Ermäßigungen auf spezifische Luther-Produkte / Teilnehmende Wormser Einzelhändler gesucht
Das große Luther-Jubiläum ist bereits überall in Worms sichtbar, die Landesausstellung im Museum der Stadt Worms im Andreasstift rückt stetig näher. Passend dazu, haben sich die Verantwortlichen der städtischen Kulturkoordination sowie der Kultur und Veranstaltungs GmbH eine Aktion überlegt, die auch den lokalen Einzelhandel von den erwarteten Gästen in der Stadt profitieren lassen soll: Über Gutscheine erhalten Gäste bei den örtlichen Unternehmen einen Rabatt im Wert von zwei Euro auf alle Produkte, die das Thema Luther passend aufgreifen. Bezahlt werden diese 5.000 Gutscheine aus dem städtischen Corona-Hilfsfonds. Um ein möglichst vielfältiges Angebot zu schaffen, suchen die Verantwortlichen alle Einzelhändler aus Worms, die ihre besonderen „Luther-Produkte“ ab Juli verkaufen möchten. Teilnehmer können sich bis zum 21. Juni melden.
Wenn die große Landesausstellung „Hier stehe ich. Gewissen und Protest – 1521 bis 2021“ am 3. Juli beginnt, erhoffen sich die Verantwortlichen bis zum Jahresende zahlreiche Besucherinnen und Besucher in Worms. Davon soll auch der lokale Einzelhandel profitieren: Passend zur Ausstellung erhalten Besucher an diversen Anlaufstellen neue Luther-Taschen, denen die Gutscheine schon beiliegen. Doch auch ohne die Taschen sind die Gutscheine im Wert von zwei Euro beispielsweise im Museum, bei der Tourist Information oder im neuen WRMS LDN in den ELEFANTENHÖFEN erhältlich. Diese können anschließend bei allen teilnehmenden Geschäften in Worms eingelöst werden. Einzige Auflage: gültig ist die Ermäßigung nur für spezielle Luther-Produkte. Ob beispielsweise Luther-Wein, Luther-Buch oder Luther-Brötchen ist den entsprechenden Unternehmen überlassen. Wenn diese den bekannten Reformator in ihre Produktpalette mit einfließen lassen, kann der Gutschein vor Ort eingelöst werden.
„Wir möchten mit dieser Aktion auch den Wormser Einzelhandel unterstützen, der pandemiebedingt sehr große Einbußen hinnehmen musste“, erklärt Angelika Rosin, Projektmanagerin bei der Kultur und Veranstaltungs GmbH. Die 5.000 Gutscheine sind bis zum 31.12.2021 gültig. Das teilnehmende Geschäft erhält anschließend den entsprechenden Gegenwert aus den Fördermitteln des Corona-Hilfsfonds.
Jetzt teilnehmen
Interessierte Einzelhändler und Unternehmen können sich bis zum 21. Juni 2021 bei Angelika Rosin unter 06241-2000-334 oder per E-Mail an angelika.rosin@kvg-worms.de melden.
Karfreitag. Ein Tag, an dem Millionen Menschen daran denken, wie selbst der Gottmensch Jesus starb. Worte kommen bei diesem Geschehen schnell an ihre Grenzen. So geht es Menschen immer, wenn sie mit echtem Leid und göttlichem Geheimnis konfrontiert sind. In diesen Momenten brauchen wir weniger Erklärungen, sondern mehr Begegnung, mit unserem Körper, unseren Augen und unserem Herzen.
Landau – Der Kreuzweg Jesu wurde in der Kirchengeschichte oft als bildliche Meditation genutzt, um den Betrachter auch visuell mit dem Leidensweg Jesu zu konfrontieren. Es ist ein Miterleben des Leidens und Sterbens der zentralen Figur des Christentums. In der Tradition besteht der Kreuzweg aus 14 Stationen. VIA CRUCIS beschränkt sich auf zentrale Punkte der biblischen Überlieferung und besteht aus sechs Stationen.
VIA
CRUCIS verfolgt das Ziel, mittels Kunst, Musik und gesprochenen Texten das
Karfreitagsgeschehen neu erlebbar zu machen. Jeder Besucher hat die Möglichkeit
einzelne Stationen des Kreuzweges Jesu sowohl visuell, als auch hörbar, zu
erleben. Eine Gruppe verschiedener Musiker und (Wort-) Künstler und Künstlerinnen
aus der Mosaikkirche Gießen und der Er-lebt
Gemeinde Landau haben in den letzten Wochen gemeinsam daran gearbeitet und
diese besondere Mediation möglich gemacht.
Vom 30. März bis zum 3. April wird es im erlebt Forum Landau die
Möglichkeit geben, die Karfreitagsmeditation in kleinen Gruppen zu durchlaufen.
Sie dauert ca. 45 Minuten und wird ab 8 Jahren empfohlen. Die Zeiträume sind Dienstag
bis Freitag 10 bis 22 Uhr und am Samstag von 8 bis 15 Uhr. Der Besuch ist nur
nach vorheriger Anmeldung unter er-lebt.de möglich. Neben der Möglichkeit, die Meditation
live vor Ort zu erleben, gibt es ab dem 29. März auch die Möglichkeit, Musik
und Texte über Spotify zu hören.
Die
Ostergottesdienste der Er-lebt Gemeinde finden am 4. April um 9:15 Uhr und um 11:30
Uhr statt. Zur Teilnahme am Gottesdienst ist eine Anmeldung unter er-lebt.de notwendig.
Weitere
Informationen finden Sie unter er-lebt.de und unter
instagram.de/erlebtlandau.
Speyer – Von Palmsonntag, dem 28.3, bis zu Ostersonntag, dem 4.4., erscheinen sechs grenzüberschreitende ökumenische Videoandachten. Die Andachten erscheinen zweisprachig in den sozialen Medien, in deutscher und französischer Sprache. Initiatoren sind Diakon Andreas Roth, Bad Bergzabern und Pfarrerin Annette Ruby, Wissembourg. Unter dem Leitthema „Das Weizenkorn muss sterben“ wird Jesus auf seinem Weg nach Jerusalem begleitet.
Beispielsweise in der Form von Taizé-Feiern veranstalten Diakon Andreas Roth und Pfarrerin Annette Ruby bereits seit einigen Jahren gemeinsame ökumenische Projekte. Da aufgrund der Pandemie die persönliche Zusammenkunft beträchtlich erschwert ist, kam schnell der Gedanke auf, diesmal ein digitales Format zu entwickeln. Und selbst hier zeigte die Pandemie ihre Auswirkungen: So mussten die musikalischen Programmteile in denkbar kleinster Besetzung eingespielt werden, um den behördlichen Vorgaben gerecht zu werden. Diakon Roth zeigt sich erleichtert, dass dies den Umständen entsprechend gut geklappt hat: „Beim Anhören der Lieder bekam ich sofort eine Gänsehaut. Das ist eine schöne Bereicherung für die Passionsandachten!“
Passend zum Thema des Weizenkorns wurden die Geistlichen jeweils in einem Garten ihrer Wahl aufgenommen. Neben Diakon Roth und Pfarrerin Ruby sind Pfarrerin Anne Epting aus Hunspach, Pfarrerin Angela Fabian aus Bad Bergzabern, Pater Jean-Marc Bottais und Pfarrer Tobias Heil mit Andachten vertreten. Die Andachten erscheinen am 28.3, 30.3, 31.3, 1.4, .2.4 und 4.4, beispielsweise auf Facebook und YouTube.
Die Vorstellung und Verkostung findet in diesem Jahr Online statt
Speyer – Auch in diesem Jahr bietet der Dombauverein wieder eine neue Domweinedition an. Der besondere Charme dieser Weine liegt darin, dass man mit dem Genuss dieser Wein etwas Gutes tun kann: Vom Verkaufsspreis von je 7,50 Euro gehen jeweils 2 Euro direkt an den Dombauverein und kommen damit dem Bauerhalt des Doms zu Gute. Auf Grund der Corona-Pandemie findet die Präsentation der Domwein-Edition 2021 nicht, wie ursprünglich geplant, als Präsenzveranstaltung statt, sondern im Rahmen einer öffentlichen Online-Veranstaltung. Am Donnerstag, 15. April ab 19 Uhr sind alle Interessierten zur Präsentation der Weine in einer gemeinsamen Videokonferenz eingeladen. Der Veranstaltungsraum ist über den Link https://konferenz.bbb3.de/b/dom-zvc-4nw-ik3 zugänglich. Im Vorfeld besteht die Möglichkeit, sich auf verschiedenen Wegen ein Probierpaket zu sichern, so dass man die Weine live mit verkosten kann.
