Kirche

Die Karwoche und Ostern am Dom zu Speyer 2022

Gottesdienste mit Bischof Wiesemann und Weihbischof Georgens

Speyer, Osternacht, die Osterkerze wird angezündet.
Foto: © Domkapitel Speyer / Klaus Landry

Speyer – Mit dem Palmsonntag, der in diesem Jahr auf den 10. April fällt, beginnt die Karwoche oder Heilige Woche. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann feiert aus diesem Anlass um 10 Uhr ein Pontifikalamt mit Palmenweihe im Dom zu Speyer. Etwas Pflanzengrün wird auch auf die Gräber der Kaiser und Könige im Dom gelegt – ein Brauch der bereits für das 15. Jahrhundert dokumentiert ist. Die Dombläser und die Domsingknaben sorgen für den festlichen musikalischen Rahmen des Gottesdienstes.

Am Nachmittag des Palmsonntags bringt die Dommusik die Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach zur Aufführung. Das Konzert beginnt um 16 Uhr in der Gedächtniskirche Speyer. Es singen der Konzertchor des Mädchenchores am Dom zu Speyer, die Männerstimmen der Speyerer Domsingknaben sowie der Domchor Speyer.

In der Karwoche zwischen Palmsonntag und Ostern findet traditionell die Chrisammesse statt. An diesem Tag werden in der Bischofskirche die für die Sakramentenspendung benötigten heiligen Öle geweiht. Die Priester der Diözese sind zur Mitfeier eingeladen und nehmen das geweihte Öl für den Gebrauch in ihrer Pfarrei mit. Bischof Wiesemann zelebriert die Chrisammesse am Montag, 11. April, um 17 Uhr. Die musikalische Gestaltung übernimmt der Mädchenchor am Dom zu Speyer.

Die heiligen drei Tage, das „Triduum Paschale“, beginnen mit dem Gründonnerstag, dem 14. April. Am Morgen um 8 Uhr feiert das Domkapitel im Dom eine Trauermette, die musikalische Gestaltung übernimmt die Schola Cantorum Saliensis. Dem Abendmahlsamt um 19.30 Uhr steht Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann vor. Es singen der Konzertchor des Mädchenchores und die Männerstimmen der Domsingknaben.

Am Karfreitag, 15. April, findet um 8 Uhr eine Trauermette statt. Um 10 Uhr lädt die Dompfarrei Pax Christi zu einer Kreuzwegandacht für Kinder in den Dom ein. Es singen die Nachwuchs- und Aufbauchöre des Mädchenchores und der Domsingknaben.

Um 15 Uhr beginnt die Karfreitagsliturgie mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Weihbischof Otto Georgens, der die Predigt hält. Dieser Gottesdienst ist in seiner Gestaltung einmalig im ganzen Kirchenjahr und folgt einer besonders alten liturgischen Gestaltung. Musikalisch gestaltet wird er vom Domchor, dem Konzertchor des Mädchenchores und den Männerstimmen der Domsingknaben.

Überdies kann am Karfreitag in den Beichtstühlen im nördlichen Seitenschiff zwischen 11 und 13 Uhr und ab 17 Uhr das Sakrament der Versöhnung empfangen werden. Zur stillen Besichtigung ist die Kathedrale am Karfreitag ausschließlich zwischen 13 und 14 Uhr geöffnet.

Speyer, Dom, die Osterkerze wird, gesegnet von Bischof Karl-Heinz Wiesemann in der Osternacht am Osterfeuer in der Vorhalle entzündet und in den dunklen Dom getragen.
Foto: © Domkapitel Speyer / Klaus Landry

Das Hochfest der Auferstehung Jesu Christi beginnt mit der Feier der Osternacht, die am Samstag, 16. April, um 21 Uhr gefeiert wird. Zu Beginn liegt der Dom in völliger Dunkelheit. In der Vorhalle wird das Osterfeuer entzündet, bevor mit der Osterkerze und dem Ruf „Lumen Christi – Deo gratias“ (Christus, das Licht – Dank sei Gott) das Licht in die Kathedrale hinein getragen wird. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann wird die Osternacht im Dom zelebrieren und dabei zwei erwachsenen Taufbewerbern das Sakrament der Taufe spenden. Der Domchor, der Konzertchor des Mädchenchores und die Männerstimmen der Domsingknaben sorgen für die feierliche musikalische Gestaltung. In diesem Gottesdienst erklingt auch erstmals seit Gründonnerstag wieder die Orgel des Doms, gespielt von Domorganist Markus Eichenlaub.

Am Ostersonntag, 17. April, feiert Bischof Wiesemann um 10 Uhr ein Pontifikalamt und um 16.30 Uhr eine Pontifikalvesper. Den Gottesdienst am Vormittag gestalten die Nachwuchs- und Aufbauchöre des Mädchenchores und der Domsingknaben sowie die Dombläser musikalisch. In der Vesper singt ein Vokalensemble der Dommusik.

Am Ostermontag, 18. April wird um 10 Uhr Weihbischof Otto Georgens ein Pontifikalamt im Dom feiern. Es singt der Domchor.

