Schülertage des Bistums Speyers beendet

Rund 580 Schülerinnen und Schüler aus 19 Schulen erlebten Kirche aus der Nähe

Generalvikar Andreas Sturm stellte sich den Fragen der Jugendlichen (Foto: Klaus Landry)

Speyer – Am 05.02.2019 endeten die Schülertage 2019 im Bistum Speyer. Rund 580 Jugendliche von 19 Schulen nahmen mit ihren Religionslehrerinnen und Religionslehrern das Angebot wahr, ihre Diözese näher kennen zu lernen. 77 Schülerinnen und Schüler des Heinrich-Böll-Gymnasiums und des Wilhelm-von Humboldt-Gymnasiums in Ludwigshafen, der Integrierten Gesamtschule Am Nanstein in Landstuhl und des Burggymnasiums Kaiserslautern waren am letzten der insgesamt sieben Schülertage in Speyer zu Gast.

„Bei den Schülerinnen und Schülern kommen vor allem die verschiedenen Workshopangebote und das Gespräch mit der Bistumsleitung sehr gut an. Viele haben sich gefreut, dass sie in diesem Jahr mit dem neuen Generalvikar Andreas Sturm sprechen konnten. Auch die neuen Workshopangebote wurden gut angenommen. Das höchste Interesse haben dabei die Themen sexueller Missbrauch und Seelsorge für homosexuelle Menschen gefunden“, zieht die Initiatorin und Organisatorin Dr. Irina Kreusch von der Bischöflichen Schulabteilung in Speyer ein erstes Fazit.

Vielfältiges Informations- und Workshop-Angebot

Domdekan Dr. Christoph Kohl erklärte Schülerinnen und Schülern die Taufkapelle im Dom (Foto: Klaus Landry)

Das Programm begann an allen sieben Tagen mit Führungen durch den Dom, auch in Bereiche, die sonst Besuchern verschlossen sind. Nach einer Gesprächsrunde mit Informationen über das Bistum allgemein und die Arbeit der Caritas konnten die Schülerinnen und Schüler jeweils zwei Workshops aus einem breitgefächerten Themenspektrum auswählen. Das Angebot reichte von einem Escape-Room im Bistumsarchiv über Informationen zum Freiwilligen Sozialen Jahr und dem Bundesfreiwilligendienst bis zu einem Einblick in die Redaktion der Kirchenzeitung „Der Pilger“. “Beten mit dem Smartphone“ hieß ein anderes Angebot, in dem es um die Netzgemeinde „da_zwischen“ im Bistum ging. Vorgestellt wurde außerdem das Engagement des Caritasverbandes in der Flüchtlingsunterkunft in der Engelsgasse in Speyer. Auch die Begegnung mit einem Gefängnisseelsorger, Workshops zu den Themen „Kirchen, Sekten, Konfessionen“, „sexueller Missbrauch“ und die pastoralen Angebote für homosexuelle Menschen sowie Informationen zur kirchlichen Eheschließung waren Teil des Programms.

„Wir haben in den Workshops interessante Gespräche mit den Jugendlichen geführt. Wir haben Meinungen ausgetauscht und gemerkt, dass die Jugendlichen auch sehr interessiert an der Position der Kirche zum Thema Homosexualität sind“, erklärt Monika Kreiner, Referentin für Frauenseelsorge und Seelsorge für homosexuelle Menschen im Bistum Speyer. Workshop-Leiterin Kathi Nissen vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) sagt: „Die Schülertage sind hilfreich um zu schauen, welchen Bedarf die Schülerinnen und Schüler vor Ort haben – und in gewissermaßen auch Werbung für unsere eigene Zukunft. Deswegen sind wir dabei.“

Offener Dialog mit Vertretern der Bistumsleitung

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann stellte sich den Fragen der Jugendlichen (Foto: Klaus Landry)

Den Abschluss der Schülertage bildete jeweils ein Gespräch mit der Bistumsleitung. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, Weihbischof Otto Georgens, Generalvikar Andreas Sturm und Domkapitular Dr. Christoph Kohl stellten sich den Fragen der Jugendlichen. „Es beeindruckt mich immer wieder, welche tiefgehenden Fragen die Jugendlichen angesprochen haben. Das ging von persönlichen Glaubensfragen bis hin zu Themen der medizinischen Ethik. Oft gestellt wurde die Frage nach der Modernität der katholischen Kirche und was der Bischof und das Bistum dazu unternehmen. Auch die Frage nach der kirchlichen Haltung zur Homosexualität und zum Amt der Frau der Kirche wurden von den Schülerinnen und Schülern, ähnlich wie in den vergangenen Jahren, erneut eingebracht“, berichtet Irina Kreusch.

