Ökumenisch ausgewiesene und profilierte Persönlichkeit
Der Vorstand des Evangelischen Bundes hat Kirchenpräsident Christian Schad einstimmig zum Präsidenten gewählt.
Speyer (lk) – Der Zentralvorstand des Evangelischen Bundes hat am 26. Januar 2021 das Ergebnis der Wahl des neuen Präsidenten bekannt gegeben. Einstimmig sei per Briefwahl der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche der Pfalz, Christian Schad, gewählt worden. Sein neues Ehrenamt werde er zum 1. März 2021 mit Beginn seines Ruhestandes antreten.
Mit Schad sei eine ökumenisch ausgewiesene und profilierte Persönlichkeit für die Spitze des Evangelischen Bundes gewonnen worden. Er stehe als Vorsitzender der Vollkonferenz und des Präsidiums der Union Evangelischer Kirchen (UEK) in der Evangelischen Kirche in Deutschland für das vertrauensvolle Miteinander der lutherischen, reformierten und unierten Landeskirchen innerhalb des deutschen Protestantismus. Außerdem sei er im Dialog mit der römisch-katholischen Kirche engagiert: als evangelischer Vorsitzender des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen sowie als evangelischer Vorsitzender des Kontaktgesprächskreises zwischen Vertretern des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Deutschen Bischofskonferenz.
International hervorgetreten sei Kirchenpräsident Schad als evangelischer Leiter der Konsultationsreihe zum Thema „Kirche und Kirchengemeinschaft“ im Auftrag der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) und des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen.
Hintergrund: Der Evangelische Bund ist das konfessionskundliche und ökumenische Arbeitswerk der Evangelischen Kirche in Deutschland. Er wurde 1886 in Erfurt gegründet und ist einer der großen evangelischen Verbände. Außerdem ist er Träger des Konfessionskundlichen Instituts Bensheim, das die unterschiedlichen christlichen Denominationen und ökumenischen Entwicklungen erforscht.
27.01.2021
Experimentieren ohne Erfolgsdruck
Mit den Erprobungsräumen testet die Evangelische Kirche der Pfalz Ideen und Formen künftigen kirchlichen Lebens. Die Projekte sind auf einer neuen Webseite abrufbar.
Speyer (lk) – Vielseitig, visionär, wissenswert: Die Homepage zu den Erprobungsräumen, den „LabORAtorien“ der Evangelischen Kirche der Pfalz, geht online. Unter https://laboratorien.evpfalz.de<https://laboratorien.evpfalz.de/> präsentiert die Landeskirche die Ergebnisse der Experimente. „Im LabORAtorium der Evangelischen Kirche der Pfalz geht es um mögliche Formen künftigen kirchlichen Lebens. Um Aufbruch und das Beschreiten neuer Wege. Zugleich geht es um unsere christlichen Werte und die spirituelle Dimension unseres Handelns“, erklärt die pfälzische Oberkirchenrätin Marianne Wagner.
Die Homepage biete spannenden Lesestoff und Anregungen für alle, „die an der Zukunft unserer Kirche mitarbeiten wollen“, sagt Wagner. „Hier wird abgebildet, was mit frischen Ideen und Gottvertrauen derzeit in Gemeinden und Kirchenbezirken erprobt wird und möglich ist.“ Zugleich wird auf der Webseite ausdrücklich zum Mitmachen und Ideenschmieden aufgefordert. Dabei ist der Titel der Homepage Programm: LabORAtorium steht für das lateinische Ora et Labora, für Beten und Arbeiten.
„In den Erprobungsräumen der Landeskirche darf ohne Erfolgsdruck ausprobiert und experimentiert werden. Ideen können scheitern, Versuche dürfen misslingen“, sagt die für die Strukturplanung der Gemeinden und Kirchenbezirke zuständige Oberkirchenrätin. „Wir möchten Innovation fördern und ermöglichen, dass Menschen Dinge ausprobieren, um das christliche Leben neu und lebendig zu gestalten.“ Es gelte, die Kreativität und Eigenverantwortung der Dorfgemeinden zu stärken, um von der versorgten zur lebendigen Gemeinde zu gelangen.
2018 erteilte die Synode der Evangelischen Kirche der Pfalz dem Projekt grünes Licht. Seitdem haben zahlreiche Haupt- und Ehrenamtliche, Kirchengemeinden und Gruppen, Kooperationszonen und Kirchenbezirke ihre LabORAtorien angemeldet – vom Küchengespräch in Finkenbach bis zum Morgenimpuls in Ludwigshafen, von der Kirche ohne Mauern in Speyer bis zum Kirchenbezirk 2025 in Zweibrücken. „Es herrscht Aufbruchstimmung“, unterstreichen Wagner und ihr theologischer Referent, Tim Kaufmann.
Kaufmann ist für die Homepage verantwortlich und wirbt in den Gemeinden und Kirchenbezirken für das Projekt. Die Corona-Pandemie habe zwar vieles ausgebremst, aber sie zeigt auch, wie viel kreatives Potenzial in den Gemeinden steckt, unterstreicht der Pfarrer: „Wir rechnen weiterhin mit vielen neuen Ideen.“ Da es um das Ausprobieren neuer Formen von Kirche gehe, richte sich das Angebot in erster Linie an Kirchenmitglieder. „Das heißt aber nicht, dass alle im Projekt Kirchenmitglieder sein müssen. Aber das LabORAtorium und die Antragsteller sollten in unserer Kirche verankert sein.“
Auf der Homepage finden Interessierte Voraussetzungen für LabORAtorien, Fördermöglichkeiten, Anleitungen zu Formalitäten sowie Porträts laufender Projekte. Dort wird auch das Logo, ein Schüttelkolben, erklärt. Er sei ein Symbol dafür, „dass sich hier Unterschiedliches zu einer inspirierenden, lösungsorientierten Mischung zusammenfindet“, so Wagner und Kaufmann.
Sichtbarkeit in der Einheit und Versöhnung in der Verschiedenheit
Bistum, Landeskirche, Freikirchen und Griechisch-Orthodoxe haben den Gottesdienst für die Einheit der Christen im Speyerer Dom gefeiert.
Bischof Wiesemann bei der Predigt
Speyer (lk/is) – Mit einem ökumenischen Gottesdienst im Speyerer Dom feierten Vertreterinnen und Vertreter der Evangelischen Kirche der Pfalz, des Bistums Speyer und weiterer Konfessionen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) – Region Südwest den Gottesdienst zur diesjährigen Gebetswoche für die Einheit der Christen.
„Der Gebetswoche für die Einheit liegt eine tiefe Sehnsucht zugrunde: Die Sehnsucht, alles zu überwinden, was unsere Kirchen noch trennt, und immer mehr zusammenzuwachsen“, sagte Bischof Karl-Heinz Wiesemann in seiner Begrüßung. Er verwies darauf, dass in diesem Jahr Schwestern der Kommunität von Grandchamp die Texte der Gebetswoche erstellt haben und sich die Struktur des Gottesdienstes an dem dreigeteilten Abendgottesdienst, den die monastische Gemeinschaft in der französischen Schweiz jeden Tag feiere, orientiere. Es könne wohltuend sein in einer Zeit, die durch die gravierenden Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt sei, „in den Jahrhunderte alten Strom der monastischen Gebetstradition“ mit einem Wechsel von Gebet und Stille einzutreten. „Lassen wir uns tragen von diesem Gebetsstrom. Lassen wir uns von ihm verbinden – mit Gott und untereinander“, so Bischof Wiesemann.
Kirchenpräsident Christian Schad bei der Predigt
In seiner Predigt zum Leitwort der Gebetswoche „Bleibt in meiner Liebe und ihr werdet reiche Frucht bringen“ (Joh 15, 8-9) brachte Kirchenpräsident Christian Schad seine Dankbarkeit und Freude über die „Früchte“ des langjährigen gemeinsamen Glaubensweges zum Ausdruck.
„Wir alle sind ungeachtet unserer konfessionellen Prägung Reben an dem einen Weinstock; tief verwurzelt im Glauben; gehegt und gepflegt von Gott, dem Weingärtner. Immer mehr in den letzten Jahren zusammengewachsen: in gegenseitigem Verständnis und Vertrauen, in gottesdienstlicher Gemeinschaft, in spiritueller Nähe und in gemeinsamen Taten“. Darum gehe es in dem Zuspruch Jesu: „Ich bin der Weinstock und ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt, und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun“.
Diese Frucht habe jedoch nichts mit „Leisten“ zu tun, sondern eher mit „Sein-lassen“, sie sei letztlich ein Geschenk. Das bedeute, „darauf zu verzichten, den Wert meines Lebens daran zu messen, wie produktiv ich bin, wie viel Wissen ich anhäufe, welche Titel ich vorzuweisen oder welche Stufe der gesellschaftlichen Leiter ich erklommen habe“, betonte der Kirchenpräsident. Es gehe nicht darum, sich an den Maßstäben der Gesellschaft zu messen, „die den Starken und Durchsetzungsfähigen ehrt, den Schwachen aber verachtet“.
Gottesdienst für die Einheit der Christen im Dom zu Speyer
Schad machte den Gläubigen Mut, „in großer Gelassenheit und entspannter Fröhlichkeit mitzuhelfen in Gottes Reich“, jeweils mit den vorhandenen unterschiedlichen, vielfältigen Gaben. „Denn nur im Plural sind wir eins! Nur mit Christus vereint, indem wir in ihm bleiben, bringen wir gute Frucht. Genau darum bauchen wir als Kirche mehr Sichtbarkeit in der Einheit und mehr Versöhnung in der Verschiedenheit“, prägte es der Kirchenpräsident ein.
Wie eine Rebe nur Kraft und Saft in ihren Wurzeln finde, „so kann keiner von uns, kann keine Kirche, ihren Glauben und ihre Liebe nur alleine leben. Wir brauchen die Gemeinschaft, sonst vertrocknen wir!“, so Christian Schad. Das zeige sich gerade jetzt, „in Zeiten von Corona“. Er verwies auf die gemeinsamen Aktionen der Kirchen und den Einsatz der Menschen, die in verschiedenen Bereichen „ihr Äußerstes“ geben. „In der Zuwendung zu verletzlichen und gefährdeten Leben spüren wir, wie heilsam die Kräfte sind: des Beistands, der Unterstützung, der Hilfe: Kräfte des Weinstocks, an dem wir gemeinsam sind und bleiben.“
Gemeinsames Beten
Schad appellierte an die Gläubigen, „lasst uns gemeinsam, unverzagt ökumenisch und manchen Rückschlägen zum Trotz, weiter suchen nach der sichtbaren Einheit unserer Kirchen: als vielfältiger Gemeinschaft in einem Glauben und am Tisch des Herrn“.
In seinem Schlusswort dankte Bischof Wiesemann dem scheidenden Kirchenpräsidenten Schad ausdrücklich für die langjährige vertrauensvolle ökumenische Zusammenarbeit, die sich in einer „sichtbaren Einheit in Christus, in einem gemeinsamen Glauben in versöhnter Verschiedenheit“, einer Verschiedenheit, die durch einen geistigen, spirituellen und menschlichen Reichtum gekennzeichnet sei, ausdrücke. Diese sichtbare Einheit sei nicht nur am Altar und den gemeinsamen Feiern deutlich geworden, sondern „auch als gemeinsame eine Stimme in gesellschaftliche Debatten hinein“, wofür er sehr dankbar sei.
Kirchenpräsident Christian Schad und Bischof Karl-Heinz Wiesemann gemeinsam am Altar
An der Feier wirkten neben Kirchenpräsident Christian Schad und Bischof Karl-Heinz Wiesemann die Vertreterin des Bundes Freier evangelischer Gemeinden, Dagmar Hees, und Nikolaos Lucic von der Griechisch-Orthodoxen Gemeinde Ludwigshafen mit. Weiterhin waren Hede Strubel-Metz, Vorstand des Katholikenrats im Bistum Speyer, Hermann Lorenz, Synodalpräsident der Evangelischen Kirche der Pfalz, sowie Pfarrerin Christine Gölzer von der Protestantischen Dreifaltigkeitskirchengemeinde Speyer und Dompfarrer Matthias Bender von der katholischen Pfarrei Pax Christi Speyer an der Liturgie beteiligt.
Musikalisch wurde der Gottesdienst von Amelie Petrich (Sopran) und Daniel Schreiber (Tenor) sowie Landeskirchenmusikdirektor Jochen Steuerwald (Orgel und Gesamtleitung) gestaltet.
Das Bistum Speyer und die Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) feiern seit 2009 in der Weite der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) – Region Südwest zur Eröffnung der Gebetswoche einen zentralen ökumenischen Gottesdienst, der im Wechsel im Speyerer Dom, in der Gedächtniskirche der Protestation und anderen Kirchen der Region stattfindet.
Der Gottesdienst im Dom wurde über die SocialMedia Kanäle von Bistum, Dom und Landeskirche übertragen.
Text: Bistum Speyer Foto: Klaus Landry 27.01.2021
Für eine Welt ohne Atomwaffen
Zum Inkrafttreten des UN-Atomwaffenverbots hat der Friedensbeauftragte der Landeskirche an die kirchlichen Friedensbemühungen erinnert.
Speyer / Kaiserslautern (lk) – Am 22.01.2021 trat das UN-Atomwaffenverbot in Kraft – ein globaler Meilenstein: Atomwaffen sind damit völkerrechtlich verboten. 122 Staaten haben den Vertrag 2017 in der UN-Versammlung beschlossen. Von 84 Nationen wurde der Vertrag bisher unterzeichnet, in 51 Staaten ist er zwischenzeitlich in Kraft getreten.
„Ein guter Start in eine neues Jahrzehnt“, lautet die Botschaft von Friedensaktivistinnen und -aktivisten, darunter auch den kirchlichen Friedensbewegungen. Der Atomwaffenverbotsvertrag ist nun geltendes Völkerrecht. Der Vertrag kam nicht zuletzt auf der Basis zivilgesellschaftlichen Engagements zustande. Dafür wurde die ICAN (International Campaign to Abolish Nuclear weapons) 2017 mit dem Friedensnobelpreis geehrt. Zu den zahlreichen Partnerorganisationen von ICAN gehören auch kirchliche Friedenbewegungen.
