Kirchen

Freude und Hoffnung, Trauer und Angst

Weihbischof Petro Goliney aus Kolomyia (Ukraine) zu Besuch im Bistum Speyer

Hinten: Pfarrer Viktor Pryydun, Ökonom der Diözese Kolomyia und Alois Moos, Referent in der Hauptabteilung Personal für die Priester aus der Weltkirche
Vorne: Ordinariatsdirektorin Christine Lambrich mit Weihbischof Petro Goliney (links) und Kaplan Vasyl Vasylyshyn, zur Zeit in Zweibrücken.

Speyer – Vielen Theologinnen und Theologen, aber auch vielen ehrenamtlich Engagierten klingelt es in den Ohren, wenn sie hören oder lesen: „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst“. Mit diesen Worten beginnt die Pastoralkonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils, die immer wieder zitiert wird und das pastorale Engagement der Kirche vielfältig inspiriert.

Auf ganz neue und sehr persönliche Art wurden diese Worte beim Kurzbesuch von Weihbischof Petro Goliney aus der Diözese Kolomyia in der Ukraine in Speyer mit Leben gefüllt. Den Rückweg aus Antwerpen, wo er einen Priesterkandidaten seiner Diözese zum Diakon weihte, in seine Heimat unterbrach der Weihbischof, um Kaplan Vasyl Vasylyshyn, einen Priester seiner Diözese, der in Zweibrücken eingesetzt ist, zu besuchen; in seiner Begleitung war auch Pfarrer Viktor Pryydun, der Ökonom der Diözese. In Speyer wurde Weihbischof Goliney mit seinen Priestern am 21. Februar 2024 von Ordinariatsdirektorin Christine Lambrich, Leiterin der Hautabteilung Personal, empfangen, da Bischof Dr. Wiesemann bei der Bischofskonferenz weilte.

Der Austausch mit Weihbischof Goliney und seinen Begleitern war sehr lebendig, rief Freude und Hoffnung hervor – schon allein, weil ein Priester aus der Ukraine in der Diözese Speyer mit großem Engagement als Seelsorger wirkt. Die Entscheidung, dass Vasyl Vasylyshyn in der Diözese eingesetzt würde, war schon vor dem Überfall auf die Ukraine gefallen – sie erweist sich jetzt als Segen, kann der junge Priester doch in vielen Fällen seinen Landsleuten gerade als Seelsorger helfen. Dass diese Hilfe dringend nötig ist, sorgte auch für Momente der Trauer in der Begegnung, in der immer wieder die Ohnmacht angesichts der Brutalitäten des Krieges zur Sprache kam. An sehr konkreten Situationen wurde spürbar, wie bedrückend die Situation in der Ukraine ist und welche Ängste sie hervorruft. Weihbischof Goliney scheute sich nicht, ungeschminkt zu erzählen, wie er auf einem Spaziergang in Zweibrücken verängstigt „Deckung“ vor einem vermeintlichen Raketenangriff suchte: Jugendliche hatten Feuerwerkskörper entzündet, die von ihm aufgrund der vielen Raketen- und Drohnenangriffe aus Russland ganz anders wahrgenommen wurden – eben als unmittelbare Bedrohung.

Je länger der Austausch dauerte, desto sichtbarer wurde: In dieser Vielfalt von Emotionen verbindet der Glaube und er lässt hoffen, dass die wechselseitigen Hilfen zu einer menschlicheren und lebenswerten Welt beitragen. Ein sichtbares Zeichen dafür ist die Ikone, die Weihbischof Goliney aus seiner Heimat mitbrachte: Das Original der Ikone war zuerst auf einer Rundreise durch die Diözese Kolomyia in jeder Pfarrei, bevor es in die Kathedrale und Mutterkirche kam. In den Pfarreien sind nun Nachbildungen der Ikone – und Nachbildungen hat der Weihbischof nun auch nach Speyer gebracht und als Ausdruck der Verbundenheit Ordinariatsdirektorin Lambrich überreicht.

Text/Bild: is
23.02.2024

Ökumenisches Wort zum 2. Jahrestag des Ukrainekriegs

Von Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann

„Unfriede herrscht auf der Erde. Kriege und Streit bei den Völkern und Unterdrückung und Fesseln zwingen so viele zum Schweigen.“ (EG 663.1)

Die Evangelische Kirche der Pfalz und das Bistum Speyer rufen zum Gebet für den Frieden in der Ukraine auf.
Foto: Fundus/Klaus Hofacker

Am 24. Februar jährt sich der Angriff Russlands auf die Ukraine zum zweiten Mal. Laut einer Statistik der UN sind bisher in der Ukraine 10.000 Zivilpersonen getötet und etwa 20.000 verletzt worden. Hinzukommen auf beiden Seiten zahlreiche getötete Soldaten. Und die Kampfhandlungen gehen weiter, die Menschen leben in Angst vor den Angriffen und die Hoffnung auf eine friedvolle Zukunft schwindet.

Kritische Stimmen in Russland, die den Angriff und die Politik verurteilen, wurden und werden zum Schweigen gebracht. Aber auch bei uns gibt es nach wie vor Stimmen, die die russische Invasionspolitik gutheißen.

Unfriede herrscht auf der Erde, so heißt es in einem neuen geistlichen Lied, das vor etwa 50 Jahren in Polen entstanden ist. Das ist eine schmerzhafte Wahrheit, nicht nur seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine. Seit dem 2. Weltkrieg gab es keinen Tag ohne Krieg irgendwo in der Welt. Gewalt gegen Menschen ist traurige Realität, die uns als Christinnen und Christen herausfordert.