Der Vorstandsvorsitzende des Dombauvereins, Dr. Gottfried Jung, führt durch die Veranstaltung. Traditionsgemäß wird Bürgermeisterin Monika Kabs ein Grußwort sprechen. Im Anschluss wird die pfälzische Weinkönigin Saskia Teichert einen Gruß überbringen und die Weine würdigen. An dieser Stelle ist die erste Verkostung der Weine vorgesehen. Steven Kärgel von der Winzervereinigung Deidesheim wird den ausgewählten Weißwein, Ralf Anselmann vom Weingut Werner Anselmann den diesjährigen roten Domwein noch etwas detaillierter vorstellen. Der Künstler Oliver Schollenberger sorgt in diesem Jahr dafür, dass die Weine durch künstlerisch gestaltete Etiketten auch optisch etwas zu bieten haben. Als Maler der Dombilder stellt er seine Werke vor. Den Abschluss bilden zum Rahmen des Abends passende Ausführungen von Weihbischof Otto Georgens zum Thema „Bibel und Wein“. Für den musikalischen Rahmen sorgt die Musikschule Speyer, in diesem Fall über Videoeinspielungen. Dazwischen ist immer wieder reichlich Gelegenheit zum Verkosten der Weine.
Damit es keine trockene Angelegenheit wird: Die Probierpakete
Wie bereits im vergangenen Jahr stammen die Domweine vom Winzerverein Deidesheim und vom Weingut Werner Anselmann aus Edesheim. Beide Weingüter haben ein Domweinpaket mit je drei Flaschen Riesling und drei Flaschen Spätburgunder „geschnürt“, das in ihren Online-Shops bestellt werden kann und portofrei zugesandt wird. Der Online-Shop des Weinguts Anselmann ist per Telefon 06323-94120 oder Email: info@weingut-anselmann.de, des Winzervereins Deidesheim per Telefon 06326 / 9688-0 oder Email: info@winzervereindeidesheim.de, zu erreichen.
Die Weine können auch nach vorheriger telefonischer Anfrage in der Dom-Info, Domplatz 1b, in Speyer abgeholt werden. Dies ist vorbehaltlich der geltenden Corona-Schutzregeln während der üblichen Geschäftszeiten und bei vorheriger Terminvereinbarung möglich. Die Dom-Info ist unter 06232-102111 oder per Mail an info@dom-zu-speyer.de zu erreichen.
Feine Mineralität und Aromenfülle: Zu den beiden Domweinen
Aus der Lage Forster Mariengarten kommt ein Riesling des Winzervereins Deidesheim. Der Forster Mariengarten liegt gute 200 Meter über dem Meeresspiegel und ist rund 350 Hektar groß. Die Reben wachsen hier auf Lehm, Kalk, Letten und Lehm. Die Weine, die aus der Großlage hervorgehen, sind sowohl von einer feinen Mineralität als auch von einer saftigen Frucht geprägt. Unser Forster Mariengarten Riesling QbA trocken in Bio-Qualität zeigt in der Nase Aromen von grünem Apfel, Aprikose und etwas Passionsfrucht. Am Gaumen kommen saftige Noten von heimischen Früchten wie Pfirsich, Quitte und Zitrus, gepaart mit zarten, mineralischen Noten, zum Vorschein. Die filigrane Säure ist harmonisch eingebunden und betont den schlanken und frischen Charakter des Weines. Genießen Sie einen lagentypischen Mittelhaardt-Riesling aus der Genusshochburg Deidesheim an der Weinstraße, welche von der großartigen Tradition des ältesten Winzervereins der Pfalz und der engagierten Arbeit der Winzer & Kellermeister geprägt ist.
Aus der Lage Edesheimer Schloss stammt ein Spätburgunder des Weinguts Werner Anselman. Es ist ein kraftvoller, sortentypischer Spätburgunder mit einer charakteristischen, rubinroten Farbe. Das ausdrucksvolle und kräftige Bukett präsentiert sich sehr fruchtbetont und erinnert an Erdbeeren, Himbeeren und Kirschen und besitzt eine florale, an Veilchen erinnernde Note. Im Mund zeigt sich der Wein sehr samtig und gehaltvoll. Der kräftige Alkoholgehalt und die reiche Aromenfülle verleihen dem Wein große Komplexität, sehr harmonisch im Geschmack mit reifen Tanninen. Die Lage Edesheimer Schloss ist eine besondere Einzellage mitten im Ort Edesheim. Sie ist komplett von einer hohen, alten Sandsteinmauer umgeben. Im Zentrum des Areals befindet sich das historische Schloss Edesheim. Zwischen Schloss und Mauer befinden sich gut 3 ha Weinberge. Hier werden nur traditionelle Rebsorten wie Spätburgunder, Gewürztraminer und Riesling angepflanzt. Das Schloss war lange Zeit Sitz der Verwalter der Fürstbischöfe von Speyer.
Das Auge trinkt mit: Die Etiketten
Traditionell zeichnen sich die Domweine nicht nur durch ihren Geschmack, sondern auch durch die Etiketten auf den Flaschen aus, da diese mit Motiven Pfälzer Künstler versehen sind. In den letzten Jahren waren es Motive des Speyerer Malers Johannes Doerr. Auf den Etiketten für die Domweinedition 2021 befinden sich Motive des Künstlers Oliver Schollenberger aus Dudenhofen. In den Tagen vor und nach dem 15. April werden verschiedene seiner Werke, die sich mit dem Dom beschäftigen, im Schaufenster der Werbeagentur Aviva Beisel in der Landauer Straße 37 in Speyer ausgestellt sein. Sie sind käuflich zu erwerben.
Virtuelle Lesung aus dem Bibelhaus Neustadt zu Luther 1521 in Worms
Michael Landgraf, Neustadter Schriftsteller und Bibelbeauftragter der Evangelischen Kirche der Pfalz lädt ein zu einer virtuellen Lesung.
Speyer/Neustadt/Wstr. (lk) – Der Auftritt von Martin Luther am 17. und 18. April 1521 auf dem Reichstag zu Worms war ein epochemachendes Ereignis. Erstmals berief sich einer vor den Mächtigen seiner Zeit auf sein Gewissen, das an die Bibel gebunden sei. Luther legte damit den Grundstein für das, was heute unter Gewissensfreiheit verstanden wird. Dabei war dieser Auftritt alles andere als ungefährlich. Die Einladung durch Kaiser Karl V. war widerwillig, denn Luthers Landesherr Friedrich der Weise hatte sie bei Karls Wahl zum deutschen König erzwungen. Viele erinnerten sich an eine ähnliche Situation, denn hundert Jahre zuvor wurde der vom damaligen deutschen König Sigismund eingeladene Reformator Johannes Hus auf dem Konzil von Konstanz kurzerhand verbrannt.
Aufgearbeitet und in Romanform allgemeinverständlich niedergeschrieben hat diese Ereignisse von 1521 Michael Landgraf, Neustadter Schriftsteller und Bibelbeauftragter der Evangelischen Kirche der Pfalz, in seinem Roman „Der Protestant“ (Wellhöfer-Verlag). Da ihm das Jubiläum wichtig ist, hat er mit Werner Harke vom Offenen Kanal Weinstraße einen Kurzfilm gedreht.
„Erst der Auftritt von Luther in Worms hat viele von der Idee der Reformation und der dort formulierten Gewissensfreiheit überzeugt“, ist sich Landgraf sicher. Warum der Film im Bibelmuseum gedreht wurde, hat einen weiteren Grund. „In Worms wurde gegen Luther die Reichsacht verhängt. Daher versteckte man ihn danach auf der Wartburg in Thüringen. Dort konnte er in Ruhe das Neue Testament in ein verständliches Deutsch übersetzen – das zweite Großereignis, das 1521 gefeiert wird.“
Die Sendetermine des Films „Martin Luther 1521 in Worms – Lesung aus ‚Der Protestant‘ von und mit Michael Landgraf“ im Offenen Kanal Weinstraße sind der 17. April, 19:05 Uhr und der 18. April, 14:00 Uhr. Danach ist der Film auf Youtube abrufbar.
Mehr dazu: Youtube
EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (Protestantische Landeskirche) 29.03.2021
Abitur 2021: „Gut im Abgang“
68 Schülerinnen und Schüler des Evangelischen Trifelsgymnasiums in Annweiler haben erfolgreich das Abitur absolviert. Schulleiter Steffen Jung verabschiedete sie bei einem Corona-konformen Gottesdienst.
Annweiler (ETGA/lk) – Der Abitur-Jahrgang 2021 des Evangelischen Trifelsgymnasiums in Annweiler erlebte seinen Schulabschluss Corona-konform, wenn auch in anderer Form als die Jahrgänge bis 2019. „Statt Kursfahrten, Abifeier und Mottowoche sind ‚Maskenpflicht, Schulschließung und Fernunterricht‘ zu neuen Realitäten geworden“, sagte Schulleiter Steffen Jung bei der Verabschiedung im Gottesdienst. Dieser fand unter Beachtung der Hygiene-Regeln am vergangenen Samstag in der Aula der Schule statt. Die Evangelische Kirche der Pfalz ist Träger der Schule.
