Internationale Künstlerinnen und Künstler als SchUM Stipendiaten nach Speyer, Worms und Mainz eingeladen
Mainz, Speyer und Worms – Nach dem erfolgreichen Start des Stipendienprogramms „SchUM – Artist in Residence“ im Jahr 2022 haben die drei Städte Speyer, Worms und Mainz erneut internationale Künstlerinnen und Künstler aufgerufen, sich mit der jüdischen Tradition am Rhein auseinanderzusetzen. Das Residenzprogramm ist offen für alle künstlerischen Arbeitsfelder: Bildende Kunst, Musik, Literatur, Theater, Film/Medien, Architektur und Design. Erwartet werden Vorhaben, die sich auf die Geschichte der SchUM-Gemeinden und ihr religiöses, kulturelles, geistiges und architektonisches Erbe beziehen und öffentlich präsentiert werden können.
Auf die Ausschreibung, die über zahlreiche internationale Kulturverbände, weltweit tätige Stiftungen, multikulturelle Institutionen und diplomatische Vertretungen verbreitet wurde, antworteten mehr als 100 Bewerber aus allen Erdteilen mit detaillierten Projektvorschlägen.
Eine hochkarätige Jury hat nun drei Künstlerpersönlichkeiten ausgewählt, die in den Monaten August und September 2024 für jeweils sechs Wochen in eine der drei Städte eingeladen werden, um ihr vorgeschlagenes Projekt zu realisieren.
Die Wahl fiel auf den Musiker Yotam Schlezinger aus Israel, die Videokünstlerin Janet Grau aus den USA und den bildenden Künstler Bence Illyes aus Ungarn.
Stipendiat in Mainz
YOTAM SCHLEZINGER wurde 1982 in Tel Aviv geboren, studierte in Chicago und Essen Musik und Akustik und arbeitet als Musiker, Komponist und Sound Designer vor allem im Theaterbereich. Außerdem realisiert er Klanginstallationen. Er beabsichtigt, auf der Basis von historischen Aufnahmen der Gesänge von Kantoren und unter Verwendung von Tonbandschlaufen eine Klanginstallation an einem historischen Ort in einer der SchUM Städte zu realisieren.
„Künstler aus aller Welt haben sich beworben, um in einer der SchUM-Stätten ein künstlerisches Projekt zu verwirklichen. Wir freuen uns ganz besonders mit Yotam Schlezinger einen jungen, aus Tel Aviv stammenden Musiker in Mainz zu haben, der die Klänge alter jüdischer Gebete zu einem einzigartigen Hörerlebnis verweben will und damit die melodischen und dynamischen Aspekte des Gesangs der Rabbiner jenseits aller Sprachbarrieren für jeden erfahrbar macht. Mit dem Programm SchUM-Artist in Residence und insbesondere mit dem Projekt von Yotam Schlezinger werden wir der Rolle der SchUM-Stätten als Teil eines globalen Netzwerks von Welterbestätten und ihrem Bezug zu übergeordneten Themen wie der Verständigung der Völker gerecht.“ (Nino Haase, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Mainz)
Stipendiat in Speyer
BENCE ILLYES aus Ungarn ist Journalist, Fotograf und Judaist. Gemeinsam mit der Designerin Judit Borsi wird er sich mit den visuellen Symbolen von SchUM beschäftigen und diese in Linolschnitten und in einem elektronischen Magazin verarbeiten.
„Die beiden Künstler Illyés Bence und Judit Borsi widmen sich mit ihrem wunderbaren künstlerischen Projekt dem reichen jüdischen Erbe in den SchUM-Stätten und insbesondere in unserer Stadt. Die große Relevanz jüdischer Symbole für das Heute spiegelt sich hier in ganz besonderer Weise. „Symbols of ShUM“ ist eine Hommage an das bleibende Erbe des jüdischen Lebens in den SchUM-Städten und lädt den Betrachter ein, diese alten Symbole auch auf eigene Faust zu erforschen und von ihnen zu lernen und schlägt damit eine Brücke von der Vergangenheit in die Gegenwart.“ (Stefanie Seiler, Oberbürgermeisterin der Stadt Speyer)
Stipendiatin in Worms
JANET GRAU ist 1964 in Cleveland/Ohio geboren und lebt seit 1999 in Deutschland. Ihre experimentellen und interdisziplinären Performance-Projekte bewegen sich an der Schnittstelle von Kunst und Engagement und befassen sich in erster Linie mit kulturellen Phänomenen, wie z.B. der Praxis des Sammelns und Geschichtenerzählens. Neben Performances arbeitet sie mit Fotografie, Video und Installationen, teils unter Integration von Zeichnungen, Texten und Objekten.
Die Künstlerin wird in Worms ein künstlerisches Video realisieren, das auf der Gedenkrede des Rabbi Eleazar ben Judah von Worms für seine Frau Dulcea basiert, die 1196 bei einem Pogrom mit ihren Töchtern ermordet wurde. Im Austausch mit Interessierten soll dabei auch die Situation von Frauen im Mittelalter und heutzutage thematisiert werden.
„Die Künstlerin Janet Grau arbeitet gerne mit Menschen und hat sich als Grundlage für ihr künstlerisches Projekt im SchUM-Artist in Residence-Programm ein ganz besonderes Puzzlestück der Geschichte der jüdischen Gemeinde Worms herausgesucht. Sie nimmt das Loblied, das Rabbi Eleasar ben Juda ben Kalonymos (auch: Rokeach) auf seine 1196 ermordete Frau dichtete, zum Ausgangspunkt einer äußerst spannenden Videoproduktion. Eine Geschichte, ein Loblied, das vor über 800 Jahren entstanden ist, wird Anlass, heute aktuelle Fragen zu stellen: Nach der Stellung der Frau im Mittelalter, der Stellung der Frau im aschkenasischen Judentum und dem Umgang mit Frauen im Mittelalter in der jüdischen Gemeinde im Besonderen, aber auch in der Gesellschaft im Allgemeinen. Wir freuen uns sehr, dass Janet Grau damit die Relevanz unserer jüdischen Tradition in SchUM und in Worms für das Heute aufzeigt.“ (Adolf Kessel, Oberbürgermeister der Stadt Worms)
Die Jury
Um die Vielfalt der angesprochenen künstlerischen Ausdrucksformen zu repräsentieren, wurde eine Jury berufen, deren Mitglieder verschiedene Kunstsparten vertreten, zugleich aber auch einen spartenübergreifenden Zugang sicherstellen und über internationale Erfahrungen verfügen. Die Jury 2023/2024 besteht aus Barbara Auer, Nora Gomringer, Prof. Dr. Elisa Klapheck, Ursula Neupert und Dr. Ulf Sölter.
BARBARA AUER studierte Kunstgeschichte und Germanistik in Zürich und Heidelberg. Von 1996 bis 2021 war sie Direktorin des Kunstvereins Ludwigshafen am Rhein. Sie ist Autorin und Herausgeberin zahlreicher Publikationen und Ausstellungskataloge zu nationalen und internationalen Künstlerinnen und Künstlern sowie zur Fotografiegeschichte des 20. Jahrhunderts. Seit 2021 ist sie freischaffende Kuratorin für zeitgenössische Kunst.
NORA GOMRINGER, Schriftstellerin, wurde 1980 in Neunkirchen/Saar geboren. Studium der Amerikanistik, Germanistik und Kunstgeschichte in Bamberg. Seit 2010 leitet sie dort das Internationale Künstlerhaus Villa Concordia. Bisher liegen neun Lyrikbände und zwei Essaybände sowie zahlreiche Einzelveröffentlichungen von ihr vor. Gomringer moderiert den PODCAST „100 aus 100 – die HörspielCollection“ in der ARD Audiothek. 2021 wurde Nora Gomringer mit der Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.
PROF. DR. ELISA KLAPHECK wurde 1962 in Düsseldorf geboren und wuchs in Deutschland und den Niederlanden auf. Nach ihrem Studium der Politologie arbeitete sie als Journalistin für Tageszeitungen sowie Rundfunk und Fernsehen. 1997 wurde sie Pressesprecherin der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und Redakteurin der Zeitschrift „jüdisches berlin“. Sie ist Rabbinerin des Egalitären Minjan, der liberalen Gemeinschaft in der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt am Main, und Professorin für Jüdische Studien an der Universität Paderborn. Zahlreiche Buchveröffentlichungen, unter anderem „So bin ich Rabbinerin geworden. Jüdische Herausforderungen hier und jetzt“.
JULIA NEUPERT, geboren 1978 in Rostock, hat Germanistik, Musikwissenschaft und Musikjournalismus an der Universität Leipzig und der Hochschule für Musik Karlsruhe studiert. Danach ist sie als freiberufliche Moderatorin und Autorin etliche Jahre für verschiedenen Rundfunkkulturwellen der ARD tätig gewesen, seit 2012 arbeitet sie als Jazzredakteurin bei SWR2. Außerdem unterrichtet sie seit 2019 als Dozentin für Jazzgeschichte an der Hochschule der Künste Bern.
DR. ULF SÖLTER, Jahrgang 1972, studierte Kunstgeschichte, Italianistik und Europäische Ethnologie in Marburg und Turin. Nach Studium und Promotion arbeitete Sölter bei den Staatlichen Museen zu Berlin und später an der Universität Salzburg. Er hatte Lehraufträge an verschiedenen Universitäten. Für fünf Jahre war Sölter zunächst stellvertretender Direktor des Clemens Sels Museums in Neuss, bevor er als Direktor an das Gustav-Lübcke-Museum in Hamm wechselte. Seit 2022 ist Sölter Direktor des Gutenberg-Museums in Mainz und verantwortlich für die Neukonzeption und den Neubau des Hauses.