Die Orgel wird in allen Pontifikalämtern von Domorganist Markus Eichenlaub gespielt. Die übrigen Gottesdienste wird der Zweite Domorganist Christoph Keggenhoff diesen Dienst übernehmen.

Gottesdienste im Dom werden weiterhin unter der 3G-Regel gefeiert. Ein Immunisierungsnachweis oder zertifizierter Testnachweis sowie ein Lichtbildausweis sind daher beim Betreten des Doms vorzuzeigen.

Text: Bistum Speyer Foto: © Domkapitel Speyer / Klaus Landry
06.04.2022

Olivenöl aus dem Heiligen Land

Orden der Ritter vom Heiligen Grab spendet Öl zur Herstellung der Heiligen Öle

Domsakristan Markus Belz, Domdekan Dr. Christoph Kohl, Vertreter der Grabesritter: Dr. Christopher Wolf, Dr. Georg Müller, Domkapitular em. Gerhard Fischer, Melanie Lang, Winfried Szkutnik (v.l.n.r.) bei der Übergabe des Olivenöls in der Sakristei des Doms
Foto: © Domkapitel Speyer / Klaus Landry

Speyer – Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem spendet auch in diesem Jahr das Öl, welches im Bistum Speyer als Grundlage für die sogenannten Heiligen Öle benötigt wird. Diese Öle werden bei der Chrisam-Messe am Montag, 11. März, 17 Uhr durch Bischof Wiesemann im Dom geweiht. Die Grabesritter spenden dem Dom und der Diözese Olivenöl, welches von Bäumen im Heiligen Land stammt. Übergeben wurden 30 Liter Öl am 5. April an den Domdekan und Kustos der Kathedrale Dr. Christoph Maria Kohl und Domsakristan Markus Belz durch den leitenden Komtur der Komturei Speyer-Kaiserslautern, Dr. Christopher Wolf, den Provinzprior Offizial Dr. Georg Müller, sowie den Ordensmitgliedern Domkapitular em. Gerhard Fischer, Winfried Skzutnik und Melanie Lang. Über den Erwerb und die Spende des Öls an die Diözese kommt der Orden seinem Ziel nach, die Verbindung zwischen dem Heiligen Land und den in Deutschland lebenden Christen zu stärken, so Dr. Christopher Wolf. Domdekan Dr. Christoph Kohl betonte, dass die Herkunft des Öls aus der Heimat Jesu sehr gut zur Bedeutung und Verwendung der Heiligen Öle innerhalb des katholischen Ritus passe.

Die Heiligen Öle

Die Heiligen Öle bestehen aus einer Mischung aus Olivenöl und Harzen oder ätherischen Ölen. Dabei unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Ölen. Das wichtigste ist das Chrisam, welches unter anderem bei der Taufe, Firmung und bei der Priesterweihe verwendet wird. Außerdem gibt es noch das Krankenöl für das Sakrament der Krankensalbung und das Katechumenenöl, mit dem Taufbewerber vor der Taufe gesalbt werden. Da das Salben mit Öl zur Zeit der Bibel nur Königen vorbehalten war, bringt die Salbung mit Chrisam zum Ausdruck, dass alle Menschen eine „königliche“, unantastbare Würde besitzen.

Die Öle werden in der Chrisam-Messe geweiht und zur Verteilung an die Kirchen des Bistums an deren Priester weitergegeben. Traditionell wurde die Chrisam-Messe am Gründonnerstag gefeiert. Inzwischen feiern viele Bistümer bereits an einem früheren Tag der Karwoche. Die Chrisam-Messe im Speyerer Dom findet am Montag statt, um Priestern aus dem Bistum zu ermöglichen, zu der Messe zu kommen.

Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem

Die Grabesritter sind ein päpstlicher Orden, dem sowohl katholische Laien als auch Geistliche angehören. Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem hat es sich zur besonderen Aufgabe gesetzt, die katholische Kirche im Heiligen Land, besonders das Lateinische Patriachat, zu unterstützen. Dies reicht vom Unterhalt der 51 Pfarrgemeinden des Patriachats und der Unterstützung von über 40 Schulen, zahlreichen Kindergärten, Sozialstationen und Altenheimen bis zur Ausbildung junger Leute und der direkten Hilfe für sozial Schwache und Benachteiligte. Ohne das Wirken des Ordens wäre die Arbeit vieler christlicher Einrichtungen und Gemeinschaften nicht möglich. Die Einrichtungen selbst sind alle inklusiv, das bedeutet, dass sie Angehörigen aller Religionen offen stehen.

Text: Bistum Speyer Foto: © Domkapitel Speyer / Klaus Landry
06.04.2022

Der Kanzler blickt auf den Dom

Gedenkbüste für Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl neben dem Dom eingeweiht – Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer würdigt damit den Gründungsvorsitzenden ihres Kuratoriums

Enthüllung der Büste neben der Dom-Info, links neben der Büste Stifter Willi Kuhn, im Vordergrund rechts der Künstler Wolf Spitzer
Foto: © Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer / Klaus Landry

Viele der Festgäste waren am 3. April bereits zum Kapitelsamt um 10 Uhr in den Dom gekommen. Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl, der an diesem Morgen die Messe hielt, begrüßte sie in der romanischen Kathedrale, der-Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl in solch besonderer Weise verbunden war. Der heutige Geburtstag des Altkanzlers sei eine besonders gute Gelegenheit, an Helmut Kohl zu denken, so der Domdekan, und mit ihm an alle Wohltäter des Doms.