Sehr dankbar erinnerte sich der Schulleiter an Konzerte von Orchester und Big-Band, an Chorsängerinnen und Solostimmen. „Ein Beispiel: Die Andorra-Aufführung am Buß-und Bettag mit der Theater-AG sorgte landeskirchenweit für positive Resonanz. Auch die Konzertveranstaltung in Kooperation mit Amnesty International wurde von Schülerinnen aus euren Reihen organisiert“, sagte Jung, der die Darbietungen „als gebannter Zuhörer und Zuschauer in der Aula verfolgte“. Auch landesweit hätten die Projekte des Jahrgangs im Interesse der Öffentlichkeit gestanden: „Ihr habt mit dem Schwerpunkt Kunst am Rheinland-Pfalz-Tag 2019 in Annweiler gewirkt und bundesweit mit euren Street-Art-Puppen im ARD-Gottesdienst von Brot für die Welt im Dezember 2020. Euer Abiturjahrgang hat das Außenbild unserer Schule sehr positiv geprägt“, sagte Jung mit großer Dankbarkeit und Stolz.
Im Anschluss an den Gottesdienst erhielten 68 Abiturientinnen und Abiturienten im Freien ihre Zeugnisse und eine „Schultüte“, die die Tutorinnen und Tutoren ihnen auf den weiteren Lebensweg mitgeben. Darin enthalten waren ein Segenskärtchen, eine Kerze, ein Rebzweig, eine Flasche Piccolo Riesling Kabinett sowie die schriftlichen Reden der Ehrengäste, die nicht vorgetragen werden konnten. Unter Beachtung der Abstands- und Hygieneregeln hatte die Fachschaft Religion mit Schulleiter Jung den Abitur-Gottesdienst für die Schülerinnen und Schüler der 13. Klasse organisiert. Passend zum Motto des Abitur-Jahrgangs „Riesling KABInett – Gut im Abgang“ wurde das Bibelwort „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben“ ausgelegt und auf die Situation der Absolventinnen und Absolventen bezogen. Eltern und Lehrkräfte zu Hause konnten den Gottesdienst im Livestream über das digitale Schulportal mitfeiern.
Abiwein und Selbstbewusstsein
In der schriftlichen Rede blickten die Jahrgangssprecher Simon, Marc und Luise auf neun Jahre gemeinsame Schulzeit zurück, besonders aber auf den Verzicht „auf die Highlights der Oberstufe“ während der Corona-Pandemie: „Trotzdem hat uns diese Zeit als Stufe noch enger zusammengeschweißt und gemeinsam haben wir das Beste daraus gemacht“, formulierten die Vertreterinnen und Vertreter des Jahrgangs. „Wir waren nicht nur gut im Abgang, sondern auch gut in der Planung und Umsetzung unserer Ideen und Aktionen“, formulierte das Trio. Der Jahrgang hatte einen Riesling Kabinett als Abiwein kreiert, das Etikett selbst gestaltet und fast 2.000 Flaschen davon verkauft, um Andenken an den Jahrgang zu finanzieren. Eine Wetterfahne „Abi 2021“ und mehr als 300 Schoppengläser mit Logo „werden uns mit Sicherheit auf weiteren Wegen und Schorle-Wanderungen begleiten“.
In diesem Jahr absolvierten und bestanden 34 Schülerinnen und 34 Schüler am Evangelischen Trifelsgymnasium das Abitur. Der Notendurchschnitt liegt bei 2,3 – erneut etwas über dem Abiturdurchschnitt der letzten Jahre in Rheinland-Pfalz.
Den Preis der Landeskirche für das beste Abitur erhielten Lara Giebel und Niklas Joseph. Giebel wurde zudem mit dem Scheffelpreis für die beste Leistung im Fach Deutsch und gemeinsam mit Marlene Seel mit dem Beran-Preis für besondere Leistungen in Bildender Kunst ausgezeichnet. Tim Schrody und Niklas Joseph erhielten für die beste Leistung im Fach Mathematik und für besondere Leistungen im Fach Physik jeweils zwei Auszeichnungen. Elias Burkhart wurde für die besten Leistungen im Fach Chemie geehrt, Johann Hoffmann für die beste Leistung in Französisch. Für die beste Leistung im Fach Geschichte wurde Paul Schwarzmüller gewürdigt, Simon Wettstein erhielt den Preis der Kultusministerin für besonderes schulisches Engagement. Bildungsdezernent Claus Müller, der im Landeskirchenrat für das Evangelische Trifelsgymnasium verantwortlich ist, brachte in einem schriftlichen Grußwort seine Wertschätzung und den Glückwunsch für die jungen Erwachsenen zum Ausdruck: „Sie haben das letzte Schuljahr und die Abiturprüfungen unter widrigen äußeren Umständen absolviert und damit bewiesen, dass Sie auch schwierige Situationen meistern können“, so der Oberkirchenrat. „Nehmen Sie dieses Selbstbewusstsein mit, wo immer Ihr Lebensweg Sie hinführen mag.“
Seit einem Jahr in der Corona-Pandemie: Einige Kirchengemeinden der Landeskirche verkünden die frohe Botschaft seitdem kontinuierlich digital, zum Beispiel die Kirchengemeinde Sausenheim-Neuleiningen. Pfarrer Christopher Markutzik erzählt von Erfahrungen und Erfolgen. Sausenheim/Neuleiningen (lk). Wie unser tägliches Brot verbreiten die Kirchengemeinden Sausenheim, Neuleiningen und Grünstadt seit März 2020 jeden Tag eine digitale Andacht über die Webseite, die Social-Media-Kanäle und eine Telefon-Hotline. Im Interview mit Katja Edelmann erzählt der Sausenheimer Pfarrer Christopher Markutzik, wie und warum seine Gemeinde zur „Digitalgemeinde“ geworden ist.
Herr Markutzik, Ihre Kirchengemeinden waren und sind einer der kontinuierlichen Sender von digitalen Verkündigungsangeboten seit Beginn der Corona-Pandemie. Sie bespielen drei Facebook-Seiten, Instagram-Accounts sowie einen YouTube-Kanal. Was haben Sie im ersten Jahr digitale Kirche erlebt?
Christopher Markutzik: Am 13. März 2020, als die Gottesdienste verboten wurden, hat meine Frau Eva mich ganz schön angeschubst und gesagt: „Da muss du was machen“. Seitdem hat sich eine eigene „Digital-Gemeinde“ geformt, die vor allem die geringe Barriere zu den Formaten schätzt. Wir erleben, dass auch bei den analogen Gottesdienste und Andachten eine reduzierte Anzahl von Personen kommt. Hier können wir ein digitales Angebot schaffen, das weiterhin den Kontakt ermöglicht. Die Online-Gottesdienste haben einen relativ festen Stamm von Menschen, die einschalten. Als Dauerbrenner etabliert hat sich die tägliche Andacht, die durchs Internet und analog über das Telefon abgehört werden kann. Inzwischen haben wir die Produktion mit einer studentischen Hilfskraft verankert, nachdem unser ehemaliger Vikar Max Niessner in diesem März als Pfarrer nach Birkenheide gegangen ist.
Was stärkt Sie bei der Arbeit, die Sie mit digitalen Formaten haben?
Letztlich sind es die vielen Rückmeldungen, die wir bekommen. Das sind nicht die kirchlich üblichen „vielen Rückmeldungen“, die wir uns manchmal einbilden, sondern ganz konkrete: Zum Beispiel schaltet sich eine Dame aus dem italienischen Piemont immer wieder zu. Sie hat uns zufällig gefunden. Wir alle vermissen die Normalität vor Corona, aber es hat sich in diesem Jahr auch sinnvoll angefühlt, in diese Arbeit einzusteigen. Es war von Vorteil, dass die Sausenheimer schon eine Facebook-Seite hatten und eine ehrenamtliche Mitarbeiterin aus Kirchheim die Inhalte auch rege teilt. Die Vernetzung – digital wie in echt – macht sich in Nachfrage, aber auch im Angebot bemerkbar.
Wie die Frau in Italien können Ihre Angebote also Personen erreichen, die nicht in einen „normalen“ Gottesdienst in Ihrer Gemeinde gekommen wären. Beobachten Sie noch weitere neue Nutzerinnen und Nutzer?
