Historisches Museum der Pfalz Speyer

Archäologische Ausstellung zum spätanitken Kaiser endete am Sonntag, 12.03.2020

Rund 35.000 Besucher sahen die Ausstellung in Speyer

Die archäologische Ausstellung „Valentinian I. und die Pfalz in der Spätantike“ widmete sich dem spätantiken römischen Kaiser Valentinian I. und dessen bedeutsamen Wirken für die Region der Pfalz. Sie fand in Kooperation mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe RheinlandPfalz (GDKE), Direktion Landesarchäologie, Außenstelle Speyer und dem Heidelberg Center for Cultural Heritage (HCCH) der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg statt. Aufgrund des großen Besucherinteresses war die Ausstellung, die ursprünglich vom 16. September 2018 bis zum 11. August 2019 terminiert war, bis zum 15. März 2020 verlängert worden. Insgesamt rund 35.000 Besucher sahen „Valentinian I. und die Pfalz in der Spätantike“ im Historischen Musuem der Pfalz in Speyer.

„Valentinian I. und die Pfalz in der Spätantike“ präsentierte auf 150 Quadratmetern rund 65 herausragende Fundkomplexe und Einzelexponate der Spätantike. Neben dem Brotstempel von Eisenberg – das älteste Zeugnis des frühen Christentums in der Pfalz und Teil der Sammlung des Historischen Museums der Pfalz – zeigte die Ausstellung besondere Exponate von exquisiten Leihgebern wie die Porträtbüste Valentinians I. aus der NY Carlsberg Glyptotek in Kopenhagen. Die archäologischen Zeugnisse zeichneten entgegen der allgemeinen Wahrnehmung der Spätantike als Zeit des Niedergangs das Bild einer kurzen Zeit der wirtschaftlichen und kulturellen Blüte für die Region der Pfalz. Die Landschaft war dicht besiedelt und wies zahlreiche größere und kleinere Städte, befestigte Siedlungen und eindrucksvolle landwirtschaftliche Betriebe auf. Nach dem Zusammenbruch der römischen Verwaltung im 5. Jahrhundert n. Chr. fand auch diese Blütezeit allmählich ein Ende.

„Mit Valentinian I. hat Speyer in der öffentlichen Wahrnehmung einen weiteren Kaiser hinzugewonnen. Meistens verbindet man mit der Domstadt die mittelalterlichen Herrscher aus dem Geschlecht der Salier, der Staufer und Habsburger. Dass zuvor aber schon ein antiker Kaiser Verdienste um die Stadt und die Region erworben hat, war vielen neu. In der Zusammenarbeit mit unseren Partnern der Universität und der Landesarchäologie konnte ein wichtiges Thema von Grund auf erarbeitet und dabei viel Neues zutage gefördert werden“, so Museumsdirektor Alexander Schubert.
Aufgrund der engen Zusammenarbeit mit den Partner GDKE und dem HCCH der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg konnten neueste Forschungsresultate präsentiert werden. „Die Mitarbeit an der Ausstellung war für uns eine spannende Erfahrung – konnte doch gemeinsam mit Studierenden der Universität Heidelberg die Konzeption eines solchen Projekts von der ersten Ideensammlung bis hin zum Aufbau der Ausstellung theoretisch diskutiert und praktisch erprobt werden,“ lässt Christian Witschel, Geschäftsführender Direktor des HCCH, zum Abschluss der Ausstellung verlauten. Ulrich Himmelmann, Leiter der Außenstelle Speyer der GDKE, zeigt sich erfreut über die Besucherresonanz und fügt hinzu: „Aus unserer Sicht war die Zusammenarbeit mit dem Historischem Museum der Pfalz und dem HCCH der Universität Heidelberg beispielhaft für Projekte dieser Art.“

Im April 2019 wurde die Ausstellung für 10 Wochen um ein herausragendes Exponat erweitert: Ein spätantiker Klappstuhl aus Rülzheim. Das einmalige, teilvergoldete und mit Silberfolie überzogene Fundstück diente wohl einer Dame der gesellschaftlichen Elite als Reisemöbel und wurde nach seine aufwendigen Restaurierung erstmals wieder öffentlich präsentiert. Im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung fanden zahlreiche Vorträge statt und es erschien eine 136 Seiten starke, bebilderte Begleitpublikation.

Aktuelles:
Als Maßnahme gegen die Ausbreitung des Corona-Virus hat das Historische Museum der Pfalz seit Samstag, 11.03.2020 bis auf weiteres geschlossen. Weitere Informationen unter www.museum.speyer.de

Text: Historisches Museum der Pfalz Speyer Foto: Speyer 24/7 News, dak
20.04.2020

Briefe von Helmut Kohl

Zeitzeugnisse im Historischen Museum der Pfalz Speyer zu sehen

v.r.: Berthold und Oliver Roland von der Ike und Berthold Roland-Stiftung und Museumsdirektor Alexander Schubert während der Übergabe der Kohl-Briefe an das Historische Museum der Pfalz Foto: Historisches Museum der Pfalz, Carolin Breckle

Von der Ike und Berthold Roland-Stiftung erhielt das Historische Museum der Pfalz in Speyer 29 Briefe, die Bundeskanzler a.D. Helmut Kohl zwischen 1979 bis 2014 an seinen Kunstberater Berthold Roland schrieb.

Museumsdirektor Alexander Schubert nahm die Briefe aus den Händen von Berthold und Oliver Roland, den Geschäftsführern der Ike und Berthold Roland-Stiftung, entgegen. Ab sofort sind die Briefe als Zeitzeugnisse im Museumsfoyer ausgestellt.

