Kirchen

Dom zu Speyer / Neuartiges Tastmodell für Blinde

Speyer – Am 13. November um 12 Uhr übergibt die Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer dem Dom ein Tastmodell, welches in einmaliger Form den Innenraum des Doms für Menschen mit Seheinschränkungen erfahrbar macht. Das Bronzemodell bildet einen Schnitt durch das Gebäude in etwa 10 Metern Höhe ab und macht damit den Grundriss und das aufsteigende Mauerwerk des Gebäudes ertastbar. Nach unserer Kenntnis ist diese Modellform bislang einmalig. Standort ist der südliche Domgarten, nahe der Dom-Info.

Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl wird das Tastmodell einweihen. Der Vorstandsvorsitzende der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer Prof. Dr. Alfried Wieczorek spricht ein Grußwort und übergibt das Modell dem Domkapitel. Ebenfalls eingeladen sind Vertreter*innen der Seelsorge für Menschen mit Behinderungen und die ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten der Stadt Speyer. Hergestellt hat das neuartige Tastmodell der Künstler Egbert Broerken, der auch das bereits vorhandene Bronzemodell des gesamten Baukörpers im Maßstab 1:100 entworfen und gefertigt hat.

Das Blindentastmodell wurde finanziert von der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer mit Mitteln aus dem Sonderprogramm „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und des „Deutschen Verbandes für Archäologie e.V.“

Bistum Speyer
07.11.2023

Prioritäten für die Zukunft

Die 13. Landessynode tagt vom 23. bis 25. November zum sechsten Mal. Im Mittelpunkt steht ein Priorisierungsprozess, der die Landeskirche zukunftsfähig machen soll.

Speyer (lk) – Synodalpräsident Hermann Lorenz wird die Herbsttagung am Donnerstag, 23. November, im Technik-Museum Speyer eröffnen. Bis Samstag, 25. November, trifft das höchste Gremium der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) Entscheidungen.

Schwerpunkt Prio-Prozess

Bereits im Mai hatte die Landessynode grundlegende Verfahrensregeln für einen Priorisierungsprozess für die zukünftige Arbeit der Landeskirche festgelegt. Am Freitag der Herbsttagung soll nun der Gesamtprozess beschlossen werden. Dabei soll es eine breite Beteiligung der demokratisch verfassten Organe der Landeskirche, von Laien sowie internen und externen Expertinnen und Experten geben.

Sollte die Synode die Vorlage zum Prozess beschließen, sollen neben einem Mitgliederrat (orientiert an Bürgerräten) auch ein wissenschaftlicher Beirat sowie Resonanzräume mit Personen aus unterschiedlichen Bereichen von Kirche und Gesellschaft den Prozess begleiten, der die gesamte Landeskirche und alle ihre Gemeinden und Einrichtungen betreffen wird. Als Experiment wurden in Kooperation mit der Agentur Sommerrust vier Szenarien für eine mögliche Zukunft der Landeskirche mithilfe von „Künstlicher Intelligenz“ (hier in Form des large language model GPT-4) entwickelt. Diese werden während der Tagung präsentiert.

In sieben Fachgruppen werden Synodale, Mitarbeitende des Landeskirchenrats und weitere Expertinnen und Experten Szenarien für das Jahr 2035 für je einen Aufgabenbereich kirchlichen Handelns entwickeln – mit Einsparzielen von 45%, 60% bzw. 75%. Diese teils drastischen Szenarien sollen die Landessynode in die Lage versetzen, bis Mai 2025 zwischen einzelnen Arbeitsbereichen zu priorisieren und so die notwendigen Sparziele mit Blick auf das Jahr 2035 zu erreichen.

Verwaltungsprozesse sollen digitaler werden

Mit zwei Anträgen könnten am Donnerstag Verwaltungsabläufe in der Landeskirche künftig digitaler werden: Während die Kirchenbücher durch Gemeinden bereits digital geführt werden, könnte nun auch die Archivierung digital erfolgen. Und ein neues Dokumentenmanagement-System soll verpflichtend im Landeskirchenrat und optional in anderen Bereichen der Landeskirche eingeführt werden.

Pfarrstellen bis 2030

Ebenfalls am Donnerstag wird das Pfarrstellenbudget für die Jahre 2025 bis 2030 zur Diskussion und Abstimmung gestellt. Nachdem in den vergangenen Jahren die Zuteilung von Pfarrstellen an Gemeinden anhand einer Formel berechnet wurde, die den Arbeitsaufwand im Pfarramt beschrieb, soll nun eine andere Grundlage für die Berechnung herangezogen werden.

Künftig sollen die Gemeindeglieder und die Fläche auf der Ebene der Kirchenbezirke berücksichtigt werden. Das schließt die Wege in die Budgeterstellung mit ein, die manche Pfarrerinnen und Pfarrer zurücklegen müssen, um ihre Mitglieder zu erreichen. Als weiterer Faktor wird die Zahl von Alten- und Seniorenheimen im jeweiligen Kirchenbezirk hinzugezogen, um den damit verbundenen Arbeitsaufwand mit zu bedenken. Neu ist außerdem, dass das Pfarrstellenbudget nur für die Kirchenbezirksebene ermittelt wird und nicht für die Einzelgemeinde. Die Entscheidungen, wie die zugewiesenen Stellen verteilt werden, müssen in den Kirchenbezirken getroffen werden.

Leuenberger Konkordie

Mit einem Festvortrag würdigt die Synode die vor fünfzig Jahren verabschiedete Leuenberger Konkordie. Der Generalsekretär der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE), Pfarrer Mario Fischer, wird einen Vortrag halten. Auch die Kirchenpräsidentin wird im Rahmen der Veranstaltung sprechen. Musikalische Begleitung erfolgt durch die Synodalen Maurice Croissant (Popularmusikbeauftragter der Landeskirche) und Tobias Markutzik.

Am 16. März 1973 verabschiedeten lutherische, reformierte und unierte Theologen im schweizerischen Leuenberg einstimmig ein Dokument, das die nahezu fünf Jahrhunderte lange Spaltung zwischen den reformatorischen Konfessionen beenden sollte. Mit dieser Konkordie, die am 1. Oktober 1974 in Kraft trat, sicherten sich die Unterzeichnenden wechselseitig die volle Kirchengemeinschaft zu: die gegenseitige Anerkennung der Sakramente, der Ämter und der rechtmäßigen evangelischen Verkündigung.

Die Konkordie haben inzwischen 94 Kirchen aus nahezu allen europäischen und einigen südamerikanischen Ländern anerkannt – sie bilden die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE). Das jüngste Mitglied wurde im September 2022 die Deutsche Evangelisch-Lutherische Kirche in der Ukraine.

Hintergrund

Es ist die sechste Tagung der 13. Landessynode, die von 2021 bis 2026 gewählt ist. Die Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) ist die kirchliche Volksvertretung.

Damit hat sie die Kirchengewalt inne. Sie trifft wesentliche Entscheidungen in geistlichen, rechtlichen und finanziellen Belangen der Landeskirche. Die Amtszeit einer Synode beträgt sechs Jahre. Ihr gehören 57 Mitglieder an. Das Präsidium bilden Synodalpräsident Hermann Lorenz, Synodalvizepräsident Joachim Schäfer und als zweite Synodalvizepräsidentin Christine Schöps.  

Mehr

Interessierte sind nach Speyer eingeladen. Die Tagung der Landessynode ist öffentlich und wird auch live übertragen: www.youtube.com/evkirchepfalz

06.11.2023

Hubertusmesse als Dankfeier für Gottes Schöpfung im Dom

Jäger und Jagdfreunde feiern mit Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl Messe zum Dank an Gott als Schöpfer der Welt – Dem Gottesdienst geht ein „Großer Hörnerklang“ voraus

Hubertusmesse mit traditionellem Hörnerklang am 11. November
Foto: © Domkapitel Speyer, Josef Szelig

Speyer – Am Samstag, 11. November um 18 Uhr findet im Speyerer Dom die traditionelle Hubertusmesse statt. Der Gottesdienst verbindet das Gedenken an den Heiligen Hubertus als Patron der Jäger mit dem Dank an Gott als Schöpfer der Welt und der Natur. Die Messe ist auch eine Dankmesse für die Vertreterinnen und Vertreter der Forst-, Land- und Fischereiwirtschaft.

„Mit der Hubertusmesse loben wir Gott als Schöpfer und Erhalter allen Lebens, bitten ihn um seinen Schutz und Segen für die Jäger bei all ihrem Wirken und kommen mit unseren Bitten für die Bewahrung der Schöpfung zu ihm – wir können uns unserer Verantwortung dafür wieder neu bewusst werden“, erläutert Dr. Dr. Josef F. Szelig als Organisator seitens der Jägerschaft die zentralen Anliegen der Messfeier.

„Ich freue mich darüber, dass so viele Jäger bei der Gestaltung dieser Messe mitwirken – das spiegelt wider, dass sie ihnen wichtig ist und dass sie innerlich mittragen, was wir alle in der Hubertusmesse ausdrücken und vor Gott tragen möchten“, sagt Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl, der die Hubertusmesse im Dom feiern wird.

Die musikalische Gestaltung übernehmen die Karlsruher Parforcehornbläser Markgraf von Baden unter der Leitung von Adolf Ruppert und der Saulheimer Jägerchor, dem Reinhard Baumgärtner vorsteht.

Bereits vor der Messe findet von 15.30 bis 17 Uhr der „Große Hörnerklang“, in diesem Jahr zum ersten Mal im Mittelschiff des Doms, statt. Moderiert wird der „Große Hörnerklang“ von Dr. Carsten Jacobi und Bernward Scharding.

An diesem wirken unter der Leitung von Wolfgang Vaque zehn Jagdhornbläsergruppen mit: die Karlsruher Parforcehornbläser Markgraf von Baden, das Jagdhornbläsercorps Karlsruhe, die Aschbacher Jagdhornbläser, die Jagdhornbläser Alzey-Worms, die Jagdhornbläsergruppe Leiningerland, die Jagdhornbläsergruppe Bad Dürkheim/Neusstadt, die Jagdhornbläsergruppe Kolping Dudenhofen, die Mörlenbacher Jagdhornbläser, die Pfälzer Jagdhornbläser Kreisgruppe Ludwigshafen und die Bläsergruppe Südliche Weinstraße. Die Gesamt-Organisation steht unter Leitung Dr. Dr. Josef F. Szelig.

Text: Bistum Speyer Foto: © Domkapitel Speyer, Josef Szelig
06.11.2023

„Eine Versammlung mit Themen, die ans Herz gingen“

Diözesanversammlung im Bistum Speyer in Begegnung mit Betroffenen von sexuellem Missbrauch – Weitere Schritte innerhalb der Aufarbeitung wurden vorgestellt – Anträge zu den Themen Geschlechtergerechtigkeit und Synodale Prozesse beschlossen

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann begrüßt die Versammlung.
Foto: © Bistum Speyer

Ludwigshafen – Zu einer themenreichen 11. Diözesanversammlung lud der Vorstand vom 03. bis 04. November in das Heinrich Pesch Haus nach Ludwigshafen ein. Zu Beginn äußerte sich der Vorstand in einer Stellungnahme zum Konflikt in Israel und Gaza. „Wir sehen uns als Glaubensgeschwister unserer jüdischen und muslimischen Freundinnen und Freunde. Unser gemeinsames Streben nach Frieden ist keine naive Weltflucht. Es schließt ein, Terror, Hass und Gewalt klar zu verurteilen“, so Klaus Scheunig, Vorstandsmitglied der Diözesanversammlung.

Bischof Wiesemann: Beraten und entscheiden gemeinsam im Geist der Synodalität

Auch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann erinnerte zu Beginn der Versammlung an die dramatische Lage im Nahen Osten. Angesichts des Terrors, der Radikalisierungen sowie den Tendenzen zu Spaltungen weltweit und in Deutschland sei es wichtig, sich auf die Bistumsvision zu besinnen, Segensort für die Welt zu sein. „Wir engagieren uns anwaltlich für Gerechtigkeit und Frieden, für unser gemeinsames Haus Erde und für die gleiche Würde und die gleichen Rechte aller Menschen“, so Bischof Wiesemann. In diesem Miteinander sieht Wiesemann eine „gelebte Synodalität“, die Modellcharakter habe und ihre gesellschaftliche Wirkkraft so entfalten könne. Im Geist der Synodalität zu entscheiden, zu beraten, aufmerksam aufeinander zu hören und im gemeinsamem Suchen nach der verbindenden Mitte die anstehenden Themen zu diskutieren, sei wichtig, um im Miteinander Wege zu gehen.

Bischof Edouard Sinayobye aus Ruanda zu Gast bei der Versammlung

Bischof Edouard Sinayobye aus Ruanda.
Foto: © Bistum Speyer

Als besonderer Gast war Bischof Edouard Sinayobye aus der Partnerdiözese Cyangugu anwesend. Er war Teilnehmer der Weltsynode in Rom und berichtete eindrücklich von seinen Erfahrungen in der Begegnung mit Papst Franziskus sowie den Kardinälen und Bischöfen der Weltkirche. Bischof Sinayobye dankte für die Freundschaft mit Speyer: „Ich war bereits dreimal hier zu Gast und freue mich darauf Bischof Wiesemann im kommenden Jahr in Ruanda zu begrüßen.“

Generalvikar berichtet über den Fortschritt beim Strategieprozess

Generalvikar Markus Magin stellte die weiteren Schritte des Strategieprozesses vor. Im ersten Halbjahr 2024 werden Qualität, Effektivität und Arbeitsweisen im Bischöflichen Ordinariat, der zentralen Verwaltung des Bistums, durch eine externe Beratung auf den Prüfstand gestellt. In die Zukunft gerichtet ist ebenfalls die Innovationsförderung, die Ideen und Projekte rund um die Vision, Querschnittsthemen und pastorale Entwicklungsfelder unterstützen soll, die Felix Goldinger, Referent für Missionarische Pastoral, vorstellte.
Konzepte für die Zukunft des Wallfahrtsortes Maria Rosenberg in Waldfischbach-Burgalben sind für die Frühjahrskonferenz der Diözesanversammlung 2024 geplant – in pastoraler, wirtschaftlicher wie auch baufachlicher Hinsicht. Ebenso wird die CO²-Bilanz im kommenden Jahr zur Verfügung stehen, wenn die Stelle des Klimaschutzmanagements besetzt werden konnte. Gemeinsam mit der Evangelischen Kirche der Pfalz wurde sich der Initiative „Stop Ecocide“ angeschlossen. Diese macht sich international für die Ächtung und die juristische Verfolgung von Umweltverbrechen stark.

Personalmangel und Finanzlage erfordern Flexibilität

Die Mitglieder stimmen ab.
Foto: © Bistum Speyer

In der übergemeindlichen Seelsorge geht bis 2030 die Zahl der pastoralen Kräfte, also Pastoral- und Gemeindereferent:innen, Diakone und Priester, um 40% zurück. „Das bringt eine Anpassung der Stellenplanung mit sich. Beispielsweise sind im Krankenhaus künftig nicht mehr beide Konfessionen vertreten, sondern entweder eine katholische oder eine evangelische Seelsorge. „, sagt Generalvikar Magin. Allerdings sind auch neue Stellen vorgesehen zu den Themen Qualität und Effektivität in der Seelsorge, Ehrenamtskoordination und Begleitung von LSBTI (Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen). Dafür müssten jedoch an anderen Positionen Stellen gestrichen, bzw. nicht nachbesetzt werden – und zwar deutlich mehr als neue geschaffen werden könnten.

Das Konzept für die Jugendseelsorge wird erst zum Beginn des Jahres 2024 vorliegen. Weiterhin wird ein Ausbildungsgang für Ehrenamtliche zur Leitung von Begräbnisfeiern eingerichtet.
„Die finanzielle Situation des Bistums entwickelt sich deutlich schlechter, als vor dem Strategieprozess absehbar war. Gründe hierfür sind unter anderem Kirchenaustritte, Inflation, Energiekosten, sowie Gehaltskostensteigerung.“, berichtet Magin. Es werde deshalb nochmals verstärkter Anstrengungen bedürfen, um die pastoralen und wirtschaftlichen Ziele des Konzeptes zu erreichen. Jedoch blieben die von der Diözesanversammlung beschlossenen Prioritäten auch bei einer veränderten finanziellen Situation weiterhin bestehen.

Umfangreicher Maßnahmenkatalog zur Förderung größerer Geschlechtergerechtigkeit verabschiedet
Auf der Tagesordnung standen Berichte der Diözesanausschüsse zu den Themen „Synodale Prozesse“, „Ehrenamt“ und „Geschlechtergerechtigkeit“. Der Ausschuss Geschlechtergerechtigkeit legte einen umfangreichen Maßnahmenkatalog vor, der auf eine erhöhte Sichtbarkeit von Frauen in Liturgie, Öffentlichkeit und kirchlichem Leben, insbesondere in Leitungspositionen abzielte. Nach einer lebendigen und umfangreichen Diskussion wurde der Antrag nach einigen Änderungen bewilligt.
Neben einer Förderung größerer Geschlechtergerechtigkeit innerhalb des Stellenbesetzungsverfahrens hat die Versammlung im Bereich der Personalentwicklung und Qualifizierung zielgruppenspezifische Fortbildungsangebote für Frauen und bewusstseinsbildende Veranstaltungen für Haupt- und Ehrenamtliche beschlossen. Auch im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit soll neben der Erarbeitung eines Kommunikationsleitfadens sowie themenspezifische Kampagnen zur Erreichung von Geschlechtergerechtigkeit durchgeführt werden.

Synodale Prozesse: Fundament der Diözesanversammlung

Das Thema „Synodale Prozesse“ wird in einem weiteren Ausschuss die Beratungen der Versammlung zeitnah begleiten. Zukünftig werden hier konkrete Maßnahmen erarbeitet, um Beschlüsse im Bistum zeitnah umzusetzen. „Viele Katholik:innen schauen gespannt auf die Beschlüsse des Synodalen Wegs in Deutschland. Die synodalen Prozesse sollten somit Fundament der Diözesanversammlung sein“, so Thomas Held, einer der Antragsstellenden. Auch das Thema „Ehrenamt“ wurde eingehend und umfangreich diskutiert. Der Ausschuss profitierte von der konstruktiven Rückmeldung der Versammelten. Bei der nächsten Diözesanversammlung im Februar 2024 wird ein Antrag zur Förderung des Themas „Ehrenamt“ eingereicht.

Studienteil zu den Themen Prävention, Missbrauch sowie Aufarbeitung

Die Versammelnden beim Netzwerken und Austauschen.
Foto: © der pilger

Am Samstagvormittag waren die Mitglieder zu einem Studienteil zu den Themen Prävention, Missbrauch sowie Aufarbeitung eingeladen. Neben Informationen zum Stand der Aufarbeitung durch die Unabhängige Aufarbeitungskommission durch die Vorsitzende Melanie Ott, stellte auch Prof. Dr. Sylvia Schraut der Universität Mannheim das Konzept der Aufarbeitungsstudie vor, die seit April 2023 angelaufen ist. Im Mittelpunkt der Studie steht dabei nicht das „was“, sondern das „wie“. Die wissenschaftliche Arbeit soll eine Klärung der Ursachen, der Strukturen des Missbrauchs (Organisationsstrukturen, Rolle des Umfeldes, Vertuschungswege) sowie eine Analyse des zeitlichen Wandels in der Vorstellung über Sexualität, Kindesrecht bzw. Autorität berücksichtigen.
Generalvikar Markus Magin gab einen Einblick in die umfangreiche Arbeit des Bistums in der Bekämpfung von sexuellem Missbrauch. So können Betroffene sich bei einer unabhängigen Ansprechperson melden und einen Antrag auf materielle Leistungen in Anerkennung des Leids stellen. Die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden absolvieren verpflichten Präventionsschulungen. „Alle müssen lernen hinzuschauen. Denn Prävention ist eine Aufgabe aller, die sich in der katholischen Kirche engagieren.“, so Generalvikar Magin.

Im Dialog mit den Betroffenen – Chancen im Miteinander erkennen

Auch der Betroffenenbeirat im Bistum Speyer stellte sich und seine Arbeit vor und lud zu Gesprächsrunden ein, bei denen die Mitglieder der Diözesanversammlung die Möglichkeit hatten mit den Betroffenen zu sprechen und Fragen zu stellen. Emotionale und intensive Gespräche prägten diesen Teil der Versammlung und machten deutlich wie wichtig der Austausch mit den Betroffen ist.
„Das Zuhören hat uns sehr unmittelbar demonstriert wie elementar die Betroffenenperspektive bei der Aufarbeitung ist. In dem bewegenden Studienteil, haben wir Lebensgeschichten erlebt, die uns sehr ans Herz gingen.“, so Gaby Kemper Vorsitzende der Versammlung.

Vorstellung eines neuen Satzungsentwurfs für die Diözesanversammlung

Am Nachmittag stellte ein Ausschuss, der sich zur Erarbeitung einer neuen Satzung gebildet hat, einen ersten Entwurf vor. Aus den Anmerkungen der Anwesenden wird der Sachausschuss für die kommende Diözesanversammlung im Februar 2024 eine für die Abstimmung finale Satzung erarbeiten.
Innerhalb der Diözesanversammlung wurde auch auf weitere wichtige Termine in den kommenden Jahren hingewiesen, darunter der Diözesankatholikentag, der am 21.und 22. September 2024 in Speyer stattfinden wird. Ebenso wurde bereits auf die Diözesanwallfahrt nach Rom im Heiligen Jahr 2025 (14.-25. Oktober 2025).

Zum Ende der Versammlung dankte Gaby Kemper den Mitgliedern für einen lebhaften Austausch „bei einer prallgefüllten Tagesordnung“. Durch die zahlreichen Wortmeldungen konnte die Bistumsvision, Segensorte zu gestalten, ganz konkret weiter umgesetzt werden.
Die Diözesanversammlung hat die Aufgabe, die Themen und Anliegen der verschiedenen Bistums-Gremien zusammenzuführen und den Bischof zu beraten. Aktuell gehören der Diözesanversammlung 115 stimmberechtigte Mitglieder an. Im Sinn des Kirchenrechts nimmt die Diözesanversammlung zugleich die Aufgaben eines Diözesanpastoralrates für das Bistum Speyer wahr. Die nächste Diözesanversammlung findet am 24. Februar 2024 im Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen statt.

Text: Bistum Speyer Foto: 1-3 © Bistum Speyer; 4 der pilger
05.11.2023

„Auch wir sind Heilige“

Bischof Edouard Sinayobye aus der Partnerdiözese Cyangugu zu Besuch

Weihbischof Otto Georgens und Bischof Edouard Sinayobye beim Pontifikalamt.
Foto: Klaus Landry

Speyer – Zum Hochfest Allerheiligen feierte Weihbischof Otto Georgens am Mittwoch, dem 1. November, um 10 Uhr im Speyerer Dom ein Pontifikalamt. Als besonderer Gast nahm Edouard Sinayobye, Bischof der Partnerdiözese Cyangugu in Ruanda, an der Messfeier teil. „Heilige sind keine Superhelden, wir brauchen keine Angst zu haben, wenn wir uns auf den Weg des Glaubens machen.“, sagte Weihbischof Georgens in seiner Begrüßung von Bischof Sinayobye. „Auch wir sind Heilige.“

In seiner Predigt konzentrierte sich Bischof Sinayobye auf das Johannesevangelium: „Unser gemeinsames Zeichen ist die Taufe. Dadurch sind wir neue Geschöpfe geworden, Kinder Gottes.“ Seit dem Beginn der Kirche seien Christen und Christinnen „Gerechte“ oder „Heilige“ genannt worden. „Seid heilig, wie euer Vater heilig ist – heute feiern wir dieses Fest der Heiligkeit“ Die Vision von Johannes hinterlasse eine Botschaft: „Die Kirche ist keine Struktur, sondern eine Familie – das bedeutet für uns, dass wir alle Brüder und Schwestern sind.“

„Die Synode ist eine Gelegenheit darüber nachzudenken, was wir als Familienmitglieder ein und derselben Familie sind.“, so Bischof Sinayobye, der vor seinem Besuch in Speyer an der Weltsynode in Rom teilnahm. „Durch die Taufe haben wir eine heilige Berufung erhalten. Der Glaube an Gott gibt uns eine Vision, die das menschliche Auge nicht sehen kann.“ Freud, Leid, Armut, Reichtum, Schande und Ehre vergingen. „Was also vergeht nicht? Gott, das ewige Leben.“ Wie seien die irdischen Realitäten mit Blick auf die Vision zu meistern? „Die Seligpreisungen im Evangelium geben einen Hinweis darauf. Sie stellen uns eine Frage und geben eine Antwort darauf: >Was ist Glück?< Das aufrichtige Herz, das keine Doppelzüngigkeit kennt. Die Barmherzigkeit, die ein mitfühlendes Herz bedeutet. Der Durst nach Gerechtigkeit und Frieden. Die Sanftmut, die Gewaltfreiheit im Angesicht erlittener Ungerechtigkeit bedeutet. Bitten wir Gott um eine neues Herz.“

Bischof Sinayobye bei seiner Predigt.
Foto: Klaus Landry

Für die musikalische Gestaltung sorgte ein Vokalensemble der Dommusik mit der „Missa Papae Marcelli“ von Giovanni P. da Palestrina und Ludovico da Victorias „O quam gloriosum est regnum“. Die Orgel spielte Domorganist Markus Eichenlaub.

Zum Hintergrund: Allerheiligen

In der abendländischen Kirche wird Allerheiligen seit dem neunten Jahrhundert am 1. November gefeiert. Als Initiator des Festes gilt der mittelalterliche Theologe Alkuin. Gedacht wird an diesem Tag allen Heiligen, wobei damit nicht nur die offiziell heiliggesprochenen Männer und Frauen gemeint sind. Vielmehr bekennt die Kirche, „dass es eine große Schar von Menschen gibt aus allen Zeiten und Völkern, deren Leben für immer und ewig geglückt ist“, ohne dass dies dokumentiert und offiziell festgeschrieben ist. Da dieser Tag in Deutschland ein gesetzlicher Feiertag ist nutzen ihn viele Gläubigen, um die Gräber ihrer Angehörigen auf den Friedhöfen zu besuchen und dort eine Kerze zu entzünden.

Text: Bistum Speyer Foto: Klaus Landry
01.11.2023

Terminkalender des Bistum Speyer im November 2023

7.11. 9 Uhr bis 16 Uhr Willkommenstag für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (im pädagogischen Bereich) in katholischen Kindertagesstätten im Kardinal-Wendel-Haus in Homburg.
7.11. 80. Geburtstag von KP i.R. Eberhard Cherdron

8.11. 17 Uhr Übergabe des Qualitätsbriefes des Verbandes Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK) an 27 Kindertagesstätten aus dem Bistum Speyer durch Caritasdirektorin Barbara Aßmann in Landau, St. Elisabeth (Helmbachstr. 158).
8./9.11. Visitation durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in Lauterecken.

9.11. LUV – tiefer ins Leben Inspirations-Workshop aus 6 Online-Einheiten (Sechsmal donnerstags von 19.30 Uhr bis 21.45 Uhr)
Termine: 09.11., 16.11., 23.11., 30.11., 07.12., 14.12.
Entwickelt für offene Menschen, Sinnsucher*innen und spirituell Interessierte.
Veranstalter: Bistum Speyer, Arbeitsbereiche Missionarische Pastoral und Katechese, Joachim Lauer Evangelische Landeskirche der Pfalz, Missionarisch Ökumenischer Dienst, Anja Bein
VorabCall: 02.11.2023, 19.30 Uhr bis 21 Uhr

10./11. Tagung anlässlich des 75. Jahrestags der Gründung der Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte im Erbacher Hof in Mainz.

10.11 – 12.11. Bildungs- und Besinnungswochenende „Himmlisches für unser Leben“ – Den Speyerer Dom intensiv erfahren mit Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl. Kunsthistorische Einführung, Vortrag zum „Codex Aureus“, Geistliche Domführung mit Orgelvorführung, nächtliche Zeit im Dom, Gottesdienste, Musik. Aufbau-Wochenende (für Teilnehmer/-innen des Basis-Wochenendes)

11.11. 10 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in Eisenberg.
11.11. Tastenworkshop und „Vom Leben singen“: Offenes Singen mit dem JuGoLo „Ein Segen sein“, Workshop/Fortbildung für Tastenspieler:innen und Sänger:innen; die Teilnahme ist kostenlos. Arbeitsmaterial wird zur Verfügung gestellt.
Leitung: Dekanatskantor Horst Christill, Anmeldung: Telefon: 0151-14879901 oder E-
Mail: horst.christill@bistum-speyer.de, Tagungsort: Hl. Edith-Stein-Haus, Pfarrei Hl.
Edith Stein, Weinstraße 38, 76887 Bad Bergzabern
Zeit: 10 Uhr bis 13 Uhr (Tastenworkshop)
14 Uhr bis 17 Uhr (offenes Singen)
11.11. Fest St. Martin
11.11. 18 Uhr Hubertusmesse im Speyerer Dom.
11.11. 18 Uhr Jugendgottesdienst unter dem Titel “Sankt Martin heute in Ludwigshafen gesehen?” in Ludwigshafen-Pfingstweide, St. Albert.

12.11. 10 Uhr Erwachsenenfirmung durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom.
12.11. 10 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in Ramstein.

13.11. 9 Uhr bis 16 Uhr Willkommenstag für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (im pädagogischen Bereich) in katholischen Kindertagesstätten im Bischöflichen Priesterseminar St. German in Speyer. (Für Regionalverwaltung Germersheim)
13.11. 19.30 Uhr bis 21 Uhr Vortrag und Diskussion des Forums Katholische Akademie unter dem Titel „Religionsmonitor“. Mit der Referentin Dr. Yasemin El-Menouar, Senior Expert für Religion, Werte und Gesellschaft der Bertelsmann Stiftung, Gütersloh, 67346 Speyer, Edith-Stein-Platz 7, Friedrich-Spee-Haus, 5 Euro, Anmeldung: KEB Bistum
Speyer, Tel.: 06232/102-180, E-Mail: keb@bistum-speyer.de
13.11. 19.30 Uhr Workshop „Designed by me“ – Einführung in die Layoutgestaltung. Referentin: Sonja Haub, Bildungsreferentin KEB Pfalz, Online, 10 Euro, KEB Bistum Speyer, Tel.: 06232/102-180, E-Mail: keb@bistum-speyer.de

15./16.11. 9 Uhr Visitation durch Weihbischof Otto Georgens in Rockenhausen.