„Beeindruckende und schülernahe Themenwahl“

Sven Riedler, Lehrer am Heinrich-Böll-Gymnasium Ludwigshafen, ist von den Schülertagen begeistert: „Die Organisation ist ganz toll. Die Themenauswahl finde ich beeindruckend und schülernah. Ich finde es schön, unseren Schülerinnen und Schülern das Bistum aus dieser Perspektive näherzubringen. In der Schule können wir immer nur der Schule entsprechend unterrichten und hier hingegen direkt mit Experten des Bistums zusammensitzen – das ist sehr wertvoll für uns.“ Und auch Martin Loreth, Lehrer an der IGS Am Nanstein in Landstuhl, bewertet die Veranstaltung positiv: „Ich finde die Schülertage sind eine hervorragende Gelegenheit, damit unsere Schülerinnen und Schüler das Bistum als lebendige Gemeinschaft erleben und dadurch die Möglichkeit haben, Kirche auf eine andere Art und Weise zu entdecken.“

„Super spannend, informativ, tolle Idee, gute und offene Diskussionsrunden“ – so einige Rückmeldungen von Schülerinnen und Schülern. „Man lernt hier ziemlich viel. Vor allem wenn man keine Ahnung hat, was man nach der Schule machen soll. Von daher bekommt man durch die Schülertage eine kleine Orientierungshilfe“, sagt Adrian aus Ludwigshafen. Und auch Jens aus Landstuhl lobt die Veranstaltung: „Mir haben die Schülertage ganz gut gefallen. Es war interessant zu erfahren, welche Angebote das Bistum macht. Einige Dinge wusste ich schon vorher. Insgesamt bin ich positiv überrascht.“

In diesem Jahr hatten 15 Gymnasien, drei Integrierte Gesamtschulen und eine Berufsbildende Schule ihre Teilnahme angemeldet. Einige Schulen – wie die Berufsbildende Schule (BBS) in Landstuhl, die Integrierte Gesamtschule (IGS) Landau und das Nikolaus-von Weis-Gymnasium Speyer – waren erstmals dabei, andere Schulen haben mit verschiedenen Klassen schon mehrere Male teilgenommen. Die Maria Ward Schule Landau nahm allein mit 74 Teilnehmerinnen am gestrigen Montag an den Schülertagen teil. Begleitet wurden die Jugendlichen von 30 Lehrerinnen und Lehrern. Den weitesten Weg zu den Schülertagen, die zum siebten Mal stattfanden, hatten in diesem Jahr die Schülerinnen und Schüler aus Landstuhl.

Die Workshop-Leiterinnen und Workshop-Leiter stellen Ihre Angebote vor (Foto: Schulabteilung)

Ansprechpartnerin:

Dr. Irina Kreusch, Oberschulrätin i.K.
Hauptabteilung Schulen, Hochschulen, Bildung
Bischöfliches Ordinariat Speyer
Große Pfaffengasse 13
Tel. 0 62 32/ 102-217
Handy: 0151 / 14879780
Mail: irina.kreusch@bistum-speyer.de
https://www.bistum-speyer.de/erziehung-schule-bildung/religionsunterricht/schuelertage/

Text: Bistum Speyer Foto: (1) – (3), Klaus Landry; (4) Schulabteilung
07.03.2019

„Spring!“: Gründerwochenende für Kirchen-StartUps Bistum Speyer und Evangelische Kirche der Pfalz bieten ein Wochenende für Interessierte an, die auf der Suche nach neuen Formen von Kirche sind

Speyer (is/lk)Vom 5. bis 7. April 2019 findet mit „spring!“ die erste modulare Lernwerkstatt der ökumenischen Initiative „schon jetzt“ statt. Den passenden Rahmen liefert das StartUp-Innovationszentrum „Freischwimmer“ in Ludwigshafen.