Briefe von Helmut Kohl präsentiert im Historischen Museum der Pfalz.
Foto: Historisches Museum der Pfalz, Carolin Breckle

Kohl äußert sich in den Briefen zu allgemeinpolitischen und kunstpolitischen Ereignissen wie Eröffnungen von Ausstellungen, Verleihungen von Kunstpreisen, Präsentationen von Kunstwerken oder zu Rolands Arbeitsbereich. So schrieb Kohl in seinem Brief vom 24. Februar 2008: „Zudem haben Sie die Landesregierung und auch mich persönlich bei Kunsteinkäufen des Landes bestens beraten, und die Ausstellungen im Bundeskanzleramt wären ohne Ihre tätige Mithilfe so nicht denkbar gewesen. Zu all dem hat Ihre publizistische Arbeit viel zur Erforschung und Pflege der Kultur unseres Bundeslandes beigetragen.“

Die Briefe enthalten aber auch Geburtstagsglückwünsche, Weihnachtsgrüße und Dankesworte für Berthold Roland, den Kohl vertrauensvoll „seinen Kunstrat“ nannte.

v.l.: Helmut Kohl bei seiner Verabschiedung 1976 mit Berthold Roland in der Staatskanzlei Mainz.
Foto: Klaus Benz

Berthold Roland arbeitete ab 1970 als Kunstreferent unter Bernhard Vogel im Kultusministerium in Mainz und war von 1982 bis 1998 der offizielle Kunstberater des Bundeskanzlers Helmut Kohl. Unter seinem Mitwirken erwarb das Land Rheinland-Pfalz in den 70er Jahren das Schloss „Villa Ludwigshöhe“ und den Slevogt-Nachlass mit 120 Gemälden. Von 1983 bis 1993 war Berthold Roland Direktor des Landesmuseums Mainz und der Villa Ludwigshöhe. Er stellte den Kontakt der Bildhauer Karlheinz Oswald und Serge Mangin zu Helmut Kohl her, die den Kanzler porträtierten. Beide damals geschaffenen Büsten schenkte Berthold Roland mit seiner Ike und Berthold Roland-Stiftung 2017 dem Historischen Museum der Pfalz. Seit 2018 ist er Ehrenmitglied des Historischen Vereins der Pfalz. Zu den Schenkungen der Ike und Berthold Roland-Stiftung an den Historischen Verein der Pfalz zählen auch ein 1936 von Adolf Kessler gemaltes Aquarell und der erste Band der Status Causae, ein Rechtstraktat von 1729 des Pfalzgrafen Christian III. von Pfalz-Zweibrücken mit genealogischer Schautafel.

Briefe von Helmut Kohl präsentiert im Historischen Museum der Pfalz.
Foto: Historisches Museum der Pfalz, Carolin Breckle

„An manchen Stellen wirken Kohls Äußerungen zeitlos aktuell, etwa wenn er sich 1992 in einem Brief an Berthold Roland zur ‚Gestaltung der deutschen Einheit ebenso wie […] der Fortführung des europäischen Friedenswerks, der Schaffung der Europäischen Union‘ äußert“, erklärte Museumsdirektor Alexander Schubert und zitiert aus einem Brief: „In einer Phase, in der tiefgreifende Veränderungen bei Vielen auch Ängste und Unsicherheiten auslösen, erfordert es große Anstrengungen, das als richtig Erkannte gegen Widerstände durchzusetzen. […] Zusammenhalt, Mitmenschlichkeit und die Bereitschaft zu solidarischem Handel werden in Deutschland auf dem Prüfstand stehen.“

Weitere Informationen unter www.museum.speyer.de

Text: Historisches Museum der Pfalz Speyer Foto: Historisches Museum der Pfalz, Carolin Breckle; Klaus Benz
20.04.2020

Kultur / Historisches Museum der Pfalz Speyer

Ausstellungsvorschau 2019-2020

Kulturhistorische Ausstellung zur Geschichte der Medizin

Medicus – Die Macht des Wissens

8. Dezember 2019 bis 21. Juni 2020

Das Plakatmotiv zur kulturhistorischen Ausstellung „Medicis – Die Macht des Wissens“.
Foto: Historisches Museum der Pfalz/Carolin Breckle

Es ist die Welt der Bader und Quacksalber, in der der junge Rob Cole, der Held des Erfolgsromans „Der Medicus“, aufwächst. Sein Wunsch, kranke Menschen zu heilen und sein Verlangen nach Erkenntnis, führt ihn von Europa in den Orient, wo er durch die dort ansässigen Gelehrten auf das medizinische Wissen der Antike trifft. Bezugnehmend auf die mitreißende Erzählung von Noah Gordon, deren Verfilmung im Jahr 2013 Millionen Menschen begeisterte, zeigt das Historische Museum der Pfalz Speyer ab dem 8. Dezember 2019 eine einzigartige kulturhistorische Schau zur Geschichte der Medizin.

Die Sonderausstellung nutzt den literarischen Zugang, um die komplexe und faszinierende Entwicklung des medizinischen Fortschritts in fesselnder Weise zu vermitteln. Sie begibt sich auf eine Zeitreise vom Altertum bis zur Gegenwart, in deren Mittelpunkt der existentielle Wunsch nach Gesundheit und Heilung steht. Eindrucksvoll schildert die Ausstellung anhand einzigartiger Objekte den Wandel der Behandlungsmethoden ausgehend von antiken Kulturen in Ägypten, Mesopotamien, Griechenland und Rom über das Mittelalter mit seinen Klöstern, Universitäten und Apotheken bis hin zur Frühen Neuzeit, die den anatomischen Durchbruch brachte. Auf der Suche nach Erkenntnis spielt das unterschiedliche Verständnis von Medizin, Krankheit, Heilung und Glaube in den verschiedenen Kulturen eine zentrale Rolle.

Tisch eines Medicus
Foto: Historisches Museum der Pfalz Speyer/Carolin Breckle

Erstmals überhaupt sind in einer Ausstellung medizingeschichtliche Fundstücke aus mehr als 5.000 Jahren in einem Kontext zusammengeführt. Zu den mehr als 600 faszinierenden Objekten und sehenswerte Fundkomplexen zählen prachtvoll ausgestattete Handschriften, die das Wissen ihrer Zeit überliefern ebenso wie ausgefeilte Instrumentarien römischer Ärztinnen oder Schröpfköpfe und Klistiere mittelalterlicher Bader. Ein beeindruckendes Zeugnis altägyptischer Kunst ist die überlebensgroße Figur der Göttin Sachmet, die Schutz vor Krankheiten bringen sollte. Während mesopotamische Tontafeln jahrtausendealte Rezepte überliefern, steht die „Gläserne Frau“ für das Wissen der Moderne. Zu den namhaften Leihgebern aus dem In- und Ausland zählen die Uffizien in Florenz, der Louvre in Paris sowie die Staatlichen Museen zu Berlin.

