Die Kirche und UNESCO-Welterbestätte lädt zum Erkunden und Entspannen ein
Endlich Ferien! Zumindest in Rheinland-Pfalz können sich die Kinder über 6 Wochen schulfrei freuen. Und auch im benachbarten Baden-Württemberg sind es nur noch ein paar Tage bis zum Beginn der Ferienzeit. Der Speyerer Dom lohnt als Urlaubsziel für einen Tagesausflug und ist auch als Zwischenstop auf dem Weg von Nord nach Süd zu empfehlen. Die größte romanische Kirche der Welt, lockt mit angenehmer Kühle und 1.000 Jahren Weltgeschichte. Als Kathedrale und UNESCO-Welterbe hat der Dom zu Speyer einiges zu bieten: von der Besichtigung mit Audioguide für Erwachsene und Kinder, dem Aufstieg auf die Aussichtsplattform, bis hin zum Patronatsfest und Konzerten der Dommusik – die Sommerferien sind die Gelegenheit den Dom (wieder neu) für sich zu entdecken.
Erfrischung in 1000 Jahre alten Mauern
An heißen Sommertagen ist der Speyerer Dom der ideale Ort, um Körper und Geist zu erfrischen. Auch in ausdauernden Hitzeperioden klettert das Thermometer hier nicht über 30 Grad, den dicken Dommauern sei Dank. Insbesondere der Besuch der Krypta verschafft Abkühlung, denn in der Unterkirche ist es durchschnittlich noch einige Grad kälter als im Hauptschiff. Doch nicht nur zur körperlichen Erholung sei ein Besuch des Doms empfohlen. Die klare geometrische Gliederung Architektur und die Höhe der Gewölbe vermitteln ein Gefühl göttlicher Ordnung – Tiefentspannung garantiert. Und die fast 1000 Jahre alten Mauern beherbergen auch ein gewaltiges Stück Geschichte: Durch die Krypta gelangt man heute zu den Gräbern der im Dom bestatteten Kaisern uns Königen.
Wem mehr nach Action und Bewegung zumute ist, der kann die rund 300 Stufen zur Aussichtsplattform erklimmen. Netter Nebeneffekt: In 60 Meter Höhe weht immer ein angenehmes Lüftchen. Einen herrlichen Blick über Speyer und Umgebung bekommt man auch noch mitgeliefert – und den passenden Hintergrund für ein spektakuläres Urlaubsfoto.
Erholung der spirituellen Art bietet ein Gottesdienst am Sonntag, 7. August, 20 Uhr. Unter der Überschrift „In Stille im Dom – Ruhe für die Seele“ sucht sich zunächst jeder in seinen eigenen Platz im Dom, um den Raum in Stille auf sich Wirken zu lassen. Anschließend findet sich die Gruppe zum gemeinsamen Abschluss mit Gebet und Segen zusammen.
Angebote für Besucher
Wer als Familie Speyer besucht sollte unbedingt auch den Dom mit auf seine „Bucketlist“ nehmen.Für Erwachsene und für Kinder gibt es interessante und spannende Hörtouren mit dem Audioguide durch den Dom. Für Kinder gibt es zudem ein kleines Dom-Quiz, bei dessen erfolgreicher Bewältigung Lob und ein Lolli winken. So wird der mutmaßlich langweilige Kirchenbesuch zur spannenden Entdeckungsreise.
Gruppen haben die Möglichkeit vorab eine Führung zu buchen. In Begleitung eines kundigen Führers lernt man den Dom einfach noch besser kennen. Samstags um 11 Uhr gibt es für Einzelbesucher das Angebot einer öffentlichen Führung. Ab dem 5. August bieten Studenten der ökumenischen Organisation ARC spontan persönliche Führungen für kleine Gruppen an. Die jungen Leute kommen aus verschiedenen europäischen Ländern und können den Dom in ihrer Landessprache erklären. In diesem Jahr ist auch eine junge Frau aus der Ukraine bei dem Projekt dabei.
Internationaler Orgelzyklus am Dom
Tschechische und slowakische Orgelmusik erklingt am Samstag, 13. August, 19:30 Uhr, in der Konzertreihe des Internationalen Orgelzyklus im Dom zu Speyer. Der slowakische Organist Stanislav Šurin wird an beiden Orgeln – im Chor und auf der Empore – zu erleben sein. Das Programm verspricht musikalische Besonderheiten und teilweise ungewohnte Höreindrücke durch Werke, die überwiegend im 20. und 21. Jahrhundert entstanden sind. Zu diesem Konzert gibt es eine Stunde vorher unter dem Titel „Praeludium“ eine Einführung auf dem Chorpodest im Königschor.
Heiligenfeste
Im August häufen sich die Heiligenfeste am Dom. Höhepunkt ist das Fest Mariä Himmelfahrt am 15. August. Dann wird das Patrozinium und Hauptwallfahrtsfest des Speyerer Doms begangen. Ein Pontifikalamt um 10 Uhr, eine Pontifikalvesper um 16:30 Uhr und eine abendliche Andacht mit Lichterprozession ab 20:30 Uhr laden zum mitfeiern ein.
In die diesjährigen Ferien fallen darüber hinaus die Gedenktage von fünf Heiligen, die mit dem Dom in besonderer Beziehung stehen. Drei von ihnen wurden Dom-Portale gewidmet. Das barrierefreie Portal im Nordosten ist dem heiligen Benno von Osnabrück geweiht. Unter Heinrich IV. gestaltete er den Dom so um, wie man ihn heute kennt. Sein Gedenktag ist der 28. Juli. Das Stephans-Portal im Südwesten, welches von vielen Dombesuchern genutzt wird, ist dem heiligen Papst Stephan geweiht, der auf die Eintretenden herabblickt. Eine Kopfreliquie des Heiligen wird heute in der Katharinenkapelle verehrt; Kaiser Heinrich III. brachte sie aus Jerusalem mit. Gedenktag des heiligen Stephan ist der 2. August. Auf der Nordseite findet sich das Bernhard-Portal, welches den heiligen Bernhard von Clairvaux vor dem Gnadenbild der Mutter Gottes zeigt. Am 20. August ist sein Festtag. Die sehenswerten Fresken von Johann Baptist Schraudolph im Mittelschiff und im Kaisersaal zeigen Szenen aus dem Leben der heiligen Jungfrau Maria, des heiligen Papstes Stephan und Bernhard von Clairvaux. Bernhard und Benno sind zudem in Szenen auf der Innenseite des Hauptportals verewigt.
Auch die Gedenktage von zwei heiligen Frauen werden im August gefeiert: die heilige Afra am 7. August und die heilige Edith Stein am 9. August. Edith Stein wurde im Dom gefirmt, betete und beichtete hier. Später als Philosophin und Nonne tätig, starb sie als Märtyrerin in Ausschwitz. An sie erinnern eine Reliquie und Gedenktafeln in der Doppelkapelle. Papst Johannes Paul II. der Edith Stein zuerst selig und dann heilig sprach, ernannte sie zur Mitpatronin Europas. Die heilige Afra war eine frühchristliche Märtyrerin, ihr ist die Kapelle auf der Nordseite geweiht.
Der Sommer am Dom zu Speyer im Überblick
Öffnungszeiten Dom:
April bis Oktober
Mo / Mi / Do / Sa 9–19 Uhr
Di + Fr 9–17:30 Uhr
So und feiertags 11:30–17:30 Uhr
Die Krypta öffnet und schließt eine Viertelstunde nach bzw. vor den regulären Öffnungszeiten.
Öffnungszeiten Kaisersaal und Aussichtsplattform
werktags April bis Oktober 10-17 Uhr
sonntags 12-17 Uhr
Auf Grund liturgischer Feiern kann es kurzfristig zu Einschränkungen bei den Besichtigungsmöglichkeiten kommen.
Gottesdienst im Dom – mal anders
Sonntag, 7. August, 20 Uhr, Treffpunkt vor dem Nordwestportal
„In Stille im Dom – Ruhe für die Seele“
Konzerte
Samstag, 13. August 2022
Internationaler Orgelzyklus
Stanislav Šurin, Bratislava (Slowakei)
Werke von Bach, Eben, Nosetti, Janáček, Šurin
Hochfest der Kathedrale
Patrozinium Mariä Himmelfahrt
Montag, 15. August
10:00 Uhr – Pontifikalamt
mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann
Ferienchor der Dommusik
Wolfram Menschick: Missa „Salve Regina“
Liedsätze von Heiß, Weller, Melchiori, u.a.
16:30 Uhr – Pontifikalvesper
mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann
Schola Cantorum Saliensis
Psalmen der Marienvesper und Gregorianik
20:30 Uhr – Andacht und Lichterprozession
Musikalische Gestaltung durch die Domgemeinde
Heilgengedenktage
28.07.
Gedenktag und Todestag des Hl. Benno von Osnabrück
(Benno-Portal und Darstellung auf dem Hauptportal)
02.08.
Gedenktag und Todestag des Hl. Stephan I.
(Reliquie in Katharinenkapelle, Stephan-Portal, Schraudolph-Fresken im Kaisersaal)
07.08.
Gedenktag der Hl. Afra
(Afrakapelle)
09.08.
Fest und Todestag der Hl. Edith Stein
(Reliquie in der Katharinenkapelle, Gedenktafel in der Taufkapelle)
20.08.
Gedenktag und Todestag des Hl. Bernhard von Clairvaux
(Bernhard-Portal, Darstellung über dem Hauptportal außen und auf dem Hauptportal innen, Schraudolph-Fresken im Kaisersaal)
Feier der Ordensjubiläen im Institut St. Dominikus
Speyer – Am 17. Juli 2022 wurden im Institut St. Dominikus 70-, 65-, 60- und 50-jährige Professjubiläen gefeiert.
Traditionsgemäß wurde das Fest im Mutterhaus um 9 Uhr mit einer festlichen Messfeier eröffnet, gestaltet vom Schwesternchor, Zelebrant war Pfarrer Meigel. In seiner Predigt regte er die Schwestern an, sich ihrer Träume beim Eintritt ins Kloster zu erinnern auch daran, was daraus geworden ist. Dann kam er auf die augenblickliche Situation geprägt durch das Alter der Schwestern zu sprechen. Gibt es da auch noch Träume für die Zukunft? Pfarrer Meigel nahm Bezug auf die Messtexte des Tages, die Lesung (Gen 18,1 – 10) Gott zu Gast bei Abraham und das Evangelium (Lk 10,38 – 42) Jesus zu Gast bei Maria und Marta. In der Gastfreundschaft von uns Schwestern sah er eine Möglichkeit, die Botschaft der Liebe Gottes zu verkünden. Er erinnerte an unseren Ordensgründer Dominikus, der in einer Zeit lebte und wirkte, in der die Menschen sich wegen der Erfahrungen mit dem Klerus von der Kirche abwandten. Dominikus erkannte, die Menschen brauchen keine Herren, sondern aufmerksame Zuhörer, welche die Begegnung mit den Menschen suchen und zu Mitgefühl fähig sind nach dem Vorbild Jesu. So sammelte er Männer und Frauen, die sich von der Situation der Menschen anrühren ließen. Betroffen von dem Leid der Menschen, verkündeten sie einen barmherzigen liebenden Gott. Not und Leid der Menschen nahmen sie in ihr Gebet.
In Gesprächen, die mit den Jubilarinnen im Vorfeld der Feier stattfanden, waren die Schwestern überzeugt, die Freude an ihrem Beruf, ihrer Berufung, die Beziehung zu Gott und den Menschen hätten sie schwierige leidvolle Situationen gut bewältigen lassen. Eine Schwester formulierte, sie habe immer das Gefühl gehabt, es stehe einer hinter ihr, der ihr den Rücken stärkt.
Beeindruckend in den Gesprächen war die positive Einstellung und die heitere Gelassenheit der Schwestern. Selbst bei denjenigen, die ganz auf Hilfe der anderen angewiesen sind, war diese Heiterkeit zu spüren. Versöhnt und voll Dankbarkeit schauten die Jubilarinnen auf die vergangenen Jahre zurück und vertrauen, dass sie auch weiterhin von ihrer Beziehung zu Gott und den Menschen getragen werden und so auch im Alter die Liebe und Barmherzigkeit Gottes verkünden.
Bei der Gratulation nach dem Gottesdienst dankte die Generalpriorin Schwester Gisela Bastian den Jubilarinnen für ihren Einsatz, sei es in Deutschland oder in der Mission in Ghana gewesen. Sie dankte auch Pfarrer Meigel für seine Predigt mit der Zukunftsvision „Gastfreundschaft“.
Die Jubilarin Schwester M. Theresa Ludwig hat Lesung (Gen 18,1 – 10) und Evangelium (Lk 10,38 – 42) des Tages mit „Biblischen Erzählfiguren“ in unserer Mutterhauskapelle ins Bild gebracht.
70-jähriges Jubiläum feierten:
Sr. M. Devota List Mutterhaus Speyer
Sr. Erentrudis Bieger Mutterhaus Speyer
65- jähriges Jubiläum feierten:
Sr. M. Lucaris Schädler Mutterhaus Speyer
Sr. M. Ricarda Straßer Landstuhl
Sr. M. Bonita Aprill St. Annastift Ludwigshafen
Sr. M. Edelgard Franz Mutterhaus Speyer
Sr. M. Irmtrud Magin Mutterhaus Speyer
Sr. M. Justina Müller Mutterhaus Speyer
Sr. Marliese Schwarzwälder Mutterhaus Speyer
Sr. M. Mirata Gadinger Mutterhaus Speyer
Sr. M. Theresa Ludwig Mutterhaus Speyer
60-jähriges Jubiläum feierten:
Sr. M. Christgart Schalk Mutterhaus Speyer
Sr. M. Laurentia Probst Mutterhaus Speyer
50-jähriges Jubiläum feierte:
Sr. M. Claudia Schuster Mutterhaus Speyer
Institut St. Dominikus 19.07.2022
Mut machen. Neue Wege gehen!
Jetzt für den mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Bonifatiuspreis für missionarisches Handeln in Deutschland bewerben – Verleihung am 6. November in Speyer
Paderborn / Speyer – Das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken vergibt zum siebten Mal gemeinsam mit einer Jury den Bonifatiuspreis für missionarisches Handeln in Deutschland. Die Verleihung des mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Preises (1. Preis: 5.000 Euro, 2. Preis: 3.000 Euro, 3. Preis: 2.000 Euro) findet während der bundesweiten Diaspora-Aktionseröffnung am 6. November 2022 in Speyer statt.
Bewerbungen sind noch bis zum 15. August 2022 möglich. Bewerben können sich Kirchengemeinden, Schulen, Verbände, Institutionen, Orden, Gemeinschaften, engagierte Einzelpersonen und ökumenische Initiativen. Ausgezeichnet werden Projekte, die innovativ sind und auf kreative Weise zeigen, wie die Botschaft des Glaubens in der Welt von heute aufleuchten kann.
Die Jury sucht Entdecker, Wegbegleiter und Mutmacher: Menschen, die neue Wege gehen oder bewährte Traditionen weiterdenken, um die Botschaft des Evangeliums innovativ weiterzutragen. „Nicht nur spektakuläre Aktionen, auch kleine Initiativen sind wertvoll, wenn sie ermutigen, das Leben aus dem Glauben zu gestalten und einladend für die Menschen sind. Lassen Sie uns draußen zeigen, was wir drinnen glauben!“, erklärt Monsignore Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes.
Ob ein rosa Sofa, das zum Perspektivwechsel in der Kirche einlädt, ein zur Kapelle umgebauter Stahlcontainer, ein digitales Lexikon christlicher Grundbegriffe, Musicals, Friedens- oder Gebets-Aktionen, eindrucksvolle Glaubenszeugnisse, ökumenische Initiativen oder neue Projekte und Orte der Glaubenserfahrung im Kirchenjahr: Das Bonifatiuswerk freut sich auf jede Bewerbung.
Die Gewinner des Bonifatiuspreises werden alle drei Jahre von einer fachkompetent besetzten Jury ausgewählt. In diesem Jahr suchen unter anderem der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein Daniel Günther, Jugendbischof Johannes Wübbe, die BDKJ-Bundesvorsitzende Lena Bloemacher und ZDF-Moderator Tim Niedernolte die drei innovativsten Projekte aus. Der Stifter des Preises Prälat Erich Läufer sagt: „Seit ich in meinem Elternhaus Anfang der 30er Jahre die Geschichten um den ‚fliegenden Pater‘ des Bonifatiuswerkes verinnerlicht habe, weiß ich bis heute, dass die Glaubenshilfe zu dessen Aufgabe gehört. Das ist der Grund, dass ich den Bonifatiuspreis für missionarisches Handeln in Deutschland stiften durfte. Es zeigt sich seit Jahren, mit wie viel Fantasie und Entdeckerlust die Projekte zur Glaubenshilfe in Deutschland beigetragen haben.“
Die Projekte, Initiativen und Aktionen sollten aktuell laufen oder 2020/2021 abgeschlossen worden sein. Sie werden online präsentiert, vorgestellt und vernetzt. Ebenso soll nach dem Wettbewerb eine gedruckte Publikation erscheinen.
Bewerbungsunterlagen und weitere Informationen finden sich unter www.bonifatiuspreis.de.
Bistum Speyer 13.07.2022
Zwischen Himmel und Erde und auf dem Meer
Noch freie Plätze bei Ferien-Angeboten der Evangelischen Jugend
Aufgepasst! Wer im Sommer noch nichts geplant hat, sollte jetzt die Chance nutzen: Bei einigen Ferienangeboten der Evangelischen Jugend können sich Kurzentschlossene noch anmelden.
Speyer (lk) – Strand oder Berge? Bauernhof oder Zeltplatz? Segeln oder wandern? Kreativ sein oder chillen? Das Landesjugendpfarramt und die Evangelischen Jugendzentralen können bei einigen Ferienangeboten noch Kinder und Jugendliche aufnehmen. Dabei sein kann jeder – die Teilnahme ist nicht an eine Mitgliedschaft in der Kirche gebunden.
Interessierte können wählen zwischen mehrtägigen und Tages-Aktionen. Darunter sind Freizeiten, die unvergessliche Erlebnisse versprechen. Hier ein paar Beispiele.
In die Ferne schweifen
„Brandaris“ heißt das Segelschiff, mit dem das Landesjugendpfarramt im niederländischen Ijsselmeer in See sticht (22. bis 28. August). Tagsüber werden Segel gehisst, abends läuft das Schiff nette Hafenstädtchen an. Natürlich steht auch ein Ausflug nach Amsterdam auf dem Plan.
Nur noch wenige Plätze gibt es „Zwischen Himmel und Erde“ (27. August bis 3. September). Die Freizeit führt in ein kleines Bergdorf in den Tessiner Alpen, das nur zu Fuß erreichbar ist. Die Gruppe spürt dem ursprünglichen Leben nach, packt mit an beim Holzschlagen und Einbringen von Heu. Sie probiert aus, was man zur Klimarettung beitragen kann.
Die kroatische Region Istrien ist das Ziel des Landesjugendpfarramts (7. bis 20. August). Die Gruppe wohnt in einer Villa, die direkt oberhalb einer traumhaften Badebucht liegt. Und nur zwei Kilometer weiter befindet sich die Hafenstadt Pula – eine der schönsten Städte Istriens.
Das Gute liegt auch nah
Es muss aber nicht immer so weit weg gehen. Wer die Natur liebt, ist auch im Zeltlager im Erdbeertal im Pfälzerwald richtig (14. bis 19. August). Jugendliche Mittelalter-Fans treffen sich auf der Moschellandsburg in Obermoschel, um eine abenteuerliche Woche zu erleben (14. bis 20. August).
Spaß an einem Tag
Neben den Freizeiten haben manche Jugendzentralen einzelne Tages-Aktionen geplant. Zum Beispiel unternimmt die Evangelische Jugend Zweibrücken eine ganztägige Kanutour auf der Blies (26. August). Einen Schwimmbadtag im Warmfreibad Kaiserslautern mit Spielen steht am 1. August auf dem Programm. Ebenfalls in Kaiserslautern geht es klettern (10. August).
Speyer – Vom 5. Oktober 2022 bis zum 13. Oktober 2023 vermittelt ein Fortbildungskurs das Thema Globales Lernen an Berufsbildenden Schulen. „Zukunftsfragen wie Klimawandel oder nachhaltiges Leben erzeugen mitunter ein Gefühl der Ohnmacht“, so Dorothea Ennemoser-Bohrer, Referat Berufsbildende Schule und Realschule plus im Bistum und eine der Kursverantwortlichen. „Tatsächlich sind wir aber alle Mitgestalter:innen der Zukunft.“
„Wo können wir mit dem Schutz einer guten Zukunft für die Erde und für uns alle anfangen? Wie können wir die Zukunft nicht nur retten, sondern jetzt schon aktiv und gerecht mitgestalten und das am besten nicht alleine?“, fragt Ennemoser-Bohrer. Daher sind alle Lehrer:innen an Berufsbildenden Schulen eingeladen, sich zusammen mit anderen Kolleg:innen auf den Weg in die Zukunft zu machen, sich mit Fragen der Nachhaltigkeit und Weltfürsorge auseinander zu setzen, Perspektiven zu entdecken und wirksame Projekte für ihre Schulen zu entwickeln.
Der Kurs ist im Bildungsauftrag der Berufsbildenden Schulen verortet. Er soll den niedrigschwelligen Zugang zu dem, alle Lebens- und Arbeitsbereiche umfassenden, Themenkomplex Globales Lernen und Sustainable Development Goals (SDG) ermöglichen. Die SDG umfassen 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung, beispielsweise das Ende von Armut und Hungersnöten. Sie wurden 2015 von allen UN-Mitgliedsstaaten verabschiedet. Der Kurs führt in die Inhalte und Methoden der SDG ein. Ein nachhaltiges Netzwerk für die berufsbildenden Schulen im Bereich des Bistums Speyer soll ein weiteres Ergebnis der Fortbildung sein.
Speyer – In einem feierlichen Gottesdienst im Pastoral- und Priesterseminar St. German in Speyer hat Weihbischof Otto Georgens 54 Religionslehrerinnen und Religionslehrern die Missio canonica verliehen. Die Lehrerinnen und Lehrer werden damit bevollmächtigt, im Bistum Speyer katholische Religion zu unterrichten. „Jesus Christus in einer unübersichtlichen, vielstimmigen Welt verkünden, Auskunft geben über die Hoffnung, die uns trägt, Nächstenliebe und Solidarität praktizieren – zu diesem Zeugnis sind wir gerufen“, so Weihbischof Georgens in seiner Predigt.
„Welche Wahrheit leitet uns? Wer schenkt uns Orientierung im Leben? Woran sollen wir uns halten?“, nannte Georgens Fragen, die im Religionsunterricht Wege zu Antworten finden können. Dabei gehe es jedoch nicht darum, zwanghaft eine Richtung vorzugeben: „Religionsunterricht kann nur auf der Grundlage von Freiheit und Toleranz gestaltet werden.“ Der Weihbischof ermunterte dazu, offen mit eigenen Zweifeln und Unsicherheiten umzugehen. „Christinnen und Christen dürfen selbst Suchende sein, ohne auf alles eine einfache Antwort zu haben.“ Die Hoffnung wach zu halten und Perspektiven zu entwickeln, gehöre heute zu den wichtigsten Aufgaben gläubiger Menschen.
„Der Religionsunterricht ist ein Ort an dem Schülerinnen und Schüler Gehör finden, die sonst nicht gehört werden. Der Unterricht bietet, trotz Benotung, die Möglichkeit auch mal einen leistungsfreien Raum zu schaffen, indem sich ohne Druck geöffnet werden kann“, so Johannes Heim, Berufsbildende Schule Südliche Weinstraße. Es werde quasi Schulsozialarbeit betrieben, welche die Lebenswirklichkeit und die existenziellen Fragen der Schülerinnen und Schüler ernst nehme.
„In der Grundschule treten viele erstmals mit dem Thema Religion in Kontakt, die beispielsweise noch nie in einer Kirche waren. Hier haben sie die Möglichkeit das Thema kennenzulernen, sich auszutauschen und womöglich religiös zu werden“, erklärt Sandra Lasota, Grundschule Neumayer-Schule Frankenthal. Nadja Weis, Realschule plus und Fachoberschule Dahn: „Wir möchten den Schülerinnen und Schülern zeigen, dass wir sie in ihrer Entwicklung unterstützen. Bei uns können sie Fragen loswerden, die sie sich im Alltag nicht mehr zu stellen trauen.“
„Unsere Schülerinnen und Schüler sind in der Regel schon etwas älter, haben die verschiedensten sozialen und religiösen Hintergründe. Dadurch entsteht ein gewisser Abstand zum Thema Religion. Im Unterricht haben sie die Gelegenheit Gehör zu finden und Fragen zu stellen“, sagt Julia Ott, Berufsbildende Schule II – Wirtschaft und Soziales Kaiserslautern. Julia Pakusch, Förderschule an der Blies FSP Lernen Ludwigshafen: „Unser Unterricht ist identitätsstiftend. An unserer Schule gibt es nur wenige, die einem christlichen Glauben angehören. Umso wichtiger ist es in Begegnung zu treten und auch interreligiös Berührungspunkte zu schaffen.“
Die 54 Religionslehrerinnen und Religionslehrer, die in einer Feierstunde mit Freunden und Familie die Missio canonica erhalten haben, teilen sich folgendermaßen auf: Grundschule (30), Realschule plus (7), Gymnasium (6), Integrierte Gesamtschule (6), Berufsbildende Schulen (2) und Förderschulen (3).
Bistum Speyer 11.07.2022
Traurige Nachrichten von den Dom-Uhus
Zwei Junge tot aufgefunden
Groß war die Freude als bekannt wurde, dass das seit einigen Jahren am Dom brütenden Uhupaar in diesem Frühjahr erfolgreich gebrütet und drei Junge bekommen hatte. Immer wieder gab es Sichtungen im Domumfeld und interessierte Nachfragen aus der Bevölkerung.