Hintergrund: Weltkulturerbe SchUM
Die jüdischen Gemeinden in Speyer, Worms und Mainz (abgekürzt nach hebräischer Schreibweise „SchUM“) waren gemeinsam die Wiege des aschkenasischen (mitteleuropäischen) Judentums und bildeten im Mittelalter ein einzigartiges Gemeindebündnis in Europa. Hier diskutierten und lehrten wichtige jüdische Gelehrte aus West- und Mitteleuropa, hier entstanden vorbildgebende Synagogen, Frauen-Beträume und Ritualbäder, hier wurde der Grundstein für die aschkenasische Begräbniskultur gelegt. Es entstanden zudem religiöse Rechtssatzungen, die bis heute diskutiert werden. Im Juli 2021 wurde SchUM von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. www.schumstaedte.de
Künstlerische Leitung
GÜNTER MINAS, Publizist und Kurator, geboren 1953 in Flensburg, seit 1987 in Mainz. Nach dem Studium der Psychologie und der Kunstgeschichte sowie wissenschaftlicher Tätigkeit in Braunschweig seit 1982 freiberufliche Arbeit als Autor sowie Produzent von Kulturveranstaltungen im In- und Ausland in den Sparten Kunst, Film, Theater, Musik und Literatur. 1989 bis 2016 künstlerischer Berater und Moderator bei internationalen Filmfestivals. Minas ist Träger der Gutenbergplakette der Stadt Mainz.
SchUM Artist-in-Residence ist ein Programm der Städte Mainz, Speyer und Worms sowie SchUM-Städte e.V. mit freundlicher Unterstützung durch das Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration des Landes Rheinland-Pfalz.
Neuausrichtung des SchUM-Vereins 2024: Fokus liegt auf Öffentlichkeitsarbeit und Vermittlung
Birgit Kita übernimmt die Geschäftsführung des Vereins SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz e.V.
Speyer / Worms / Mainz – Mit Birgit Kita erhält der Verein der SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz e.V. eine ausgewiesene Fachfrau in Sachen Vermittlung und Welterbe als neue Geschäftsführerin. Die Wahl-Mainzerin übernimmt am 01. Januar 2024 die Geschäftsführung des Vereins und die Welterbekoordination für die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz. Der Sitz der Geschäftsstelle des Vereins ist Worms.
„Die drei alten Reichsstädte Speyer, Worms und Mainz bewahren mit den SchUM-Stätten ein gemeinsames kulturelles Erbe von außergewöhnlichem universellem Wert. Die Manifestation dieses Wertes in einer seriellen Stätte mit insgesamt vier Bestandteilen birgt ganz besondere Herausforderungen in Bezug auf Erhalt, Management, Vermittlung und touristische Erschließung. Die Entwicklung einer einheitlichen Strategie für die Interpretation und Präsentation der gesamten Stätte ist daher eine besonders reizvolle Aufgabe“, erklärt Birgit Kita bei Ihrem Amtsantritt.
Birgit Kita hat Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Christliche Archäologie & Byzantinische Kunstgeschichte an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz studiert. Anschließend arbeitete sie als freie Kuratorin, Autorin und Bauforscherin für verschiedene Institutionen in Limburg, Mainz und Wiesbaden, wo sie u. a. mitwirkte an der Vorbereitung des Welterbe-Antrags der Stadt Wiesbaden zu „Great Spas of Europe“. In Vorbereitung der Welterbe-Nominierung im Auftrag der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) und in Kooperation mit dem Landesmuseum Mainz, der Landesdenkmalpflege Mainz, dem Stadtarchiv und der Jüdischen Gemeinde Mainz erarbeitete Birgit Kita die Ausstellung „…es ist Licht geworden nach langer Nacht. Mainzer Synagogen – Architektur und Geschichte“. Darüber hinaus konzipierte sie die Tafel-Ausstellung „Künstler sehen SchUM. Ein Blick auf das jüdische Erbe am Rhein. Werke von Manuel Herz, Klaus Krier und Wolf Spitzer“. 2015 bis 2023 leitete Birgit Kita die Vermittlung und Museumspädagogik am Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum Mainz, wo sie auch als Kuratorin tätig war.
„Wir freuen uns sehr, dass wir mit Birgit Kita eine renommierte Expertin sowohl in der Vermittlungsarbeit als auch in Sachen Welterbe für den SchUM Verein gewinnen konnten“, betont Stefanie Seiler, Vorstandsvorsitzende des SchUM Vereins und Oberbürgermeisterin der Stadt Speyer. „Religiöse Themen in einer säkularen Gesellschaft sicht- und erlebbar zu machen, war jahrzehntelang ein Schwerpunkt ihrer Arbeit. Daher ist Birgit Kita die perfekte Besetzung für die Geschäftsführung des SchUM Vereins, um das Thema deutschlandweit bekannt zu machen und die Strahlkraft der SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz über die Region hinaus zu tragen.“
Um dem zukünftigen Schwerpunkt auf Öffentlichkeitsarbeit und Vermittlung gerecht zu werden, wurde zusätzlich eine Projektmanagement-Stelle für diesen Bereich geschaffen, die im November 2023 mit Laura Karnasch besetzt wurde. Nach ihrem Master-Studium der Kulturanthropologie/ Volkskunde an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz mit dem Schwerpunkt Erinnerungs- und Denkmalkultur sammelte die gebürtige Wormserin Erfahrung im Bereich Bildung sowie im Ausstellungsmanagement am Technoseum – Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim und unterstützte zuletzt als Volontärin der Kulturkoordination das Büro des Oberbürgermeisters der Stadt Worms. Dort war sie u.a. verantwortlich für das Vermittlungskonzept des „SchUMobil“, einem ersten Modul aus verschiedenen beweglichen Informations- und Erlebnisplattformen, die sukzessive und temporär im öffentlichen Raum zur Auseinandersetzung mit dem UNESCO-Welterbe SchUM einladen.
Zum Hintergrund:
Die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz wurden im Juli 2021 von der UNESCO zum ersten jüdischen Welterbe Deutschlands ernannt. Die drei eng miteinander verbundenen jüdischen SchUM-Gemeinden beeinflussten im Mittelalter maßgeblich die Kultur, die liturgische Dichtung und das religiöse Recht des aschkenasischen Judentums. Die Monumente und Friedhöfe sind herausragende Zeugnisse der Geschichten von Jüdinnen und Juden nördlich der Alpen. Der Begriff SchUM setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der mittelalterlichen hebräischen Städtenamen zusammen.
Der Verein „SchUM-Städte Speyer, Worms, Mainz e.V.“ widmet sich unter anderem dem Schutz, dem Erhalt und der Erforschung des jüdischen Erbes in den Städten Speyer, Worms und Mainz. Durch seine vielfältigen Aktivitäten und Projekte trägt der Verein dazu bei, das Bewusstsein für die reiche jüdische Geschichte und Kultur in der Region zu stärken und den interkulturellen Dialog zu fördern. Die Aufgaben des Vereins umfassen unter anderem den Erhalt und die Restaurierung von jüdischen Denkmälern, Friedhöfen und historischen Gebäuden. Durch gezielte Maßnahmen sollen diese wichtigen Zeugnisse der Vergangenheit bewahrt und für zukünftige Generationen zugänglich gemacht werden.
2.550 Euro – so hoch fiel der Erlös durch den Verkauf von Feldfrüchten aus, den die Vertreterinnen des Ladies‘ Circle 97 Mannheim auch in diesem Jahr im Rahmen des Bauernmarktes in Speyer organisiert hatten. Die Einnahmen wurden wie gewohnt im Nachgang für soziale Zwecke gespendet. In diesem Jahr wurden das Frauenhaus Speyer sowie das Kinder- und Jugendtheater Speyer als glückliche Empfänger auserwählt und erhielten jeweils 1.275 Euro.
Entsprechend gelöst und glücklich war die Stimmung bei der offiziellen Spendenübergabe, die kurz vor Weihnachten im Büro von Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler stattfand. Bereits seit über zehn Jahren betreut der Ladies´ Circle, vormals Vorderpfalz, seit 2022 Mannheim, den Verkaufsstand mit gespendeten Feldfrüchten auf dem Bauernmarkt, der jedes Jahr im September auf der Maximilianstraße stattfindet und an zwei Tagen rund 20.000 Menschen nach Speyer lockt.
Für weitere Informationen und Rückfragen steht der Bauernmarkt e. V. in Person seines Vorsitzenden Thomas Scherner gerne zur Verfügung.
Fuhr und Seiler: Wertschätzung für jüdisches Leben und jüdische Kultur
„Bundesfinanzminister Christian Lindner hat unseren Vorschlag, eine Sonderbriefmarke zu den SchUM-Stätten in Speyer, Worms und Mainz herauszugeben, aufgegriffen. Das ist eine wunderbare Nachricht, über die wir uns sehr freuen.“ Mit diesen Worten kommentierten die Oberbürgermeisterin von Speyer, Stefanie Seiler, die auch Vorsitzende des Vereins der SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz ist, und Monika Fuhr, Beauftragte der Ministerpräsidentin für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen, das Schreiben, das der Minister an seine rheinland-pfälzische Amtskollegin, Finanzministerin Doris Ahnen, geschickt hat.
