Kultur / Zoo Heidelberg

Nachwuchs bei den bedrohten Ringelschwanzmungos

Zoo Heidelberg freut sich über Zuchterfolg

Auch die Jungtiere sind bereits am Futternapf gesichtet worden.
Foto: Heidrun Knigge / Zoo Heidelberg

Bei den quirligen Ringelschwanzmungos gab es erfolgreich Nachwuchs. Bereits im Dezember kam ein Jungtier zur Welt. Nach den ersten kritischen Wochen, in denen sich das Jungtier nur in Bereichen hinter den Kulissen aufhielt, zeigt es sich inzwischen gemeinsam mit der Mutter häufiger auf der Außenanlage. Das Jungtier ist sehr aufgeweckt und erkundet neugierig seine neue Umgebung. Die Ringelschwanzmungos können im Gehege neben den ebenfalls aus Madagaskar stammenden Fossas beobachtet werden.

Ein leises Fiepen war aus der Höhle zu hören. Als das Weibchen nicht wie üblich zum Fressen kam, war für die Pfleger rasch klar: Es gibt Nachwuchs. Daraufhin wurden die Reinigungsarbeiten im Gehege eingestellt, um der Mutter und dem Jungtier möglichst viel Ruhe zu gewähren. In dieser Zeit legten die Tierpfleger nur das Futter im Haus aus. „Die junge Mutter kümmert sich sehr gut um ihren Nachwuchs. Die ersten Wochen haben wir das Weibchen gar nicht gesehen, da es sich nur abends oder nachts das Futter geholt hat und ansonsten bei dem Jungen in der Wurfhöhle war“, berichtet Sandra Reichler, Kuratorin im Zoo Heidelberg.

Der Ringelschwanzmungonachwuchs erkundet neugierig das Gehege im Zoo Heidelberg
Foto: Heidrun Knigge / Zoo Heidelberg

Erst nach einer knappen Woche öffneten sich die Augen des Jungtieres und es wurde mehr und mehr mobil. Jetzt fängt es langsam an, seine Umgebung zu erkunden und die Wurfbox häufiger zu verlassen. Mittlerweile lässt die Mutter das Junge ab und zu für einige Zeit alleine in der Höhle, um sich selbst in der Außenanlage aufzuhalten. Als typische Einzelgänger werden die Elterntiere nur zur Paarung zusammengeführt. Das Weibchen zeigt, ob es Interesse am Männchen hat oder nicht. „Unsere erfahrenen Pfleger können das Verhalten der Tiere mittlerweile sehr gut deuten. Dadurch wussten wir ziemlich genau, wann die Paarung stattgefunden hat und wann das Weibchen voraussichtlich werfen würde“, erklärt Reichler.

Die Tragzeit bei Ringelschwanzmungos beträgt etwa 2,5 Monate. Kurz vor der Geburt konnten die Tierpfleger einen deutlich dickeren Bauch bei dem Weibchen erkennen und waren daher bereits gut vorbereitet. Für den Zoo ist dies ein besonderer Zuchterfolg. Die einzigartige Natur Madagaskars ist bedroht und die in den letzten Waldgebieten heimischen Ringelschwanzmungos werden immer seltener. Um eine sich selbst erhaltende Reservepopulation aufzubauen, existiert in den europäischen Zoos ein Erhaltungszuchtprogramm. Somit ist der Zuchterfolg in Heidelberg ein wichtiger Beitrag zum Erhalt dieser wunderschönen und seltenen Tierart. Ringelschwanzmungos sind gute Kletterer, halten sich aber viel am Boden auf. Sie fressen tierische Nahrung wie Insekten, kleine Wirbeltiere, Schnecken, Vogeleier oder Tausendfüßler.

Ringelschwanzmungo im Zoo Heidelberg
Foto: Heidrun Knigge / Zoo Heidelberg

Sie gehören zu den wenigen Raubtierarten auf Madagaskar. Die Tier- und Pflanzenwelt Madagaskars ist einzigartig, da sich die Insel schon sehr früh vom Festland gelöst hat. Dadurch konnten sich viele Arten entwickeln, die es sonst nirgendwo auf der Welt gibt. Die einzigartigen Lebensräume Madagaskars sind stark bedroht, die Wälder werden abgeholzt oder niedergebrannt, der Klimawandel stellt für viele Arten eine zusätzliche Bedrohung dar, da das ökologische Gleichgewicht durch große Dürreperioden zerstört wird.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Heidrun Knigge / Zoo Heidelberg
14.02.2023

Zoo Heidelberg muss Eintrittspreise ab März erhöhen

Steigende Kosten sind Ursache für die Anpassung

Kuba-Flamingos am See
Foto: Heidrun Knigge / Zoo Heidelberg

Die gestiegenen Preise und Aufwendungen zwingen den Zoo Heidelberg die Eintrittspreise zum 1. März 2024 anzuheben.

Durch den letzten Tarifabschluss haben sich die Personalaufwendungen für den Zoo Heidelberg deutlich erhöht. Dies durch Einsparungen beim Personal zu kompensieren, ist für Dr. Klaus Wünnemann und Thomas Pöschko als Geschäftsführer des Zoo Heidelberg keine Option.

Ihre klare Aussage dazu ist: „Für uns sind die Lohnsteigerungen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch in dieser Höhe gerechtfertigt und sichern unsere Attraktivität als Arbeitgeber. Das Personal in der Tierpflege und in anderen Bereichen des Zoos zu reduzieren, hätte zu Einschränkungen in der hohen Qualität der Versorgung unserer Tiere und der Servicequalität geführt“.

Auch die allgemeinen und inflationsbedingten Preissteigerungen haben zur Erhöhung der Kosten beigetragen. Dies hat sich vor allem beim Einkauf von Futtermitteln und bei den Energiepreisen bemerkbar gemacht. Die wichtigsten Finanzierungsquellen für den Zoo sind die Erlöse aus den Eintrittspreisen und der Zuschuss der Stadt Heidelberg, der sich zum Ausgleich der Preissteigerungen ebenfalls erhöht hat. Die Eintrittspreise werden mit Beginn der Hauptsaison zum 01. März erhöht. Für Erwachsene steigt der Eintrittspreis in der Hauptsaison um 2 Euro auf 15 Euro an. Bei den Kindern und Jugendlichen steigt der Eintrittspreis um 1 Euro auf 7,50 Euro. Die Höhe des Artenschutz-Euros bleibt unverändert.

Trotz der Preiserhöhung bleiben die Angebote für die Familien-und Kleingruppenkarten attraktiv. Bei einer Familie mit 2 Kindern ermäßigt sich der Gruppenpreis im Vergleich zu den Einzeleintritten schon um 5 Euro. Besucher mit dem Heidelberg-Pass und Heidelberg-Pass+ erhalten weiterhin freien Eintritt in den Zoo.

Ein gute Nachricht gibt es für alle, die den Heidelberger Zoo öfter besuchen wollen. Die Preise der Jahreskarte werden erst zum Beginn der Nebensaison angepasst. Der Kauf einer Jahreskarte rechnet sich ab März für Erwachsene schon ab dem vierten Besuch, bei Kindern und Jugendlichen sogar schon ab dem dritten Besuch.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Heidrun Knigge / Zoo Heidelberg
05.02.2023

Kleiner Kletterkünstler mit großer Aufmerksamkeit: Der Gecko wird Zootier des Jahres

Unterstützer der Kampagne „Zootier des Jahres“
Foto: Werner Scheurer / Zoo Heidelberg

Im Aquarium des Kölner Zoos wurde heute das Zootier des Jahres 2024, der Gecko, vorgestellt. Das Team des Aquariums trägt mit der Erhaltungszucht verschiedener Geckoarten maßgeblich dazu bei, diese Arten vor dem Aussterben zu bewahren. Zur Auftaktveranstaltung konnte unter anderem die Schirmherrin der diesjährigen Kampagne, die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) Sabine Riewenherm, die gefährdeten Geckos bewundern.

Zu Pulver zermahlen, als Tee aufgebrüht oder in Alkohol eingelegt – so endet manch Gecko und wird damit Opfer eines Aberglaubens, welcher den Tieren besondere Heilkräfte zuschreibt. Dafür gibt es keinerlei wissenschaftliche Beweise, doch die Nachfrage nach diesen vermeintlichen Medikamenten steigt dramatisch. Generell sind Geckos mit einer Vielzahl unterschiedlicher Bedrohungen konfrontiert. Diese reichen von der Verschmutzung und dem Verlust des Lebensraumes, Schäden durch invasive Arten, dem Klimawandel bis hin zur übermäßigen Absammlung für den Heimtierhandel oder der Verwendung in der traditionellen asiatischen Medizin und als Delikatesse. Dabei faszinieren diese Reptilien uns Menschen, wenn sie sich mit speziellen Haftlamellen an den Zehen hervorragend auf glatten Flächen wie Blättern oder sogar Glas, sicher fortbewegen.

Stark gefährdeter Himmelblauer Zwergtaggecko
Foto: C. Kilawe / Zoo Heidelberg

„Wir brauchen wirksame Instrumente und eine gute Zusammenarbeit, um bedrohte Geckoarten zu erhalten“, betont Sabine Riewenherm, Präsidentin des BfN. „Eine Verknüpfung von In-situ- (im Lebensraum) und Ex-situ-Maßnahmen (in der Haltung) hat sich als besonders wirksam für einen effektiven Artenschutz herausgestellt. Projekte vor Ort, Behörden und zoologische Gärten müssen hierbei Hand-in-Hand arbeiten.“ Die IUCN (Internationale Union zur Bewahrung der Natur) verdeutlicht im neuen Positionspapier die Schlüsselrollen, die Zoologische Gärten an der Schnittstelle zwischen der Erhaltung in den Zoos und im ursprünglichen Lebensraum spielen. „Unsere Zoos haben eine lange Tradition darin, sich auch mit den Lebensansprüchen der Geckos zu beschäftigen, um diese – im schlimmsten Fall – durch gezielte Zucht vor dem Aussterben zu bewahren. Aber nur gemeinsam schaffen wir es, diese faszinierenden Tiere auch in ihrem Lebensraum zu retten“, erklärt Volker Homes, Geschäftsführer des Verbands der Zoologischen Gärten. Für Arten wie den Himmelblauen Zwergtaggecko ist das besonders wichtig, denn sein gesamtes Verbreitungsgebiet umfasst nur acht Quadratkilometer in Tansania. Bereits ein großer Waldbrand könnte die Art für immer verschwinden lassen.