„Heute feiern wir mit“, sagt Pfarrer Detlev Besier, Friedensbeauftragter der Evangelischen Kirche Pfalz. „Es ist ein sehr wichtiges Zeichen, wenn sich in einer Zeit der wachsenden Militarisierung 50 Staaten verabreden, einen Verbotsvertrag für atomare Waffen zu unterzeichnen.“ Sie alle stünden dafür, dass Sicherheit nicht mit Waffen oder gar Atomwaffen gewährleistet werden kann.
Die Arbeitsstelle Frieden und Umwelt, die Besier leitet, unterstützt lokale Aktionsformen an verschiedenen Orten der Pfalz. Am Gebäude der Arbeitsstelle in der Speyerer Großen Himmelsgasse 3 hängen symbolisch Flaggen, die an die Ratifizierung erinnern.
„Bei allem Grund zur Freude bleibt noch ein langer Weg bis zur atomwaffenfreien Welt“, so Besier. Denn auch Deutschland habe den Vertrag weder beschlossen noch unterzeichnet und halte an der nuklearen Teilhabe fest. Dadurch lagern im Fliegerhorst Büchel in Rheinland-Pfalz weiter US-Atomwaffen, die von der Bundeswehr abgeworfen werden können. Am 3. Juli 2021 ist der nächste kirchliche Aktionstag gegen Atomwaffen in Büchel, an dem sich auch Friedensgruppen der Landeskirche beteiligen.
Oberschulrat wird zum 1. April Direktor des katholischen Instituts für Lehrerfortbildung (ILF) des Saarlandes
Speyer – Nach mehr als 20 Jahren im bischöflichen Ordinariat wird Thomas Mann, Oberschulrat im Kirchendienst und bisher verantwortlich für den Bereich katholische Schulen in der Hauptabteilung Schulen, Hochschulen und Bildung im Bistum Speyer, eine neue Aufgabe übernehmen. Ab dem 1. April wird er als Direktor das katholische Institut für Lehrerfortbildung (ILF) des Saarlandes leiten.
„Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit dem Team, ich freue mich auf die Lehrerinnen und Lehrer und Kooperationspartner im Saarland. Und ich freue mich natürlich auch dort zu arbeiten, wo ich meinen Lebensmittelpunkt habe“, blickt Mann auf seine zukünftige Aufgabe.
Die Leiterin der Hauptabteilung Schulen, Hochschulen und Bildung im Bistum Speyer, Dr. Irina Kreusch, würdigte bei der Verabschiedung die „hohe fachliche Kompetenz und Professionalität“, mit der Mann seine Aufgaben erfüllt habe. „Dies gilt für alle Bereiche, die Sie hier vertreten haben, ob Religionsunterricht an berufsbildenden Schulen oder die katholischen Schulen. Sie wussten um die Hintergründe, um die Verordnungen, um alle Mittel, für und mit den Menschen an den Schulen, um Gutes zu entwickeln.“ Zu seinen Stärken zähle außerdem sein Teamgeist und seine „ignatianische Prägung und Spiritualität“, die ihn und seine Arbeit auszeichneten.
Thomas Mann absolvierte nach seinem Theologiestudium den Pastoralkurs des Bistums und wurde 1998 als Pastoralassistent in den seelsorglichen Dienst im Bistum Speyer ausgesendet. Im August 2000 wechselte er als Referent in die bischöfliche Schulabteilung für die Bereiche Lehrpläne, Religionspädagogische Arbeitsstellen, Religionsunterricht an Berufsbildenden Schulen und katholische Schulen. 2008 wurde er Abteilungsleiter und Schulrat im Kirchendienst. Von 2017 bis 2019 war er außerdem Präventionsbeauftragter des Bistums.
„Als ich im August 2000 im bischöflichen Ordinariat anfing, sagte Prälat Alfred Haffner, mein damaliger Vorgesetzter zu mir: ‚Die Arbeit im Ordinariat ist eine pastorale Arbeit. Wir stellen den Menschen in den Mittelpunkt‘. Dieses Wort begleitet mich bis heute und hat meine Haltung in der Arbeit geprägt. Sehr viele Menschen sind mir in diesen Jahren begegnet und haben mit mir gearbeitet. Gemeinsam konnten wir Schule, Unterricht und Bildung menschenfreundlich gestalten“, zieht Mann ein Fazit seiner Tätigkeit im Bistum. „Sicherlich belastend, aber auch prägend und bedeutsam war der Umgang mit den Missbrauchsfällen und dem Aufbau von Präventionsmaßnahmen seit 2010. Kirchliche Einrichtungen, besonders Schulen sollen für Kinder und Jugendliche sichere Orte sein, dafür werde ich mich auch weiterhin einsetzen. Für all diese Erfahrungen und Möglichkeiten zur (Mit-)Gestaltung bin ich sehr dankbar.“
Text: Bistum Speyer Foto: privat 27.01.2021
Diözesanversammlung tagt am 30. Januar digital
Auf der Tagesordnung stehen Missbrauch und Prävention, pastorale Schwerpunkte und das Thema Ehrenamt
Am Samstag, den 30. Januar, findet die zweite Diözesanversammlung des Bistums Speyer statt. Coronabedingt tagen die Delegierten in Form einer Videokonferenz von 9 bis 16 Uhr. Auf der Tagesordnung steht unter anderem die Hinzuwahl von sechs weiteren Mitgliedern. Aufgrund der Durchführung der Versammlung als Videokonferenz werden jedoch nur die Benennung und die Erstellung der Kandidatenliste erfolgen. Die eigentliche Wahl findet im Anschluss an die Diözesanversammlung als Briefwahl statt.
Weiter Themen sind die aktuelle Situation zum Thema Missbrauch und Prävention, die Feier von Gottesdiensten in der Pandemie sowie die pastoralen Schwerpunkt im Blick auf die finanziellen Mittel. Dazu werden die Ergebnisse der Priorisierungsumfrage im Nachgang zur ersten Diözesanversammlung und Sparvorschläge der Bistumsleitung vorgestellt. Außerdem soll das Eckpunktepapier Ehrenamt des Bistums verabschiedet und die entsprechende Homepage zum Thema Ehrenamt freigeschaltet werden.
Die Diözesanversammlung hat die Aufgabe, die Themen und Anliegen der verschiedenen diözesanen Gremien zusammenzuführen und den Bischof zu beraten. Sie setzt sich zusammen aus den Mitgliedern des Allgemeinen Geistlichen Rates, des Priesterrates und des Katholikenrates sowie Vertreterinnen und Vertreter der Ständigen Diakone, der Pastoral- und Gemeindereferent/innen, der Ordensleute, des Diözesansteuerrates und des Caritasverbandes. Die Diözesanversammlung kann weitere Mitglieder hinzuwählen. Auch der Bischof kann zusätzliche Mitglieder berufen. Aktuell gehören der Diözesanversammlung 111 stimmberechtigte Mitglieder an. Im Sinn des Kirchenrechts nimmt die Diözesanversammlung die Aufgaben eines Diözesanpastoralrates für das Bistum Speyer wahr.
Kirchenpräsident Christian Schad hat Stellung bezogen zur Debatte über den assistierten Suizid in diakonischen Einrichtungen.
Speyer (lk) – In seiner Replik auf den Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) „Den assistierten professionellen Suizid ermöglichen“ plädiert Kirchenpräsident Christian Schad dafür, „den assistierten Suizid in diakonischen Einrichtungen weder selbst durchzuführen noch diesen durch Andere durchführen zu lassen. Also nicht Hilfe zum Sterben anzubieten, vielmehr Hilfe im Sterben.“
Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom Februar 2020 zum Selbstbestimmungsrecht des Einzelnen in Bezug auf das eigene Sterben hat eine breite gesellschaftliche Debatte ausgelöst. Das höchste deutsche Gericht hat den Gesetzgeber aufgefordert, tätig zu werden.
Im Rahmen der Diskussion haben der Vorsitzende der Kammer für öffentliche Verantwortung der Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), Reiner Anselm, die praktische Theologin Isolde Karle sowie Ulrich Lilie, der Präsident der Diakonie Deutschland, einen Meinungsbeitrag geleistet, der am 11. Januar 2021 in der FAZ veröffentlicht worden ist. An dem Diskussionsprozess, der zu dem Beitrag führte, hatten sich auch Landesbischof Ralf Meister (Hannover), EKD-Ratsmitglied Jacob Joussen sowie der Palliativmediziner Friedemann Nauck beteiligt und den Artikel als Mitautoren mitgezeichnet.
Kirchenpräsident Schad, der auch Vorsitzender des Verwaltungsrats der Diakonissen Speyer ist, wendet ein: „Wir können viel in unserem Leben selbst bestimmen, nicht aber über das Leben.“ Ärzte hätten ihre Patienten gewissenhaft über die medizinischen Handlungsmöglichkeiten aufzuklären. Ihre Verantwortung könne sich nicht darin erschöpfen, einem verzweifelten Todeswunsch nur stattzugeben. Er sei vielmehr als Hilferuf zu verstehen. „Die umfassende palliative Begleitung ist die wichtigste Antwort auf die gegenwärtige Suiziddebatte“, so Schad.
Wenn es so weit sei, dass die therapeutische Bemühung um die Erhaltung des Lebens in die Begleitung im Sterben übergehe, könne die Sterbephase als Teil des Lebens angenommen werden. Die diakonischen Einrichtungen hätten somit die Aufgabe, die Leiden eines Sterbenden, so weit als möglich mitzutragen und zu versuchen, sie erträglich zu machen.
Speyer – Schon im alten Ägypten war der Weihrauch, der aus dem Harz des Weihrauchbaums Boswellia gewonnen wird, als Heilmittel bekannt. Und so alt ist auch seine Verwendung im Kult, in der religiösen Praxis. Auch wenn in den ersten christlichen Jahrhunderten der Weihrauch in der Liturgie keine Rolle spielte, fand er in spätrömischer Zeit Eingang in den christlichen Gottesdienst und wird heute in der katholischen und orthodoxen Kirche vielfach eingesetzt. In den Gottesdiensten im Speyerer Dom finden verschiedene Sorten der heilsamen und heiligen Rauchs fast jeden Sonntag Verwendung – nach einem festgelegten Einsatzplan. Der ist in der Sakristei des Doms hinterlegt – und in diesem sonst nicht öffentlich zugänglichen Raum war am Freitag das erste Weihrauch-Tasting, zu dem das Domkapitel und das Historische Museum der Pfalz in Speyer als Rahmenveranstaltung zur „Medicus“-Ausstellung geladen hatten. Die seit Anfang Dezember laufende Schau widmet sich in der Hauptsache der Heilkunst in Antike und Mittelalter.
12 Besucher gehörten dem exklusiven Kreis an und hatten
eine Karte für das stark nachgefragte Weihrauch-Tasting ergattert. Domkaplan
Tobias Heil, der als bischöflicher Zeremoniar für
die Koordination und den reibungslosen Ablauf der Pontifikalämter im Dom
zuständig ist, stellte in knapp zwei Stunden verschiedene Arten
von Weihrauch vor und berichtete den Gästen von der Gewinnung, heilsamen
Wirkung und kultischen Bedeutung des Weihrauchs, der aus rund 250 verschiedenen
Stoffen besteht. In der Bibel wird Weihrauch als kostbare Essenz mehrfach
erwähnt, am bekanntesten sicher als Geschenk der Weisen aus dem Morgenland für
den neugeborenen Christus. Die Gäste des ersten Speyerer Weihrauch-Tastings durften
nicht nur die unterschiedlichen Sorten des Harzes riechen, sondern auch einen
medizinischen Weihrauch aus Äthiopien auch essen. Der ebenso lehrreiche
wie von sinnlichen Erfahrungen geprägte Abend fand seinen Abschluss im Hauptraum
des Doms, wo dann auch ein Weihrauchfass zum Einsatz
kam.
Zusatztermin am 28. Mai
Auf Grund der großen Nachfrage wird es am 28. Mai ein weiteres
Weihrauch-Tasting im Dom geben. Karten und Informationen gibt es über das Historische
Museum der Pfalz Speyer https://museum.speyer.de/veranstaltungen/
Text: Bistum Speyer Foto: Domkapitel Speyer, Klaus Landry 02.03.2020
Kreuzweg „Augen-Blick: Passion“
Weihbischof und Dompropst Otto Georgens eröffnet temporären Kreuzweg des Künstlers Stefan Weyergraf gen. Streit im Speyerer Dom
Speyer – Jeden Freitagnachmittag um 15 Uhr, genau zur Sterbestunde Jesu, läuten die Glocken des Speyerer Doms. Am Freitag, 28. Februar, war das Geläut auch der Auftakt zu einer Andacht, in der der Kreuzweg „Augen-Blick: Passion“ des Künstlers Stefan Weyergraf gen. Streit vorgestellt wurde. Weihbischof Otto Georgens eröffnete den temporären Kreuzweg, der bis zum 11. April im Dom zu sehen sein wird. Die 22 jeweils 2,30 mal 1,80 Meter großen, farbkräftigen Acrylbilder des Theologen und Künstlers Weyergraf sind auf Augenhöhe der Betrachter an den Pfeilern des Mittelschiffs angebracht. „Die Menschen können so in das Bild einsteigen“, erklärte Weyergraf bei der Vorstellung der Kreuzwegstationen. Das Besondere an dem Kreuzweg ist, dass alle Leidensstationen aus dem Blickwinkel Jesu gemalt wurden. „Es gibt in der Kunstgeschichte keine vergleichbare Darstellung der Leiden Jesu. Es ist nicht der klassische Kreuzweg mit mitleidigem Blick auf den Gekreuzigten“, so der Künstler. Für die Besucher des Doms liegen zur Erläuterung der Bilder Flyer aus, welche zum Beten des Kreuzweges einladen.
In seiner Begrüßung anlässlich der Eröffnung des temporären Kreuzwegs im Speyerer Dom wies Weihbischof Georgens auf die Bedeutung von Kreuzwegen in katholischen Kirchen hin. Domkapitular Franz Vogelgesang erläuterte, warum das Speyerer Domkapitel beschlossen hatte, den Künstler und sein Projekt in den Dom einzuladen. Die Bilder waren nicht als Auftragswerk entstanden, wurden dann aber 2003 für den ökumenischen Jugendkreuzweg verwendet, wo sie bereits für großes Aufsehen sorgten. Weyergraf selbst erklärte, welche Absicht sich für ihn mit der Wahl der besonderen Perspektive verbindet, die er für seine Interpretation des Kreuzweges gewählt hatte. Im Anschluss daran wurden zwei Stationen des Kreuzwegs gemeinsam betrachtet, begleitet von Gebeten, Gesang und zwei Solostücken für Cello, gespielt von Ann-Kathrin Korselt.