„Die Herausgabe einer solchen Sonderbriefmarke ist ein sehr wichtiges Zeichen und eine Wertschätzung für jüdisches Leben und jüdische Kultur in Rheinland-Pfalz und in Deutschland“, sagten Seiler und Fuhr. „Sie ist auch ein deutliches Signal gegen Antisemitismus und Intoleranz.“
Innenminister Michael Ebling, in dessen Zuständigkeitsbereich die SchUM-Stätten liegen, und Finanzministerin Doris Ahnen ergänzten: „Mit einer solchen Sonderbriefmarke bietet sich die wunderbare Möglichkeit, die Welterbestätten auch über Rheinland-Pfalz hinaus noch bekannter zu machen. Auch kann sie dazu beitragen, weiteres Interesse für das aktuelle jüdische Leben in unserem Land zu wecken.“
Seiler und Fuhr bedankten sich bei allen, die ihre Idee gegenüber dem Bundesfinanzminister unterstützt haben. Unter anderem hatte der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, Dr. Felix Klein, für die Idee geworben ebenso wie Bundestagsabgeordnete aus Rheinland-Pfalz.
Aktuell findet ein Wettbewerb – der vom Bundesfinanzministerium ausgeschrieben wurde – unter Beteiligung von sieben Grafikerinnen und Grafikern statt. Geplant ist die Vorstellung der Sonderbriefmarke im kommenden Jahr. „Somit können dann im Jahr 2024 die Weihnachtsbriefe mit einer SchUM-Briefmarke frankiert werden,“ sagten Fuhr und Seiler.
Die Beauftragte der Ministerpräsidentin für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen, Monika Fuhr, und die Vorsitzende des Vereins der SchUM-Städte, Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler, hatten sich im August dieses Jahres mit der Bitte der Herausgabe einer Sonderbriefmarke zu den SchUM-Stätten in Speyer, Worms und Mainz an den Bundesfinanzminister gewandt.
Beteiligungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche
Die Stadtverwaltung Speyer bietet über die Weihnachtsferien zwei Beteiligungen an, bei denen Kinder und Jugendliche eingeladen sind, ihre Ideen zu äußern. Eine Teilnahme ist in beiden Fällen bis Sonntag, 14. Januar 2024, möglich.
Jugendliche, die im November nicht am Workshop zum geplanten Jugendcafé Speyer-Süd teilnehmen konnten, haben die Möglichkeit, ihre Anregungen für den neuen Treff über eine Online-Umfrage einzubringen. Die Umfrage und alle weiteren Informationen stehen auf www.speyer.de/jugendcafesued.
An Kinder und Familien richtet sich eine Mitmach-Aktion unter dem Motto „Zeigt uns, auf welchem Spielplatz ihr gerne spielen möchtet!“. Dabei werden Ideen für die beiden Spielplätze im Feuerbachpark und im Melchior-Hess-Park gesucht, die im Zuge der Weiterentwicklung der beiden Anlagen neu gestaltet werden sollen.
Die Kinder können ihre Vorschläge malen, basteln, aufschreiben oder fotografieren und dafür entweder eigenes Papier nutzen oder auf vorgefertigte Pläne der Spielplätze zurückgreifen, die zu den jeweiligen Öffnungszeiten in der Tourist-Info, im Bademaxx Speyer und in der Tafel Speyer ausliegen und auch als PDF auf www.speyer.de/beteiligung heruntergeladen werden können.
Die Vorschläge können per Post an die Stadtverwaltung Speyer, Bürgerbeteiligung, Maximilianstraße 100, 67346 Speyer, oder per E-Mail an beteiligung@stadt-speyer.de gesendet werden.
Unter allen Teilnehmenden, die ihre Kontaktdaten angeben, werden insgesamt fünf Preise verlost, die das Kinder- und Jugendtheater Speyer, die Stadtwerke Speyer, das Technik Museum Speyer, das SEA LIFE Speyer und das Historische Museum der Pfalz zur Verfügung stellen.
Alle Informationen zur Mitmach-Aktion, die detaillierten Teilnahmebedingungen und die Spielplatz-Pläne zum Download können auf www.speyer.de/beteiligung unter „Aktuelle Beteiligungsformate“ abgerufen werden.
Stadtverwaltung Speyer 20.12.2023
Volkshochschule startet nachhaltig und breit aufgestellt ins Frühjahrssemester
Die Volkshochschule Speyer geht mit einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit und einem vielfältigen Veranstaltungsangebot ins neue Semester. Um einen Beitrag zum Umweltschutz und für eine nachhaltige Zukunft zu leisten, hat die VHS das Format ihres Programmhefts umgestellt. Zudem setzt sie auf mit dem Umweltzeichen Blauer Engel zertifiziertes Papier und verwendet beim Druck ausschließlich umweltschonende Farben.
Das aktuelle Angebot umfasst ein breites Spektrum an Veranstaltungen, die von informativen Vorträgen über kreative Workshops bis zu entspannenden Yoga-Stunden reichen. Ein Highlight ist der Semestereröffnungsvortrag „Natur im Garten“ mit Roland Günter am Donnerstag, 18. Januar 2024, 19.30 Uhr, im Kleinen Saal der Stadthalle Speyer, der den Auftakt für die Kampagne „Tausende Gärten – Tausende Arten – Speyer blüht“ bildet. Diese Initiative ruft dazu auf, sich aktiv für Insektenschutz und Artenvielfalt einzusetzen, sei es im eigenen Garten oder auf dem Balkon. Zahlreiche Vorträge, Kurse und Workshops bieten die Gelegenheit, sich über dieses wichtige Themenfeld ausführlich zu informieren und selbst aktiv zu werden.
Zu den weiteren Höhepunkten zählen eine Vortragsreihe zu „75 Jahre Grundgesetz“ mit Dr. Alessandro Bellardita am 20. März, 3. und 10. April 2024, jeweils mittwochs um 19.30 Uhr, in der Villa Ecarius, ein deutsch-deutscher Briefwechsel zur geteilten Vergangenheit Deutschlands mit Klaus Stenzel am Montag, 18. März 2024, 19.30 Uhr, in der Villa Ecarius und ein Vortrag zur inneren Verfassung Chinas mit Prof. Dr. Thomas Heberer, einem renommierten Chinaexperten, am Donnerstag, 15. Februar 2024, 19 Uhr, in der Villa Ecarius. Der internationale Frauentag am Freitag, 8. März 2024, wird mit dem Film „Woman“ und einer Lesung aus dem Buch „Gegen Frauenhass“ mit der Autorin Christina Clemm besonders gewürdigt.
Kulturinteressierte sind zudem eingeladen, das Museum Purrmann-Haus in entspannter Atmosphäre bei einem „Art after Work“-Besuch zu erleben. Das Aquarellieren widmet sich den Themen Flower-Power, Meer, Strand und Sonne. Fotografie-Fans dürfen sich auf spannende Entdeckungen im Frühjahr in Speyer freuen.
Bewegung und Entspannung stehen ebenso auf dem Programm, sei es beim Waldbaden, beim Stand-up-Paddling, bei einem Seminar für glückliche Füße oder beim Yoga.
Im Bereich Ernährung dreht sich alles um regionale Superfoods, vegane Köstlichkeiten und vegetarische Tapas. Kulinarisch reisen die Teilnehmenden von der Pfalz über den Mittelmeerraum nach Asien und Mexiko. Sprachbegeisterte haben die Möglichkeit, ihre Kenntnisse in Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Japanisch und Schwedisch zu vertiefen. Im Bereich Beruf bietet sich beispielsweise die Gelegenheit, in die Nutzung des Chatbots ChatGPT einzusteigen.
Das vollständige Programm des Frühjahrssemesters mit Informationen zu den Veranstaltungsorten, Terminen und Gebühren ist in gedruckter Form bei der Volkshochschule sowie in allen Buchhandlungen, Banken und Apotheken in Speyer erhältlich. Online kann das Programm unter www.vhs-speyer.de/programm abgerufen werden.
Nachdem am 14. Dezember 2023 der achte Jugendstadtrat in Speyer gewählt wurde, stehen nach erfolgreicher Durchführung der Wahl an insgesamt elf weiterführenden Schulen und der Prüfung des Wahlergebnisses die neuen Jugendstadträtinnen und Jugendstadträte fest. Über die Jugendversammlung konnte eine weitere Kandidatin in den Jugendstadtrat einziehen.
Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler spricht den gewählten Kandidat*innen ihre Glückwünsche aus: „Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an kommunalen Entscheidungen ist eine der tragenden Säulen demokratischen Zusammenlebens. Die Möglichkeit, mitzureden und mitzubestimmen zeigt, dass sie und ihre Belange ernst genommen werden. Darüber hinaus eröffnet diese Form der Partizipation uns als Stadt eine zusätzliche Perspektive, weshalb ich mich besonders freue, dass nun 23 motivierte junge Menschen diesen Schritt in die politische Beteiligung gehen.“
Insgesamt waren rund 3.200 Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und 18 Jahren zur Wahl aufgerufen. Von den 31 Kandidat*innen konnten zwölf weibliche und elf männliche Jugendliche in den Jugendstadtrat gewählt werden, welcher sich am 5. Februar 2024 um 17 Uhr im Stadtratssitzungssaal konstituieren wird. Zuvor werden die gewählten Jugendstadträte in einem Wochenendseminar auf ihre Tätigkeit vorbereitet.
Gewählt wurden:
Burgfeld Realschule plus:
Sophie-Marie Renk
Luca Renk
Oskar Zielonka
Siedlungsschule Realschule Plus:
Isabel Breitling
Nikita Levikins
Ben Stever
IGS Georg-Friedrich-Kolb:
Monika Franz
Hans-Purrmann-Gymnasium:
Ilja Levikins
Niklas Misske
Karina Wicke
Friedrich-Magnus-Schwerd-Gymnasium:
Christina Maier
Simon Nolasco
Tjark-Finn Tischler
Gymnasium am Kaiserdom:
Sophie Gerdsmeier
Marlen Sattel
Vera Schönbach
Edith-Stein Gymnasium:
Paula Hemmerich
Edith-Stein-Realschule:
Rebeca de Souza Batista
Johann-Joachim-Becher-Schule:
Maurice Lochbrunner
Nikolaus-von-Weis-Gymnasium:
Christian Häuser
Realschule Plus Nikolaus-von-Weis:
Sherine Dubois
Alexander Salonek
Jugendversammlung:
Zorana Vujicic
Bilanz des siebten Jugendstadtrats
In einer öffentlichen Sitzung am 11. Dezember 2023 stellte der siebte Jugendstadtrat nach zwei Jahren Amtszeit die Arbeit und vielfältigen Projekte der vergangenen Legislaturperiode vor. Für den Vorstand und einige Mitglieder war es die letzte Sitzung im Rahmen ihres ehrenamtlichen Amtes als Jugendstadtrat.