Aus gutem Grund halten wir deshalb die Tradition der Friedensgebete hoch. Seit zwei Jahren treffen sich an vielen Orten und in vielen Gemeinden Menschen in ökumenischer Gemeinschaft und beten und singen für den Frieden. Das ist ein starkes Zeichen gegen das ohnmächtige Schweigen angesichts des Krieges.

Wir sind Protestleute gegen den Tod und kämpfen doch auch dann und wann selbst gegen die Hoffnungslosigkeit. Die gemeinsamen Gebete sind deshalb nicht nur an Gott gerichtet, sondern wollen auch uns als Hoffnungsgemeinschaft stärken. Unsere Klagen, unsere Sehnsucht und unsere Bitte um Frieden halten wir Gott hin.

In unser Gebet um Frieden gehören alle Konfliktfelder. Wir beten für die jüdischen Geiseln, die noch in der Hand der Hamas sind, und sind bestürzt über den wachsenden Antisemitismus in unserer Gesellschaft. Zugleich beten wir für die Menschen im Gazastreifen, die keinen sicheren Ort mehr haben. Und wir denken an all die Opfer von Krieg und Gewalt, die wenig im öffentlichen Bewusstsein sind, aber dennoch unsere Solidarität brauchen.

„Unfriede herrscht auf der Erde. […] Friede soll mit euch sein, Friede für alle Zeit, nicht so, wie ihn die Welt euch gibt, Gott selber wird es sein.“ (EG 663)

Wir danken Ihnen, unseren Gemeinden und jedem einzelnen Menschen, der für den Frieden betet. Wir sind verbunden in einer großen ökumenischen Gebetsgemeinschaft, einem weltweiten Netzwerk der Friedliebenden.

Das Gebet ist der Stachel im Fleisch der Diktatoren, der Unterdrücker und des Hasses. Das Gebet und unsere Lieder sind Hoffnungslichter in dunkler Zeit. Sie machen deutlich, dass die Opfer von Krieg, Verfolgung und Unterdrückung in unserer Mitte einen Ort haben. Wir legen sie Gott ans Herz.

Zwei Jahre ist nun schon Krieg in der Ukraine, über vier Monate sind seit dem Überfall der Hamas auf Israel vergangenen. Wir dürfen uns nicht an diesen Zustand gewöhnen. Krieg darf nicht zur Normalität werden. Er bringt Tod und Vertreibung, Schmerz und Leid, Hunger und Elend über Millionen von Menschen.

Deshalb brauchen wir weiterhin Ihr Gebet vor Ort. Und wenn Sie müde werden und die Hoffnung zu verlieren drohen, dann schweigen Sie nicht, sondern bringen auch Ihre Klage vor Gott.

„Meine ganze Ohnmacht, was mich beugt und lähmt, bringe ich vor dich. Wandle sie in Stärke, Herr erbarme dich! Mein verlornes Zutraun, meine Ängstlichkeit, bringe ich vor dich. Wandle sie in Wärme; Herr, erbarme dich!“ (GL 437)

Bistum Speyer & Evangelische Landeskirche der Pfalz
23.02.2024

Erlösung und Eintritt ins Paradies

Gabriel Faurés REQUIEM zum 100. Todestag des Komponisten im Dom

Georg Gädker 
Foto: © Anna J. Franken

Speyer – Zu einem besonderen Konzert lädt die Dommusik Speyer am Samstag, 9. März 2024 um 19:30 Uhr in den Dom ein: Der Domchor führt mit dem Domorchester das „Requiem op. 48“ von Gabriel Fauré sowie das „Stabat mater“ op. 138 von Josef Gabriel Rheinberger auf. Die beiden Kompositionen faszinieren durch ihre wunderbaren Melodien und kontrastreichen Harmonien.

Gabriel Fauré (1845-1924) war ein französischer Komponist, zu dessen Lehrern Camille Saint-Saens zählte. Er war Direktor des Pariser Konservatoriums und Titularorganist an der Pariser Kirche St. Madeleine. Zu seinen bekanntesten und am häufigsten aufgeführten Werken zählt sein „Requiem op. 48“, eine Komposition für Sopran- und Bariton-Solisten, Chor und Orchester.

In seinem Requiem hat der französische Komponist den Tod seines Vaters (1885) sowie den Tod seiner Mutter (1887) verarbeitet. Auffallend ist die für ein Requiem unübliche positive, tröstende Grundstimmung des Werks – im Zentrum stehen eher die Erlösung sowie der Eintritt in das Himmelreich anstelle des Schreckens des Todes. 

Es ist das einzige größere Werk des vor 100 Jahren verstorbenen Faurés mit einem religiösen Text und wurde erstmals 1888 in der Pariser Kirche Madeleine aufgeführt wurde. 

Fauré Requiem liegt in drei verschiedenen vom Komponisten erarbeiteten Fassungen für Chor und Orchester vor. Die dritte, symphonisch besetzte Fassung wurde 1900 anlässlich der Pariser Weltausstellung vor mehr als 5000 Zuhörerinnen und Zuhörern aufgeführt. 

Anabelle Hund
Foto: © Anabelle Hund

In der Speyrer Aufführung erklingt die zweite Fassung für Kammerorchester, die sich durch eine besondere Intimität und Klangfarbe auszeichnet. In den Streichern sind lediglich Bratschen, Celli und Kontrabass besetzt; die hellen Geigenstimmen fehlen gänzlich. Lediglich im „Sanctus“ tritt eine Solo-Violine, quasi als Wandlunsglöckchen, hinzu. Der behutsame Einsatz von Blechbläsern und Pauke sowie der markante Harfenpart geben dem Werk eine sanfte und warme Grundstimmung.