Der Gecko als Zootier des Jahres

Da die Bestände vieler Geckoarten akut gefährdet sind und immer weiter abnehmen, sollen die Geckos nun ein Jahr lang im Rampenlicht stehen. „Mit der Wahl zum Zootier des Jahres 2024 wollen wir zusammen mit der Unterstützung unserer Kampagnenpartner und der Zoogemeinschaft Lobbyarbeit für hochbedrohte Geckoarten betreiben und gezielt konkrete Artenschutzprojekte vor Ort unterstützen“, sagt Dr. Viktoria Michel, Projektkoordinatorin der „Zootier des Jahres“- Kampagne der ZGAP. Mit den Kampagnengeldern werden verstärkt Schutzmaßnahmen für verschiedene Geckoarten in Vietnam und Tansania umgesetzt und Umweltbildungsmaßnahmen gestartet.

Der Zoo Heidelberg beteiligt sich aktiv als Platinförderer an der Kampagne „Zootier des Jahres“. Mit Hilfe des „Artenschutz-Euro“, der im Eintrittspreis enthalten ist, können zahlreiche Projekte in den Heimatländern bedrohter Arten unterstützt werden, so in diesem Jahr auch für die faszinierenden Geckos.

Die Kampagne „Zootier des Jahres“

Die „Zootier des Jahres“- Artenschutzkampagne wurde 2016 mit dem Ziel ins Leben gerufen, sich für stark gefährdete Tierarten einzusetzen, die nicht so bekannt sind und deren Bedrohung bisher nicht oder kaum im Fokus der Öffentlichkeit steht. So konnten in der Vergangenheit beispielsweise wichtige Projekte für den Erhalt von Rotohraras in Bolivien, Scharnierschildkröten in Kambodscha oder Java-Pustelschweine in Indonesien realisiert werden. Bei den Bemühungen, die gesteckten Ziele für die im Fokus stehenden Arten zu erreichen, wird die ZGAP von ihren Partnern der Gemeinschaft der Zooförderer (GdZ), der Deutschen Tierpark-Gesellschaft (DTG) und dem Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) unterstützt.

Weitere Informationen: https://zootierdesjahres.de/

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: (1) Werner Scheurer / Zoo Heidelberg; (2) C. Kilawe/Zoo Heidelberg
31.01.2024

Ausstellung „MenschenWelt“ im Zoo Heidelberg eröffnet

Sonderausstellung bis August in der Explo-Halle zu sehen

Die Wanderausstellung „MenschenWelt“ wird ab dem 25. Januar bis 04. August als Sonderausstellung im Zoo Heidelberg zu sehen sein. Dabei handelt es sich um eine spannende und interaktive Ausstellung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit kreativ gestalteten Mitmachstationen, die im Zoo Heidelberg ihr großes Finale erlebt.

Mitmachstation Sonderausstellung „MenschenWelt“
Foto: DBU / Zoo Heidelberg

Zur Ausstellungseröffnung am 24. Januar in der Explo-Halle im Zoo Heidelberg, begrüßte Bürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain die anwesenden Gäste und ließ sie teilhaben, am Heidelberger Blick auf das Thema Nachhaltigkeit. Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann spannte anschließend den Bogen zum Zoo Heidelberg und zur Zooarbeit weltweit: „Moderne Zoos sind Naturschutzzentren und erreichen sehr viele Menschen. Wir freuen uns darauf, diese wichtigen Themen so gut aufbereitet mit unseren Besuchern teilen zu können“.

Mitmachstation Sonderausstellung „MenschenWelt“
Foto: DBU / Zoo Heidelberg

Die spannende und interaktive Ausstellung widmet sich den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen und zeigt auf, wie wir sie erreichen können. Dabei folgt die Konzeption dem Dreiklang von Ausprobieren, Verstehen und Handeln. Durch Animationen, Trickfilme, Hörstationen, Interaktionen und klaren Texten macht die Ausstellung „MenschenWelt“ Komplexes einfach, Globales überschaubar und zeigt Lösungswege auf. Staunen und Spaß sind dabei als Zugänge bewusst eingeplant. Insgesamt gibt es acht interaktive Stationen, die zum Mitmachen anregen und aufzeigen, wie sich jede und jeder Einzelne für eine lebenswerte Zukunft engagieren kann. Inhaltlich geht es um das Konzept der „Planetaren Leitplanken“, die die Belastbarkeitsgrenzen unseres Erdsystems benennen und gleichzeitig Möglichkeiten beschreiben, wie wir unsere Zukunft nachhaltig gestalten können. Der Zoo Heidelberg begleitet die Ausstellung mit engagierten Scouts, die den Besuchern helfen, sich die Inhalte optimal zu erschließen und Verbindungen zum eignenen Leben herzustellen. Die letzte Sonderausstellung im Zoo Heidelberg („Leben unter Wasser“) wurde innerhalb eines Jahres von etwa 70.000 Besuchern gesehen. „Wir wünschen uns, dass sich auch für diese außergewöhnliche Mitmachausstellung ähnlich viele neugierige Besucher begeistern können“, berichtet Axel Schlemann, Leiter der Zoo-Akademie und Ausstellungskurator. Die Wanderausstellung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) wird bis zum 04. August 2024 im Zoo Heidelberg in der Explo-Halle im „Roten Saal“ präsentiert. Der Besuch der Sonderausstellung ist im Zoo-Eintritt bereits enthalten.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: DBU / Zoo Heidelberg
24.01.2024

Kultur / Zoo Landau in der Pfalz

Woche der Solidarität mit Ukrainischen Zoos und Naturschutzverbänden im Zoo Landau in der Pfalz

Am 24. Februar jährt sich der russische Angriffskrieg auf die Ukraine bereits zum zweiten Mal. Noch immer machen die täglichen Nachrichten aus dem Krisengebiet die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landauer Zoos sehr betroffen, und zudem sind wir über das Schicksal der Bevölkerung hinaus in großer Sorge wegen der ökologischen Auswirkungen des Krieges, aber auch wegen der Auswirkungen auf Wild- und Haustiere in der Natur und in der Obhut von Menschen.

Der Europäische Zoo- und Aquarien-Verband EAZA hat bereits im März 2022 ein Positions-Papier zum Krieg in der Ukraine herausgegeben, was regelmäßig überarbeitet wird. Darin drückt die EAZA auch im Namen aller Mitgliedszoos ihre Solidarität mit den Zoos des Ukrainischen Zooverbands UAZA, zu deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, deren Familien und der Bevölkerung der Ukraine aus. Der Überfall durch Russland wird verurteilt. Die EAZA ist im engen Austausch mit den ukrainischen Zoos, die Mitglied des Verbandes sind, und seit Beginn des Angriffskrieges werden über die Mitgliedszoos Spenden gesammelt. Auch der Zoo Landau hat dies bereits getan.

Anlässlich des traurigen Jahrestages wird es ab dem 24. Februar im Rahmen der „Woche der Solidarität mit Ukrainischen Zoos und Naturschutzverbänden“ erneut eine Spendensammlung an der Zookasse geben.

Der Zoo Landau bittet ab Samstag, 24. Februar, für eine Woche an der Zookasse um Spenden, die dem genannten Hilfsfonds der EAZA zukommen werden.

Spenden sind auch online unter möglich: https://useplink.com/payment/0QGQi3DTKejUifIrdVzHx

Das Zooteam dankt allen Spenderinnen und Spendern herzlich für die Unterstützung!

Text: Stadtverwaltung Landau in der Pfalz / Zoo Landau in der Pfalz Foto: © Zoo Landau
23.02.2024

„Arten schützen – DAS kann ich tun!“: Tag der offenen Tür in der Zooschule Landau mit Ausstellungen, Tierbegegnungen und Vortrag am Sonntag, 3. März, von 13 bis 17 Uhr

Die Bartagame freut sich schon auf viele Besucher*innen
Foto: Zooschule Landau

Am Sonntag, 3. März, lädt die Zooschule Landau anlässlich des Welttages des Artenschutzes von 13 bis 17 Uhr zum Tag der offenen Tür in ihre Räumlichkeiten ein. Thematisch werden sich die zahlreichen Aktionen und Informationen rund um die Vielfalt heimischer Reptilien drehen.

So können Familien bei einem Quiz ihre Artenkenntnisse testen. Große und kleine Besucherinnen und Besucher sind um 14 Uhr eingeladen, mit dem Reptilienexperten Peter Buchert in die „Welt der Schildkröten“ einzutauchen. In seinem Bildervortrag berichtet Buchert anschaulich über die Besonderheiten der beliebten Tiere, über ihre Bedrohung und über Schutzmöglichkeiten.

Auch die Haltung zu Hause wird angesprochen. Mehrmals haben die Besucherinnen und Besucher der Zooschule am Sonntag die Möglichkeit, im Rahmen von Tierpräsentationen lebenden Reptilien hautnah zu begegnen. Dabei ist auch das Zootier des Jahres, der Gecko.

Vor dem Hintergrund, dass zwei Drittel aller heimischen Reptilien bestandsgefährdet sind, präsentiert das Zooschulteam im Rahmen einer kleinen Ausstellung Informationen zur reptilienfreundlichen Gestaltung des eigenen Gartens und Tipps für den Schutz von Reptilien im Alltag und auf Reisen. Die Gäuschule aus Böbingen zeigt mit Bildern, wie eine Trockenmauer als Lebensraum für zahlreiche Tierarten gebaut und gestaltet werden kann. Natürlich können am Tag der offenen Tür auch die Räumlichkeiten der Zooschule besichtigt werden, in denen üblicherweise der Zooschulunterricht und die Kindergeburtstage stattfinden.

Auch werden Fragen rund um das Bildungsprogramm der Zooschule und bezüglich einer Mitgliedschaft im Förderverein der Zooschule Landau e.V. beantwortet.

Alle Aktionen, auch der Vortrag und die Tierpräsentationen, sind kostenfrei; nur der normale Zooeintritt ist zu bezahlen.

Das Team der Zooschule freut sich am Sonntag über zahlreiche Besucherinnen und Besucher!