Der Vorsitzende des Jugendstadtrates, Alexander Martirosyan, sowie seine Stellvertretenden Lenya Misselwitz und Bastian Bubbel, dankten den Mitgliedern des Rates für die tolle Zusammenarbeit sowie der städtischen Mitarbeiterin Sabina Hecht, die die Geschäftsstelle des Jugendstadtrates nach zwölf Jahren im März 2023 an ihren Nachfolger Michel Salzer übergeben hatte. Gemeinsam konnte ein vielfältiges, umfangreiches und erfolgreiches Programm auf die Beine gestellt werden, so die positive Abschlussbilanz.
„Wir brauchen in unserer Stadt junge Menschen, die gemeinsam etwas bewegen und für Kinder und Jugendliche tolle Angebote schaffen“, erklärt Bürgermeisterin Monika Kabs. „Zusätzlich zu der aktiven Gestaltung der Lebensrealität von Kindern und Jugendlichen in Speyer fördert die Jugendbeteiligung auch den Austausch zwischen den Generationen und sorgt so für eine lebendige Stadt“, so die Sozialdezernentin weiter.
Beigeordnete Irmgard Münch-Weinmann sprach in der Sitzung am 11. Dezember dem Jugendstadtrat im Namen des gesamten Stadtvorstandes ihre Anerkennung und ihren Respekt für die geleistete Arbeit aus. „Es ist toll zu sehen, was für ein vielfältiges Programm der Jugendstadtrat in den letzten zwei Jahren umgesetzt hat.“
Besonders die groß angelegte Flyeraktion an den Schulen mit Informationen zum Anruf-Sammel-Taxi (AST) sowie die Organisation von Großveranstaltungen wie dem Freiluftkino oder der „School’s out“-Party für Jugendliche konnten als Erfolg verbucht werden. Darüber hinaus gehörte die regelmäßige Teilnahme an Bundes- und Landesnetzwerktreffen zum Programm mit der Gelegenheit zum Austausch mit anderen Kinder- und Jugendvertretungen, aber auch Politiker*innen. Politische Bildungsreisen nach Straßburg und Berlin rundeten die Amtszeit ab.
Der siebte Jugendstadtrat wurde am 9. Dezember 2021 gewählt und konstituierte sich am 16. Februar 2022 in einer Sitzung unter der Leitung von Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler.
Die Stadt Speyer verleiht in der Regel alle zwei Jahre einen Umweltpreis. Dank einer privaten Zuwendung beläuft sich das Preisgeld dieses Mal auf 1.500 Euro. Bewerbungen sind bis zum 12. Juli 2024 möglich.
Mit der Auslobung des Preises sollen Aktivitäten zum Schutz der Lebensgrundlagen angeregt und gefördert werden. Ziel ist es, das Verständnis für die Belange der Umwelt zu wecken und die Bereitschaft zu stärken, selbst im Umweltschutz aktiv zu werden.
„Mit der erneuten Ausschreibung des Umweltpreises möchten wir Menschen aller Altersstufen ermutigen, sich für den Schutz und Erhalt unseres natürlichen Umfeldes einzusetzen“, ruft Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler die Bürgerschaft zum Mitmachen auf. „Damit wollen wir auch zeigen, dass das Engagement jedes und jeder Einzelnen in der Summe einiges bewirken kann.“
„Es macht nicht nur Spaß, sich zum Beispiel mit der Flora oder Fauna vor der eigenen Haustür intensiver auseinanderzusetzen. Durch die Beschäftigung lässt sich auch besser verstehen, warum Umweltschutz sowie Artenvielfalt und Biodiversität so wichtig sind und zu unserem eigenen Wohlbefinden beitragen“, führt Beigeordnete und Umweltdezernentin Irmgard Münch-Weinmann weiter aus. „Wir freuen uns deshalb auf viele ideenreiche Einsendungen.“
Bewerbungen für den Umweltpreis 2023/2024 müssen bis spätestens 12. Juli 2024 bei der Stadtverwaltung Speyer, Abteilung Umwelt, Forsten, Nachhaltigkeit und Klimaschutz, Maximilianstraße 12, 67346 Speyer, eingereicht werden. Bewerben können sich sowohl Einzelpersonen als auch Gruppen oder Vereine.
Die Stadtverwaltung bittet um eine aussagekräftige Beschreibung des Projekts. Anlagen wie Zeichnungen, Fotos und die Kontaktdaten der Projektbeteiligten sind der Bewerbung beizulegen. Die Jury setzt sich aus den Mitgliedern des Ausschusses für Stadtklima, Umwelt und Nachhaltigkeit zusammen. Aufgrund der Kommunalwahlen im Juni 2024 wird die Jury erst bei der Ausschusssitzung am 25. September 2024 tagen und über die Preisvergabe entscheiden.
Für weitere Auskünfte zum Umweltpreis ist Dr. Bernd Schwarz, Abteilung Umwelt, Forsten, Nachhaltigkeit und Klimaschutz, telefonisch unter der Nummer 06232-14-2456 und per E-Mail an bernd.schwarz@stadt-speyer.de zu erreichen.
Stadtverwaltung Speyer 14.12.2023
Stadtverwaltung zwischen den Jahren geschlossen
Die Stadtverwaltung Speyer hat zwischen Weihnachten und Neujahr, also von Mittwoch, 27. Dezember, bis Freitag, 29. Dezember 2023, geschlossen. Für einzelne Fachbereiche und Einrichtungen gelten folgende zusätzliche Regeln.
Stadtbibliothek
Die Villa Ecarius ist von Samstag, 23. Dezember 2023, bis Montag, 1. Januar 2024, geschlossen. Der Rückgabekasten steht in dieser Zeit nicht zur Verfügung.
Standesamt
Aufgrund der Schließung können vom 27. bis zum 29. Dezember 2023 keine Beurkundungen vorgenommen und keine Personenstandsurkunden ausgestellt werden. Für Bestattungsinstitute gibt es am Mittwoch, 27. Dezember, und Donnerstag, 28. Dezember 2023, jeweils von 9 bis 13 Uhr einen Notdienst mit Anmeldung unter der Telefonnummer 06232-14-2504 oder per E-Mail an standesamt@stadt-speyer.de.
Geburtenregister im Diakonissen-Krankenhaus
Das Geburtenregister im Diakonissen-Krankenhaus ist von Montag, 25. Dezember 2023, bis Sonntag, 7. Januar 2024, nicht besetzt. Am Montag, 8. Januar 2024, ganztags, und am Mittwoch, 10. Januar 2024, vormittags, ist wieder eine Standesbeamtin vor Ort. Bürger*innen werden gebeten, sich für Auskünfte, Termine, die Zusendung von Unterlagen etc. per E-Mail an neugeborene@stadt-speyer.de zu wenden.
Museum Purrmann-Haus und Kulturhof Flachsgasse
Über die Weihnachtstage und den Jahreswechsel gelten in den städtischen Kultureinrichtungen abweichende Öffnungszeiten. Regulär haben das Museum Purrmann-Haus und der Kulturhof Flachsgasse von Donnerstag bis Sonntag sowie an Feiertagen von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Am Sonntag, 24. Dezember, und Montag, 25. Dezember, sowie am Sonntag, 31. Dezember 2023, und am Montag, 1. Januar 2024, sind beide Häuser geschlossen.
Im Museum Purrmann-Haus ist die Sonderausstellung „Freundespaare der Moderne – Karl Schmidt-Rottluff | Emy Roeder | Hans Purrmann“ zu sehen. Im Kulturhof Flachsgasse laufen die Ausstellungen „Abi Shek: Von der Kraft des Holzschnitts“ (Städtische Galerie) sowie „Martin Scholten & Hauke Jessen“ (Kunstverein).
Tourist-Information Speyer
Die Tourist-Information Speyer hat zusätzlich am Samstag, 30. Dezember 2023, nicht geöffnet. Sie ist von Sonntag, 24. Dezember 2023, bis Montag, 1. Januar 2024, geschlossen und ab Dienstag, 2. Januar 2024, wieder für den Publikumsverkehr geöffnet.
Die Stadtverwaltung Speyer wünscht allen Bürgerinnen und Bürgern schöne Feiertage und ein gutes neues Jahr 2024!
Stadtverwaltung Speyer 13.12.2023
Bebauungsplan Bauschuttrecyclinganlage: Beteiligung der Öffentlichkeit
Nachdem der Bebauungsplanvorentwurf für die Bauschuttrecyclinganlage Speyer erstellt wurde, beginnt die Stadtverwaltung nach Beschluss des Stadtrats mit der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit. Dabei werden die Ziele und Zwecke der Planung in einer öffentlichen Ausstellung des Planentwurfs von Montag, 4. Dezember 2023, bis einschließlich Freitag, 12. Januar 2024, vorgestellt.