Entsprechend groß war daher auch die Trauer, als zum zweiten Mal im Abstand kurzer Zeit ein Junges tot aufgefunden wurde. „Das erste Uhu-Junge wurde an einer versteckten Stelle im Umfeld des Doms entdeckt, als es bereits circa eine Woche tot war. Entsprechend war auch keine Klärung der Todesursache mehr möglich“, sagt der am Dom tätige Vogelsachverständige Sven Ofer.
Vor wenigen Tagen nun entdeckten Mitarbeiter des Stadtgrüns einen weiteren jungen Uhu im Springbrunnen am Dom. Sie bargen diesen noch lebend aus dem Wasser, allerdings verstarb er kurz darauf. Da immer wieder Tiere, insbesondere Vögel, beim Trinken aus Brunnen oder Wasserfässern ertrinken, ist Ofer nun im Gespräch mit der Stadt Speyer, damit der Brunnen eventuell mit einer entsprechenden „Ausstiegshilfe“ gegen Unfälle dieser Art gesichert werden kann. „Junge Uhus haben innerhalb des ersten Lebensjahres leider eine hohe Sterberate“, so der Vogelsachverständige Ofer. „Wir hoffen nun natürlich umso mehr, dass das letzte verbliebene Jungtier gut durch die nächsten Monate kommt.“
Chornachmittag der Kinder- und Jugendchöre „Pueri Cantores“ im Bistum Speyer
Rund 120 Kinder und Jugendliche trafen sich am 2. Juli zu einem Chornachmittag in Bellheim. In einer ersten gemeinsamen Probe erfüllten Mitglieder der Laurentius Singers Herxheim (Leitung: Stefanie Konter), der Capella Michaelis Ludwigshafen-Maudach (Leitung: Dagmar Sold), des Jungen Chors St. Medardus Mutterstadt (Leitung: Angelika Grothe), des Jugendchors der Jungen Kantorei St. Martin (Leitung: Ute Hormuth), des Mädchenchores am Dom zu Speyer (Leitung: Markus Melchiori) und der Speyerer Domsingknaben (Leitung: Joachim Weller) das Pfarrheim mit Klängen.
Nach einer Pause mit Getränken und einer Stärkung, bereitgestellt von fleißigen Helferinnen und Helfern rund um den gastgebenden Dekanatskantor Bernd Greiner, begaben sich die jungen Sängerinnen und Sänger in die katholische Kirche St. Nikolaus in Bellheim zu einer Ansing- und Stellprobe.
Alle teilnehmenden Chöre sind Mitglied im Pueri Cantores Verband der Diözese Speyer. „Pueri Cantores“ ist eine weltweite Vereinigung katholischer Kinder- und Jugendchöre. Diese hat es sich zur Aufgabe gemacht, bei weltweiten, nationalen und diözesanen Treffen zum Lob Gottes zu singen, sich in Freundschaft zu begegnen und für den Frieden zu singen. Das Singen für den Frieden hat mehr Aktualität denn je; daher gestalteten die teilnehmenden Chöre zum Abschluss des Nachmittags ein Friedensgebet. Pfarrer Dominik Geiger, Präses der Pueri-Chöre im Bistum Speyer, hob in seiner kurzen Ansprache hervor, wie wichtig Zufriedenheit und Dankbarkeit gegenüber allem, was uns Gott tagtäglich schenkt, sind, um Konflikte im Kleinen und Großen zu vermeiden. Gestärkt vom gemeinschaftlichen Singen und der freundschaftlichen Begegnung machten sich die jungen Sängerinnen und Sänger wieder auf den Heimweg.
Dommusik Speyer 07.07.2022
Wie können Kirchen kulturellen Wandel mitgestalten?
Ökumenischer Beirat „Kirche im Anthropozän“ erarbeitet Vorschläge
Wie können Menschen die Schöpfung und ihre eigene Lebensgrundlage bewahren? Welche Rolle spielen Theologie, Spiritualität und Kirchen dabei? Diesen Fragen widmet sich der neue ökumenische Beirat „Kirche im Anthropozän“, der nun seine Arbeit aufgenommen hat.
Kaiserslautern, Speyer(lk/is) – Klimakrise, Artensterben, Ausbeutung des gesamten Planeten: Längst hat das neue Zeitalter begonnen, in dem der Mensch zum bestimmenden Faktor der Erdgeschichte wird. Im sogenannten Anthropozän missachten die Menschen die Grenzen, die die Natur setzt – und gefährden dadurch selbst ihr Weiterleben. Die Kirchen wollen hier gegensteuern.
Ein Gedanke trägt die Arbeit des neuen Beirats „Kirche im Anthropozän“: sich dem Schicksal nicht zu ergeben, sondern zu handeln und Dinge zum Positiven zu verändern. Fest steht, dass die Menschen nicht weitermachen können wie bisher, sondern ihre Lebensweise ändern müssen. Bei diesem kulturellen Wandel wollen die Kirchen einen Beitrag leisten. Wie genau dieser Beitrag aussehen kann, erarbeitet der Beirat „Kirche im Anthropozän“. Dabei verbindet er theologische Fragen, die das Anthropozän aufwirft, mit konkretem Handeln. Vorschläge sollen den Leitungsgremien der Kirchen vorgelegt und umgesetzt werden.
Dem Beirat gehören 18 Mitglieder an: Vertreterinnen und Vertretern aus dem Bistum Speyer, der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Region Südwest sowie externe Fachleute. Er ist in der deutschsprachigen kirchlichen Landschaft einzigartig: Erstens zeigt die ökumenische Zusammensetzung, dass die Konfessionen dieses zentrale Zukunftsthema der Menschheit gemeinsam angehen. Zweitens stellt die Beiratsarbeit den Versuch dar, Theologie und Spiritualität zu integrieren in das Engagement für Klima, Umwelt und Frieden.
Musikalische Verheißungen im Rahmen der Internationalen Musiktage Dom zu Speyer
Nach gelungenem Start weitere Konzerte im Dom und anderen Kirchen der Stadt
Speyer – Mit zwei ausverkauften Aufführungen des Requiems von Wolfgang Amadeus Mozart sind die Internationalen Musiktage gestartet. Auch das darauffolgende Konzert mit Klaviermusik von Olivier Messiaen in der Krypta erfreute zahlreiche Besucher. Das erste Konzert auswärts fand in der Klosterkirche St. Magdalena statt mit Musik für Violincello von Johann Sebastian Bach und war bereits vorab ausverkauft.
Markus Melchiori, Domkapellmeister und künstlerischer Leiter des Festivals freut sich über den gelungenen Auftakt – aus musikalischer wie aus organisatorischer Sicht. „2021 haben wir die Internationalen Musiktage von vorneherein unter Pandemiebedingungen geplant. Das hat bei allen etwas Mut erfordert, da wir die genauen Vorgaben ja nicht kennen konnten. Die Hoffnung, dass alles gut wird, steht wie ein Leitfaden über dem Programm, das wir mit einem Requiem begonnen haben und mit einem Stück zur Auferstehung beenden werden“, sagt der Domkapellmeister. Bereits in Mozarts Requiem klang das Motto der diesjährigen Internationalen Musiktage an: Himmlisches Jerusalem. Damit huldigt die Dommusik in besonderer Form auch dem Dom als Bauwerk, das vor 40 Jahren auf die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurde.
Die Reihe der Konzerte geht zunächst in der Kirche St. Joseph weiter, wo mit Ton Koopmann ein Star der Barockmusik gastiert. Der niederländischer Dirigent, Organist, Cembalist und Hochschullehrer tritt am 23. September, 20 Uhr, zusammen mit dem international renommierten Bassbariton Klaus Mertens auf. Letzterer war bereits öfter im Dom zu hören und gastiert regelmäßig an den großen Konzerthäusern des Landes. Unter der Überschrift „Bist du bei mir!“ musizieren Koopmann und Mertens Werke von Johann Sebastian Bach, Georg Böhm, Gottfried Stölzel und anderen.
In der Krypta des Doms, welche sich mit ihrer einzigartigen Raumwirkung besonders gut für musikalische Darbietungen eignet, ist am 24. September, 20 Uhr, das Ensemble Archaica aus Berlin zu Gast. Das Programm dieses Abends bildet die Zeit und das Wirken des norwegischen Heiligen Olav in mittelalterlichen liturgischen Gesängen musikalisch nach.
Die Reihe der Kryptakonzerte schließt am Samstag, 25. September um 20 Uhr mit Musik von Olivier Messiaen. Sein „Quatuor pour la fin du temps – Quartett für das Ende der Zeit“ komponierte er in deutscher Kriegsgefangenschaft. Es wurde im Strafgefangenenlager VIII A im Süden von Görlitz geprobt und auch uraufgeführt. Die ungewöhnliche Besetzung ergab sich aus den zur Verfügung stehenden mitgefangenen Musikern. Sowohl die Musik von Messiaen, der ein sehr gläubiger Katholik war, als auch das Thema der letzten Tage passen besonders gut in den Rahmen der diesjährigen Musiktage. Gespielt wird das Stück vom Ensemble risonanze erranti, das sich auf neue Musik spezialisiert hat.
Musik von Johann Sebastian Bach und ein zeitgenössisches Stück aus Aserbaidschan stehen am Abend des 28. September im Mittelpunkt. Ab 21 Uhr erfüllt Daniel Spektor die kleine Barockkirche des Klosters St. Magdalena mit seinem virtuosen Geigenspiel.
In seinem zweiten Konzert im Rahmen der Internationalen Musiktage singt Klaus Mertens am 30. September, 20 Uhr, in der Kirche des Priesterseminars St. German romantische Psalmvertonungen. Das sind Lieder, die anstatt auf Gedichte auf Bibelverse komponiert wurden und die, statt vom Klavier, von der Kirchenorgel begleitet werden. Die Kirche St. German besitzt eine englisch-romantische Orgel aus dem Jahr 1890. Das historische Werk des Orgelbauers Vowels aus Bristol, stellt mit seinen Klangfarben in der Orgellandschaft der näheren und weiteren Umgebung eine Besonderheit dar. Domorganist Markus Eichenlaub wird Klaus Mertens auf dieser Orgel begleiten. Dass sich beide dabei bestens ergänzen beweist die bereits vorliegende gemeinsame CD „Der Herr ist mein Hirte. Romantische Psalmvertonungen“.
Ein Jubiläumskomponist muss in diesem Jahr noch nachgefeiert werden: Anlässlich des 150. Geburtstages von Louis Vierne wurde bereits 2020 seine einzige Orchestersymphonie in a-Moll für die Internationalen Musiktage vom englischen Organisten David Briggs auf die Orgel übertragen. Die Erstaufführung, die coronabedingt verschoben werden musste, wird nun in diesem Jahr nachgeholt. Für das Konzert am 1. Oktober sind noch wenige Karten erhältlich.
Gustav Mahlers monumentale „Auferstehungssymphonie“ steht als große Vision der Auferstehung am Ende der Internationalen Musiktage Dom zu Speyer 2021. Da das Konzert bereits nach Tagen ausverkauft war, hat die Dommusik entschieden, im Rahmen der 2G+ Regel weitere Zuschauer zuzulassen. Mahler wollte mit diesem Stück jedes bekannte Format sprengen – und sich mit den großen Sinnfragen des Lebens auseinandersetzen: „Warum hast du gelebt? Warum hast du gelitten? Ist das alles nur ein großer, furchtbarer Spaß? Wir müssen diese Fragen in irgendeiner Weise lösen, wenn wir weiter leben sollen.“ – so der Komponist. Die zweite Symphonie verkörpert Mahlers lebenslanges, existenzielles Ringen – was sich in ihrer Form und ihrem überwältigenden Klangspektrum widerspiegelt.
Spitzentreffen der badischen und pfälzischen Landeskirchen
Zum ersten Mal seit sieben Jahren kam das Kollegium der Evangelischen Landeskirche in Baden zur Begegnung mit der Leitung der pfälzischen Landeskirche in Speyer zusammen.
Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst begrüßte die von Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh geführten Gäste aus Karlsruhe im Mutterhaus der Diakonissen. Die Kollegien tauschten sich zu Kooperationen zwischen beiden Landeskirchen und insbesondere zum aktuellen Planungsstand der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) 2022 in Karlsruhe aus.
In ihrer Andacht zu Beginn des Spitzentreffens bezog sich Wüst auf den Lehrtext im 1. Thessalonicherbrief 5,16-17 und setzte damit einen Impuls, der die Stimmung der gesamten Begegnung vorwegnahm: „Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass.“ Auch wenn in beiden Landeskirchen mit Blick auf zukünftige Entwicklungen schwierige Fragen zur Debatte stünden, könne gerade dieses Bibelwort Kraft schenken und einen frischen Blick auf Lösungswege ermöglichen.
Anlass zu Optimismus bietet auch die ÖRK-Vollversammlung im kommenden Jahr. Unter dem Motto „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“ werden vom 31. August bis 8. September 2022 bis zu 4.500 Kirchenvertreterinnen und -vertreter aus aller Welt erwartet. Im Fokus des Treffens werden unter anderem die Themen Klimagerechtigkeit, Rassismus, Migration und interreligiöser Dialog stehen. Zusätzlich wird ein Begegnungs- und Exkursionsprogramm vorbereitet, das in Teilen auch in der Pfalz stattfinden wird.
Nach einem kurzen Rückblick auf bereits gemeinsam gestaltete Projekte und anstehende Kooperationen wie den Fachtag Taufe am 25. September 2021 in Ludwigshafen einigten sich die Kollegien bei ihrer Begegnung auf einen ersten Austauschfahrplan zu weiteren Zusammenarbeitsformen der beiden Landeskirchen. „Der Wert persönlicher Begegnungen wie dieser zeigt sich daran, dass es in so kurzer Zeit gelingt, weitere Brücken über den Rhein anzudenken“, resümierte Kirchenpräsidentin Wüst nach dem Treffen. Ihr Treffen beendeten die beiden Delegationen mit einem Besuch der Dreifaltigkeitskirche und einem gemeinsamen Lied – wenn auch mit Abstand und Maske.
EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (Protestantische Landeskirche) 22.09.2021
„Klimaschutz gehört ins Zentrum der christlichen Botschaft“
„Christians For Future“ im Gespräch mit Vertretern von Bistum und Landeskirche
Speyer – Wie können Nachhaltigkeit und Umweltschutz in Kirche und Gesellschaft weiter gestärkt werden? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer Begegnung der Umweltbeauftragten der beiden Kirchen, Sibylle Wiesemann (Evangelische Kirche der Pfalz) und Steffen Glombitza (Bistum Speyer) mit Thomas Heitz (Bund der Deutschen Katholischen Jugend und Diözesan-Katholikenrat) und Dr. Michael Streubel von der Bewegung „Christians For Future“, einem bundesweiten Zusammenschluss von Christinnen und Christen, die sich als Teil der „For-Future“-Bewegung verstehen.
Michael Streubel erläuterte die Forderungen der Bewegung „Christians For Future“ an die Landeskirchen und Bistümer in Deutschland. Dazu zählt, dass die Kirchen noch stärker prophetisch ihre Stimme erheben und gegenüber der Politik eine klimagerechte Politik einfordern sollen. Die Kirchen werden zur Umstellung ihres eigenen Handelns und zu einem ökologischen Bewusstseinswandel aufgerufen. „Es ist enorm, was in den Kirchen zum Thema Klimaschutz derzeit geleistet wird“, brachte Streubel gleichzeitig seine Anerkennung zum Ausdruck. Die Umwandlung zu einer klimagerechten Gesellschaft sei nicht nur eine technische, sondern vor allem eine ethische Aufgabe. Er regte die Einrichtung eines „Rats für Schöpfungsethik“ an und bewertete das Thema Klimaschutz als Chance, die nächste Generation für die Kirche zu interessieren und zu gewinnen.
Sibylle Wiesemann und Steffen Glombitza informierten über das Klimaschutzengagement der beiden Kirchen, zu dem unter anderem die aktuelle Mitmachaktion „Trendsetter Weltretter“ gehört. Sie gibt Impulse für eine Veränderung des persönlichen Lebensstils. Bisherige Themenschwerpunkte waren: „Einfach anders konsumieren“ (2018), „Einfach anders bewegen“ (2019), „Einfach anders essen“ (2020) und „Natürlich vielfältig“ (2021). Viele Gemeinden seien beim Umweltschutz schon aktiv, in anderen Gemeinden seien aktuell andere Themen vordringlich. „Wir brauchen einen Perspektivwechsel. Das Thema Umwelt ist kein Randthema, sondern steht in einem unmittelbaren Zusammenhang mit unseren christlichen Menschenbild und unserem Schöpfungsverständnis“, setzten sich Wiesemann und Glombitza für einen Bewusstseinswandel ein. „Es geht um eine Haltung und um ein aktives Handeln aus dem Glauben heraus“, bekräftigte auch Thomas Heitz den aus seiner Sicht zentralen Stellenwert des Themas Klimagerechtigkeit. Die Kirche müsse ihr eigenes Handeln am Ziel der Nachhaltigkeit ausrichten, gleichzeitig aber auch in die Gesellschaft hineinwirken. „Wir müssen begreifen, dass es beim Einsatz für eine saubere Umwelt und gegen eine weitere Klimaerwärmung nicht um Parteipolitik, sondern um die entscheidenden Grundfragen im 21. Jahrhundert geht“, unterstrich Thomas Heitz.
Die Bewegung „Christians For Future“ fordert unter anderem, dass sich die Landeskirchen und Bistümer das Ziel setzen, bis 2030 die Klimaneutralität zu erreichen. Wiesemann und Glombitza warben zwar ebenfalls dafür, sich ambitionierte Ziele zu setzen, doch das Erreichen der Klimaneutralität bis zum Jahr 2030 halten sie für unrealistisch. Auch werde der Begriff „klimaneutral“ sehr unterschiedlich definiert. Die Klimaneutralität muss in ihren Augen tatsächlich und nicht bloß durch die Zahlung von CO2-Kompensationsleistungen erzielt werden. Für die beiden Umweltbeauftragten steht im Vordergrund, dass „wir als Kirchen noch stärker ins Handeln kommen und viele dabei mitnehmen. Das ist wichtiger als abstrakte Zieldiskussionen“, so ihr Standpunkt. Insgesamt aber zeigte sich in dem knapp zweistündigen Gespräch ein hohes Maß an Übereinstimmung. „Es war ein fruchtbarer Austausch mit vielen wertvollen Impulsen und Anregungen“, waren sich alle Beteiligten einig.
Darstellungen der Todsünden für die Nachwelt gesichert
Herstellung von Abgüssen und Repliken der Bauzier am Westbau des Speyerer Doms
Speyer – Acht figürliche Darstellungen an der Westfassade des Speyerer Doms sind aus konservatorischen Gründen abgeformt worden. Bei den Figuren handelt es sich um allegorische Darstellungen der Todsünden in Gestalt verschiedener Tiere. Durch die Herstellung einer Negativform wird zum einen ihr aktueller Zustand dokumentiert, zum anderen könnten sie so leichter restauriert werden, sollte dies einmal nötig sein. Ermöglicht wurde diese Maßnahme mit Mitteln der Dr. Albrecht und Hedwig Würz Stiftung der Stiftergemeinschaft der Sparkasse Südliche Weinstraße. Deren Vorstände, Frank Jäckle und Thomas Nitz, machten sich nun vor Ort ein Bild von der geleisteten Arbeit. Erläutert wurde die Maßnahme von Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl und Dombaumeisterin Hedwig Drabik.
Die schmuckreiche Fassade des Westbaus ist durch ihre Orientierung stark der Witterung ausgesetzt und zeigt daher im Gegensatz zu geschützteren Fassadenbereichen am Dom schneller Verwitterungserscheinungen. Zudem ist der Eingangsbereich des Domes stark frequentiert und beansprucht, was unter anderem auch zu Abnutzung und leider auch zu Vandalismusschäden führt. Bereits im Zuge der Sanierung der Vorhalle konnten kleinere Restaurierungsarbeiten an der figürlichen Bauzier vorgenommen werden. Besonders schön und detailreich sind dabei Figuren, welche die sieben Todsünden in personifizierter und in allegorischer Form zeigen. Hier gestalteten sich kleinere Rekonstruktionen verloren gegangener Teile der Bauzier bereits äußerst schwierig, da der Westbau nicht so gut dokumentiert ist, wie ursprünglich gedacht.
„Die Darstellungen der Todsünden am Westbau ist eine besonders ausdrucksstarke Zutat des 19. Jahrhunderts. Bei der Restaurierung der Vorhalle mussten wir leider feststellen, dass wir nicht alle Figuren rekonstruieren konnten, da uns Abbilder des Originalzustands fehlten“, so Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl. „Umso wichtiger ist es, das zu dokumentieren, was vorhanden ist, und damit für die Nachwelt zu sichern.“
Dombaumeisterin Hedwig Drabik machte sich daher auf die Suche nach einem Weg, um Teile der Bauzier am Westbau zu sichern und zu dokumentieren. Während noch intakte Verzierungen im Innern der Vorhalle und in Übermannshöhe durch Scans und photogrammetrische Aufnahmen gut dokumentiert sind, wollte Drabik für die Sicherung der sich an der Außenseite und in Greifhöhe befindlichen filigranen Teile der Bauzier gerne noch einen Schritt weiter gehen, da diese Bauzier nach wie vor besonders gefährdet ist, ganz oder teilweise beschädigt zu werden. Mit einer Zuwendung der Dr. Albrecht und Hedwig Würz Stiftung der Stiftergemeinschaft der Sparkasse Südliche Weinstraße war es möglich, die Dokumentation der unteren Bauzier in Form von Gipsabgüssen zu realisieren. 30.000 Euro wurden für die Herstellung von acht Abformungen aus Mitteln der Stiftung verausgabt.
Hierbei werden zunächst die angrenzenden Bauteilflächen geschützt. Um Einwanderungen des Materials in den bestehenden Sandstein zu vermeiden, wird eine Trennlage in Form einer konzentrierten Seifenlösung aufgebracht. Danach folgt in drei Arbeitsgängen das Aufbringen eines Silikonkautschuks. Zwischen der Aufbringung einer jeden Lage benötigt das Material eine Trocknungszeit von 24 Stunden. Nach dem Aufbringen des Silikonkautschuks muss eine Stützkappe am Objekt gebaut werden, um die Negativform zu stabilisieren. Nach der Gesamttrocknung am Objekt werden sowohl die Stützkappe, wie auch die Negativform aus Silikonkautschuk abgebaut und in der Werkstatt wieder zusammengesetzt. Die Stützform dient auch dazu, dass das Negativ seine Form behält. Mit Hilfe der Negativform kann nun ein Gipsabguss erstellt werden, der das Positiv abbildet.
Sehen sie hier die Fotogalerie unseres Mitarbeiters Markus Hild:
Sensible Verkündigung im Blick auf Missbrauchserfahrungen
Neues Fortbildungskonzept zur Frage: „Wie kann das Evangelium so verkündet werden, dass keine alten Wunden aufgerissen werden?“
Waldfischbach-Burgalben – In Zusammenarbeit zwischen den Präventionsbeauftragten des Bistums und der Abteilung Personalförderung wurde ein neues Schulungskonzept entwickelt und erstmals durchgeführt. Unter dem Titel „Sensibel reden – homiletische Präventionsschulung“ hat eine erste Gruppe von Priestern, Diakonen, Gemeinde- und Pastoralreferenten/-innen zusammen mit einem betroffenen Paar und unter Anleitung des Homiletik-Dozenten der Diözese, Direktor Volker Sehy verschiedene Bibelstellen in Predigtsprache übersetzt.
Im Mittelpunkt standen Fragen wie: Wie kann man das Evangelium so verkünden, dass diese Verkündigung glaubwürdig ist? Wie kann das von Gott geschenkte Heil zusagt werden, ohne dass alte Wunden aufgerissen werden, weil man zu glatt und einseitig spricht? Allen Teilnehmern des Studientags im Geistlichen Zentrum Maria Rosenberg war bewusst: Mit großer Wahrscheinlichkeit hören Menschen, die Missbrauch erfahren haben, eine Predigt oder eine Ansprache. Darauf wollten sich die pastoralen Mitarbeiter/innen einstellen und unter den kritischen Ohren der Kolleginnen und Kollegen einüben, das Wort Gottes lebendig werden zu lassen. Das betroffene Ehepaar hatte für den Tag ein Zitat von Stanislaw Jercy Lec ausgewählt: „Es genügt nicht, dass man zur Sache spricht. Man muss zu den Menschen sprechen.“
Im Verlauf der Fortbildung wurde deutlich: Die Ehrlichkeit sich selbst und den Menschen gegenüber fordert dazu auf, das Unrecht, das begangen wurde, auszusprechen und so dazu beizutragen, dass der Deckmantel des Verschweigens zerrissen wird. Mehr noch: dass solche Taten nicht mehr im Verborgenen bleiben und so wiederholt werden können.
Bistum Speyer 22.09.2021
Neue Spitzenorgel erklingt in der Speyerer Gedächtniskirche
Mit einer Festwoche wird die neue Chororgel mit 25 Registern in der Gedächtniskirche Speyer eingeweiht. Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst predigt zum Erntedankgottesdienst.
Einweihung der Spitzenorgel in der Speyerer Gedächtniskirche: Orgelbauer Andreas Saage von der Orgelbauwerkstatt Klais Bonn stimmt bei der Intonation den Klang ab. Archivfoto: lk/Edelmann
Speyer (lk) – Im Januar wurde sie installiert, mehrere Wochen lang intoniert, also der Klang auf den Kirchenraum abgestimmt, jetzt wird sie endlich eingeweiht: die neue Chororgel der Speyerer Gedächtniskirche der Protestation. „Eine einzigartige Kirche bekommt endlich ein adäquates Instrument“, sagt Landesmusikdirektor Jochen Steuerwald. Am Sonntag, 3. Oktober wird das lang ersehnte Instrument um 10 Uhr bei einem Festgottesdienst zu Erntedank eingeweiht.
