarbeiten mit einer Summe von 50.000€. Ein weiterer Teil wird aus den jährlichen Zuwendungen des Dombauvereins finanziert. Das Land Rheinland-Pfalz beteiligt sich mit Übernahme von 40 Prozent an der substanzerhaltenden Maßnahme. Das Domkapitel bemüht sich um weitere Finanzmittel, um die umfangreiche Maßnahme stemmen und noch vor dem großen Gründungsjubiläum 2030 abschließen zu können.

Sehen Sie hier unser Fotoalbum zum Presse Vor-Ort-Termin:

Text: Friederike Walter, Domkapitel Speyer Leitung Dom-Kulturmanagement Foto: Speyer 24 NEWS
24.10.2024

Kirche / Wirtschaft

Bodenreinigung in der Krypta des Doms zu Speyer

Schmutz von einer Million Besucher pro Jahr wird schonend beseitigt

Auf den 600 m² Sandsteinboden in der Krypta lösen die Kärcher-Experten mit einem Heißwasser-Hochdruckreiniger in Verbindung mit einem Flächenreiniger mit 80 °C heißem Wasser und lediglich 1–2 Bar Oberflächendruck den Schmutz aus den Poren heraus.

Speyer/Winnenden – Eine Million Besucher jedes Jahr tragen eine Menge Schmutz in den Dom zu Speyer. Im Rahmen seines Kultursponsorings kooperiert Kärcher jetzt mit dem Dombauamt und hilft, die Böden in der Kathedrale einer Grundreinigung zu unterziehen. Den Anfang macht die umfassende und kostenlose Reinigung des historischen Sandsteinbodens in der Krypta des UNESCO-Weltkulturerbes.

Die Dombaumeisterin Hedwig Drabik freut sich über die Kooperation: „Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung von Kärcher. Gemeinsam mit den Experten der Firma haben wir umfangreiche Testflächen angelegt und eine Reinigungsmethode gefunden, die gleichermaßen wirksam wie schonend ist.”

„Mit der restauratorischen Reinigung des Bodens in der ehrwürdigen Krypta des Doms wollen wir einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Schutz eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler in Deutschland leisten“, sagt Kärcher-Reinigungsexperte Nick Heyden, der die Durchführung des Projektes verantwortet.

Grundreinigung sorgt für deutliches Reinigungsergebnis

Hier stand, bis vor kurzem, der Andachtskerzenständer welcher für zusätzliche Wachsverunreinigungen sorgte. Man sieht deutlich die Reinigungskraft an der Teststelle.

Neben den Verunreinigungen durch die Besucher sorgen auch Kerzenwachs und Ruß für einen dunklen Schleier auf den Bodenflächen. Um diese zu entfernen, kommt jetzt moderne Technik auf den teilweise jahrhundertealten Bodenplatten zum Einsatz: Auf den 600 m² Sandsteinboden in der Krypta lösen die Kärcher-Experten mit einem Heißwasser-Hochdruckreiniger in Verbindung mit einem Flächenreiniger mit 80 °C heißem Wasser und lediglich 1–2 Bar Oberflächendruck den Schmutz aus den Poren heraus. Das Ergebnis ist klar sichtbar: Der gereinigte Sandstein ist deutlich heller, die Strukturen des Steins sind wieder erkennbar. Das Schmutzwasser wird dabei sofort aufgenommen und abgeleitet. So kann sehr gezielt gearbeitet werden, ohne Wasser und Dampf zu verteilen. Der Hauptreinigungseffekt wird hierbei über die Temperatur des Wassers und dessen Schwemmwirkung erzielt, der Druck spielt angesichts der historischen Substanz des Bodens eine untergeordnete Rolle.

Der Dom zu Speyer

Auch in der Krypta lässt sich ein deutlicher Vorher-Nachhereffekt sehen, links die bereits gereinigte Fläche rechts die noch zu bearbeitende Fläche.

Errichtet vor rund 1.000 Jahren ist der Speyerer Dom heute die größte romanische Kirche der Welt. Bereits 1981 wurde der als Prototyp romanischer Architektur geltende Dom zur UNESCO-Welterbestätte erklärt. Der frühesten Bauphase des Domes entstammt die Krypta, die sich unter dem gesamten Chorraum und Querhaus erstreckt und damit die größte ihrer Art ist. Mit einer Gewölbehöhe von fast sieben Metern ist sie für eine Unterkirche ungewöhnlich hoch. Der im Zuge der Reinigungsarbeiten gereinigte Boden bestand bis 1961 aus rechteckigen Sandsteinplatten verschiedener Größe und Farbe, die im Mauerverband verlegt waren, die man der Wiederherstellung nach 1689 zuordnet. 1962 wurden im Zuge der großen Domrestaurierung auch Maßnahmen in der Krypta ausgeführt, die zur Folge hatten, dass alte, wie auch neue Sandsteine eingebracht wurden. Daher finden sich heute in der Krypta sehr unterschiedliche Formen und Farben an Sandsteinen.

Kärcher-Kultursponsoring

Frau Walter (Presse Bistum Speyer) sowie die Steinmetze des Steinmetzbetrieb Uhlig sind überzeugt von der schonenden aber intensiven Reinigung.

Der Reinigungsgerätehersteller Kärcher hat im Rahmen seines Kultursponsoringprogramms seit 1980 weltweit über 150 Denkmäler restauratorisch gereinigt. Dazu zählen die Kolonnaden des Petersplatzes in Rom, das Brandenburger Tor in Berlin, die Christusstatue in Rio de Janeiro, die über 3.300 Jahre alten Memnonkolosse im oberägyptischen Luxor und die Böden im Kölner Dom. Die Reinigungen finden stets in enger Zusammenarbeit mit Denkmalschützern, Restauratoren und Kunsthistorikern statt.

Sehen Sie hier das Video der PK sowie eine Demonstration der Reinigungsleistung:

Sehen Sie hier das Fotoalbum zur Reinigung der Krypta und dem Pressetermin:

Text: Kärcher Foto & Video: Speyer 24 NEWS
25.10.2023

Kirche

Dommusik Speyer 2020

Nachwuchsarbeit als Kernaufgabe – Besondere Gottesdienstfeier zum 75. Jahrestag des Kriegsendes – Konzerthighlights

Kantate Domino

Die Dommusik Speyer kann auf eine mehr als 1000-jährige Tradition zurückblicken und ist damit älter als die romanische Kathedrale selbst. Ihr Auftreten und Wirken ist alles andere als alt und verstaubt. Jung und agil kommen die Akteure selbst aber auch das Programm daher, das immerhin aus mehr als 70 musikalisch gestalteten Gottesdiensten und Konzerten jährlich besteht.  Anfang des Jahres stellte die Dommusik Speyer ihre Arbeit und ihr Programm nun in einem Mediengespräch vor.

