Homburg – Welch ein ehrenamtliches Engagement! Gleich 24 zukünftige Leselernhelfer nahmen am Schulungswochenende teil, das am 24. und 25. Februar bereits zum dritten Mal in Homburg angeboten wurde. Getreu seines Grundsatzes „Menschen stärken“ hatte das ILF Saarbrücken gemeinsam mit der Stadtbibliothek Homburg und mit finanzieller Unterstützung durch den Lions Club Homburg dazu eingeladen.
Die Ehrenamtlichen wurden an zwei Tagen von Irina Claren, Fachleiterin am Studienseminar Kaiserslautern, in die Geheimnisse der Leseförderung eingeweiht und auf ihre zukünftige Aufgabe als Leselernhelfer an Schulen vorbereitet. Sie kennen nun die Stufen der Leseentwicklung und den Leseaufbau – von Lauten und Buchstaben über die Lautsynthese und die Bildung von Silben und ersten Wörtern, hin zum sinnerfassenden Lesen von Wörtern, Sätzen und Texten. In praktischen Übungen erarbeiteten sie mögliche Hürden und Probleme beim Lesen lernen sowie geeignete Fördermöglichkeiten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind damit nun bestens gerüstet, um Kinder in den ersten Schuljahren zu unterstützen, oder noch besser: zu stärken.
Bei Irina Clarens Arbeit mit erwachsenen Analphabeten hatten diese ihr immer wieder davon erzählt, dass ihnen in der Phase des Lesenlernens ein Mensch gefehlt hat, der sie unterstützte. Und so wurde die Idee geboren, Ehrenamtliche zu gewinnen, die genau dieser Mensch sein können. Karolina Engel (ILF Saarbrücken) lernte dieses präventive Projekt von Irina Claren als Schulleiterin in Zweibrücken kennen und initiiert seitdem immer wieder Leselernhelfer-Schulungen. Koordiniert wird das Homburger Projekt seit den Anfängen 2015 von Andrea Sailer, Leiterin der Stadtbibliothek, und ihrem Team als Anlaufstelle für die Leselernhelfer. Daher nahmen auch 4 Mitarbeiterinnen der Stadtbibliothek an der Schulung teil und stehen gerne bei der Auswahl von Materialien, Spielen und Literatur zum Lesenlernen aus der Bibliothek zur Seite.
Manfred Rippel (Beigeordneter der Stadt Homburg), Prof. Robert Bals (Präsident des Lions Clubs Homburg) und Thomas Mann (Direktor des ILF Saarbrücken) dankten allen Leselernhelfern für ihr großartiges Engagement, wünschten ihnen für ihre wertvolle Tätigkeit an den Grundschulen viel Erfolg und überreichten am Sonntagnachmittag die Teilnahmezertifikate.
Text: Karolina Engel Foto: Steffen Heintz 29.02.2024
Gottesdienst im Dom – mal (wann) anders
Einladung zu einem meditativen Gottesdienstformat
Speyer – Im März findet das Format „Gottesdienst im Dom – mal anders“ ausnahmsweise am zweiten Sonntag im Montag statt. Domdekan Dr. Christoph Kohl wird die meditative Gottesdienstfeier zum Wochenausklang am Sonntag, 10. März, ab 20 Uhr feiern. Die Teilnehmenden versammeln sich bis 19:55 Uhr vor dem Südwestportal des Doms.
Das Format „Gottesdienst im Dom – mal anders“ ist das Angebot, den Dom in einem meditativen Gottesdienst zu erleben. Die Gottesdienstfeiern haben jeden Monat einen anderen Schwerpunkt und beinhalten immer eine Möglichkeit, sich persönlich einzubringen.
Weitere Termine 2024: 7. April, 5. Mai, 2. Juni, 7. Juli, (im August Ferienpause), 1. September, 6. Oktober, 3. November, 1. Dezember, jeweils um 20 Uhr.
Text: Friederike Walter Foto: Speyer 24 NEWS 29.02.2024
Frauen in der Pfalz und Saarpfalz laden zum Weltgebetstag ein
Beten für den Frieden
Speyer – In mehr als 180 Kirchengemeinden in der Pfalz und Saarpfalz feiern Frauen am Freitag, 1. März, den Weltgebetstag. Die Liturgie kommt in diesem Jahr aus Palästina. Die ökumenischen Gottesdienste nehmen unter anderem die Rolle der Frauen vor Ort in den Blick und stellen den Wunsch nach Frieden in den Mittelpunkt. Vielerorts gibt es im Anschluss landestypisches Essen. Eine Übersicht über alle Gottesdiensttermine im Bereich der Evangelischen Kirche der Pfalz und dem Bistum Speyer gibt es über diesen Link: https://veranstaltungsmanager.beta.ma-ker.org/api/v1/event/3472
Der Weltgebetstag ist die größte Basisbewegung christlicher Frauen und findet seit 1927 in inzwischen mehr als 150 Ländern am ersten Freitag im März statt.
Text: Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) / Florian Riesterer Grafik: Deutsches Komitee des Weltgebetstags 28.02.2024
Balance verloren – Halt finden
Tagungsangebot für Trauernde am 23. März
Speyer – Die Hospiz- und Trauerseelsorge im Bistum Speyer organisiert am Samstag, 23. März, von 9:30 bis 16:00 Uhr einen Oasentag für Trauernde. Bei gemeinsamen spirituellen Impulsen, Schweigezeiten, Austauschrunden und Ritualen machen sich die Teilnehmenden auf die Suche nach Kraftquellen und Rastplätzen, Oasen und Wegweisern. „Und hoffentlich finden wir Halt, Trost, Zuversicht, Hoffnung und Mut, um wieder ein wenig mehr ins Gleichgewicht zu kommen“, erklärt die Leiterin des Angebots, Kerstin Fleischer.
Wenn man jemanden durch den Tod verloren hat, erscheint das Leben oft sinnlos. Der Boden unter den Füßen wankt, und das innere Gleichgewicht scheint verloren zu sein. Jeder neue Tag kann zu einer kleinen oder gar großen Herausforderung werden.
Ganz unterschiedliche Gefühle und Gedanken stellen Fragen: Wie soll es nun weitergehen? Was gibt mir Kraft für den Alltag? Was bleibt von dem Menschen, der gegangen ist? Wer oder was trägt mich und gibt mir Halt?
„Diese Haltegriffe für das eigene Leben wollen wir suchen. An ihnen wollen wir uns festmachen und für ein paar Stunden zur Ruhe kommen und neue Kraft tanken“, so Fleischer.
Der Oasentag findet am 23. März im Priester- und Pastoralseminar St. German (Am Germansberg 60, Speyer) statt. Eine Anmeldung unter hospiz-trauerseelsorge@bistum-speyer.de bis 18. März ist erforderlich. Die Teilnahmegebühr beträgt 30 Euro.
Bistum Speyer 28.02.2024
Pilgerreise durch Deutschland
Französische Priester aus Chartres in Speyer
Speyer – Eine 25-köpfige Gruppe aus dem französischen Bistum Chartres befindet sich gerade auf einer Pilgerreise durch Deutschland. Dabei folgen sie den Spuren der Hl. Edith Stein und machen für drei Tage Halt in Speyer, der Partnerstadt des französischen Bistums. Am Dienstag, 27. Februar, waren die Priester zu Gast im Bischofshaus beim Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann. Er empfing sie in seiner Hauskapelle, in der Edith Stein 1922 gefirmt wurde.
„Ich freue mich sehr, dass Bischof Philippe Christory aus Chartres, einer Partnerstadt Speyers, zusammen mit einer Gruppe von Priestern aus seinem Bistum bei uns zu Gast ist. Mit diesem Besuch werden wir die guten Beziehungen zwischen unseren Diözesen weiter vertiefen“, so Bischof Wiesemann. „Während ihrer Studienfahrt wird sich die französische Pilgergruppe mit dem Leben und Werk der hl. Edith Stein, insbesondere mit ihren Spuren in unserem Bistum, befassen. Edith Stein gilt ja als Brückenbauerin zwischen Judentum und Christentum und wird neben fünf anderen heiligen Frauen und Männern als Patronin Europas verehrt.“
Neben geistlichen Vorträgen und gemeinsamen Messen stehen auch Stadtführungen in Speyer und Bad Bergzabern, eine Dombesichtigung sowie Besuche des Klosters St. Magdalena und weiterer Orte, die mit der Hl. Edith Stein in Verbindung gebracht werden, auf dem Programm.
Bischof Wiesemann weiter: „Gerade in der aktuellen Situation, in der sowohl in Deutschland als auch in Frankreich rechtsextremistische Parteien auf dem Vormarsch sind, kann uns ihr Vorbild inspirieren, zutiefst unchristlichen Haltungen wie völkischem Nationalismus und Antisemitismus noch entschiedener entgegenzutreten.“
Bistum Speyer 28.02.2024
Neue Leiterin der Hauptabteilung Seelsorge
Kerstin Fleischer übernimmt ab April 2025
Speyer – Kerstin Fleischer, bisher Pastoralreferentin im Bistum Speyer, übernimmt ab April 2025 die Leitung der Hauptabteilung Seelsorge im Bischöflichen Ordinariat in Speyer. Fleischer folgt Dr. Thomas Kiefer, der in den Ruhestand geht. Dr. Kiefer hatte die Stelle im vergangenen Juli mit der Befristung auf ein Jahr als Nachfolger von Domkapitular Franz Vogelgesang angetreten. Kerstin Fleischer wird noch bis Februar 2025 im Referat Hospiz- und Trauerseelsorge bleiben. Ab März 2025 erfolgt dann eine konzentrierte Einarbeitung, für die Thomas Kiefer seinen Arbeitsvertrag um einige Monate verlängert.
„Im vergangenen Sommer habe ich die Leitung der Hauptabteilung Seelsorge in einer Phase übernommen, in der viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr verunsichert waren angesichts anstehender Sparmaßnahmen im Bistum“, so Kiefer. „Ich sehe meine Aufgabe darin, Haupt- und Ehrenamtliche bei den vor uns stehenden Veränderungen mitzunehmen und Mut zu machen, sich den Herausforderungen zu stellen. Dabei freue ich mich sehr, im kommenden April den Staffelstab an eine erfahrene Seelsorgerin und kluge Theologin weitergeben zu können!“
Staffelstabübergabe im April 2025
Kerstin Fleischer verspürte schon während ihrer Schulzeit den Wunsch, Seelsorgerin und Pastoralreferentin zu werden: „Ich bin diesen Weg stets zielstrebig und hochmotiviert gegangen und stehe bis heute, mit allen dazugehörigen Höhen und Tiefen, sehr gerne, leidenschaftlich und engagiert in diesem Dienst für Gott und die Menschen.“ Die 47-Jährige studierte katholische Theologie in Mainz und Freiburg, und absolvierte im Anschluss eine Ausbildung im Bereich der Lebens- und Trauerbegleitung. Seit 2003 ist Kerstin Fleischer als Pastoralreferentin im Bistum Speyer tätig. Neben Stationen in der Pfarrei St. Konrad in Speyer, der Pfarrgemeinschaft Hauenstein sowie der Projektpfarrei Germersheim, engagiert sich Fleischer in der Hospiz- und Trauerbegleitung. Sie begleitet sterbende und trauernde Menschen sowie ihre Angehörigen. Darüber hinaus entwickelte sie in den letzten Jahren gemeinsam mit Kolleg*innen aus den Abteilungen Seelsorge und Schule unterschiedliche Ausbildungskonzepte für das Bistum Speyer, darunter zu den Themen Sterbesegen und Krise in Schulen und setzte diese erfolgreich um.
