Kirchen

Dom zu Speyer / Neuartiges Tastmodell für Blinde

Speyer – Am 13. November um 12 Uhr übergibt die Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer dem Dom ein Tastmodell, welches in einmaliger Form den Innenraum des Doms für Menschen mit Seheinschränkungen erfahrbar macht. Das Bronzemodell bildet einen Schnitt durch das Gebäude in etwa 10 Metern Höhe ab und macht damit den Grundriss und das aufsteigende Mauerwerk des Gebäudes ertastbar. Nach unserer Kenntnis ist diese Modellform bislang einmalig. Standort ist der südliche Domgarten, nahe der Dom-Info.

Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl wird das Tastmodell einweihen. Der Vorstandsvorsitzende der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer Prof. Dr. Alfried Wieczorek spricht ein Grußwort und übergibt das Modell dem Domkapitel. Ebenfalls eingeladen sind Vertreter*innen der Seelsorge für Menschen mit Behinderungen und die ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten der Stadt Speyer. Hergestellt hat das neuartige Tastmodell der Künstler Egbert Broerken, der auch das bereits vorhandene Bronzemodell des gesamten Baukörpers im Maßstab 1:100 entworfen und gefertigt hat.

Das Blindentastmodell wurde finanziert von der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer mit Mitteln aus dem Sonderprogramm „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und des „Deutschen Verbandes für Archäologie e.V.“

Bistum Speyer
07.11.2023

Prioritäten für die Zukunft

Die 13. Landessynode tagt vom 23. bis 25. November zum sechsten Mal. Im Mittelpunkt steht ein Priorisierungsprozess, der die Landeskirche zukunftsfähig machen soll.

Speyer (lk) – Synodalpräsident Hermann Lorenz wird die Herbsttagung am Donnerstag, 23. November, im Technik-Museum Speyer eröffnen. Bis Samstag, 25. November, trifft das höchste Gremium der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) Entscheidungen.

Schwerpunkt Prio-Prozess

Bereits im Mai hatte die Landessynode grundlegende Verfahrensregeln für einen Priorisierungsprozess für die zukünftige Arbeit der Landeskirche festgelegt. Am Freitag der Herbsttagung soll nun der Gesamtprozess beschlossen werden. Dabei soll es eine breite Beteiligung der demokratisch verfassten Organe der Landeskirche, von Laien sowie internen und externen Expertinnen und Experten geben.

Sollte die Synode die Vorlage zum Prozess beschließen, sollen neben einem Mitgliederrat (orientiert an Bürgerräten) auch ein wissenschaftlicher Beirat sowie Resonanzräume mit Personen aus unterschiedlichen Bereichen von Kirche und Gesellschaft den Prozess begleiten, der die gesamte Landeskirche und alle ihre Gemeinden und Einrichtungen betreffen wird. Als Experiment wurden in Kooperation mit der Agentur Sommerrust vier Szenarien für eine mögliche Zukunft der Landeskirche mithilfe von „Künstlicher Intelligenz“ (hier in Form des large language model GPT-4) entwickelt. Diese werden während der Tagung präsentiert.

In sieben Fachgruppen werden Synodale, Mitarbeitende des Landeskirchenrats und weitere Expertinnen und Experten Szenarien für das Jahr 2035 für je einen Aufgabenbereich kirchlichen Handelns entwickeln – mit Einsparzielen von 45%, 60% bzw. 75%. Diese teils drastischen Szenarien sollen die Landessynode in die Lage versetzen, bis Mai 2025 zwischen einzelnen Arbeitsbereichen zu priorisieren und so die notwendigen Sparziele mit Blick auf das Jahr 2035 zu erreichen.

Verwaltungsprozesse sollen digitaler werden

Mit zwei Anträgen könnten am Donnerstag Verwaltungsabläufe in der Landeskirche künftig digitaler werden: Während die Kirchenbücher durch Gemeinden bereits digital geführt werden, könnte nun auch die Archivierung digital erfolgen. Und ein neues Dokumentenmanagement-System soll verpflichtend im Landeskirchenrat und optional in anderen Bereichen der Landeskirche eingeführt werden.

Pfarrstellen bis 2030

Ebenfalls am Donnerstag wird das Pfarrstellenbudget für die Jahre 2025 bis 2030 zur Diskussion und Abstimmung gestellt. Nachdem in den vergangenen Jahren die Zuteilung von Pfarrstellen an Gemeinden anhand einer Formel berechnet wurde, die den Arbeitsaufwand im Pfarramt beschrieb, soll nun eine andere Grundlage für die Berechnung herangezogen werden.

Künftig sollen die Gemeindeglieder und die Fläche auf der Ebene der Kirchenbezirke berücksichtigt werden. Das schließt die Wege in die Budgeterstellung mit ein, die manche Pfarrerinnen und Pfarrer zurücklegen müssen, um ihre Mitglieder zu erreichen. Als weiterer Faktor wird die Zahl von Alten- und Seniorenheimen im jeweiligen Kirchenbezirk hinzugezogen, um den damit verbundenen Arbeitsaufwand mit zu bedenken. Neu ist außerdem, dass das Pfarrstellenbudget nur für die Kirchenbezirksebene ermittelt wird und nicht für die Einzelgemeinde. Die Entscheidungen, wie die zugewiesenen Stellen verteilt werden, müssen in den Kirchenbezirken getroffen werden.

Leuenberger Konkordie

Mit einem Festvortrag würdigt die Synode die vor fünfzig Jahren verabschiedete Leuenberger Konkordie. Der Generalsekretär der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE), Pfarrer Mario Fischer, wird einen Vortrag halten. Auch die Kirchenpräsidentin wird im Rahmen der Veranstaltung sprechen. Musikalische Begleitung erfolgt durch die Synodalen Maurice Croissant (Popularmusikbeauftragter der Landeskirche) und Tobias Markutzik.

Am 16. März 1973 verabschiedeten lutherische, reformierte und unierte Theologen im schweizerischen Leuenberg einstimmig ein Dokument, das die nahezu fünf Jahrhunderte lange Spaltung zwischen den reformatorischen Konfessionen beenden sollte. Mit dieser Konkordie, die am 1. Oktober 1974 in Kraft trat, sicherten sich die Unterzeichnenden wechselseitig die volle Kirchengemeinschaft zu: die gegenseitige Anerkennung der Sakramente, der Ämter und der rechtmäßigen evangelischen Verkündigung.

Die Konkordie haben inzwischen 94 Kirchen aus nahezu allen europäischen und einigen südamerikanischen Ländern anerkannt – sie bilden die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE). Das jüngste Mitglied wurde im September 2022 die Deutsche Evangelisch-Lutherische Kirche in der Ukraine.

Hintergrund

Es ist die sechste Tagung der 13. Landessynode, die von 2021 bis 2026 gewählt ist. Die Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) ist die kirchliche Volksvertretung.

Damit hat sie die Kirchengewalt inne. Sie trifft wesentliche Entscheidungen in geistlichen, rechtlichen und finanziellen Belangen der Landeskirche. Die Amtszeit einer Synode beträgt sechs Jahre. Ihr gehören 57 Mitglieder an. Das Präsidium bilden Synodalpräsident Hermann Lorenz, Synodalvizepräsident Joachim Schäfer und als zweite Synodalvizepräsidentin Christine Schöps.  

Mehr

Interessierte sind nach Speyer eingeladen. Die Tagung der Landessynode ist öffentlich und wird auch live übertragen: www.youtube.com/evkirchepfalz

06.11.2023

Hubertusmesse als Dankfeier für Gottes Schöpfung im Dom

Jäger und Jagdfreunde feiern mit Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl Messe zum Dank an Gott als Schöpfer der Welt – Dem Gottesdienst geht ein „Großer Hörnerklang“ voraus

Hubertusmesse mit traditionellem Hörnerklang am 11. November
Foto: © Domkapitel Speyer, Josef Szelig

Speyer – Am Samstag, 11. November um 18 Uhr findet im Speyerer Dom die traditionelle Hubertusmesse statt. Der Gottesdienst verbindet das Gedenken an den Heiligen Hubertus als Patron der Jäger mit dem Dank an Gott als Schöpfer der Welt und der Natur. Die Messe ist auch eine Dankmesse für die Vertreterinnen und Vertreter der Forst-, Land- und Fischereiwirtschaft.

„Mit der Hubertusmesse loben wir Gott als Schöpfer und Erhalter allen Lebens, bitten ihn um seinen Schutz und Segen für die Jäger bei all ihrem Wirken und kommen mit unseren Bitten für die Bewahrung der Schöpfung zu ihm – wir können uns unserer Verantwortung dafür wieder neu bewusst werden“, erläutert Dr. Dr. Josef F. Szelig als Organisator seitens der Jägerschaft die zentralen Anliegen der Messfeier.

„Ich freue mich darüber, dass so viele Jäger bei der Gestaltung dieser Messe mitwirken – das spiegelt wider, dass sie ihnen wichtig ist und dass sie innerlich mittragen, was wir alle in der Hubertusmesse ausdrücken und vor Gott tragen möchten“, sagt Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl, der die Hubertusmesse im Dom feiern wird.

Die musikalische Gestaltung übernehmen die Karlsruher Parforcehornbläser Markgraf von Baden unter der Leitung von Adolf Ruppert und der Saulheimer Jägerchor, dem Reinhard Baumgärtner vorsteht.

Bereits vor der Messe findet von 15.30 bis 17 Uhr der „Große Hörnerklang“, in diesem Jahr zum ersten Mal im Mittelschiff des Doms, statt. Moderiert wird der „Große Hörnerklang“ von Dr. Carsten Jacobi und Bernward Scharding.

An diesem wirken unter der Leitung von Wolfgang Vaque zehn Jagdhornbläsergruppen mit: die Karlsruher Parforcehornbläser Markgraf von Baden, das Jagdhornbläsercorps Karlsruhe, die Aschbacher Jagdhornbläser, die Jagdhornbläser Alzey-Worms, die Jagdhornbläsergruppe Leiningerland, die Jagdhornbläsergruppe Bad Dürkheim/Neusstadt, die Jagdhornbläsergruppe Kolping Dudenhofen, die Mörlenbacher Jagdhornbläser, die Pfälzer Jagdhornbläser Kreisgruppe Ludwigshafen und die Bläsergruppe Südliche Weinstraße. Die Gesamt-Organisation steht unter Leitung Dr. Dr. Josef F. Szelig.

Text: Bistum Speyer Foto: © Domkapitel Speyer, Josef Szelig
06.11.2023

„Eine Versammlung mit Themen, die ans Herz gingen“

Diözesanversammlung im Bistum Speyer in Begegnung mit Betroffenen von sexuellem Missbrauch – Weitere Schritte innerhalb der Aufarbeitung wurden vorgestellt – Anträge zu den Themen Geschlechtergerechtigkeit und Synodale Prozesse beschlossen

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann begrüßt die Versammlung.
Foto: © Bistum Speyer

Ludwigshafen – Zu einer themenreichen 11. Diözesanversammlung lud der Vorstand vom 03. bis 04. November in das Heinrich Pesch Haus nach Ludwigshafen ein. Zu Beginn äußerte sich der Vorstand in einer Stellungnahme zum Konflikt in Israel und Gaza. „Wir sehen uns als Glaubensgeschwister unserer jüdischen und muslimischen Freundinnen und Freunde. Unser gemeinsames Streben nach Frieden ist keine naive Weltflucht. Es schließt ein, Terror, Hass und Gewalt klar zu verurteilen“, so Klaus Scheunig, Vorstandsmitglied der Diözesanversammlung.

Bischof Wiesemann: Beraten und entscheiden gemeinsam im Geist der Synodalität

Auch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann erinnerte zu Beginn der Versammlung an die dramatische Lage im Nahen Osten. Angesichts des Terrors, der Radikalisierungen sowie den Tendenzen zu Spaltungen weltweit und in Deutschland sei es wichtig, sich auf die Bistumsvision zu besinnen, Segensort für die Welt zu sein. „Wir engagieren uns anwaltlich für Gerechtigkeit und Frieden, für unser gemeinsames Haus Erde und für die gleiche Würde und die gleichen Rechte aller Menschen“, so Bischof Wiesemann. In diesem Miteinander sieht Wiesemann eine „gelebte Synodalität“, die Modellcharakter habe und ihre gesellschaftliche Wirkkraft so entfalten könne. Im Geist der Synodalität zu entscheiden, zu beraten, aufmerksam aufeinander zu hören und im gemeinsamem Suchen nach der verbindenden Mitte die anstehenden Themen zu diskutieren, sei wichtig, um im Miteinander Wege zu gehen.

Bischof Edouard Sinayobye aus Ruanda zu Gast bei der Versammlung

Bischof Edouard Sinayobye aus Ruanda.
Foto: © Bistum Speyer

Als besonderer Gast war Bischof Edouard Sinayobye aus der Partnerdiözese Cyangugu anwesend. Er war Teilnehmer der Weltsynode in Rom und berichtete eindrücklich von seinen Erfahrungen in der Begegnung mit Papst Franziskus sowie den Kardinälen und Bischöfen der Weltkirche. Bischof Sinayobye dankte für die Freundschaft mit Speyer: „Ich war bereits dreimal hier zu Gast und freue mich darauf Bischof Wiesemann im kommenden Jahr in Ruanda zu begrüßen.“

Generalvikar berichtet über den Fortschritt beim Strategieprozess

Generalvikar Markus Magin stellte die weiteren Schritte des Strategieprozesses vor. Im ersten Halbjahr 2024 werden Qualität, Effektivität und Arbeitsweisen im Bischöflichen Ordinariat, der zentralen Verwaltung des Bistums, durch eine externe Beratung auf den Prüfstand gestellt. In die Zukunft gerichtet ist ebenfalls die Innovationsförderung, die Ideen und Projekte rund um die Vision, Querschnittsthemen und pastorale Entwicklungsfelder unterstützen soll, die Felix Goldinger, Referent für Missionarische Pastoral, vorstellte.
Konzepte für die Zukunft des Wallfahrtsortes Maria Rosenberg in Waldfischbach-Burgalben sind für die Frühjahrskonferenz der Diözesanversammlung 2024 geplant – in pastoraler, wirtschaftlicher wie auch baufachlicher Hinsicht. Ebenso wird die CO²-Bilanz im kommenden Jahr zur Verfügung stehen, wenn die Stelle des Klimaschutzmanagements besetzt werden konnte. Gemeinsam mit der Evangelischen Kirche der Pfalz wurde sich der Initiative „Stop Ecocide“ angeschlossen. Diese macht sich international für die Ächtung und die juristische Verfolgung von Umweltverbrechen stark.

Personalmangel und Finanzlage erfordern Flexibilität

Die Mitglieder stimmen ab.
Foto: © Bistum Speyer

In der übergemeindlichen Seelsorge geht bis 2030 die Zahl der pastoralen Kräfte, also Pastoral- und Gemeindereferent:innen, Diakone und Priester, um 40% zurück. „Das bringt eine Anpassung der Stellenplanung mit sich. Beispielsweise sind im Krankenhaus künftig nicht mehr beide Konfessionen vertreten, sondern entweder eine katholische oder eine evangelische Seelsorge. „, sagt Generalvikar Magin. Allerdings sind auch neue Stellen vorgesehen zu den Themen Qualität und Effektivität in der Seelsorge, Ehrenamtskoordination und Begleitung von LSBTI (Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen). Dafür müssten jedoch an anderen Positionen Stellen gestrichen, bzw. nicht nachbesetzt werden – und zwar deutlich mehr als neue geschaffen werden könnten.

Das Konzept für die Jugendseelsorge wird erst zum Beginn des Jahres 2024 vorliegen. Weiterhin wird ein Ausbildungsgang für Ehrenamtliche zur Leitung von Begräbnisfeiern eingerichtet.
„Die finanzielle Situation des Bistums entwickelt sich deutlich schlechter, als vor dem Strategieprozess absehbar war. Gründe hierfür sind unter anderem Kirchenaustritte, Inflation, Energiekosten, sowie Gehaltskostensteigerung.“, berichtet Magin. Es werde deshalb nochmals verstärkter Anstrengungen bedürfen, um die pastoralen und wirtschaftlichen Ziele des Konzeptes zu erreichen. Jedoch blieben die von der Diözesanversammlung beschlossenen Prioritäten auch bei einer veränderten finanziellen Situation weiterhin bestehen.

Umfangreicher Maßnahmenkatalog zur Förderung größerer Geschlechtergerechtigkeit verabschiedet
Auf der Tagesordnung standen Berichte der Diözesanausschüsse zu den Themen „Synodale Prozesse“, „Ehrenamt“ und „Geschlechtergerechtigkeit“. Der Ausschuss Geschlechtergerechtigkeit legte einen umfangreichen Maßnahmenkatalog vor, der auf eine erhöhte Sichtbarkeit von Frauen in Liturgie, Öffentlichkeit und kirchlichem Leben, insbesondere in Leitungspositionen abzielte. Nach einer lebendigen und umfangreichen Diskussion wurde der Antrag nach einigen Änderungen bewilligt.
Neben einer Förderung größerer Geschlechtergerechtigkeit innerhalb des Stellenbesetzungsverfahrens hat die Versammlung im Bereich der Personalentwicklung und Qualifizierung zielgruppenspezifische Fortbildungsangebote für Frauen und bewusstseinsbildende Veranstaltungen für Haupt- und Ehrenamtliche beschlossen. Auch im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit soll neben der Erarbeitung eines Kommunikationsleitfadens sowie themenspezifische Kampagnen zur Erreichung von Geschlechtergerechtigkeit durchgeführt werden.

Synodale Prozesse: Fundament der Diözesanversammlung

Das Thema „Synodale Prozesse“ wird in einem weiteren Ausschuss die Beratungen der Versammlung zeitnah begleiten. Zukünftig werden hier konkrete Maßnahmen erarbeitet, um Beschlüsse im Bistum zeitnah umzusetzen. „Viele Katholik:innen schauen gespannt auf die Beschlüsse des Synodalen Wegs in Deutschland. Die synodalen Prozesse sollten somit Fundament der Diözesanversammlung sein“, so Thomas Held, einer der Antragsstellenden. Auch das Thema „Ehrenamt“ wurde eingehend und umfangreich diskutiert. Der Ausschuss profitierte von der konstruktiven Rückmeldung der Versammelten. Bei der nächsten Diözesanversammlung im Februar 2024 wird ein Antrag zur Förderung des Themas „Ehrenamt“ eingereicht.

Studienteil zu den Themen Prävention, Missbrauch sowie Aufarbeitung

Die Versammelnden beim Netzwerken und Austauschen.
Foto: © der pilger

Am Samstagvormittag waren die Mitglieder zu einem Studienteil zu den Themen Prävention, Missbrauch sowie Aufarbeitung eingeladen. Neben Informationen zum Stand der Aufarbeitung durch die Unabhängige Aufarbeitungskommission durch die Vorsitzende Melanie Ott, stellte auch Prof. Dr. Sylvia Schraut der Universität Mannheim das Konzept der Aufarbeitungsstudie vor, die seit April 2023 angelaufen ist. Im Mittelpunkt der Studie steht dabei nicht das „was“, sondern das „wie“. Die wissenschaftliche Arbeit soll eine Klärung der Ursachen, der Strukturen des Missbrauchs (Organisationsstrukturen, Rolle des Umfeldes, Vertuschungswege) sowie eine Analyse des zeitlichen Wandels in der Vorstellung über Sexualität, Kindesrecht bzw. Autorität berücksichtigen.
Generalvikar Markus Magin gab einen Einblick in die umfangreiche Arbeit des Bistums in der Bekämpfung von sexuellem Missbrauch. So können Betroffene sich bei einer unabhängigen Ansprechperson melden und einen Antrag auf materielle Leistungen in Anerkennung des Leids stellen. Die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden absolvieren verpflichten Präventionsschulungen. „Alle müssen lernen hinzuschauen. Denn Prävention ist eine Aufgabe aller, die sich in der katholischen Kirche engagieren.“, so Generalvikar Magin.

Im Dialog mit den Betroffenen – Chancen im Miteinander erkennen

Auch der Betroffenenbeirat im Bistum Speyer stellte sich und seine Arbeit vor und lud zu Gesprächsrunden ein, bei denen die Mitglieder der Diözesanversammlung die Möglichkeit hatten mit den Betroffenen zu sprechen und Fragen zu stellen. Emotionale und intensive Gespräche prägten diesen Teil der Versammlung und machten deutlich wie wichtig der Austausch mit den Betroffen ist.
„Das Zuhören hat uns sehr unmittelbar demonstriert wie elementar die Betroffenenperspektive bei der Aufarbeitung ist. In dem bewegenden Studienteil, haben wir Lebensgeschichten erlebt, die uns sehr ans Herz gingen.“, so Gaby Kemper Vorsitzende der Versammlung.

Vorstellung eines neuen Satzungsentwurfs für die Diözesanversammlung

Am Nachmittag stellte ein Ausschuss, der sich zur Erarbeitung einer neuen Satzung gebildet hat, einen ersten Entwurf vor. Aus den Anmerkungen der Anwesenden wird der Sachausschuss für die kommende Diözesanversammlung im Februar 2024 eine für die Abstimmung finale Satzung erarbeiten.
Innerhalb der Diözesanversammlung wurde auch auf weitere wichtige Termine in den kommenden Jahren hingewiesen, darunter der Diözesankatholikentag, der am 21.und 22. September 2024 in Speyer stattfinden wird. Ebenso wurde bereits auf die Diözesanwallfahrt nach Rom im Heiligen Jahr 2025 (14.-25. Oktober 2025).

Zum Ende der Versammlung dankte Gaby Kemper den Mitgliedern für einen lebhaften Austausch „bei einer prallgefüllten Tagesordnung“. Durch die zahlreichen Wortmeldungen konnte die Bistumsvision, Segensorte zu gestalten, ganz konkret weiter umgesetzt werden.
Die Diözesanversammlung hat die Aufgabe, die Themen und Anliegen der verschiedenen Bistums-Gremien zusammenzuführen und den Bischof zu beraten. Aktuell gehören der Diözesanversammlung 115 stimmberechtigte Mitglieder an. Im Sinn des Kirchenrechts nimmt die Diözesanversammlung zugleich die Aufgaben eines Diözesanpastoralrates für das Bistum Speyer wahr. Die nächste Diözesanversammlung findet am 24. Februar 2024 im Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen statt.

Text: Bistum Speyer Foto: 1-3 © Bistum Speyer; 4 der pilger
05.11.2023

„Auch wir sind Heilige“

Bischof Edouard Sinayobye aus der Partnerdiözese Cyangugu zu Besuch

Weihbischof Otto Georgens und Bischof Edouard Sinayobye beim Pontifikalamt.
Foto: Klaus Landry

Speyer – Zum Hochfest Allerheiligen feierte Weihbischof Otto Georgens am Mittwoch, dem 1. November, um 10 Uhr im Speyerer Dom ein Pontifikalamt. Als besonderer Gast nahm Edouard Sinayobye, Bischof der Partnerdiözese Cyangugu in Ruanda, an der Messfeier teil. „Heilige sind keine Superhelden, wir brauchen keine Angst zu haben, wenn wir uns auf den Weg des Glaubens machen.“, sagte Weihbischof Georgens in seiner Begrüßung von Bischof Sinayobye. „Auch wir sind Heilige.“

In seiner Predigt konzentrierte sich Bischof Sinayobye auf das Johannesevangelium: „Unser gemeinsames Zeichen ist die Taufe. Dadurch sind wir neue Geschöpfe geworden, Kinder Gottes.“ Seit dem Beginn der Kirche seien Christen und Christinnen „Gerechte“ oder „Heilige“ genannt worden. „Seid heilig, wie euer Vater heilig ist – heute feiern wir dieses Fest der Heiligkeit“ Die Vision von Johannes hinterlasse eine Botschaft: „Die Kirche ist keine Struktur, sondern eine Familie – das bedeutet für uns, dass wir alle Brüder und Schwestern sind.“

„Die Synode ist eine Gelegenheit darüber nachzudenken, was wir als Familienmitglieder ein und derselben Familie sind.“, so Bischof Sinayobye, der vor seinem Besuch in Speyer an der Weltsynode in Rom teilnahm. „Durch die Taufe haben wir eine heilige Berufung erhalten. Der Glaube an Gott gibt uns eine Vision, die das menschliche Auge nicht sehen kann.“ Freud, Leid, Armut, Reichtum, Schande und Ehre vergingen. „Was also vergeht nicht? Gott, das ewige Leben.“ Wie seien die irdischen Realitäten mit Blick auf die Vision zu meistern? „Die Seligpreisungen im Evangelium geben einen Hinweis darauf. Sie stellen uns eine Frage und geben eine Antwort darauf: >Was ist Glück?< Das aufrichtige Herz, das keine Doppelzüngigkeit kennt. Die Barmherzigkeit, die ein mitfühlendes Herz bedeutet. Der Durst nach Gerechtigkeit und Frieden. Die Sanftmut, die Gewaltfreiheit im Angesicht erlittener Ungerechtigkeit bedeutet. Bitten wir Gott um eine neues Herz.“

Bischof Sinayobye bei seiner Predigt.
Foto: Klaus Landry

Für die musikalische Gestaltung sorgte ein Vokalensemble der Dommusik mit der „Missa Papae Marcelli“ von Giovanni P. da Palestrina und Ludovico da Victorias „O quam gloriosum est regnum“. Die Orgel spielte Domorganist Markus Eichenlaub.

Zum Hintergrund: Allerheiligen

In der abendländischen Kirche wird Allerheiligen seit dem neunten Jahrhundert am 1. November gefeiert. Als Initiator des Festes gilt der mittelalterliche Theologe Alkuin. Gedacht wird an diesem Tag allen Heiligen, wobei damit nicht nur die offiziell heiliggesprochenen Männer und Frauen gemeint sind. Vielmehr bekennt die Kirche, „dass es eine große Schar von Menschen gibt aus allen Zeiten und Völkern, deren Leben für immer und ewig geglückt ist“, ohne dass dies dokumentiert und offiziell festgeschrieben ist. Da dieser Tag in Deutschland ein gesetzlicher Feiertag ist nutzen ihn viele Gläubigen, um die Gräber ihrer Angehörigen auf den Friedhöfen zu besuchen und dort eine Kerze zu entzünden.

Text: Bistum Speyer Foto: Klaus Landry
01.11.2023

Terminkalender des Bistum Speyer im November 2023

7.11. 9 Uhr bis 16 Uhr Willkommenstag für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (im pädagogischen Bereich) in katholischen Kindertagesstätten im Kardinal-Wendel-Haus in Homburg.
7.11. 80. Geburtstag von KP i.R. Eberhard Cherdron

8.11. 17 Uhr Übergabe des Qualitätsbriefes des Verbandes Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK) an 27 Kindertagesstätten aus dem Bistum Speyer durch Caritasdirektorin Barbara Aßmann in Landau, St. Elisabeth (Helmbachstr. 158).
8./9.11. Visitation durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in Lauterecken.