Ein besonderes Augenmerk legte Domdekan Dr. Christoph Kohl auf die weiter wachsende Anzahl von ehrenamtlich engagierten Sängerinnen und Sängern und die gelungene Nachwuchsarbeit: „Rund 380 Frauen und Männer, Jungen und Mädchen singen in den Chorgruppen der Dommusik. Das heißt auch, dass mehr als dreihundert Eltern uns ihren Nachwuchs anvertrauen“, erklärte Domdekan Dr. Christoph Kohl.

„Wir sind sehr stolz auf die große Zahl von Sängerinnen und Sängern, die sich bei der Dommusik engagieren“, bekräftige Domkapellmeister Melchiori „besonders für die Kinder ist es eine tolle Erfahrung, in einer großen Gruppe zu musizieren.“ Von der Qualität der musikalischen Nachwuchsarbeit kann man sich unter anderem am 5. Juni beim Sommerkonzert der Vorchöre und einer Musicalaufführung der Nachwuchschöre überzeugen.

Zur wichtigsten Aufgabe der Dommusik gehört die musikalische Gestaltung von Gottesdiensten im Dom. Bereits ab der 2. Grundschulklasse sind die Kinder hier mit eingebunden. Wie die Großen ziehen sie mit Chorgewändern in den Dom ein und sind während des gesamten Gottesdienstes im Chorraum präsent. „Das ist eine große Leistung, die einiges an Vorbereitung erfordert. Die Energie und die Disziplin, welche die Kinder hierfür aufbringen, wissen wir sehr zu schätzen. Umgekehrt erleben wir, dass die Jungen und Mädchen sehr stolz auf das Erlernte sind und das Singen als Bereicherung erleben“, so die Erfahrung des Domkapellmeisters.

 Zu den besonderen Gottesdiensten des Jahres zählt, neben den Hochfesten des Kirchenjahres, in eine gottesdienstliche Gedenkfeier am 8. Mai zum 75. Jahrestag des Kriegsendes. Aus demselben Anlass findet am Tag darauf unter dem Titel „Deutschlandreise“ ein Konzert in der Krypta statt.

Die Konzertreihen „Cantate Domino“ und der „Internationale Orgelzyklus“, in diesem Jahr ganz der Musik von Louis Vierne gewidmet, haben sich inzwischen fest etabliert und finden, egal ob in der Besetzung mit eigenen Ensembles oder unter der Beteiligung von hochkarätigen Gästen, begeisterte Zuhörer. Auch beim „Speyerer Orgelspaziergang“ und der „Speyerer Kult(o)urnacht“ ist der Dom mit dabei. Das Festival „Internationale Musiktage“, das jährlich im Herbst stattfindet, steht im Beethovenjahr im Zeichen des großen Komponisten. Neben dessen kirchenmusikalischen Hauptwerken, den Symphonien und Kammermusik aus der Feder des Geburststagskindes, wird das Programm mit besonderen Akzenten von der Gregorianik bis Bach ergänzt.

Nachwuchsarbeit – offen für alle

Markus Melchiori

In den letzten 10 Jahren hat die Dommusik Speyer eine enorme Aufbauarbeit geleistet, so dass mittlerweile rund 380 Kinder und Erwachsene in den Chören und Scholen aktiv sind. Eine wichtige Säule der Nachwuchschorarbeit ist die Kooperation der Dommusik mit der Klosterschule als privater Ganztraggrundschule mit musikalischem Schwerpunkt in Trägerschaft der Schwestern von St. Magdalena. Für das kommende Schuljahr 2020/2021 sind in der Klosterschule noch Plätze frei. Informationen und Anmeldung: leitung@klosterschule-speyer.de

„Das Mitwirken in den Nachwuchschören steht allen Kindern aus Speyer und Umgebung offen – egal welche Schule diese besuchen und welcher Religion sie angehören. Voraussetzung ist die regelmäßige Teilnahme an den nachmittäglichen Proben und die Bereitschaft, die Gottesdienste musikalisch mit zu gestalten“, sagt Domkapellmeister Melchiori. „Dazu gehört auch, sonntags mal früh aufzustehen, genauso so gerne, wie man das auch für das Fußballturnier machen würde,“ ergänzt Melchiori mit einem Augenzwinkern.

Musik im Gottesdienst – Besondere Feier am 8. Mai

Eine besondere gottesdienstliche Gedenkfeier wird es in diesem zum 75. Jahrestag Ende des Zweiten Weltkriegs geben. Diese beginnt am Freitag, 8. Mai 2020 um 19 Uhr mit einer Statio in der Friedenskirche St. Bernhard, wo der Bischof des französischen Nachbarbistums Metz, Jean-Christophe Lagleize, eine Ansprache halten wird. Die katholischen Kirchenchöre der Pfarrei Pax Christi werden diese Auftaktfeier gemeinsam gestalten. Im Anschluss findet eine Prozession zum Dom statt. Das im Dom stattfindende musikalische Friedensgebet, dem Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Kirchenpräsident Christian Schad vorstehen werden, wird vom Domchor und der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz mit Werken von Johann Sebastian Bach, Maurice Duruflé, Enjott Schneider, u.a. gestaltet.

An jedem Sonn- und Feiertag erklingt im Hauptgottesdienst im Dom und 10 Uhr Chor- und Orgelmusik von der Gregorianik bis zur Gegenwart. An besonderen Festtagen werden die Messen musikalisch besonders gestaltet. So wird am Pfingstsonntag, 31. Mai wird im Pontifikalamt die „Messe in C-Dur“, op. 86 des diesjährigen Jubiläumskomponisten Ludwig van Beethoven erklingen.

Ein Jubiläum feiert in diesem Jahr auch die „Schola Cantorum Saliensis“. Das Ensemble wurde vor 25 Jahren vom Zweiten Domorganisten Christoph Keggenhoff gegründet.