„Bistum Speyer braucht Segensorte, in denen Jesu Botschaft und Gottes Liebe erfahrbar sind“
„Kirche ist im Umbruch: Die personellen und finanziellen Ressourcen werden weniger. Wir verlieren immer mehr an Glaubwürdigkeit und Vertrauen. Menschen wenden sich von uns ab. Dafür gibt es viele Gründe und Ursachen. Das alles bewegt mich und fordert mich heraus“, erklärt Fleischer. „Als Teamplayerin will ich zusammen mit anderen Haupt- und Ehrenamtlichen in unserem Bistum diesen Negativtrends begegnen und mutig und vertrauend die notwendigen Wege gehen. Am Ende kommt es darauf an, dass unsere Bistumsvision keine hohle Phrase ist, sondern gelebt wird und erfahren werden kann. Wir brauchen in unserem Bistum Segensorte, innere und äußere Segensräume, in denen Jesu Botschaft und Gottes Liebe und Menschenfreundlichkeit wirklich für die Menschen erfahrbar sind. Dafür möchte ich mich mit allen meinen Fähigkeiten und Talenten einbringen und im Miteinander den Glauben leben und lebendig halten.“
Als neue Hauptabteilungsleiterin wird Fleischer in Zukunft auch stimmberechtigtes Mitglied im Allgemeinen Geistlichen Rat, dem Beratungsgremium des Bischofs im Bistum Speyer.
In ihrer Freizeit interessiert sich die verheiratete Mutter von einem Sohn für Theater und Bühnenkunst, betätigt sich gerne sportlich und mag Lesen und Musik. Gemeinsam mit ihrer Familie lebt sie in Römerberg.
„Mittwochabend im Stadtarchiv“ – Vortrag über Edith Stein am 13. März
Beim nächsten Vortrag der Veranstaltungsreihe spricht Dr. Lenelotte Möller am Mittwoch, 13. März 2024, 18.30 Uhr, im Historischen Ratssaal über Edith Stein.
Die Philosophin und Karmelitin Dr. Edith Stein, deren Leben auf eindrucksvolle und erschütternde Weise europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts widerspiegelt, lehrte von 1923 bis 1932 an den Schulen des Dominikanerinnenklosters St. Magdalena in Speyer. Der Vortrag reicht von der Herkunft ihrer Familie im 19. Jahrhundert bis zur Heiligsprechung 1998.
Dr. Lenelotte Möller ist die Schulleiterin des Friedrich-Magnus-Schwerd-Gymnasiums in Speyer und Präsidentin der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften.
Fortbildung: „Musik in der Begleitung kranker Menschen“
Krankenhausseelsorge des Bistums Speyer bietet Qualifizierung an
Neustadt – Musik kann für kranke Menschen und deren Angehörige tröstlich und hilfreich sein. Um Chancen und Möglichkeiten, Musik als Kraftquelle und zur Begleitung von Patienten und ihren Angehörigen einzusetzen, geht es bei einer Fortbildung, die die Krankenhausseelsorge des Bistums Speyer anbietet.
Die Veranstaltung für Ehrenamtliche in der Krankenhausseelsorge und Interessierte findet am Samstag, 26. Oktober, von 9.30 bis 17 Uhr im Kloster Neustadt (Waldstr. 145) statt. Referentin ist Martina Baumann, Musiktherapeutin aus Heidelberg.
Weitere Informationen und Anmeldungen (bis 30. September 2019) an:
Ministerrat und evangelische Kirchen in Rheinland-Pfalz treffen sich zum Gespräch in Mainz
Mainz –(rlp/lk). Beim Gespräch des Ministerrates des Landes Rheinland-Pfalz mit den evangelischen Kirchen in Rheinland-Pfalz haben sich beide Seiten besorgt über den gesellschaftlichen Zusammenhalt gezeigt und die Einhaltung demokratischer Grundprinzipien angemahnt. Bei den Beratungen am Dienstag in Mainz bezeichnete Ministerpräsidentin Malu Dreyer die evangelischen Kirchen am Dienstagabend als wichtige Partner für die Landesregierung und hob die gute Zusammenarbeit hervor.
„Wir alle spüren, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt und der demokratische Konsens bedroht sind. Hass und Hetze nehmen nicht nur in den sozialen Netzwerken, sondern auch im realen Leben zu“, erklärte Dreyer. „Wir als Landesregierung nehmen dies nicht einfach hin. Rheinland-Pfalz ist ein Land der gesellschaftlichen Vielfalt und des guten Zusammenlebens. Mehr als die Hälfte der Bürger und Bürgerinnen engagiert sich ehrenamtlich, viele davon in den Kirchen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Mit vielen Maßnahmen wie dem ‚Landesaktionsplan gegen Rassismus und Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit‘, der Taskforce ‚Gewaltaufrufe – rechts‘, dem Gesetzentwurf zum stärkeren strafrechtlichen Schutz für Menschen, die über das Internet bedroht werden und vielen Präventionsprojekten wirken wir gegen Spaltung, Hetze und Gewalt. Die evangelischen Kirchen sind uns hier wichtige Partner, mit denen wir gemeinsam für eine vielfältige und offene Gesellschaft arbeiten“, so die Ministerpräsidentin.
Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche der Pfalz, Christian Schad, sprach von einer „europaweiten Krise der Demokratie“. Schad: „Wir sind tief besorgt über die politischen Entwicklungen in Deutschland und Europa, insbesondere über die Bedrohung der Demokratie durch populistische und in Teilen rechtsradikale Bewegungen und Parteien. Es ist unmissverständlich deutlich geworden, dass Frieden, Demokratie und die Herrschaft des Rechts keine Selbstverständlichkeiten sind, sondern täglich neu erstritten und gelebt werden müssen.“ Es ist, so Kirchenpräsident Schad, zudem wichtig, „den Menschen zuzuhören und respektvoll mit ihnen in eine Debatte einzutreten, insbesondere mit denen am Rand, damit sie wieder Vertrauen in die Demokratie fassen können“. Die Kirchen nähmen ihre Aufgabe ernst, „geistliche Orientierung“ zu bieten, aber auch „Sympathie mit den Zweifelnden und mit denen, die suchen und ihrer Antwort nicht sicher sind“ zu zeigen, sagte der Kirchenpräsident. Auch bot er der staatlichen Seite an, in Städten und ländlichen Regionen noch enger zusammenzuarbeiten und vor Ort „Bündnisse der Toleranz“ zu schließen.
Nachhaltigkeit und Klimaschutz
Weitere Themen waren Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Nach Worten von Volker Jung, Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, ist „die Sorge um eine gute und lebenswerte Welt für die nächsten Generationen eine vordringliche Aufgabe“. Volker Jung: „Als Kirche nehmen wir uns dieser drängenden Herausforderung im Rahmen unserer gesellschaftlichen Verantwortung, unserer Bildungsarbeit und in der Verkündigung an.“ Zugleich müssten die Kirchen selbst bekennen, „dass auch wir den Worten bisher zu wenig Taten haben folgen lassen“. So würden in der Kirche schrittweise Klimaschutz-Maßnahmen verstärkt. Dazu gehöre es unter anderem auch, finanzielle Rücklagen nach fairen Kriterien anzulegen. Zuletzt hätten viele evangelische Kirchen auch dazu aufgerufen, sich aktiv an den weltweiten Klimaschutzprotesten am 20. September zu beteiligen. „Es ist wichtig, dass die Stimme der Kirche für die Bewahrung der Schöpfung vor Ort hörbar wird“, so Volker Jung abschließend
„Nachhaltigkeit bedeutet, mit den uns gegebenen Ressourcen verantwortlich umzugehen und den nachfolgenden Generationen ein lebenswertes Umfeld zu hinterlassen. Ich bin überzeugt, dass der technische Fortschritt und die Digitalisierung uns hier neue Möglichkeiten eröffnen“, sagte Volker Wissing, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau. Es gebe bereits heute Anwendungen, die sehr ermutigend seien, etwa das Precision Farming, das dabei helfe, den Einsatz von Dünge- oder Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren. Auch im Verkehrsbereich unterstütze digitale Technologie die Reduzierung von Emissionen. „Wir müssen die Chancen erkennen und ergreifen, die sich aus neuen Technologien ergeben. Davon profitieren der Wirtschaftsstandort Deutschland und die Umwelt gleichermaßen“, so Wissing.
„Die evangelischen Kirchen sind ein wichtiger Partner für den Klimaschutz und leisten einen aktiven Beitrag zur Erreichung eines weitgehend klimaneutralen Rheinland-Pfalz bis 2050“, sagte Umwelt- und Energieministerin Ulrike Höfken. „So haben die evangelischen Kirchen beschlossen, den Treibhausgas-Ausstoß zum Beispiel durch sparsames Heizen, Gebäudesanierung oder ökologisches Einkaufen bis 2020 massiv zu senken. Aktuell können sich die Kirchen auch bei unserer Online-Beteiligung zur Fortschreibung des Landesklimaschutzkonzeptes einbringen: Bis zum 27. September können Bürgerinnen und Bürger sowie Institutionen wie Kirchen, Verbände und Unternehmen unter www.machmit-klimaschutzkonzept-rlp.de konkrete Klimaschutzmaßnahmen vorschlagen oder bestehende bewerten und kommentieren“, erklärte Höfken.
Migration und Integration
Zum weiteren Thema Migration erklärte der rheinische Vizepräsident Johann Weusmann: „Die Integration von Geflüchteten bleibt eine dauerhafte humanitäre Aufgabe, an der sich die evangelischen Kirchen und ihre Diakonischen Werke vor dem Hintergrund der biblischen Traditionen auch zukünftig mit Haupt- und Ehrenamtlichen gerne beteiligen“. Nach Worten von Weusmann stellt die Situation im Mittelmeer „eine humanitäre Katastrophe dar, die dringend und umgehend zu beenden“ sei. Insbesondere verurteilten die Kirchen „die Kriminalisierung der Seenotrettung auf das Schärfste“. Er wies auch auf das Projekt der Evangelischen Kirche in Deutschland hin, künftig ein eigenes Seenotrettungsschiff mit Partnern zu betreiben.
