Kirche / Bistum Speyer

Große Vorhaben erfordern große Gerüste

Vorarbeiten für die Sanierung der Osttürme des Speyerer Doms

70 Meter ragen die Osttürme des Speyerer Doms in den Himmel. In den kommenden Jahren sollen sie saniert werden. Damit das möglich ist, müssen zunächst Gerüste gestellt werden. Dazu ist derzeit ein Teleskopkran im Einsatz, welcher bereits am Boden vormontierte Gerüstteile in große Höhen transportiert. In einem Medientermin erklärten Dombaumeisterin Hedwig Drabik und Andreas Dölz, der Bauleiter der ausführenden Gerüstbaufirma Fleck, welche Herausforderungen mit dem Stellen eines Gerüsts am Dom verbunden sind.

Bauingenieur Dölz hat bereits am Schloss Neuschwanstein und der Drachenburg bei Königswinter gearbeitet. „Der fast 1000 Jahre alte Speyerer Dom verlangt einem dennoch besonderen Respekt ab“, sagt er. „Es ist schon eine Auszeichnung, wenn man hier arbeiten darf.“ Die Zahlen die er nennt klingen sehr beeindruckend: 4,5 Tonnen wiegen die beiden Stahlträger, welche eine 18 Meter lange Brücke zwischen den beiden Osttürmen spannen. Diese Verbindung ist notwendig, damit Arbeiter und Material vom Nordostturm auf den Südostturm gelangen können. Weitere Stahlträger ragen aus den Fenstern des Südosturms. Auf diesen hat der Kran am frühen Morgen des 23. Oktober ein großes Gerüstteil aufgesetzt. Besonderes Fingerspitzengefühl war hier beim Kranführer der Firma Hack gefragt. Nur 1,5 Meter trennten zeitweise die durch die Luft schwebenden Gerüststangen und die Turmhaube des Vierungsturms.

Hedwig Drabik sieht den Arbeiten dennoch entspannt entgegen. „Wir haben die Maßnahme gründlich vorbereitet und arbeiten mit guten Firmen zusammen“, sagt die Dombaumeisterin. Sie freue sich, dass es vorangeht. „Das ist das Schöne an meinem Beruf: Ich sehe eine Veränderung und weiß, dass ich damit zur Zukunftssicherung des Gebäudes beitragen kann.“ Die Schäden, welche in den kommenden sechs Jahren an den Türmen behoben werden sollen seien größtenteils witterungsbedingt. Der Klimawandel sorge zudem mit zunehmenden Starkregenereignissen dafür, dass die Anforderungen an die Entwässerung des Gebäudes steigen.

Umfassende Einrüstung der Osttürme

Seit Anfang September laufen die Gerüstbauarbeiten am Nordostturm des Doms. Dies waren jedoch nur die Vorarbeiten für den Aufbau des Gerüsts an den drei oberen offenen Turmgeschossen des Südostturms, die als erstes instandgesetzt werden sollen. 1,2 Millionen Euro sind für diesen Bauabschnitt veranschlagt. Da sich am Fuß des Südostturms der gotische Sakristeianbau befindet und auf der Südseite des Doms die meisten Besucher vorbeigehen, hätte das Gerüst in diesem Bereich höhere Anforderungen in Bezug auf die Fluchtwege und Feuerwehrzufahrten erfüllen müssen. Der Hauptzugang zur Sakristei wäre stark eingeschränkt gewesen und auch die Zugänge zur Baustelle mit der Baustelleneinrichtung hätten einen Kompromiss dargestellt. Dieses Problem wird dadurch gelöst, dass die Baustelleneinrichtung und Anlieferung über die Ostseite des Doms und des Nordostturms erfolgen, der deshalb in Teilen miteingerüstet wird. Ein weiterer Gerüstabschnitt bildet eine mehrstöckige Brücke zwischen den Osttürmen.

Das Gerüst dient jedoch nicht nur der Herstellung der für die Baumaßnahmen notwendigen Infrastruktur. Es bietet zudem die Möglichkeit, die Fassadenbereiche der Türme genauer in Augenschein zu nehmen, die bei einer Schadenskartierung 2021 mit dem Hubsteiger nicht erreicht werden konnten. Dies ermöglicht eine konkretere und genauere Planung.

Wie alle Gerüststellungen am Dom ist diese aufwendig, da mit besonderer Rücksicht auf die historische Bausubstanz und die besonderen Bedingungen wie die extreme Höhe geplant werden muss. Da es sich um kein Regelgerüst handelt, werden die Gerüstarbeiten voraussichtlich erst Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Ein Projekt für die kommenden Jahre

Die Sanierung der Osttürme ist die große Instandsetzungsmaßnahme der kommenden Jahre. Eine Schadenskartierung der Türme wurde bereits im Oktober 2021 durch Dombaumeisterin Hedwig Drabik durchgeführt und konnte erste Erkenntnisse zur Schadensintensität liefern. In der Folgezeit wurden die Fassadenflächen durch ein Ingenieurbüro vermessen, deren Pläne die Grundlage für die kommenden Maßnahmen bilden. Ultraschalluntersuchungen an den Säulen wurden vorgenommen, um deren Standsicherheit und Gefüge zu prüfen. Des Weiteren erfolgte eine Schwingungsmessung, die wichtig für die Beurteilung der statischen Konstruktion war, sowie Untersuchungen und Baustoffprüfungen an den im Jahre 1931 eingebrachten Zwischendecken (Remy-Decken) aus Holsteinen, Estrich und Beton und am Außenputz. Die Decken weisen große Schäden auf und werden durch einen Statiker gesondert betrachtet.

Geplant ist für 2025 zunächst die Fassadeninstandsetzung des oberen Teilbereiches des Südostturmes, der von den beiden Osttürmen die größeren Schäden aufweist. Vorgesehen ist aktuell die Instandsetzung der Natursteinoberflächen sowie die Überarbeitung der Turmgiebel und der Wasserführung. Klempnerarbeiten, Naturwerksteinarbeiten, Konservierungsarbeiten sowie Putz- und Anstricharbeiten bilden die größten Gewerke ab. Im Anschluss an den oberen Bereich des Turmes folgt im nächsten Bauabschnitt der untere Teil des Turmschaftes. In den Folgejahren kommen dann die Innenflächen und der Nordostturm an die Reihe. Wenn alles gut geht wird die Sanierung der beiden Osttürme bis 2030 abgeschlossen sein, so dass der Dom zur 1000-Jahr-Feier seiner Gründung wieder gerüstfrei dasteht.

Romanische Bausubstanz

Die Türme gehören zur romanischen Bausubstanz und wurden unter Heinrich IV. am Ende des 11. Jahrhunderts vollendet. Sie gehören zu den ersten Beispielen sogenannter Chorflankentürme. Zuletzt wurden sie 1986 in Teilen saniert. Entscheidend für ein zügiges Vorankommen und eine umfassende und damit nachhaltige Instandsetzung wird die Finanzierung sein, so dass das Domkapitel auf Unterstützung von Dritten angewiesen ist. Hier hat die Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer bereits 20.000 Euro gestiftet. Spenden in Höhe von 8.000 Euro hat die Stiftung zusätzlich mit der Aktion „Die Pfalz wandert für den Dom“ erwirtschaftet. Weitere Mittel sollen durch das Fotoprojekt mit dem international renommierten Fotografen Horst Hamann eingenommen werden. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert einen Teil der Naturwerksteinarbeiten mit einer Summe von 50.000€. Ein weiterer Teil wird aus den jährlichen Zuwendungen des Dombauvereins finanziert. Das Land Rheinland-Pfalz beteiligt sich mit Übernahme von 40 Prozent an der substanzerhaltenden Maßnahme. Das Domkapitel bemüht sich um weitere Finanzmittel, um die umfangreiche Maßnahme stemmen und noch vor dem großen Gründungsjubiläum 2030 abschließen zu können.

Sehen Sie hier unser Fotoalbum zum Presse Vor-Ort-Termin:

Text: Friederike Walter, Domkapitel Speyer Leitung Dom-Kulturmanagement Foto: Speyer 24 NEWS
24.10.2024

Kirche

Neuerscheinung des Dombuchs „Der Dom zu Speyer – Gebaut für Gott und Kaiser“

Den Kaiserdom zu Speyer in seiner ganzen Größe verstehen

v.l.: Priester und Autor Peter Schappert, Friederike Walter Leiterin Kulturmanagement Domkapitel und Marco Fraleoni, Geschäftsführer von Peregrinus und Leiter des Pilgerverlag.
Foto: Speyer 24 NEWS

Speyer – Mit der Neuerscheinung „Der Dom zu Speyer – Gebaut für Gott und Kaiser“ komplettiert der Pilgerverlag wieder sein Verlagsprogramm. Die zwischenzeitlich vergriffene Vorausgabe mit gleichem Titel von Autor Peter Schappert gilt als wichtiges Einstiegs- und Standardwerk über den Kaiserdom zu Speyer.