Durch den besonderen Blickwinkel, dem von Jesus selbst, wirkt der Kreuzweg
zunächst verstörend. Der Betrachter sieht das Leid Jesu durch seine Augen. Jesus
selbst ist auf keinem der Bilder zu sehen, nicht einmal eine Fingerspitze. Sein
ganzer Leidensweg erschließt sich im Anblick auf die gleichfalls zum Tode
verurteilten Schächer und all jene Ereignisse, die sich um ihn herum mit all
seinen Beteiligten so oder so ähnlich abgespielt haben könnten. Wie durch eine
fest vor die Augen fixierte Kamera verfolgt der Betrachter die Szenen aus dem
„Augen-Blick“ Jesu. Neigt Jesus den Kopf oder fällt er unter dem Kreuz zu
Boden, so geht das Suchfenster der Kamera entsprechend mit. Im Bildausschnitt
bleiben somit die Horizontneigungen bestehen, die im Extremfall sogar bis in
die Vertikale kippen.
Durch den Perspektivwechsel wird der Betrachter mitten in das Geschehen hineinversetzt. Er sieht Jesus nicht, weil er seinen Standpunkt einnimmt, ist irritiert, muss sich „umsehen“, „umdenken“ und sich neu in das Bildmotiv hineinsehen. Das regt eine intensive Auseinandersetzung mit dem Passionszyklus an. Eine weitere Besonderheit ist der Umfang des Kreuzwegs. Entgegen der seit dem 16. Jahrhundert üblichen Anzahl von 14 Stationen besteht dieser Kreuzweg aus 22 Gemälden, die den Passionszyklus darstellen. Dazu kommen zwei weitere Bilder, die Szenen nach der Auferstehung Jesu beinhalten. Diese werden bis zum 21. Mai, dem Festtag Christi Himmelfahrt, im Dom zu sehen sein.
Kreuzwegandachten
und Konzerte der Reihe „Cantate Domino“
Der Kreuzweg „Augen-Blick: Passion“ ist seit 28. Februar bis 11. April im Speyerer Dom zu sehen. Die Gemälde sind in Ost-Westrichtung an den Pfeilern des Mittelschiffs aufgestellt.
In der Fastenzeit lädt die Dompfarrei Pax Christi jeden Freitag um 15 Uhr zur
gemeinsamen Kreuzwegandacht ein. Treffpunkt ist an der Station mit der Nummer
1.
An den Samstagen der Fastenzeit findet zudem im Rahmen der Reihe „Cantate
Domino“ jeweils um 18 Uhr ein Konzert statt. Der Eintritt ist frei, es wird um
eine Spende gebeten.
Der Dom ist täglich von 9 bis 17 Uhr, sonn-und feiertags von 11:30 bis
17:30 Uhr geöffnet. Abweichende Öffnungszeiten auf Grund von Gottesdiensten
oder Veranstaltungen sind möglich. Der Eintritt zum Dom ist kostenfrei.
Die Internetseelsorge ist ein offenes Beratungsangebot für Jugendliche und Erwachsene in schwierigen Lebenslagen
Speyer – „HILFE, ich kann nicht mehr. Brauch‘ jemand zum Reden. Steh‘ total unter Spannung, kann sein, dass ich mich gleich ritze!“ – So oder so ähnlich erreichen die Online-Berater der Internetseelsorge immer wieder Mails von Menschen jeglichen Alters: Vom 12-jährigen Schüler über eine alleinerziehende Mutter bis hin zum 95-jährigen Senior.
Internetseelsorge kann in jeder Notlage kontaktet werden
Die geschilderten Sorgen und Gedanken sind dabei so vielfältig wie es Menschen und Lebenslagen gibt: Angefangen von schulischen Problemen, Ängsten, Beziehungskrisen, über Krankheit, Stress in Familie oder am Arbeitsplatz bis hin zu Trauer- oder Einsamkeitssituationen. Es gibt kein Thema, das bei der Online-Beratung von Internetseelsorge.de nicht über E-Mails mitgeteilt werden könnte. Die Internetseelsorger versuchen dann, bestmöglich per Antwort-Mail zu unterstützen und mit den Ratsuchenden einen Weg aus der Krise zu finden.
Die kostenlose Online-Beratung von Internetseelsorge.de richtet sich an Jugendliche und Erwachsene. Sie findet völlig anonym im datengeschützten Raum statt – unabhängig jeglicher Religionszugehörigkeit, Weltanschauung oder Nationalität.
Internetseelsorge.de – das Bistum Speyer macht mit
Internetseelsorge.de ist ein Zusammenschluss von derzeit acht Diözesen im Bundesgebiet unter dem Dach der Deutschen Bischofskonferenz mit aktuell 35 Beratern. Das Bistum Speyer beteiligt sich seit 2016 aktiv daran. Das Beratungsangebot wird bislang im Bundesgebiet sehr gut in Anspruch genommen, wenngleich viele Menschen im Bistum Speyer um die Möglichkeit der Online-Beratung noch nicht wissen. Aus diesem Anlass startet die Internetseelsorge im Bistum Speyer in diesem Frühjahr eine Öffentlichkeits-Initiative mit Plakat-Aktionen und Informationskarten.
Die Internetseelsorge mit weiteren Informationen ist zu erreichen über www.internetseelsorge.de – rund um die Uhr.
Bistum Speyer 02.03.2020
Erste zentrale SEGENSORT-Veranstaltung am 8. März in Kaiserslautern
Bischof Wiesemann lädt Gläubige und Interessierte ein, „miteinander über den gewohnten Horizont hinauszudenken“
Kaiserslautern / Speyer – Der Visionsprozess SEGENSORTE des Bistums Speyer nimmt Fahrt auf. Zwischen März und August lädt das Bistum Speyer zu fünf zentralen SEGENSORT-Veranstaltungen ein.
Die erste der fünf zentralen SEGENSORT-Veranstaltungen findet am Sonntag, den 8. März, in der „Kammgarn“ in Kaiserslautern statt. „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet ein Mix aus lebendigen Diskussionen, kulturellen und spirituellen Impulsen, bei dem die gemeinsame Erfahrung im Vordergrund steht“, erklärt Felix Goldinger von der Geschäftsstelle SEGENSORTE. Ab 9 Uhr werden die Teilnehmenden erwartet. „Wir gestalten einen offenen Beginn“, so Felix Goldinger. Auf einem Visionsparcours laden verschiedene Stationen zum kreativen Nachdenken und Entwickeln von Ideen an, die an Thementischen anschließend weitergeführt und gebündelt werden. „Die Veranstaltung behandelt nicht nur das Thema Segen, sondern soll für die Teilnehmenden selbst zum Segen werden“, gibt Felix Goldinger Einblick in die Vorbereitung. Um 11.30 Uhr feiern die Teilnehmer einen Gottesdienst mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann. Als Veranstaltungsende ist 13 Uhr angesetzt.
Zur organisatorischen Vorbereitung wird um eine Anmeldung gebeten. Auf der Homepage des Visionsprozesses SEGENSORTE steht dafür eine Eingabemaske bereit.
Anmeldung zu den zentralen SEGENSORT-Veranstaltungen:
Weitere Informationen zum Visionsprozess SEGENSORTE:
https://segensorte.de/bistum-speyer/
„Gemeinsam über den gewohnten Horizont hinausdenken“
Im Interview erklärt Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann die Idee, die hinter der SEGENSORT-Veranstaltung am 8. März in Kaiserslautern steht.
Worum soll es bei der Veranstaltung gehen?
Bischof Wiesemann: Wir sind als Bistum gerade auf der Suche nach einer neuen Gestalt von Kirche. Dabei wollen wir mit möglichst vielen Menschen ins Gespräch kommen und miteinander über den gewohnten Horizont hinauszudenken. Wir stellen uns den Fragen der Gegenwart und wollen die Zukunft der Gesellschaft kreativ mitgestalten.
An wen richtet sich die Veranstaltung?
Bischof Wiesemann: Wir freuen uns über jeden, der dabei ist, um gemeinsam über eine neue Form von Kirche nachzudenken. Auch Menschen, die gar nichts mit Kirche zu tun haben, sind ausdrücklich eingeladen und herzlich willkommen.
Was ist Ihre Vision von Kirche? Kirche soll ein Segen sein. Das ist unser Auftrag. Mit der Botschaft Jesu vom Reich Gottes, das schon begonnen hat und unter uns Menschen immer mehr Gestalt annehmen will, ist uns die entscheidende Vision bereits geschenkt. Sie wollen wir konkret machen, für die Situation und die Menschen hier und heute in unserem Bistum. Dazu wollen wir Segensorte beschreiben, entdecken und gemeinsam gestalten. Denn uns ist bewusst: Ein solch visionärer Aufbruch kann nur gemeinsam gelingen.
Bistum Speyer 02.03.2020
Terminkalender des Bistum Speyer im März 2020
2.3.
„Andachten für Trauernde“ unter dem Titel „Lebenskreuzwege“. 18.30 Uhr Gottesdienst in der Kirche des Priesterseminars St. German in Speyer.
2. – 5.3.
Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Mainz. Teilnahme von Bischof Wiesemann und Weihbischof Georgens.
2. – 5.3.
Ökumenische Lernreise nach Potsdam zu den Themen Nachhaltigkeit, Schöpfungs-verantwortung und ökologischer Spiritualität. Teilnahme von Generalvikar Andreas Sturm.
4.3.
Speyerer Dom 1990: Übergabe des Faksimile des Codex Aureus vor 25 Jahren
4.3.
10 – 16 Uhr Fachtagung anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Caritasverbandes für die Diözese Speyer unter dem Thema „Gesellschaftlicher Zusammenhalt – welche Faktoren und welche Rolle spielen Caritas und Kirche dabei?“ im Bischöflichen Priesterseminar St. German in Speyer.
4.3.
19 Uhr Veranstaltung zum Thema „Herausforderung Klimawandel“ im Friedrich-Spee-Haus in Speyer. Impulsvortrag von Buchautor und Umweltwissenschaftler Dr. Michael Kopatz, anschließend Diskussion mit Anton Geburek von der Evangelischen Jugend der Pfalz und engagiert bei Fridays for Future, Bürgermeisterin Monika Kabs, Dezernentin der Stadt Speyer für die Umsetzung der Milleniumsziele und Lena Schmidt, BDKJ-Diözesanvorsitzende/Abteilung Jugendseelsorge. Veranstalter: Heinrich Pesch Haus – Katholische Akademie Rhein-Neckar und Evangelische Akademie der Pfalz.
6.3.
Weltgebetstag (der Frauen) – rund 250 Ökumenische Andachten in der Pfalz und dem Saarpfalzkreis.
6. – 7.3.
„Seek me!“ – Jüngerschaftsschule für Jugendliche und junge Erwachsene. Thema „Wer bin ich? (Identität) im Geistlichen Zentrum Maria Rosenberg bei Waldfischbach-Burgalben. Kooperationsveranstaltung der diözesanen Stellen Berufungspastoral Bistum Speyer und Berufungspastoral Bistum Trier.
7.3.
10.30 Uhr bis 15.30 Uhr Medientag des Bistums Speyer im Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen.
7.3.
15 Uhr Mitgliederversammlung des Dombauvereins Speyer in der Aula der Nikolaus-von-Weis-Schule in Speyer (Vincentiusstr. 1).
7.3.
18 Uhr Cantate Domino zum Zweiten Fastensonntag im Speyerer Dom. John Stainer (1840 – 1901), The Crucifixion Für Tenor- und Baritonsolo, Chor und Orgel Daniel Schreiber (Tenor), Michael Marz (Bariton), Domchor Speyer, Domorganist Markus Eichenlaub (Orgel), Leitung: Domkantor Joachim Weller.
7. – 8.3.
Diözesanversammlung der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) im Jugendhaus St. Christophorus in Bad Dürkheim.
8.3.
9 Uhr bis 13 Uhr Zentrale Veranstaltung zum Visionsprozess im Bistum Speyer in Kaiserslautern. (Die erste von insgesamt fünf zentralen SEGENSORT-Veranstaltungen) Ort: Kammgarn 11.30 Uhr Gottesdienst mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann.
10.3.
25. Jahrestag der Gründung des Dombauvereins
11.3.
11 Uhr Einweihung des Blindentastmodells des Speyerer Domes (südlicher Domgarten) durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann. Finanziert wird das Modell durch den Dombauverein und durch Spenden von der Unternehmerin Susanne Klatten, dem Unternehmer Stefan Quandt und des Lions Club Speyer.
11.3.
19 Uhr bis 20.30 Uhr Vortragsabend im Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen unter dem Thema „Was wir am Lebensende regeln sollten – Fragen und Antworten zu einer verantwortungsvollen und gut informierten Nachlassregelung“ im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Im Angesicht der Ewigkeit“; Referent: Michael Ramstetter, seit 1992 Rechtsanwalt für Betreuungs- und Erbrecht in Mannheim. Er ist Vorstandsmitglied der Deutschen Vereinigung für Vorsorge- und Betreuungsrecht e.V.
13.3.
10 Uhr Einweihung des Caritas-Förderzentrums St. Johannes in Ludwigshafen durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann.
13.3.
18 Uhr Ökumenisches Projekt „WortSchatz – die Bibel NEU entdecken“ im Pfarrheim St. Martinus in Lingenfeld.
13. – 16.3.
Lernwerkstatt 2020 unter dem Thema „Lokale Kirchenentwicklung“ im Bischöflichen Priesterseminar St. German in Speyer. Eingeladen sind Teams aus Pfarreien (Pastoralteam und Ehrenamtliche) und Vorstandsteams aus Verbänden und Einrichtungen.
13.3.
17 Uhr, Kirche St. Mauritius Lautzkirchen (Am Pirminiusplatz/ Pfarrer-Peter-Straße), Generalvikar Andreas Sturm übergibt an die Kindertageseinrichtungen St. Pirmin und St. Michael, Herz Mariä, St. Franziskus, St. Hildegard St. Ingbert den Kita-Qualitätsbrief.
14.3.
18 Uhr Cantate Domino zum Dritten Fastensonntag im Speyerer Dom. Johann Sebastian Bach (1685 – 1750), Kantaten zur Passion Jesus nahm zu sich die Zwölfe, BWV 22 Du wahrer Gott und Davids Sohn, BWV 23 Sehet, wir gehen hinauf gen Jerusalem, BWV 159 Anabelle Hund (Sopran), Matthias Lucht (Altus), N.N. (Tenor), Leon Tchakachow (Bass), Speyerer Domsingknaben, Barockorchester L’arpa festante, Leitung: Domkantor Joachim Weller.