Das etwa in der gleichen Zeit wie Faure´s Requiem in Lichtenstein entstandene „Stabat Mater“ op. 138 ist eines der persönlichsten Werke Josef Gabriel Rheinbergers. Er vertonte den berührenden lateinischen Text über die „Sieben Schmerzen Mariens“ im Sommer 1884 aus Dankbarkeit für die Besserung eines Handleidens, an dem er seit mehr als 10 Jahren gelitten hatte. Rheinberger gelingt es feinsinnig, die Atmosphäre von Leid und Schmerz im Anblick des Kreuzes mit raffinierten harmonischen Wendungen immer wieder in Hoffnung und Erlösung zu verwandeln. 

Als Solisten in diesem Konzert konnten die deutsch-französische Sopranistin Anabelle Hund sowie der international gefragte Bariton Georg Gädker gewonnen werden. Den Solo-Violin-Part übernimmt Felictas Laxa, die Harfe spielt die gebürtige Australierin Lucianne Brady. Den für beide Werke essentielle Orgelpart übernimmt Domorganist Markus Eichenlaub. Die Gesamtleitung hat Domkantor Joachim Weller. 

Karten sind im Vorverkauf bei der Dom-Info (Domplatz 1b), bei der Tourist-Info (Maximilianstraße 13) sowie online unter www.reservix.de erhältlich.

Text: Friederike Walter Foto: Georg Gädker © Anna J. Franken; Anabelle Hund © Anabelle Hund
23.02.2024

Glockengeläut und Gottesdienste zum Jahrestag des Kriegsbeginns in der Ukraine

Die Glocken des Speyerer Doms
Foto: © Domkapitel Speyer, Klaus Landry

Speyer – Am Samstag, 24. Februar, werden ab 12 Uhr die Glocken des Doms an den Beginn des Kriegs in der Ukraine vor zwei Jahren erinnern. Der Speyerer Dom beteiligt sich damit an einer Initiative der Europäischen Vereinigung der Dombau-, Münsterbau- und Bauhüttenmeister, die mit dem Läuten der Glocken den Krieg in Europa und das Leid der Menschen ins Bewusstsein rufen möchte.

Seit zwei Jahren ökumenische Friedensgebete im Dom und der Gedächtniskirche

Seit Kriegsbeginn gibt es regelmäßig ökumenische Friedensgebete, abwechselnd im Dom und in der Gedächtniskirche. In diesen wird den Toten des Krieges und an das Leiden der Menschen gedacht. In dem etwa halbstündigen Wortgottesdienst finden Ängste und Sorgen, vor allem aber das Gebet für die vom Krieg unmittelbar betroffenen Menschen und ihre Angehörigen Platz. So heißt es im gemeinsamen Gebet: „Wir beten für die Menschen in der Ukraine, in Russland und in den anderen Konfliktregionen der Erde um den Frieden, den Du den Menschen zugesprochen hast.“ Das ökumenische Friedensgebet der Pfarrei Pax Christi und der Protestantischen Gesamtkirchengemeinde findet immer am ersten Donnerstag des Monats um 18 Uhr statt. Treffpunkt ist immer im Wechsel im Dom (in den geraden Monaten) und in der Gedächtniskirche (in den ungeraden Monaten).

Gedenkgottesdienst am 26. Februar in der Friedenskirche St. Bernhard

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann wird am Montag, 26. Februar, 19 Uhr, in der Speyerer Kirche St. Bernhard eine Friedensmesse feiern. Musikalisch gestaltet wird diese von Mitgliedern des KathedralJugendChores Speyer unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori. Das Bistum Speyer folgt damit dem Aufruf der Europäischen Bischofskonferenz, an jedem Tag der Fastenzeit in einem der Länder Europas eine heilige Messe für die Opfer der Kriege in der Ukraine sowie im Heiligen Land und weltweit zu feiern. Für Deutschland ist Montag, der 26. Februar 2024, vorgesehen.

Text: Friederike Walter Foto: Klaus Landry
22.02.2024

Großes Maria-Ward-Projekt

„Called to be Happy“ – 250 Schülerinnen aus drei Maria-Ward-Schulen musizieren gemeinsam

Landau / Mainz / Aschaffenburg – „Called to be Happy“ – unter diesem Titel findet vom 28. Februar bis 1. März ein besonderes Gemeinschaftsprojekt der drei Maria-Ward-Schulen (MWS) Landau, Mainz und Aschaffenburg statt. Die Orchester und Chöre der drei Schulen werden zusammen die Kantate von Peter Rose (Musik) und Anne Conlon (Texte) an drei Terminen aufführen.

Das Auftragswerk wurde 2022 anlässlich der 300-Jahresfeier der Maria-Ward-Schule Mainz komponiert. Die imposante Konzertdarstellung zeigt Parallelen zwischen den Lebenserfahrungen von Mary Ward und den jungen Frauen unserer Zeit auf. Mit diesem Werk gehen 250 Schülerinnen im gemeinsamen Projektchor auf Konzert-Tournee. In einer ungewöhnlichen Form schlagen sie einen Bogen von der Lebenssituation und den Problemen von Mary Ward zu heute.

Die Konzerttermine:

  • Am 28. Februar, 19:30 Uhr, in der Stiftskirche Landau
  • Am 29. Februar, 19:30 Uhr, im Kurfürstlichen Schloss Mainz
  • Am 1. März, 19:00 Uhr, in der Maingauhalle Aschaffenburg

Der Eintritt in die Landauer Stiftskirche ist frei. Spenden werden erbeten. Karten für die Konzerte in Mainz und Aschaffenburg können an der jeweiligen Maria-Ward-Schule erworben werden.

