Speyer

Erste Altstadtbegehung zur Ausweitung der Denkmalzone Speyer zum Stadtdenkmal am Montag, 23.05.2021

Weitere Begehungen am 27. Juni 2022 sowie am 19. Juli 2022

Am Montag, 23. Mai 2022 findet zwischen 15:30 und 18:00 Uhr die erste von drei Stadtbegehungen rund um die Überprüfung einer möglichen Ausweitung der Denkmalzone Speyer statt. Das Gebiet der Begehung ist die Altstadt/Hasenpfuhl sowie angrenzende Bereiche. 

Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler wird gemeinsam mit den Vertreter*innen der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz aus Mainz und Mitarbeitenden der Stadtverwaltung die Bedeutung der historischen Innenstadt für den Denkmalschutz erläutern.

Das Thema wurde bereits von Mitarbeitenden der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz Mainz als zuständige Denkmalfachbehörde im Rahmen einer Sondersitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Bauen und Konversion (ASBK) am 11. November 2021 mittels einer Voruntersuchung dargestellt und in einer anschließenden Pressemitteilung erläutert. Weiterführende Informationen sowie die Ergebnisse der Voruntersuchungen der GDKE Mainz unter www.speyer.de/stadtdenkmal zu finden. 

Anlass der Untersuchungen ist die hohe stadthistorische Bedeutung der Altstadt Speyer mit jetzt zwei UNESCO-Welterbestätten, die zu einem weitergehenden baulichen Umgebungsschutz und damit zu höheren Anforderungen an die Belange des Denkmalschutzes sowie der Stadtbildpflege führen. Weiterhin wurde die in der Denkmaltopographie Speyer bereits 1985 untersuchte umfassende Denkmalzone „Stadtdenkmal Speyer“ bisher nicht umgesetzt und die Regelungen der Altstadtsatzung gewährleisten in der veränderten Situation keinen angemessenen Schutz für die historische Bausubstanz und das überlieferte Stadtbild. 

Nach Abschluss der Begehungen erfolgt eine nochmalige eingehende Erläuterung des Themas durch die GDKE Mainz in einer Sitzung des ASBK. Im Anschluss daran wird der Stadtrat darüber entscheiden, ob die GDKE Mainz mit Untersuchungen zu einer Ausweitung der bestehenden Denkmalzone zum „Stadtdenkmal Speyer“ beauftragt werden soll. 

Die zweite und dritte Begehung erfolgen am 27. Juni 2022 von 14:00 bis 16:30 Uhr sowie am 19. Juli 2022 von 15:30 bis 18:00 Uhr. Die Routen der drei Begehungen können der beigefügten Übersichtskarte entnommen werden. Start- und Endpunkt ist immer der Rathausinnenhof. 

Interessierte Bürger*innen sind zu den Begehungen herzlich eingeladen. Die Stadtverwaltung weist allerdings darauf hin, dass die Akustik bei den Rundgängen herausfordernd ist und leider nur eine begrenzte Anzahl an Headsets zur Verfügung steht. 

Stadtverwaltung Speyer
19.05.2022

Speyer beantragt zweites UNESCO Weltkulturerbe – SchUM Städte

Gemeinsam mit den Städten Worms und Mainz würde damit erstmalig ein Weltkulturerbe in 3 Städten liegen

Von Daniel Kemmerich

Speyer / SchUM Städte – Ausgerechnet an einem Freitag den 13 .besuchte Dr. Denis Alt, Staatssekretär des Ministeriums für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Rheinland Pfalz. den Judenhof in Speyer. Mit bei dem Besichtigungstermin dabei waren Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler, Vertreterinnen der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, des SchUM-Vereins, der Universität Heidelberg und der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz Speyer.

Dr. Denis Alt besucht nacheinander die jüdischen Gedenkstätten in den SchUM-Städten Speyer, Mainz und Worms. Hierbei möchte er sich einen Überblick verschaffen, wie weit die Arbeiten um eine Eintragung als UNSECO Weltkulturerbe sind, wie die Stätten aufgestellt sind und wo noch Handlungsbedarf besteht.

Das Judenbad in Speyer war für ihn dabei kein Unbekanntes, war er doch bereits mit einer selbst organisierten Reisegesellschaft aus Mainz schon einmal dort. Dennoch beeindruckte ihn der Zustand der ehemaligen Synagoge und vor allem das sehr gut erhaltene Judenbad.

SchUM kommt aus dem hebräischen und steht für Speyer (Schpira), Worms (Warmaisa) sowie Mainz (Magenza). Diese drei Städte am Rhein fungieren als Geburtsorte der jüdisch-aschkenasischen Kultur.

Etwa 500 Jahre lang konzentrierte sich hier das intensive religiöse und bürgerliche Leben.

Hieran möchte man anknüpfen, denn was damals schon funktionierte, solle auch heute wieder gelebt werden. In Zeiten von immer mehr Ausgrenzung, Fremden- und vor allem wieder Judenfeindlichkeit, leider wichtiger denn je. Und so hoffe jeder der Beteiligten darauf, dass auch die UNESCO den Stellenwert und die Bedeutung des jüdischen Erbes in diesen 3 Städten erkennt und es offiziell in den Katalog des Weltkulturerbes mit aufnimmt.

Allerdings warte man dann doch lieber auf den 14.09., um den Antrag abzuschicken… ein wenig „abergläubisch“ sei man dann doch. Lediglich Dr. Denis Alt erhielt schon ein Exemplar, damit die Fahrt nach Mainz nicht „zu langweilig“ werde. Bei 1055 Seiten Papier muss es aber eine lange Fahrt gewesen sein oder aber er wird es nicht vollständig gelesen haben. In jedem Fall dankte er allen, die an dem Antrag bislang mitgearbeitet haben und noch arbeiten werden. Solch eine Antragstellung sei ein Prozess, der prägt, allerdings auch viele neue Erkenntnisse schafft und dafür sorgt, dass man sich noch mehr mit dem Projekt identifiziert.

Die SchUM-Städte haben bereits jetzt einen solch hohen Bekanntheitsgrad, zumindest in Rheinland-Pfalz, dass eigentlich jeder es kenne. Bleibt zu hoffen, dass das Welterbe-Zentrum in Paris es ebenso sieht und die Vollständigkeit des Antrags bestätigt. Am 31. Januar 2020 wird das Land Rheinland-Pfalz dann bei der UNESCO den Welterbe-Antrag einreichen. Anschließend wird der Antrag durch verschiedene Gremien und der Berater-Organisation Icpmos beurteilt und geprüft. Ist dies alles positiv, folgen dann Besuche von Sachverständigen an den einzelnen Orten.

Alles ergibt einen Gesamtbericht, welcher dann wohl im November 2020 im Icomos-Welterbe-Ausschuss beraten wird. Von dort erfolgt dann hoffentlich die Empfehlung, SchUM als Weltkulturerbe mit aufzunehmen. So könnte dann 2021 nicht nur der Dom sein 30 jähriges Jubiläum als UNESCO Weltkulturerbe feiern, sondern hoffentlich auch die Städte Speyer, Mainz und Worms ihr gemeinsames jüdisches Erbe.

Wir drücken auf jeden Fall die Daumen.

Sehen Sie hier das Fotoalbum zum Besuch von Dr. Denis Alt im Judenbad:

Lektorin: Speyer 24/7 News, ank Foto: Speyer 24/7 News, dak
17.09.2019