Text: Stadtverwaltung Landau in der Pfalz / Zoo Landau in der Pfalz Foto: © Zooschule Landau
23.02.2024

Tierschutz – Kinder lernen respektvollen und achtsamen Umgang mit Tieren: Kostenfreies Exklusivprogramm für Kindertagesstätten im März 2024

Kinder im Umgang mit Tieren vertraut machen – das ist das Ziel des kostenfreien Exklusivprogramms der Zooschule Landau für Kindertagesstätten. Im Mittelpunkt stehen die Tiere im Streichelzoo. Im Rahmen eines rund zweieinhalbstündigen Programms sollen Vorschulkinder lernen, wie man schrittweise auf Ziegen und Schafe zugeht, ohne sie zu erschrecken, wie man Tiere fachgerecht streichelt, striegelt und füttert.

Sie lernen die Körpersprache der Tiere richtig zu deuten und erfahren, was Jungtieren Angst bereitet. Darüber hinaus lernen die Kinder Interessantes zum Umgang mit Kaninchen, Minischweinen und Hühnern. „Die Kinder sollen den Umgang mit Tieren als etwas Natürliches empfinden, bei dem man emphatisch agieren und das Tier erst einmal kennenlernen muss“, betont die Leiterin der Zooschule, Gudrun Hollstein.

Zum Abschluss erhalten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Streichelzoo-Führerschein.
Das Programm ist für 20 Gruppen kostenfrei. Nur der Zooeintritt muss entrichtet werden.
Anmeldungen können ab sofort in der Zeit von 8 bis 12 Uhr in der Zooverwaltung erfolgen unter Tel.-Nr. 0 63 41/13 70 11. Es sind Termine vor- und nachmittags möglich.

Weitere Informationen zum Programm: Die Sprechstunde der Zooschule montags von 15.30 Uhr bis 17 Uhr telefonisch unter 0 63 41/13 70 05 statt.

Text: Stadtverwaltung Landau in der Pfalz / Zoo Landau in der Pfalz Foto: © Zooschule Landau
22.02.2024

120 Jahre Zoo Landau in der Pfalz – Jubiläumszeitung mit spannenden und lesenswerten Infos ab sofort kostenlos verfügbar

Landaus Zoodirektor Dr. Jens-Ove Heckel freut sich über die neue Zoo-Jubiläumszeitung.
Foto: © Zoo Landau

Mindestens zwei imposante Dinge zieren das Titelblatt der nun ganz neu kostenlos verfügbaren Zoo-Jubiläumszeitung: Zum einen gibt es beeindruckende Zahlen, nämlich „120 Jahre Zoo Landau 1904-2024“, die sofort ins Auge stechen. Zum anderen wendet im Titelfoto der imposante Sibirische Tigerkater „Igor“ seinen Blick auf den Anlass des Jubiläums.

Dank toller Unterstützung aus dem Zoo-Freundeskreis, von Zoofans aus der Bürgerschaft, von Akteurinnen und Akteuren der Zooschule, von Verfasserinnen und Verfassern von Grußadressen und von Kindern, ist die Zeitung reichhaltig mit Textbeiträgen, Fotos oder gemalten Bildern gefüllt. Als tatsächlich „zentrales Element“ findet sich im Innenteil die fortgeschriebene Zoo-Chronik. Eine solche war schon zum 100-jährigen Jubiläum vom langjährigen Verwalter des Zoos, Günter Fengler, verfasst worden. Der Schatzmeister des Zoo-Freundeskreises und Zoo-Enthusiast, Klaus Blumer, ergänzte diese um die Jahre 2004 bis 2024.

Zahlen und Tigerkater Igor beeindrucken auf dem Titelblatt der Zoo-Jubiläumszeitung.
Foto: © Zoo Landau

Spannend und oft amüsant sind die teils von Fotos begleiteten Beiträge von verschiedenen Zoofans sowie Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern des Zoos zu lesen. Wie aufregend einige der zu Zeiten durchgeführten Tiertransporte verliefen, weiß z.B. der Geschäftsführer des Freundeskreises, Gerhard Blumer, zu berichten. Freundeskreisvorsitzender Sanitätsrat Dr. Helmuth Back wartet nicht nur mit einem Grußwort auf, sondern schildert etwas sch(m)erzhafte Zooerinnerungen aus seiner Schülerzeit. „Haus- und Hofarchitekt“ des Landauer Zoos, Peter Buchert, erklärt, warum er sich nicht als das gefährlichste Raubtier im Zoo empfindet. Seiten mit Zahlen und Fakten aus dem Zoo, der Zooschule oder dem Förderverein belegen eindrücklich vielfaches Engagement aus verschiedensten Bereichen.

„Allen, die unserem Aufruf gefolgt sind, Material für die Jubiläumszeitung zu liefern, danke ich ganz herzlich für die Unterstützung,“ sagt Landaus Zoodirektor Dr. Jens-Ove Heckel und blättert stolz durch das fertige Werk. Zudem sei er dankbar für die schon vielfach eingegangenen guten Wünsche für den Zoo, die u.a. auch durch die Grußworte von Landaus Oberbürgermeister Dr. Dominik Geißler, Zoodezernent Jochen Silbernagel oder Prof. Dr. Jörg Junhold, Präsident des Verbandes der Zoologischen Gärten, dokumentiert sind. Dank finanzieller Unterstützung ausgewählter Anzeigenkunden, des Zoo-Freundeskreises und wohlwollender Preisfindung bei Gestaltung und Druck der Zeitung durch die Firma reproTECH in Steinweiler ist es nun möglich, 10.000 Exemplare an interessierte Leserinnen und Leser zu verteilen.

Die Jubiläumszeitung gibt es u. a. an der Zookasse oder im Büro für Tourismus (BfT) im Landauer Rathaus (Markstraße 50).

Text: Stadtverwaltung Landau in der Pfalz / Zoo Landau in der Pfalz Foto: © Zoo Landau
07.02.2024

Schimpansen-Seniorin verstorben – Zoo Landau traurig über den Verlust eines seiner Charaktertiere

Schimpansen-Seniorin Cindy war eines der Charaktertiere des Zoo Landau in der Pfalz.
Foto: © Zoo Landau

Ein jüngst zunehmend kränkelndes Verhalten von Schimpansin Cindy im Zoo Landau in der Pfalz gab einem Team von Zootierärzten, unterstützt durch einen ausgewiesenen humanmedizinischen chirurgischen und internistischen Experten, Anlass zu einer eingehenden Untersuchung. Verschiedene Befunde erwiesen sich dabei als so gravierend, dass zur Vermeidung sonst absehbarer erheblicher Leiden und Schmerzen das Tier erlöst wurde. Die erhobenen Befunde einer schwerwiegenden Lebererkrankung mit entsprechender Begleitsymptomatik bestätigten sich im Rahmen einer anschließenden pathologischen Untersuchung in einem Veterinärmedizinischen Untersuchungsamt.

Die 42-jährige Schimpansin Cindy lebte seit 10 Jahren mit ihren ebenfalls inzwischen betagteren Artgenossen Bägges (geboren 1982) und Gerti (geboren 1976) im Zoo Landau in der Pfalz. „Der Tod eines Charaktertieres wie unserer Cindy ist besonders für das Tierpflegeteam und die betreuenden Tiermediziner, die sich seit Jahren tagtäglich engagiert und liebevoll um die Pflege bemühen, immer sehr schmerzlich,“ sagt Landaus Zoodirektor und leitender Zootierarzt Dr. Jens-Ove Heckel.

Text: Stadtverwaltung Landau in der Pfalz / Zoo Landau in der Pfalz Foto: © Zoo Landau
05.02.2024

„120 Jahre Zoo Landau in der Pfalz“ – Jahresprogramms 2024 von Zoo, Zooschule und Zoo-Freundeskreis vorgestellt

v.l.: Freundeskreis-Geschäftsführer Gerhard Blumer, Zoodirektor Dr. Jens-Ove Heckel, Beigeordneter Jochen Silbernagel und Zooschulleiterin Dr. Gudrun Hollstein (v.l.n.r.) bei der Vorstellung des Jahresprogramms 2024.
Foto: © Stadt Landau

Nicht nur die Stadt Landau feiert im Jahr 2024 ein Jubiläum, auch den Zoo Landau in der Pfalz gibt es in diesem Jahr bereits 120 Jahre! Zoo, Zooschule und der Freundeskreis Zoo Landau haben ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm für das Jubiläumsjahr geplant, das jetzt vorgestellt wurde. Landaus Beigeordneter und Zoodezernent Jochen Silbernagel, Zoodirektor Dr. Jens-Ove Heckel, Zooschulleiterin Dr. Gudrun Hollstein und der Geschäftsführer des Freundeskreises Zoo Landau e.V., Gerhard Blumer, gaben einen Ausblick auf die vielfältigen Aktivitäten.

„Einer der Höhepunkte des Festjahrs: Am 25. August wird es ein großes, von allen Partnern gemeinsam gestaltetes Jubiläums-Sommerfest geben,“ stellt Zoodirektor Dr. Heckel heraus. Groß und Klein, Jung und Alt können sich im Laufe des Jahres darüber hinaus auf mehr als 20 Einzelveranstaltungen freuen.
Das Jahresprogramm startet für interessierte Erwachsene mit Voranmeldung am Valentinstag (14. Februar) mit einer Zooführung zum Thema „Liebe bei Tieren“, zu der auch ein kleiner Sektempfang gehört. „Der Freundeskreis Zoo Landau wird u.a. den Ostermontag gestalten und sich außerdem am Pfingstmontag im Rahmen des Deutschen Zooförderertags im Zoo den Gästen vorstellen,“ merkt Freundeskreis-Geschäftsführer Blumer an.

Was steht außerdem auf dem Programm? Eine Abendführung für Familien mit Ausklang am Lagerfeuer gibt es mit der Zooschule zu Beginn der Sommerferien. Zoo und Zooschule beteiligen sich außerdem an der weltweiten Veranstaltung „Traumnacht im Zoo“ und bieten chronisch kranken und behinderten Kindern und deren Familien am 7. Juni einen exklusiven, kostenlosen Abend im Zoo. Am 14. Juli gibt eine Sonntagsführung einen historischen Rückblick auf die Entwicklungen des Zoos. Eine Führung speziell für Senioren und Seniorinnen bietet die Zooschule unter dem Titel „Der Zoo im Wandel der Zeiten“ an, genauso wie die sehr beliebte Zooführung im Rahmen des „Opa-Oma-Enkeltags“. Eine weitere Sonntagsführung im Oktober richtet sich an die ganze Familie und befasst sich mit dem Thema Terrarientiere.