Der Pilger
22.02.2024

Diözesanversammlung des Bistums Speyer berät neue Satzung

Die Diözesanversammlung, das synodale Gremium des Bistums Speyer, trifft sich am 24. Februar in Ludwigshafen zu ihrer ersten Sitzung in diesem Jahr. Es ist zugleich die letzte Vollversammlung der auslaufenden Amtsperiode.

Die Mitglieder der Diözesanversammlung bei einer Abstimmung im November 2023: Bistum Speyer
Foto: Bistum Speyer

Speyer – Ein Themenschwerpunkt der Beratungen im Heinrich Pesch Haus ist ein Satzungs-Neuentwurf für die Diözesanversammlung (DV) selbst. „Der Entwurf sieht vor, dass sich die Versammlung halbieren wird, wodurch sie flexibler und agiler arbeiten kann“, so die Vorsitzende Gabriele Kemper. Statt bislang rund 120 Frauen und Männer im Gremium würden es künftig etwa 60 Mitglieder sein. So wird beispielsweise der Katholikenrat nicht mehr im Gesamt der DV angehören, sondern lediglich 13 Delegierte entsenden.

Vorgeschlagen zur Beratung und zur Abstimmung wird auch eine Veränderung des Verhältnisses von Ehren- und Hauptamtlichen. Wie Gabriele Kemper sagt, solle künftig der Anteil ehrenamtlicher Mitglieder der DV leicht überwiegen. Hierzu wird der Vorschlag gemacht, dass jedes der zehn Dekanate im Bistum Speyer mit einem ehrenamtlichen Delegierten in der DV vertreten ist. Segnet die Diözesanversammlung die Änderungen ab, dann werden sie mit der Neukonstituierung im Spätjahr 2024 wirksam.

Für den bereits in der Versammlung vom vergangenen November beschlossenen Diözesanausschuss „Synodale Prozesse“ werden nun die Mitglieder gewählt. Der Ausschuss soll Sorge tragen, dass Beschlüsse aus dem deutschen „Synodalen Weg“ und dem synodalen Prozess der Weltkirche zügig ins Bistum Speyer eingebracht und umgesetzt werden.

Ein wichtiger Teil der Versammlung ist laut den Worten von Vorsitzender Kemper der Rückblick auf die Begegnung mit dem Betroffenenbeirat in der zurückliegenden DV. Es gehe jetzt um eine Auswertung dieser Begegnung im November 2023. „Wir wollen besprechen, wo unsere DV-Mitglieder jetzt stehen und wie sie sich sensibilisiert fühlen im Blick auf den sexuellen Missbrauch.“ Ein großes Anliegen wohl aller Mitglieder, so Gabriele Kemper, sei „die Verstetigung solcher Begegnungen und Gespräche mit Betroffenen des Missbrauchs“.

Thematisch umfangreich wird in der kommenden Versammlung der geplante Berichtsteil sein. Einerseits mit Ausführungen zur Finanzlage des Bistums sowie zum Stand des diözesanen Strategieprozesses. Andererseits der Bereich „Innovation und Transformation“, mit dem das Bistum Speyer missionarische Projekte in Seelsorge und Verkündigung mehr fördern möchte, in den Blick genommen. „Dies soll als Querschnittsthema im ganzen Bistum etabliert werden.“ Außerdem geht es um aktuell umgesetzte Maßnahmen im Bereich Klimaschutz, um die einzurichtende neue Trägerstruktur für die katholischen Kindertageseinrichtungen, um die Zusammenarbeit und Leitungsmodelle der Pfarreien sowie um einen Kommunikationsleitfaden.

Eine festliche Verabschiedung und Würdigung der DV-Mitglieder solle zu einem späteren Zeitpunkt, beim Katholikentag in Speyer am 22. September, stattfinden, kündigt Vorsitzende Kemper an. Sie erinnert an den schwierigen Beginn des völlig neuen Gremiums im Herbst 2020 mitten in der Corona-Pandemie. Zugleich sei es gelungen, das Bild der Bistums-Vision „Segensorte“ vom gemeinsamen Tisch, an dem beraten, diskutiert, gestritten und abgestimmt wird, von Beginn an erfolgreich zu leben.

Text: der pilger/hm Foto: Bistum Speyer
22.02.2024

Peter Müller spricht „Im Puls“ zur Fastenzeit im Speyerer Dom

Auftakt der Predigtreihe mit dem ehemaligen saarländischen Ministerpräsidenten und Richter am Bundesverfassungsgericht

Speyer – Am Donnerstag, 29. Februar, 19:30 Uhr, wird der ehemalige saarländische Ministerpräsident und Verfassungsrichter a.D. Peter Müller als Gast im Dom predigen. Damit ist er der erste Prediger einer dreiteiligen Reihe, die unter dem Titel „Im Puls“ die Tradition der Fastenpredigten im Dom fortführen. Die Predigtreihe steht in diesem Jahr unter der Überschrift: „Zusammenfinden. Spaltung überwinden“.

In seiner Predigt wird Peter Müller sich auf das Grundgesetz beziehen, dessen 75. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird. Im Zentrum seiner Betrachtung steht dabei das der Verfassung zugrundeliegende christliche Menschenbild und die daraus sich ergebenden Ableitungen für die Überwindung nationaler Grenzen und gesellschaftlicher Spaltungen. 