14.-15.3
Workshop zum JUGOLO (Junges Gotteslob) in Landau unter dem Motto „Ein Segen sein“ mit Eugen Eckert und Horst Christill. Am Sonntag, 15. März, gestalten die Workshop-Teilnehmer/innen um 10.30 Uhr den Gottesdienst in der Landauer Marienkirche.
17.-20.3.
Misereor Gast Elias Habib zu Gast im Bistum Speyer.
18.3.
11 Uhr Pressegespräch mit Misereor-Gast und Weihbischof Otto Georgens in Speyer.
19.3.
10 Uhr Professjubiläen im Kloster St. Maria in Esthal mit Weihbischof Otto Georgens.
19. – 20.3.
Delegiertenversammlung der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) – Region Südwest im Robert-Schuman-Haus in Trier.
20.3.
9 Uhr bis 16 Uhr Veranstaltung unter dem Thema „Was gibt Orientierung in einer digitalen Welt?“ im Edith-Stein-Haus in Kaiserslautern. Referenten: Dr. Martin Verlage, Thema: „Digitalisierung verändert alle Lebenswelten“; Dr. Alexander Jatzko, Thema: „Was braucht der Mensch?“; Pfarrer Wolfgang Herrmann, Thema: „Ist der Mensch das Maß?“. Veranstalter: Bistum Speyer, Familienbund der Katholiken, Katholische Arbeitnehmerbewegung und Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft.
21.3.
14.30 Uhr bis 19.30 Uhr Zentrale Veranstaltung zum Visionsprozess im Bistum Speyer in Annweiler mit der Street-Art-Künstlerin Mansha Friedrich. (Die zweite von insgesamt fünf zentralen SEGENSORT-Veranstaltungen). Ort: Hohenstauffensaal
21.3.
14 bis 18 Uhr Kinderkirchentag für Kinder in der 2. bis 5. Klasse im Edith-Stein-Haus in Kaiserslautern. Thema: „Klimadetektive“; Veranstalter: Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Dekanat Kaiserlautern.
21.3.
18 Uhr Cantate Domino zum Vierten Fastensonntag im Speyerer Dom. Giovanni Battista Pergolesi (1710 – 1736), Stabat mater Gina Capello (Sopran), Julia Werner (Alt), Mädchenchor am Dom zu Speyer, Chiarina Streichquintett, Leitung: Domkapellmeister Markus Melchiori.
22.3.
Speyerer Dom: 1821 Abriss der Katharinenkapelle und des Kreuzgangs (vor 200 Jahren).
22.3.
100 Jahre DJK-Sportverband: 1920 – 2020 unter dem Motto „Sein Bestes geben“ 30. DJK-Diözesanverbandstag – 100 Jahre DJK Ensheim 9.30 Uhr Festgottesdienst in der Kirche St. Peter in Ensheim, anschließend Festakt und Podiumsgespräch im Pfarrheim, Schwester-Gottfrieda-Str. 7, Saarbrücken-Ensheim.
22.3.
10 Uhr Pontifikalamt zum Papstsonntag mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom und zum Gedenken der Einführung von Dr. Karl-Heinz Wiesemann als Bischof in Speyer.
25.3.
Speyerer Dom: 1470 Errichtung des Grabmals von Bischof Siegfried III. von Venningen (+ 1459) und seinem Bruder Domkapitular Nikolaus von Venningen (+ 1483) in der Afrakapelle mit der Darstellung der Verkündigung des Herrn (vor 550 Jahren).
25.3.
18 Uhr Pontifikalamt anlässlich des silbernen Bischofsjubiläums (25.03.1995) von Weihbischof Otto Georgens im Speyerer Dom.
26.3.
19 Uhr 1. Wissenschaftliches Forum unter dem Thema „Heinrich Hübsch, ein renommierter Architekt des 19. Jahrhunderts“ im Vortragssaal der Vereinigten VR Bank Kur- und Rheinpfalz, Bahnhofstr. 19, Speyer. Veranstalter: Dombauverein Speyer
27. – 29.3.
Orientierungswochenende „Priester werden?!“ im Bischöflichen Priesterseminar St. German in Speyer. Veranstalter: Berufungspastoral Bistum Speyer
28.3.
18 Uhr Cantate Domino zum Fünften Fastensonntag im Speyerer Dom. Heinrich Schütz (1585 – 1672): O bone Jesu Dietrich Buxtehude (1637 – 1707): Membra Jesu nostri Angelika Lenter und Anabelle Hund (Sopran), Matthias Lucht (Altus), Thomas Jakobs (Tenor), Michael Marz (Bass), Barockorchester L’arpa festante, Leitung: Domkapellmeister Markus Melchiori.
30.3.
„Andachten für Trauernde“ unter dem Titel „Lebenskreuzwege“. 18.30 Uhr Gottesdienst in der Kirche des Priesterseminars St. German in Speyer.
Beihilfe zum Suizid – Keine Alternative zur Sterbebegleitung
Erklärung von Kirchenpräsident Christian Schad zum Urteil des Bundesverfassungsgerichts
Speyer (lk) – Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das Gesetz zum Verbot der geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung für verfassungswidrig zu erachten, hat mich überrascht und stimmt mich traurig. Es stellt unsere christliche Maxime auf den Kopf, nach der bergende Hilfe im Sterben vor der Hilfe zum Sterben steht.
So berechtigt es ist, das Leiden von schwerstkranken Menschen zu mindern, auch, ihr Sterben zuzulassen, so darf es dennoch nicht willentlich herbeigeführt werden. Angesichts einer immer älter werdenden Gesellschaft besteht nun die Gefahr, dass sich der Druck auf die Betroffenen erhöht, auf medizinische Maßnahmen zu verzichten und stattdessen ihr Leben durch aktive Sterbehilfe beenden zu lassen. Kranke und sterbende Menschen dürfen angesichts ihres Leids jedoch nicht als Last für die Gesellschaft angesehen werden.
Ich habe durchaus Verständnis für Leidende, für die die Vorstellung, dass das Leben ein Geschenk Gottes ist, in ihrer ausweglosen Lage zerbricht. Das macht stumm. Umso wichtiger ist es, Menschen die Angst zu nehmen und auf die Beratung und Betreuung von Todkranken hinzuweisen. Die Hospize in Bad Dürkheim und Landau sowie in Rockenhausen und Speyer, allesamt in diakonischer Trägerschaft, sind hier ein wichtiges Signal. Sie stehen für ein würdiges Leben bis zuletzt.
An diesen Orten erlebe ich immer wieder, wie sterbenskranke Menschen schmerzfrei und würdevoll leben können, bis zur Stunde ihres Todes. Es ist jetzt umso wichtiger, Patienten und ihre Angehörigen noch intensiver über die Möglichkeiten der Palliativmedizin zu informieren. Sie eröffnet den Menschen auch bei schwerster Krankheit noch Lebensqualität. Menschliches Leben ist gerade auch in seiner Schwachheit kostbar. Alles andere wäre eine zutiefst gnadenlose Perspektive, die dem christlichen Menschenbild widerspricht.
02.03.2020
Fastenzeit und Ostern am Dom zu Speyer 2020
Gottesdienste und Konzerte
Am Aschermittwoch wurden Aschenkreuze auf die Stirn gezeichnet.
Speyer – Der Aschermittwoch markiert den Beginn der 40-tägigen Fastenzeit, in der sich die Kirche auf Ostern vorbereitet. In der Fastenzeit, auch „Österliche Bußzeit“ genannt, sind die Gläubigen eingeladen, ihr Leben zu überprüfen und neu am Evangelium auszurichten. Zeichen dieser Umkehrbereitschaft ist das Aschenkreuz, das ihnen im Aschermittwochsgottesdienst auf die Stirn gezeichnet wird. Besondere Elemente der Fastenzeit sind in der kirchlichen Tradition neben dem Fasten das Gebet und das Almosengeben.
In der Fastenzeit, vom 28. Februar bis 11. April, sind im Dom in Ost-Westrichtung an den Pfeilern des Mittelschiffs Bilder zum Kreuzweg Jesu des Künstlers Stefan Weyergraf gen. Streit zu sehen. Das Besondere an diesen Kreuzwegbildern: Die Leidensstationen sind alle aus dem Blickwinkel Jesu gemalt. Jesus selbst ist auf keinem der Bilder zu sehen, nicht einmal eine Fingerspitze. Sein ganzer Leidensweg erschließt sich im Blick auf die gleichfalls zum Tode verurteilten Schächer und all jene Ereignisse, die sich um ihn herum mit allen Beteiligten so oder so ähnlich abgespielt haben könnten. Durch den Perspektivwechsel wird der Betrachter mitten in das Geschehen hineinversetzt. Er sieht Jesus nicht, weil er seinen Standpunkt einnimmt, ist irritiert, muss sich „umsehen“, „umdenken“ und sich neu in das Bildmotiv hineinsehen. Das regt eine intensive Auseinandersetzung mit dem Passionszyklus an. Ungewöhnlich ist auch der Umfang des Kreuzwegs. Entgegen der seit dem 16. Jahrhundert üblichen Anzahl von 14 Stationen besteht dieser Kreuzweg aus 22 Gemälden. An jedem Freitag in der Fastenzeit findet um 15 Uhr eine Kreuzwegsandacht im Dom statt. Treffpunkt ist jeweils an der Station mit der Nummer 1.
Prozession anlässlich des Palmsonntag am 5. April
Mit dem Palmsonntag, der in diesem Jahr auf den 5. April fällt, beginnt die Karwoche oder Heilige Woche, in der die Kirche des Leidens, Sterbens und der Auferstehung Jesu gedenkt. Höhepunkt ist die Feier der Osternacht, die zugleich Hauptfeier des ganzen Kirchenjahres ist. Das Pontifikalamt mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann am Palmsonntag beginnt um 10 Uhr mit einer Station am Ölberg auf der südlichen Domseite. Die Gemeinde zieht dann mit gebundenen Buchszweigen in den Dom ein. Etwas Pflanzengrün wird auch auf die Gräber der Kaiser und Könige im Dom gelegt – ein Brauch, der bereits für das 15. Jahrhundert dokumentiert ist.
In der Karwoche zwischen Palmsonntag und Ostern findet traditionell die Chrisammesse statt. An diesem Tag werden in der Bischofskirche die für die Sakramentenspendung benötigten heiligen Öle geweiht. Die Priester der Diözese sind zur Mitfeier eingeladen und nehmen das geweihte Öl für den Gebrauch in ihrer Pfarrei mit. Bischof Wiesemann zelebriert die Chrisammesse am Montag, 6. April, um 17 Uhr.
Speyer, Dom, die Osterkerze wird, gesegnet von Bischof Karl-Heinz Wiesemann in der Osternacht am Osterfeuer in der Vorhalle entzündet und in den dunklen Dom getragen
Die heiligen drei Tage „Triduum Paschale“ beginnen mit dem Abendmahlsamt um 19.30 Uhr am Gründonnerstag, 9. April, mit Bischof Wiesemann. Am Karfreitag, 10. April, findet um 10 Uhr der Kinderkreuzweg statt. Um 15 Uhr beginnt die Karfreitagsliturgie mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Weihbischof Otto Georgens (Predigt). An diesem Tag kann in den Beichtstühlen im nördlichen Seitenschiff zwischen 11 und 13 Uhr und ab 17 Uhr die Beichte abgelegt werden. Zur stillen Besichtigung ist die Kathedrale am Karfreitag ausschließlich zwischen 13 und 14 Uhr geöffnet.
Die Feier der Auferstehung beginnt am Samstag, 11. April, mit der Osternacht, in der der Dom anfangs in völliger Dunkelheit liegt. In der Vorhalle wird um 21 Uhr das Osterfeuer entzündet, bevor mit der Osterkerze und dem Ruf „Lumen Christi – Deo gratias“ (Christus, das Licht – Dank sei Gott) das Licht in die Kathedrale zurückkehrt. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann wird die Osternacht im Dom zelebrieren.
Speyer, Dom, die von Bischof Karl-Heinz Wiesemann gesegnete und am Osterfeuer entzündet Osterkerze wird in den dunklen Dom getragen
Am Ostersonntag, 12. April, feiert Bischof Wiesemann um 10 Uhr ein Pontifikalamt und um 16.30 Uhr eine Pontifikalvesper. Am Ostermontag um 10 Uhr wird Weihbischof Otto Georgens die Messe im Dom feiern.
Konzerte der Fastenzeit
Die Dommusik Speyer gestaltet die Samstage der Fastenzeit mit einem besonderen musikalischen Akzent. Unter dem Titel „Cantate Domino“ (Singet dem Herrn) findet jeweils um 18 Uhr im Dom zu Speyer ein Konzert statt. In den Konzerten wird ein enger Bezug zu dem Kreuzweg des Künstlers Stefan Weyergraf gen. Streit hergestellt, der in der Fastenzeit im Dom zu sehen ist. Der Eintritt zu dieser Reihe ist frei. Um eine Spende am Ausgang wird gebeten.