Nicht zuletzt bietet die große kulturhistorische Schau ihren Besuchern mit dem Einsatz verschiedener Medienstationen und einer eigens für die Ausstellung produzierten Multivision, die Gelegenheit einzelne Themen zu vertiefen. Als digitale Projektionen treten sowohl die Protagonisten des Romans „Der Medicus“ als auch historische Persönlichkeiten der Medizingeschichte mit den Besuchern in den Dialog.

Informationen zu Öffnungszeiten und begleitenden Veranstaltungen online unter www.medicus-ausstellung.de

Familien-Ausstellung mit Originalgrafiken von Axel Scheffler

Der Grüffelo – Die Ausstellung

22. Dezember 2019 bis 14. Juni 2020

Das offizielle Plakat zur Ausstellung.
Der Grüffelo © 1999 Julia Donaldson/Axel Scheffler. Der Grüffelo ist als Wortmarke und Logo ein registriertes Warenzeichen von Julia Donaldson und Axel Scheffler und lizensiert von Magic Light Pictures Limited. Gestaltung: Historisches Museum der Pfalz/Lisa-Marie Malek.

Ab 22. Dezember 2019 zeigt das Historische Museum der Pfalz eine neue FamilienAusstellung. „Der Grüffelo – Die Ausstellung“ widmet sich dem von Julia Donaldson in humorvollen Reimen verfassten und von Axel Scheffler farbenfroh und detailreich illustrierten Kinderbuch „Der Grüffelo“.

Axel Scheffler signiert die Kinderbücher „Der Grüffelo“ während der Lesung im März 2019 im Historischen Museum der Pfalz.
Foto: Historisches Museum der Pfalz/Carolin Breckle

Die Geschichte vom schauerlichen Grüffelo-Monster mit einer giftigen Warze auf der Nase und Stacheln am Rücken und der schlauen und mutigen Maus wird in der Ausstellungsinszenierung nacherzählt. Verschiedene Vermittlungsstationen laden die jungen Besucher zum Mitmachen ein. Das Angebot reicht vom Schattentheaterspiel mit Tiermasken, der selbstinszenierten Nacherzählung von Buchszenen bis zum Nachkochen fantasievoller Gerichte aus dem Kinderbuch wie Schlangenpüree und Grüffelogrütze. Danach können die Besucher in der Ruhezone entspannen und in Büchern schmökern. Erwachsene Besucher dürfen sich auf einen Einblick in das künstlerische Werk des Illustrators Axel Scheffler freuen. Biographische Informationen und Original-Grafiken beleuchten dessen Vielseitigkeit und die Entwicklung Schefflers zu einem der erfolgreichsten Bilderbuch-Illustratoren europaweit.

Ein Ausstellungsraum in der ehemaligen FamilienAusstellung „Das Sams und die Helden der Kinderbücher“ waren dem Grüffelo und seinen Erfindern gewidmet.
Foto: Historisches Museum der Pfalz/Carolin Breckle

Das Kinderbuch „Der Grüffelo“ feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Jubiläum. Es erschien 1999 und erfreut sich seitdem großer internationaler Beliebtheit. Auch das Junge Museum Speyer, das JUMUS, feiert 2019 seinen 20. Geburtstag. Es wurde 1999 als erstes Kindermuseum in Rheinland-Pfalz gegründet und hat sich seitdem auf die kindgerechte Vermittlung von Ausstellungsthemen spezialisiert.

Der Grüffelo und das Grüffelo-Kind.
Museum für PuppentheaterKultur Bad Kreuznach (PUK), Foto: Historisches Museum der Pfalz/Carolin Breckl

Die Ausstellung ist bis zum 14. Juni 2020 zu sehen. Weitere Informationen unter www.grueffelo-ausstellung.de

Kulturhistorische Ausstellung

Marilyn Monroe. Die Unbekannte

Verlängert bis 12. Januar 2020

Aufenthalt verlängert: „Marilyn Monroe. Die Unbekannte“ bleibt bis 12. Januar 2020 im Historischen Museum der Pfalz in Speyer. Museumsdirektor Alexander Schubert erklärte:

„Es gehört bereits seit langem zum Profil des Historischen Museums der Pfalz, neben großen kulturgeschichtlichen Themen und Familienangeboten auch spannende Persönlichkeiten der Popkultur und Zeitgeschichte, wie Romy Schneider oder James Dean, zu beleuchten. Marilyn Monroe hat sich dabei als echter Volltreffer entpuppt. Die vielen Objekte aus ihrem persönlichen Bereich zeichnen ein neues Bild von der Hollywood-Diva, das die Besucher überrascht und fasziniert.“

Marilyn Monroe Double Suzie Kennedy im historischen Museum der Pfalz Speyer
Foto: Speyer 24/7 News, dak

Die rund 400 Exponate, darunter viele Objekte aus dem Privatnachlass von Marilyn Monroe geben tiefen Einblick in das Privatleben der Hollywood-Ikone: Zu den ganz persönlichen Exponaten zählen ihr Terminkalender von 1961 mit privaten Aufzeichnungen, aber auch Schuhe, Kleidungsstücke, Pflege- und Stylingprodukte, private Fotoaufnahmen und Zeichnungen sowie Briefe.

Schriftverkehr von Marilyn Monroe
Foto: Speyer 24/7 News, dak

Die Besucher tauchen in Marilyn Monroes Welt ein und verfolgen die wichtigsten Entwicklungsstufen und Lebensabschnitte, darüber hinaus lernen sie bisher unbekannte Seiten einer ungewöhnlichen Frau kennen. Selbst über ihre Lieblingsrezepte und kulinarischen Vorlieben können sich die Besucher in der Ausstellung ein Bild machen.

Tiefe Einblicke ins Leben der Person Marilyn Monroe
Foto: Speyer 24/7 News, dak

Unter dem Motto „Ein Abend mit Marilyn“ bietet der Gewölbekeller in Speyer Küchenpartys an.