Neuerscheinung wurde komplett überarbeitet und neu bebildert

Die ab sofort erhältliche Neuerscheinung des „Dombuchs“ wurde grundlegend überarbeitet und ebenfalls neu mit hochwertigen Architekturfotografien bebildert. Ergänzend zum überarbeiteten Vorwort wurden ein Kapitel über den Kaisersaal, ein Domkalender mit den wichtigsten historischen Daten und Fakten sowie eine Kurzvorstellung des Autors hinzugefügt.

Besondere Reise durch die größte erhaltene romanische Kirche Europas

Die zweisprachig in Deutsch und Englisch erschienene Neuerscheinung nimmt die Leser auf 128 Seiten mit auf eine besondere Reise durch die größte erhaltene romanische Kirche Europas. Peter Schappert, der zehn Jahre als Domkustos für den Kirchenbau verantwortlich war und weiterhin als Priester hier tätig ist, sagt: „Der Dom wurde nach christlichen Glaubensgrundsätzen konstruiert. Er erschließt sich nur dann vollständig, wenn man die Beziehungen zwischen Religion und Architektur nachvollziehbar und verständlich macht!“ Um den Speyerer Dom in seiner ganzen Größe erlebbar zu machen, ist es dem Autor wichtig, dass geistliche Inhalte sowie kirchengeschichtliche, historische, kunstgeschichtliche und bauhistorische Informationen sich zu einer – in dieser Form – einmalig umfassenden Gesamtschau vereinen.

Schritt für Schritt mit dem Autor die Logik des Doms erkunden …

Um das große Ganze zu erfassen, folgt die Erkundungsreise Schritt für Schritt: Der Logik des Doms folgend, führt der Autor seine Leserschaft zunächst in den drei Wegabschnitten – Westbau, Mittelschiff und Chorraum – durch die Kathedrale. Im Anschluss geht es hinunter zur Krypta und Grablege der Kaiser und Könige und dann wieder hinauf in den über der Vorhalle gelegenen Kaisersaal mit seinen monumentalen Fresken des 19. Jahrhunderts.

Zusammenspiel von geistlicher und weltlicher Macht fügt sich zum Gesamtbild

Durch die Darstellung der Baugeschichte im historischen Zusammenhang sowie im Zusammenspiel der geistlichen und weltlichen Macht fügen sich die vielen Bedeutungen des UNESCO-Weltkulturerbes Dom zu Speyer zu einem harmonischen und verständlichen Gesamtbild zusammen.

Gut strukturierte Informationsaufbereitung liefert echten Mehrwert!

Friederike Walter, die als Kunsthistorikerin und Leiterin des Kulturmanagements beim Domkapitel gemeinsam mit den Lektoren des Pilgerverlags an der grundlegenden Überarbeitung mitgearbeitet hat, erklärt: „Die Neuerscheinung ,Der Dom zu Speyer – Gebaut für Gott und Kaiser‘ sticht aus der Vielzahl der Publikationen zum Dom dadurch hervor, dass es die Leser im positiven Sinne an die Hand nimmt, durch den Kirchenbau führt und diesen so in seiner Gesamtheit erlebbar macht!“

Marco Fraleoni, Geschäftsführer von Peregrinus und Leiter des Pilgerverlags sagt: „Bei der Überarbeitung des Einstiegs- und Standardwerks über eine der bedeutendsten Kirchen Europas haben wir besonderen Wert auf ein stimmiges Text- und Bildverhältnis sowie eine übersichtliche Gestaltung gelegt. Das neu ergänzte Kalendarium und Personenverzeichnis bietet mit seiner gut strukturierten Informationsaufbereitung einen echten Mehrwert. Mein besonderer Dank geht an alle, die am Buchprojekt mitgearbeitet haben!“

Die Neuerscheinung „Der Dom zu Speyer – Gebaut für Gott und Kaiser“ erscheint zweisprachig in deutscher und englischer Sprache. Klappenbroschur im Format: 170 x 230 mm mit 128 Seiten und zahlreichen hochwertigen Fotografien. Die 1. Auflage 2024 (ISBN: 978-3-946777-32-8) ist ab sofort im Buchhandel und in der Dom-Info neben dem Kaiserdom erhältlich. Der Preis beträgt 28,95 Euro.

Zusatzinformationen:

Zum Autor

Peter Schappert wurde 1962 in Pirmasens geboren. Nach seinem Studium der Philosophie, der katholischen Theologie und des Kirchenrechts folgte 1992 die Priesterweihe im Speyerer Dom. Neben verschiedenen Stationen war Peter Schappert zehn Jahre als Domkustos verantwortlich für die Erhaltung des Doms als Kirche und Denkmal und die Erschließung des Bauwerks für seine Besucher. Die erste Ausgabe seines Buches „Der Dom zu Speyer – Gebaut für Gott und Kaiser“ ist 2012 erschienen.

Zu Peregrinus und zum Pilgerverlag

Der Pilgerverlag ist Teil der Peregrinus GmbH mit Sitz in Speyer, in der die Bistumszeitung „der pilger“ und viermal jährlich „der pilger – Magazin für die Reise durchs Leben“ erscheinen. Als Dienstleister für Medien und Kommunikation umfasst die Peregrinus GmbH auch den Pilgerverlag.

Aktuell werden hier Bücher aus, für und über die Region Pfalz und Saarpfalz sowie zum Thema Pilgern verlegt. Zum weiteren Verlagsprogramm zählen alle Ausgaben des Gebet- und Gesangbuchs „Gotteslob“ des Bistums Speyer, die Bücher der Schriftenreihe des Diözesan-Archiv Speyer und weitere Bücher und Schriften aus den Themenbereichen Geschichte, Seelsorge, Theologie, die ebenfalls einen engen Bezug zum christlichen Leben im Bistum haben.

Sehen Sie hier das Video zur Buchvorstellung sowie eine kleine Domführung durch Autor Peter Schappert:

Text: Peregrinus GmbH/Pilgerverlag Foto & Video: Speyer 24 NEWS
17.04.2024

Kultur / Speyer

Bundesweite Eröffnung des Tags des offenen Denkmals® 2024 in Speyer

DSD wählt rheinland-pfälzische Stadt als Austragungsort für zentralen Auftakt

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), vertreten durch Dr. Skudelny, Vorstand der DSD, reicht den Staffelstab an Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler weiter.
Foto: © Johannes Stender

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) reicht den Staffelstab von Münster in Nordrhein-Westfalen nach Speyer in Rheinland-Pfalz weiter. Bei einem Pressegespräch im Speyerer Altpörtel gab die DSD als bundesweite Koordinatorin des größten Kulturevents Deutschlands bekannt, dass der zentrale Auftakt der bundesweiten Eröffnung nach Rheinland-Pfalz kommt. Am Sonntag, den 8. September 2024, wird die Eröffnungsveranstaltung mit vielfältigem Rahmenprogramm die Speyerer Innenstadt beleben. Die Open Air-Bühne auf der Maximilianstraße an der Alten Münz mit Blick auf den Dom lockt Gäste von nah und fern. Das bundesweit größte Kulturevent wird somit in einer der SchUM-Städte, Teil des UNESCO-Welterbes, zentral eröffnet.

Dr. Skudelny und Oberbürgermeisteirn Stefanie Seiler auf dem Altpörtel mit dem UNESCO Welterbestätte, Dom zu Speyer, im Hintergrund.
Foto: © Johannes Stender

Die Eröffnung findet als Open-Air-Veranstaltung statt. Die DSD bringt Angebote wie einen interaktiven Markt der Möglichkeiten mit Akteuren der Denkmalpflege sowie ein vielseitiges Bühnenprogramm mit hochkarätigen Gästen mit. Das Benefizkonzert Grundton D in Kooperation mit dem Deutschlandfunk rundet das Programm um die zentrale Eröffnung musikalisch ab.
An diesem zweiten Sonntag im September öffnen sich darüber hinaus zahlreiche Denkmaltore in der Stadt. Passend zum Jahresmotto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ kann in ganz Speyer entdeckt werden, welche Rolle Wahrzeichen für die Bürgerinnen und Bürger spielen. Ob Kaiserdom, SchUM-Stätte oder Altpörtel: Am Tag des offenen Denkmals erhalten Interessierte die einzigartige Möglichkeit, sonst nicht zugängliche Orte oder Altbekanntes mit neuem Blick zu entdecken.