Valentin Rathgeber: Missa in F; Johann G. Vierdanck: Mein Herz ist bereit, Gott; Giovanni B. Pergolesi: Stabat mater (1. Satz)
Sonntag, 15. März 2020 – Dritter Fastensonntag
10:00 Uhr – Kapitelsamt
Musikalische Gestaltung: Capella Spirensis
Heinrich Schütz: aus den „Kleinen Geistlichen Concerten“; Eins bitte ich vom Herren, SWV 294; Erhöre mich, wenn ich rufe, SWV 289; O hilf, Christe, Gottes Sohn, SWV 295
Donnerstag, 19. März 2020 – Heiliger Joseph
18:00 Uhr – Kapitelsvesper
Musikalische Gestaltung: Schola Cantorum Saliensis
Deutsche Vesper vom Festtag
18:30 Uhr – Kapitelsamt
Musikalische Gestaltung: Schola Cantorum Saliensis
Gregorianik: Missa VIII de angelis
Die beiden Gottesdienste finden wegen des Patroziniums in der Kirche St. Joseph (Gilgenstraße) statt
Sonntag, 22. März 2020 – Vierter Fastensonntag und Papstsonntag
10:00 Uhr – Pontifikalamt
Papstsonntag und Jahrestag der Amtseinführung von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann
Musikalische Gestaltung: Domchor
Joseph Gabriel Rheinberger: Missa St. Crucis in G; Michael Haller: Coenantibus illis
Mittwoch, 25. März 2020 – Verkündigung des Herrn
18:00 Uhr – Pontifikalamt
25. Jahrestag der Bischofsweihe von Dompropst Weihbischof Otto Georgens
Anton Bruckner: Christus factus est (F-Dur); Heinrich Schütz: Also hat Gott die Welt geliebt; Ehre sei dir, Christe; Claudio Crassini: Sanctus aus Missa prima; Christian M. Heiß: Agnus Dei aus Missa piccola; Liedsätze von Crüger und Bach
Montag der Karwoche, 6. April 2020 17:00 Uhr – Pontifikalamt Chrisammesse Musikalische Gestaltung: Mädchenchor, Chiarina-Streichquintett
Christopher Tambling: Messe in A; Paul Horn: Der Herr ist mein Hirte; Deutsche Wechselgesänge aus dem Gotteslob
Gründonnerstag, 9. April 2020 8:00 Uhr – Lesehore und Laudes Musikalische Gestaltung: Schola Cantorum Saliensis
19:30 Uhr – Pontifikalamt Messe vom letzten Abendmahl Musikalische Gestaltung: Domchor
Lajos Bardos: Kyrie und Agnus Dei aus Missa quarta; Maurice Duruflé: Ubi caritas; Michael Haller: Coenantibus illis; Johann Kuhnau: Tristis est anima mea; Anton Bruckner: In monte oliveti
Karfreitag, 10. April 2020 8:30 Uhr – Lesehore und Laudes Musikalische Gestaltung: Schola Cantorum Saliensis
10:00 Uhr – Kreuzwegandacht für Kinder Musikalische Gestaltung: Nachwuchs- und Aufbauchöre des Mädchenchores und der Domsingknaben Lieder und Wechselgesänge aus dem Gotteslob
Hermann Schroeder: Johannespassion; Felix Mendelssohn Bartholdy: Um unsrer Sünden willen; Mein Gott, warum hast du mich verlassen; Claudio Monteverdi: Adoramus te, Christe; Johann Sebastian Bach: O Haupt voll Blut und Wunden
Karsamstag, 11. April 2020 8:00 Uhr – Lesehore und Laudes Musikalische Gestaltung: Schola Cantorum Saliensis
21:00 Uhr – Feier der Osternacht Musikalische Gestaltung: Domchor, Dombläser Psalmen und Wechselgesänge Giovanni Pierluigi da Palestrina: Sicut cervus desiderat ad fontes; Sanctus und Agnus Dei aus Missa brevis; Melchiori Vulpius: Erstanden ist der heilig Christ; Liedsätze von Melchiori und Heiß
Ostersonntag, 12. April 2020 10:00 Uhr – Pontifikalamt Musikalische Gestaltung: Mädchenchor, Domsingknaben, Dombläser Christian M. Heiß: Missa Pueri Cantores Treverensis; Wipo von Burgund: Victimae paschali laudes; Myles Birket Foster: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?
16:30 Uhr – Pontifikalvesper Musikalische Gestaltung: Schola Cantorum Saliensis Deutsche Ostervesper, Gregorianik
Ostermontag, 13. April 2020 10:00 Uhr – Pontifikalamt Musikalische Gestaltung: Kantor, Dombläser Deutsche Wechselgesänge aus dem Gotteslob
Festliche Musik für Blechbläser und Orgel
Konzerte
Samstag, 7. März 2020, 18:00 Uhr
Cantate Domino zum Zweiten Fastensonntag
The Crucifixion
John Stainer (1840-1901)
für Tenor- und Baritonsolo, Chor und Orgel
Mitwirkende: Daniel Schreiber, Tenor / Michael Marz, Bariton / Domchor Speyer / Domorganist Markus Eichenlaub, Orgel / Leitung: Domkantor Joachim Weller
Samstag, 14. März 2020, 18:00 Uhr
Cantate Domino zum Dritten Fastensonntag
Kantaten zur Passion
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Jesus nahm zu sich die Zwölfe, BWV 22
Du wahrer Gott und Davids Sohn, BWV 23
Sehet, wir gehen hinauf gen Jerusalem, BWV 159
Mitwirkende: Anabelle Hund, Sopran / Matthias Lucht, Altus / Martin Steffan, Tenor / Lorenz Miehlich, Bass / Speyerer Domsingknaben / Barockorchester L’ arpa festante / Leitung: Domkantor Joachim Weller
Samstag, 21. März 2020, 18:00 Uhr
Cantate Domino zum Vierten Fastensonntag
Stabat mater
Giovanni Battista Pergolesi (1710-1736)
Mitwirkende: Gina Capello, Sopran / Julia Werner, Alt / Mädchenchor am Dom zu Speyerer / Chiarina Streichquintett / Leitung: Domkapellmeister Markus Melchiori
Samstag, 28. März 2020, 18:00 Uhr
Cantate Domino zum Fünften Fastensonntag
O bone Jesu
Heinrich Schütz (1585-1672)
Membra Jesu nostri
Dietrich Buxtehude (1637-1707)
Mitwirkende: Angelika Lenter und Anabelle Hund, Sopran / Matthias Lucht, Altus / Thomas Jakobs, Tenor / Michael Marz, Bass / Barockorchester L’ arpa festante / Leitung: Domkapellmeister Markus Melchiori
Samstag, 4. April 2020, 18:00 Uhr
Cantate Domino zum Palmsonntag
Le chemin de la croix – Der Kreuzweg
Marcel Dupré (1886-1971) in Kombination mit Texten von Paul Claudel (1868-1955)
Text: Bistum Speyer Foto: Domkapitel Speyer, Klaus Landry 02.03.2020
Über die Freiheit
Kirchenhistorikerin Irene Dingel betrachtet Luthers Schriften aus heutiger Perspektive – Veranstaltung in der Bibliothek und Medienzentrale in Speyer
Speyer (lk) – Freiheit und Verantwortung, unter dieser Überschrift steht ein Vortag der Direktorin des Leibniz-Instituts für Europäische Geschichte, Irene Dingel, am 3. März in Speyer.
Die Kirchenhistorikerin beschäftigt sich darin mit Martin Luthers reformatorischen Gedanken in seinen Hauptschriften von 1520 und zieht die Linien bis heute. „Es lohnt sich, Luthers Schriften rückblickend aus heutiger Perspektive noch einmal anzuschauen, denn Freiheit ist zu allen Zeiten ein relevantes Thema“, erklärt die Professorin für Kirchengeschichte.
Der Vortrag beginnt um 19 Uhr im Gebäude der landeskirchlichen Bibliothek und Medienzentrale, Roßmarktstraße 4 in Speyer. Musikalisch begleitet Andrea C. Baur den Abend mit der Laute. Zur besseren Planung bittet die Bibliothek um eine Anmeldung unter Bibliothek@evkirchepfalz.de oder 06232/667-415.
02.03.2020
„Steh auf und geh!“
2020 kommt der Weltgebetstag der Frauen aus dem südafrikanischen Land Simbabwe – Mehr als 250 Gottesdienste in der Pfalz und im Saarpfalzkreis
Weltgebetstag 2020 Komitee Simbabwe (Foto: wdpic)
Speyer / Pfalz & Saarpfalz – „Ich würde ja gerne, aber…“ Wer kennt diesen oder ähnliche Sätze nicht? Doch damit ist es bald vorbei, denn Frauen aus Simbabwe laden ein, über solche Ausreden nachzudenken: beim Weltgebetstag am 6. März 2020.
Frauen aus Simbabwe haben für den Weltgebetstag 2020 den Bibeltext aus Johannes 5 zur Heilung eines Kranken ausgelegt: „Steh auf! Nimm deine Matte und geh!“, sagt Jesus darin zu einem Kranken. In ihrem Weltgebetstags-Gottesdienst lassen die Simbabwerinnen erfahren: Diese Aufforderung gilt allen. Gott öffnet damit Wege zu persönlicher und gesellschaftlicher Veränderung.
Die Autorinnen des Weltgebetstags 2020 wissen wovon sie schreiben, denn ihre Situation in dem krisengeplagten Land im südlichen Afrika ist alles andere als gut. Überteuerte Lebensmittel, Benzinpreise in unermesslichen Höhen und steigende Inflation sind für sie Alltag und nur einige der Schwierigkeiten, die sie zu bewältigen haben. Die Gründe für den Zusammenbruch der Wirtschaft sind jahrelange Korruption und Misswirtschaft und vom Internationalen Währungsfonds auferlegte aber verfehlte Reformen. Bodenschätze könnten Simbabwe reich machen, doch davon profitieren andere. Dass Menschen in Simbabwe aufstehen und für ihre Rechte kämpfen, ist nicht neu: Viele Jahre kämpfte die Bevölkerung für die Unabhängigkeit von Großbritannien, bis sie das Ziel 1980 erreichten. Doch der erste schwarze Präsident, Robert Mugabe, regierte das Land 37 Jahre und zunehmend autoritär.
Noch heute sind Frauen benachteiligt. Oft werden sie nach dem Tod ihres Mannes von dessen Familie vertrieben, weil sie nach traditionellem Recht keinen Anspruch auf das Erbe haben, auch wenn die staatlichen Gesetze das mittlerweile vorsehen. Die Frauen aus Simbabwe haben verstanden, dass Jesu Aufforderung allen gilt und nehmen jeden Tag ihre Matte und gehen.
Mit seiner Projektarbeit unterstützt der Weltgebetstag Frauen und Mädchen weltweit in ihrem Engagement: Zum Beispiel in Simbabwe, wo Mädchen und Frauen den Umgang mit sozialen Medien einüben, um ihrer Stimme Gehör zu verschaffen; mit einer Kampagne in Mali, die für den Schulbesuch von Mädchen wirbt. Oder mit der Organisation von Wasserschutzgebieten in El Salvador, verbunden mit Lobbyarbeit zum Menschenrecht auf Wasser.
Zusätzlich möchte der Weltgebetstag das hochverschuldete Simbabwe durch eine teilweise Entschuldung entlasten. Deshalb richtet sich der Weltgebetstag, zusammen mit seinen Mitgliedsorganisationen, dem Bündnis erlassjahr.de und anderen mit einer Unterschriftenaktion an die Bundesregierung. Das Geld soll Simbabwe stattdessen in Gesundheitsprogramme investieren, die der Bevölkerung zugutekommen. Unterschriften sind auf einer Unterschriftenliste am Weltgebetstag oder online möglich.
Über Länder- und Konfessionsgrenzen hinweg engagieren sich Frauen seit über 100 Jahren für den Weltgebetstag und machen sich stark für die Rechte von Frauen und Mädchen in Kirche und Gesellschaft. Alleine in Deutschland besuchen am 6. März 2020 hunderttausende Menschen die Gottesdienste und Veranstaltungen.
Ludwigshafen-Maudach, kath. Pfarrzentrum 06.03.2020, 18.00 Uhr anschl. Beisammensein mit Imbiss
Ludwigshafen-Mundenheim, prot. Christuskirche 06.03.2020, 17.00 Uhr anschl. Beisammensein mit Imbiss
Ludwigshafen, Mennonitengemeinde, Berliner Str. 43, 06.03.2020, 17.00 Uhr anschl. Essen
Ludwigshafen, Gemeindehaus der Paulusgemeinde 06.03.2020, 17.00 Uhr anschl. Beisammensein mit Imbiss
Ludwigshafen-Oggersheim, kath. Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt, Kapellengasse 06.03.2020, 19.00 Uhr anschl. Beisammensein mit Imbiss im Pfarrzentrum Kolping, Mannheimerstr. 19
Mechtersheim, kath. Pfarrheim 06.03.2020, 19.00 Uhr
Meckenheim, kath. Kirche, Maximilian-Kolbe-Haus 06.03.2020, 18.00 Uhr anschl. Beisammensein mit Bildvortrag und simbabwischen Essen
Mehlingen, kath. Kirche St. Anton Mehlingen 06.03.2020, 19.00 Uhr anschl. Begegnung im kath. Pfarrheim
Miesau, prot. Kirche 06.03.2020, 19.00 Uhr
Mörsch, prot. Gemeindehaus 06.03.2020, 15.00 Uhr
Münchweiler, prot. Kirche 06.03.2020, 19.00 Uhr anschl. Gemeindefest
Mutterstadt, kath. Kirche St. Medardus, Kirchgasse 14, 06.03.2020, 19.00 Uhr anschl. simbabwisches Essen Länderabend mit Beisammensein + Imbiss ebenso am 07.02.
St. Ingbert, kath. Pfarrkirche St. Johannes 06.03.2020, 18.00 Uhr anschl. werden im Jugendheim Rohrbach, Kostproben, Land und Leute aus Simbabwe vorgestellt
St. Ingbert, kath. Kirche St. Hildegard 06.03.2020, 18.30 Uhr anschl. gemütliches Beisammensein im Pfarrheim St. Hildegard
St. Ingbert, Hassel, prot. Kirche 06.03.2020, 18.00 Uhr
St. Julian, prot. Kirche 06.03.2020, 19.00 Uhr anschl. Speisen aus Simbabwe
Zweibrücken, prot.-method. Kirche 06.03.2020, 18.00 Uhr anschl. Beisammensein
Text: Bistum Speyer Foto: wdpic 02.03.2020
Zentrale SEGENSORT-Veranstaltungen starten im März
SEGENSORT-Veranstaltungen an insgesamt fünf Orten zwischen März und August – Bischof Wiesemann lädt Gläubige und Interessierte ein, „miteinander über den gewohnten Horizont hinauszudenken“
StreetArt-Künstlerin Mansha Friedrich wird bei der SEGENSORTE-Veranstaltung am 21. März in Annweiler mitwirken.