16.11. 16 Uhr bis 17.30 Uhr Online-Veranstaltung „Präventionsarbeit live!“ für Präventionsfachkräfte.
16.11. 18 Uhr St. Martins-Jahresempfang des Katholischen Büros Mainz im Erbacher Hof in Mainz.
16.11. 19.30 Uhr Film-Vorführung und Diskussion unter dem Titel „2040 – Wir retten die Welt“. Referent*in: Sonja Haub, KEB Pfalz, Katrin Berlinghoff, Klimaschutzmanagerin, Speyer, 67346 Speyer, Kleine Pfaffengasse 8, Alter Stadtsaal, 5 Euro / 3 Euro ermäßigt
Anmeldung: KEB Bistum Speyer, Tel.: 06232/102-180, E-Mail: keb@bistum-speyer.de

17.11. 8.30 Uhr Pontifikalamt zum Elisabethentag mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom.
17.11. Gedenktag für die Wohltäter des Doms, die bayerischen Könige, die Förderer des Doms aus dem Dombauverein und der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer und alle, die zum Erhalt des Speyerer Doms beigetragen haben.
18 Uhr Kapitelsamt mit Kapitelsvesper im Speyerer Dom.

17.11.– 19.11. Seminar für Multiplikatorinnen in der Weltgebetstagsarbeit (Weltgebetstagsland:Palästina) in der Ev. Bildungsstätte Ebernburg, 55583 Bad Kreuznach. Angebot der Frauenseelsorge im Bistum Speyer mit Kooperationspartnern.

18.11. Jährlicher Caritastag (Begegnung für ehren- und hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas) in St. Ingbert.
9.30 Uhr Eucharistiefeier mit Weihbischof Otto Georgens in St. Hildegard, St. Ingbert.
18.11. 14 Uhr bis 17 Uhr Chorbegleitung – Fortbildung für Chorleiter:innen, Organist:innen und alle Interessierten, Anmeldung: Telefon: 0151-14879768 oder E-Mail:
christian.payarolla@bistum-speyer.de
Tagungsort: Pfarrsaal St. Elisabeth, Unterer Sommerwaldweg 44, 66953 Pirmasens
18.11. Gebets- und Gedenktag für Betroffene sexualisierter Gewalt.
15.30 Uhr Veranstaltung des Betroffenbeirates des Bistums und des Netzwerks Prävention u.a. mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann auf dem Kardinal-Wetter-Platz vor der Marienkirche in Landau.
18.11. 18 Uhr Festgottesdienst mit Weihbischof Otto Georgens anlässlich des 90-jährigen Jubiläums der Kirche St. Jakobus in Weisenheim am Berg.

19.11. Treffen der Priester der Diözese Speyer mit Generalvikar Markus Magin im Geistlichen Zentrum Maria Rosenberg bei Waldfischbach-Burgalben.
19.11. 10 Uhr Firmung durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in Bexbach.

20.11. 9 Uhr bis 16 Uhr Willkommenstag für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (im pädagogischen Bereich) in katholischen Kindertagesstätten im Bischöflichen Priesterseminar St. German in Speyer. (Für Regionalverwaltungen: Ludwigshafen und Neustadt)

25.11. 10 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in Grünstadt.
16 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in Grünstadt.
25.11. Diözesanversammlung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in Enkenbach-Alsenborn
25.11. Tastenworkshop und „Vom Leben singen“: Offenes Singen mit dem JuGoLo „Ein Segen sein“, Anmeldung bei Ariane Schnippering via E-Mail: ariane.schnippering@bistum-speyer.de, Tagungsort: Kath. Pfarrheim, Hauptstr. 6, 67246 Dirmstein, Zeit: 10 Uhr bis 13 Uhr (Tastenworkshop), 14 Uhr bis 17 Uhr (offenes Singen)
25.11. Thementag in der Reihe „Auf den Punkt“ unter dem Titel „Dem Tod begegnen“. Ab 13.00 Uhr, Waldstraße 145, Kloster Neustadt, Anmeldung unter: Tel.: 06321/875-0, Mail: info@kloster-neustadt.de, Veranstalter: „Auf den Punkt.“ – Katholische Erwachsenenbildung Bistum Speyer in Kooperation mit dem Kloster Neustadt und der Neustadter Pfarrei Hl. Theresia von Avila
Hinweis: Nähere Informationen zum Ablauf und zu den Modulen bei keb@bistum-speyer.de oder unter www.keb-speyer.de
25.11. 18 Uhr Vesper zum Großen Gebet der Dompfarrei Pax Christi im Speyerer Dom.
25.11. 18 Uhr Hagios – gesungenes Gebet aus der Konzertreihe „Cantate Domino“ im Speyerer Dom. Mit Helge Burggrabe, Gesang, Flöten und Leitung und Sängerinnen und Sänger der Chorgruppen der Dommusik

25.11. – 26.11. Schulung für in Präventionsfragen geschulte Personen (Präventionskräfte) im Kloster Neustadt, Waldstr. 145 in Neustadt.
Zeit: 25.11.2023, 11 Uhr bis 26.11.2023, 14 Uhr
Veranstalter: Koordinationsstelle Prävention im Bistum Speyer.

26.11. 11 Uhr Kapitelsamt mit Weihbischof Otto Georgens in der Friedenskirche St. Bernhard in Speyer mit Gräbersegnung.

29.11. Weihe des Kreuzaltars durch Weihbischof Otto Georgens (25 Jahre).
29.11. Treffen der leitenden Pfarrer mit Generalvikar Markus Magin im Geistlichen Zentrum Maria Rosenberg bei Waldfischbach-Burgalben.

29./30.11. Visitation durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in Schönenberg-Kübelberg.
30.11. Treffen der leitenden Pfarrer mit Generalvikar Markus Magin im Bischöflichen Priesterseminar St. German in Speyer.

Bistum Speyer
30.10.2023

Kardinal-Wetter-Platz soll zum Gedenkort für Betroffene werden

Der Kardinal-Wetter-Platz in Landau soll zum Gedenkort für Betroffene werden – Eine Hinweistafel erinnert an Verdienste des früheren Speyerer Bischofs und benennt Versagen im Umgang mit sexualisierter Gewalt – Betroffenenbeirat im Bistum unterstützte Pfarrei bei der Aufarbeitung

Landau/Speyer – Der Pfarreirat der Pfarrei Mariä Himmelfahrt Landau hat Anfang Oktober eine Entscheidung getroffen: Der Platz vor der Marienkirche wird weiterhin Kardinal-Wetter-Platz heißen. Zusätzlich wird die Pfarrei eine Hinweistafel anbringen, die an Verdienste und Versagen von Kardinal Friedrich Wetter erinnern und schwere Fehler im Umgang mit sexualisierter Gewalt benennt. Der Platz soll hierdurch zu einem Gedenkort für die Betroffenen werden und die Erinnerungskultur aus Sicht der Betroffenen unterstützen und fördern.

Gottesdienst mit dem Betroffenenbeirat in der Marienkirche in Landau

Im heutigen Sonntagsgottesdienst, 29. Oktober 2023, an dem auch Vertreterinnen und Vertreter des Betroffenenbeirats im Bistum Speyer teilnahmen, informierte Dekan Axel Brecht die Gemeinde über die Hintergründe der Entscheidung.
„Gedenken ist nicht nur Erinnern an Vergangenes, sondern wirkt in Gegenwart und Zukunft hinein. Dabei ist es uns wichtig, dass sich unser Gedenken zuallererst auf die Betroffenen richtet. Wir wollen bestehende Orte nicht auslöschen, sondern einen Kulturwandel anstoßen: Hinsehen statt wegsehen, Prävention ausbauen und für das Thema Gewalt- und Machtmissbrauch in allen Bereichen sensibilisieren. Deshalb haben wir uns dafür entschieden, den Platz nicht umzubenennen, sondern mit Hilfe der Hinweistafel ein differenziertes Wahrnehmen zu ermöglichen,“ so Dekan Axel Brecht, Pfarrer der Pfarrei Mariä Himmelfahrt.

Der Frage, wie mit der Benennung des Platzes und den Möglichkeiten des Gedenkens verantwortungsvoll umzugehen ist, gingen intensive Gespräche mit dem Betroffenenbeirat im Bistum Speyer voraus. Weitere Inhalte des fruchtbaren und intensiven Austauschs zwischen Pfarreivertretern und dem Beirat waren auch die Betroffenenperspektive bei Aufarbeitung von Missbrauch und kirchliche Präventionsmaßnahmen.

„Prävention setzt Aufarbeitung voraus“

„Zum Umgang mit dem Kardinal-Wetter-Platz hat der Betroffenenbeirat eine klare Haltung entwickelt: Wenn der Name verschwindet, verschwinden auch die Taten. Damit geht auch der Blick auf und das Gedenken an die Opfer verloren. Das sollte man verhindern. Unser Ziel ist es, dass unsere Kinder und Enkelkinder in einem sicheren Umfeld aufwachsen. Dazu ist Prävention unabdingbar. Doch Prävention setzt Aufarbeitung voraus“ äußert Bernd Held, Vorsitzender des Betroffenenbeirats im Bistum Speyer.

„Fundamentaler Perspektivwechsel, weg von der Institution Kirche hin zum Blickwinkel der Betroffenen“

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann dankt den Verantwortlichen für ihre „sensible und verantwortungsvolle Entscheidung“ und betont: „Durch die Entscheidung der Pfarrei wird das unermessliche und allzu lange nicht gesehene Leid von Missbrauchsbetroffenen ins Zentrum gestellt, ohne die Erinnerung an die Schuld und das Versagen der Institution Kirche und ihrer Amtsträger einfach auszulöschen. Geschehenes Unrecht wird beim Namen genannt, ohne dabei in Schwarz-Weiß-Malerei zu verfallen.“ Wiesemann begrüßt insbesondere, dass durch den Einbezug des Betroffenenbeirats deren Perspektive leitend war: „Diesen fundamentalen Perspektivwechsel, weg von der Institution Kirche hin zum Blickwinkel der Betroffenen, möchte auch ich als Bischof von Speyer mit aller Kraft weiter vorantreiben.“

Zurzeit werden auf Bistumsebene Grundlinien für die Gedenk- und Erinnerungskultur im Bistum Speyer gemeinsam mit dem Betroffenenbeirat und der Unabhängigen Aufarbeitungskommission (UAK) erarbeitet, die in den Meinungsbildungsprozess in Landau mit eingeflossen sind.

Der Gottesdienst mit dem Betroffenenbeirat vom Sonntag, 29. Oktober 2023 um 10.30 Uhr wurde auf dem Youtube-Kanal der Pfarrei unter https://www.youtube.com/@marienkirchelandau live gestreamt und steht dort als Video zur Verfügung.

Die Pfarrei Mariä Himmelfahrt hat als eine der ersten Pfarreien im Bistum Speyer ihr Institutionelles Schutzkonzept in Kraft gesetzt und verpflichtet Mitarbeitende in der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenarbeit zu einem wertschätzenden, respektvollen und achtsamen Umgang miteinander (www.kirchelandau.de/praevention).

Zum Hintergrund

Im Münchener Missbrauchsgutachten wurde Kardinal Wetter in mehreren Fällen Fehlverhalten vorgeworfen. In einem schwerwiegenden Fall übernahm er persönliche Verantwortung und entschuldigte sich für seine falsche Entscheidung. Das Forschungsprojekt „Sexueller Missbrauch im Bistum Speyer durch katholische Priester, Diakone, Ordensangehörige und Mitarbeitende des Bistums (ab 1946)“ wurde im März d.J. von der Unabhängigen Aufarbeitungskommission (UAK) zur Untersuchung des sexuellen Missbrauchs im Bistum Speyer in Auftrag gegeben und ist auf vier Jahre angelegt. Die an der Universität Mannheim unter der Leitung von Prof. Dr. Sylvia Schraut durchgeführte Studie schließt auch die Frage ein, wie die Verantwortungsträger auf Bistumsebene mit Hinweisen auf Missbrauchsfälle umgegangen sind und ob sie ihrer Leitungsverantwortung gerecht geworden sind. Auch im Blick auf die Amtsjahre von Bischof Friedrich Wetter als Speyerer Bischof wird diese Fragestellung untersucht. Der am 20. Februar 1928 in Landau geborene Friedrich Wetter war von 1968 bis 1982 Bischof von Speyer.

Pfarrei Mariä Himmelfahrt Landau und des Betroffenenbeirats im Bistum Speyer
29.10.2023

Ergebnisse des Religionsmonitors

Forum Katholische Akademie lädt zu Vortrag mit Dr. Yasemin El-Menouar ein

Speyer – Über die Ergebnisse des aktuellen Religionsmonitors der Bertelsmann Stiftung berichtet am Montag, 13. November um 19.30 Uhr Dr. Yasemin El-Menouar im Friedrich-Spee-Haus in Speyer. Die Referentin ist Senior Expertin für Religion, Werte und Gesellschaft der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh, die die Studie zur religiösen Landschaft in Deutschland im Mai 2023 veröffentlichte.

In den letzten 70 Jahren hat sich die religiöse Landschaft in Deutschland stark verändert. 1950 zählten sich noch fast 96 Prozent zu den beiden großen christlichen Konfessionen. Andersgläubige und Nichtreligiöse machten in der Summe damals lediglich rund vier Prozent aus.

Heute ist das Bild ein anderes. Nicht einmal jede*r Zweite ist Mitglied in der evangelischen oder katholischen Kirche. Und der Trend sinkender Mitgliederzahlen hält weiter an. Ein immer größerer Bevölkerungsanteil hat keine Glaubenszugehörigkeit. Gleichzeitig gibt es eine zunehmende Vielfalt an Glaubensformen in Deutschland; neben den unterschiedlichen christlichen Glaubensgruppen prägen auch Muslim*innen, Hindus und Buddhisten das religiöse Leben in Deutschland.

Die aktuellen Ergebnisse des Religionsmonitors der Bertelsmann Stiftung geben Hinweise darauf, welche Auswirkungen diese Prozesse auf das gesellschaftliches Zusammenleben in Deutschland hat und wie sich die Rolle der Kirchen in Deutschland angesichts dieser Dynamiken verändert.

Veranstalter des Abends mit Dr. Yasemin El-Menouar ist das Forum Katholische Akademie, eine Kooperation des Heinrich Pesch Hauses – Katholische Akademie Rhein-Neckar, der Dompfarrei Pax Christi in Speyer und der Katholischen Erwachsenenbildung Bistum Speyer.

Um Anmeldung wird gebeten bei der Katholische Erwachsenenbildung, Tel. 06232/102-180, E-Mail: keb@bistum-speyer.de oder online über https://www.keb-speyer.de/veranstaltungen.

Bistum Speyer
24.10.2023

An der Seite der sozial Schwächsten im Nahen Osten – Dringender Appell für Unterstützung der Bevölkerung

Bundesweiter Abschluss des Monats der Weltmission 2023 in Speyer – Bischof Dr. Wiesemann: Engagement und Visionen der Christen im Nahen Osten als „Leuchttürme in einer zerrissenen Welt“ – Pauline-Jaricot-Preis an TV-Produzentin Juliana Sfeir aus dem Libanon verliehen  

Speyer – Zutiefst betroffen von der Welle der Gewalt im Nahen Osten hat das katholische Hilfswerk missio München mit dem Bistum Speyer mit einem feierlichen Gottesdienst im Dom zu Speyer den Sonntag der Weltmission (22. Oktober) gefeiert. Gemeinsam mit hochrangigen Gästen aus den diesjährigen Partnerländern Ägypten, Syrien und Libanon schlossen der Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, Weihbischof Otto Georgens und missio-Präsident Monsignore Wolfgang Huber damit die mehrwöchigen Aktionen zum Monat der Weltmission 2023 ab.

Im Mittelpunkt stand in diesem Jahr unter dem Leitwort „Ihr seid das Salz der Erde“ (Mt 5,13) die Solidarität mit den Christinnen und Christen im Nahen Osten, die sich in ihrer Heimat in den Dienst der Ärmsten und sozial Schwächsten stellen. Knapp vier Wochen waren missio-Projektpartnerinnen und Projektpartner aus Syrien, Ägypten und Libanon in den bayerischen (Erz-)Bistümern und in der Diözese Speyer unterwegs, um über die aktuelle Situation der Menschen dort zu berichten.

„Hier schlägt das Herz christlicher Mission: in einer universalen Weite dessen, der am Kreuz die Arme für alle Menschen ausgebreitet hat.“

Bischof Dr. Wiesemann betonte anlässlich des Sonntags der Weltmission „die unschätzbar wichtige und wertvolle Kostbarkeit des Engagements“ der Gäste aus dem Nahen Osten. Ihre Visionen und Hoffnungszeichen seien „Leuchttürme in einer Welt, die immer mehr zu zerreißen droht“.

Wiesemann berichtete eindrücklich vom konkreten Engagement der anwesenden Gäste aus der Weltkirche, die er während der Predigt an seine Seite bat – als sichtbares Zeichen der Verbundenheit und Solidarität. Von Pater Miguel Angel Condo Soto, dessen Jugendzentrum im langandauernden syrischen Bürgerkrieg auch in den gefährlichsten Situationen für Kinder und Jugendlichen offenstand. Von Bischof Thomas Zaky und Father Pious Farag, die in Ägypten konkrete soziale Entwicklungsarbeit leisten, Projekte in der Frauenförderung und Gefangenenseelsorge für Christen und Muslime gleichermaßen anbieten. Von Juliana Sfeir, deren Engagement im Fernsehsender SAT-7 für so viele im Libanon ein „wichtiges Hoffnungszeichen ist, ein Raum für Wahrheit und Gerechtigkeit, für Bildung und Stärkung, für Vision und Zukunftsperspektive.“ Bischof Dr. Wiesemann: „Hier schlägt das Herz christlicher Mission: in einer universalen Weite dessen, der am Kreuz die Arme für alle Menschen ausgebreitet hat.“

Der Speyerer Bischof nahm in seiner Predigt zur aktuellen politischen Lage im Nahen Osten Stellung: „Der brutale Terrorüberfall auf Israel, aber auch das Leid und die Not nicht zuletzt bei den Menschen in Gaza und Palästina führen uns die hasserfüllte Unversöhntheit in dieser dauerhaften Krisenregion der Erde vor Augen.“ Vor diesem Hintergrund werde unmittelbar deutlich, „wie unersetzbar notwendig jedes Engagement für Frieden und Versöhnung, für Gerechtigkeit und Hoffnung auf Zukunft“ ist und „wie wichtig gerade in unserer Zeit eine Kirche ist, die von ihrer Sendung her einen weltweiten Blick hat.“

Appell für Unterstützung der wertvollen Arbeit der Projektpartnerinnen und Projektpartner

missio-Präsident Monsignore Wolfgang Huber sagte: „Ich danke unseren Projektpartnerinnen und Projektpartnern von ganzem Herzen, dass sie in dieser schwierigen Zeit zu uns gekommen sind. In ihren Heimatländern wachsen Unsicherheit und Angst. Trotzdem geben sie hier ein Zeugnis davon, dass und wie sie den Menschen auch in dieser Situation unermüdlich zur Seite stehen. Auch sie haben Angst, vor dem, was kommen könnte. Dennoch steht es für sie außer Frage, in der nächsten Woche in ihre Heimatländer zurückzukehren, um ihren Mitmenschen beizustehen. Gemeinsam beten wir für den Frieden in der Region und für alle Menschen, die unter dem Terror leiden. Bitte unterstützen Sie diese wertvolle Arbeit gerade in diesen Zeiten mit einer großzügigen Spende. “

Den Festgottesdienst am Sonntag der Weltmission im Dom zu Speyer zelebrierte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann gemeinsam mit missio-Präsident Monsignore Huber. Die Band „Sanctos“ und die Gruppe „Elsa & der Viertelton“ sorgten für die musikalische Begleitung des Gottesdienstes.

Pauline-Jaricot-Preis verliehen an TV-Produzentin Juliana Sfeir aus dem Libanon

Beim anschließenden Empfang im Haus der Kirchenmusik in Speyer wurde von missio München der diesjährige Pauline-Jaricot-Preis verliehen. Diesjährige Preisträgerin ist die TV-Produzentin und Programmleiterin beim ökumenischen Fernsehsender SAT-7 in Beirut/Libanon,Juliana Sfeir.

„Mir ist es wichtig, die Liebe Gottes durch den Einsatz von Medien sichtbar zu machen und damit gesellschaftliche Veränderungen herbeiführen zu können. Meine Art, Salz in die Welt zu bringen ist es, mich für den sozialen Zusammenhalt, die Rechte der Frauen, der Kinder und die Rechte von Menschen mit Behinderungen einzusetzen”, betonte Sfeir in ihrer Dankesrede. Der Sender SAT-7 platziert starke Themen in den Regionen Nordafrikas und des Nahen Ostens – per Satellit über Grenzen und Regierungen hinweg und über die sozialen Netzwerke. Als Chefin der SAT-7-Bildungsmarke „Academy“ setzt Juliana Sfeir besonders auf Bildung und Empowerment, gerade in Zeiten, in denen immer mehr staatliche Schulen im Libanon schließen.

Mit dem Pauline-Jaricot-Preis ehrt missio München jährlich starke Frauen weltweit für ihren Einsatz für Gerechtigkeit und Menschenwürde.

Bistum Speyer
22.10.2023

Bischöfliche Stiftung für Mutter und Kind gratuliert Marlies Kohnle-Gros

Stiftungsvorsitzende wurde mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt – Auszeichnung für Engagement in Politik und Kirche

Speyer/Mainz – Die Beiratsvorsitzende der Bischöflichen Stiftung für Mutter und Kind im Bistum Speyer, Marlies Kohnle-Gros, wurde am Montag, den 16. Oktober 2023, mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Die Juristin und ehemalige rheinland-pfälzische Landtagsabgeordnete erhielt diese hohe Auszeichnung der Bundesrepublik Deutschland für ihre langjährigen Verdienste in der Landespolitik und ihr Engagement im hochschulpolitischen sowie im kirchlichen Bereich.

Ihr Engagement im kirchlichen Bereich ist vielfältig: Bereits in ihrer Jugend brachte sich Kohnle-Gros in der katholischen Jugendarbeit in ihrem Heimatdorf ein, besuchte ein privates katholisches Mädchengymnasium in Ulm. Aktuell ist die Arbeit in der Bischöflichen Stiftung für Mutter und Kind in der Diözese Speyer ein Schwerpunkt ihres Engagements. Weil ihr der Schutz des ungeborenen Lebens wichtig ist, setzt sich die 67-Jährige seit 2010 als Beiratsvorsitzende für das Leben und die gute Begleitung von Frauen in der Schwangerschaft und nach der Geburt ein. Kohnle-Gros ist darüber hinaus Mitglied im Familienbund der Katholiken, bei Kolping, beim SKFM Betreuungsverein in Kaiserslautern und Mitglied der Diözesanversammlung im Bistum Speyer. Sie ist außerdem Mitglied im Aufsichtsrat des Ökumenischen Gemeinschaftswerks Pfalz.

„Ich erlebe es als eine besondere Ehre mit dieser wichtigen Auszeichnung bedacht zu werden,“ freut sich Kohnle-Gros. „Die Unterstützung von hilfsbedürftigen Menschen ist mir ein Herzensanliegen. Die verschiedenen Ehrenämter aus diesem Bereich haben immer mich gefunden und so hat sich eins nach dem anderen entwickelt. Ich freue mich, dass Weggefährten aus den verschiedenen Bereichen bei der Feierstunde dabei waren. Auch ihnen gilt die Anerkennung für die wichtige Arbeit, die sie leisten.“

Die Auszeichnung wurde von Clemens Hoch, Minister für Wissenschaft und Gesundheit, im Auftrag von Ministerpräsidentin Malu Dreyer im Rahmen einer Feierstunde in Mainz überreicht. Auf Einladung von Kohnle-Gros nahm auch Karl-Ludwig Hundemer, ehemaliger Vorsitzender des Diözesancaritasverbandes, für das Bistum Speyer an der Veranstaltung teil. Er beschreibt Kohnle-Gros als Frau, die sich an vielen Stellen mit großer Kompetenz und klarem Kompass einsetzt.

Die Bischöfliche Stiftung für Mutter und Kind freut sich mit ihrer Beiratsvorsitzenden über die Auszeichnung und gratuliert ihr herzlich zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes.

Hintergrund

Die Bischöfliche Stiftung für Mutter und Kind unterstützt seit über zwanzig Jahren die Katholische Schwangerschaftsberatung in der Diözese Speyer finanziell und ideell, fördert Projekte kirchlicher Träger zugunsten schwangerer Frauen und sensibilisiert die Öffentlichkeit für den Schutz des ungeborenen Lebens.

Mehr Informationen unter www.fuer-mutter-und-kind.de

Bischöfliche Stiftung für Mutter und Kind
17.10.2023

Weihnachten im Schuhkarton – Kindern Hoffnung und Freude schenken

Die weltweite Geschenkaktion „Weihnachten im Schuhkarton“ erfreut nicht nur Kinderherzen, sondern hat oft auch Auswirkungen auf die ganze Familie. „Wir erleben immer wieder, wie nicht nur die Kinder, sondern ganze Familien durch das überraschende Geschenk einer völlig fremden Person berührt werden“, sagt Ursula Simon, die bei der christlichen Hilfsorganisation Samaritan’s Purse für die Leitung der Aktion im deutschsprachigen Europa verantwortlich ist.

Die Idee: Jeder füllt einen weihnachtlich verzierten Schuhkarton mit neuen Geschenken wie Schulmaterial, Hygieneartikel, Spielzeug und Kleidung für ein bedürftiges Kind. Auf der Webseite der Aktion kann man erfahren, wo man in diesem Jahr seinen Geschenkkarton abgeben kann. Über 4.000 Abgabestellen nehmen die Päckchen entgegen. Bis zur offiziellen Abgabewoche vom 6. – 13. November hat so jeder Zeit, leere Schuhkartons in tolle Schatzkisten zu verwandeln. Wer keine passenden Kartons zur Hand hat, kann unter jetzt-mitpacken.org welche bestellen. Zur Unterstützung der Aktion bittet Samaritan’s Purse zusätzlich um Geldspenden. „Im vergangenen Jahr sind einige Kosten stark gestiegen; in jedes beschenkte Kind investierten wir 11,49 Euro“, berichtet Simon. Auch wer selber nicht mitpacke, sei herzlich eingeladen, die Aktion als Beter oder Spender zu begleiten.

Die Geschenke werden später von Kirchengemeinden unterschiedlicher Konfessionen zielgerichtet verteilt. Die weltweite Aktion erreicht bedürftige Kinder in weit über 110 Ländern. Die Päckchen aus dem deutschsprachigen Raum gehen in diesem Jahr unter anderem nach Bulgarien, Rumänien, Serbien, Ukraine und Weißrussland. In Ländern wie Polen oder der Slowakei werden neben einheimischen Kindern auch viele Flüchtlinge aus der Ukraine beschenkt.

Über „Weihnachten im Schuhkarton“

„Weihnachten im Schuhkarton“ ist Teil der internationalen Aktion „Operation Christmas Child“ der christlichen Hilfsorganisation Samaritan’s Purse. Im vergangenen Jahr wurden weltweit rund 9,2 Millionen Kinder in etwa 100 Ländern erreicht. In der Südpfalz werden die Annahmestellen von der Er-lebt Gemeinde in Landau betreut, dort befindet sich auch der zentrale Sammelpunkt von dem aus die Geschenkpakte weitergeleitet werden.

Er-lebt Gemeinde Landau
12.10.2023

Öffentliche Führung „Dom im Dunkeln“

Termin am 18. November

Domführung im Schein der Taschenlampe
Foto: © Domkapitel Speyer, Klaus Landry

Speyer – Eine ganz besondere Erfahrung ist es, das Innere des Speyerer Doms außerhalb der Öffnungszeiten und bei Dunkelheit zu erkunden. Seit einem guten Jahr gibt es die Möglichkeit für Gruppen besondere „Dom im Dunklen“ Führungen zu buchen. Am 18. November bietet das Domkapitel nun erstmals dieses Format als öffentliche Führung an. Die Rundgänge starten jeweils um 19 Uhr und dauern etwa 90 Minuten. Eine Voranmeldung per Mail an domfuehrungen@bistum-speyer.de ist notwendig. Die Teilnahmegebühr beträgt 15 Euro pro Person.

Der besondere Reiz der „Dom im Dunkeln“-Führungen liegt in der Möglichkeit, die romanische Kathedrale exklusiv in einer kleinen Gruppe bei Dunkelheit und Stille zu erkunden. Wer den Dom bereits im Hellen besucht hat, wird erstaunt sein von der völlig anderen Wahrnehmung des Raums. Im Schein der Taschenlampe macht ein Domführer zudem auf so manches Detail aufmerksam, das im Hellen kaum Beachtung fände. Nach dem Gang durch Mittelschiff, Querhaus und Apsis geht es schließlich in die Unterkirche. Mit einer Kerze in der Hand können die Teilnehmer hier den Raum im Kerzenschein auf sich wirken lassen. 

Text: Bistum Speyer Foto: © Domkapitel Speyer, Klaus Landry
11.10.2023

Katholikinnen und Katholiken haben neue Pfarrgremien gewählt

Stabile Wahlbeteiligung von rund 11,7 Prozent – Etwa die Hälfte der Stimmen wurde per Online-Wahl abgegeben

Speyer – Am Wochenende haben die Katholikinnen und Katholiken im Bistum Speyer die Mitglieder der Pfarreiräte, Verwaltungsräte und Gemeindeausschüsse für die kommenden vier Jahre gewählt. Rund 48 300 Gläubige beteiligten sich an den Wahlen. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von rund 11,7 Prozent. „Wir freuen uns über die Wahlbeteiligung, die fast den Wert bei den Wahlen vor vier Jahren erreicht hat“, erklärt Generalvikar Markus Magin. Diese hatte 2019 bei rund 11,9 Prozent gelegen.

„Allen, die in die neuen Pfarrgremien gewählt wurden, gratuliere ich ganz herzlich“, sagt Magin. „Sie übernehmen Verantwortung für das kirchliche Leben in einer Zeit, die von Krisen geprägt ist. Sie zeigen Mut und Engagement und arbeiten gemeinsam mit vielen anderen in unserem Bistum an der Vision, Segensort zu sein, dafür bin ich sehr dankbar.“ In seinen Dank schließt der Generalvikar auch die Wahlhelferinnen und –helfer ein, die mit viel Einsatz und Sorgfalt für eine geregelte Durchführung der Wahlen in den 335 Wahlbezirken gesorgt haben.

Die zum ersten Mal angebotene Möglichkeit zur Online-Wahl wurde von rund 23 500 Wählerinnen und Wählern genutzt. Damit lag Anteil der Online-Wähler und –Wählerinnen bei fast 49 Prozent.