Die Zooschule wird traditionell das Halloween-Herbstfest am 31. Oktober gestalten.
An dritten Adventssonntag erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Familienführung etwas zum Thema „Zootiere im Winter“. Außerdem beteiligt sich die Zooschule mit einem Bilderbuchkino und Aktionen rund um Tier-Bilderbücher am bundesweiten Vorlesetag. Reptilienfreundinnen und Reptilienfreunde treffen sich vierteljährlich zum schon traditionellen „DGHT-Schildkrötenstammtisch“.

Auch das wichtige Thema Tierschutz hat seinen festen Platz im Jahresprogramm. Vom 11. bis 22. März können Kita-Gruppen in der Zooschule im Rahmen der Tierschutz-Wochen den „Streichelzoo-Führerschein“ erwerben. Am 5. Oktober gibt es anlässlich des Welttierschutztags gemeinsam mit Reptilienexperte Peter Buchert von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT e.V.) einen Workshop unter dem Titel „Ein Reptil für Zuhause“. Hier erfahren Kinder im Alter von 8 bis 14 Jahren, dass lebende Tiere spezielle Bedürfnisse haben und keine Spielzeuge sind.

Aber das Bildungsprogramm der Zooschule geht noch viel weiter. Im Rahmen der Bildungspartnerschaft zwischen Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) sowie dem Eigenbetrieb WertstoffWirtschaft (EWW) des Landkreises Südliche Weinstraße werden interessierten Kitagruppen und Schulklassen verschiedener Stufen kostenlos Gutscheine für den Zooschulunterricht angeboten. Die Themen sind: Umgang mit Abfall, Abfallvermeidung, Recycling und Upcycling. „Aber ganz besonders schön ist es auch, dass die EWL in diesem Jahr auch Partner der EWL-Zoo-Jugendspiele ist, die am 12. und 13. Juni stattfinden,“ darauf verweist die Leiterin der Zooschule Dr. Gudrun Hollstein. Diese Veranstaltung wurde 2015 von der Landauer Zooschule ins Leben gerufen und richtet sich an 4. Klassen, die in diesem Wettbewerb ihr Wissen rund um die Bedrohung und den Schutz der Artenvielfalt unter Beweis stellen.

Um Artenschutz dreht sich auch der „Kiebitz-Familientag“ am 12. Mai, an dem Zooschule, NABU und GNOR den Vogel des Jahres 2024 in den Mittelpunkt stellen. Um einen exotischen Vogel geht es hingegen beim großen Pinguin-Aktionstag am 28. April, den Zoo und Zooschule gemeinsam mit der Artenschutzorganisation „Sphenisco – Schutz des Humboldt-Pinguins e.V.“ durchführen.

Der Zoo unterstützt außerdem in diesem Jahr wieder zwei wichtige Artenschutzkampagnen: Die Aktion „Zootier des Jahres“ der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. (ZGAP) rückt in diesem Jahr den Gecko in den Fokus, um über die Bedrohung dieser Tiergruppe zu informieren und Spenden für Schutzmaßnahmen zu sammeln. Der Zoo Landau ist hierfür erneut Platinförderer. Daneben unterstützt der Zoo Landau auch die zweijährige Kampagne der Europäischen Zoo- und Aquarienvereinigung (EAZA), die den Titel „Vietnamazing“ trägt und sich der einzigartigen und höchst bedrohten Fauna Vietnams widmet.

Noch besonders ist: Eine „Jubiläumszeitung“, die ab sofort kostenlos an der Kasse für interessierte Zoogäste ausliegt, fasst u.a. in einer Chronik 120 Jahre Zoogeschichte eindrücklich zusammen. Neben verschiedenen Grußworten finden sich allerlei Zahlen und Fakten rund um den Zoo, Berichte von Weggefährtinnen und Weggefährten und Erinnerungen von Zoogästen an besonders schöne Zoobesuche in Wort und Bild. Und ein neuer Jubiläums-Fotorahmen in der Nähe des Affenhauses lädt zu einem Schnappschuss als schöne Erinnerung an einen Zoobesuch in Landau ein.

„Im Jahresprogramm ist sicher für jeden etwas dabei, und zusammen mit den Teams vom Zoo, der Zooschule und vom Freundeskreis freue ich mich auf zahlreiche Gäste,“ sagt Zoodezernent Silbernagel und dankte allen beteiligten Akteurinnen und Akteuren.

Alle Termine des Jubiläumsprogramms sind auf der Webseite des Landauer Zoos unter www.zoo-landau.de zu finden.

Weitere Informationen gibt es auch unter www.zooschule-landau.de, www.zoofreunde-landau.de, www.vietnamazing.eu und www.zootierdesjahres.de

Text: Stadtverwaltung Landau in der Pfalz / Zoo Landau in der Pfalz Foto: © Stadt Landau
01.02.2024

Kopfüber und ohne Halt in der Krise: Der „Gecko“ ist Zootier des Jahres 2024 – Zoo Landau in der Pfalz ist erneut Platinförderer der Artenschutz-Kampagne

Presse-Vorstellung des Zootiers des Jahres im Zoo Köln.
Der Dornwaldtaggecko ist eine von insgesamt drei im Zoo Landau gehaltenen Gecko-Arten.

Im Aquarium des Zoologischen Gartens Köln wurde heute das Zootier des Jahres 2024, der Gecko, vorgestellt. Das Team des Aquariums trägt mit der Erhaltungszucht maßgeblich dazu bei, verschiedene Geckoarten vor der Ausrottung zu bewahren. Zur Auftaktveranstaltung konnte unter anderem die Schirmherrin der diesjährigen Kampagne, die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) Sabine Riewenherm, einige der gefährdeten Geckos bewundern. Als Vorsitzender der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) e.V. und Direktor des Zoo Landau in der Pfalz nahm Dr. Jens-Ove Heckel an der Pressekonferenz in Köln teil.

Zu Pulver zermahlen, als Tee aufgebrüht oder in Alkohol eingelegt – so endet manch Gecko und wird damit Opfer eines Aberglaubens, welches den Tieren besondere Heilkräfte zuschreibt. Dafür gibt es keinerlei wissenschaftlichen Beweise, doch die Nachfrage nach diesen vermeintlichen „Medikamenten“ steigt dramatisch. Generell sind Geckos mit einer Vielzahl unterschiedlicher Bedrohungen konfrontiert. Diese reichen von der Verschmutzung und dem Verlust des Lebensraumes, Schäden durch invasive Arten, dem Klimawandel bis hin zur übermäßigen Absammlung für den Heimtierhandel oder der Verwendung in der traditionellen asiatischen Medizin und als Delikatesse.

Zudem haben einige Geckoarten nur sehr kleine Lebensräume, weswegen negative Einflüsse einen großen Effekt auf die Überlebensfähigkeit der jeweiligen Populationen haben. Dabei faszinieren diese Reptilien uns Menschen, wenn sie sich mit speziellen Haftlamellen an den Zehen hervorragend auf glatten Flächen wie Blättern oder sogar Glas, oft auch über Kopf, sicher fortbewegen.

Der Psychedelische Felsengecko ist hochbedroht und eine der Fokusarten der Zootier des Jahres-Kampagne 2024.

„Wir brauchen wirksame Instrumente und eine gute Zusammenarbeit, um bedrohte Geckoarten zu erhalten“, betont Sabine Riewenherm, Präsidentin des BfN. „Eine Verknüpfung von Maßnahmen im Lebensraum, also in-situ, und ex-situ in der Haltung unter Menschenobhut hat sich als besonders wirksam für einen effektiven Artenschutz herausgestellt. Dies entspricht auch dem sogenannten „One Plan Approach“ der IUCN. Projekte vor Ort, Behörden und zoologische Gärten müssen hierbei Hand in Hand arbeiten.“ Die IUCN (Internationale Union zur Bewahrung der Natur) verdeutlicht in einem neuen Positionspapier die Schlüsselrollen, die Zoologische Gärten an der Schnittstelle zwischen Ex-situ- und In-situ-Erhaltung spielen. Für Arten wie z.B. den Himmelblauen Zwergtaggecko in Tansania ist das besonders wichtig, denn sein gesamtes Verbreitungsgebiet umfasst nur acht Quadratkilometer. Bereits ein großer Waldbrand könnte die Art für immer verschwinden lassen.

Vietnamesische Geckos werden die Fokusarten der Kampagne „In Vietnam kommen über hundert verschiedene Geckoarten vor, darunter Psychedelische Felsengeckos, Tigergeckos, Vietnam-Goldgeckos, Bogenfingergeckos und Reeves Tokehs. Viele vietnamesische Geckos sind noch nicht einmal wissenschaftlich beschrieben worden aber bereits hoch bedroht“, berichtet Prof. Dr. Thomas Ziegler, Leiter des Aquariums des Kölner Zoos.

Besonders die charismatischen Tokehs – anpassungsfähige Kulturfolger und nützliche Insektenfänger – werden zu Hunderttausenden gefangen, getötet und zu angeblichen Wunderheilmitteln verarbeitet. Mittlerweile sieht man die einst weit verbreitete Geckoart daher leider immer seltener. Vietnam-Goldgeckos sind ebenfalls stark bedroht, obwohl sie nicht als Medizin, dafür aber als lokale Delikatesse gehandelt werden. Mittels Schlingfallen werden sie gefangen und als Lebensmittel auf den Märkten angeboten.

Schirmherrin der Kampagne Sabine Riewenherm, Präsidentin des BfN, bei der Vorstellung des Zootiers des Jahres im Zoo Köln.