Einige neue Personen, die wir erreicht haben, sind katholische Mitchristinnen und Mitchristen aus der Region. Sie sind über den Podcast beteiligt. Das ist übrigens ein großes Plus in dieser Zeit: digitale Formate senken die Hürden und stärken die Gemeinsamkeit in einer ohnehin sehr guten ökumenischen Zusammenarbeit. Eine weitere neue Publikumsgruppe konnten wir in Sausenheim über die „Feierabendtreff“-Veranstaltungen mit uns bekannt machen. Das sind ZOOM-Formate, die eine analoge Veranstaltung „digitalisieren“. Denn üblicherweise haben wir im Sommer an fünf Donnerstagen einen Weinausschank an der Kirche, der gut besucht ist. Dieses Format haben wir im vergangenen Sommer in drei Online-Weinproben mit Musik umgebaut. Im Dezember haben wir das Format über das übliche Weihnachtskonzert und im Februar über einen Faschingsveranstaltung gestülpt. Hier haben sich – geschätzt – zwei Drittel der Teilnehmenden nicht aus dem engeren kirchlichen Umfeld ergeben. In Zahlen waren das bis zu 95 Zoom-Zugriffe mit zwei bis vier Personen, die zugeschaut haben. Zumindest diese Digitalveranstaltung bringt also eine ganze Reihe an „neuen Gesichtern“, wenn auch verpixelt.
Wenn wir gerade über die Reichweiten sprechen: Welche Formate oder welche Veranstaltung haben die größte Resonanz bei den Digitalnutzerinnen und -nutzer bekommen? Witzigerweise das allererste Video! Das liegt eventuell am Titel, der stark an „Wuhan“ erinnert mit „Wuuaaaahh, es geht los!“ (lacht). Auch die ersten Angebote im März 2020 sind durch die Decke gegangen. Auch haben sich die Gottesdienste letztes Jahr in der Karwoche und Ostern, an Heiligabend und der diesjährige Faschingsgottesdienst als Spitzenreiter gezeigt. Dazwischen wurden kleine Witzfilmchen in die Top 20 von inzwischen über 450 Videos gepusht. Es war einfach viel, das gut funktioniert hat. Was ist dem digitalen Publikum am wichtigsten bei Ihren Angeboten? Warum schauen und hören immer wieder Leute zu?
Das treuste und breiteste Spektrum an Nutzerinnen und Nutzern haben wir aus meiner Sicht bei den täglichen Andachten, die sich inzwischen zu einer regionalen Geschichte ausgeweitet haben. Mittlerweile sind rund 25 Autorinnen und Autoren beteiligt, die sich aus ganz unterschiedlichen Richtungen, Altersgruppen und Konfessionen zusammensetzen. Der Ursprung waren Teams aus Hauptamtlichen der protestantischen Kirchenregion Grünstadt und der in etwa gleich großen katholischen Pfarrei Hl. Elisabeth. Inzwischen sind Kolleginnen und Kollegen auch über die Region hinaus sowie Ehrenamtliche beider Konfessionen beteiligt. Der Stil der Andachten ist dementsprechend bunt und authentisch. Wir geben lediglich Länge, Musik, Gebet und einen biblischen Text an die Hand. Gerade über das Telefon läuft die Andacht stabil gut bei zirka 100 Anrufen am Tag. Dazu kommen dann zwischen 80 und 120 Online-Aufrufe der Andacht – alles relativ stabil. Natürlich erkennt man bei den YouTube-Aufrufen die Tendenz zu „kleinen Andachtsstars“, also Menschen, denen das Publikum etwas lieber zuhört als anderen.
Die stabilen Nutzungszahlen bedeuten, dass digitale Angebote genauso angenommen werden wie analoge. Was hat zu dem Erfolg geführt? Meiner Ansicht nach sind unsere Abrufzahlen stabil, weil sie einerseits regional verbunden sind und eine Vielfalt der Kirche darstellen. Allein das Predigtteam in den Gottesdiensten besteht aus neun, zehn Personen. Zum anderen bin ich nach wie vor über die technische Qualität gerade der Gottesdienste erstaunt. Die verantwortliche Gruppe und ich haben viel gelernt und wir hatten eine gute Ausgangsposition: Max Niessner hat mit den digitalen Aktivitäten sein Vikariat 2020 gut gefüllt und Vorwissen mitgebracht. Zudem arbeiten wir mit einem professionellen Kameramann aus der Gemeinde zusammen. Wir sind immer noch in einem Lernprozess mit dem Medium „Film“. Ich glaube, diese Neugier und Freude an Neuem reizt die Leute, ihren Klick zu setzen. Wir haben inzwischen über 500 Abonnentinnen und Abonnenten bei YouTube. Das alles trägt zum Erfolg bei: Kontinuität, aber auch die Persönlichkeiten und das Zusammenspiel mit der Kirchenmusik. Wir probieren Neues einfach aus, wie den Wander- oder Faschingsgottesdienst, haben Ausdauer und tun nicht nur Gutes, sondern erzählen darüber auf Facebook und Instagram.
EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (Protestantische Landeskirche) 29.03.2021
975. Todestag von Guido von Pomposa
Der Heilige ist in Speyer bis heute präsent – Ein bedeutender Geistlicher des Hochmittelalters
Speyer – Am 31. März 1046, vor 975 Jahren, starb Guido von Pomposa. Zu Lebzeiten bereits als Heiliger verehrt, gehört er heute eher zu den weniger gekannten Glaubenszeugen. Im Bistum und der Stadt Speyer allerdings hält man das Andenken an den Benediktinerabt aus Italien hoch, denn sein Leben und Wirken ist in besonderer Form mit Speyer verknüpft. Der heilige Guido ist einer der Speyerer Diözesanpatrone und zweiter Stadtpatron von Speyer. Bis heute erinnert der St.-Guido-Stiftsplatz an den Heiligen. Seine Reliquien werden im Speyerer Dom und der nahen Klosterkirche St. Magdalena aufbewahrt.
Guido (oder auch Wido), Sohn der bei Ravenna lebenden wohlhabenden Familie Strambiati, wurde von seinem Vater zu einer Heirat gedrängt, ging jedoch nach Rom und wurde dort Kleriker. Nach einer Zeit, in der er zurückgezogen als Einsiedler lebte, wurde er Benediktinermönch im Kloster Pomposa in Codigoro bei Ferrara. Ab 1008 trat er dort das Amt des Abts an und übte es 40 Jahre lang aus. Vom Geist des heiligen Romuald geprägt, wirkte er ganz im Sinne der Erneuerung des monastischen und kirchlichen Lebens seiner Zeit und führte die Abtei Pomposa zu hoher Blüte. Bedeutende Personen dieser Zeit standen in persönlicher Beziehung zu Guido und seinem Kloster. Darunter Petrus Damiani, eine der größten Reformgestalten des 11. Jahrhunderts, Guido von Arezzo, der in der Stille von Pomposa eine wegweisende Notenschrift entwickelte, oder Bonifaz, der Vater der Markgräfin Mathilde von Tuszien. Zwei dieser Figuren standen später in direktem Bezug zum salischen Kaiser Heinrich IV.: Petrus Damiani brachte den Herrscher von seinem Plan ab, sich von seiner Ehefrau Bertha scheiden zu lassen. Diese stand Heinrich dann auch treu zur Seite und begleitete ihn 1077 nach Canossa, wo er vor der Burg Mathilde von Tusziens den dort weilenden Papst Gregor VII. um Wiederaufnahme in die Kirche bitten musste.
Die Beziehung von Guido von Pomposa nach Speyer reicht jedoch noch weiter zurück. Heinrich III., Vater von Heinrich IV., soll den Rat des Heiligen geschätzt haben und eine Heilung in schwerer Krankheit der Fürbitte Guidos zugeschrieben haben. Auch eine Verwandtschaft zwischen den Saliern und dem Mönch ist möglich und wurde als Grund für die enge Verbindung angenommen. 1046 rief Heinrich III. Guido zur Reformsynode von Pavia. Der Abt erkrankte jedoch auf der Reise und verstarb in der Nähe von Parma. Seine Glaubensbrüder wollten ihn daraufhin ins Kloster zurückbringen, doch Bewohner der Stadt Parma überführten den Leichnam gewaltsam in ihre Kathedrale. Zum Schiedsrichter gerufen, ließ Kaiser Heinrich III. Guidos Leichnam zunächst in die Kirche St. Zeno nach Verona bringen. 1047 schließlich nahm er diesen auf seiner Rückreise von der Kaiserkrönung in Rom mit nach Speyer. Bestattet wurde der Heilige Guido von Pomposa in dem dort von Heinrichs Vater Kaiser Konrad II. gegründeten Johannesstift auf dem Weidenberg in Speyer, das später in St.-Guido-Stift umbenannt wurde. Bei der Feier war auch der römische Archidiakon und nachmalige Papst Gregor VII. anwesend, der den abgesetzten Papst Gregor VI. in die Verbannung begleitet hatte, womit sich an dieser Stelle ein weiteres Mal der Kreis schließt.