Mit mehr als 1.500 Pfeifen sowie 25 Registern auf zwei Manualen und Pedal gehört die Chororgel zum Spitzensegment. Sie stammt von der führenden Orgelbauwerkstatt Klais Bonn, die beispielsweise die Orgeln der Hamburger Elbphilharmonie oder Konzertsäle in China oder den USA fertigen.
Oberkirchenrat Manfred Sutter weiht die Orgel am Erntedanksonntag offiziell ein. Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst hält die Predigt. Die Liturgie übernimmt der Speyerer Dekan Markus Jäckle. Die Chororgel wird von Jochen Steuerwald und Gero Kaleschke gespielt, dem Orgelbeauftragten der Landeskirche. Der Gottesdienst wird gestaltet von der Speyerer Kantorei unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Robert Sattelberger und dem Posaunenchor unter der Führung von Philipp Neidig.
Weitere Konzerte sind Teil der Festwoche: Am Abend des 3. Oktober geben die jungen Sängerinnen und Sänger der Evangelischen Jugendkantorei der Pfalz um 19.30 Uhr ein Einweihungskonzert mit Werken von Bach, Mendelssohn, Lewandowski und Poulenc. Dabei wirken die Altistin Nora Steuerwald sowie die Kammerphilharmonie Karlsruhe mit. Das Konzert wird von Robert Sattelberger an der Orgel begleitet. Jochen Steuerwald dirigiert. Am 10. Oktober spielt Musikprofessor Christoph Bossert aus Würzburg unter anderem Werke von Bach, Schubert, Mendelssohn und Reger.
Festwoche zur Einweihung der Klais-Orgel in der Gedächtniskirche Speyer. Foto: lk/Gedächtniskirchengemeinde Speyer
Kirchenmusikfans, Kirchenmitglieder sowie Musikerinnen und Musiker der Gedächtniskirche und der Landeskirche sind dankbar, dass die „Hauskirche“ nun ein Instrument hat, das die musikalischen Möglichkeiten des Chorraums ausschöpft. Gemeinsamen hatten die Evangelische Kirche der Pfalz, der Bauverein der Gedächtniskirche und viele Spenderinnen und Spender das Projekt mit knapp 550.000 Euro verwirklicht. „Es macht mich stolz, dass ich mit dazu beitragen konnte, dass nun viele Generationen von dieser mutigen Investition in die Zukunft profitieren können“, sagt Steuerwald.
Hintergrund:
Seit 1956 nutzt die Gedächtniskirche laut Steuerwald „ein äußerst bescheiden dimensioniertes Orgelwerk mit 13 Registern der Firma Oberlinger Windesheim hinter dem Altarretabel“, das in die Jahre gekommen ist. Die weite Entfernung des Spieltisches, die damals verwendeten Materialien und die Warmluftheizung haben seit Jahren Nachteile gebracht. Seit den 1990er-Jahren wurden Vorschläge zur Erneuerung des Werks diskutiert. „Doch ein Neubau der Orgel war für die Anforderungen in Gottesdiensten, Sinfoniekonzerten sowie bei der Ausbildung des Orgelnachwuchses unumgänglich“, so Steuerwald.
In einem Wettbewerb mit der Vorgabe, den bisherigen Standort beizubehalten, wurde der Auftrag ausgeschrieben und an die traditionsreiche und weltweit im Spitzensegment agierende Firma Klais Bonn erteilt.
Text: Evangelische Kirche der Pfalz Archivfoto: lk/Edelmann Foto: lk/Gedächtniskirchengemeinde Speyer 22.09.2021
„Kirche muss bei der Digitalisierung wissen, wovon sie spricht“
Bei einer Tagung der Evangelischen Akademie der Pfalz ruft der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, dazu auf, die digitalen Möglichkeiten als Kirche stärker zu nutzen.
Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst im Gespräch mit dem Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm. Foto: Evangelische Kirche der Pfalz/Iversen
Speyer/Landau (lk) – Andachten mit Smartphone und Selfiestick, digitale Ideen-Workshops (Hackathons) und Begrüßungsmails an Neugeborene: Heinrich Bedford-Strohm, der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), wünscht sich eine digitale, sichtbare und bewegliche Kirche. Er war am Freitag Gastredner bei der Tagung der Evangelischen Akademie der Pfalz in Landau „Update: Was macht die Digitalisierung aus der Kirche? – Was macht die Kirche aus der Digitalisierung?“. Redakteurin Katja Edelmann hat ihm drei Fragen dazu gestellt.
Digitalaffin: EKD-Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm. Foto: lk/Iversen.
In Ihrem Vortrag haben Sie davon gesprochen, dass Kirche einer „preußischen Behörde“ gleicht. Wie entwickeln wir uns von der Behörde hin zu einer beweglichen und sichtbaren Kirche
Heinrich Bedford-Strohm: Die neuen digitalen Möglichkeiten bieten viele Chancen, die wir bisher nicht hatten. Sie verändern uns auch als Kirche: Sie haben ein ganz klares antihierarchisches Element. Man kann direkt kommunizieren und muss nicht über die Institutionen gehen. Deswegen müssen wir uns als Institution Kirche auf diese digitalen Möglichkeiten einstellen. Wir alle zusammen müssen helfen, diese Medien zu nutzen, um sichtbar zu werden, damit Menschen, die keinen Kontakt zur Kirche haben, aber vor Ort etwas im Internet suchen, als Ergebnis auf die Kirchengemeinde stoßen. Dazu muss man die Daten einspeisen – das ist ein bisschen Arbeit, aber es lohnt sich. Zum Beispiel beim Projekt Digitale Kirchtürme*: Es war es atemberaubend, wie die Zahl der Kontakte hochgeschnellt ist. Das sind Wege, wie wir den Kontakt von Menschen, die uns ferner stehen, ganz neu finden können.
Hauptamtliche und Ehrenamtliche in den Kirchengemeinden haben unterschiedliche Einstellungen zur Digitalisierung. Manche sind grenzenlos begeistert, andere haben starke Bedenken. Was sagen Sie denen, die Angst davor haben?
Friederike van Oorschot, Heinrich Bedford-Strohm, Christoph Picker auf dem Podium (v.l.n.r.). Foto: lk/Iversen.
Bedford-Strohm: Das Schöne ist, dass zur Digitalisierung eine neue Form von Gemeinschaft passt, nämlich Vernetzung. Nicht jeder muss alles machen: Diejenigen, die bestimmte Gaben haben, sollen sie auch nutzen können. Und diejenigen, die etwas anderes gut können, machen das. Wer gut mit digitalen Medien umgehen kann, soll auch viel Energie dafür verwenden. Und andere, deren Gabe es ist, im direkten Gegenüber mit einem anderen Menschen ein Seelsorgegespräch zu führen, können ihre Energie dafür verwenden. Entscheidend ist, dass wir das Ganze anschauen und genau überlegen, wer was macht und wie wir am besten für die Menschen da sein können. Viele sind da schon gut unterwegs. Die digitalen Medien geben viele Möglichkeiten, diese Vernetzung abzubilden in der Kommunikation.
Moderator, Raumgeber, Beobachter, Produzent oder Kritiker: Welche Rolle hat die Kirche in der Digitalisierung?
Bedford-Strohm: Es geht darum, die Digitalisierung für die Gesellschaft weder zu verdammen noch euphorisch zu feiern, sondern darum, die Digitalisierung verantwortlich zu gestalten. Dabei hat die Kirche eine ganz wichtige Funktion: Sie steht für die Menschenwürde, für den Schutz der Schwachen, für gerechte Teilhabe an der Digitalisierung. Es darf nicht sein, dass manche alle Zugänge haben und andere abgekoppelt sind von den digitalen Möglichkeiten. All das sind Fragen, die sollte die Kirche öffentlich thematisieren und für die Menschenwürde, für die Schwachen eintreten. Aber das geht nur, wenn sie selbst weiß, wovon sie spricht: Wir sollten also Digitalisierung in unseren eigenen Strukturen und Kommunikationsformen ernst nehmen, stark machen und umsetzen. Wenn wir das klug tun, haben wir die größte Glaubwürdigkeit und Expertise, um uns mit Leidenschaft dafür einzusetzen, die Chancen zu nutzen und die Risiken zu begrenzen.
Akademiedirektor Christoph Picker bei der Andacht vor dem Butenschoen-Haus in Landau. Foto: lk/Iversen.
*Anmerkung: Das EKD-Projekt zielt darauf ab, digitale Kontakt- und Standortdaten der Kirchen und Gemeinden in den Ergebnissen bei Google oder Navigationsgeräten besser auffindbar zu machen. Digitale Kirchtürme für bessere Suchergebnisse – EKD<https://www.ekd.de/digitale-kirchturme-fur-bessere-suchergebnisse-53303.htm>
Die Tagung wurde in Kooperation mit der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e.V. (FEST) und der Evangelischen Akademie im Rheinland organisiert.
Text: Evangelische Kirche der Pfalz Foto: Evangelische Kirche der Pfalz/Iversen 22.09.2021
Zwei Projekte aus dem Bistum Speyer für den zap:innovationspreis nominiert
Preisverleihung bei zap:kongress vom 11 bis 13. Oktober – Vorbild für innovative Seelsorge
Bochum / Speyer – Vom 11. bis 13. Oktober 2021 dreht sich in Bochum alles um das Thema innovativer und zukunftsweisender Pastoral: Der zap:kongress zum Thema „Wie evaluiert man pastorale Qualität?“ findet an der Ruhr-Universität Bochum statt. Im Rahmen dieses Events verleiht eine prominente Jury am ersten Abend den zap:innovationspreis. Mit dem zap:innovationspreis möchte die zap:stiftung innovative Pastoral auszeichnen. Zu den nominierten Projekten gehören auch zwei aus dem Bistum Speyer: Die Netzgemeinde da_zwischen und der Visionsprozess SEGENSORTE.
Pries für innovative Pastoral
Wer bringt Kirche voran? Wer kann Pastoral so, dass andere es nachmachen? Wer ist heute schon Kirche von morgen? Im Mai 2021 hatte das Zentrum für angewandte Pastoralforschung an der Ruhr-Universität Bochum dazu aufgerufen, Projekte, Personen, Firmen oder Initiativen zu empfehlen, die für den zap:innovationspreis in Frage kommen. Über 30 Empfehlungen erreichten das zap seitdem. „Wir sind sehr glücklich über das Engagement der Menschen, uns zu helfen, innovative Pastoral auszuzeichnen“, erklärt Prof. Dr. Matthias Sellmann, zap-Leiter und Präsident der gleichnamigen zap:stiftung. „Wir möchten uns herzlich für diesen Einsatz bedanken!“ Die zap:stiftung gehört zum Komplex des „Zentrums für angewandte Pastoralforschung“. Als Förderstiftung unterstützt sie Forschung und Praxis innovativer Kirchenentwicklung, vor allem im deutschsprachigen Raum. Die Stiftung verleiht den Preis in unregelmäßigen Abständen, zuletzt war das im Jahr 2017.
Die Jury
Anhand von elf Kriterien bewertete die Jury die eingereichten Projekte. Dazu gehörten unter anderem das „Kriterium der pastoralen Relevanz“, das „Kriterium der spirituellen Freiheit des Individuums“ oder das „Kriterium der politischen Öffentlichkeit“. Mit Innovation kennen sich die Mitglieder der Jury gut aus. Dazu zählen Professor Frank Piller, die Kommunikations-Designerin Eva Jung und der Berater Johannes von Schmettow. Alle drei sind Mitglieder des Kuratoriums der zap:stiftung.
Dieses Trio hat neun Nominierte gekürt: Kinderbauernhof am Brennlesberg, da_zwischen, Liebe gewinnt, Visionsprozess Segensorte, Campussegen, Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf, Vision von Hoffnung, St. Maria als … und relilab.
Live-Übertragung
Wer der Sieger sein wird? Das erfahren Interessierte am 11. Oktober 2021 auf dem zap:kongress. Die Preisverleihung wird live über das Internet übertragen. Die Gewinner:innen erhalten den zap-Innovationspreis “Eckstein“ aus Beton. Der Künstler Anno Weihs hat das Kunstwerk erschaffen. Zusätzlich zum “Eckstein“ erhalten die Gewinner:innen und die Nominierten das Recht, Logos in ihrer Social-Media-Kommunikation und in ihrer gesamten Außenwerbung zu verwenden.
Bistum Speyer 22.09.2021
„Visionsprozess nicht lästige Pflicht, sondern Mittel für Veränderung“
Visionsprozess SEGENSORTE: Teilnehmende berichten von ihren Erfahrungen in der Resonanzphase zum Visionsprozess
Katrin Ziebarth (oben links), Katharina Goldinger (oben rechts), Michaela Esser (unten links) und Andreas Rubel (unten rechts).
Speyer – Im August endete die Resonanzphase des Visionsprozesses SEGENSORTE. Alle Gläubigen und Interessierten waren eingeladen, zum ersten Textentwurf der Bistumsvision, der bei der Diözesanversammlung im November 2021 vorgestellt worden war, eine Rückmeldung zu geben. Dazu gab es Resonanzveranstaltungen in Form von Videokonferenzen, Stimmungsbarometer auf der Internetseite zum Visionsprozess wie auch die Möglichkeit zu direkten Rückmeldungen. Wir haben vier Teilnehmende der Resonanzveranstaltungen nach ihren Eindrücken gefragt.
Michaela Esser, Leiterin der katholischen Kindertagesstätte in Offenbach, unterstützt durch Katrin Ziebarth, Pastoralreferentin in der Pfarrei Heiliger Laurentius in Herxheim:
„Die gemeinsame Vision ist für meine Kita eine große Bereicherung! Der Grund dafür ist nicht nur das tolle Material, dass ich sowohl für die Kinder als auch für die Arbeit im Team benutze. Die Denkanstöße und die dadurch entstehenden Gespräche sind bereichernd für alle Beteiligten. Wenn ich alle Beispiele nennen sollte, würde der Platz nicht ausreichen. Ganz zu Beginn stand bei den Kindern, dem Team und den Eltern die Frage im Raum: Wo ist dein Segensort? Bis heute ist dies immer wieder Thema, weil wir alle gemerkt haben, dass Orte dazu kommen oder wegfallen. Die Begründungen dazu regen wiederum zu Gesprächen an. Ich habe an verschiedenen Videokonferenzen unter der Leitung von Frau und Herrn Goldinger teilgenommen. Auch hier konnte ich mich immer wiederfinden. Das gemeinsame Haus mit seinen verschiedenen Räumen gibt uns Anregungen und lässt auch Raum für eigene Ideen. Gerade bei der Elternarbeit mit diesem Material bekomme ich die Rückmeldung, dass dies eine Ebene ist, die mit „Kirche zu tun hat, aber nicht mit erhobenen Zeigefingern und Einschränkungen“.
Pastoralreferentin Katharina Goldinger, Ansprechpartnerin des Bistums Speyer für den Synodalen Weg:
„Die Resonanzphase des Visionsprozesses fiel zeitlich zusammen mit der Phase der Erarbeitung von Entwurfstexten für konkrete Handlungsfelder des Synodalen Wegs. Beide Prozesse sind wichtig für unser Bistum, denn sie treffen – bei aller Unterschiedlichkeit – auch eine gemeinsame Aussage: Wir haben als Kirche gelernt, dass wir in der Vergangenheit nicht immer unserem Sendungsauftrag entsprechend gehandelt haben und werden alles tun, um das zu ändern. Mir ist es wichtig, dass Prozesse nicht als lästige Pflicht, sondern als Mittel für dringend notwendige Veränderung verstanden werden. So habe ich auch viele Rückmeldungen in der Resonanzphase erlebt: Als motiviertes und motivierendes, engagiert-kritisches Einspeisen von konkreten Ideen, wie unser Bistum Segensort werden kann oder als Beschreibung von Orten, an denen das längst der Fall ist.“
Diözesan-Jugendseelsorger Andreas Rubel:
„Die Resonanzphase war nach dem Visionsprozess, der zum Großteil unter Pandemiebedingungen stattfand, besonders wichtig. In dieser Zeit gab es zwar auch keine analogen Veranstaltungen, die Inhalte des Visionsprozesses konnten aber durch die Einübung in den digitalen Medien gut vertieft werden. Für uns vom BDKJ Speyer gab es nochmals die Möglichkeit zu hören, ob die Symbole und Texte so stimmig sind oder ob es noch weitere Ideen gab. Sehr kreativ brachten sich junge Menschen ein und konkretisierten die Visionen auch durch Forderungen für eine Vision, in der dauerhaft Partizipation im Bistum möglich wird, junge Menschen ernst genommen werden, demokratische Strukturen verwirklicht werden und es weiterhin ein zuverlässiges personales Angebot gibt. Zu den Symbolen gab es auch kreative Alternativen. Besonders wichtig ist aus den beiden Phasen, dass jetzt wirklich etwas passiert und auch bei den kirchenpolitischen Themen konkrete Schritte umgesetzt werden.“
Die Vision des Bistums soll bei der Diözesanversammlung im November durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann dem Bistum übergeben werden.
Weitere Informationen zum Visionsprozess SEGENSORTE im Bistum Speyer:
Bischof Wiesemann: „Nardini ein großer Motivator des Glaubens“
Gottesdienst zur Erinnerung an 200. Geburtstag – Nardini-Preisverleihung an Kaiserslauterer Ehrenamtsprojekt bei Pontifikalamt in Pirmasens
Pirmasens – „Das Evangelium kann nicht verkündet werden, ohne die Not der Menschen wahrzunehmen und sich davon im Herzen berühren zu lassen“: Das betonte der Speyerer Diözesan-Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann beim Gottesdienst zur Erinnerung an den 200. Geburtstag des seligen Paul Josef Nardini am Sonntag in der Kirche St. Pirmin in Pirmasens. In dem per Livestream übertragenen Pontifikalamt nannte Wiesemann den seligen Paul Josef Nardini einen „großen Motivator“, der alles andere als veraltet sei. „Sein Zeugnis trifft genau in das hinein, was uns als Kirche in den Krisen der Gegenwart aufgegeben ist: Das Evangelium hineinzutragen in die Nöte dieser Welt.“
Die Begegnung mit der Armut der Menschen habe Nardini vor eine umwälzende Herausforderung gestellt und zu einer „zweiten Bekehrung“ geführt, die alle seine Kräfte gekostet habe. „Das Erste unseres Glaubens ist die Liebe zu den Menschen. Ohne sie fällt alles zusammen“, führte Wiesemann aus. Die Liebe äußere sich im Wahrnehmen und im Mitgehen. So werde deutlich: „Wir kreisen als Kirche nicht um uns selbst, sondern sind Herausgerufene in der Liebe zu unseren Mitmenschen.“ Nardini zeige auch heute, wo der Schlüssel zur Verkündigung des Evangeliums liegt. Er helfe, das Wichtige von dem weniger Wichtigen zu unterscheiden. „Sein Beispiel ermutigt uns, unsere Sendung neu mit Herz und Leidenschaft zu erfüllen.“
Bischof Wiesemann zelebrierte den Gottesdienst, der zugleich zum Caritas-Sonntag und stellvertretend für den Corona-bedingt abgesagten Katholikentag gefeiert wurde, gemeinsam mit Weihbischof Otto Georgens, Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer und Dekan Johannes Pioth. Die musikalische Gestaltung lag in den Händen der Projekt-Chorgruppe St. Pirmin unter der Leitung von Albert Jung und des Chors der Caritas-Förderstätte Vinzenz von Paul, unter der Leitung von Michaela Andre. Die Orgel spielte Felix Edrich.
Verleihung des Nardini-Preises an Ehrenamtliche aus Kaiserslauterer Pfarrei
Im Rahmen des Gottesdienstes wurde für ihre Initative „Brotausgabe“ eine Gruppe ehrenamtlich Engagierter der Pfarrei Maria Schutz aus Kaiserslautern mit dem Nardini-Preis des Caritasverbandes für die Diözese Speyer ausgezeichnet. In seiner Laudation betonte der Caritasvorsitzende Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer in seiner Laudatio: „Not begegne uns heute genau wie damals. Gerade die vergangenen Wochen haben wie unter einem Brennglas den Fokus auf menschliche Bedrängnis gerichtet.“ Er nannte die Flutkatastrophe im Ahrtal, die Belastungen durch die Corona-Pandemie, die Waldbrände in vielen Regionen der Erde, die Situation in Afghanistan und die Not Geflüchteter überall auf der Welt als Beispiele. „Man fühlt sich ja oft hilflos im Angesicht all dieser Nöte. Aber man kann helfen, am besten dort, wo man selbst lebt, in der eigenen Gemeinde, dem eigenen Dorf oder seiner Heimatstadt.“ So habe es die Brotkorb-Initiative in Kaiserlautern gemacht.
An allen Werktagen kümmert sich eine Gruppe Ehrenamtlicher darum, täglich Lebensmitteltüten mit belegten Broten und Obst zu packen, um sie an rund 30 Menschen auszugeben. „Am Ende des Monats, wenn das Geld knapp wird, sind es oft mehr als die 30“, berichtete der Caritasvorsitzende. „Niemand muss dafür seine Bedürftigkeit nachweisen. Viele, die täglich kommen, wollen anonym bleiben.“ Was die Helferinnen der Pfarrei Maria Schutz neben der Lebensmittelhilfe geben, sei Zeit für Begegnung. „Es geht dabei um Würde. Die Menschen werden nicht abgespeist, sondern man nimmt sich Zeit für sie. Für ein Gespräch auf einer eigens aufgestellten Bank an der Lebensmittelausgabe“, erzählte Hundemer. „Denn viele, die täglich kommen, haben wenige Sozialkontakte und häufig viele Probleme.“
Finanziert werde die Brotausgabe durch Spenden und aus Mitteln aus dem Opferstock in der Antoniuskapelle der Kirche Maria Schutz. Damit die Hilfe während des Corona-Lockdowns nicht eingestellt werden musste, habe man sogar Lunchpakete an die Haustür der Bedürftigen geliefert. „Für die Nardini-Preis Jury ist in dieser Initiative alles drin, was unser Preis würdigen möchte: Kirchlich-caritatives Engagement, orientiert an der konkreten Not der Menschen vor Ort und voller Wertschätzung für die, die sonst kaum einer wahrnimmt. Ganz im Sinne von Paul Josef Nardini“, erklärte Hundemer.
Bischof Wiesemann, Christiane Arendt-Stein, Jury-Mitglied und Referentin für Gemeindecaritas beim Caritasverband Speyer, und Schwester Roswitha Schmid, ebenfalls Jury-Mitglied und Oberin der Mallersdorfer Schwestern im Nardinihaus Pirmasens, überreichten sechs stellvertretend für die ganze Gruppe aus Kaiserslautern angereisten Ehrenamtlichen die Nardini-Urkunde, einen Scheck über 1000 Euro und Rosen.
Der selige Paul Josef Nardini
Paul Josef Nardini wurde am 25. Juli 1821 in Germersheim geboren. Aufgewachsen in der Familie einer Großtante, durfte Nardini wegen seiner besonderen Begabung die Lateinschule in Germersheim besuchen. 1838 wechselte er auf das Gymnasium nach Speyer und wurde 1840 in das neu eröffnete Bischöfliche Konvikt aufgenommen. Nach dem Abitur 1841 und philosophischen Studien in Speyer ging Nardini zum Studium der Theologie nach München, wo er am 25. Juli 1846 mit Auszeichnung zum Doktor der Theologie promovierte. Am 22. August 1846 empfing er im Dom zu Speyer durch Bischof Nikolaus von Weis die Priesterweihe.
1850 wurde Nardini Seelsorger in Geinsheim, ein Jahr später übertrug Bischof von Weis ihm die Leitung der Pfarrei Pirmasens. Das Leben in der jungen Industriestadt war von großer sozialer Not bestimmt. Die Speyerer Kirchenzeitung „Der christliche Pilger“ berichtet von „Armut und mannigfachen Notständen, wie vielleicht in keiner Gegend des Königreiches“. Missernten führten zu einer Explosion der Lebensmittelpreise. Krankheit und Seuchen waren in Folge des Hungers allgegenwärtig. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen waren hart. Arbeitsschutz, Kranken- und Altersversicherung gab es noch nicht.
Nardini, der in seiner Kindheit Verlassenheit und Entbehrung am eigenen Leib erfahren hatte, suchte der Not zu begegnen. Mit großem Eifer und gegen unzählige Widerstände setzte er alles daran, die prekäre Situation der Menschen zu verbessern. 1855 gründete er eine Schwesterngemeinschaft, die Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie. Sie nahm sich der verwahrlosten Kinder in Pirmasens an und kümmerte sich um alte und kranke Menschen. Die Gemeinschaft wuchs rasch, so dass bereits 1856 von Pirmasens aus die ersten Schwestern in andere pfälzische Orte geschickt werden konnten.
Zu Beginn des Jahres 1862 erkrankte Nardini an einer Lungenentzündung, die er sich bei einem Krankenbesuch zugezogen hatte. Er starb am 27. Januar 1862 im Alter von nur 40 Jahren. Sein Lebenswerk entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten stetig weiter. 1869 wurde das Mutterhaus des Ordens von Pirmasens in die ehemalige Benediktinerabtei Mallersdorf (Niederbayern) verlegt. Die Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie, auch Mallersdorfer Schwestern genannt, sind bis heute vor allem in der Kranken- und Armenpflege sowie in der Erziehungsarbeit tätig.
Seine letzte Ruhestätte fand Nardini in der Kapelle des Nardinihauses in Pirmasens. Das Grab Paul Josef Nardinis kann in der Kapelle des Nardinihauses in Pirmasens, der Gründungsstätte des Ordens, besucht werden. Dort haben die Schwestern auch eine Gedenkstätte mit einer Dauerausstellung über Leben und Werk des Sozialapostels eingerichtet.
Am 22. Oktober 2006 wurde Paul Josef Nardini als erster Pfälzer im Speyerer Dom selig gesprochen. Im Auftrag des Papstes verlas der Münchner Kardinal Friedrich Wetter in der Feier das Apostolische Schreiben, mit dem Papst Benedikt XVI. verfügte, dass Nardini als Seliger verehrt werden darf und sein Fest jährlich am 27. Januar gefeiert wird. Den Gottesdienst feierten rund 2000 Gläubige im Dom mit. Weitere 6000 Menschen verfolgten die Feier auf einer Großbildleinwand im Domgarten.