Nicht ohne Grund hat die DSD für die Bekanntgabe das Altpörtel gewählt. Die Räumlichkeiten des mittelalterlichen und noch original erhaltenen Stadttors, welches seit 2020 nur eingeschränkt im Rahmen von Führungen zugänglich ist, können mitsamt des Kerkers am Tag des offenen Denkmals besichtigt werden.

420 geschützte Einzeldenkmale machen gemeinsam mit weiteren Natur- und Bodendenkmalen die besondere Denkmalstruktur der Stadt aus. Speyer begeistert mit Spuren aus einer über zweitausendjährigen Geschichte. „Das vielschichtige Repertoire an Denkmalkultur in Speyer hat uns überzeugt“, so Dr. Skudelny, Vorstand der DSD. „Wir sind uns sicher, in der rheinland-pfälzischen Stadt ein herausragendes Programm für die bundesweit zentrale Eröffnung des Tags des offenen Denkmals 2024 aufzustellen. Speyer ist als SchUM-Stätte ein wertvolles Wahrzeichen und Symbol einer lebendigen jüdischen Tradition, die hier bis heute eine bedeutende Rolle spielt – in den heutigen Konfliktzeiten umso mehr.“ So ist beispielsweise die Mikwe, das jüdische Ritualbad, in Speyer als eines der ältesten seiner Art erhalten.

Dr. Skudelny, Vorstand der DSD ist begeistert von der Mikwe, dem jüdische Ritualbad, in Speyer als eines der ältesten seiner Art.
Foto: © Johannes Stender

„Als einzige Stadt in Rheinland-Pfalz besitzen wir mit dem Kaiserdom und der SchUM-Stätte Judenhof zwei UNESCO Welterbestätten, womit einmal mehr deutlich wird, dass das Kulturerbe erhaltens- und schützenswert ist“, verweist Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler auf den bedeutenden Stellenwert, den der Denkmalschutz auf die Stadt Speyer hat, und dankt all jenen, die sich für den Erhalt und die Pflege dieses Erbes einsetzen. „Umso mehr freuen wir uns, dass die Deutsche Stiftung Denkmalschutz sich für unsere Stadt entschieden hat und wir Austragungsort für ein außergewöhnliches Denkmalfest werden.“

Für das geplante Stadtprogramm werden Denkmalengagierte gesucht: Wer im Besitz eines Denkmals ist oder sich für eines in Speyer oder Umgebung engagiert, kann sich am diesjährigen Tag des offenen Denkmals beteiligen und das eigene Denkmal einem breiten Publikum zeigen. Geeignet sind sowohl die großen bekannten Kirchen, Museen, öffentliche Bauten, Burgen oder Schlösser als auch private Denkmalhäuser, Industriebauten oder jegliche Art von Bodendenkmal. Interessierte wenden sich bitte an folgende Mail-Adresse: denise.gerner@stadt-speyer.de

Auch bundesweit sind alle Engagierten, Vereine und Institutionen eingeladen, ihre Denkmale im größten Schaufenster der Denkmalpflege zu präsentieren und zu zeigen, welche „Wahr-Zeichen“ in ihnen stecken – Anmeldestart ist ab April. Mehr zum größten Kulturevent Deutschlands finden Sie online unter: www.tag-des-offenen-denkmals.de/.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) reicht den Staffelstab von Münster in Nordrhein-Westfalen nach Speyer in Rheinland-Pfalz weiter.
Foto: © Johannes Stender

Der Tag des offenen Denkmals ist die größte Kulturveranstaltung Deutschlands. Seit 1993 wird sie von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), die unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten steht, bundesweit koordiniert. Die DSD ist für das Konzept des Aktionstags verantwortlich, legt das jährliche Motto fest und stellt ein umfassendes Online-Programm sowie zahlreiche kostenlose Werbemedien zur Verfügung. Sie unterstützt die Veranstalter mit bundesweiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie einem breiten Serviceangebot. Seit 1998 wird der Tag des offenen Denkmals am zweiten Sonntag im September bundesweit in wechselnden Städten feierlich eröffnet. Eine hochkarätig besetzte Open-Air-Veranstaltung ist dabei nur eines der vielen Highlights, die die jeweilige Eröffnungsstadt erwartet. Der Tag des offenen Denkmals ist der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days. Mit diesem Tag schafft die private Denkmalschutzstiftung große Aufmerksamkeit für die Denkmalpflege in Deutschland. Vor Ort gestaltet wird der Tag von unzähligen Veranstaltern – von Denkmaleigentümern, Vereinen und Initiativen bis hin zu hauptamtlichen Denkmalpflegern –, ohne die die Durchführung des Tags des offenen Denkmals nicht möglich wäre. Der Tag des offenen Denkmals ist eine geschützte Marke der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

Text: Stadtverwaltung Speyer Foto: © Johannes Stender
21.02.2024

Bistum Speyer

Tastmodell für Blinde macht Innenraum des Speyerer Doms auf neue Art erfahrbar

Bronzemodell zeigt Grundriss des Doms – Orientierung und Information im Sinne der Inklusion

Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Maria Kohl weiht das neue Tastmodell.

Speyer – Der Speyerer Dom geht einen weiteren Schritt in Richtung Inklusion. Ein neuartiges Bronzemodell macht das Innere des Doms für Menschen mit Seheinschränkungen erfahrbar. Das Modell im Maßstab 1:100 bildet einen Schnitt durch das Gebäude in etwa 10 Metern Höhe ab. In der Art der Darstellung geht das Tastmodell im wahrsten Sinne des Wortes über andernorts bereits vorhandene Grundriss-Modelle hinaus. Damit wird sowohl der Grundriss als auch das aufsteigende Mauerwerk ertastbar. Standort ist der südliche Domgarten, nahe der Dom-Info. Dort ergänzt es das vorhandene Tastmodell, welches die äußere Form des Doms in Form einer Nachbildung ebenfalls im Maßstab 1:100 abbildet. Beide Modelle stehen auf einem Sandsteinsockel. Hergestellt hat das Modell der Künstler Egbert Broerken, der auch das bereits vorhandene Tastmodell des Baukörpers entworfen und gefertigt hat. Die Kosten für das Modell beliefen sich inklusive Sockel auf 31.000 Euro.

Das „alte“ Tastmodell das den Dom von außen erfühlen lässt.

„Mit der Aufstellung des neuen Tastmodells bieten wir Personen mit Seheinschränkungen die Möglichkeit, sich auf den Innenraum vorzubereiten, indem es Information und Orientierung bietet,“ sagte Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl, der das Modell am 13. November einweihte. Das Blindentastmodell wurde finanziert von der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer mit Mitteln aus dem Sonderprogramm „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und des „Deutschen Verbandes für Archäologie e.V.“ 

Das „neue“ Tastmodell ermöglicht es den Innenraum des Doms, der Sakristei und der Kapellen zu erfühlen. Damit ist es bislang einmalig in dieser Art.

Ministerpräsident a. D. Kurt Beck, Vorsitzender des Kuratoriums der europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer, und Prof. Dr. Alfried Wieczorek, Vorstandsvorsitzender der Europäischen Stiftung, übergaben das Modell an das Domkapitel. Die Europäische Stiftung engagiert sich seit langem bei Projekten, die den Speyerer Dom auch für Menschen mit Einschränkungen erfahrbar machen. Dazu gehört die Einrichtung eines barrierefreien Portals auf der Nordseite des Doms oder auch die Finanzierung einer Treppenraupe für Rollstuhlfahrer. Ministerpräsident a.D. Kurt Beck begrüßte insbesondere die anwesenden seheingeschränkten und blinden Menschen und bezeichnete das Modell als „wichtigen Beitrag zur Inklusion am Dom“. „Ich freue mich, dass wir mit diesem Bronzemodell zugleich auch Sehenden einen neuen, erkenntnisreichen Einblick ermöglichen können“, ergänzte Prof. Dr. Wieczorek anlässlich der Einweihung des Tastmodells. Anwesend waren unter anderem Christoph Sommer als Vertreter der Seelsorge für Menschen mit Behinderungen des Bistums Speyer und Willy Pudlich als ehrenamtlicher Behindertenbeauftragten der Stadt Speyer.

v.l.: Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Maria Kohl, Prof. Dr. Alfried Wieczorek, Vorstandsvorsitzender der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer sowie Ministerpräsident a. D. Kurt Beck, Vorsitzender des Kuratoriums der europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer. Im Hintergrund einer der am Dom beschäftigen Steinmetze der Firma Uhrig sowie die Dombaumeisterin Hedwig Drabik.