„Wir begrüßen es, dass auch Kommunen in Rheinland-Pfalz sich der Initiative ‚Sichere Häfen‘ angeschlossen haben. Wir unterstützen ihren Wunsch, einen praktischen Beitrag zur Seenotrettung zu leisten“, erklärten Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Wirtschaftsminister Volker Wissing und Umweltministerin Ulrike Höfken für die gesamte Regierung. Die Landesregierung danke allen Kommunen, die sich vor Ort mit Beschlüssen für die Seenotrettung engagieren. Das Vorhaben der evangelischen Kirchen, sich mit einem eigenen Schiff an der Seenotrettung zu beteiligen, sei ein wichtiger und vorbildlicher Schritt. „Das ändert allerdings nichts daran, dass wir eine europäische Lösung brauchen.“
Weitere Themen und Hintergrund
Neben der gesellschaftlichen Situation, dem Klimaschutz und Migrationsfragen waren bei dem turnusmäßigen Gespräch unter anderem auch die Kindertagesstätten sowie die Prävention von sexualisierter Gewalt Themen.
In Rheinland-Pfalz liegen die Gebiete von drei evangelischen Landeskirchen: die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) in den ehemaligen Regierungsbezirken Rheinhessen und Montabaur, die Evangelische Kirche im Rheinland (EKiR) überwiegend in den ehemaligen Regierungsbezirken Koblenz und Trier sowie die Evangelische Kirche der Pfalz (EKP) im ehemaligen Regierungsbezirk Pfalz. Die drei Kirchen treffen sich in der Regel einmal im Jahr zu Konsultationen mit dem rheinland-pfälzischen Ministerrat.
18.09.2019
Jubiläumskonzert mit dem Orchester und
Vokalensemble der Musikschule Kandel
Anlässlich des 25. Jubiläums der Er-lebt Gemeinde in Landau findet am 21. September ein Jubiläumskonzert mit dem Orchester und Vokalensemble der Musikschule Kandel im erlebt Forum statt.
Landau – Als Teil ihrer Jubiläumsfeierlichkeiten präsentiert die Er-lebt Gemeinde am 21. September um 19 Uhr ein Konzert mit dem Orchester und dem Vokalensemble der Musikschule Kandel. Das Orchester spielt das Brandenburgische Konzert Nr. 4 und Nr. 6. von Johann Sebastian Bach. Das Vokalensemble trägt sechs Madrigale von Andrea Gabrieli vor.
Das Konzert findet im erlebt Forum, in der Marie-Curie-Straße 3, in Landau statt. Der Eintritt ist frei, es wird um eine Spende gebeten.
Er-lebt Gemeinde Landau Christian Bohr Marie-Curie-Straße 3 76829 Landau in der Pfalz E-Mail: christian.bohr@er-lebt.de www.er-lebt.de www.facebook.com/er.lebt
Er-lebt Gemeinde Landau 18.09.2019
Generationen versammeln sich zum Klimaprotest
Pfarreien und Kirchgemeinden folgen dem Aufruf des Bistums und der Landeskirche zur Teilnahme am Klimaprotest am 20. September – Erwachsene unterstützen die Jugendlichen bei „Fridays for future“
Speyer – (lk/is). Am 20. September protestieren alle gemeinsam für die Klimawende: Die Evangelische Kirche der Pfalz und das Bistum Speyer haben dafür Gemeinden und kirchliche Einrichtungen in der Pfalz und Saarpfalz mobilisiert. „Hitzewellen, Dürren und Überschwemmungen nehmen zu. Bereits heute vernichtet die Klimakrise die Lebensgrundlagen von Millionen Menschen weltweit, verschärft Ungleichheiten und verletzt grundlegende Menschenrechte“, erklärten die beiden Kirchen. Der Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung gehöre zum Kern der christlichen Botschaft.
Während
des deutschlandweiten Klimaprotests am kommenden Freitag tagen das
deutsche Klimakabinett und am 23. September der UN-Klimagipfel in New
York. Die Schüler der „Fridays for future“-Bewegung haben Erwachsene
diesmal ausdrücklich eingeladen, sich an ihre Seite zu stellen und für
mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit sowie die Einhaltung des Pariser
Klimaabkommens zu demonstrieren. Die Kirchen setzen mit
Schöpfungsgebeten und Andachten vor Ort darüber hinaus eigene Impulse.
Ökumenische Andachten, Demonstrationen und Gespräche an vielen Orten
Bad Bergzabern: Die
protestantischen Kindertagesstätten beteiligen sich mit
Klimaschutz-Aktionen auf dem Marktplatz. Um 11.55 Uhr lässt die
protestantische Kirchengemeinde die Glocken läuten.
Blieskastel/Lautzkirchen: Die
Pfarrei Heilige Familie in Lautzkirchen lädt mit dem Glockengeläut um 5
vor 12 Uhr gemeinsam mit der Grundschule in Lautzkirchen und den
Vorschulkindern des Kindergartens für 12 Uhr zu einem Gebet für die
Schöpfung in die Kirche St. Mauritius in Lautzkirchen ein.
Dudenhofen: Die
Pfarrei Hl. Hildegard beteiligt sich in allen Kirchen der
Verbandsgemeinde am Glockenläuten zur Aktion; in Berghausen, Dudenhofen,
Heiligenstein finden in der katholischen Kirche und in Hanhofen auf dem
Kerweplatz sowie in Harthausen auf dem Schulhof der Grundschule jeweils
um 12 Uhr Andachten statt.
Ellerstadt: Auf
ehrenamtliche Initiative hält die Protestantische Kirchengemeinde
Ellerstadt eine Andacht bei einer Wanderfreizeit im Westerwald.
Finkenbach: Mitglieder der protestantischen Kirchengemeinde nehmen an der Demonstration in Bad Kreuznach teil.
Frankenthal: In den protestantische Kirchengemeinden läuten um 11.55 Uhr die Glocken.
Freimersheim: Um 11.55 Uhr läuten die Glocken der Protestantischen Kirche. Eine Andacht ist um 12 Uhr geplant.
Göllheim-Rüssingen: In
den protestantischen Kirchengemeinden Göllheim und Rüssingen läuten die
Glocken. Interessierte sind zur Diskussion eingeladen.
Gommersheim-Freisbach-Geinsheim:
Um 11.30 Uhr ziehen die Kinder der protestantischen Kindertagesstätte
zur Protestantischen Kirche Gommersheim. Dort ist um 11.55 Uhr eine
Andacht.
Herxheim: Die Pfarrkirche
Maria Himmelfahrt in Herxheim lädt um 11.55 Uhr alle Interessierten zu
einer Andacht zum Klimaschutz ein. Die Pfarrei wird um 5 vor 12 Uhr die
Glocken läuten, um ein öffentliches Zeichen für den Schutz des
Weltklimas zu setzen.
Homburg: Die
protestantische Innenstadtgemeinde in Homburg sowie die katholische
Pfarrei Hl. Johannes XXIII. und die katholische Pfarrei Hl. Kreuz in
Homburg beteiligen sich am Glockengeläut anlässlich der Aktion. Die
Glocken werden in der protestantischen Stadtkirche läuten, in der
katholischen Kirche St. Michael, in der katholischen Kirche St. Andreas
und der katholischen Kirche Maria vom Frieden, beide in Erbach.
Kaiserslautern:
In Kaiserslautern läuten um 11.55 Uhr in vielen protestantischen und katholischen Kirchen die Glocken. Um 12.10 Uhr feiert Oberkirchenrätin Dorothee Wüst gemeinsam mit Pfarrer Andreas Keller von der Pfarrei Heiliger Martin auf dem Martinsplatz eine ökumenische Andacht. Danach schließt sich die Andachtsgemeinde der Schlusskundgebung auf dem Stiftsplatz an (Start um 11.30 Uhr am Hauptbahnhof). Die protestantische Martin-Luther-Kita versammelt sich um 10 Uhr zu einer Menschenkette rund um die Kita.
Die
Pfarrei Heilig Geist Kaiserslautern unterstützt die Aktionen zum
Klimastreik am Freitag, 20. September 2019. Die Glocken der Marienkirche
werden um „5 vor 12“ läuten. Um 11:45 lädt die Pfarrei Heilig Geist
zusammen mit der St.-Franziskusschule zu einer Schweigeminute und einem
Gebet in den Schulhof ein. An diesem Tag findet auch eine
Baumpflanzaktion statt. Gleichzeitig ist dies in der Schule der
Startschuss für eine Aktionswoche für das Klima.
Kusel: Um
11.45 Uhr wird eine ökumenische Andacht auf dem Kochschen Markt in
Kusel gehalten. Um 11.55 Uhr läuten dazu viele Glocken im
Protestantischen Dekanat. Die Kirchengemeinde begleitet eine Klimaaktion
mit Essen vom Bioladen in der Stadt.
Landau:
Das Bistum Speyer und die Evangelische Kirche der Pfalz unterstützen
den weltweiten Klimaprotesttag der „Fridays for Future“-Bewegung am 20.
September 2019. Die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Landau
unterstützt den Klimastreik in Landau mit einem ökumenischen
Glockenläuten der Kirchen der Stadt um 11.55 Uhr. Der Demonstrationszug
setzt sich um 12.05 Uhr an der Stadtbibliothek in Bewegung. Auf seinem
Weg macht er auch Station an der Stiftskirche, wo es einen Beitrag der
Kirchen der Stadt geben wird. Zusammen mit Fridays For Future und
Churches for Future setzen wir uns als christliche Kirchen für die
Bewahrung der Schöpfung ein.
Am
23. September findet in der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) Landau
ein gemeinsames Picknick mit Jam-Session zum Thema „Nachhaltiger
Aktivismus“ statt. Die KHG stellt dem Klimaprotest-Bündnis dafür ihre
Räume zur Verfügung.
Limbach:
Um 11.55 Uhr läuten die Glocken in der protestantischen Elisabethkirche
Limbach mit anschließender Andacht. Daran nehmen die Schüler der 8. bis
10. Klasse der Gemeinschaftsschule Kirkel-Limbach teil.
Ludwigshafen: Bei der Demonstration ab 11 Uhr am Europaplatz hält Detlev Besier, Pfarrer für Frieden und Umwelt, eine Andacht.
Neuhofen: Nach dem Glockengeläut in der protestantischen Kirche um 11.55 Uhr gibt es eine Andacht.
Neustadt: Die Pfarrei Hl. Theresia von Avila beteiligt sich am Klimaaktionstag mit diesen Aktivitäten:
Aufruf an die Pfarreimitglieder zur Teilnahme an der Demonstration am 20.9.
