Ermäßigungen auf spezifische Luther-Produkte / Teilnehmende Wormser Einzelhändler gesucht
Das große Luther-Jubiläum ist bereits überall in Worms sichtbar, die Landesausstellung im Museum der Stadt Worms im Andreasstift rückt stetig näher. Passend dazu, haben sich die Verantwortlichen der städtischen Kulturkoordination sowie der Kultur und Veranstaltungs GmbH eine Aktion überlegt, die auch den lokalen Einzelhandel von den erwarteten Gästen in der Stadt profitieren lassen soll: Über Gutscheine erhalten Gäste bei den örtlichen Unternehmen einen Rabatt im Wert von zwei Euro auf alle Produkte, die das Thema Luther passend aufgreifen. Bezahlt werden diese 5.000 Gutscheine aus dem städtischen Corona-Hilfsfonds. Um ein möglichst vielfältiges Angebot zu schaffen, suchen die Verantwortlichen alle Einzelhändler aus Worms, die ihre besonderen „Luther-Produkte“ ab Juli verkaufen möchten. Teilnehmer können sich bis zum 21. Juni melden.
Wenn die große Landesausstellung „Hier stehe ich. Gewissen und Protest – 1521 bis 2021“ am 3. Juli beginnt, erhoffen sich die Verantwortlichen bis zum Jahresende zahlreiche Besucherinnen und Besucher in Worms. Davon soll auch der lokale Einzelhandel profitieren: Passend zur Ausstellung erhalten Besucher an diversen Anlaufstellen neue Luther-Taschen, denen die Gutscheine schon beiliegen. Doch auch ohne die Taschen sind die Gutscheine im Wert von zwei Euro beispielsweise im Museum, bei der Tourist Information oder im neuen WRMS LDN in den ELEFANTENHÖFEN erhältlich. Diese können anschließend bei allen teilnehmenden Geschäften in Worms eingelöst werden. Einzige Auflage: gültig ist die Ermäßigung nur für spezielle Luther-Produkte. Ob beispielsweise Luther-Wein, Luther-Buch oder Luther-Brötchen ist den entsprechenden Unternehmen überlassen. Wenn diese den bekannten Reformator in ihre Produktpalette mit einfließen lassen, kann der Gutschein vor Ort eingelöst werden.
„Wir möchten mit dieser Aktion auch den Wormser Einzelhandel unterstützen, der pandemiebedingt sehr große Einbußen hinnehmen musste“, erklärt Angelika Rosin, Projektmanagerin bei der Kultur und Veranstaltungs GmbH. Die 5.000 Gutscheine sind bis zum 31.12.2021 gültig. Das teilnehmende Geschäft erhält anschließend den entsprechenden Gegenwert aus den Fördermitteln des Corona-Hilfsfonds.
Jetzt teilnehmen
Interessierte Einzelhändler und Unternehmen können sich bis zum 21. Juni 2021 bei Angelika Rosin unter 06241-2000-334 oder per E-Mail an angelika.rosin@kvg-worms.de melden.
500 Jahre Wormser Reichstag: EKHN und Stadt
erinnern 2021 mit zahlreichen Aktionen
Die größte Leinwand Europas in Worms,
Verleihung des Luther-Preises „Das unerschrockene Wort“, Nibelungen-Festspiele
mit dem Fall „Luther“, Landesausstellung „Hier stehe ich. Gewissen und Protest
– 1521 bis 2021“ und weitere Veranstaltungen begleiten das große Jubiläum
Am 18. April 1521 soll der Mönch und Reformator Martin Luther auf dem Reichstag in Worms jene berühmten Sätze gesagt haben: „Hier stehe ich. Ich kann nicht anders!“ Sein Auftritt steht bis heute als bedeutendes Beispiel für Zivilcourage und das Einstehen für die eigene Haltung. Die evangelische Kirche und die Stadt Worms erinnern an dieses Schlüsselereignis der Weltgeschichte in diesem Jahr mit zahlreichen Aktionen.