„Wir fragen danach, wie Kirche wieder wachsen kann, wie sie anschlussfähig wird für Menschen in unserem Umfeld, wie sich neue Gemeinschaftsformen gründen und was ‚Pioniere‘ brauchen, um loszulegen“, erklärt Felix Goldinger vom Bistum Speyer die Idee hinter „spring!“.

Die Veranstaltung findet als „come and go-Seminar“ statt: Teilnehmende können am kompletten Wochenende dabei sein oder nur einzelne Themenblöcke besuchen. „Es geht dabei nicht darum, ob man als Haupt- oder Ehrenamtlicher schon fest in Kirche verwurzelt ist oder nicht“, erläutert Stefanie Schlenczek von der Evangelischen Kirche der Pfalz: „‘Spring!‘ ist ein Angebot für Neugierige, die Kirche gerne mitgestalten und verändern wollen. Das Gestalten beginnt bereits im Vorfeld: Die gesetzten Themen des Wochenendes ergeben sich aus dem Themenwünschen der Interessierten.“

Dabei werden die Teilnehmer von zwei sehr erfahrenen Experten, die in der Ausbildung von Kirchengründern aktiv sind, unterstützt: Bob und Mary Hopkins. Sie leben in England und engagieren sich in der freshX-Bewegung der anglikanischen Kirche. Beide sind mitverantwortlich für die Ausbildung und Begleitung von Pionieren, die Gemeinden wachsen lassen, wo es schon lange keine klassischen Kirchenstrukturen mehr gibt.

„spring!“ ist ein Experiment: Zwischen Vorträgen, Austauschrunden und Gottesdiensten wird es viel Zeit für die Vernetzung der Teilnehmer untereinander geben. Es besteht jederzeit die Möglichkeit, sich im Sinne eines Coachings beraten zu lassen. Im Fokus werden die Themen Innovation und Gründung stehen. Es geht aber auch um Ideen für Team, für Rollenverständnis und Leitung, für Kirche in bestehenden Kontexten und Lebenswelten sowie für junge Menschen und für neue Formen von lebendiger Gemeinschaft.

Das Wochenende ist Teil der ökumenischen Initiative „schon jetzt“ der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) und des Bistums Speyer, mit der Gründer neuer Gemeinschaftsformen unterstützt werden sollen.

Mehr Informationen und Anmeldung: https://schon-jetzt.de/

07.03.2019

Gemeinsam grenzenlos – Ein Rückblick auf den Weltjugendtag in Panama


Ein Highlight war der Abschlussgottesdienst mit Papst Franziskus und 700.000 Gläubigen.

Limburg / Mainz / Speyer – Eine Reise um den halben Erdball, um zu beten: Eine solche Fahrt hat die Gruppe der Bistümer Limburg, Mainz und Speyer unternommen. Mit 56 Pilgerinnen und Pilgern waren sie auf dem Weltjugendtag in Panama. Dazu zählten auch „Tage der Begegnung“ in einer Gemeinde in Costa Rica und ein Ausklang am Meer. Insgesamt waren sie 17 Tage lang unterwegs.


Gemeinsamer Abschlussgottesdienst am Strand: Gemeinsam mit Pfarrer Mathias Berger blickten die Teilnehmer auf die vergangene Zeit.

„Die Tage der Begegnung fand ich total interessant. Es war eine ganz andere Kultur, die wir kennengelernt haben“, erzählt Sophie Utner aus Niederolm im Bistum Mainz. Während der „Tage der Begegnung“ lebten die jungen Erwachsenen in Gastfamilien in Chacarita in der Diözese Puntarenas, begegneten Jugendlichen aus Costa Rica und lernten sie so kennen. „Ich fand es megacool, dass die Leute so viel getanzt haben, dass sie den Gottesdienst tanzend gefeiert haben und ihn fröhlicher gestaltet haben.“ Zudem habe sie in Panama viele Leute aus verschiedenen Ländern getroffen und sei vor allem mit Menschen aus Lateinamerika ins Gespräch gekommen. Ein besonderes Highlight war für Utner die offizielle Hymne des Weltjugendtags. „Die Stimmung, die immer beim Singen des Mottolieds aufkam, auch gerade ganz am Ende beim Abschlussgottesdienst, war einfach toll.“

Aber auch der Glaube spielte für Utner eine wichtige Rolle. In Deutschland werde sie häufig gefragt, warum sie glaube und in die Kirche gehe. „Beim Weltjugendtag war es so, dass du weißt, hey, hier sind Leute, die glauben das Gleiche wie ich. Eine große Gemeinschaft.“


Der Weltjugendtag: eine große Gemeinschaft von Jugendlichen aus aller Welt.