9.11. LUV – tiefer ins Leben Inspirations-Workshop aus 6 Online-Einheiten (Sechsmal donnerstags von 19.30 Uhr bis 21.45 Uhr)
Termine: 09.11., 16.11., 23.11., 30.11., 07.12., 14.12.
Entwickelt für offene Menschen, Sinnsucher*innen und spirituell Interessierte.
Veranstalter: Bistum Speyer, Arbeitsbereiche Missionarische Pastoral und Katechese, Joachim Lauer Evangelische Landeskirche der Pfalz, Missionarisch Ökumenischer Dienst, Anja Bein
VorabCall: 02.11.2023, 19.30 Uhr bis 21 Uhr

10./11. Tagung anlässlich des 75. Jahrestags der Gründung der Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte im Erbacher Hof in Mainz.

10.11 – 12.11. Bildungs- und Besinnungswochenende „Himmlisches für unser Leben“ – Den Speyerer Dom intensiv erfahren mit Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl. Kunsthistorische Einführung, Vortrag zum „Codex Aureus“, Geistliche Domführung mit Orgelvorführung, nächtliche Zeit im Dom, Gottesdienste, Musik. Aufbau-Wochenende (für Teilnehmer/-innen des Basis-Wochenendes)

11.11. 10 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in Eisenberg.
11.11. Tastenworkshop und „Vom Leben singen“: Offenes Singen mit dem JuGoLo „Ein Segen sein“, Workshop/Fortbildung für Tastenspieler:innen und Sänger:innen; die Teilnahme ist kostenlos. Arbeitsmaterial wird zur Verfügung gestellt.
Leitung: Dekanatskantor Horst Christill, Anmeldung: Telefon: 0151-14879901 oder E-
Mail: horst.christill@bistum-speyer.de, Tagungsort: Hl. Edith-Stein-Haus, Pfarrei Hl.
Edith Stein, Weinstraße 38, 76887 Bad Bergzabern
Zeit: 10 Uhr bis 13 Uhr (Tastenworkshop)
14 Uhr bis 17 Uhr (offenes Singen)
11.11. Fest St. Martin
11.11. 18 Uhr Hubertusmesse im Speyerer Dom.
11.11. 18 Uhr Jugendgottesdienst unter dem Titel “Sankt Martin heute in Ludwigshafen gesehen?” in Ludwigshafen-Pfingstweide, St. Albert.

12.11. 10 Uhr Erwachsenenfirmung durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom.
12.11. 10 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in Ramstein.

13.11. 9 Uhr bis 16 Uhr Willkommenstag für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (im pädagogischen Bereich) in katholischen Kindertagesstätten im Bischöflichen Priesterseminar St. German in Speyer. (Für Regionalverwaltung Germersheim)
13.11. 19.30 Uhr bis 21 Uhr Vortrag und Diskussion des Forums Katholische Akademie unter dem Titel „Religionsmonitor“. Mit der Referentin Dr. Yasemin El-Menouar, Senior Expert für Religion, Werte und Gesellschaft der Bertelsmann Stiftung, Gütersloh, 67346 Speyer, Edith-Stein-Platz 7, Friedrich-Spee-Haus, 5 Euro, Anmeldung: KEB Bistum
Speyer, Tel.: 06232/102-180, E-Mail: keb@bistum-speyer.de
13.11. 19.30 Uhr Workshop „Designed by me“ – Einführung in die Layoutgestaltung. Referentin: Sonja Haub, Bildungsreferentin KEB Pfalz, Online, 10 Euro, KEB Bistum Speyer, Tel.: 06232/102-180, E-Mail: keb@bistum-speyer.de

15./16.11. 9 Uhr Visitation durch Weihbischof Otto Georgens in Rockenhausen.

16.11. 16 Uhr bis 17.30 Uhr Online-Veranstaltung „Präventionsarbeit live!“ für Präventionsfachkräfte.
16.11. 18 Uhr St. Martins-Jahresempfang des Katholischen Büros Mainz im Erbacher Hof in Mainz.
16.11. 19.30 Uhr Film-Vorführung und Diskussion unter dem Titel „2040 – Wir retten die Welt“. Referent*in: Sonja Haub, KEB Pfalz, Katrin Berlinghoff, Klimaschutzmanagerin, Speyer, 67346 Speyer, Kleine Pfaffengasse 8, Alter Stadtsaal, 5 Euro / 3 Euro ermäßigt
Anmeldung: KEB Bistum Speyer, Tel.: 06232/102-180, E-Mail: keb@bistum-speyer.de

17.11. 8.30 Uhr Pontifikalamt zum Elisabethentag mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom.
17.11. Gedenktag für die Wohltäter des Doms, die bayerischen Könige, die Förderer des Doms aus dem Dombauverein und der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer und alle, die zum Erhalt des Speyerer Doms beigetragen haben.
18 Uhr Kapitelsamt mit Kapitelsvesper im Speyerer Dom.

17.11.– 19.11. Seminar für Multiplikatorinnen in der Weltgebetstagsarbeit (Weltgebetstagsland:Palästina) in der Ev. Bildungsstätte Ebernburg, 55583 Bad Kreuznach. Angebot der Frauenseelsorge im Bistum Speyer mit Kooperationspartnern.

18.11. Jährlicher Caritastag (Begegnung für ehren- und hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas) in St. Ingbert.
9.30 Uhr Eucharistiefeier mit Weihbischof Otto Georgens in St. Hildegard, St. Ingbert.
18.11. 14 Uhr bis 17 Uhr Chorbegleitung – Fortbildung für Chorleiter:innen, Organist:innen und alle Interessierten, Anmeldung: Telefon: 0151-14879768 oder E-Mail:
christian.payarolla@bistum-speyer.de
Tagungsort: Pfarrsaal St. Elisabeth, Unterer Sommerwaldweg 44, 66953 Pirmasens
18.11. Gebets- und Gedenktag für Betroffene sexualisierter Gewalt.
15.30 Uhr Veranstaltung des Betroffenbeirates des Bistums und des Netzwerks Prävention u.a. mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann auf dem Kardinal-Wetter-Platz vor der Marienkirche in Landau.
18.11. 18 Uhr Festgottesdienst mit Weihbischof Otto Georgens anlässlich des 90-jährigen Jubiläums der Kirche St. Jakobus in Weisenheim am Berg.

19.11. Treffen der Priester der Diözese Speyer mit Generalvikar Markus Magin im Geistlichen Zentrum Maria Rosenberg bei Waldfischbach-Burgalben.
19.11. 10 Uhr Firmung durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in Bexbach.

20.11. 9 Uhr bis 16 Uhr Willkommenstag für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (im pädagogischen Bereich) in katholischen Kindertagesstätten im Bischöflichen Priesterseminar St. German in Speyer. (Für Regionalverwaltungen: Ludwigshafen und Neustadt)

25.11. 10 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in Grünstadt.
16 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in Grünstadt.
25.11. Diözesanversammlung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in Enkenbach-Alsenborn
25.11. Tastenworkshop und „Vom Leben singen“: Offenes Singen mit dem JuGoLo „Ein Segen sein“, Anmeldung bei Ariane Schnippering via E-Mail: ariane.schnippering@bistum-speyer.de, Tagungsort: Kath. Pfarrheim, Hauptstr. 6, 67246 Dirmstein, Zeit: 10 Uhr bis 13 Uhr (Tastenworkshop), 14 Uhr bis 17 Uhr (offenes Singen)
25.11. Thementag in der Reihe „Auf den Punkt“ unter dem Titel „Dem Tod begegnen“. Ab 13.00 Uhr, Waldstraße 145, Kloster Neustadt, Anmeldung unter: Tel.: 06321/875-0, Mail: info@kloster-neustadt.de, Veranstalter: „Auf den Punkt.“ – Katholische Erwachsenenbildung Bistum Speyer in Kooperation mit dem Kloster Neustadt und der Neustadter Pfarrei Hl. Theresia von Avila
Hinweis: Nähere Informationen zum Ablauf und zu den Modulen bei keb@bistum-speyer.de oder unter www.keb-speyer.de
25.11. 18 Uhr Vesper zum Großen Gebet der Dompfarrei Pax Christi im Speyerer Dom.
25.11. 18 Uhr Hagios – gesungenes Gebet aus der Konzertreihe „Cantate Domino“ im Speyerer Dom. Mit Helge Burggrabe, Gesang, Flöten und Leitung und Sängerinnen und Sänger der Chorgruppen der Dommusik

25.11. – 26.11. Schulung für in Präventionsfragen geschulte Personen (Präventionskräfte) im Kloster Neustadt, Waldstr. 145 in Neustadt.
Zeit: 25.11.2023, 11 Uhr bis 26.11.2023, 14 Uhr
Veranstalter: Koordinationsstelle Prävention im Bistum Speyer.

26.11. 11 Uhr Kapitelsamt mit Weihbischof Otto Georgens in der Friedenskirche St. Bernhard in Speyer mit Gräbersegnung.

29.11. Weihe des Kreuzaltars durch Weihbischof Otto Georgens (25 Jahre).
29.11. Treffen der leitenden Pfarrer mit Generalvikar Markus Magin im Geistlichen Zentrum Maria Rosenberg bei Waldfischbach-Burgalben.

29./30.11. Visitation durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in Schönenberg-Kübelberg.
30.11. Treffen der leitenden Pfarrer mit Generalvikar Markus Magin im Bischöflichen Priesterseminar St. German in Speyer.

Bistum Speyer
30.10.2023

Kardinal-Wetter-Platz soll zum Gedenkort für Betroffene werden

Der Kardinal-Wetter-Platz in Landau soll zum Gedenkort für Betroffene werden – Eine Hinweistafel erinnert an Verdienste des früheren Speyerer Bischofs und benennt Versagen im Umgang mit sexualisierter Gewalt – Betroffenenbeirat im Bistum unterstützte Pfarrei bei der Aufarbeitung

Landau/Speyer – Der Pfarreirat der Pfarrei Mariä Himmelfahrt Landau hat Anfang Oktober eine Entscheidung getroffen: Der Platz vor der Marienkirche wird weiterhin Kardinal-Wetter-Platz heißen. Zusätzlich wird die Pfarrei eine Hinweistafel anbringen, die an Verdienste und Versagen von Kardinal Friedrich Wetter erinnern und schwere Fehler im Umgang mit sexualisierter Gewalt benennt. Der Platz soll hierdurch zu einem Gedenkort für die Betroffenen werden und die Erinnerungskultur aus Sicht der Betroffenen unterstützen und fördern.

Gottesdienst mit dem Betroffenenbeirat in der Marienkirche in Landau

Im heutigen Sonntagsgottesdienst, 29. Oktober 2023, an dem auch Vertreterinnen und Vertreter des Betroffenenbeirats im Bistum Speyer teilnahmen, informierte Dekan Axel Brecht die Gemeinde über die Hintergründe der Entscheidung.
„Gedenken ist nicht nur Erinnern an Vergangenes, sondern wirkt in Gegenwart und Zukunft hinein. Dabei ist es uns wichtig, dass sich unser Gedenken zuallererst auf die Betroffenen richtet. Wir wollen bestehende Orte nicht auslöschen, sondern einen Kulturwandel anstoßen: Hinsehen statt wegsehen, Prävention ausbauen und für das Thema Gewalt- und Machtmissbrauch in allen Bereichen sensibilisieren. Deshalb haben wir uns dafür entschieden, den Platz nicht umzubenennen, sondern mit Hilfe der Hinweistafel ein differenziertes Wahrnehmen zu ermöglichen,“ so Dekan Axel Brecht, Pfarrer der Pfarrei Mariä Himmelfahrt.

Der Frage, wie mit der Benennung des Platzes und den Möglichkeiten des Gedenkens verantwortungsvoll umzugehen ist, gingen intensive Gespräche mit dem Betroffenenbeirat im Bistum Speyer voraus. Weitere Inhalte des fruchtbaren und intensiven Austauschs zwischen Pfarreivertretern und dem Beirat waren auch die Betroffenenperspektive bei Aufarbeitung von Missbrauch und kirchliche Präventionsmaßnahmen.

„Prävention setzt Aufarbeitung voraus“

„Zum Umgang mit dem Kardinal-Wetter-Platz hat der Betroffenenbeirat eine klare Haltung entwickelt: Wenn der Name verschwindet, verschwinden auch die Taten. Damit geht auch der Blick auf und das Gedenken an die Opfer verloren. Das sollte man verhindern. Unser Ziel ist es, dass unsere Kinder und Enkelkinder in einem sicheren Umfeld aufwachsen. Dazu ist Prävention unabdingbar. Doch Prävention setzt Aufarbeitung voraus“ äußert Bernd Held, Vorsitzender des Betroffenenbeirats im Bistum Speyer.

„Fundamentaler Perspektivwechsel, weg von der Institution Kirche hin zum Blickwinkel der Betroffenen“

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann dankt den Verantwortlichen für ihre „sensible und verantwortungsvolle Entscheidung“ und betont: „Durch die Entscheidung der Pfarrei wird das unermessliche und allzu lange nicht gesehene Leid von Missbrauchsbetroffenen ins Zentrum gestellt, ohne die Erinnerung an die Schuld und das Versagen der Institution Kirche und ihrer Amtsträger einfach auszulöschen. Geschehenes Unrecht wird beim Namen genannt, ohne dabei in Schwarz-Weiß-Malerei zu verfallen.“ Wiesemann begrüßt insbesondere, dass durch den Einbezug des Betroffenenbeirats deren Perspektive leitend war: „Diesen fundamentalen Perspektivwechsel, weg von der Institution Kirche hin zum Blickwinkel der Betroffenen, möchte auch ich als Bischof von Speyer mit aller Kraft weiter vorantreiben.“

Zurzeit werden auf Bistumsebene Grundlinien für die Gedenk- und Erinnerungskultur im Bistum Speyer gemeinsam mit dem Betroffenenbeirat und der Unabhängigen Aufarbeitungskommission (UAK) erarbeitet, die in den Meinungsbildungsprozess in Landau mit eingeflossen sind.

Der Gottesdienst mit dem Betroffenenbeirat vom Sonntag, 29. Oktober 2023 um 10.30 Uhr wurde auf dem Youtube-Kanal der Pfarrei unter https://www.youtube.com/@marienkirchelandau live gestreamt und steht dort als Video zur Verfügung.

Die Pfarrei Mariä Himmelfahrt hat als eine der ersten Pfarreien im Bistum Speyer ihr Institutionelles Schutzkonzept in Kraft gesetzt und verpflichtet Mitarbeitende in der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenarbeit zu einem wertschätzenden, respektvollen und achtsamen Umgang miteinander (www.kirchelandau.de/praevention).

Zum Hintergrund

Im Münchener Missbrauchsgutachten wurde Kardinal Wetter in mehreren Fällen Fehlverhalten vorgeworfen. In einem schwerwiegenden Fall übernahm er persönliche Verantwortung und entschuldigte sich für seine falsche Entscheidung. Das Forschungsprojekt „Sexueller Missbrauch im Bistum Speyer durch katholische Priester, Diakone, Ordensangehörige und Mitarbeitende des Bistums (ab 1946)“ wurde im März d.J. von der Unabhängigen Aufarbeitungskommission (UAK) zur Untersuchung des sexuellen Missbrauchs im Bistum Speyer in Auftrag gegeben und ist auf vier Jahre angelegt. Die an der Universität Mannheim unter der Leitung von Prof. Dr. Sylvia Schraut durchgeführte Studie schließt auch die Frage ein, wie die Verantwortungsträger auf Bistumsebene mit Hinweisen auf Missbrauchsfälle umgegangen sind und ob sie ihrer Leitungsverantwortung gerecht geworden sind. Auch im Blick auf die Amtsjahre von Bischof Friedrich Wetter als Speyerer Bischof wird diese Fragestellung untersucht. Der am 20. Februar 1928 in Landau geborene Friedrich Wetter war von 1968 bis 1982 Bischof von Speyer.

Pfarrei Mariä Himmelfahrt Landau und des Betroffenenbeirats im Bistum Speyer
29.10.2023

Ergebnisse des Religionsmonitors

Forum Katholische Akademie lädt zu Vortrag mit Dr. Yasemin El-Menouar ein

Speyer – Über die Ergebnisse des aktuellen Religionsmonitors der Bertelsmann Stiftung berichtet am Montag, 13. November um 19.30 Uhr Dr. Yasemin El-Menouar im Friedrich-Spee-Haus in Speyer. Die Referentin ist Senior Expertin für Religion, Werte und Gesellschaft der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh, die die Studie zur religiösen Landschaft in Deutschland im Mai 2023 veröffentlichte.

In den letzten 70 Jahren hat sich die religiöse Landschaft in Deutschland stark verändert. 1950 zählten sich noch fast 96 Prozent zu den beiden großen christlichen Konfessionen. Andersgläubige und Nichtreligiöse machten in der Summe damals lediglich rund vier Prozent aus.

Heute ist das Bild ein anderes. Nicht einmal jede*r Zweite ist Mitglied in der evangelischen oder katholischen Kirche. Und der Trend sinkender Mitgliederzahlen hält weiter an. Ein immer größerer Bevölkerungsanteil hat keine Glaubenszugehörigkeit. Gleichzeitig gibt es eine zunehmende Vielfalt an Glaubensformen in Deutschland; neben den unterschiedlichen christlichen Glaubensgruppen prägen auch Muslim*innen, Hindus und Buddhisten das religiöse Leben in Deutschland.

Die aktuellen Ergebnisse des Religionsmonitors der Bertelsmann Stiftung geben Hinweise darauf, welche Auswirkungen diese Prozesse auf das gesellschaftliches Zusammenleben in Deutschland hat und wie sich die Rolle der Kirchen in Deutschland angesichts dieser Dynamiken verändert.

Veranstalter des Abends mit Dr. Yasemin El-Menouar ist das Forum Katholische Akademie, eine Kooperation des Heinrich Pesch Hauses – Katholische Akademie Rhein-Neckar, der Dompfarrei Pax Christi in Speyer und der Katholischen Erwachsenenbildung Bistum Speyer.

Um Anmeldung wird gebeten bei der Katholische Erwachsenenbildung, Tel. 06232/102-180, E-Mail: keb@bistum-speyer.de oder online über https://www.keb-speyer.de/veranstaltungen.

Bistum Speyer
24.10.2023

An der Seite der sozial Schwächsten im Nahen Osten – Dringender Appell für Unterstützung der Bevölkerung

Bundesweiter Abschluss des Monats der Weltmission 2023 in Speyer – Bischof Dr. Wiesemann: Engagement und Visionen der Christen im Nahen Osten als „Leuchttürme in einer zerrissenen Welt“ – Pauline-Jaricot-Preis an TV-Produzentin Juliana Sfeir aus dem Libanon verliehen  

Speyer – Zutiefst betroffen von der Welle der Gewalt im Nahen Osten hat das katholische Hilfswerk missio München mit dem Bistum Speyer mit einem feierlichen Gottesdienst im Dom zu Speyer den Sonntag der Weltmission (22. Oktober) gefeiert. Gemeinsam mit hochrangigen Gästen aus den diesjährigen Partnerländern Ägypten, Syrien und Libanon schlossen der Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, Weihbischof Otto Georgens und missio-Präsident Monsignore Wolfgang Huber damit die mehrwöchigen Aktionen zum Monat der Weltmission 2023 ab.

Im Mittelpunkt stand in diesem Jahr unter dem Leitwort „Ihr seid das Salz der Erde“ (Mt 5,13) die Solidarität mit den Christinnen und Christen im Nahen Osten, die sich in ihrer Heimat in den Dienst der Ärmsten und sozial Schwächsten stellen. Knapp vier Wochen waren missio-Projektpartnerinnen und Projektpartner aus Syrien, Ägypten und Libanon in den bayerischen (Erz-)Bistümern und in der Diözese Speyer unterwegs, um über die aktuelle Situation der Menschen dort zu berichten.

„Hier schlägt das Herz christlicher Mission: in einer universalen Weite dessen, der am Kreuz die Arme für alle Menschen ausgebreitet hat.“

Bischof Dr. Wiesemann betonte anlässlich des Sonntags der Weltmission „die unschätzbar wichtige und wertvolle Kostbarkeit des Engagements“ der Gäste aus dem Nahen Osten. Ihre Visionen und Hoffnungszeichen seien „Leuchttürme in einer Welt, die immer mehr zu zerreißen droht“.

Wiesemann berichtete eindrücklich vom konkreten Engagement der anwesenden Gäste aus der Weltkirche, die er während der Predigt an seine Seite bat – als sichtbares Zeichen der Verbundenheit und Solidarität. Von Pater Miguel Angel Condo Soto, dessen Jugendzentrum im langandauernden syrischen Bürgerkrieg auch in den gefährlichsten Situationen für Kinder und Jugendlichen offenstand. Von Bischof Thomas Zaky und Father Pious Farag, die in Ägypten konkrete soziale Entwicklungsarbeit leisten, Projekte in der Frauenförderung und Gefangenenseelsorge für Christen und Muslime gleichermaßen anbieten. Von Juliana Sfeir, deren Engagement im Fernsehsender SAT-7 für so viele im Libanon ein „wichtiges Hoffnungszeichen ist, ein Raum für Wahrheit und Gerechtigkeit, für Bildung und Stärkung, für Vision und Zukunftsperspektive.“ Bischof Dr. Wiesemann: „Hier schlägt das Herz christlicher Mission: in einer universalen Weite dessen, der am Kreuz die Arme für alle Menschen ausgebreitet hat.“

Der Speyerer Bischof nahm in seiner Predigt zur aktuellen politischen Lage im Nahen Osten Stellung: „Der brutale Terrorüberfall auf Israel, aber auch das Leid und die Not nicht zuletzt bei den Menschen in Gaza und Palästina führen uns die hasserfüllte Unversöhntheit in dieser dauerhaften Krisenregion der Erde vor Augen.“ Vor diesem Hintergrund werde unmittelbar deutlich, „wie unersetzbar notwendig jedes Engagement für Frieden und Versöhnung, für Gerechtigkeit und Hoffnung auf Zukunft“ ist und „wie wichtig gerade in unserer Zeit eine Kirche ist, die von ihrer Sendung her einen weltweiten Blick hat.“

Appell für Unterstützung der wertvollen Arbeit der Projektpartnerinnen und Projektpartner

missio-Präsident Monsignore Wolfgang Huber sagte: „Ich danke unseren Projektpartnerinnen und Projektpartnern von ganzem Herzen, dass sie in dieser schwierigen Zeit zu uns gekommen sind. In ihren Heimatländern wachsen Unsicherheit und Angst. Trotzdem geben sie hier ein Zeugnis davon, dass und wie sie den Menschen auch in dieser Situation unermüdlich zur Seite stehen. Auch sie haben Angst, vor dem, was kommen könnte. Dennoch steht es für sie außer Frage, in der nächsten Woche in ihre Heimatländer zurückzukehren, um ihren Mitmenschen beizustehen. Gemeinsam beten wir für den Frieden in der Region und für alle Menschen, die unter dem Terror leiden. Bitte unterstützen Sie diese wertvolle Arbeit gerade in diesen Zeiten mit einer großzügigen Spende. “

Den Festgottesdienst am Sonntag der Weltmission im Dom zu Speyer zelebrierte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann gemeinsam mit missio-Präsident Monsignore Huber. Die Band „Sanctos“ und die Gruppe „Elsa & der Viertelton“ sorgten für die musikalische Begleitung des Gottesdienstes.

Pauline-Jaricot-Preis verliehen an TV-Produzentin Juliana Sfeir aus dem Libanon

Beim anschließenden Empfang im Haus der Kirchenmusik in Speyer wurde von missio München der diesjährige Pauline-Jaricot-Preis verliehen. Diesjährige Preisträgerin ist die TV-Produzentin und Programmleiterin beim ökumenischen Fernsehsender SAT-7 in Beirut/Libanon,Juliana Sfeir.

„Mir ist es wichtig, die Liebe Gottes durch den Einsatz von Medien sichtbar zu machen und damit gesellschaftliche Veränderungen herbeiführen zu können. Meine Art, Salz in die Welt zu bringen ist es, mich für den sozialen Zusammenhalt, die Rechte der Frauen, der Kinder und die Rechte von Menschen mit Behinderungen einzusetzen”, betonte Sfeir in ihrer Dankesrede. Der Sender SAT-7 platziert starke Themen in den Regionen Nordafrikas und des Nahen Ostens – per Satellit über Grenzen und Regierungen hinweg und über die sozialen Netzwerke. Als Chefin der SAT-7-Bildungsmarke „Academy“ setzt Juliana Sfeir besonders auf Bildung und Empowerment, gerade in Zeiten, in denen immer mehr staatliche Schulen im Libanon schließen.

Mit dem Pauline-Jaricot-Preis ehrt missio München jährlich starke Frauen weltweit für ihren Einsatz für Gerechtigkeit und Menschenwürde.

Bistum Speyer
22.10.2023

Bischöfliche Stiftung für Mutter und Kind gratuliert Marlies Kohnle-Gros

Stiftungsvorsitzende wurde mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt – Auszeichnung für Engagement in Politik und Kirche

Speyer/Mainz – Die Beiratsvorsitzende der Bischöflichen Stiftung für Mutter und Kind im Bistum Speyer, Marlies Kohnle-Gros, wurde am Montag, den 16. Oktober 2023, mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Die Juristin und ehemalige rheinland-pfälzische Landtagsabgeordnete erhielt diese hohe Auszeichnung der Bundesrepublik Deutschland für ihre langjährigen Verdienste in der Landespolitik und ihr Engagement im hochschulpolitischen sowie im kirchlichen Bereich.

Ihr Engagement im kirchlichen Bereich ist vielfältig: Bereits in ihrer Jugend brachte sich Kohnle-Gros in der katholischen Jugendarbeit in ihrem Heimatdorf ein, besuchte ein privates katholisches Mädchengymnasium in Ulm. Aktuell ist die Arbeit in der Bischöflichen Stiftung für Mutter und Kind in der Diözese Speyer ein Schwerpunkt ihres Engagements. Weil ihr der Schutz des ungeborenen Lebens wichtig ist, setzt sich die 67-Jährige seit 2010 als Beiratsvorsitzende für das Leben und die gute Begleitung von Frauen in der Schwangerschaft und nach der Geburt ein. Kohnle-Gros ist darüber hinaus Mitglied im Familienbund der Katholiken, bei Kolping, beim SKFM Betreuungsverein in Kaiserslautern und Mitglied der Diözesanversammlung im Bistum Speyer. Sie ist außerdem Mitglied im Aufsichtsrat des Ökumenischen Gemeinschaftswerks Pfalz.