Annweiler / Speyer – Der Visionsprozess SEGENSORTE des Bistums Speyer nimmt Fahrt auf. Zwischen März und August lädt das Bistum Speyer zu fünf zentralen SEGENSORT-Veranstaltungen ein. „Wir stellen uns den Fragen der Gegenwart und wollen die Zukunft der Gesellschaft kreativ mitgestalten“, erklärt Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann. In seiner Einladung an Gläubige und Interessierte betont er: „Mit kreativen Inputs und spannenden Gesprächspartnern möchten wir SEGENSORTE entdecken. Dabei ist es wichtig, dass Sie Ihre persönlichen Erfahrungen und Sichtweisen mit einbringen. So können wir miteinander über den gewohnten Horizont hinauszudenken.“
Die erste der fünf zentralen SEGENSORT-Veranstaltungen findet am Sonntag, den 8. März, in der „Kammgarn“ in Kaiserslautern statt. „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet ein Mix aus lebendigen Diskussionen, kulturellen und spirituellen Impulsen, bei dem die gemeinsame Erfahrung im Vordergrund steht“, erklärt Felix Goldinger von der Geschäftsstelle SEGENSORTE. Ab 9 Uhr werden die Teilnehmenden erwartet. „Wir gestalten einen offenen Beginn“, so Felix Goldinger. Auf einem Visionsparcours laden verschiedene Stationen zum kreativen Nachdenken und Entwickeln von Ideen an, die an Thementischen anschließend weitergeführt und gebündelt werden. „Die Veranstaltung behandelt nicht nur das Thema Segen, sondern soll für die Teilnehmenden selbst zum Segen werden“, gibt Felix Goldinger Einblick in die Vorbereitung. Um 11.30 Uhr feiern die Teilnehmer einen Gottesdienst mit Bischof Wiesemann. Als Veranstaltungsende ist 13 Uhr angesetzt.
„Wir freuen uns über jeden, der dabei ist, um gemeinsam über eine neue Form von Kirche nachzudenken. Auch Menschen, die gar nichts mit Kirche zu tun haben, sind ausdrücklich eingeladen und herzlich willkommen“, betont Felix Goldinger. Zur organisatorischen Vorbereitung bittet er um eine Anmeldung bis spätestens eine Woche vor Veranstaltungsbeginn. Auf der Homepage des Visionsprozesses SEGENSORTE steht dafür eine Eingabemaske bereit.
Zweite SEGENSORT-Veranstaltung am 21. März in Annweiler
Veranstaltungsort für die zweite SEGENSORT-Veranstaltung ist Annweiler in der Südpfalz. Am Samstag, den 21. März, findet im „Hohenstaufensaal“ ab 14.30 Uhr die zweite der insgesamt fünf SEGENSORT-Veranstaltungen im Bistum Speyer statt. Vorgesehene Programmelemente sind der Visionsparcours und die Thementische, ähnlich wie in Kaiserslautern. Kulturell wird die Veranstaltung durch die StreetArt-Künstlerin Mansha Friedrich bereichert. Sie ist durch ungewöhnliche Kunstaktionen im öffentlichen Raum bekannt geworden und legt bei ihren künstlerischen Projekten einen starken Fokus auf die Möglichkeit zur Mitwirkung. „Alle Gäste werden selbst Teil einer partizipativen Kunstaktion und zum Thema Segen kreativ sein“, erläutert Felix Goldinger. Die Künstlerin Mansha Friedrich selbst sagt zu der in Annweiler geplanten Kunstaktion: „In einer Welt, wo wir Menschen in so vielen Bereichen funktionieren müssen und jede Form von Imperfektion als Schwäche angesehen wird, ist es heilsam und aufbauend, vermeintliche Schwächen den Druck zu nehmen und in eine gewisse Leichtigkeit zu transformieren. Das gegenseitige Auseinandersetzen mit der Schwäche des Gegenübers und die kreative Transformation hin zu einer Stärke ist ein sehr privater und schöner Prozess, der starke Berührungspunkte schafft.“ Die Veranstaltung in Annweiler endet um 19.30 Uhr. Auch für diese Veranstaltung wird um vorherige Anmeldung auf der Homepage des Visionsprozesses SEGENSORTE gebeten.
Weitere zentrale SEGENSORT-Veranstaltungen finden am 15. Mai in St. Ingbert, am 17. Mai in Speyer und am 22. August in Ludwigshafen statt.
Anmeldung zu den zentralen SEGENSORT-Veranstaltungen:
Weitere Informationen zum Visionsprozess SEGENSORTE:
https://segensorte.de/bistum-speyer/
Bistum Speyer 02.03.2020
„Antworten der Kirche auf globale Herausforderungen finden“
Ökumenische Lernreise zu Nachhaltigkeit und Ökologie führt zu Forschungsinstituten in Potsdam
Christoph Fuhrbach, Detlev Besier, Sibylle Wiesemann und Klaus Heidel von der Vorbereitungsgruppe der ökumenischen Lernreise nach Potsdam. (Foto: Bistum Speyer)
Speyer (is/lk) – Anfang März startet eine Gruppe von Kirchenvertretern zu einer ökumenischen Lernreise nach Potsdam. Im Mittelpunkt stehen Fragen der Nachhaltigkeit, der Schöpfungsverantwortung und der ökologische Spiritualität. Über Ziele und Programmschwerpunkte haben wir mit Mitgliedern der Vorbereitungsgruppe gesprochen: Sibylle Wiesemann (Evangelische Kirche der Pfalz), Klaus Heidel, Detlev Besier (Evangelische Kirche der Pfalz) und Christoph Fuhrbach (Bistum Speyer).
Frau Wiesemann, was erwarten Sie sich von der ökumenischen Lernreise nach Potsdam?
Sibylle Wiesemann: Die Reise gibt uns die Möglichkeit, uns intensiv den globalen immensen Herausforderungen zu widmen, um gemeinsam mit Kreativität kirchliche Antworten zu finden. Als konkretes Ergebnis erhoffe ich mir Absprachen für die Struktur und Inhalte der Umweltarbeit. Es ist eine Chance, dass die Teilnehmenden aus unterschiedlichen Bereichen und Ebenen kommen, da so die Ergebnisse die Kirchen in ihrer Breite durchdringen können. Es steht an, dass bei allen kirchlichen Aufgaben, ob im praktischen Alltagshandeln, bei Verkündigung oder Bildung, der Schutz der Lebensgrundlagen von Grund auf berücksichtigt wird. Die ökologische Betrachtung kann so vom Rand in die Mitte rücken.
Die Reise kann jedoch nur ein weiterer, wenn auch großer Schritt sein. Es bleibt eine große und spannende Aufgabe, den Prozess im Anschluss weiterzuführen. Die Reise wird uns dafür sicherlich inspirieren.
Herr Heidel, wo sehen Sie den Beitrag, den die Kirchen zum Thema Nachhaltigkeit und Ökologie leisten können?
Klaus Heidel: Es gibt gute Gründe für die Annahme, dass die globalen Krisen im Anthropozän – vom Klimawandel über das Artensterben bis hin zur schärfer werdenden globalen Ungerechtigkeit – auch, wenngleich nicht nur – Ausdruck einer spirituellen Krise sind, in die viele Menschen in den reichen Ländern – aber nicht nur dort – gestürzt sind. Angesichts neoliberaler Verirrungen, maßloser Gier und hemmungslosem Machtstreben müssen wir wieder neu fragen, wer der Mensch und wie sein Verhältnis zu Gott, zu seinen Mitmenschen und zu seinen Mitgeschöpfen ist. Wo sind seine Grenzen? Was macht wahres Leben aus? Auf solche Fragen müssen wir auch in unserem Land gemeinsam lebensdienliche Antworten finden. Kirchen können hier die reiche Tradition des christlichen Glaubens einbringen.
Herr Besier, was hat dazu geführt, dass die Reise als ökumenische Reise angelegt ist?
Detlev Besier: Wenn ich die Pfalz mit ihrer Kirchenlandschaft sehe, kann ich sie nur ökumenisch entdecken. Wir haben hier vieles entwickelt, auf den Weg gebracht und dabei nie vergessen, wo wir herkommen und wer wir sind. Was jetzt mit dieser Reise ansteht, kann nur ökumenisch angepackt werden. Es ist keine Frage der Protestanten oder Katholiken mehr, als Christen mit unserer religiösen Herkunft sind wir gefragt. Und nur so können wir gemeinsam nach Antworten suchen.
Herr Fuhrbach, wo liegen die Programmschwerpunkte der Reise?
Christoph Fuhrbach: Ein Schwerpunkt ist der Besuch bei zwei der weltweit führenden wissenschaftlichen Institute im Themenbereich Klimawandelfolgen und transformative Nachhaltigkeitsforschung. Wir werden spannende Gesprächspartner*innen beim „Potsdam Institut für Klimafolgenforschung“, beim „Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung“ sowie vom „Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung globaler Umweltveränderungen“ treffen. Von diesen Personen werden wir auf den aktuellen Stand der Forschung gebracht werden. Dies umfasst einen Überblick über die gesamte Fragestellung bis hin zu der Behandlung von wesentlichen Teilaspekten wie z.B. der Frage nach einem möglicherweise notwendigen Einsatz von Geoengineering bis hin zu den Auswirkungen der Digitalisierung. Darüber hinaus werden wir überlegen, welche Aufgaben wir als Kirchen angesichts dieser enormen globalen Herausforderungen im neuen Erdzeitalter des Anthropozän haben. Nicht zuletzt wollen wir uns auf die Suche begeben nach tragfähigen Formen einer transformativen ökologischen Spiritualität.
Innere Stärke, wer sehnt sich nicht danach? Innerlich fest zu stehen, tiefe Wurzeln zu schlagen, beständig zu sein. Die Neue Predigtreihe der Er-lebt Gemeinde Landau beschäftigt sich ab kommendem Sonntag mit dem Thema „Schritte zu innerer Stärke“.
Landau – Wir werden von Büchern und Vorträgen zu diesem Thema überschüttet, aber reicht das wirklich aus? Können wir uns einfach so zur inneren Stärke erziehen? Auch der christliche Glaube hat das Ziel, Menschen innerlich fest und stark zu machen, doch nur in Begegnung mit dem dreieinigen Gott. Als Kirche möchte die Er-lebt Gemeinde sich Gedanken darüber machen, wie wir innerlich stark werden und gleichzeitig erleben, wie dieser Gott unserer Schwäche begegnet.
Unter dem Thema „Schritte zu innerer Stärke“ widmet sich jeder Sonntag einem anderen Schwerpunkt. Am 27. Oktober ist das Thema „Wahrnehmen, was in mir los ist“, am 3. November „Sehen, was mir geschenkt ist“, am 17. November „Ausdrücken was mir weh tut“, am 24. November „Frieden finden: annehmen was passiert ist“ und abschließend am 1. Dezember „Tun, was dran und hilfreich ist“.
Die Gottesdienste der Er-lebt Gemeinde finden jeden Sonntag im erlebt Forum in der Marie-Curie-Straße 3 in Landau statt. Weitere Informationen zu den Gottesdiensten und der Er-lebt Gemeinde erhalten Sie unter www.er-lebt.de.
Er-lebt Gemeinde Landau 24.10.2019
Benefiz-Gala: Speyerer Autoren lesen für den Dom
Mit einem Grußwort von Oberbürgermeister a.D. Werner Schineller
Speyer – „Der Dom braucht viele Freunde“ – so lautet das aktuelle Motto des Dombauvereins. Wie aber findet man diese Freunde? Auf diese Frage gibt es für vier Speyerer Autoren nur eine Antwort: mit einer Lesung natürlich, durch die viele Menschen zusammengebracht und viele Spendengelder eingesammelt werden!
Am Dienstag, den 26.11.2019, um 19 Uhr, ist es soweit: unter dem Titel „Speyerer Autoren lesen für den Dom“ bieten die vier Autoren Unterhaltung vom Feinsten – mal kriminell, mal historisch, immer mit Blick auf Speyer und seinen Dom. Die Veranstaltung findet in der Stadthalle Speyer (Obere Langgasse 33) statt.
Es lesen:
Uwe Ittensohn aus seinem Krimi „Requiem für den Kanzler“
Kerstin Lange aus der Anthologie „Pfälzisch kriminelle Weihnacht“
Guido Dieckmann aus seinem historischen Roman „Die sieben Templer“
Christoph Lode alias Daniel Wolf aus seinem historischen Roman „Die Gabe des Himmels“.
Den musikalischen Rahmen gestaltet das Speyerer Duo Strings Y Voz mit Lisbania Perez und Christoph Stadtler. Die beiden Ausnahmekünstler finden die perfekte Verbindung zwischen Musik und gesprochenem Wort – mit einer Intensität und Intimität, die unter die Haut geht.
Für ein einleitendes Grußwort konnte Werner Schineller gewonnen werden, der über den Dom und seine Bedeutung für die Literaten dieser Welt sprechen wird.
Organisiert wurde die Benefiz-Gala mit Unterstützung der Buchhandlung Osiander. Der Reinerlös aus dieser Veranstaltung kommt dem Dom als Spende zugute.
Der Vorsitzende des Dombauvereins, Gottfried Jung, verspricht Unterhaltung auf hohem Niveau.
Termin:
Dienstag, den 26. November 2019, 19:00 Uhr
Stadthalle Speyer, Obere Langgasse 33
Eintritt 14 €, ermäßigt 12 €, ein Getränk inklusive
Uwe Ittensohn,
1965 in Landau geboren, ist bekennender Pfälzer und lebt seit der
Kindheit in Speyer. Er ist in der Finanzbranche tätig und war daneben
viele Jahre als Lehrbeauftragter an der Dualen Hochschule in Mannheim
aktiv. In seiner Freizeit beschäftigt sich Ittensohn intensiv mit der
Speyerer Stadtgeschichte. Mit seinem Debütroman Requiem für einen Kanzler
realisiert er den langgehegten Traum, seine geliebte Heimatstadt mit
ihren unzähligen Geheimnissen auf eine spannend-humorvolle Art bekannt
zu machen.
Kerstin Lange,
geboren 1966 in Bergneustadt, wohnt und arbeitet, nach Aufenthalten im
Sauerland, am Niederrhein und in Speyer, in Düsseldorf. Sie ist als
Autorin, Sprecherin, Dozentin, Schreibgruppenleiterin und Herausgeberin
tätig. Die idyllische Domstadt Speyer liefert ihr den Rahmen für
psychologische Krimis rund um den pensionierten Kriminaloberrat
Ferdinand Weber, der in seiner Heimatstadt Verbrecher jagt und den
örtlichen Kollegen immer eine Nase voraus ist.
Daniel Wolf
ist das Pseudonym von Christoph Lode. Der 1977 geborene Schriftsteller
arbeitete zunächst u.a. als Musiklehrer, in einer Chemiefabrik und in
einer psychiatrischen Klinik, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete.