Diese Gemeinschaft hat auch Julia Schwarzer aus Wiesbaden erlebt. „Wir sind in einer Kirche, die eben nicht an nationale Grenzen gebunden ist, sondern, die weltumfassend ist und an der alle teilhaben können. Das war etwas ganz besonderes, das zu sehen.“ Einerseits sei das bei den Großveranstaltungen beim Schwenken der Fahnen deutlich geworden, aber auch beim Verschenken und Austauschen von kleinen Geschenken, wie etwa Armbändern. „Da hat man wirklich gemerkt, dass die Welt gar nicht so groß ist und das war wirklich sehr schön. Da ist der Glaube auch einfach ein verbindendes Element, auf das man gut aufbauen kann, denke ich“, erzählt Schwarzer.


Gemeinsam beten, schweigen, feiern: Hunderttausende Jugendliche waren beim Kreuzweg mit Papst Franziskus an der Cinta Costera.

Zum ersten Mal sind die drei Diözesen Limburg, Mainz und Speyer gemeinsam zu einem derartigen Großereignis gefahren. Pfarrer Mathias Berger aus dem Bistum Mainz war an der Organisation der Fahrt beteiligt. „Ich glaube, es war auch für die Jugendlichen eine gute Erfahrung mit Teilnehmern aus den Nachbardiözesen zu fahren. Wir liegen so dicht beieinander, diese drei Diözesen. Diese Fahrt zu dritt war mehr als die Summe der Teile.“ Bei internationalen Fahrten, wenn erfahrungsgemäß nicht so viele Teilnehmer dabei seien, sei diese gemeinsame Organisation und die gemeinsame Fahrt eine gute Form. Er könne sich vorstellen, erneut mit den beiden anderen Diözesen zusammen zu fahren, sagt Berger.

Text: Bistum Speyer Foto: Bistum Limburg
07.03.2019

Kindertagesstätte Edith Stein bekommt KTK-Gütesiegel

Generalvikar Andreas Sturm überreicht Zeritifikat in Bobenheim-Roxheim

Bei der Übergabe des Zertifikats (von links): Qualitätsbeauftragte Jana Knödler, Trägerbeauftragter Heribert Brenk, Qualitätsbeauftragte Anke Rißmann, Kita-Leiterin Christina Wagner und Generalvikar Andreas Sturm.

Bobenheim-Roxheim / Kita Edith Stein – „Guten Tag, hallo, ich freue mich ja so!“ Mit diesem fröhlichen Lied begrüßten die kleinen Sänger der katholische Kindertagesstätte Edith Stein in Bobenheim-Roxheim den Generalvikar Andreas Sturm, der bei einer Feierstunde am 1. Februar das Gütesiegel des Verbandes Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK) überreichte. Als eine von 19 Einrichtungen in der Diözese Speyer hat die für ihre vorbildliche pädagogische Arbeit geschätzte Kita am Pilotprojekt SpeQM (Speyerer Qualitätsmanagement) teilgenommen und das Zertifizierungsverfahren erfolgreich abgeschlossen.

„Sie haben sich auf einen Weg gemacht, der alles andere als einfach war“, sagte Generalvikar Sturm. Viele Widerstände seien zu überwinden gewesen. Er bezeichnete es als notwendig, die eigene Arbeit von Zeit zu Zeit zu reflektieren, „auch wenn es manchmal nervig ist.“ Die Auszeichnung mit dem Gütesiegel sei ein großer Tag für die Pfarrei Heiliger Petrus, in der die Kita Edith Stein schon immer fester Bestandteil gewesen sei und sich nunmehr neu verortet habe. „Ich gratuliere Ihnen ganz herzlich“, brachte Andreas Sturm seine Freude zum Ausdruck.