Weitere Informationen zum seligen Paul Josef Nardini:
Livestream-Übertragung des Gottesdienstes in Pirmasens:
Bistum Speyer 22.09.2021
Die Pfarrei als ein „Haus der Freude“
Pfarrei „Maria, Mutter der Kirche“ in Maikammer veröffentlicht pastorales Konzept
Maikammer – Die Pfarrei „Maria, Mutter der Kirche“ in Maikammer hat ein Konzept für die künftige Seelsorge entwickelt. „Ich spreche Ihnen meine große Anerkennung und meinen hohen Respekt für die geleistete Arbeit und das Engagement aus“, gratuliert Domkapitular Franz Vogelgesang, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge. Das Konzept könne als „wertvolle Richtschnur bei notwendigen Entscheidungen“ als auch als „hilfreiches Instrument bei der Reflexion der konkreten Arbeit“ dienen. Vogelgesang würdigte das Konzept als „Beitrag zu einer stetig lernenden Diözese“.
„Wir als Christinnen und Christen der Pfarrei möchten gemeinsam den Weg des Christentums n unseren Dörfern weiterentwickeln und auf Veränderungen in der Gesellschaft eingehen. Dabei ist es uns sehr wichtig, die Zeichen der Zeit zu erkennen, wahrzunehmen und dementsprechend Antworten zu finden, damit die gute Botschaft des Evangeliums in unseren Gemeinden lebendig wird“, beschreiben die Verantwortlichen der Pfarrei unter Leitung von Pfarrer Peter Nirmaier ihre Motivation für die Entwicklung des Seelsorgekonzepts.
Grundlage war eine eingehende Analyse der Pfarrei und ihrer zehn Gemeinden. Dabei wurde unter anderem festgestellt, dass sich viele Gläubige vor allem situationsbedingt und projektbezogen für einzelne Angebote motivieren lassen. Aufgrund der Größe der Pfarrei und den Entfernungen zwischen den Gemeinden würden die Angebote oft nur von Menschen vor Ort in Anspruch genommen. „Das Zusammenwachsen zur Pfarrei wird dadurch erschwert“, ist eines der Ergebnisse der Pfarreianalyse.
Auf Basis der Analyse wurde eine Vision für die Pfarrei entwickelt. Sie wurde in drei Aussagen zusammengefasst: „Wir leben mit Gott. Wir leben für- und miteinander. Wir arbeiten mit an einer besseren und gerechteren Welt.“ Besonderen Wert legt die Pfarrei auf die Bewahrung der Schöpfung durch einen verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen dieser Welt, den Einsatz für eine Arbeitswelt, die dem Menschen dient, sowie die Offenheit für die Ökumene und den interreligiösen Dialog. Schwerpunkte möchte die Pfarrei künftig bei Gottesdiensten und Begegnungen, der Pflege und Vermittlung der Glaubensgrundlagen, der Begleitung von Menschen in jedem Lebensalter und an den Rändern sowie der Sterbe- und Trauerbegleitung setzen. Auch das Zusammenwachsen als Pfarrei soll verstärkt gefördert werden. „Wir wollen, dass sich die Menschen der verschiedenen Gemeinden untereinander kennenlernen und bieten dazu Gottesdienste und Möglichkeiten der Begegnungen an“, heißt es in dem neuen Seelsorgekonzept.
Die Entwicklung von Seelsorgekonzepten ist eine durchgängige Aufgabe in allen Pfarreien des Bistums. Die Konzepte sollen dazu dienen, die Bedarfe vor Ort zu erkennen und mit den seelsorglichen Angeboten an den richtigen Stellen anzusetzen. Eine Pfarranalyse ermöglicht, Antworten auf die Frage zu finden, wo die Menschen die Kirche hier und heute besonders brauchen. Ziel des pastoralen Konzeptes ist, auf der Basis einer gemeinsamen Vision begründete Schwerpunkte zu setzen.
Weitere Informationen zu den pastoralen Konzepten der Pfarreien:
Online-Impulsworkshops zum Thema Resilienz und Stärkung der persönlichen Widerstandskraft
Speyer – „Was hält uns gesund? Was gibt uns Kraft? Wie entsteht eine ‚dicke Haut‘? Warum können andere so gut schwere Zeiten meistern und was kann ich dafür tun, damit mir das ebenfalls gelingt?“ – um diese Fragen geht es bei drei Online-Impulsworkshops für Berufstätige und Interessierte. Angeboten werden sie von der Stelle „Kirche in der Arbeitswelt“ im Bistum Speyer in Kooperation mit der Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft. Die Online-Kurse finden am 4., 11. und 18. Oktober jeweils von 17.30 Uhr bis 20.30 Uhr statt.
In den Impulsworkshops wird es konkret darum gehen, die persönlichen Ressourcen und Schutzfaktoren zu entdecken und Methoden kennenzulernen, wie man in stressigen Situationen für mehr Widerstandsfähigkeit sorgen kann – ganz persönlich und im Beruf. Die Kursleitung liegt in Händen von Stefanie Minges, Referentin im Fachbereich Arbeitswelt im Bistum Speyer, und Silke Scheidel, Referentin in der Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft.
Am 4. Oktober steht das Thema „Wahrnehmen statt Kraft rauben – Von der Akzeptanz der Lebensumstände durch Achtsamkeit“ im Mittelpunkt des Workshops. Referentin ist Anja-Brigitta Lucke.
Am 11. Oktober geht es um das Thema „Leuchtend statt ausgebrannt- Welche Resilienzstrategie passt zu mir?“ mit Referentin Stefanie Minges.
Am 18. Oktober wird Severino Ferreira da Silva über „Gemeinsam stark statt gemeinsam einsam – Resilienz-Schutzfaktoren mobilisieren“ sprechen.
In den jeweiligen Austauschrunden im Anschluss an die Referate wird es auch um den Transfer der Ideen in den Alltag gehen.
Die Online-Impulsworkshops können einzeln oder komplett gebucht werden. Die Kosten betragen 35 € pro Einzeltermin oder 95 € bei Buchung des Komplettangebots. Es wird um eine schriftliche Anmeldung mit Name, Rechnungsanschrift und den gewünschten Online-Workshop-Terminen gebeten.
Auseinandersetzung mit dem Thema „Geschlechtliche Identität“
Gespräch mit Sexualpädagogin Alexandra Dellwo-Monzel
Speyer – Alexandra Dellwo-Monzel ist Referentin für Sexualpädagogik in der Hauptabteilung Schulen, Hochschulen und Bildung und Leiterin der „MFM Zentrale“ (My Fertility Matters; übersetzt: Meine Fruchtbarkeit zählt) im Bistum Speyer. Für ihre Kolleginnen und Kollegen aus dem Bistum Speyer und den Nachbarbistümern Trier und Mainz hat sie vor kurzem eine Fortbildungsveranstaltung zum Thema „Geschlechtliche Identität – Identität in einer diversen Wirklichkeit“ im Priesterseminar in Speyer organisiert. Referentin war die Ärztin, Buchautorin und Urheberin von My Fertility Matters, Dr. Elisabeth Raith-Paula aus München, die sich seit mehreren Jahren intensiv mit dem Thema und der Bedeutung für MFM auseinandergesetzt hat. In einem Gespräch erklärt Dellwo-Monzel, worum es dabei geht.
Warum ist das Thema „Geschlechtliche Identität“ gerade so aktuell?
Dellwo-Monzel: Seit Jahren beobachten wir einen enormen Anstieg bei Jugendlichen, die sich in einer sogenannten Körper-Geschlechts-Inkongruenz mit ihren Gefühlen und Empfindungen in ihrem Körper nicht richtig fühlen. Die bessere Aufklärung, ein größeres Problembewusstsein in der Bevölkerung und die Folge medialer Verbreitung von Informationen spielen sicherlich eine ganz große Rolle. Dabei sind es vor allem Mädchen und junge Frauen, die sich im falschen Geschlecht wähnen. Mögliche Auslöser können Pubertätskrisen, Körperkonflikte (früher häufiger Essstörungen), Unbehagen in gängigen Geschlechterrollen, latente Homosexualität, Missbrauch, psychische Störungen oder Bewusstseinsstörungen… sein.
Sie bieten regelmäßig sexualpädagogische Workshops für Kinder und Jugendliche an – wie wird dort mit dem Thema umgegangen? Welche Ideen und Anregungen hat Ihnen dazu Dr. Elisabeth Raith-Paula gegeben?
Dellwo-Monzel: Frau Dr. Raith-Paula stellte bei ihrer Darstellung der geschlechtlichen Identität alle Formen der Geschlechtlichkeit mit umfassendem biologischem Hintergrundwissen, Fakten und Fallbeispielen dar. Der Vortrag gab einen großen Weitblick und eine Ehrfurcht jedem Menschen und seiner geschlechtlichen Identität gegenüber mit der Erkenntnis, dass es keine einfachen Antworten auf die vielen Fragen gibt. Aber es bedeutet für uns Referent*innen zunächst einmal eine breitere Wissensbasis, um in der Workshoparbeit und Elternarbeit mit diesem sensiblen Thema wertschätzend umgehen zu können.
MFM möchte in seinen Workshops Kinder und Jugendliche durch Wissensvermittlung und Wertschätzung stärken, als Grundlage für eine „informed choice“- eine bewusste Entscheidung. In unseren Workshops behandeln wir alle Themen `in einer anderen Art und Weise´ und schließen die Individualitäten mit ein. Dabei berücksichtigen wir den Entwicklungsstand der Kinder und schauen uns den Körper an, den wir mitbekommen haben.
Im MFM-Ansatz wird jeder Mensch als zweifacher Sieger zu Beginn seines Lebens angesprochen. Und: „Auch wenn du merkst, dass du anders denkst und fühlst, bist du genau so richtig, wie du bist!“
Warum engagiert sich das Bistum Speyer in Kooperation mit dem Verein MFM für dieses sexualpädagogische Angebot?
Dellwo-Monzel: Im MFM-Programm steht immer die Wertschätzung im Vordergrund. Unsere höchst bedeutsame Aufgabe ist es, jeden Menschen dabei zu unterstützen, einen positiven Bezug zu seinem Körper zu bekommen, ihn kennenzulernen und zu verstehen, egal ob zur vermeintlichen Regel und Norm gehörend oder nicht. Dies geht weit über Transsexualität hinaus, Leid und Schicksale sind hier vielfältig. Der Ansatz des MFM-Programms ist nicht defizitorientiert. Nicht Angst, sondern ein gesundes Selbstwertbewusstsein wird der Ratgeber sein.
Dabei hat MFM einen ausgewogenen und altersgerechten Ansatz:
Im Grundschulworkshop KörperWunderWerkstatt liegt der Focus auf den Veränderungen in der Pubertät und der Entstehung neuen Lebens.
In der Orientierungsstufe geht es in der Zyklusshow um die liebevolle Darstellung des weiblichen Zyklusgeschehens und den Umgang mit der Menstruation und für die Jungen im Workshop Agenten auf dem Weg eine Körperkompetenz für ihrem Körper zu entwickeln.
Jugendlichen und junge Erwachsenen bietet WaageMut ein fundiertes Wissen zur Fruchtbarkeit und den achtsamen Umgang, die Wirkweise von Verhütungsmethoden und Impulse für eine gelingende Beziehung von zwei Menschen.
In Elternvorträgen werden die Eltern unterstützt und zur Eigenverantwortung eingeladen.
Kontakt:
Alexandra Dellwo-Monzel Referat Sexualpädagogik und MFM-Zentrale der Schulabteilung II/3 Bistum Speyer Tel: 0151 14880040 E-Mail: mfm@bistum-speyer.de
Kirchenpräsidentin will in Gottesdiensten keine Menschen ausschließen
Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst empfiehlt den evangelischen Kirchengemeinden, den Besuch des Gottesdienstes weiterhin unabhängig vom Impfstatus zu ermöglichen.
Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst will niemanden vom Gottesdienst ausschließen. Foto: lk/Landry.
Speyer (lk) – Die frohe Botschaft von Liebe und Barmherzigkeit gilt allen Menschen. Die Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche der Pfalz, Dorothee Wüst, beruft sich in den Empfehlungen zur neuesten Corona-Verordnung für die pfälzischen Kirchengemeinden auf diese theologische Grundhaltung. „Die Regeln erlauben mehr Freiheiten für Geimpfte und Genesene vor Ort. Auch deshalb empfehlen wir weiterhin, sich impfen zu lassen. Doch wir raten dringend davon ab, Menschen, die dieses Kriterium nicht erfüllen, vom Gottesdienst auszuschließen, weil ein Kontingent ausgeschöpft ist“, teilt Wüst den evangelischen Pfarrämtern in einem Schreiben mit.
Das Land Rheinland-Pfalz erlaubt den Kirchen in der 26. Corona-Verordnung, die sogenannte „2G+“-Regel anzuwenden. Diese ermöglicht es, Gottesdienste mit Gemeindegesang ohne Abstand und Maskenpflicht zu feiern. Teilnehmen dürften unbegrenzt viele genesene oder geimpfte Personen (2G). Das Plus beschreibt die Möglichkeit, je nach Warnstufe 25, zehn oder fünf Nicht-Immunisierte zum Gottesdienst zuzulassen.
Bislang galt für die evangelischen Kirchengemeinden in Gottesdiensten drinnen wie draußen das Abstandsgebot und eine Anmeldung, falls die Sitzplätze ausgeschöpft sein könnten. Geimpfte und Genesene zählten dabei mit. Bei ausreichend Abstand konnten die Besucherinnen und Besucher die Maske abnehmen und gemeinsam singen. Wüst wies die Kirchengemeinden auf ihre Entscheidungshoheit hin, ob sie die bisher „eingeübten Routinen beibehalten“ oder die neueren „2G+“-Regeln aufgreifen, „um deutlich mehr Menschen den Besuch des Gottesdienstes zu ermöglichen als bislang“. Gleichzeitig betonte die Kirchenpräsidentin aber die gemeinsame Verantwortung: „Was wir als Kirche nicht dürfen: Menschen aufgrund ihres Impfstatus abweisen.“
Hintergrund:
Rheinland-Pfalz hat in der 26. Corona-Verordnung vom 8. September ein Warnstufen-System sowie die sogenannte „2G+“-Regel eingeführt. Das Warnstufen-System bedeutet: Es werden nicht nur wie bisher die Neuinfektionen in sieben Tagen (Inzidenzen) gezählt, sondern auch die Anzahl der Neuaufnahmen von Corona-Kranken (Hospitalisierungsinzidenz) und die Anzahl der belegten Intensivbetten durch Corona-Kranke. Diese drei Indikatoren ergeben zusammen eine von drei Warnstufen, die jeder Landkreis oder jede kreisfreie Stadt veröffentlichen muss.
Die „2G+“-Regel bei Warnstufe 1 bedeutet für Kirchengemeinden: Sie können sich entscheiden, ob sie die Neuerung oder die bisherigen Regelungen für Gottesdienste anwenden. Die Neuerungen erlauben, dass ein Gottesdienst (im Freien oder in geschlossenen Räumen) ohne Abstandsgebot und ohne Maskenpflicht stattfinden kann. Dabei dürfen höchstens 25 Personen, die nicht genesen oder vollständig geimpft sind, teilnehmen sowie unbegrenzt viele genesene, vollständig geimpfte Personen und Kinder bis einschließlich 11 Jahren.
Bei Warnstufe 2 reduziert sich die mögliche Höchstzahl der nicht immunisierten Personen auf zehn Personen, bei Warnstufe 3 auf fünf Personen. Bei einer Entscheidung für die „2G+“-Regelung muss die Kirchengemeinde vor dem Gottesdienstraum den Impf- oder Genesenennachweis jeder Person prüfen.
Kindertagesstätte St. Pius in Neustadt zählt zu ersten Einrichtungen im Bistum Speyer, die ein institutionelles Schutzkonzept entwickelt haben
Im Januar hat das Bistum Speyer die diözesanweite Initiative „Sicherer Ort Kirche“ gestartet. Das Ziel ist die Entwicklung von institutionellen Schutzkonzepten in allen Pfarreien, Einrichtungen und Verbänden des Bistums. Kinder, Jugendliche und hilfebedürftige Erwachsene sollen wirksam und nachhaltig in ihren Rechten gestärkt und vor sexuellem Missbrauch geschützt werden.
Zu den ersten Einrichtungen im Bistum, die ein institutionelles Schutzkonzept erarbeitet haben, gehört die katholische Kindertagesstätte St. Pius in Neustadt. Der erste Schritt bestand darin, die Alltagskultur in der Einrichtung genau in den Blick zu nehmen. „Wir haben uns zum Beispiel gefragt: Welche Alltagssituationen sind besonders risikoreich für Machtmissbrauch? Wie reflektieren wir das angemessene Verhältnis von Nähe und Distanz in unserer Einrichtung?“ berichtet Kitaleiterin Steffi Quazéne. Darauf aufbauend hat die Kindertagesstätte einen Verhaltenskodex entwickelt.
Dieser legt beispielsweise fest, dass Freundschaften oder exklusive Kontakte der Erziehenden zu einzelnen Kindern und Familien ausgeschlossen sind. Alle Spiele, Übungen und Aktionen sind so zu gestalten, dass dabei keine Grenzen überschritten werden. Sollte es zu einer Grenzverletzung kommen, muss sie thematisiert werden und darf nicht übergangen werden. Die Erziehenden verpflichten sich, in ihrer Kommunikation keine sexualisierte Sprache zu verwenden und abfällige Bemerkungen oder Bloßstellungen nicht zu dulden. Bei Körperkontakt, der sich zum Beispiel bei der Pflege, bei Erster Hilfe oder dem Trösten von Kindern ergibt, ist Zurückhaltung geboten. „Ablehnung muss ausnahmslos respektiert werden“, betont Steffi Quazéne. Auch in der Aus- und Fortbildung der Mitarbeitenden legt die Kindertagesstätte besonderen Wert auf Angebote zu einem professionellen Verhältnis von Nähe und Distanz. Jeder Mitarbeitende hat eine Selbstverpflichtungserklärung und ein erweitertes Führungszeugnis vorzulegen.
Prävention braucht einen langen Atem
„Wir sehen es als unsere Aufgabe an, die physische und psychische Widerstandskraft der Kinder zu schützen und zu stärken“, verdeutlicht Steffi Quazéne den pädagogischen Ansatz der Einrichtung. Besonders wichtig ist ihr das Bewusstsein für die Rechte der Kinder. „Kinderrechte sind Menschenrechte“, betont sie. Daher müssen Kinder bei allen Fragen, die sie betreffen, mitbestimmen und sagen können, was sie dazu denken. Für die konkrete Umsetzung hat die Kindertagesstätte St. Pius ein Kinderbüro und Kinderkonferenzen eingerichtet sowie eine Gruppe von „Kinderrechtlern“ gebildet. Sie besprechen zum Beispiel Beschwerden, die im Kinderbüro eingegangen sind, oder behandeln eigene Themen der Kinder. „Unsere bisherigen Erfahrungen haben uns darin bestärkt, noch mehr Mitbestimmung auszuprobieren“, zieht Steffi Quazéne eine positive Zwischenbilanz. Dabei setzt sie auf Fehlerfreundlichkeit, Toleranz und kollegiale Unterstützung. Bei der Erstellung eines Schutzkonzeptes gehe es nicht um den erhobenen Zeigefinder. „Man kann auch nicht einfach den Schalter umlegen und alles klappt auf Anhieb.“
Doch die intensive Beschäftigung mit dem Alltag und den Räumen führt, so die Erfahrung von Steffi Quazéne, schrittweise zu einer höheren Qualität. „Sensible Gespräche sind seit dieser Zeit deutlich weniger konfliktgeladen“, berichtet sie. Entscheidend sei, für konkrete Situationen konkrete Lösungen zu benennen und auch aufzuschreiben. „Wenn ich zum Beispiel merke, dass es mir gerade nicht gut geht, meine Toleranzgrenze sehr niedrig ist und ich sehr schnell ungehalten reagiere, könnte eine Lösung sein, aktiv die Unterstützung von Kolleg/innen zu erbitten oder eine Pause zum Luftholen einzulegen.“
Schutzkonzepte sind in mehreren Einrichtungen des Bistums Thema
„Inzwischen haben sich einige Pfarreien auf den Weg gemacht, um Schutzkonzepte zu entwickeln“, berichtet Heinz-Olaf von Knobelsdorff, Präventionsbeauftragter des Bistums. Auch aus dem Bereich der Kindertagesstätten, der Schulen und der Jugendseelsorge gab es bereits Gespräche über erste Entwürfe. Bei vier digitalen Sprechstunden im ersten Halbjahr haben knapp 40 Mitarbeitende nähere Informationen zur Entwicklung eines institutionellen Schutzkonzeptes für ihre Einrichtung erhalten. „Als Einstieg empfehle ich immer die Risikoanalyse bezogen auf die konkrete Situation und Einrichtung“, so Heinz-Olaf von Knobelsdorff. Sie führe – so seine Erfahrung – am besten zu einer „Kultur der Achtsamkeit, die auch lebendig ist.“
Weihbischof Otto Georgens verleiht Religionslehrerinnen und Religionslehrern Bevollmächtigung zur Verkündigung im Auftrag der katholischen Kirche
Vor dem Gottesdienst hatten sich die Religionslehrerinnen und Religionslehrern mit Studiendirektorin Birgitta Greif von der Hauptabteilung Schule, Hochschule und Bildung (ganz links hinten) im Priesterseminar in Speyer getroffen. Foto: Klaus Landry
Speyer – In einem feierlichen Gottesdienst im Speyerer Dom hat Weihbischof Otto Georgens 36 examinierten Religionslehrerinnen und Religionslehrern für katholische Religion verschiedener Schularten im Bistum Speyer die Missio Canonica verliehen. Bedingt durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie wird es noch einen zweiten Gottesdienst am 24. September mit der Verleihung der Missio Canonica an weitere 34 Religionslehrerinnen und Religionslehrer geben.
Die Missio Canonica ist die Bevollmächtigung des Bischofs zur Verkündigung im Auftrag der katholischen Kirche. Diese offizielle Beauftragung katholischen Religionsunterricht zu erteilen, ist heute in einer säkularen Welt keine leichte Aufgabe, wie Weihbischof Georgens in seiner Predigt ausführte. Manchmal seien die Religionslehrerinnen und Religionslehrer mehr oder weniger geduldete Exoten, manchmal Vorreiter im interreligiösen und interkulturellen Dialog. Die konkrete Gestalt von Kirche sei im Umbruch ebenso wie die Position des Religionsunterrichts.
„Wer Religionsunterricht heute in einer säkularen Welt mitten im Alltag unserer Zeit erteilt, befindet sich in einem nicht zu unterschätzenden Spannungsfeld, an der Schnittstelle von Gott und Welt“, erklärte Georgens. „Im Religionsunterricht finden sich viele Schülerinnen und Schüler, die nicht wirklich glauben und sehr distanziert sowohl Gott als auch der Kirche gegenüberstehen. So manche werden auch anderen Glaubens sein, mit anderen Überzeugungen, die wir nicht teilen. Religionssensible Schülerinnen und Schüler sitzen im Unterricht neben anderen, die religiös unmusikalisch sind. Manche sind gezeichnet vom Schicksal der Marginalisierung, der Ohnmacht, getrieben von Ängsten, verzweifelnd an den Kriegen und Katastrophen unserer Tage.“ Mitten in diese Welt hinein führe der mit der „Missio“ verbundene Verkündigungsauftrag mit der Erwartung, unter heutigen Bedingungen Verstehen zu wecken und für die Sache des Christentums zu werben.
Religionslehrerinnen und Religionslehrer repräsentierten auch die Institution Schule. „Als Religionslehrerin und Religionslehrer verweisen Sie mit Ihrer Person auf das, was Sie unterrichten. Sie repräsentieren das im Lehrplan beschriebene Fach katholische Religion, aber die Präsentation trägt Ihre persönliche Handschrift“, so Georgens. Dabei komme der eigenen Identifikation mit der christlichen Botschaft eine große Bedeutung zu. „Religionslehrerinnen und Religionslehrer sind in ihrem eigenen Glauben gefragt. Ihrer Identifikation mit der zu repräsentierenden Botschaft kommt eine große Bedeutung zu.“
Darüber hinaus seien Religionslehrerinnen und Religionslehrer Repräsentantinnen und Repräsentanten der Kirche. „Wenn Sie die Klasse betreten, tritt mit Ihnen auch die Kirche vor die Schülerinnen und Schüler. Manche empfinden es als einen kräfteraubenden Spagat, mit einem Bein in der Kirche und mit dem anderen in der Welt der Jugend zu stehen. Die Spannung gilt es gut zu reflektieren und kreativ zu bearbeiten“, sagte der Weihbischof. Das gehe nur dann gut, wenn man „in der Kirche eine Beheimatung gefunden hat und kritisch-versöhnt mit ihr lebt. Wer die Kirche als Ort von Gemeinschaft erfährt, wird leichter die Motivation und die Kraft aufbringen, sich trotz der durch den Missbrauchsskandal beschädigen Kirche und des kritikwürdigen Alltags mit ihr zu identifizieren.“
Religionsunterricht versuche, den jungen Menschen eine Begegnung mit Jesus Christus und seiner Botschaft zu ermöglichen, ohne Manipulation oder Indoktrination. „Wir Bischöfe wissen, was wir am Religionsunterricht haben“, betonte der Weihbischof.
Musikalisch wurde der Gottesdienst gestaltet von Christoph Keggenhoff an der Orgel, der zusammen mit Christine Thielmann, Querflöte, das „Air“ von Johann Sebastian Bach und eine Meditation von Thomas Quasthoff über „Von guten Mächten“ gestaltete. Als Kantor fungierte Markus Bellm.