„Die Online-Wahlen sind vermutlich einer der Faktoren dafür, dass die Wahlbeteiligung stabil geblieben ist“, so Marius Wingerter, Referent für die Pfarrgremienwahlen. „Es gab zahlreiche Rückmeldungen, die die digitale Stimmabgabe sehr positiv bewertet haben. Einfach, bequem, barrierefrei – so wurde es beschrieben.“

In den Pfarreien, in denen auf den Kandidatenlisten für die Pfarrei-, die Verwaltungsräte oder Gemeindeausschüsse weniger Bewerberinnen und Bewerber als die Zahl der vorhandenen Mandate standen, konnten durch die sogenannten Urwahlen weitere engagierte Pfarreimitglieder für die Mitarbeit in den Gremien gefunden werden. Etwa Zweidrittel der Plätze bei den Wahlen zu den Pfarrei- und Verwaltungsräten wurden durch Urwahlen ergänzt. Bei der Wahl zu den Gemeindeausschüssen war es die Hälfte der Mandate, die auf diese Weise besetzt wurden. In 25 Gemeinden wurde darüber hinaus die neue Möglichkeit genutzt, den Gemeindeausschuss im Rahmen einer Gemeindeversammlung zu wählen.

Unterschiedliche Gremien mit unterschiedlichen Aufgaben

Ob Pfarreirat, Verwaltungsrat oder Gemeindeausschuss – jedes dieser Gremien hat unterschiedliche Ziele und Aufgaben. Der Pfarreirat und der Verwaltungsrat sind auf die Pfarrei als Ganzes bezogen. Ziel des Pfarreirates ist es, gemeinsam mit dem Pfarrer und dem Pastoralteam für ein attraktives Seelsorgeangebot in der Pfarrei zu sorgen. Der Verwaltungsrat kümmert sich um die dafür notwendigen personellen, räumlichen und finanziellen Rahmenbedingungen. Zu jeder Pfarrei gehören durchschnittlich fünf Gemeinden, für die jeweils ein eigener Gemeindeausschuss gewählt wird. Aufgabe der Gemeindeausschüsse ist es, das kirchliche Leben vor Ort, im Dorf oder im Stadtteil zu gestalten.

Aufgerufen zur Wahl waren fast 414.000 Katholikinnen und Katholiken im Bistum. In den 70 Pfarreien waren insgesamt circa 3200 Plätze in den Gremien zu besetzen.

Alle einzelnen Ergebnisse der Wahlen sind hier zu finden: https://pfarrgremien.bistum-speyer.de/pfarrgremienwahl/wahlergebnisse-2023/

Alle Informationen zur Pfarrgremienwahl: https://pfarrgremien.bistum-speyer.de/

Bistum Speyer
09.10.2023

Kirche für eine antirassistische, antifaschistische und integrative Friedensarbeit

Stellung zu umstrittener Demonstration

Die Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) distanziert sich erneut von der Demonstration „Ramstein schließen – Ami Go Home“. Nachdem unter diesem Titel im Februar eine Veranstaltung stattfand, ist eine Neuauflage am kommenden Samstag, 7. Oktober 2023, angekündigt. Der Friedensbeauftragte der Landeskirche warnt vor menschenverachtenden und antidemokratischen Haltungen innerhalb dieser Bewegung.

Gregor Rehm, Beauftragter für Friedensarbeit bei der Evangelischen Kirche der Pfalz
Foto: lk/privat

Speyer (lk) – Für die Demonstration „Ramstein schließen – Ami Go Home“ am 7. Oktober ruft das Bündnis „Aufbruch Frieden-Souveränität-Gerechtigkeit“ auf. Es bezeichnet sich selbst als „neue Querfront und Friedensbewegung in Deutschland“ und fordert den Austritt Deutschlands aus Nato und EU, die „Zerschlagung des Altparteienkartells“ und den vollständigen Abzug der US-amerikanischen Truppen.

Gregor Rehm, Beauftragter für Friedensarbeit der Evangelische Kirche der Pfalz, weist darauf hin, dass die als Friedensdemo angekündigte Veranstaltung unter anderem von Personen und Gruppen getragen und unterstützt wird, die die Souveränität der Bundesrepublik leugnen. Sie seien bereits mit nationalistischen, teils offen rechtsradikalen Äußerungen aufgetreten. In den Vorankündigungen und Mobilisierungsvideos erkennt der Friedensbeauftragte personelle Verbindungen und klare Bezüge zu Verschwörungserzählungen, unter anderem aus der Querdenker-Szene.

„Als Evangelische Kirche der Pfalz setzen wir uns für eine Friedensarbeit ein, die auf gegenseitigem Respekt und Achtung vor allen Menschen beruht“, macht Rehm deutlich. Deshalb unterstützt er den Aufruf derjenigen Friedensgruppen, die eine antirassistische, antifaschistische und integrative Friedensarbeit verfolgen. Rehm macht deutlich: „Wir stehen als Evangelische Kirche an der Seite aller Friedensbewegten, die für ein schnelles Ende von Gewalt und Krieg eintreten. Wir beziehen jedoch klar Stellung gegen jede Form der Menschenverachtung, gegen rassistische, nationalistische, rechtsradikale und antidemokratische Haltungen sowie gegen pauschale Verurteilungen von Menschen.“ Er empfiehlt allen Friedensbewegten, die Veranstaltung in Ramstein zu meiden oder spätestens zu verlassen, wenn derartige Haltungen zu Tage treten.

Gemeinsam mit der Friedensinitiative Westpfalz lädt die Arbeitsstelle Frieden und Umwelt der Landeskirche jeweils am ersten Samstag im Monat zu einem Friedensgebet ein – so auch am 7. Oktober. Treffpunkt ist wie immer um 15 Uhr am Parkplatz an der Gedenkstätte für die Opfer der Flugkatastrophe. Dieses Friedensgebet findet unabhängig von Demonstration „Ami Go Home“ statt.

Links

Arbeitsstelle Frieden und Umwelt der Evangelischen Kirche der Pfalz
www.frieden-umwelt-pfalz.de

Text: Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) Foto: lk/privat
05.10.2023

Kirche

Online Seminar zu romanischer Architektur

Saarpfalzkreis – Zu einem Online-Seminar mit sechs Terminen zum Thema „Romanische Architektur“ lädt die Katholische Erwachsenenbildung Saarpfalz (KEB) ab Montag, den 08. November, um 19 Uhr, ein (weitere Termine: 15. + 22. + 29.11. + 06. + 13.12.). Referent ist Dr. Bernhard Wehlen, Kunsthistoriker, Uni Saarbrücken. Die Pfalz und der Saarpfalzkreis sind reich an Bauwerken der Stilepoche des 11. bis 13. Jahrhunderts, die man heute als Romanik bezeichnet und für die der Dom zu Speyer eines der eindrucksvollsten Zeugnisse bildet. Näher betrachtet werden regionale Beispiele, aber auch solche anderer Kunstlandschaften, um damit die europäische Dimension dieser Architektursprache zu verdeutlichen. Die Kosten betragen 30 Euro. Mit der Anmeldung erhalten die TeilnehmerInnen die notwendigen Informationen zu den Zahlungsmodalitäten, zum Zugang (technische Voraussetzungen, Link, Hilfen) sowie Hinweise und Hilfen zum Ablauf des Seminars. Eine Anmeldung mit Name, Adresse und E-Mail-Adresse ist erforderlich bei der KEB, Telefon 06894/9630516, E-Mail: keb-saarpfalz@bistum-speyer.de.

Katholische Erwachsenen Bildung (KEB)
05.11.2021

Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer wählt neuen Vorstandsvorsitzenden

Prof. Alfried Wieczorek übernimmt zu Beginn des nächsten Jahres

Speyer – Die Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer hat ab Beginn des nächsten Jahres einen neuen Vorstandsvorsitzenden. Nachdem Herr Prof. Peter Frankenberg, seit 2017 in diesem Amt, aus persönlichen Gründen um seine Entpflichtung gebeten hatte, wählten der Stiftungsrat, unter Leitung S.K.H. Herzog Max in Bayern und der Vorstand, Herrn Prof. Alfried Wieczorek zum neuen Vorstandsvorsitzenden. Herr Prof. Wieczorek war bis Ende des letzten Jahres Generaldirektor der Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim und gehört bereits seit einigen Jahren dem Kuratorium der Stiftung Kaiserdom an. Der evangelische Theologe und Archäologe ist Präsident des Deutschen Verbands für Archäologie und verfügt über reiche Erfahrung in erfolgreicher Stiftungsarbeit. Die europäische Ausrichtung seines Wirkens kam vor kurzem in der Ernennung zum „Chevalier dans l‘ Ordre des Arts et des Lettres“ durch die französische Botschafterin zum Ausdruck.

Bei der Jahrestagung der Stiftung am 3. November in Speyer nahmen die Mitglieder der Gremien unter der Leitung des Kuratoriumsvorsitzenden Kurt Beck und seines Stellvertreters Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann den Bericht über die erfolgreiche Weiterentwicklung der Stiftung in den Jahren 2020/21 entgegen. Durch kontinuierliche Spenden und Zustiftungen ist es möglich, dass die Stiftung auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zum Erhalt des großartigen und geschichtsträchtigen Denkmals romanischer Baukunst beitragen kann. Der Dom ist zugleich die Kathedrale des katholischen Bistums und braucht dafür eine funktionelle und zeitgemäße Ausstattung. Deshalb hat die Stiftung zugesagt, in diesem und dem nächsten Jahr eine neue Lautsprecheranlage, ein neues Chorpodest und eine neue Orgel in der Afrakapelle mitzufinanzieren, wofür 500.000 € bereitgestellt werden. Unter den Teilnehmern war auch das Kuratoriumsmitglied S.K.H. Erbgroßherzog Guillaume von Luxemburg, der bei dieser Gelegenheit das Ergebnis der von seinem Vater mitfinanzierten Restaurierung des Kenotaphs seines Vorfahren Adolph von Nassau in der Vorhalle des Doms in Augenschein nehmen konnte.

Die lebhafte Diiskussion über die richtige Strategie bei der Vermögensverwaltung der Stiftung in der Kuratoriumssitzung führte dazu, dass die Besucher der Abschlussveranstaltung im Dom etwas warten mussten. Sie wurden aber belohnt durch eine eindrucksvolle Rede von Prof. Bernd Schneidmüller, Historiker an der Universität Heidelberg. Begrüßt von Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl und umrahmt von Bach-Präludium und – fuge, dargeboten durch den Domorganisten Markus Eichenlaub, widmete er sich dem Thema: „Der Dom und seine tausend Jahre. Vom Nutzen einer Kathedrale für die Sehnsüchte der Menschen“. Mit diesem Blick auf die Wirkungsgeschichte des Doms setzte er einen weiteren Glanzpunkt in der 2003 begonnenen Veranstaltungsreihe der Stiftung „Europäische Reden – Reden über Europa“.

Text: Bistum Speyer Foto: „Prof. Alfried Wieczorek“ Europäische Stiftung; „Prof. Bernd Schneidmüller“ Klaus Landry
05.11.2021

Restauratorentag in Speyer

Fachkundiger Rat zu liturgischen Gegenständen aus Metall und Textilien

Speyer (is) Am Freitag, den 26.11.2021, lädt das Bischöfliche Denkmalamt des Bistums Speyer, ab 10 Uhr, zum Restauratorentag im Priesterseminar Speyer ein. Der Informations- und Beratungstag ist für Sakristane und mit der Pflege von Kunstgegenständen betraute Gemeindemitglieder gedacht und wird kostenfrei angeboten.

Ein Fokus der Veranstaltung liegt auf der Materialgruppe der „Vasa Sacra“, das heißt alle in der Liturgie in Gebrauch stehenden Gerätschaften aus Metall. Dabei geht es beispielsweise um Kelche, Ziborien, Weihrauchfässer, Monstranzen, Kreuze und mehr.

Parallel dazu wird in einem anderen Raum der sachgerechte Umgang mit den Paramenten angeboten. Hier werden die textilen Gegenstände (Priestergewänder, Fahnen und Ähnliches) des liturgischen Lebens in den Blick genommen.

Gegenstände aus Metall oder Textilien, welche einer Pflege, Reinigung oder Restaurierung bedürfen, können nach Speyer gebracht werden. Dort werden Experten die einzelnen Kunstgegenstände in Augenschein nehmen und für entsprechende Fragstellungen zur Verfügung stehen.

Der Restauratorentag wird am Freitag, den 26.11.2021, ab 10 Uhr, im Priesterseminar St. German in Speyer stattfinden:

Priesterseminar Speyer
Am Germansberg 60
67346 Speyer

Es wird um Anmeldung gebeten bei:

Dipl.-Restaurator Wolfgang Franz, Dom- und Diözesankonservator
Domplatz 3
Tel: 06232 102 265
Fax: 06232 102 410
E-Mail: wolfgang.franz@bistum-speyer.de
E-Mail: konservator@bistum-speyer.de

Die Veranstaltung ist kostenfrei, es gilt die 3G-Regel. Anmeldeschluss ist der 24.11.2021.

05.11.2021

Pfarrarchive im Bistumsarchiv Speyer weitgehend erschlossen

Unterlagen aus mehr als 200 Pfarreien der Pfalz und Saarpfalz bearbeitet – Daueraufgabe des Bistumsarchivs

Speyer (is) Für das Bistumsarchiv Speyer war es eine Mammutaufgabe, die in diesen Tagen ihren vorläufigen Abschluss gefunden hat: die Bearbeitung der Archive der alten Pfarreien, die im Zuge der Gründung 70 neuer größerer Pfarreien zum 1. Januar 2016 in der Domstadt zentralisiert wurden. Dank der Sichtung der Unterlagen und der Verzeichnung in der Archivsoftware „Augias“ ist jetzt für die Mitarbeitenden des Archivs ein schnellerer Zugriff auf die Akten bei Anfragen aus Pfarreien und von Forschenden möglich.

346 Pfarreien zählte das Bistum vor der Strukturreform „Gemeindepastoral 2015“. Zwar waren schon in den Jahrzehnten zuvor Pfarrarchive im Bistumsarchiv gelagert worden, doch die meisten Unterlagen wurden noch in den Gemeinden aufbewahrt. In den Jahren 2014 bis 2016 kamen die meisten der vor Ort – teilweise nicht fachgerecht – untergebrachten Akten, Pläne, Fotos und Kirchenbücher der alten Pfarreien aus älterer Zeit nach Speyer. Da die Platzkapazitäten in den Magazinräumen in der Kleinen Pfaffengasse bei weitem nicht mehr ausreichten, musste eigens ein Außenmagazin angemietet werden. „Rund tausend Umzugskartons wurden aus allen Dekanaten in das neu eingerichtete Magazin transportiert. Die Pfarrarchive mussten begutachtet, geordnet, verzeichnet und in Archivkartons verpackt werden“, erläutert Archivleiter Dr. Thomas Fandel.

Ursprünglich war mit einer deutlich längeren Bearbeitungszeit gerechnet worden. Doch weil aufgrund der Corona-Pandemie Außeneinsätze des Archivteams viele Monate nicht mehr möglich waren und der Lesesaal der Einrichtung immer wieder geschlossen werden musste, konnten sich die Archivmitarbeitenden im Außenmagazin ganz auf die Pfarrarchive konzentrieren. „Besonders Jutta Hornung, die die Hauptlast der Bearbeitung trug, hat in den vergangenen Jahren hervorragende Arbeit geleistet“, betont Fandel. In den letzten Tagen habe mit der Frankenthaler Pfarrei St. Ludwig das letzte und zugleich vom Umfang her größte Pfarrarchiv einen Platz in den Archivregalen gefunden.

„In erster Linie werden die Archivalien für die Pfarreien selbst genutzt“, betont Fandel. So recherchiert das Bistumsarchiv bei Fragen zu Taufen und Firmungen, nach Bauunterlagen oder für die Erstellung von Jubiläumsschriften. Aber auch Historiker/innen nutzen die Akten für ihre Forschungen, beispielsweise über die NS-Zeit, über karitatives Engagement in den Pfarreien oder die Baugeschichte von Kirchen.

Nachdem sich das Außenmagazin jetzt in bester Ordnung präsentiert, werden weitere Abgaben, die immer wieder in den Pfarreien anfallen, sich leichter und schneller in die bisherigen Bestände einfügen lassen. „Wir haben eine wichtige Etappe bewältigt, letztlich bleibt die Pflege der Pfarrarchive aber eine Daueraufgabe für das Bistumsarchiv“, so Fandel.

05.11.2021

Hoffen auf Uhunachwuchs

Neue Nistkästen im Südost und Nordwestturm sollen Uhupaar ungestörte Brut ermöglichen

Seit einigen Jahren ist ein Uhupaar am Speyerer Dom heimisch. 2019 war das Gelege auf der Zwerggalerie aus ungeklärter Ursache aufgegeben worden. Umso größer war die Freude, als 2020 drei kleine Uhubabys im Nordostturm das Licht der Welt erblickten. 2021 wurde das Gelege im Nordwestturm gefunden. Die Eier lagen im Wasser und waren von den Eltern aufgegeben wurden. Um in der kommenden Brutsaison dem Uhupaar die besten Voraussetzungen zu bieten wurden zu dem bereits seit vielen Jahren und vormals von Wanderfalken genutzten Brutkasten im Südostturm nun weitere Brutkästen im Nordost- und dem Nordwestturm angebracht. Somit ist nun in jedem, außerdem für Besucher begehbaren Südwestturm eine Nistmöglichkeit geschaffen worden.

Die Initiative hierfür kam vom am Dom tätigen ehrenamtlichen Vogelsachverständigen Sven Ofer. Der Speyerer Zimmerermeister Tobias Juraschek hatte dafür das Material gespendet und die Kästen auch gleich noch zusammengebaut. die anbringung vor Ort erfolgte dann in Absprache mit der Speyerer Dombaumeisterin Hedwig Drabik und mit tatkräftiger Unterstützung von Dom-Techniker Günter Frey.

Das Schicksal der drei Uhujungen hatte 2020 über Wochen die Speyerer Bevölkerung bewegt. Vor allem die ersten Flugversuche in die Umgebung sorgten für Aufsehen. Nachdem die Jungen das Nest verlassen hatten wurde das Elternpaar weiter am Dom gesehen. Die neueste Sichtung erfolgte am 30. Oktober. Vogelkundker Sven Ofer war mit seiner Frau unweit des Doms essen. Nach Verlassen des Restaurants sind beide gegen 21:45 Uhr noch zum Dom gelaufen, um nach den Uhus zu sehen. Und tatsächlich: Ofer und seine Frau konnten beobachten, wie das Uhupaar vom Südwestturm in den Nordostturm flogen. Ofer erklärt: „Das Paar ist jetzt in der Herbstbalz und steckt sein Revier ab“.

„Wir hoffen“, so Ofer, „dass es 2022 wieder Uhunachwuchs am Dom geben wird. Vorausgesetzt, die Uhus werden nicht gestört“. Dombaumeisterin Drabik behält die Lage deshalb im Blick und wir die Turmaufgänge entsprechend absichern. Schwieriger ist die Kontrolle des Luftraums. „Immer wieder tauchen im Netz Drohnenfotos des Doms auf, die ohne unsere Zustimmung gemacht wurden“, sagt Friederike Walter, die Leiterin des Dom-Kulturmanagements. „Rechtlich ist die Sache eindeutig: Neben der Luftfahrtbehörde und dem Ordnungsamt muss auch das Domkapitel vor solchen Aufnahmen um Zustimmung gebeten werden“. Das passiert jedoch nicht immer und besteht das Risiko, dass die Uhus, durch Drohnen gestört werden und ihr Gelege verlassen. Anders als andere Vögel kommen sie in einem solchen Fall erst in der Nacht zurück, wenn die Eier bereits kalt sind. Daher besteht vom 1. März bis 31. Juli laut § 24 Abs.1 Nr.1  des Landesnaturschutzgesetzes ein besonderer Nestschutz. Das Fotografieren und alle Handlungen, die Fortpflanzung und Aufzucht beeinträchtigen können, ist in dieser Zeit verboten. Die Zuwiderhandlung ist eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld bis 50.000 Euro geahndet werden kann.

Bistum Speyer
05.11.2021

Weihnachten im Schuhkarton – Kindern Hoffnung und Freude schenken

Auch in diesem Jahr wird vielerorts wieder dazu eingeladen, Geschenkpakete für Kinder zu packen. Empfohlen wird eine Mischung aus Kleidung, Spielsachen, Schulmaterialien, Hygieneartikeln und Süßigkeiten. Die fertig gefüllten Pakete können dann vom 8. bis 15. November zu den Abgabestellen gebracht werden.

Auch dieses Jahr kann jeder Päckchenpacker mit seinem individuell zusammengestellten Geschenkpaket eine Hoffnungsgeschichte schreiben: Einfach einen eigenen Standard-Schuhkarton weihnachtlich gestalten oder vorgefertigte Kartons unter jetzt-mitpacken.de bestellen. Dann werden die Pakete mit neuen und selbstgemachten Geschenken für Jungen oder Mädchen der Altersklasse zwei bis vier, fünf bis neun oder zehn bis 14 Jahren befüllt. Empfohlen wird eine Mischung aus Kleidung, Spielsachen, Schulmaterialien, Hygieneartikeln und Süßigkeiten. Packtipps und Hinweise, was nicht eingepackt werden sollte, sind unter www.weihnachten-im-schuhkarton.org zu finden. Pro beschenktem Kind wird eine Geldspende von zehn Euro empfohlen. „Jeder Beitrag – ob klein oder groß – ist eine Investition in das Leben von Kindern. Denn nur so können wir die Geschenkaktion auch künftig durchführen“, sagt Samaritan’s Purse-Vorstand Sylke Busenbender. Vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) wird die Aktion als förderungswürdig empfohlen. Die fertigen Päckchen können in der Abgabewoche vom 8.-15. November zur Abgabestelle gebracht werden. In Landau gibt es beispielsweise sieben Abgabestellen. Die Geschenkpakete aus dem deutschsprachigen Raum gehen u. a.  an Kinder in Bulgarien, Georgien, Lettland, Rumänien oder auch die krisengeschüttelte Ukraine. Alle Abgabeorte findet man auf der Webseite oder der Hotline 030-76 883 883.

Auch Kinder auf Kiribati werden mit der Aktion erreicht.

Über „Weihnachten im Schuhkarton“

„Weihnachten im Schuhkarton“ ist Teil der internationalen Aktion „Operation Christmas Child“ der christlichen Hilfsorganisation Samaritan’s Purse. Im vergangenen Jahr wurden weltweit rund 9,2 Millionen Kinder in etwa 100 Ländern erreicht. In der Südpfalz werden die Annahmestellen von der Er-lebt Gemeinde in Landau betreut, dort befindet sich auch der zentrale Sammelpunkt von dem aus die Geschenkpakte weitergeleitet werden.

Er-lebt Gemeinde Landau

Christian Bohr

Marie-Curie-Straße 3.

76829 Landau in der Pfalz

E-Mail: christian.bohr@er-lebt.de 

www.er-lebt.de 

www.facebook.com/er.lebt

Text: Er-lebt Gemeinde Landau Foto: Samaritian`s Purse
05.11.2021

Unterwegs zu einer neuen Sexualethik

Ludwigshafen – Rund 30 Teilnehmende unterschiedlicher Generationen diskutierten auf dem Fachtag „Unterwegs zu einer neuen Sexualethik“ über die katholische Sexualmoral im 21. Jahrhundert. Eingeladen hatte die Abteilung Seelsorge in Pfarrei und Lebensräumen gemeinsam mit der Abteilung Jugendseelsorge/ Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) ins Heinrich-Pesch-Haus Ludwigshafen.

Der emeritierte Münchner Moraltheologe Prof. Dr. Konrad Hilpert legte am Vormittag die Errungenschaften der letzten Jahrzehnte dar und wies Wegmarken hin zu einer neuen Sexualethik auf. Er machte in seinem Vortrag deutlich, dass die Frage nach dem Sinn der menschlichen Sexualität nicht mehr nur einseitig in der Zeugung von Nachkommenschaft liege. Sexualität sei polyvalent und erfülle unterschiedliche Dimensionen. Dass Sexualität mit der Erbsünde in Verbindung gebracht wird, ist für Hilpert augustinisches Erbe und müsse überwunden werden, um von der „Illustration von Verboten hin zum Aufzeigen positiver Orientierungen und Grundhaltungen“ zu gelangen.

Ebenso wie die zweite Referentin des Tages, Daniela Ordowski, Bundesvorsitzende der Katholischen Landjugendbewegung und Mitglied des Synodalen Weges, mahnte er zur Dringlichkeit des Veränderungsprozesses in dieser Thematik. Hilpert wies darauf hin, dass die Grundlage nicht erst der bischöfliche Bericht zur Bischofssynode 2014 sei, in dem sich klar herausstellte, dass die Kluft zwischen den Überzeugungen der Mehrheit der Gläubigen und der offiziellen Lehre der Kirche enorm groß ist. Wie sich im Kontext dessen bei einer Umfrage des BDKJ auf Bundesebene herausstellte, spiele für neun von zehn katholische Jugendliche die katholische Sexualmoral keinerlei Rolle. Das sei laut Ordowski „kein Zeichen der Ablehnung, sondern schlichtweg ein Zeichen für die Irrelevanz der katholischen Sexualmoral“. Louisa Wolf, FSJlerin beim BDKJ Speyer, bekräftigte diese Aussage noch: „Wie sollen sich junge Menschen mit den Begründungen der katholischen Sexualmoral beschäftigen wollen, wenn sie sich durch Homophobie, Frauenfeindlichkeit und Missbrauch ausgegrenzt und abgeschreckt fühlen? Die Kirche muss ihre Sprache ändern, schließlich ist es Aufgabe der Kirche die Frohe Botschaft der Liebe zu verkünden und nicht die von Hass und Ausgrenzung.“

Ordowski griff in ihrem Vortrag die Themen und Voten des Grundtextes zum Synodalforum „Leben in gelingenden Partnerschaften“ auf. Die Ergebnisse der 2018 veröffentlichten MHG-Studie über die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche Deutschlands sind Grundlage für „die Notwendigkeit einer Veränderung der kirchlichen Lehre in Bezug auf Partner*innenschaft und Sexualität.“ Dabei müsse die Würde des Menschen als zentraler Orientierungspunkt christlicher Sexuallehre im Mittelpunkt stehen, insofern mit ihr das Recht auf freie Zustimmung zu allen personalen Gestaltungsformen sexueller Beziehungen einhergehe. Ziel der Neupositionierung ist es, die Lebenswirklichkeit der Menschen von heute zu achten und dabei die Würde und Einzigartigkeit jedes Menschen als Maß zu nehmen. Für Hilpert gehört dazu auch, dass die katholische Sexualethik sich in der Nachbarschaft anderer Disziplinen wie Wissenschaft, Erziehung, Bildung sowie Standards des Rechts weiß und diese mit einbindet.

Wie Kirche mit jungen Menschen über Sexualität, Beziehung und Liebe ins Gespräch kommen kann, diskutierten Franziska Hoferer, Ehrenamtliche in der Jungen Kirche (JUKI), Katharina Goldinger, Pastoralreferentin und kath. Religionslehrerin sowie Maximilian Brandt, Kaplan in der Dompfarrei in einem anschließenden kurzen Podiumsgespräch. Die Podiumsteilnehmenden waren sich einig, dass Vertrauen in das Gegenüber für Jugendliche die wichtigste Grundlage für persönliche Gespräche über Liebe und Sexualität ist.

Dass Sprachfähigkeit und Kommunikation im Mittelpunkt des Neupositionierungsprozesses stehen, wurde auf dem Fachtag besonders deutlich. Hilpert mahnte im Kontext dessen an, dass ein offener Dialog von Nöten ist, bei dem man „einander zuhört, miteinander ringt, aber niemand mit einer festen Meinung ins Gespräch geht.“

Weitere Informationen zum Grundlagentext des Synodalforums 4 „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in  Sexualität und Partnerschaft“: https://www.synodalerweg.de/fileadmin/Synodalerweg/Dokumente_Reden_Beitraege/6.1_SV-II-Synodalforum-IV-Grundtext-Lesung1.pdf

Zum Vortrag von Prof. Dr. Konrad Hilpert :https://www.bistum-speyer.de/fileadmin/user_upload/1-0-0/Internetredaktion/Downloads/News/20211030_Unterwegs_zu_einer_neuen_Sexualethik_Hilpert_V3.pdf

Text/Foto: Katrin Maino
05.11.2021

Bischof Wiesemann auf der Kleinen Kalmit

Vordach der Kapelle wurde wiederhergestellt – Prozession von Arzheim aus und Gottesdienst an der Kapelle

Landau-Arzheim – Am Sonntag, den 7. November, kommt Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in die Pfarrei Heiliger Augustinus nach Landau-Arzheim, um die wiederhergestellte Kapelle auf der Kleinen Kalmit zu segnen. Das Vordach der Kapelle war vor zwei Jahren durch Jugendliche zerstört worden.

Die Feierlichkeiten beginnen um 14.30 Uhr mit einer Prozession von der Arzheimer Kirche zur Kapelle. Gegen 15 Uhr zelebriert Bischof Wiesemann an der Kapelle auf der Kleinen Kalmit einen Gottesdienst, der von der Blaskapelle „Kleine Kalmit“ und der Chorgemeinschaft Arzheim und St. Albert mitgestaltet wird. Die Veranstaltung klingt mit einem gemütlichen Zusammensein und einem Imbiss aus. Sollte es regnen, finden Einsegnung und Gottesdienst dennoch an der Kapelle statt, die gesellige Zusammenkunft wird dann aber ins Pfarrheim St. Georg in der Arzheimer Hauptstraße 111 verlegt.

Bistum Speyer
05.11.2021

Steine, die vom langen Atem Gottes erzählen

Pontifikalamt beendet Feierlichkeiten zum Jubiläum „40 Jahre Weltkulturerbe Dom zu Speyer“

Mit einem Pontifikalamt im Speyerer Dom haben am 31. Oktober die Feierlichkeiten in Erinnerung an die Aufnahme der Speyerer Kathedrale auf die Welterbeliste der UNESCO vor 40 Jahren geendet. Die feierliche Messe leitete Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann gemeinsam mit Domdekan Dr. Christoph Kohl, Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer sowie Domprobst Tobias Schäfer aus Worms, der durch seine Anwesenheit die gute Verbindung der großen Dome am Rhein belegte.

„Wenn man den Speyerer Dom betritt, unterbricht man den Alltag. Man gelangt von der Geschäftigkeit des Lebens in die Stille vor Gott“, so schilderte Bischof Wiesemann in seinen Begrüßungsworten das Erlebnis eines Besuchs im Dom. „In der aufgedrehten und krisengeschüttelten Welt tut ein solcher Besuch gut.“ Die größte romanische Kathedrale der Welt wurde 1981, vor 40 Jahren, von der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (UNESCO) auf die Liste der Welterbestätten gesetzt, übrigens nach dem Aachener Dom als zweites Bauwerk in Deutschland. 