Die Fastenpredigt steht im Rahmen einer abendlichen Andacht im Dom. Die liturgische Leitung übernimmt Generalvikar Markus Magin. Domorganist Markus Eichenlaub wird der Fastenpredigt einen passenden musikalischen Rahmen geben.

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und das Domkapitel Speyer möchten mit den Fastenpredigten im Dom einen Beitrag zu einer zeitgemäßen Verkündigung der christlichen Botschaft in die Gesellschaft hinein leisten. Dazu konnten herausragende Persönlichkeit des öffentlichen Lebens gewonnen werden. Nach Peter Müller werden die Chefredakteurin des ZDF Bettina Schausten und Bundespräsident a.D. Prof. Dr. Horst Köhler im Dom sprechen. Im vergangenen Jahr waren Norbert Lammert und Annette Schavan der Einladung in den Speyerer Dom gefolgt.

Zur Person: Peter Müller

Peter Müller wurde am 25. September 1955 in Illingen im Saarland geboren. Er studierte an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken Jura und legte 1986 das zweite juristische Staatsexamen ab. Seine politische Laufbahn begann 1971 mit dem Beitritt zur Jungen Union. Müller war ab 1990 Mitglied des saarländischen Landtages und bekleidete in der Folgezeit unterschiedliche Ämter seiner Partei. Von 1999 bis 2011 war Peter Müller Ministerpräsident und von 2009 bis 2011 auch Justizminister des Saarlandes. Von Dezember 2011 bis Dezember 2023 war er Richter des Bundesverfassungsgerichts.

Hintergrund: Zur Tradition der Fastenpredigten

Fastenpredigten haben in der katholischen Kirche eine lange, bis in das 5. Jahrhundert zurückreichende Tradition. In früherer Zeit dienten sie auch der Vorbereitung der Taufbewerber auf den Empfang der Taufe in der Osternacht. Heute sollen sie, entsprechend dem Sinn der Österlichen Bußzeit, den Glauben der Zuhörer intensivieren und sie dabei unterstützen, ihr Leben am Evangelium zu orientieren.
Fastenpredigten sind gewöhnlich länger als eine Sonntagspredigt und werden meist von bekannteren Kanzelrednern, gelegentlich auch von prominenten Laien, gehalten. Thematisch beschäftigen sie sich häufig mit den Grundlagen des christlichen Glaubens sowie Übungen der christlichen Askese, wie sie beispielsweise im Fasten zum Ausdruck kommen. Liturgisch wird die Fastenpredigt allenfalls durch wenige Liedstrophen oder meditative Musik, Abschlussgebet und Segen zu einer Andacht erweitert.
Für das Spätmittelalter, vor Einführung der Predigtpflicht im Sonntagsgottesdienst, sind Fastenpredigten als allabendlicher Brauch von Aschermittwoch bis Ostern bezeugt. Oft wurden sie von Mönchen der Predigerorden gehalten und kamen dem wachsenden Bedürfnis nach persönlich-individuellem Glauben entgegen. Nicht selten enthielten sie eindringliche Beschreibungen der Leiden Christi und drastische Appelle zur Lebensführung der Zuhörer. Heute ist die wöchentliche Fastenpredigt im Rahmen einer thematischen Reihe vor allem im deutschen Sprachraum und in Frankreich verbreitet.

Text: Friederike Walter Foto: privat
21.02.2024

Viel vor für Inklusion!

Woche der Inklusion startet am 28. April 2024

Speyer – Vom 28. April bis 5. Mai 2024 findet die Woche der Inklusion im Bistum Speyer statt. Unter dem Motto „Viel vor für Inklusion! Selbstbestimmt leben – ohne Barrieren.“ wird die Woche am 28. April 2024 mit einem Aktionstag in Ludwigshafen eröffnet. Das Motto hat Aktion Mensch für den Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung 2024 ausgerufen. Auf dem Gelände der Ludwig-Wolker-Freizeitstätte lädt die Seelsorge für Menschen mit Behinderung zusammen mit weiteren Akteur*innen ab 14 Uhr zu sportlichen und kreativen Mitmachaktionen und Begegnungen ein. Musik kommt von der inklusiven Band „21 Plus“ aus Waldsee und Speyer.

„Viel vor für Inklusion“ steht auch auf dem Programm am 5. Mai 2024 in Landau. Um 14 Uhr startet der Tag mit einem ökumenischen Gottesdienst in der protestantischen Stiftskirche. Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst von einem inklusiven Chorprojekt:  Der Pirminius-Chor der Heinrich-Kimmle-Stiftung in Pirmasens musiziert gemeinsam mit einem Chor aus Clausen und dem Gebärdenchor der Gehörlosenseelsorge im Bistum Speyer. Im Anschluss können auf dem Platz rund um die Kirche die Besucher*innen beim Rollstuhlparcours des Landessportbunds Rheinland-Pfalz Erfahrungen im Überwinden von Hindernissen sammeln. Daneben stehen Kreativ-Aktionen zum Europäischen Protesttag und ein barrierefreier Stadtrundgang auf dem Programm. Das Caritas-Förderzentrum St. Laurentius und Paulus und die Landauer Kirchengemeinden sorgen für das leibliche Wohl.

Diese weiteren Veranstaltungen sind im Rahmen der Woche der Inklusion bereits geplant:

27. April 2024, Ludwigshafen: „Spiel, Sport und Spaß – alles inklusiv“

Eine Veranstaltung der Seelsorge für Menschen mit Behinderung in Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Inklusionssportverein e. V. Weitere Informationen: http://tinyurl.com/u5pbmya8

28. April 2024, Neustadt:  „Leichte Sprache“ – Lesung aus dem Roman von Cristina Morales

Eine Veranstaltung des Diözesanverbands der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd). Weitere Informationen: http://tinyurl.com/5dvtsc3u

Wer sich ebenfalls mit einer Aktion beteiligen möchte oder ein inklusives Angebot mitteilen will, kann sich an die Seelsorge für Menschen mit Behinderung wenden.

