Wilhelma – Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart

Start am Mittwoch zu vergünstigtem Sondertarif mit Online-­Tickets und Maskenpflicht

Wilhelma-Außenbereiche mit negativem Schnelltest wieder offen

Noch sind die Wege leer. Ab Mittwoch füllt sich die Wilhelma wieder.
Foto: Wilhelma Stuttgart

Mit vorsichtigem Optimismus öffnet die Wilhelma in Stuttgart ab Mittwoch, 28. April, wieder ihre Tore für das Publikum trotz der weiter anhaltenden Pandemie. Das neue Bundesinfektionsschutzgesetz erlaubt die Freigabe der Außenbereiche in Zoos und Botanischen Gärten, soweit zusätzlich zu dem bestehenden Hygienekonzept alle Gäste ab dem sechsten Lebensjahr auch einen negativen Corona-Schnelltest haben, der nicht älter als 24 Stunden sein darf. „Je vorsichtiger wir sind, desto optimistischer ist die Prognose, dass die Öffnung diesmal von längerer Dauer ist“, sagt Direktor Dr. Kölpin. „Das wäre zu schön, weil die Wilhelma im Frühjahr aufblüht und wir den Menschen das quirlige Tierleben gerne zeigen.“ Im März hatte der Park nur wenige Wochen auf. Wegen der Einschränkungen senkt die Wilhelma ihre Eintrittspreise auf den Wintertarif. Erwachsene zahlen 15 Euro, inklusive eines „Artenschutz-Euros“ für Schutzprojekte, die die Wilhelma in aller Welt unterstützt. Kinderkarten gibt es zu 5,50 Euro. Kinder unter sechs Jahren haben freien Eintritt.

Noch sind die Wege leer. Ab Mittwoch füllt sich die Wilhelma wieder.
Foto: Wilhelma Stuttgart

Die Besucherinnen und Besucher sollen für ein paar Stunden auf andere Gedanken kommen, aber dürfen natürlich nicht alles um sie herum vergessen. Da auch die Corona-Tests keine absolute Sicherheit bieten, ist vorgeschrieben, dass nur Schnelltests von offizieller Stelle akzeptiert werden – keine Selbsttests. Für den Abgleich ist ein Lichtbildausweis vorzulegen, wie Personalausweis, Reisepass oder Führerschein. Bei Kindern unter 16 reichen Geburtsurkunde oder Versichertenkarte. Für einen sicheren Betrieb für Mensch und Tier gelten zudem die bewährten Vorkehrungen weiter: Maske, Abstand, Online-Ticket. Bei der Mund-Nase-Bedeckung, die auf dem ganzen Gelände nötig ist, sind Masken nach medizinischem Standard oder der FFP2-Norm vorgeschrieben. Kinder unter sechs Jahren sind davon ausgenommen, bei Kindern von sechs bis 14 Jahren genügt eine Alltagsmaske. Damit es am Eingang keine Warteschlangen gibt, muss für jeden Besuch online ein Ticket für ein festes Einlasszeitfenster gebucht werden. Das gilt auch für den kostenlosen Besuch von Jahreskarten-Inhabern und Fördervereinsmitgliedern. Alle Kassen bleiben geschlossen. Nach dem gestaffelten Zutritt dürfen alle bis zur Parkschließung bleiben: im April bis 19.30 Uhr und ab Mai bis 20 Uhr. Für genügend Abstand sorgt dabei das Besucherlimit von 4000 Personen pro Tag auf dem 30 Hektar großen Gelände. Die Tier- und Pflanzenhäuser sind wegen der geringeren Belüftung geschlossen. Die Freiflugvoliere und das Streichelgehege am Schaubauernhof unter freiem Himmel sind dagegen zugänglich.

Selbst bei den Brillenpinguinen scheint sich herumzusprechen, dass der Park öffnet.
Foto: Wilhelma Stuttgart

Wegen der zusätzlichen Kontrollen ist nur der Haupteingang geöffnet, die Nebeneingänge Pragstraße und Rosensteinpark bleiben geschlossen. Die Schnelltests müssen von einer anerkannten Teststelle, wie einer Apotheke oder einem Testzentrum vorgenommen und bescheinigt werden. Es bietet sich an, dass die Besucherinnen und Besucher entsprechende Möglichkeiten in ihrem Heimatort vor der Anreise nutzen. Es gibt jedoch auch in Bad Cannstatt in fußläufiger Nähe Testzentren: zum Beispiel auf dem Schiff des Neckar-Käpt’ns direkt gegenüber vom Haupteingang der Wilhelma, in der Badstraße vor dem Amtsgericht und auf dem Wasen.