Die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. (ZGAP) wählt den Gecko zum Zootier des Jahres 2024

Da die Bestände vieler Geckos akut gefährdet sind und immer weiter abnehmen, sollen diese Tiere nun ein Jahr lang besonders im Rampenlicht stehen. „Mit der erneuten Unterstützung der Kampagne zu Zootier des Jahres wollen wir 2024 zusammen mit den Kampagnenpartnern und der Zoogemeinschaft Lobbyarbeit für gefährdete Geckos betreiben und gezielt konkrete Artenschutzprojekte vor Ort unterstützen“, sagt Landaus Zoodirektor Dr. Jens-Ove Heckel. Mit den Kampagnengeldern werden verstärkt Schutzmaßnahmen für verschiedene Geckoarten in Vietnam und Tansania umgesetzt und Umweltbildungsmaßnahmen gestartet. Spendengelder, die im Laufe dieses Jahrs gesammelt werden, verstärken die Reichweite der Aktivitäten.

In mehreren Regionen Vietnams werden etwa neue Erhaltungszuchtstationen errichtet oder bestehende Haltungen erweitert. Für die Projektarbeit werden benötigte Ausrüstungsgegenstände und Transportmittel finanziert. In Tansania hingegen wird mit den Kampagnengeldern ein neues Schutzgebiet ausgewiesen und aufgebaut, um den Lebensraum der Himmelblauen Zwergtaggeckos zu vergrößern und die inzwischen durch Lebensraumfragmentierung voneinander getrennten Geckopopulationen wieder zusammenzubringen. Damit die lokalen Bevölkerungen den Arterhalt der Geckos unterstützt, sollen auch sie von den Schutzprojekten profitieren. Die Projekte bieten Arbeitsplätze, auch im Ökotourismus, und fördern Initiativen, um den Menschen vor Ort eine Versorgung mit Lebensmitteln zu verbessern.

Logo Zootier des Jahres 2024

Die Kampagne „Zootier des Jahres“

Die „Zootier des Jahres“-Artenschutzkampagne wurde 2016 mit dem Ziel ins Leben gerufen, sich für stark gefährdete Tierarten einzusetzen, die nicht so bekannt sind und deren Bedrohung bisher nicht oder kaum im Fokus der Öffentlichkeit steht. So konnten in der Vergangenheit beispielsweise wichtige Projekte für den Erhalt von Rotohraras in Bolivien, Scharnierschildkröten in Kambodscha oder Java-Pustelschweine in Indonesien realisiert werden. Bei den Bemühungen, die gesteckten Ziele für die im Fokus stehenden Arten zu erreichen, wird die ZGAP von ihren Partnern, der Gemeinschaft der Zooförderer e.V. (GdZ), der Deutschen Tierpark-Gesellschaft e.V. (DTG) und dem Verband der Zoologischen Gärten e.V. (VdZ) unterstützt. Zusammen gelingt es, die für viele Arten notwendige Verknüpfung der In-situ- und Ex-situ-Artenschutzmaßnahmen umzusetzen und dadurch die besten Voraussetzungen für den Erhalt bedrohter Tierarten zu schaffen.

Kontakt zur Koordinatorin der Zootier des Jahres-Kampagne:

Dr. med. vet. Viktoria Michel
Projektkoordinatorin „Zootier des Jahres“
Tel. 0157-8259 4559
zootierdesjahres@zgap.de

Kontakt zum Zoo Landau in der Pfalz:

Dr. Jens-Ove Heckel
Direktor
Zoo Landau in der Pfalz
Tel. 06341-137002
jens-ove.heckel@landau.de

Text: Stadtverwaltung Landau in der Pfalz / Zoo Landau in der Pfalz Foto: © ZdJ bzw. Zoo Landau
31.01.2024

„Fit für die Zukunft“: Osterferienangebot von 25. bis 28. März in der Zooschule Landau

„Fit für die Zukunft“: Osterferienangebot von 25. bis 28. März in der Zooschule Landau.
Foto: © Zooschule Landau

Sind die Schildkröten schon aus dem Winterquartier zurück? Gibt es bereits Nachwuchs bei einigen Zootieren? Was gibt es Neues im Tierbestand? Das erkunden Kinder gemeinsam mit den Zoopädagoginnen und Zoopädagogen in den Osterferien auf spannenden „Expeditionen“ durch den Zoo. Auch in diesem Jahr bietet die Zooschule Landau schulpflichtigen Kindern zwischen 7 und 11 Jahren wieder ein abwechslungsreiches Ferienprogramm an.

Die Zootiere stehen dabei immer im Mittelpunkt, aber hier kann man natürlich auch neue Freundschaften schließen, spielen und basteln. Die Kinder erfahren, wie der Zoo den bedrohten Tierarten hilft und was sie selbst zum Schutz unserer Erde beitragen können. Bereits ab 8 Uhr können die Kinder in die Zooschule kommen und wahlweise bis 13 Uhr, 14 Uhr oder 16 Uhr bleiben. Für das gemeinsame Mittagessen in der Zooschule beliefert uns das „Erdmännl-Restaurant“.

Die 4 Tage sind nur im Block buchbar; die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Das Anmeldeformular und weitere Informationen sind online unter https://zooschule-landau.de zu finden.

In den weiteren rheinland-pfälzischen Schulferien bietet die Zooschule ebenfalls ein Ferienprogramm an, wobei wöchentlich das Programm wechselt. Auch dazu gibt es Informationen auf der Webseite der Zooschule.

Text: Stadtverwaltung Landau in der Pfalz / Zooschule Landau in der Pfalz Foto: © Zooschule Landau
31.01.2024

Zoo Landau

Zoo Landau in der Pfalz und Zoo-Freundeskreis unterstützten „Zootier des Jahres“-Kampagne 2021: „Krokodil“ bundesweit als Zootier des Jahres vorgestellt

„Krokodile sind Nützlinge mit einem großen Imageproblem“, sagte der Direktor des Zoo Landau in der Pfalz mit Bezug auf die heutige bundesweite Vorstellung des Zootier des Jahres 2021.

Krokodile teilten sich ihren Lebensraum bereits mit den Dinosauriern. Seit mehr als 200 Millionen Jahren bevölkern die perfekten Jäger nahezu unverändert unseren Planeten – bis der Mensch auftauchte. Nun stehen die Nützlinge mit dem Imageproblem kurz vor dem Untergang, weswegen die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) das Krokodil zum „Zootier des Jahres“ gekürt hat. Bei der diesjährigen Kampagne sollen mit den gesammelten Geldern vorrangig drei Projekte unterstützt werden, die sich um den Erhalt der Kuba-, Siam- und Philippinenkrokodile kümmern.

Die Menschen dringen bis heute immer weiter in den Lebensraum der Krokodile ein und töten sie, weil sie die Tiere als Gefahr für sich und ihre Haustiere ansehen. Ihr Fleisch und die Eier werden verzehrt, die Moschusdrüsen der Krokodile werden zur Parfümherstellung genutzt und weil Krokodile Fische fressen, gelten sie als darüber hinaus als Konkurrenten der Fischer.

Zusätzlich dezimiert der Lebensraumverlust, etwa durch den Bau von Dämmen, sowie die zunehmende Wasserverschmutzung die Krokodilbestände. An den Rand der Ausrottung brachte die Krokodile jedoch insbesondere die wachsende Nachfrage nach ihrer Haut, weil die Modeindustrie anfing, daraus Handtaschen, Schuhe, Koffer, Gürtel und andere Waren herzustellen. Viele Krokodilarten gelten daher als gefährdet und sechs Arten werden von der Weltnaturschutzunion IUCN bereits als „von der Ausrottung bedroht“ eingestuft.

Das Kubakrokodil gilt als vom Aussterben bedroht.
Foto: Zoo Hoyerswerda

Krokodile haben, wie viele andere Beutegreifer auch, ein Imageproblem. Sie werden oft als menschenfressende „Monster“ angesehen und schafften es so als Darsteller in den einen oder anderen Hollywoodfilm. Tatsächlich übernehmen Krokodile aber eine äußerst wichtige Aufgabe für ihre Umwelt: Da sie unter anderem Aas fressen, reinigen sie die Gewässer und anliegende Landflächen von Kadavern. Wenn sie jagen, haben sie es besonders auf schwache, verletzte und kranke Tiere abgesehen. Sie regulieren zudem die Bestände räuberischer Welse oder Piranhas, die sich ihrerseits von für den Menschen bedeutenden Speisefischen ernähren.

Konkret werden dieses Jahr drei Schutzprojekt mit den Kampagnengeldern unterstützt.

In der Natur leben nur noch knapp 100 Philippinenkrokodile, in den Süßwassersümpfen Kubas haben Kubakrokodile ihr kleines Verbreitungsgebiet und auch Siamkrokodile existieren nur noch in kleinen Populationen in Kambodscha, Laos und Thailand.

Auswilderung von Philippinenkrokodilen
Foto: CPPI

„Die Zootier des Jahres“ Kampagne wurde 2016 mit dem Ziel ins Leben gerufen, sich für gefährdete Tierarten einzusetzen, deren Bedrohung bisher nicht oder kaum im Fokus der Öffentlichkeit steht,“ sagt Heckel, der auch Vorsitzender der ZGAP ist. Vier im Artenschutz aktive Partnerbündeln ihre Kräfte, um die Kampagne zu initiieren. Mit der federführenden Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. (ZGAP), arbeiten die Einrichtungen und Mitglieder der Deutschen Tierpark-Gesellschaft e.V. (DTG), des Verbandes der Zoologischen Gärten e.V. (VdZ) und der Gemeinschaft der Zooförderer e.V. (GdZ) eng zusammen. Auch wenn, im Landauer Zoo selber nur ein „Krokodilverwandter“, ein südamerikanischer Glattstirn-Kaiman zu Hause ist, so unterstützen als Mitglieder im VdZ bzw. der GdZ der Zoo und der Zoofreundeskreis aus Landau auch in diesem Jahr nun erneut als Förderer die Aktion, um in Form von Öffentlichkeitsarbeit und konkreten Artenschutzmaßnahmen möglichst viel für die im Fokus stehende Tierart bewirken zu können. Auch die Landauer Zooschule wird in ihrem Umweltbildungsprogramm auf Krokodile eingehen.