„Angesichts der fast tausendjährigen Geschichte dieser Steine muten die heute gefeierten 40 Jahre eher wie ein kleiner Ausschnitt an, eine flüchtige Episode innerhalb der Ewigkeitserfahrung dieses gewaltigen Kultraumes und seiner bewegten Historie“, räumte Karl-Heinz Wiesemann in seiner Predigt ein. Doch machte der Bischof deutlich, dass die Zahl 40 mehr als nur eine Jahresangabe ist. „Denn seit biblischen Zeiten steht die 40 für die irdische Wanderschaft des Menschen, die Pilgerschaft des Gottesvolkes. Die 40 ist in der Heiligen Schrift die Symbolzahl für das Ringen des irdischen Lebens in der Suche nach dem erfüllenden Ziel: nach der Gottesbegegnung, dem gelobten Land, dem himmlischen Jerusalem.“ 40 Jahre lang führte Mose das Volk Israel durch die Wüste. „40 Tage lang wanderte der Prophet Elija zum Gottesberg. Genauso lang fastete Jesus in der Wüste. 40 Tage lang erschien der Auferstandene den Jüngern, bis er in der Himmel auffuhr.“ 40 stehe symbolhaft für den Lebensweg des Menschen wie der ganzen Menschheit: für das Ringen und Kämpfen, das Reinigen und Reifen, für die unheilvollen Wunden und heilsamen Wenden des Menschenlebens im langen Atem der Geschichte. „Wie sehr erzählt unser Dom in der Beständigkeit seiner Verwundungen und Verwandlungen von diesem langen Atem Gottes im Leben der Generationen von Menschen, die in diesem Dom ein- und ausgegangen sind!“ Bischof Wiesemann wies auch darauf hin, dass die 40 nicht nur in der Bibel Symbolkraft hatte, sondern auch in der antiken Mathematik Symbol der universalen Ordnung war.

Das Bauwerk aus der Vergangenheit, das Menschen fasziniert und ihnen „ehrfürchtiges Staunen“ abgewinnt, ist zugleich Mahnung für die Gegenwart: „Was für eine wichtige, überlebenswichtige Botschaft gibt uns unsere Kathedrale in unsere Zeit hinein.“ Statt Maßlosigkeit, Zerstörung und einer Kultur des Todes schenkt die Speyerer Kathedrale „die Vision einer möglichen und sinnstiftenden Balance, eines Lebensraum schaffenden Ausgleichs. Universale Ökologie und universale Menschenwürde, universale Gerechtigkeit und universaler Friede – das sind doch die großen, überlebenswichtigen Herausforderungen unserer Tage.“ Der Bischof erinnerte an die Mahnung über dem Domhauptportal: „,Ut unum sint‘ – unter diesen universalen Anspruch, dass wir alle Brüder und Schwestern („fratelli tutti“) sind, sollten wir nicht fallen, wenn wir dieses Gotteshaus betreten.“ So werde auch der heutige Reformationstag zu einem Tag der Mahnung: „,Ut unum sint‘ – dass wir eins seien, Schwestern und Brüder im Glauben, Schwestern und Brüder in der einen Welt.“ Wie Wiesemann in der Predigt ebenfalls betonte, ist der Dom „mit seinen Geschichte erzählenden und Erinnerung vor allem Vergessen bewahrenden Steinen eine Mahnung, dass wir uns heute allem Antisemitismus und jedem Ansatz von Hass und Hetze widersetzen“. Die Baumeister und Steinmetze der Kathedrale hätten auch das rituelle Bad, die Mikwe, zur selben Zeit erbaut. Damit erinnere der Dom an eine Zeit, „in der es ein gutes Zusammenleben zwischen Juden und Christen hier gab“.  

Bischof Wiesemann sprach in seiner Predigt auch über die Bedeutung der Liturgie. Zwar entfalten visionäre Orte wie es der Dom ist ihren Charakter schon allein beim Eintritt in ihren Raum, „aber wirklich lebendig wird er in der kultischen Feier, in der Gemeinschaft derer, die Gott in ihrer Mitte erfahren und die nicht nur einen fremden Bau betrachten, sondern sich selbst mitten darin wissen als lebendige Steine. Dann durchschallt, durchschwingt den Raum der Jubel der Erlösten, in den uns die wunderbare Musik in unserem Dom immer wieder mit hineinnimmt.“ Dies konnten die Besucherinnen und Besucher des Pontifikalamtes – unter ihnen auch Ehrengäste aus Politik, Stadt, Dombauverein und Europäischer Stiftung Kaiserdom – bei der Feier miterleben: Die Dommusik gestaltete die Messe eindrucksvoll mit Werken von Christopher Tambling, Anton Bruckner und mit Liedsätzen zum Gesangbuch „Gotteslob“. Domkapellmeister Markus Melchiori und sein Stellvertreter Joachim Weller leiteten den Konzertchor des Mädchenchors, die jungen Erwachsenen der Domsingknaben sowie den Domchor. Domorganist Markus Eichenlaub musizierte an den beiden Domorgeln. 

Der Dommusik für ihr reiches musikalisches Wirken aber auch vielen anderen Menschen und Institutionen widmete Bischof Karl-Heinz Wiesemann am Ende der Feier herzliche Dankesworte: „Viele, viele Menschen haben über die Zeit dazu beigetragen, dass der Dom auch für uns heute eine Heimat ist, die mit geistlichem Leben gefüllt und als Haus Gottes offen gehalten wird.“ Unter anderem nannte der Bischof Domkapitel, Sakristane, den Dombauverein und die Kaiserdomstiftung, die Politik auf den verschiedenen Ebenen sowie die Menschen, die sich mit Arbeit und Spenden für den Erhalt der Kathedrale für die Zuklunft einsetzten. Mit dem gesungenen „Salve Regina“ endete die etwa eineinhalbstündige Feier mit einem Gruß an Maria, die Patron des Domes und des Bistums Speyer.  

Bistum Speyer
05.11.2021

„Der Dom steht als Welterbe für eine globale Verantwortung“

Dr. Mechtild Rössler hielt Festrede beim Festakt zu „40 Jahre UNESCO-Welterbe Dom zu Speyer“ – Grußworte von Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler

Speyer – Mit zahlreichen Gästen aus Kirche, Politik und Gesellschaft wurde am Samstagabend im Speyerer Dom das 40-jährige Jubiläum der Auszeichnung der Speyerer Kathedrale als UNESCO-Welterbe gefeiert. Der Dom war 1981 nach dem Aachener Dom als zweites Bauwerk in Deutschland in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen worden. Der Speyerer Dom ist der größte erhaltene romanische Kirchenbau der Welt und gilt als Idealtypus der romanischen Architektur. Als Grablege bedeutender Kaiser und Könige des Mittelalters gehört er zu den herausragenden Orten deutscher und europäischer Geschichte.
Im Namen des Domkapitels begrüßte Weihbischof und Dompropst Otto Georgens die geladenen Gäste. Mit einem Mundartgedicht des Schriftstellers und Liedermachers Michael Bauer beschrieb Georgens augenzwinkernd das innige Verhältnis der Pfälzer zu ihrem Dom.

Die Festrede zum Thema „Welterbe – eine globale Verantwortung“ hielt Dr. Mechtild Rössler, ehemalige Direktorin des UNESCO Welterbezentrums in Paris, die in Speyer aufgewachsen ist. Sie würdigte den Dom als eines der bedeutendsten Beispiele romanischer Baukunst in Europa und als Beispiel für die Entwicklung der Prinzipien der Restaurierung in Deutschland, Europa und in der Welt ab dem 18. Jahrhundert. „Der Dom genießt zu Recht den Ruf eines sorgfältig konservierten Denkmals“, so Rössler. Die Stadt Speyer stehe exemplarisch für die Entwicklung der Welterbestätten, vom monumentalen christlichen Erbe in Gestalt des Domes, der 1981 in die Liste der UNESCO-Welterbes aufgenommen wurde, bis zum Erbe anderer Religionsgemeinschaften in Gestalt der SchUM-Stätten, die in diesem Jahr neu aufgenommen wurden.
Die Umsetzung der Konvention zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt sei das „meist anerkannte internationale Rechtsinstrument zum Schutz von Naturgebieten und Kulturobjekten“. Die Welterbeliste umfasse inzwischen 1154 Welterbestätten in 167 Staaten. „Die Konvention ist Verbindung zwischen Völkern und Kulturen, zwischen Natur- und Kulturerbe und unterstützt die Nationen beim Schutz der kulturellen und biologischen Vielfalt“, so Rössler.
Sie warb für ein effektives Management der Welterbestätten. Hervorragende Erhaltungs- und Managementpraktiken tragen aus Sicht von Mechtild Rössler dazu bei, „mehr Menschen über unser kulturelles Erbe und die Notwendigkeit, es für zukünftige Generationen zu schützen, aufzuklären“. Dabei zähle vor allem Glaubwürdigkeit. „Sie betrifft uns alle, denn es geht beim Welterbe um unsere Vergangenheit, unsere Zukunft und die Zukunft unseres Planeten.“
Als „steinerner Zeuge dafür, wie sehr unser Bundesland von seinen christlichen Wurzeln durchwirkt und durchformt ist“, würdigte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann den Dom. Er sei zugleich eine Mahnung, „dass die Verantwortung vor Gott, dem Urgrund des Rechts und Schöpfer aller menschlichen Gemeinschaft, wie es in der Landesverfassung heißt, auch in Zukunft die zentrale Grundlage allen politischen Handelns sein soll“. Tag für Tag würden viele Menschen ihren Alltag unterbrechen, um in den „bergenden Raum Gottes“ einzutreten. „In Gebet und Gottesdienst können wir uns immer wieder vertrauensvoll in die Hand dessen fallen lassen, von dem alles Gute und Frohmachende kommt und bei dem wir in schweren Stunden Trost und Halt finden“, so Bischof Wiesemann.

Der Dom sei für alle Menschen da, so Wiesemann in seiner Begrüßung der anwesenden Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche der Pfalz, Dorothee Wüst. Er verwies dabei auf die guten ökumenischen Beziehungen und den Leitspruch über dem Hauptportal des Domes „Ut unum sint – Dass sie eins seien“. Im Hinblick auf die im Welterbe aufgenommenen jüdischen Stätten in Rheinland-Pfalz bemerkte Wiesemann: „Was hätte der Menschheit erspart werden können, wenn man sich seiner Gemeinsamkeiten besonnen hätte?“ Die zentrale Botschaft des Domes fasste er in die Worte: „Wir dürfen darauf vertrauen, dass über der Welt in ihrer Vorläufigkeit und Zerbrochenheit der Himmel offen steht und dass Gott uns als seinen Erben Hoffnung und Zukunft schenkt.“ Der Bischof dankte allen, die dem Dom verbunden sind, den Mitgliedern der Europäischen Stiftung Kaiserdom und des Dombauvereins, den Unterstützern aus Politik, Wirtschaft und Bürgerschaft sowie allen Freunden und Förderern der Speyerer Kathedrale.
„Nach rund 1.000 Jahren seines Bestehens ist der Dom zu Speyer noch immer Kristallisationspunkt unserer historisch gewachsenen Identität. Den einen ist er in erster Linie Gotteshaus und Ort der Kontemplation, den anderen Kunstwerk und Schauplatz europäischer Geschichte. In einem sind wir uns aber einig: Er ist uns wichtig und wir wollen ihn bestmöglich erhalten“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Das Land Rheinland-Pfalz engagiere sich daher seit vielen Jahren für den Erhalt dieses bedeutenden Kirchenbaus, indem es 40 Prozent der Kosten an allen substanzerhaltenden Maßnahmen übernehme, so die Ministerpräsidentin. Sie wies auch darauf hin, dass es vieler Schultern bedürfe, um den Dom welterbewürdig zu erhalten, und dankte daher allen, die sich seit vielen Jahren um den Erhalt dieses Wahrzeichens des Landes bemühen.
Die Ministerpräsidentin sprach auch über die Bedeutung der Anerkennung der SchUM-Stätten durch die UNESCO als Welterbe. „Die Denkmäler der SchUM-Städte sind nicht nur steinerne Zeitzeugen einer außergewöhnlich reichen jüdischen Geschichte in unserem Land. Sie stehen auch für den Kulturtransfer zwischen Christentum und Judentum und mahnen uns, dies als gemeinsame große Chance zu sehen. In Zukunft können wir hier am Beispiel von Speyer die bereichernden Beziehungen zwischen den Religionen und Kulturkreisen einer Weltöffentlichkeit auch authentisch vermitteln. Dies entspricht dem Kernanliegen der UNESCO, zu dem das Land Rheinland-Pfalz selbstverständlich auch weiterhin engagiert seinen Beitrag leisten wird“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Die Speyerer Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler unterstrich die Bedeutung des Domes für die Stadt Speyer: „Wir sind stolz auf den Dom, der zu Speyer einfach dazugehört.“ Es freue sie, dass die Stadt Speyer seit diesem Jahr zusätzlich zum Dom mit den SchUM-Stätten nun noch ein zweites Welterbe habe: „Eine Stadt mit einem zweifachen Welterbe ist einzigartig in Rheinland-Pfalz.“
Die musikalische Gestaltung des Festaktes lag in den Händen von Domorganist Markus Eichenlaub. Er trug auf der Hauptorgel Werke von Louis Vierne, Sigfrid Karg-Elert und Max Reger, sowie auf der Orgel auf dem Königschor von Jan Peterszoon Sweelinck,  vor.

Festkonzert der Dommusik

Die Feierlichkeiten zum Jubiläum wurden bereits am Freitagabend mit einem Festkonzert der Dommusik eröffnet. Unter dem Titel „Klingender Dom“ waren der Konzertchor des Mädchenchores, die jungen Männerstimmen der Domsingknaben und der Domchor zu hören. Auch Domorganist Markus Eichenlaub und eine große Formation der Dombläser wirkten an dem Konzert mit. Ein Höhepunkt war die Uraufführung einer Auftragskomposition mit dem Titel „MUNDUS NOVUS – DIE NEUE WELT“ von Enjott Schneider, der einer der bedeutendsten lebenden deutschen Komponisten ist. Außerdem erklang Musik im gregorianischen Choral, von Anton Bruckner und Olivier Messiaen.
Ein besonderes Angebot an UNESCO-Welterbe-Führungen bot am Samstag Gelegenheit, Bereiche des Domes kennenzulernen, die sonst nicht zugänglich sind. Im Dom informierte eine Ausstellung über die aktuellen Restaurierungsmaßnahmen und Bauaufgaben und zeigte damit die vielfältigen Herausforderungen des Domerhalts auf.

Der Dom zu Speyer

Als größter erhaltener romanischer Kirchenbau der Welt beeindruckt der Dom zu Speyer mit einer erhabenen Schlichtheit und der harmonischen Raumaufteilung – er gilt als Idealtypus der romanischen Architektur. Als Grablege bedeutender Kaiser und Könige des Mittelalters gehört er zu den herausragenden Orten deutscher und europäischer Geschichte. Vor 40 Jahren wurde er, als zweites Bauwerk in Deutschland, auf die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.

Weitere Informationen: www.dom-zu-speyer.de

Text: Bistum Speyer Foto: © Klaus Landry
05.11.2021

Unabhängige Aufarbeitungskommission berät Vorgehen mit dem Betroffenenbeirat

Die Unabhängige Aufarbeitungskommission für den Verantwortungsbereich des Bistums Speyer hat Anfang der Woche in einer ganztägigen Sitzung mit den Mitgliedern des Betroffenenbeirates das weitere Vorgehen bei der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs beraten. Die Betroffenen machten deutlich, dass es sexueller Missbrauch insbesondere in Kinder- und Jugendheimen, Schulen, Internaten und  Pfarreien stattgefunden hat. Die betroffenen Personen verwiesen darauf, nicht nur auf den Missbrauch, der vor 50 oder 30 Jahren stattgefunden hat, zu achten, sondern auch auf den heutigen Missbrauch, der entsteht, wenn über die Köpfe betroffener Menschen hinweg entschieden wird. „Wenn die Kirche das Leid der betroffenen Menschen ernst nimmt und anerkennen will, dann muss sie diese Anerkennung auch erklären und gemeinsam mit den betroffenen Menschen aussprechen. Die Entscheidung eines für den betroffenen Menschen unbekannten Gremium, die auch nicht anfechtbar ist, kann nicht heilend wirken, sondern reißt alte Wunden auf“, erklärte eine betroffene Person zum Vorgehen der Unabhängigen Kommission zur Anerkennung des Leids, die gemeinsam für alle Bistümer und Orden auf der Ebene der Deutschen Bischofskonferenz eingerichtet wurde.

Diskutiert wurde in der Sitzung auch die Verantwortung von Staat und Gesellschaft beim sexuellen Missbrauch in der Kirche. Eine betroffene Person fragte nach der Aufsichtsfunktion der kommunalen Jugend- und den beiden Landesjugendämter. Kritisch angemerkt wurde auch, dass nach Auffassung von Betroffenen die Länder die Möglichkeiten des Opferentschädigungsgesetzes zur Anerkennung des Leids der Betroffenen nicht ausreichend nutzen würden.

Einig waren sich Unabhängige Kommission und Betroffenenbeirat, dass die Aufarbeitung bei Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen beginnen müsse. Dabei wird die Unabhängige Kommission in einem ersten Schritt eine Bestandsaufnahme machen.

Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs im Bistum Speyer
05.11.2021

Videoimpuls zum Reformationstag

Kirchenpräsidentin Wüst ruft zu gutem Handeln aus Freiheit auf

Speyer (lk) Bringt Geld Freiheit? Ist Nächstenliebe freiwillig? Sind wir so frei, zu scheitern? Mit insgesamt sechs Fragen zum Thema Freiheit beschäftigen sich die sechs Dezernentinnen und Dezernenten des Landeskirchenrats der Evangelischen Kirche der Pfalz zum Reformationstag am 31. Oktober. Ihre Antworten geben sie in einer Videobotschaft, die auf der Webseite und auf dem YouTube-Kanal der Landeskirche abrufbar ist.

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst nimmt in ihrem digitalen Beitrag Stellung zur Freiheit, die sie an der Spitze der Evangelischen Kirche bei ihren Entscheidungen hat. Finanzdezernentin Karin Kessel spricht über Geld und Freiheit. Personaldezernentin Marianne Wagner beschäftigt sich mit der Freiheit, zu scheitern. „Es ist unser antrainierter Perfektionismus, der es uns schwer macht, mit vermeintlichen Misserfolgen umzugehen“, so die Oberkirchenrätin. Diese Haltung mache Menschen unfrei, weshalb sie forderte: „Also einfach mal ein Wagnis eingehen, auch in unserer Kirche! Vielleicht entdecken wir ja genau dabei Gottes Plan mit uns.“

Ein Videoimpuls in dieser Form ist nicht nur ein erstmals erprobtes Verkündigungsformat des Landeskirchenrats, sondern auch die erste gemeinsame geistliche Auseinandersetzung des leitenden Gremiums in seiner aktuellen Zusammensetzung. Georg Wenz, stellvertretender Direktor der Evangelischen Akademie der Pfalz, verknüpft die einzelnen Impulse musikalisch am Saxophon. Making-of-Eindrücke der Aufnahmen lassen sich auf dem Instagram-Kanal (www.instagram.com/evkirchepfalz) der Landeskirche finden.

In der Protestantischen Stadtkirche Kusel setzte sich Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst am Reformationstag auch mit dem Thema Freiheit auseinander. In ihrer Predigt zum Paulus-Wort „Zur Freiheit hat uns Christus befreit“ aus dem Galaterbrief rief sie dazu auf, diese Befreiung zur Freiheit zu verinnerlichen: „Uns ist längst Gnade widerfahren. Gott stellt keine Hürden auf. Aber wir tun das. Wir tragen Bedenken vor uns, nicht das Banner der Freiheit. Wir bauen Hürden der Gleichgültigkeit, der Kleingläubigkeit, der Ratlosigkeit. Und eben der Wertlosigkeit. Und mit all diesen Hürden berauben wir uns genau der inneren Freiheit des Herzens, die Gott uns schenkt. Der Freiheit eines Christenmenschen, der weiß, was er wert ist, und tut, was richtig ist.“

Hintergrund: Der Reformationstag erinnert an den Thesenanschlag Martin Luthers am 31. Oktober 1517 in Wittenberg. Seine 95 Thesen gegen den Ablass gelten heute als Beginn der Reformation. Deshalb feiern Protestantinnen und Protestanten am 31. Oktober Reformationstag und bekräftigen die Bedeutung der Reformation und ihren Auftrag in Gottesdiensten und Veranstaltungen.

Der Videoimpuls ist abrufbar unter www.evkirchepfalz.de/mediathek oder auf dem YouTube-Kanal der Landeskirche www.youtube.com/evkirchepfalz

Foto: lk/Edelmann
05.11.2021

Terminkalender des Bistum Speyer für November 2021

Ein Hinweis:
Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie können Termine kurzfristig ausfallen. Alle Veranstaltungen die stattfinden, werden unter Berücksichtigung der geltenden Hygieneregeln durchgeführt.

1.11. -12.11.17 bis 17.30 Uhr; tägliches ökumenisches Klimagebet auf dem Rathausplatz Landau, dem Marktplatz Neustadt und dem Domplatz Speyer zur UN-Klimakonferenz in Glasgow. Veranstalter: ökumenischer Arbeitskreis Globale Verantwortung des Bistums Speyer und des Diakonischen Werkes der Pfalz 
3. – 6.11.Weihbischof Otto Georgens nimmt an der Vollversammlung der Französischen Bischöfe in Lourdes vom 3. bis 6. November 2021 teil. 
4. – 7.11.Politische Bildungsfahrt nach Leipzig unter dem Titel „Unsere Geschichte – Unsere Kirche – Unsere Werte“. Angebot für Jugendliche und junge Erwachsene ab 15 Jahren. Veranstalter: Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). 
5.11.101-jähriges Jubiläum des Klerusvereins der Diözese Speyer e. V. im Geistlichen Zentrum Maria Rosenberg bei Waldfischbach-Burgalben. 17 Uhr Pontifikalamt mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann 18 Uhr Festvortrag mit Bischof Dr. Franz Jung 
5.11.18 Uhr Firmung durch Generalvikar Andreas Sturm in Ramstein. 
5. – 7.11.Wochenendseminar für Frauen mit Interesse an Spiritualität, Ökumene und Interkulturalität im Bischöflichen Priesterseminar St. German in Speyer. Leitung: Monika Kreiner, Referentin für Frauenseelsorge im Bistum Speyer und ökumenisches Team. 
6.11.14 Uhr Firmung durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in Lambrecht, Hl. Johannes XXIII. 18 Uhr Firmung durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in Lambrecht, Hl. Johannes XXIII. 
6.11.10 UhrFirmung durch Generalvikar Andreas Sturm in Ramstein.
14 Uhr Firmung durch Generalvikar Andreas Sturm in Ramstein.
 
6.11.19 Uhr Vortrag und Konzert „Musik aus dem Schatten des Unsagbaren“ – Leben und Werk des Komponisten Viktor Ullmann in der Pfarrkirche St. Maria in Landau. Veranstalter: Katholische Erwachsenenbildung und Evangelische Kirche der Pfalz. 
7.11.14 Uhr Einweihung der sanierten Kapelle auf der Kleinen Kalmit bei Landau-Arzheim durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann. 
8.11.„Lebenskreuzwege“ – Offene Andacht für Trauernde 18.30 Uhr in der Seminarkirche des Priesterseminars St. German in Speyer (Am Germansberg 60). 
8.11.19 Uhr bis 20 Uhr „Brot und Palaver“ – Dialogreihe des BDKJ Speyer. Der BDKJ lädt im zwei-Wochen-Rhythmus Akteur*innen aus Kirche, Politik und Gesellschaft ein, um pünktlich zur Abendessenszeit über aktuelle Themen zu sprechen. Die Veranstaltung findet online über Big Blue Button statt. 
8.11.19.30 Uhr bis 21 Uhr Vortrag zum Thema „Die letzten Christen – Flucht und Vertreibung aus dem Nahen Osten“ im Friedrich-Spee-Haus in Speyer (Edith-Stein-Platz 6). Referent: Dr. Andreas Knapp, Leipzig Veranstalter: Forum Katholische Akademie 
8.11.16.45 Uhr Gedenkveranstaltung zur Reichsprogromnacht am St.-Georgsbrunnen in Speyer mit Beitrag von Generalvikar Andreas Sturm. Veranstalter: DBG 
9.11.1821 (Neu)Gründung des Domkapitels vor 200 Jahren. 
9.11.1821 Bischofsweihe von Matthäus Georg von Chandelle. 
11.11.1996 Besuch von Ministerpräsident Kurt Beck anlässlich der Vertragsunterzeichnung zur Förderung des Domes durch das Land Rheinland-Pfalz (vor 25 Jahren). 
11.11.Aktion „Kleider teilen“- Motto: „Ein bisschen so wie Martin möcht` ich manchmal sein“ Kleider-Sammelaktion des Kolpingwerkes Diözesanverband Speyer in Kooperation mit dem Referat Seelsorge in Kindertagesstätten 
12.11.17 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in Schifferstadt. 
12.11.17:30 Uhr, Offizielle Einbindung der ökumen. Notfallseelsorge in den Katastrophenschutz mit Vertretern der Kirchen der Stadt Ludwigshafen; Ort: Katastrophenschutzhalle Lu-Maudach 
12. – 13.11.Dream big: Wochenende für Pionier:innen in der Jugendherberge Pirmasens. Zeit für die ökumenische Vernetzung, das Reflektieren der eigenen Erfahrungen und Inspiration von ‚Pionieren in der Kirche‘. 
13.11.9 Uhr bis 13 Uhr „500 Jahre Reichstag zu Worms: Die Bedeutung des Wormser Reichstags für die Reformation Luthers und den Fortgang der Reichsgeschichte“ im Kloster Neustadt, Waldstr. 145, 67434 Neustadt. Kooperation des Klosters Neustadt und der Katholischen Erwachsenenbildung Bistum Speyer. 
13.11.Online-Workshop 1: Leadership im kirchlichen Kontext 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr Online-Workshop mit dem Team von Bukal ng Tipan. Bukal ng Tipan ist ein Pastoralinstitut auf den Philippinen. Die Praxis der kirchlichen Basisgemeinschaften und Formen einer partizipativen Kirche sind die zentralen Themen der „Bukalis“. 
13.11.Herbst-Diözesankonferenz der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) – Diözesanverband Speyer im Heinrich-Brauns-Haus in Enkenbach-Alsenborn. 
13.11.14.30 Uhr bis 16.30 Uhr Liturgisches (gottesdienstliches) Orgelspiel für Pianistinnen und Pianisten. Workshop für alle Pianistinnen und Pianisten mit Erfahrung mit der Orgel in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Bellheim. Leitung: Dekanatskantor Bernd Greiner 
13.11.17 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in Schifferstadt. 
13.11.19.30 Uhr Orgelkonzert im Rahmen des „Internationalen Orgelzyklus“ mit Domorganist Markus Eichenlaub im Speyerer Dom. 
14.11.10 Uhr Erwachsenenfirmung durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom. 
14.11.10 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in Grünstadt. 16 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in Grünstadt. 
14.11.16 Uhr „Meisterwerke der Synagoge“ – Konzert mit Werken von Salomone Rossi, Louis Lewandowski, Salomon Sulzer, Samuel Lampel, Heinrich Schalit und anderen im Speyerer Dom. Veranstalter: Katholische Erwachsenenbildung und Evangelische Kirche der Pfalz 
15.11.18 Uhr bis 19.30 Uhr kfd-Online-Impuls: Frauenpower Veranstalter: Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) 
16.11.18 Uhr bis 21 Uhr Vollversammlung des Katholikenrates im Bistum Speyer. Videokonferenz 
17.11.17 Uhr bis 21 Uhr Praxisseminar unter dem Thema „Wie Glaube Geschmack gewinnt“. Die Veranstaltung wendet sich an haupt- und ehrenamtlich Engagierte in den Gemeinden, Schulen und karitativen Einrichtungen. Sie gibt einen Überblick über aktuelle Konzepte von Glaubenskursen und Gesprächsformaten. Online-Veranstaltung 
17.11.Gedenktag für die Wohltäter des Doms, die bayerischen Könige, die Förderer des Doms aus dem Dombauverein und der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer und alle, die zum Erhalt des Speyerer Doms beigetragen haben. 18 Uhr Kapitelsamt mit Vesper im Speyerer Dom. 
18.11.9 Uhr Grußwort von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann bei der Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche). 
19.11.1996 Besuch von Avi Primor, Botschafter des Staates Israel (vor 25 Jahren). 
19.11.8.30 UhrPontifikalamt zum Elisabethentag im Speyerer Dom mit Verleihung des Nardini-Preises 2021. 
19.11.19 Uhr Eucharistiefeier mit Weihbischof Otto Georgens zum Abschluss des „Jahres des heiligen Josefs“ in der Wallfahrtskirche des Geistlichen Zentrums Maria Rosenberg bei Waldfischbach-Burgalben. 
20.11.Online-Workshop 2: Gemeinsam unterwegs: Reflexion zu Kirche und Partizipation 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr Online-Workshop mit dem Team von Bukal ng Tipan. Bukal ng Tipan ist ein Pastoralinstitut auf den Philippinen. Die Praxis der kirchlichen Basisgemeinschaften und Formen einer partizipativen Kirche sind die zentralen Themen der „Bukalis“. 
20.11.Ausbildung von Kirchenführer.innen 13.30 Uhr bis 17 Uhr Schnuppertag in Neustadt. Veranstalter: Katholische Erwachsenenbildung Bistum Speyer, Große Pfaffengasse 13, 67346 Speyer. 
20.11.14 Uhr Firmung durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in Contwig, Hl. Pirminius. 18 Uhr Firmung durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in Contwig, Hl. Pirminius. 
20.11.18 Uhr Festgottesdienst mit Weihbischof Otto Georgens anlässlich des 130-jährigen Jubiläums des Kath. Arbeitervereins Bellheim in der Kirche in Bellheim. 
20.11.Ab 18 Uhr „United Praise“ – Ökumenischer Lobpreisgottesdienst im Dom zu Speyer. Veranstalter: Bistum Speyer, Evangelische Kirche der Pfalz, WDG Speyer und Vineyard Speyer 
21.11.11 Uhr Kapitelsamt mit Weihbischof Otto Georgens in der Friedenskirche St. Bernhard in Speyer mit Gräbersegnung. 
21.11.Diaspora Sonntag 
21.11.Studienseminar für Frauen mit dem Titel „Steht auf“. Veranstalter: Katholischer Deutscher Frauenbund, Diözesanverband Speyer e. V.   
24.11.Online-Studientag „Prävention“ für Neubeschäftigte an kirchlichen Schulen. 
24.11.18 Uhr bis 20 Uhr Informationsveranstaltung „Evaluierung der Umsetzung des Seelsorgekonzeptes des Bistums Speyer – Der Geist ist es, der lebendig macht“. Video-Zoom-Vortrag von Professor Bernhard Spielberg. 
26.11.19 Uhr Diözesanehrung des Kolpingwerkes Diözesanverband Speyer in Frankenthal. Im Rahmen eines festlichen Empfangs ehrt das Kolpingwerk die von den örtlichen Kolpingfamilien und Bezirksverbänden vorgeschlagenen Kolpingmitglieder mit der Diözesanehrenurkunde. 
26. – 28.11.Adventswochenende für allein erziehende Frauen und ihre Kinder bis 16 Jahren im Kardinal-Wendel-Haus in Homburg. Leitung: Annette Bauer-Simons, Diözesanreferentin Veranstalter: Bischöfliches Ordinariat, Seelsorge in Pfarrei und Lebensräumen: Frauen, Webergasse 11, 67346 Speyer 
28.11.Prävention sexualisierter Gewalt 10 Uhr bis 17 Uhr Präventionsschulung in Kaiserslautern (Edith-Stein-Haus). Veranstalter: Abteilung Jugendseesorge in Kooperation mit BDKJ Speyer. 
27.11.Diözesanversammlung des Bistums Speyer im Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen. 
27.11.18 Uhr Vesper zum Großen Gebet der Dompfarrei Pax Christi im Speyerer Dom. 
28.11.10 Uhr Amt der Dompfarrei Pax Christi zum Abschluss des Großen Gebets im Dom zu Speyer. 
29.11.-1.12.Jahrestagung der katholischen Religionslehrer/-innen an Berufsbildenden Schulen der Diözese Speyer zum Thema „Gerechtigkeit“ im Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen. 
30.11.1991 Tod von Bischof Isidor Markus Emanuel (vor 30 Jahren). 