Mit der Aufstellung des zweiten Tastmodells entsteht am Speyerer Dom ein besonderes Zusammenspiel zwischen verschiedenen Modellarten, welche das Gebäude von Innen und Außen begreifbar machen. Sie sind damit ein wichtiger Bestandteil der Inklusion zugleich eine Bereicherung für sehende Personen, denen damit ungewohnte und neue Einblicke in die Architektur der romanischen Kathedrale gewährt werden. Sowohl für Blinde als auch für Sehende wird die klare geometrische Gliederung des Baus und die Rhythmisierung des Mittelschiffs auf besondere Art verdeutlicht.

Blinde und Seheingeschränkte Menschen ertasten den Innenraum des Doms am neuen Tastmodell.

Sehen Sie hier das Video zur Einweihung des neuen Tastmodells:

Sehen Sie hier die Fotogalerie zur Einweihung:

Text: Bischöfliche Pressestelle Speyer Foto & Video: Speyer 24 NEWS
13.11.2023

Speyer

Ein Fahrplan für den Einsatz von Wasserstoff in Rheinland-Pfalz – Speyer will dabei sein

Aktuell hat die Landesregierung die „Wasserstoffstudie mit Roadmap“ für Rheinland-Pfalz veröffentlicht. Neben Verbänden, Instituten, Lehr- und Forschungseinrichtungen haben auch Parteien und zwei Stadtwerke intensiv daran mitgewirkt. Wolfgang Bühring, Geschäftsführer der Stadtwerke Speyer und Vertreter der Landesgruppe des Verbandes kommunaler Unternehmen erklärt sein Engagement so: „Dem Wasserstoff gehört ein großer Teil unserer energetischen Zukunft. Es werden nicht in erster Linie die Wohnungen sein, die damit beheizt werden. Dafür gibt es andere Technologien, die weiterentwickelt werden müssen. Der grüne Wasserstoff wird großen energieintensiven Unternehmen bei der Dekarbonisierung helfen und das Transportwesen revolutionieren. Dafür müssen wir jetzt die Weichen stellen.“          

Bühring favorisiert eine H2-Transportleitung entlang der Rheinschiene. Diese Infrastruktur wird u. a. von den Ferngasnetzbetreibern in den nächste 8 bis 10 Jahren entwickelt und ausgebaut.

Im Oktober 2022 bekräftigten Speyers Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler und Wolfgang Bühring bei einem Gespräch mit Staatssekretärin Petra Dick-Walther, dass ihre Stadt als Pilotkommune für den Einsatz von grünem Wasserstoff für alle Mobilitätsarten zur Verfügung stehe.

„Die Industrie muss neben den Folgen der Pandemie und des Kriegs in der Ukraine auch den langfristigen Wandel hin zu klimaneutralen Produktionsprozessen angehen und bewältigen. Vor diesem Hintergrund nimmt Speyer mit dem Einsatz von Wasserstoff eine wichtige Rolle im Bereich der energieeffizienten Nutzung natürlicher Ressourcen ein und trägt zugleich zur Stärkung des Industriestandortes bei“, bekräftigt die Stadtchefin.

Mit Blick auf die zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten der größten Unternehmen in Speyer berichteten die Akteure, wie das Thema vorangetrieben wird. So wurde bei der Haltermann Carless Deutschland vor Kurzem eine H2-Produktionsanlage in Betrieb genommen, die Firma Saint Gobain Isover G+H hat den Stadtwerken einen H2-Bedarf zur Umstellung der Produktion vor 2030 signalisiert und die Firma Tanquid kann sich grundsätzlich eine Anlieferung von H2 über den Speyerer Hafen vorstellen. Der Standort Speyer ist sehr attraktiv für den Ausbau einer H2-Infrastruktur.

Stadtverwaltung Speyer
29.11.2022

Beleuchteter Weihnachtbaum vor dem Kaiserdom als Lichtblick

Pünktlich zum ersten Adventswochenende leuchten die geschmückten Tannenzweige des Weihnachtsbaums vor dem Kaiserdom. Bis Mariä Lichtmess am 2. Februar 2023 kann man sich in Speyer an dem zwölf Meter hohen Lichterbaum erfreuen.

Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler bedankt sich beim Domkapitel, das dem Christbaum mit dem Standort Domvorplatz abermals einen festlichen Rahmen verleiht.

„Wir merken, dass viele Menschen beim Blick auf den Dom und auf den davorstehenden Weihnachtsbaum von einer festlichen, adventlichen Stimmung ergriffen werden, und wir hoffen, dass ihnen dieser Anblick Zuversicht und Freude schenkt“, sagt Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl.

Die Stadtchefin verweist auch auf die besonderen Umstände, unter denen in diesem Jahr das Weihnachtsfest begangen wird: „Angesichts der Energiekrise müssen geeignete Maßnahmen getroffen werden, um Energie einzusparen, wo es sinnvoll und notwendig ist. Daher ist die Weihnachtsbeleuchtung wie schon seit einiger Zeit auf LED-Technik umgerüstet worden. So können wir zur Einsparung von Strom und zugleich zu einer feierlichen Weihnachtsstimmung in der Stadt beitragen.“

„Die Menschen brauchen gerade in Zeiten wie diesen positive Zeichen und da erscheinen festlich strahlende Tannenzweige im wahrsten Sinne des Wortes als Lichtblick“, ergänzt Bürgermeisterin Monika Kabs.

Die serbische Fichte wurde in diesem Jahr von Familie Bergmann aus Mechtersheim gestiftet. Die Firma Stahlbau Merckel transportierte mit Unterstützung der Firma SPIRA Baugeräte- und Schalungslogistik den Baum und stellte ihn vor dem Speyerer Wahrzeichen auf, wo er dann von der Firma Elektro Rillig in Zusammenarbeit mit den Mitarbeiter*innen der Abteilung Stadtgrün weihnachtlich geschmückt wurde.

Text: Stadtverwaltung Speyer Foto: © Stadt Speyer
25.11.2022

Speyer / Kultur

Neustart.Speyer.Kultur

Es geht wieder los: Die Inzidenzzahlen in Speyer fallen und damit werden auch erste Kulturveranstaltungen wieder möglich.

Bürgermeisterin und Kulturdezernentin Monika Kabs und Fachbereichsleiter Matthias Nowack haben beim gestrigen Pressegespräch das städtische Kulturprogramm für den Juni vorgestellt.

Neben Speyer.Lit-Veranstaltungen und klassischen Konzerten will die Stadt am Freitag, 11. Juni 2021 unter dem Titel „Speyer.Kultur.Hoffnungsklänge“ ein starkes Zeichen der Hoffnung setzen. Im Kaiserdom, in der Gedächtniskirche, der Dreifaltigkeitskirche, der Heiliggeistkirche (ZimmerTheater) und im Alten Stadtsaal werden an diesem Abend um 19 Uhr, 20.30 Uhr und 22.00 Uhr jeweils drei Konzerte angeboten, natürlich unter Beachtung der aktuellen Corona-Bestimmungen.

Ausführliche Infos gibt es auf der städtischen Homepage unter www.speyer.de/hoffnungsklaenge. Der Vorverkauf hat bereits begonnen.

Folgendes Programm ist vorgesehen:

Kaiserdom

Händel & Bédard

  • Georg Friedrich Händel (1685-1759)
  • Konzert für Orgel und Orchester F-Dur, Op. 4 Nr. 4
  • Denis Bédard (*1950)
  • Concerto for organ and string orchestra (2000)
  • Domorganist Markus Eichenlaub, Orgel
  • Streichorchester der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz
  • Domkapellmeister Markus Melchiori, Leitung

Gedächtniskirche

Jimi Hering Retscher Experience feat. Robert Sattelberger

Hinein ins tiefste Purpur geht es mit Bezirkskantor und Generalmusikdirektor Robert Sattelberger, seines Zeichens ausgewiesener Fachmann für Orgelspiel jeglicher Couleur. In der ebenso pracht- wie klangvollen Kulisse der Gedächtniskirche werden Klassiker der britischen Rocklegende Deep Purple im Mittelpunkt des Abends stehen. Manchmal nah am Original, gelegentlich ordentlich gegen den Strich gebürstet.
Rjiner (Gesang & Rassel), Dr. Beutelspacher (Gitarre & Gesang), Robert Sattelberger (Tasteninstrumente), TC Debus (Kontrabass & Gesang), Hering Cerin (Standschlagzeug & Verwirrung)

Dreifaltigkeitskirche

Christine und Stephan Rahn spielen Robert Schumann und Johann Sebastian Bach

Christine und Stephan Rahn
Foto: ©Frank Schindelbeck

„Ein Werk voll Kraft und Frische“, hat Clara Schumann einst von Robert Schumanns Klavierquintett op. 44 geschwärmt. Der Begeisterung für dieses Werk ist es wohl auch zu verdanken, dass sie von diesem bedeutenden Opus eine Fassung für Klavier zu vier Händen erstellt hat – eine mitreißende Bearbeitung! Werke von Johann Sebastian Bach ergänzen das Programm.