Unter dem Motto „Alle fürs Klima“ sind Menschen aller Generationen aufgerufen, beim weltweiten Klimaaktionstag mitzumachen. In Neustadt ist der Treffpunkt zur Demonstration um 10 Uhr auf dem Marktplatz, von dort bewegt sich der Demozug durch die Innenstadt. Ende ist auf dem Marktplatz. Anschließend sind Reden und Workshops geplant. Einer der Workshops ist in die Andacht eingebunden.
Einladung zur Andacht in der Marienkirche
Im Anschluss an die Demonstration findet um 11.45 Uhr eine Andacht in der Marienkirche statt, um Gedanken, Sorgen und Bitten, aber auch Hoffnung Gebendes in Gebeten und Liedern vor Gott zu bringen.
Glockengeläut auf dem Pfarreigebiet um 11:55 Uhr
Zur symbolischen Uhrzeit 5 vor 12 werden die Glocken aller Kirchen auf dem Pfarreigebiet läuten, das sind die Glocken der beiden Stadtkirchen St. Marien und St. Josef sowie die Glocken der katholischen Kirchen in den Weindörfern Mußbach und Königsbach.
Niederkirchen im Ostertal: Am
19. September feiert die protestantische Kita einen
Schöpfungsgottesdienst. Am 20. September treffen sich die Kinder zu
einem gesunden Frühstück mit regionalen Bioprodukten des Biobauernhofs.
Otterberg: In der Abteikirche Otterberg findet um 19.30 Uhr eine ökumenische Andacht zur Bewahrung der Schöpfung statt.
Pirmasens-Niedersimten: Um
11.55 Uhr läuten die Glocken der katholischen und evangelischen
Friedenskirche. Unter dem Motto „Churches for future – für die Bewahrung
unserer Erde“ feiert die Pfarrei um 16.30 Uhr eine ökumenische Andacht
gemeinsam mit den Mitgliedern der „Fridays for Future“-Gruppe Pirmasens.
Ramstein: Um
10 Uhr beginnt eine Schöpfungsaktion mit den Konfirmanden und
Präparanden in der protestantischen Kirche, die um 12 Uhr mit einer
Andacht endet. Um 11.55 Uhr läuten die Glocken.
Sausenheim: Die Kinder der Grundschule sammeln gemeinsam mit der Protestantischen Kirchengemeinde Müll ein.
Speyer:
Hier sind die Gläubigen und kirchlichen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter zur Teilnahme an der Klimaschutz-Demonstration von „Fridays
for future“ eingeladen. Sie beginnt um 11 Uhr am Eingang des
Adenauersparks auf der Bahnhofstraße und führt über das Altpörtel und
die Maximilianstraße zum Königsplatz, wo gegen 12 Uhr die
Schlusskundgebung stattfindet. Auch die Kirchenzeitung „Der Pilger“, die
das Engagement des Bistums mit angestoßen hatte, wird sich mit seinen
Beschäftigten von Verlag und Redaktion dem Demonstrationszug
anschließen. Der katholische Kirchenzeitungsverlag ist offiziell dem
Bündnis „Entrepreneurs for Future“ beigetreten. Darin sind mehr als
2.800 Unternehmen zusammengeschlossen, um von der Bundesregierung eine
„ambitioniertere Klimapolitik“ einzufordern.
Im
Dom wird um 11.30 Uhr eine ökumenische Andacht angeboten, die von der
evangelischen Pfarrerin Christine Gölzer und dem Umweltbeauftragten des
Bistums Speyer Steffen Glombitza gemeinsam gestaltet wird. Die Andacht
schließt ab mit einem Läuten der Domglocken um „fünf vor zwölf“, um die
Dringlichkeit einer Kehrtwende in der Wirtschafts- und Klimapolitik zu
unterstreichen. Die Teilnehmer der ökumenischen Andacht sind eingeladen,
anschließend ebenfalls auf den Königsplatz zu kommen und an der
Schlusskundgebung der Klimademonstration teilzunehmen. Lena Schmidt und
Thomas Heitz vom Vorstand des BDKJ werden zum Abschluss der Kundgebung
auf dem Königsplatz ein Gebet sprechen. Unter dem Titel „Kirche kann
Klimaschutz: Da geht mehr“ sind Interessierte um 13 Uhr zum Gespräch mit
Generalvikar Andreas Sturm und weiteren Vertretern des Bistums und des
BDKJ im Garten der Hauptabteilung Seelsorge (Webergasse 11) eingeladen.
Der
Caritasverband (Nikolaus-von-Weis-Straße 6) lädt ab 9 Uhr zu einem
Coffee-Stopp zum Thema Klimawandel ein. Angeboten werden Impulsvorträge
und Gesprächsrunde zu den Themen „Anthropozän“ (9.10 Uhr), zur
Initiative „Plant-for-the-planet“ (10.30 Uhr) und zur Enzyklika „Laudato
si“ (13.30 Uhr).
St. Ingbert: Die
Pfarrei Heiliger Ingobertus unterstützt den Klimaprotest in Saarbrücken
und ruft zur Beteiligung auf. Um 14.30 Uhr beginnt der Demo-Marsch an
der Alten Feuerwache am Landwehrplatz.
Steinwenden: Die
Glocken läuten um 12 Uhr. Die protestantische Kirche öffnet zum
Bittgebet für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung.
Gottesdienste zur „Feier der Ehejubiläen“ am 21. und 22. September mit Bischof Wiesemann
Speyer – Rund 770 Paare erwartet das Bistum Speyer zu den “Feiern der Ehejubiläen” am 21. und 22. September im Dom zu Speyer. Die feierlichen Gottesdienste mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann beginnen jeweils um 10 Uhr. Danach findet ein Empfang im nördlichen Domgarten statt. Die Feiern enden jeweils gegen 13 Uhr mit dem „Hochzeitswalzer“ der Paare auf dem Domplatz.
“Wir freuen uns, dass so viele Paare zu diesem Fest nach Speyer kommen, um in christlicher Gemeinschaft ihr Ehejubiläum zu feiern“, sagt Rita Höfer, zuständige Referentin für Ehe und Familien in der Abteilung Generationen und Lebenswelten im Bischöflichen Ordinariat Speyer. „Den Paaren ist es ein großes Anliegen, für das Vergangene zu danken und um Gottes Segen für den weiteren gemeinsamen Lebensweg zu bitten“. Am Samstag (21. September) haben sich 363 Paare angemeldet, am Sonntag (22. September) sind es 406 Paare.
Die
meisten der Jubelpaare (295), die an dem Wochenende im Dom erwartet
werden, feiern in diesem Jahr ihre „Goldene Hochzeit“. 37 Paare blicken
auf 55 Jahre, 141 Paare auf 60, 12 Paare auf 65 und 1 Paar sogar auf 70
gemeinsame Jahre zurück. Ihr „silbernes“ Ehejubiläum feiern im Dom 94
Paare, 34 danken für 30 Ehejahre, 59 für 40 Jahre und 20 für 45
gemeinsame Jahre.
Die „Feiern der Ehejubiläen“ finden in diesem Jahr zum zwölften Mal im und um den Speyerer Dom statt. Die Gottesdienste stehen unter dem Motto „Liebe miteinander leben“. Musikalisch gestaltet werden die Messen an beiden Tagen von Klaus Wendt (Trompete) und Domorganist Markus Eichenlaub an der Orgel. Die Gottesdienste enden mit einer Einzelsegnung der Ehepaare durch den Bischof, weitere Mitglieder des Domkapitels, Priester und Diakone. Zuständig für die Organisation der Tage ist die Ehe- und Familienseelsorge des Bistums Speyer.
Auch
dieses Mal werden die Ehepaare an beiden Tagen zum Abschluss des
Vormittags einen Walzer rund um den Domnapf tanzen. Dazu werden sie
eingeladen und mit Livemusik begleitet von dem Musikpädagogen Walter Ast
(Speyer) am Keyboard und dem Saxofonisten Timo Wagner (Neustadt).
Kontakt: Bischöfliches Ordinariat Speyer Seelsorge in Pfarrei und Lebensräumen Generationen/Lebenswelten: Ehe und Familie Webergasse 11, 67346 Speyer Telefon 0 62 32/102-314 E-Mail: ehe-familie@bistum-speyer.de
Text: is, Foto: Speyer 24/7 News, dak 18.09.2019
Leitungswechsel im Heinrich-Pesch-Haus in Ludwigshafen
Pater Tobias Zimmermann folgt auf Pater Johann Spermann / Antrittsbesuch bei Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und seinem Generalvikar Andreas Sturm
Ludwigshafen / Speyer – Im Heinrich-Pesch-Haus in Ludwigshafen findet aktuell ein Leitungswechsel statt: Pater Johann Spermann, seit 2009 Direktor des Heinrich-Pesch-Hauses, gibt die Leitung an Pater Tobias Zimmermann ab. Sie trafen sich heute zum Austausch mit dem Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und seinem Generalvikar Andreas Sturm. Das Heinrich-Pesch-Haus ist zugleich die Katholische Akademie des Bistums Speyer.
Tobias
Zimmermann ist 1990 in den Jesuitenorden eingetreten. 2003 wurde er zum
Priester geweiht. Nach Studien der Theologie, Philosophie und
Kunstpädagogik in München war er seit 2003 am Canisius-Kolleg in Berlin
tätig, zunächst als Schulseelsorger, von 2011 bis 2019 als Rektor. Er
übernimmt jetzt die Leitung des Heinrich Pesch Hauses und des Zentrums
für Ignatianische Pädagogik (ZIP) in Ludwigshafen.
Das
Heinrich Pesch Haus versteht sich als Forum für angewandte Ethik und
gesellschaftliche Praxis. Seminare, Workshops, Konferenzen und Vorträge
bieten Orientierung, Wissen und Diskurs in gesellschaftspolitischen und
religiösen Fragen. Das Bildungsangebot wendet sich an alle
gesellschaftlichen Gruppierungen und interessierte Personen. Die
Akademie trägt den Namen des Jesuiten und Nationalökonomen Heinrich
Pesch (1854-1926). Seinem Einsatz für Verankerung und Ausgestaltung des
Solidaritätsprinzips in der Katholischen Soziallehre weiß sich das
Heinrich Pesch Haus in seinem Bildungsauftrag verpflichtet. Träger des
Hauses ist ein gemeinnütziger Verein, dem das Bistum Speyer, der
Jesuitenorden und die katholische Gesamtkirchengemeinde Ludwigshafen und
Mannheim angehören.