Mit den historischen Romanen Das Salz der Erde, Das Licht der Welt und Das Gold des Meeres gelang ihm der Sprung auf die Bestsellerlisten. Der Autor lebt in Speyer.
Guido Dieckmann studierte Geschichte und Anglistik in Mannheim und Jerusalem.
Nach dem Studium arbeitete er zunächst als Übersetzer, dann als
Wirtschaftshistoriker im Archiv eines Versicherungsunternehmens. Sein
Debüt als Schriftsteller feierte er 2000 mit dem historischen Roman Die Poetin, es folgten zahlreiche weitere Werke dieses Genres. Mit Luther, dem Roman zum erfolgreichen Kinofilm, gelang ihm 2003 der Sprung in die Spiegel Bestsellerliste. Auch zu dem Kinofilm Albert Schweitzer – Ein Leben für Afrika schrieb er das Buch zum Film. Er lebt mit seiner Familie im rheinland-pfälzischen Haßloch.
Strings Y Voz: dahinter verbergen sich die Dominiko-Haitianerein Lisbania Perez und der Speyerer Gitarrist Christoph Stadtler. Lisbania Perez begeistert ihr Publikum durch ihre mitreißende Art, ihre Liebe zur Musik auszudrücken. Mit ausgeprägter Körpersprache und expressiver Bühnenpräsenz zieht sie die ganze Aufmerksamkeit auf sich. Mit ihrem Begleiter, Christoph Stadtler auf der Konzertgitarre hat sie einen der profiliertesten Gitarristen Deutschlands an ihrer Seite, der auf jahrzehntelange Podiumserfahrung und 6000 Auftritte weltweit zurückgreifen kann.
Text: Dombauverein, Dr. Gottfried Jung Foto: PicturePeople Gmbh & Co. KG 24.10.2019
Hoffen auf ein menschenwürdiges Sterben
Kirchenpräsident Schad bezieht Position in Debatte um aktive Sterbehilfe
Niederkirchen bei Kaiserslautern (lk) – Bergende Hilfe im Sterben, statt Hilfe zum Sterben hat Kirchenpräsident Christian Schad gefordert. Die Aufgabe der Kirche sei es, „der Einsamkeit der Sterbenden entgegenzuwirken und eine Kultur des Beistands und der Solidarität mit ihnen zu entwickeln“, sagte Schad bei einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung in der Protestantischen Kirche in Niederkirchen zum Thema „Hoffen auf ewiges Leben“.
„Ich glaube nicht, dass wir neue rechtliche Regelungen bei der persönlichen Begleitung durch Ärzte brauchen. Viel dringlicher ist für mich die berufsethische und rechtliche Klärung der Normalsituationen, in denen es darum geht, das Sterben zuzulassen und Menschen im Sterben zu begleiten“, so der Kirchenpräsident. „Schwerkranke, sterbende Menschen brauchen das Vertrauen und die Zuversicht, dass sie begleitet, betreut und versorgt werden.“ Die Hospizbewegung sei tiefster Ausdruck des christlichen Menschenbildes. „Niemand soll sich in Zukunft dafür rechtfertigen müssen, dass er noch lebt“, betonte Schad. Jeder Mensch verdiene eine würdige Begleitung am Lebensende. Deshalb sei eine politische und zivilgesellschaftliche Initiative zur Stärkung ganzheitlicher Pflege dringend notwendig.
Im Hintergrund jeglicher Beteiligung von Christen an der Diskussion über Sterbehilfe stehe immer die Endlichkeit des Lebens und deren Anerkennung, sagte Kirchenpräsident Schad. „Dass wir um das ewige Leben wissen und daher die Endlichkeit unserer irdischen Existenz annehmen können, heißt, dass wir nicht am Leben kleben, koste es, was es wolle.“ So sei das bewusste Leben mit der Möglichkeit des Todes keine Minderung des Lebensgenusses, sondern öffne im Gegenteil ein Fenster zur wahren Lebenskunst. „Es kann bedeuten, dass wir an einem bestimmten Punkt einer medizinischen Therapie, die uns im Sterbeprozess länger am Leben halten soll, aus Freiheit deren Einstellung wünschen. Aber das ist etwas anderes, als den Entschluss, das eigene Leben daraufhin selbst zu beenden oder beenden zu lassen, seinerseits zu rechtfertigen“, sagte Schad.
Hintergrund: Ursprünglich rührt der Begriff Hospiz vom Ende des 4. Jahrhunderts nach Christus. Entlang der Pilgerrouten wurden Herbergen errichtet, die auch kranke Pilger aufnahmen und pflegten. Heute werden in Hospiz-Einrichtungen schwerstkranke und sterbende Menschen begleitet. Die ersten Einrichtungen in Deutschland wurden in den 1980er Jahren gegründet. In der Pfalz gibt es zurzeit fünf stationäre Hospize von evangelischen Trägern. Das „Hospiz im Wilhelminenstift“ Speyer, das „Hospiz Bad Dürkheim“, das „ZOAR Stationäres Hospiz Nordpfalz“ in Rockenhausen, das „Haus Magdalena“ in Pirmasens und das „Hospiz Bethesda“ in Landau.
EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (Protestantische Landeskirche) 24.10.2019
Burgparty
für Kinder am Reformationstag
Am 31. Oktober lädt die Er-lebt Gemeinde Landau, anlässlich des Reformationstages, zur exklusiven Burgparty für Kinder ein. In einem interaktiven Spiel erkunden die Kinder die Wartburg, wo vor einiger Zeit Martin Luther einen Großteil der Bibel übersetzt hat, und versuchen das geheimnisvolle Rätsel um die Burgparty zu lösen.
Landau – Traditionell feiern die evangelischen Christen in Deutschland am 31. Oktober den Reformationstag. In diesem Jahr bietet die Er-lebt Gemeinde mit ihrer Burgparty zum zweiten Mal ein besonderes Angebot für Kinder an. Auf den Spuren des Reformationstages versuchen die Kinder das geheimnisvolle Rätsel um die Burgparty zu lösen.
Die Burgparty findet am 31. Oktober von 16:30 bis 20:30 Uhr im erlebt Forum in der Marie-Curie-Straße 3 in Landau statt. Das Angebot richtet sich an Mädchen und Jungen von der 1. bis zur 6. Klasse. Der Unkostenbeitrag beträgt 3 Euro. Um die Anmeldung vorab unter burgfest@er-lebt.de wird gebeten.
Weitere Informationen zur Er-lebt Gemeinde erhalten Sie unter www.er-lebt.de.
Text: Er-lebt Gemeinde Landau Foto: Speyer 24/7 News, dak 24.10.2019
Wo kleine christliche Gemeinden bereits zum Alltag gehören
Anlässlich des Monats der Weltmission ist Schwester Martina Thabah aus dem Nordosten Indiens zu Gast im Bistum Speyer / „Touring-Sisters“ wandern von Dorf zu Dorf und teilen das Leben und das Evangelium mit den Menschen
Freuen sich gemeinsam auf den Weltmissiosonntag am 27.10.2019: Weihbischof Otto Georgens und Schwester Martina Thabah
Speyer – Kleine christliche Gemeinden sind in vielen Teilen der Welt noch Hoffnung oder Vision, im Nordosten Indiens jedoch gehören sie seit nahezu 20 Jahren zum kirchlichen Leben. „Diese von Laien geleiteten Gemeinden sind ein Schlüssel, um den Glauben zu den Menschen zu bringen, sozialen Missständen zu begegnen und gemeinsam neue Perspektiven zu gewinnen“, berichtet Schwester Martina Thabah. Sie gehört zu den „ Missionary Sisters of Mary Help of Christians” und engagiert sich für den Aufbau kleiner christlichen Gemeinden in der Provinz Shillong im Nordosten von Indien. Anlässlich des Monats der Weltmission hält sie sich derzeit in Deutschland auf.
„Wir
haben im Jahr 2000 mit der Gründung der ersten Gemeinden begonnen,
heute sind es in Nordost-Indien schon über 22000“, informiert Schwester
Martina Thabah bei einem Pressegespräch in Speyer. Die kleine Ordensfrau
mit den schwarzen Haaren und den strahlenden Augen überzeugt durch ihre
zupackende Art. In ihren anschaulichen Schilderungen steckt viel
Lebenserfahrung und Energie. „Im Mittelpunkt der kleinen christlichen
Gemeinden stehen das Wort Gottes und die Feier der Eucharistie.“ Die
Methode des Bibel-Teilens knüpft Verbindungen zwischen der Heiligen
Schrift und dem eigenen Leben. „Die Schriftbetrachtung führt uns ins
konkrete Handeln und zu unseren Mitmenschen.“ Die vorwiegend armen
Menschen im Nordosten Indien seien „offen für diesen Weg“, den die
Ordensschwester mit Unterstützung durch die Bischöfe, viele Priester und
das deutsche Hilfswerk „Missio“ seit Jahren beschreitet.
Der
Nordosten Indiens passt nicht in das gängige Bild, das die meisten
Menschen von Indien haben. Anders als im Großteil des vom Hinduismus
geprägten Landes sind die Christen in einzelnen Regionen in der
Mehrheit, so zum Beispiel im Bundesstaat Meghalaya, der Heimat von
Schwester Martina Thabah. Das erklärt sich aus dem Zusammenspiel
indigener Religionen, die nur einen Gott kennen, mit dem Wirken
europäischer Missionare im 20. Jahrhundert. „Das Kastenwesen gibt es bei
uns nicht, stattdessen leben Frauen und Männer gleichberechtigt
zusammen.“ Die meisten Menschen wohnen in entlegenen Dörfern und in
großer Einfachheit und Armut. Es gibt wenige verkehrstaugliche Straßen,
auch Schulen oder Ärzte sucht man meist vergebens.
Das
ist die Situation, in der sich die rund 1300 „ Missionary Sisters of
Mary Help of Christians” die Weitergabe des christlichen Glaubens, den
Kampf gegen Armut, Krankheit und mangelnde Bildung auf ihre Fahnen
geschrieben haben. Viele Ordensfrauen arbeiten als so genannte „Touring
sisters“. Zu zweit wandern sie von Dorf zu Dorf, halten sich dort
mehrere Tage auf, teilen das Leben der Menschen, besuchen Kranke und
Sterbende, beten mit den Menschen und bestärken sie im Glauben und
unterrichten die Kinder in biblischen Geschichten. Die Ordensschwestern
unterhalten Gesundheitszentren und Schulen und bringen so etwas
Perspektive in das häufig von Perspektivlosigkeit bestimmte Leben der
Menschen.
„Alkohol
und Drogenkonsum sind ein großes Problem“, sagt Schwester Martina.
Früher verdienten die Menschen ihr Geld mit dem ungesicherten Abbau von
Kohle. Doch das ist seit 2014 offiziell verboten. Aus Mangel an
Alternativen machen die meisten einfach weiter, trotz der Angst,
erwischt zu werden. Vor allem Kinder klettern in die ungeschützten
Schächte, um mit Spitzhacken die Kohle aus der Erde zu schlagen. Immer
wieder geschehen dabei Unglücke. Dazu kommt, dass die Erde unfruchtbar
und das Wasser verunreinigt ist. Landwirtschaftlicher Anbau wird dadurch
erheblich erschwert.
„In
dieser schwierigen Lage geben die kleinen christlichen Gemeinschaften
den Menschen viel Halt und Kraft“, äußert sich Weihbischof Otto Georgens
beeindruckt. Er ist im Bistum Speyer gemeinsam mit Pastoralreferent
Christoph Fuhrbach für die Kontakte in die Weltkirche verantwortlich.
Nach Nordostindien bestehen persönliche Verbindungen seit mehreren
Jahren. So waren bereits im Jahr 2006 die indischen Bischöfe Vincent
Kympat und Victor Lyngdoh zu Besuch im Bistum Speyer. Das Kleine Seminar
in der Diözese Jowai trägt den Namen des Seligen Paul Josef Nardini.
Christoph Fuhrbach hat den Nordosten Indiens im Frühjahr dieses Jahres
bereist und Kontakte geknüpft.
Am Sonntag, den 27. Oktober, wird in rund 100 Ländern weltweit der Sonntag der Weltmission gefeiert. In Speyer zelebriert Weihbischof Otto Georgens aus diesem Anlass um 10 Uhr ein Pontifikalamt im Speyer Dom. Der indische Bischof Victor Lyngdoh, der den Gottesdienst ursprünglich mitfeiern wollte, musste wegen eines Trauerfalls in seiner Heimat leider vorzeitig zurückkehren. Der Weltmissionssonntag ist die größte Solidaritätsaktion der Katholiken weltweit. Er wurde von Papst Pius XI. 1926 ins Leben gerufen. Jedes Jahr wird seither für die soziale und pastorale Arbeit der katholischen Kirche in den 1.100 ärmsten Diözesen der Welt gesammelt. Die zentralen Feierlichkeiten zum Weltmissionssonntag finden in diesem Jahr im Erzbistum Bamberg statt.
Der ökumenische Lobpreis geht in die zweite Runde. Nach der letztjährigen Premiere im Dom zu Speyer findet in diesem Jahr die Veranstaltung bei der Glaubensgemeinschaft Vineyard Speyer statt.
Wieder dabei: Die Band Chara Worship.
Speyer (is) – Am 31. Oktober 2019 geht der Lobpreisgottesdienst United Praise, bei der Glaubensgemeinschaft Vineyard in Speyer, ab 18:30 Uhr, in die zweite Runde. „Wir freuen uns diesmal als Gastgeber alle Christinnen und Christen bei uns im Gemeindeshaus in Speyer willkommen zu heißen. Mit Jesus himmlische Zustände auf der Erde auszubreiten ist unser Ziel. Bei United Praise kann jedermann spüren, welche inspirierende Kraft in der Einheit der Christen liegt!“, so Reinhard Rehberg, Gemeindeleiter und Mitglied der Leitung der Vineyard D.A.CH.
Bei der geglückten Premiere strömten im vergangenen Jahr an
einem Abend mehrere tausend Besucherinnen und Besucher in den Dom zu Speyer.