Text: Stadt Landau / Zoo Landau Foto:(Grafik) Petra Medan/Zoo Heidelberg; (Foto 2) Zoo Hoyerswerda); (Foto 3) CPPI
31.01.2021

Zoo Heidelberg

Zootier des Jahres 2021: Das Krokodil

Nützlinge mit Imageproblem

Krokodile teilten sich ihren Lebensraum bereits mit den Dinosauriern. Seit mehr als 200 Millionen Jahren bevölkern die perfekten Jäger nahezu unverändert unseren Planeten – bis der Mensch auftauchte. Nun stehen die Nützlinge mit dem Imageproblem kurz vor dem Untergang, weswegen die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) das Krokodil zum „Zootier des Jahres 2021“ gekürt hat. Bei der diesjährigen Kampagne sollen mit den gesammelten Geldern vorrangig drei Projekte unterstützt werden, die sich um den Erhalt der Kuba-, Siam- und Philippinenkrokodile kümmern.

Das Krokodil ist Zoo Tier des Jahres 2021.
Grafik: Petra Medan/Zoo Heidelberg

Im Zoo Heidelberg leben keine Krokodile. Für den Zoo Heidelberg ist es dennoch selbstverständlich, die Aktion „Zootier des Jahres“ und die damit verbundenen Artenschutzprojekte zu unterstützen. Zoodirektor Dr. Wünnemann sagt: „Wir machen beim Zootier des Jahres gerne wieder mit, denn der Naturschutz gehört zu den großen Verlierern der Corona-Krise. Viele Menschen, die sich vor Ort im Naturschutz engagieren, verdienen ihr Geld im Naturtourismus, der komplett zusammengebrochen ist. Naturschutzprojekte sind somit auch Überlebenshilfe für viele Menschen in einigen der ärmsten Länder der Erde.“ 

 „Krokodile sind keine schwimmenden Handtaschen, sondern haben eine immens wichtige Aufgabe in ihren Ökosystemen. Es ist Zeit zu handeln, denn ohne akute Schutzmaßnahmen werden einige Krokodilarten bald gänzlich von unserem Planeten verschwinden“, sagt Dr. Sven Hammer, 1. stellvertretender Vorsitzender der ZGAP. Die Menschen dringen bis heute immer weiter in den Lebensraum der Krokodile ein und töten sie, weil sie die Tiere als Gefahr für sich und ihre Haustiere ansehen. Ihr Fleisch und die Eier werden verzehrt, die Moschusdrüsen der Krokodile werden zur Parfümherstellung genutzt und weil Krokodile Fische fressen, gelten sie als darüber hinaus als Konkurrenten der Fischer. Zusätzlich dezimiert der Lebensraumverlust, etwa durch den Bau von Dämmen, sowie die zunehmende Wasserverschmutzung die Krokodilbestände. An den Rand der Ausrottung brachte die Krokodile jedoch insbesondere die wachsende Nachfrage nach ihrer Haut, weil die Modeindustrie anfing, daraus Handtaschen, Schuhe, Koffer, Gürtel und andere Waren herzustellen. Viele Krokodilarten gelten daher als gefährdet und sechs Arten werden von der Weltnaturschutzunion IUCN bereits als „von der Ausrottung bedroht“ eingestuft.

Die Rolle der Krokodile im Ökosystem

Das Kubakrokodil gilt als vom Aussterben bedroht.
Foto: Zoo Hoyerswerda

Krokodile haben, wie viele andere Beutegreifer auch, ein Imageproblem. Sie werden oft als menschenfressende „Monster“ angesehen und schafften es so als Darsteller in den einen oder anderen Hollywoodfilm. Tatsächlich übernehmen Krokodile aber eine äußerst wichtige Aufgabe für ihre Umwelt: Da sie unter anderem Aas fressen, reinigen sie die Gewässer und anliegende Landflächen von Kadavern. Wenn sie jagen, haben sie es besonders auf schwache, verletzte und kranke Tiere abgesehen. Sie regulieren zudem die Bestände räuberischer Welse oder Piranhas, die sich ihrerseits von für den Menschen bedeutenden Speisefischen ernähren. Entfernt man Krokodile aus diesem Kreislauf, gerät das ökologische Gleichgewicht aus den Fugen. Durch den Ausfall der großen Jäger nehmen die Populationen der Raubfische zu und viele andere Organismen wie Bakterien, Algen, Krebstiere, Weichtiere oder Wasserinsekten verschwinden, weil sie auf die Hinterlassenschaften der Krokodile spezialisiert sind. „Die bereits jetzt erkennbaren, negativen Auswirkungen auf die Ökosysteme in den Heimatländern der Krokodile machen ihren Schutz daher besonders wichtig“, sagt Viktoria Michel, Projektkoordinatorin der „Zootier des Jahres“- Kampagne, „weshalb sich die ZGAP dazu entschied, das Krokodil zum „Zootier des Jahres“ 2021 zu küren.“

Schutzprojekte

Konkret werden dieses Jahr drei Schutzprojekt mit den Kampagnengeldern unterstützt. In der Natur leben nur noch knapp 100 Philippinenkrokodile, daher wird auf den Philippinen der Bau neuer Auswilderungsanlagen für Krokodile und einer weitere Nachzuchtstation direkt in dem Auswilderungsgebiet finanziert. Zudem soll ein Zentrum für Umweltbildung, sowohl für Einheimische als auch für Touristen, entstehen und ein Konzept für nachhaltigen Tourismus in der Region umgesetzt werden. In den Süßwassersümpfen Kubas haben Kubakrokodile ihr kleines Verbreitungsgebiet. Die Nachzuchtbemühungen der seltenen Krokodile verliefen bisher sehr erfolgreich, weshalb nun wieder Kubakrokodile unter kontrollierten Bedingungen ausgewildert werden. Um die Biologie der Tiere weiter zu erforschen und sie vor illegaler Wilderei zu schützen, erhalten einige der Krokodile GPS-Sender. Auch Siamkrokodile existieren nur noch in kleinen Populationen in Kambodscha, Laos und Thailand. Derzeit wird ein weiteres Restvorkommen auf Borneo vermutet, was nun mittels Umwelt-DNA aufgedeckt werden soll. Nur so können noch rechtzeitig Schutzmaßnahmen für die bedrohten Krokodile eingeleitet werden.

Auswilderung von Philippinenkrokodilen
Foto: CPPI

Zoologische Gärten als treibende Kraft im Artenschutz

Zoologische Gärten halten und züchten gefährdete Tierarten und eröffnen ihren Besuchern interessante Einblicke in biologische und ökologische Zusammenhänge. Auch Philippinenkrokodile werden in europäischen Zoos nachgezüchtet. Das Zuchtbuch dafür wird im Zoologischen Garten Köln geführt. Die Philippinenkrokodile aus europäischen Zoos sind für die Population auf den Philippinen extrem wichtig, denn die europäischen Tiere wurden im Gegensatz zu vielen Krokodilen auf philippinischen Krokodilfarmen nicht mit anderen Krokodilarten gekreuzt und sind daher besonders für die Auswilderung geeignet. Bereits Mitte Dezember 2020 durften „Hulky“ und „Dodong“, zwei Philippinenkrokodilnachzuchten aus dem Kölner Zoo, die Reise in ihr ursprüngliches Heimatland antreten. Nach der Eingewöhnung werden die beiden Nachzuchten ihren Beitrag dazu leisten eine reinerbige Philippinenkrokodilpopulation zu gründen, mit dem Ziel der Auswilderung im Naturschutzgebiet.

Hintergrund: Zur „Zootier des Jahres“- Kampagne

Die „Zootier des Jahres“ Kampagne wurde 2016 mit dem Ziel ins Leben gerufen, sich für gefährdete Tierarten einzusetzen, deren Bedrohung bisher nicht oder kaum im Fokus der Öffentlichkeit steht. So werden für den Titel „Zootier des Jahres“ Tierarten ausgewählt, die teils kurz vor der Ausrottung stehen, jedoch bisher keine oder nur sehr wenig Lobby haben und auch oft nicht von „großen Naturschutzorganisationen“ beachtet werden. Letztes Jahr konnten etwa durch die Kampagnengelder viele nachhaltige Schutzmaßnahmen für Beos erfolgreich umgesetzt werden. Um in Form von Öffentlichkeitsarbeit und konkreten Artenschutzmaßnahmen möglichst viel für die im Fokus stehende Tierart bewirken zu können, bündeln vier im Artenschutz aktive Partner ihre Kräfte. Mit der federführenden Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. (ZGAP), arbeiten die Einrichtungen und Mitglieder der Deutschen Tierpark-Gesellschaft e.V. (DTG), des Verbandes der Zoologischen Gärten e.V. (VdZ) und der Gemeinschaft der Zooförderer e.V. (GdZ) eng zusammen.

Weitere Informationen zur aktuellen Kampagne: https://zootierdesjahres.de/

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto:(Grafik) Petra Medan/Zoo Heidelberg; (Foto 2) Zoo Hoyerswerda); (Foto 3) CPPI
31.01.2021

Zoo Heidelberg

Wenn einem Star sein Talent zum Verhängnis wird

Der Beo ist das Zootier des Jahres 2020

An den gelben Hautlappen an den Kopfseiten sowie dem gelb gefärbten Schnabel ist der Beo gut zu erkennen. ( Foto: R. Wirth )

Es ist ihre Stimme, die den Vögeln das normale Leben schwermacht: Weil Beos sogar besser sprechen und imitieren können als so mancher Papagei, sind die Tiere besonders im asiatischen Raum vielgehandelte Objekte. Meist fristen sie ihr Dasein nach dem Wegfangen aus den heimischen Wäldern als Haustiere alleine in kleinen Käfigen. Hinzu kommt, dass Beos in manchen Ländern als Delikatesse gelten. Somit sind die Bestände in den vergangenen Jahren deutlich eingebrochen; einige Arten stehen heute kurz vor der Ausrottung. Um auf diese Gefahr aufmerksam zu machen, hat die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) den Beo zum „Zootier des Jahres 2020“ ernannt.„Beos verschwinden sowohl in ihrem asiatischen Lebensraum, als auch in Europäischen Zoos still und leise. Mit der Ernennung zum „Zootier des Jahres 2020“ möchten wir zusammen mit der Unterstützung unserer Kampagnenpartner und der Zoogemeinschaft Lobbyarbeit und ganz konkreten Artenschutz für diesen besonderen Vogel betreiben“, sagt Dr. Sven Hammer, 1. Stellvertretender Vorsitzender der ZGAP.