Heinrich III. verfolgte mit der Überführung der Gebeine Guidos mit Sicherheit auch das Ziel, die väterliche Stiftung auszeichnen, so wie er auch dem Dom die Häupter des Heiligen Papstes Stephan und des Heiligen Anastasius geschenkt hatte. Reliquien verliehen Kirchen im Mittelalter in besonderer Art und Weise Glanz und Ansehen, zumal sie Wallfahrten und Gaben der Gläubigen nach sich zogen. Sowohl der Todestag (31. März) als auch der Translationstag (4. Mai) wurden liturgisch im Bistum Speyer begangen.
Die Reliquien überstanden den Brand von Speyer im Jahre 1689. Nach der Zerstörung der Kirche des St.-Guido-Stiftes in den französischen Revolutionskriegen verbrachte man die Gebeine in die Klosterkirche von St. Magdalena. Im Jahr 1930 kehrte ein Teil der Reliquien auf den Weidenberg zurück, als Bischof Dr. Ludwig Sebastian sie zur 900-Jahr-Feier des Stiftes St. Guido den Spiritanern für die Kapelle ihres Missionshauses übergab. Dieses Konvikt wurde 1991 aufgegeben und die Reliquien wurden in die Kapelle des Bischofshauses überführt. Die verbliebenen Spiritaner-Mönche übersiedelten in die benachbarte Friedenskirche St. Bernhard. Auf dem Gelände des Stifts wurde ab 2008 die Synagoge „Beith-Shalom“ errichtet. Seit Ende 2000 werden Reliquien des Heiligen Guido in der Katharinenkapelle des Speyerer Domes verehrt. In den Jahren 2000 und 2010 wurden kleine Reliquien von den Bischöfen Anton Schlembach und Dr. Karl-Heinz Wiesemann als Geste der Freundschaft nach Pomposa gebracht.
Bistum Speyer 29.03.2021
Ostern: Vorwärts ins Leben
Speyer (lk) – Auferstehung im Lockdown. Die Osterfeiertage werden zum zweiten Mal unter erschwerten Bedingungen begangen. Die Kirchengemeinden der Pfalz und Saarpfalz bieten zahlreiche digitale Formate und Corona-konforme Veranstaltungen an, um die Karwoche und die Ostertage allein oder in Gemeinschaft zu erleben.
Im Frust die Freude entdecken: Die Kirchengemeinden sind anders als im vergangenen Jahr gut vorbereitet, kreativ mit den Festtagen umzugehen. Gottesdienste per Streaming, Video- und Telefonandachten stehen neben Open-Air-Feiern und Osterwanderungen.
„Ostern findet statt“. Dieser Satz aus dem Jahr 2020 gilt weiterhin, erst recht im verlängerten Lockdown 2021. „Die Passionsgeschichte war uns wohl selten näher als in diesen Zeiten einer weltweiten Epidemie“, meint Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst. „Wir haben Angst um unsere Gesundheit, müssen viele Tote beklagen. Dazu kommen die Ängste um die wirtschaftliche Existenz und viele Einschränkungen von Lebensqualität und Lebensfreude.“ Dementsprechend groß sei die Sehnsucht nach Auferstehung, nach Aufatmen, nach Leben. „Das Ostergefühl soll Raum haben, auch wenn keine Familientreffen stattfinden und Gottesdienste nur eingeschränkt oder digital.“
Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst wird im Festgottesdienst (präsentisch oder digital) am Ostersonntag, dem 4. April, um 10 Uhr in der Gedächtniskirche der Protestation zu Speyer predigen. Darüber hinaus bietet die Gedächtniskirchengemeinde einen digitalen Familiengottesdienst zu Ostern an, sowie „Geschichten aus dem Koffer“ für Kinder und den neuen Podcast „protestantischinspeyer“ (www.gedaechtniskirchengemeinde.de).
Die Gesamtkirchengemeinde Speyer lädt am Karsamstag, dem 3. April, um 18 Uhr zu einer Video-Andacht im Offenen Kanal ein. Gedreht wurde in der Protestantischen Dreifaltigkeitskirche. Im Mittelpunkt stehen die Dom-Glocken in der Osternacht, die neue, hoffnungsvolle Zeiten einläuten (www.okspeyer.de und über YouTube).
Im Kirchenbezirk An Alsenz und Lauter gestaltet die Jugendzentrale Winnweiler gemeinsam mit Kindergottesdienst-Teams aus der Region die Passions- und Osterzeit mit Aktionen aus der „Tüte“. Jede Woche werden an bestimmten Plätzen Umschläge ausgelegt, mit biblischen Geschichten, Bastelideen und Anregungen für Familien. Hinzu kommen besondere Aktionen vor Ort und als Höhepunkt ein Stationenweg zu Ostern. Am Karsamstag, dem 3. April, um 21 Uhr lädt der Kirchenbezirk An Alsenz und Lauter zur zentralen Online-Osternacht ein, mit Lesungen aus den Kirchengemeinden (www.dekanat-alsenzundlauter.de).
Der Kirchenbezirk Bad Bergzabern feiert unter dem Motto „Freie Fahrt zum ewigen Leben“ am Ostermontag, dem 5. April, um 11 Uhr einen Autogottesdienst in Rohrbach. Auf dem Parkplatz Südpfalz Center (ehemaliger Real-Markt) soll im geschützten Raum, aber „in großer Gemeinschaft“ ein Gottesdienst zu erleben sein, mit Gesang und mit Bastelaktion für Kinder. Um rechtzeitige Anfahrt wird gebeten, Buntstifte und Schere sind mitzubringen. In der Karwoche sind zudem grenzüberschreitende ökumenische Meditationen auf YouTube zu sehen (www.dekanat-bza.de).
Ein Team des Pfarrkollegiums aus dem Kirchenbezirk Bad Dürkheim-Grünstadt bietet einen Zoom-Gottesdienst zu Gründonnerstag am 1. April an, sowie Videoformate auf Friedhöfen und aus Kirchen der Region. Vor der Protestantischen Kirche Friedelsheim wird zu Karsamstag, dem 3. April, um 21 Uhr eine liturgische Osternacht mit Lichtfeier gehalten (www.kirchenbezirk-duerkheim-gruenstadt.de).
Unter der Überschrift „Für die Kleinsten nur vom Feinsten“ werden im Kirchenbezirk Donnersberg Krabbel- und Kita-Kinder-Gottesdienste per YouTube angeboten; Links und Termine sind auch über die Homepage zu ersehen (www.dekanat-donnersberg.de).
Der Kirchenbezirk Frankenthal ist neben Ostergottesdiensten auf YouTube auch über die Feiertage auf diversen digitalen Kanälen unterwegs. Einige Angebote wie „Besinnliches als Podcast oder per Telefon“ werden ökumenisch verantwortet. Die Kirchengemeinden Dirmstein und Gerolsheim bereiten Ostern ebenfalls überkonfessionell vor. Zur Osternacht am 3. April erhalten alle katholischen und protestantischen Gemeindeglieder ein entzündetes Osterlicht mit einem Osterbrief vor die Haustür.
An Gründonnerstag kann ein Abendmahl „to go“ im Pfarramt abgeholt werden. Darin enthalten sind Traubensaft, Brotkonfekt und eine Liturgie zum Mitsprechen zu Hause. Über YouTube wird ein Gottesdienst zum Mitfeiern angeboten. Geplant ist ebenfalls ein „Drive-In-Abendmahl“ im Dorfgemeinschaftshaus Dirmstein in kleinen Gruppen (www.kirchen-ft.de).
Der Kirchenbezirk Germersheim lädt zu Gottesdiensten „On-Line“, auch für „kleine Leute“, den Impulsen AN(GE)DACHT auf dem Videokanal „kreuz+quer-TV“ und dem musikalischen Impuls „KlangRaumKirche“ ein (www.evkirche-germersheim.de). Die Protestantische Kirchengemeinde Rülzheim feiert zu Gründonnerstag, dem 1. April, ab 20 Uhr in Erinnerung an das letzte Mahl Jesu mit seinen Jüngern erstmalig online „Weinprobengottesdienst“. Vorab lässt sich ein „Genusspaket“ mit Wein und kleinen Speisen bestellen (www.protkircheruelzheim.de).
In Miesau im Kirchenbezirk Homburg findet „Ostern unterwegs“ statt. Am Ostersonntag, dem 4. April, laden die Miesauer Pfadfinder ab 10 Uhr gemeinsam mit der Protestantischen Kirchengemeinde Miesau zu einem rund sechs Kilometer langen Osterspaziergang für die Familie ein. Hausstandsgemeinschaften wandern jeweils alleine. Am Treffpunkt vor der Miesauer Kirche erhalten die Teilnehmenden eine „Pfadfindertüte“ mit Informationen zu den 16 Stationen, an denen Impulse per QR-Code zu entdecken sind. Handy und Stift sind mitzubringen (www.pfarramt-miesau.de). Am Ostermontag, dem 5. April, um 9 Uhr findet vor dem Evangelischen Gemeindehaus Kirrberg ein Open-Air-Gottesdienst statt (www.evpfalz.de/gemeinden_t3v62/index.php?id=130).