Unter dem Motto „x Monroe-Filmabende“ organisieren sechs noch geheime Personen des öffentlichen Lebens jeweils bei sich zu Hause einen besonderen Filmabend. Ja sechs Gäste haben die Gelegenheit, einen Marilyn Monroe-Klassiker in den privaten Räumlichkeiten des Gastgebers zu erleben.

Filmisches Schaffen von Marilyn Monroe
Foto: Speyer 24/7 News, dak

Weitere Informationen zum Begleitprogramm wie auch die Termine für die öffentlichen Führungen unter www.marilyn-ausstellung.de.

Archäologische Ausstellung

Valentinian I. und die Pfalz in der Spätantike

Verlängert bis 15. März 2020

Im Jahr 364 beginnt für die Pfalz und den Nordwesten des Imperium Romanum eine besondere Ära: Flavius Valentinianus wird zum Kaiser des Römischen Reiches erhoben und wählt Augusta Treverorum – Trier – zu seiner bevorzugten Residenz. Von dieser aus unternimmt er zahlreiche Reisen durch die Provinzen an Rhein und Donau und besucht auch mehrfach die Pfalz. Nach den schweren Einfällen durch die Alamannen – ein germanischer Verband, der sich nach der Mitte des 3. Jahrhunderts im südwestdeutschen Raum ansiedelte – wird durch Valentinian I. ein umfangreiches Befestigungsprogramm an der Rheingrenze und im Hinterland realisiert. Er, der als einer der „starken“ Kaiser seiner Zeit gilt, soll sogar einige der Festungsbaumaßnahmen persönlich überwacht haben. Damit ist er der einzige römische Kaiser, der direkt mit der Regionalgeschichte verbunden werden kann.

Mit der Ausstellung „Valentinian I. und die Pfalz in der Spätantike“ rückt das Historische Museum der Pfalz vom 16. September 2018 bis 15. März 2020 einen Zeitabschnitt in den Fokus des Interesses, der in der Region viele Spuren hinterlassen hat. Während die Spätantike im Bewusstsein der Allgemeinheit noch oft als Zeit des Niedergangs und des Verfalls wahrgenommen wird, zeichnen die archäologischen Zeugnisse in der Pfalz ein komplexeres Bild. Aktuelle Forschungsergebnisse bezeugen eine dicht besiedelte Landschaft mit zahlreichen größeren und kleineren Städten, befestigten Siedlungen und eindrucksvollen landwirtschaftlichen Betrieben. Die Pfalz erfuhr für kurze Zeit eine wirtschaftliche und kulturelle Blüte. Doch nach dem Zusammenbruch der römischen Verwaltung im 5. Jahrhundert n. Chr. fand auch diese allmählich ein Ende.

Die Ausstellung präsentiert auf 150 Quadratmetern rund 65 herausragende Fundkomplexe und Einzelexponate der Spätantike. Neben dem Brotstempel von Eisenberg – das älteste Zeugnis des frühen Christentums in der Pfalz und Teil der Sammlung des Historischen Museums der Pfalz – zeigt die Ausstellung weitere besondere Exponate von exquisiten Leihgebern. So stellt die Ny Carlsberg Glyptotek in Kopenhagen eine herausragende Marmorbüste zur Verfügung. Sie ist eines der wenigen erhaltenen plastischen Bildnisse, die vermutlich Valentinian I. darstellen.

Zahlreiche weitere archäologische Funde aus Gräbern und militärischen und zivilen Siedlungen, umfangreiche Hortfunde sowie interaktive multimediale Elemente geben den Ausstellungsbesuchern einen tieferen Einblick in die Umbruchszeit des 4. und 5. Jahrhunderts n. Chr.

Die Ausstellung entstand in Kooperation mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE), Direktion Landesarchäologie, Außenstelle Speyer und dem Heidelberg Center for Cultural Heritage der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (HCCH). Die enge Zusammenarbeit der Partner ermöglichte die Einbindung neuester Forschungsresultate und aktueller Grabungsergebnisse, die zum Teil erstmalig öffentlich präsentiert und in der Begleitpublikation vorgestellt werden.

Zur Ausstellung erscheint ein 136 Seiten starkes Begleitbuch, in dem Valentinian I. und sein Wirken in der Pfalz umfassend beleuchtet werden. Informative und spannende Vorträge namhafter Forscher sowie eine wissenschaftliche Tagung begleiten die Ausstellung.

Das Historische Museum der Pfalz ist dienstags bis sonntags, an Feiertagen auch montags, von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Mehr Informationen unter www.museum.speyer.de

Text: Historisches Museum der Pfalz Speyer Foto: Siehe Bildunterschriften
08.11.2019

Zeugnis aus der Vergangenheit: Speyerer Richtschwert

Neue Dauerleihgabe für das Historische Museum der Pfalz

Museumsdirektor Alexander Schubert mit dem Vorsitzenden des Vorstandes der Stiftung des Historischen Museums der Pfalz und Oberbürgermeister a.D., Werner Schineller, sowie der Oberbürgermeisterin der Stadt Speyer, Stefanie Seiler.
Foto: Klaus Venus

Ein seltenes Objekt bereichert ab sofort die Sammlung des Historischen Museums der Pfalz: Ein Richtschwert aus dem frühen 18. Jahrhundert, das bis um 1792 in Speyer bei Hinrichtungen eingesetzt wurde.

Die Speyerer Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler überreichte das Schwert als Dauerleihgabe an das Historische Museum der Pfalz, nachdem die Stadt – mit Hilfe der Kulturstiftung der Sparkasse Vorderpfalz und der Kulturstiftung Speyer – das Objekt im renommierten Auktionshaus Jan K. Kube in Sugenheim ersteigert hatte. Museumsdirektor Alexander Schubert dankte der Stadt Speyer und den Stiftungen für ihre Unterstützung: „Da das Museum über keinen eigenen Ankaufsetat verfügt, können wir unseren Sammlungsauftrag nur mit Hilfe Dritter erfüllen“.