„Ich erlebe es als eine besondere Ehre mit dieser wichtigen Auszeichnung bedacht zu werden,“ freut sich Kohnle-Gros. „Die Unterstützung von hilfsbedürftigen Menschen ist mir ein Herzensanliegen. Die verschiedenen Ehrenämter aus diesem Bereich haben immer mich gefunden und so hat sich eins nach dem anderen entwickelt. Ich freue mich, dass Weggefährten aus den verschiedenen Bereichen bei der Feierstunde dabei waren. Auch ihnen gilt die Anerkennung für die wichtige Arbeit, die sie leisten.“

Die Auszeichnung wurde von Clemens Hoch, Minister für Wissenschaft und Gesundheit, im Auftrag von Ministerpräsidentin Malu Dreyer im Rahmen einer Feierstunde in Mainz überreicht. Auf Einladung von Kohnle-Gros nahm auch Karl-Ludwig Hundemer, ehemaliger Vorsitzender des Diözesancaritasverbandes, für das Bistum Speyer an der Veranstaltung teil. Er beschreibt Kohnle-Gros als Frau, die sich an vielen Stellen mit großer Kompetenz und klarem Kompass einsetzt.

Die Bischöfliche Stiftung für Mutter und Kind freut sich mit ihrer Beiratsvorsitzenden über die Auszeichnung und gratuliert ihr herzlich zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes.

Hintergrund

Die Bischöfliche Stiftung für Mutter und Kind unterstützt seit über zwanzig Jahren die Katholische Schwangerschaftsberatung in der Diözese Speyer finanziell und ideell, fördert Projekte kirchlicher Träger zugunsten schwangerer Frauen und sensibilisiert die Öffentlichkeit für den Schutz des ungeborenen Lebens.

Mehr Informationen unter www.fuer-mutter-und-kind.de

Bischöfliche Stiftung für Mutter und Kind
17.10.2023

Weihnachten im Schuhkarton – Kindern Hoffnung und Freude schenken

Die weltweite Geschenkaktion „Weihnachten im Schuhkarton“ erfreut nicht nur Kinderherzen, sondern hat oft auch Auswirkungen auf die ganze Familie. „Wir erleben immer wieder, wie nicht nur die Kinder, sondern ganze Familien durch das überraschende Geschenk einer völlig fremden Person berührt werden“, sagt Ursula Simon, die bei der christlichen Hilfsorganisation Samaritan’s Purse für die Leitung der Aktion im deutschsprachigen Europa verantwortlich ist.

Die Idee: Jeder füllt einen weihnachtlich verzierten Schuhkarton mit neuen Geschenken wie Schulmaterial, Hygieneartikel, Spielzeug und Kleidung für ein bedürftiges Kind. Auf der Webseite der Aktion kann man erfahren, wo man in diesem Jahr seinen Geschenkkarton abgeben kann. Über 4.000 Abgabestellen nehmen die Päckchen entgegen. Bis zur offiziellen Abgabewoche vom 6. – 13. November hat so jeder Zeit, leere Schuhkartons in tolle Schatzkisten zu verwandeln. Wer keine passenden Kartons zur Hand hat, kann unter jetzt-mitpacken.org welche bestellen. Zur Unterstützung der Aktion bittet Samaritan’s Purse zusätzlich um Geldspenden. „Im vergangenen Jahr sind einige Kosten stark gestiegen; in jedes beschenkte Kind investierten wir 11,49 Euro“, berichtet Simon. Auch wer selber nicht mitpacke, sei herzlich eingeladen, die Aktion als Beter oder Spender zu begleiten.

Die Geschenke werden später von Kirchengemeinden unterschiedlicher Konfessionen zielgerichtet verteilt. Die weltweite Aktion erreicht bedürftige Kinder in weit über 110 Ländern. Die Päckchen aus dem deutschsprachigen Raum gehen in diesem Jahr unter anderem nach Bulgarien, Rumänien, Serbien, Ukraine und Weißrussland. In Ländern wie Polen oder der Slowakei werden neben einheimischen Kindern auch viele Flüchtlinge aus der Ukraine beschenkt.

Über „Weihnachten im Schuhkarton“

„Weihnachten im Schuhkarton“ ist Teil der internationalen Aktion „Operation Christmas Child“ der christlichen Hilfsorganisation Samaritan’s Purse. Im vergangenen Jahr wurden weltweit rund 9,2 Millionen Kinder in etwa 100 Ländern erreicht. In der Südpfalz werden die Annahmestellen von der Er-lebt Gemeinde in Landau betreut, dort befindet sich auch der zentrale Sammelpunkt von dem aus die Geschenkpakte weitergeleitet werden.

Er-lebt Gemeinde Landau
12.10.2023

Öffentliche Führung „Dom im Dunkeln“

Termin am 18. November

Domführung im Schein der Taschenlampe
Foto: © Domkapitel Speyer, Klaus Landry

Speyer – Eine ganz besondere Erfahrung ist es, das Innere des Speyerer Doms außerhalb der Öffnungszeiten und bei Dunkelheit zu erkunden. Seit einem guten Jahr gibt es die Möglichkeit für Gruppen besondere „Dom im Dunklen“ Führungen zu buchen. Am 18. November bietet das Domkapitel nun erstmals dieses Format als öffentliche Führung an. Die Rundgänge starten jeweils um 19 Uhr und dauern etwa 90 Minuten. Eine Voranmeldung per Mail an domfuehrungen@bistum-speyer.de ist notwendig. Die Teilnahmegebühr beträgt 15 Euro pro Person.

Der besondere Reiz der „Dom im Dunkeln“-Führungen liegt in der Möglichkeit, die romanische Kathedrale exklusiv in einer kleinen Gruppe bei Dunkelheit und Stille zu erkunden. Wer den Dom bereits im Hellen besucht hat, wird erstaunt sein von der völlig anderen Wahrnehmung des Raums. Im Schein der Taschenlampe macht ein Domführer zudem auf so manches Detail aufmerksam, das im Hellen kaum Beachtung fände. Nach dem Gang durch Mittelschiff, Querhaus und Apsis geht es schließlich in die Unterkirche. Mit einer Kerze in der Hand können die Teilnehmer hier den Raum im Kerzenschein auf sich wirken lassen. 

Text: Bistum Speyer Foto: © Domkapitel Speyer, Klaus Landry
11.10.2023

Katholikinnen und Katholiken haben neue Pfarrgremien gewählt

Stabile Wahlbeteiligung von rund 11,7 Prozent – Etwa die Hälfte der Stimmen wurde per Online-Wahl abgegeben

Speyer – Am Wochenende haben die Katholikinnen und Katholiken im Bistum Speyer die Mitglieder der Pfarreiräte, Verwaltungsräte und Gemeindeausschüsse für die kommenden vier Jahre gewählt. Rund 48 300 Gläubige beteiligten sich an den Wahlen. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von rund 11,7 Prozent. „Wir freuen uns über die Wahlbeteiligung, die fast den Wert bei den Wahlen vor vier Jahren erreicht hat“, erklärt Generalvikar Markus Magin. Diese hatte 2019 bei rund 11,9 Prozent gelegen.

„Allen, die in die neuen Pfarrgremien gewählt wurden, gratuliere ich ganz herzlich“, sagt Magin. „Sie übernehmen Verantwortung für das kirchliche Leben in einer Zeit, die von Krisen geprägt ist. Sie zeigen Mut und Engagement und arbeiten gemeinsam mit vielen anderen in unserem Bistum an der Vision, Segensort zu sein, dafür bin ich sehr dankbar.“ In seinen Dank schließt der Generalvikar auch die Wahlhelferinnen und –helfer ein, die mit viel Einsatz und Sorgfalt für eine geregelte Durchführung der Wahlen in den 335 Wahlbezirken gesorgt haben.

Die zum ersten Mal angebotene Möglichkeit zur Online-Wahl wurde von rund 23 500 Wählerinnen und Wählern genutzt. Damit lag Anteil der Online-Wähler und –Wählerinnen bei fast 49 Prozent.

„Die Online-Wahlen sind vermutlich einer der Faktoren dafür, dass die Wahlbeteiligung stabil geblieben ist“, so Marius Wingerter, Referent für die Pfarrgremienwahlen. „Es gab zahlreiche Rückmeldungen, die die digitale Stimmabgabe sehr positiv bewertet haben. Einfach, bequem, barrierefrei – so wurde es beschrieben.“

In den Pfarreien, in denen auf den Kandidatenlisten für die Pfarrei-, die Verwaltungsräte oder Gemeindeausschüsse weniger Bewerberinnen und Bewerber als die Zahl der vorhandenen Mandate standen, konnten durch die sogenannten Urwahlen weitere engagierte Pfarreimitglieder für die Mitarbeit in den Gremien gefunden werden. Etwa Zweidrittel der Plätze bei den Wahlen zu den Pfarrei- und Verwaltungsräten wurden durch Urwahlen ergänzt. Bei der Wahl zu den Gemeindeausschüssen war es die Hälfte der Mandate, die auf diese Weise besetzt wurden. In 25 Gemeinden wurde darüber hinaus die neue Möglichkeit genutzt, den Gemeindeausschuss im Rahmen einer Gemeindeversammlung zu wählen.

Unterschiedliche Gremien mit unterschiedlichen Aufgaben

Ob Pfarreirat, Verwaltungsrat oder Gemeindeausschuss – jedes dieser Gremien hat unterschiedliche Ziele und Aufgaben. Der Pfarreirat und der Verwaltungsrat sind auf die Pfarrei als Ganzes bezogen. Ziel des Pfarreirates ist es, gemeinsam mit dem Pfarrer und dem Pastoralteam für ein attraktives Seelsorgeangebot in der Pfarrei zu sorgen. Der Verwaltungsrat kümmert sich um die dafür notwendigen personellen, räumlichen und finanziellen Rahmenbedingungen. Zu jeder Pfarrei gehören durchschnittlich fünf Gemeinden, für die jeweils ein eigener Gemeindeausschuss gewählt wird. Aufgabe der Gemeindeausschüsse ist es, das kirchliche Leben vor Ort, im Dorf oder im Stadtteil zu gestalten.

Aufgerufen zur Wahl waren fast 414.000 Katholikinnen und Katholiken im Bistum. In den 70 Pfarreien waren insgesamt circa 3200 Plätze in den Gremien zu besetzen.

Alle einzelnen Ergebnisse der Wahlen sind hier zu finden: https://pfarrgremien.bistum-speyer.de/pfarrgremienwahl/wahlergebnisse-2023/

Alle Informationen zur Pfarrgremienwahl: https://pfarrgremien.bistum-speyer.de/

Bistum Speyer
09.10.2023

Kirche für eine antirassistische, antifaschistische und integrative Friedensarbeit

Stellung zu umstrittener Demonstration

Die Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) distanziert sich erneut von der Demonstration „Ramstein schließen – Ami Go Home“. Nachdem unter diesem Titel im Februar eine Veranstaltung stattfand, ist eine Neuauflage am kommenden Samstag, 7. Oktober 2023, angekündigt. Der Friedensbeauftragte der Landeskirche warnt vor menschenverachtenden und antidemokratischen Haltungen innerhalb dieser Bewegung.

Gregor Rehm, Beauftragter für Friedensarbeit bei der Evangelischen Kirche der Pfalz
Foto: lk/privat

Speyer (lk) – Für die Demonstration „Ramstein schließen – Ami Go Home“ am 7. Oktober ruft das Bündnis „Aufbruch Frieden-Souveränität-Gerechtigkeit“ auf. Es bezeichnet sich selbst als „neue Querfront und Friedensbewegung in Deutschland“ und fordert den Austritt Deutschlands aus Nato und EU, die „Zerschlagung des Altparteienkartells“ und den vollständigen Abzug der US-amerikanischen Truppen.

Gregor Rehm, Beauftragter für Friedensarbeit der Evangelische Kirche der Pfalz, weist darauf hin, dass die als Friedensdemo angekündigte Veranstaltung unter anderem von Personen und Gruppen getragen und unterstützt wird, die die Souveränität der Bundesrepublik leugnen. Sie seien bereits mit nationalistischen, teils offen rechtsradikalen Äußerungen aufgetreten. In den Vorankündigungen und Mobilisierungsvideos erkennt der Friedensbeauftragte personelle Verbindungen und klare Bezüge zu Verschwörungserzählungen, unter anderem aus der Querdenker-Szene.

„Als Evangelische Kirche der Pfalz setzen wir uns für eine Friedensarbeit ein, die auf gegenseitigem Respekt und Achtung vor allen Menschen beruht“, macht Rehm deutlich. Deshalb unterstützt er den Aufruf derjenigen Friedensgruppen, die eine antirassistische, antifaschistische und integrative Friedensarbeit verfolgen. Rehm macht deutlich: „Wir stehen als Evangelische Kirche an der Seite aller Friedensbewegten, die für ein schnelles Ende von Gewalt und Krieg eintreten. Wir beziehen jedoch klar Stellung gegen jede Form der Menschenverachtung, gegen rassistische, nationalistische, rechtsradikale und antidemokratische Haltungen sowie gegen pauschale Verurteilungen von Menschen.“ Er empfiehlt allen Friedensbewegten, die Veranstaltung in Ramstein zu meiden oder spätestens zu verlassen, wenn derartige Haltungen zu Tage treten.

Gemeinsam mit der Friedensinitiative Westpfalz lädt die Arbeitsstelle Frieden und Umwelt der Landeskirche jeweils am ersten Samstag im Monat zu einem Friedensgebet ein – so auch am 7. Oktober. Treffpunkt ist wie immer um 15 Uhr am Parkplatz an der Gedenkstätte für die Opfer der Flugkatastrophe. Dieses Friedensgebet findet unabhängig von Demonstration „Ami Go Home“ statt.

Links

Arbeitsstelle Frieden und Umwelt der Evangelischen Kirche der Pfalz
www.frieden-umwelt-pfalz.de

Text: Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) Foto: lk/privat
05.10.2023

Kirchen

Wegweisende Entscheidungen gefällt

Landessynode beendet Frühjahrstagung

Anstrengungen im Klimaschutz, Gebäudemanagement, Finanzen, Visionen für die Zukunft und nicht zuletzt ein Friedensappell: Das waren die Hauptthemen der 13. Landessynode, die auf ihrer dritten Tagung entscheidende Weichen gestellt hat.

Speyer (lk) Die Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz ist entschieden auf dem Weg in Richtung Zukunft. Auf ihrer Frühjahrstagung vom 18. bis 21. Mai fällte sie Entscheidungen zur Wirtschaftlichkeit und Klimaneutralität ihrer Gebäude, bekannte sich zum Sparkurs, formulierte einen Friedensappell, betonte die Bedeutung von Klimagerechtigkeit für eine globale Friedensordnung und sammelte kreative Ideen, um die Kirche von morgen zu gestalten. 

Kritische Kirchenpräsidentin

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst hielt ihren ersten Bericht vor der Landessynode. Sie rief – durchaus selbstkritisch – aktuelle kirchliche Themen auf. Dies begrüßte die Synode ausdrücklich. Wüst beleuchtete kritisch etwa die Haltung der Kirche im ersten Lockdown. Alte und kranke Menschen habe man geschützt, aber oft auch allein gelassen. Daraus habe die Kirche gelernt. Die gesellschaftlichen Folgen der Pandemie seien noch nicht absehbar, die Kirche weiter gefordert. In ihrem Bericht bekräftigte Wüst auch eindringlich die Null-Toleranz-Haltung der Landeskirche gegenüber sexualisierter Gewalt.

Realistische Visionen

Zum Thema „Zukunft_Raum_Kirche“ gab Kirchenpräsidentin Wüst Anstöße, neu und frisch zu denken. „Noch können wir Zukunft gestalten, anstatt resigniert von ihr überrollt zu werden“, sagte sie mit Blick auf schwindende Mitgliederzahlen und Einnahmen. Die Landessynodalen sammelten Ideen für neue kirchliche Angebote, die sich in erster Linie an den Wünschen der Menschen ausrichten sollen: Mitgliederbefragungen, Bürgerräte, mehr Zusammenarbeit mit kulturellen Gruppen, digitale Formate – aber auch in der Öffentlichkeit sichtbarer werden, mehr berührende Erlebnisse und Gottesdienste anbieten waren einige Impulse. Sie sollen in einem offenen Prozess an die Basis kommen und weitere Kreise ziehen.

Gesparte Gebäude

Die Synode beschloss das Gesetz zur effizienteren Nutzung kirchlicher Gebäude. Die Kosten sollen um mindestens 30 Prozent sinken. Das Gebäudekonzept ist Teil der angestrebten Klimaneutralität, die bis 2040 erreicht werden soll. Mit einem weiteren Votum machten die Synodalen klar, dass die Zeit drängt: Das Ziel soll bis zum Jahr 2030 erreicht sein und nicht wie ursprünglich vorgesehen 2035.

Das Gesetz tritt am 1. Juni 2022 in Kraft und wird von den Kirchenbezirken umgesetzt. Es legt fest, nach welchen Kriterien geplant wird und wie der Prozess umgesetzt werden soll. Benachbarte Kirchengemeinden sind gefragt, gemeinsam zu entscheiden, an welchen Gebäuden sie für ihre Arbeit festhalten, welche sie vermieten oder verkaufen.

Fehlender Frieden

In einem Votum zur Friedensethik verurteilte die Synode aufs Schärfste, dass Menschen für politische und militärische Ziele instrumentalisiert, verletzt und getötet werden. Gleichzeitig bedankte sich die Landessynode bei allen, die sich für Flüchtende aus der Ukraine und anderen Regionen einsetzen. Das Gremium appellierte an die Bundesregierung, mehr Geld bereitzustellen für humanitäre und Entwicklungshilfe. Abschließend machte die Synode in ihrem Votum deutlich, dass ein gerechter Friede nicht mit Waffengewalt zu erreichen ist.

Sicherer Sparkurs 

Die Synodalen stimmten am Samstag den Eckpunkten der mittelfristigen Finanzplanung 2023 bis 2028 zu. „Der Sparkurs der Landeskirche muss weiter konsequent umgesetzt werden. Nur so können die laufenden Einnahmen die laufenden Ausgaben annähernd decken“, sagte die Finanzdezernentin der Landeskirche, Oberkirchenrätin Karin Kessel.

Die veränderte Konjunktur in der Corona-Pandemie habe sich auch auf das Kirchensteueraufkommen ausgewirkt, ebenso der Krieg in der Ukraine. Verlässliche Prognosen seien gegenwärtig schwer anzustellen, so Kessel. Für das Jahr 2024 rechnet sie mit einem Haushaltsdefizit von 10,5 Millionen Euro, das sich in den Folgejahren erhöhen wird.

Zu den beschlossenen Maßnahmen im Rahmen der mittelfristigen Finanzplanung zählen unter anderem Ausgaben für ein Projekt zur Mitgliederkommunikation, die Schulseelsorge, die Entfristung einer Stelle für Klimaschutz sowie für ein Flüchtlingsprojekt des Diakonischen Werks.

Hintergrund

Die Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) ist die kirchliche Volksvertretung. Damit hat sie die Kirchengewalt inne. Sie trifft wesentliche Entscheidungen in geistlichen, rechtlichen und finanziellen Belangen der Landeskirche. Die Amtszeit einer Synode beträgt sechs Jahre. Die 13. Landessynode ist von 2021 bis 2026 gewählt. Ihr gehören 57 Mitglieder an. Das Präsidium bilden Synodalpräsident Hermann Lorenz, Synodalvizepräsident Joachim Schäfer und als zweite Synodalvizepräsidentin Christine Schöps. Beisitzerinnen sind Daniela Freyer und Evelin Urban.

21.05.2022

Die Zeichen der Zeit früher erkennen

Debatte zur Friedensethik

Trotz Zeitenwende gilt zeitlos: Frieden schaffen geht nicht mit Waffen – wenn sie auch auf dem Weg dahin ein letztes Mittel sein mögen. Die Landessynode beschäftigte sich am Freitag mit der christlichen Friedensethik im Angesicht des Ukraine-Kriegs.

Speyer (lk)Das Leitbild der christlichen Friedensethik sei weiterhin gültig und wichtig: Ein gerechter Frieden setze auf Gewaltfreiheit, internationales Recht und weltweite Gerechtigkeit. Dieses Votum brachte Renke Brahms, Friedensbeauftragter des Rats der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) bis 2021, vor der Landessynode ein. Es gebe auf dieser Grundlage zwei Positionen in der Evangelischen Kirche, erläuterte er.

Die eine setze sich für Waffenlieferung in die Ukraine ein, um das Recht wiederherzustellen und sich Putins Plänen nicht ergeben zu müssen. Die andere Position setze auf Gewaltfreiheit, um eine Eskalation zu vermeiden. Beide Haltungen ließen sich begründen. Beide seien richtig und könnten doch falsch sein, meinte Brahms. Dieses Dilemma gelte es offenzulegen und keine kurzatmigen Entschlüsse zu fassen. „Wir haben kein Recht und keine Situation, in der wir momentan der Ukraine etwas zu raten haben“, bekannte er.

Man hätte die Zeichen der Zeit früher sehen müssen, um etwa zivilen Widerstand zu fördern, so Brahms weiter. Auch in puncto Atomwaffen sei in Deutschland verpasst worden, die Abrüstung voranzutreiben und die Verträge ernst zu nehmen.

Militärdekanin Petra Reitz aus Köln sprach in ihrem Impuls ebenso von verpassten Chancen. Es sei naiv gewesen, sich von der Großmacht Russland abhängig zu machen. Zudem riet sie, skeptischer zu sein: „Ich glaube, dass man mit Menschen wie Putin nicht aus einer Position der Schwäche verhandeln kann.“ Reitz sprach sich ebenfalls für die Stärkung von zivilem Widerstand aus – aber nicht ohne militärische, auch atomare Abschreckung. Diese sei bedauerlicherweise unabdingbar.

Gewaltfreie Konfliktlösung nicht utopisch

Die Militärdekanin hielt „Real-Politik“ dem „Radikal-Pazifismus“ entgegen. Laut Renke Brahms sei beides aber kein Gegensatz. Ziviler Widerstand sei nicht utopisch. Zudem würden Institute und Kirchen gewaltfreie Konfliktbewältigung fördern, die ebenfalls real sei. Diese Strategien müssten indes zum richtigen Zeitpunkt angewandt werden und greifen.

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst hinterfragte in der anschließenden Debatte die „Gelassenheit“ von Militärdekanin Reitz gegenüber der nuklearen Abschreckung – insbesondere angesichts des kirchlichen Engagements für eine atomwaffenfreie Welt. Sie wünsche sich einen Diskurs, der tiefer beleuchte, über welche Art Rüstung man spreche. „Waffen und Waffen sind nicht das Gleiche. Eine Waffe ist etwa auch die Blockade im Hafen von Odessa, wo Getreide liegt, das im Jemen fehlt.“ Die Kirchenpräsidentin betonte, dass alle kriegerische Konflikte sich global auswirken. Sie forderte mehr Aufmerksamkeit für künftige Konfliktherde und Aufrichtigkeit trotz aller wirtschaftlichen Abhängigkeiten.

Ähnlich formulierte Gregor Rehm, Referent der Arbeitsstelle Frieden und Umwelt der Landeskirche: „Die Debatte dreht sich derzeit hauptsächlich um Waffenlieferungen, als sei eine Kriegsethik gefragt. Die Frage muss aber sein, dass wir unsere Friedensethik in Richtung Zukunft denken – wie bereits in der EKD-Denkschrift 2007.“

Die Synodale Reinhild Burgdörfer, die den Friedensapell mit auf die Tagesordnung brachte, nahm aus der Debatte mit: „Es ist wichtig, sich als Kirche auch schuldig bekennen zu können.“ Es gebe keine Haltung, die ohne Schuld zu haben sei.

Landessynode will Stellung nehmen

Der Friedensappell der Initiative „Ohne Rüstung Leben“ forderte neben Abrüstung unter anderem, dass Deutschland dem UN-Atomwaffenverbotsvertrag beitreten soll. Bereits zur vorherigen Tagung der Landessynode wurde beantragt, dass sich das kirchenleitende Gremium mit dem Appell befasst. Der Ukraine-Krieg hat die Frage der Friedensethik aktualisiert.

Die Delegierten plädierten im Anschluss an die Aussprache mit großer Mehrheit für eine friedensethische Stellungnahme der Landessynode zum Ukraine-konflikt. Eine Redaktionsgruppe erarbeitet für Samstag eine Stellungnahme, über die die Landessynode abstimmt.

Hintergrund

Derzeit findet die dritte Tagung der 13. Landessynode statt, die von 2021 bis 2026 gewählt ist. Die Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) ist die kirchliche Volksvertretung. Damit hat sie die Kirchengewalt inne. Sie trifft wesentliche Entscheidungen in geistlichen, rechtlichen und finanziellen Belangen der Landeskirche. Die Amtszeit einer Synode beträgt sechs Jahre. Ihr gehören 57 Mitglieder an. Das Präsidium bilden Synodalpräsident Hermann Lorenz, Synodalvizepräsident Joachim Schäfer und als zweite Synodalvizepräsidentin Christine Schöps. Beisitzerinnen sind Daniela Freyer und Evelin Urban.

20.05.2022

Spanische Barockklänge und evangelische Kirchenmusik

Die spanische Organistin Loreto Aramendi gastiert im Rahmen des Internationalen Orgelzyklus am 25. Mai im Dom zu Speyer

Die spanische Organistin Loreto Aramendi.
Foto: © Loreto Aramendi

Speyer – Den spanischen Beitrag zum diesjährigen Internationalen Orgelzyklus im Speyerer Dom liefert Loreto Aramendi. Die Hauptorganistin an der Cavaillé-Coll-Orgel der Basilika von Santa Maria del Coro im nordspanischen San Sebastián gibt ihr Konzert am Mittwoch, 25. Mai, 19:30 Uhr im Dom. Dabei erklingen auf der Chororgel Stücke der beiden spanischen Barockkomponisten Juán Cabanilles und Antonio Martín y Coll, die Loreto Aramendi mit vier Stücken eines der Erneuerer der evangelischen Kirchenmusik, Hugo Distler, kontrastiert.

Im zweiten Konzertteil spielt die Interpretin an der Hauptorgel Orgelwerke und Bearbeitungen von Dieterich Buxtehude, Franz Liszt, Gabriel Fauré, Camille Saint-Saëns und Olivier Messiaen.