Geglückte Premiere des Katholikentags auf der Gartenschau Kaiserslautern
Rund 2.500 Gläubige feiern Gottesdienst unter freiem Himmel – Pirmin Spiegel: „Wir plündern die Erde. Wir müssen damit aufhören.“
Kaiserslautern – Das Bistum Speyer hat am Sonntag auf dem Gelände der Gartenschau in Kaiserslautern ein großes Glaubensfest gefeiert, bei dem unter dem Leitwort „Weite(r) denken“ auch der Wunsch nach Veränderung in Gesellschaft und Kirche offen zur Sprache kam. „Von diesem Katholikentag geht ein Signal nicht der Spaltung, sondern der Gemeinschaft, des Dialogs und der Zuversicht aus“, stellte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann fest.
Er
erlebe die gegenwärtige Situation als Zäsur, die ihn auch persönlich
sowohl im politisch-gesellschaftlichen wie im kirchlichen Leben
herausfordere, bekannte Bischof Wiesemann in seiner Predigt. „Die Fragen
der Zeit spitzen sich zu.“ In den Mittelpunkt seiner Predigt stellte er
ein Gespräch mit vier jungen Frauen, die ihre Sicht auf die Kirche zum
Ausdruck brachten. Die Kirche sei zu steif und monoton, kritisierten
sie. Zugleich warben sie dafür, patriarchale Strukturen zu überwinden,
den Zölibat abzuschaffen, Homosexuelle und Geschiedene vorbehaltlos zu
akzeptieren sowie Frauen in der Kirche gleichzustellen und zu
Priesterinnen zu weihen. „Kirche braucht Veränderung, wenn sie die
jungen Menschen nicht verlieren will“, sagten die Jugendlichen und
bekamen von den Gottesdienstteilnehmern viel Beifall.
„Das Vertrauen ist die Grundlage der Dialogfähigkeit“, antwortete Bischof Wiesemann. Die Größe des Vertrauens in das Gemeinsame eröffne die Weite des Dialogs und des auch kontroversen Ringens um den Weg in die Zukunft. „Je größer das Vertrauen, desto weiter können wir denken, ohne uns zu zerspalten“, betonte Bischof Wiesemann. Denkverbote seien nicht hilfreich, um die Einheit zu bewahren. „Man kann nicht aufeinander hören lernen, wenn drängende Themen nicht angesprochen werden und Teile des Gottesvolkes nicht mitreden dürfen.“ Der Heilige Geist sei „nichts Statistisches, kein System der Lehre oder der Macht, sondern Leben, das sich dadurch treu bleibt, dass es sich weiterentwickelt.“
Zugleich warnte Bischof Wiesemann vor schnellen und einfachen Lösungen. Sie seien verführerisch auf allen Seiten. „Da sind die einen, die im Namen der Wahrheit jede Lebenswirklichkeit ihrem unveränderlichen Denk- und Machtsystem unterordnen. Und da sind die anderen, die auf bestimmte Veränderungen fixiert sind, ohne den mühsamen Weg des ringenden Dialoges gehen zu wollen, weil man das einzig mögliche Ergebnis ja schon weiß und man gar nicht mehr bereit ist, auf den anderen zu hören und das Verbindende zu suchen.“ Das Bistum Speyer werde den synodalen Weg der Kirche in Deutschland mitgehen „mit Geist und Herz, mit Geduld und Zuversicht“. Er ermutigte die rund 2.500 Gottesdienstteilnehmer, ihr Vertrauen in den Heiligen Geist zu setzen: „Er führt uns hinaus ins Weite.“
Kirchenpräsident Christian Schad: Gott reißt uns aus mancher Komfortzone
In einem Grußwort machte Kirchenpräsident Dr. h.c. Christian Schad Mut zur Veränderung. „Angesichts der riesigen Veränderungen in Kirche und Gesellschaft stehen wir heute in der Gefahr, den Kopf in den Sand zu stecken.“ Die Veränderungen seien wie ein Weckruf. „Gott reißt uns heraus aus mancher Komfortzone. Er schickt uns sprichwörtlich in die Wüste, damit wir nach seinem Willen fragen und geistliche Antworten geben auf die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen.“ Dann erst tut sich die „Weite auf, die uns weitersehen und weitergehen lässt“. Er warb dafür, noch enger ökumenisch zusammenzuarbeiten und so viele Arbeitsbereiche wie möglich miteinander zu vernetzen. Den Schlusssegen spendeten Bischof Wiesemann, Kirchenpräsident Schad und Pastor Dr. Jochen Wagner, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Region Südwest (ACK), gemeinsam – auch das ein Symbol für die Entschlossenheit der christlichen Kirchen, den Weg in die Zukunft gemeinsam zu gehen.
Pirmin Spiegel: Brücken bauen, nicht Mauern
Leid und Ungerechtigkeit zu sehen, den „Schrei der Armgemachten“ und die „Klage der ausgeplünderten und verwundeten Erde“ zu hören, gleichzeitig die Hoffnungsbotschaft Jesu und die Vision von einem „gemeinsamen Haus aller Menschen“ gegen Resignation und Pessimismus zu stellen: Darum ging es Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer des Hilfswerks Misereor. In Kaiserslautern weitete er mit seinen Impulsen den Blick und griff das Thema des Katholikentags „Weite(r) denken“ aus einer weltkirchlichen Nord-Süd-Perspektive auf.
Spiegel stammt aus dem pfälzischen Großfischlingen, ist Priester des Bistums Speyer und hat viele Jahre im Nordosten Brasiliens als Seelsorger gearbeitet. Das Interesse an seinen Überlegungen und Anregungen war entsprechend groß. Bis auf den letzten Platz besetzt war daher am frühen Nachmittag die große Ausstellungshalle auf dem Gartenschaugelände. Es gelte, Brücken zu bauen, nicht Mauern, so Spiegel – unter Hinweis auf den Umgang Europas mit den Flüchtlingen und die abschreckenden Stacheldrahtzäune an den Grenzen. „Wir plündern die Erde. Wir alle. Nicht nur die anderen. Wir müssen damit aufhören.“ Pirmin Spiegel verwies auf die Zerstörungen im Amazonasgebiet durch Brandrodungen und die Bedrohung der indigenen Völker. Und er machte deutlich, dass dies eng etwas zu tun hat mit unserem Lebensstil. Die zunehmende Nachfrage nach Rindfleisch führe zu Brandrodungen, um neue Weideflächen zu erschließen. Soja, das ebenfalls auf abgeholzten Flächen angebaut wird, werde als Viehfutter nach Europa oder nach China exportiert, ebenso Holz und Bodenschätze. „Unser Lebensstil geht auf Kosten der Armen.“ Ein auf Wachstum ausgerichtetes Wirtschaftssystem ist für den Misereor-Chef nicht zukunftsfähig. Er bezog sich mehrfach auf die Enzyklika „Laudato si“, in der Papst Franziskus von einen Gewinn für die Menschheit durch Maßhalten, durch „zufriedene Genügsamkeit“ spricht. „Die Welt erwartet kein ,Weiter so‘ im Umgang mit der Schöpfung und unserer Mitwelt“, so Spiegel in Kaiserslautern.
Seine Positionierung ist klar: Der Platz der Kirche ist an der Seite der Armen, bei den Menschen „an den Rändern“. In Kaiserslautern zitierte er in diesem Kontext Dom Helder Camara: „Wir sind fähig, auf den Mond zu fliegen, das Weltall zu erforschen, aber nicht fähig, allen Menschen auf dieser Erde das Notwendigste zum Leben zu geben.“ Mit einem Wort von Papst Franziskus wandte sich der Misereor-Chef gegen eine „globalisierte Gleichgültigkeit“ und mahnte gleichzeitig an, auch die eigenen Kosten für unsere Lebensweise wahrzunehmen, die unsere körperliche Gesundheit und letztlich auch unsere Seele bedrohe.
Visionsprozess des Bistums: Beteiligung zentral, lokal und digital
Bischof Wiesemann eröffnete auf dem Katholikentag den Visionsprozess des Bistums Speyer. „Wir stehen in den nächsten Jahren vor wichtigen Entscheidungen. Da ist es wichtig, dass wir uns unseren Auftrag noch einmal klarer bewusst machen“, lud er alle Gläubigen dazu ein, ihre persönlichen Erfahrungen und Sichtweisen in den Visionsprozess einzubringen und über den gewohnten Horizont hinauszudenken. „Wir schauen dabei auf die große Vision, die uns in Jesus Christus geben ist.“
Der Visionsprozess steht unter der Überschrift „Segensorte“. Wer von Kirche spricht, denke viel zu oft an Struktur und an Vorschriften. „Dabei ist es doch das, was Kirche vor allem meint: Orte gesegneter Gemeinschaft, Segensorte. Wo Segen geschieht, wird Gottes Gegenwart spürbar und lässt Gemeinschaft wachsen“, machte Felix Goldinger deutlich, der den Visionsprozess begleiten wird.
An fünf Orten im Bistum wird es im kommenden Jahr zentrale Veranstaltungen zum Visionsprozess geben. Zugleich sind Pfarreien und Gemeinden ebenso wie Verbände oder Einrichtungen eingeladen, sich auf lokaler Ebene mit dem Thema Vision auseinanderzusetzen und Segensorte zu erkennen und zu entwickeln. Über das Internet besteht darüber hinaus die Möglichkeit, sich mit seinen Erfahrungen und Sichtweisen digital am Visionsprozess des Bistums zu beteiligen.
Großen Anklang fand bei den Besucherinnen und Besuchern des Katholikentags auch das offene Singen mit den christlichen Liedermachern Eugen Eckert und Horst Christill. Auch hier spielte das Thema „Weite“ eine zentrale Rolle, verbunden mit der Kraft der Hoffnung und dem Mut zur Einmischung.
Rund 35 Verbände, Gruppen und Organisationen informierten auf dem Markt der Möglichkeiten über ihre Arbeit und Aktionen und präsentierten so eine Vielfalt von Themen. An den Ständen hatten die Besucher die Chance an Mitmachaktionen teilzunehmen, ins Gespräch zu kommen und mehr über die Ziele, das Engagement und das Angebot der jeweiligen Initiative oder Einrichtung zu erfahren. Gut frequentiert waren auch die Angebote des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Viele Kinder nutzten die Kletterwand. Auch vor den Bastelangeboten in der Jurte, beim Tischkicker und beim Bauen der Konstruktionshölzer bildeten sich immer wieder Warteschlangen.
Am Katholikentag des Bistums haben rund 4.000 Menschen teilgenommen. Rund 2.000 weitere Personen haben die Gartenschau am Sonntag als Tagesgäste besucht. Die Kollekte zugunsten der Schwangerschaftsberatung der Caritas-Zentren im Bistum erbrachte Spenden in Höhe von rund 3.600 Euro. Der Caritasverband plant mit dem Kollektenergebnis einen Ausbau seiner Online-Beratungsangebote.