Am 14. September 2019 ersteigerte die Stadt Speyer – mit Hilfe der Kulturstiftung der Sparkasse Vorderpfalz und der Kulturstiftung Speyer – in Sugenheim (Franken) im renommierten Auktionshaus Jan K. Kube ein „Richtschwert“. Jetzt übergab die Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler das Schwert als Dauerleihgabe an das Historische Museum der Pfalz. Foto: Historisches Museum der Pfalz/Carolin Breckle

„Es kommt vielleicht alle 100 Jahre einmal vor, dass ein solch bedeutendes Objekt mit direktem Bezug zur Rechts-, Sozial- und Alltagsgeschichte der Stadt Speyer auf dem freien Markt auftaucht“, erklärte Ludger Tekampe, Leiter der Sammlungen Volkskunde, Neuzeit und Weinmuseum im Historischen Museum der Pfalz. Die Echtheit des Richtschwertes wurde im Vorfeld, auch unter Hinzuziehung externer Experten, sorgfältig geprüft.

Die Inschriften auf der Klinge sowie der eingravierte Reichsadler und die zweitürmige Domfassade verweisen auf die Geschichte der Stadt Speyer, die im Mittelalter Reichsstadt war. Seit dem Ende des 13. Jahrhunderts besaß der Rat der Stadt Speyer das Recht, die Todesstrafe zu verhängen. Im 18. Jahrhundert wurde diese meistens mit dem Richtschwert vollzogen. Der Speyerer Richtplatz lag damals im Norden der Stadt ausgangs des Wormser Tores, genannt Rabenstein. Die Strafe vollzog der bischöfliche Scharfrichter aus Bruchsal, der dafür jedes Mal anreisen musste. Das Scharfrichterschwert wurde ursprünglich in einer „Richtzeugkiste“ im bis heute erhaltenen Stadttor, dem Altpörtel, aufbewahrt. Infolge der Französischen Revolution, die Speyer 1792 erreichte, wurde der Richtplatz am Rabenstein zerstört. Bei dieser Gelegenheit muss auch das Richtschwert abhandengekommen sein. Nach mehr als 225 Jahre ist es jetzt nach Speyer zurückgekehrt.

Am 14. September 2019 ersteigerte die Stadt Speyer – mit Hilfe der Kulturstiftung der Sparkasse Vorderpfalz und der Kulturstiftung Speyer – in Sugenheim (Franken) im renommierten Auktionshaus Jan K. Kube ein „Richtschwert“. Jetzt übergab die Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler das Schwert als Dauerleihgabe an das Historische Museum der Pfalz. Foto: Historisches Museum der Pfalz/Carolin Breckle

Das Schwert wird im neuen Jahr im Museumsfoyer ausgestellt.

Das Historische Museum der Pfalz ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet, an Feiertagen auch montags. Informationen zum Museum und dessen Ausstellungsprogramm unter www.museum.speyer.de

Text: Historisches Museum der Pfalz Speyer Foto: (1) Klaus Venus; (2 & 3) Historisches Museum der Pfalz/Carolin Breckle
08.11.2019

Historisches Museum der Pfalz Speyer

Römischer Kaiser „Valentinian I.“ bleibt bis 15. März 2020 in Speyer

Ausstellung „Valentinian I. und die Pfalz in der Spätantike“ im Historischen Museum der Pfalz verlängert

Aufgrund des regen Besucherinteresses zur Ausstellung hat sich das Historische Museum der Pfalz Speyer entschieden, die Ausstellung „Valentinian I. und die Pfalz in der Spätantike“ bis zum 15. März 2020 zu verlängern.

Museumsdirektor Alexander Schubert sagte: „Kaiser Valentinians Bekanntheit steigt mit der Ausstellung merklich. Bisher brachten die meisten Besucher Speyer mit den mittelalterlichen, im Dom bestatteten, Kaisern in Verbindung. Dass auch ein spätrömischer Kaiser in Speyer und der Pfalz Geschichte geschrieben hat, ist deshalb für viele besonders spannend“.

Mit der Ausstellung „Valentinian I. und die Pfalz in der Spätantike“ rückt das Historische Museum der Pfalz einen Zeitabschnitt in den Fokus des Interesses, der in der Region viele Spuren hinterlassen hat. Aktuelle Forschungsergebnisse bezeugen in dem Gebiet der heutigen Pfalz eine dicht besiedelte Landschaft mit zahlreichen größeren und kleineren Städten, befestigten Siedlungen und eindrucksvollen landwirtschaftlichen Betrieben. Die Pfalz erfuhr für kurze Zeit eine wirtschaftliche und kulturelle Blüte. Doch nach dem Zusammenbruch der römischen Verwaltung im 5. Jahrhundert nach Christus fand auch diese allmählich ein Ende.

Die Ausstellung präsentiert auf 150 Quadratmetern rund 65 herausragende Fundkomplexe und Einzelexponate der Spätantike. Neben dem Brotstempel von Eisenberg – das älteste Zeugnis des frühen Christentums in der Pfalz und Teil der Sammlung des Historischen Museums der Pfalz – zeigt die Ausstellung noch bis einschließlich 16. Juni den weltweit einzigartigen Prachtstuhl aus dem Schatzfund von Rülzheim. Neueste Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass der reich verzierte Klappstuhl einst für eine höher gestellte weibliche Person angefertigt wurde. Zahlreiche archäologische Funde aus Gräbern und militärischen und zivilen Siedlungen, umfangreiche Hortfunde sowie interaktive multimediale Elemente geben den Ausstellungsbesuchern einen tieferen Einblick in die Umbruchszeit des 4. und 5. Jahrhunderts nach Christus.

Die Ausstellung entstand in Kooperation mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE), Direktion Landesarchäologie, Außenstelle Speyer und dem Heidelberg Center for Cultural Heritage der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (HCCH). Die enge Zusammenarbeit der Partner ermöglichte die Einbindung neuester Forschungsresultate und aktueller Grabungsergebnisse, die zum Teil erstmalig öffentlich präsentiert und in der Begleitpublikation vorgestellt werden.

Ab 24. Juni ist der Prachtstuhl gemeinsam mit dem Hortfund von Rülzheim in der Ausstellung „vorZeiten – Archäologische Schätze an Rhein und Mosel“ im Landesmuseum Koblenz zu sehen.