Ein einführendes Gespräch mit der Organistin findet um 18.45 Uhr statt. Der Eintritt kostet bei freier Platzwahl 12 Euro. Tickets sind in der Dom-Info, allen Reservix-vorverkaufsstellen sowie online unter https://www.reservix.de/tickets-internationaler-orgelzyklus-dom-zu-speyer/t15643

Weitere Informationen: www.dommusik-speyer.de

Text: Bistum Speyer / Dommusik Speyer Foto: © Loreto Aramendi
20.05.2022

Warum Speyer kein Barockschloss hat

Bruchsal feiert 300 Jahre fürstbischöfliche Residenz – Messe mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann am 29. Mai in der Schlosskapelle

Ansicht des Westbaus von Franz Ignaz Michael Neumann (1772-1778)
Lithographie: Bachelier um 1840, gedruckt bei Lemercier in Paris

Speyer / Bruchsal – Hätten die Speyerer Bürger sich nicht so starrköpfig gegen ihren Bischof gestellt, wäre Speyer heute um ein Barockschloss und vielleicht sogar eine weitere Welterbestätte reicher. Immerhin war mit Balthasar Neumann beim Bau der Residenz in Bruchsal derselbe Baumeister am Werk, der für die Errichtung des Würzburger Schlosses zuständig war – und dieses wurde 1981 gleichzeitig mit dem Speyerer Dom auf die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. Auf Grund anhaltender beziehungsweise wiederkehrender Spannungen zwischen Bürgern und Bischof zog es die Fürstbischöfe aber schon im 14. Jahrhundert auf die andere Rheinseite (in das heutige Philippsburg), wo sie Zuflucht fanden und im 18. Jahrhundert schließlich in Bruchsal ihre Residenz neu errichten ließen. Vor 300 Jahren ließ Kardinal Hugo Damian von Schönborn den Grundstein für sein Schloss legen. Dieses Jubiläum feiern die Bruchsaler, beginnend mit dem 23. Mai, mit einer Festwoche. Zu deren Abschluss zelebriert der Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann am Sonntag, 29. Mai, 10:30 Uhr, gemeinsam mit Pfarrer Dr. Benedikt Ritzler eine Messe in der Hofkirche des Schlosses. Der Chor der Hofkirche gestaltet den Gottesdienst musikalisch mit der Missa solemnis in C von Johann Evangelist Brandl. In der gesamten Woche gibt es ein buntes Programm rund um das Bruchsaler Schloss.

Dabei könnte die fürstbischöflichen Residenz auch in der Domstadt stehen, verhandelte doch der Speyerer Bischof Damian Hugo Kardinal von Schönborn bald nach seinem Amtsantritt 1719 mit dem Speyerer Stadtrat um die Wiederherstellung der Bischöflichen Pfalz. Diese hatte ursprünglich neben dem Dom gestanden, war jedoch bereits ab 1301 nicht mehr bewohnt und wurde 1450 beim Brand des Doms in Mitleidenschaft gezogen. Über Jahrhunderte gab es Streit zwischen Bischof und den Stadtbewohnern, die sich vom Bischof nicht regieren lassen wollten. In dieser Zeit spielte Bruchsal für die Bischöfe immer wieder eine Rolle als Schauplatz wichtiger Zusammenkünfte und Ereignisse. So wählte Kardinal Damian Hugo schließlich Bruchsal als Ort für den Bau einer neuen, repräsentativen Residenz, „weil er bey den zancksichtigen Speyerer nicht zu wohnen gedenket“, wie sein Onkel, der Kurfürst und Mainzer Erzbischof Lothar Franz von Schönborn, schrieb.

Am 27. Mai 1722 ließ Kardinal Damian Hugo von Schönborn den Grundstein für seine fürstbischöfliche Residenz legen, die heute zu den bedeutendsten Barockbauten Deutschlands gehört. Den Gesamtplan der Dreiflügelanlage lieferte Maximilian von Welsch, jedoch wurden auch andere Architekten herangezogen, bis dann 1728 Balthasar Neumann die Bauleitung übernahm und bis zu seinem Tod 1753 behielt. Neumann war mehrfach für die bedeutende Adelsfamilie der Schönborns tätig, unter anderem federführend beim Bau der Würzburger Residenz.

Die Schweifhabe auf dem Vierungsturm ist eine der sehr wenigen erhaltenen Zutaten der Barockzeit am Dom, GDKE – Landesmuseum Mainz.
Foto: © Ursula Rudischer / Domkapitel Speyer

Kardinal Damian Hugo von Schönborn bezog bereits ein Jahr nach Baubeginn des Bruchsaler Schlosses ein provisorisches Appartement im Kammerflügel. Er investierte nicht nur in den Bau der Residenz, sondern auch in die Ausstattung des Schlosses und der Hofkirche und konnte seinem Nachfolger dennoch die stattliche Summe von 1,8 Millionen Gulden für die Fertigstellung des Schlosses hinterlassen. Der Speyerer Dom indes, 1689 im pfälzischen Erbfolgekrieg ausgebrannt und teilweise eingestürzt, durfte sich weniger der Aufmerksamkeit des Bischofs erfreuen und blieb eine Ruine. Die Peterskirche in Bruchsal, die zeitgleich neu errichtet wurde, bildete eine Art Ersatzkathedrale und wurde auch zur Begräbnisstätte der Bischöfe dieser Jahre. Für die Ausmalung der Hofkirche engagierte Kardinal Hugo Damian gar den berühmten und teuren Maler Cosmas Damian Asam.

Bischof Franz Christoph von Hutten setzte die Bautätigkeit am Bruchsaler Schloss fort und sorgte für die prachtvolle Innenausstattung im Stil des Rokoko. Der Marmorsaal gehört zum architektonischen und programmatischen Zentrum der geistlichen Residenz. Die Fresken schildern in der Sprache der Mythologie eindrucksvoll Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Hochstifts Speyer. Und auch die beiden Bauherren sind dort im Bild verewigt. In der Regierungszeit Huttens wurde das Bruchsaler Schloss vollendet und Mittelpunkt regen höfischen Lebens. Dieses war dem darauffolgenden Bischof August Philipp Graf von Limburg-Stirum jedoch ein Dorn im Auge, da er die Ressourcen des Speyerer Hochstifts für – aus seiner Sicht – bessere Zwecke verwendet haben wollte. Unter seinem Episkopat wurde der Dom wieder aufgebaut, wobei das Langhaus in identischen romanischen Formen wieder erstand, der Westbau jedoch eine barocke Fassade bekam. Baumeister war hier der Sohn von Balthasar Neumann, Franz Ignaz Michael Neumann. Auf Grund des knappen Geldes wurde allerdings nur eine sehr sparsame Version des Westbaus verwirklicht, so dass von barocker Pracht keine Rede sein konnte.

Doch zurück nach Bruchsal. Nur noch ein Bischof, Philipp Franz Wilderich Graf von Walderdorff, sollte die dortige Residenz bewohnen. Schon 80 Jahre nach der Grundsteinlegung des Baus war das politische Ende des Speyerer Fürstbistums gekommen. Das Schloss gelangte 1802 in den Besitz des Großherzogtums Baden. Der Bau verlor seine Funktion und Bedeutung, ein Teil verfiel. 1945 wurde in den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs das Schloss durch Bomben in Brand gesetzt und zum größten Teil zerstört. Zwar wurde ein Großteil wieder aufgebaut, originalgetreu wiederhergestellt wurden jedoch nur das berühmte Treppenhaus von Baltasar Neumann, der Marmorsaal und der Fürstensaal. Die übrigen Räume sind in moderner Form als Museumsräume gestaltet. Heute befinden sich dort das Schlossmuseum, das Städtische Museum und das Musikautomaten-Museum als Außenstelle des Badischen Landesmuseums Karlsruhe.

Informationen zum Festprogramm anlässlich der 300-Jahr-Feier: https://www.schloss-bruchsal.de/besuchsinformation/veranstaltungen/jubilaeums-festwoche-300-jahr-schloss-bruchsal

Text: Bistum Speyer / Dommusik Speyer Lithographie: Bachelier um 1840 Foto: © Ursula Rudischer / Domkapitel Speyer
20.05.2022

Anregungen und Herausforderungen für den ökumenischen Dialog

Veranstaltung im Friedrich-Spee-Haus mit Prof. Dr. Johanna Rahner, Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und Pfarrerin der Alt-Katholischen Gemeinde Mannheim Sabine Clasani am 30. Mai

Speyer – „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“ – unter diesem Motto trifft sich von 31. August bis 8. September 2022 der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) mit Hauptsitz in Genf zu seiner Vollversammlung zum ersten Mal in Deutschland, in Karlsruhe. Es ist das höchste Entscheidungsgremium, das in der Regel alle acht Jahre zusammentritt und die einzige Form, bei der sich die Gemeinschaften der Mitgliedskirchen an einem Ort zusammenfinden.

Neben der theologischen Reflexion stehen aktuelle Themen im Fokus: Wie leben wir als Gesellschaft zusammen? Wie können wir Verantwortung für zukünftige Generationen übernehmen? Ziel des Welttreffens ist, die sichtbare Einheit der Kirchen zu stärken. Die römisch-katholische Kirche ist zwar kein Mitglied des ÖRK, pflegt aber enge Verbindungen.

Am Montag, 30. Mai, findet anlässlich der ÖRK-Vollversammlung um 19.30 Uhr eine Veranstaltung des Forums katholische Akademie im Friedrich-Spee-Haus in Speyer statt. Prof. Dr. Johanna Rahner, Professorin für Dogmatik, Dogmengeschichte und Ökumenische Theologie an der Eberhard Karls Universität Tübingen und Direktorin des Instituts für Ökumenische und Interreligiöse Forschung, wird einen Impulsvortrag halten.

Daran an schließt sich eine Podiumsdiskussion mit Dorothee Wüst, Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche der Pfalz, Speyer, Sabine Clasani, Pfarrerin der Alt-Katholischen Gemeinde Mannheim und Vorstand im ACK Mannheim und Prof. Dr. Johanna Rahner über Anregungen und Herausforderungen für den ökumenischen Dialog. Moderiert wird das Gespräch von Ulrike Gentner, Direktorin Bildung Heinrich Pesch Haus, Ludwigshafen.

Die Teilnahmegebühr beträgt 5 Euro. Um Anmeldung wird gebeten unter keb@bistum-speyer.de

Bistum Speyer
20.05.2022

Die Zukunft hat begonnen

Landessynode entwickelt Visionen für die Kirche von morgen

Die Zeiten ändern sich. Die Kirche wandelt sich. Heute, morgen und übermorgen. Um die Zukunft der Evangelischen Kirche der Pfalz zu gestalten, ging die Landessynode am Donnerstagmorgen in Richtung „Zukunft_Raum_Kirche“. Sie will sich neu ausrichten, Kirche anders denken und der Zukunft mutig entgegengehen.

Speyer (lk)Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst gab mit einer Rede vor der Landessynode den Anstoß. Weniger Mitglieder und weniger Einnahmen: Sie zitierte die sogenannte Freiburger Studie, die für die Pfälzische Landeskirche einen Rückgang der Mitgliederzahl um fast 40 Prozent von 516.000 auf 319.000 im Jahr 2060 vorhersieht. „Der Trend lässt sich bestenfalls abmildern, nicht umkehren“, meinte die Kirchenpräsidentin. Daher gebe es keine Alternative zur Veränderung. „Noch können wir agieren, Zukunft gestalten, anstatt resigniert von ihr überrollt zu werden.“

Einsparungen in Höhe von 12,5 Millionen Euro seien bereits ausgemacht. Dabei sei klar geworden, dass wirtschaftliche Überlegungen an inhaltliche Weichenstellungen gebunden sind. Um diese inhaltlichen Punkte müsse es jetzt gehen, erklärte Dorothee Wüst. Sie machte deutlich, dass dabei an erster Stelle die Menschen stehen – das sei der christliche Auftrag der Kirche. Menschen zu gewinnen, zu halten und Vertrauen aufzubauen: Das ist laut Wüst die Basis aller Überlegungen. Strukturen und Finanzen seien dabei nur Mittel zum Zweck.

Es gelte, sich nicht dem Niedergang hinzugeben, sondern Lust auf die Zukunft zu haben und sie mit Kraft und Energie anzupacken. „Wir werden Dinge hinter uns lassen müssen, die uns lieb sind. Aber wir werden Dinge entdecken, die uns lieb werden können.“ In der Gegenwart erkennt Dorothee Wüst gar eine Chance: „Menschen suchen nach Orientierung, brauchen Trost, wollen Hoffnung spüren, legen Wert auf ihre Freiheit und sehnen sich gleichzeitig nach Gemeinschaft. All das gehört zum Raum Kirche.“ Daher müsse die Kirche auf die Menschen zugehen.

Die Kirchenpräsidentin rief zu einem Blickwechsel auf: Außen- statt Innensicht: Kirche solle nicht länger Angebote machen und hoffen, dass die Menschen sie annehmen. Vielmehr müsse Kirche die Menschen direkt fragen, was sie brauchen und sich danach ausrichten. „Ich wünsche uns, dass es ein mutiger und lustvoller und engagierter Anfang wird“, beendete Dorothee Wüst ihre Einführung auf dem offenen Weg in die Zukunft.

Anschließend diskutierten die Synodalen in Kleingruppen und sammelten erste Ideen, um Kirche anders zu denken und zu erleben. Die Teilnehmenden wünschten sich, dass die Kirche einfach Neues ausprobiert – mit offenem Ausgang. Sie soll über den eigenen Tellerrand hinausblicken und in der Gesellschaft sichtbarer werden. Kirche müsse sich im öffentlichen Raum verstärkt zeigen und ins Gespräch kommen – im Baumarkt, auf Marktplätzen, bei der Kerwe, bei Volksfesten. Eine gezielte Mitgliederbefragung, Bürgerräte oder kreative Ideen wie „Rent a Christian“ – jemanden zu sich einladen, der über den Glauben erzählt – waren einige Vorschläge. 

Synodale regten an, dass die Kirche mehr Erlebnisse schafft, die begeistern, berühren und über die man redet. Andere Gedanken lauteten: Räume zum Wohlfühlen und mehr kulturelle Angebote schaffen sowie Gottesdienste so zu feiern, dass sie dem Wort „Feier“ gerecht werden. Ein großes Anliegen ist die Digitalisierung. Dabei dachten Teilnehmende unter anderem an Influencer, die Kirche überraschend anders präsentieren. Deutlich wurde, dass das Miteinander bei den Schritten in die Zukunft eine große Rolle spielt.

Hintergrund

Derzeit findet die dritte Tagung der 13. Landessynode statt, die von 2021 bis 2026 gewählt ist. Die Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) ist die kirchliche Volksvertretung. Damit hat sie die Kirchengewalt inne. Sie trifft wesentliche Entscheidungen in geistlichen, rechtlichen und finanziellen Belangen der Landeskirche. Die Amtszeit einer Synode beträgt sechs Jahre. Ihr gehören 57 Mitglieder an. Das Präsidium bilden Synodalpräsident Hermann Lorenz, Synodalvizepräsident Joachim Schäfer und als zweite Synodalvizepräsidentin Christine Schöps. Beisitzerinnen sind Daniela Freyer und Evelin Urban.

19.05.2022

Auf nach Assisi!

Diözesanwallfahrt führt im Oktober zu den Wirkungsstätten der Heiligen Franziskus und Klara

Speyer – Es sind noch Plätze frei: Das Bistum Speyer lädt zur nächsten großen Diözesanwallfahrt ein. Diese findet statt vom 14. bis 23. Oktober 2022 und führt nach Assisi.

Wie schon bei der Wallfahrt 2019 nach Santiago de Compostela können die Pilger auch bei dieser Diözesanwallfahrt wieder zwischen verschiedenen Möglichkeiten, nach Assisi zu kommen, wählen. Angeboten werden drei verschiedene Wanderungen, über 60 Kilometer auf der Nordroute des Franziskuswegs oder über 40 bzw. 80 Kilometer auf der Südroute, je nachdem wie gut zu Fuß der Einzelne ist. Die Wanderungen verteilen sich jeweils auf vier Etappen, zeitlich vom 14. bis 18. Oktober. Auch ein Wanderangebot für eine Jugendgruppe ist in der Planung.

Diejengen, die nicht zu Fuß pilgern möchten, können direkt nach Assisi reisen, um dort auf die Pilgerwandergruppen zu stoßen. Die Anreisen sind entweder mit dem Flugzeug möglich, los geht es dann am 18. Oktober, oder mit dem Bus. Diese Gruppe startet am 17. Oktober, mit jeweils einer Zwischenübernachtung in Südtirol auf der Hin- und Rückreise.

Gemeinsam gestaltet sind für alle Gruppen vom 18. bis 22. Oktober die Tage in Assisi. Hier stehen verschiedene Angebote auf dem Programm, um die Stadt und insbesondere die Wirkungsstätten der Heiligen Franziskus und Klara besser kennen zu lernen. Und selbstverständlich werden auch gemeinsame Gottesdienste nicht fehlen.

Die geistliche Gesamtleitung übernimmt, wieder immer auf den Diözesanwallfahrten, Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, weitere Priester der Diözese betreuen die einzelnen Gruppen. Die Reiseleitung liegt in den Händen von Domkapitular Franz Vogelgesang und Dr. Anette Konrad.

Der Sonderprospekt stellt auf 28 Seiten alle Elemente der Wallfahrt detailliert vor, mit Programm, Leistungspaket und Preis.

Erhältlich ist der Sonderprospekt beim Pilgerbüro Speyer, Telefon 06232/102423 oder per E-Mail an info@pilgerreisen-speyer.de

Anmeldungen sind ab sofort möglich, auch über die Homepage des Pilgerbüros Speyer: www.pilgerreisen-speyer.de

Text: is / Foto: Magali Guimarães
19.05.2022

„Magenza“ – Jüdisches Leben in Mainz im Wandel der Zeit

Tagesfahrt nach Mainz – Angebot der Katholischen Erwachsenenbildung

Speyer – Mainz gilt seit dem Mittelalter als Heimat einer der ältesten jüdischen Gemeinden in Deutschland. Nach Vertreibungen und Pogromen, die große Verluste forderten, umfasst die jüdische Gemeinde inzwischen wieder etwa 1.000 Mitglieder. Sie versammeln sich in der Neuen Synagoge, deren Formen das hebräische Wort „Kedushah“ (Heiligung) abbilden.

Die Katholische Erwachsenenbildung (KEB), Diözese Speyer, bietet am Donnerstag, 9. Juni 2022, eine Tagesfahrt in die Stadt an, bei der es um das Thema „Jüdisches Leben in Mainz im Wandel der Zeit“ geht.

Im Rahmen einer Führung werden die Hintergründe zu Bau und Geschichte der Neuen Synagoge erschlossen. Weitere Spuren jüdischer Kunst sowie der jüdisch-christlichen Verbundenheit in Mainz nach dem Zweiten Weltkrieg zeigen sich an den weltberühmten Kirchenfenstern Marc Chagalls in St. Stephan, in deren Farbgestaltung und Motivik eingeführt wird. Bei einem Stadtspaziergang besteht außerdem die Möglichkeit für den Besuch des Mainzer Doms sowie weiterer Kirchen in Mainz.

Referentin bei der Tagesfahrt ist Sonja Haub, KEB Pfalz. Die Kosten betragen 40,- / ermäßigt 20,- (inkl. Fahrt, Eintritte und Führungen). Abfahrt ist 07:30 Uhr in St. Ingbert. Zustiege in Homburg, Kaiserslautern, Ludwigshafen und Alzey sind möglich. Ankunft um 11 Uhr in Mainz.

Anmeldung (bis 25. Mai 2022):
Katholische Erwachsenenbildung,
Telefon: 06232/102-180,
E-Mail: keb@bistum-speyer.de

Katholische Erwachsenenbildung
19.05.2022

Alles wird anders: Kirche in Krisenzeiten

Bericht der Kirchenpräsidentin zum Auftakt der Landesynode

Coronakrise, Ukraine-Krieg, Missbrauchsdebatten: Die Herausforderungen in Kirche und Gesellschaft sind kaum übersehbar. Den Krisen ins Auge sehen und dennoch mutig vorausschauen: Das ist das Fazit des ersten Sitzungstags der Landessynode, die vom 18. bis 21. Mai digital stattfindet. Grußworte, Berichte und der Bericht der Kirchenpräsidentin stellten sich aktuellen Fragen.

Porträtbild von Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst
Foto: lk

Speyer (lk) Die Zukunft der Landeskirche will aktiv gestaltet werden – mit allen Veränderungen und Einschränkungen. „Wir dürfen nicht nach dem Motto handeln: nach mir die Sintflut.“ Mit diesen Worten eröffnete Synodalpräsident Hermann Lorenz am Mittwoch die Video-Tagung. Er bereitete die Mitglieder der Landessynode auf Entscheidungen vor, die „nicht nur Lob einbringen werden“. Wenn etwa das geplante Gesetz zur effizienteren Nutzung kirchlicher Räume dazu führen werde, dass Gebäude und vielleicht auch Kirchen aufgegeben werden müssten und sich das Bild der Kirche verändere.

Herausforderungen im Bistum

Von einer „weiteren Facette einer großen Krise“ sprach der Speyerer Domkapitular Franz Vogelgesang in seinem Grußwort, das nach dem viel diskutierten Rücktritt von Andreas Sturm als Generalvikar des Bistums Speyer mit Spannung erwartet wurde. Er bezeichnete den Schritt von Sturm als mutig, wiewohl seine Entscheidung ein schwerer Tag für das Bistum gewesen sei. „Diese Krise ist sicher spezifisch katholisch, andere sind ökumenisch. Wir sollten gemeinsam nachdenken, wir stehen unter demselben Druck und vor gleichen Herausforderungen“, fasste Vogelgesang sein Votum an die Delegierten zusammen. Er wünsche sich „eine geschwisterliche“ Kirche.

Gesellschaftliche Aufgaben

Gerade in Krisenzeiten will die Kirche ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen. Das zeigten am Nachmittag die Berichte der Arbeitsstelle Frieden und Umwelt, des Diakonischen Werks Pfalz, der Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft und des Zentrums für die Theologische Aus- und Fortbildung. Der Einsatz für Bildung, diakonische Arbeit und Friedensarbeit bleibt angesichts der aktuellen Herausforderungen wesentlich.

Bericht der Kirchenpräsidentin

In ihrem ersten Bericht vor der Landessynode griff Dorothee Wüst, die im März 2021 ihr Amt als Kirchenpräsidentin antrat, brennende Themen auf.

Corona-Pandemie: „Aus Fehlern gelernt“

Sie bedauerte, dass im ersten Lockdown keine Gottesdienste in Präsenz gefeiert werden duften. „Wir haben die Entscheidung getroffen, Gesundheit und Schutz des Lebens an erste Stelle zu setzen“, begründete sie. Die Kirche habe nach anderen Wegen gesucht, um die Menschen zu erreichen. Dabei wurde indes versäumt, sich stärker für alte und schwer kranke Menschen einzusetzen. Das sei ein Fehler gewesen, aus dem die Kirche gelernt habe.

Ukraine-Krieg: „Deeskalation muss das Ziel sein“

Angesichts der Leiden der Menschen in der Ukraine „wird Zurückhaltung zu unterlassener Hilfeleistung“, sagte Dorothee Wüst. Sie sieht die Ukraine im Recht, sich und ihre Freiheit zu verteidigen. Gleichzeitig berge Einmischung die Gefahr der Eskalation. Sie forderte von der Politik „durchdachtes und an der Situation orientiertes Handeln“. Es brauche in dieser wie in anderen schwierigen Fragen, mehr Zeit für einen ausgewogenen Diskurs.

Grundsätzlich bekannte sich die Kirchenpräsidentin zur Abrüstung: „Waffen haben immer Vernichtung im Blick und können niemals Grundlage für echten Frieden sein.“ Es dürfe kein zweites Wettrüsten geben, das Ziel müsse Deeskalation sein. Zudem warnte sie vor pauschalen Feindbildern. Es gelte, „Netzwerke zu stärken, die uns mit vielen innerhalb der russischen und ukrainischen Orthodoxie verbinden, und mit ihnen die Stimme gegen Krieg und für Frieden zu erheben“. Wüst erinnerte zudem an den unermüdlichen Einsatz der Diakonie, der zahlreichen Haupt- und Ehrenamtlichen. Sie stünden den Geflüchteten seit den ersten Kriegstagen bis heute bei. 

Sexualisierte Gewalt: „Null-Toleranz-Haltung“

Jedem Opfer sexualisierter Gewalt sprach die Kirchenpräsidentin ihr Mitgefühl aus. An der im November 2018 von der Landessynode beschlossenen Null-Toleranz-Haltung „machen wir keine Abstriche,“ so Wüst. Zugleich bedauerte sie alles Leid, das nicht rückgängig gemacht werden kann. „Aber wir können jetzt zeigen, dass wir nichts verschweigen, nichts vertuschen, nichts verdrängen und schon gar nichts entschuldigen wollen.“ Die Kirche sei verpflichtet zu Aufklärung und Aufarbeitung, aber auch zum Einschreiten und zum Vorbeugen.

Seit 1947 bis heute sind der Landeskirche 36 Fälle und Verdachtsfälle von sexualisierter Gewalt bekannt. Neun Fälle seien bislang als Straftat eingestuft, berichtete Wüst. Alle strafrechtlich relevanten Fälle würden umgehend verfolgt. Auch wenn die Beschuldigten nicht strafrechtlich belangt werden könnten, kann die Kirche handeln und Betroffene schützen. So erfuhren zwei Pfarrer dienstrechtliche Maßnahmen, mit zwei Kita-Beschäftigten löste die Kirche das Arbeitsverhältnis. 

Zukunft gestalten

Zum Ende des Berichts machte Dorothee Wüst Mut, nicht den Niedergang zu beklagen, sondern lustvoll die Zukunft anzupacken. Sie gab damit einen Ausblick auf den Schwerpunkt der Sitzung am Donnerstagmorgen. In einem offenen Prozess beschäftigen sich die Mitglieder der Synode mit dem Thema „Kirche_Raum_Zukunft“ zu der Kirchenpräsidentin Wüst eine Einbringungsrede halten wird. Weitere Themen in den Folgetagen sind unter anderen die mittelfristige Finanzplanung, Gebäudemanagement sowie friedensethische Fragen.

Hintergrund

Derzeit findet die dritte Tagung der 13. Landessynode statt, die von 2021 bis 2026 gewählt ist. Die Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) ist die kirchliche Volksvertretung. Damit hat sie die Kirchengewalt inne. Sie trifft wesentliche Entscheidungen in geistlichen, rechtlichen und finanziellen Belangen der Landeskirche. Die Amtszeit einer Synode beträgt sechs Jahre. Ihr gehören 57 Mitglieder an. Das Präsidium bilden Synodalpräsident Hermann Lorenz, Synodalvizepräsident Joachim Schäfer und als zweite Synodalvizepräsidentin Christine Schöps. Beisitzerinnen sind Daniela Freyer und Evelin Urban.

19.05.2022

„Offenheit und Staunen der Kinder berühren mich“

Diakon Paul Nowicki wechselt zum 1. August als Geschäftsführer zum Bundesverband „Katholische Tageseinrichtungen für Kinder“

Speyer – Diakon Paul Nowicki aus der Dompfarrei Pax Christi übernimmt zum 1. August eine neue Aufgabe: Er wird Geschäftsführer des Bundesverbandes „Katholische Tageseinrichtungen für Kinder“ (KTK).

Der KTK-Bundesverband ist der Dachverband der katholischen Kindertagesstätten in Deutschland. Er ist als Fachverband dem Deutschen Caritasverband zugordnet. Der KTK-Bundesverband gibt die Fachzeitschrift „Welt des Kindes“ heraus, bietet Fortbildungen vor allem zu religionspädagogischen Fragen an und engagiert sich auf politischer, kirchlicher und wissenschaftlicher Eben für eine qualitativ hochwertige frühkindliche Bildung und Erziehung. Das Handbuch des KTK-Bundesverbandes ist zugleich Grundlage des Qualitätsmanagements in den katholischen Kindertagesstätten im Bistum Speyer.