500 Jahre später, am 17. April 2021, werden die Feierlichkeiten in der Stadt Worms
mit einem Festakt eröffnet, an dem
via Internetübertragung jeder eingeladen ist teilzunehmen. Und danach kann die
Nacht vor dem Auftritt Luthers in Worms noch einmal hautnah mit allen Zweifeln
und Ängsten miterlebt werden: Das geht auch in der Corona-Pandemie. Der SWR
überträgt die Multimedia-Inszenierung „Der
Luther-Moment“ live am 17. April um 23 Uhr aus Worms. Dabei wird die
Dreifaltigkeitskirche in der Innenstadt zur größten Leinwand Europas. Ein
Schauspiel-Ensemble um Rufus Beck, Isaak Dentler und Barbara Stollhans erweckt
Geschichte zum Leben. Die Inszenierung des Frankfurter Komponisten und
Regisseurs Parviz Mir-Ali spannt einen Bogen von den Ereignissen auf dem
Wormser Reichstag über historische Momente bis zu aktuellen Geschehnissen, in
denen Menschen Haltung beweisen. Zum Abschluss des Auftaktwochenendes übertragt
dann am Sonntag, 18. April, das ZDF den Festgottesdienst zum Jubiläum ab
9.30 Uhr aus der Wormser Magnuskirche. Die Feier wird unter anderem von dem
hessen-nassauischen Kirchenpräsidenten Volker Jung und dem Mainzer Bischof
Peter Kohlgraf gestaltet.
Mit einem speziellen EKD-Themenheft begleitet die Evangelische Kirche in Deutschland das große Jubiläum. Unter dem Titel „Gewissen befreien. Haltung zeigen. Gott vertrauen.“ geht es ab sofort in einer Auflage von 40.000 Exemplaren bundesweit an evangelische Gemeinden und Einrichtungen. Auf 60 farbig illustrierten Seiten erklärt die Publikation, was sich damals auf dem Reichstag ereignete und zieht daraus Schlüsse für die Gegenwart. Abgerundet wird das Heft mit einem umfassenden Service-Teil, der praktische Impulse für Unterricht und Gemeindearbeit gibt sowie über die Veranstaltungen in Worms informiert. Es steht ab sofort auch online zum Download bereit auf www.wagemutig.de.
Auch im
Internet wird das Jubiläum mit zahlreichen Aktionen begleitet. So ist das
Projekt „Ich, Luther“ dem Reformator auf dem Weg von Wittenberg nach Worms mit
kurzen Videoclips auf den Fersen. Dabei präsentiert sich der Reformator als
pfiffiger Blogger auf allen gängigen sozialen Netzwerken. Speziell für die
Jugendarbeit wurde zudem „#ichbinhindurch“ entwickelt. Hier können alle
ihre Momente im Leben in den Sozialen Netzwerken veröffentlichen, bei denen sie
den Mut hatten, für ihre eigene Überzeugung einzutreten. Die Einträge mit dem
Hashtag #ichbinhindurch werden dann automatisch auf der Internetseite www.wagemutig.de gesammelt.
Am 24. April wird der Bund der 16 Lutherstädte in Deutschland den mit 10.000 Euro dotierten Luther-Preis „Das unerschrockene Wort“ 2021 an die drei weißrussischen Bürgerrechtlerinnen Weronika Zepkalo, Swetlana Tichanowskaja und Maria Kolesnikowa vergeben. Die drei Frauen stehen stellvertretend für tausende von friedlich demonstrierenden Menschen, die derzeit für politische Veränderungen in Weißrussland kämpfen. Sie stehen für eine friedliche Revolution, für Neuwahlen und für eine demokratische Zukunft ihres Landes. Mit dem Preis „Das unerschrockene Wort“ honorieren die Lutherstädte die Entschlossenheit, das mutige Auftreten und den friedlichen Widerstand gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung. Aufgrund des Reichstagsjubiläums wird der Preis in diesem Jahr in Worms verliehen.