Text: Bistum Speyer Foto: © Speyer 24/7 News
05.11.2021

„Kirche hat eine Zukunft. Natürlich hat sie die.“

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst rückte Gemeindestrukturen und „Knotenpunkte des Lebens“ in den Mittelpunkt ihres Vortrags zum Reformationstag in Eisenberg.

Eisenberg, Speyer (lk/is)In der Protestantischen Stadtkirche in Eisenberg sprach Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst am Reformationstag über das Thema „Kirche und Zukunft“. Im Anschluss diskutierte sie mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Veranstaltung. Gesellschaftlichen Diskussionen, ob Kirche angesichts sinkender Mitgliedszahlen überhaupt eine Zukunft habe, trat die Kirchenpräsidentin entschieden entgegen: „Ich sehe uns nicht als die Titanic Gottes, die am Eisberg der Zeit gestrandet ist.“ Kirche sei nicht nur eine sichtbare Institution „mit Strukturen, die gottgegeben scheinen, aber menschengemacht sind. Kirche ist vor allem von Gott gestiftete Gemeinschaft von Menschen. In diesem Sinne hat Kirche eine Zukunft. Natürlich hat sie die. Und nicht deshalb, weil wir es reißen und in unglaublich mühseligen Debatten und Diskussionen um den Kurs des Schiffes endlich wieder zur Erfolgsgeschichte werden. Sondern weil Gott diese Kirche will.“ Mit Blick auf den Aufbau von Gemeinden skizzierte Dorothee Wüst Reformbedarfe. Kirche baue auf dem Wohnortprinzip auf: Da wo ich wohne, gehöre ich zur Gemeinde. Das sei praktisch, aber für viele Menschen und Lebensmodelle nicht nachvollziehbar, so Wüst: „Wir leben in Zeiten, in denen die Menschen so mobil sind wie nie zuvor. Kaum einer verbringt sein gesamtes Leben am ein und selben Ort.“ Mit Blick auf unsere Vorfahren im Glauben, auf Israel als „wanderndes Gottesvolk“, müssten wir uns eingestehen: „Gemeinde Gottes, Gemeinschaft Gottes ereignet sich, wo er es will, nicht notwendig dort, wo wir es planen. Und sie ist viel weiter und größer als die Parochie, in der ich lebe. Und das ist ein deutlicher Fingerzeig in die Zukunft.“ Grundsätzlich warb die Kirchenpräsidentin für einen pragmatischen Blick auf die Gegenwart und Zukunft: „Noch immer gehören circa 480.000 Menschen zu unserer pfälzischen Landeskirche. Die werden niemals alle hochverbunden sein und jeden Sonntag zum Gottesdienst kommen.“ Trotzdem seien diese Menschen ansprechbar, gerade an den „Knotenpunkten“ des Lebens mit Kasualien wie Taufe und Traugottesdienst. Von diesen kirchlich begleiteten Anlässen würden die Menschen lange zehren, selbst wenn sie nicht an den Sonntagen darauf in die Kirche kämen. Und noch weitere Momente im Leben von Menschen könnten entdeckt werden: „Am Übergang von Kita zu Schule, von Schule zu Beruf. Beim Verlust des Berufs, beim Wechsel des Wohnortes. Wenn die Liebe verloren geht, wenn Liebe keine Erfüllung findet. Wenn Freundschaft sich ein Leben lang bewährt, wenn Kinder das Haus verlassen. So viele Beispiele für hochemotionale Lebensmomente, die die Chance haben, Gottesmomente zu sein.“ Diese Lebensstationen sollten zunehmend in den Blick kirchlicher Arbeit rücken. Am Ende ihres Vortrags lud Dorothee Wüst die Zuhörerinnen und Zuhörer zum gemeinsamen Austausch und zur Diskussion ein und betonte: „Die Geschichte Gottes wird mit uns ein weiteres Kapitel schreiben.

Hintergrund: Der Reformationstag erinnert an den Thesenanschlag Martin Luthers am 31. Oktober 1517 in Wittenberg. Seine 95 Thesen gegen den Ablass gelten heute als Beginn der Reformation. Deshalb feiern Protestantinnen und Protestanten am 31. Oktober Reformationstag und bekräftigen die Bedeutung der Reformation und ihren Auftrag in Gottesdiensten und Veranstaltungen.

Foto: lk/Landry

Beitrag zu nachhaltiger Wirtschaft und Entlastung der Umwelt

Bischöfliches Ordinariat spendet ausgediente Diensthandys an Hilfswerk „missio“

Speyer – Insgesamt 265 veraltete oder defekte Diensthandys hat das Bischöfliche Ordinariat an das internationale katholische Hilfswerk „missio“ gespendet. Die ausgedienten Geräte werden wiederaufbereitet oder recycelt. Enthaltene Rohstoffe wie Gold, Silber und Kupfer werden wieder genutzt. Der Erlös in Höhe von rund 1.400 Euro fließt in pastorale und soziale Projekte von „missio“.

„Die nachhaltige und umweltgerechte Entsorgung von Altgeräten hat für uns einen hohen Stellenwert“, erklärt Dr. Achim Knoll, Leiter der EDV-Abteilung des Bischöflichen Ordinariats. Durch die Wiederaufbereitung von mehr als 200 der ausrangierten Diensthandys wurde der CO 2-Ausstoss um fast 12.000 Kilogramm verringert. „Die Wiederaufbereitung der Geräte entlastet die Umwelt und trägt zu einem nachhaltigen und sozialen Wirtschaftskreislauf bei“, unterstreicht Achim Knoll. Die auf den Geräten vorhandenen Daten wurden zuvor in einem datenschutzkonformen und zertifizierten Verfahren vollständig gelöscht. Das Hilfswerk „Missio“ mit Sitz in München arbeitet bei der Handyverwertung mit dem Unternehmen „green2B“ zusammen, deren Team zur Hälfte durch Menschen mit Behinderung verstärkt wird. „Dadurch wird zusätzlich die dauerhafte Teilhabe von Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft und auf dem Arbeitsmarkt unterstützt“, erläutert Knoll.

Weitere Informationen: https://www.missio-hilft.de/mitmachen/aktion-schutzengel/handys-spenden/unternehmen/

Bistum Speyer
05.11.2021

Weihbischof Georgens in Lourdes

Teilnahme an Vollversammlung der französischen Bischöfe

Speyer – Weihbischof Otto Georgens wird vom 3. bis 6. November als Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz an der Vollversammlung der französischen Bischöfe in Lourdes teilnehmen.

Die Vollversammlung befasst sich unter anderem mit Fragen der Ökologie im Gefolge der Enzyklika „Laudato Si“ von Papst Franziskus („Der Schrei der Erde und der Schrei der Armen“). Weitere Themen sind die Maßnahmen gegen sexuellen Missbrauch in der Kirche sowie Beratungen über Verbesserungen in der Struktur der Französischen Bischofskonferenz.

Der Speyerer Weihbischof hat in den vergangenen Jahren bereits mehrfach an der Konferenz der französischen Bischöfe teilgenommen.

Weitere Informationen über die katholische Kirche in Frankreich und die französische Bischofskonferenz: www.eglise.catholique.fr

Bistum Speyer
05.11.2021

„Von Gott den Weg der Demut lernen“

Gottesdienst zum Weltmissionssonntag mit Bischof Édouard Sinayobye, dem neuen Bischof der ruandischen Partnerdiözese Cyangugu

Speyer – Er wurde mit afrikanischen Trommelklängen in der Speyerer Kathedrale begrüßt: Édouard Sinayobye, der neue Bischof der Diözese Cyangugu in Ruanda, dem Partnerbistum des Bistums Speyer. Anlässlich des Weltmissionssonntags zelebrierte er gemeinsam mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Weihbischof Otto Georgens, dem Bischofsvikar des Bistums Speyer für weltkirchliche Aufgaben, den Gottesdienst im Speyerer Dom. Die Tage davor hatte Bischof Sinayobye bereits Gottesdienste in den Gemeinden Erfenbach und Kaiserslautern gefeiert, die mit ihren ruandischen Partnergemeinden seit vielen Jahren eng verbunden sind.

„Gott kommt dem Menschen zu Hilfe, er heilt und rettet ihn“, sagte Bischof Sinayobye in der Predigt zum Evangelium vom blinden Bettler Bartimäus. Das physische Leiden sei in der Perspektive des Glaubens ein Leiden an „geistlicher Blindheit“. Als Symptome nannte Sinayobye: „nicht mehr die Schuld im eigenen Leben sehen, nicht mehr in der Beichte seine Schuld bekennen, aufgehen in den Geschäften der Welt, nicht mehr beten oder zu wenig beten, Gott den Zugang zum persönlichen Leben verwehren“. Gott höre den Schrei des Armen.

„Möchten wir, dass Gott seinen Blick auf uns richtet?“, fragte Sinayobye. „Dann müssen wir klein werden vor ihm, den Weg der Demut lernen.“ Die Welt schätze die Demut nicht. Gott allein lehre diese Weisheit. „Nur so kann Gott uns anschauen, unser Gebet erhören.“ Gott garantiere, dass er den Schrei der Armen jederzeit erhört. Er lasse sich finden von denen, die ihn mit lauterem Herzen suchen. „Er ist da bei den Kranken, den Verzweifelten, den jungen Menschen, um ihnen den Weg zum Glück zu zeigen. Seine Anwesenheit schenkt er den Familien, den Geschiedenen. Er will Aufnahme finden bei denen, die den Glauben verloren haben.“

Die gegenwärtige Welt sei ein „Waisenkind Gottes“, so Sinayobye. „Sie braucht die Zärtlichkeit Gottes, seine Barmherzigkeit.“ Heilung baue auf Vertrauen auf. „Damit Gott in unserem Leben wirkt, braucht es das gläubige Vertrauen daran, dass Gott in unserem Leben wirken kann, Gott Gott sein lassen in unserem Leben.“ Sinayobye sprach auch von den „dunklen Momenten“ im Leben, in denen „wir die Dinge nicht so sehen, wie Gott sie sieht“. Das seien Situationen, in denen „uns die Gegenwart Gottes verborgen bleibt, in denen wir denken, dass die Welt gesteuert wird durch die Klugheit des Menschen, seine Intelligenz.“ Bischof Sinayobye ermutigte die Gläubigen dazu, Gott um das Geschenk des Sehens zu bitten und in der Schule Jesu zu lernen, nach seinem Beispiel zu leben.

Der Weltmissionssonntag ist die größte Solidaritätsaktion der Katholikinnen und Katholiken weltweit. Mehr als 100 päpstliche Missionswerke sammeln an diesem Tag auf allen Kontinenten für die soziale und pastorale Arbeit der Kirche in den 1100 ärmsten Bistümern der Welt. Papst Pius XI. hat den Sonntag der Weltmission 1926 eingeführt. Im selben Jahr wurde er auch erstmals in Deutschland begangen.

Weitere Informationen zum Weltmissionssonntag: www.missio-hilft.de

Bistum Speyer
05.11.2021

„Die gemeinschaftliche Begeisterung der Christinnen und Christen spüren“

Nach längerer Pause findet der ökumenische Lobpreisgottesdienst United Praise wieder im Dom zu Speyer statt

Speyer – Am Samstag, dem 20. November, findet ab 18 Uhr United Praise im Dom zu Speyer statt. Der ökumenische Lobpreisgottesdienst setzt auf viel Livemusik, unterbrochen von kurzen spirituellen Impulsen. Die Veranstaltung wird an dem Abend zwei Mal stattfinden, damit unter 3G-Bedingungen möglichst vielen Menschen teilnehmen können. Die Sitzplatzreservierung ist ab sofort geöffnet, vor Ort muss dann lediglich der 3G-Nachweis vorgelegt werden. Selbst mitgebrachte Schnelltests können auch direkt am Dom gemacht werden.

Im November wird ein besonderer Geist im Dom zu Speyer herrschen. Nach langer Corona-Pause kommen Bands, Prediger und Predigerinnen von Bistum Speyer, Evangelischer Kirche der Pfalz, WDG Speyer und Vineyard Speyer erneut zusammen, um die christliche Einheit zu feiern. „Es war lange auf der Kippe gestanden, ob überhaupt und wie United Praise nach der langen Corona-Durststrecke durchgeführt werden kann. Weil so viele danach gefragt und uns ermutigt haben, weil alles auch im Gebet gereift ist, freuen wir uns sehr darauf jetzt einladen zu können. Wir hoffen sehr, dass wir den Dom gleich zwei Mal füllen können mit Lobpreis und Dank.“, kommentiert Franz Vogelgesang, Domkapitular und Hauptabteilungsleiter Seelsorge im Bistum Speyer.

„Es gibt Veranstaltungen, die vor allem über die persönliche Begegnung funktionieren. Wir haben in der Vergangenheit die gemeinschaftliche Begeisterung der Christinnen und Christen bei United Praise gespürt, in Form kleiner Gesten und großer Lautstärke – wir freuen uns darauf, diese Erfahrung endlich wieder weitergeben zu können.“, so Stefan Fröhlich, Pfarrer der Protestantischen Kirchengemeinde Maxdorf.

Da die Sitzplätze für beide Veranstaltungen stark limitiert sind, ist eine Anmeldung über die Website von United Praise nötig. Es gilt die 3G-Regel und im gesamten Innenraum des Doms besteht beim Gehen Maskenpflicht. Der Einlass für den ersten Block startet um 17:30 Uhr, mit Ende gegen 20 Uhr. Block öffnet um 20:30 Uhr, mit Ende gegen 23 Uhr. Parkplätze gibt es in unmittelbarer Nähe des Doms sowie dem fünf Minuten entfernten Festplatz.

Weitere Informationen: https://unitedpraise.de

Text: Bistum Speyer Foto: © Klaus Landry
05.11.2021

Bistum veröffentlicht Jahresabschlüsse für das Jahr 2020

Prüfung durch unabhängige Wirtschaftsprüfer – Abschlüsse im Internet für alle Interessierten transparent einsehbar

Speyer – Das Bistum Speyer hat die Jahresabschlüsse seiner diözesanen Haushalte für das Jahr 2020 veröffentlicht. Dazu zählen die Haushalte des Bistums, des Bischöflichen Stuhls, des Domkapitels, der Pfarrpfründestiftung und der Emeritenanstalt. Die Abschlüsse wurden von unabhängigen Wirtschaftsprüfern geprüft. Sie bestätigen dem Bistum Speyer eine ordnungsgemäße Rechnungslegung in voller Übereinstimmung zu den Vorschriften des Handelsrechts. Die Jahresabschlüsse stehen auf der Internetseite des Bistums zur Ansicht bereit.

Der Jahresabschluss des Bistums weist für das Jahr 2020 ein negatives Jahresergebnis von rund 500.000 Euro aus. „Der Haushalt des Jahres 2020 war stark von den Auswirkungen der Corona-Pandemie bestimmt. Die negativen Folgen der Pandemie für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt zeigen sich auch bei den Kirchensteuern, die rund14 Millionen Euro unter dem Vorjahresniveau lagen“, erläutert Diözesan-Ökonom Peter Schappert, Leiter der Hauptabteilung Finanzen und Immobilien des Bischöflichen Ordinariats. Die Erträge aus Kirchensteuern beliefen sich im Jahr 2020 auf rund 132 Millionen Euro – gegenüber rund 146 Millionen im Jahr 2019. Der größte Ausgabeposten waren die Personalaufwendungen in Höhe von rund 78 Millionen Euro. Sie lagen um rund 8 Millionen Euro höher als im Vorjahr. Hauptgrund dafür ist die Übernahme der Trägerschaft für die St. Franziskus-Schulen in Kaiserslautern durch das Bistum Speyer. Rund 67 Millionen Euro hat das Bistum Speyer 2020 als Zuschüsse für die Pfarreien, den Diözesan-Caritasverband und weitere kirchliche Rechtsträger verausgabt.

Weitere Informationen zu den Jahresabschlüssen des Bistums: https://www.bistum-speyer.de/bistum-speyer/finanzen/haushalte/

Bistum Speyer
05.11.2021

Neue Internetseite: kirchenjahr.jetzt

Plattform dient der Vernetzung und dem Austausch von Engagierten im Bereich Katechese und Liturgie

Tanja Rieger und Clemens Schirmer haben die neue Plattform kirchenjahr.jetzt initiiert. Foto: Bistum Speyer

Speyer – Kirchenjahr.jetzt ist der Name einer neuen Internetplattform im Bistum Speyer, die Ideen, Materialien und Informationen rund um das Thema Kirchenjahr übersichtlich bündeln will. Zu finden sind dort Anregungen und Ideen zur Feier der im Kirchenjahr wiederkehrenden Feste aber auch zur Vorbereitung und Gestaltung von Feiern wie Erstkommunion oder Firmung, zu besonderen liturgischen Anlässen oder Andachten wie zum Beispiel Hausgottesdienste. Initiiert haben das Projekt Tanja Rieger, Referentin für Katechese, und Clemens Schirmer, Referent für Liturgie im Bistum Speyer.

„Die Seite ist interaktiv und soll vor allem dem Vernetzen derjenigen dienen, die in den Pfarreien im Bereich Katechese und Liturgie engagiert sind. Sie soll zur gemeinsamen Plattform für Veranstaltungen, Angeboten, Ideen und Materialien zum Kirchenjahr werden, damit man auf einen Blick alles findet“, erklären die beiden Initiatoren.

Über die Blogfunktion auf der Seite kann jede und jeder ihre/seine Ideen und Anregungen zur Gestaltung der Feste im Kirchenjahr und darüber hinaus einstellen. „Wir haben bereits sehr gute Erfahrungen mit Padlets, also digitalen Pinnwänden, zu ganz unterschiedlichen Themen gemacht. Es gibt einen großen Erfahrungsschatz von Menschen, die sich in Pfarreien engagieren und diesen Schatz wollen wir mit kirchenjahr.jetzt einem größeren Kreis von Engagierten zugänglich machen.“

Noch enthält die Plattform Lücken, „aber sie ist auf Zuwachs angelegt und wird sich nach und nach füllen“, sind sich Rieger und Schirmer sicher.

Mehr Informationen: https://www.kirchenjahr.jetzt

Kontakt:
Tanja Rieger
Bischöfliches Ordinariat
Pastorale Grunddienste – Katechese
Webergasse 11,  67346 Speyer
Tel. 06232/ 102 315
E-Mail: katechese@bistum-speyer.de

Clemens Schirmer
Bischöfliches Ordinariat
Pastorale Grunddienste – Liturgie
Webergasse 11,  67346 Speyer
Telefon 06232 / 102 314
E-Mail: liturgie@bistum-speyer.de

Bistum Speyer
05.11.2021

Arbeiten an der Afrakapelle

Regenrinne wird erneuert – mit großer Wirkung für die kleine Kapelle

Speyer – Kleine Veränderung, große Wirkung. So könnte man die Maßnahme, die derzeit an der Afrakapelle am Speyerer Dom durchgeführt wird, zusammenfassen. Jahrzehntelang wurde das Regenwasser von der Vierungskuppel in großen Teilen auch über das Dach der Afrakapelle abgeleitet. Diese Wasserführung funktionierte jedoch sehr unzureichend, so dass Feuchtigkeit über den östlichen Abschnitt der Außenwand eintrat. Das zeigte sich unter anderem an einer Schimmelproblematik, die auch nach umfassenden Sanierungsarbeiten und einem neuen Innenanstrich der Kapelle fortdauerte.

Das Problem der zu hohen Luftfeuchtigkeit im Innern der Kapelle wurde nun von zwei Seiten angegangen: Zum einen wird das Regenwasser von der Vierungskuppel zukünftig über eine Regenrinne und zwei separate Fallleitungen in die beiden Turmkehlen nach unten geleitet. Zum anderen wird die Rinne an der Afrakapelle vergrößert. Dies ist nötig, da die Dimensionen überall am Dom für den Jahrhundertregen nicht mehr ausreichen. Zudem war die Rinne verbogen und hatte kein richtiges Gefälle mehr. Des Weiteren wird der Abschluss des Daches zum Pultdach, in der Fachsprache Ortgang genannt, so verändert, dass das Wasser zukünftig in die Rinne geführt wird und nicht an der Westfassade herunterläuft. Die Maßnahme resultiert auch aus den zunehmenden Wetterbedingungen, an die sich der Dom in nächster Zeit anpassen muss.

Während der erste Teil mit den Maßnahmen an der Vierungskuppel bereits abgeschlossen werden konnte, erfolgt nun in einem zweiten Schritt die Erneuerung der Rinne an der Kapelle selbst. Auf Grund der Größe und der Besonderheit des Doms schlagen dabei auch kleinere Maßnahmen zu Buche: 15.000 Euro kostet die derzeitige Erneuerung der Regenrinne und die Umarbeitung des Ortganges. „Dies ist ein exzellentes Beispiel für eine kleine, scheinbar unspektakuläre Maßnahme, die für den Bauerhalt jedoch eine immense Bedeutung hat“, sagt Dombaumeisterin Drabik. Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl ergänzt,  „Auch wenn sie nicht schön aussehen, so sind Gerüste am Dom ein gutes Zeichen, denn sie zeigen, dass an seiner Erhaltung gearbeitet wird.“ Das Gerüst an der Afrakapelle wird noch bis Ende Oktober stehen.

Die Afrakapelle auf der Nordseite des Doms gehört zum alten, romanischen Baubestand des Doms. Sie ist die Sakramentskapelle, Ort des stillen Gebetes und in ihr wurden vor Beginn der Corona-Pandemie die Werktagsmessen gefeiert.  Erbaut wurde die kleine Kapelle unter Kaiser Heinrich IV. Ursprünglich umfasste sie nur zwei Joche. Später wurden, nach dessen teilweiser Zerstörung, die Reste des benachbarten „kleinen Paradieses“ angegliedert. Als Patrozinium der Kapelle wählte er die vor allem in Augsburg verehrte Heilige Afra. An deren Gedächtnistag, dem 7. August, wurde sein Sohn Heinrich V. geboren. Heinrich IV. selbst wurde in der ungeweihten Kapelle provisorisch beigesetzt, da er sich zum Zeitpunkt seines Todes noch im Kirchenbann befand. Seine Bestattung im Dom wurde erst fünf Jahre später möglich, nachdem sein Sohn Heinrich V. die Aufhebung des Kirchenbanns erwirkt hatte. Das Begräbnis fand am 7. August des Jahres 1111 statt. Am gleichen Tag, dem Gedenktag der Heiligen Afra, verlieh Kaiser Heinrich V. der Stadt Speyer umfassende Privilegien.

Domkapitel Speyer
05.11.2021

Erfolgreiches Qualitätsmanagement in Kindertagesstätten

Erster SpeQM-Kongress im Edith-Stein-Haus Kaiserslautern

Sie begrüßten die Teilnehmer des SpeQM-Kongresses (v.l.): Kanzleidirektor Wolfgang Jochim, Prisca Forthofer, Referentin für die Kindertagesstätten in der Abteilung Regionalverwaltungen und Kindertagesstätten und Joachim Vatter, Leiter der Abteilung Regionalverwaltungen und Kindertagesstätten im Bistum Speyer.
Foto: Friederike Jung

Kaiserslautern – Am Mittwoch, 6. Oktober, tagte der erste „SpeQM-Kongress“ im Edith-Stein-Haus in Kaiserslautern. Ein Forum, das Vertreter aus allen Bereichen, die am Qualitätsmanagement-Prozess der katholischen Kindertagesstätten des Bistums Speyer beteiligt sind, zum gegenseitigen Austausch und zur Inspiration einlud.

Der Saal im Edith-Stein-Haus war fast bis auf den letzten Platz besetzt. ­ Sehr zur Freude von Joachim Vatter, Leiter der Abteilung Regionalverwaltungen und Kindertagesstätten im Bistum, der die Veranstaltung mit einem humorigen Beispiel eröffnete. „Es ist mir egal, wenn in China ein Sack Reis umkippt. Aber kann es mir wirklich egal sein? Denn das Umkippen hat Auswirkungen, wenn dadurch vielleicht manche nichts zu essen bekommen. Mit einer entsprechenden Qualitätsplanung würde so etwas nicht passieren“, sagte Vatter und leitete damit zur Qualitätsplanung in den katholischen Kitas über – ein 2012 gestartetes bistumsweites Projekt zur Einführung des so genannten „Speyerer Qualitätsmanagements“ (SpeQM). Es hat zum Ziel, ein eigenes erarbeitetes Leitbild mit einem Qualitätsmanagementsystem zu unterlegen, um die Qualität der Kita-Arbeit zu reflektieren, zu sichern, weiterzuentwickeln und zu dokumentieren. „Zahlreiche Prozesse waren dafür nötig, vieles wollte geregelt sein, damit Fehler ausgeschlossen und Abläufe transparent werden. Dafür brauchte es Personal und Zeit.“ Doch der Einsatz habe sich gelohnt – mit der Etablierung des Qualitätsmanagements und der Erlangung des KTK-Qualitätsbriefes oder –Siegels. Diese Zertifikate werden vom Verband katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK)- Bundesverband e.V. vergeben.

Joachim Vatter dankte den Beteiligten für die Bereitschaft, nicht den einfachen Weg zu gehen, sondern sich der Herausforderung zu stellen. „Der Samen, den Sie mit Schulungen gelegt haben, haben Sie zur Ernte gebracht“, sagte er in Anlehnung an Erntedank. Nun komme es darauf an, die Pflanzen weiter gedeihen zu lassen oder etwas Neues zu einzupflanzen. Es gelte, die Anforderungen in den Blick zu nehmen, sie zu überprüfen und anzupassen, um das Qualitätsmanagement weiter zu pflegen. „Der heutige Tag soll die Möglichkeit des Austauschs aber auch des Innehaltens bieten“, sagte Vatter und kündigte an, dass der Kongress zu einer festen jährlichen Einrichtung werde.

Auch Kanzleidirektor Wolfgang Jochim, Hauptabteilungsleiter der Zentralstelle des Bischöflichen Ordinariats, sprach seine Anerkennung für das große Engagement im Rahmen des Projekts aus. „Vor fast zehn Jahren ist der Leitbildprozess in den 240 katholischen Kitas gestartet. Die vierte und letzte Staffel des Projekts findet Ende des Jahres statt, die Implementierung 2022.“

SpeQM finde Beachtung und Anerkennung auch über die Bistumsgrenzen hinweg, sagte Jochim und dankte allen, die „ihre Einrichtung unter die Lupe genommen, durchbuchstabiert und weiterentwickelt haben.“ Nach der Phase des Aufbaus sei es wichtig, den Prozess zu vertiefen, neue Themen aufzugreifen, inhaltliche Schwerpunkte zu setzen und die Vernetzung unter den Kitas auszubauen. „Wir hoffen, einen guten Weg eingeschlagen zu haben, um Kinder liebevoll zu begleiten.“

Prisca Forthofer, Referentin für die Kindertagesstätten in der Abteilung Regionalverwaltungen und Kindertagesstätten, gab im Anschluss einen Überblick über das Programm des Tages, das neben Impulsen und Workshops einen Vortrag von Magdalena Wilmanns, Referentin für das KTK-Gütesiegel Bundesrahmenhandbuch beim KTK-Bundesverband bot. Sie war online zugeschaltet und gab den Kongress-Teilnehmenden Anregungen zur Weiterentwicklung des Qualitätsmanagementsystems in den Kitas.

Text und Foto: Friederike Jung
05.11.2021

Internationale Musiktage mit überwältigendem Abschluss

14 Tage Musik von Mozart bis Mahler

Das Eröffnungskonzert der Internationalen Musiktage am 18. September 2021 im Dom. Der Domchor Speyer und das Barockorchester L´ arpa festante musizierten unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori das Requiem d-Moll, KV 626, von Wolfgang Amadeus Mozart.
Foto: © Dommusik Speyer / Klaus Landry

Speyer – „Mit großer Freude und Dankbarkeit blicken wir auf die diesjährigen Internationalen Musiktage zurück“, sagte Domkapellmeister Markus Melchiori am Ender der diesjährigen Konzertreihe. „Anders als im letzten Jahr hatten wir die Programme und Spielorte des Festivals von vorneherein unter Pandemie-Bedingungen geplant. Dass nun auch alles, wie gedacht, stattfinden konnte und das wir bei allen Konzerten ein dankbares und glückliches Publikum erleben durften, ist ein Geschenk“, so Melchiori. Die großen Konzerte im Dom waren stets ausverkauft, doch auch die anderen Spielstätten, wie die Kirche St. Joseph oder die Kirche des Priesterseminars, waren gut besucht.