Der Planentwurf ist in dieser Zeit online unter www.speyer.de/beteiligung, im Stadthaus in der Maximilianstraße 100 an der Informationstafel im Erdgeschoss und bei der Abteilung Stadtplanung – während der Dienststunden montags bis donnerstags von 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr sowie freitags von 8 bis 12 Uhr und nach Vereinbarung – einsehbar. Die Stadt bittet dabei zu beachten, dass die Verwaltung von Montag, 25. Dezember 2023, bis einschließlich Montag, 1. Januar 2024, geschlossen ist. Es besteht die Möglichkeit, Auskünfte zu den Entwürfen zu erhalten, den Plan zu erörtern, sich zu äußern und Stellungnahmen dazu abzugeben.
Weitere Informationen können online ebenfalls unter www.speyer.de/beteiligung abgerufen werden. Interessierte können außerdem telefonisch unter der Nummer 06232-14-2408 Auskünfte einholen.
Stadtverwaltung Speyer 30.11.2023
Verkehrsnotizen
NEU: Geibstraße halbseitig gesperrt
Aufgrund von Arbeiten im Auftrag der Stadtwerke Speyer wird die Geibstraße vom 8. Januar bis voraussichtlich 1. März 2024 auf Höhe der Brücke B39 in Fahrtrichtung Süden gesperrt und eine Einbahnstraße eingerichtet.
Der Verkehr aus Richtung Norden, Hafenstraße, wird über die Klipfelsau umgeleitet.
Für Rückfragen steht die Straßenverkehrsbehörde unter der Telefonnummer 14-2938 zur Verfügung.
Stadtverwaltung Speyer 21.12.2023
Weihnachts- und Neujahrsmarkt: Verkehrsregelungen vom 20. November 2023 bis zum 10. Januar 2024
Von Montag, 27. November 2023, bis einschließlich Sonntag, 7. Januar 2024, findet in der Maximilianstraße zwischen Domplatz und Altpörtel der Weihnachts- und Neujahrsmarkt statt. Außerdem wird wieder eine Schlittschuhbahn vor dem Altpörtel aufgebaut. In dieser Zeit kommt es zu Beeinträchtigungen des motorisierten Lieferverkehrs in der Maximilianstraße.
Der Weihnachts- und Neujahrsmarkt wird sich auch in diesem Jahr über die gesamte Maximilianstraße erstrecken. Die Stände werden so aufgebaut, dass diese entlang der Maximilianstraße stehen und der Verkauf Richtung Gehweg/Gebäude erfolgt.
Bereits beim Aufbau des Marktes von Montag, 20. November 2023, bis Sonntag, 26. November 2023, kommt es zwischen Domplatz und Altpörtel zu Beeinträchtigungen.
Während der Lieferverkehrszeiten (Montag bis Freitag von 23 bis 11 Uhr) kann der Lieferverkehr zwischen Domplatz und Altpörtel die Maximilianstraße nur noch vom Domplatz in Richtung Altpörtel im Einbahnverkehr befahren, da durch den Aufbau der Stände die Straße nicht mehr in ihrer gesamten Breite zur Verfügung steht.
Von Montag, 27. November 2023, bis einschließlich Sonntag, 7. Januar 2024, werden die Maximilianstraße und alle Zufahrten zur Maximilianstraße außerhalb der Lieferverkehrszeiten (das heißt von Montag bis Freitag von 11 bis 23 Uhr sowie am Samstag und am Sonntag) für den motorisierten Verkehr vollständig gesperrt. Menschen, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind, können diese Bereiche weiterhin passieren.
Die Zufahrt zur Korngasse wird über die Große Himmelsgasse/Salzgasse gewährleistet.
Der Abbau des Weihnachts- und Neujahrsmarktes dauert von Montag, 8., bis einschließlich Mittwoch, 10. Januar 2024, weshalb auch an diesen Tagen mit Beeinträchtigungen zu rechnen ist.
Die Stadtverwaltung bittet um Verständnis und alle Betroffenen, ihre An- und Auslieferungen entsprechend zu planen.
Stadtverwaltung Speyer 15.11.2023
Geänderte Verkehrsführung am Bahnübergang Schützenstraße nach Modernisierung durch die Deutsche Bahn
Wie am 13. Juli 2022 im gemeinsamen Verkehrsausschuss und Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Konversion mitgeteilt wurde, müssen im Zuge der Modernisierung des Bahnübergangs Schützenstraße die derzeit bundesweit gültigen Sicherheitsanforderungen umgesetzt werden. Hierbei gilt es, das Risiko eines Rückstaus auf den Gleisen auszuschließen.
Hierzu bestehen gemäß Planungen der Deutschen Bahn zwei Möglichkeiten: Ein sogenanntes vorgeschaltetes Lichtzeichen oder ein Verbot des Linksabbiegens mittels Verkehrszeichen. Wie sich im Verlauf der Modernisierungsarbeiten herausstellte, konnte die Deutsche Bahn das ursprünglich bevorzugte vorgeschaltete Lichtzeichen nicht wie geplant bis zur Wiederinbetriebnahme des Bahnübergangs installieren, da der Mast des vorgeschalteten Lichtzeichens aufgrund von Konflikten mit vorhandenen unterirdischen Leitungen nicht im öffentlichen Straßenraum platziert werden konnte. Bis eine Lösung zur Platzierung des Masts gefunden ist, muss demnach die Alternativvariante umgesetzt werden.
Daher ist ab sofort ein Linksabbiegen von der Schützenstraße in die Hasenstraße nicht mehr zulässig. Die Zufahrt zum Oberkämmerer-Gebiet erfolgt von Süden über die Holzstraße und die Brücke über den Gießhübelbach oder über den Bahnübergang Alte Schwegenheimer Straße.
Die Stadt Speyer bittet im Namen der Deutschen Bahn die Verkehrsteilnehmenden und Anwohnenden um Verständnis für die Beeinträchtigungen.
Stadtverwaltung Speyer 02.09.2022
Baustellenübersicht der Stadt Speyer
Ab sofort stellt die Stadt Speyer eine neue Baustellenliste zur Verfügung, die die bisherige Kommunikation von laufenden und kommenden Baustellen erweitert und bürgerfreundlicher gestaltet.
Die bisher zur Verfügung gestellte Liste „Alle Baustellen“ führt alle Baustellen, die sich innerhalb des Speyerer Stadtgebiets befinden, stichpunktartig auf. Diese technische Liste gibt auch einen Überblick über die betroffenen Sparten wie Strom, Gas, oder Wasser.
Die nun neu hinzugekommene Liste „Wichtigste Baustellen“ beinhaltet Baustellen, von denen ein bedeutender Teil der Verkehrsteilnehmenden in Speyer signifikant betroffen ist, beispielsweise wegen ihrer lange Dauer und/oder weil wichtige Straßen im Netz betroffen sind. Es werden zusätzlich zu den Baustellen im Speyerer Stadtgebiet auch wichtige Baustellen in der näheren Umgebung aufgeführt, beispielsweise auf der B9 und B39. Darüber hinaus soll auch der in den Jahren 2023 und 2024 geplante Verkehrsversuch zum Postplatz Eingang in diese Auflistung finden. Neben dem voraussichtlichen Zeitraum und der Ursache werden auch die Umleitungen für die verschiedenen Verkehrsarten und bei Bedarf ergänzende Informationen dargestellt. Am Ende der Liste findet sich ferner eine Übersicht zu möglichen Ansprechpartner*innen.
Die neue Baustellenliste ist chronologisch sortiert, sodass die Bürger*innen auf den ersten Blick neu hinzukommende Baustellen erkennen und für ihre nächste Fahrt berücksichtigen können – ohne frustriert erst an der Baustellenabsperrung wenden müssen. Zeit- und nervenschonend für die Bürgerschaft – aber auch gut für die Umwelt, da unnötiger Verkehr vermieden wird.
Die Übersicht über die Baustellensituation wird immer freitags aktualisiert und ist unter www.speyer.de/baustellen im NEWS-TICKER zu finden. Des Weiteren gibt es auf der Baustellenseite der Stadt Speyer wie gewohnt detaillierte Informationen zu laufenden und kommenden Großbaustellen.
SchUM-Kulturtage 2021 in Speyer vom 13. Oktober bis 14. November 2021
Das jüdische Leben und die jüdische Kultur sind divers, lebendig und vielfältig. Mit den SchUM-Kulturtagen vom 13. Oktober bis 14. November 2021 wird die reiche jüdische Kultur gewürdigt – und mit der Anerkennung der SchUM-Stätten als UNESCO-Weltkulturerbe bieten die jüdischen Kulturtage nochmals einen besonderen Anlass, den Welterbe-Titel gemeinsam zu feiern.
Die SchUM-Kulturtage beginnen am Mittwoch, 13. Oktober 2021 um 17 Uhr mit Schalom Spira, einem kleinen Stationentheater zur jüdischen Geschichte der Stadt. Zwischen Domplatz und neuer Synagoge werden nicht nur historische Fakten unterhaltsam vermittelt, sondern auch zum Nachdenken angeregt, wie Vergangenheit wahrgenommen, gewürdigt und weitergedacht werden kann.
In verschiedenen musikalischen Veranstaltungen kommt die Vielfalt jüdischer Musik zum Tragen. Am Sonntag, 17. Oktober 2021 um 15 Uhr präsentiert das Duo NIHZ gemeinsam mit Kantor Baruch Chauskin eine Mischung aus Klezmer, jiddischen und hebräischen Liedern. Das Gropius Quartett spielt am Sonntag, 24. Oktober 2021 um 17 Uhr im Alten Stadtsaal Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Ernest Bloch und Franz Schubert.
Am Dienstag, 2. November 2021 um 18 Uhr interpretiert Kantor Rose, Kantor der Westendsynagoge Frankfurt am Main, die bekanntesten Melodien der kantoralen Musik. Die SchUM-Kulturtage enden schließlich mit dem Konzert des Leipziger Synagogalchors unter der Leitung von Ludwig Böhme am Sonntag, 14. November 2021 um 16 Uhr im Dom zu Speyer.