Alter Stadtsaal

Vellocet – Sound der Rebellion

Vellocet
Foto: © Vellocet

Roman Fischer (Drums), Mauritz Nagels (Guit/Voc) und Joshua Schwarz (Bass) bringen ein Lebensgefühl von zeitgenössischer Rockmusik auf die Bühne. Das Alternative Trio Vellocet ist geprägt von ihren Lieblingsbands aus den 60’s, 70’s, 80’s und 90’s. Das Lebensgefühl einer Jugend-Protestkultur aus Zeiten ihrer Eltern wurde allen Dreien mit auf den Lebensweg gegeben.

Heiliggeistkirche (Zimmertheater Speyer)

BasementBoys

Vier Jungs – Benedict Ziegler (Gitarre), John Tischmeyer (Gesang & Klavier), Jakob Schwall (Bass), Kilian Brecht (Schlagzeug) – verbindet in erster Linie die Leidenschaft für die Musik. Derzeit liegt der Fokus der Band noch auf dem Covern von Songs. Ihr Anspruch ist aber, in naher Zukunft mit eigenen Songs aufzutreten.

  • Speyer.Kultur.Hoffnungsklänge
  • Freitag, 11. Juni 2021, 19 Uhr, 20:30 Uhr und 22 Uhr
  • Besucher*innen können aus 5 Konzerten 3 auswählen.
  • Paketpreis: 15 € | 10 € ermäßigt

Lesen sie hier das Programm als pdf:

Text: Stadtverwaltung Speyer Foto: (1) Frank Schindelbeck; (2) Vellocet
02.06.2021

„Sinn und Leichtsinn“ – Ausstellung der Frankfurter Künstlergesellschaft vom 11.6. – 11.7.2021 in der Städtischen Galerie im Kulturhof Flachsgasse

Ivashkevich, Yuriy – Farbraum IX, Öl auf Papier

Elf Jahre nach ihrer ersten Ausstellung in der Städtischen Galerie zeigt die FKG hier wieder Arbeiten ihrer aktuellen Mitglieder. 1857 gegr., ist sie eine der ältesten noch aktiven Künstlervereinigungen Deutschlands. Seit langem befinden sich in ihren Reihen Vertreter der Figürlichkeit und abstrakter Positionen. Auch die heute gezeigten Arbeiten aus den Bereichen Malerei, Bildhauerei und Fotografie bewegen sich zwischen Realismus, einem zeitgemäßen Naturalismus zur freien Interpretation bis hin zur Abstraktion. Hohe künstlerische Qualitätsansprüche haben bis heute Vorrang gegenüber einer Vereinheitlichung des künstlerischen Schaffens.

Razzaghi, Mojgan – Verboten rot 1

Es stellen aus: Heidi Böttcher-Polack, Claus Delvaux, Barbara Dickenberger, Joerg Eyfferth, Inge Helsper-Christiansen, Yuriy Ivashkevich, Norbert Komorowski, Martin Konietschke, Matthias Kraus, Uli Mai, Klaus Puth, Mojgan Razzaghi, Achim Ribbeck, Michael Siebel, Ink Sonntag-Ramirez Ponce, Clemens Maximillian Strugalla, Nicolas Vassiliev, Andreas Wald

Ribbeck, Achim – Curva

Die Städtische Galerie ist donnerstags bis sonntags jeweils von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Es gilt eine Vorausbuchungspflicht. Diese kann telefonisch montags bis mittwochs von 8 bis 13 Uhr sowie während der Öffnungszeiten unter 06232-14-2399 erfolgen.

Stadtverwaltung Speyer / Kulturbüro und Städtepartnerschaften
02.06.2021

Kirche

Fundament und lebendiger Bestandteil des kulturellen Lebens

Mit einem offenen Brief haben Kulturschaffende und -verantwortliche auf die ab Herbst geplante Absetzung der Sendung „SWR2 Geistliche Musik“ reagiert.

Speyer (lk) Mit einem offenen Brief appellieren die Autoren an SWR-Intendant Kai Gniffke, die Pläne zur Abschaffung des Sendeplatzes „SWR2 Geistliche Musik“ zu revidieren. Mehr als 50 Kulturschaffende und -verantwortliche unterzeichneten den Appell vom 28. Mai 2021 und beziehen sich damit auf die Aussagen des SWR zur traditionsreichen Sendung am Samstagabend: „Einhalten, Innehalten, Stillehalten nach einer bewegten Woche, ein Bedürfnis, das viele Menschen in dieser hektischen Zeit verspüren.“ Das gelte nach wie vor, so die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner.

Geistliche Musik sei Fundament und lebendiger Bestandteil des kulturellen Lebens und Welterbes in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Sie stehe für die Beschäftigung mit existenziellen Fragen. Diese würden in den musikalischen Traditionen der Christenheit, des Judentums und anderer Religionen künstlerisch aufgegriffen. Moderne Stilistiken sowie eine produktive interreligiöse Musikszene seien zudem nicht nur für die Kirche oder eine kirchlich geprägte Hörerschaft von großer Bedeutung.

Gemäß des Auftrags zur regionalen Kulturförderung habe der SWR eine starke Identifikation mit Orten und Ensembles der geistlichen Musik im Sendegebiet geschaffen. Die Absetzung des Formats beträfe Künstlerinnen und Künstler aus dem Sendegebiet somit massiv.
Die Pläne zur Abschaffung des Sendeplatzes stünden in einem deutlichen Missverhältnis zur hohen kulturellen Bedeutung der geistlichen Musik und zum Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, so die Absender des offenen Briefes an den Intendanten Gniffke.

Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche)
30.05.2021

Terminkalender des Bistum Speyer im Juni 2021

Ein Hinweis:

Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie können Termine kurzfristig ausfallen. Alle Veranstaltungen die stattfinden, werden unter Berücksichtigung der geltenden Hygieneregeln durchgeführt.