Zehn unterschiedliche Konzertprogramme gab es vom 18. September bis zum 2. Oktober zu erleben. Aus Anlass des Jubiläums der Aufnahme des Doms auf die Liste des UNSECO-Welterbes vor 40 Jahren  stand das Festival in diesem Jahr unter der Überschrift „Himmlisches Jerusalem“. Den Auftakt machte, mit zwei ausverkauften Vorstellungen an einem Abend, das Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart. Hier heißt es bereits in den ersten (lateinischen) Versen: „Dir gebührt, Gott, Lobgesang in Zion, und dir soll das Gelübde erfüllt werden in Jerusalem.“

Auch die Komponisten Olivier Messiaen und Johann Sebastian Bach, deren Musik gleich in mehrere Konzerten zu hören war, haben in ihrer Musik immer wieder göttliche Räume beschworen. Zu den besonderen Konzertorten innerhalb des Doms gehört die Krypta – die größte ihrer Art. Neben dem bereits genannten Messiaen, dessen sphärische Klänge dort besonders gut zur Geltung kamen, war dort Musik auf den Spuren des Heiligen Olav in Fragmenten aus dem 13. Jahrhundert zu hören. Das Konzert der Ensemble Archaica  bezog mit wechselnden Aufstellungen die Architektur bewusst mit ein. Die Nachtmusiken, die um 21 Uhr begannen, konnten in diesem Jahr wieder in der kleinen barocken Klosterkirche St. Magdalena stattfinden, die für zwei Abende mit Solostreichmusik den passenden und intimen Rahmen bot.

Der niederländische Dirigent, Organist, Cembalist und Hochschullehrer Ton Koopmann und der international renommierte Bassbariton Klaus Mertens gastierten mit kammermusikalischen Werken von J.S. Bach, Georg Böhm, Gottfried Stölzel am 23. September 2021 in der Kirche St. Joseph.
Foto: © Dommusik Speyer / Klaus Landry

Zu den Stargästen der Internationalen Musiktage zählten der niederländische Dirigent, Organist, Cembalist und Hochschullehrer Ton Koopmann und der international renommierte Bassbariton Klaus Mertens, welche in der Kirche St. Joseph gastierten. Klaus Mertens war noch in einem zweiten Konzert für Singstimme und Orgel in der Kirche St. German zu Gast, bei dem Domorganist Markus Eichenlaub die dortige englisch-romantische Orgel aus dem Jahr 1890 spielte.

Konzert in der Kirche des Priesterseminars St. German. Am Donnerstag, 30. September gastierten hier Bariton Klaus Mertens und Domorganist Markus Eichenlaub.
Foto: © Dommusik Speyer / Klaus Landry

Eine Transkription der Orchestersinfonie von Louis Vierne sollte eigentlich bereits 2020 zum 150. Geburtstag des Komponisten im Dom aufgeführt werden. Der englische Organist David Briggs, der das Stück auf die Orgel übertragen hatte, konnte dieses Stück nun im Rahmen der Internationalen Musiktage erstmals dem Publikum innerhalb seines fulminanten Konzertabends vorstellen.

Das Abschlusskonzert der Internationalen Musiktage Dom zu Speyer 2021. Am 2. Oktober erklang Gustav Mahlers Symphonie Nr. 2 c-Moll, auch „Auferstehungssymphonie“ genannt, mit der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, dem Domchor Speyer und Gästen unter der Leitung von Michael Francis im Speyerer Dom.
Foto: © Dommusik Speyer / Klaus Landry

Den Schlusspunkt der Internationalen Musiktage bildete Gustav Mahlers monumentale „Auferstehungssymphonie“. Die zweite Symphonie aus der Feder Mahlers verkörpert sein lebenslanges, existenzielles Ringen – was sich in ihrer Form und ihrem überwältigenden Klangspektrum widerspiegelt. Dieser Klang vermochte den gesamten Dom in seiner Riesenhaftigkeit zu erfüllen. So kann die Aufführung der Mahler-Sinfonie, ohne Übertreibung, zu den musikalischen Sternstunden der Kathedrale gezählt werden. Nicht nur, dass die archaischen und universelle Musik sich in der Architektur des Doms widerspiegelte. Die Worte des Gedichts „Auferstehn, ja auferstehn“ von Friedrich Gottlieb Klopstock, das Mahler im letzten Satz vertonte, entfalteten im Dom eine Wirkung, die wohl niemanden, der dabei war, unberührt gelassen haben dürfte. Der Domchor stand dabei über den Gräbern der salischen Gründer des Doms, die sich dort, eben in der Hoffnung auf Auferstehung vor fast 1000 Jahren haben begraben lassen.

Text: Bistum Speyer Foto: © Dommusik Speyer / Klaus Landry
05.11.2021

„Jeder kann etwas tun“

Abschlussgottesdienst zur Aktion „Weltretter-Trendsetter – vielfältig natürlich“ in der St. Joseph-Kirche in Kirkel-Neuhäusel

Sie gestalteten den Abschlussgottesdienst zur Aktion „Trendsetter-Weltretter“ (von links) Umweltreferent Steffen Glombitza, Dekan Eric Klein, Pastor Stephan Panter, Dekan Dr. Thomas Holtmann und Pfarrer Detlev Besier.

Kirkel – „Mitten im Herzen des Biosphärenreservats Bliesgau“, wie Dekan Eric Klein, Pfarrei Heilige Familie, Blieskastel-Lautzkirchen, sagte, wurde am Sonntagnachmittag der Ökumenische Abschlussgottesdienst der Aktion „Weltretter-Trendsetter – vielfältig natürlich“ gefeiert. Etliche Gläubige waren der Einladung in die St. Joseph-Kirche in Kirkel-Neuhäusel gefolgt.

In seiner Begrüßung ging Dekan Klein auf die große Bedeutung der Artenvielfalt ein. Er verwies auf das komplexe System von Mensch und Umwelt, auf das Zusammenspiel von Kultur und Natur, deren Gleichgewicht es zu erhalten gelte. Klein wörtlich: „Es geht um die Grundfrage der ,Mitgeschöpflichkeit‘.“ Dieser Frage müssten sich auch die Kirchen stellen. Schließlich stünden wir alle vor einer existenziellen Bedrohung. Der Dekan nannte die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, die verheerenden Waldbrände in Griechenland und Spanien, das Erdbeben in Haiti als Folgen des Klimawandels. Diesen machte er aber nicht als einzige „große Krise“ aus, sondern auch die schwindende Biodiversität. Aufklärung tue Not. Klein warb für die Impulse der „Trendsetter-Weltretter“-Aktion: Diese geben Tipps und Anregungen, wie jeder sich auf lokaler und globaler Ebene einsetzen kann für „eine Welt, in der sich der Reichtum der Vielfalt wiederspiegelt“. In dieser Welt „der von Gott geschenkten Schöpfung“ sollten auch die nächsten Generationen noch leben dürfen.

„Wenn die Not groß ist, geht Gott einen neuen Bund mit den Menschen ein“, sagte Pastor Stephan Panter von der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde (Baptisten), Saarbrücken, und Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK). Einen solchen Bund schloss Gott mit Noah, als er ihn hieß, die Arche zu bauen. Auf diese Weise habe Gott „seine Leidenschaft für die Biodiversität gezeigt“, denn er habe alle Tiere, auch die unliebsamen, auf das Schiff geholt, „damit ihre Art fortbestehen kann“. Nach den einführenden Worten Panters trug Dr. Thomas Holtmann, Dekan des protestantischen Dekanats Homburg, die Bibelstelle aus dem Buch Mose vor.

Pastoralreferent Steffen Glombitza, Umweltbeauftragter im Bistum Speyer, und Pfarrer Detlev Besier, Leiter der Arbeitsstelle Frieden und Umwelt der Evangelischen Landeskirche der Pfalz, stellten den Regenbogen in den Mittelpunkt ihres Zwiegesprächs. Wegen seiner Buntheit, seiner Vielfalt gilt er als Symbol des ökumenischen Schöpfungsgedankens. „Der biblische Text“, nahm Glombitza Bezug auf die Lesung, „mahnt uns, so mit der Schöpfung umzugehen, dass der Regenbogen nicht seinen Sinn verliert.“ Er beflügle uns, ergänzte Besier, unsere Arbeitszeit mit der Friedens- und Schöpfungsgerechtigkeit zu verbinden. Ja, auch im Sinne politischen Handelns, bestätigte er eine Frage Glombitzas. Dieser wiederum warnte davor, Angst zu verbreiten oder Verbote auszusprechen. Er plädierte vielmehr dafür, global zu erklären, dass wir uns als Teil dieser Schöpfung begreifen und uns „für ein gutes Leben für alle“ einsetzen sollen. Als wichtig erachtete es der Umweltbeauftragte aufzuzeigen, was „schon passiert ist und dass jeder etwas tun kann“.

„Der Regenbogen hat dich angepiekst“, meinte Besier lachend. Und wenn nur zwei oder drei Menschen ebenfalls zu kleinen Aktionen motiviert worden seien – wie eine Blumenwiese anlegen oder ein Insektenhotel bauen -, sei schon viel erreicht.

Sicher, räumte Besier ein, es müsste alles noch viel schneller gehen. Aber ein Hauruck-Verfahren lasse sich nicht provozieren. Als einen weiteren Meilenstein kündigte er den ökumenischen Beirat an, den Bistum und Landeskirche gerade auf den Weg bringen. Er mahnte ganz praxisbezogen die Kirchen an, bei Sanierungen oder neuen Heizungen ökologisch zu denken. „Wir bewegen etwas, wenn wir nicht nur reden, sondern handeln.“

In den Fürbitten beteten die fünf Zelebranten für alle, die unter Umweltkatastrophen leiden, für die neu gewählten Politiker, dass sie Verantwortung für die Lebensgrundlage der Menschen übernehmen, für ein gutes Miteinander und für viele Ideen, um aktuelle Probleme zu lösen. Mit einem Segensgebet endete der Gottesdienst.

Informationen zur Aktion „Weltretter-Trendsetter“

In den zurückliegenden Wochen gab es mehrere Veranstaltungen im Rahmen der ökumenischen Aktion „Weltretter-Trendsetter“. Im Großen und Ganzen seien sei gut besucht gewesen, sagte Steffen Glombitza in einem ersten Fazit. Nur der Familiennachmittag auf dem Riegelbrunner Hof bei Pirmasens, ein Inklusionsbetrieb, der Utensilien für Imker herstellt, sei „leider nicht so gut angenommen worden“. Dabei seien gerade die Führungen für Kinder sehr spannend gewesen. Der Garten der Vielfalt bei Lambrecht, die Führungen auf den Spuren des Bibers im Bliesgau oder durch das Biotop bei Homburg-Beeden hätten gute Resonanz gefunden ebenso wie die Kartoffelaktion für Kindergarten-Kinder. Ausgebucht war der Studientag „Natürlich vielfältig! Warum Blattläuse unser Überleben sichern“. Der Newsletter werde von 800 Abonnenten gelesen, außerdem würden Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Facebook-Einträgen erreicht.

Die ökumenische Mitmachaktion „Trendsetter-Weltretter“ organisieren die Evangelische Kirche der Pfalz, das Bistum Speyer, die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK Südwest). Sie wird von der Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz zusammen mit weiteren Kooperationspartnern unterstützt. Sie fand in diesem Jahr zum vierten Mal statt. Die bisherigen Themenschwerpunkte waren: Einfach anders konsumieren (2018), Einfach anders bewegen (2019) und Einfach anders essen (2020).

Die Aktion „Trendsetter-Weltretter“ wird laut Glombitza auf jeden Fall weitergehen. Viele Anregungen finden sich außerdem im Pilger-Kalender 2022 mit dem Thema „Unsere Heimat – Natur entdecken“.

Weitere Informationen im Internet unter www.trendsetter-weltretter.de.

Text & Foto: Regina Wilhelm
05.11.2021

Lehrkräfte im Fach Religion ernannt

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst hat Lehrerinnen und Lehrern das Recht auf Unterricht im Schulfach Religion erteilt.

Die neuen Religionslehrerinnen und -lehrer mit Michael Landgraf, Leiter des Religionspädagogischen Zentrums Neustadt (2. von links), Kirchenrat Thomas Niederberger, Leiter des Amts für Religionspädagogik (5. v. l) sowie Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst (6. v. l.).
Foto: Evangelische Kirche der Pfalz/Jahn.

Speyer/Neustadt (lk) – 26 Lehrerinnen und drei Lehrer haben die Bevollmächtigung zur Erteilung des Religionsunterrichtes erhalten. Bei der Urkundenübergabe im Herz Jesu Kloster Neustadt an der Weinstraße wandte sich Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst mit Worten des Dankes und der Ermutigung an die jungen Lehrkräfte.

„Gerade in und durch Corona-Zeiten haben wir noch einmal deutlich gelernt, dass Kinder und Jugendliche mehr brauchen als die Vermittlung von Lernstoff. Sie wollen als ganzheitliche Persönlichkeiten wahrgenommen werden“, sagte Wüst. Dazu bräuchten sie nicht nur Futter fürs Hirn, sondern auch Orte, wo ihre Fragen, Ängste und Hoffnungen Resonanz fänden. „Dafür ist der Religionsunterricht nach wie vor ein unverzichtbarer Ort im System Schule und engagierte und empathische Lehrpersonen sind dafür ein Segen“, so die Kirchenpräsidentin.

Mit einem Gottesdienst und der Überreichung der Urkunden endeten die Studientage. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer setzten sich aus jungen Lehrkräften aller Schularten zusammen.

Hintergrund: Der Religionsunterricht ist in Deutschland laut Grundgesetz ordentliches Lehrfach und damit staatliche Aufgabe. Zugleich gehört er in den Verantwortungsbereich der Kirchen, die nach Maßgabe ihrer Grundsätze über die Ziele und Inhalte des Unterrichtsfachs Religion entscheiden. So beteiligt sich nach dem Willen des Grundgesetzes die Kirche in der Gesellschaft an der Gestaltung von Schule und Bildung.

Mehr zum Thema: http://www.religionsunterricht-pfalz.de/

05.11.2021

Zukünftiges Teampfarramt erlaubt mehr Freiraum für Seelsorge

Der Kirchenbezirk Landau arbeitet an einer neuen Organisationsform. Damit werden Pfarrerinnen und Pfarrer von Verwaltungsaufgaben entlastet.

Regionalkonferenz der Kooperationszone „Storchengemeinden“ am 29. September 2020 in der Stiftskirche Landau.
Foto: privat

Landau (lk) – Der Kirchenbezirk Landau will neue Wege einschlagen: Unter dem Titel „Mehrstellenpfarramt – gemischt professionelle Teams in der Region“ gehe es um ein Arbeitsmodell, mit dem man dem Mangel an theologischem Nachwuchs, dem Rückgang der Pfarrstellen, dem Schwund an Kirchenmitgliedern und dem Verlust an öffentlicher Relevanz begegnen wolle, erklärt Dekan Volker Janke. Das bisherige System, nach dem Pfarrstellen an den Amtsbereich von Pfarrämtern (Parochie) gekoppelt seien, sei ein Auslaufmodell. „Die Zeit der Einzelkämpferinnen und Einzelkämpfer im Pfarramt ist vorbei“, so Janke.

Es sei noch viel Kommunikationsarbeit zu leisten, um die Gemeinden und Presbyterien im Kirchenbezirk von den Visionen der Kolleginnen und Kollegen im Pfarrkonvent zu überzeugen, sagt der Dekan. Pfarrkonvent und Bezirkskirchenrat haben das Projekt schon abgesegnet. Bis 2025 soll der Veränderungsprozess weitgehend abgeschlossen sein. Pfarrer Uwe Laux organisiert, moderiert und koordiniert als Projektleiter das Verfahren.

Das Projekt ist Teil der „LabORAtorien“ der Evangelischen Kirche der Pfalz. Die Landeskirche möchte damit kreative Erprobungsräume fördern und neue Formen gemeindlichen Lebens eröffnen. Im Mittelpunkt des Landauer Modells stehen so genannte Mehrstellenpfarrämter mit „gemischt-professionellen“ Teams. Sie sollen in den drei Kooperationsregionen des Kirchenbezirks künftig die Pfarrämter vor Ort ersetzen. Das würde Pfarrerinnen und Pfarrer von der „mitunter erdrückenden“ Verwaltungsarbeit entlasten, erklärt Janke. Teampfarrämter könnten ihnen wieder mehr Freiraum für die seelsorgerliche Arbeit geben.

Bis 2025 müsse der Kirchenbezirk Landau – entsprechend des von der Landeskirche festgeschriebenen Budgets – drei Pfarrstellen einsparen. Bis 2030 verschärft sich die Situation weiter. Dekan Janke: „Wir streben ein pastorales Arbeitsmodell beziehungsweise eine Organisationsform an, die eine besser strukturierte, kollegiale Zusammenarbeit in den Kooperationszonen ermöglicht. Dieses Arbeitsmodell soll auf die Bedürfnisse der jeweiligen Region zugeschnitten sein.“ Janke strebt an, Pfarrerinnen und Pfarrer hauptsächlich für die Zukunft der Kirche zur Mitgliederorientierung einzusetzen statt ihre Arbeitskraft mit der Gremienarbeit sowie Personal-, Finanz- und Bauverwaltung zu binden.

Dazu sollen Aufgaben abgegeben oder ausgelagert werden. Ein Kita-Zweckverband hat bereits seine Arbeit aufgenommen. Anfang 2023 sollen eine flächendeckende Pfarramtsassistenz und ab 2025 eine zentrale Bauassistenz folgen. „A und O wird es sein, ob wir den Menschen vor Ort vermitteln können, dass die angestrebten Veränderungen die Mitgliederorientierung in den Gemeinden stärken und es sich nicht um einen Rückzug der Kirche aus der Fläche handelt“, betont Dekan Janke. Nicht zuletzt hätten die Veränderungen und Einschränkungen des kirchlichen Lebens aufgrund der Corona-Pandemie vor Augen geführt, dass für die Zukunft der Kirche strukturelle Veränderungen nötig seien und der Kirchenbezirk neue Wege gehen müsse.

Projektvorstellung: Der offizielle Auftakt des Projekts ist für den 29. November 2021 geplant. Im Frühjahr 2022 soll eine Fragebogenaktion starten, bei der sich die Beteiligten äußern können, welche Aufgaben künftig zentral im Team und welche vor Ort erledigt werden sollen.

Hintergrund: Das Projekt ist Teil der „LabORAtorien“ der Evangelischen Kirche der Pfalz. Die Landeskirche möchte damit kreative Erprobungsräume fördern und neue Formen gemeindlichen Lebens eröffnen. „Dabei geht es um die Ermutigung zu Initiativen missionarischen Gemeindeaufbaus und die Förderung von Zusammenarbeit über bisherige Grenzen hinaus“, sagt Oberkirchenrätin Marianne Wagner, die für Gemeindeentwicklung und Strukturplanung zuständig ist.

Mehr zum Thema: https://laboratorien.evpfalz.de/

05.11.2021

Aktion Dreikönigssingen 2021 trotz Corona-Pandemie ein voller Erfolg

Sternsinger sammeln in außergewöhnlichen Zeiten 38,2 Millionen Euro – Sternsinger im Bistum Speyer tragen rund 842.000 Euro dazu bei

„C+M+B – Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus“ – ob als Aufkleber oder mit Kreide geschrieben, Hauptsache das Haus ist für das kommede Jahr von den Sternsingern gesegnet worden.
Foto: © Martin Steffen / Kindermissionswerk

Aachen/Düsseldorf/Speyer – Die Sternsinger haben trotz Corona-Pandemie und Lockdown ein herausragendes Sammelergebnis erreicht. Bei der 63. Aktion Dreikönigssingen sammelten die Mädchen und Jungen rund 38,2 Millionen Euro (exakt: 38.215.497,73 Euro). Das sind 78 Prozent im Vergleich zu 49,3 Millionen Euro, die im Jahr 2020 zum gleichen Zeitpunkt gezählt wurden. Die Sternsingergruppen, die im Bistum Speyer Anfang 2021 unterwegs waren, trugen rund 842.000 Euro (exakt: 842.090,83 Euro) zu dem Gesamtergebnis der Aktion bei.

„Ich bin sehr froh über dieses tolle Spendenergebnis.“, so Kaplan Matthias Schmitt, der für die organisatorische Durchführung im Bistum Speyer verantwortlich ist. „Lange war nicht klar, wie die Sternsinger unterwegs sein können. Aber für viele ehrenamtliche Kinder, Jugendliche und Erwachsene ist die jährliche Aktion ein richtiges Herzensanliegen. Deshalb wurden viele Alternativen zum traditionellen Hausbesuch entwickelt“, freut sich Schmitt über die Bereitschaft bei der letzten Aktion. „Wir hoffen aber dieses Jahr darauf, dass die Sternsinger den Segen im nächsten Jahr wieder persönlich in die Häuser bringen können.“

Seit dem Start der Aktion 1959 kamen insgesamt rund 1,23 Milliarden Euro zusammen. Mehr als 76.500 Projekte für benachteiligte Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa konnten damit seit Beginn der weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder unterstützt werden.

Die Träger der Aktion, das Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), danken allen Sternsingern und Begleitenden für das überragende Engagement unter schwierigen Bedingungen. „Die Sternsingeraktion 2021 war bislang sicher die herausforderndste Aktion seit dem Start im Jahr 1959“, sagt Pfarrer Dirk Bingener, Präsident des Kindermissionswerks. „Die Sternsingerinnen und Sternsinger sowie die Verantwortlichen in den Gemeinden haben sich dadurch jedoch nicht entmutigen lassen. Die vielen engagierten Kinder konnten zwar nicht von Haus zu Haus gehen, aber dennoch hat der Segen die Menschen auf unterschiedlichen Wegen erreicht. Dafür gilt ihnen unser herzlicher Dank“, so Bingener. 

Domvikar Dr. Stefan Ottersbach, BDKJ-Bundespräses, lobt ebenfalls den überragenden Einsatz der Kinder und Jugendlichen: „Mit Segensbriefen, virtuellen Besuchen oder dem Segen to go und vielen weiteren kreativen Lösungen haben die Sternsingerinnen und Sternsinger den schwierigen Bedingungen getrotzt und in diesen unsicheren Pandemie-Zeiten mit ihrem Engagement zu einem fantastischen Spendenergebnis beigetragen. Ein riesiges Dankeschön an alle Mädchen und Jungen, Helferinnen und Helfer zu dieser erfolgreichen Aktion.“

„Kindern Halt geben – in der Ukraine und weltweit“ lautete das Motto der vergangenen Aktion Dreikönigssingen, bei der die Sternsinger und Ehrenamtlichen auf neuen Wegen in rund 8.000 Pfarrgemeinden aktiv waren. Dabei machten sie auf das Schicksal von Kindern aufmerksam, die mit nur einem Elternteil, bei Großeltern oder in Pflegefamilien aufwachsen, weil ihre Eltern im Ausland arbeiten. Erstmals wurde die Sternsingeraktion in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie verlängert. So konnten die Königinnen und Könige den Segen bis zum 2. Februar 2021 zu den Menschen bringen. Der Leitgedanke der engagierten Mädchen und Jungen: „Heller denn je – die Welt braucht eine frohe Botschaft!“

Rund um den kommenden Jahreswechsel werden die Sternsinger bei ihrer 64. Aktion Dreikönigssingen auf die Gesundheitsversorgung von Kindern in Afrika aufmerksam machen. „Gesund werden – gesund bleiben. Ein Kinderrecht weltweit“ lautet das Motto der kommenden Aktion. Anhand von Beispielprojekten in Ägypten, Ghana und dem Südsudan wird gezeigt, wo die Hilfe der Sternsinger ankommt und wie die Gesundheitssituation von Kindern verbessert wird. Eröffnet wird die Aktion am 30. Dezember in Regensburg.

Text: Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ Foto: © Martin Steffen / Kindermissionswerk
05.11.2021

Austausch zum Visionsprozess stand im Mittelpunkt

Vorstand des Katholikenrats traf sich mit Bischof Wiesemann und Generalvikar Sturm

Am Treffen mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Generalvikar Andreas Sturm nahmen das fünfköpfige Katholikenrats-Vorstands-Team bestehend aus (v.l.) Gabriele Kemper, Hede Strubel-Metz, Stefan Angert, Thomas Heitz und Theo Wieder sowie dem bischöflichen Beauftragten, Domkapitular Franz Vogelgesang (3.v.l. Mitte), teil.
Foto: Klaus Landry

Speyer – Der fünfköpfige Vorstand des Katholikenrates im Bistum Speyer hat sich zu seinem jährlichen Gespräch mit Bischof Karl-Heinz Wiesemann und Generalvikar Andreas Sturm getroffen – zum ersten Mal seit der Neukonstituierung des Katholikenrats.

Im Vorfeld der in der kommenden Woche stattfindenden Diözesanversammlung stand vor allem der Entwurf zur Bistumsvision im Mittelpunkt dieses Austauschs. „Der Visionsprozess weckt Hoffnungen, dass wir als Kirche in Speyer neue Wege gehen und wir manche starren Strukturen zurück lassen“, so Thomas Heitz, Katholikenrats-Vorstandsmitglied. Nicht erst durch die Herausforderungen, die sich aus der Corona-Pandemie ergeben haben, sei es für das Vorstands-Team entscheidend, dass das Bistum offen nach außen tritt und sich wieder mehr auf die Botschaft Jesu konzentriert denn auf festgefahrene Strukturen. Die Forderung gelte gleichermaßen für den deutschen sowie den weltkirchlichen Synodalen Weg. Gaby Kemper, Katholikenrats-Vorstandsmitglied, sagte: „Wir werden als Kirche nur weiterhin bestehen können, wenn die Strukturen mehr Beteiligung und Mitbestimmung für alle Gläubigen ermöglicht.“

Im Kontext dessen war das weitere Vorangehen in der Aufarbeitung der Fälle sexualisierter Gewalt im Bistum und entsprechend die Arbeit der Aufarbeitungskommission ein weiteres Schwerpunktthema des Treffens. „Wir begrüßen es ausdrücklich, dass sich unser Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann der Verantwortung bewusst ist und sich um eine umfassende Aufarbeitung und Entschädigung der Betroffenen bemüht. Für uns ist es wichtig, dass im Fokus der Aufarbeitung immer das Leben der Betroffenen steht“, so Hede Strube-Metz, Katholikenrats-Vorstandsmitglied.

Eine knappe Woche nach dem globalen Klimastreik und zwei Tage nach der Bundestagswahl stellte Stefan Angert, Vorstands-Mitglied des Katholikenrats und Sprecher des Ausschusses „Globale Verantwortung“ die Fragen und Ideen des Katholikenrats vor. Er betonte, dass Nachhaltigkeit ein Querschnittsthema sein muss, das als Entscheidungsgrundlage für das Handeln des Bistums gelte. Hierzu hatte der Katholikenrat bereits im April einen Beschluss gefasst.

Theo Wieder, Katholikenrats-Vorstandsmitglied, fasste das Gespräch wie folgt zusammen: „Es ist gut, dass unser Bischof aus seiner Auszeit zurück ist und wir gemeinsam die Themen im Bistum angehen können. Es reicht nicht Forderungen zu stellen. Es müssen Taten folgen, wenn wir als Kirche glaubhaft sein wollen“.

Kontakt:
Geschäftsstelle des Katholikenrates, Marius Wingerter, Webergasse 11, 67346 Speyer, Tel.: 0 62 32/102-489, Fax: 0 62 32/102-520, E-mail: katholikenrat@bistum-speyer.de , http://www.katholikenrat-speyer.de

Text: Bistum Speyer Foto: Klaus Landry
05.11.2021

Evangelisches Trifels-Gymnasium erhält bessere digitale Ausstattung

Knapp 300.000 Euro hat das Evangelische Trifels-Gymnasium in Annweiler in die digitale Infrastruktur investiert und Lehrkräfte fortgebildet.

Schülerinnen und Schüler des Evangelischen Trifels-Gymnasiums können dank des Digitalpakts mit digitalen Medien lernen.
Foto: lk/Heintz.

Speyer/Annweiler (lk/ETG) – Am Evangelischen Trifels-Gymnasium (ETG) in Annweiler geht digitale Schule seit den Sommerferien häufig so: Schülerinnen und Schüler, vor allem der Oberstufe, bringen ihre eigenen Smartphones und Tablets mit, genannt „Bring your own device“. Sie fotografieren das Tafelbild und fügen an ihren mobilen Endgeräten Notizen mit dem Digitalstift hinzu.

Diese digitale Form des Lehrens und Lernens ist durch etwa 298.000 Euro Investitionen aus dem Digitalpakt des Bundes möglich geworden. Etwa 70.000 Euro werden noch in digitale Endgeräte und Workstations für Schülerinnen und Schüler investiert. Der größte Teil der finanziellen Mittel ist in die technische Infrastruktur geflossen, um den jungen Nutzerinnen und Nutzern an den digitalen Geräten einen höheren Datenumsatz zu ermöglichen. In den Sommerferien haben die Haustechniker die Decken geöffnet, Wände perforiert und mehr als 1.500 Meter Kabel verlegt.

Damit wurden die Voraussetzungen geschaffen, um das W-LAN auszubauen, einen neuen Server einzubauen sowie Projektionswände, 27 Beamer und 25 Lautsprecheranlagen zu installieren. Im Oktober werden weitere 50 neue Accesspoints verbaut, um stabiles W-LAN in jeden Klassenraum zu bringen. Zuständig war dafür das Projektteam um Andrea Rempe, stellvertretende Schulleiterin, und Verwaltungsleiterin Julia Juntel, die die Beantragung der Gelder als kompliziert empfand. „Die Anträge mussten mehrfach und kurioserweise analog gestellt werden“, so Rempe. Um die Koordination der digitalen Bildung kümmert sich Stefan Graul.

Lehrerinnen und Lehrer sind geschult für die neue Digitalausstattung wie beispielsweise Smartboards.
Foto: lk/Heintz.

Schulleiter Steffen Jung ist sehr dankbar für die ausgebaute Infrastruktur und optimistisch, „dass wir unsere digitale Bildung noch zielgerichteter entwickeln können. Jetzt gilt das biblische Motto frei nach Paulus: ‚Prüfet alles und wendet das Hilfreiche an‘. Neben der Technik gilt der Umgang mit den Geräten als Schlüssel für gute digitale Bildung. Dazu wurden Lehrerinnen und Lehrer darin fortgebildet, wie sie im Unterricht mit Tablets, mit der Austauschplattform Moodle, dem Schulverwaltungsprogramm edoo.sys, Unterrichts-Apps, dem digitalen Klassenbuch sowie einem Streamingdienst arbeiten und Inhalte programmieren können.

Der für die Schule zuständige Oberkirchenrat Claus Müller sieht in den Infrastrukturmaßnahmen einen „Digitalisierungsschub. Wir wollen am ETG die neuen Chancen und Möglichkeiten bewusst nutzen, um neue Formen des Lernens an der Schule zu erproben und die Schülerinnen und Schüler fit für die Zukunft zu machen“, sagt Müller.

Hintergrund: Das ETG in Annweiler ist die einzige Schule in Trägerschaft der Evangelischen Kirche der Pfalz. Rund 670 Schüler, 70 Lehrer sowie 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter praktizieren ein evangelisch-christliches Bildungsverständnis. Im Schuljahr 2021/2022 haben 74 neue Schülerinnen und Schüler ihre Laufbahn am ETG begonnen.