Im Kirchenbezirk Kaiserslautern überträgt der Kirchenkanal „Schopp-Linden-Krickenbach“ auf YouTube an Karfreitag und Ostersonntag jeweils ab 9.30 Uhr einen Gottesdienst. An Karfreitag wird dabei digital zum Abendmahl zuhause eingeladen (www.kirchen-in-kl.de).
Das Protestantische Stadtjugendpfarramt und der Gemeindepädagogische Dienst in Kaiserslautern bieten an Ostersonntag und Ostermontag einen Stationengottesdienst in der Protestantischen Kirche Kaiserslautern-Morlautern an. Kinder und Erwachsene kommen an sechs Stationen in und um die Kirche Ostern auf die Spur. Die Ostergeschichte kann sinnlich erlebt werden, es gibt ein Abendmahl zum Mitnehmen und eine Ostereiersuche. Kleingruppen – als Familie oder ein Haushalt – müssen sich im Zeitfenster am Ostersonntag, dem 4. April, von 14-18 Uhr oder am Ostermontag, dem 5. April, von 10-12 oder 14-18 Uhr über www.gpd-kl.de anmelden.
Der Kirchenkreis Kusel ist auch zu den Festtagen digital unterwegs, über die Evangelische Telekirche Kusel.tv, bei Instagram unter dem Account „protdekanatkusel“ und bei Facebook unter „Protestantisches Dekanat Kusel“. In der Unionskirche in Neunkirchen am Potzberg soll an Karfreitag, dem 2. April, um 10 Uhr Kirchenpräsidentin Wüst predigen. Auch dieser Gottesdienst steht unter Vorbehalt der aktuellen Entwicklungen (www.dekanat-kusel.de).
Der Kirchenbezirk Landau sendet über seinen YouTube-Kanal aktuelle Impulse in erprobter Form. Die Stiftskirche Landau lädt am Gründonnerstag, dem 1. April, um 19 Uhr zu einem Zoom-Abendmahlsgottesdienst. Weitere Videoangebote zu Ostern sind geplant. In Impflingen und Insheim können Interessierte von 23. März bis 10. April Passion und Ostern erwandern. Angeboten werden Spaziergänge zu einzelnen Stationen mit digitaler Schatzsuche, also Elementen des „Actionbound“ (www.evkirchelandau.evpfalz.de).
Die Protestantische Kirchengemeinde Altrip im Kirchenbezirk Ludwigshafen hält am Karfreitag, dem 2. April, nach der Morgenmeditation um 6.30 Uhr in der Kirche ab 10 bis 15 Uhr die Pforten offen. Zu jeder vollen Stunde findet eine kurze Lesung mit Gebet statt. Auch zu Karsamstag bleibt die Kirche zur stillen Einkehr geöffnet. Am Ostersonntag um 6 Uhr brennt vor der Kirche das Osterfeuer, mit einer Kurzandacht wird die Osterkerze entzündet. Ab 12 Uhr steht in der Kirche eine Überraschung für Kinder zum Abholen bereit (www.ev-kirche-altrip.de).
Über den YouTube-Kanal der Protestantischen Christuskirche Ludwigshafen-Mundenheim werden Gottesdienste zu Karfreitag und Ostern gestreamt (www.christuskirche-mundenheim.de). Das Dietrich-Bonhoeffer-Zentrum (DBZ) hält ebenfalls digitale Andachtsformate bereit (www.dbz-lu.evpfalz.de). Aus dem Kirchenbezirk ist auch während der Festwochen täglich eine aktuelle Andacht zu hören. Die rund dreiminütigen Impulse werden von Haupt- und Ehrenamtlichen erstellt und eingesprochen. Sie können unter der Telefonnummer 0621-6290702 von einem Anrufbeantworter abgerufen werden (www.ekilu.de).
Der Kirchenbezirk Neustadt setzt ebenfalls auf Freiluftangebote und bewährte digitale Formate. Die Protestantische Martin-Luther-Kirchengemeinde in Neustadt/Weinstraße lädt am Ostersonntag, dem 4. April, um 5.30 Uhr zu einem Stationengottesdienst. Der Pilgerspaziergang „Der Hoffnung entgegen gehen“ beginnt vor der Tür des Gemeindezentrums Branchweilerhof und verläuft bis zur Wiese an der Martin-Luther-Kirche. Dort wird die Osterkerze am Osterfeuer entzündet. Eine Voranmeldung im Pfarramt ist erforderlich (www.dekanat-nw.de).
Am Ostersonntag um 10 Uhr sendet die Kirchengemeinde Meckenheim einen Gottesdienst über YouTube, zu dem die Gemeindeglieder zuvor einen Ostergruß und eine Information per Brief erhalten. Ebenfalls an Ostersonntag um 10 Uhr soll vor der Protestantischen Pauluskirche Haßloch ein Open-Air-Familiengottesdienst stattfinden, der online mitzuerleben ist. Sonntags ab 11 Uhr bietet die Protestantische Kirchengemeinde Haßloch, auch über die Feiertage hinaus, einen digitalen „Gottesdienst mit der Kaffeetasse“, an dem per Zoom live teilgenommen werden kann (www.kirche-hassloch.de). Am Ostermontag, dem 5. April, ab 15 Uhr lädt die Protestantische Kirchengemeinde Lambrecht-Lindenberg zu einem „Osterspazier-Gottesdienst“. Treffpunkt ist der Waldspielplatz Lambrechter Straße 25 in Lindenberg.
Der Gemeindepädagogische Dienst im Kirchenbezirk Pirmasens bietet eine „7-Tage-Ostertasche“ für Kinder an, abzuholen ab dem 28. März in der Protestantischen Kirche Waldfischbach. Die Johanneskirchengemeinde in Pirmasens setzt auf Ostergottesdienste per YouTube, Telefonandachten, einen begehbaren Passionsweg und eine offene Kirche zur stillen Einkehr (www.johanneskirche-pirmasens.de).
Im Kirchenbezirk Zweibrücken feiert die Protestantische Kirchengemeinde Niederauerbach am Ostersonntag, dem 4. April, um 6 Uhr vor der Zwingli-Kirche die Osternacht. Am Osterfeuer soll die Osterkerze entzündet und an die Gemeindeglieder weitergegeben werden. Am Ostersonntag um 09.30 Uhr wird ebenfalls vor der Kirche zum Familiengottesdienst rund um Raupe und Schmetterling eingeladen, anschließend steht der Kirchgarten zum Ostereiersuchen offen.
Die Protestantischen Kirchengemeinden Battweiler, Oberauerbach und Winterbach kommen in der Karwoche und zu Ostern per Zoom zusammen. Interessierte werden per E-Mail auf die Video-Plattform eingeladen. Karfreitag und Ostersonntag beginnen die interaktiven Gottesdienste mit Interviews, Clips oder Umfragen jeweils um 10 Uhr. Zu Ostern 2021 feiern die Gemeinden bereits den 45. Video-Gottesdienst seit Beginn der Corona-Pandemie (www.kirchenbezirk-zweibruecken.de).
Auf einem „Padlet“, einer offenen online-Plattform, tauschen ökumenisch Engagierte weitere Ideen zu den Feiertagen aus (https://padlet.com/liturgiebsp/aufstehn).
Die Evangelische Kirche Deutschland (EKD) hat unter www.ostergottesdienste.de ebenfalls Anregungen und Termine versammelt.
HINWEIS: Alle geplanten präsentischen Feiern finden unter Beachtung der Corona-Richtlinien und vorbehaltlich aktueller Entwicklungen statt. Weitere Auskünfte zur Karwoche und den Ostergottesdiensten erteilen die Kirchenbezirke und Kirchengemeinden.
Aktuelle Veröffentlichungen auf den Homepages sind zu beachten.
Die Online-Kollekte der Kirchengemeinden der Landeskirche wird am Karfreitag traditionell für die Arbeit der Fachschule für Sozialwesen der Diakonissen Speyer verwendet. Spenden sind online möglich unter www.evkirchepfalz.de/spenden
29.03.2021
Kirchen danken Personalräten für ihr Engagement
Kirchenpräsidentin und Generalvikar haben sich in einem persönlichen Schreiben an die Personalräte gewandt – Neuwahlen zwischen März und Juni 2021.