Herausforderung Partnerwahl

Die monogam lebenden Beos sind sehr anspruchsvoll bei der Wahl eines geeigneten Partners. Daher ist es selbst für erfahrene Zoos und Züchter eine Herausforderung, die intelligenten Vögel nachzuzüchten, weshalb die talentierten Stare auch in zoologischen Gärten eine Seltenheit geworden sind. Um zu ihrem Erhalt aktiv beizutragen, wird im Zuge der „Zootier des Jahres“- Kampagne im Vogelpark Marlow ein Zentrum für die Beo-Partnervermittlung, ein „Beo-Dating-Center“, aufgebaut. Im Vogelpark Marlow wird das Europäische Ex situ-Programm (EEP) für die Erhaltungszucht von Beos koordiniert – es ist also der ideale Ort, um bisher unverpaarten Beos die Chance zu bieten, ihre „große Liebe“ zu finden. Die so entstandenen Paare werden an teilnehmende Zoos übergeben und sollen dann als kompatible Brutpaare für Beo-Nachwuchs sorgen.

Unterstützung für zwei Schutzprojekte in Indonesien

Neben der Partnervermittlung in Deutschland wird die „Zootier des Jahres“- Kampagne 2020 auch zwei Beo-Schutzprojekte in Indonesien finanziell unterstützen. Die Voraussetzungen für einen sofortigen verbesserten Schutz in der Wildbahn sind jedoch sehr schwierig. Daher wird auf der Insel Java zunächst ein eigens für die anspruchsvollen Bedürfnisse der Beos entworfener Zuchtvolierenkomplex gebaut. Hier erhalten die stark gefährdeten Tenggara-Beos und die von der Ausrottung bedrohten Nias-Beos in menschlicher Obhut die Chance auf ein Fortbestehen ihrer Art. Das zweite Projekt befindet sich auf der Insel Nias. Der nur auf dieser Insel lebende Niasbeo galt bereits als im Freiland ausgestorben. Ende 2015 konnte ein Forscherteam unter der Koordinierung des Zoo Heidelbergs wieder freilebende Niasbeos sichten. Seitdem engagiert sich der Zoo Heidelberg für die Erhaltung dieser Art, indem in Zusammenarbeit mit dem Nias Heritage Museum eine Station zur Erhaltungszucht aufgebaut wird, um die Vögel, die ein Kultursymbol ihrer Insel sind und sogar ihren Namen tragen, zu retten. „Wir freuen uns sehr, dass dieses Projekt, dass wir mit auf den Weg gebracht haben, nun als Kampagnenprojekt ausgewählt wurde und werden das uns mögliche dazu beitragen, dass die Kampagne ein voller Erfolg wird,“ erläutert der Direktor des Zoo Heidelberg, Dr. Klaus Wünnemann. Die Artenschutz-Kampagne wird das Anlegen spezieller Baumschulen fördern, um den Beos mit heimischen Baum- und Straucharten für eine spätere Auswilderung ausreichend Futterpflanzen zu sichern. „Mit der „Zootier des Jahres“- Kampagne 2020 möchten wir die beiden Artenschutzprojekte im Lebensraum der Beos ganz direkt und vor allem zeitnah finanziell unterstützen, um hoch bedrohte Beoarten vor der Ausrottung zu bewahren und ihnen eine Perspektive für ein langfristiges Überleben in der Wildbahn zu geben“, sagt Viktoria Michel, Projektkoordinatorin der „Zootier des Jahres“- Kampagne.

Zur „Zootier des Jahres“- Kampagne

Für den Titel „Zootier des Jahres“ werden Tierarten ausgewählt, deren Bedrohung bisher nicht im Fokus der Öffentlichkeit steht. In der jüngeren Vergangenheit wurden schon zahlreiche Tierarten unbeachtet ausgerottet, auch weil ihre Gefährdung nicht genug Aufmerksamkeit in den Medien fand. Das soll sich mit dem Titel „Zootier des Jahres 2020“ nun für den Beo ändern. Ziel der Kampagne ist es deshalb, mehr Aufmerksamkeit auf die schwierige Situation der intelligenten Starenvögel zu lenken, die Erhaltungszuchtbemühungen der Zoologischen Gärten und die Schutzprojekte in den indonesischen Ursprungsländern zu unterstützen. Um in Form von Öffentlichkeitsarbeit und konkreten Artenschutzmaßnahmen möglichst viel für die im Fokus stehende Tierart bewirken zu können, bündeln vier im Artenschutz aktive Partner ihre Kräfte. Neben der federführenden Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. (ZGAP) arbeiten die Einrichtungen und Mitglieder der Deutschen Tierpark-Gesellschaft e.V. (DTG), des Verbandes der Zoologischen Gärten e.V. (VdZ) und der Gemeinschaft der Zooförderer e.V. (GdZ) eng zusammen. Zu den Platinförderern der „Zootier des Jahres“ – Kampagne 2020 zählen bereits folgende Zoos und Institutionen: Zoo Basel, Vogelpark Marlow, Naturschutz-Tierpark Görlitz, Zoo Landau in der Pfalz, Zoologischer Stadtgarten Karlsruhe, Tierpark Nordhorn, Allwetterzoo Münster, Zoo Heidelberg und Wilhelma Stuttgart.

Text: Zoo Heidelberg Foto: R. Wirth
12.01.2020

Zoo Landau

Kinderferienbetreuung im Zoo Landau in den Winterferien 2020 und an Fasching 2020

Zoopädagogin Heide Sasse präsentiert den Kindern ein Vogelpräparat.

Das beliebte erweiterte Betreuungsangebot der Zooschule Landau geht in die „dritte Runde“! Ab sofort können Eltern ihre schulpflichtigen Kin­der zwischen 6 und 12 Jahren bereits ab 7:30 Uhr in die Zooschule bringen und um 13:00 Uhr, 14:00 Uhr oder um 16:00 Uhr abholen. Bleiben die Kinder länger als 13:00 Uhr im Zoo, erhalten sie ein warmes Mittagessen. Dieses wird ge­mütlich mit der Gruppe im Zoorestaurant eingenommen.

An jedem Tag steht ein anderes spannendes Thema auf dem Programm! Ti­ger, Pinguine, Erdmännchen und andere Zoobewohner werden beobachtet, an­dere kann man teilweise auch hautnah erleben. Dabei erfahren die Kinder in der Zoo­schule nicht nur Interessantes über die großen und kleinen Zoobewohner, son­dern auch, was sie selbst zum Schutz der Tiere und der Natur beitragen können. Exklusiv ist es möglich, mal einen Blick hinter die Kulissen des Zoos zu werfen! Zum Pro­gramm gehören außerdem Aktivitäten wie Mikroskopieren, Modellieren mit Ton, Spielen und Basteln.

Kinder beobachten mit Ferngläsern heimische Vögel im Zoogelände.

Hier die aktuellen Termine:

Winterferien/Fasching 2020

1. Woche: Mo. 17.02.2020 – Fr. 21.02.2019 (Nur im Block buchbar!)

2. Woche: Mo. 24.02.2020 – Di. 25.02.2020 (Einzel buchbar!)

Kosten pro Tag:

Variante 1 (bis 13:00 Uhr/täglich 15,00 Euro)

Variante 2 (bis 14:00 Uhr inkl. Mittagessen/täglich 23,00 Euro) und

Variante 3 (bis 16:00 Uhr inkl. Mittagessen/täglich 30,00 Euro)

zuzüglich 2,50€  Zooeintritt pro Tag.

Tipp: Die Jahreskarte für Kinder kostet 15,00€!

Anmeldungen nehmen wir ab sofort gerne entgegen!

Anmeldung sind in der Zooverwaltung telefonisch unter 06341 / 13 70 10 und 13 70 11 oder unter zoo@landau.de möglich.

Weitere Informationen zum Zoo und zur Zooschule Landau finden Sie unter: www.zoo-landau.de sowie www.zooschule-landau.de

Zoo Landau in der Pfalz
12.01.2020

Wenn einem Star sein Talent zum Verhängnis wird: Der Beo ist das Zootier des Jahres 2020

Vorstellung im Vogelpark Marlow v.l.: Bruno Hensel (Präsident der Gemeinschaft der Zooförderer), Zoodirektor Dr. Jens-Ove Heckel, Dr. Sven Hammer (1. Stellvertretender Vorsitzender ZGAP), Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus (Mecklenburg-Vorpommern), Prof. Dr. Jörg Junhold (Präsident VdZ), Gert Emmrich (Deutsche Tierpark-Gesellschaft)

Es ist ihre Stimme, die den Vögeln das normale Leben schwer macht: Weil Beos sogar besser sprechen und imitieren können als so mancher Papagei, sind die Tiere besonders im asiatischen Raum vielgehandelte Objekte. Meist fristen sie ihr Dasein nach dem Wegfangen aus den heimischen Wäldern als Haustiere alleine in kleinen Käfigen. Hinzu kommt, dass Beos in manchen Ländern als Delikatesse gelten. Somit sind die Bestände in den vergangenen Jahren deutlich eingebrochen; einige Arten stehen heute kurz vor der Ausrottung. Um auf diese Gefahr aufmerksam zu machen, hat die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) den Beo zum „Zootier des Jahres 2020“ ernannt. „Beos verschwinden sowohl in ihrem asiatischen Lebensraum, als auch in Europäischen Zoos still und leise. Mit der Ernennung zum „Zootier des Jahres 2020“ möchten wir zusammen mit der Unterstützung unserer Kampagnenpartner und der Zoogemeinschaft Lobbyarbeit und ganz konkreten Artenschutz für diesen besonderen Vogel betreiben“, sagt Dr. Sven Hammer, 1. Stellvertretender Vorsitzender der ZGAP.