Das ökumenische Team aus Vineyard Speyer, Bistum Speyer, Landeskirche, der
Gemeinschaft Chara und der Gemeinde Wort des Glaubens hat sich auch für die
zweite Ausgabe wieder zusammengetan und rund ein Jahr lang die Neuauflage
geplant. „Nach der großartigen Premiere von United Praise im Dom zu Speyer im
vergangenen Jahr war schnell klar, dass diese Art des Lobpreises auf
fruchtbaren Boden gefallen ist. Der ökumenische Ansatz und die mitreißenden
Auftritte der Bands haben viele Besucherinnen und Besucher überzeugt, das haben
uns zahlreiche positive Rückmeldungen gezeigt. Gemeinsam Gott loben ist unser
Anliegen und das werden wir lautstark tun!“, begründet Franz Vogelgesang,
Domkapitular und Hauptabteilungsleiter Seelsorge im Bistum Speyer, die
Motivation dazu.
Beim United Praise Special wird es die bewährte Mischung aus
moderner christlicher Livemusik, spirituellen Messages und seelsorgerischen
Angeboten geben. „Im Namen von ‚United Praise‘ steckt unsere Botschaft: Vereint
wollen wir unseren Glauben feiern. Wir wollen Grenzen überwinden – und auf
unseren Gemeinsamkeiten aufbauen. Die positive Energie, die in der Organisation
der Veranstaltung zwischen den Glaubensgemeinschaften besteht, wollen wir nach
außen tragen. Wie lebendig die frohe Botschaft ist, werden wir an diesem Abend
in Speyer erneut zeigen“, erklärt Stefan Fröhlich, Pfarrer der Protestantischen
Kirchengemeinde Maxdorf.
Einlass zur zweiten Ausgabe von United Praise ist ab 18:30 Uhr, um 19 Uhr eröffnet die Band Vineyard Speyer das Programm, das voraussichtlich gegen 22:30 Uhr abgeschlossen wird. Parkplätze direkt am Veranstaltungsort, Zum Schlangenwühl 30, 67346 Speyer, sind nicht vorhanden, allerdings darf im umliegenden Gewerbegebiet ab 19 Uhr bei zahlreichen Geschäften kostenfrei geparkt werden. Es kann notwendig werden, aus Platzgründen den Einlass zu der Veranstaltung zeitweise zu begrenzen.
Brotbackofen, Trauerarbeit und Softwarespiel: Drei unterschiedliche Ideen erhalten finanzielle Unterstützung vom „Fonds für innovative Projekte“ der Landeskirche.
Queichheim/Speyer (lk) – Der „Fond für innovative Projekte“ der Evangelischen Kirche der Pfalz zeichnet am kommenden Montagabend drei pfälzische Vorhaben mit landeskirchlichem Kontext aus. Preisträger 2019 sind die Projekte „Unser täglich Brot gib uns heute“ der Protestantischen Kirchengemeinde Queichheim, die „Begleitung trauernder Kinder und Jugendlicher“ des Hospiz- und Palliativberatungsdienstes Donnersberg sowie die „Konfirmandendankspende 2.0“ des Missionarisch-Ökumenischen Dienstes (MÖD).
Die Gewinner-Projekte im Detail:
„Unser täglich Brot gib uns heute“ der Protestantischen Kirchengemeinde Queichheim: Pfarrer Stefan Müller berichtet von zehn bis 15 Personen aus der Gemeinde, die seit einigen Jahren gerne gemeinsam Brot backen, Rezepte und Erfahrungen austauschen, unter anderem auch in Internetblogs wie Plötzblog oder Brotbackliebe. So entstand die Idee, einen Holzbackofen im Kirchgarten zu bauen. Verstärkt wurde die Idee seit Kurzem, weil das Gemeindehaus demnächst als Kindergarten genutzt wird und nicht mehr als Treffpunkt zur Verfügung steht. Daher könnte der Holzbackofen den Kirchgarten als neues Gemeinschaftszentrum der Queichheimer Kirchengemeinde aufwerten. Die Initiatoren planen dort Veranstaltungen und Treffen rund ums Brotbacken. Vom Fonds für innovative Projekte erhält die Initiative die benötigten 5.000 Euro. Pfarrer Müller unterstreicht den gemeinschaftlichen, geistlichen, gesundheitsfördernden, handwerklichen und „Eine-Welt“-Aspekt, den Brot und Brotbacken kombinieren.
„Begleitung trauernder Kinder und Jugendlicher“ des Hospiz- und Palliativberatungsdienstes Donnersberg: Christiane Rubner-Schmidt, Erzieherin und ehrenamtliche Hospizbegleiterin im Ambulanten Hospizdienst Donnersberg-Ost, sowie Pfarrerin und Trauerbegleiterin Birgit Rummer haben die Projektidee eingereicht. „Wir möchten die Öffentlichkeit sensibilisieren für die Nöte und Bedürfnisse trauernder Kinder und Jugendlicher in Kirchheimbolanden. Den 10- bis 14-Jährigen, die einen Angehörigen oder Freund verloren haben, wollen wir vermitteln, dass ihre Trauer „normal“ ist und dass es auch andere junge Trauernde gibt, die diese Situation und Gefühle teilen, heißt es im Förderantrag. Für den Aufbau eines kontinuierlichen Gruppenangebots für trauernde Kinder und Jugendliche mit ihren Familien sowie Vernetzung mit Erziehungs- und Bildungseinrichtungen in der Region bekommt die Initiative die beantragten 2.000 Euro Zuschuss. „Wir wollen Kinder und Jugendliche mit diakonischen und seelsorgerischer Beratung in Krisensituationen unterstützen“, sagt Pfarrerin Rummer.
„Konfirmandendankspende 2.0“ des Missionarisch-Ökumenischen Dienstes (MÖD): Bislang warb die Basler Mission deutscher Zweig in Form einer Broschüre für eine Konfirmandendankspende. Nun sollen Konfirmanden in virtueller Form zu Spenden ermutigt und für die Bedürfnisse der Partnerkirchen in West-Papua sensibilisiert werden. Dazu schlägt Florian Gärtner vom MÖD die Entwicklung einer exemplarischen, webbasierten „Escape-Room“-Plattform vor. Escape Rooms sind realitätsgetreu nachgebaute Themenräume, in denen Spieler in der wirklichen und digitalen Welt eine Serie von Rätseln lösen. „Statt der bisherigen Broschüre nimmt der geplante Escape Room des MÖD die Konfirmanden mit auf Entdeckungsreise in die Lebens- und Glaubenswirklichkeit der Menschen in West-Papua“, erklärte Gärtner. Die aufwändige Entwicklung des Software-Baukastens erfordert theologische, multimediale und technische Vorarbeiten und Forschung. Dafür benötigt und erhält der MÖD 20.000 Euro aus dem Fördertopf. Der Prototyp des Escape Rooms kann zukünftig auch für die Konfirmandenarbeit sowie für die Religionsarbeit genutzt werden.
Hintergrund: Der „Fond für innovative Projekte“ der Landeskirche fördert einmal im Jahr Projekte mit kirchlichem Kontext mit insgesamt und maximal 50.000 Euro. Ziel der Projekte soll es sein, die Wahrnehmung und Selbstwahrnehmung der Kirche zu verändern, Kirche attraktiv und sichtbar zu machen oder kreative und grenzüberschreitende Ideen umzusetzen. Die Jury wird von der Kirchenregierung ernannt. Neue Projekte können sich für den kommenden Förderzeitraum bis März 2020 bewerben.
Kontakt für Projekt-Bewerbungen 2020: Evangelische Kirche der Pfalz, Dezernat 2, Domplatz 5, 67346 Speyer, Telefon (06232) 667-112, E-Mail dezernat.2@evkirchepfalz.de
EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (Protestantische Landeskirche) 24.10.2019
Telefonseelsorge ist „ganz Ohr“: Trost in einer taub gewordenen Zeit
Die in der Pfalz von der Protestantischen Landeskirche und der Diözese Speyer getragene Einrichtung hat mit einem Gottesdienst in Kaiserslautern ihr 40-jähriges Bestehen gefeiert.
Kaiserslautern (lk/is) – Sie halten Stand, klären, trösten und stärken. Telefonseelsorger stellen sich ganz auf die Menschen ein, die sich in ihrer Verzweiflung und ihrer Not, mit ihren Ängsten und Sorgen an sie wenden. Sie sind „ganz konzentriert auf Ohr und Herz“, sagte Astrid Martin vom Leitungsteam der ökumenischen Telefonseelsorge Pfalz im Gottesdienst zum 40. Jubiläum der Einrichtung. „Ganz Ohr!“ – das Motto der Feier am Freitag in der Kirche St. Martin steht für Kirchenpräsident Christian Schad und Bischof Karl-Heinz Wiesemann symbolisch auch für das „offene Ohr Gottes“: Die Mitarbeiter der Telefonseelsorge repräsentierten „die geduldig und sensibel zuhörende Kirche in einer Zeit, die immer mehr taub geworden ist für die Not des Einzelnen“, sagte Schad.
„Wenn auch geschult durch eine gründliche Aus- und Fortbildung, Sie tun diesen Dienst ehrenamtlich! Nicht als theologische und psychologische Profis, sondern als mündige Laien, als evangelische und katholische Seelsorgerinnen und Seelsorger, die das Priestertum aller Glaubenden auf eindrucksvolle Weise und in ökumenischer Verbundenheit verwirklichen“, dankte Kirchenpräsident Schad den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Wer sich an die Telefonseelsorge wende, könne sicher sein, dass ihm geduldig zugehört werde. „Herz und Mund öffnen sich. Die Last wird leichter, das Leid tragbar.“
In einer schnelllebigen Zeit, in der sich manche verführen ließen von scheinbar einfachen Lösungen und populistischen Parolen, sei es gar nicht so einfach, „ganz Ohr“ zu sein, sagte Bischof Wiesemann. Die haupt- und ehrenamtlichen Telefonseelsorger setzten mit ihrer Arbeit klare Zeichen für Mitmenschlichkeit und christliche Nächstenliebe. „Wir spüren selbst, wie wohltuend es ist, wenn jemand ganz und gar für uns da ist. Und umgekehrt, wie entmutigend, wenn jemand vorgibt, uns zuzuhören; wir aber merken, dass er mit seinen Gedanken ganz woanders ist. Sie wenden sich bewusst verzweifelten, Not leidenden Menschen zu und schenken ihnen Ihr Ohr. In ihren Ängsten und stummen Hilfeschreien erkennen Sie die Stimme Jesu, der gesagt hat: ‚Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan‘. In seinem Namen stillen Sie den Durst derer, die sich danach sehnen, dass jemand ganz für sie da ist, ihnen zuhört und sie versteht.“
Seit Oktober 1979 nehmen in Kaiserslautern gut ausgebildete Ehrenamtliche – aktuell sind es rund 90 – den Hörer ab und sind „ganz Ohr“, sagte Peter Annweiler. Der evangelische Pfarrer bildet zusammen mit seinen katholischen Kolleginnen, der Pädagogin Astrid Martin und der Psychologin und Theologin Ursula Adam, das Leitungsteam der von der pfälzischen Landeskirche und dem Bistum Speyer getragenen Einrichtung. Heute seien es pro Jahr 10.000 Gespräche und 700 Chats, in denen sie Anrufenden helfe, eine andere Sicht auf ihr Leben zu bekommen, führte Annweiler aus.
„Ich bin total fertig. Alles ist zu viel: Die Arbeit, der Druck, alle zerren an mir. Nie ist es genug, was ich leiste! Überall nur Forderungen. Ich kann nicht mehr, diesmal will ich endgültig Schluss machen.“ Eindrucksvoll schilderten drei ehrenamtliche Mitarbeiter der Telefonseelsorge Pfalz, welche Gespräche und Dialoge am Telefon oder im Chat denkbar sind. Die belastende Frage nach dem „richtigen“ Umgang mit der dementen Mutter, die jetzt „in ihrer eigenen Welt lebt“. Die Anruferin, die kaum Worte findet für den im Kindesalter erlittenen Missbrauch durch ein nahes Familienmitglied.
Häufig quälten sich Menschen lange mit einem „schlechten“ Gewissen, ehe sie all ihren Mut zusammennähmen und sich an die Telefonseelsorge wendeten, schilderten die Mitarbeiter im Gottesdienst. Telefonseelsorger könnten all das Leid, das ihnen anvertraut werde, zwar nicht wegtherapieren, sagte Kirchenpräsident Christian Schad. „Aber sie können zuhören und so mithelfen, dass die Not getragen und verantwortet werden kann. Einen leichten Ausweg gibt es dabei nicht: keinen Fluchtweg, keine Abkürzung, um schnell und mühelos zum Ziel zu kommen. Trost ist im Leid, Hoffnung in der Krise, Vertrauen in der Angst und Einsamkeit.“
Musikalisch gestalteten den Gottesdienst das ABS-Trio mit Andrea Liese (Gitarre), Brigitte Gemmecker-Gropp (Geige) und Schwester Sabine Voigt (Kontrabass) sowie Oliver und Philip Schreyer an der Orgel. Den anschließenden Empfang moderierte Kirchenrat Wolfgang Schumacher, begleitet von Sabrina Roth (Gesang) und Matthias Stoffel (Piano).
Hintergrund: Unter dem Namen „Ärztliche Lebensmüdenberatung“ startete 1956 in Berlin ein Beratungsangebot, das sich bundesweit zu einem ökumenischen Netzwerk mit über 100 Telefonseelsorge-Stellen entwickelt hat und als einzige Organisation ihre Dienste 24 Stunden als sofort erreichbares und niedrigschwelliges Beratungsangebot zur Verfügung stellt. Seit 1996 hilft die Telefonseelsorge nicht nur am Hörer, sondern auch im Internet mit Chat und Mail. Die Telefonseelsorge Pfalz in Trägerschaft der Evangelischen Kirche der Pfalz und der Diözese Speyer wurde 1979 in Kaiserslautern ins Leben gerufen. Eine bundesweite App „Krisen-Kompass“ soll Ende des Jahres online gehen.
Hinweis: Der nächste Ausbildungskurs zum ehrenamtlichen Telefonseelsorger beginnt Anfang 2020 bei der Telefonseelsorge Pfalz mit Sitz in Kaiserslautern. Ein Informationsabend findet am 29. Oktober von 19 bis 21 Uhr in den Räumen der Volkshochschule (Kanalstraße 3) statt. Die Ausbildung geht über 18 Monate mit rund 200 Unterrichtsstunden und anschließender Hospitation.
Mehr zum Thema: Die Telefonseelsorge Pfalz ist unter den Telefonnummern 0800 111 0 111 und 0800 111 0 222 sowie per Internet-Chat unter http://www.telefonseelsorge-pfalz.de rund um die Uhr erreichbar.
EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (Protestantische Landeskirche) 24.10.2019