Zum Segen gab Weihbischof Georgens den jungen Leuten, die zum Großteil von ihren Familien und Freunden begleitet wurden, auf den Weg: „Religionsunterricht ist kein Zuckerschlecken, aber unsere Aufgabe ist zu wichtig. Es ist uns nicht erlaubt zu desertieren“.
Text: Andrea Dölle Foto: Klaus Landry 22.09.2021
Große Domorgel seit 10 Jahren im Dienst
Die Weihe der großen Hauptorgel durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann jährt sich am 18. September zum 10. Mal
Weihe der Hauptorgel im Speyerer Dom am 18. September 2011 mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann Foto: Domkapitel Speyer / Klaus Landry
Speyer – „Orgel, geheiligtes Instrument, stimm an das Lob Gottes, unseres Schöpfers und Vaters!“ Mit diesem Segenswort und der Besprengung der Prospektpfeifen mit Weihwasser gab Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann am Sonntag, 18. September 2011 der Hauptorgel des Speyerer Domes die Weihe. Nach über zehnjähriger Planungs- und Bauzeit erklang die neue Hauptorgel erstmals im Gottesdienst. Zu der Feier waren Gäste aus ganz Deutschland angereist, darunter auch Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl und Mitglieder der Familie Quandt, die mit einer Spende von drei Millionen Mark den Bau der Orgel ermöglicht hatte.
Den Beginn des Vespergottesdienstes gestalteten Dombläser, Domchor, Mädchen und Knaben der Domsingschule und Schola Cantorum Saliensis musikalisch noch ohne die Orgel. Erst nach der Segnung, zu der sich Bischof Wiesemann mit dem liturgischen Dienst zur Orgelempore im Westen des Doms hinauf begab, konnte Domorganist Markus Eichenlaub die neue Seifert-Orgel erstmals zum Lob Gottes erklingen lassen: mit dem Präludium Es-Dur von Johann Sebastian Bach, das mit der dazugehörigen Fuge den Lobgesang „Nun jauchzt dem Herren, alle Welt“ von Chor und Gemeinde umrahmte.
In seiner Predigt hob Bischof Wiesemann hervor, dass die neue Orgel „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst“ der Menschen vor den lebendigen Gott bringe. So stelle sie in gewisser Weise „die ganzen Klangfarben der zu Gott rufenden und von ihm ins Leben gerufenen Menschheit, die ganze Weite des Lobpreises der Kirche und die ganze Tiefe der von Gott eingehauchten Seele“ dar.
Domdekan Dr. Christoph Kohl dankte im Namen des Domkapitels allen, die an Konzeption und Bau der neuen Hauptorgel mitwirkten, die Orgelbauer der Werkstatt Seifert in Kevelaer, Professor Gottfried Böhm, auf den die Prospektgestaltung zurückgeht, den wissenschaftlichen Beirat und die „Orgel-Kommission“, das Dombauamt unter Dombaumeister Alfred Klimt, das Architekturbüro Professor Dr. Johannes Cramer und die beteiligten Firmen, schließlich Domkapellmeister Markus Melchiori, Domorganist Eichenlaub und dem zweiten Domorganisten Christoph Keggenhoff. Letzterer hatte das Projekt in den zurückliegenden Jahren maßgeblich fachlich begleitetet.
Die Hauptorgel steht frei und ohne eigentliches Gehäuse in der Emporenöffnung der Westwand, sodass die mächtige Bogennische selbst als Orgelgehäuse wirkt. Dazu waren umfangreiche statische Vorbereitungsarbeiten notwendig. Insbesondere musste eine Präzisionsrahmenkonstruktion eingebaut werden, für die mehrere Tonnen Stahl zur Verwendung kamen. Das Werk selbst baut sich in zwei Etagen über der Sängerempore auf und enthält insgesamt 5496 Pfeifen aus Zinn-Blei-Legierung und aus Holz. Die größte Pfeife, eine Labialpfeife aus Holz, hat eine Länge von fast zehn Metern. Über 80 laufende Meter Kanalanlage gelangt der Wind von den sechs elektrischen Gebläsen über die sieben Bälge zu den Windladen, auf denen die Pfeifen platziert sind.
Das Klangkonzept der neuen Hauptorgel
Weihe der Hauptorgel im Speyerer Dom am 18. September 2011 mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann Foto: Domkapitel Speyer / Klaus Landry
Die neue Hauptorgel im Speyerer Dom aus der Orgelbauwerkstatt Seifert in Kevelaer vereint in sich viele über Jahrhunderte erworbene Errungenschaften des Orgelbaus, technisch wie klanglich. Mechanische, elektropneumatische und elektrische Komponenten ermöglichen dem Spieler sensible Kontrolle, Computertechnik erlaubt ihm mittels Spielhilfen das nahezu unbegrenzte klangliche Potential optimal auszuschöpfen.
Das Klangkonzept hat deutliche Bezüge zur Orgelbautradition der Regionen Pfalz und Süddeutschland wie auch zum Nachbarland Frankreich. Dazu gehören zunächst als Grundlage die vollständig ausgebauten Prinzipalchöre auf 32-, 16- und 8-Fuß-Basis, die aufgrund ihrer vokalen Intonation sehr klar in den 110 Meter langen Kirchenraum sprechen. Der regional verankerte Charakter zeigt sich aber auch in der großen Zahl an Flöten-, Streicher- und Zungenstimmen, die sich aufgrund ihres ausgeprägten Obertonspektrums durch hohe Mischfähigkeit auszeichnen. Stilistisch wird so eine Brücke zwischen Barock und Romantik gebaut. Damit hat das Instrument über die klassischen Klangbilder hinaus auch eine besondere Befähigung zur symphonischen Orgelmusik, dynamische Flexibilität wird durch die beiden großen, vom zweiten und dritten Manual aus spielbaren Schwellwerke erreicht. Abgerundet wird die Farbpalette durch ausdrucksstarke, auf höherem Winddruck stehende Solostimmen wie auch eine romantische Klarinettenstimme (mit Windschweller) und ein Glockenspiel (Celesta). Beide Instrumente, die Orgel auf dem Königschor und die Orgel auf der Westempore, sind eigenständige Persönlichkeiten, können aber dank Doppeltrakturen (mechanisch und elektrisch), auch zusammen gespielt werden.
Neue Domorgeln im Zuge der Domrenovierung
Die „Optimierung der Orgelsituation im Speyerer Dom“ stand bereits ab 1996 auf der Projektliste der damaligen großen Domrenovierung. Nach Meinung der Experten machte die problematische Akustik in dem 110 Meter langen und 33 Meter hohen Dom-Innenraum zumindest eine zusätzliche Chororgel im vorderen Bereich des Domes notwendig, wofür es bereits historische Vorbilder in den vergangenen Jahrhunderten gab. Doch auch die alte Hauptorgel, ein Werk des Speyerer Orgelbaumeisters Wolfgang Scherpf aus dem Jahr 1961, besaß Defizite, so dass das Instrument dem Raum und der musikalischen Aufgabenstellung nicht voll gewachsen war.
Am 14. August 2006 gab das Speyerer Domkapitel der Orgelbauwerkstatt Seifert in Kevelaer den Auftrag zum Bau einer neuen Orgelanlage im Speyerer Dom. Das Projekt, das den Bau einer Chororgel und einer Hauptorgel umfasste, war aufgrund erheblicher Defizite der alten Orgel, aber auch der sehr schwierigen akustischen Situation des Domes nötig geworden.
Am 22. November 2008 konnte bereits die Chororgel in der zweiten nördlichen Arkade des Langhauses in Dienst genommen werden. Das dreimanualige Instrument mit dem 13 Meter hohen Frontprospekt aus Pfälzer Eichenholz weist 33 Register auf. Als einzigartige Besonderheit enthält es ein mitteltönig gestimmtes Blockwerk, das eine originalgetreue Aufführung frühester Orgelliteratur ab dem 14. Jahrhundert ermöglicht.
Mit dem Aufbau der neuen Hauptorgel wurde Ende Juli 2010 nach eineinhalbjähriger Fertigungszeit in Kevelaer begonnen. Das zwölf Meter hohe, neuneinhalb Meter breite und fast sechs Meter tiefe Instrument hat 85 Register (Klangfarben). Von seinem viermanualigen Spieltisch aus wurde auch die kleinere Orgel im Königschor anspielbar, womit dem riesigen Innerraum des Domes, von 110 Meter Länge und 33 Meter Höhe, mit seiner problematischen Akustik Rechnung getragen werden kann.
Für die Finanzierung der Anlage konnte seinerzeit Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl als Vorsitzender des Kuratoriums des Dombauvereins, aus dem die „Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer“ hervorging, die Unternehmerfamilie Quandt in Bad Homburg als Spender gewinnen. Johanna Quandt mit ihren Kindern Susanne und Stefan, stellten damals für die neue Orgel drei Millionen Mark (heute mit Zinsen 1,8 Millionen Euro) zur Verfügung.
Text: Bistum Speyer Foto: Domkapitel Speyer / Klaus Landry 22.09.2021
Firmen unterstützen das Bistum Speyer
Kleintransporter kann für Veranstaltungen sowie zur Beförderung von Personen und Material genutzt werden
Mehrere Firmen unterstützen das Bistum Speyer. Sie stellen dem Bischöflichen Ordinariat einen Kleintransporter zur Verfügung, der zur Beförderung von Personen und Material vor allem im Zusammenhang mit Veranstaltungen genutzt werden kann. „Der Kleintransporter ist für uns eine wertvolle Hilfe. Er wird in der Arbeit des Bistums und seiner verschiedenen Dienststellen und Abteilungen auf vielfältige Weise zum Einsatz kommen“, erklärt Kanzleidirektor Wolfgang Jochim.
Der Kleintransporter wird von der Firma „MOBIL – Sport- und Öffentlichkeitswerbung“ mit Sitz in Neustadt zur Verfügung gestellt. Die Finanzierung erfolgt über Werbeanzeigen der beteiligten Firmen, die auf dem Kleintransporter angebracht sind. Es ist bereits das dritte Mal, dass das Bistum auf diesem Weg einen werbefinanzierten Kleintransporter erhalten hat. Die Nutzungsdauer für das Fahrzeug beträgt jeweils fünf Jahre.
Bistum Speyer 22.09.2021
„Jugend ohne Gott“
Werk von Ödön von Horvath steht im Mittelpunkt der neuen Ausgabe von „Literatur am Gartenzaun“
Speyer – In der dritten Folge des Podcasts „Literatur am Gartenzaun“ geht es um Ödön von Horvaths Werk „Jugend ohne Gott“. „Vordergründig ist es ein Kriminalroman, der in den ersten Jahren der Nazidiktatur spielt. Aber schnell wird klar, dass es um mehr geht. Der Kurzroman zeigt auf, wohin eine Gesellschaft gerät, die ohne menschliche Werte ist“, erläutert Pastoralreferent Stefan Schwarzmüller, der gemeinsam mit Gymnasiallehrer Thomas Kuhn den Podcast produziert. „Jugend ohne Gott“ zeige eine Jugend, die von den Erwachsenen in ihrer Vorbildfunktion alleine gelassen wird. „Dabei verliert sie nicht nur Gott, sondern Gott steht hier auch für Wahrheit und menschliche Werte. Hochaktuell wird deutlich: eine Gesellschaft ohne Orientierung an humanen Werten wird anfällig für Gewalt und Rassismus.“
Die Podcast-Reihe „Literatur am Gartenzaun“ ist ein Angebot der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum Speyer.
6.6. Gebetstage um geistliche Berufe 19 Uhr Gottesdienst in der Kirche des Priesterseminars St. German in Speyer.
6.6. 19 Uhr „Stammtisch für Entdecker*innen in Neustadt. Ökumenische Austauschplattform für Haupt- und Ehrenamtliche aus den verschiedenen Regionen im Gebiet der beiden Kirchen. Veranstalter: „Schon jetzt“ – eine ökumenische Initiative der Evangelischen Kirche der Pfalz (Prot. Landeskirche) und des Bistums Speyer.
7.6. 15 Uhr Übergabe des 9. „Weinzehnten“ an Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Weihbischof Otto Georgens durch Kirrweilerer Winzer in Speyer.
7.6. 18 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in der Kirche St. Maria in Kaiserslautern.
7.6. 16.15 Uhr, Technikmuseum: Familie Layer (Hermann Layer ist Präsident des Technikmuseums) wird erstes Dauermitglied des Dombauvereins
7.–10.6.Fest der Jugend in Salzburg – Pfingsten 2019 Tour vom Bistum Speyer nach Salzburg. 4 Tage „Abenteuer mit Gott und 8000 jungen Leuten rund um den Salzburger Dom“.
8.6. 18 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in der Kirche St. Jakobus in Schifferstadt.
8.6. 18.30 Firmung durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in der Kirche St. Laurentius in Hochspeyer.
9.6. Pfingstfest. 10 Uhr Pontifikalamt mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom. 16.30 Uhr Pontifikalvesper mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom.
10.6. 10 Uhr Pontifikalamt zum Pfingstmontag im Speyerer Dom mit Firmung durch Weihbischof Otto Georgens.
12.–16.6.Großes Wallfahrtsfest (Rosenberger Tage) auf Maria Rosenberg bei Waldfischbach-Burgalben. 12.6. 19.30 Uhr Pontifikalamt mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann mit Lichterprozession und Fest im Wallfahrtshof. 16.6. 10 Uhr Pontifikalamt mit Weihbischof Otto Georgens.
14.6. Kult(o)urnacht in Speyer Ab 16.30 Uhr Ohrenschmaus und Augenweide – musikalische Einblicke in und um den neuen Chorsaal im „Haus der Kirchenmusik“ in Speyer; Angebote im Dom
14./15.6Diözesanversammlung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in Bad Dürkheim; Wahl des neuen Diözesanpräses des BDKJ.
14.6. 18 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in Bexbach.
15.6. 11 Uhr Gottesdienst an der Totenkopfhütte auf dem Totenkopf; in diesem Jahr Feier 50 Jahre Waldgottesdienste am Totenkopf (Saison dauert bis zum 18. August).
15.6. 18 Uhr Firmung durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in der Kirche St. Maria in Landau.
15.6. 18 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in der Kirche St. Josef in Ludwigshafen.
15.6. 19.30 Uhr „Tasten für Tasten“ – Benefizkonzert im Speyerer Dom zugunsten eines Tastmodells des Speyerer Doms für Blinde und Sehbehinderte. Domorganist Markus Eichenlaub spielt Werke von Bach, Vierne, Langlais, Litaize, Ravel. Eine Veranstaltung des Lions-Club Speyer in Zusammenarbeit mit der Dommusik Speyer.
16.6. Diözesanes Messdiener-Fußballturnier unter dem Motto „Das Tor zum Himmel – die Wahrheit liegt auf dem Platz“ in der Sportanlage in Klingenmünster. 9 Uhr Jugendgottesdienst auf dem Sportgelände.
16.6. 9.30 Uhr Pontifikalamt mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Anbetung in der Kirche St. Jakobus in Schifferstadt.
17.6. Dies Pastoralis im Bischöflichen Priesterseminar St. German in Speyer mit Überreichung der Zeugnisse. 18 Uhr Pontifikalvesper mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann.
18.6. 15 Uhr bis 20 Uhr Ökumenisches Gipfeltreffen der Kirchenleitungen des Bistums Speyer und der Evangelischen Landeskirche der Pfalz im Butenschoen-Haus in Landau.
19.6. 19.30 Uhr Orgelkonzert im Rahmen des Orgelzyklus 2019 im Speyerer Dom mit Willibald Guggenmos, St. Gallen/Schweiz.
20.6. Fronleichnamsfest. 9 Uhr Pontifikalamt mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in der Speyerer Pfarrkirche St. Joseph, anschließend Prozession durch die Stadt. Abschluss im Dom zu Speyer mit Predigt von Weihbischof Otto Georgens.
21.6. 18 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in Essingen.
22.6. „Tag der Firmlinge“ unter dem Motto „About you. And me.“ Jugendgottesdienst mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom.
23.6. 10 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in der Kirche St. Martin in Kaiserslautern.
24.6. 19 Uhr „Stammtisch für Entdecker*innen in Kaiserslautern. Ökumenische Austauschplattform für Haupt- und Ehrenamtliche aus den verschiedenen Regionen im Gebiet der beiden Großkirchen. Veranstalter: „Schon jetzt“ – eine ökumenische Initiative der Evangelischen Kirche der Pfalz (Prot. Landeskirche) und des Bistums Speyer.
25.6. Eröffnung der Wallfahrten zum Annaberg bei Burrweiler. 10 Uhr Gottesdienst mit Weihbischof Otto Georgens. Leitthema: „Gott beruft“
28.6. 19 Uhr Pontifikalamt zum Herz-Jesu-Fest mit Weihbischof Otto Georgens im Kloster Neustadt.
28.–30.6.Rheinland-Pfalz-Tag 2019 in Annweiler am Trifels. 29.6. 10 Uhr Ökumenischer Gottesdienst mit Kirchenpräsident Christian Schad und Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in der Prot. Stadtkirche in Annweiler. Verschiedene Angebote des Bistums Speyer, der kath. Pfarrei St. Elisabeth, des BDKJ, der Caritas und der St. Dominikus Stiftung Speyer
29.6. 16 Uhr Firmung durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in der Kirche St. Mauritius in Lautzkirchen.
29.6. Fest Peter und Paul, 7.30 Uhr Kapitelsamt mit Laudes im Dom zu Speyer
29.6. 18 Uhr im Speyerer Dom Konzert – Cantate Domino: „Unsere Quelle bist du …!“ Auf dem Weg zum nationalen Chortreffen der Pueri Cantores in Paderborn vom 3. bis 7. Juli 2019; Chormusik von Heinrich Schütz, Felix Mendelssohn Bartholdy, Christopher Tambling, John Rutter, u. a. Mitwirkende: Mädchenchor am Dom zu Speyer, Speyerer Domsingknaben, Adrian Brech, Orgel
30.6. Todestag und Gedenktag des Hl. Otto von Bamberg (Otto-Portal und Darstellung auf dem Hauptportal (innen) am Dom zu Speyer)
30.6. 10 Uhr Firmung durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in der Kirche Hl. Bruder Konrad in Martinshöhe.
30.6. 10 Uhr Gottesdienst mit Weihbischof Otto Georgens anlässlich der Nothelfer-Wallfahrt in Mainz-Gonsenheim.
Bistum Speyer 05.06.2019
Bistum wirbt in mehreren Städten für den Diözesan-Katholikentag
Diözesan-Katholikentag findet am 15. September auf dem Gelände der Landesgartenschau in Kaiserslautern statt – Im Vorfeld sind insgesamt acht Werbeaktionen in der Pfalz und im Saarpfalzkreis geplant
Speyer – „Weite(r) denken“ lautet das Motto des Katholikentages, zu dem das Bistum Speyer am Sonntag, den 15. September, auf das Gelände der Landesgartenschau in Kaiserslautern einlädt. Das Treffen richtet sich an alle Gläubigen und kirchlich Engagierten in der Pfalz und im Saarpfalzkreis. Zugleich lädt das Bistum Speyer auch alle Interessierten ein.
Mit Werbeaktionen an insgesamt acht Orten macht das Bistum Speyer auf den Diözesan-Katholikentag aufmerksam. Am Samstagvormittag wird das Bistum in Fußgängerzonen und auf zentralen Plätzen die Menschen zur Teilnahme am Diözesan-Katholikentag einladen. Für Aufmerksamkeit sorgen eine Showtanzgruppe des DJK-Sportverbandes Limburgerhof und das Künstlerduo „Jomamakü“ aus Landau, das sein Publikum seit mehr als 20 Jahren erfolgreich mit Jonglage, Comedy und Stelzenakrobatik unterhält.
Der Katholikentag wird am 15. September auf dem Gelände der Landesgartenschau in Kaiserslautern gefeiert. Das Leitwort „Weite(r) denken“ soll deutlich machen, „dass wir uns den Fragen der Gegenwart mutig stellen und die Zukunft der Gesellschaft kreativ mitgestalten wollen“, erklärt Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann. „Weite(r) denken“ heiße, über den gewohnten Horizont hinauszudenken und Veränderung nicht als Bedrohung, sondern als Chance zu begreifen.
Eröffnet wird der Katholikentag mit einem Gottesdienst, den Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann zelebriert. Das St. Franziskus-Gymnasium und -Realschule aus Kaiserslautern führt dabei die „Missa 4 You(th)“ auf. Parallel dazu wird ein Kinder-Gottesdienst angeboten. Anschließend bieten ein Markt der Möglichkeiten mit Beteiligung von kirchlichen Verbänden, Initiativen und Einrichtungen sowie Mitmachangebote für Kinder und Jugendliche Gelegenheit, die verschiedenen Facetten von Kirche auf unterhaltsame Weise kennenzulernen. Den zentralen Themenimpuls des Tages setzt Monsignore Pirmin Spiegel, der aus dem Bistum Speyer stammt, mehrere Jahre in Brasilien gewirkt hat und seit 2012 als Hauptgeschäftsführer des Bischöflichen Hilfswerkes MISEREOR tätig ist. Er stellt seine Vision von Kirche vor. Dabei wird er auch auf die Herausforderungen des Klimawandels aus internationaler Perspektive eingehen und die Chancen der ökumenischen Zusammenarbeit von Christinnen und Christen aller Konfessionen verdeutlichen. In Gesprächsgruppen und Kreativworkshops werden seine Impulse vertieft und weitergeführt.
Am Nachmittag lädt das Bistum zu einem offenen Singen mit Eugen Eckert und Horst Christill ein, bevor um 16 Uhr offiziell der Visionsprozess des Bistums Speyer gestartet wird. „Er soll zu einer Antwort auf die Frage führen, worin wir als Kirche von Speyer unsere Sendung und unseren Auftrag im Hier und Heute konkret erkennen und verwirklichen“, macht Bischof Wiesemann deutlich. Das Bistum wolle diese Suche aktiv angehen, „offen und mit Beteiligung möglichst vieler, denen die Botschaft des Evangeliums am Herzen liegt.“
Werbeaktionen im Vorfeld des Diözesan-Katholikentages:
Samstag, 24. August, 10 bis 12 Uhr
St. Ingbert, Engelbertskirche
Ludwigshafen, Stadtplatz vor der Rheingalerie
Sonntag, 25. August, 14 bis 16 Uhr
Werbeaktion am Erlebnistag Deutsche Weinstraße (Ort wird noch festgelegt)
Samstag, 31. August, 10 bis 12 Uhr
Pirmasens, Deutsch-französischer Wochenmarkt auf dem Exerzierplatz
Speyer – Am Donnerstag, 6. Juni, ab 20 Uhr, werden die Feuerwehr und das Technische Hilfswerk am Dom den Ernstfall proben. Dabei steht die Rettung von Personen aus dem Südwestturm im Mittelpunkt. Mit der Öffnung des Kaisersaals und der Aussichtsplattform für Besucher im Jahr 2012 wurde dazu ein Rettungskonzept erarbeitet, das seither immer wieder geübt und erprobt wird.
Um sicher zu stellen, dass alle Einsatzkräfte gut auf den Notfall vorbereitet sind, gibt es regelmäßig Begehungen und Übungen in kleinerem oder größerem Rahmen. Diese werden etwa dann durchgeführt, wenn ein neuer Ausbildungsjahrgang die Rettung am Dom übt oder wenn sich durch Bauzäune die Situation um den Dom herum ändert. „Die Bilder der brennenden Kathedrale von Notre Dame haben uns noch einmal verdeutlicht, wie wichtig eine gute Zusammenarbeit mit den Rettungsdiensten für uns ist“, so Hedwig Drabik, seit März Dombaumeisterin in Speyer. „Dank der Übungen von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk können wir uns hier darauf verlassen, dass im Ernstfall engagiert und routiniert gehandelt wird und wir starke Partner an unserer Seite haben, wenn es um die Rettung von Menschen und dem Schutz des Gebäudes geht.“
Bistum Speyer 05.06.2019
Pfingstgottesdienste im Speyerer Dom
Weihbischof Georgens spendet am Pfingstmontag Jugendlichen Sakrament der Firmung
Speyer – Am Pfingstsonntag, 9. Juni (10 Uhr), feiert Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom das Pontifikalamt zum Pfingstfest. Die musikalische Gestaltung übernehmen unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori der Mädchenchor, der Domchor, Instrumentalisten sowie Domorganist Markus Eichenlaub. Zu Gehör kommt unter anderem die „Missa in D“ von Johann Georg Albrechtsberger. Die Pontifikalvesper mit Bischof Wiesemann am Pfingstsonntag beginnt um 16.30 Uhr. Für die musikalische Gestaltung sorgt die Schola Cantorum Saliensis.
Im Pontifikalamt am Pfingstmontag, 10. Juni (10 Uhr), spendet Weihbischof Otto Georgens 55 Jugendlichen aus der Pfarrei Pax Christi im Dom das Sakrament der Firmung. Für die musikalische Gestaltung der Messe sorgen der Ferienchor der Dommusik und Domorganist Markus Eichenlaub.
Weitere heilige Messen werden am Pfingstsonntag um 7.30 Uhr und 18 Uhr sowie am Pfingstmontag um 7 Uhr gefeiert.
An Pfingsten feiern die Christen das Fest des Heiligen Geistes, der auf die Apostel herabkam, als diese in Jerusalem versammelt waren (Apostelgeschichte 2). Der Heilige Geist ist nach kirchlicher Lehre in die Welt gesandt, um Person, Wort und Werk Jesu Christi in der Geschichte lebendig zu erhalten. Das Fest wird 50 Tage nach Ostern begangen – von daher lässt sich auch das Wort „Pfingsten“ erklären: Es leitet sich von „pentekoste“ ab, dem griechischen Begriff für „fünfzig“.