Konzerte – „Von Herzen – möge es wieder – zu Herzen gehen“

Über die Gestaltung der Gottesdienste hinaus, kann die Dommusik Speyer mit einem reichhaltigen Konzertprogramm aufwarten. Dazu gehört die Reihe „Cantate Domino“ mit kostenfreien Konzerten in der Fastenzeit und im Advent und der „Internationale Orgelzyklus“, der von April bis Oktober regelmäßig viele Menschen in den Dom lockt.  Musikalischer Höhepunkt des Jahres ist das im Herbst stattfindende Festival „Internationale Musiktage Dom zu Speyer“. Die Internationalen Musiktage stehen in diesem Jahr unter dem Motto „Beethoven zum 250. Geburtstag: Von Herzen – möge es wieder – zu Herzen gehen“. Das Eröffnungskonzert findet am Samstag, 19. September um 19 Uhr im Dom statt. Gespielt wird Musik von Mozart, Haydn und – als Reminiszenz an das Geburtstagskind – die Messe in C-Dur von Ludwig van Beethoven. Nach Sinfoniekonzerten in der Deifaltigkeitkirche und vielen weiteren Konzerten, zum Teil mit Starbesetzung, findet das Festival seinen Abschluss in der Aufführung der „Missa Solemnis“ am 3. Oktober in der Speyerer Gedächtniskirche.

„Mit den Konzerten im Beethovenjahr hoffen wir, viele Beethoven-Begeisterte der Region zu erreichen und nach Speyer zu locken. Ich freue mich dabei sehr, über die immer wieder gute ökumenische Zusammenarbeit, die uns in die anderen Speyerer Kirchen führt, wo andere Raumeindrücke und auch andere akustische Bedingungen unser Konzertprogramm bereichern“, sagte Domkapellmeister Markus Melchiori. Ihm gelingt es auch, immer wieder Stars der Musikszene nach Speyer zu holen, wie zum Beispiel den Meister des Liedgesangs Christoph Prégardien der am Samstag, 26. September, ab 19:30 Uhr im Historischen Ratssaal Lieder „An die ferne Geliebte“ vortragen wird.

Text: Bistum Speyer Foto: Dommusik Speyer / Klaus Landry
08.02.2020

Maßnahmen zum Domerhalt 2020

Sanierung der Vierungskuppel dauert länger und wird teurer – Frisch sanierte Vorhalle ab 1. April wieder geöffnet

Vierung mit Gerüst © Domkapitel Speyer

Die neuesten Untersuchungen an der Dachkonstruktion der Vierungskuppel haben Schäden unbekannten Ausmaßes zu Tage gefördert. Die Folge: die Maßnahme dauert länger und wird erheblich teurer, als ursprünglich geplant. Über den Stand der Arbeiten und die aktuellen Planungen informierten Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl und Dombaumeisterin Hedwig Drabik nun die Öffentlichkeit.

Bereits 2018 waren noch unter dem damaligen Dombaumeister Mario Colletto die ersten Untersuchungen an den Außenwänden und dem Laufgang der Vierungskuppel vorgenommen worden. 2019, ab März unter der neuen Dombaumeisterin Hedwig Drabik, wurden erste Maßnahmen umgesetzt. Die Untersuchung des Daches war erst Ende des vergangenen Jahres möglich, nachdem der mit Holzschutzmitteln kontaminierte Bereich aufwendig von einer Fachfirma gereinigt worden war. Die ersten Ergebnisse dieser Untersuchungen haben bereits die schlimmsten Befürchtungen wahr werden lassen. „Der Dom ist uns lieb und teuer“, stellt Domdekan Dr. Christoph Kohl fest „In diesem Fall mussten wir alle erst mal schlucken, als wir die Schäden gesehen haben. Wir hoffen nun auch auf zusätzliche Unterstützung der Bevölkerung. Der Dombauverein, den wir im 25 Jahr seines Bestehens mehr denn je benötigen, nimmt gerne Spenden entgegen“, so Kohl.

Ursprünglich sollte die Sanierung der Vierung Ende 2019 abgeschlossen sein, und etwa 500.000 Euro kosten. Dombaumeisterin Drabik schätzt, dass 400.000 bereits ausgeben wurden und hat weitere 900.000 Euro veranschlagt. Frühestens im Sommer 2021 wird die Kuppel fertig sein und das Gerüst wieder abgebaut.

Schäden am Schwellenkranz des Dachstuhls der Vierung © Domkapitel Speyer

 Schäden mindern Tragfähigkeit des Daches

„Durch die Kontamination des Dachstuhls war es zunächst nicht möglich, den Dachraum ohne persönliche Schutzausrüstung zu betreten,“ erläuterte Drabik.  Nach der Reinigung, die bereits zu einer Verlängerung der Maßnahme führte, wurde das Ausmaß der Schäden im Schwellenbereich der Holzkonstruktion sichtbar, die durch die Stäube, Aufschüttungen und Vermauerungen vorher nicht direkt wahrnehmbar war“, so die Erklärung der Dombaumeisterin.
Was an Schäden zu Tage trat, klingt nahezu dramatisch. Der gesamte Schwellenkranz aus Holz, der auf dem Mauerwerk aufliegt, ist durch Einmauerungen der Hölzer, Feuchtigkeit und teilweise auch durch Holzschädlinge so stark beschädigt, dass die Tragfähigkeit des Daches erheblich gemindert ist. Die Schäden betreffen den gesamten Schwellenkranz umlaufend und führen zu einer Verschiebung der aus dem Dach kommenden Kräfte. Die Holzverbindungen hat es regelrecht auseinandergezogen. Teile der Holzkonstruktion sind so stark abgesackt, dass nur noch wenig Spiel zwischen Holzkonstruktion und Kuppelschale besteht. Im Zuge früherer Maßnahmen wurden Stichbalken gekürzt, um Beton einbringen zu können. Zu den guten Nachrichten gehört, dass die im 18. Jahrhundert von Leonard Stahl eingebrachten Ringanker im Außenbereich, die um den Turm verlaufen,  sind nach derzeitigen Untersuchungen in einem guten Zustand. Das Rissbild, dass sich vom Innenraum der Kuppel an der Putzfläche darstellt, wurde erst kürzlich untersucht. Der Putz im Innern der Kuppel ist in gutem Zustand, die Risse kein Grund zur Besorgnis. Und dennoch: die Sanierung der Vierungskuppel, die ursprünglich 2019 abgeschlossen sein sollte, wird noch mindestens zwei Jahre andauern und das Bild des Doms auf einige Zeit hin verändern.