Kontakt:

Seelsorge für Menschen mit Behinderung
Webergasse 11
67346 Speyer
E-Mail: info@behindertenseelsorge-speyer.de
Telefon: 06232 102 170

Internet: www.WocheDerInklusion-Speyer.de

Hintergrund

Die Woche der Inklusion findet alle zwei Jahre im Bistum Speyer statt. Der Aktionszeitraum liegt dabei immer rund um den 5. Mai, dem Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Ziel des Protesttages ist, die Forderung auf gleichberechtigte Teilhabe für Menschen mit Behinderung sichtbar zu machen und die Umsetzung der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen voranzutreiben. Das Bistum Speyer lädt alle Interessierten ein, sich an den verschiedenen Aktionen rund um das Thema Inklusion zu beteiligen.

Katharina Kintz
19.02.2024

Gott ist der Freund unserer Zukunft

Hirtenwort von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann zur Österlichen Bußzeit 2024

„Meinen Bogen setze ich in die Wolken; er soll das Zeichen des Bundes werden zwischen mir
und der Erde… das Wasser wird nie wieder zur Flut werden, die alle Wesen aus Fleisch
verdirbt.“ (Gen 9, 13ff)

Was für eine Zusage Gottes für seine Schöpfung! Was auch geschieht, ja, was der Mensch
auch anstellen mag – Gott setzt seinen Bogen sichtbar in den Himmel zum Zeichen, dass er
selbst für die Zukunft seiner Erde einsteht. Gleich im ersten Buch der Bibel, im Buch Genesis,
bindet sich Gott selbst an seine Schöpfung, unabhängig davon, ob der Mensch eine
Gegenleistung bringt. Der Mensch soll niemals die Macht erhalten, alles zerstören zu
können. Der Bund, den Gott mit Noah schließt, ist das Inbild nachhaltiger Bewahrung der
Schöpfung. Er wird geschlossen mit den lebenden Menschen, mit allen Nachkommen, mit
den Vögeln, dem Vieh und allen Wildtieren der Erde, ja, mit allen Lebewesen überhaupt. Er
schließt ihn für alle kommenden Generationen mit dem Schwur: „Nie wieder soll eine Flut
kommen und die Erde verderben.“ (Gen 9, 11)

Liebe Schwestern und Brüder!

Die alttestamentliche Sintfluterzählung mit der Rettung des Lebens in der Arche mag einen
historischen Kern haben. Aufgeschrieben wurde sie aber als deutendes Bild für die vielen
umfassenden Krisen und Katastrophen, in die das Leben auf der Erde immer wieder
hineingerät, manchmal durch Naturgewalt hervorgebracht, häufiger jedoch vom Menschen
selbst gemacht. Die grundlegende Aussage der Bibel dabei ist: Keine Gewalt dieser Welt hat
die letzte Macht über Leben und Zerstörung, über Dasein und Vernichtung. Die letzte Macht
kommt allein Gott zu. Und er ist der Freund, der Garant des Lebens und der Zukunft. Ja, Gott
ist der Freund unserer Zukunft.

Genau hier aber stellt sich in unserer Zeit ein schwerwiegendes Argument gegen diese
biblische Heilszusage: Sind wir nicht die erste Generation von Menschen im langen Lauf der
Menschheitsgeschichte, in der diese Heilszuversicht durch die Möglichkeiten, die der
Mensch heute hat, zutiefst erschüttert und in Frage gestellt ist? Was sich unsere Vorfahren
nicht nur zu biblischen Zeiten, sondern noch bis vor wenigen Jahrzehnten nicht vorstellen
konnten, rückt in den Horizont realer Möglichkeiten. Hat nicht der Mensch zum ersten Mal
die Macht zur umfassenden Zerstörung seines gesamten Lebensraumes? Nicht allein durch
die technische Entwicklung biologischer, chemischer und vor allem atomarer Waffen und
umfassender Zerstörungssysteme. Nein, schon allein durch das, was wir die Zeitenwende
zum Anthropozän nennen: durch den alltäglichen Einfluss, den der Mensch auf das Klima
und die Lebensräume unserer Erde gewonnen hat. Zum ersten Mal in der Geschichte stehen
uns realistische Szenarien umfassender Zerstörung des Lebens auf unserem Planeten durch
den Menschen selber vor Augen. Das unmittelbare Gefühl demütigen Staunens und
überwältigender Ergriffenheit gegenüber der Schöpfung mitsamt ihrer Vielfalt an Formen
und Arten ist vom zweifelhaften Gefühl universaler Macht des Menschen wie auch der
abgründigen Möglichkeiten zu deren Missbrauch durchsetzt. Der Mensch tritt an die Stelle
Gottes und verliert gleichzeitig seinen tiefsten Halt.