Weitere Infos: Evangelisches Trifels-Gymnasium Annweiler – Evangelisches Trifels-Gymnasium Annweiler (trifelsgymnasium.de)<https://www.trifelsgymnasium.de/>

05.11.2021

Damit mehr Familien ihre Kinder taufen lassen

Pfarrerinnen und Pfarrer aus der Pfalz und Baden haben sich bei einem Fachtag in Ludwigshafen über kreative Ideen und Formen der Taufe ausgetauscht.

Pfälzische und badische Landeskirche beraten beim Tauftag, wie mehr Familien ihre Kinder taufen lassen können.
Foto: lk/Heide Merkel

Speyer (lk) Gospelchor, Picknick und Taufe am See: Ein jährliches Tauffest am Blausee zwischen Neu- und Altlußheim ist nur ein Beispiel dafür, wie Taufen stärker Anziehungspunkt für Familien werden können. Am Samstag haben sich 60 Pfarrerinnen und Pfarrer sowie Fachleute aus Baden und der Pfalz beim gemeinsamen Thementag „Taufe“ in der Ludwigshafener Friedenskirche darüber ausgetauscht.

Die Veranstaltung wurde organisiert von der Evangelischen Kirche der Pfalz und der Evangelischen Landeskirche in Baden (EKiBa). Die Oberkirchenräte Manfred Sutter aus der Pfalz und Matthias Kreplin aus Baden begleiteten den Tag. Vertreter des Bistums Speyer und des Bistums Freiburg nahmen ebenfalls teil.

Bei einem Impulsvortrag stellte die Hamburger Pastorin und Wissenschaftlerin Emilia Handke, Leiterin des Zentrums Kirche im Dialog der Nordkirche, vor, wie wichtig es ist, als Kirche offensiv für die Taufe zu werben. Viele Eltern seien dankbar, dass die Kirche sie auf das Thema Taufe bringe, zum Beispiel bei der sogenannten DropIn-Taufe. „Ein fester Termin wird beworben und Eltern kommen mit dem Kind, den Patinnen und Paten zur Kirche. Nach dem Taufgespräch folgt direkt die Taufe“, sagte Handke.

Florian Volke von der EKiBa berichtete in einem Videoimpuls über die Ergebnisse eines Forschungsprojekts der Universität Heidelberg: Er kam zu dem Schluss, dass Taufe nach wie vor ein kirchliches Familienritual (Kasualie) sei. Der Begriff Familie sei allerdings weiter gefasst, „denn oft werden Patinnen und Paten, die nicht zur Verwandtschaft gehören, durch die Taufe ein Teil der Familie“, sagte Volke. Die Untersuchung zeige weiterhin, dass geliebte Menschen als Patinnen und Paten ausgewählt würden, gleich welche religiöse Kompetenz sie hätten.

Referentin Emilia Handke beim Impulsvortrag in der Ludwigshafener Friedenskirche. Foto: lk/Behrens

In Workshops bekamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Tauftags Ideen und Beispiele zu kreativen Formen der Taufe: Pfarrerin Heike Messerschmitt aus Landau berichtete über Taufen im engsten Familienkreis, die sich während des Corona-Lockdowns entwickelt hatten. Bei diesen individuell gestalteten Tauffeiern könne sie sich ganz auf die Familie konzentrieren. Pfarrerin Katharina Garben aus Neulußheim zeigte, wie ein Tauffest am Blausee für Familien zum Highlight wird. 2021 waren 500 Menschen dabei, als 50 Kinder und Erwachsene getauft wurden. Die Ritualbegleiterin Nicole Decker-Paxton aus Reilingen sprach über weltliche Willkommensfeiern, die sie an die Bedürfnisse der Menschen anpasst. „Zu mir kommen Menschen, die keinen Bezug mehr zur Kirche haben, aber auch Familien, die schlechte Erfahrungen mit Kirche gemacht haben“, berichtete sie. Pfarrerin Andrea Müller aus Baden berichtete von kirchlichen Willkommens- und Segensfeiern für Neugeborene: „Damit nehmen wir am Beginn des neuen Lebens die Bedürfnisse junger Eltern wahr, teilen Segen und legen eine Grundlage für eine spätere Taufe“.

Weitere Infos: Taufe | Evangelische Kirche der Pfalz (evkirchepfalz.de)<https://www.evkirchepfalz.de/themen/taufe/>

Video vom Tauffest am Blausee: https://www.youtube.com/watch?v=cIh3wCXqNgs

Beitrag von Emilia Handke: Kirche im Dialog ist eine gemeinsame Haltung, ein Prinzip – gerade im Kontext wachsender Konfessionslosigkeit. – Kirche im Dialog<https://www.kircheimdialog.de/>

05.11.2021

Zukünftige Pfarrerinnen und Pfarrer beginnen Vorbereitungsdienst

Sechs Vikarinnen und Vikare starten den Vorbereitungsdienst für das Pfarramt in der Landeskirche.

v.l.: Kirchenpräsidentin Wüst (l.) und Oberkirchenrätin Wagner (r.) mit den neuen Vikarinnen und Vikaren: Elisabeth Lang, Ulrich Hofeditz, Karin Schwarz, Laura Gall, Sarah Schulze, Philipp Loos.
Foto: lk/Landry.

Speyer (lk) – Vier Theologinnen und zwei Theologen haben am Dienstag ihre Ernennungsurkunden als Vikarinnen und Vikare erhalten: Philipp Loos, Elisabeth Lang, Ulrich Hofeditz, Laura Gall, Sarah Schulze und Karin Schwarz beginnen demnächst den zweieinhalbjährigen Vorbereitungsdienst als zukünftige Pfarrerinnen und Pfarrer in der Evangelischen Kirche der Pfalz. Als erste Station absolvieren sie ein Praktikum in einer Schule.

Bei der Feierstunde in der Speyerer Dreifaltigkeitskirche begrüßte Personaldezernentin Marianne Wagner die Nachwuchskräfte. Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst hielt die Ansprache.

Bei der Überreichung der Urkunden zeigte sich Wagner sehr erfreut über die jungen Theologinnen und Theologen. Sie gab ihnen folgende Gedanken mit auf den Weg: „Gott hat in jede und jeden von Ihnen unterschiedliche Gaben gelegt, damit wir nicht alles alleine können, sondern uns gegenseitig unterstützen und gemeinsam an der Kirche Jesu Christi bauen“, so die Oberkirchenrätin. Sie empfahl den zukünftigen Pfarrerinnen und Pfarrern, ihre besonderen Gaben zu entdecken und sie weiterzuentwickeln.

05.11.2021

Kirche

VIA CRUCIS – Eine Karfreitagsmeditation

Karfreitag. Ein Tag, an dem Millionen Menschen daran denken, wie selbst der Gottmensch Jesus starb. Worte kommen bei diesem Geschehen schnell an ihre Grenzen. So geht es Menschen immer, wenn sie mit echtem Leid und göttlichem Geheimnis konfrontiert sind. In diesen Momenten brauchen wir weniger Erklärungen, sondern mehr Begegnung, mit unserem Körper, unseren Augen und unserem Herzen.

Landau – Der Kreuzweg Jesu wurde in der Kirchengeschichte oft als bildliche Meditation genutzt, um den Betrachter auch visuell mit dem Leidensweg Jesu zu konfrontieren. Es ist ein Miterleben des Leidens und Sterbens der zentralen Figur des Christentums. In der Tradition besteht der Kreuzweg aus 14 Stationen. VIA CRUCIS beschränkt sich auf zentrale Punkte der biblischen Überlieferung und besteht aus sechs Stationen.

VIA CRUCIS verfolgt das Ziel, mittels Kunst, Musik und gesprochenen Texten das Karfreitagsgeschehen neu erlebbar zu machen. Jeder Besucher hat die Möglichkeit einzelne Stationen des Kreuzweges Jesu sowohl visuell, als auch hörbar, zu erleben. Eine Gruppe verschiedener Musiker und (Wort-) Künstler und Künstlerinnen aus der Mosaikkirche Gießen und der  Er-lebt Gemeinde Landau haben in den letzten Wochen gemeinsam daran gearbeitet und diese besondere Mediation möglich gemacht.

Vom 30. März bis zum 3. April wird es im erlebt Forum Landau die Möglichkeit geben, die Karfreitagsmeditation in kleinen Gruppen zu durchlaufen. Sie dauert ca. 45 Minuten und wird ab 8 Jahren empfohlen. Die Zeiträume sind Dienstag bis Freitag 10 bis 22 Uhr und am Samstag von 8 bis 15 Uhr. Der Besuch ist nur nach vorheriger Anmeldung unter er-lebt.de möglich. Neben der Möglichkeit, die Meditation live vor Ort zu erleben, gibt es ab dem 29. März auch die Möglichkeit, Musik und Texte über Spotify zu hören.

Die Ostergottesdienste der Er-lebt Gemeinde finden am 4. April um 9:15 Uhr und um 11:30 Uhr statt. Zur Teilnahme am Gottesdienst ist eine Anmeldung unter er-lebt.de notwendig.

Weitere Informationen finden Sie unter er-lebt.de und unter instagram.de/erlebtlandau.

Er-lebt Gemeinde Landau

Er-lebt Gemeinde Landau
29.03.2021

„Das Weizenkorn muss sterben“

Videoandachten in der Karwoche

Speyer – Von Palmsonntag, dem 28.3, bis zu Ostersonntag, dem 4.4., erscheinen sechs grenzüberschreitende ökumenische Videoandachten. Die Andachten erscheinen zweisprachig in den sozialen Medien, in deutscher und französischer Sprache. Initiatoren sind Diakon Andreas Roth, Bad Bergzabern und Pfarrerin Annette Ruby, Wissembourg. Unter dem Leitthema „Das Weizenkorn muss sterben“ wird Jesus auf seinem Weg nach Jerusalem begleitet.

Beispielsweise in der Form von Taizé-Feiern veranstalten Diakon Andreas Roth und Pfarrerin Annette Ruby bereits seit einigen Jahren gemeinsame ökumenische Projekte. Da aufgrund der Pandemie die persönliche Zusammenkunft beträchtlich erschwert ist, kam schnell der Gedanke auf, diesmal ein digitales Format zu entwickeln. Und selbst hier zeigte die Pandemie ihre Auswirkungen: So mussten die musikalischen Programmteile in denkbar kleinster Besetzung eingespielt werden, um den behördlichen Vorgaben gerecht zu werden. Diakon Roth zeigt sich erleichtert, dass dies den Umständen entsprechend gut geklappt hat: „Beim Anhören der Lieder bekam ich sofort eine Gänsehaut. Das ist eine schöne Bereicherung für die Passionsandachten!“

Passend zum Thema des Weizenkorns wurden die Geistlichen jeweils in einem Garten ihrer Wahl aufgenommen. Neben Diakon Roth und Pfarrerin Ruby sind Pfarrerin Anne Epting aus Hunspach, Pfarrerin Angela Fabian aus Bad Bergzabern, Pater Jean-Marc Bottais und Pfarrer Tobias Heil mit Andachten vertreten. Die Andachten erscheinen am 28.3, 30.3, 31.3, 1.4, .2.4 und 4.4, beispielsweise auf Facebook und YouTube.

Links:
https://www.facebook.com/dein.Bistum
https://www.youtube.com/c/BistumSpeyerdeinBistum

Zum Trailer: https://tinyurl.com/Weizenkorn

Bistum Speyer
29.03.2021

Der Dombauverein präsentiert neue Domwein-Edition

Die Vorstellung und Verkostung findet in diesem Jahr Online statt

Domwein und Sekt aus dem Jahr 2020
Foto: Speyer 24/7 News

Speyer – Auch in diesem Jahr bietet der Dombauverein wieder eine neue Domweinedition an. Der besondere Charme dieser Weine liegt darin, dass man mit dem Genuss dieser Wein etwas Gutes tun kann: Vom Verkaufsspreis von je 7,50 Euro gehen jeweils 2 Euro direkt an den Dombauverein und kommen damit dem Bauerhalt des Doms zu Gute. Auf Grund der Corona-Pandemie findet die Präsentation der Domwein-Edition 2021 nicht, wie ursprünglich geplant, als Präsenzveranstaltung statt, sondern im Rahmen einer öffentlichen Online-Veranstaltung. Am Donnerstag, 15. April ab 19 Uhr sind alle Interessierten zur Präsentation der Weine in einer gemeinsamen Videokonferenz eingeladen. Der Veranstaltungsraum ist über den Link https://konferenz.bbb3.de/b/dom-zvc-4nw-ik3 zugänglich. Im Vorfeld besteht die Möglichkeit, sich auf verschiedenen Wegen ein Probierpaket zu sichern, so dass man die Weine live mit verkosten kann.

Vorstandsvorsitzender des Dombauverein, Dr. Gottfried Jung
Foto: Speyer 24/7 News

Der Vorstandsvorsitzende des Dombauvereins, Dr. Gottfried Jung, führt durch die Veranstaltung. Traditionsgemäß wird Bürgermeisterin Monika Kabs ein Grußwort sprechen. Im Anschluss wird die pfälzische Weinkönigin Saskia Teichert einen Gruß überbringen und die Weine würdigen. An dieser Stelle ist die erste Verkostung der Weine vorgesehen. Steven Kärgel von der Winzervereinigung Deidesheim wird den ausgewählten Weißwein, Ralf Anselmann vom Weingut Werner Anselmann den diesjährigen roten Domwein noch etwas detaillierter vorstellen. Der Künstler Oliver Schollenberger sorgt in diesem Jahr dafür, dass die Weine durch künstlerisch gestaltete Etiketten auch optisch etwas zu bieten haben. Als Maler der Dombilder stellt er seine Werke vor. Den Abschluss bilden zum Rahmen des Abends passende Ausführungen von Weihbischof Otto Georgens zum Thema „Bibel und Wein“. Für den musikalischen Rahmen sorgt die Musikschule Speyer, in diesem Fall über Videoeinspielungen. Dazwischen ist immer wieder reichlich Gelegenheit zum Verkosten der Weine.

Damit es keine trockene Angelegenheit wird: Die Probierpakete

Domwein und Sekt aus dem Jahr 2020.
Foto: Speyer 24/7 News

Wie bereits im vergangenen Jahr stammen die Domweine vom Winzerverein Deidesheim und vom Weingut Werner Anselmann aus Edesheim. Beide Weingüter haben ein Domweinpaket mit je drei Flaschen Riesling und drei Flaschen Spätburgunder „geschnürt“, das in ihren Online-Shops bestellt werden kann und portofrei zugesandt wird. Der Online-Shop des Weinguts Anselmann ist per Telefon 06323-94120 oder Email: info@weingut-anselmann.de, des Winzervereins Deidesheim per Telefon 06326 / 9688-0 oder Email: info@winzervereindeidesheim.de, zu erreichen.

Die Weine können auch nach vorheriger telefonischer Anfrage in der Dom-Info, Domplatz 1b, in Speyer abgeholt werden. Dies ist vorbehaltlich der geltenden Corona-Schutzregeln während der üblichen Geschäftszeiten und bei vorheriger Terminvereinbarung möglich. Die Dom-Info ist unter 06232-102111 oder per Mail an info@dom-zu-speyer.de zu erreichen.

Feine Mineralität und Aromenfülle: Zu den beiden Domweinen

Die Etiketten der neuen Domwein-Edition, gestaltet von Oliver Schollenberger

Aus der Lage Forster Mariengarten kommt ein Riesling des Winzervereins Deidesheim. Der Forster Mariengarten liegt gute 200 Meter über dem Meeresspiegel und ist rund 350 Hektar groß. Die Reben wachsen hier auf Lehm, Kalk, Letten und Lehm. Die Weine, die aus der Großlage hervorgehen, sind sowohl von einer feinen Mineralität als auch von einer saftigen Frucht geprägt. Unser Forster Mariengarten Riesling QbA trocken in Bio-Qualität zeigt in der Nase Aromen von grünem Apfel, Aprikose und etwas Passionsfrucht. Am Gaumen kommen saftige Noten von heimischen Früchten wie Pfirsich, Quitte und Zitrus, gepaart mit zarten, mineralischen Noten, zum Vorschein. Die filigrane Säure ist harmonisch eingebunden und betont den schlanken und frischen Charakter des Weines. Genießen Sie einen lagentypischen Mittelhaardt-Riesling aus der Genusshochburg Deidesheim an der Weinstraße, welche von der großartigen Tradition des ältesten Winzervereins der Pfalz und der engagierten Arbeit der Winzer & Kellermeister geprägt ist.

Aus der Lage Edesheimer Schloss stammt ein Spätburgunder des Weinguts Werner Anselman. Es ist ein kraftvoller, sortentypischer Spätburgunder mit einer charakteristischen, rubinroten Farbe. Das ausdrucksvolle und kräftige Bukett präsentiert sich sehr fruchtbetont und erinnert an Erdbeeren, Himbeeren und Kirschen und besitzt eine florale, an Veilchen erinnernde Note. Im Mund zeigt sich der Wein sehr samtig und gehaltvoll. Der kräftige Alkoholgehalt und die reiche Aromenfülle verleihen dem Wein große Komplexität, sehr harmonisch im Geschmack mit reifen Tanninen. Die Lage Edesheimer Schloss ist eine besondere Einzellage mitten im Ort Edesheim. Sie ist komplett von einer hohen, alten Sandsteinmauer umgeben. Im Zentrum des Areals befindet sich das historische Schloss Edesheim. Zwischen Schloss und Mauer befinden sich gut 3 ha Weinberge. Hier werden nur traditionelle Rebsorten wie Spätburgunder, Gewürztraminer und Riesling angepflanzt. Das Schloss war lange Zeit Sitz der Verwalter der Fürstbischöfe von Speyer.

Die Etiketten der neuen Domwein-Edition, gestaltet von Oliver Schollenberger

Das Auge trinkt mit: Die Etiketten

Traditionell zeichnen sich die Domweine nicht nur durch ihren Geschmack, sondern auch durch die Etiketten auf den Flaschen aus, da diese mit Motiven Pfälzer Künstler versehen sind. In den letzten Jahren waren es Motive des Speyerer Malers Johannes Doerr. Auf den Etiketten für die Domweinedition 2021 befinden sich Motive des Künstlers Oliver Schollenberger aus Dudenhofen. In den Tagen vor und nach dem 15. April werden verschiedene seiner Werke, die sich mit dem Dom beschäftigen, im Schaufenster der Werbeagentur Aviva Beisel in der Landauer Straße 37 in Speyer ausgestellt sein. Sie sind käuflich zu erwerben.

Text: Bistum Speyer Foto: Speyer 24/7 News Etiketten: Oliver Schollenberger
29.03.2021

Virtuelle Lesung aus dem Bibelhaus Neustadt zu Luther 1521 in Worms

Michael Landgraf, Neustadter Schriftsteller und Bibelbeauftragter der Evangelischen Kirche der Pfalz lädt ein zu einer virtuellen Lesung.

Speyer/Neustadt/Wstr. (lk) – Der Auftritt von Martin Luther am 17. und 18. April 1521 auf dem Reichstag zu Worms war ein epochemachendes Ereignis. Erstmals berief sich einer vor den Mächtigen seiner Zeit auf sein Gewissen, das an die Bibel gebunden sei. Luther legte damit den Grundstein für das, was heute unter Gewissensfreiheit verstanden wird. Dabei war dieser Auftritt alles andere als ungefährlich. Die Einladung durch Kaiser Karl V. war widerwillig, denn Luthers Landesherr Friedrich der Weise hatte sie bei Karls Wahl zum deutschen König erzwungen. Viele erinnerten sich an eine ähnliche Situation, denn hundert Jahre zuvor wurde der vom damaligen deutschen König Sigismund eingeladene Reformator Johannes Hus auf dem Konzil von Konstanz kurzerhand verbrannt.

Aufgearbeitet und in Romanform allgemeinverständlich niedergeschrieben hat diese Ereignisse von 1521 Michael Landgraf, Neustadter Schriftsteller und Bibelbeauftragter der Evangelischen Kirche der Pfalz, in seinem Roman „Der Protestant“ (Wellhöfer-Verlag). Da ihm das Jubiläum wichtig ist, hat er mit Werner Harke vom Offenen Kanal Weinstraße einen Kurzfilm gedreht.

„Erst der Auftritt von Luther in Worms hat viele von der Idee der Reformation und der dort formulierten Gewissensfreiheit überzeugt“, ist sich Landgraf sicher. Warum der Film im Bibelmuseum gedreht wurde, hat einen weiteren Grund. „In Worms wurde gegen Luther die Reichsacht verhängt. Daher versteckte man ihn danach auf der Wartburg in Thüringen. Dort konnte er in Ruhe das Neue Testament in ein verständliches Deutsch übersetzen – das zweite Großereignis, das 1521 gefeiert wird.“

Die Sendetermine des Films „Martin Luther 1521 in Worms – Lesung aus ‚Der Protestant‘ von und mit Michael Landgraf“ im Offenen Kanal Weinstraße sind der 17. April, 19:05 Uhr und der 18. April, 14:00 Uhr. Danach ist der Film auf Youtube abrufbar.

Mehr dazu: Youtube

EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (Protestantische Landeskirche)
29.03.2021

Abitur 2021: „Gut im Abgang“

68 Schülerinnen und Schüler des Evangelischen Trifelsgymnasiums in Annweiler haben erfolgreich das Abitur absolviert. Schulleiter Steffen Jung verabschiedete sie bei einem Corona-konformen Gottesdienst.

Gut im Abgang: Das Evangelische Trifelsgymnasium würdigt Abiturientinnen und Abiturienten im Abschiedsgottesdienst.
Foto: ETGA/Heintz/lk.

Annweiler (ETGA/lk) – Der Abitur-Jahrgang 2021 des Evangelischen Trifelsgymnasiums in Annweiler erlebte seinen Schulabschluss Corona-konform, wenn auch in anderer Form als die Jahrgänge bis 2019. „Statt Kursfahrten, Abifeier und Mottowoche sind ‚Maskenpflicht, Schulschließung und Fernunterricht‘ zu neuen Realitäten geworden“, sagte Schulleiter Steffen Jung bei der Verabschiedung im Gottesdienst. Dieser fand unter Beachtung der Hygiene-Regeln am vergangenen Samstag in der Aula der Schule statt. Die Evangelische Kirche der Pfalz ist Träger der Schule.

Sehr dankbar erinnerte sich der Schulleiter an Konzerte von Orchester und Big-Band, an Chorsängerinnen und Solostimmen. „Ein Beispiel: Die Andorra-Aufführung am Buß-und Bettag mit der Theater-AG sorgte landeskirchenweit für positive Resonanz. Auch die Konzertveranstaltung in Kooperation mit Amnesty International wurde von Schülerinnen aus euren Reihen organisiert“, sagte Jung, der die Darbietungen „als gebannter Zuhörer und Zuschauer in der Aula verfolgte“. Auch landesweit hätten die Projekte des Jahrgangs im Interesse der Öffentlichkeit gestanden: „Ihr habt mit dem Schwerpunkt Kunst am Rheinland-Pfalz-Tag 2019 in Annweiler gewirkt und bundesweit mit euren Street-Art-Puppen im ARD-Gottesdienst von Brot für die Welt im Dezember 2020. Euer Abiturjahrgang hat das Außenbild unserer Schule sehr positiv geprägt“, sagte Jung mit großer Dankbarkeit und Stolz.

Aula, Abschied, Abiwein: Das Trifelsgymnasium ist stolz auf seine Absolventinnen und Absolventen.
Foto: ETGA/Heintz/lk.

Im Anschluss an den Gottesdienst erhielten 68 Abiturientinnen und Abiturienten im Freien ihre Zeugnisse und eine „Schultüte“, die die Tutorinnen und Tutoren ihnen auf den weiteren Lebensweg mitgeben. Darin enthalten waren ein Segenskärtchen, eine Kerze, ein Rebzweig, eine Flasche Piccolo Riesling Kabinett sowie die schriftlichen Reden der Ehrengäste, die nicht vorgetragen werden konnten.
Unter Beachtung der Abstands- und Hygieneregeln hatte die Fachschaft Religion mit Schulleiter Jung den Abitur-Gottesdienst für die Schülerinnen und Schüler der 13. Klasse organisiert. Passend zum Motto des Abitur-Jahrgangs „Riesling KABInett – Gut im Abgang“ wurde das Bibelwort „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben“ ausgelegt und auf die Situation der Absolventinnen und Absolventen bezogen. Eltern und Lehrkräfte zu Hause konnten den Gottesdienst im Livestream über das digitale Schulportal mitfeiern.

Abiwein und Selbstbewusstsein

In der schriftlichen Rede blickten die Jahrgangssprecher Simon, Marc und Luise auf neun Jahre gemeinsame Schulzeit zurück, besonders aber auf den Verzicht „auf die Highlights der Oberstufe“ während der Corona-Pandemie: „Trotzdem hat uns diese Zeit als Stufe noch enger zusammengeschweißt und gemeinsam haben wir das Beste daraus gemacht“, formulierten die Vertreterinnen und Vertreter des Jahrgangs. „Wir waren nicht nur gut im Abgang, sondern auch gut in der Planung und Umsetzung unserer Ideen und Aktionen“, formulierte das Trio. Der Jahrgang hatte einen Riesling Kabinett als Abiwein kreiert, das Etikett selbst gestaltet und fast 2.000 Flaschen davon verkauft, um Andenken an den Jahrgang zu finanzieren. Eine Wetterfahne „Abi 2021“ und mehr als 300 Schoppengläser mit Logo „werden uns mit Sicherheit auf weiteren Wegen und Schorle-Wanderungen begleiten“.

Wie am Anfang so am Ende der Schulzeit: Die Schülerinnen und Schüler erhalten eine Schultüte.
Foto: ETGA/Heintz/lk.

In diesem Jahr absolvierten und bestanden 34 Schülerinnen und 34 Schüler am Evangelischen Trifelsgymnasium das Abitur. Der Notendurchschnitt liegt bei 2,3 – erneut etwas über dem Abiturdurchschnitt der letzten Jahre in Rheinland-Pfalz.

Den Preis der Landeskirche für das beste Abitur erhielten Lara Giebel und Niklas Joseph. Giebel wurde zudem mit dem Scheffelpreis für die beste Leistung im Fach Deutsch und gemeinsam mit Marlene Seel mit dem Beran-Preis für besondere Leistungen in Bildender Kunst ausgezeichnet. Tim Schrody und Niklas Joseph erhielten für die beste Leistung im Fach Mathematik und für besondere Leistungen im Fach Physik jeweils zwei Auszeichnungen. Elias Burkhart wurde für die besten Leistungen im Fach Chemie geehrt, Johann Hoffmann für die beste Leistung in Französisch. Für die beste Leistung im Fach Geschichte wurde Paul Schwarzmüller gewürdigt, Simon Wettstein erhielt den Preis der Kultusministerin für besonderes schulisches Engagement.
Bildungsdezernent Claus Müller, der im Landeskirchenrat für das Evangelische Trifelsgymnasium verantwortlich ist, brachte in einem schriftlichen Grußwort seine Wertschätzung und den Glückwunsch für die jungen Erwachsenen zum Ausdruck: „Sie haben das letzte Schuljahr und die Abiturprüfungen unter widrigen äußeren Umständen absolviert und damit bewiesen, dass Sie auch schwierige Situationen meistern können“, so der Oberkirchenrat. „Nehmen Sie dieses Selbstbewusstsein mit, wo immer Ihr Lebensweg Sie hinführen mag.“

Mehr Infos: https://www.trifelsgymnasium.de/

29.03.2021

„Tägliche Digitalandacht ist der Dauerbrenner“

Tilman Grabinski und das Team der Friedenskirche Kaiserslautern produzieren jede Woche einen Online-Gottesdienst.
Foto: lk/Bergmann.

Seit einem Jahr in der Corona-Pandemie: Einige Kirchengemeinden der Landeskirche verkünden die frohe Botschaft seitdem kontinuierlich digital, zum Beispiel die Kirchengemeinde Sausenheim-Neuleiningen. Pfarrer Christopher Markutzik erzählt von Erfahrungen und Erfolgen.
Sausenheim/Neuleiningen (lk). Wie unser tägliches Brot verbreiten die Kirchengemeinden Sausenheim, Neuleiningen und Grünstadt seit März 2020 jeden Tag eine digitale Andacht über die Webseite, die Social-Media-Kanäle und eine Telefon-Hotline. Im Interview mit Katja Edelmann erzählt der Sausenheimer Pfarrer Christopher Markutzik, wie und warum seine Gemeinde zur „Digitalgemeinde“ geworden ist.

Herr Markutzik, Ihre Kirchengemeinden waren und sind einer der kontinuierlichen Sender von digitalen Verkündigungsangeboten seit Beginn der Corona-Pandemie. Sie bespielen drei Facebook-Seiten, Instagram-Accounts sowie einen YouTube-Kanal. Was haben Sie im ersten Jahr digitale Kirche erlebt?

Christopher Markutzik: Am 13. März 2020, als die Gottesdienste verboten wurden, hat meine Frau Eva mich ganz schön angeschubst und gesagt: „Da muss du was machen“. Seitdem hat sich eine eigene „Digital-Gemeinde“ geformt, die vor allem die geringe Barriere zu den Formaten schätzt. Wir erleben, dass auch bei den analogen Gottesdienste und Andachten eine reduzierte Anzahl von Personen kommt. Hier können wir ein digitales Angebot schaffen, das weiterhin den Kontakt ermöglicht. Die Online-Gottesdienste haben einen relativ festen Stamm von Menschen, die einschalten. Als Dauerbrenner etabliert hat sich die tägliche Andacht, die durchs Internet und analog über das Telefon abgehört werden kann. Inzwischen haben wir die Produktion mit einer studentischen Hilfskraft verankert, nachdem unser ehemaliger Vikar Max Niessner in diesem März als Pfarrer nach Birkenheide gegangen ist.

Was stärkt Sie bei der Arbeit, die Sie mit digitalen Formaten haben?

Letztlich sind es die vielen Rückmeldungen, die wir bekommen. Das sind nicht die kirchlich üblichen „vielen Rückmeldungen“, die wir uns manchmal einbilden, sondern ganz konkrete: Zum Beispiel schaltet sich eine Dame aus dem italienischen Piemont immer wieder zu. Sie hat uns zufällig gefunden. Wir alle vermissen die Normalität vor Corona, aber es hat sich in diesem Jahr auch sinnvoll angefühlt, in diese Arbeit einzusteigen. Es war von Vorteil, dass die Sausenheimer schon eine Facebook-Seite hatten und eine ehrenamtliche Mitarbeiterin aus Kirchheim die Inhalte auch rege teilt. Die Vernetzung – digital wie in echt – macht sich in Nachfrage, aber auch im Angebot bemerkbar.

Wie die Frau in Italien können Ihre Angebote also Personen erreichen, die nicht in einen „normalen“ Gottesdienst in Ihrer Gemeinde gekommen wären. Beobachten Sie noch weitere neue Nutzerinnen und Nutzer?