Am 8. Januar wurde das neue Zootier des Jahres im Vogelpark Marlow offiziell der Presse vorgestellt. Für den Titel „Zootier des Jahres“ werden Tierarten ausgewählt, deren Bedrohung bisher nicht im Fokus der Öffentlichkeit steht. In der jüngeren Vergangenheit wurden schon zahlreiche Tierarten unbeachtet ausgerottet, auch weil ihre Gefährdung nicht genug Aufmerksamkeit in den Medien fand. Das soll sich mit dem Titel „Zootier des Jahres 2020“ nun für den Beo ändern. Ziel der Kampagne ist es deshalb, mehr Aufmerksamkeit auf die schwierige Situation der intelligenten Starenvögel zu lenken, die Erhaltungszuchtbemühungen der Zoologischen Gärten und die Schutzprojekte in den indonesischen Ursprungsländern zu unterstützen. Der Zoo Landau ist, wie in den vergangenen drei Kampagnen auch schon, Platinförderer des Projekts. Auf dem Zoogelände werden in Kürze drei reich bebilderte Infotafeln in unserem Artenschutzpavillon über den bedrohten Beo informieren, und wie immer wird auch der Spendenbär im Eingangsbereich für das Zootier des Jahres Spenden sammeln. Um die Landauer Zoogäste für diese spannende Tierart noch mehr zu begeistern, zählt ein Pärchen Beos seit Neuestem auch zum Tierbestand des Zoos. Vorübergehend werden die Tiere in den Volieren für hochbedrohte Vogelarten zu sehen sein, sollen aber mittelfristig in eine umgestaltete Anlage im Bereich des Ottergeheges umziehen. Der natürliche Lebensraum dieser beiden Arten überschneidet sich in weiten Teilen und Otter und Beo verbinden die Zoogehege mit der in diesem Jahr bezugsfertigen Philippinenanlage.

Herausforderung Partnerwahl

Die monogam lebenden Beos sind sehr anspruchsvoll bei der Wahl eines geeigneten Partners. Daher ist es selbst für erfahrene Zoos und Züchter eine Herausforderung, die intelligenten Vögel nachzuzüchten, weshalb die talentierten Stare auch in zoologischen Gärten eine Seltenheit geworden sind. Um zu ihrem Erhalt aktiv beizutragen, wird im Zuge der „Zootier des Jahres“- Kampagne im Vogelpark Marlow ein Zentrum für die Beo-Partnervermittlung, ein „Beo-Dating-Center“, aufgebaut. Im Vogelpark Marlow wird das Europäische Ex situ-Programm (EEP) für die Erhaltungszucht von Beos koordiniert – es ist also der ideale Ort, um bisher unverpaarten Beos die Chance zu bieten, ihre „große Liebe“ zu finden. Die so entstandenen Paare werden an teilnehmende Zoos übergeben und sollen dann als kompatible Brutpaare für Beo-Nachwuchs sorgen. Eines der ersten Paare, das aus dem „Beo-Dating-Center“ vermittelt wurde, ist das Paar für den Zoo Landau.

Unterstützung für zwei Schutzprojekte in Indonesien

Neben der Partnervermittlung in Deutschland wird die „Zootier des Jahres“- Kampagne 2020 auch zwei Beo-Schutzprojekte in Indonesien finanziell unterstützen. Die Voraussetzungen für einen sofortigen verbesserten Schutz in der Wildbahn sind jedoch sehr schwierig. Daher wird auf der Insel Java zunächst ein eigens für die anspruchsvollen Bedürfnisse der Beos entworfener Zuchtvolierenkomplex gebaut. Hier erhalten die stark gefährdeten Tenggara-Beos und die von der Ausrottung bedrohten Nias-Beos in menschlicher Obhut die Chance auf ein Fortbestehen ihrer Art. Das zweite Projekt befindet sich auf der Insel Nias. Das örtliche Museum, die Kirchengemeinde und die Bewohner der Insel wollen hier eine Erhaltungszuchtstation aufbauen, um die Vögel, die ein Kultursymbol ihrer Insel sind und sogar ihren Namen tragen, zu retten. Die Artenschutz-Kampagne wird das Anlegen spezieller Baumschulen fördern, um den Beos mit heimischen Baum- und Straucharten für eine spätere Auswilderung ausreichend Futterpflanzen zu sichern.

„Mit der „Zootier des Jahres“- Kampagne 2020 möchten wir die beiden Artenschutzprojekte im Lebensraum der Beos ganz direkt und vor allem zeitnah finanziell unterstützen, um hoch bedrohte Beoarten vor der Ausrottung zu bewahren und ihnen eine Perspektive für ein langfristiges Überleben in der Wildbahn zu geben“, sagt Viktoria Michel, Projektkoordinatorin der „Zootier des Jahres“- Kampagne.

Zur „Zootier des Jahres“- Kampagne

Um in Form von Öffentlichkeitsarbeit und konkreten Artenschutzmaßnahmen möglichst viel für die im Fokus stehende Tierart bewirken zu können, bündeln vier im Artenschutz aktive Partner ihre Kräfte. Neben der federführenden Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. (ZGAP) arbeiten die Einrichtungen und Mitglieder der Deutschen Tierpark-Gesellschaft e.V. (DTG), des Verbandes der Zoologischen Gärten e.V. (VdZ) und der Gemeinschaft der Zooförderer e.V. (GdZ) eng zusammen.

Neben dem Zoo Landau in der Pfalz zählen zu den Platinförderern der „Zootier des Jahres“ – Kampagne 2020 bereits folgende Zoos und Institutionen: Zoo Basel, Vogelpark Marlow, Naturschutz-Tierpark Görlitz, Zoologischer Stadtgarten Karlsruhe, Tierpark Nordhorn, Allwetterzoo Münster, Zoo Heidelberg und Wilhelma Stuttgart.

Kontakt: Mag. med. vet. Viktoria Michel, Projektkoordinatorin „Zootier des Jahres“ (0157/82594559; zootierdesjahres@zgap.de)

Text: Zoo Landau in der Pfalz Foto: Vorstellung Zootier des Jahres / Quelle: ZGAP / Tierbilder Beo: Quelle Zootier des Jahres
12.01.2020

Zoo Heidelberg

Rekord für den Artenschutz: Bodyguards für Gibbons

„Zootier des Jahres“- Kampagne bringt mehr als 115.000 Euro ein

Männlicher Gelbwangenschopf-Gibbon. (Foto: N.V. Truong)

Berlin / Landau / Heidelberg – Ein Rekord-Erfolg für den Artenschutz: Die „Zootier des Jahres“ – Kampagne 2019 konnte erstmals mehr als 115.000 Euro erbringen. „Wir sind überwältigt, dass die diesjährige Kampagne diese unglaubliche Summe erbracht hat“, sagt Dr. Sven Hammer, stellvertretender Vorsitzender der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz. „Es ist die mit Abstand höchste Summe, die wir seit Beginn unserer Kampagnen im Jahr 2016 erreichen konnten.“ Die gesammelten Mittel können nun in effektive Schutzmaßnahmen für die hochbedrohten Gibbons in Laos und Vietnam fließen. Der Zoo Heidelberg beteiligte sich ebenfalls an der Kampagne und stellte finanzielle Mittel bereit.

„Auch, wenn in Heidelberg keine Gibbons leben, unterstützen wir die Aktion sehr gerne. Im Lebensraum des Gibbons lebt beispielweise die ebenfalls stark bedrohte Goldkatze, die wir auch im Zoo Heidelberg halten, und die von den Schutzmaßnahmen natürlich ebenfalls profitiert“, erklärt Zoodirektor Dr. Wünnemann. Die finanzielle Unterstützung wurde aus einem Teil des Erlöses des Heidelberger Zooleuchtens und aus dem Artenschutzbudgets des Zoos bereitgestellt.

In Asien werden Gibbons gewildert, um ihr Fleisch als exotisches „Bush Meat“ zu verkaufen. Dieses Fleisch wird unter anderem auch exportiert, zum Beispiel nach Korea, wo es in Restaurants angeboten wird. Der Verzehr von Affenfleisch gilt leider auch bei der neuen aufstrebenden Mittelschicht des modernen Vietnams als schick. Darüber hinaus werden junge Gibbons in den touristisch geprägten Teilen Asiens als Motive für Fotos angeboten. Auf diese Weise bringt der illegale Handel mit den selten gewordenen Tieren viel Geld ein. „Ehemals war der Lebensraumverlust die größte Bedrohung für die Gibbons, doch mittlerweile gilt die Wilderei als Hauptgrund für den Rückgang der Gibbonbestände“, erklärt Viktoria Michel, Projektkoordinatorin der „Zootier des Jahres“- Artenschutzkampagne. Experten gehen davon aus, dass allein in Vietnam jährlich bis zu 3.000 Tonnen Wildtiere und deren Produkte unbemerkt in den illegalen Handel gehen – darunter auch Gibbons. Nur 3 % dieser Wildtiere werden beschlagnahmt. Von diesen menschlichen Eingriffen erholen sich die Gibbonbestände nur sehr langsam, denn die Tiere haben eine lange Generationsfolge. So setzt die Geschlechtsreife bei Gibbons erst mit acht bis neun Jahren ein und alle zwei bis drei Jahre wird ein einzelnes Jungtier geboren, welches nach zwei Jahren entwöhnt wird.

Auch deswegen ruhen jetzt die Hoffnungen auf den gesammelten Spenden. Mit ihnen wird Ausrüstung angeschafft, die für die Projektarbeit der Ranger, die die Gibbons vor Ort bewachen und beschützen, unerlässlich ist. Dazu gehören unter anderem Kameras, Ferngläser, Kletterausrüstung und GPS-Geräte für die Feldarbeit. Des Weiteren werden Geländemotorräder finanziert, damit die Teammitglieder zu den Forschungsgebieten gelangen. Da es in der Gegend keinen verlässlichen Handyempfang gibt, stellt die Kampagne zudem Satellitentelefone zur Verfügung, damit sich die Teams besonders in Notlagen und auf Patrouille verständigen können. Als Verantwortliche vor Ort erfassen die Ranger zum einen die Bestände der Gibbons und verfolgen zum anderen gemeinsam mit den zuständigen Behörden die Wilderer.

Von diesen Schutzmaßnahmen profitieren nicht nur Gibbons, sondern auch viele andere stark bedrohte Tierarten, die in Laos und Vietnam leben, etwa Rotschenklige Kleideraffen, Saolas oder Pangoline.

Die ZGAP wird das neue „Zootier des Jahres“ zusammen mit ihren Kampagnenpartnern dem Verband der Zoologischen Gärten, der Deutschen Tierpark-Gesellschaft, der Gemeinschaft der Zooförderer und weiteren Tiergärten, Zoos und Verbänden am 08. Januar 2020 in Marlow verkünden.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: N.V. Truong
26.12.2019