Wir erleben eine epochale Veränderung, die alle Lebensbereiche erfasst. Vorboten waren
schon die traumatischen Erfahrungen der beiden Weltkriege im letzten Jahrhundert: die
endlosen Schlacht- und Totenfelder des Ersten Weltkrieges mit seinem universalen Angriff
auf die Integrität des Menschen – und dann die totale Vernichtungsmaschinerie Hitlers und
seiner Schergen wie auch der Abwurf der Atombombe über Hiroshima und Nagasaki.
Damals entstanden als Gegenreaktion in der Nachkriegszeit, stark geprägt durch dezidiert
christliche Persönlichkeiten, das große Versöhnungsprojekt Europa und auch die großen
universalen Institutionen für den Aufbau von Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden in der
Völkergemeinschaft der Erde. Diese universale Vision scheint in unseren Tagen, vor allem
mit Blick auf die weltweite Zunahme nationalistischer und rechtsextremer Tendenzen, an
Einfluss und Wirkkraft zu verlieren zugunsten eines Zerfalls in sich abgrenzende und
bekriegende Machtzentren. Viele Menschen in unserem Land, auch wenn sie selber keinen
extremen Auffassungen zuneigen, haben Angst vor dem Verlust ihrer einigermaßen
überschaubaren und gesicherten Lebenswelt. Das kann man gut verstehen. Aber ist in dieser
Situation Angst ein guter Ratgeber, Sich-Abschotten die Lösung?

Die Demonstrationen der letzten Wochen für Demokratie und Freiheit, für eine offene und
alle Menschen in ihrer Würde respektierende Gesellschaft machen Mut und sind gerade
jetzt ein wichtiges Zeichen gegen alle, die mit der Angst der Menschen ihr unverschämtes
Machtspiel betreiben. Sie setzen der Angst die entscheidende positive Kraft und Zuversicht
gegenüber: die Vision des gelingenden Zusammenlebens aller Menschen in Freiheit, Frieden
und Gerechtigkeit, in unantastbarer Menschenwürde, die für jeden gilt, wie er auch ist und
woher er auch kommt. Ja, es gibt etwas, das niemand zerstören kann, weil Gott es
garantiert: die Würde, die er seinem Geschöpf eingehaucht hat. Deswegen bereiten wir uns
jedes Jahr auf die Feier der Auferstehung Jesu Christi und damit der Neuwerdung der ganzen
Schöpfung vor und reinigen uns von allem Zerstörerischen in uns. Wir sammeln unsere
Kräfte neu, um schon mitten in unserer Zeit aufzustehen gegen Ungerechtigkeit, Hass und
Hetze. Weil wir aus der Heilszusage Gottes leben, dass er der Freund unserer Zukunft ist,
gewinnen wir immer neu die Kraft, Zukunft lebens- und menschenwürdig miteinander zu
gestalten und uns einzumischen gegen die zersetzenden Kräfte in unserer Welt.

Der Künstler Emil Wachter schuf für die im II. Weltkrieg weitgehend zerstörte und danach
wiederaufgebaute St. Ludwigskirche in der Stadtmitte von Ludwigshafen beachtenswerte
Glasfenster, darunter das größte Glasfenster in unserem Bistum überhaupt. Es zeigt die
biblische Geschichte von der Sintflut und der Arche Noah. Aber das Geschehen ist ganz in die
Gegenwart verlegt. Hinter der Arche ist die Silhouette von Ludwigshafen zu sehen. Die
Wellen der Flut reißen nicht nur Autos und Fabriken, sondern auch das Bild eines Diktators
mit sich. Die Zerstörung entthront auch den, der sich selbst in seiner Macht für unbesiegbar
und unsterblich hielt. Über der Arche aber breitet sich der Regenbogen, das Zeichen des
einzigen Garanten für Leben und Zukunft, aus. Halt gibt nur Gott, der Freund unserer
Zukunft. Mit ihm können wir die universale Vision des Heils für alle Menschen, für alles
Leben, für alle kommenden Generationen wagen.

Heute, am ersten Fastensonntag, eröffnen wir in dieser Kirche von unserem Bistum aus die
diesjährige bundesweite Fastenaktion von Misereor, unserem Solidaritätswerk vor allem mit
den benachteiligten Menschen im globalen Süden. Das diesjährige Motto „Interessiert mich
die Bohne“ will auf die ungerechte Situation der kleinen Kaffeebauern in Kolumbien
aufmerksam machen. Mehr noch: Es will uns darüber hinaus aus der Gleichgültigkeit
aufrütteln und zur Solidarität mit den Armen dieser Welt aufrufen. Ich möchte Ihnen hiermit
unsere diesjährige Misereor-Fastenaktion ganz besonders ans Herz legen.
Liebe Schwestern und Brüder, „Nach mir die Sintflut“ ist kein gutes Lebensmotto.
Stattdessen dürfen wir darauf vertrauen, dass Gott der Freund unserer Zukunft ist. Das gilt
besonders auch für unser kirchliches Leben, das von großen Abbrüchen gekennzeichnet ist.

Sie werden uns nicht zuletzt durch den notwendigen Sparprozess in unserem Bistum bis in
alle Pfarreien, Verbände und Einrichtungen hinein immer schmerzhafter bewusst. Aber
gerade in dieser von Untergangsszenarien durchdrungenen Situation unserer Zeit werden
wir als Segensort, als Quelle von Hoffnung und Zuversicht in dieser Welt gebraucht. Das aber
hängt nicht so sehr an unseren materiellen Möglichkeiten, sondern vielmehr an dem Geist,
der lebendig macht. „Lasst uns dem Leben trauen, weil … Gott es mit uns lebt“, hat der
Jesuit Alfred Delp kurz vor seiner Hinrichtung durch die Nazis geschrieben. Er hat damit der
Anmaßung der Macht durch den Menschen mit seinem Lebenszeugnis widersprochen.
Woraus hat er die Kraft, an die Zukunft zu glauben, gewonnen? Er wusste: Gott allein ist
Garant des Lebens. Er ist der Freund unserer Zukunft.