„Willkommen in der Heimatpfarrei“, rief Pfarrer Andreas Rubel dem aus Gerolsheim stammenden Generalvikar zu, um dann auf das im Jahre 2012 gestartete Zertifizierungsprojekt einzugehen und das hochmotivierte Kita-Team, das sich der verantwortungsvollen Aufgabe gestellt habe, zu loben. Daneben hob er Heribert Brenk hervor, der als Trägerbeauftragter maßgeblich zum Gelingen des Vorhabens beigetragen habe. Auch die Eltern seien immer gut eingebunden gewesen, erklärte Rubel. Von Anfang an habe eine positive Grundstimmung geherrscht. „Unsere Kita ist ein Aushängeschild für die Gemeinde Bobenheim-Roxheim.“

Christina Wagner, die die Einrichtung seit 1. Oktober 2015 leitet, ließ zusammen mit den beiden Qualitätsbeauftragten Anke Rißmann und Jana Knödler den zeitaufwendigen Zertifizierungsprozess in einer originellen Präsentation Revue passieren. „Wir standen vor einem Berg, den wir erklimmen mussten und hatten nur Chaos im Kopf“, sagte Wagner. Nachdem man Ängste und Selbstzweifel überwunden gehabt habe, seien Ordnung und Struktur eingekehrt. „Dann gaben wir Vollgas und gingen auf die Überholspur“, formulierte es Rißmann sehr plastisch.

Zu den Gratulanten zählten neben Joachim Vatter, Leiter der Abteilung Regionalverwaltung und Kindertagesstätten beim Bischöflichen Ordinariat, auch Bianca Reißmann, Leiterin der katholischen Kita St. Laurentius Bobenheim, und Frank Sommer, Beigeordneter der Altrheingemeinde. Er unterstrich den hohen Stellenwert kirchlicher Träger und deren Mithilfe, damit der wachsende Bedarf an Kita-Plätzen gedeckt werden könne.

Sichtlich angetan war Generalvikar Andreas Sturm bei einem ausgedehnten Rundgang durch die Räume der Einrichtung, die im vergangenen Sommer ihr 30-jähriges Bestehen feierte und derzeit 90 Kinder in vier Gruppen betreut. Der Gast aus Speyer erfuhr, dass im Personalraum jede Gruppe Zugriff auf einen Laptop hat, transparente Dienstpläne erstellt werden und jedes Kind über einen Portfolio-Ordner verfügt.

Zur Dokumentation schreiben die Erzieherinnen Bildungs- und Lerngeschichten, in denen die Fortschritte und das individuelle Lernen der Kinder verdeutlicht und festgehalten werden. „Für unsere 48 Ganztagskinder wird täglich frisch gekocht“, informierte Kita-Leiterin Christina Wagner. Eigens für die Essenszubereitung beschäftige die Einrichtung zwei Hauswirtschaftskräfte. Als Besonderheiten herausgestellt wurden außerdem das „Haus der kleinen Forscher“, in dem altersgerecht experimentiert wird, der nagelneue Rutschturm auf dem Außengelände und die interkulturelle Arbeit durch eine Fachkraft, die sich intensiv der Sprachforderung widmet. Und die im Flur aufgehängten Flaggen signalisierten dem Generalvikar, dass gegenwärtig Kinder aus elf Nationen die Einrichtung mit Leben erfüllen. Andreas Sturms Fazit: „Die Kita Edith Stein ist auf einem richtigen und guten Weg.“

Text und Foto: Alois Ecker
07.03.2019

Die Bibliothek des Priesterseminars hat eine neue Leiterin

Auf Bibliotheksleiter Dr. Herbert Pohl folgt die bisherige Stellvertreterin Judith Grassel-Hiltwein – Diözesanbibliothek will mit ihrem Angebot auch ehrenamtlich Engagierte stärker ansprechen

Speyer / Priesterseminar – Für die Bibliothek des Priesterseminars St. German war der Jahreswechsel mit einem Leitungswechsel verbunden. Dr. Herbert Pohl ist nach 28 Berufsjahren an der Spitze der Bibliothek in den Ruhestand gegangen. Auf ihn folgt Judith Grassel-Hiltwein, die bisher als stellvertretende Leiterin tätig war.