Bistum Speyer 05.06.2019
Bischöfe nehmen Weinzehnt in Empfang
Lieferung aus Kirrweiler kommt am 7. Juni nach Speyer – Zug mit der Pferdekutsche von der Stadthalle zum Dom
Speyer / Kirrweiler – Zum neunten Mal in der Geschichte des vor gut 200 Jahren neugegründeten Bistums Speyer wird ein fürstbischöflicher „Weinzehnt“ den Weg von Kirrweiler nach Speyer nehmen – zuerst mit Traktor und Anhänger, dann mit Pferden und Fuhrwerk. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Weihbischof Otto Georgens werden die Weinfuhre am Freitag, 7. Juni, gegen 15 Uhr vor dem Speyerer Dom in Empfang nehmen. Die Kutsche mit dem Wein wird begleitet von einer Delegation der Ortsgemeinde mit dem Kirrweiler Bürgermeister Rolf Metzger, Weinprinzessin Kerstin I. und Pfarrer Peter Nirmaier. Der Zug mit der Pferdekutsche wird von der Stadthalle in Speyer über die Bahnhofstraße zum Altpörtel und dann über die Maximilianstraße zum Dom führen.
Der Weinort Kirrweiler an der Südlichen Weinstraße war zu Feudalzeiten Oberamt und Sommerresidenz der Fürstbischöfe des alten Bistums Speyer. Auf Anregung von Bürgermeister Metzger wurde 2011 – anlässlich des 950-jährigen Domweihjubiläums – an die alte Tradition des „Weinzehnts“ neu angeknüpft, bei der dem bischöflichen Landesherrn der „Zehnte“ des Weinertrages abgeliefert werden musste. Der Weinzehnt ist eine Naturalabgabe auf die Weinernte im bischöflichen Weinberg in der Kirrweilerer Gemarkung „in den Legeläckern“. In früheren Jahrhunderten wurde der Weinzehnt im fürstbischöflichen Zehntkeller in Kirrweiler entrichtet, dort ausgebaut und anschließend nach Speyer gebracht. Heutzutage bringen die Kirrweilerer den trinkfertigen Wein direkt zu den Bischöfen nach Speyer.
In diesem Jahr stammt der „Zehnt-Wein“, ein 2018er Grauburgunder trocken, welcher am 21.09.2018 mit dem Mostgewicht von 95 ° Öchsle gelesen wurde, aus dem Kirrweiler Weingut „Schlössel“ (Martin und Daniel Schwaab). Die zweimal 156 Flaschen werden als Geschenk der Gemeinde Kirrweiler an die Speyerer Bischöfe übergeben.
Bistum Speyer 05.06.2019
Zuwachs für die Gemeinschaft: Diakonissen Speyer begehen Einsegnung neuer Diakonissen und Diakone mit Festgottesdienst – Langjährige Mitglieder geehrt
Einsegnung der 17 neuen Diakonissen und Diakone der Diakonissen Speyer in der Gedächtniskirche
Speyer – Als historischen Tag, an dem die Gemeinschaft der Diakonissen erstmals seit den 1930-er Jahren wieder wachse, bezeichnete Kirchenpräsident Dr. h.c. Christian Schad den heutigen Festtag (30.05.2019) in der Speyerer Gedächtniskirche. 17 neue Diakonissen und Diakone der Diakonissen Speyer ließen sich dort bei einem Festgottesdienst einsegnen und schlossen so auch offiziell ihre eineinhalbjährige Ausbildung für den ehrenamtlichen diakonischen Dienst in Einrichtungen und Gemeinden ab. Gleichzeitig feierten drei langjährige Diakonissen, vier Diakonische Schwestern sowie sechs Diakonische Brüder ihre Dienstjubiläen.
Die 14 neuen Diakonissen und drei neuen Diakone der Diakonissen Speyer setzen die Tradition der – ebenfalls 17 – hochbetagten Schwestern fort, von denen die meisten im Mutterhaus in der Speyerer Hilgardstraße im Ruhestand leben. „Dass dies möglich wurde, ist vor allem Oberin Sr. Isabelle Wien und ihrer Referentin Sr. Corinna Kloss zu verdanken“, hob der Kirchenpräsident hervor. Die beiden sind seit Pfingsten 2017 die ersten Diakonissen neuer Form und haben die Ausbildung der jetzt Eingesegneten in Zusammenarbeit mit dem Missionarisch-Ökumenischen Dienst (MÖD) intensiv begleitet.
Sr. Isabelle Wien war 2017 bereits 25 Jahre Diakonisse bisheriger Form. Seit 2004 ist sie Oberin der Diakonissen Speyer im Vorstand des Unternehmens. Tradition und Innovation zu verbinden, die ursprüngliche Gemeinschaftsform zu erneuern und Menschen neu für Diakonie in Gemeinschaft zu begeistern, ist ihr Anliegen. „Berufung ist ein Weg“, so ihre Überzeugung. „Formen wandeln sich.“ Zusammen mit der Pfarrerin und jungen Familienmutter Sr. Corinna Kloss gestaltete sie den Transformationsprozess und ging selbst voran.
v.l.: Oberin Sr. Isabelle Wien, die neuen Diakonissen und Diakone der Diakonissen Speyer Gabriele Dunkel-Hirmer, Michael Roch, Dr. Stefan van Ganswijk, Elke Selinger, Elke Zippel, Doris Rockert, Silvia Gölter, Heike Eikelmann, Susann Eickert, Sabine Seifert, Dr. Ute Gehrke, Annette Becker-Annen, Ute Heinemann, Elisabeth Orschiedt, Ruth Faber, Dr. Klaus Lander, Käte Roos sowie die Referentin der Oberin Sr. Corinna Kloss.
Oberkirchenrat Manfred Sutter betonte in seiner Predigt, Gott wohne überall da, wo Menschen in seinem Sinne leben und handeln. Dr. Günter Geisthardt, Theologischer Vorstand der Diakonissen Speyer, zeichnete die Diakonischen Schwestern Bärbel Schwarzwälder und Barbara Strodl sowie die Diakonischen Brüder Dieter Kaiser und Rüdiger Weiß mit dem Kronenkreuz in Gold aus, das die Diakonie an langjährige Mitarbeiter vergibt.
„Über Jahrhunderte hat sich Diakonie durch unsere Diakonissen, Diakonischen Schwestern und Brüder verwirklicht“, würdigte Dr. Geisthardt bei der anschließenden Feierstunde im Mutterhaus den Einsatz der Jubilare und ihrer Mitstreiter. Auch heute engagierten sich in der Diakonie viele Menschen verbindlich, ob im Beruf oder ehrenamtlich. „Mit der heutigen Einsegnung erleben wir den Aufbruch zu neuer Gemeinschaft, einen Meilenstein in der Entwicklung der Diakonie“, unterstrich er.
„Geistliche Gemeinschaft zu suchen, das eigene Leben zu vertiefen, um dann den empfangenen Segen weiterzugeben, bleibt unser Anliegen“, fasste Sr. Isabelle Wien zusammen.
Neue Diakonissen und Diakone der Diakonissen Speyer
• Annette Becker-Annen
• Diakonische Schwester Gabriele Dunkel-Hirmer
• Susann Eickert
• Heike Eikelmann
• Ruth Faber
• Dr. Ute Gehrke
• Silvia Gölter
• Ute Heinemann
• Dr. Klaus Lander
• Diakonische Schwester Elisabeth Orschiedt
• Michael Roch
• Doris Rockert
• Diakonische Schwester Käte Roos
• Diakonische Schwester Sabine Seifert
• Elke Selinger
• Dr. Stefan van Ganswijk
• Diakonische Schwester Elke Zippel
Jubilarinnen und Jubilare 2019
70 Jahre:
Diakonisse Elsbeth Gabelmann
65 Jahre:
Diakonisse Helene Riebel
Diakonisse Waldtraud Welsch
50 Jahre:
Diakonische Schwester Bärbel Schwarzwälder
Diakonische Schwester Barbara Strodl
40 Jahre:
Diakonische Schwester Birgit Beh
25 Jahre:
Diakonische Schwester Jutta Benninger-Osterholzer
Diakonischer Bruder Günter Becher
Diakonischer Bruder Dieter Kaiser
Diakonischer Bruder Gerhard Kochenburger
Diakonischer Bruder Werner Krämer
Diakonischer Bruder Hans-Jürgen Kritzler
Diakonischer Bruder Rüdiger Weiß
Diakonissen Speyer 05.06.2019
Gebet um Berufungen
Priesterseminar in Speyer lädt zur Messfeier mit dem Schwerpunkt geistliche Berufungen ein
Speyer – Am Donnerstag, 6. Juni, laden das Priesterseminar St. German in Speyer und die Stabsstelle Berufungspastoral im Bistum Speyer in der Kirche des Priesterseminars zu einem Gottesdienst ein. Im Mittelpunkt des spirituellen Angebotes, das an jedem ersten Donnerstag im Monat stattfindet, steht das Gebet um geistliche Berufe und Berufungen.
„Wir wollen auf diese Weise eine Tradition wieder aufleben lassen, die in der Kirche zur Erinnerung an das letzte Abendmahl an jedem ersten Donnerstag im Monat begangen wurde: den Priesterdonnerstag“, erklärt Regens Markus Magin. Ursprünglich habe dieser Tag vor dem Herz-Jesu-Freitag dazu gedient, um Priesterberufungen zu beten. Aufgrund der Vielzahl weiterer kirchlicher Berufe wie Diakon oder Pastoralreferent sei er ausgeweitet worden und heute als Gebetstag für geistliche Berufe bekannt.
Die Eucharistiefeier mit Pfarrer Ralf Feix am 6. Juni beginnt um 19 Uhr. Die Messe endet nach der eucharistischen Anbetung gegen 20.15 Uhr.
Bistum Speyer 05.06.2019
Wechsel an der Spitze der Stiftung Heilsbach
Professor Erich Schlick folgt auf Pfarrer Dr. Friedrich Mohr
Schönau – Zum 1. Juni vollzieht sich ein Wechsel an der Spitze der Stiftung Heilsbach in Schönau. Zum neuen Vorsitzenden des Stiftungsrats wurde Professor Erich Schlick aus Otterstadt berufen. Generalvikar Andreas Sturm überreichte ihm am 25. Mai in der Bildungs- und Freizeitstätte Heilsbach in Schönau in der Westpfalz das Ernennungsschreiben von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann. Schlick gehört dem Stiftungsrat bereits seit Februar des vergangenen Jahres an. „Wir freuen uns, mit Professor Schlick einen engagierten und kompetenten Experten für die Aufgabe des Stiftungsratsvorsitzenden gefunden zu haben“, erklärte Generalvikar Andreas Sturm. Der Mediziner ist Partner der Investmentgesellschaft „Wellington“, die auf dem Gebiet der Bio- und Gesundheitswissenschaften zu den führenden Investmentgesellschaften in Europa zählt und Professor für Immunpharmakologie an der Universität Heidelberg
Schlick folgt auf Pfarrer Dr. Friedrich Mohr, der die Stiftung Heilsbach seit dem Tod von Stiftungsgründer Prälat Johannes Urich im Jahr 2014 geleitet hatte. „Das Bistum ist Dr. Friedrich Mohr für seinen Einsatz sehr dankbar. Nach dem Tod von Prälat Johannes Urich war für die Bildungs- und Freizeitstätte Heilsbach eine nicht ganz einfache Situation entstanden. Dr. Friedrich Mohr hat die Einrichtung umsichtig durch diese Jahre geführt“, würdigte Generalvikar Andreas Sturm den scheidenden Stiftungsvorsteher.
Die Bildungs- und Freizeitstätte Heilsbach wurde 1953 gegründet und verzeichnete zuletzt rund 15.000 Übernachtungen pro Jahr. Mit ihren Angeboten richtet sie sich an unterschiedliche Personengruppen, besonders an Familien und Menschen mit Behinderung aus dem Bistum Speyer und angrenzenden Regionen und Diözesen. Zu der barrierefreien Einrichtung gehören ein Zeltplatz, ein Freibad und eine Mehrzweckhalle mit Platz für bis zu 500 Personen. Aktuell sind in der Heilsbach, die als selbständige Stiftung geführt wird, rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.
Bistum Speyer 05.06.2019
„Die Krise ist wahrscheinlich der beste Moment, die Frage nach der Vision zu stellen“
Felix Goldinger berichtet über die Vorbereitung eines Visionsprozesses des Bistums Speyer, der am Diözesan-Katholikentag am 15. September offiziell gestartet wird
Speyer – Beim Diözesan-Katholikentag am 15. September soll offiziell ein Visionsprozess gestartet werden. Viele erwarten diesen Tag mit Spannung, besonders Felix Goldinger. Er ist Referent für missionarische Pastoral im Bistum Speyer und seit April mit der Geschäftsführung für den Visionsprozess beauftragt.
Herr Goldinger, warum ist es im Leben wichtig, Visionen zu haben?
Eine Vision ist aus meiner Sicht das Bild einer guten Zukunft. Es lässt mich ahnen, wohin sich mein Leben entwickelt und was mich stärkt. Eine Vision ist das Ziel einer Sehnsucht, auf die ich mich zubewege. Sie gibt mir Kraft im Alltag und führt mich durch die Höhen und Tiefen des Lebens.
„Vision“ klingt erstmal fremd. Aus christlicher Perspektiven sind Visionen aber etwas ganz natürliches. Wir Christinnen und Christen sind Visionäre. Denn wir haben eine Idee davon, wie die Welt eine friedliche und gute sein kann. Wir nennen das „Reich Gottes“.
Wozu braucht das Bistum Speyer heute eine Vision?
Das Bistum Speyer braucht keine neue Vision. Es hat schon einen Auftrag. Denn jeder, der sich mit dem Bistum verbunden fühlt, hat eine Idee davon, warum es gut sich, sich dafür einzusetzen. Wichtig ist jetzt, dass wir das miteinander machen. Wir wollen gemeinsam fragen, warum es sich lohnt, in der Kirche zu bleiben – auch wenn nicht alles gut ist – in dem Bewusstsein: Zusammen wollen wir Kirche besser machen. Wir haben ein gemeinsames Ziel, das uns Kraft gibt.
Der Moment, in dem wir nach dieser Vision fragen, ist einerseits sehr schwierig. Denn uns kauft gerade niemand ab, dass wir als Kirche für das Gute stehen und für einen liebenden Gott. Gleichzeitig ist das wahrscheinlich der beste Moment, diese Frage zu stellen: Kirche muss sich jetzt neu definieren. Ich bin überzeugt: Sie wird sich sehr verändern. Ich will dazu beitragen, dass es eine Veränderung hin zum Guten wird.
Das kann gelingen, wenn es mehr Austauschmöglichkeiten zwischen den Ebenen gibt, wenn Hierarchien flacher werden, wenn uns Kommunikation ein wichtiges Anliegen ist. Wer eine gute Idee hat, soll Möglichkeiten haben, sie umzusetzen. Auf das „gemeinsam“ kommt es an. Das lese ich aus der Bibel: Gott ist da, wo wir uns auf Augenhöhe miteinander austauschen können und wo eine Atmosphäre des Wohlwollens herrscht.
Sie sagen einerseits „Die Vision ist schon da“ und andererseits „Wir wollen sie erarbeiten“. Wie passt das zusammen?
Die Vision, die uns schon längst geschenkt wurde, ist sprichwörtlich eine Frohe Botschaft: Gott will, dass es allen Menschen gut geht. Wir als Kirche haben den Auftrag, uns dafür einzusetzen. Wo das nicht so ist, verfehlen wir eindeutig unser Ziel und unsere Vision.
Und diese Frohe Botschaft muss im Jahr 2019 neu entdeckt werden. Was heißt sie hier in der Pfalz und der Saarpfalz, in unseren Orten und Gemeinden? Wie leben wir, was uns da geschenkt worden ist? Es geht darum, die Frohe Botschaft mit dem eigenen Leben zu verknüpfen. Dann wird aus der großartigen Vision der Bibel eine, die uns stark macht.
Was ist diese Vision: Ein Satz, ein Text, ein Bild, eine Erfahrung?
Manche im Bistum haben die Befürchtung, wir schreiben ein neues Dokument. Ich kann beruhigen: Es wird ganz sicher keine mehrseitigen Dokumente geben, die eine Arbeitshilfe erforderlich machen und noch mehr Papier. Es geht nicht um einen Satz oder einen Text, sondern um ein Einüben, wie wir uns gegenseitig davon erzählen, was unsere Zukunftsvisionen sind. Wir wollen Möglichkeiten schaffen, dass Menschen sich mit ihren Lebensgeschichten und Erfahrungen begegnen können und die Begegnung selbst zu einer guten Erfahrung wird. Wir wollen ermöglichen, sich ein bisschen „wie im Paradies“ zu fühlen und diese Erfahrung dann wieder mit anderen zu teilen.
Wie soll das genau aussehen?
Beim Katholikentag auf dem Gelände der Landesgartenschau in Kaiserslautern am 15. September werden wir am Nachmittag eine Einladung aussprechen: Kommt mit uns und untereinander ins Gespräch. Lasst es euch dabei gut gehen, damit ihr zuhause frohe Botschaften erzählen könnt.
Klar ist bereits, dass wir im kommenden Jahr an vier bis fünf Orten in unserem Bistum Frauen und Männer, Erwachsenen, Kinder und Jugendliche willkommen heißen. Gleichzeitig soll es die Möglichkeit geben, in der eigenen Pfarrei oder Gemeinde, im Verband oder in der Gruppe, in der man sich zuhause fühlt, miteinander ins Gespräch kommen. Außerdem werden wir ein digitales Format anbieten für Menschen, die gern online unterwegs sind und auf diese Weise partizipieren wollen. Das soll in den kommenden zwei Jahren passieren.
Und was kommt dann? Ist mit der Vision dann Kirche im Bistum Speyer neu erfunden?
Nein, denn diese Vision ist nicht in Stein gemeißelt, sondern wir werden uns weiter fragen „Passt sie noch?“ und wir werden sie immer wieder aktualisieren müssen. Die Suche nach einer gemeinsamen Vision ist nichts, das wir einmal machen, um uns dann für immer darauf auszuruhen, sondern sie soll das Bistum immer daran erinnern, danach zu fragen, wozu wir da sind.
Klingt nach zwei herausfordernden Jahren, die vor dem Bistum und auch vor Ihnen liegen…
Ich finde, wir haben da etwas sehr Schönes vor. Die nächsten zwei Jahre geben uns die Chance, herauszufinden wie wir Kirche besser machen. Wie Menschen bei uns finden, was sie für ihr Leben brauchen. Wie wir selbst Gott in Kontexten finden, wo wir vorher gar nicht gesucht haben.
Wer Fragen und Anregungen zum Visionsprozess des Bistums Speyer hat, ist schon jetzt herzlich eingeladen, mit Felix Goldinger Kontakt aufzunehmen.
Kontakt: Felix Goldinger Bistum Speyer / Missionarische Pastoral Telefon 06232 / 102-286 E-Mail: felix.goldinger@bistum-speyer.de
Bistum Speyer 05.06.2019
39 Frauen und Männer erhalten Missio canonica
Gottesdienst mit Bischof Wiesemann in Speyer
39 Lehrerinnen und Lehrer erhielten dieses Jahr die Missio canonica – hier mit Bischof Karl-Heinz Wiesemann (Mitte), Domdekan Christoph Kohl (vorne ganz links) und Birgitta Greif, Studiendirektorin im Kirchendienst (rechts außen).
Speyer – Wer das Fach katholische Religion unterrichten will, benötigt die offizielle Beauftragung des Bischofs, denn die Lehrkräfte lehren im Auftrag der Kirche. Diese offizielle kirchliche Aussendung – die Missio canonica – haben 39 Frauen und Männer am Freitag in einem Gottesdienst in der Kirche des Priesterseminars in Speyer aus den Händen von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann erhalten.
Der Bischof bedankte sich bei den Missio-Kandidaten, dass sie den Auftrag annehmen, Religion zu unterrichten. Er würdigte, dass die 39 Lehrer in Vorbereitung auf die Missio-Verleihung sich selbst mit ihrem Glauben auseinandergesetzt haben und dies künftig mit ihren Schülern tun. „Die Missio will Ihnen den Rücken stärken und danken, dass Sie da sind“, sagte Wiesemann. Mit der Verleihung versichere die Kirche, dass sie hinter den Religionslehrern steht. Ebenso würden die Lehrerinnen und Lehrer bekräftigten, so der Bischof, dass sie den Auftrag annehmen und helfen, den Glauben an die nächste Generation weiterzugeben.
Im gemeinsamen Gebet und in ihren Fürbitten baten die Missio-Kandidaten Jesus Christus nicht nur um Kraft und Unterstützung und um offene Herzen, um seine Botschaft immer wieder neu empfangen und weitergeben zu können. Sie baten ihn auch darum, immer offene Ohren und Augen für ihre Schüler zu haben und für alles, was die jungen Menschen bewegt. Sie wollen für die Mädchen und Jungen authentische Gesprächspartner sein.
Für Laura Leibrock nehmen Religionslehrer eine besondere Stellung ein: „Man ist Ansprechpartner über das Schulische hinaus. Man ist eine Art Seelsorger. Das finde ich am Fach Religion spannend“, sagte die junge Frau am Rande des Gottesdienstes. Religionslehrern gelinge es ihr zufolge schneller, Vertrauen zu den Schülern aufzubauen. Die Lehrerin, die derzeit an der Berufsbildenden Schule in Bad Dürkheim unterrichtet, ist seit ihrer Kindheit in der Kirche sehr aktiv. Ihren Schülern möchte sie vermitteln, dass Religion Halt gibt.
Katharina Knoch unterrichtet an der Karl-Kreuter-Grundschule in Ludwigshafen. Sie erlebt, dass Kinder offener sind als im übrigen Unterricht, weil das Fach Religion viele Themen aufgreift. „Es ist sehr vielseitig, weil es sich oft mit Fragen des alltäglichen Lebens beschäftigt.“ Als Beispiel nennt sie die christlichen Feste, die häufig mit Schulferien verbunden sind und damit auch das Jahr der Kinder strukturieren. Vor kurzem hat sie Osterbräuche behandelt – und dabei auch ihre eigenen Erlebnisse geschildert. Wie Laura Leibrock möchte auch Katharina Knoch das Fach Religion nutzen, um das Einfühlungsvermögen ihrer Schüler zu schulen.
Till Butzinger kommt im Religionsunterricht mit den Schülern viel stärker ins Gespräch. Der Lehrer an der Integrierten Gesamtschule (IGS) Ernst Bloch in Ludwigshafen will die Jugendlichen in der Oberstufe zum Nachdenken anregen, etwa ob Glauben vernünftig ist. In seinen Augen erfordert das Fach Religion vom Lehrer eine besondere Sensibilität, da Schüler bei den Themen Tod, Sterben oder Leiden teilweise sehr emotional reagieren.
Bischof Karl-Heinz Wiesemann überreicht einer Kandidatin die Missio canonica, neben ihm Birgitta Greif, Studiendirektorin im Kirchendienst und im Bischöflichen Ordinariat zuständig für die Ausbildung von Religionslehrern, sowie Domdekan Christoph Kohl.
Auch Jesus war ein besonderer, ein „unglaublicher Pädagoge“, erklärte der Bischof in seiner Predigt. Er sei seinen Jüngern auf Augenhöhe begegnet, habe sie nicht Knechte, sondern Freunde genannt. Jesus habe niemandem den Glauben aufgezwungen, sondern andere darin bestärkt, indem er selbst von seinem Glauben Zeugnis ablegte. Wiesemann machte den Missio-Kandidaten Mut, sich für andere zu öffnen – so, wie es Jesus tat. Man könne nur von Gottes Liebe berichten, wenn man selbst etwas von seinem Glauben und Leben preisgebe. Das mache Religionslehrer zu etwas Besonderem, so der Bischof.
Im Religionsunterricht sieht er eine „ganzheitliche Dimension“, weil dieses Fach nicht nur Fakten vermittelt. Es mache innere Quellen lebendig, präge und forme das Leben der Schüler, die wie alle anderen Menschen nach dem Sinn des Lebens suchten. Karl-Heinz Wiesemann: „Religionsunterricht ist Bildung in besonderem Maße.“
Die Missio-Kandidaten verbrachten einen ganzen Tag in Speyer, unter anderem unternahmen sie eine Domführung. Gemeinsam mit ihren Angehörigen und Freunden feierten sie in der Kirche des Priesterseminars Gottesdienst. Nachdem sie das Glaubensbekenntnis abgelegt hatten, erhielten sie die Missio canonica.
Unter den 39 Missio-Kandidaten unterrichten 24 an Grundschulen, acht an Gymnasien, fünf an berufsbildenden Schulen sowie zwei an Förderschulen. Um die Missio canonica zu erhalten, müssen die Anwärter das Fach Katholische Religion studiert haben. Studienbegleitend werden sie auf den Religionsunterricht vorbereitet. Voraussetzung für die Verleihung ist weiterhin das erfolgreich bestandene zweite Staatsexamen. Wer seinen Dienstort in ein anderes Bistum verlegt, kann einen Antrag auf Anerkennung der Missio canonica stellen. Die Missio canonica wird zeitlich unbefristet erteilt und gilt für das jeweilige Bistum.
Text & Foto: Yvette Wagner 05.06.2019
Wallfahrt der muttersprachlichen Gemeinden zum Dom zu Speyer
Zeichen der Universalität der katholischen Kirche
Speyer – Gut gefüllt war der Dom zu Speyer bei der Wallfahrt der muttersprachlichen Gemeinden am 26. Mai. Neun Priester und Diakone aus diesen Gemeinden feierten zusammen mit Bischof Karl-Heinz Wiesemann ein vielsprachliches Pontifikalamt, bei dem Mitglieder der Gemeinden Lesungen und Fürbitten in ihrer Muttersprache vortrugen. Chor und Instrumentalisten der Kroatischen Gemeinde Ludwigshafen, viele in ihrer heimischen Tracht, wirkten unter ihrer Leiterin Carmen Bajan bei der musikalischen Gestaltung des Gottesdienstes mit.