Derzeit wird der Vierungsdachstuhl von einem Vermesserbüro aufgenommen, um sämtliche Schäden zu verorten. Diese Planunterlagen gelangen in einem nächsten Schritt zum Statiker, der eine Aussage zu notwendigen Abstützmaßnahmen treffen muss. Nach jetzigem Kenntnisstand fallen im Jahr 2020 umfangreiche Zimmererarbeiten an der Vierungskuppel an. Dies hat zur Folge, dass die Kupferdachhaut bis auf die Höhe von zwei Metern aufgeschnitten werden muss, damit der Zimmermann den Schwellenbereich und bearbeiten kann. Da das aufgebogene Kupferblech nicht wieder zurückgebogen und weiter verwendet werden kann, muss es durch neue Kupferscharen ersetzt werden. Dieses wird sich quasi zwangsläufig in seiner Farbigkeit von der jetzigen Kupferbedachung unterscheiden.

Bereits durch die notwendige Reinigung des Dachstuhls hat sich die Laufzeit der Maßnahme verlängert. Nach dem vorläufigen Befund wird es noch eine Weile dauern, bis alle Schäden behoben sind und das Gerüst abgebaut werden kann. In diesem Haushaltsjahr sind  900.000 Euro für die weiteren Arbeiten am Vierungsturm eingeplant. Die Kosten werden vom Domkapitel Speyer und dem Land Rheinland-Pfalz getragen. Des Weiteren fließen Mittel aus der jährlichen Zahlung des Dombauvereins in die Restaurierung der Vierung. Zusätzlich unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz  die Maßnahme mit einer Zuwendung in Höhe von 57.160,00€.

Vierung mit Gerüst © Domkapitel Speyer

Bereits durch die notwendige Reinigung des Dachstuhls hat sich die Laufzeit der Maßnahme verlängert. Nach dem vorläufigen Befund wird es noch eine Weile dauern, bis alle Schäden behoben sind und das Gerüst abgebaut werden kann. In diesem Haushaltsjahr sind  900.000 Euro für die weiteren Arbeiten am Vierungsturm eingeplant. Die Kosten werden vom Domkapitel Speyer und dem Land Rheinland-Pfalz getragen. Des Weiteren fließen Mittel aus der jährlichen Zahlung des Dombauvereins in die Restaurierung der Vierung. Zusätzlich unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz  die Maßnahme mit einer Zuwendung in Höhe von 57.160,00€.

Die Vierungskuppel gehört zur romanischen Bausubstanz des Doms und markiert weithin sichtbar den Kreuzungspunkt zwischen Lang- und Querhaus. Zuletzt in den 1960er-Jahren wurden Teile der Vierung saniert. Durchdie besonders exponierte Lage und falsch eingesetzte Materialien waren Schäden an den Putzflächen bereits vom Boden aus sichtbar geworden. 2018 wurde die Vierung eingerüstet, da diese sonst nicht zu begehen ist. Die Einrüstung nutzen die Fachleute, um verschiedene Bereiche zu untersuchen und Musterflächen anzulegen. Unter dem vorhandenen alten zementgebundenen Putz befindet sich Tuffsteinmauerwerk, dass aufgrund seines geringen Gewichtes für den Bau des Vierungsturmes verwendet worden war. Zusammen mit dem Wissenschaftlichen Beirat sprachen sich alle Beteiligten Ende Oktober für eine Erneuerung der Putzflächen in der vor Ort gezeigten roten Musterfläche aus. Die Zwerggalerie des Vierungsturmes wird eine Kupferabdeckung erhalten, um anfallendes Regenwasser auf der Laufebene gezielt ableiten zu können und eine neue Kupferrinne wird das vom Dach aus anfallende Regenwasser aufnehmen und geregelt ableiten.

Neben den auszuführenden Arbeiten, stellt die Bestandsaufnahme eine wichtige Maßnahme dar. Wandflächen, sowie das Innere des barocken Dachaufbaus werden von einem Vermessungsbüro aufgenommen und für die Nachwelt dokumentiert.

Schäden am Schwellenkranz des Dachstuhls der Vierung © Domkapitel Speyer

 Sanierung der Vorhalle verläuft nach Plan

Keine bösen Überraschungen brachte die seit 2019 laufende Sanierung der Vorhalle im Westbau des Doms. Hier lief nicht nur alles nach Plan sondern auch zur höchsten Zufriedenheit aller Beteiligter. Als letzte Maßnahme wird die ruhige Winterzeit genutzt, um den Fußboden zu überarbeiten, die Beleuchtung fertig zu stellen und die Taubenvergrämung zu installieren. Ab dem 1. April wird die Vorhalle dann wieder für die Besucher des Doms geöffnet. Gitter und Außentreppe werden danach überarbeitet, was durch eine Spende an die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ermöglicht wurde. Das Fresko über dem Hauptportal muss zu einem späteren Zeitpunkt restauriert werden, da hier noch Analysen durchgeführt und Konzepte erarbeitet werden müssen.

Text: Bistum Speyer Foto: © Domkapitel Speyer
08.02.2020

„Liebe miteinander leben“

Feier der Ehejubiläen mit Weihbischof Otto Georgens im Speyerer Dom am 29. und 30. August 2020 – Anmeldungen ab sofort möglich

Hochzeitswalzer vor dem Dom (Foto: © Horst Heib)

Speyer – Unter dem Motto „Liebe miteinander leben“ lädt das Bistum Speyer auch in diesem Jahr wieder Eheleute aus der gesamten Diözese, die silberne, goldene, diamantene Hochzeit oder einen anderen Jahrestag ihrer Eheschließung feiern, zur Feier der Ehejubiläen im Speyerer Dom ein. Es werden zwei Termine zur Feier angeboten: Samstag, 29. August und Sonntag, 30. August. Der Tag beginnt jeweils um 10 Uhr mit einem Pontifikalamt im Dom zu Speyer. Zelebrant der beiden Eucharistiefeiern ist Weihbischof Otto Georgens. Anmeldungen zu der Feier sind ab sofort möglich.

In der Einladung zur Feier schreibt der Speyerer Weihbischof: „Sie haben sich vor Jahren ihre gegenseitige Liebe und Treue bekundet und ihre Liebesbeziehung unter die Heilszusage und den Segen Gottes gestellt. Eine Ehe ist eine abenteuerliche Reise und sie bleibt es auch nach vielen Jahren. Hochzeitstage und Ehejubiläen sind wie Rastplätze auf dem langen Weg der Ehe. Sie laden ein zum Innehalten, zu Aufbruch und Neuanfang. Zu einem solchen Rastplatz laden wie Sie ein…“

Im Anschluss an die Festgottesdienste besteht die Möglichkeit zur Einzelsegnung der Paare durch Weihbischof Georgens und andere Seelsorger. Nach dem Dank für die gemeinsamen Ehejahre erwartet dann die Jubelpaare vor dem Dom ein Sektempfang. Die Feiern enden jeweils gegen 13 Uhr mit dem Hochzeitswalzer auf dem Domplatz.