Darüber hinaus gibt es viele weitere interessante Formate wie die musikalische Lesung „Es blüht hinter uns her“ am Donnerstag, 4. November um 19 Uhr, in deren Zentrum Hilde Domin und ihre lyrischen Weggefährten stehen. Der Journalist Igal Avidan zeichnet am Freitag, 5. November 2021 um 20 Uhr die Geschichte des arabischen Arztes Mod Helmy nach, der Berliner Juden während der Nazizeit half. Für Jugendliche ab 15 Jahren präsentiert das Kinder- und Jugendtheater am 8. November um 19 Uhr das Stück „Name: Sophie Scholl“.
Als gemeinsame Veranstaltung der Städte Speyer, Worms und Mainz lädt der SchUM-Städte e.V. zur Diskussion in das Online-Lehrhaus am Mittwoch, 24. Oktober um 11 Uhr zum Thema „Jüdische Perspektiven auf SchUM“ ein.
Alle Details zu den Veranstaltungen der SchUM-Kulturtage sind unter www.speyer.de/schum-kulturtage zu finden. Karten gibt es ab sofort in der Tourist-Information der Stadt Speyer, über das Online-Ticket-Portal Reservix sowie bei allen Reservix-Vorverkaufsstellen.
Alle Veranstaltungen unterliegen den aktuellen Corona-Verordnungen und werden gegebenenfalls angepasst. Im Sinne der Kulturtreibenden bittet die Stadt Speyer alle Besucher*innen, sich an die geltenden Bestimmungen zu halten.
Text: Stadtverwaltung Speyer Foto: Siehe BUZ 15.09.2021
Ein Film zum UNESCO-Welterbe der „SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz“
Jonathan Kalmanovich ist der Geburtsname des Rappers und Aktivisten Ben Salomo. In Israel geboren, als Kind nach Deutschland gekommen, nennt er sich selbst „Israeli mit Integrationshintergrund“.
Seit er nach den Ursprüngen seiner Familie geforscht hat, weiß er: sein Nachname geht auf den Namen Kalonymos zurück. Kalonymos? Mitglieder dieser jüdischen Familie wanderten im 10. Jh. vom italienischen Lucca nach Mainz aus. Die Familie Kalonymos gründete die jüdische Gemeinde in Mainz und war Ursprung einer Gelehrtendynastie. Viele von ihnen waren Rabbiner und Poeten in Mainz und Worms und trugen zu dem Ruhm der „Weisen von Speyer“ bei. Ohne Mitglieder der Familie Kalonymos wären die jüdischen Gemeinden in SchUM – in Speyer, Worms und Mainz – in der jüdischen Welt nicht derart berühmt geworden. Die Kalonymiden beteten, lebten und diskutierten in den seit Ende Juli 2021 als UNESCO-Welterbe anerkannten SchUM-Stätten. Sie waren an den religionsgesetzlichen Beschlüssen der SchUM-Gemeinden beteiligt (Takkanot SchUM), philosophierten über die Erschaffung des Golems, schufen bis heute diskutierte Texte und waren liturgische Poeten.
Jonathan Kalmanovich – Ben Salomo – ist spirituell, musikalisch, setzt seine Gedanken zur jüdischen Geschichte, Gegenwart und Zukunft in Texte und Musik um. Im August 2021 machte er sich auf die Reise zu seinen Wurzeln und besuchte die SchUM-Stätten. Er erkundete die Spiritualität der Mikwe in Speyer, erkundete die Wormser Synagoge, ließ sich im Raschi-Haus durch Gemäuer und ihre Geschichten treiben. Er suchte auf den alten jüdischen Friedhöfen in Worms und Mainz nach Grabsteinen der Kalonymiden. Seine Reise durch Zeiten und Räume endete in der Neuen Synagoge in Mainz, wo Erinnerung an SchUM Gegenwart ist.
Jonathan Kalmanovich – Ben Salomo – entdeckte neue Wurzeln und fügte sie jenen zu, die er kennt. Er sprach über Familie und das Leben in Deutschland, über Antisemitismus und Resilienz, über seine Befürchtungen und seine Hoffnungen. Auf seiner Reise begleiteten ihn Dr. Susanne Urban (Historikerin) und Dr. Peter Waldmann (Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde Mainz und Literatur-/Kulturwissenschaftler).
In diesem Film erleben die Zuschauer/innen eine lebendige Spurensuche über 1000 Jahre. In der Person Jonathan Kalmanovich – Ben Salomo – zeigt sich: Das Judentum ist pluralistisch und bunt und baut auf Jahrhunderte von Zeitschichten. Jonathan Kalmanovich: Hautnah. Sensibel. Kritisch und spirituell.
Der Film wird erstmals anlässlich des Tags des offenen Denkmals am September 2021 in Speyer gezeigt.
Wo? Alter Stadtsaal (Innenhof des Historischen Rathauses), Maximilianstraße 12, 67346 Speyer Wann? Vorführungen um 11, 14 und 16 Uhr Begegnung! Im Anschluss an die Vorführungen um 11 und 14 Uhr wird Jonathan Kalmanovich online seine Eindrücke zu dem Film mit den Anwesenden teilen.
Ab dem 13. September 2021 wird der Film u.a. auf dem YouTube-Kanal des SchUMStädte e.V. eingestellt.
SchUM Artist in Residence – Drei internationale Künstlerinnen und Künstler ausgezeichnet
Eine hochkarätige Jury tagte Ende Juli im Synagogenzentrum Mainz und hat Künstlerinnen und Künstler ausgewählt, die noch in diesem Herbst das neue Projektstipendium SchUM Artist in Residence in Speyer, Worms und Mainz antreten werden. Bei 90 sehr ambitionierten Bewerbungen aus aller Welt und allen Kunstsparten fiel die Entscheidung nicht leicht.
Zur Jury gehörten die Kunstkritikerin Dorothee Baer-Bogenschütz (Wiesbaden), die Lyrikerin Nora Gomringer (Bamberg), der Architekt Manuel Herz (Köln/Basel), der Musikprofessor Sebastian Sternal (Mainz) und der Autor Feridun Zaimoglu (Kiel). Der Mainzer Kurator Günter Minas, künstlerischer Leiter des Projekts, wird in den nächsten Monaten gemeinsam mit den Stipendiaten ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm entwickeln und die Präsentation der in den SchUM Städten entstandenen künstlerischen Projekte vorbereiten.
Gesucht wurden Künstlerinnen und Künstler, die sich für sechs Wochen intensiv mit der Geschichte und Spiritualität des mittelalterlichen jüdischen Städteverbunds SchUM auseinandersetzen und ein entsprechendes aktuelles Werk schaffen. Schließlich wurden eine Musikerin, ein Architekt und eine bildende Künstlerin ausgewählt.
Avery Gosfield, in Italien lebende Amerikanerin, ist Spezialistin für Alte Musik, spielt neben der Blockflöte weitere historische Instrumente und ist Projektleiterin der Jüdischen Musik- und Theaterwoche Dresden. Gemeinsam mit ihrer Gruppe „Ensemble Lucidarium“ wird sie eine Komposition erarbeiten, die auf jüdischen Text- und Musiküberlieferungen beruht, aber auch Neukompositionen und Improvisation enthält. Die Mikwe in Speyer in ihrer architektonischen und klanglichen Struktur wird dabei Inspirationsquelle und Aufführungsort.
Mainz wird für sechs Wochen der Arbeitsort für den Argentinier Germán Morales sein. Der Architekt hat sich auf die Rekonstruktion und Erfassung historischer Bauten spezialisiert und in seinem Heimatland bereits über jüdische Kolonien in der Provinz Entre Rios geforscht. Er wird mit Zeichnungen und Fotos das architektonische Erbe der drei Städte erfassen und dabei auch vorhandene Archivquellen ausgiebig nutzen. Ergebnis seiner Arbeit wird eine virtuelle Publikation sein, die auch pädagogisch nutzbar ist.
Das dritte Stipendium geht an Katya Oicherman. Sie wurde in der UdSSR geboren und lebt heute in New York. Als bildende Künstlerin hat sie sich mit Video, Installationen und Performances beschäftigt. Sie möchte in Worms eine Serie von Handstickereien anfertigen, die Bezug auf das „Minhagbuch“ nehmen, eine Sammlung jüdischer Gebräuche und Riten, die Juspa Schammes, Chronist der Wormser jüdischen Gemeinde im 17. Jahrhundert, angefertigt hat.
Das Projekt ist eingebunden in das bundesweite Festjahr #2021JLID, das der Verein „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.“ mit seiner Geschäftsstelle in Köln organisiert und koordiniert. Das Land Rheinland-Pfalz und die drei beteiligten Städte tragen zur Finanzierung und Realisation bei.
SchUM-Stätten sind erstes jüdisches Unesco-Welterbe Deutschlands
Die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz sind durch das Unesco-Komitee zum Welterbe erklärt worden. Sie sind damit das erste jüdische Welterbe Deutschlands. Mit der Eintragung in die Welterbeliste findet ein mehr als 15 Jahre langer Bewerbungsprozess unter Federführung des Landes und unter enger Beteiligung der Städte Speyer, Worms und Mainz sowie der Jüdischen Gemeinde Mainz seinen Abschluss.
„Ich freue mich aus tiefstem Herzen über diese wichtige Entscheidung der Unesco für unser Land: Die SchUM-Stätten in Speyer, Worms und Mainz sind Weltkulturerbe! Dieses Votum ist von unschätzbarem Wert für die kulturelle und historische Vielfalt in Rheinland-Pfalz. Die Denkmäler der SchUM-Städte sind nicht nur steinerne Zeitzeugen einer außergewöhnlich reichen jüdischen Geschichte in unserem Land, sie stehen auch für den Kulturtransfer zwischen Christentum und Judentum und mahnen uns, dies als gemeinsame, große Chance zu sehen“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Sie danke allen, die an der Welterbe-Antragsstellung mitgearbeitet und so dazu beigetragen hätten, Bewusstsein für die umfassende Bedeutung des jüdischen Erbes zu schaffen.