Das Historische Museum der Pfalz ist dienstags bis sonntags, an Feiertagen auch montags, von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Text: Historisches Museum der Pfalz Speyer Foto: Speyer 24/7 News, dak
04.06.2019

Medicus-Ausstellungsteam pflanzt Heil- und Arzneikräuter

Grynes Band vor dem Historischen Museum der Pfalz Speyer

Im Rahmen des Projekts „Das gryne Band“ stellt die Stadt Speyer dem Historischen Museum der Pfalz zwei Pflanzcontainer auf dem Speyerer Domplatz zur individuellen Begrünung zur Verfügung.

Die Kuratoren des Ausstellungsteam „Medicus“ bepflanzten die Blumenbeete im Hinblick auf die kommende Sonderausstellung „Medicus – Die Macht des Wissens“, die ab 8. Dezember zu sehen ist, mit verschiedenen Heil- und Arzneikräutern sowie einem kleinen Apfelbaum und einer Lavendelstaude.

Die Pflanzenauswahl wurde inspiriert durch das mittelalterlich Buch über den Gartenbau „Liber de cultura hortorum“ des Benediktinermönchs Walahfrid Strabo. Der Mönch skizziert in seinem Werk aus dem 9. Jahrhundert in Versform einen beispielhaften Klostergarten mit 24 Pflanzen.

Dieses auch als „Hortulus“ bekannte mittelalterliche Standardwerk zur Gartenkunde beschreibt unter anderem die Anpflanzung von Fenchel, Eberraute, Wermut, Muskateller-Salbei, Schafgarbe, Kleinem Odermennig und Katzenminze, die allesamt jetzt auch am Speyerer Domplatz wachsen. Dabei sind die ausgewählten Pflanzen nicht nur kleine Alleskönner, was ihre Wirkung gegen Magen-, Darm-, Blasen-, Nieren-, Gallen-, Verdauungs- oder Leberbeschwerden betrifft: sie werden duftend und bunt in den kommenden Monaten auch mit einem reichen und vielfältigen Blütenspektrum jede Menge Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten anlocken und so einen kleinen Beitrag zu einem funktionierenden Ökosystem in Speyer leisten.

Die Ausstellung „Medicus – Die Macht des Wissens“ ist ab 8. Dezember im Historischen Museum der Pfalz zu sehen. Weitere Informationen unter www.medicus-ausstellung.de

Historisches Museum der Pfalz Speyer
04.06.2019

„Archäologie vor der Haustür“ – Unerwartete Funde in Speyer

Vortrag im Historischen Museum der Pfalz Speyer

2010 wurde in Speyer bei Grabungen am Diakonissenkrankenhaus die Bestattung eines spätrömischen Offiziers freigelegt. Bildnachweis: Foto: Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz , Landesarchäologie Speyer.

Spannendes und Überraschendes zu aktuellen und vergangenen Ausgrabungen in Speyer und der Arbeitsweise und den Methoden der Landesarchäologie verspricht der Vortrag am Donnerstag, 6. Juni, um 19 Uhr im Historischen Museum der Pfalz Speyer. Ulrich Himmelmann, Leiter der Außenstelle Speyer der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Direktion Landesarchäologie, stellt zum einen die Ausgrabungen vor, die vor einigen Jahren am Diakonissenkrankenhaus in Speyer stattfanden. In einer Bauparzelle, die im Rahmen der Erweiterung des Gebäudes freigelegt wurde, konnte der beachtliche Fund von nahezu 300 Gräbern mit sehr variantenreichen Bestattungsformen aus der Epoche der Spätantike gemacht werden. Zum anderen beleuchtet der Referent die aktuellen Grabungen in der Engelsgasse in unmittelbarer Nähe des Historischen Museums der Pfalz. Die spannenden und unerwarteten Ergebnisse dieser Untersuchung werden am Vortragsabend erstmals präsentiert. Die Teilnahme ist kostenlos.

Ausgrabungen am Gräberfeld am Diakonissenkrankenhaus in Speyer. Bildnachweis: Foto: Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland -Pfalz , Landesarchäologie Speyer.

Der Vortrag findet im Rahmen der Ausstellung „Valentinian I. und die Pfalz in der Spätantike“ statt, die noch bis zum 15.März im Historischen Museum der Pfalz zu sehen ist. Eins der Diakonissengräber, nämlich das Grab eines römischen Offiziers aus dem frühen 5. Jahrhundert, wird dort gezeigt. Darüber hinaus wird die archäologische Schau noch bis zum 16. Juni durch den römischen Prachtstuhl aus dem „Schatzfund von Rülzheim“ bereichert. Es handelt sich dabei um ein weltweites Unikat. Kein weiterer Stuhl dieser Art ist überliefert und seine Existenz war bisher nur von antiken Abbildungen bekannt. Neueste Forschungsergebnisse zeigen, dass das einzigartige Objekt vermutlich einer Dame der gesellschaftlichen Elite als exklusives, zusammenklappbares Reisemöbel diente.

Das Historische Museum der Pfalz hat dienstags bis sonntags, an Feiertagen auch montags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Informationen unter www.museum.speyer.de

Text: Historisches Museum der Pfalz Speyer Foto: Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland -Pfalz, Landesarchäologie Speyer.
04.06.2019

Historisches Museum der Pfalz, Speyer

Historisches Museum der Pfalz Speyer „Urgeschichte“ schließt bis auf Weiteres

Sonderausstellungen, Domschatz, Weinmuseum und Römerzeit weiterhin präsent

Die Abteilung „Urgeschichte“ im ersten Untergeschoss des Altbaus im Historischen Museum der Pfalz schließt bis auf Weiteres. Grund dafür sind anstehende Sanierungen im Erweiterungsbau des Museums. Die Arbeiten ziehen Umstrukturierungen auf der gesamten Ausstellungsfläche des Hauses nach sich. „Wir werden die kommende Phase der Sanierung dazu nutzen, das Präsentationskonzept des Museums schrittweise zu aktualisieren“ teilt Museumsdirektor Alexander Schubert mit.
Ein konkreter Termin der Wiedereröffnung kann zum aktuellen Zeitpunkt allerdings noch nicht genannt werden, da die Sanierung mit weiteren Baumaßnahmen verbunden sein wird.

Noch bis 5. Mai 2019 ist die Sonderausstellung „Das Sams und die Helden der Kinderbücher“ zu sehen und bis 16. Juni wird „Marilyn Monroe. Die Unbekannte“ im Obergeschoss des Museums präsentiert. Dort ist auch „Valentinian I. und die Pfalz in der Spätantike“ noch bis 11. August ausgestellt.