Aufgrund der begrenzten Anzahl der Plätze im Dom wird eine frühzeitige Anmeldung empfohlen. Ab Juni erhalten dann alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Bestätigung des Termins und Einlasskarten für den Dom.

Weitere Informationen und Anmeldung:

Bischöfliches Ordinariat Speyer, Hauptabteilung Seelsorge Generation und Lebenswelten, Ehe- und Familienseelsorge,  Telefon 0 62 32/102-314, E-Mail: ehe-familie@bistum-speyer.de

Lesen sie hier den Anmeldeflyer als pdf:

Text: Bistum Speyer Foto: © Horst Heib
08.02.2020

Kirche:

Volles Geläut als Zeichen der Solidarität mit Notre Dame

Glocken des Speyerer Domes erklingen heute von 18.50 Uhr bis 19 Uhr – auch in Frankreich werden zu diesem Zeitpunkt Glocken erklingen

Speyer – Am heutigen Mittwoch, 17. April, wird von 18.50 Uhr bis 19 Uhr das volle Geläut des Speyerer Doms erklingen. Der Dom zeigt sich damit solidarisch mit der Kathedrale von Notre Dame, die am Montag durch einen Großbrand teilweise zerstört worden war. Um Punkt 18.50 Uhr war dort der Brand entdeckt worden. Der Speyerer Dom schließt sich mit dieser heutigen Aktion dem Geläut aller katholischen Kirchen in Frankreich an, die damit ein Zeichen der Hoffnung und des Trostes erklingen lassen möchten.

„Unseren Glaubensbrüdern und -schwestern und allen Menschen in Frankreich gilt unser Mitgefühl. Notre Dame ist mehr als ein herausragender gotischer Kirchenbau. Er ist ein Ort der nationalen Identifikation und gleichzeitig eine Stätte gelebten Glaubens“, sagte der Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann gestern angesichts der Zerstörung an der Kathedrale in Paris. 

Gestern, am Tag nach dem Unglück, waren die Glocken des Speyerer Doms gewartet worden, rechtzeitig zum Geläut der Kirchen in Frankreich sind diese Arbeiten abgeschlossen und das volle Geläut des Doms kann erklingen. Die anderen Kirchen in Speyer, katholische wie evangelische, wurden verständigt und sind eingeladen, sich zu beteiligen.

Bistum Speyer
17.04.2019

Kirche:

Lichtphänomen am Tag der Tag-und-Nacht-Gleiche

Aufgehende Sonne zieht Menschen in den Dom zu Speyer

Frühlingsanfang, im Dom zeichnet die Frühlingssonne ihr Licht durch das Ostfenster über das Portral im Westen Foto: © Domkapitel Speyer, Klaus Landry

Speyer / Dom – Um 6.15 Uhr am Donnerstag war der Dom bereits gut gefüllt. Viele Menschen waren der Einladung gefolgt, am Datum der Tag-und-Nacht-Gleiche den Sonnenaufgang im Innern der Kathedralkirche zu erleben. An diesem Tag scheint das Licht durch das kleine, runde Fenster in der Apsis und fällt durch das ganze Mittelschiff bis zum Hauptportal.

Domkapitular Franz Vogelgesang freute sich über die mehr als 200 Menschen, die sich zu dieser frühen Stunde in den Dom begeben hatten, um zu singen, zu beten und unter Orgelklängen den Aufgang der Sonne zu erwarten. Er lud dazu ein, sich in den Chorraum und die Vierung zu begeben, um von dort aus das Lichtphänomen zu beobachten.

Herbert Adam, Mitarbeiter der Abteilung Seelsorge, erklärte, was es mit dem Dom als „gebaute Theologie“ auf sich hat. Als Wegkirche ist der Dom auf die aufgehende Sonne – Christus – ausgerichtet. Mit den Worten „Christus, dieses helle Licht, leuchtet in unser Leben hinein“ beschloss Domkapitular Vogelgesang die Andacht. Domorganist Markus Eichenlaub begleitete das Phänomen mit einfühlsamen Improvisationen auf der Orgel. Viele der Anwesenden nutzen die Gelegenheit, im Anschluss die Frühmesse in der Afrakapelle zu besuchen, so dass dort an diesem Morgen die Sitzplätze nicht ausreichten.

Text: Bistum Speyer Foto: © Domkapitel Speyer, Klaus Landry
23.03.2019

Wallfahrtsgottesdienst mit Weihbischof Georgens in Saargemünd

Feier auf dem Blauberg zum „Fest der Verkündigung des Herrn“

Saargemünd – Zum „Fest der Verkündigung des Herrn“ am Montag, 25. März, wird Weihbischof Otto Georgens in dem ehemaligen Redemptoristen-Kloster auf dem Blauberg in Saargemünd (Sarreguemines) zu Gast sein.

In der Wallfahrtskirche „Zur Mutter von der immerwährenden Hilfe“ (Notre Dame du Perpétuel Secours) feiert Georgens um 10 Uhr den Gottesdienst. Nach dem Pilgeressen findet am Nachmittag um 14.30 Uhr das Rosenkranzgebet statt und um 15 Uhr wird die Vesper gebetet.

Bistum Speyer
23.03.2019

Pontifikalamt zum Papstsonntag

Bischof Wiesemann hält Gottesdienst am 31. März im Speyerer Dom

Speyer / Dom – Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann feiert am Sonntag, 31. März, ein Pontifikalamt im Speyerer Dom. Der festliche Gottesdienst beginnt um 10 Uhr. Mit der Messe wird an die Amtseinführung von Papst Franziskus im März 2013 erinnert. Der Gottesdienst wird außerdem zum Gedenken an die Einführung von Dr. Karl-Heinz Wiesemann in sein am Amt als Bischof von Speyer am 2. März 2008 gefeiert.

Für die musikalische Gestaltung sorgt der Domchor unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori mit der „Missa in honorem Beatae Mariae Virginis & Coenantibus illis“ von Michael Haller sowie Liedsätzen von Heiß und Melchiori.