Neben den vielen unterschiedlichen Sprachen kam auch die lateinische Sprache im Gottesdienst zu ihrem Einsatz im ursprünglichen Sinn, als „lingua franca“, als allgemeines Verständigungsmedium der Gläubigen. „Allumfassend“, „universal“, kann das vom Griechischen kommende Wort „katholisch“ übersetzt werden, und die Universalität der katholischen Kirche wurde bei diesem Gottesdienst deutlich sichtbar.
In seiner Predigt ging Bischof Karl Heinz Wiesemann auf diese Universalität der Kirche ein. „Was war das eine Herausforderung für das frühe Christentum. Gottes Heil ist für alle bestimmt, macht nicht Halt an den Grenzen des Judentums, sondern steht allen, auch allen als heidnisch angesehenen Völkern, offen“, sagte der Bischof. Jesus selber habe sich anfänglich noch gebunden gefühlt an das jüdische Volk, dann aber habe er den Aposteln gesagt: Gehet hinaus in alle Welt und verkündet das Evangelium. Petrus habe zunächst lernen müssen, was das bedeutet, und Paulus habe es in aller Konsequenz vollzogen. Sich beziehend auf die Lesungen aus der Apostelgeschichte und aus der Offenbarung des Johannes über das himmlische Jerusalem sagte der Bischof: „Einen Tempel braucht dieses Jerusalem nicht mehr, denn wir sind selbst der Tempel. Das ist die Vision hinter unserem Gauben: Der weite Horizont, über alle Länder verbunden sein als Brüder und Schwestern. Eucharistie feiert man nie für sich selber, sondern stets in der Gemeinschaft mit allen anderen Christen. Wir grenzen uns nicht voneinander ab, sondern wir geben unsere eigenen Traditionen als Gabe hinein in die Gemeinschaft“. Und weiter: „Das ist der Friede, den die Welt nicht kennt. Wir sollen Gegengewicht sein zu den Spannungen und dem Unfrieden in der Welt.“ Der Bischof verwies dabei auch auf die Europa-Wahl am gleichen Tag.
Besonderer Anziehungspunkt für alle Gottesdienstbesucher war die getanzte Gabenprozession der afrikanischen Igbo-Gemeinde, einer Volks- und Sprachengemeinschaft aus Nigeria. In bunte afrikanische Gewänder gehüllt – der Name ihrer Gemeinde war in viele Stoffe eingewebt – zogen sie singend, tanzend und trommelnd vor den Altar und brachten nicht nur Brot und Wein, sondern auch die exotischen Früchte ihrer Heimat mit. Auch ihre Kinder waren in der Prozession dabei, sogar Babys im Kinderwagen wurden mitgeschoben.
Nach dem Gottesdienst lud die kroatische Gemeinde Ludwigshafen zur Begegnung in den nördlichen Domgarten und auch die Möglichkeit, sich mit kroatischen Spezialitäten leiblich zu stärken, wurde gerne genutzt.
Text: Andrea Dölle Foto: Klaus Landry 05.06.2019
Aufruf zu „Churches for Future“
Das Ökumenische Netzwerk Klimagerechtigkeit, zu dem auch das Bistum Speyer gehört, unterstützt die Anliegen der „Fridays for Future“- Bewegung
Speyer – Aus Solidarität mit der weltweiten „Fridays for Future“- Bewegung haben Mitglieder des Ökumenischen Netzwerks Klimagerechtigkeit, zu dem auch das Bistum Speyer gehört, den Aufruf „Churches for Future“ initiiert. „Wir als Kirchen und kirchliche Organisationen zollen den Protestierenden großen Respekt und unterstützen die Anliegen der jungen Generation. Wir bitten daher die Mitglieder unserer Kirchen und kirchlichen Organisationen, ihr Engagement für Klimagerechtigkeit sowohl im persönlichen als auch im kirchlichen und gesellschaftlichen Leben deutlich zu verstärken. Werden Sie zu „Churches for Future“, heißt es in einem offenen Schreiben.
Bislang unterstützen 16 Landeskirchen, kirchliche Einrichtungen und Organisationen diesen Aufruf, darunter die Hilfswerke Adveniat, Brot für die Welt und Misereor, das Bistum Speyer, die Evangelische Kirche der Pfalz, der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und die Katholische Landvolkbewegung Deutschland (KLB).
Neben Fürbitten für die Teilnehmenden der Demonstrationen regt das Ökumenische Netzwerk auch an, regional den Kontakt mit den Initiatoren von „Fridays for Future“ zu suchen, um zu erfahren, ob und wenn ja welche Unterstützung durch Kirchen, kirchliche Organisationen und Initiativen sie brauchen.
In dem 2018 gegründeten Ökumenischen Netzwerk Klimagerechtigkeit (www.kirchen-fuer-klimagerechtigkeit.de/) haben sich inzwischen 21 katholische Bistümer, evangelische (Landes)Kirchen, kirchliche Organisationen und Initiativen sowie Entwicklungsorganisationen zusammengeschlossen.
Informationen für weitere Unterstützer des Anliegens bei Chris Böer und Monika Maria Schell, Koordinatoren des Ökumenischen Netzwerks Klimagerechtigkeit; Mail: churchesforfuture@oenwkg.de
Bistum Speyer 05.06.2019
Feier der Professjubiläen im Institut St. Dominikus
Gottesdienst mit Weihbischof Georgens – Dank für 70-jähriges, 65-jähriges, 60-jähriges und 40-jähriges Ordensleben
Die Jubilarinnen mit Weihbischof Otto Georgens
Speyer – Am 19. Mai feierten 18 Dominikanerinnen im Kreise ihrer Mitschwestern ihr Professjubiläum im Institut St. Dominikus in Speyer. Um 9 Uhr fand das Festhochamt im Mutterhaus des Ordens als Dankamt mit Weihbischof Otto Georgens und Pater Werle CSSp statt.
„Feiern will ich dich, Herr, aus ganzem Herzen“, mit diesem Kehrvers wurde der Gottesdienst eröffnet. Weihbischof Otto Georgens sagte bei der Begrüßung: „Wir sind zusammen gekommen, um Gott zu danken für das Geschenk der Berufung und für 70, 65, 60, 40 Jahre Ordensleben der Schwestern, Dankbarkeit ist das Gedächtnis des Herzens.“ In Gemeinschaft werde dieser Dank vervielfältigt und intensiviert. Das Tagesevangelium (Joh 13,31-33a, 34-35;) hebe hervor, worauf es in der Nachfolge Jesu ankommt: „Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr einander liebt.“
Liebe sei ein Geschenk zur Weitergabe, erklärte der Weihbischof in seiner Predigt. Weil die Menschen von Gott geliebt seien, könnten sie die Liebe weitergeben. „Wer Gottes Liebe für sich behalten will, verfehlt seine Berufung“, bekräftigte Georgens. Die Weitergabe der Liebe sei die zentrale Aufgabe eines jeden Ordenslebens. Er dankte den Schwestern für ihren Einsatz und ihr Zeugnis gelebter Liebe.
Nach dem festlichen Amt dankte Generalpriorin Schwester M. Gisela Bastian dem Weihbischof für seine klaren Worte und den Schwestern dankte sie für deren Einsatz in der Gemeinschaft, gleich in welchem Arbeitsfeld in der Heimat oder in Ghana. Nachdem alle Anwesenden die Möglichkeit hatten, den Jubilarinnen zu gratulieren, wurde das Fest mit festlichem Mahl fortgesetzt. Den Abschluss bildete die feierliche Vesper.
Folgende Schwestern feierten im Mutterhaus in Speyer ihr Professjubiläum:
70-jähriges Jubiläum
Sr. M. Klothilde Engbarth (Landstuhl)
65-jähriges Jubiläum
Sr. M. Confirmata Hüther (Mutterhaus Speyer)
Sr. M. Ingeberga Vautrin (Mutterhaus Speyer)
Sr. M. Bemhilda Damm (Mutterhaus Speyer)
Sr. M. Eleonore Fuchs (Mutterhaus Speyer)
Sr. M. Solamen Ott (Mutterhaus Speyer)
60-jähriges Jubiläum
Sr. M. Astrid Grimm (St. Annastift Ludwigshafen)
Sr. M. Eleutheria Schwalie (Mutterhaus Speyer)
Sr. M. Enhildis Reisinger (St. Marienkrankenhaus Ludwigshafen)
Sr. M. Borromäa Schwab (Kinderdorf Silz)
Sr. M. Angelia Gerdon (St. Marienkrankenhaus Ludwigshafen)
Nahezu 6.000 Euro Spenden beim Benefizkonzert „Baden schaut über den Rhein“
Speyer – 5.924,47 Euro landeten beim diesjährigen Benefizkonzert des Dombauvereins in den Spendenkörbchen. Das ist, nach Aussage der Veranstalter, der fünfhöchste Erlös seit Bestehen der Konzertreihe „Baden schaut über den Rhein“ und damit ein sehr gutes Ergebnis. Wie üblich reichten bei der traditionsreichen Veranstaltung die Sitzplätze des Doms nicht aus, so dass zahlreiche Besucher der Musik im Stehen lauschen. Das abwechslungsreiche Programm gestaltete in diesem Jahr das Karlsruher Polizeimusikkorps unter der Leitung von Mario Ströhm.
Begrüßt wurden die Anwesenden auch vom Vorstandsvorsitzenden des Dombauvereins Dr. Gottfried Jung. Er kündigte ein „musikalisches Ereignis an, das der Würde des Doms in hervorragender Weise gerecht wird“. Mit der Verpflichtung des Polizeimusikkorps hatte der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl die Schirmherrschaft übernommen. In seinem Grußwort hob er den Wert der Kathedrale als schützenswertes Zeugnis der europäischen Wertegemeinschaft hervor. Der Initiator und Organisator des jährlichen Konzertereignisses, Udo Heidt, begrüßte die Konzertgäste voller Vorfreude auf das Konzert und bat im Namen des Dombauvereins um eine Spende für den Erhalt des Speyerer Doms.
Musikalisch wurde den Zuhörern ein Potpourri aus bekannten Stücken geboten. Darunter Klassiker wie das „Ave Verum“ von Wolfgang Amadeus Mozart aber auch moderne Stücke wie beispielsweise „Pie Jesu“ von Andrew Llyod Webber. Beide Stücke wurden überzeugend interpretiert von Susanne Kunzweiler. Mit Claudia Müller, die ebenfalls stimmlich zu überzeugen wusste, gestalteten die beiden Sängerinnen aus den Reihen des Polizeimusikkorps zusammen einige Spirituals und Gospels wie „Oh Happy Day“. Der männliche Gesangsolist Alexander Huck brachte unter anderem eine Arie aus Mozarts Oper „Die Zauberflöte“ dar. Mit seinem Bassbariton wusste er mit „In diesen heiligen Hallen“ den Dom gut zu füllen. Frédéric Messner an der Trompete und Richard Minet am Altsaxophon, beide Solisten des Polizeimusikkorps, gestalteten gekonnt mit ihren instrumentalen Soli jeweils einzelne Stücke. An der Chororgel saß, wie bei allen Konzerten der Reihe, der Organist Holger Becker. Er zeigte unter anderem mit der Toccata in d-moll von Johann Sebastian Bach sein Können.
Das Polizeimusikkorps und alle Solisten wurden mit dankbarem Applaus bedacht. Überzeugende Worte des Lobs fand Domdekan Dr. Christoph Kohl, der zum Schluss des Konzerts für das Domkapitel sprach und sich bei allen Anwesenden für die Unterstützung bei der Erhaltung der romanischen Kathedrale bedankte. Er wies darauf hin, dass der Dom seine Schauseite Richtung Osten, also in Richtung der Badischen Nachbarschaft jenseits des Rheins habe. „Der Dom lächelt ihnen zu“, versicherte er den Gästen von der anderen Rheinseite. Den traditionellen Schluss- und Höhepunkt bildete das gemeinsame Singen des Chorals „Großer Gott wir loben dich“.
Kolmerbergkapelle bei Dörrenbach wird instandgesetzt
Erste urkundliche Belege datieren auf das Jahr 1470 – Dachstuhl, Innenräume und Außenfassade müssen erneuert werden
Bad Bergzabern – Die Kapelle „Zu unserer Lieben Frau“ auf dem Kolmerberg bei Dörrenbach wird instandgesetzt. Erneuerungsbedürftig sind insbesondere der Dachstuhl, die Dachdeckung, die Haustechnik, die Innenräume sowie die Außenfassade.
„Wir haben es mit Putzschäden an den Wandflächen, mangelhaften Füllungen an der Klause und schadhaften Fachwerkhölzern zu tun“, erklärt Gebietsarchitektin Alexandra Ruffing vom Bischöflichen Bauamt. Daher müssen die Schäden an der Fassade repariert und teilweise neu verputzt werden. Füllungen sollen entsprechend dem historischen Bestand ebenso ausgetauscht werden wie statisch bedenkliche Konstruktionshölzer im Fachwerk und beim Übergang von der Klause zum Ölberg. Die Dachstuhlkonstruktion soll durch den Austausch defekter Konstruktionselemente ertüchtigt werden. Außerdem sind die Elektro- und Sanitäranlagen zu erneuern.
Die denkmalgeschützte Kapelle auf dem Kolmerberg stellt für die Region „Südliche Weinstraße“ einen der wichtigsten Ziel- und Identifikationspunkte dar. Sie wird nicht nur als beliebtes Wanderziel geschätzt, sondern dient nach wie vor als Ort zur Feier der Liturgie und des gemeinschaftlichen Versammelns. „Die Kapelle ist ein beliebtes Pilgerziel“, betont Pfarrer Bernd Höckelsberger von der Pfarrei Heilige Edith Stein, zu der die Gemeinde in Dörrenbach gehört. Es sei eine „ländliche Wallfahrt“ zu der an jedem Wallfahrtstag rund 150 Pilgerinnen und Pilger kämen. Ziel der Wallfahrten ist die in der Kapelle aufgestellte Skulptur des „Mutter-Gottes-Gnadenbildes“ aus dem 15. Jahrhundert.
„Erste urkundliche Belege zur Existenz einer Kapelle auf dem nördlich an Dörrenbach anschließenden Kolmerberg, circa 100 Meter über der Ortschaft liegend, datieren auf das Jahr 1470 und beschreiben eine mit einer Kaplanei ausgestatteten Kapelle namens „Cellborn“, ein Hinweis zu einem Ausgangspunkt missionarischer Tätigkeit, gelegen an einer vermutlich früher heidnisch verehrten Quelle“, erklärt Diözesankonservator Wolfgang Franz. Um 1531 ging die Wallfahrtstätigkeit zurück und die Kapelle stand längere Zeit unbenutzt. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts erfuhr die Wallfahrtstätigkeit einen neuen Aufschwung – jedes Jahr zu den Pfingstfeiertagen fanden Prozessionen zu der Kapelle statt. 1601 jedoch kehrte sich alles um: Die Gemeindeherren geboten, dass die Kapelle abzureißen sei und „diejenigen, so bishero dahin gelaufen waren, mit allen Ernst zu strafen seien“, wie es in einer historischen Quelle heißt. Eine teilweise Umsetzung dieser Anweisung erfolgte, allein der Chor der Kapelle blieb stehen.
1632 erfolgte eine weitere Zerstörung durch die Schweden im 30-jährigen Krieg. 1719 wurde die Kapelle wiederhergestellt, gar vergrößert. Im Zuge der französischen Revolution wiederum erfolgte Ende des 18. Jahrhunderts eine Beschädigung der Kapelle, die ab 1803 wieder instandgesetzt wurde. 1815 entstand im östlichen Anschluss an Kapelle und Klause ein frei stehender Ölberg. Auf diesen wurde ein weiteres Geschoß aufgesetzt, welches durch einen Laufgang, der an der Nordseite der Klause außen angefügt wurde und auf Geschoßhöhe den Zwischenraum zwischen Kapelle und Ölberg überspannt, erschlossen wird. Eine umfassende Instandsetzung erfolgte in den Jahren 1973 bis 1975, in deren Zuge die Nutzung der Klause als auch des Ölbergobergeschosses zu einem Übernachtungsort für Jugendgruppen geändert wurde.
Der mit den Instandsetzungsarbeiten beauftragte Architekt Rolf Estelmann erläuterte bei der Vorstellung der Maßnahmen an der Kapelle die Schritte, die nach der Entdeckung von Schäden an der Decke und der daran anschließenden Schließung der Kapelle aus Sicherheitsgründen zu den jetzt begonnenen Arbeiten führten. Dazu gehört als erstes der jetzt erfolgte Abriss der Betondecke unterhalb des Dachstuhles aus Holz.
Die Kosten für die Instandsetzung der Kolmerbergkapelle belaufen sich auf voraussichtlich 765.000 Euro. Davon werden 459.000 Euro vom Bistum Speyer übernommen. Die Pfarrei und die Kirchenstiftung bringen 166.000 Euro ein. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz gibt 90.000 Euro zur Instandsetzung, die Generaldirektion Kulturelles Erbe 30.000 Euro. Der Förderverein Kolmerberg beteiligt sich mit 20.000 Euro an den Kosten.
Roswitha Chéret, Ortskuratorin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, bekräftigte, dass es der Stiftung ein wichtiges Anliegen sei auch den Erhalt kleinere Denkmäler zu unterstützen. „Wir helfen wo wir können“, erklärte sie und verwies darauf, dass die 1985 auf private Initiative hin gegründete Stiftung jährlich zwischen 15 bis 20 Millionen Euro für den Erhalt von Denkmälern bereitstelle. Im vergangenen Jahr seien allein zehn Projekte in der Pfalz gefördert worden, darunter mehrere Kirchen. 60 Prozent der Fördermittel steuere die Lotterie „Glückspirale“ bei. Hartmut Emrich, Vertreter von Lotto Rheinland-Pfalz, gab zu bedenken, dass ein nicht geringer Teil von dem Umsatz der Lotterie in die Förderung von Aktionen und Projekte gehe. Die Förderung der Instandsetzung der Kolmerbergkapelle sei eine „sinnvolle Investition“. Als Vertreterin der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz verwies Dr. Ulrike Weber auf die sich ergänzende Zusammenarbeit mit der kirchlichen Denkmalpflege. Die Kolmerbergkapelle sei ein Zeugnis der Volksfrömmigkeit, das im Rahmen der zur Verfügung stehenden Mittel gefördert werde.
Die Instandsetzungsmaßnahmen an der Kapelle haben im April dieses Jahres begonnen. Die Hauptarbeiten werden voraussichtlich bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein.
Bistum Speyer 05.06.2019
Qualifizierungskurs „Geistliche Pilgerbegleitung“
Angebot für ehrenamtliche Pilgerführer in drei Abschnitten in Thallichtenberg in der Pfalz
Thallichtenberg – Die Bistümer Trier und Speyer bieten in Thallichtenberg in der Westpfalz einen Qualifizierungskurs zur ehrenamtlichen geistlichen Leitung von Pilgergruppen an. Die Leitung haben Jakob Patuschka und Katja Kirsch. Der Kurs ist offen für alle Interessierten mit Pilgererfahrung. „Unterwegssein hat eine lange christliche Tradition. Wir kennen ungezählte Wegbegebenheiten, nichtbiblische und biblische, unter anderem von Noah, Abraham und Christus selbst. Unterwegs zu sein war und ist zeitgemäß“, erklärt Domkapitular Franz Vogelgesang, Leiter der Hauptabteilung Seelsorger und Ansprechpartner für das Thema Pilgern und Wallfahrten. Die Kosten betragen 450 Euro inklusive Kursgebühr, Übernachtung und Verpflegung.
Im Pilgerverlag erschienen: Erinnerung an Weihbischof Ernst Gutting
Bei der Buchvorstellung (von links): Dr. Thomas Fandel, Weihbischof Otto Georgens, Klaus Haarlammert
Speyer – Der verstorbene Weihbischof Ernst Gutting, der am 30. Januar 2019 100 Jahre alt geworden wäre, ist nicht nur im Bistum Speyer unvergessen. Hier ehrte man ihn zu Beginn des Jahres mit einem Gedenkgottesdienst und mehreren Veranstaltungen. Das war für das Speyerer Diözesan-Archiv und den Pilgerverlag Anlass, Vorträge aus den Gedenkveranstaltungen zu sammeln und zusammen mit weiteren Beiträgen zum Wirken Guttings als Buch herauszugeben. Jetzt wurde der Band, der in der Schriftenreihe des Diözesan-Archivs erschienen ist, beim Pilgerverlag vorgestellt. Die Herausgeber, Dr. Thomas Fandel, Leiter des Diözesanarchivs, und Diplomtheologe Klaus Haarlammert, langjähriger Wegbegleiter Guttings, übergaben das erste Exemplar an Weihbischof Otto Georgens, Nachfolger Guttings und derzeitiger Weihbischof in Speyer.
Mit der Buchveröffentlichung liege der letzte Stein im Mosaik des Gedenkens an Weihbischof Ernst Gutting vor, so die Herausgeber. Es gehe darum, wichtige Stationen des Lebens von Weihbischof Ernst Gutting zu dokumentieren und sein Wirken, sein theologisches und pastorales Denken, seine geistliche Haltung „aufzubewahren“, so Haarlammert. Doch solle dieses Buch mehr sein als eine „Archivalie“. Es werde vielmehr herausgegeben auf die Gegenwart und die Zukunft hin. „Ernst Gutting war ja in seinem Denken weit seiner Zeit voraus. Was er dachte und sagte, ist gerade heute höchst aktuell – was die Frage nach der Rolle der Frauen in der Kirche angeht, die verantwortliche Mitverantwortung der Laien, die Absage an den Patriarchalismus und den Klerikalismus, überhaupt die grundlegende Reform der Kirche“, so Haarlammert. Und er ergänzte: „Über die Kirche hinaus ging es Ernst Gutting immer um eine menschlichere Welt, für die die Kirche Signal und Motor sein soll.“
Bereits bei der Begrüßung hatte Chefredakteur Norbert Rönn für den Pilgerverlag auf die Aktualität Guttings verwiesen und den Zusammenhang mit den aktuellen personellen Veränderungen im Bistum Speyer hergestellt, die dazu führen, dass jetzt erstmals eine Frau Personalchefin im Bischöflichen Ordinariat wird und in den Allgemeinen Geistlichen Rat einzieht. „Das hätte Weihbischof Gutting sicher sehr gefreut“, so Rönn
Das vorliegende Buch enthält im Wortlaut die Vorträge von Professor Dr. Franz Xaver Bischof, Professor Dr. Paul Michael Zulehner und Michaela Pilters bei einer Festakademie zu Ehren Weihbischof Guttings am 16. Februar. Nachzulesen sind auch die Predigt von Weihbischof Otto Georgens beim Pontifikalamt am 30. Januar und der Vortrag Klaus Haarlammerts beim anschließenden Empfang. Eingeführt wird das Buch mit einem Geleitwort Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemanns, dessen Predigt beim Pontifikalrequiem 2013 ebenfalls aufgenommen wurde. Außerdem dokumentiert der Band zwei ausführliche Gespräche Haarlammerts mit Weihbischof Gutting, die Auskunft geben über die theologischen und pastoralen Schwerpunkte seines Wirkens als Priester und Bischof.
Kleiner Bischof – Großes Herz. Zum 100. Geburtstag von Weihbischof Ernst Gutting. Schriftenreihe des Diözesan-Archivs Speyer, Band 53, 112 Seiten, 12,80 Euro, ISBN 978-3-946777-11-3, Pilgerverlag, Speyer
Text: Bistum Speyer Foto: Klaus Landry 05.06.2019
Ausbildungsangebot des Bischöflichen Kirchenmusikalischen Institutes
Organist/in und Chorleiter/in werden – Informationsveranstaltungen in St. Ingbert, Landau, Kaiserslautern und Speyer
Speyer – Das Bischöfliche Kirchenmusikalische Institut (BKI) des Bistums Speyer mit Unterrichtsorten in Speyer, Landau, Kaiserslautern und St. Ingbert bietet diverse musikalische Ausbildungskurse an, die neben Schule oder Beruf besucht werden können.
Im Grundkurs kann das Klavier- und Orgelspiel im Einzelunterricht auch ohne Vorkenntnisse erlernt werden. Der Einstieg ab dem Alter von 12 Jahren ist ganzjährig möglich.
Der 2-jährige D-Kurs und der 3-jährige C-Kurs stehen Laien-Musikern ab 13 Jahren mit bereits soliden Klavierspielfähigkeiten offen und dienen der Ausbildung zur nebenamtlichen Organistin oder zum Organisten und/oder zur Chorleiterin oder zum Chorleiter. Die Kurse beinhalten neben dem Einzelunterricht unter der Woche auch Fächer wie Chorleitung und Musiktheorie, die samstagvormittags gelehrt werden.
Anmeldeschluss für die Aufnahmeprüfung des nächsten C- und D-Kurses ist der 31.08.2019. Alle Kurse stehen auch Erwachsenen jeden Alters offen.
Weitere Unterrichtsorte für den Orgel- und Klavierunterricht sind Neustadt, Weisenheim am Sand, LU-Rheingönheim, Schifferstadt, Rheinzabern, Zweibrücken, Pirmasens und Blieskastel.
Informationveranstaltungen zu den Ausbildungskursen
Das BKI bietet zu dem Ausbildungsangebot an drei Orten Informationsveranstaltungen an:
Landau: 12. Juni 2019, um 16:00 Uhr, Pfarrheim St. Maria, Marienring 4
Kaiserslautern: 15. Juni 2019, um 16:00 Uhr, Pfarrheim St. Maria, Marienplatz 22
Speyer: 18. Juni 2019, um 17:30 Uhr, Haus der Kirchenmusik, Hasenpfuhlstraße 33b
Freiburger Wissenschaftler prognostizieren weiteren Mitgliederrückgang
Bistum Speyer könnte den Berechnungen zufolge im Jahr 2060 noch 245.000 Mitglieder haben – Generalvikar Andreas Sturm: „Studie ist ein Signal, die Seelsorge noch stärker missionarisch auszurichten“
Speyer – Das Forschungszentrum Generationenverträge der Albert-Ludwig-Universität Freiburg hat eine Mitglieder- und Kirchensteuervorausberechnung für die katholische und evangelische Kirche in Deutschland erstellt. Für die 20 evangelischen Landeskirchen und die 27 Bistümer der katholischen Kirche wurde ermittelt, wie sich Kirchenmitgliederzahlen und Kirchensteueraufkommen bis zum Jahr 2060 voraussichtlich entwickeln werden. Die Studie der Freiburger Wissenschaftler ist am 2. Mai vom Forschungszentrum Generationenverträge, der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland gemeinsam veröffentlicht worden.