3.6.Fronleichnamsfest. 10 Uhr Pontifikalamt mit Weihbischof Otto Georgens im Speyerer Dom. Anschließend Segnung der Stadt
4.6.16 Uhr Pastoralbesuch von Weihbischof Otto Georgens in Kandel.
4.6.Gedenktag für die Stifter des Domes. 18 Uhr Kapitelsvesper im Speyerer Dom. 18.30 Uhr Kapitelsamt im Speyerer Dom.
5.6.19.30 Uhr “SeekMe” – Jugendgottesdienst in der Krypta des Speyerer Domes.
5./6.6.Firmungen durch Generalvikar Andreas Sturm in Neustadt, Hl. Theresia von Avila.
6.6.UNESCO-Welterbetag mit zahlreichen Online-Angeboten am Dom zu Speyer.
6.6.10 und 16 Uhr: Firmungen durch Weihbischof Otto Georgens in Petersberg.
6.6.20 Uhr Konzert des Deutschen Kammerchors im Speyerer Dom anlässlich des Festjahres “1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland”. (als Stream)
8.6.1846 Beginn der Ausmalung durch Johannes Schraudolph (bis 1853) vor 175 Jahren.
8.6.Ökumenisches Gipfeltreffen der Kirchenleitungen des Bistums Speyer und der Evangelischen Landeskirche der Pfalz.
8.6.9 Uhr bis 16 Uhr Schulung Institutionelle Schutzkonzepte mit Christine Lormes (Präventionsbeauftragte) im Jugendhaus St. Christophorus in Bad Dürkheim.
8.6.19.30 Uhr bis 21 Uhr Vortrag mit Diskussion zum Thema “Widerstand gegen eine ungerechte Autorität – Die Entwicklung der inneren Kraft der Sophie Scholl”.
9.6.16 Uhr Pastoralbesuch von Weihbischof Otto Georgens in Bexbach.
10.6.16 Uhr Pastoralbesuch von Weihbischof Otto Georgens in Kusel.
10.6.19.30 Uhr bis 21 Uhr Vortrag zum Thema “Janusz Korczak und das Prinzip der Achtung der Kinder – Pädagogik und Lebensgeschichte eines jüdischen Polen aus dem 20. Jahrhundert”. Veranstaltung im Rahmen der Reihe “1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland” Veranstalter: Kath. Erwachsenenbildung Diözese Speyer in Kooperation mit dem Heinrich Pesch Haus, Ludwigshafen.
11.6.16 Uhr Pastoralbesuch von Weihbischof Otto Georgens in Waldsee.
11.6.Jeweils um 19 Uhr, 20.30 Uhr und 22 Uhr Wandelkonzert unter dem Titel “Speyer.Kultur.Hoffnungsklänge” im Dom zu Speyer und an drei weiteren Orten in der Stadt.
12.6.10 und 16 Uhr: Firmungen durch Weihbischof Otto Georgens in Ludwigshafen, St. Hedwig.
12.6.14.30 Uhr bis 17 Uhr Einführung in das Notenschreibprogramm “Capella” – Chornoten, Klavier- und Orgelnoten am PC selbst schreiben. Fortbildung für alle Interessierten im Pfarrheim St. Michael in Bellheim (Hauptstr. 96). Leitung: Dekanatskantor Bernd Greiner
13.6.10 und 16 Uhr Firmungen durch Weihbischof Otto Georgens in Landau, Hl. Kreuz.
13.6.17 Uhr Konzert unter dem Titel “Ob Sie’s glauben oder nicht” – Songs nach biblischen Geschichten in der Pfarrkirche St. Maria in Landau. Veranstaltung im Rahmen der Reihe “1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland”. Veranstalter: Kath. Erwachsenenbildung Diözese Speyer in Kooperation mit der Pfarrei Mariä Himmelfahrt, Landau und dem Prot. Kirchenbezirk Landau.
15.6.Gedenktag für die verstorbenen Bischöfe und Priester der Kathedrale / Jahrgedächtnis für Bischof em. Dr. Anton Schlembach 18 Uhr Pontifikalamt mit Weihbischof Otto Georgens im Speyerer Dom.
16.6.1991 Staatsbesuch von Brian Mulroney, kanadischer Premierminister, mit Bundeskanzler Helmut Kohl vor 30 Jahren.
16.6.Begegnungstag der Priester im Geistlichen Zentrum Maria Rosenberg bei Waldfischbach-Burgalben mit Generalvikar Andreas Sturm.
16.6.16 Uhr Pastoralbesuch von Weihbischof Otto Georgens in Maxdorf.
17.6.Visionsprozess Segensorte im Bistum Speyer 18.30 Uhr Online-Resonanzraum mit Professor Seewald zum Thema “Vision und Wirklichkeit”.
17.6.19 Uhr Abendgebet im Jugendhaus St. Christophorus in Bad Dürkheim.
18.6.15 Uhr Übergabe des “Weinzehnten” vor dem Speyerer Dom durch Kirrweilerer Winzer.
18.6.Pastoralbesuch von Generalvikar Andreas Sturm in Herxheim.
18. – 20.6.BDKJ-Diözesanversammlung
19.6.9.30 Uhr bis 12.30 Uhr “Frida 2021” – Ökumenischer Frauentag mit Inspiration, Diskussion und Austausch. Thema “Verbunden sein. Ich bin, weil Du bist”.
19.6.10 Uhr und 16 Uhr: Firmungen durch Weihbischof Otto Georgens in Ludwigshafen, Hl. Edith Stein.
19.6.14 Uhr bis 17 Uhr Kurs “Neues Geistliches Lied – Begleitung am Klavier” im Pfarrheim Edith-Stein-Haus in Bad Bergzabern (Weinstraße 38). Leitung: Dekanatskantor Horst Christill
19.6.Pastoralbesuch von Generalvikar Andreas Sturm in Maikammer.
20.6.10 und 16 Uhr Firmungen durch Weihbischof Otto Georgens in Landau, St. Maria.
21.6.19 Uhr bis 20 Uhr “Brot & Palaver” – Dialogreihe des BDKJ Speyer. Thema “Anerkennung und Wertschätzung des FSJ
23.6.Pastoralbesuch von Generalvikar Andreas Sturm in Rockenhausen.
24.6.16 Uhr Pastoralbesuch von Weihbischof Otto Georgens in Landstuhl.
25.6.16 Uhr Pastoralbesuch von Weihbischof Otto Georgens in Mandelbachtal.
25.6.19.30 Uhr Szenische Lesung unter dem Titel “Ephraim Kishon: Die beste Ehefrau von allen und ich” im Thomas-Morus-Haus in Homburg-Erbach. Veranstaltung im Rahmen der Reihe “1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland”
26.6.18 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in Blieskastel, Hl. Familie.
27.6.10 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in Blieskastel, Hl. Familie.
27.6.Kolping Diözesan Familien- und Musiktag – digitales Format
29.6.Fest Peter und Paul. 18 Uhr Kapitelsvesper im Speyerer Dom. 18.30 Uhr Kapitelsamt im Speyerer Dom.
30.6.Todestag und Gedenktag des Hl. Otto von Bamberg (Otto-Portal und Darstellung auf dem Hauptportal innen)
30.6.16 Uhr Pastoralbesuch von Weihbischof Otto Georgens in Deidesheim.
30.6.Pastoralbesuch von Generalvikar Andreas Sturm in Pirmasens.

Text: Bistum Speyer Foto: Speyer 24/7 News
30.05.2021

Krypta und Kaisergräber ab 30. Mai wieder geöffnet

Weltgrößte Hallenkrypta wieder für Besucher zugänglich

Blick in die Krypta des Speyerer Doms.
Foto: © Domkapitel Speyer / Klaus Landry

Seit sieben Monaten ruhten die touristischen Angebote im Dom zu Speyer. Nach der jüngsten Landesverordnung und im Gespräch mit dem Ordnungsamt Speyer ist nun eine erste Lockerung möglich:  Krypta und Kaisergräber sind ab Sonntag, 30. Mai zwischen 11:30 Uhr und 16:30 Uhr erstmals wieder für Besucher zugänglich. Möglich ist dies, da die Inzidenz in Speyer sieben Tage lang unter 100 lag. Notwendige Voraussetzung für den Besuch ist eine Online-Reservierung über die Homepage des Doms. Diese ist kostenfrei und kann auch unmittelbar vor dem Besuch erfolgen. Eine Testpflicht besteht nicht. Im gesamten Dom gilt die Pflicht zum Tragen eines medizinischen Mund-Nase-Schutzes und zum Einhalten des Mindestabstandes. „Nach einer langen Phase der Schließung freuen wir uns sehr, dass wir Besuchern den Zugang zur Krypta und der Herrschergräbern wieder ermöglichen können,“ sagt Bastian Hoffmann, Leiter des Dom-Besuchermanagements. „Hier danken wir der Stadt Speyer und insbesondere dem Ordnungsamt für die gute Zusammenarbeit.“

Auch die Ausleihe von Audioguides ist ab dem 30. Mai wieder möglich, diese werden seit jeher nach jedem Gebrauch vollflächig desinfiziert. Führungen können noch nicht stattfinden. Kaisersaal und Turm bleiben zunächst aus organisatorischen Gründen weiterhin geschlossen. Die Dom-Info bietet Termin-Shopping an, ist jedoch nicht regulär geöffnet. Alle Angebote stehen unter dem Vorbehalt behördlicher Anordnungen.

Der Dom steht täglich zum persönlichen Gebet und zur Besinnung offen. Krypta und Kaisergräber waren seit dem 2. November geschlossen. Für den Besuch dieses Bereichs wird eine Eintrittsgebühr erhoben, mit der die Besucher den Bauerhalt des Doms unterstützen. Die Krypta ist der älteste Teil des Doms und gehört zu den größten Unterkirchen der Welt. Die strenge geometrische Gliederung bei gleichzeitiger Schlichtheit der Bauformen verleihen ihr eine besondere Aura. Durch einen im 20. Jahrhundert angelegten Zugang gelangt man von der Krypta aus zu den Gräbern der salischen Kaiserdynastie sowie weiterer bedeutender Herrscher des Mittelalters.