Historisches Museum der Pfalz Speyer
12.04.2019

Weltweit einzigartig

Historisches Museum der Pfalz zeigt antiken Prachtstuhl aus dem „Barbarenschatz von Rülzheim“

Die intensive wissenschaftliche Bearbeitung des Fundes resultierte in einer neuen Rekonstruktion des Klappstuhles, die in dieser Form erstmals in der Pfalz präsentiert wird. Generaldirektion Kulturelles Erbe, Landesarchäologie Speyer Foto: C. Breckle.

Nach seiner Präsentation in der großen Archäologie-Ausstellung „Bewegte Zeiten“ 2018 im Martin-Gropius-Bau Berlin ist der Prachtstuhl aus dem „Barbarenschatz von Rülzheim“ erstmals in seiner neuen Rekonstruktion in der Ausstellung „Valentinian I. und die Pfalz in der Spätantike“ im Historischen Museum der Pfalz zu sehen. Für die Dauer von zehn Wochen wird das einmalige Fundstück seit 9. April in Speyer präsentiert. Danach wird der Stuhl in der Ausstellung „vorZEITEN. Archäologische Schätze an Rhein und Mosel“ im Landesmuseum Koblenz, Festung Ehrenbreitstein zu sehen sein.

Figürliche Verzierung am Klappstuhl von Rülzheim. Bereits in der Antike hatte man den Stuhl in seine Einzelteile zerlegt und ihn zusammen mit weiteren kostbaren Objekten der Erde anvertraut. Generaldirektion Kulturelles Erbe, Landesarchäologie Speyer Foto: C. Breckle.

Der teilvergoldete und mit Silberfolie überzogene Stuhl gehört zu dem 2013 während einer illegalen Raubgrabung geborgenen „Barbarenschatz von Rülzheim“. Aktuelle Forschungen haben ergeben, dass der eindrucksvolle Falt- oder Klappstuhl im Aufbau und in seiner Funktion neu zu bewerten ist. Die Analysen weisen darauf hin, dass es sich vermutlich um einen Stuhl für eine weibliche Person der gesellschaftlichen Elite gehandelt haben muss.

Mit der Ausstellung „Valentinian I. und die Pfalz in der Spätantike“ rückt das Historische Museum der Pfalz noch bis 11. August 2019 einen Zeitabschnitt in den Fokus des Interesses, der in der Region viele Spuren hinterlassen hat. Während die Spätantike im Bewusstsein der Allgemeinheit noch oft als Zeit des Niedergangs und des Verfalls wahrgenommen wird, zeichnen die archäologischen Zeugnisse in der Pfalz ein komplexeres Bild. Sie bezeugen eine dicht besiedelte Landschaft mit zahlreichen größeren und kleineren Städten, befestigten Siedlungen und eindrucksvollen landwirtschaftlichen Betrieben. Die Pfalz erfuhr für kurze Zeit eine wirtschaftliche und kulturelle Blüte. Doch nach dem Zusammenbruch der römischen Verwaltung im 5. Jahrhundert n. Chr. fand auch diese allmählich ein Ende.

Rekonstruktion einer Militärausrüstung eines Legionärs der Spätantike. Dr. Ullrich Brand Foto: Carolin Breckle

Die Ausstellung präsentiert auf 150 Quadratmetern rund 65 herausragende Fundkomplexe und Einzelexponate der Spätantike. Neben dem Brotstempel von Eisenberg – das älteste Zeugnis des frühen Christentums in der Pfalz und Teil der Sammlung des Historischen Museums der Pfalz – zeigt die Ausstellung weitere besondere Exponate von exquisiten Leihgebern. Zahlreiche weitere archäologische Funde aus Gräbern und militärischen und zivilen Siedlungen, umfangreiche Hortfunde sowie interaktive multimediale Elemente geben den Ausstellungsbesuchern einen tieferen Einblick in die Umbruchszeit des 4. und 5. Jahrhunderts n. Chr.

Die Ausstellung entstand in Kooperation mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE), Direktion Landesarchäologie, Außenstelle Speyer und dem Heidelberg Center for Cultural Heritage der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (HCCH). Die enge Zusammenarbeit der Partner ermöglichte die Einbindung neuester Forschungsresultate und aktueller Grabungsergebnisse, die zum Teil erstmalig öffentlich präsentiert und in der Begleitpublikation vorgestellt werden.

Die Fragmente des unteren Gestänges konnten aufgrund ihrer Fragilität nicht in die Ausstellung integriert werden. Das ursprüngliche Aussehen des Stuhles wird in der Rekonstruktionszeichnung deutlich (Zeichnung). GDKE, Landesarchäologie Speyer, Zeichnung: W. Himmelmann

Zur Ausstellung ist ein 136 Seiten starkes Begleitbuch erschienen, in dem Valentinian I. und sein Wirken in der Pfalz umfassend beleuchtet werden.

Das Historische Museum der Pfalz ist dienstags bis sonntags, an Feiertagen auch montags, von 10 bis 18 Uhr geöffnet. www.museum.speyer.de

Text: Historisches Museum der Pfalz Speyer Foto: Carolin Breckle
12.04.2019

Auf zum Lesefest!

Das Junge Museum in Speyer feiert 20stes Jubiläum und den Welttag des Buches

Im Historischen Museum der Pfalz wird in den Osterferien gefeiert! Das Junge Museum wird 20 Jahre alt und nimmt den Welttag des Buches sowie die aktuelle Familien-Ausstellung „Das Sams und die Helden der Kinderbücher“ zum Anlass für ein großes Lesefest: Von Dienstag, 23. bis Samstag, 27. April dreht sich alles um das Thema Bücher. Auf dem Programm stehen mehr als 20 Mitmachaktionen, Lesungen und Workshops. Gleichzeitig sind während der Lesewoche in der Sams-Ausstellung frischgebaute, noch nie gesehene Wundermaschinen zu bestaunen. Neben dem Museum treten Partner wie die Musikschule Speyer, die Stadtbücherei Speyer, das Kulturhaus Pablo, die Buchrestaurierung am Dom sowie Speyerer Buchhandlungen und der Kaufhof als Veranstaltungsort auf.