Den Berechnungen der Freiburger Wissenschaftler zufolge werden die Mitgliederzahlen beider Kirchen in Deutschland bis zum Jahr 2060 auf etwa die Hälfte zurückgehen. Wenn man die Tauf-, Eintritts- und Austrittsquoten der vergangenen Jahre als repräsentativ für die Zukunft annimmt, ergibt sich für das Bistum Speyer ein prognostizierter Rückgang von rund 528.000 Mitgliedern im Jahr 2017 auf rund 245.000 Mitglieder im Jahr 2060. Die sinkende Mitgliederzahl wird sich den Prognosen zufolge auch auf die Kirchenfinanzen auswirken. Die Wissenschaftler sagen voraus, dass die Einnahmen aus der Kirchensteuer im Bistum Speyer von rund 136 Millionen im Jahr 2017 auf rund 108 Millionen Euro im Jahr 2060 zurückgehen werden. Dabei handelt es sich um nominale Werte, bei denen die Veränderung der Kaufkraft noch nicht berücksichtigt ist. „Schon heute ist klar vorherzusehen, dass die Ertragskraft der Kirchensteuer zur Finanzierung der Ausgaben in den nächsten Jahrzehnten abnehmen wird“, erklärt Diözesanökonom Peter Schappert. Verglichen mit dem Jahr 2017 geht das Bistum von einem Rückgang der Ertragskraft aus der Kirchensteuer auf rund 41 Prozent im Jahr 2060 aus.
„Die Studie des Forschungszentrums Generationenverträge führt uns den Wandel vor Augen, in dem sich unsere Gesellschaft und die Kirche seit Jahren befinden. Wir gehen einer neuen Gestalt von Kirche entgegen, die immer mehr auch in einer geringeren Zahl an Mitgliedern greifbar wird“, unterstreicht Generalvikar Andreas Sturm. „Mit dem Prozess ‚Gemeindepastoral 2015‘ haben wir in unserem Bistum die Weichen für eine Öffnung und eine stärker missionarische Ausrichtung der Seelsorge gestellt. Die Studie der Freiburger Wissenschaftler ist ein Signal, auf diesem Weg konsequent weiterzugehen“, ist Andreas Sturm überzeugt. „Wir wollen dem Evangelium auch in Zukunft eine starke Stimme geben. Selbst Fernstehende sollen etwas von der befreienden Kraft der christlichen Botschaft spüren können.“
Die Studienergebnisse versteht der Generalvikar zugleich als Auftrag, die Angebote des Bistums und seiner Pfarreien den veränderten Anforderungen und Möglichkeiten anzupassen. „Nur so wird es uns gelingen, den Menschen an den entscheidenden Wendepunkten ihres Lebens auch in Zukunft nahe zu sein.“ Um die Kirche wieder attraktiver zu machen, wirbt er für „eine Kultur der Offenheit und der Achtsamkeit, des Dialogs und der Partizipation“.
Weitere Informationen:
Die Studienergebnisse des Freiburger Forschungszentrums auf Bundesebene sind auf der Internetseite der Deutschen Bischofskonferenz unter www.dbk.de zusammenfassend dargestellt.
Bistum Speyer 05.06.2019
Blindentastmodell des Speyerer Doms angekündigt
Aufstellung auf der Südseite des Doms für das Frühjahr 2020 geplant
Speyer – Das Speyerer Domkapitel plant für 2020 die Aufstellung eines Blindentastmodells des Doms. Das dreidimensionale Modell aus Bronze ermöglicht es Menschen mit Seheinschränkungen den Dom haptisch zu erkunden. Eine Beschriftung in der Blindenschrift Braille gibt zusätzlich Auskunft. Die Pläne für die Umsetzung und Aufstellung des Tastmodells wurden im Rahmen eines Mediengesprächs bekannt gegeben. Finanziert wird das Inklusionsprojekt vom Dombauverein Speyer, der dem Dom das Modell 2020 zu seinem 25-jährigen Vereinsjubiläum widmen wird. Unterstützt wird der Verein insbesondere mit Spenden durch den Lions Club Speyer und Zuwendungen der Unternehmer Susanne Klatten und Stefan Quandt.
Dombaumeisterin Hedwig Drabik, die mit der Realisierung des Projekts betraut ist, erläuterte zunächst das Herstellungsverfahren des Tastmodells. Beauftragt wurde der Künstler Egbert Broerken, der zusammen mit seinem Sohn Felix seit geraumer Zeit Blindentastmodelle von Gebäuden und Stadtlandschaften herstellt. So stammen die Modelle der Dome in Mainz und Worms von Broerken. Als Grundlage für das Modell dienen Bauzeichnungen, fotogrammetrische Aufnahmen und Fotografien. Erstellt wird zunächst ein Modell aus Styrodur. In mehreren Zwischenschritten entsteht dann ein Bronzeguss, der mit einem Wachsüberzug gegen Umwelteinflüsse geschützt wird. Das fertige Modell soll dann im Frühjahr 2020 auf der Südseite des Doms nahe der Dom-Info auf einem Steinsockel aufgestellt werden. Eine Inschrift für Sehende und eine gleichlautende in der Blindenschrift Braille wird den Besuchern mit ein paar grundlegenden Informationen zum Speyerer Dom weitergegeben. Auf dieser Inschrift wird auch den Unterstützern gedankt, welche die Realisierung des Modells erst möglich gemacht haben, so Drabik. 40.000 Euro werden die Erstellung, die Fertigung und die Aufstellung des Modells insgesamt kosten.
Der Vorstandsvorsitzende des Dombauvereins Dr. Gottfried Jung berichtete über das Engagement des Dombauvereins für das Projekt Blindentastmodell. „Anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Dombauvereins wollten wir dem Dom etwas Besonderes schenken, etwas, das ihm noch fehlt“, sagte Jung. „Im Gegensatz zu vielen anderen Kathedralen hat der Dom noch kein Blindentastmodell und so freuen wir uns, dass wir hier helfen können, eine Lücke zu schließen“. Unterstützt wird der Dombauverein durch Susanne Klatten und Stefan Quandt, die aus ihrem Privatvermögen einen Betrag von jeweils 10.000 Euro zur Verfügung stellen. Eine Spende von 20.000 Euro hat der Lions Club Speyer in Aussicht gestellt, der sich über den Dombauverein und über die Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer für den Dom engagiert. „Unter dem Motto ‚Die Welt vor Ort ein Stück besser machen‘ unterstützt der Lions Club Projekte in Speyer“, erklärte der Präsident des Service-Clubs Knut Mertens. „In diesem Fall unterstützen wir den Dom in Form eines Benefiz-Konzertes mit Domorganist Markus Eichenlaub am Samstag, 15. Juni, 19.30 Uhr im Dom. Die Einnahmen aus dem Verkauf der Karten für 15 Euro, ermäßigt 10 Euro, kommen dabei direkt der Finanzierung des Blindentastmodells zu Gute. „Mit einem Benefizkonzert im Dom werden wir die Realisierung des Blindentastmodells unterstützen und die zu erwartenden Einnahmen auf 20.000 Euro aufrunden“, sagte Mertens. Karten sind bei der Dom-Info, der Tourist-Information der Stadt Speyer, bundesweit bei allen Reservix-Vorverkaufsstellen, sowie beim Rheinpfalz Ticket Service, Telefon 0631 3701-6618 erhältlich.
Domorganist Markus Eichenlaub, selbst Mitglied im Lions Club Speyer, hat sich im Vorfeld des Konzerts besondere Gedanken um das Programm des Abends gemacht. Unter dem Titel „Tasten für Tasten“ spielt er nicht nur bekannte Stücke der Orgelliteratur wie die Toccata und Fuge in d-moll von Johann Sebastian Bach und den „Bolero“ von Maurice Ravel, sondern auch Werke von Organisten, die selbst sehbehindert waren. In Bezug zum Benefizgedanken hat Domorganist Markus Eichenlaub mit Vierne, Langlais und Litaize drei Komponisten auf das Programm gesetzt, die von Geburt an blind waren oder es in jungen Jahren wurden, und allesamt an der weltweit ersten Blindenschule mit angeschlossenem Musikkonservatorium in Paris ausgebildet wurden. Heute zählen sie zu den wichtigsten französischen Orgelkomponisten ihrer Zeit. Eichenlaub selbst will eine Improvisation mit verbundenen Augen spielen, um sich in die Welt dieser Organisten und aller Blinden etwas einfühlen zu können.
Dr. Günter Kirchberg, Vorsitzender der Lions-Hilfe Speyer e.V. berichtete, dass der Lions Club von dem Vorschlag des Dombauvereins, die Spende der Umsetzung eines Tastmodells zu widmen, sofort gefolgt sei: „Das ist eine sinnvolle Sache, etwas, das vor Ort noch fehlt, ein anschauliches, dreidimensionales Modell des Doms.“ Dr. Barbara Schmidt-Nechl, die stellvertretende Vorsitzende des Dombauvereins, welche die Idee zu dem Projekt in Verbindung mit dem Vereinsjubiläum hatte, wies ergänzend darauf hin, dass das Modell an sich ein Kunstwerk sei und auch für alle sehenden Besucher einen Mehrwert biete.
Barrierefreiheit am Dom
Als der Dom vor beinahe 1000 Jahren gebaut wurde, waren Inklusion und Barrierefreiheit noch kein Thema. In neuerer Zeit beschäftigt sich das Domkapitel fortwährend mit der Frage, wie der Dom für Menschen mit Einschränkungen besser erschlossen werden kann. So wurde 2012 mit Unterstützung des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer, Dr. Manfred Fuchs, ein barrierefreies Portal auf der Dom-Nordseite eingerichtet. 2018 konnte dann, ebenfalls mit Unterstützung der Europäischen Stiftung, eine Treppenraupe angeschafft werden, mit der Rollstuhlfahrer in die Krypta und das Querhaus gelangen können.
Barrierefreiheit ist für die Kirche ein wichtiges Anliegen. Bedingt durch den demographischen Wandel und die steigende Lebenserwartung sind immer mehr Menschen körperlich so eingeschränkt, dass sie spezielle Unterstützung bei der Erkundung des Doms benötigen. Angebote, die Teilhabe und Inklusion ermöglichen, dienen aber allen Besucherinnen und Besuchern des Doms. Das Blindentastmodell dient zum einen Menschen mit Seheinschränkungen zum anderen ist es aber auch für sehende Besucher attraktiv.
Das Domkapitel Speyer engagiert sich zusammen mit Partnern innerhalb der Kirchen, der Politik und mit Unterstützung des Dombauvereins und der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer für die Inklusion am Dom. Zugänglichkeit, Service, Kommunikation und Sensorik werden im Hinblick auf mögliche Erschließungsangebote ständig evaluiert und nach Möglichkeiten der Verbesserung gesucht.
Text: Bistum Speyer Foto: Georg Knoll 05.06.2019
Pfarrer im Ruhestand Erwin Bersch verstorben
Am 30. April ist Pfarrer im Ruhestand Erwin Bersch auf einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela im Alter von 80 Jahren verstorben. Der aus Kapsweyer stammende Geistliche wurde 1965 zum Priester geweiht. Er war als Kaplan in Speyer, Hauenstein und Kirchheimbolanden tätig. Seit 1971 leitete er die Pfarrei St. Konrad in Speyer. Von 1977 bis zum Jahr 2004 wirkte er zudem als Dekan des Dekanats Speyer. 1996 wurde ihm der Titel Monsignore verliehen. Im August 2010 trat Pfarrer Erwin Bersch in den Ruhestand. Bei seiner Verabschiedung in den Ruhestand wurde als einer der „angesehensten und bekanntesten Priester im Bistum Speyer“ gewürdigt.
Ravenna (IT) / Speyer – In der vergangenen Woche besuchte eine Konzertbesetzung der Speyerer Domsingknaben die italienische Partnerstadt Ravenna aus Anlass des dreißigjährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft. Am Ostermontag machte sich die 40-köpfige Reisegruppe samt Domdekan Dr. Christoph Kohl auf den Weg zur ersten Station der Reise, die Basilika Birnau am Bodensee.
In der prächtigen barocken Basilika gestaltete der durch einige Männer des Domchores Speyer verstärkte Chor die feierliche Ostervesper und anschließend ein 30-minütiges Konzert. Unter der Leitung von Domkantor Joachim Weller erklangen Werke von Mendelssohn, Hassler, Carol, Heiß, Vittoria und weiteren Komponisten. Begleitet wurden die jungen Sänger von Domkapellmeister Markus Melchiori an der Orgel.
Nach einer Übernachtung in der Jugendherberge Überlingen ging es am nächsten Tag weiter nach Ravenna. Dort gestalteten die Domsingknaben am Mittwoch mit drei Frühlingsliedern den offiziellen Empfang der deutschen Delegation des Freundeskreises Speyer-Ravenna im Rathaus der italienischen Partnerstadt.
Während einer Stadtführung erkundete der Knabenchor die historisch bedeutenden Stätten und bewunderte die frühchristlichen Mosaiken in den zum UNESCO-Welterbe zählenden Kirchen. Am Abend gestaltete der Chor die Abendmesse in der Kirche San Francesco und sang auch dort im Anschluss ein Kurzkonzert. Den letzten Tag verbrachten die jungen Sänger am Strand, bevor am Freitag die Heimreise angetreten wurde.
Personelle Wechsel auf der oberen Leitungsebene des Bistums
Christine Lambrich folgt als Leiterin der Hauptabteilung Personal auf Domkapitular Josef Szuba – Domkapitel wählt Domdekan Dr. Christoph Kohl zum neuen Domkustos
Dr. Christoph Kohl ist der neue Domkustos
Speyer – Im Bistum Speyer stehen mehrere personelle Wechsel auf der oberen Leitungsebene an. Domkapitular Josef Szuba, der die Hauptabteilung Personal des Bischöflichen Ordinariats seit 2005 geleitet hat, hat Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann gebeten, sein Amt abgeben zu dürfen, um wieder als Pfarrer wirken zu können. Bischof Dr. Wiesemann hat dieser Bitte entsprochen. Er dankt Domkapitular Szuba für „die lange Zeit seines hoch engagierten und pflichtbewussten Mitwirkens in der Leitung des Bistums zunächst als Generalvikar und dann vierzehn Jahre lang als Verantwortlicher für das Personal.“ Nach einer Sabbatzeit von drei Monaten übernimmt Josef Szuba am 1. Dezember die Leitung der Pfarrei Heilige Katharina von Siena in Ludwigshafen. Zugleich hat er seinen Verzicht auf seinen Sitz im Domkapitel erklärt, der vom Bischof angenommen wurde.
Neue Leiterin der Hauptabteilung Personal wird zum 1. September Christine Lambrich, die bisher als Dozentin für Pastoraltheologie am Priesterseminar St. German in Speyer tätig war. Christine Lambrich hat in Mainz und Fribourg (Schweiz) Theologie studiert. Als Pastoralreferentin wirkte sie in den Pfarreiengemeinschaften Waldmohr, Breitenbach, Dunzweiler und in Haßloch und war von 2004 an im Bischöflichen Ordinariat für das Arbeitsfeld Katechese verantwortlich. Als Referentin für missionarische Pastoral gestaltete sie 2015 das ökumenische Projekt „Himmelgrün – Kirche auf der Landesgartenschau in Landau“. Zum Erneuerungsprozess „Gemeindepastoral 2015“ des Bistums Speyer hat sie als Moderatorin der diözesanen Foren und Mitglied mehrerer Arbeitsgruppen maßgeblich beigetragen. Christine Lambrich hat Weiterbildungen zu den Themen Moderation, systemisch-lösungsorientiertes Coaching, Gemeindeberatung und Organisationsentwicklung absolviert. Parallel zu ihrer Dozententätigkeit am Priesterseminar war sie in den Pfarreien des Bistums Speyer als Gemeindeberaterin tätig.
Neue Leiterin der Hauptabteilung Personal wird zum 1. September Christine Lambrich
Christine Lambrich übernimmt von ihrem Vorgänger auch die Personalverantwortung für die aktiven Priester. Die Betreuung der rund 130 Priester im Ruhestand wird künftig von Diakon Mathias Reitnauer wahrgenommen, zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Diözesanreferent für die Berufsgruppe der Diakone. Für Christine Lambrich ist die neue Aufgabe mit der Ernennung zur Ordinariatsdirektorin und zum stimmberechtigten Mitglied im Allgemeinen Geistlichen Rat verbunden. „Wir freuen uns, dass wir Christine Lambrich für diese verantwortungsvolle Position gewinnen konnten. Zugleich kommen wir damit dem Ziel näher, in unserem Bistum mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen“, erklärt Generalvikar Andreas Sturm. Christine Lambrich sei für die neue Aufgabe bestens qualifiziert. Ihr beruflicher Werdegang habe sie in Kontakt mit allen kirchlichen Berufsgruppen gebracht. „Das wird ihr bei der Wahrnehmung der neuen Aufgabe sehr zugute kommen“, so Andreas Sturm.
Kanzleidirektor Wolfgang Jochim, bisher stellvertretender Leiter der Zentralstelle des Bischöflichen Ordinariats, wird zum 1. September die Leitung der Zentralstelle übernehmen. Die Zentralstelle hat im Bischöflichen Ordinariat den Rang einer Hauptabteilung, in der die klassischen Verwaltungsaufgaben gebündelt sind. Wolfgang Jochim, bisher beratendes Mitglied im Allgemeinen Geistlichen Rat, wird künftig als Hauptabteilungsleiter mit Stimmrecht an den Sitzungen des Allgemeinen Geistlichen Rats teilnehmen.
Die Zentralstelle des Bischöflichen Ordinariats war bisher von Generalvikar Andreas Sturm geführt worden. Er wird sich künftig verstärkt in die Mitarbeitergespräche und die Personalentwicklung der Priester des Bistums einbringen. Geplant ist zudem die Einstellung einer persönlichen Referentin oder eines Referenten, der dem Generalvikar und dem Kanzleidirektor zugeordnet ist.
Personeller Wechsel auch im Domkapitel
Auch im Domkapitel steht ein personeller Wechsel an. Er betrifft das Amt des Domkustos, der für den baulichen Erhalt des Domes und die touristischen Angebote verantwortlich ist. Domkapitular Peter Schappert, seit 2009 Domkustos an der Speyerer Kathedrale, gibt sein Amt auf eigenen Wunsch zum 30. Juni ab, um sich auf die zunehmenden Anforderungen in der Leitung der Hauptabteilung Finanzen und Immobilien des Bischöflichen Ordinariats zu konzentrieren. In seiner Amtszeit als Domkustos wurden unter anderem eine neue Hauptorgel eingebracht, der Kaisersaal mit der Ausstellung der Schraudolph-Fresken neu gestaltet sowie die Aussichtsplattform im Südwestturm und die Dom-Info geschaffen. „Peter Schappert hat einen wertvollen Beitrag dazu geleistet, den Dom mit seiner bald 1000-jährigen Geschichte der heutigen Generation nahezubringen und den Menschen die Botschaft und die Bedeutung des Domes auf eine moderne Weise zu erschließen“, dankt Dompropst Weihbischof Otto Georgens dem scheidenden Domkustos für sein hohes Engagement.
Zum Nachfolger von Peter Schappert wählte das Speyerer Domkapitel Domdekan Dr. Christoph Kohl. Er wird die Ämter des Domdekans und des Domkustos ab dem 1. Juli in Personalunion ausüben. Dazu entpflichtet Bischof Dr. Wiesemann ihn von der Leitung der Hauptabteilung Schulen, Hochschulen und Bildung des Bischöflichen Ordinariats und dankt ihm für „seinen großen Einsatz insbesondere für die Schulen, die Hochschulpastoral und die Bildungseinrichtungen im Bistum Speyer.“ Diese Funktion hatte Kohl seit dem Jahr 2004 ausgeübt. Die Stelle der Hauptabteilungsleitung wird öffentlich ausgeschrieben. Ab dem 1. Juli bis zur Neubesetzung der Hauptabteilungsleitung ist Oberschulrätin Dr. Irina Kreusch kommissarische Leiterin der Hauptabteilung „Schulen, Hochschulen und Bildung“.
Für Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann stellen die personellen Veränderungen „eine Wegmarke im Hinblick auf die Weiterentwicklung des Bistums“ dar. Er dankt allen Beteiligten für die bisher „mit Herzblut und Leidenschaft geleistete Arbeit wie auch für die Bereitschaft zur Veränderung und zur Übernahme neuer Aufgaben, damit das Bistum sich für die Herausforderungen der Zukunft bestmöglich aufstellen kann.“
Speyer – In den vergangenen Wochen roch es in der Vorhalle des Doms immer etwas feucht. Das hatte mit der Dampfreinigung zu tun, mit der die Steinflächen der Vorhalle mit Wasserdampf gesäubert wurden. Diese Arbeiten konnten gemäß Bauzeitenplan am 26. April abgeschlossen werden. Nun folgt der nächste Sanierungsabschnitt.
„Die Reinigung mit Wasserdampf ist der erste Reinigungsschritt“, sagt Dombaumeisterin Hedwig Drabik. „Mit der Abnahme der gröbsten Verschmutzungen ist es nun möglich, das Schadensbild genauer unter die Lupe zu nehmen und zu kartieren“. An Hand der festgestellten Schäden können dann die weiteren Sanierungsmaßnahmen geplant werden. Einer näheren Untersuchung, unter anderem mit einem Endoskop, bedürfen die beiden großen Grabdenkmale in der Vorhalle. Dem Kenotaph für Adolf von Nassau macht insbesondere die Rostsprengung zu schaffen. Die Sanierung dieser beiden Objekte soll von der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer finanziert werden, welche zu diesem Zweck Projektmittel von der Edith-Haberland-Wagner Stiftung erhält. Die Gesamtmaßnahme wird finanziert mit Mitteln des Bundes aus dem Denkmalschutz Sonderprogramm VII, Mitteln des Landes Rheinland-Pfalz, Eigenmitteln des Domkapitels und Zuwendungen des Dombauvereins.
Parallel dazu gehen die Reinigungsarbeiten an den Skulpturen und Reliefs in der Vorhalle weiter, nun allerdings mittels moderner Lasertechnik. Im April 2016 fand bereits eine Probereinigung der Skulptur Heinrich IV. mit Hilfe dieser Methode statt, die aus Sicht der Restauratoren sehr zufriedenstellend verlief. Dom- und Diözesankonservator Wolfgang Franz erläutert das Verfahren: „Bei der Technik des Laserabtragens dünner Deckschichten handelt es sich um eine Oberflächenbearbeitung mit gepulster Laserstrahlung und vernachlässigbarer Wärmebelastung des Grundwerkstoffes. Die dunkle Schmutzschicht wird verbrannt, zurück bleibt der helle Sandstein.“ Das Steinmaterial wird dabei, im Gegensatz zu traditionellen Techniken wie mechanischer oder chemischer Reinigung, nicht unmittelbar berührt oder gar geschädigt. Zudem ist die Reinigung mit dieser Methode relativ schnell zu bewerkstelligen, so dass eine Figur innerhalb von etwas mehr als zwei Wochen gereinigt werden kann.
Bistum Speyer wird Mitglied im Ökumenischen Netzwerk Klimagerechtigkeit
Unterstützung und Vernetzung im Einsatz für Klimagerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung
Speyer – Das Bistum Speyer, vertreten durch das Referat Weltkirche, ist dem Ökumenischen Netzwerk für Klimagerechtigkeit beigetreten. In dem seit etwa einem Jahr bestehenden Bündnis haben sich kirchliche Akteurinnen und Akteure zusammengeschlossen, um ihr Engagement für mehr Klimagerechtigkeit in Politik und Gesellschaft besser zu koordinieren und zu stärken. Weitere Ziele sind der theologisch-spirituelle Austausch und eine bessere Qualifizierung der kirchlichen Akteurinnen und Akteure zum Thema Klimagerechtigkeit.
„Der Klimawandel betrifft alle Menschen auf unserer Erde. Doch Überschwemmungen, Versalzung des Trinkwassers und Dürren sowie viele andere Folgen treffen besonders die Menschen im globalen Süden“, erklärt Christoph Fuhrbach, Referent für weltkirchliche Aufgaben im Bistum Speyer und Mitglied im Trägerkreis des Netzwerkes. Klimaschutzmaßnahmen und Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels gehörten zusammen. Und Steffen Glombitza, Umweltbeauftragter im Bistum ergänzt, dass dabei das Verursacherprinzip gelten müsse: „Die Länder, die den Klimawandel beschleunigen, sollten für die Klimaschäden und die Anpassungskosten in den besonders betroffenen Ländern aufkommen.“
Weihbischof Otto Georgens, Bischofsvikar für weltkirchliche Aufgaben im Bistum Speyer, wies darauf hin, dass die Verantwortung der Christen für die Zukunft der Erde sowohl in der Enzyklika von Papst Franziskus „Laudato si“, den Handlungsempfehlungen der deutschen Bischöfe „Schöpfungsverantwortung als kirchlicher Auftrag“, den „Zehn Thesen zum Klimaschutz“, herausgegeben von der Deutschen Bischofskonferenz, als auch in der EKD Denkschrift „Umkehr zum Leben – Nachhaltige Entwicklung im Zeichen des Klimawandels“ bekräftigt werde.
Träger des Netzwerkes sind unter anderem 19 Landeskirchen und Bistümer, die Beauftragten für den Kirchlichen Entwicklungsdienst, die evangelische und katholische Arbeitsgemeinschaft der Umweltbeauftragten, die katholischen Werke Misereor, Adveniat, Renovabis, Missio, Caritas International und das Kindermissionswerk sowie das Hilfswerk „Brot für die Welt“.