„Mit der neuen Aufgabe ergibt sich für mich die Möglichkeit, mein bisheriges Engagement für die Kindertagesstätten in einem geweiteten und vertieften Kontext fortzusetzen“, erklärt Paul Nowicki, was ihn an der neuen Aufgabe gereizt hat. Seit dem Jahr 2000 hat er als Pastoralteamleiter die vier katholischen Kindertagesstätten in Speyer-West zu einem innovativen Netzwerk zusammengeführt. Der Name ECHO, gebildet aus den Anfangsbuchstaben der Einrichtungsnamen, stand schon bald für eine verbindliche und nachhaltige Zusammenarbeit. Seit Gründung der Dompfarrei Pax Christi im Jahr 2016 ist Paul Nowicki für die insgesamt sieben katholischen Kindertagesstätten der Pfarrei in Speyer verantwortlich. „Wir betreuen rund 750 Kinder im Alter von einem bis zu 14 Jahren“, so Nowicki.

Als Pastoralreferent und Diakon begleitete Paul Nowicki von Anfang an die Initiativen „Soziale Stadt Speyer West“ und „Soziale Stadt Speyer Süd“. Durch Projekte wie ökumenische Demenzgottesdienste, Suppenküchen von Jugendlichen auf dem Berliner Platz oder ihrem Einsatz für das Sozialkaufhaus „Warenkorb“ der Caritas hat das Miteinander in den Stadtteilen wichtige Impulse bekommen. Paul Nowicki engagierte sich zugleich als Diözesanjugendseelsorger für den Malteser Hilfsdienst, als Präses der Kolpingfamilie St. Otto und im Vorstand der Friedensbewegung Pax Christi. Das Anliegen der Qualität den in katholischen Kindertagesstätten hat er bereits in den vergangenen Jahren in mehreren Projekten und Funktionen auf diözesaner, auf Landes- und auf Bundesebene vertreten.

„Mich berühren die Offenheit der Kinder, ihr Staunen über unsere vielfältige Welt und ihr intuitives Fragen nach einem tieferen Zusammenhang“, beschreibt Paul Nowicki seine Faszination für das Thema der frühkindlichen Bildung. „Mit den Kindern den Schatz des Glaubens zu heben, ist eine spirituelle Erfahrung und lehrt nicht nur sie, sondern auch mich.“ Die Arbeit in den katholischen Kindertagesstätten bedeutet für ihn auch ein Eintauchen in die Lebenswelt der Familien. „Im Gespräch mit Eltern und Familien geht es oft um Themen, die im rein kirchlichen Kontext eine eher untergeordnete Rolle spielen, die einen als Mensch und Seelsorger aber umso mehr fordern“, blickt er auf „unzählige positive und inspirierende Erlebnisse“ zurück. Ebenso wichtig sind ihm die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der katholischen Kindertagesstätten. „Die Teams sind pädagogisch hoch kompetent. Sie leiten und begleiten die Kinder auch auf ihrem Glaubensweg und bleiben dennoch Suchende, die nach theologischer und spiritueller Begleitung fragen.“

Da die Einsatzorte als KTK-Geschäftsführer vielfältig und über das ganze Bundesgebiet verteilt sind, behält Paul Nowicki seinen privaten Wohnsitz in Speyer. „Als Seelsorger und Diakon werde ich mich, soweit es die neue Tätigkeit zulässt, weiterhin ehrenamtlich in Speyer einbringen“, kündigt Paul Nowicki an.

Bistum Speyer
18.05.2022

Katholische Erwachsenenbildung mit neuem Newsletter-Angebot

Interessenten erhalten einmal im Monat Hinweise auf ausgewählte Veranstaltungen

Speyer – Die Katholische Erwachsenenbildung im Bistum Speyer hat ein neues Newsletter-Angebot gestartet. Interessenten erhalten einmal pro Monat Hinweis auf ausgewählte Veranstaltungen. „Mit dem Newsletter bleiben Bildungs-, Glaubens- und Kulturinteressierte auf dem Laufenden, zu welchen Themen gerade interessante Veranstaltungen im Programm sind“, erklärt Ingo Faus, der Leiter der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum Speyer. „Man muss nicht selbst auf verschiedenen Internetseiten recherchieren, sondern bekommt die Informationen vorausgewählt, gebündelt, regelmäßig und frei Haus auf den heimischen Computer.“ Der monatlich erscheinende Newsletter enthält Hinweise auf ausgewählte Veranstaltungen unterschiedlicher Anbieter aus dem Feld der Katholischen Erwachsenenbildung. „Außerdem weisen wir frühzeitig auf interessante Termine in den Folgemonaten hin“, macht Ingo Faus neugierig. Zum inhaltlichen Profil des Newsletters gehören außerdem Hinweise auf inhaltliche Beiträge und Impulse auf der Internetseite der Katholischen Erwachsenenbildung.

„Bei der Auswahl der Veranstaltungen, die wir in den Newsletter aufnehmen, achten wir sowohl auf eine inhaltliche Vielfalt als auch auf regionale Ausgewogenheit. Dabei beziehen wir auch digitale Veranstaltungen mit ein“, erläutert Ingo Faus. Er sieht den Newsletter als Ergänzung zum gedruckten Magazin der Katholischen Erwachsenenbildung. „Im Newsletter können wir auch kurzfristig organisierte Veranstaltungen berücksichtigen“, wirbt er für ein Abonnieren des neuen Angebots.

Anmeldung für den Newsletter der Katholischen Erwachsenenbildung:

www.keb-speyer.de/service/newsletter

Weitere Newsletter-Angebote im Bistum Speyer:

https://www.bistum-speyer.de/aktuelles/newsletter/

Bistum Speyer / Katholische Erwachsenenbildung (KEB) Speyer
18.05.2022

„Alles hat seine Zeit…“

Wochenende für Trauernde

Speyer – Unter dem Motto „Alles hat seine Zeit…“ lädt die Hospiz- und Trauerseelsorge des Bistums Speyer Trauernde vom 15. Juli bis 17. Juli zu einem Wochenende in das Priester- und Pastoralseminar Speyer (Am Germansberg 60) ein.

„Nach dem Verlust eines nahestehenden Menschen gibt es ganz unterschiedliche Wegstücke auf dem Trauerweg“, erklärt Kerstin Fleischer, Referentin für Hospiz- und Trauerseelsorge im Bistum. „Da gibt es Zeiten, da muss ich funktionieren, da bin ich gefühllos, betäubt, wie erstarrt. Aber es gibt auch Zeiten, da kann ich reden, klagen, schweigen, da habe ich Schuldgefühle und bin traurig oder gar richtig wütend. Schließlich gibt es Zeiten, da suche ich einen neuen Weg.“

An dem Wochenende soll es darum gehen einen Weg zu finden, diese Gefühle und Empfindungen in ganz unterschiedlichen Formen auszudrücken – über das Reden hinaus. Mit Musik, Körperarbeit oder kreativem Gestalten und Ritualen können andere Ausdrucksformen für die Trauer ausprobiert werden. Eingeladen sind Trauernde, die bereit sind, den Abschied noch einmal bewusst nachzuvollziehen und hoffen, ein Stück Verwundung und Schmerz ablegen zu können. Der Verlust eines nahen Menschen sollte mindestens sechs Monate zurück liegen.

Die Leitung der Veranstaltung liegt in Händen von Diana Koll (Trauerbegleiterin und Systemische Beraterin) und Heribert Kampschroer (Pastoralreferent / Trauerbegleiter). Die Kosten für das Wochenende (Freitag, 17 Uhr bis Sonntag, 14 Uhr) betragen 280,00 Euro (inkl. Kursgebühr und Vollverpflegung).

Anmeldungen (bis spätestens 1. Juli 2022) an:

Bischöfliches Ordinariat

Referat Hospiz- und Trauerseelsorge

Telefon: 06232-102288

E-Mail: hospiz-trauerseelsorge@bistum-speyer.de

Bistum Speyer
17.05.2022

Bistum Speyer stellt seine Vision der Segensorte vor

Stand auf dem Katholikentag in Stuttgart – Veranstaltungen mit „Speyerer-Beteiligung“

Speyer / Stuttgart – Auf der Kirchenmeile des 102. Katholikentages in Stuttgart vom 25. bis 29. Mai, geben die deutschen Bistümer mit Ständen einen Einblick in die aktuellen Schwerpunkte ihrer Arbeit. Das Bistum Speyer präsentiert sich dort mit seiner Vision der Segensorte. Segen wird hier ganz konkret erfahrbar. So bekommen die Besucherinnen und Besucher einen persönlichen Segen zugesprochen, den sie mit Hilfe von Segenskarten und Segensbänder an andere weitergeben können. Es dürfen Segensorte markiert werden – und natürlich gibt es für die Besucherinnern und Besucher auch wieder ein Gläschen Pfälzer Wein. Die Bistumszeitung „der Pilger“ lädt zur Teilnahme an einem kleinen Gewinnspiel ein.

Der Stand des Bistums Speyer befindet sich im Stadtgarten im Max-Kade-Weg bei der Universitätsbibliothek. Er ist am Donnerstag von 11 bis 19 Uhr, am Freitag von 10.30 bis 19 Uhr und am Samstag von 10.30 Uhr bis 18.00 mit einem Team von Mitarbeitenden des Bistums und der Peregrinus GmbH besetzt.

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann wird an zwei Veranstaltungen teilnehmen und auf dem Podium mitdiskutieren:

Termine mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann:

  • Samstag, 28. Mai, 14.00–15.30 Uhr
  • Großes Podium: Vollmacht? Ohnmacht? Macht nix?
  • Gewaltenteilung: Gesellschaft ja – Kirche nein? – Der Synodale Weg im Kontext
  • Hospitalhof, 1. OG, Paul-Lechler-Saal, Büchsenstr. 33
  • Samstag, 28. Mai, 16.30 Uhr bis 18.00 Uhr
  • Podium: Geteiltes Leben, geteiltes Leid? 500 Jahre Täufertum
  • 1525-2025: Eine ökumenische Zumutung oder Chance?”
  • IHK Stuttgart, 1. OG, Saal 3, Jägerstr. 30

Weitere Termine mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Bistum Speyer:

  • Donnerstag, 26. Mai, 16.30–18.00 Uhr
  • Podium: #AdultsToo – Missbrauch an Erwachsenen im Raum der Kirche – (mit Live-Übertragung)
  • mit Dr. Peter Hundertmark, Referat für Spirituelle Bildung im Bischöflichen Ordinariat Speyer
  • Liederhalle, Ebene 2, Beethoven-Saal, Berliner Platz 1-3
  • Donnerstag, 26. Mai, 16.30–18.00 Uhr
  • Zentrum Bibel und Spiritualität | Werkstatt
  • Pilgern für alle – Wie Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam pilgern können
  • mit Stefan Dreeßen, Seelsorger für Menschen mit Behinderung, Bistum Speyer
  • Hospitalhof, EG, Salon, Büchsenstr. 33
  • Samstag, 28. Mai, 14.00–15.30 Uhr
  • Jugend | Werkstatt – Shoppen – nachhaltig und fair
  • Globale Auswirkungen meiner Kaufentscheidungen
  • mit Dr. Monika Bossung-Winkler, Referentin für Globales Lernen, Bistum Speyer
  • Falkertschule, 2. OG, Raum F.2.15, Falkertstr. 27
  • Samstag, 28. Mai, 16.30–18.00 Uhr
  • Gottesdienste | Liturgiewerkstatt – Der Sterbesegen
  • Genese, Gestalt und Erfahrungen aus der Praxis
  • mit Clemens Schirmer, Liturgiereferent im Bistum Speyer
  • Mädchengymnasium St. Agnes, Turnhallenbau, 3. OG, Musiksaal 301, Gymnasiumstr. 45

Angebote des Speyerer Teams der Netzgemeinde Da_zwischen

  • Donnerstag, 26. Mai, 11.00–18.00 Uhr
  • Da_zwischen Gott entdecken
  • Messenger-Gottesdienst mit der Netzgemeinde
  • Virtuell
  • Donnerstag, 26. Mai, 14.00–15.30 Uhr
  • Zentrum Bibel und Spiritualität | Werkstatt
  • Da_zwischen Gott entdecken
  • Messenger-Gottesdienst mit der Netzgemeinde
  • Mädchengymnasium St. Agnes, Neubau, 1. OG, Raum 129, Gymnasiumstr. 45
  • Freitag, 27. Mai, 11.00–18.00 Uhr
  • Zentrum Bibel und Spiritualität | Digitaler Gottesdienst
  • Da_zwischen Gott entdecken
  • Messenger-Gottesdienst mit der Netzgemeinde
  • Virtuell 
  • Samstag, 28. Mai, 11.00–18.00 Uhr
  • Zentrum Bibel und Spiritualität | Digitaler Gottesdienst
  • Da_zwischen Gott entdecken
  • Messenger-Gottesdienst mit der Netzgemeinde
  • Virtuell

https://netzgemeinde-dazwischen.de/

Bistum Speyer
16.05.2022

Kirche

Dom im Dunklen

Die Stromversorgung der Kathedrale wird am 2. Dezember während Wartungsarbeiten für fünf Stunden unterbrochen

Speyer – Am Montag, den 2. Dezember, gehen im Speyerer Dom für fünf Stunden die Lichter aus. Wartungsarbeiten am zentralen Transformator erfordern eine Abschaltung des gesamten Stroms zwischen 9 und ca. 14 Uhr. Der Dom ist in dieser Zeit geöffnet, die Krypta und die Kapellen bleiben auf Grund der nicht vorhandenen Beleuchtung aus Sicherheitsgründen geschlossen. Neben dem Licht wird auch die Audiotechnik in dieser Zeit nicht funktionieren. Die Sicherheitstechnik läuft über Notstromaggregate.

Bistum Speyer
26.11.2019

Gospelchor aus den USA zu Gast im erlebt Forum Landau

Am 2. Dezember um 19:30 Uhr ist der Oxygen Choir zu Gast im erlebt Forum Landau. Der Gospelchor aus North Carolina lädt zu einem besinnlichen Adventsabend unter dem Titel „Promise, Power, Presence“ ein.

Landau – Mitten im Trubel der Vorweihnachtszeit lädt der Oxygen Choir zu einer kleinen Aus-Zeit im Advent ein. Der Gospel-Chor der „Life Fellowship Church“ besteht aus 30 Sängern unterschiedlicher Generationen und ist in verschiedenen Kirchen in Rheinland-Pfalz zu Gast. Unter dem Titel „Promise, Power, Presence“ präsentiert er ein ca. 90-minütiges Programm mit weihnachtlichen Liedern und Hymnen, wie z.B. „Joy, Joy“, „O Holy Night“, „We Need A Little Christmas“ u.v.m.

Das Konzert findet im erlebt Forum, in der Marie-Curie-Straße 3, in Landau statt. Der Eintritt ist frei. Um die Kosten des Chores auf seiner Reise zu decken, gibt es die Möglichkeit für eine Spende.

erlebt Forum Landau
26.11.2019

„Anne und die Weihnachtslieder“

Religionspädagogisches Projekt will traditionelles Liedgut wieder stärker ins Bewusstsein rücken

dav

Speyer – „Es kommt ein Schiff geladen“, „Stern über Betlehem“ oder „Maria durch den Dornwald ging“ – es gibt viele traditionelle Advents- und Weihnachtslieder mit Charme, die jedoch vor allem bei jüngeren Menschen nicht mehr präsent sind. Herbert Adam, Referent für die Seelsorge in Kindertagesstätten in der Diözese Speyer, will das ändern.

Deshalb hat er zur Advents- und Weihnachtszeit ein religionspädagogisches Projekt mit dem Namen „Anne und die Weihnachtslieder“ entwickelt. Damit möchte er „den Weihnachtsliedern, die auch im Gottesdienst gesungen werden, wieder eine Chance geben und sie für junge Familien und Kindertagesstätten aufschließen“. Im Zentrum steht dabei eine Rahmengeschichte, die der 61-Jährige eigens entwickelt hat. Sie handelt von dem Mädchen Anne, die kein Weihnachtsfest feiern möchte, weil sie auf dem Weihnachtsmarkt so viele Leckereien gegessen hatte, dass ihr hundeelend wurde. Doch plötzlich begegnen Anne jede Woche eigenartige Botschaften, die bis auf die letzte nur bruchstückhaft lesbar sind und sie zu alten Weihnachtsliedern führen. Woher die kleinen Hinweise stammen, bleibt offen. Nach und nach entdeckt das Mädchen mit ihrer Familie die Bedeutung der Lieder und was sie mit Weihnachten zu tun haben.

Geschichte in vier Teilen – Lieder in unterschiedlichen Arrangements

Die Geschichte „Anne und die Weihnachtslieder“ besteht aus vier Teilen – für jeden Adventssonntag eine. Sie stehen auf der Webseite des Referates Seelsorge in Kindertagesstätten unter www.aktionsseite-kita.de und können jederzeit heruntergeladen werden. Begleitend zu der Rahmenerzählung gibt es weitere Materialien, die ebenfalls auf der Webseite zu finden sind. Da wären zunächst einmal die Lieder, die im Zentrum der Geschichten stehen. Das Besondere: Nicht nur die Liedtexte in teilweise unterschiedlichen Textversionen und die dazugehörigen Noten sind auf der Seite zu finden; die Lieder gibt es auch in fünf verschiedenen Arrangements von traditionell bis Pop als mp3-Datei zum downloaden, anhören und mitsingen. Darunter befinden sich drei instrumentale Versionen – gespielt mit Saxofon, mit der Domorgel und mit der Harfe. Die Nachwuchschöre von Mädchenchor am Dom zu Speyer und den Speyerer Domsingknaben bringen die Lieder stimmlich zu Gehör, während die gesangliche Pop-Version, arrangiert und produziert von zwei jungen Absolventen der Pop-Akademie Mannheim, besonders verdeutlicht, wie traditionelle Kirchenlieder in die neue Zeit transportiert werden können. „Mir ist es wichtig, zu zeigen, wie unterschiedlich ein Lied klingen kann und gleichzeitig dazu anzuregen, sich über das Hören intensiver mit dem Stück auseinanderzusetzen“, bekräftigt Herbert Adam.

Passende Bilder zu jeder Geschichte

Sozusagen ein Muss sind auch die passenden Bilder zu jeder Geschichte, gemalt von der Religionspädagogin und Malerin Gaby Stegmann aus dem Bistum Mainz. Um mit den Kindern über die Lieder ins Gespräch zu kommen, hat sich Herbert Adam Impulse überlegt, etwa Fragen zu den Liedern wie „Wie kann ein Stern den Weg zeigen? oder „Wann kann man die Sterne am besten beobachten?“. Daneben gibt es Vorschläge für die Gestaltung von Gottesdiensten sowie Bastelideen inklusive Bastelbögen, zu den vier Liedsymbolen Schiff, Stern, Rose und Engel, auf denen die Liedtexte gedruckt sind und abgelesen werden können.

Und selbst auf spielerische Weise ist es möglich, sich mit den Weihnachtsliedern zu beschäftigen. Entsprechende Anregungen stehen ebenfalls auf der Aktionsseite. „Sämtliche Materialien können je nach Bedarf genutzt werden. Dabei ist es auch möglich, mit den Liedern ohne die Rahmengeschichte zu arbeiten“, betont Herbert Adam.

Geschichten und Impulse aufs Handy

Erwachsene, die ihr Kind dabei begleiten möchten, wenn es Anne und die Weihnachtslieder entdeckt, können Annes Geschichten und die „alten Lieder“ auch über das Smartphone erhalten. In Kooperation mit der Netzgemeinde Da_zwischen wird zwei bis dreimal pro Woche eine Nachricht per Threema, Telegram oder Facebook-Messenger an alle, die mitmachen wollen, verschickt. Die Anmeldung erfolgt ebenfalls über die Webseite www.aktionsseite-kita.de oder über die Webseite der Netzgemeinde: https://netzgemeinde-dazwischen.de/anne-und-die-weihnachtslieder/

Text: Petra Derst /Bild: Gaby Stegmann, Religionspädagogin und Malerin
26.11.2019

Musikalischer Advent im Priesterseminar

Besonders gestaltete Gottesdienste an den Adventssonntagen in der Seminarkirche

Speyer – Der Advent ist eine ganz besondere Zeit. Viele Menschen suchen in den Wochen vor Weihnachten nach Momenten der Stille und der inneren Einkehr. Sich auf Weihnachten vorbereiten heißt eben nicht nur, Geschenke zu kaufen und ein Fest zu organisieren. Deshalb lädt das Priesterseminar St. German im Süden der Stadt Speyer seit einigen Jahren an den Adventssonntagen zu besonders gestalteten Sonntagsgottesdiensten ein.

In der vor wenigen Jahren künstlerisch neu gestalteten Seminarkirche erklingen zum Gottesdienst adventliche Weisen und Melodien von ganz unterschiedlichen Vokal- und Instrumentalensembles. Vertraute Adventslieder wie ‚Macht hoch die Tür‘, begleitet von der historischen englischen Vowels-Orgel, führen zur Adventsbotschaft hin. Die Zelebranten der Messfeiern, Regens Markus Magin und Spiritual Martin Seither, geben den Gottesdienstbesuchern adventliche Gedanken und Impulse mit auf den Weg durch die Adventszeit hin zum Weihnachtsfest. Natürlich steht im Mittelpunkt der Adventskranz der Kirche, an dem an jedem Sonntag eine weitere Kerze entzündet wird.

In diesem Jahr gestalten folgende Musikgruppen den Musikalischen Advent im Priesterseminar:

  1. Advent, 01.12.2019: Stubenmusikgruppe ‚Die klingenden Kurpfälzer‘ , Leitung: Ansgar Schreiner
  2. Advent, 08.12.2019: Bläsergruppe ‚Waldblech‘ aus Gossersweiler
  3. Advent, 15.12.2019: VIVIDA VOX, Chor für Geistliche Musik Südpfalz, Leitung: Heinz Kern
  4. Advent, 22.12.2019: Ensemble Flauto Dolce, Germersheim

Die Messfeier beginnt an jedem Sonntag um 9.30 Uhr in der Seminarkirche St. German, Am Germansberg 60, 67346 Speyer.

Text: Bistum Speyer Foto: Speyer 24/7 News, dak
26.11.2019

Sparen und investieren

Landessynode: Konsolidierungskommission erstattet Zwischenbericht

Speyer (lk) – Die Evangelische Kirche der Pfalz kann nach den Vorstellungen einer Konsolidierungskommission bis 2025 rund 8,5 Millionen Euro einsparen. In der Folge sehe man weitere Sparpotentiale von vier bis fünf Millionen Euro, erklärte der Vorsitzende der Konsolidierungskommission, Helmuth Morgenthaler, in einem Zwischenbericht vor der in Speyer tagenden Landessynode. Die Summen seien keine Einmalbeträge, sondern Beträge, die in jedem Folgejahr anfallen.

In den kommenden fünf Jahren erwarte man einen Beitrag zur Konsolidierung des landeskirchlichen Haushalts durch die Neufinanzierung bei den Kindertagesstätten, durch weiteren Personalabbau sowie bei der Gemeindefinanzierung, erläuterte Helmuth Morgenthaler. Er verwies zugleich darauf, dass die Kommission zum Abschluss ihrer Arbeit im Februar 2020 auch eine „begründete Vorschlagsliste“ mit Arbeitsfeldern vorlegen werde, in die künftig investiert werden solle. Als „innovativen, spannenden und herausfordernden Gedanken“ betrachtete Morgenthaler die Bildung „einer ökumenischen Gemeinschaft mit dem Bistum Speyer“. Es gelte zu prüfen, welche Formen der organisatorischen Zusammenarbeit möglich seien.

Der Kommissionsvorsitzende wies in seinem Zwischenbericht darauf hin, dass in den Beratungen auch einige Themenfelder beiseitegelegt worden seien. Dazu zählte eine mögliche Änderung der Pfarrbesoldung. Durch den kontinuierlichen Stellenabbau sowohl in der Vergangenheit als auch in den nächsten zehn Jahren leiste die Pfarrerschaft bereits einen erheblichen Beitrag zur Konsolidierung. Eine Änderung der Besoldungsstruktur oder die Abschaffung des Beamtenstatus verbiete sich, sagte Morgenthaler. Zudem sei der landeskirchliche Zuschuss an das Diakonische Werk durch die Anbindung an die Entwicklung der Kirchensteuer bereits von der Synode geregelt worden. Ebenso wenig sollen Kindertagesstätten aufgegeben werden, jedoch müsse sich der landeskirchliche Zuschuss um fünf Millionen Euro verringern. Dies könne durch Verhandlungen mit den Kommunen auf Basis des neuen KiTa-Gesetz des Landes Rheinland-Pfalz erreicht werden.

Die Landessynode hatte 2018 die Kirchenregierung beauftragt, eine Kommission zu bilden, die sich mit der mittel- und langfristigen Konsolidierung des landeskirchlichen Haushalts befassen soll. Diese wurde damit beauftragt, ohne Denkverbote Maßnahmen und Konzepte zu entwickeln, mit denen das strukturelle Defizit des landeskirchlichen Haushalts beseitigt und die Erfüllung des kirchlichen Auftrags langfristig gesichert werden kann. Das Ergebnis der Kommissionsarbeit soll Ende 2019 vorliegen, damit erste Maßnahmen in die mittelfristige Finanzplanung im Frühjahr 2020 einfließen können.

26.11.2019

Vor Missbrauch schützen und Übergriffen vorbeugen

Die Landessynode hat ein Gesetz zum Schutz vor sexualisierter Gewalt auf den Weg gebracht.

Speyer (lk) – Mehr Prävention und bessere Kontrolle: Die Synode der Evangelischen Kirche der Pfalz hat am Samstag bei einer Gegenstimme einen Gesetzentwurf zum Schutz vor sexualisierter Gewalt verabschiedet. Mit den Vorgaben, die am 1. Januar 2020 in Kraft treten sollen, will die Landeskirche Kinder und Jugendliche sowie alle anderen Schutzbefohlenen vor Missbrauch schützen und Übergriffen vorbeugen, erklärte Oberkirchenrätin Marianne Wagner vor der in Speyer tagenden Synode. „Wir machen damit deutlich, dass wir Null-Toleranz gegenüber sexualisierter Gewalt ernst meinen, und dass der Schutz uns anvertrauter Menschen höchste Priorität genießt. Mit dieser Haltung wirken wir in die Gesellschaft hinein und übernehmen Vorbildfunktion.“

Die Kirche stehe aufgrund ihres biblischen Auftrags und ethischen Anspruchs, Schwache zu schützen, besonders in der Verantwortung, aber auch besonders im Fokus der Öffentlichkeit, sagte Wagner. „Wie wir mit dem Problem umgehen, zögerlich oder entschieden, in welchem Maße wir bereit sind, hinzuschauen und Strukturen zu identifizieren, die sexualisierte Gewalt in der Kirche ermöglicht und nicht verhindert haben, das wird in der Öffentlichkeit besonders registriert und davon hängt auch die Glaubwürdigkeit unserer Kirche ab.“

Was für alle Haupt- und Ehrenamtlichen mit Bezug zu Kindern und Jugendlichen bereits zum Standard gehört, soll laut Gesetzentwurf nun auch für haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter in kirchlichen Ämtern – auch für Presbyter – gelten: Sie müssen vor der Tätigkeitsaufnahme und in regelmäßigen Abständen von fünf bzw. sechs Jahren ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. Nach Wagners Worten soll damit „nach menschlichem Ermessen ausgeschlossen werden, dass Menschen ein Presbyteramt übernehmen, die eine Vorstrafe im Bereich sexuelle Gewalt haben“. Führungszeugnisse für kirchliche Wahlämter müssen erst in der nächsten Legislaturperiode vorliegen.