„Die Anerkennung als Welterbe unterstreicht die Bedeutung der SchUM-Stätten in Speyer, Worms und Mainz als einzigartige Monumente der tausendjährigen Geschichte von Juden nördlich der Alpen. Sie sind außergewöhnliche Zeugnisse christlich-jüdischer Begegnungen. Wir sind stolz, dass dieses herausragende jüdische Erbe Teil unserer kulturellen Identität in Rheinland-Pfalz ist“, sagte der für das kulturelle Erbe des Landes zuständige Innenminister Roger Lewentz. „Die Anerkennung als Welterbe wird dazu beitragen, den Schutz und Erhalt der Monumente für künftige Generationen sicherzustellen und das Bewusstsein für die lange deutsch-jüdische Geschichte mit all ihren Licht- und Schattenseiten wachzuhalten“, so Lewentz.
„Dies ist ein Tag großer Freude. Oft genug, wenn ich in den letzten Jahren zu den Vorbereitungen eingeladen war, konnte ich selbst miterleben, wie viel sorgfältige Arbeit, welcher Enthusiasmus hinter einem Antrag zur Anerkennung als UNESCO Weltkulturerbe steht. Ich beglückwünsche alle Beteiligten und alle Verantwortlichen zu ihrem großen Erfolg. Auch im Namen der Gemeindemitglieder spreche ich Dank und Hochachtung aus“, so Anna Kischner, die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Mainz und Worms. „Die Jüdische Gemeinde ist stolz darauf, dass wir Juden zum weltweiten Ansehen von Rheinland-Pfalz beitragen können. Mögen die Blicke der Touristinnen und Touristen angesichts der mittelalterlichen Vermächtnisse geweitet werden für die Schönheit unserer Kultur, mögen sie die Zusammenhänge erkennen und Botschafter werden nicht nur für die mittelalterlichen SchUM-Gemeinden, sondern auch für uns, für die jüdischen Leute, die heute hier am Rhein leben“, so Kischner.
„Speyer freut sich über die Aufnahme der SchUM-Stätten in die Welterbeliste. Sie belegen einen Jahrhunderte währenden geistigen, kulturellen und wirtschaftlichen Austausch zwischen Christen und Juden, an den wir heute noch anknüpfen können. Besonders stolz sind wir, dass 40 Jahre nach dem Kaiserdom nun eine zweite Welterbestätte nach Speyer kommt und damit das friedliche Miteinander verschiedener Religionen in unserer Stadt hervorgehoben wird“, sagte die Oberbürgermeisterin von Speyer, Stefanie Seiler.
„Von heute an wird unsere Stadt eine andere sein: in ihr wird das reiche jüdische Erbe wieder sichtbar und lebendig werden. Und zwar nicht nur für die jüdische Welt, da war SchUM ja stets präsent, sondern für die gesamte Menschheit“, betonte Michael Ebling, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Mainz. „Das Kulturdenkmal, mit dem sich die Stadt Mainz am Unesco-Antrag beteiligt hat, ist der Alte jüdische Friedhof auf dem Judensand. Wer ihn besucht, kann sich seiner Aura kaum entziehen. Dieser einzigartige Ort ist jetzt offiziell Welterbe. Gefühlt war er es schon immer, denn der Friedhof auf dem Judensand birgt nicht nur die ältesten Grabsteine Mitteleuropas, er war seinerzeit auch der größte seiner Art in Aschkenas“, so Ebling.
„Wir können heute mit großem Stolz sagen, dass die Stadt Worms zusammen mit Speyer und Mainz Heimat eines Unesco-Weltkulturerbes ist. Diese Würdigung bedeutet unserer Stadt sehr viel, weil wir mit den jüdischen Stätten, dem mittelalterlichen Gemeindezentrum mit Synagoge, der Frauenschul, der Mikwe und dem ehemaligem Gemeindehaus sowie dem alten jüdischen Friedhof „Heiliger Sand“ in Hochachtung verbunden sind. Das Vertrauen der Jüdischen Gemeinde als Inhaberin nahezu aller dieser Monumente hat uns bei allen Fragen und Abstimmungen angeleitet und unser Handeln bestimmt. Die Unesco hat diesen besonderen Stätten mit dem Titel Weltkulturerbe nun eine unvergleichliche Würdigung verliehen“, sagte der Wormser Oberbürgermeister Adolf Kessel.
Mit der Aufnahme der SchUM-Stätten in Speyer, Worms und Mainz in die Welterbeliste wird der außergewöhnliche universelle Wert der SchUM-Stätten mit ihren Synagogen, Fraunschuln, Mikwaot und Friedhöfen anerkannt. Das Unesco-Welterbekomitee, ein Gremium aus 21 gewählten Vertreterinnen und Vertretern der Mitgliedstaaten, begründet die Eintragung in die Welterbliste damit, dass es sich bei den SchUM-Stätten um richtungsweisende jüdische Gemeindezentren und Friedhöfe handele, deren Form und Gestaltung die jüdische Architektur, Ritualbauten und die Bestattungskultur in ganz Mitteleuropa nördlich der Alpen, in Nordfrankreich und England maßgeblich beeinflussten. An keinem anderen Ort könne ein vergleichbares Spektrum jüdischer Gemeindezentren und Friedhöfe die kulturellen Leistungen europäischer Jüdinnen und Juden in der Formationsphase der lebendigen Tradition des aschkenasischen Judentums bezeugen.
Gemeinsame Medieninformation des Ministeriums des Innern und für Sport des Landes Rheinland-Pfalz und der Städte Speyer, Worms und Mainz 27.07.2021
Mittwochabend im Stadtarchiv: Die SchUM-Gemeinden als kreativer Think Tank. Zwei Säulen, ein Golem und Leonard Cohen
Am Mittwoch, 7. Juli 2021, 18:30 Uhr, referiert die Historikerin, Expertin für jüdische Geschichte und Geschäftsführerin der SchUM-Städte e.v., Dr. Susanne Urban, im Historischen Ratssaal zum Thema „Die SchUM-Gemeinden als kreativer Think Tank. Zwei Säulen, ein Golem und Leonard Cohen“.
SchUm, das sind die jüdischen Gemeinden in Speyer, Worms und Mainz. SchUM steht für Innovation, Modernität und Inspiration. In einem Streifzug durch mehrere Jahrhunderte werden vorbildgebende Säulen, Legenden, weise Frauen, trauernde Ehemänner und moderne Mythen vorgestellt – auch was Superman und Leonard Cohen mit all dem zu tun haben, wird das Publikum erfahren. Bilder, Töne und Graphic Novels – alles ist dabei. All das Neue, Aufregende und Ewige ist SchUM.
Eine vorherige Anmeldung unter Angabe der Kontaktdaten per E-Mail an stadtarchiv@stadt-speyer.de ist zwingend erforderlich. Eine Teilnahme ohne vorherige Anmeldung ist leider nicht möglich. Die Zuteilung der Plätze erfolgt nach Eingang der Anmeldungen. Der Eintritt ist frei.
Eine neue App zu den „SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz“
Begleiten Sie Rebecca und David über den Speyerer Judenhof
Entdecken und erleben Sie die Innovationskraft der drei jüdischen Gemeinden in Speyer, Worms und Mainz seit dem Mittelalter mithilfe der kostenlosen App (Google und Apple Store).
Mit der SchUM-App erleben Sie die Monumente im Judenhof in Speyer und im Synagogenbezirk sowie den alten jüdischen Friedhof „Heiliger Sand“ in Worms. Geschichten zu Worms gibt es bereits seit Ende 2019. Auf der Ziellinie zur erhofften Anerkennung der „SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz“ als UNESCO-Weltkulturerbe Ende Juli 2021 ist nun eine weitere faszinierende Geschichte zum Judenhof in Speyer entstanden.
Der Judenhof im ehemaligen jüdischen Viertel der Speyerer Altstadt entstand ab der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts. Es ist das früheste erhaltene jüdische Gemeindezentrum in Zentraleuropa und berichtet von drei Jahrhunderten jüdischer Ansiedlung. Mit der Speyerer Geschichte ist eine rasante Reise durch mehrere Jahrhunderte möglich.
Verschiedene Perspektiven auf das Judentum – traditionell, orthodox, liberal – und zum Nachdenken anregende Debatten über die Rolle der Frau, die Reaktion der Jüdischen Gemeinde auf die Kreuzzüge oder die besonderen Bauformen im Judenhof Speyer eröffnen sich in dieser App. Sie werden spielerisch, lehrreich und durchaus auch mit witzigen und berührenden Momenten über den Judenhof geleitet.
In deutscher und englischer Sprache (Text und Audio).
Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler, Speyer, hat sich die App heruntergeladen und hofft auf eine baldige Öffnung des Judenhofes. Sie betont: „Auch vom Sofa aus lassen sich die Monumente und die Geschichten nun erleben. Die Figuren pflegen eine wunderbare Diskussionskultur und wir als Nutzer/innen erfahren en passant viel Neues über die herausragenden Monumente, jüdische Traditionen und können uns über die Points of Interest noch vielen weiteren Details annähern. Die Stadt Speyer freut sich über die Fertigstellung so kurz vor der Entscheidung der UNESCO. Die Sparkasse Vorderpfalz hat uns großzügig unterstützt, wodurch wir in der Lage waren, dieses Angebot an Interessierte und all jene, die SchUM und den Speyerer Judenhof neu entdecken möchten, zu realisieren. Nun hoffen wir voller Zuversicht auf die Entscheidung der UNESCO. Die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz stecken voller spannender Geschichten “
Umgesetzt wurde die Storytelling App vom Interdisziplinären Zentrum für digitales Erlebnisdesign (IZeD) der Hochschule Worms unter der Leitung von Prof. Jan Drengner (Fachbereich Touristik/Verkehrswesen) sowie Prof. Dr. Werner König (Fachbereich Informatik). „Sich Geschichten zu erzählen, ist eine jahrtausendalte menschliche Kulturtechnik. So lag es nahe, das Prinzip des Storytellings auch in der App einzusetzen, um den Nutzern Informationen zum Judentum und zu den Attraktionen der SchUM-Städte erlebnisorientiert zu vermitteln“, erörtert Jan Drengner das Grundkonzept der App. „An jeder Phase der App-Entwicklung waren Studierende der beteiligten Fachbereiche involviert. Wir freuen uns, dass es uns mit solchen Projekten gelingt, Studierende praxisnah auszubilden“, betont Werner König.
„Es hat sehr viel Freude gemacht, die Geschichte zu schreiben“, so Dr. Susanne Urban vom SchUM-Städte e.V. „Mit Unterstützung der Sparkasse Vorderpfalz und mit Partnern wie der Hochschule Worms an der Seite gelang es uns, eine facettenreiche Geschichte zum Judenhof Speyer zu entwickeln und umzusetzen. Schauspieler Pius Maria Cüppers hat die Geschichte atmosphärisch eingesprochen und so können nun Besucher/innen, aber auch Menschen in den USA oder Israel den Judenhof erkunden. Ein wenig Barrierefreiheit haben wir so auch gewährt – Sie können die Geschichte lesen oder hören, und auch Menschen, die keine Treppen steigen können, gelingt es so, die Mikwe zu erleben. Tauchen Sie ein in die einzigartigen Monumente im Speyerer Judenhof!“
Die Storytelling-App »SchUM-Stätten« entstand als Kooperation des SchUM-Städte e.V. mit dem Interdisziplinären Zentrum für digitales Erlebnisdesign der Fachbereiche Touristik / Verkehrswesen und Informatik der Hochschule Worms. Beteiligt waren die Stadt Speyer, städtische Einrichtungen, die Stadtarchive Speyer und Worms, das Tonstudio Herzer und als Sprecher der Schauspieler Pius Maria Cüppers. Unser Dank geht an die Sparkasse Vorderpfalz für die Förderung.
Bleiben Sie gespannt: eine Geschichte zu Mainz ist in Arbeit!
Kontakt
Dr. Matthias Nowack, Stadt Speyer, Fachbereichsleiter Kultur, Tourismus, Bildung & Sport
SchUM am Rhein – Inspiration für Kunstschaffende und Kreative
SchUM-Städte Mainz, Speyer und Worms starten ein gemeinsames Artist-in-Residence-Programm/ Förderung durch Land und Bund
Die jüdischen Gemeinden in Speyer, Worms und Mainz waren gemeinsam die Wiege des aschkenasischen Judentums und bildeten im Mittelalter ein einzigartiges Gemeindebündnis in Europa. In Speyer, Worms und Mainz diskutierten und lehrten wichtige jüdische Gelehrte aus West- und Mitteleuropa, hier entstanden vorbildgebende Synagogen, Frauen-Beträume und Ritualbäder, hier wurde der Grundstein für die aschkenasische Begräbniskultur gelegt. Hier sangen gefeierte Kantorinnen in den Frauen-Beträumen und hier entstanden religiöse Rechtssatzungen, die bis heute diskutiert werden. In Worms nutzte die Gemeinde seit dem 14. Jahrhundert den reich illustrierten Wormser Machzor. In SchUM entstanden auch liturgische Gesänge, die auch in unserer Zeit – in aschkenasischen Gemeinden an den hohen Feiertagen gesungen werden.
Kreativität und Urbanität, Innovationskraft und Vorbild
SchUM ist in der jüdischen Erinnerung präsent und verweist auf die jahrhundertelange Tradition wie auch die Resilienz jüdischer Gemeinden inmitten der christlichen Umwelt. Wohl Ende Juli 2021 wird die UNESCO darüber entscheiden, ob die Monumente und mittelalterlichen Friedhöfe in SchUM Weltkulturerbe werden. Gleichzeitig arbeiten die drei Städte an einem Programm, das genau diese Innovationskraft aufgreifen möchte.
SchUM – Artist in Residence ist ein erstmalig 2021 ausgeschriebenes Projektstipendium, das internationale Kunstschaffende und Kreative aus den verschiedensten Disziplinen anregen soll, mehrere Wochen in den drei SchUM-Städten zu verbringen, zu leben und künstlerisch zu arbeiten. Angeboten werden die Stipendien zur Realisierung eines künstlerischen Vorhabens, das sich mit der Geschichte der SchUM-Gemeinden und ihrem religiösen, kulturellen und architektonischen Erbe kreativ auseinandersetzt und dadurch etwas Neues, Eigenes schafft. Jüdische Themen in ihrer Vielfalt können einfließen, erwünscht sind transkulturelle Begegnungen zwischen Kunstschaffenden aus allen Kulturen der Welt und den Menschen vor Ort.
Von Malerei über Fotografie, von Architektur bis zu Design, von Typografie bis zu Goldschmiedekunst, von Musik bis zu Literatur kann in SchUM 2021 alles entstehen. Die Stipendiaten erhalten in der Zeit ihres Aufenthalts einen wöchentlichen Unterhaltszuschuss, eine möblierte Unterkunft sowie ein Arbeitsatelier. Bewerbungen sind ab jetzt möglich.
Residenz im Rahmen der SchUM-Kulturtage und „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“
Ein wesentliches Ziel des Residenzprogramms ist es, die Öffentlichkeit, Kinder und Jugendliche sowie lokale Kunstschaffende und Initiativen einzubeziehen und zu Diskursen anzuregen. Zahlreiche Veranstaltungen werden den Aufenthalt der Kunstschaffenden umrahmen, auch die SchUM-Kulturtage finden in diesem Zeitraum statt.
Die Künstlerresidenz ist eingebunden in das bundesweite Festjahr #2021JLID, das der Verein „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.“ mit seiner Geschäftsstelle in Köln organisiert und koordiniert. „Wir freuen uns sehr über den Beitrag der SchUM-Städte“, würdigt Andrei Kovacs, der leitende Geschäftsführer aus Köln, die Idee als „Bereicherung des Festjahres“. Dieses lebe von der starken regionalen Verankerung in ganz Deutschland, unterstreicht die Generalsekretärin des Vereins 321, Sylvia Löhrmann. „Das Judentum ist konstitutiv für Deutschland. Das wird mit diesem Projekt veranschaulicht und trägt dazu bei, möglichst viele Menschen konkret anzusprechen.“
Auch das Land Rheinland-Pfalz hat eine Unterstützung des Projekts zugesichert:
Kulturminister Konrad Wolf: „Wir verfügen in Rheinland-Pfalz über ein mehrere Jahrhunderte altes, beeindruckendes jüdisches Erbe. Jüdinnen und Juden in Speyer, Worms und Mainz haben kulturelle Leistungen erbracht, die noch heute das Judentum prägen. Dieses Erbe ist sehr lebendig und inspiriert uns heute weiterhin. Das SchUM-Artist-in-Residence-Projekt ist eine sehr gelungene Möglichkeit, das außergewöhnliche kulturelle Erbe der SchUM-Städte innovativ und kreativ zu interpretieren und neue Wege in der Vermittlung und Präsentation des kulturellen Erbes zu gehen. Gern unterstützen wir diese Initiative mit einer Landesförderung.“
Die künstlerische Leitung des Programms übernimmt der Mainzer Autor und Kurator Minas, über die Vergabe der Stipendien entscheidet ein international besetztes Fachgremium aus verschiedenen künstlerischen Disziplinen. Das Stipendium soll noch in 2021 angetreten werden, es werden bis zu drei Stipendien vergeben. Die Ausschreibung ist international.
Weitere Informationen zum Bewerbungsverfahren sowie die gesamte Ausschreibung auf den Internetseiten der Städte Mainz, Worms und Speyer.
Oberbürgermeister Michael Ebling, Landeshauptstadt Mainz: „Die enge Verknüpfung unserer Kulturregion in den drei rheinischen Städten, die auch auf der engen Verbindung unserer jüdischen Gemeinden seit mehr als 1000 Jahren fußt, wird mit dem „Artist in Residence-Stipendium“ zeitgemäß und damit auch für die junge Generation interessant und greifbar. Ich freue mich auf spannende Begegnungen in SchUM.“
Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler, Speyer: „Ich sehe großes Potenzial, mit dem erstmals ausgeschriebenen Artist-in-Residence-Programm an die ausgeprägte schöpferische Leistungskraft der drei mittelalterlichen SchUM-Gemeinden Speyer, Worms und Mainz anzuknüpfen. Die internationale Auseinandersetzung mit diesem Erbe kann neue Akzente setzen, wird wichtige Begegnungen schaffen und damit auch neue Perspektiven für die drei SchUM-Städte eröffnen.“
Oberbürgermeister Adolf Kessel, Worms: “SchUM ist jüdisches Erbe für die Welt. Ein internationales Residenzprogramm spiegelt das in besonderer Weise wider, schafft transkulturellen Dialog und bereichert unsere Städte sowie unsere Kulturarbeit. Die Förderungen durch den Verein 321, den Bund und durch das Land Rheinland-Pfalz zeigen, welchen großen Stellenwert das Thema in Deutschland und darüber hinaus hat.“