Bistum Speyer
23.03.2019

„Gemeinsam unter dem Kreuz“

Ökumenischer Passionsgottesdienst in der Marienkirche in Kaiserslautern

Kaiserslautern (is/lk)Die Evangelische Kirche der Pfalz, das Bistum Speyer und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen – Region Südwest (ACK) laden zu einem Ökumenischen Passionsgottesdienst unter dem Titel „Gemeinsam unter dem Kreuz“ am 31. März um 17 Uhr in die Marienkirche in Kaiserslautern ein. Im Zentrum der Feier steht eine Kreuzverehrung nach ostkirchlichem Ritus. Außerdem wird für die unzähligen Christinnen und Christen gebetet, die weltweit wegen ihres Glaubens bedrängt und verfolgt werden.

Gemeinsam unter dem Kreuz wollen wir unsere Solidarität und Verbundenheit zeigen mit den christlichen Geschwistern in aller Welt, die um ihres Glaubens willen benachteiligt und verfolgt werden“ schreiben Kirchenpräsident Christian Schad, der die Predigt halten wird, und Bischof Karl-Heinz Wiesemann in der Einladung zu der Andacht.

Zu den Mitwirkenden der Feier gehören außerdem der Syrisch-Orthodoxe Erzbischof Hanna Aydin, der Vorsitzende der ACK-Südwest Pastor Dr. Jochen Wagner, Erzpriester Konstantin Zarkanitis und Erzpriester Dr. Georgios Basioudis von den Griechisch-Orthodoxen Gemeinden Ludwigshafen und Mannheim, Pfarrer Semun Kurt von der Syrisch-Orthodoxen Gemeinde Worms, Diakon Dr. Bishoy Soliman von der Koptisch-Orthodoxen Gemeinde Kaiserslautern und Vertreterinnen und Vertreter aus weiteren Gemeinden der ACK Kaiserslautern.

Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst von Chören der Griechisch-Orthodoxen Gemeinde Ludwigshafen, der Koptisch-Orthodoxen Gemeinde Kaiserslautern sowie der Syrisch-Orthodoxen Gemeinde Worms. Die Orgel spielt Bezirkskantor Simon Reichert, Neustadt/Weinstraße.

Im Anschluss an den Ökumenischen Passionsgottesdienst in der Marienkirche in Kaiserslautern wird zur Begegnung im Pfarrheim St. Maria eingeladen.

22.03.2019

Weltethos als Brücke zwischen Kulturen und Religionen

Katholische Erwachsenenbildung und Diözesan-Caritasverband laden zu Vortrag mit Dr. Günther Gebhardt am 4. April ins Friedrich-Spee-Haus in Speyer ein

Speyer / Friedrich-Spee-Haus – Zu einem Vortrag mit dem Titel „Weltethos – Brücke zwischen Kulturen und Religionen“ laden die Katholische Erwachsenenbildung und der Caritasverband für die Diözese Speyer am 4. April um 19.30 Uhr in das Friedrich-Spee-Haus nach Speyer ein. Referent des Abends ist Dr. Günther Gebhardt, der bis zu seinem Ruhestand im vergangenen Jahr rund 20 Jahre bei der Stiftung Weltethos in Tübingen tätig war, die letzten sechs Jahre als Bereichsleiter für den interreligiösen Dialog.

Die Idee eines Weltethos richtet den Blick auf das Verbindende zwischen unterschiedlichen Kulturen und Religionen. Auf der Basis gemeinsamer ethischer Grundüberzeugungen können, so die Grundüberzeugung, Brücken zwischen ihnen gebaut werden. Menschen aus unterschiedlichen Religionen können gemeinsam ihre Verantwortung für Gesellschaft und Welt wahrnehmen.

Hintergrund und Entwicklung des Weltethos werden in diesem Vortrag erläutert. An Beispielen aus der Arbeit der Stiftung Weltethos wird gezeigt, wie sich Weltethos in vielen Gesellschaftsbereichen in praktischen Projekten und Aktivitäten auswirkt, von Schule und Bildungsarbeit über den Interreligiösen Dialog bis hin zu Politik und Wirtschaft.

„Ausgrenzung, Spaltungen und Gewalt scheinen derzeit im Kleinen wie im Großen zuzunehmen. Doch wir müssen lernen, in Vielfalt miteinander zu leben“, laden die Veranstalter zur Teilnahme und Mitdenken ein.

Der Vortrag wird veranstaltet von der Katholischen Erwachsenenbildung Speyer in Kooperation mit dem Projekt „Zusammenhalt durch Teilhabe – Gelebte Demokratie“ im Diözesan-Caritasverband Speyer. Der Eintritt beträgt 5 Euro.

Infos und Anmeldung:

Katholische Erwachsenenbildung Diözese Speyer
Telefon: 0 62 32 / 102-180
E-Mail: keb@bistum-speyer.de

Katholische Akademie Rhein-Neckar
Tel: 06 21 / 5999-0
E-Mail: anmeldung@hph.kirche.org

Bistum Speyer
23.03.2019

Ökumenischer Gottesdienst für Menschen mit Demenz

Beliebtes Angebot der Malteser in Kirche St. Hedwig

Der Gottesdienst ist einfach, kurzweilig und bildhaft gestaltet, um auf die Bedürfnisse der demenziell veränderten Besucher einzugehen. (Quelle: Malteser).

Speyer / Kirche St. Hedwig – Am Freitag, den 12. April um 11 Uhr, findet in der Kirche St. Hedwig wieder ein ökumenischer Gottesdienst für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen statt.

Der Gottesdienst ist speziell auf die Bedürfnisse demenziell veränderter Menschen ausgerichtet, die so eine passende Möglichkeit erhalten, Spiritualität und Gemeinschaft zu erleben. Das beliebte Angebot der Malteser Speyer wird bereits im fünften Jahr gemeinsam mit der Dompfarrei Pax Christi und der protestantischen Gesamtkirchengemeinde realisiert.

Bianca Knerr-Müller, Leiterin der Malteser-Demenzdienste freut sich auf den Gottesdienst: „Unser Angebot wird sehr gut angenommen. Jeder neue Gottesdienst ist noch besser besucht als der vorhergehende. Das bestätigt uns in unserer Hilfsarbeit für Betroffene und pflegende Angehörige.“

Darüber hinaus bieten die Malteser in Speyer zahlreiche weitere Hilfestellungen wie Demenzcafés und Besuchsdienste für betroffene Familien an. Ab März werden in einem generationenübergreifenden Projekt interessierte Jugendliche zu Junior-Demenzbegleitern ausgebildet.

Nach dem Gottesdienst sind die Besucher eingeladen, gemeinsam Mittag zu essen und bis 16 Uhr einen geselligen Nachmittag zu verbringen. Um eine gute Planung zu ermöglichen, wird um Anmeldung gebeten.