Das erweiterte Führungszeugnis für Haupt- und Ehrenamtliche sei das einzige objektive und wirksame Mittel, das für die Kontrolle zur Verfügung stehe, unterstrich auch Leitende Rechtsdirektorin Bettina Wilhelm, die den Gesetzentwurf einbrachte. Es stelle keinen Generalverdacht dar, sondern diene dem Schutz der Menschen, die der Kirche anvertraut sind. Die Beschäftigung mit Fällen, die EKD-weit bekannt seien – das seien mittlerweile 770 – hätten gezeigt, dass Täter sich bewusst die Kirche für ein Haupt- oder Ehrenamt ausgesucht hätten, um mit Kindern und Jugendlichen in Kontakt zu kommen. „Täter haben die Tatsache ausgenutzt, dass viele Menschen in unserer Gesellschaft der Kirche besonderes Vertrauen schenken“, sagte Wilhelm.

Paragraf zwei liefert eine Definition für den Begriff der Sexualisierten Gewalt und ist nach Wilhelms Worten das „Herzstück“ des Gesetzes. „Er schafft Klarheit und Rechtssicherheit.“ Sexualisierte Gewalt ist danach eine Verhaltensweise, „die ein unerwünschtes sexuell bestimmtes Verhalten bezweckt oder bewirkt, welches die Würde der betroffenen Person verletzt“. Zu den in dem Gesetzentwurf verankerten Präventionsmaßnahmen gehören zudem Fortbildungsverpflichtungen aller Mitarbeiter beispielsweise zum Nähe-Distanzverhalten, eine Meldepflicht in begründeten Verdachtsfällen sowie Notfall- und Handlungspläne. Darüber hinaus arbeitet eine bereits bestehende unabhängige Kommission mögliche Missbrauchsfälle in der Landeskirche auf und bietet Betroffenen Unterstützung und Gespräche an.

Hintergrund: Dem Entwurf ging ein entsprechender Antrag der Synode von 2018 voraus. Das zwölf Paragrafen umfassende Gesetz basiert auf entsprechenden Richtlinien der Evangelischen Kirche in Deutschland. Wörtlich heißt es in der Präambel: „Aus dem christlichen Menschenbild erwachsen die Verantwortung und der Auftrag, Menschen im Wirkungskreis der Kirche, insbesondere Kinder, Jugendliche und hilfe- und unterstützungsbedürftige Menschen sowie Menschen in Abhängigkeitsverhältnissen (…) vor sexualisierter Gewalt zu schützen und ihre Würde zu bewahren. Dies beinhaltet auch den Schutz der sexuellen Selbstbestimmung. Die Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) und ihre Diakonie setzen sich gemeinsam mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), den anderen Gliedkirchen und der Diakonie Deutschland sowie den anderen gliedkirchlichen diakonischen Werken und ihren Einrichtungen für einen wirksamen Schutz vor sexualisierter Gewalt ein und wirken auf Aufklärung und Hilfe zur Unterstützung Betroffener hin. Gerade vor dem Hintergrund der sexualisierten Gewalt auch im Bereich der evangelischen Kirche in den zurückliegenden Jahren verpflichtet der kirchliche Auftrag alle in der Kirche Mitwirkenden zu einer Haltung der Achtsamkeit, der Aufmerksamkeit, des Respekts und der Wertschätzung sowie der grenzachtenden Kommunikation durch Wahrung persönlicher Grenzen gegenüber jedem Menschen.“

Mehr zum Thema: www.evkirchepfalz.de, Stichwort Begleitung und Hilfe, Missbrauch melden; www.ekd.de/missbrauch

26.11.2019

Aus der Perspektive der Opfer betrachten

Synode soll über das Gesetz für Opferschutz vor sexualisierter Gewalt entscheiden. Klärung von Detailfragen und Kommunikation notwendig.

Speyer (lk) – Die Synode der Evangelischen Kirche der Pfalz wird sich am Samstag mit dem Gesetzesentwurf zum Schutz vor sexualisierter Gewalt beschäftigen. Kirchenpräsident Christian Schad erinnerte in der Pressekonferenz am Freitag daran, dass sich die Landeskirche bereits vor einem Jahr für eine Null-Toleranz-Politik ausgesprochen habe.

„Das Gesetz ist ein griffiges Instrument, um Menschen, die potenziell Opfer sexualisierter Gewalt werden könnten, zu schützen“, sagte der Kirchenpräsident. Er plädierte für eine offensive Kommunikation und den Austausch auf allen Ebenen – von der Landes- bis zu den Bezirkssynoden – im kommenden Frühjahr. „Wir müssen die Perspektive der Opfer sehen und alles tun, um vorzubeugen“, sagte der Kirchenpräsident. Oberkirchenrätin Marianne Wagner wies darauf hin, dass der vorliegende Gesetzentwurf zahlreiche Präventionsmaßnahmen und Hilfen für Opfer enthalte. Das erweiterte Führungszeugnis sei nur ein Baustein.

Das Führungszeugnis ist für Wagner ein „Standardinstrument in der heutigen Zeit für aktiven und konsequenten Opferschutz“. Für jüngere Menschen oder die, die in der Jugendarbeit tätig sind, sei es seit Jahren Normalität, sagte Wagner. Sie sprach sich für offensive Kommunikation mit denen aus, für die das Führungszeugnis noch ungewohnt sei. „Wir sollten als Kirche in der Gesellschaft vorangehen und Vorbild sein“, sagte Wagner. Sie verwies zudem auf eine große Fülle von Maßnahmen, die das Gesetz außerdem enthalte. Das Gesetz folgt im Wesentlichen den Inhalten, die die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) in ihrer Richtlinie zum Schutz vor sexualisierter Gewalt im Oktober vorgelegt hatte.

„Eine Entscheidung der Synode ist möglich, aber ungewiss“, sagte Synodalpräsident Hermann Lorenz. Noch werden die Rechtsausschüsse vor einem Beschluss der Synode juristische Detailfragen klären, unter anderem dazu, wann und wem Presbyter das erweiterte Führungszeugnis vorlegen müssten. Zuvor hatte sich der Synodalpräsident als Vertretung einiger Presbyter kritisch geäußert und angemahnt, zu prüfen, ob das erweiterte Zeugnis die geeignete Maßnahme sei.

Im Hinblick auf den Schwerpunkt Bildung sprach sich die Bildungsdezernentin und Oberkirchenrätin Dorothee Wüst für mehr Kommunikation über Bildung aus. „Wir haben die Aufgabe, intern einen Diskurs zu führen und unsere Position in die Gesellschaft hineinzutragen“, sagte Wüst. Das große Ziel sei ein ganzheitliches Bildungskonzept, das die Landeskirche in den kommenden Jahren erstellen soll.

26.11.2019

Kirche und Bildung am „Puls der Zeit“

Reinhard Mawick fordert auf Synode zum kritischen Hinterfragen des Kirchenbildes auf

Speyer (lk) – In seinem Impulsreferat auf der Landessynode am Freitag erklärte der Chefredakteur der evangelischen Zeitschrift „Zeitzeichen“, Reinhard Mawick, es brauche „viel Fantasie und besonders eine innere Haltung“, um elementare Bildungsarbeit zu leisten. Mawick wies auf mehrere relevante Fragen hin, die sich einer Kirche mit dem Anspruch, eine „Kirche für alle“ zu sein, stellen.

Die Ausbildung eines christlichen Urvertrauens in Kindheit und Jugend sei der entscheidende Faktor öffentlicher religiöser und kirchlicher Bildung. Wo Elternhaus und soziales Umfeld das nicht leisten könnten, sei kirchliche Bildungsarbeit in Kindergärten, Schulen und Gemeinde besonders wichtig. Allerdings sei die „öffentliche Kirchenbildung“, kaum vom „öffentlichen Kirchenbild“, also dem Bild der Kirche in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit, zu trennen, so Mawick.

Deshalb sei Glaubwürdigkeit für die evangelische Kirche ein hohes Gut. Denn an Kirche und deren Aktivisten „werden höhere Maßstäbe angelegt als an andere Menschen“, sagte Mawick. Das heißt auch, dass gerade die evangelische Kirche durch die in der Gesellschaft erwartete ökumenische Zusammenarbeit für viele Praktiken und Bräuche der römisch katholischen Kirche in „Mithaftung“ genommen werde, so Mawick. Dies habe Einfluss ebenso auf das Bild wie das Bildungshandeln der evangelischen Kirche in der öffentlichen Meinung.

Obwohl sich die Kirche als Volkskirche mit ihren Bildungshandlungen am Puls der Zeit bewege, so Mawick, polarisiere die „elastische Ausrichtung“. Das stoße bei vielen Menschen auf Widerspruch. Diese erwarteten, dass sich die Kirche explizit gegen den Zeitgeist stellt.

Gerade im stets aktuellen Thema im Umgang mit Rechtspopulismus stelle sich die Frage, ob die evangelische Kirche als Institution ein Wächteramt inne habe und somit politisch konkret reden und handeln solle, oder ob Kirche als Volkskirche für alle da sein sollte und somit auch für alle Meinungen, so Mawick.

Hintergrund: Der Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz gehören 70 Synodale an – 45 weltliche und 25 geistliche. Synodalpräsident ist der Kaiserslauterer Jurist Hermann Lorenz. Dem Präsidium gehören außerdem der Dekan des Kirchenbezirks An Alsenz und Lauter, Matthias Schwarz, als erster Vizepräsident und Ministerialrat Joachim Schäfer aus Carlsberg als zweiter Vizepräsident sowie Rommi Keller-Hilgert und Daniela Freyer als Beisitzerinnen an. Die Synode ist als kirchliche Volksvertretung die Inhaberin der Kirchengewalt. Sie trifft wesentliche Entscheidungen in den geistlichen, rechtlichen und finanziellen Bereichen der Landeskirche.

Mehr zum Thema: www.evkirchepfalz.de, www.twitter.com/evkirchepfalz

26.11.2019

Schwerpunktthema Bildung: „Nicht Kür, sondern Pflicht“

Nah an den Menschen und ihrer Realität: Auf der Herbstsynode hat Oberkirchenrätin Dorothee Wüst Bildungshandeln als zentrale Zukunftsaufgabe der Kirche hervorgehoben. Dazu brauche es ein zeitgemäßes Konzept auf der Grundlage christlicher Werte.

Speyer (lk) – Bildung ist Wesensmerkmal von Kirche und darf nach den Worten von Oberkirchenrätin Dorothee Wüst keine Randerscheinung kirchlichen Handelns sein. „Bildungshandeln gehört ins Zentrum. Ohne Bildung ist Kirche nicht denkbar.“ Das Schwerpunktthema der pfälzischen Landessynode sei für die Evangelische Kirche der Pfalz somit eine zentrale Zukunftsaufgabe, sagte Wüst in ihrer Eröffnungsrede am Freitag. „Wo wir unser Bildungsprofil sehen, wer unsere Adressaten sind, welche Strukturen angemessen sind – all das sind Fragen, die heute und in Zukunft unsere ganze Aufmerksamkeit verdienen. Wenn wir ernst nehmen, was wir von unseren Wurzeln her sein sollen, ist Bildung nicht Kür, sondern Pflicht.“

Bildung sei mehr als die Aneignung von Wissen, um bei Günther Jauch „die Million zu gewinnen, seinen Goethe und alle Hauptstädte der Erde auswendig zu kennen“, sagte die pfälzische Bildungsdezernentin. Christliches Bildungsverständnis spanne den Horizont viel weiter: Es gehe um den Menschen in seiner Entwicklung und Entfaltung als ganzheitliche Persönlichkeit mit den Talenten und Fähigkeiten, die ihm Gott geschenkt hat. „Sowohl unsere biblischen Grundlagendokumente wie auch unser reformatorisches Erbe setzen uns notwendig auf die Bildungsspur.“

Die Rahmenbedingungen für Bildungsaufgabe und Bildungsverantwortung haben sich im Lauf der Zeit grundsätzlich verändert. Neue Familienstrukturen, Kommunikationskultur, Arbeitswelt und Freizeitverhalten seien Stichwörter einer modernen Gesellschaft, um die sich die Kirche kümmern müsse, sagte Wüst. „Nah an den Menschen und ihrer Realität.“ In mehr als dreißig Handlungsfeldern der pfälzischen Landeskirche spiele Bildung eine wesentliche Rolle – dies zeigt die Bestandsaufnahme mit dem Titel „Guter Grund für Bildung“, die Wüsts Vorgänger, Oberkirchenrat i.R. Michael Gärtner, der Synode vor einem Jahr an die Hand gegeben hatte. Bildung sei somit eine „Querschnittsaufgabe durch fast alles, was wir tun“, stellte Wüst fest.

Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit nach innen und nach außen nähmen dabei einen hohen Stellenwert ein, führte die Oberkirchenrätin aus. So stehe beispielsweise der Religionsunterricht für „Horizonterweiterung im Denken und Glauben“. In protestantischen Kitas werde interreligiöses und interkulturelles Lernen praktiziert, meinte Wüst mit Blick auf jüngste kritische Stellungnahmen. „In einer pluralen Welt, in der sich viele zu Wort melden, soll unsere Stimme klar und unser Handeln transparent sein. „Auch und gerade im Hinblick auf die, für die wir handeln.“

Hintergrund: Der Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz gehören 70 Synodale an – 45 weltliche und 25 geistliche. Synodalpräsident ist der Kaiserslauterer Jurist Hermann Lorenz. Dem Präsidium gehören außerdem der Dekan des Kirchenbezirks An Alsenz und Lauter, Matthias Schwarz, als erster Vizepräsident und Ministerialrat Joachim Schäfer aus Carlsberg als zweiter Vizepräsident sowie Rommi Keller-Hilgert und Daniela Freyer als Beisitzerinnen an. Die Synode ist als kirchliche Volksvertretung die Inhaberin der Kirchengewalt. Sie trifft wesentliche Entscheidungen in den geistlichen, rechtlichen und finanziellen Bereichen der Landeskirche.

Mehr zum Thema: www.evkirchepfalz.de, www.twitter.com/evkirchepfalz

26.11.2019

Sicher im „NesT“ ankommen: Landeskirche hilft bei Flüchtlingsaufnahme

Die Synode der Evangelischen Kirche der Pfalz hat eine Beteiligung am bundesweiten Pilotprogramm „Neustart im Team“ beschlossen.

Speyer (lk) – Die in Speyer tagende Synode der Evangelische Kirche der Pfalz hat sich einstimmig für eine Beteiligung an dem bundesweiten Flüchtlingshilfeprogramm „Neustart im Team“ (NesT) ausgesprochen. Unter anderem übernimmt die pfälzische Landeskirche zwei Jahre lang die Hälfte der im Rahmen von NesT anfallenden Mietkosten für bis zu zehn Flüchtlinge und stellt dafür rund 50.000 Euro zur Verfügung.

Dies sei ein „zeichenhafter, bescheidener Schritt für den notwendigen Ausbau der humanitären Flüchtlingsaufnahme in Deutschland“, heißt es in dem Beschluss. Durch die Ehrenamtskoordination des Diakonischen Werkes Pfalz will die Landeskirche sicherstellen, dass die Begleitung von Flüchtlingen im Rahmen von NesT mit der bestehenden kirchlichen Flüchtlingsarbeit vernetzt wird, erläuterte Oberkirchenrat Manfred Sutter. Mentorenteams sollen ermutigt werden, sich aktiv einzubringen.

Bei dem Pilotprojekt des Bundesinnenministeriums, an dem sich unter anderem die Diakonie Deutschland beteiligt, handelt es sich um ein ergänzendes Umsiedlungsprogramm. Demnach sollen mit Hilfe von NesT bis zu 500 Flüchtlinge, die nicht in den Ländern bleiben können, in die sie zuerst geflohen sind, sicher nach Deutschland einreisen können, erläuterte der pfälzische Diakoniedezernent. Die Geflüchteten sollen eine Aufenthaltserlaubnis von zunächst drei Jahren erhalten – einschließlich des Anspruches auf Integrationsmaßnahmen, Zugang zum Arbeitsmarkt sowie Sozialleistungen. Dabei sollen sie von Mentoren unterstützt werden. Die Auswahl erfolge nach den Schutzkriterien des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR).

Der Beschluss der Landessynode, sich an dem Programm zu beteiligen, geht auf einen Antrag des Direktors der Evangelischen Akademie der Pfalz, Christoph Picker, sowie des Landespfarrers für Diakonie, Albrecht Bähr, zurück. Die Mittel sollen dem von der Synode 2015 beschlossenen Härtefonds zur Unterstützung von Kirchengemeinden bei der Aufnahme von Flüchtlingen entnommen werden. Dieser Härtefonds sei derzeit noch nicht ausgeschöpft. Zusätzliches Geld werde nicht benötigt, so Sutter. Die pfälzische Beteiligung an NesT soll evaluiert und darüber der Landessynode im Herbst 2020 berichtet werden.

Hintergrund: Im Gegensatz zum bisher rein staatlichen Resettlement, der dauerhaften Aufnahme besonders schutzbedürftiger Flüchtlinge aus einem Land, in dem sie bereits als Geflüchtete leben, arbeiten bei „Neustart im Team“ Staat und Zivilgesellschaft Hand in Hand. Bei NesT unterstützen Mentoren die geflüchteten Menschen dabei, in Deutschland eine neue Heimat zu finden. Die Auswahl der Flüchtlinge erfolgt, so wie auch beim rein staatlichen Resettlement, nach klaren Schutzkriterien von UNHCR. Die Letztentscheidung über die Aufnahme der Flüchtlinge wird immer vom Aufnahmestaat getroffen. In Deutschland ist dafür das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) zuständig.

Mehr zum Thema: www.neustartimteam.de; www.evkirchepfalz.de, www.twitter.com/evkirchepfalz

Foto: UNHCR/Annie Sakkab
26.11.2019

Nachfolge wird auf der Synode im Mai 2020 entschieden

Oberkirchenrat Dieter Lutz stellt den Wahlkalender zur Nachfolge von Kirchenpräsident Christian Schad vor. Bewerber müssen vorgeschlagen werden.

Kirchenpräsident Christian Schad, tritt im Februar 2015 von seinem Amt zurück

Speyer (lk) – Aufgrund des vorzeitigen Ruhestands von Kirchenpräsident Christian Schad im Februar 2021 hat der juristische Oberkirchenrat Dieter Lutz die Landessynode über den Wahlkalender für die Wahl einer neuen Kirchenpräsidentin oder eines neuen Kirchenpräsidenten informiert. Die Wahl werde auf der Tagung der Landessynode vom 27. bis 30. Mai 2020 stattfinden, erklärte der Oberkirchenrat. Er verwies auf die rechtlichen Grundlagen für die Wahl in der Kirchenverfassung und in der Geschäftsordnung der Landessynode.

Demnach könne man sich für das Kirchenpräsidentenamt weder bewerben noch gebe es eine Stellenausschreibung, sagte Lutz. Stattdessen können Kandidaten von mindestens fünf Landessynodalen vorgeschlagen werden. Sie können die Vorschläge ab sofort bis zum 31. Januar 2020 beim Landeskirchenrat, Dezernat 1, schriftlich einreichen. Zudem können sowohl der Nominierungsausschuss als auch die Kirchenregierung geeignete Personen auffordern, sich für das Amt zur Verfügung zu stellen. Die Kandidaten müssen keine Theologen sein.

Bei mehreren Bewerbungen erstellt der Nominierungsausschuss eine alphabetisch geordnete Namensliste der Kandidaten. Die Personaldebatte und geheime Wahl finden auf der Frühjahrssynode 2020 statt.

Die Kirchenpräsidentin oder der Kirchenpräsident werden für sieben Jahre gewählt. In den ersten beiden Wahlgängen bedarf es einer Zwei-Drittel-Mehrheit der Synode, ab dem dritten Wahlgang entscheidet die Mehrheit der gesetzlichen Mitgliederzahl der Synode.

26.11.2019

Bildung, Klimawandel und gesellschaftlicher Dialog

Synodalpräsident eröffnet pfälzische Landessynode – Schwerpunkt Bildung

Speyer (lk) – Die Aufgabe der Landessynode ist nach Auffassung des pfälzischen Synodalpräsidenten Hermann Lorenz die Gestaltung der Zukunft. Die Sorgen im Blick auf die finanzielle Lage dürften nicht die Beschäftigung mit dem Schwerpunktthema Bildung beeinträchtigen, erklärte Lorenz zur Eröffnung der Herbsttagung im Diakonissen-Mutterhaus in Speyer. Mit dem „Bildungshandeln in der Evangelischen Kirche der Pfalz in Gegenwart und Zukunft“ befassen sich die 70 Synodalen am Freitag.

Weitere Tagesordnungspunkte des bis Samstag tagenden Kirchenparlamentes sind unter anderem ein Gesetzentwurf zum Schutz vor sexualisierter Gewalt und ein Mitarbeitervertretungsgesetz. Bei letzterem solle ein „Schlussstrich unter eine jahrelange Debatte gezogen werden“, sagte Lorenz. Der Synodalpräsident bedauerte die Entscheidung von Kirchenpräsident Christian Schad, vorzeitig im Februar 2021 in den Ruhestand zu treten. Er genieße in der Synode großen Rückhalt, im Raum der Kirchen als auch in der Gesellschaft viel Respekt. „Es wird uns nicht leichtfallen, eine Nachfolge mit einem solchen Format zu finden“, sagte Lorenz.

In seinem Grußwort blickte der Ökumenebeauftragte des Bistums Speyer, Thomas Stubenrauch, auf die Zusammenarbeit der beiden pfälzischen Kirchen bei der vergangenen Klimaaktion zurück. „Auch unsere Kirchen entdecken immer tiefer, dass der Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung zu unserer Kernbotschaft gehört.“ Die Einladung der Gemeinden, sich am Klimaaktionstag am 20. September zu beteiligen und als Kirchen an den Demonstrationen teilzunehmen, sei laut Stubenrauch ein wichtiges und starkes Signal gewesen. „Als Kirchen wollen wir angesichts des Klimawandels unseren Beitrag zum notwendigen Menschenwandel leisten – zu jener ganzheitlichen Umkehr, ohne die ein gutes Leben für alle nicht möglich ist“, sagte Stubenrauch. Das gemeinsame Engagement gehe weiter.

Als weiteren Bereich der guten ökumenischen Zusammenarbeit nannte der Katholik die gemeinsamen Aktivitäten von Kirchenpräsident Christian Schad und Karl-Heinz Bischof Wiesemann gegen die Gewalt in gesellschaftlichen Debatten und in den sozialen Medien. „Entschieden treten wir allen entgegen, die das Klima des Zusammenlebens der Menschen in unserem Land vergiften wollen“, appellierte Stubenrauch an die Synodalen. In Bezug auf den Bildungsschwerpunkt bezog sich der Bistumsvertreter auf die Bedeutung der christlichen Bildung: „Sie ist keine fundamentalistische Indoktrination, sondern ermuntert zum eigenständigen Urteil und befähigt zum Dialog mit anderen Religionen und Weltanschauungen.“

Hintergrund: Der Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz gehören 70 Synodale an – 45 weltliche und 25 geistliche. Acht der 70 Mitglieder sind berufen, davon zwei als Jugendvertreter. Synodalpräsident ist der Kaiserslauterer Jurist Hermann Lorenz. Dem Präsidium gehören außerdem der Dekan des Kirchenbezirks An Alsenz und Lauter, Matthias Schwarz, als erster Vizepräsident und Ministerialrat Joachim Schäfer aus Carlsberg als zweiter Vizepräsident sowie Rommi Keller-Hilgert und Daniela Freyer als Beisitzerinnen an. Die Landessynode ist als kirchliche Volksvertretung die Inhaberin der Kirchengewalt. Sie trifft wesentliche Entscheidungen in den geistlichen, rechtlichen und finanziellen Bereichen der Landeskirche. Ihre Amtszeit beträgt sechs Jahre.

Mehr zum Thema: www.evkirchepfalz.de und www.twitter.com/evkirchepfalz

26.11.2019

Wechsel bei der Vertretung der Kirchen in Rheinland-Pfalz

Wolfgang Schumacher folgt im Juni 2020 Thomas Posern als Evangelischer Beauftragter in Mainz

Speyer / Mainz (lk) – Der pfälzische Kirchenrat Wolfgang Schumacher wird neuer Beauftragter der Evangelischen Kirchen im Lande Rheinland-Pfalz in Mainz. Das hat Oberkirchenrätin Karin Kessel in Speyer bekanntgegeben. Der 59-Jährige sei von den Kirchenleitungen der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, der Evangelischen Kirche im Rheinland und der Evangelischen Kirche der Pfalz als Nachfolger von Oberkirchenrat Thomas Posern ernannt worden. Posern vertritt seit 2010 die Interessen der drei Landeskirchen gegenüber der Landespolitik und geht im Juni 2020 in den Ruhestand.

Wolfgang Schumacher ist seit 2009 Pressesprecher und Öffentlichkeitsreferent der Pfälzischen Landeskirche und war zudem verantwortlich für die Vorbereitung und Durchführung der Jubiläen 500 Jahre Reformation (2017) und 200 Jahre Pfälzer Kirchenunion (2018). Der Theologe studierte in Mainz und Heidelberg und war Vikar im westpfälzischen Altenkirchen sowie Pfarrer in Pirmasens. Als Beauftragter für den privaten Rundfunk vertrat er bereits die drei Landeskirchen gegenüber den Sendern in Rheinland-Pfalz. Weitere Stationen waren beim Evangelischen Presseverband e.V. und dem Evangelischen Presseverlag GmbH in Speyer.

Der Beauftragte ist auf evangelischer Seite der Ansprechpartner für die Landesregierung bei Themen, die die Kirchen betreffen. Er koordiniert die Meinungsbildung der drei beteiligten Landeskirchen zu politischen Vorgängen und unterhält Kontakte zu politischen Parteien, Vereinigungen und Verbänden auf Landesebene.

Hintergrund: In Rheinland-Pfalz liegen die Gebiete von drei evangelischen Landeskirchen: die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau in den ehemaligen Regierungsbezirken Rheinhessen und Montabaur, die Evangelische Kirche im Rheinland überwiegend in den ehemaligen Regierungsbezirken Koblenz und Trier sowie die Evangelische Kirche der Pfalz im ehemaligen Regierungsbezirk Pfalz.