Text: Bistum Speyer Foto: © Domkapitel Speyer / Klaus Landry
30.05.2021

Erstmals seit 30 Jahren: Päpstlicher Ritterorden nimmt Mitglieder im Dom zu Speyer auf

Ritterorden vom Heiligen Grab feiert corona-gemäß Investitur in Speyer – Kardinal Reinhard Marx kommt nach Speyer

Im Rahmen der Investitur (Aufnahme in den Ritterorden durch Einkleidung) nehmen Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von München und Freising und Großprior des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, und der Statthalter des Ritterordens in Deutschland, Dr. Michael Schnieders, am Samstag, den 29. Mai 2021 23 Kandidatinnen und Kandidaten in den Ritterorden auf. Unter den neuen Mitgliedern sind dreizehn Männer, darunter drei Geistliche, und zehn Frauen. Die neuen Ordensmitglieder erhalten Ordenskreuz und Mantel, die Herren zusätzlich einen Ritterschlag. Der Investiturgottesdienst finden im Kaiser- und Mariendom zu Speyer statt.

An diesem Gottesdienst, der unter strenger Beachtung der Corona-Vorgaben des Landes Rheinland-Pfalz und des Bistums Speyer stattfindet, werden unter anderem mit Blick auf das Abstandsgebot nur 100 Teilnehmer teilnehmen. Ursprünglich plante die Gemeinschaft des Ritterordens eine Investiturfeier mit gut 700 Teilnehmern in Speyer. Angesichts der Herausforderungen der Corona-Pandemie verzichtet die Gemeinschaft des Ritterordens darauf, die Begegnung in der traditionellen Form der Großveranstaltung durchzuführen.

Statthalter Dr. Michael Schnieders zeigt sich erfreut darüber, dass die deutsche Statthalterei trotz Corona am 29. Mai 2021 unter strengen Hygiene-Auflagen in Speyer eine reduzierte Form der sonst mehrtägigen Feierlichkeiten durchführen kann: “Wir konzentrieren uns dazu auf das Zentrum einer Investitur: die Einstimmung sowie die feierliche Aufnahme neuer Mitglieder in unsere Ordensgemeinschaft”, so Dr. Schnieders.

Speyer, Dom Ritterorden, Investitur – Kandidaten, Kardinal Marx mit dem Schwert, Marcus Baumann und Wofgang Appel (dahinter)

„Bei der Vorbereitung und Durchführung des Investiturgottesdienstes haben wir größten Wert auf die strikte Einhaltung aller epidemiologisch gebotenen Vorsichtsmaßnahmen gelegt“, ergänzt Dr. Christopher Wolf. Die Mitglieder seiner Komturei Regina Coeli Speyer/Kaiserslautern des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, allen voran Dr. Krekel als Investiturbeauftragter, und er haben die Investiturfeier in Speyer vorbereitet und ein entsprechendes Hygienekonzept erarbeitet. „Die im Alltag bewährten Maßnahmen – Testen, Abstand halten, Hygienevorkehrungen, FFP2-Maske und Lüften – werden auch unsere Investitur prägen“, versichert Wolf. Zudem „werden nur negativ getestete Personen teilnehmen können und die Kontaktnachverfolgung ist ebenfalls gewährleistet“ betont Krekel.

Statthalter Dr. Schnieders weist angesichts der begrenzten Teilnahmemöglichkeiten darauf hin, dass die Feierlichkeiten am 29. Mai von dem katholischen Sender EWTN im Fernsehen und per Livestream (www.EWTN.de) live übertragen werden: „Ich freue mich sehr, dass damit auch die interessierte Öffentlichkeit die Möglichkeit erhält, unserer Investiturfeier zu folgen. Dazu lade ich herzlich ein“, so Schnieders.

Speyer, Dom Ritterorden, Investitur – Kandidaten / innen

Hintergründe zum Ritterorden

Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem ist eine katholische Ordensgemeinschaft mit weltweit über 30.000 Mitgliedern und rd. 1.500 Mitgliedern in Deutschland. Ihr gehören Männer und Frauen, Laien und Geistliche gleichermaßen an. Sie unterstützen in Fürbitte und tätiger Hilfe die Christinnen und Christen im Heiligen Land. Die regionalen Einheiten des Ordens heißt “Komturei”; die 38 Komtureien bundesweit sind in der deutschen Statthalterei zusammengeschlossen. Viele Komtureien werden die Feierlichkeiten in Speyer im Gebet oder parallelen Gottesdiensten geistlich begleiten.

Mehr Informationen finden Sie unter: www.oessh.net.

Text: Bistum Speyer Foto: Bistum Speyer / Klaus Landry
30.05.2021

40 Jahre Weltkulturerbe Kaiser- und Mariendom zu Speyer

Der Dombauverein unterstützt den Erhalt des Doms mit attraktiven neuen Produkten

Vor 40 Jahren wurde der Speyerer Dom als zweites Bauwerk in Deutschland nach dem Aachener Dom von der UNESCO in die Liste der Welterbestätten aufgenommen. Er ist die größte erhaltene romanische Kathedrale der Welt. Die Restaurierung dieses fast 1 000 Jahre alten monumentalen Bauwerks gilt als herausragendes Beispiel denkmalpflegerischen Handelns.

Nach wie vor müssen jedes Jahr rund eine Million Euro für den baulichen Erhalt des Speyerer Doms aufgewendet werden. Der Dombauverein mit seinen über 2 500 Mitgliedern versteht sich als Bürgerinitiative für den Erhalt des Doms und engagiert sich seit 26 Jahren für dieses Bauwerk. Durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und den Verkauf von Produkten konnten allein in den letzten drei Jahren 400 000 Euro für den Bauunterhalt des Doms zur Verfügung gestellt werden.

Pünktlich zum UNESCO-Welterbe-Tag am 6. Juni stellt der Dombauverein verschiedene neue Produkte vor, durch deren Verkauf der Erhalt des Doms unterstützt wird. Auf dem Wochenmarkt von Speyer und damit „im Schatten des Doms“ werden diese Produkte am Samstag, den 5. Juni, erstmals zum Verkauf angeboten. Sie sind danach unter anderem über die Geschäftsstelle des Dombauvereins und die Dom-Info neben dem Dom nach telefonischer Abstimmung erhältlich.

40 Domtaschen aus rotem Gabardine mit kleiner Innentasche und mit Dom-Motiv in Leder für 40 Jahre Welterbe-Status des Doms hat das Team der Schulmanufaktur der Burgfeldschule Speyer gefertigt. Der Preis pro Tasche aus dieser limitierten Auflage beträgt 40 Euro. Den Erlös aus dem Verkauf dieser attraktiven Taschen spendet die Schulmanufaktur dem Dombauverein zum Einsatz für den Domerhalt.

Die Marmeladenmanufaktur „Gudes Zeich“ aus Bellheim hat ihr reichhaltiges Sortiment um zwei Fruchtaufstriche erweitert:

Aus dem Saft von frisch gekelterten Äpfeln und dem traditionellen Apfelbranntwein aus der Normandie hat die Manufaktur ein leckeres Gelee „Apfel küsst Calvados“ gezaubert, das nicht nur zu einem Croissant, sondern auch zu einem getoasteten Brot, mit Frischkäse, Quark oder auch zu Käse hervorragend schmeckt. Für die „Mystische Johannesbeere“ wurden frisch gepflückte schwarze Johannisbeeren sanft entsaftet und zu einem säuerlichen Gelee verarbeitet. Verfeinert hat die Manufaktur das köstliche Gelee mit den Gewürzen Zimt, Muskat, Nelken und Galgant, denen die Äbtissin, Mystikerin und heilkundige Universalgelehrte Hildegard von Bingen große Heilkräfte nachsagte.

Die Manufaktur verarbeitet Obst aus eigenem, regionalem und naturnahem Anbau. Sie verzichtet in ihren Fruchtaufstrichen auf Farb- und Konservierungsstoffe sowie Geschmacksverstärker und verwendet so wenig Zucker wie möglich.

Auf den Etiketten der Gläser mit den Fruchtaufstrichen befindet sich ein Aquarell mit Dommotiv des Künstlers Oliver Schollenberger aus Dudenhofen.

Beide Aufstriche kosten 4,60 Euro. Davon gibt die Manufaktur jeweils 2 Euro an den Dombauverein.

Vielseitig verwendbar sind verschiedene „Domteilchen“ mit ausgewählten Motiven des Doms, gefertigt aus Birkenholz, die ebenfalls neu angeboten werden:

Eine Karte mit einem daran befestigten Dommotiv (Dom, Rosette oder Salierkrone) kostet 4,50 Euro. Die daran befestigten Domteilchen können aber auch als Geschenk- und Schmuckanhänger oder origineller Weihnachtsbaumschmuck verwendet werden. Ein Set mit vier verschiedenen Motiven (Dom, Rosette, Salierkrone, Brezel) kann ebenfalls vielfältig verwendet werden und kostet 9,50 Euro.