„Dr. Herbert Pohl hat sich mit großer Leidenschaft für die Bibliothek eingesetzt“, würdigt Regens Markus Magin das hohe Engagement des langjährigen Leiters. Mit der Aufnahme der Sammlung von Faksimiles mittelalterlicher Handschriften aus dem Nachlass des Kölner Germanisten, Altphilologen und Theologen Prof. Johannes Rathofer habe Pohl die wissenschaftliche Bedeutung der Bibliothek nachhaltig erhöht. Die Katalogisierung der Bestände wurde unter seiner Leitung von Karteikarten auf den Computer umgestellt. „Durch Ausstellungen und Vortragsveranstaltungen ist es zudem gelungen, die Bibliothek bekannter zu machen und weitere Interessenten mit religiösen und kirchlichen Themen in Kontakt zu bringen“, hebt Markus Magin hervor.

Die neue Leiterin Judith Grassel-Hiltwein stammt aus dem badischen Waghäusel. Sie hat an der Fachhochschule Stuttgart Bibliothekswesen studiert und arbeitet seit 1983 in der Bibliothek des Priesterseminars. Im Jahr 1991 hat die Diplom-Bibliothekarin die stellvertretende Leitung übernommen. Ihr Aufgabenspektrum reicht von der Mitwirkung am Aufbau der Bestände über die Katalogisierung und Schlagwortvergabe bis hin zur Fernleihe. „Das Schöne an einer kleinen Bibliothek ist die Vielfalt der Tätigkeiten: Hier kann man alles einbringen, was das Bibliothekswesen ausmacht“, erklärt Judith Grassel-Hiltwein, die durch die „Liebe zu Büchern von klein auf“ zu ihrem heutigen Beruf gefunden hat. Besonders schätzt sie den Kontakt mit den Nutzern der Bibliothek. In ihrer neuen Funktion leitet sie ein fünfköpfiges Team.

Zur Zukunft der Bibliothek haben sie und Regens Markus Magin klare Vorstellungen: „Wir wollen weiterhin eine wissenschaftliche Bibliothek mit dem Schwerpunkt auf Werken der praktischen Theologie sein und zugleich die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bistums mit Büchern, Arbeitshilfen und Praxismaterialien bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben bestmöglich unterstützen.“ Auch für Lehrer, Studenten und Schüler soll die Bibliothek eine bedarfsgerechte und breite Auswahl an aktueller Fachliteratur bereithalten. „Das Priesterseminar will als Pastoralseminar einen aktiven Beitrag für das Bistum leisten. Das wirkt sich auch auf die Konzeption und den Bestand unserer Bibliothek aus“, betonen sie und wollen auch die Zusammenarbeit mit der Bibliothek der Evangelischen Kirche der Pfalz weiter vertiefen. „Unser Ziel ist, dass sich die Angebote und Bestände wechselseitig ergänzen.“

Die Bibliothek des Priesterseminars, zwischen 1815 und 1830 gegründet, hat heute einen Bestand von über 250.000 Bänden und zählt damit zu den zehn größten Diözesan-Bibliotheken in Deutschland. Für das Bistum Speyer erfüllt sie die Funktion einer Diözesanbibliothek und richtet sich mit ihrem Angebot an alle Personen- und Altersgruppen mit Interesse an den Themen Glaube, Religion und Kirche. Die Ausleihe ist kostenlos und kann sowohl telefonisch als auch online erfolgen. Nach einer persönlichen Anmeldung können die Bücher den Nutzern auch zugesandt werden. Im Lesesaal sind rund 14.000 Bände zugänglich. Aktuell sind rund 3.600 Personen als Nutzerinnen und Nutzer der Bibliothek registriert. Pro Jahr verzeichnet die Bibliothek über 21.000 Ausleihen. „Unsere Kunden kommen aus dem gesamten Bistum, aber auch aus angrenzenden Gebieten. Theologie-Studenten zum Beispiel aus Mainz oder Trier haben die Vorteile der Bibliothek erkannt und beziehen bei uns Werke, die anderswo schwer erhältlich sind“, berichtet Judith Grassel-Hiltwein. Gefragt ist auch das Angebot, Buch-Dubletten zum Beispiel aus Nachlässen und Schenkungen preisgünstig zu erwerben.

Weitere Informationen: www.sankt-german-speyer.de

Bistum Speyer
04.03.2019