26.11.2019

Mit Theaterstück Kinder stark gemacht

Bistum Speyer veranstaltete Theateraufführungen in der Festhalle Landau als Teil einer bundesweiten Initiative zur Prävention vor sexuellem Kindesmissbrauch

Landau – Über das Medium Theater Kinder stark machen, ihren Gefühlen zu vertrauen und Grenzen zu setzen: Diese Idee steckt hinter dem Theaterstück „Trau dich!“, das auf Einladung des Bistums Speyer am 19. November in der Festhalle Landau gezeigt wurde. Rund 520 Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen acht und zwölf Jahren besuchten die beiden Aufführungen der Hildesheimer Theaterkompanie Kopfstand. Beteiligt waren Schülerinnen und Schüler der Maria-Ward-Schule, des Otto-Hahn-Gymnasiums, der Jakob-Reeb-Schule sowie der Schule des Caritas-Förderzentrums St. Laurentius und Paulus.

Das Theaterstück verbindet verschiedene Spielszenen. Für Paula zum Beispiel ist es gar nicht so einfach, ihrer Freundin zu erklären, dass sie sich für Jungs noch nicht besonders interessiert. Vladimir hat keine Ahnung, wie er seiner Oma sagen soll, dass er ihre Schlabberküsse nicht mag. Und Alina wird ganz stumm, als ein Freund der Familie seine Hand auf ihr Bein legt. „Trau dich!“ erzählt Geschichten von Verliebtheit und ersten zögerliche Annährungen, von Gruppendruck, unangenehmen Situationen und Grenzüberschreitungen. Die Kinder erfahren, dass sie ein Recht auf körperliche Selbstbestimmung und Schutz vor Gewalt haben und wo sie im Fall eines Übergriffs Hilfe finden. Über interaktive Elemente sind die Kinder am Geschehen auf der Bühne aktiv beteiligt.

„Es ist dem Theaterstück gelungen, die Kinder sehr sensibel anzusprechen und sie in ihrer Sprachfähigkeit zu fördern, auch der Sprachfähigkeit über den eigenen Körper“, sagte Dr. Irina Kreusch, Leiterin der Hauptabteilung „Schulen, Hochschulen und Bildung“ des Bischöflichen Ordinariats, nach dem Besuch der Vorstellung. Auch die Kinder und die begleitenden Lehrkräfte äußerten sich durchgängig positiv beeindruckt. „Gefühle sind für mich eine Art Kompass und eine gute Alarmanlage, wenn etwas nicht stimmt“, äußerte eine zwölfjährige Schülerin nach dem Besuch der Vorstellung.

Im Vorfeld hatten ein Workshop für Lehrkräfte und ein Infoabend für Eltern stattgefunden. „Drei Viertel der Täter kommen aus dem nahen Umfeld der Kinder“, berichtete Anja Ziebler-Kühn vom Kinderschutzdienst Landau. Traurige Tatsache sei, dass misshandelte Kinder im Durchschnitt sechs bis sieben Personen ansprechen müssen, bis ihnen jemand glaubt. „Nicht die Kinder, sondern wir Erwachsene sind für den Schutz der Kinder verantwortlich“, appellierte Anja Ziebler-Kühn an die Verantwortung der Eltern, der Angehörigen und der Lehrerinnen und Lehrer.

Für Thomas Mann, den Leiter der Abteilung „Katholische Schulen, Schulpastoral und Berufsbildende Schulen“ des Bischöflichen Ordinariats, kommt es darauf an, das Theaterstück nicht als einmalige Aktion zu betrachten, sondern durch schulische Schutzkonzepte nachhaltig zu verstetigen. So zum Beispiel an der Landauer Maria-Ward-Schule, wo über Kompetenztage und altersgerechte Unterrichtsbausteine Grenzen und Gefühle immer wieder zum Thema gemacht werden, wie Realschulrektorin Maria Nicklas berichtete. „Unser Erziehungsziel sind junge Frauen, die gut auf sich und andere achten.“

Das Theaterstück „Trau dich!“ ist Teil einer bundesweiten Initiative zur Prävention des sexuellen Kindesmissbrauchs. Sie wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gemeinsam mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gestartet und ist Teil des Aktionsplans der Bundesregierung zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt und Ausbeutung. In Rheinland-Pfalz wird die Initiative seit 2018 zusammen mit dem rheinland-pfälzischen Bildungsministerium umgesetzt. Sowohl das Bildungsministerium als auch das Bistum Speyer zeigten sich interessiert, die Initiative an weiteren und auch an kirchlichen Schulen fortzusetzen. Die nächste Aufführung findet in Neustadt am 26. November statt.

Weitere Informationen:

https://www.trau-dich.de/dein-theater/

Text: Bistum Speyer Foto: porsdorf
26.11.2019

Kunstmarkt im Ägidienhaus war ein sehr großer Erfolg!

Barverkaufserlös: 8.015,- €

Speyer – Beim Kunstmarkt am Sonntag, den 17.11.2019 im Ägidienhaus, Speyer konnten 8.015,- € erwirtschaftet werden. Der Verkaufserlös wird dem Dombauverein Speyer gespendet.

Mit diesem Betrag wurden die beiden Verkaufsausstellungen von 2017 und 2018 bei weitem übertroffen!

Unter dem Motto „Kunst für jeden Geschmack und Geldbeutel“ konnten Bilder von 2,- € bis im Durchschnitt 40,- € bis 100,- € erworben werden. Das vielfältige Angebot an meistens sogar schon gerahmten Stadtansichten, Landschaften und Blumenbildern ist bei dem kunstinteressierten Publikum sehr gut angekommen!

Beflügelt wurde die Bilder-Verkaufsaktion durch das Buch-Angebot der Katholischen öffentlichen Bücherei St. Joseph mit der Weihnachts-Buchausstellung nebst Flohmarkt und den gleichzeitig im Ägidienhaus stattfindenden Pfarrgremienwahlen.

Alle Gäste konnten an diesem Sonntag Ihren Besuch im Ägidienhaus bei Kaffee und Kuchen und netten Gesprächen ausklingen lassen.

Der Dombauverein dankt  ganz herzlich  allen dem Dombauverein bzw. unserem Weltkulturerbe, dem Dom zu Speyer, wohlgesonnenen Spendern und tatkräftigen Helfern!

Dombauverein Speyer e.V.
26.11.2019

Landeskirche und Bistum unterstützen den Klimaaktionstag

Umweltbeauftragte der beiden Kirchen: „Ohne spirituellen und kulturellen Wandel keine nachhaltige Veränderung“

Speyer (is/lk) – Am 29. November findet ein weiterer Klimaaktionstag statt. In mindestens 250 deutschen Städten, darunter auch in Speyer, Landau, Neustadt, Ludwigshafen und Kaiserslautern, gehen Menschen auf die Straße, um kurz vor der Weltklimakonferenz Anfang Dezember in Madrid ein Zeichen für mehr Klimaschutz zu setzen. Die Evangelische Kirche der Pfalz und das Bistum Speyer unterstützen den Klimaaktionstag und geben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit, an den Aktionsveranstaltungen teilzunehmen.

„Wir brauchen jetzt klare Kurskorrekturen im persönlichen Lebensstil wie auch im politischen Handeln“, betonen der Umweltbeauftragte des Bistums Speyer, Pastoralreferent Steffen Glombitza, und Pfarrer Detlev Besier von der Arbeitsstelle Frieden und Umwelt der Evangelischen Kirche der Pfalz. Sie weisen auf einen Aufruf von über 23.000 Wissenschaftlern hin, die eindringlich vor einem weltweiten Klimanotstand warnen. „Ohne einen spirituellen und kulturellen Wandel mit einer Abkehr vom materiellen Wachstumsmodell werden politische und technische Lösungen nicht nachhaltig wirken. Wir müssen kritisch unseren Konsum und unsere Weise des Zusammenlebens und des Wirtschaftens überprüfen. Eine Veränderung ist nur möglich, wenn eine ausreichende Zahl von Menschen ihren Lebensstil nachhaltig verändert“, werben Detlev Besier und Steffen Glombitza für eine Teilnahme am Klimaaktionstag. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bistums Speyer und der Evangelischen Kirche der Pfalz werden von Generalvikar Andreas Sturm und Oberkirchenrätin Dorothee Wüst zur Teilnahme eingeladen.

Die Arbeitsstelle Frieden und Umwelt stellt eine eigens für diesen Tag entwickelte Andacht als Vorlage für Gemeinden zur Verfügung. Auch die katholischen Gemeinden sind eingeladen, diese Andacht wenn möglich ökumenisch zu gestalten und das Anliegen für mehr Klima- und Umweltschutz angesichts menschlichen Versagens vor Gott ins Gebet zu bringen.

Weitere Informationen: www.klima-streik.org

Vorlage für die ökumenische Andacht: www.frieden-umwelt-pfalz.de

26.11.2019

„Frieden leben. Partner für die Eine Welt“

Einführungsveranstaltung zur Kampagne der kirchlichen Hilfswerke im kommenden Kirchenjahr

Speyer – „Frieden leben. Partner für die Eine Welt“. Mit diesem Motto rücken Adveniat, das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“, Misereor, Renovabis und Missio sowie die weltkirchlichen Dienststellen der 27 deutschen Diözesen das Themenfeld Frieden in den Fokus ihrer Arbeit im Kirchenjahr 2020. Sie wollen damit ein Zeichen für Frieden, Versöhnung, gesellschaftlichen Zusammenhalt, Weltoffenheit, interreligiösen Dialog und Klimagerechtigkeit setzen. Das gemeinsame Jahresthema beginnt am 1. Advent mit der Adveniat-Eröffnung in Freiburg und endet mit dem Weltmissionssonntag im Oktober 2020 in Passau.

Die Pfarreien in allen deutschen Diözesen werden eingeladen, mit ihren Möglichkeiten das gemeinsame Thema „Frieden leben“ aufzugreifen und die Aktionen der Hilfswerke bekannt zu machen. Während der jeweiligen Jahresaktionen der weltkirchlichen Hilfswerke berichten Projektpartner in 27 deutschen Diözesen aus unterschiedlichsten Perspektiven über ihre vielfältige Friedensarbeit. Sie leben und arbeiten in Afrika, Asien, Lateinamerika und der Karibik, in Osteuropa und Ozeanien. Dort stehen sie an der Seite der Menschen, die den Folgen von Gewalt und Krieg, staatlicher Willkür, gesellschaftlichen Konflikten, dem politischen Missbrauch von Religion, sozialer Ungerechtigkeit oder den Folgen des Klimawandels und des Raubbaus an der Natur ausgesetzt sind.

Im Bistum Speyer sind wie in jedem Jahr verschiedene Veranstaltungen mit internationalen Gästen geplant. Darüber hinaus findet am Samstag, 30. November, von 10 bis 13 Uhr im „Chez Bernard“ (Friedenskirche St. Bernhard; Hirschgraben 3) in Speyer eine Einführung in das Thema „Frieden“ und in die fünf Kampagnen der Hilfswerke im kommenden Kirchenjahr statt. Zusätzlich wird ein konkretes Szenario vorgestellt, mit dem eine friedlichere Politik gestaltet werden kann. Impulse geben Michael Strake, Paul Nowicki (paxchristi Speyer), Christoph Grosse (paxchristi Pforzheim), Detlev Besier (Arbeitsstelle Frieden & Umwelt in der Evangelischen Landeskirche der Pfalz) sowie Monika Bossung-Winkler (Referentin für Globales Lernen).

Um Anmeldung bei christoph.fuhrbach@bistum-speyer.de wird gebeten, es gibt Getränke und einen kleinen Imbiss.

Sichtbar begleitet wird das Jahresthema „Frieden leben. Partner für die Eine Welt“ durch das „Friedenskreuz 2020“ des Eichstätter Bildhauers Raphael Graf. Dieses Kreuz begleitet die jeweiligen Jahresaktionen der Hilfswerke. Die katholischen Hilfswerke und die KDW haben für das Jahresthema ein gemeinsames Online-Dossier unter https://weltkirche.katholisch.de/Engagieren/Bildungsarbeit/Jahresthema-Frieden eingerichtet. Dort stehen für Interessierte entsprechende Materialien zur Verfügung.

Ansprechpartner zum Themenfeld Frieden im Bistum Speyer ist
Christoph Fuhrbach
Referat Weltkirche
E-Mail: christoph.fuhrbach@bistum-speyer.de
Tel. 06232/102-365

Bistum Speyer
26.11.2019

Advent und Weihnachten am Dom zu Speyer

Raum für persönliche Andacht, Gottesdienste und Konzerte

Dom Weihnachten im Schnee © Domkapitel Speyer, Foto: Klaus Landry

Speyer – In der oftmals hektischen Adventszeit bieten die fast tausendjährigen Mauern des Speyerer Doms Raum für Ruhe und Besinnung. Mit Gottesdiensten und Konzerten der Reihe „Cantate Domino“ lädt der Dom dazu ein, sich auf das Fest der Menschwerdung Gottes einzustimmen und sich ganz allmählich mit wachsender Vorfreude Weihachten zu nähern. Einen besonderen Akzent setzen in diesem Jahr Evensongs im Advent, kleine musikalische Andachten, die jeweils sonntags um 16:30 Uhr stattfinden. Dass viele Menschen die Stille des Doms suchen und schätzen, zeigt sich in der Advents und Weihnachtszeit unter anderem auch daran, dass die Kerzenständer oft bis an den Rand ihrer Kapazität bestückt sind.

Der Advent und damit auch das neue Kirchenjahr werden traditionell am Vorabend des ersten Adventssonntags mit dem ökumenischen Adventsläuten begrüßt. Am 30. November erklingen ab 17 Uhr für eine Viertelstunde die Glocken aller Kirchen der Stadt. Am Dom ertönt das volle Geläut. Der beste Hörplatz für die Domglocken befindet sich im südlichen Domgarten.

Der Advent ist geprägt von hingebender und freudiger Erwartung auf die Ankunft (lateinisch: adventus) und auf die Menschwerdung Christi. Die liturgische Farbe der Adventszeit ist violett, weshalb auch die Kerzen des Adventskranzes im Speyerer Dom in dieser Farbe gehalten sind. Eine Kerze allerdings ist rosafarben: Sie steht für den 3. Adventssonntag „Gaudete“ und kennzeichnet den freudigen Charakter dieses Tages. Die liturgische Farbe weiß des Weihnachtsfestes vermischt sich mit dem violett zu rosa.

Detail der Krippe im Speyerer Dom © Domkapitel Speyer, Foto: Christoph Kohl

Der Aufbau der Krippenlandschaft, die sich im südlichen Seitenschiff befindet, beginnt am 28. November. Die aufwändige Szenerie wird auf mehreren Podesten mit Steinen, Sand und Pflanzen gestaltet. In den Tagen unmittelbar vor dem Weihnachtsfest bevölkern die ersten Tiere die Kreippenlandschaft. Vollendet wird die Krippe am 24. Dezember, wenn die Heilige Familie dort Einzug hält. Ihren Standort hat die Dom-Krippe in der Nähe des Hauptportals, am westlichen Ende des südlichen Seitenschiffs, wo sie bis zum 2. Februar zu sehen sein wird.

Gottesdienste

Der Dom zu Weihnachten © Domkapitel Speyer, Foto: Joachim Weller

Den Auftakt in die Adventszeit im Dom markiert die Vesper zum Großen Gebet der Dompfarrei Pax Christi am Samstag, 30. November, um 18 Uhr in der Afrakapelle. An die Vesper schließt sich ab 19:15 Uhr eine gestaltete Betstunde „Music & Prayer“ an, die von KREMPL gestaltet wird. Am Sonntag, 1. Dezember findet um 10 Uhr das Hochamt der Dompfarrei zum Großen Gebet mit Dompfarrer Matthias Bender statt. Musikalisch wird dieser Gottesdienst gestaltet vom Chor der Domgemeinde unter der Leitung von Monika Keggenhoff.

An den Adventssonntagen wird jeweils um 7:30 Uhr, um 10 Uhr und um 18 Uhr im Dom die Heilige Messe gefeiert. Alle Gottesdienste der Advents- und Weihnachtszeit werden musikalisch in besonderer Weise gestaltet. Die Frühschichten der Dompfarrei sind ein besonderes Angebot in der Adventszeit. Sie finden freitags um 6:30 Uhr im Dom statt. Anschließend wird zum gemeinsamen Frühstück im benachbarten Friedrich-Spee-Haus eingeladen.

Ein besonderer Festtag im Advent ist das Hochfest Mariä Empfängnis. Im liturgischen Kalender normalerweise am 8. Dezember zu finden, wird es in diesem Jahr am Montag, 9. Dezember mit einer Kapitelsvesper um 18:00 Uhr und einem Kapitelsamt um 18:30 Uhr gefeiert. Diese beiden Gottesdienste werden von der Schola gregoriana musikalisch gestaltet.

In diesem Jahr möchte der Dom mit einem besonderen Angebot die Menschen zum Innehalten einladen. Evensongs im Advent laden an allen Sonntagen jeweils ab 16:30 Uhr dazu ein, zusammen zu kommen um sich auf die Geburt Christi vorzubereiten. Der Evensong ist eine besonders musikalisch gestaltete Kombination aus Vesper und Komplet, wie sie in der Liturgie der anglikanischen Kirche üblich ist. Viele Kompositionen werden seit vielen Jahrhunderten eigens für diese Gottesdienstform geschaffen.

Den Auftakt macht am Sonntag 1. Dezember, 16:30 Uhr, ein Ökumenischer Evensong mit Generalvikar Andreas Sturm. Adventliche Bläsermusik und Gregorianik, gespielt vom Evangelischen Posaunenchor Speyer unter der Leitung von Philipp Neidig, und die am Dom beheimatete Schola Cantorum Saliensis laden zur konfessionsübergreifenden Adventsandacht ein.

Am Zweiten Adventssonntag, dem 8. Dezember, 16:30 Uhr, wird der Evensong von Domkapitular Franz Vogelgesang geleitet und vom Domchor musikalisch gestaltet. Es erklingen Stücke von Johann Stadlmayer, Eduard Karl Nössler, Felix Mendelssohn Bartholdy und  Charles V. Stanford.

Der Evensong am Dritten Adventssonntag, 15. Dezember, 16:30 Uhr, richtet sich insbesondere an Kinder und junge Familien. Domdekan Dr. Christoph Kohl wird den Evensong liturgisch leiten. Die Nachwuchschöre des Mädchenchores und der Domsingknaben werden adventliche Lieder zu Gehör bringen.

Am Vierten Advent, 22. Dezember, 16.30 Uhr, wird der Evensong von Domkapitular Franz Vogelgesang geleitet und von den Speyerer Domsingknaben musikalisch gestaltet.

Am Heiligen Abend lädt das Domkapitel um 15 Uhr zu einer Kinderkrippenfeier in den Dom  ein. Domdekan Dr. Christoph Kohl wird dem Gottesdienst vorstehen. Das Weihnachts-Singspiel „Im Jahre Null“ von Verena Rothaupt, gesungen von den Vor- und Nachwuchschören des Mädchenchores und der Domsingknaben, steht im Mittelpunkt der Feier.

Ab 22 Uhr erklingt weihnachtliche Orgelmusik gespielt von Domorganist Markus Eichenlaub. Die Christmette mit Vigilfeier zelebriert Weihbischof Otto Georgens ab 22:30 Uhr. Das Vokalensemble der Dommusik und ein Instrumentalensemble gestalten den feierlichen Gottesdienst mit Musik von u.a. Johann Stadlmayer,  Christopher Tambling und John Rutter.

Informationen zu weiteren Gottesdiensten am Heiligen Abend in Speyer sind auf der Seite kirchen-in-speyer.de zu finden.

Am Ersten Weihnachtstag feiert Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann um 10 Uhr ein Pontifikalamt, das musikalisch vom Mädchenchor, den Domsingknaben, dem Domchor, den Dombläsern mit der Missa octo vocum von Hans Leo Hassler, Motetten und Liedsätzen gestaltet wird.

Um 16:30 Uhr findet die Pontifikalvesper statt. Die musikalische Gestaltung übernimmt das Vokalensemble der Dommusik. Es erklingen Stücke von Johann Sebastian Bach, Andreas Hammerschmidt und Giovanni P. da Palestrina.

Das Pontifikalamt am Zweiten Weihnachtstag, der dem Gedenken an den zweiten Patron des Doms, Erzmärtyrer Stephanus, gewidmet ist, wird um 10 Uhr von Weihbischof Otto Georgens zelebriert. Es musiziert die Capella Spirensis vocale e instrumentale.

In den Hauptgottesdiensten wird die Orgel jeweils von Domorganist Markus Eichenlaub gespielt.

Eine Übersichte zu allen Gottesdiensten im Dom und deren musikalischer Gestaltung ist auf der Seite dom-zu-speyer.de zu finden.

Am Sonntag, 29. Dezember 2019, dem Fest Der Heiligen Familie, feiert Domdekan Dr. Christoph Kohlum 10 Uhr das Kapitelsamt.Musikalisch gestaltet wir dieses von der Schola gregoriana und den Dombläsern.

An Silvester, Dienstag, 31. Dezember, findet ab 16 Uhr ein feierliches Pontifikalamt zum  Jahresschluss im Dom statt. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann zelebriert die Messe, die musikalisch vom Mädchenchor, den Domsingknaben, dem Domchor und den Dombläsern gestaltet werden.

Am Neujahrstag, 1. Januar 2020, findet um 10 Uhr ein Kapitelsamt mit Domdekan Dr. Kohl statt.

Am Sonntag nach Neujahr, 5. Januar 2020, feiert Generalvikar Andreas Sturm das Kapitelsamt.

Am Dreikönigstag, Montag, 6. Januar 2020, zelebriert Weihbischof Otto Georgens um 10 Uhr ein feierliches Pontifikalamt zum Fest der Erscheinung des Herrn. Musikalisch gestaltet wird das Hochamt von der Capella Spirensis vocale e instrumentale.

Konzerte

Konzert der Reihe „Cantate Domino“ © Domkapitel Speyer, Foto: Joachim Weller

Die Freude auf die Ankunft des Herrn bestimmt die Konzertreihe „Cantate Domino“ der Dommusik  Speyer. Die Konzerte von etwa einer Stunde Dauer finden jeweils samstags um 18 Uhr statt. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.

Den Auftakt macht das Konzert „Cantate Domino: Lobet den Namen des Herrn“ mit Gästen aus Russland. Am Samstag, 7. Dezember, 18 Uhr, singt der Knabenchor aus Dubna unter der Leitung von Olga Mironova russische Chormusik von Bortnianskji, Swiridow, Rachmaninoff und anderen.

Am Vorabend des Dritten Adventssonntags, Samstag, 14. Dezember um 18 Uhr, wird mit „Cantate Domino: Nine Lessons and Carols“ eine anglikanische Tradition aufgegriffen. Zu Lesungen gibt es Chormusik mit Werken von Elgar, Britten, Mendelssohn Bartholdy, gesungen vom Cantus Juvenum Karlsruhe unter der Leitung von Peter Gortner.

„Cantate Domino: Marche du veilleur de nuit – Wachet auf, ruft uns die Stimme“ ist das Konzert zum vierten Adventssonntag betitelt. Strahlende Klänge von Trompete und Orgel künden am Samstag, 21.12, 18 Uhr, die Menschwerdung Christi an. Der Trompeter Falk Zimmermann  und Stephan Rahn an der Orgel spielen Stücke von Bach, Händel, Widor, Guilmant und Franck.

Zum Abschluss der Weihnachtszeit kommen fast alle Ensembles der Dommusik zu einem Konzert zusammen: Unter der Überschrift „Cantate Domino zum Ende der Adventszeit: O du fröhliche …“  lädt die Dommusik am Samstag, 11. Januar 2020, 18 Uhr, zum Zuhören und mitsingen in den Dom ein. Es erklingt festliche Chor-, Bläser- und Orgelmusik, gesungen und gespielt vom Mädchenchor am Dom, den Domsingknaben, dem Domchor, der Schola Cantorum Saliensis, den Dombläsern und Domorganist Markus Eichenlaub.

„Puer natus“  – Advents- und Weihnachts-CD der Dommusik

Festliche Advents- und Weihnachtsmusik aus dem Dom zu Speyer

Rechtzeitig zu Weihnachten gibt es eine neue CD der Dommusik mit festlicher Advents- und Weihnachtsmusik, aufgenommen im Dom zu Speyer. Zu Beginn und am Ende erklingen die Glocken des Doms. Die CD versammelt vor allem festliche Arrangements bekannter Advents- und Weihnachtslieder wie „Macht hoch die Tür“, „Nun freut euch, ihr Christen“ oder „O du fröhliche“ unter Beteiligung aller Chorgruppen sowie der Dombläser und des Domorganisten. Dazu erklingen instrumentale Versionen tradierter Melodien wie beispielsweise „Vom Himmel hoch“ oder „In dulci jubilo“. Auch der Mädchenchor und die Domsingknaben sind mit zwei Stücken alleine zu hören. Einige weniger bekannte Motetten von Felix Mendelssohn Bartholdy, gesungen vom Domchor, sowie ein Wiegenlied für Sopran und Orgel von Max Reger sind als besondere musikalische Leckerbissen mit vertreten. Die Interpreten der CD sind der Mädchenchor am Dom zu Speyer, die Speyerer Domsingknaben, der Domchor Speyer, die Dombläser Speyer und die Sopranistin Annabelle Hund. An der Orgel spielt Domorganist Markus Eichenlaub. Domkantor Joachim Weller und Domkapellmeister Markus Melchiori leiteten die Aufnahmen, die während einiger lauer Sommernächte im Dom stattfanden.

Die CD ist zum Preis von 17 Euro in der Dom-Info erhältlich. Bestellungen zzgl. 2 Euro Versandkosten nimmt die Dommusik per Mail an dommusik@bistum-speyer.de entgegen. Zum Download oder Streaming ist das Album in den gängigen Onlineportalen (iTunes, Spotify, Deezer, Amazon Music etc.) verfügbar. Das Booklet sowie Hörbeispiele sind auf der Website der Dommusik Speyer (>Medien>CDs) abrufbar.

Informationen für Besucher

Öffentliche Führungen im Advent

Die Kinderkrippenfeier mit Domdekan Dr. Christoph Kohl und den Nachwuchschören der Dommusik Speyer © Foto: Domkapitel Speyer

An den Adventssamstagen bietet das Domkapitel um 14 Uhr öffentliche Domführungen an. Eine weitere öffentliche Führung wird am 4. Januar, 14 Uhr angeboten. Tickets sind jeweils am selben Tag zum Preis von 8,50 Euro in der Dom-Info auf der Südseite des Doms erhältlich.

Öffnungszeiten

Der Dom ist im Winter werktags von 9 bis 17 Uhr, an Sonn− und Feiertagen von ca. 11:30 bis 17:30 Uhr für Besucher geöffnet. An Feiertagen gelten besondere Öffnungszeiten. Während der Gottesdienste ist keine Besichtigung möglich.

Die Dom-Info ist täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Am Heiligen Abend können bis 14 Uhr hier letzte Weihnachtsgeschenke erworben werden. An den Weihnachtsfeiertagen bleibt die Dom-Info geschlossen.