Weitere Informationen zum Visionsprozess des Bistums Speyer:
Bistum Speyer 18.09.2019
Bernd Greiner wird Dekanatskantor im Dekanat Germersheim
Lebens-und Berufsweg führte von Rülzheim über Mainz ins Erzbistum Köln – Kirchenmusiker und Diakon setzt sich für lebendige Verbindung zwischen Musik und Liturgie ein
Bellheim – Das katholische Dekanat Germersheim bekommt erstmals einen eigenen Dekanatskantor: Zum 1. Oktober beginnt Bernd Greiner in Bellheim seine Tätigkeit als Kirchenmusiker für das Dekanat. Sein Aufgabenspektrum ist breit gefächert. Es reicht von der Verantwortung für die liturgische und konzertante Kirchenmusik in der Pfarrei St. Hildegard von Bingen in Bellheim über die Betreuung der nebenberuflichen Organisten und Chorleiter im Dekanat bis hin zur Unterrichtstätigkeit am Bischöflichen Kirchenmusikalischen Institut am Standort Landau.
„Musik
ist die schönste Form der Verkündigung“, sagt Bernd Greiner, der in
Rülzheim in der Pfalz aufgewachsen ist. Schon mit zwölf Jahren übernahm
er in seiner Heimatpfarrei die ersten Organistendienste. Am
Bischöflichen Kirchenmusikalischen Institut in Speyer absolvierte er als
Jugendlicher sein C-Examen. Zugleich sammelte er Erfahrungen als
Organist und Chorleiter in mehreren Gemeinden, insbesondere von 1990 bis
1999 in Germersheim-Sondernheim. „Auf dieser Grundlage entwickelte sich
allmählich der Wunsch, die Musik zum Beruf zu machen“, blickt Bernd
Greiner auf seinen Werdegang zurück. In Mainz folgte ein Studium der
katholischen Kirchenmusik mit dem B-Examen als Abschluss sowie ein
Aufbaustudium, das er im Jahr 2004 mit dem A-Examen beendete. Die erste
Anstellung als hauptamtlicher Kirchenmusiker hatte er in Hürth im
Erzbistum Köln, wo er bis 2011 tätig war und unter anderem einen
Posaunenchor und einen Kantorenchor gegründet hat.
Zur
Begeisterung für die Kirchenmusik kommt bei Bernd Greiner ein starkes
theologisches Interesse. In Köln studierte er katholische Theologie und
absolvierte den Diakonatskurs am Erzbischöflichen Diakoneninstitut. Im
Jahr 2011 wurde er zum ständigen Diakon geweiht und war seitdem als
hauptamtlicher Diakon in Bergisch Gladbach eingesetzt. Die Freude an der
Kirchenmusik fand auch in diesem Lebensabschnitt Raum. Unter anderem
wirkte er am Diakoneninstitut in Köln als Organist, Leiter der Schola
und Lehrbeauftragter für Kirchenmusik und liturgischen Gesang.
„Ich komme nach rund 20 Jahren gerne wieder in die Pfalz zurück“, freut sich Bernd Greiner zusammen mit seiner Frau und seinen drei Söhnen auf seine neue Tätigkeit. Sie bietet ihm Gelegenheit, seine Leidenschaft für die Kirchenmusik mit seinen seelsorglichen und liturgischen Erfahrungen zu verbinden. Dabei versteht er die Kirchenmusik nicht „als schmückendes Beiwerk, sondern als integralen Bestandteil des Gottesdienstes“. Zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Kirchenmusiker wird er sich auch im Bistum Speyer weiterhin als Diakon im Zivilberuf einbringen und engagieren.
Bistum Speyer 18.09.2019
Diakonenweihe im Speyer Dom
Weihbischof Georgens spendet Stefan Häußler und Holger Weberbauer das Sakrament der Weihe
Speyer – Im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes im Dom zu Speyer sind Stefan Häußler aus der Pfarrei Pax Christ in Speyer und Holger Weberbauer aus der Pfarrei Heiliger Ingobertus, St. Ingbert, am Samstag zu Diakonen geweiht worden. Für den Priesteramtskandidaten Stefan Häußler ist die Diakonenweihe die Vorstufe auf dem Weg zum Priestertum. Der verheiratete Holger Weberbauer, seit langem als Gemeindereferent in St. Ingbert tätig, wird dort weiterhin seinen pastoralen Dienst verrichten. Künftig ist er jedoch als Ständiger Diakon tätig und damit mit erweiterten Aufgaben in der Liturgie, der Verkündigung und im caritativen Bereich.
Dem Gottesdienst stand Weihbischof Otto Georgens vor. Am Ende des Wortgottesdienstteils traten die beiden Kandidaten vor den Weihbischof und erklärten ihre Bereitschaft zum Dienst des Diakons. Auch die Ehefrau des künftigen Ständigen Diakons, Christine Weberbauer, erklärte gegenüber dem Weihbischof ihre Bereitschaft, das Amt ihres Ehemannes mitzutragen. Danach legte Weihbischof Georgens nacheinander den beiden Kandidaten die Hände auf. Anschließend sprach er das Weihegebet, das die versammelte Gemeinde mit dem „Amen“ bestätigte.
Drei symbolische Gesten verdeutlichten danach die Bedeutung des Weiheamtes: Den beiden neu Geweihten wurden die Dalmatik – das liturgische Gewand des Diakons – und die Stola angelegt, die Diakone als Schärpe über der linken Schulter tragen. Der Weihbischof überreichte ihnen das Evangeliar als Zeichen für ihre Aufgaben in der Verkündigung, und zum Schluss umarmten der Weihbischof und die konzelebrierenden Priester und Diakone die beiden neu geweihten Diakone.
In seiner Predigt nahm Weihbischof Otto Georgens Bezug auf ein Fußballspiel: „Fußballspieler können auf der Tribüne nichts zum Spiel beitragen – in der Arena fallen die Tore, dort wird gekämpft. Auch im menschlichen Leben hängt viel davon ab, wo ich mich befinde: auf der Tribüne oder in der Arena.“ In der Arena werde gekämpft und gelitten, nicht auf der Tribüne. Jesus habe keinen Tribünenplatz beansprucht, er sei mittendrin im menschlichen Leid, bei den Nöten der Leute gewesen. „Wo“, fragte Georgens, „ ist also euer Platz?“ Ein Diakon dürfe sich nicht mit dem Platz auf der Tribüne begnügen. „Es muss ihn in die Arena drängen, um bei den Menschen, mit den Menschen zu sein“, sagte der Weihbischof. Jesu Leben sei eine Karriere nach unten gewesen, das Gegenbild zum römischen Kaiser, der für sich göttliche Ehren beanspruchte. „Orientiert euch am Diakon Jesus Christus“, so Georgens. „Ihr begegnet ihm in der Arena, bei den Leidenden, den Armen und Kranken“.
Musikalisch wurde der Gottesdienst gestaltet von den Jugendensembles der Dommusik unter Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori, Domkantor Joachim Weller und Domorganist Markus Eichenlaub.
Die Diakonenweihe ist die unterste Stufe des Weiheamtes in der katholischen Kirche. Von ihrem Ursprung her ist sie die Beauftragung zum sozialen Dienst an den Armen und Kranken. Der Diakon hat aber auch besondere Aufgaben im liturgischen Bereich: Er kann Wortgottesdienste halten, das Taufsakrament spenden, der Feier der Trauung vorstehen und Begräbnisse leiten. Für den Priesterberuf ist die Weihe zum Diakon die notwendige Vorstufe. Es gibt in der katholischen Kirche aber auch die „Ständigen Diakone“ – oft verheiratete Männer und Familienväter – die das Amt im Nebenberuf oder im Hauptberuf ausüben.
Text: Andrea Dölle Foto: Klaus Landry 18.09.2019
Predigt Katholikentag in Kaiserslautern 2019
Liebe Schwestern und Brüder! Jesus zieht die Menschen an. Er
trifft offenbar ihre tiefsten Sehnsüchte und Hoffnungen. Er vermag das, was in
ihnen krank und wund ist, zu heilen. Er stillt das, wonach sie hungern und
dürsten. Und doch merkt er, dass er ihre Erwartungen nicht erfüllen kann: „Da
erkannte Jesus, dass sie kommen würden, um ihn in ihre Gewalt zu bringen und
zum König zu machen. Daher zog er sich wieder auf den Berg zurück, er allein.“
(Joh 6,15) Das 6. Kapitel des Johannes-Evangeliums mit der Brotvermehrung und
der Rede Jesu über das Brot vom Himmel markiert eine Zäsur, einen Einschnitt im
Leben Jesu. Diese Spannung spitzt sich am Ende des Kapitels zu. Die
Anhängerschaft Jesu spaltet sich, und er selbst stellt an den unmittelbaren
Kreis der Jünger um ihn herum die Entscheidungsfrage – politisch würden wir
sagen, die Vertrauensfrage: „Wollt auch ihr weggehen?“ Da spricht Petrus für
die Kirche das entscheidende Wort. „Zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen
Lebens.“ (6,67ff)
Liebe Schwestern und Brüder! Ich erlebe unsere Zeit als
Augenblick einer solchen Zäsur, eines Einschnitts, der mich persönlich auch
biographisch sowohl im politisch-gesellschaftlichen wie im kirchlichen Leben
herausfordert und zur Stellungnahme drängt. Die Fragen der Zeit spitzen sich
zu: Wie können wir unseren Lebensstil so ändern, dass auch die nächsten
Generationen Chancen haben, Anteil an den Ressourcen der Erde zu haben und wir
nicht im wahrsten Sinn verwüstete Landschaften hinterlassen? Wie können wir den
brandgefährlichen Teufelskreis sich hochschraubender, gegeneinander gestellter
individueller oder nationalistischer Machtansprüche zugunsten einer globalen
Vision eines menschenwürdigen und friedlichen Miteinanders aller, gerade auch
der Ärmsten und Schwächsten durchbrechen? Wie können wir als Kirche die Vision
Jesu vom Reich Gottes, die frohe Botschaft von den Seligpreisungen gerade
derer, die kein Ansehen in dieser Welt haben und nach Gerechtigkeit dürsten, glaubwürdig
verkünden, wenn diese Gerechtigkeit, der Schutz der Kleinen und Schwachen und
die Gleichheit der Würde aller in den eigenen Mauern nicht überzeugend, ja, in
mancher Hinsicht als tief verletzt erfahren wird?
Es sind junge Menschen, die etwa in der Bewegung „Fridays for
Future“ auf die Straße gehen und uns alle an unsere Verantwortung erinnern. Ich
freue mich, dass mit euch, den Schülerinnen der Franziskus-Schule, und weiteren
in unserer Jugendarbeit Engagierten junge Menschen mit ihren Fragen, Hoffnungen
und Erwartungen unseren Gottesdienst, unseren Katholikentag bereichern. Eure
junge Sicht auf unsere Zeit, auf die Gesellschaft und die Kirche mitten darin,
ist wichtig, wenn wir aus der Freude des Evangeliums heraus einen Visionsprozess
in unserem Bistum starten wollen. Was bewegt euch als junge Menschen in unserer
Zeit? Was macht müde und raubt die Kraft? Und was könnte uns Mut und Zuversicht
schenken, was wäre da wichtig für unsere Kirche und den Visionsprozess in
unserem Bistum? Danke, dass einige von euch uns nun an ihrer jungen Sicht
teilhaben lassen.