Speyer (lk/is) – Anlässlich der Neuwahlen der Personalräte zwischen März und Juni 2021 danken Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und Generalvikar Andreas Sturm den Mitgliedern der Personalräte in den Unternehmen für ihr Engagement. Besonders das letzte Jahr habe durch die Corona-Pandemie große Herausforderungen mit sich gebracht. Arbeitsschutzmaßnahmen waren abzustimmen, in vielen Dienststellen wurden Vereinbarungen zu mobilem Arbeiten und zu anderen wichtigen Themen getroffen.
„Ihr Engagement ist alles andere als selbstverständlich“, würdigen Wüst und Sturm den Einsatz der Personalräte in einem persönlichen Schreiben. Zur Lebensqualität seien Möglichkeiten der Mitbestimmung und Mitgestaltung für Beschäftigte unerlässlich. Dazu brauche es „Menschen, die kompetent und mit Einsatzwillen die bestehenden Mitwirkungs- und Beteiligungsrechte wahrnehmen und bereit sind, diese zusätzlichen Belastungen auf sich zu nehmen – gerade auch, wenn die vertrauensvolle Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure eine ständige Herausforderung bleibt.“ Diese laufe nicht immer harmonisch und konfliktfrei ab. „Daher gilt Ihnen unser besonderer Respekt und unsere Anerkennung“, so Wüst und Sturm. Den Kandidatinnen und Kandidaten, die ihr Engagement fortführen wollen oder sich neu zur Wahl stellen, wünschen sie „Kraft, Zuversicht und viel kollegiales Miteinander für die bevorstehenden vier Jahre“. Diese würden sicherlich nicht weniger herausfordernd.
Beide Kirchen bieten Seelsorge in der Arbeitswelt an. „Unsere arbeitsweltbezogenen Dienste stehen Ihnen nach wie vor als Ansprechpartner zur Verfügung“, sichern sie weiterhin die Unterstützung der Personalräte durch die beiden Kirchen zu. „Auch weiterhin wollen wir in gutem Kontakt mit Ihnen bleiben.“
Bistum Speyer und Evangelische Kirche der Pfalz unterstützen Pfarreien und Kirchengemeinden bei einem dezentralen Corona-Gedenken am 18. April.
Speyer (lk/is) – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat bundesweit zu einem Corona-Gedenken am 18. April 2021 aufgerufen. Um 10.15 Uhr werden an diesem Tag der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, und der Ratsvorsitzende der EKD, Heinrich Bedford-Strohm, einen ökumenischen Gottesdienst im Dom zu Berlin feiern. Im Anschluss findet eine zentrale Gedenkfeier im Bundestag statt.
„Bis heute sind weltweit mehr als 2,6 Millionen Menschen und in Deutschland knapp 74.000 Menschen an und mit dem Coronavirus gestorben“, machen Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und Generalvikar Andreas Sturm deutlich. In Rheinland-Pfalz sind mehr als 3.200 Menschen verstorben und im Saarland mehr als 900. „Das sind Zahlen, die betroffen machen, denn hinter jeder Zahl verbirgt sich ein Gesicht. Hinter jeder Zahl stehen Menschen mit ihren Angehörigen, Freundinnen und Freunden, Menschen mit ihren Geschichten und Erlebnissen. Jede Zahl bringt so vieles mit sich: Hoffnung, Verzweiflung, Trauer, Wut, Liebe und Dankbarkeit.“
Das Bistum Speyer und die Evangelische Kirche der Pfalz werden keine zentrale Feier veranstalten, sondern laden mit einer Handreichung die Pfarreien und Kirchengemeinden dazu ein, in allen Gottesdiensten an die Verstorbenen vor Ort zu erinnern. „Damit wird den anonymen Zahlen ein Name und ein Gesicht gegeben. Schicksale werden greifbar“, betonen die Kirchenpräsidentin und der Generalvikar.
Die Bausteine lassen sich in die Liturgie des Sonntags integrieren. Neben Vorschlägen für die Begrüßung gibt es Fürbitten mit einem Kerzenritual sowie Erfahrungsberichte von Betroffenen und ein Segensgebet.
500 Jahre Wormser Reichstag: EKHN und Stadt
erinnern 2021 mit zahlreichen Aktionen
Die größte Leinwand Europas in Worms,
Verleihung des Luther-Preises „Das unerschrockene Wort“, Nibelungen-Festspiele
mit dem Fall „Luther“, Landesausstellung „Hier stehe ich. Gewissen und Protest
– 1521 bis 2021“ und weitere Veranstaltungen begleiten das große Jubiläum
Am 18. April 1521 soll der Mönch und Reformator Martin Luther auf dem Reichstag in Worms jene berühmten Sätze gesagt haben: „Hier stehe ich. Ich kann nicht anders!“ Sein Auftritt steht bis heute als bedeutendes Beispiel für Zivilcourage und das Einstehen für die eigene Haltung. Die evangelische Kirche und die Stadt Worms erinnern an dieses Schlüsselereignis der Weltgeschichte in diesem Jahr mit zahlreichen Aktionen.
500 Jahre später, am 17. April 2021, werden die Feierlichkeiten in der Stadt Worms
mit einem Festakt eröffnet, an dem
via Internetübertragung jeder eingeladen ist teilzunehmen. Und danach kann die
Nacht vor dem Auftritt Luthers in Worms noch einmal hautnah mit allen Zweifeln
und Ängsten miterlebt werden: Das geht auch in der Corona-Pandemie. Der SWR
überträgt die Multimedia-Inszenierung „Der
Luther-Moment“ live am 17. April um 23 Uhr aus Worms. Dabei wird die
Dreifaltigkeitskirche in der Innenstadt zur größten Leinwand Europas. Ein
Schauspiel-Ensemble um Rufus Beck, Isaak Dentler und Barbara Stollhans erweckt
Geschichte zum Leben. Die Inszenierung des Frankfurter Komponisten und
Regisseurs Parviz Mir-Ali spannt einen Bogen von den Ereignissen auf dem
Wormser Reichstag über historische Momente bis zu aktuellen Geschehnissen, in
denen Menschen Haltung beweisen. Zum Abschluss des Auftaktwochenendes übertragt
dann am Sonntag, 18. April, das ZDF den Festgottesdienst zum Jubiläum ab
9.30 Uhr aus der Wormser Magnuskirche. Die Feier wird unter anderem von dem
hessen-nassauischen Kirchenpräsidenten Volker Jung und dem Mainzer Bischof
Peter Kohlgraf gestaltet.
Mit einem speziellen EKD-Themenheft begleitet die Evangelische Kirche in Deutschland das große Jubiläum. Unter dem Titel „Gewissen befreien. Haltung zeigen. Gott vertrauen.“ geht es ab sofort in einer Auflage von 40.000 Exemplaren bundesweit an evangelische Gemeinden und Einrichtungen. Auf 60 farbig illustrierten Seiten erklärt die Publikation, was sich damals auf dem Reichstag ereignete und zieht daraus Schlüsse für die Gegenwart. Abgerundet wird das Heft mit einem umfassenden Service-Teil, der praktische Impulse für Unterricht und Gemeindearbeit gibt sowie über die Veranstaltungen in Worms informiert. Es steht ab sofort auch online zum Download bereit auf www.wagemutig.de.
Auch im
Internet wird das Jubiläum mit zahlreichen Aktionen begleitet. So ist das
Projekt „Ich, Luther“ dem Reformator auf dem Weg von Wittenberg nach Worms mit
kurzen Videoclips auf den Fersen. Dabei präsentiert sich der Reformator als
pfiffiger Blogger auf allen gängigen sozialen Netzwerken. Speziell für die
Jugendarbeit wurde zudem „#ichbinhindurch“ entwickelt. Hier können alle
ihre Momente im Leben in den Sozialen Netzwerken veröffentlichen, bei denen sie
den Mut hatten, für ihre eigene Überzeugung einzutreten. Die Einträge mit dem
Hashtag #ichbinhindurch werden dann automatisch auf der Internetseite www.wagemutig.de gesammelt.
Am 24. April wird der Bund der 16 Lutherstädte in Deutschland den mit 10.000 Euro dotierten Luther-Preis „Das unerschrockene Wort“ 2021 an die drei weißrussischen Bürgerrechtlerinnen Weronika Zepkalo, Swetlana Tichanowskaja und Maria Kolesnikowa vergeben. Die drei Frauen stehen stellvertretend für tausende von friedlich demonstrierenden Menschen, die derzeit für politische Veränderungen in Weißrussland kämpfen. Sie stehen für eine friedliche Revolution, für Neuwahlen und für eine demokratische Zukunft ihres Landes. Mit dem Preis „Das unerschrockene Wort“ honorieren die Lutherstädte die Entschlossenheit, das mutige Auftreten und den friedlichen Widerstand gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung. Aufgrund des Reichstagsjubiläums wird der Preis in diesem Jahr in Worms verliehen.