Terminübersicht – Gottesdienste

Samstag, 30. November 2019

  • 18:00 Uhr – Vesper in der Afrakapelle zum Großen Gebet der Dompfarrei Pax Christi
  • mit Dompfarrer Matthias Bender
  • Frauenschola „MusicaInSpira“
  • Leitung: Monika Keggenhoff
  • Deutsche Adventsvesper und Gregorianik
  • 19:15 Uhr – Music & Prayer zum Großen Gebet der Dompfarrei Pax Christi
  • Musikalisch gestaltet von KREMPL

Sonntag, 1. Dezember 2019 | Erster Advent

  • 10:00 Uhr – Hochamt der Dompfarrei zum Großen Gebet
  • mit Dompfarrer Matthias Bender
  • Musikalisch gestaltet vom Chor der Domgemeinde, Leitung: Monika Keggenhoff
  • Motetten und Liedsätze zum Advent
  • 16:30 Uhr – Ökumenischer Evensong im Advent
  • mit Generalvikar Andreas Sturm
  • Musikalisch gestaltet vom Evangelischer Posaunenchor Speyer, Leitung: Philipp Neidig und der Schola Cantorum Saliensis
  • Deutsche Psalmen, Gregorianik und Adventliche Bläsermusik

Sonntag, 8. Dezember 2019 | Zweiter Advent

  • 10:00 Uhr – Kapitelsamt
  • mit Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer
  • Musikalisch gestaltet vom Mädchenchor am Dom zu Speyer
  • Bernhard Blitsch: Messe
  • Joseph Gabriel Rheinberger: Ave maris stella
  • 16:30 Uhr – Evensong im Advent
  • mit Domkapitular Franz Vogelgesang
  • Musikalisch gestaltet vom Domchor
  • Johann Stadlmayer: Gott heil‘ger Schöpfer aller Stern
  • Eduard Karl Nössler: Tröstet mein Volk
  • Felix Mendelssohn Bartholdy: Lasset uns frohlocken
  • Charles V. Stanford: Magnificat und Nunc dimittis in C

Montag, 9. Dezember 2019 | Mariä Empfängnis

  • 18:00 Uhr – Kapitelsvesper
  • Musikalisch gestaltet von der Schola gregoriana
  • Deutsche Vesper
  • 18:30 Uhr – Kapitelsamt
  • Musikalisch gestaltet von der Schola gregoriana
  • Gregorianik: Missa XVII in tempore adventus
  • Communio „Gloriosa sunt dicta de te, Maria“

Sonntag, 15. Dezember 2019 | Dritter Advent

  • 10:00 Uhr – Kapitelsamt
  • mit Domkapitular Peter Schappert
  • Musikalisch gestaltet von der Schola Cantorum Saliensis
  • Gregorianik: Missa XVII in tempore adventus
  • Teile des Propriums „Gaudete in Domino“
  • 16:30 Uhr – Evensong im Advent für Kinder
  • mit Domdekan Dr. Christoph Kohl
  • Musikalisch gestaltet von den Nachwuchssängern des Mädchenchores und der Domsingknaben
  • Georg Friedrich Händel: Tochter Zion
  • Verena Rothaupt: Meine Hilfe kommt vom Herrn
  • Markus Melchiori: Magnificat
  • George Dyson: Nunc dimittis
  • Martin Schraufstetter: Groß sein lässt meine Seele den Herrn

Sonntag, 22. Dezember 2019 | Vierter Advent

  • 10:00 Uhr – Kapitelsamt
  • mit Domkapitular Franz Vogelgesang
  • Kantorengesänge und Orgelmusik
  • 16:30 Uhr – Marianischer Evensong im Advent
  • mit Domkapitular Franz Vogelgesang
  • Musikalisch gestaltet von den Domsingknaben
  • Joachim Weller: Ave, Stern der Meere
  • Christian M. Heiß: Cantate Domino
  • Tomaso Ludovico da Vittoria: Ave Maria
  • Richard Shephard: Song of Mary

Heiligabend, 24. Dezember 2019

  • 15:00 Uhr – Kinderkrippenfeier
  • mit Domdekan Dr. Christoph Kohl
  • Musikalisch gestaltet von den Vor- und Nachwuchschören des Mädchenchores und der Domsingknaben
  • Verena Rothaupt: Weihnachts-Singspiel „Im Jahre Null“
  • 22:00 Uhr – Weihnachtliche Orgelmusik
  • 22:30 Uhr – Christmette mit Vigilfeier
  • mit Weihbischof Otto Georgens
  • Musikalisch gestaltet vom Vokalensemble der Dommusik, Instrumentalensemble
  • Johann Stadlmayer: Gott heilger Schöpfer aller Stern
  • Psalmen in Falsibordoni-Sätzen von  Viadana und Zachariis
  • Christopher Tambling: Sanctus und Agnus Dei aus Missa festiva
  • John Rutter: Christmas Lullaby, Nativity Carol
  • Liedsätze von Fischbach, Praetorius und Melchiori

Erster Weihnachtstag, 25. Dezember 2019

  • 10:00 Uhr – Pontifikalamt
  • mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann
  • Musikalisch gestaltet vom Mädchenchor, Domsingknaben, Domchor, Dombläser
  • Hans Leo Hassler: Missa octo vocum
  • Giovanni Gabrieli: Hodie Christus natus est à 8
  • Liedsätze von Rüding, Willcocks, Göttsche, u.a.
  • 16:30 Uhr – Pontifikalvesper
  • mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann
  • Musikalisch gestaltet vom Vokalensemble der Dommusik
  • Johann Sebastian Bach: Gelobet seist du, Jesu Christ
  • Psalmen in Falsibordoni-Sätzen von Viadana und Zachariis
  • Andreas Hammerschmidt: Das Wort ward Fleisch, Magnificat
  • Giovanni P. da Palestrina: Alma redemptoris mater

Zweiter Weihnachtstag, 26. Dezember 2019

  • 10:00 Uhr – Pontifikalamt
  • mit Weihbischof Otto Georgens
  • Musikalisch gestaltet von der Capella Spirensis vocale e instrumentale
  • Valentin Rathgeber: Kyrie und Agnus Dei aus Missa civilis in B
  • Dietrich Buxtehude: In dulci jubilo
  • Vincent Lübeck: Willkommen, süßer Bräutigam

Sonntag, 29. Dezember 2019 | Fest Der Heiligen Familie

  • 10:00 Uhr – Kapitelsamt
  • mit Domdekan Dr. Christoph Kohl
  • Musikalisch gestaltet von der Schola gregoriana und den Dombläsern
  • Deutsches Ordinarium und Wechselgesänge aus dem Gotteslob
  • Festliche Musik für Bläser und Orgel

Dienstag, 31. Dezember 2019

  • 16:00 Uhr – Pontifikalamt zum Jahresschluss
  • mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann
  • Musikalisch gestaltet vom Mädchenchor, Domsingknaben, Domchor, Dombläser
  • Christian M. Heiß: Missa „Fidem cantemus“
  • Edward Elgar: Ave verum corpus
  • Weihnachtliche Liedsätze von Rüding, Praetorius, u.a.

Neujahr, 1. Januar 2020

  • 10:00 Uhr – Kapitelsamt
  • mit Domdekan Dr. Christoph Kohl
  • Musikalisch gestaltet von der Schola gregoriana
  • Claudio Casciolini: Missa brevis
  • Gregorianik: Gloria aus Missa VIII „de angelis“

Sonntag nach Neujahr, 5. Januar 2020

  • 10:00 Uhr – Kapitelsamt
  • mit Generalvikar Andreas Sturm
  • Kantorengesänge und Orgelmusik

Montag, 6. Januar 2020 | Erscheinung des Herrn

  • 10:00 Uhr – Pontifikalamt
  • mit Weihbischof Otto Georgens
  • Musikalisch gestaltet von der Capella Spirensis vocale e instrumentale
  • Valentin Rathgeber: Kyrie und Agnus Dei aus Missa civilis in B
  • Dietrich Buxtehude: In dulci jubilo
  • Vincent Lübeck: Willkommen, süßer Bräutigam

Terminübersicht – Konzerte der Dommusik

Der Eintritt zu den Konzerten der Reihe Cantate Domino ist frei. Um eine Spende wird gebeten.

Samstag, 7. Dezember 2019, 18:00 Uhr

Cantate Domino zum zweiten Adventssonntag: Lobet den Namen des Herrn

  • Russische Chormusik von Bortnianskji, Swiridow, Rachmaninoff, u.a.
  • Knabenchor aus Dubna (Russland), Leitung: Olga Mironova

Samstag, 14. Dezember 2019, 18:00 Uhr

Cantate Domino zum dritten Adventssonntag: Nine Lessons and Carols

  • Lesungen und Chormusik zum Advent nach anglikanischer Tradition
  • mit Werken von Elgar, Britten, Mendelssohn Bartholdy u.a.
  • Cantus Juvenum Karlsruhe, Leitung: Peter Gortner / Markus Eichenlaub, Orgel

Samstag, 21. Dezember 2019, 18:00 Uhr

Cantate Domino zum Vierten Adventssonntag: Marche du veilleur de nuit – Wachet auf, ruft uns die Stimme

  • Musik für Trompete und Orgel von Bach, Händel, Widor, Guilmant und Franck
  • Falk Zimmermann, Trompete / Stephan Rahn, Orgel

Neujahr, 1. Januar 202, 15:00 Uhr

Festliches Neujahrskonzert

  • Werke für Blechbläser und Orgel von Gabrieli, Bach, Gigout, Kotsier, u.a.
  • Speyerer Dombläser / Domorganist Markus Eichenlaub, Orgel
  • Domkapellmeister Markus Melchiori, Leitung

Samstag, 11. Januar 2020, 18:00 Uhr

Cantate Domino zum Ende der Weihnachtszeit: O du fröhliche …!

  • Festliche Chor-, Bläser- und Orgelmusik zum Zuhören und Mitsingen
  • Mädchenchor am Dom, Domsingknaben, Domchor, Schola Cantorum Saliensis, Dombläser, Markus Eichenlaub, Orgel

− Änderungen vorbehalten –

Aktuelle Informationen:

www.dom-zu-speyer.de/gotteshaus/advent-und-weihnachten/

und www.dommusik-speyer.de

Text: Bistum Speyer Foto: siehe Bildunterschrift
26.11.2019

Rund 54.000 Katholikinnen und Katholiken wählen neue Pfarrgremien

Wahlbeteiligung von 11,9 Prozent – Allgemeine Briefwahl in Testpfarreien hat fast zu Stimmverdoppelung geführt

Die Pfarrgremienwahlen in Winnweiler

Speyer – Am Wochenende (16 & 17.11.2019) haben die Katholikinnen und Katholiken im Bistum Speyer die Mitglieder der Pfarreiräte, Verwaltungsräte und Gemeindeausschüsse für die kommenden vier Jahre gewählt. Rund 54.000 Gläubige beteiligten sich an den Wahlen. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von rund 11,9 Prozent. „Wir sind froh, dass wir die Wahlbeteiligung von vor vier Jahren damit beinahe wieder erreicht haben“, erklärt Generalvikar Andreas Sturm. Diese hatte bei 12,2 Prozent gelegen.

„Ich gratuliere allen, die in die neuen Pfarrgremien gewählt wurden“, sagt Generalvikar Sturm. „Sie übernehmen aktive Verantwortung für das kirchliche Leben. Dafür danke ich ihnen von Herzen wie auch allen, die sich als Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl gestellt haben.“ Auch die Wahlhelferinnen und –helfer schließt Sturm in den Dank des Bistums ein. „Kirche lebt vom Mitmachen und Mitgestalten. Das haben die mit viel Einsatz und Sorgfalt durchgeführten Wahlen in den 363 Wahlbezirken wieder einmal eindrucksvoll unter Beweis gestellt.“

Der Trend ging diesmal klar in Richtung Briefwahl. So haben sich rund 51 Prozent der Wählerinnen und Wähler per Briefwahl an den Wahlen beteiligt. In fünf Testpfarreien blieben die Wahllokale versuchsweise sogar ganz geschlossen. Zuvor waren alle Gläubigen, die zur Pfarrei gehören, per Post mit allen Wahlunterlagen angeschrieben und zur Briefwahl eingeladen worden. „Die Wahlbeteiligung hat sich in diesen fünf Testpfarreien fast verdoppelt“, zieht Marius Wingerter vom Referat Pfarrliche und überpfarrliche Räte ein positives Resümee. „Da wurden unsere Erwartungen sogar noch übertroffen.“ Die höchste Wahlbeteiligung mit 45,7 Prozent hat diesmal die Gemeinde Heilig Kreuz aus Hayna in der Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Herxheim erreicht.

Als schwierig dagegen erwies sich bei den Pfarrgremienwahlen, die unter 18-Jährigen zu mobilisieren. Während die Wahlbeteiligung in dieser Altersgruppe im Jahr 2015 noch bei rund 17,7 Prozent gelegen hatte, ist sie diesmal auf rund 10,6 Prozent abgerutscht. Auch in den großen Städten fällt es erfahrungsgemäß schwerer, Menschen für die Pfarrgremienwahlen zu motivieren. So lag zum Beispiel die Wahlbeteiligung im Dekanat Ludwigshafen mit 6,6 Prozent deutlich unter dem Durchschnitt des Bistums.

Eine andere Schwierigkeit wurde bereits in der Vorbereitung der Wahlen offenbar. Vielerorts war es nicht oder nur mit Mühe gelungen, die notwendige Zahl von Kandidatinnen und Kandidaten zu finden. So mussten viele Pfarreien zum Instrument der Urwahl oder der ergänzenden Urwahl greifen. Rund 50 Prozent der Plätze in den Pfarrei- und Verwaltungsräten und rund 29 Prozent der Plätze in den Gemeindeausschüssen wurden auf diese Weise besetzt. „Über diese Entwicklung müssen wir uns im Blick auf die nächsten Pfarrgremienwahlen im Jahr 2023 sicher Gedanken machen“, erklärt Generalvikar Andreas Sturm.

Link zu den Wahlergebnissen in den Dekanaten und Pfarreien: https://pfarrgremien.bistum-speyer.de/

Bistum Speyer
26.11.2019

Alles egal? Oder hast du noch Träume?

Der Buß- und Bettag thematisiert in diesem Jahr die Träume und Wünsche der evangelischen Gläubigen. Die Landeskirche beteiligt sich erstmals an der Kampagne zum Kirchenfeiertag.

Speyer / Homburg / Kaiserslautern (lk) -Nicht vergessen: Am 20. November ist Buß- und Bettag. In der Pfalz und Saarpfalz bieten zahlreiche Kirchengemeinden Gottesdienste und Veranstaltungen, auch wenn der Kirchenfeiertag kein gesetzlicher Feiertag mehr ist.

Erstmals beteiligt sich auch die Evangelische Kirche der Pfalz an der Kampagne der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern sowie der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck zum Buß- und Bettag. Unter dem Motto „Alles egal? Oder hast du noch Träume?“ lädt der Feiertag Gemeindemitglieder dazu ein, Gedanken und Träume schweifen zu lassen, sie mit anderen zu teilen und die Perspektive zu wechseln.

In Speyer stellt der Gottesdienst zu Buß- und Bettag am 20. November um 10 Uhr die Fotoausstellung „Stolen Girls – Geraubte Mädchen“ in den Mittelpunkt. Die Porträts des Fotografen Andy Spyra zeigen einige der nigerianischen Schülerinnen, die 2014 von der Terrororganisation Boko Haram entführt wurden.

Die Protestantische Stadtkirche in Homburg (Kirchenstraße 11, 66424 Homburg) reaktiviert am 20. November um 19 Uhr nach vielen Jahren die Prominentenkanzel. Kanzelrednerin ist Sarah Gillen, seit 2017 Mitglied des saarländischen Landtags und unter anderem in den Wirtschafts- und Verkehrsausschüssen tätig. Die Diplomingenieurin für Raum- und Umweltplanung lebt in St. Wendel, wandert und singt gerne. Die Liturgie übernimmt Pfarrerin Petra Scheidhauer.

Bereits im dritten Jahr findet der zentrale ökumenische Gottesdienst in Kaiserslautern in Einrichtungen der Region statt. Von 18 bis 20 Uhr lädt das Westpfalz-Klinikum (Tagungszentrum, Goethestraße 31, Kaiserslautern) Interessierte ein, über das Gesundheitssystem zu sprechen. Thema sind die unterschiedlichen Bedürfnisse und Herausforderungen von Patienten, Pflegenden und Verantwortlichen. Die drei Perspektiven werden in einer Diskussion vertreten von Peter Förster, Geschäftsführer des Westpfalz-Klinikums, Pfarrer Gerd Kiefer, Leiter der Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft, und Diakon Andreas Welte, Referent für Seelsorge in der Arbeitswelt beim Bistum Speyer, sowie Marcel Divivier-Schulz, Regionsgeschäftsführer des Deutschen Gewerkschaftsbundes für die Westpfalz. Der Klinikchor unter der Leitung von Jutta Goldinger begleitet den Abend musikalisch. Im Anschluss gibt es einen kleinen Imbiss und Gelegenheit zum Austausch.

Hintergrund: Der Buß- und Bettag ist für evangelische Christen ein Tag der Besinnung und Neuorientierung im Leben. Der Gedenktag dient dem Nachdenken über individuelle und gesellschaftliche Irrtümer wie beispielsweise Ausländerhass, Umweltzerstörung und die Ausgrenzung von Armen und Obdachlosen. Der Feiertag wurde vor einigen Jahren allerdings zum politischen Zankapfel: Der protestantische Buß- und Bettag, erstmals 1532 in Straßburg offiziell eingeführt, wurde 1995 zur Finanzierung der Pflegeversicherung in allen Bundesländern außer in Sachsen als gesetzlicher Feiertag ersatzlos gestrichen.

Mehr Infos: Auf der Webseite www.busstag.de sowie bei Facebook und Instagram auf der Seite @busstag gibt es thematische Anregungen und Materialien zum Buß- und Bettag.

26.11.2019

Greenpeace präsentiert: Markus Mauthe – An den Rändern des Horizonts

Eine Reise zu den Indigenen Gemeinschaften und verborgenen Schönheiten unserer Erde

Am Donnerstag, 28.11. kommt der Umweltaktivist und Naturfotograf Markus Mauthe mit seiner neuen Foto-Live-Show „An den Rändern des Horizonts“ ins erlebt Forum nach Landau.

Landau – Seit 30 Jahren bereist Markus Mauthe die letzten Winkel der Erde fernab bekannter Reiserouten. Für sein aktuelles Projekt in Zusammenarbeit mit der Umweltschutzorganisation Greenpeace machte er sich auf die Suche nach Menschen, die abseits unserer modernen Welt noch möglichst nahe an den Wurzeln ihrer indigenen Kulturen leben.

Das Ergebnis dieser Expeditionen ist eine einzigartige multimediale Live-Show, die einen spannenden Ausschnitt der kulturellen und ökologischen Vielfalt unseres Planeten zeigt. Als Umweltaktivist ist Mauthe zugleich Chronist des Wandels, in dem die indigenen Gesellschaften heute begriffen sind durch Umweltzerstörung, Globalisierung und Klimawandel.

Schon seine erste Reise zu den San und Himba in Namibia lässt ihn spüren, was sich wie ein roter Faden die nächsten drei Jahre durch seine Expedition ziehen wird: Die Welt ist in einem rasanten Wandel, kaum etwas bleibt wie es ist. Die Kultur der San findet quasi nur noch in Schaudörfern für Touristen statt, die Himba dagegen kämpfen im nördlichen Namibia um das Überleben ihrer Rinder, weil es immer seltener regnet.

Im Amazonas-Urwald Brasiliens besucht Markus Mauthe die Awá, eine von 320 Bevölkerungsgruppen im Amazonasgebiet. Pfeil, Bogen, traditionelle Kleidung und Schmuck sind keine bloße Dekoration für Besucher und Touristen, sondern zeugen von einem Leben im Einklang mit der Natur. Doch keinen Kilometer entfernt, donnern jeden Tag an ihrem Dorf hunderte mit Eisenerz beladene Züge vorbei und bringen Siedler mit, die immer weiter in die Wälder vordringen. Das Dorf der Awá ist eine Insel inmitten landwirtschaftlicher Nutzflächen.

Dennoch: es gibt sie auch noch, die magischen Momente, wo der Fotograf eine Welt betritt, die losgelöst von Zeit und Raum zu sein scheint. Etwa bei den Mundari im Südsudan, die in Symbiose mit ihren groß hornigen „Rindern der Könige“ leben; bei den alten Chin-Frauen, deren filigrane Gesichtstätowierungen davon erzählen, wie ihre weiblichen Vorfahren durch die List der Tätowierung den Entführungsversuchen eines fremden Königs entkamen – oder bei den Korowei in Western Papua, die in bis zu 20 Meter hohen Baumhäusern im Sternenhimmel zu schlafen scheinen.

Insgesamt drei Jahre lang war Markus Mauthe für sein aktuelles Fotoprojekt in Afrika, Asien, am Nordpolarkreis und in Südamerika unterwegs. Der Ausnahmefotograf bildet die Traditionen und Gebräuche von 22 indigenen Gemeinschaften ab, die in Tropenwäldern, in der Savanne, auf dem Ozean und in der Arktis zu Hause sind. Mit berührenden Portraits und bildgewaltige Momentaufnahmen vor charakteristischen Landschaften schafft es Mauthe, individuelle Besonderheiten der indigenen Kulturen herauszustellen. Im Fokus behält der Fotograf stets die Schönheit und Würde des Einzelnen. Herausgekommen sind Fotografien auf höchstem ästhetischem Niveau, Zeugnisse von menschlichen Begegnungen auf Augenhöhe. Dokumentarische Filmsequenzen, abenteuerliche Erfahrungen und stimmungsvolle Musikpassagen seines langjährigen Komponisten Kai Arend verdichten die Live-Show zu einem intensiven atmosphärischen Erlebnis.

Der Vortrag findet im erlebt Forum in der Marie-Curie-Straße 3 in Landau statt. Der Einlass ist ab 18:30 Uhr, die Veranstaltung beginnt um 19:30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

erlebt Forum Landau
26.11.2019

Die Begleitung alter Menschen als Ausdruck gelebten Glaubens

Bistum Speyer und Dekanat Darmstadt boten gemeinsame Qualifizierung für Ehrenamtliche in der Altenheimseelsorge an – Abschluss mit Gottesdienst und Führung im Speyerer Dom

Kursgruppe mit Angehörigen und Mentoren

Speyer – Fast ein ganzes Jahr haben sie sich auf ihre Aufgabe vorbereitet. Am Samstag schließlich war es soweit, dass die 22 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Qualifizierung für Ehrenamtliche in der Altenheimseelsorge ihren Abschluss feiern konnten. Ein Gottesdienst im Speyerer Dom mit anschließender Domführung bot Anlass zur Rückschau auf die gemeinsam zurückgelegte Wegstrecke.

„Das Seminar hat mir Wege gezeigt, wie ich gut auf mich achten kann, damit auch gut auf andere achten kann“, sagt Margit Weinert aus Böhl-Iggelheim. Sie versteht ihren Einsatz für ältere Mitmenschen als „gelebten Glauben“ und stellt rückblickend fest, dass die gesamte Seminargruppe durch den gemeinsamen Glauben getragen war. Eine hohe Motivation nimmt auch Christian Schneider aus Darmstadt mit. „Obwohl ich auf den Rollstuhl angewiesen kann, kann ich doch gut mit Menschen sprechen. Diese Fähigkeit wurde in dem Seminar gestärkt“, zieht er für sich Bilanz.

Auch die Ausbildungsleiterinnen Walburga Wintergerst (Seniorenseelsorge im Bistum Speyer) und Erika Ochs (Projekt „Seelsorge 60+“ des Dekanats Darmstadt) kommen zu einem positiven Resümee: „Die Seminarteilnehmerinnen und –teilnehmer waren sehr interessiert und haben begeistert mitgemacht.“ Viele hatten Erfahrungen mitgebracht, die für das Seminar hilfreich waren, zum Beispiel aus der Pflege, der Hospizarbeit oder der Leitung von Wort-Gottes-Feiern. Die Teilnehmer kamen je zur Hälfte aus dem Bistum Speyer und dem Dekanat Darmstadt. So waren beim Abschlussgottesdienst im Dom nicht nur die Angehörigen und begleitenden Mentoren zugegen, sondern auch Dr. Thomas Kiefer, der Leiter der Abteilung „Seelsorge in Pfarrei und Lebensräumen“, in Vertretung für das Bistum Speyer und Pfarrer Dr. Christoph Klock als Repräsentant des Dekanats Darmstadt.

Thomas Kiefer sprach den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei seiner Predigt im Gottesdienst Mut zu: „Beim Herrn ist nichts unmöglich. Als Hoffnungsträgerinnen und –träger werden Sie heute ausgesandt. Als solche, die als Salz Geschmack in den einen oder andere Seniorenalltag bringen können, und als Licht, welches gerade dann den Menschen entgegenleuchten kann, wenn es dunkel und traurig ums Herz ist.

Ziel der Qualifizierung war es, „mit alten Menschen einen Weg zu gehen und deren Freude und Hoffnung, Trauer und Ängste zu teilen“, erläutern die beiden Ausbildungsleiterinnen. Durch den Besuch alter Mensch, durch Zeit für Gespräche und das persönliche Gebet soll eine Brücke zwischen der Pfarrei und dem Alten- und Pflegeheim entstehen. Auch die Gestaltung von Andachten, spirituellen Impulsen, Krankenkommunionfeiern und Wort-Gottes-Feiern mit Kommunionspendung an Werktagen waren Thema der Qualifizierung, ebenso die Begleitung sterbender Menschen und die Gestaltung von Abschiedsfeiern in der Einrichtung. Für die fachlichen Impulse sorgten unter anderem Clemens Schirmer (Liturgie), Thomas Mann (Prävention) und Kerstin Fleischer (Hospiz- und Trauerseelsorge).

Die Qualifizierung umfasste fünf zweitägige Module, in denen unterschiedliche Schwerpunkte der Altenheimseelsorge behandelt wurden. Hinzu kamen praktische Erfahrungen im Altenheim, für die sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer pro Woche zwei bis drei Stunden Zeit genommen hatten. Begleitet wurden die Ehrenamtlichen in der Praxisphase durch Mentorinnen und Mentoren, die den Seminarteilnehmern als Ansprechpartner zur Verfügung standen, sie in die Einrichtung einführten und ihre Arbeit konstruktiv begleiteten.

Der Bedarf nach ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern in den Altenheimen sei sehr groß, unterstreichen die Ausbildungsleiterinnen. Gebraucht werden vor allem Menschen, die Zeit mitbringen und zuhören können. So wie Christian Schneider, der im Seminar festgestellt hat: „Es geht um das sensible und genaue Hinhören – nicht nur auf das gesprochene Wort, sondern auch auf das, was nicht ausgesprochen wird.“

Bistum Speyer
26.11.2019