Einige neue Personen, die wir erreicht haben, sind katholische Mitchristinnen und Mitchristen aus der Region. Sie sind über den Podcast beteiligt. Das ist übrigens ein großes Plus in dieser Zeit: digitale Formate senken die Hürden und stärken die Gemeinsamkeit in einer ohnehin sehr guten ökumenischen Zusammenarbeit. Eine weitere neue Publikumsgruppe konnten wir in Sausenheim über die „Feierabendtreff“-Veranstaltungen mit uns bekannt machen. Das sind ZOOM-Formate, die eine analoge Veranstaltung „digitalisieren“. Denn üblicherweise haben wir im Sommer an fünf Donnerstagen einen Weinausschank an der Kirche, der gut besucht ist. Dieses Format haben wir im vergangenen Sommer in drei Online-Weinproben mit Musik umgebaut. Im Dezember haben wir das Format über das übliche Weihnachtskonzert und im Februar über einen Faschingsveranstaltung gestülpt. Hier haben sich – geschätzt – zwei Drittel der Teilnehmenden nicht aus dem engeren kirchlichen Umfeld ergeben. In Zahlen waren das bis zu 95 Zoom-Zugriffe mit zwei bis vier Personen, die zugeschaut haben. Zumindest diese Digitalveranstaltung bringt also eine ganze Reihe an „neuen Gesichtern“, wenn auch verpixelt.

Wenn wir gerade über die Reichweiten sprechen: Welche Formate oder welche Veranstaltung haben die größte Resonanz bei den Digitalnutzerinnen und -nutzer bekommen?
Witzigerweise das allererste Video! Das liegt eventuell am Titel, der stark an „Wuhan“ erinnert mit „Wuuaaaahh, es geht los!“ (lacht). Auch die ersten Angebote im März 2020 sind durch die Decke gegangen. Auch haben sich die Gottesdienste letztes Jahr in der Karwoche und Ostern, an Heiligabend und der diesjährige Faschingsgottesdienst als Spitzenreiter gezeigt. Dazwischen wurden kleine Witzfilmchen in die Top 20 von inzwischen über 450 Videos gepusht. Es war einfach viel, das gut funktioniert hat.
Was ist dem digitalen Publikum am wichtigsten bei Ihren Angeboten? Warum schauen und hören immer wieder Leute zu?

Das treuste und breiteste Spektrum an Nutzerinnen und Nutzern haben wir aus meiner Sicht bei den täglichen Andachten, die sich inzwischen zu einer regionalen Geschichte ausgeweitet haben. Mittlerweile sind rund 25 Autorinnen und Autoren beteiligt, die sich aus ganz unterschiedlichen Richtungen, Altersgruppen und Konfessionen zusammensetzen. Der Ursprung waren Teams aus Hauptamtlichen der protestantischen Kirchenregion Grünstadt und der in etwa gleich großen katholischen Pfarrei Hl. Elisabeth. Inzwischen sind Kolleginnen und Kollegen auch über die Region hinaus sowie Ehrenamtliche beider Konfessionen beteiligt. Der Stil der Andachten ist dementsprechend bunt und authentisch. Wir geben lediglich Länge, Musik, Gebet und einen biblischen Text an die Hand.
Gerade über das Telefon läuft die Andacht stabil gut bei zirka 100 Anrufen am Tag. Dazu kommen dann zwischen 80 und 120 Online-Aufrufe der Andacht – alles relativ stabil. Natürlich erkennt man bei den YouTube-Aufrufen die Tendenz zu „kleinen Andachtsstars“, also Menschen, denen das Publikum etwas lieber zuhört als anderen.

Die stabilen Nutzungszahlen bedeuten, dass digitale Angebote genauso angenommen werden wie analoge. Was hat zu dem Erfolg geführt?
Meiner Ansicht nach sind unsere Abrufzahlen stabil, weil sie einerseits regional verbunden sind und eine Vielfalt der Kirche darstellen. Allein das Predigtteam in den Gottesdiensten besteht aus neun, zehn Personen. Zum anderen bin ich nach wie vor über die technische Qualität gerade der Gottesdienste erstaunt. Die verantwortliche Gruppe und ich haben viel gelernt und wir hatten eine gute Ausgangsposition: Max Niessner hat mit den digitalen Aktivitäten sein Vikariat 2020 gut gefüllt und Vorwissen mitgebracht. Zudem arbeiten wir mit einem professionellen Kameramann aus der Gemeinde zusammen. Wir sind immer noch in einem Lernprozess mit dem Medium „Film“. Ich glaube, diese Neugier und Freude an Neuem reizt die Leute, ihren Klick zu setzen. Wir haben inzwischen über 500 Abonnentinnen und Abonnenten bei YouTube. Das alles trägt zum Erfolg bei: Kontinuität, aber auch die Persönlichkeiten und das Zusammenspiel mit der Kirchenmusik. Wir probieren Neues einfach aus, wie den Wander- oder Faschingsgottesdienst, haben Ausdauer und tun nicht nur Gutes, sondern erzählen darüber auf Facebook und Instagram.

YouTube-Kanal Chris und die Kirche https://www.youtube.com/channel/UCYddu-yyXgW3LdCpAHaAm_g

Webseite https://kirche-sausenheim-neuleiningen.de/

Facebook-Seite https://www.facebook.com/KircheSausenheimNeuleiningen

Teaser zum Feierabendtreff:

EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (Protestantische Landeskirche)
29.03.2021

975. Todestag von Guido von Pomposa

Der Heilige ist in Speyer bis heute präsent – Ein bedeutender Geistlicher des Hochmittelalters

Reliquie des Heiligen Guido von Pomposa im Dom zu Speyer
Foto: © Domkapitel Speyer

Speyer – Am 31. März 1046, vor 975 Jahren, starb Guido von Pomposa. Zu Lebzeiten bereits als Heiliger verehrt, gehört er heute eher zu den weniger gekannten Glaubenszeugen. Im Bistum und der Stadt Speyer allerdings hält man das Andenken an den Benediktinerabt aus Italien hoch, denn sein Leben und Wirken ist in besonderer Form mit Speyer verknüpft. Der heilige Guido ist einer der Speyerer Diözesanpatrone und zweiter Stadtpatron von Speyer. Bis heute erinnert der St.-Guido-Stiftsplatz an den Heiligen. Seine Reliquien werden im Speyerer Dom und der nahen Klosterkirche St. Magdalena aufbewahrt.

Guido (oder auch Wido), Sohn der bei Ravenna lebenden wohlhabenden Familie Strambiati, wurde von seinem Vater zu einer Heirat gedrängt, ging jedoch nach Rom und wurde dort Kleriker. Nach einer Zeit, in der er zurückgezogen als Einsiedler lebte, wurde er Benediktinermönch im Kloster Pomposa in Codigoro bei Ferrara. Ab 1008 trat er dort das Amt des Abts an und übte es 40 Jahre lang aus. Vom Geist des heiligen Romuald geprägt, wirkte er ganz im Sinne der Erneuerung des monastischen und kirchlichen Lebens seiner Zeit und führte die Abtei Pomposa zu hoher Blüte.  Bedeutende Personen dieser Zeit standen in persönlicher Beziehung zu Guido und seinem Kloster. Darunter Petrus Damiani, eine der größten Reformgestalten des 11. Jahrhunderts, Guido von Arezzo, der in der Stille von Pomposa eine wegweisende Notenschrift entwickelte, oder Bonifaz, der Vater der Markgräfin Mathilde von Tuszien. Zwei dieser Figuren standen später in direktem Bezug zum salischen Kaiser Heinrich IV.: Petrus Damiani brachte den Herrscher von seinem Plan ab, sich von seiner Ehefrau Bertha scheiden zu lassen. Diese stand Heinrich dann auch treu zur Seite und begleitete ihn 1077 nach Canossa, wo er vor der Burg Mathilde von Tusziens den dort weilenden Papst Gregor VII.  um Wiederaufnahme in die Kirche bitten musste.

Die Beziehung von Guido von Pomposa nach Speyer reicht jedoch noch weiter zurück. Heinrich III., Vater von Heinrich IV., soll den Rat des Heiligen geschätzt haben und eine Heilung in schwerer Krankheit der Fürbitte Guidos zugeschrieben haben. Auch eine Verwandtschaft zwischen den Saliern und dem Mönch ist möglich und wurde als Grund für die enge Verbindung angenommen. 1046 rief Heinrich III. Guido zur Reformsynode von Pavia. Der Abt erkrankte jedoch auf der Reise und verstarb in der Nähe von Parma. Seine Glaubensbrüder wollten ihn daraufhin ins Kloster zurückbringen, doch Bewohner der Stadt Parma überführten den Leichnam gewaltsam in ihre Kathedrale. Zum Schiedsrichter gerufen, ließ Kaiser Heinrich III. Guidos Leichnam zunächst in die Kirche St. Zeno nach Verona bringen. 1047 schließlich nahm er diesen auf seiner Rückreise von der Kaiserkrönung in Rom mit nach Speyer. Bestattet wurde der Heilige Guido von Pomposa in dem dort von Heinrichs Vater Kaiser Konrad II. gegründeten Johannesstift auf dem Weidenberg in Speyer, das später in St.-Guido-Stift umbenannt wurde. Bei der Feier war auch der römische Archidiakon und nachmalige Papst Gregor VII. anwesend, der den abgesetzten Papst Gregor VI. in die Verbannung begleitet hatte, womit sich an dieser Stelle ein weiteres Mal der Kreis schließt.

Heinrich III. verfolgte mit der Überführung der Gebeine Guidos mit Sicherheit auch das Ziel, die väterliche Stiftung auszeichnen, so wie er auch dem Dom die Häupter des Heiligen Papstes Stephan und des Heiligen Anastasius geschenkt hatte. Reliquien verliehen Kirchen im Mittelalter in besonderer Art und Weise Glanz und Ansehen, zumal sie Wallfahrten und Gaben der Gläubigen nach sich zogen. Sowohl der Todestag (31. März) als auch der Translationstag (4. Mai) wurden liturgisch im Bistum Speyer begangen.

Die Reliquien überstanden den Brand von Speyer im Jahre 1689. Nach der Zerstörung der Kirche des St.-Guido-Stiftes in den französischen Revolutionskriegen verbrachte man die Gebeine in die Klosterkirche von St. Magdalena. Im Jahr 1930 kehrte ein Teil der Reliquien auf den Weidenberg zurück, als Bischof Dr. Ludwig Sebastian sie zur 900-Jahr-Feier des Stiftes St. Guido den Spiritanern für die Kapelle ihres Missionshauses übergab. Dieses Konvikt wurde 1991 aufgegeben und die Reliquien wurden in die Kapelle des Bischofshauses überführt. Die verbliebenen Spiritaner-Mönche übersiedelten in die benachbarte Friedenskirche St. Bernhard. Auf dem Gelände des Stifts wurde ab 2008 die Synagoge „Beith-Shalom“ errichtet. Seit Ende 2000 werden Reliquien des Heiligen Guido in der Katharinenkapelle des Speyerer Domes verehrt. In den Jahren 2000 und 2010 wurden kleine Reliquien von den Bischöfen Anton Schlembach und Dr. Karl-Heinz Wiesemann als Geste der Freundschaft nach Pomposa gebracht.

Bistum Speyer
29.03.2021

Ostern: Vorwärts ins Leben

Speyer (lk) – Auferstehung im Lockdown. Die Osterfeiertage werden zum zweiten Mal unter erschwerten Bedingungen begangen. Die Kirchengemeinden der Pfalz und Saarpfalz bieten zahlreiche digitale Formate und Corona-konforme Veranstaltungen an, um die Karwoche und die Ostertage allein oder in Gemeinschaft zu erleben.

Im Frust die Freude entdecken: Die Kirchengemeinden sind anders als im vergangenen Jahr gut vorbereitet, kreativ mit den Festtagen umzugehen. Gottesdienste per Streaming, Video- und Telefonandachten stehen neben Open-Air-Feiern und Osterwanderungen.

„Ostern findet statt“. Dieser Satz aus dem Jahr 2020 gilt weiterhin, erst recht im verlängerten Lockdown 2021. „Die Passionsgeschichte war uns wohl selten näher als in diesen Zeiten einer weltweiten Epidemie“, meint Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst. „Wir haben Angst um unsere Gesundheit, müssen viele Tote beklagen. Dazu kommen die Ängste um die wirtschaftliche Existenz und viele Einschränkungen von Lebensqualität und Lebensfreude.“ Dementsprechend groß sei die Sehnsucht nach Auferstehung, nach Aufatmen, nach Leben. „Das Ostergefühl soll Raum haben, auch wenn keine Familientreffen stattfinden und Gottesdienste nur eingeschränkt oder digital.“

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst wird im Festgottesdienst (präsentisch oder digital) am Ostersonntag, dem 4. April, um 10 Uhr in der Gedächtniskirche der Protestation zu Speyer predigen. Darüber hinaus bietet die Gedächtniskirchengemeinde einen digitalen Familiengottesdienst zu Ostern an, sowie „Geschichten aus dem Koffer“ für Kinder und den neuen Podcast „protestantischinspeyer“ (www.gedaechtniskirchengemeinde.de).

Die Gesamtkirchengemeinde Speyer lädt am Karsamstag, dem 3. April, um 18 Uhr zu einer Video-Andacht im Offenen Kanal ein. Gedreht wurde in der Protestantischen Dreifaltigkeitskirche. Im Mittelpunkt stehen die Dom-Glocken in der Osternacht, die neue, hoffnungsvolle Zeiten einläuten (www.okspeyer.de und über YouTube).

Im Kirchenbezirk An Alsenz und Lauter gestaltet die Jugendzentrale Winnweiler gemeinsam mit Kindergottesdienst-Teams aus der Region die Passions- und Osterzeit mit Aktionen aus der „Tüte“. Jede Woche werden an bestimmten Plätzen Umschläge ausgelegt, mit biblischen Geschichten, Bastelideen und Anregungen für Familien. Hinzu kommen besondere Aktionen vor Ort und als Höhepunkt ein Stationenweg zu Ostern. Am Karsamstag, dem 3. April, um 21 Uhr lädt der Kirchenbezirk An Alsenz und Lauter zur zentralen Online-Osternacht ein, mit Lesungen aus den Kirchengemeinden (www.dekanat-alsenzundlauter.de).

Der Kirchenbezirk Bad Bergzabern feiert unter dem Motto „Freie Fahrt zum ewigen Leben“ am Ostermontag, dem 5. April, um 11 Uhr einen Autogottesdienst in Rohrbach. Auf dem Parkplatz Südpfalz Center (ehemaliger Real-Markt) soll im geschützten Raum, aber „in großer Gemeinschaft“ ein Gottesdienst zu erleben sein, mit Gesang und mit Bastelaktion für Kinder. Um rechtzeitige Anfahrt wird gebeten, Buntstifte und Schere sind mitzubringen. In der Karwoche sind zudem grenzüberschreitende ökumenische Meditationen auf YouTube zu sehen (www.dekanat-bza.de).

Ein Team des Pfarrkollegiums aus dem Kirchenbezirk Bad Dürkheim-Grünstadt bietet einen Zoom-Gottesdienst zu Gründonnerstag am 1. April an, sowie Videoformate auf Friedhöfen und aus Kirchen der Region. Vor der Protestantischen Kirche Friedelsheim wird zu Karsamstag, dem 3. April, um 21 Uhr eine liturgische Osternacht mit Lichtfeier gehalten (www.kirchenbezirk-duerkheim-gruenstadt.de).

Unter der Überschrift „Für die Kleinsten nur vom Feinsten“ werden im Kirchenbezirk Donnersberg Krabbel- und Kita-Kinder-Gottesdienste per YouTube angeboten; Links und Termine sind auch über die Homepage zu ersehen (www.dekanat-donnersberg.de).

Der Kirchenbezirk Frankenthal ist neben Ostergottesdiensten auf YouTube auch über die Feiertage auf diversen digitalen Kanälen unterwegs. Einige Angebote wie „Besinnliches als Podcast oder per Telefon“ werden ökumenisch verantwortet. Die Kirchengemeinden Dirmstein und Gerolsheim bereiten Ostern ebenfalls überkonfessionell vor. Zur Osternacht am 3. April erhalten alle katholischen und protestantischen Gemeindeglieder ein entzündetes Osterlicht mit einem Osterbrief vor die Haustür.

An Gründonnerstag kann ein Abendmahl „to go“ im Pfarramt abgeholt werden. Darin enthalten sind Traubensaft, Brotkonfekt und eine Liturgie zum Mitsprechen zu Hause. Über YouTube wird ein Gottesdienst zum Mitfeiern angeboten. Geplant ist ebenfalls ein „Drive-In-Abendmahl“ im Dorfgemeinschaftshaus Dirmstein in kleinen Gruppen (www.kirchen-ft.de).

Der Kirchenbezirk Germersheim lädt zu Gottesdiensten „On-Line“, auch für „kleine Leute“, den Impulsen AN(GE)DACHT auf dem Videokanal „kreuz+quer-TV“ und dem musikalischen Impuls „KlangRaumKirche“ ein (www.evkirche-germersheim.de). Die Protestantische Kirchengemeinde Rülzheim feiert zu Gründonnerstag, dem 1. April, ab 20 Uhr in Erinnerung an das letzte Mahl Jesu mit seinen Jüngern erstmalig online „Weinprobengottesdienst“. Vorab lässt sich ein „Genusspaket“ mit Wein und kleinen Speisen bestellen (www.protkircheruelzheim.de).

In Miesau im Kirchenbezirk Homburg findet „Ostern unterwegs“ statt. Am Ostersonntag, dem 4. April, laden die Miesauer Pfadfinder ab 10 Uhr gemeinsam mit der Protestantischen Kirchengemeinde Miesau zu einem rund sechs Kilometer langen Osterspaziergang für die Familie ein. Hausstandsgemeinschaften wandern jeweils alleine. Am Treffpunkt vor der Miesauer Kirche erhalten die Teilnehmenden eine „Pfadfindertüte“ mit Informationen zu den 16 Stationen, an denen Impulse per QR-Code zu entdecken sind. Handy und Stift sind mitzubringen (www.pfarramt-miesau.de). Am Ostermontag, dem 5. April, um 9 Uhr findet vor dem Evangelischen Gemeindehaus Kirrberg ein Open-Air-Gottesdienst statt (www.evpfalz.de/gemeinden_t3v62/index.php?id=130).

Im Kirchenbezirk Kaiserslautern überträgt der Kirchenkanal „Schopp-Linden-Krickenbach“ auf YouTube an Karfreitag und Ostersonntag jeweils ab 9.30 Uhr einen Gottesdienst. An Karfreitag wird dabei digital zum Abendmahl zuhause eingeladen (www.kirchen-in-kl.de).

Das Protestantische Stadtjugendpfarramt und der Gemeindepädagogische Dienst in Kaiserslautern bieten an Ostersonntag und Ostermontag einen Stationengottesdienst in der Protestantischen Kirche Kaiserslautern-Morlautern an. Kinder und Erwachsene kommen an sechs Stationen in und um die Kirche Ostern auf die Spur. Die Ostergeschichte kann sinnlich erlebt werden, es gibt ein Abendmahl zum Mitnehmen und eine Ostereiersuche. Kleingruppen – als Familie oder ein Haushalt – müssen sich im Zeitfenster am Ostersonntag, dem 4. April, von 14-18 Uhr oder am Ostermontag, dem 5. April, von 10-12 oder 14-18 Uhr über www.gpd-kl.de anmelden.

Der Kirchenkreis Kusel ist auch zu den Festtagen digital unterwegs, über die Evangelische Telekirche Kusel.tv, bei Instagram unter dem Account „protdekanatkusel“ und bei Facebook unter „Protestantisches Dekanat Kusel“. In der Unionskirche in Neunkirchen am Potzberg soll an Karfreitag, dem 2. April, um 10 Uhr Kirchenpräsidentin Wüst predigen. Auch dieser Gottesdienst steht unter Vorbehalt der aktuellen Entwicklungen (www.dekanat-kusel.de).

Der Kirchenbezirk Landau sendet über seinen YouTube-Kanal aktuelle Impulse in erprobter Form. Die Stiftskirche Landau lädt am Gründonnerstag, dem 1. April, um 19 Uhr zu einem Zoom-Abendmahlsgottesdienst. Weitere Videoangebote zu Ostern sind geplant. In Impflingen und Insheim können Interessierte von 23. März bis 10. April Passion und Ostern erwandern. Angeboten werden Spaziergänge zu einzelnen Stationen mit digitaler Schatzsuche, also Elementen des „Actionbound“ (www.evkirchelandau.evpfalz.de).

Die Protestantische Kirchengemeinde Altrip im Kirchenbezirk Ludwigshafen hält am Karfreitag, dem 2. April, nach der Morgenmeditation um 6.30 Uhr in der Kirche ab 10 bis 15 Uhr die Pforten offen. Zu jeder vollen Stunde findet eine kurze Lesung mit Gebet statt. Auch zu Karsamstag bleibt die Kirche zur stillen Einkehr geöffnet. Am Ostersonntag um 6 Uhr brennt vor der Kirche das Osterfeuer, mit einer Kurzandacht wird die Osterkerze entzündet. Ab 12 Uhr steht in der Kirche eine Überraschung für Kinder zum Abholen bereit (www.ev-kirche-altrip.de).

Über den YouTube-Kanal der Protestantischen Christuskirche Ludwigshafen-Mundenheim werden Gottesdienste zu Karfreitag und Ostern gestreamt (www.christuskirche-mundenheim.de). Das Dietrich-Bonhoeffer-Zentrum (DBZ) hält ebenfalls digitale Andachtsformate bereit (www.dbz-lu.evpfalz.de). Aus dem Kirchenbezirk ist auch während der Festwochen täglich eine aktuelle Andacht zu hören. Die rund dreiminütigen Impulse werden von Haupt- und Ehrenamtlichen erstellt und eingesprochen. Sie können unter der Telefonnummer 0621-6290702 von einem Anrufbeantworter abgerufen werden (www.ekilu.de).

Der Kirchenbezirk Neustadt setzt ebenfalls auf Freiluftangebote und bewährte digitale Formate. Die Protestantische Martin-Luther-Kirchengemeinde in Neustadt/Weinstraße lädt am Ostersonntag, dem 4. April, um 5.30 Uhr zu einem Stationengottesdienst. Der Pilgerspaziergang „Der Hoffnung entgegen gehen“ beginnt vor der Tür des Gemeindezentrums Branchweilerhof und verläuft bis zur Wiese an der Martin-Luther-Kirche. Dort wird die Osterkerze am Osterfeuer entzündet. Eine Voranmeldung im Pfarramt ist erforderlich (www.dekanat-nw.de).

Am Ostersonntag um 10 Uhr sendet die Kirchengemeinde Meckenheim einen Gottesdienst über YouTube, zu dem die Gemeindeglieder zuvor einen Ostergruß und eine Information per Brief erhalten. Ebenfalls an Ostersonntag um 10 Uhr soll vor der Protestantischen Pauluskirche Haßloch ein Open-Air-Familiengottesdienst stattfinden, der online mitzuerleben ist. Sonntags ab 11 Uhr bietet die Protestantische Kirchengemeinde Haßloch, auch über die Feiertage hinaus, einen digitalen „Gottesdienst mit der Kaffeetasse“, an dem per Zoom live teilgenommen werden kann (www.kirche-hassloch.de). Am Ostermontag, dem 5. April, ab 15 Uhr lädt die Protestantische Kirchengemeinde Lambrecht-Lindenberg zu einem „Osterspazier-Gottesdienst“. Treffpunkt ist der Waldspielplatz Lambrechter Straße 25 in Lindenberg.

Der Gemeindepädagogische Dienst im Kirchenbezirk Pirmasens bietet eine „7-Tage-Ostertasche“ für Kinder an, abzuholen ab dem 28. März in der Protestantischen Kirche Waldfischbach. Die Johanneskirchengemeinde in Pirmasens setzt auf Ostergottesdienste per YouTube, Telefonandachten, einen begehbaren Passionsweg und eine offene Kirche zur stillen Einkehr (www.johanneskirche-pirmasens.de).

Im Kirchenbezirk Zweibrücken feiert die Protestantische Kirchengemeinde Niederauerbach am Ostersonntag, dem 4. April, um 6 Uhr vor der Zwingli-Kirche die Osternacht. Am Osterfeuer soll die Osterkerze entzündet und an die Gemeindeglieder weitergegeben werden. Am Ostersonntag um 09.30 Uhr wird ebenfalls vor der Kirche zum Familiengottesdienst rund um Raupe und Schmetterling eingeladen, anschließend steht der Kirchgarten zum Ostereiersuchen offen.

Die Protestantischen Kirchengemeinden Battweiler, Oberauerbach und Winterbach kommen in der Karwoche und zu Ostern per Zoom zusammen. Interessierte werden per E-Mail auf die Video-Plattform eingeladen. Karfreitag und Ostersonntag beginnen die interaktiven Gottesdienste mit Interviews, Clips oder Umfragen jeweils um 10 Uhr. Zu Ostern 2021 feiern die Gemeinden bereits den 45. Video-Gottesdienst seit Beginn der Corona-Pandemie (www.kirchenbezirk-zweibruecken.de).

Auf einem „Padlet“, einer offenen online-Plattform, tauschen ökumenisch Engagierte weitere Ideen zu den Feiertagen aus (https://padlet.com/liturgiebsp/aufstehn).

Die Evangelische Kirche Deutschland (EKD) hat unter www.ostergottesdienste.de ebenfalls Anregungen und Termine versammelt.

HINWEIS: Alle geplanten präsentischen Feiern finden unter Beachtung der Corona-Richtlinien und vorbehaltlich aktueller Entwicklungen statt. Weitere Auskünfte zur Karwoche und den Ostergottesdiensten erteilen die Kirchenbezirke und Kirchengemeinden.

Aktuelle Veröffentlichungen auf den Homepages sind zu beachten.

Die Online-Kollekte der Kirchengemeinden der Landeskirche wird am Karfreitag traditionell für die Arbeit der Fachschule für Sozialwesen der Diakonissen Speyer verwendet. Spenden sind online möglich unter www.evkirchepfalz.de/spenden

29.03.2021

Kirchen danken Personalräten für ihr Engagement

Kirchenpräsidentin und Generalvikar haben sich in einem persönlichen Schreiben an die Personalräte gewandt – Neuwahlen zwischen März und Juni 2021.

Kirchenpräsidentin der Pfalz, Dotothee Wüst

Speyer (lk/is) – Anlässlich der Neuwahlen der Personalräte zwischen März und Juni 2021 danken Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und Generalvikar Andreas Sturm den Mitgliedern der Personalräte in den Unternehmen für ihr Engagement. Besonders das letzte Jahr habe durch die Corona-Pandemie große Herausforderungen mit sich gebracht. Arbeitsschutzmaßnahmen waren abzustimmen, in vielen Dienststellen wurden Vereinbarungen zu mobilem Arbeiten und zu anderen wichtigen Themen getroffen.

Generalvikar Andreas Sturm

„Ihr Engagement ist alles andere als selbstverständlich“, würdigen Wüst und Sturm den Einsatz der Personalräte in einem persönlichen Schreiben. Zur Lebensqualität seien Möglichkeiten der Mitbestimmung und Mitgestaltung für Beschäftigte unerlässlich. Dazu brauche es „Menschen, die kompetent und mit Einsatzwillen die bestehenden Mitwirkungs- und Beteiligungsrechte wahrnehmen und bereit sind, diese zusätzlichen Belastungen auf sich zu nehmen – gerade auch, wenn die vertrauensvolle Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure eine ständige Herausforderung bleibt.“ Diese laufe nicht immer harmonisch und konfliktfrei ab. „Daher gilt Ihnen unser besonderer Respekt und unsere Anerkennung“, so Wüst und Sturm. Den Kandidatinnen und Kandidaten, die ihr Engagement fortführen wollen oder sich neu zur Wahl stellen, wünschen sie „Kraft, Zuversicht und viel kollegiales Miteinander für die bevorstehenden vier Jahre“. Diese würden sicherlich nicht weniger herausfordernd.

Beide Kirchen bieten Seelsorge in der Arbeitswelt an. „Unsere arbeitsweltbezogenen Dienste stehen Ihnen nach wie vor als Ansprechpartner zur Verfügung“, sichern sie weiterhin die Unterstützung der Personalräte durch die beiden Kirchen zu. „Auch weiterhin wollen wir in gutem Kontakt mit Ihnen bleiben.“

Links zu den Arbeitsstellen: https://www.evangelische-arbeitsstelle.de/angebot/fuer-berufstaetige/ und https://www.bistum-speyer.de/seelsorge-und-spiritualitaet/arbeitsbereich-arbeitswelt/

29.03.2021

Die Toten nicht vergessen und den Helfern danken

Bistum Speyer und Evangelische Kirche der Pfalz unterstützen Pfarreien und Kirchengemeinden bei einem dezentralen Corona-Gedenken am 18. April.

Speyer (lk/is) Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat bundesweit zu einem Corona-Gedenken am 18. April 2021 aufgerufen. Um 10.15 Uhr werden an diesem Tag der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, und der Ratsvorsitzende der EKD, Heinrich Bedford-Strohm, einen ökumenischen Gottesdienst im Dom zu Berlin feiern. Im Anschluss findet eine zentrale Gedenkfeier im Bundestag statt.

„Bis heute sind weltweit mehr als 2,6 Millionen Menschen und in Deutschland knapp 74.000 Menschen an und mit dem Coronavirus gestorben“, machen Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und Generalvikar Andreas Sturm deutlich. In Rheinland-Pfalz sind mehr als 3.200 Menschen verstorben und im Saarland mehr als 900. „Das sind Zahlen, die betroffen machen, denn hinter jeder Zahl verbirgt sich ein Gesicht. Hinter jeder Zahl stehen Menschen mit ihren Angehörigen, Freundinnen und Freunden, Menschen mit ihren Geschichten und Erlebnissen. Jede Zahl bringt so vieles mit sich: Hoffnung, Verzweiflung, Trauer, Wut, Liebe und Dankbarkeit.“

Das Bistum Speyer und die Evangelische Kirche der Pfalz werden keine zentrale Feier veranstalten, sondern laden mit einer Handreichung die Pfarreien und Kirchengemeinden dazu ein, in allen Gottesdiensten an die Verstorbenen vor Ort zu erinnern. „Damit wird den anonymen Zahlen ein Name und ein Gesicht gegeben. Schicksale werden greifbar“, betonen die Kirchenpräsidentin und der Generalvikar.

Die Bausteine lassen sich in die Liturgie des Sonntags integrieren. Neben Vorschlägen für die Begrüßung gibt es Fürbitten mit einem Kerzenritual sowie Erfahrungsberichte von Betroffenen und ein Segensgebet.

29.03.2021