Neben diesen neuen Produkten wird der Dombauverein an seinem Verkaufsstand auch seine beliebten Domweine, seinen Domsekt, seine Domgeister („Himmlisches Birnchen“ und „Himmlische Feige“) sowie seine Domschokolade zum Verkauf anbieten. Es handelt sich dabei ausnahmslos um hochwertige Produkte, die nicht nur zum persönlichen Verzehr, sondern als attraktive Geschenke mit Bezug zum Dom, unserem Weltkulturerbe, nutzbar sind.

Bistum Speyer
30.05.2021

Janusz Korczak und das Prinzip der Achtung der Kinder

Pädagogik und Lebensgeschichte eines jüdischen Polen aus dem 20. Jahrhundert – Online-Veranstaltung der Katholischen Erwachsenenbildung am 10. Juni

Die Katholische Erwachsenenbildung lädt am 10. Juni zu einer Online-Veranstaltung mit dem Thema „Janusz Korczak und das Prinzip der Achtung der Kinder – Pädagogik und Lebensgeschichte eines jüdischen Polen aus dem 20. Jahrhundert“ ein.

Janusz Korczak war ein Jahrhundertpädagoge. Als Vater der Rechte des Kindes machte er bereits vor 100 Jahren international auf sich aufmerksam. Seine pädagogischen Ideen waren revolutionär – und sind es bis heute: Das Kind ist ein vollwertiges Mitglied unserer Gesellschaft mit gleichen Rechten.

Wer war dieser Menschenfreund, der sich mit Herzblut und scharfem Verstand für die Sache des Kindes einsetzte? Wie sah sein Leben aus und wie die Rahmenbedingungen seines Handelns in Warschau im beginnenden 20. Jahrhundert? Die Veranstaltung begibt sich auf Spurensuche eines Großen unserer Zeit und lädt ein zur Diskussion.

Referentin ist Prof. Dr. Agnieszka Maluga. Sie ist Vorsitzende der Deutschen Korczak Gesellschaft e. V. und Professorin im Studiengang Soziale Arbeit der Hochschule Augsburg.

Der Vortrag ist Teil der Reihe zum Festjahr „1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland„.

Nähere Informationen zur Veranstaltung und zur Anmeldung finden Sie hier.

Bistum Speyer
30.05.2021

Widerstand gegen eine ungerechte Autorität

Katholische Erwachsenenbildung beleuchtet die Entwicklung der inneren Kraft der Sophie Scholl – Onlineveranstaltung am 8. Juni

Die Katholische Erwachsenenbildung lädt zu einer Online-Veranstaltung am 8. Juni 2021 zum Thema „Widerstand gegen eine ungerechte Autorität – Die Entwicklung der inneren Kraft der Sophie Scholl“ ein.

Die Jugend von Sophie Scholl in den 30er Jahren nahm zunächst eine Entwicklung wie bei der übergroßen Mehrheit ihrer Altersgenossen: Sophie war begeistert vom Gemeinschaftsideal, das die Nationalsozialisten propagierten. Im Januar 1934 trat sie den Ulmer Jungmädeln bei und übernahm bald Führungsaufgaben. Ihre Konfirmation am Palmsonntag 1937 feierte sie in HJ-Uniform. Doch langsam schwand die jugendliche Begeisterung für den Nationalsozialismus und im Herbst 1938 verlor Sophie ihren Rang als Gruppenführerin.

Mit dem Polenfeldzug 1939 bekommt der Freundeskreis um die fünf Geschwister im Haus der Familie Scholl einen neuen Charakter. Man beginnt gemeinsam politische und religiöse Bücher zu lesen. Die 18-jährige Sophie nimmt ihrem vier Jahre älteren Freund, einem Offizier der Wehrmacht, das Versprechen ab, im Krieg auf niemanden zu schießen. Die jungen Männer gehen in den Krieg, Sophie Scholl leidet an der Öde des Reichsarbeitsdienstes. Zur Verständigung schreiben die Freunde eine gemeinsame kulturell-politische Zeitschrift „Windlicht“. In München lernen sie wichtige Leute des inneren Widerstandes kennen. Die Freunde entdecken auf sehr individuelle Weise ihren Glauben. In den Briefen und Tagebüchern der Sophie Scholl ist zu beobachten, wie sie langsam bereit wird, in den aktiven Widerstand zu gehen.

Vieles davon ist auf die heutige Herausforderung, einen politisch und geistlich wachen Charakter zu entwickeln, übertragbar. Sophie Scholl, die am 9. Mai hundert Jahre alt geworden wäre, soll nicht umsonst geträumt haben, dass sie einen wertvollen Schatz über eine dunkle Zeit gerettet hat.

Der Referent des Abends, Dr. Matthias Rugel SJ, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Geheimnis der Weißen Rose. Er wird in seinem Vortrag diese Entwicklung nachzeichnen und zur Diskussion einladen.

Nähere Informationen zur Veranstaltung und zur Anmeldung finden Sie hier.

Bistum Speyer
30.05.2021

Konzert zum UNESCO-Welterbetag

Reise zu den Traditionen des Chorgesangs in den deutschen Synagogen

Der UNESCO-Welterbetages am 6. Juni steht für den Dom zu Speyer in diesem Jahr unter besonderen Vorzeichen: 2021 ist es 40 Jahre her, dass der Dom auf die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurde. Aus diesem Anlass wird an diesem Tag ein besonderes Programm angeboten, um  verschiedene Aspekte des Weltebers zu beleuchten. Den feierlichen Abschluss bildet dabei ein Konzert des Deutschen Kammerchors. Es widmet sich dem synagogalen Chorgesang und stellt so auch den Bezug zu den jüdischen Stätten in Speyer her, die möglicherweise in diesem Jahr ebenfalls Teil des UNESCO-Welterbes werden. Das Konzert nimmt dabei auch Bezug zu einem weiteren Jubiläum: 1700 Jahre Judentum in Deutschland. Dieses Projekt wird ermöglicht durch die finanzielle Förderung von #2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland e.V.  aus Mitteln das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat. Coronabedingt findet das konzert als reine Online-Veranstaltung statt und wird ab 20  live auf den Social Media Kanälen von Dom und Dommusik übertragen. 

Mit seinem Projekt „Haschiwenu: Bringe uns zurück“ ermöglicht der Deutsche Kammerchor dem Publikum einen umfassenden Einblick in die unterschiedlichen musikalischen Strömungen und Traditionen des synagogalen Chorgesangs. Mit dieser Reise durch das jüdische Festtagsjahr wird die Vielfalt und Bedeutung dieses kulturellen Erbes erlebbar. Durch die beiden Kantoren Amnon Seelig und Assaf Levitin werden die liturgischen Gesänge zu einem lebendigen Zeugnis der Glaubenszuversicht ihrer Schöpfer und zum Symbol der Hoffnung der Zuhörer von heute.

Die Reformbestrebungen des frühen 19. Jahrhunderts beeinflussten nicht nur den liturgischen Ablauf des Gottesdienstes, sondern wirkten sich mit der Integration von Orgel, Chor und Predigtkanzel als neue Elemente auch auf das Synagogengebäude aus. Nachdem die neuen Ideen in Berlin und anderen Städten Einzug gehalten hatten, entstand als neues architektonisches Konzept die sogenannte „Orgelsynagoge“. Die musikalisch durchkomponierte Liturgie korrespondierte mit der neuen „Komposition“ des Synagogenraumes und mit ihr blühte die Tradition des mehrstimmigen Chorgesanges mit Begleitung der Orgel auf. Die Kantoren begannen, für den Synagogengottesdienst Musik für Vorbeter, Chor und Orgel zu komponieren und diese Kompositionen, die sich im Stil der klassisch-romantischen Kunstmusik und der evangelischen Kirchenmusik der Zeit annäherten, zu veröffentlichen. Jede große Stadt in Deutschland hatte damals ihren eigenen Komponist für ihre Synagoge. Dadurch entstand eine eigene Klanglandschaft zu jeder Gemeinde. Der Deutsche Kammerchor hat mit Hilfe der beiden Kantoren Assaf Levitin und Amnon Seelig ein Programm erstellt, das diese unterschiedlichen Traditionen aus den jüdischen Gemeinden in Deutschland zeigt.

Dieses Projekt wird ermöglicht durch die finanzielle Förderung von #2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland e.V.  aus Mitteln das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat.

Text: Bistum Speyer Foto: Mathu Seichter
30.05.2021