Auch die Nibelungen-Festspiele
Worms widmen sich in diesem Jubiläumsjahr vom 16. Juli bis 1. August 2021 dem
Thema Luther. Georg-Büchner-Preisträger und einer der profiliertesten
deutschsprachigen Dramatiker Lukas Bärfuss hat das Stück über den Reformator
geschrieben. Bärfuss gilt nicht nur in seiner Schweizer Heimat als wichtige
literarische Stimme mit enormem politischem Gewicht. So spürt er auch in LUTHER
nicht nur dem Menschen Martin Luther nach, sondern vor allem der öffentlichen
und der politischen Figur. Wie konnte ein einfacher Augustinermönch innerhalb
kürzester Zeit so viel Einfluss gewinnen, dass nicht nur Päpste und Kardinäle,
sondern auch Fürsten und sogar der Kaiser seine Worte fürchteten? Was ist
zwischen dem Anschlagen eines Papiers an eine Kirchentür in Wittenberg bis zum
aufsehenerregenden Reichstag fünf Jahre später in Worms geschehen? Am
Originalschauplatz vor dem Wormser Dom wird der Fall „Luther“ als hochspannende
Staatsaffäre zwischen Machtintrige und Religionskampf erzählt. Und gezeigt, wie
es Martin Luther als hochöffentliche Person gelingt, nicht nur eine Kirche bis
in ihre Grundfeste zu erschüttern, sondern auch die Welt zu verändern – bis in
unsere Gegenwart hinein.
Zu einem weiteren Höhepunkt des „Luther-Jahres“ gehört die Landesausstellung „Hier stehe ich. Gewissen und Protest – 1521 bis 2021“ im Museum der Stadt Worms im Andreasstift. Die Schau nimmt das Jubiläum der Widerrufsverweigerung Martin Luthers auf dem Wormser Reichstag zum Anlass, die Entwicklungsgeschichte der „Gewissensfreiheit und des Protests“ anhand zahlreicher Beispiele bis in unsere Gegenwart aufzuzeigen und kritisch zu hinterfragen. Die Laufzeit der Ausstellung wurde jetzt noch einmal vom 3. Juli bis zum 30. Dezember 2021 angepasst.
Für das
Rahmenprogramm der Ausstellung ist der experimentelle
Dokumentarfilm „Die unerschrockenen Stimmen“ entstanden, der sich der Frage
widmet, wofür Menschen heute gemeinsam einstehen und mit ihrer Stimme bürgen
können. 16 ganz unterschiedliche Menschen aus den 16 Lutherstädten wurden nach
Worms eingeladen, um gemeinsam 16 Aussagen zu formulieren und diese als Sprechchor
vorzutragen. Der Film von Studenten der Filmakademie Ludwigsburg zeigt das
Diskutieren miteinander und die Suche nach gemeinsamen Standpunkten. In einer
Zeit, in der gesellschaftliche Debatten zunehmend virtuell und immer
unerbittlicher geführt werden, begegnen sich „Die unerschrockenen Stimmen“ mit
Kompromissbereitschaft und regen so dazu an, in der Verschiedenheit das Wir zu
entdecken. Seine Premiere soll der Film im April feiern.
Wer Luther und
das Reichstagsjubiläum in Worms erleben möchte, kann dies das ganze Jahr über individuell
und weitestgehend unabhängig von der Pandemie tun: Zum Beispiel mit Outdoor-Angeboten wie dem Bildungs- und
Erlebnisparcours, dem Lutherrundgang oder dem spirituellen Wandern auf dem
Lutherweg 1521. Letzterer führt von der Wartburg in Eisenach bis nach
Worms. Ab dem 16. April werden sich auf dem rheinhessischen Teil des
Lutherweges Wanderer und Pilger in drei Tagesetappen ab Oppenheim auf den Weg
begeben, um am 18. April in Worms anzukommen.
Zudem wird es
eine App mit einer Graphic Novel zum Aufenthalt von Luther in Worms
geben. Hierin durchläuft eine eigens dafür entworfene Lutherfigur den gesamten
Aufenthalt im April 1521 in historischen Szenen. Die Eingangsbilder der Orte
entstammen der 3D-Rekonstruktion „Luther 1521 in Worms“ von Faber-Courtial in
Darmstadt. Über die Endgeräte kommt der Nutzer an den vorhandenen Stelen des
Luther-Rundgangs in der Wormser Innenstadt in direkten Kontakt mit den
verschiedenen Stationen. Die App ist als Auftragsarbeit der Kulturkoordination
der Stadt Worms an der Hochschule Worms entstanden, beteiligt waren Prof.