Auch die Nibelungen-Festspiele
Worms widmen sich in diesem Jubiläumsjahr vom 16. Juli bis 1. August 2021 dem
Thema Luther. Georg-Büchner-Preisträger und einer der profiliertesten
deutschsprachigen Dramatiker Lukas Bärfuss hat das Stück über den Reformator
geschrieben. Bärfuss gilt nicht nur in seiner Schweizer Heimat als wichtige
literarische Stimme mit enormem politischem Gewicht. So spürt er auch in LUTHER
nicht nur dem Menschen Martin Luther nach, sondern vor allem der öffentlichen
und der politischen Figur. Wie konnte ein einfacher Augustinermönch innerhalb
kürzester Zeit so viel Einfluss gewinnen, dass nicht nur Päpste und Kardinäle,
sondern auch Fürsten und sogar der Kaiser seine Worte fürchteten? Was ist
zwischen dem Anschlagen eines Papiers an eine Kirchentür in Wittenberg bis zum
aufsehenerregenden Reichstag fünf Jahre später in Worms geschehen? Am
Originalschauplatz vor dem Wormser Dom wird der Fall „Luther“ als hochspannende
Staatsaffäre zwischen Machtintrige und Religionskampf erzählt. Und gezeigt, wie
es Martin Luther als hochöffentliche Person gelingt, nicht nur eine Kirche bis
in ihre Grundfeste zu erschüttern, sondern auch die Welt zu verändern – bis in
unsere Gegenwart hinein.
Zu einem weiteren Höhepunkt des „Luther-Jahres“ gehört die Landesausstellung „Hier stehe ich. Gewissen und Protest – 1521 bis 2021“ im Museum der Stadt Worms im Andreasstift. Die Schau nimmt das Jubiläum der Widerrufsverweigerung Martin Luthers auf dem Wormser Reichstag zum Anlass, die Entwicklungsgeschichte der „Gewissensfreiheit und des Protests“ anhand zahlreicher Beispiele bis in unsere Gegenwart aufzuzeigen und kritisch zu hinterfragen. Die Laufzeit der Ausstellung wurde jetzt noch einmal vom 3. Juli bis zum 30. Dezember 2021 angepasst.
Für das
Rahmenprogramm der Ausstellung ist der experimentelle
Dokumentarfilm „Die unerschrockenen Stimmen“ entstanden, der sich der Frage
widmet, wofür Menschen heute gemeinsam einstehen und mit ihrer Stimme bürgen
können. 16 ganz unterschiedliche Menschen aus den 16 Lutherstädten wurden nach
Worms eingeladen, um gemeinsam 16 Aussagen zu formulieren und diese als Sprechchor
vorzutragen. Der Film von Studenten der Filmakademie Ludwigsburg zeigt das
Diskutieren miteinander und die Suche nach gemeinsamen Standpunkten. In einer
Zeit, in der gesellschaftliche Debatten zunehmend virtuell und immer
unerbittlicher geführt werden, begegnen sich „Die unerschrockenen Stimmen“ mit
Kompromissbereitschaft und regen so dazu an, in der Verschiedenheit das Wir zu
entdecken. Seine Premiere soll der Film im April feiern.
Wer Luther und
das Reichstagsjubiläum in Worms erleben möchte, kann dies das ganze Jahr über individuell
und weitestgehend unabhängig von der Pandemie tun: Zum Beispiel mit Outdoor-Angeboten wie dem Bildungs- und
Erlebnisparcours, dem Lutherrundgang oder dem spirituellen Wandern auf dem
Lutherweg 1521. Letzterer führt von der Wartburg in Eisenach bis nach
Worms. Ab dem 16. April werden sich auf dem rheinhessischen Teil des
Lutherweges Wanderer und Pilger in drei Tagesetappen ab Oppenheim auf den Weg
begeben, um am 18. April in Worms anzukommen.
Zudem wird es
eine App mit einer Graphic Novel zum Aufenthalt von Luther in Worms
geben. Hierin durchläuft eine eigens dafür entworfene Lutherfigur den gesamten
Aufenthalt im April 1521 in historischen Szenen. Die Eingangsbilder der Orte
entstammen der 3D-Rekonstruktion „Luther 1521 in Worms“ von Faber-Courtial in
Darmstadt. Über die Endgeräte kommt der Nutzer an den vorhandenen Stelen des
Luther-Rundgangs in der Wormser Innenstadt in direkten Kontakt mit den
verschiedenen Stationen. Die App ist als Auftragsarbeit der Kulturkoordination
der Stadt Worms an der Hochschule Worms entstanden, beteiligt waren Prof.
Drengner, Prof. König, Prof. Wiebel und Studierende.
Das Land Rheinland-Pfalz unterstützt das Jubiläumsjahr gleich
dreifach: Zum einen als langjähriger Förderer der Nibelungen-Festspiele und in
diesem Jahr auch der Landesausstellung sowie zum anderen durch die Genehmigung
von Geldern aus der ReStart-Förderprogramm für die Wiederbelebung des Tourismus
im Land.
Neben den genannten Aktionen ist ein umfangreiches Rahmenprogramm mit mehr als 80 kleineren und größeren Veranstaltungen zwischen April und Oktober in Planung. Ob und in welchem Umfang oder mit welchen Änderungen dieses stattfinden kann, können die Veranstalter mit Blick auf die Pandemieentwicklung heute noch nicht sagen. Dies soll zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben werden.
Nibelungenfestspiele gGmbH der Stadt Worms 10.02.2021
Landesausstellung
„Hier stehe ich. Gewissen und Protest – 1521 bis 2021“ vom 3. Juli bis 30.
Dezember 2021
Nach
verändertem Starttermin steht nun auch eine Verlängerung der großen Schau zum Reichstagsjubiläum
in Worms fest
2021 jährt sich zum 500. Mal die Erinnerung an den Wormser Reichstag 1521. Einen der Höhepunkte der Feierlichkeiten wird die Landesausstellung „Hier stehe ich. Gewissen und Protest – 1521 bis 2021“ bilden. Über 120 Exponate zu Persönlichkeiten wie Martin Luther, Sophie Scholl, Nelson Mandela und vielen weiteren werden dann im frisch sanierten Museum der Stadt Worms im Andreasstift zu sehen sein und die Geschichte der Gewissensfreiheit und des Protests von 1521 bis heute beleuchten. Nachdem der Start der Schau pandemiebedingt bereits auf den 3. Juli 2021 geschoben werden musste, gibt es nun gute Nachrichten: Nach Rücksprache mit allen Partnern kann die Ausstellung bereits jetzt bis 30. Dezember 2021 verlängert werden.
Bürgermeister Hans-Joachim Kosubek:
„Ich bin sehr froh, dass es uns möglich ist, die Laufzeit der Landesausstellung
jetzt schon zu verlängern. Wir sind zuversichtlich, dass wir ab Juli täglich
Besucher im Museum begrüßen können. Wie viele das jeweils gleichzeitig sein
dürfen, wird sich jedoch erst im Laufe der nächsten Monate mit Blick auf das
Pandemiegeschehen zeigen. Umso wichtiger ist es uns, dass wir mit einer längeren
Laufzeit möglichst vielen Menschen die Gelegenheit geben können, die
Landesausstellung zu sehen und Besucherströme sinnvoll zu lenken.“ Auch für die
Vermarktung der Ausstellung und die Arbeit mit Vertriebspartnern sei es
wichtig, dass jetzt schon Planungssicherheit für das gesamte zweite Halbjahr
bestünde, so Kosubek weiter.
Die bereits veröffentlichten Termine
für das Begleitprogramm rund um die Ausstellung bleiben – falls es die Pandemie
zulässt –bestehen. Ulrike Breitwieser, Verwaltungsleiterin der Museen: „Unser
Veranstaltungsprogramm wird ab April sukzessive auf die Ausstellung und ihre
Themen einstimmen und soll dann auch bis Jahresende die Schau begleiten und die
darin enthaltenen Themen immer wieder neu aufgreifen.“
Hintergrund
Die Landesausstellung „Hier stehe ich. Gewissen und Protest – 1521 bis 2021“ nimmt das Jubiläum der Widerrufsverweigerung Martin Luthers auf dem Wormser Reichstag zum Anlass, die Entwicklungsgeschichte der „Gewissensfreiheit und des Protests“ anhand zahlreicher Beispiele bis in unsere Gegenwart aufzuzeigen und kritisch zu hinterfragen. Sie ist Teil der Gesamtfeierlichkeiten der Stadt Worms und der Evangelischen Kirche Hessen und Nassau (EKHN) zum Lutherjahr 2021. Das Gesamtprogramm und weitere Informationen gibt es unter www.luther-worms.de.