Tuba, Trompeten und viel Taktgefühl
beim 10. Landesorchesterwettbewerb für Laienorchester in Rheinland-Pfalz
Speyer – Das Wochenende 26/27. Oktober stand im Zeichen der Orchestermusik. Es ging darum, möglichst viele Punkte zu sammeln und sich die Teilnahme am bundesweiten Wettbewerb zu sichern. Von Blockflöten bis Kammerorchester präsentierten sich 16 Ensembles und stellten sich den Juroren.
Ein Highlight war sicherlich die große Big Band Nacht in der Speyerer Stadthalle. Gleich 4 Bands traten an, was das Publikum sehr erfreute. Die Stadthalle war leider nur zur Hälfte gefüllt, was der guten Stimmung aber keinen Abbruch tat.
Im Vordergrund stand das Ringen um eine gute Punktebewertung, um sich im nächsten Jahr bundesweit messen zu können. Bei einer Punktzahl ab 21 (Höchstpunktzahl 25) hat man mit „sehr gutem Erfolg teilgenommen und darf zum Bundeswettbewerb anreisen. Wie uns Herr Generalmusikdirektor am Pfalztheater Uwe Sandner (Juryvorsitz in der Kategorie A3 und A4) erklärte, achteten die Fachmänner und -frauen auf verschiedene Punkte wie: Sound, Präzision des Spiels, Intonation, Klangmischung, Balance der einzelnen Instrumente/Sänger. Die Jury hat immer die Noten des Musikstücks vor sich liegen und kann so auch „Verspieler“ recht schnell er“hören“.
Herr Sandner gab aber auch zu, dass im Laienmusikbereich manchmal doch das Engagement und das „Feeling“ der Band auch sehr hoch gewichtet wird und man im Feld Perfektion durchaus mal ein Auge zudrücke.
Ob sich allerdings die Erkrankung zweier Posaunisten der ersten Band aus Frankenthal mildernd auf das Punkturteil auswirken würde, hat Herr Sandner nicht verraten, nur so viel: bei der Bewertung seien sich die Juroren bisher im Wettbewerb sehr einig, es gab, wenn überhaupt nur kleine Abweichungen und ein einmütiges Urteil zu fällen war bis zum Samstagabend problemlos geglückt.
Die beteiligten Big Bands am Samstag Abend:
Track 4 Big Band aus Frankenthal: eine noch junge Band (gegr. 2016) unter der Leitung von Christian Schatka brachte mit viel Engagement 4 Titel auf die Bühne. Der Klangkörper litt ein wenig unter der Absage der beiden Posaunisten, was die Band mit viel Liebe zum Spiel wettmachte.
Big Band der Hochschule Kaiserslautern: eine feste Größe in der Big Band Szene: Nicht nur für die Musik ein großes Lob, sondern auch für die stimmigen Outfits: als einzige trat diese Band mit weißen Hemden und schwarzer Fliege an! Unter der Leitung von Zija Beijeri spielen hier Angehörige der Technischen Universität Kaiserslautern zusammen und bilden sich in regelmäßigen Workshops weiter. Engagiert interpretiert der Titel: „Mueva los huesos“ mit lateinamerikanischen Anklängen und „Swing dammit!“ von Tyler Mire James, hier konnte man die Liebe zum Swing spüren!
Blue Note Big Band aus Neustadt/Weinstraße: ein, wenn nicht das renommierteste Jazzorchester der Region. Bernd Gaudera leitet dieses Orchester, das schon so viele Preise erspielt hat. (Deutscher Orchesterwettbeberb 2000 und 2008, um nur zwei zu nennen). Dieses Orchester kann man regelmäßig am ersten Januar im Pfalzbau Neustadt erleben. Wer jazzige Big Band-Interpretationen liebt, der kommt an dieser Band nicht vorbei. Auch in Speyer zeigte sich die Band hochprofessionell, trotzdem nicht angestrengt und überzeugte mit ausgewogenem Klangbild! Zuhören und genießen war hier angesagt.
Uni Big Band Kaiserslautern: aus hochkarätigen Musikern, aber mit hoher studienbedingter Fluktuation ein charismatisches Orchester zu formen ist sicher nicht einfach, aber Herrn Thomas Weithäuser scheint das zu glücken. Ausgewogener Klang, Perfektion im Spiel und trotzdem die so wichtige Leichtigkeit begeisterten die Zuschauer. Die Interpretationen von „Skyfall“ und „Blue Monk“ fanden großen Anklang in der Stadthalle.
Obwohl die Big Band Nacht ja eigentlich ein „Vorspielen“ ist, was man am doch etwas geschäftsmäßigen Ambiente in der Halle nicht ganz verbergen konnte, war die Veranstaltung für Musikliebhaber ein unbedingtes Muss. Selten kann man in Speyer viele gute Musiker auf einmal erleben!
Insgesamt wurden zum Deutschen Orchesterwettbewerb weitergeleitet:
- Kammerorchester Alba (Donnersbergkreis/Bad Kreuznach)
- Kammerphilharmonie „musica viva“ (Montbaur)
- Sinfonisches Blasorchester Ludwigshafen
- Sinfonisches Blasorchester am Landesmusikgymnasium Montabaur
- Blechbläserensemble Brass Cats (Kaiserslautern)
- Mandolinenorchester Rietania (Rhodt unter Rietburg)
- Jugendgitarrenensemble cantomano (Montabaur)
- Blue Note Big Band (Neustadt an der Weinstraße)
- Querflötenensemble falutastique (Montabaur)
Weitere Ergebnisse finden Sie in der Ergebnisliste pdf:
Sehen sie hier einige Impressionen zum Speyerer Landesorchesterwettbewerb:
Speyer 24/7 News, mab
28.10.2019