Ansprechpartnerin:

Bianca Knerr-Müller, Tel. 06232/677820, Mail: bianca.knerr-mueller@malteser.org

Malteser Hilfsdienst e.V., Diözesangeschäftsstelle Speyer
23.03.2019

Der Speyerer Dom hat eine neue Dombaumeisterin

Hedwig Drabik ab sofort für alle Bauaufgaben am Dom verantwortlich

Dombaumeisterin Hedwig Drabik vor ihrer neuen Wirkungsstätte, dem Speyerer Dom

Speyer / Dom – Dass der Dom allein von seinen Ausmaßen her etwas anderes ist als ihre bisherigen Baustellen, das hat Hedwig Drabik schon nach wenigen Tagen im Amt gemerkt. Am 8. März 2019 hat sie die Amtsgeschäfte von ihrem Vorgänger Mario Colletto übernommen und mit ihm im Vorfeld eine Begehung des gesamten Doms unternommen. Schon in den Wochen davor war sie bei wichtigen Terminen dabei, um sich einen Überblick über die laufenden und kommenden Projekte am Dom zu verschaffen. In einem Mediengespräch stellte Drabik sich nun offiziell der Öffentlichkeit vor und berichtete von ihrem bisherigen Werdegang und ihren ersten Tagen im neuen Amt als Dombaumeisterin – als erste Frau am Speyerer Dom und die jüngste Deutschlands.

Als Dombaumeisterin ist Hedwig Drabik ab sofort zuständig für alle baulichen Aufgaben des Domkapitels. Die größte davon ist der Dom. Aber auch die umliegenden Kapitelshäuser und der Friedhof des Kapitels fallen in ihren Zuständigkeitsbereich. So war der erste Arbeitstag nicht der romanischen Bauzier, sondern dem Baumschnitt gewidmet. 2019 sind mehr als 20 Projekte zeitgleich zu betreuen. Die Bandbreite reicht hierbei vom Umbau der Büros im Vikarienhof bis zu den großen Sanierungsmaßnahmen am Dom. Gleich zwei große Maßnahmen sind da derzeit zu betreuen: die Instandsetzung des Vierungsturms und die Restaurierung der Vorhalle.

Bereits nach so kurzer Zeit hat die neue Dombaumeisterin zwei Lieblingsplätze. Zum einen ist die Krypta als ältester Teil des Doms für sie ein besonderer Ort, der sie sofort durch seine Atmosphäre beeindruckt habe. Zum anderen fasziniert Drabik der Ausblick, der sich von der Aussichtsplattform im Südwestturm auf den gesamten Dom bietet: „Dass man die gesamte Dachlandschaft so vor sich liegen hat, diese Sicht bekommt man nicht bei vielen Kirchen geboten“, ist sie sich sicher.

Freut sich auf die Arbeit und die Herausforderungen, Dombaumeisterin Hedwig Drabik

Für die 32-jährige studierte Architektin und Denkmalpflegerin erfüllt sich mit der Stelle als Dombaumeisterin – nach eigenen Angaben – ein Traum. „Als ich die Stellenanzeige gesehen habe, hat mein Herz einen Hüpfer gemacht“, sagte Drabik. „Ich wusste immer, dass ich an Kirchenbauten arbeiten will. Die Monumentalität, der Raumeindruck und die besondere Atmosphäre in Kirchenräumen haben mich seit jeher fasziniert.“ Bereits in den Urlauben mit ihren Eltern, habe sie immer gerne Kirchen angeschaut. Ihre Eltern waren dann auch die ersten, die Drabik anrief, nachdem das Domkapitel ihr im November die Zusage für die Stelle gegeben hatte. 

Den Speyerer Dom erkundete Drabik zum ersten Mal im Rahmen einer privat organisierten Exkursion mit Kommilitoninnen. „Der Dom ist ein tolles Gebäudes, das eine große Geschichte erzählt“, fasst die Architektin und Denkmalpflegerin ihre damaligen Eindrücke zusammen. In der Vorbereitung auf ihr Vorstellungsgespräch hat Drabik dann einen ganzen Tag am Dom verbracht und „natürlich erst mal auf Schäden überprüft“. Die Arbeit früherer Dombaumeister will sie fortsetzen, sie freut sich, damit zum Erhalt des Doms beizutragen.

Der ehemalige Dombaumeister Mario Colletto hat sie umfassend in die laufenden Projekte eingewiesen. „Wir freuen uns, dass wir mit Frau Drabik eine überzeugende Besetzung für die Stelle der Dombaumeisterin finden konnten“, sagt Domkustos Peter Schappert. „Im Bewerbungsverfahren konnte sie mit ihrer exzellenten Fachkenntnis und mit sicherem Blick für die Bauaufgaben am Dom überzeugen. Ein Eindruck, der sich nach den ersten Tagen bestätigt hat.“

Dombaumeisterin Hedwig Drabik und Domkustos Peter Schappert beim Pressegespräch

Ihre fachlichen Kenntnisse konnte Drabik während ihres Studiums der Architektur und der Denkmalpflege erwerben. Das Interesse für das Berufsfeld begleite sie aber schon fast ihr ganzes Leben. Das Studium der Denkmalpflege in Bamberg habe ihr dabei sehr viel praktisches Wissen und den Sinn für einen sehr behutsamen Umgang mit der alten Bausubstanz vermittelt, lobt Drabik diesen Teil ihrer Ausbildung. Dem – aus ihrer Sicht – sehr guten Studienkonzept dort habe sie viel zu verdanken. Zu den Studieninhalten gehörten die Untersuchung von Mörteln, Dendrochronologie und eine performancegetreue Aufnahme eines Rathauses. Anwenden und vermehren konnte sie diese Kenntnisse in ihrer Berufstätigkeit, die sich direkt an das Studium anschloss. Ab Juli 2012 arbeitete sie bei einem Architekturbüro der Region an zahlreichen denkschmalgeschützten Objekten, die meisten davon Sakralbauten. Dabei deckte sie bei einzelnen Projekten bereits die gesamte Bandbreite der Sanierung ab: Grundlagenermittlung, Schadensdokumentation und Kartierung, Ausschreibung, Vergabe und Bauleitung. Zuletzt arbeitete sie an der Konkordienkirche in Mannheim sowie am Karlstor und der Providenzkirche in Heidelberg.