Die Büste mit ihrem Erschaffer Wolf Spitzer (sitzend), im Hintergrund die Frau des Künstlers, Jutta Spitzer, und die Stifter, Ehepaar Susanne und Willi Kuhn, rechts daneben (v.l.n.r.) Prof. Dr. Alfried Wieczorek, Vorstandsvorsitzender der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer, Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl, Ministerpräsident a.D. Kurt Beck, Ministerpräsident a.D. Dr. Bernhard Vogel und Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann.
Foto: © Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer / Klaus Landry

Nach dem Gottesdienst versammelten sich mehr als hundert Menschen auf der Südseite des Doms, wo die Gedenkbüste ihren Platz gefunden hat. Auf einem Sandsteinsockel ruht die etwa lebensgroße Bronzeplastik des Kanzlers der Einheit und Ehrenbürgers Europas. Die Büste ist so positioniert, dass Helmut Kohl auf den Dom blickt. Geschaffen wurde sie vom Speyerer Künstler Wolf Spitzer und ermöglicht durch eine Spende des Ehepaars Willi und Susanne Kuhn aus Jockgrim. Die Initiative zur Aufstellung der Gedenkbüste kam von der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer, an deren Gründung Helmut Kohl maßgeblich beteiligt war und deren Kuratorium er über lange Jahre bis zu seinem Tod vorstand. Unter den Gästen waren viele Unterstützer des Doms aus den Reihen der Stiftung, der Stadtspitze und auch von Seiten des Bistums.

Begrüßt wurden die Festgäste vom Vorstandsvorsitzenden der Europäischen Stiftung Prof. Dr. Alfried Wieczorek. Er hob hervor, dass Helmut Kohl den Menschen, insbesondere den Pfälzern, immer nah sein wollte. Diese Haltung komme auch in der nun eingeweihten Büste zum Ausdruck. Sie sei so proportioniert und positioniert, dass Helmut Kohl nicht auf die Menschen herabblicke, sondern ihnen auf Augenhöhe begegne. Als Vorsitzender der Stiftung dankte er dem Ehepaar Willi und Susanne Kuhn als Stiftern der Büste und ihrem Erschaffer, Wolf Spitzer.

Als Vertreter der Ministerpräsidentin Malu Dreyer und als amtierender Kuratoriums-Vorsitzender der Europäischen Stiftung sprach Ministerpräsident a.D. Kurt Beck zu den Anwesenden. Er hoffe, dass das Denkmal seinen Zweck erfülle, indem es Menschen zum Nachdenken bringe. Angesichts der derzeitigen Situation werde deutlich, dass das Leben in Frieden keine Selbstverständlichkeit sei. „Helmut Kohl verdanken wir Frieden in weiten Teilen von Europa“, so Beck.

Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl berichtete, dass er den Alt-Bundeskanzler bei jeder seiner Domführungen mindestens zweimal erwähne. Einmal in Verbindung mit den zahlreichen Besuchen, die dieser mit und ohne Staatsgästen dem Dom abgestattet habe und zum anderen als großen Unterstützer des Doms. So kam auf Helmut Kohls Vermittlung eine hohe Spende der Unternehmerfamilie Quandt zustande, die den Neubau der großen Domorgel ermöglicht habe. Es sei daher auch das Anliegen des Domkapitels gewesen, Kohl bereits zu dessen Lebzeiten mit einer Gedenkplatte in der Vorhalle zu würdigen.

Bronzebüste auf Sandsteinsockel neben der Dom-Info im südlichen Domgarten.
Foto: © Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer / Klaus Landry

Konstantin Spitzer, der Sohn des Künstlers Wolf Spitzer, der ebenfalls anwesend war, verlas abschließend dessen Worte zu seinem Kunstwerk. Er habe versucht, sich der Persönlichkeit Kohls zu nähern und ein Wesensporträt zu schaffen, das die Lebensstationen, Erlebnisse und physiognomischen Eigenheiten des Bundeskanzlers beinhalte. Gestaltet ist die Büste in der für Spitzer typischen Form einer detailreichen Bronzeplastik mit teilweiser Kolorierung. Der Sockel aus rotem Sandstein, einem Hauptbaumaterial des Dom, stelle die Verbindung zu diesem her. Zwei vertikale Bronzebänder mit den Inschriften „Kanzler der Einheit“ und „Ehrenbürger Europas“ verdeutlichen die Verdienste Kohls. Enthüllt wurde die Büste schließlich von Stifter Willi Kuhn und der Ehefrau des Künstlers, Jutta Spitzer.

Die Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer hat einen Flyer mit Erläuterungen zur Plastik herausgebracht, der in der Dom-Info erhältlich ist.

Text: Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer Foto: © Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer, Foto: Klaus Landry
04.04.2022

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