Das Lesefest bietet spannende Unterhaltung für Kinder und Erwachsene: Im Historischen Museum der Pfalz gibt es am Dienstag, 23. April von 10.15 bis 13 Uhr einen Büchertauschmarkt; von 10.15 bis 12.45 Uhr einen Schreibworkshop zum Thema „Wundermaschinen“ (Teilnahme: 3 Euro); um 11 Uhr eine Talk-Runde zur Geschichte des Jungen Museums mit Bernadette Schoog, Museumsdirektor Alexander Schubert, Oberbürgermeister a. D. Werner Schineller und dem Jumus-Löwen; um 11.45, 13.30 und 16 Uhr Mitmach-Singen für die ganze Familie; um 14 Uhr eine Erlebnisschatzsuche-Show mit Anti-Langeweile-Garantie (Teilnahme: 5 Euro); um 15.15 Uhr eine Bastelaktion „Die Duftblumen der Kleinen Hexe“ (Teilnahme: 3 Euro) sowie um 16.30 eine Mitmach-Lesung mit dem Titel „Der Ratz-Fatz-x-weg 23“.

Mit einem Vorleseworkshop für Kinder startet das Programm am Mittwoch, 24. April, um 11 Uhr. Um 15 Uhr liest Abd Alrahman Alqalaq aus „Eine Woche voller Samstag“ in arabischer und deutscher Sprache.

Am Donnerstag, 25. April, gestalten um 13 Uhr Kinder ihr eigenes Lieblings-Wörterbuch (Teilnahme: 3 Euro); die Speyerer Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler lädt um 15 Uhr zu einer Lesestunde mit „Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe“ ein.

Am Freitag, 26. April, liest um 15 Uhr Larysa Hofmann in russischer und deutscher Sprache aus „Eine Woche voller Samstage“.

Das Lesecafé im Historischen Museum der Pfalz lädt während der gesamten Woche dazu ein, aktuelle Kinder- und Jugendbücher zu entdecken. Und nicht zuletzt wartet die Ausstellung „Das Sams und die Helden der Kinderbücher“ auf viele junge Lese- und Bücherfans!

Das komplette Veranstaltungsprogramm steht online unter www.sams-ausstellung.de

Öffnungszeiten

Das Historische Museum der Pfalz ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet, an Feiertagen auch montags. Weitere Informationen zu dem Führungsangebot unter www.museum.speyer.de.

Text: Historisches Museum der Pfalz Speyer Foto: Speyer 24/7 News, dak
12.04.2019

Marilyn Monroe künstlerisch entdecken

Führung und Workshop für Menschen mit Demenz im Historischen Museum der Pfalz

In Kooperation mit dem Netzwerk Kultur und Demenz Speyer lädt das Historische Museum der Pfalz am Mittwoch, 17. April, um 10 Uhr zu einer Veranstaltung für Menschen mit Demenz ein.

In einer Führung erkunden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam mit der Kulturvermittlerin Andrea Braun die aktuelle Sonderausstellung „Marilyn Monroe. Die Unbekannte“.

Im Anschluss an den Ausstellungsrundgang findet ein praktisch-künstlerischer Workshop in den Werkstätten des Historischen Museums der Pfalz statt.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Begleitprogramms zur kulturhistorischen Schau „Marilyn Monroe. Die Unbekannte“ statt, die noch bis zum 16. Juni 2019 zu sehen ist.

Die Ausstellung widmet sich der Hollywood-Legende des 20. Jahrhunderts und gibt anhand von mehr als 400 Einzelexponaten, darunter persönliche Gegenstände wie Briefe, Styling- und Beautyprodukte,
Einblicke in die private Seite einer facettenreichen Frau und komplexen Persönlichkeit. Das komplette Begleitprogramm zur Ausstellung finden Sie unter www.marilyn-ausstellung.de

Die Veranstaltung richtet sich an Menschen mit Demenz, ihre Begleitpersonen und Familien. Die Anmeldung erfolgt über das Seniorenbüro Speyer unter der Telefonnummer 06232 14 2661.
Die Teilnahme ist kostenlos und die Teilnehmerzahl begrenzt.

Text: Historisches Museum der Pfalz Speyer Foto: Speyer 24/7 News, dak
12.04.2019

Römischer Legionär und antiker Klappstuhl bereichern Valentinian-Ausstellung

Vortrag und Öffentliche Führung im Historischen Museum der Pfalz Speyer

Seit dem 9. April wird für die Dauer von zehn Wochen der einzigartige antike Klappstuhl aus dem Fund von Rülzheim die Ausstellung „Valentinian I. und die Pfalz in der Spätantike“ im Historischen Museum der Pfalz bereichern.

Wie es in der Region der heutigen Pfalz zur Zeit der römischen Spätantike zuging, können die Besucherinnen und Besucher des Historischen Museums der Pfalz Speyer am Sonntag, 14. April, um 10.30 Uhr erfahren. Im Rahmen einer öffentlichen Führung wird der Archäologe Dr. Ullrich Brand in der Kleidung eines spätantiken Legionärs erklären, welche Ausrüstung ein Soldat der römischen Armee des 4. Jahrhunderts n. Chr. benötigte.

Das Historische Museum der Pfalz widmet dem römischen Kaiser Valentinian I. erstmals eine archäologische Ausstellung, die den Lebensweg dieses außergewöhnlichen Herrschers beleuchtet und sein bedeutungsvolles Wirken für die Region in den Mittelpunkt stellt.

In der Ausstellung werden mehr als 30 einzigartige Fundkomplexe, darunter wertvolle Grabausstattungen, umfangreiche Hortfunde, kostbare Glasgefäße und herausragende Einzelstücke präsentiert, die einen Einblick in die wechselvolle Zeit des 4. und 5. Jahrhunderts geben.

Öffnungszeiten

Das Historische Museum der Pfalz ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet, an Feiertagen auch montags. Weitere Informationen zu dem Führungsangebot unter www.museum.speyer.de.

Text: Historisches Museum der Pfalz Speyer Foto: Speyer 24/7 News, dak
12.04.2019