Die Arbeit in ihrem alten Büro wird sie noch bis Ende April an einem Tag der Woche zu Ende führen. Die Arbeit und die Kollegen dort schätze sie sehr, sagt Drabik. Eigentlich sei sie auch nicht auf der Suche nach einem neuen Job gewesen, aber eine Stelle als Dombaumeister werde nicht oft ausgeschrieben. Schon zu Schulzeiten sei es ihr Ziel gewesen, Dombaumeisterin zu werden. Mit einer Zusage aus Speyer habe sie nicht gerechnet. Daran, dass sie der Aufgabe gewachsen ist, lässt sie jedoch keinen Zweifel.

Miteinander reden ist für sie bei der Bewältigung der anstehenden Aufgaben das „A und O“. So habe sie bisher noch auf jeder Baustelle die Herausforderungen ihres Berufs in den Griff bekommen. Drabik ist sich sicher, dass ihr persönlicher Glaube ihr bei der Arbeit am Dom helfen wird, denn „um als Dombaumeisterin arbeiten zu können, sollte man gläubig sein, weil man sonst die Anliegen der Menschen, die das Gebäude nutzen, nicht verstehen kann“.

Biografische Daten von Hedwig Drabik

Hedwig Drabik wurde am 23. Dezember 1986 in Mikolow (Nikolai/Polen) geboren. Im Alter von zwei Jahren kam sie zusammen mit ihren Eltern nach Deutschland. Der Vater ist gelernter KFZ-Mechaniker, die Mutter Krankenschwester. Ihre beiden jüngeren Geschwister wurden bereits in Deutschland geboren.

Eingeschult wurde Drabik im Vogelsbergkreis/Hessen, wo sie nach der Realschule in Alsfeld ab 2003 die Fachoberschule mit der Fachrichtung Bautechnik besuchte. An der Universität Kassel erwarb sie im März 2010 ein Diplom in Architektur. Ihre universitäre Laufbahn setzte Drabik mit dem Studium der Denkmalpflege an der Universität von Bamberg fort, das sie 2012 mit einem Master erfolgreich abschloss. Unmittelbar nach ihrem Studium begann Drabik für ein auf Altbauten und Natursteinarbeiten spezialisiertes Architekturbüro zu arbeiten.

Aktuell lebt Hedwig Drabik in Landau in der Pfalz. Am Wochenende unternimmt sie von dort aus gerne Mountainbiketouren durch den Pfälzer Wald. Energie, Inspiration und Ausgleich verschaffen ihr darüber hinaus das Klavierspiel und die Acrylmalerei.

Wie wird man Dombaumeisterin am Dom zu Speyer?

v.l.: Dombaumeisterin Hedwig Drabik, Domkustos Peter Schappert und Friederike Walter Dom-Kulturmanagement beim Pressegespräch

Die Stelle des Dombaumeisters am Dom zu Speyer wurde im Spätsommer 2018 in mehreren großen Fachzeitschriften und Tageszeitungen ausgeschrieben. Insgesamt gingen 20 Bewerbungen ein, 17 von Männern und drei von Frauen. Sieben Bewerber wurden zu Vorstellungsgesprächen geladen, darunter eine Frau. Diese Bewerber führten am 30. Oktober und am 13. November 2019 Gespräche mit einem achtköpfigen Auswahlgremium, bestehend aus Vertretern des Domkapitels, des Bischöflichen Bauamts, der Personalabteilung und einem Gleichstellungsbeauftragten. Die Teilnehmer dieses Auswahlkreises besaßen alle dasselbe Stimmrecht. Die Empfehlung des Auswahlgremiums wurde zur Entscheidung an das Domkapitel überwiesen, das sich dann in seiner Sitzung am 20. November für Frau Drabik entschieden hat.

Eine Männerdomäne ist das Amt des Dombaumeisters längst nicht mehr. 1999 wurde Dr. Barbara Schock-Werner Dombaumeisterin am Kölner Dom, seit 2011 hat der Naumburger Dom mit Regine Hartkopf eine Dombaumeisterin, und Charlotte Hopf wurde mit 34 Jahren im November 2013 Dombaumeisterin am Berliner Dom.

Die Geschichte der Dombaumeister am Dom zu Speyer

Einen beim Domkapitel angestellten Dombaumeister gibt es erst seit 1995. Davor waren einzelne Architekten für den Dom zuständig. In der Erbauungszeit des Doms werden Bischöfe und Äbte als Planer und Verantwortliche genannt. Einzelne Ausführende sind nicht namentlich benannt und auch ein besonderer Titel, wie der des Dombaumeisters, ist zumindest für Speyer nicht dokumentiert. Später wurden vom Domkapitel Ingenieure und Architekten mit verschiedenen größeren Bau- bzw. Restaurierungsaufgaben betraut. Während der Umgestaltung des Westbaus im 19. Jahrhundert war dann zum ersten Mal der Begriff Dombaumeister im Gebrauch.

Bei der großen Domrestaurierung in den 1950er-Jahren und bei der Neueindeckung der Kupferdächer und Restaurierung der Osttürme wurde dieser Titel nicht verwendet. Als 1995 die große Domrestaurierung, basierend auf einem Vertrag mit dem Land Rheinland-Pfalz begann, wurde Alfred Klimt als Dombaumeister vom Domkapitel eingestellt. Weiterhin wurden leitende Architekten mit den Aufgaben am Dom betraut und einzelne Firmen beauftragt. Eine Dombauhütte gab und gibt es nicht.

Mit dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung für die Weiterentwicklung der UNESCO-Welterbestätten begannen ab 2009 die Maßnahmen am Kaisersaal und im Südwestturm. Mario Colletto, vormals Gebietsingenieur am Bischöflichen Bauamt, wurde zum stellvertretenden Dombaumeister ernannt und leitete den Umbau des Kaisersaals und die Sanierung des Südwestturms mit Einbau einer Aussichtsplattform. 2012 trat Mario Colletto die Nachfolge von Alfred Klimt an und wurde Dombaumeister. Nach dem Ruhestandsgesuch von Herrn Colletto im Spätsommer 2018 begann die Suche nach einem Nachfolger beziehungsweise einer Nachfolgerin. Am 1. März war der erste Arbeitstag von Hedwig Drabik als Dombaumeisterin am Dom zu Speyer.

Sehen Sie hier die Vorstellung von Dombaumeisterin Hedwig Drabik im Video: https://youtu.be/VYGUcrjX1bw

Text: Dom-Kulturmanagement Foto & Video: Speyer 24/7 News, dak 11.03.2019