(Die vier jungen Frauen kommen nach
vorne zum Bischof.)
Charlotte Vollmer ist Jugendvertreterin im Pfarreirat der
Pfarrei Heilige Vierzehn Nothelfer in Kandel. Frau Vollmer, was treibt Sie im
Blick auf unsere Welt und die Kirche von heute im Inneren um? (Statement Vollmer)
Maya Schläger und Carla Bremus sind Schülerinnen der
Franziskusschule. Was macht euch Druck, worunter leidet ihr, was könnte anders,
besser sein? (Statement Schläger-Bremus)
Juliana Kassel engagiert sich in der KJG Ramstein und im
Diözesanausschuss. Frau Kassel, was wäre wichtig für die Kirche von morgen,
hier bei uns? (Statement Kassel)
Liebe junge Christen, der Applaus zeigt: Ihr habt wichtige
Fragen und Erwartungen zum Ausdruck gebracht, auch wenn die Überzeugungen, wie
konkret die Kirche sich erneuern soll, im Einzelnen nicht nur unter den
Bischöfen, auch im ganzen Kirchenvolk weit auseinandergehen können. Aber genau
hier zeigt sich etwas Entscheidendes für unsere Zeit und für unsere Kirche,
nämlich wie dialogfähig wir miteinander und untereinander sind. Das hängt eng
damit zusammen, wie viel Vertrauen wir in das Gemeinsame haben, dass uns in der
Taufe und der Firmung geschenkt wurde. Wie viel Vertrauen wir in den Heiligen
Geist setzen, der uns unermüdlich die Vision von der angebrochenen Wirklichkeit
des Reiches Gottes, von der umgestaltenden Macht der Auferstehung Jesu und
seiner alle Todesangst nehmenden Gegenwart mitten unter uns in die Herzen
schreibt und in unsere Taten fließen lässt. Das ist es, was wir am meisten
brauchen: Vertrauen in das Gemeinsame, in den Grund der Auferstehung Christi,
der uns trägt, in den Geist, der die Fenster und Türen der Angst zu öffnen
vermag. Die Größe dieses Vertrauens eröffnet die Weite des möglichen Dialogs,
des gemeinsamen, auch kontroversen Ringens um die Wahrheit und unseren Weg in
die Zukunft. Je größer das Vertrauen, je weiter können wir denken, ohne uns zu
zerspalten.
Weite denken – das hat uns das II. Vatikanische
Konzil wieder ins Stammbuch geschrieben: Träger des Heiligen Geistes sind nicht
nur wenige Auserwählte, sondern ist das ganze Volk Gottes, ist jeder von uns.
Im gemeinsamen Hören auf das Wort Gottes und im gegenseitigen Hören auf das,
was dieses Wort in jedem und jeder Einzelnen bewirkt, welche Kraft es hat,
Träume und Visionen zu erwecken, Leidenschaft und Hingabe hervorzubringen, Mut
zur Tat und Treue zur erkannten Wahrheit, in diesem Dialog eröffnet sich der
geistliche Raum der Kirche. Hier hören wir auf den großen Atem der
überlieferten Lehre in der lebendigen Gemeinschaft der Weltkirche. Hier lernen
wir voneinander, lassen uns voneinander inspirieren und ermutigen – das konnten
wir auf den Kundschafterreisen hautnah erleben. In diesem Dialog wird der sensus ecclesiae lebendig erfahrbar, der
Sinn für die Kirche, die der Heilige Geist zusammenhält und mit Leben füllt. Das
braucht gegenseitige Offenheit. Denkverbote können meiner festen Überzeugung
nach einen solchen sensus ecclesiae,
ein Leben in der geistlichen Zusammengehörigkeit der Kirche, nicht fördern und helfen
auch nicht, die Einheit zu bewahren. Man kann nicht aufeinander hören lernen,
wenn drängende Themen nicht angesprochen und Teile des Gottesvolkes nicht mitreden
dürfen! Synodalität heißt, im Vertrauen auf den Heiligen Geist verbunden mit
der ganzen weltumfassenden Kirche gemeinsam in die Zukunft zu gehen.
Weite denken – das geht daher nicht ohne den Mut,
weiter zu denken. Denn der Heilige Geist, den Christus seiner Kirche
geschenkt hat, ist nichts Statisches. Er ist kein System der Lehre oder der
Macht, sondern Leben, das sich dadurch treu bleibt, dass es sich
weiterentwickelt. John Henry Newman, den Papst Benedikt einen großen Lehrer der
Kirche genannt hat und den Papst Franziskus in vier Wochen heilig sprechen
wird, ist auf Grund dieser Erkenntnis katholisch geworden. Ich glaube an das
Entwicklungspotential, das der Heilige Geist der Kirche mitgegeben hat – und
daran, dass sie sich genau dadurch treu bleibt, wenn sie auf die Zeichen der
Zeit in der Kraft des Geistes Gottes und in der Freiheit der Kinder Gottes
antwortet. Das hat nichts damit zu tun, dem Zeitgeist hinterherzulaufen. Daher
ist es mir ein solches Anliegen, dass wir den Raum des Dialoges in unserer
Kirche weit zu halten, weil wir nur so im besten Sinne katholisch allumfassend
bleiben können. Und es öffnet uns ökumenisch über die Grenzen unserer Kirchen
hinaus auf unseren gemeinsamen Auftrag in der Welt von heute. Weite(r)denken
ist das Lebensprinzip der Kirche.
In diesem Vertrauen zum Gemeinsamen gerade in der Weite des
Dialoges, des Ringens um die guten Antworten und das überzeugende Tun können
wir unserer Gesellschaft zum Zeichen der Hoffnung werden. Denn viele spüren,
wie das Gemeinsame, die Werte, die uns untereinander verbinden, die
Solidarität, die uns miteinander trägt, in unserer Gesellschaftsich immer mehr
zerbröseln und es zwischen den Welten vielfach keine Kommunikation mehr gibt.
Dann haben es die Populisten, die gerade aus solchen Spaltungen heraus ihre
demagogische Kraft beziehen, mit ihren einfachen Schwarz-Weiß-Lösungen leicht.
Hier muss unsere visionäre Kraft ansetzen. Denn unser Glaube an den einen
Schöpfer und Vater aller Menschen hält die Welt zusammen und gibt jeder und
jedem Ansehen und Würde. Unser Glaube an Jesus Christus ist der Grundstein für
eine humane Kultur, die aus der Option für die Armen und Schwachen lebt und
sich nicht vom rüden Machtgehabe der Stärkeren verängstigen lässt. Unser Glaube
an den Heiligen Geist bewahrt uns vor Pessimismus und Schwarzmalerei, vor Angst
und Hetze, denn er weiß um den Verbündeten im Herzen des Anderen, um die
Mutigen, die sich für eine bessere Zukunft häufig in immer neuen Anläufen über Rückschläge und
Vergeblichkeit hinweg unter Einsatz aller Kräfte mit Fleisch und Blut
engagieren.
Und da, liebe Schwestern und Brüder, sind wir wieder beim heutigen
Evangelium, bei der entscheidenden Zäsur. Warum kommt es dazu, dass Jesus sich den
Erwartungen der Menschen entzieht und dass er am Ende bis hinein in den
innersten Kreis seiner Jünger die Entscheidungs- und Vertrauensfrage stellt?
Weil er spürt: Sie wollen nur die einfache und schnelle Lösung, das wundersam
verteilte Brot, ohne dafür selber den Einsatz von Fleisch und Blut, den Einsatz
des eigenen Lebens zu wagen, das Ringen um den Willen Gottes in der
Unübersichtlichkeit dieser Welt. Sie wollen sich weder Gott noch dem Leben
wahrhaftig aussetzen. Oh, die schnellen und einfachen Lösungen, die sind so
verführerisch auf allen Seiten! Da sind die einen, die im Namen der Wahrheit
jede Lebenswirklichkeit ihrem unveränderlichen Denk- und Machtsystem unterordnen.
Das gibt Eindeutigkeit und kontrollierte Überschaubarkeit. Allerdings um den
Preis, dass die vielen, die nicht ins Muster passen, von vorneherein von der
Teilhabe ausgeschlossen sind. Und da sind die anderen, die auf bestimmte
Veränderungen fixiert sind, ohne den mühsamen Weg des ringenden Dialoges gehen
zu wollen, weil man das einzig mögliche Ergebnis ja schon weiß und man gar
nicht mehr bereit ist, auf den Anderen zu hören und das Verbindende zu suchen.
Das ist das Anstößige in der Brotrede Jesu, das schwer
Erträgliche für so manchen, dass Jesu Weg kein Weg der schnellen und einfachen
Lösungen ist: „Das Brot, das ich gebe, ist mein Fleisch für das Leben der
Welt.“ (Joh 6, 51) Sein Weg geht nicht in die Eindeutigkeit, sondern setzt sich
radikal der Dichte und Verletzbarkeit des Lebens aus, bis zu seinem gewaltsamen
Tod am Kreuz. Wer zu ihm gehören will, muss sein Fleisch essen, sein Blut
trinken, seinen Weg mitgehen. Sein Weg ist bis in Fleisch und Blut hinein ein
Weg des Ringens um den Willen Gottes: „Vater, nicht mein, sondern die Wille
geschehe.“ (Lk 22,42) Bis in die schmerzlich erfahrene Verborgenheit Gottes
hinein: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen.“ (Mt 27,46) Seine
Auferstehung legt die Wundmale nicht ab. Sein Geist entlässt uns nicht einfach
aus dem Kampf dieser Welt, und auch nicht aus dem inneren Suchen, Fragen,
Zweifeln, Hoffen. Er ist mitten darin das Licht, der Mut, der Trost. Er ist die
Quelle der Kraft und der inneren Freude. Daher hat uns Papst Franziskus im
Hinblick auf den Weg der deutschen Kirche in dieser Zeit geschrieben, dass wir
aufeinander hören sollen und uns dem mühsameren Weg der Unterscheidung der
Geister, eines echten gemeinsamen Ringens im Heiligen Geist unterziehen sollen,
statt nur an Strukturen oder ähnlichem zu basteln, so wichtig diese auch sind.
Nur so werden wir von der Freude des Evangeliums erfüllt.