Drengner, Prof. König, Prof. Wiebel und Studierende.
Das Land Rheinland-Pfalz unterstützt das Jubiläumsjahr gleich
dreifach: Zum einen als langjähriger Förderer der Nibelungen-Festspiele und in
diesem Jahr auch der Landesausstellung sowie zum anderen durch die Genehmigung
von Geldern aus der ReStart-Förderprogramm für die Wiederbelebung des Tourismus
im Land.
Neben den genannten Aktionen ist ein umfangreiches Rahmenprogramm mit mehr als 80 kleineren und größeren Veranstaltungen zwischen April und Oktober in Planung. Ob und in welchem Umfang oder mit welchen Änderungen dieses stattfinden kann, können die Veranstalter mit Blick auf die Pandemieentwicklung heute noch nicht sagen. Dies soll zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben werden.
Nibelungenfestspiele gGmbH der Stadt Worms 10.02.2021
Landesausstellung
„Hier stehe ich. Gewissen und Protest – 1521 bis 2021“ vom 3. Juli bis 30.
Dezember 2021
Nach
verändertem Starttermin steht nun auch eine Verlängerung der großen Schau zum Reichstagsjubiläum
in Worms fest
2021 jährt sich zum 500. Mal die Erinnerung an den Wormser Reichstag 1521. Einen der Höhepunkte der Feierlichkeiten wird die Landesausstellung „Hier stehe ich. Gewissen und Protest – 1521 bis 2021“ bilden. Über 120 Exponate zu Persönlichkeiten wie Martin Luther, Sophie Scholl, Nelson Mandela und vielen weiteren werden dann im frisch sanierten Museum der Stadt Worms im Andreasstift zu sehen sein und die Geschichte der Gewissensfreiheit und des Protests von 1521 bis heute beleuchten. Nachdem der Start der Schau pandemiebedingt bereits auf den 3. Juli 2021 geschoben werden musste, gibt es nun gute Nachrichten: Nach Rücksprache mit allen Partnern kann die Ausstellung bereits jetzt bis 30. Dezember 2021 verlängert werden.
Bürgermeister Hans-Joachim Kosubek:
„Ich bin sehr froh, dass es uns möglich ist, die Laufzeit der Landesausstellung
jetzt schon zu verlängern. Wir sind zuversichtlich, dass wir ab Juli täglich
Besucher im Museum begrüßen können. Wie viele das jeweils gleichzeitig sein
dürfen, wird sich jedoch erst im Laufe der nächsten Monate mit Blick auf das
Pandemiegeschehen zeigen. Umso wichtiger ist es uns, dass wir mit einer längeren
Laufzeit möglichst vielen Menschen die Gelegenheit geben können, die
Landesausstellung zu sehen und Besucherströme sinnvoll zu lenken.“ Auch für die
Vermarktung der Ausstellung und die Arbeit mit Vertriebspartnern sei es
wichtig, dass jetzt schon Planungssicherheit für das gesamte zweite Halbjahr
bestünde, so Kosubek weiter.
Die bereits veröffentlichten Termine
für das Begleitprogramm rund um die Ausstellung bleiben – falls es die Pandemie
zulässt –bestehen. Ulrike Breitwieser, Verwaltungsleiterin der Museen: „Unser
Veranstaltungsprogramm wird ab April sukzessive auf die Ausstellung und ihre
Themen einstimmen und soll dann auch bis Jahresende die Schau begleiten und die
darin enthaltenen Themen immer wieder neu aufgreifen.“
Hintergrund
Die Landesausstellung „Hier stehe ich. Gewissen und Protest – 1521 bis 2021“ nimmt das Jubiläum der Widerrufsverweigerung Martin Luthers auf dem Wormser Reichstag zum Anlass, die Entwicklungsgeschichte der „Gewissensfreiheit und des Protests“ anhand zahlreicher Beispiele bis in unsere Gegenwart aufzuzeigen und kritisch zu hinterfragen. Sie ist Teil der Gesamtfeierlichkeiten der Stadt Worms und der Evangelischen Kirche Hessen und Nassau (EKHN) zum Lutherjahr 2021. Das Gesamtprogramm und weitere Informationen gibt es unter www.luther-worms.de.