Wilhelma – Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart
27.04.2021

Zahl der Unterstützer in Krisenjahr fast verdoppelt / Erdmännchen sind Spitzenreiter

Wilhelma verzeichnet 1000. Patenschaft für Tiere und Pflanzen

Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin überreichte dem zehnjährigen Anton Hopp die Urkunde über die Erdmännchen-Patenschaft.
Foto: Wilhelma Stuttgart

In der Krise steigt die Solidarität mit der Wilhelma. Seit der Zoologisch-Botanische Garten in Stuttgart wegen der Corona-Beschränkungen nur wenige oder, wie derzeit wieder, gar keine Gäste empfangen darf, schließen immer mehr Menschen eine Patenschaft für Tiere oder Pflanzen ab. Jetzt konnte die Traditionseinrichtung erstmals 1000 Patenschaften innerhalb von zwölf Monaten verzeichnen. Der kleine Jubilar ist ein großer Zoofan: Von seinen Eltern erhielt der zehnjährige Anton Hopp die Patenschaft für ein Erdmännchen zu Ostern geschenkt. Der Viertklässler aus Plüderhausen im Remstal möchte später selbst einmal Tierpfleger werden: „Eigentlich mag ich alle Tiere auf der Welt – außer Schnecken, die sind langweilig“, sagt der Junge.

Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin überreichte dem zehnjährigen Anton Hopp die Urkunde über die Erdmännchen-Patenschaft.
Foto: Wilhelma Stuttgart

Seit durch die Pandemie auch in den Kassen der Wilhelma Ebbe herrscht, hat sich die Zahl der Patenschaften fast verdoppelt. Den Direktor tröstet diese Entwicklung etwas: „Alle Kolleginnen und Kollegen gehen Tag für Tag unverzagt ihrer Arbeit nach, um die Tiere und Pflanzen über die Runden zu bringen“, sagt Dr. Thomas Kölpin. „Es schmerzt uns alle sehr, dass der Park leer bleibt. Deshalb muntern uns diese Patenschaften auf, mit denen die Menschen zeigen, dass ihr Herz sehr an der Wilhelma hängt.“ Neben der moralischen Stärkung sind diese Spenden auch ein echtes Zubrot – nicht weil sonst die Tiere hungern müssten, sondern weil sie der Wilhelma erlauben, sich trotz wegbrechender Einnahmen weiterzuentwickeln. „Dieses Geld fließt nie in Betriebskosten, sondern immer in konkrete Projekte“, betont Kölpin. Waren das in der Vergangenheit zum Beispiel die Umgestaltung des Flamingoteichs oder der Bau der mediterranen Schildkrötenanlage, so halfen die Patengelder zuletzt das Schneeleoparden-Gehege zu optimieren und das Seelöwenbecken zu sanieren.

Anton Hopp bekam von seinen Eltern die Patenschaft für ein Erdmännchen geschenkt.
Foto: Wilhelma Stuttgart

Die Vielzahl der meist kleinen Spenden ist für die Wilhelma durchaus ein Faktor: Durch die Schließung des Parks fallen neben den Eintrittsgeldern schließlich auch alle anderen Einnahmen weg, die mit einem Besuch verbunden sind, wie Gastronomie und Angebote wie Führungen, Kindergeburtstage oder Tierbegegnungen. Von Patinnen und Paten kamen in den vergangenen zwölf Monaten rund 220.000 Euro zusammen. „Für diese bemerkenswerte Unterstützung in der für alle schwierigen Zeit danke ich herzlich“, sagt der Direktor.

Anton Hopp bekam von seinen Eltern die Patenschaft für ein Erdmännchen geschenkt.
Foto: Wilhelma Stuttgart

Dass die Jubiläumspatenschaft ausgerechnet für ein Erdmännchen abgeschlossen wurde, ist kein großer Zufall. Zwar kann man eine Patenschaft für jede der fast 1200 Tierarten und 8500 Pflanzenarten und -sorten der Wilhelma übernehmen. Doch die Erfahrung zeigt, dass die Wahl nur auf rund 140 Arten fällt. Und darunter sind die putzigen Erdmännchen einsame Spitzenreiter mit 270 Patinnen und Paten. Mit viel Abstand folgen auf Rang zwei die Brillenpinguine mit 61 und auf Rang drei dann die Schneeeulen mit 52. Den vierten Platz teilen sich derzeit die Totenkopfäffchen und die Zweifingerfaultiere mit je 46.

Wilhelma – Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart
27.04.2021