In diesem Sinne wollen wir als Ortskirche von Speyer den synodalen Weg der Kirche in Deutschland mit Fleisch und Blut, mit Geist und Herz, mit Geduld und Zuversicht mitgehen. In diesem Sinn wollen wir die vielen Visionen vor Ort, wie sie sich etwa in den pastoralen Konzepten unserer Pfarreien schon zeigen, und die vielen Visionäre vor Ort, die Freude haben, an solchem Weiterdenken mitzuwirken, zusammenführen im Visionsprozess für unsere Diözese. Und dabei zeigt sich immer mehr, wie richtig unser großer Leitsatz ist: „Der Geist ist es, der lebendig macht.“ (Joh 6, 63) Haben wir Vertrauen in diesen Geist. Er führt uns hinaus ins Weite. Amen.
Es gilt das gesprochene Wort
Bistum Speyer 18.09.2019
Der Glaube gibt Orientierung
Bundesminister a.D. Hermann Gröhe spricht in Speyer zur Verbindung von Glaube und Politik
Speyer – (lk). Ein unpolitisches Christsein kann sich der ehemalige Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe nicht vorstellen. „Die Christengemeinde steht in der Pflicht, sich für die und in der Bürgergemeinde zu engagieren“, erklärte Gröhe bei einem Begegnungsabend von Kirche und Politik in Speyer. Kirchenpräsident Christian Schad hatte aus Anlass der staatlichen Jubiläen 100 Jahre Weimarer Reichsverfassung, 70 Jahre Grundgesetz und 30 Jahre Friedliche Revolution ins Forum des Historischen Museums der Pfalz eingeladen.
Schon aus dem von Jesus ausgesprochenen
Doppelgebot der Liebe, der Liebe zu Gott und zum Nächsten, ergäbe sich
für den Christen der Auftrag, sich für andere einzusetzen, sagte Hermann
Gröhe, der als stellvertretender Vorsitzender der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion auch Beauftragter für Kirchen und
Religionsgemeinschaften ist. „Wenn der christliche Glaube nichts mit der
Politik zu tun haben darf, dann hätte man nicht die ‚C-Parteien‘
gründen dürfen“, so Gröhe. Freilich sei ein Christsein, das
sich auf das politische Engagement reduziere, zu wenig.
In der aktuellen Debatte um die Beteiligung der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an der Seenotrettung im
Mittelmeer, zeigte Hermann Gröhe Verständnis für die Haltung der Kirche.
Es werde ein exemplarisches Zeichen gesetzt, „dass
wir Ertrinkenden die rettende Hand ausstrecken“. Angesichts der Kritik,
die Kirche sollte in Afrika lieber Schulen bauen als Schiffe kaufen,
erklärte Gröhe, dass niemand die Kirche daran erinnern müsse, sich für
die Menschen auf dem afrikanischen Kontinent
zu engagieren. „Seit 60 Jahren hilft ‚Brot für die Welt‘ im Kampf gegen
Hunger, Armut und Ungerechtigkeit“, sagte Gröhe, der seit 1997 Mitglied
der EKD-Synode ist.
Der Glaube gibt nach Auffassung von Hermann
Gröhe Orientierung für das politische Handeln. Dabei gelte die besondere
Wertschätzung der Freiheit, dem Frieden und der Gleichheit. Im Ringen
um konkrete politische Entscheidungen dürften
Christen jedoch den Kompromiss nicht verachten. „Wir müssen bei aller
Sehnsucht nach Eindeutigkeit einen Beitrag zu einer fairen Streitkultur
leisten“, sagte Gröhe im Gespräch mit Moderator Harald Asel vom
Info-Radio des Rundfunks Berlin-Brandenburg.
Kirchenpräsident Christian Schad sprach zu
Beginn der Veranstaltung von einer positiven Beziehung von Christen zum
demokratischen Staat. Diese habe mit den grundlegenden Überzeugungen und
christlichen Wertehaltungen zu tun. Schad nannte
als Beispiele für Gesichtspunkte, in denen Christentum und Demokratie
sich träfen, „die unantastbare Würde jedes einzelnen Menschen, die
Anerkennung von Freiheit und Gleichheit, der nüchterne Blick darauf,
dass wir Menschen irren und Schuld auf uns laden und
der Respekt vor der Verschiedenheit der Menschen.“
Die evangelische Kirche feiere nach „500 Jahre
Reformation“ und „200 Jahre Pfälzer Kirchenunion“ aus voller Überzeugung
die „weltlichen“ Jubiläen mit. Demokratie lebe vom Mitmachen, von einer
starken und kritischen Zivilgesellschaft.
„Sie lebt vor allem aber von Menschen, die sich einbringen und das
Gemeinwesen aktiv mitgestalten. Ohne das Engagement der Bürgerinnen und
Bürger wäre Demokratie schlichtweg nicht vorstellbar“, sagte der
Kirchenpräsident.
Der Begegnungsabend wurde musikalisch gestaltet vom Pfälzischen Blechbläserensemble der Evangelischen Kirche der Pfalz unter Leitung von Landesposaunenwart Christian Syperek.
18.09.2019
Kirchenkonzert zum Leben von Edith Stein
Jubiläum 25 Jahre Edith-Stein-Gesellschaft – Vesper mit Bischof Wiesemann
Speyer – Die Edith-Stein-Gesellschaft Deutschland mit Sitz in Speyer feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass findet am Sonntag, 22. September, um 15 Uhr ein besonderes „Kirchenkonzert zum Leben von Edith Stein“ in der Klosterkirche der Dominikanerinnen zur hl. Maria Magdalena (Hasenpfuhlstr. 32) in Speyer statt. „Durst nach Leben“ ist der Titel der Aufführung mit Improvisationen und Kompositionen von Anton Bruckner, Peter Erdrich, Ola Gjelo, Bernd Mathias, Maurice Ravel, Hugo Wolf und anderen. Es musizieren der „KonzertChor“ der Stimmwerkstatt aus Oberkirch unter der Leitung von Peter Erdrich (Gesang und Saxophon) und Bernd Mathias am Klavier. Der Eintritt ist kostenlos, um Spenden wird gebeten.
Im Anschluss an das Konzert sind alle Besucher zu einem Empfang in der benachbarten Klosterschule eingeladen. Um 18 Uhr findet in der Klosterkirche die Vesper mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann statt.
Hintergrundinformationen:
Die Edith-Stein-Gesellschaft Deutschlands wurde am 30. April 1994 im Kloster St. Magdalena in Speyer gegründet. Die Gesellschaft pflegt das geistige Erbe der 1998 von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochenen Ordensfrau und Patronin Europas und hat sich zur Aufgabe gemacht, ihr philosophisches, pädagogisches und religiöses Erbe einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen.
Im Leben der 1891 in Breslau als Tochter strenggläubiger Juden geborenen Frau spielte die Pfalz eine wichtige Rolle. In Bergzabern empfing sie am Neujahrstag 1922 in der Pfarrkirche St. Martin die Taufe. Im August 1921 hatte die Lektüre der Autobiographie der heiligen Teresia von Avila im Haus einer Freundin in Bergzabern den letzten Anstoß zur Konversion zum katholischen Glauben gegeben. Am Lichtmesstag 1922 spendete ihr der Speyerer Bischof Ludwig Sebastian in der Kapelle des Bischofshauses das Sakrament der Firmung. Auf Vermittlung von Generalvikar Joseph Schwind wurde sie Lehrerin bei den Dominikanerinnen des Klosters St. Magdalena, wo sie ab 1923 am Lehrerinnenseminar und am Lyzeum Deutsch und Geschichte unterrichtete.
1931 verließ Edith Stein Speyer in der Hoffnung auf eine Karriere als Professorin. Die Machtübernahme der NSDAP 1933 machte nicht nur dieses Vorhaben zunichte. 1938 floh Edith Stein, die inzwischen in Köln in den Karmelitinnen-Orden eingetreten war, nach Holland. Doch auch hier war sie nicht sicher. 1940 wurden die Niederlande von deutschen Truppen besetzt. Einen Hirtenbrief der katholischen Bischöfe Hollands gegen die Judenverfolgung nahmen die Nationalsozialisten zum Anlass, 1942 holländische Katholiken jüdischer Herkunft zu verhaften.
Auf
dem Transport in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau kam Edith
Stein noch einmal in die Pfalz. Bei einem Aufenthalt auf dem Bahnhof
in Schifferstadt gelang es ihr, einen Zettel auf den Bahnsteig zu
werfen. Er enthielt Grüße an die Schwestern des Klosters St. Magdalena.
Wenige Tage später, am 9. August 1942, wurde Edith Stein in
Auschwitz-Birkenau ermordet.
Heute gilt sie, wie die Edith-Stein-Gesellschaft erklärt, „als bleibend aktuelle Gestalt von geistiger Kultur, tiefer Solidarität und schlichter Menschlichkeit für die Glaubenden besonders in Europa.“
Pfälzische Landeskirche und Bistum Speyer unterstützen Forderung nach einem Lieferkettengesetz
Speyer / Landau –(lk/is). In einer bundesweiten Kampagne setzen sich 64 zivilgesellschaftliche Organisationen für ein Lieferkettengesetz ein, das deutsche Unternehmen gesetzlich zur Einhaltung von Menschenrechts- und Umweltstandards verpflichten soll. Das Bündnis, das in der Pfalz vom Missionarisch-ökumenischen Dienst (MÖD) und der Arbeitsstelle Frieden und Umwelt der protestantischen Landeskirche sowie dem Referat Weltkirche des Bistums Speyer unterstützt wird, hat eine Petition gestartet, um die Bundesregierung zum Handeln zu bewegen. Das haben Pfarrer Florian Gärtner vom MÖD und Christoph Fuhrbach vom Referat Weltkirche in Speyer erklärt.
„Ob illegale
Minen in Ghana, zerstörende Monokulturen auf Palmölplantagen in Papua
oder der Verlust lokaler Textilabsatzmärkte in Bolivien als Konsumenten
sind wir Teil der weltweiten Wertschöpfungsketten
und tragen Verantwortung für die Bedingungen unter denen Rohstoffe
hergestellt und veredelt werden“, erklärt Florian Gärtner vom MÖD. Die
Evangelische Kirche der Pfalz, die Partnerschaften mit Kirchen in den
genannten Ländern hat, setzt sich nach Auskunft
von Gärtner dafür ein, dass alle Menschen ein menschenwürdiges Leben
führen können. „Dazu ist das Lieferkettengesetz ein entscheidender
Beitrag“, erklärt der Pfarrer.
Christoph Fuhrbach vom Referat Weltkirche verweist darauf, dass es
in den Lieferketten von
deutschen Unternehmen immer wieder zu Ausbeutung und Umweltzerstörung
komme. Zugleich betont Fuhrbach den ökumenischen Geist, der in der
gemeinsamen Unterstützung der Kampagne deutlich werde. Diese
sei ein Beitrag für eine Welt, in der Frieden, Gerechtigkeit und der Erhalt der Lebensgrundlagen
herrsche.