Weil wir an diesen Gott des Lebens glauben, können wir Segensort in der Welt sein. Deshalb
möchte ich Sie alle dazu einladen, das gemeinsam sichtbar zu machen. In den Tagen um
Fronleichnam findet der große Katholikentag in Erfurt statt. Aber wir wollen uns in diesem
Jahr auch wieder zu einem diözesanen Katholikentag am 22. September in Speyer
miteinander versammeln. Gerade jetzt müssen wir ein Zeichen christlicher Präsenz und
Hoffnungskraft setzen, ein österliches Zeichen gegen alle Resignation! Denn Gott ist der
Freund unserer Zukunft. Er segne euch, wie er Noah und Abraham segnete – und mache
euch zum Segen für die Welt. Amen.

Ihr Bischof

Dr. Karl-Heinz Wiesemann
Bischof von Speyer

16.02.2024

Misereor Fastenaktion richtet Blick nach Kolumbien

v.l.: Nidia Cielito Meneses Meneses, Pirmin Spiegel (Hauptgeschäftsführer Misereor), Ralph Allgaier (Pressesprecher Misereor), Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Tobias Zimmermann SJ (Direktor des Heinrich Pesch Hauses)
Foto: is

Ludwigshafen – „Interessiert mich die Bohne“. Unter diesem Leitwort steht die Fastenaktion von Misereor im Jahr 2024. Das katholische Werk für Entwicklungszusammenarbeit lädt unter diesem Motto dazu ein, sich gemeinsam mit Misereor-Projektpartner*innen aus Kolumbien für eine nachhaltige Landwirtschaft und eine gesunde Ernährung zu engagieren. Die Fastenaktion, bei der zwischen Aschermittwoch und Ostern nicht zuletzt um Spenden für die Arbeit von Misereor gebeten wird, dient auch der Selbstreflexion: Woraus lebe ich? Wie kann ich die Fastenzeit zur persönlichen Umkehr, zu individuellem und gemeinschaftlichen Engagement nutzen? Was können wir teilen?

Eröffnet wird die Fastenaktion in diesem Jahr im Bistum Speyer – und zwar im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes am Sonntag, 18. Februar, um 10 Uhr in der Pfarrkirche St. Ludwig, Wredestraße 24, 67059 Ludwigshafen am Rhein, der auch live im ARD-Fernsehen verfolgt und mitgefeiert werden kann. In den Tagen zuvor finden in Kooperation mit dem Bistum Speyer und der Katholischen Akademie Rhein Neckar „Heinrich-Pesch-Haus“ verschiedene Veranstaltungen statt – etwa eine „Trommelreise“ zur Misereor-Solibrot-Aktion in Kindertagesstätten, Exkursionen zu landwirtschaftlichen Betrieben im Bistum Speyer und ein Mitsing-Konzert im Kulturzentrum „dasHaus“ in Ludwigshafen. Misereor-Partner aus Kolumbien werden an vielen Orten des Bistums präsent sein und authentisch über ihre Arbeit berichten. Zwei Gruppen von Wallfahrerinnen und Wallfahrern werden das Misereor-Hungertuch zum Ort der Eröffnung der Fastenaktion tragen.

Ideenreiche Spendenaktionen

In der Fastenzeit wird Misereor, das in 85 Ländern Afrikas und des Nahen Ostens, Asiens und Ozeaniens, Lateinamerikas und der Karibik mit Partnerorganisationen zusammenarbeitet, über seine Projektarbeit informieren und um Spenden bitten. Durchgeführt wird die Aktion von Gruppen in Pfarreien, Schulen, Verbänden und darüber hinaus mit Bildungs-, Lobby- und Advocacy-Arbeit sowie ideenreichen Spendenaktionen. Am 17. März, dem 5. Fastensonntag, werden dann in allen katholischen Kirchengemeinden Deutschlands für die Arbeit von Misereor Spenden gesammelt.

Der Bischof von Speyer, Dr. Karl-Heinz Wiesemann, erklärte, in der Arbeit von Misereor – wie auch der anderen kirchlichen Hilfswerke – sei ein kirchlicher Leuchtturm zu sehen, „der unseren oft binnenkirchlich verengten Blick immer wieder aufbricht und wegweisende Impulse gibt.  Durch die Arbeit von Misereor wird unmittelbar erlebbar, dass Kirche alle Begrenzungen durch Nation, Herkunft oder Sprache übersteigt, dass wir Weltkirche sind: eine weltumspannende Gemeinschaft von Schwestern und Brüdern, die sich gegenseitig im Glauben stärken und bereichern, die füreinander verantwortlich sind und voneinander lernen können.“ Wiesemann verwies auf das umfangreiche Wirken seiner Diözese zugunsten des globalen Südens: „Unser weltkirchliches Engagement konkretisiert sich vor allem in der bereits über 40 Jahre alten Partnerschaft mit dem Bistum Cyangugu in Ruanda. Durch Pfarrei-Partnerschaften, durch die Entsendung junger Erwachsener (Freiwilliges Soziales Jahr), durch die Unterstützung sozialer Projekte (z.B. Aufbau eines Krankenhauses in Mibirizi), durch das Projekt Partnerschaftskaffee und durch vieles andere wollen wir Leben miteinander teilen, Anteil an den Sorgen und Hoffnungen des jeweils anderen nehmen, voneinander lernen, dem anderen in seinen Nöten beistehen und nicht zuletzt füreinander beten.“

Nidia Cielito Meneses Meneses stellt die Aktion „Interessiert mich die Bohne“ vor.
Foto: is

Vielfalt vom Acker bis auf den Teller

Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel erläuterte den Hintergrund des diesjährigen Leitgedankens der Fastenaktion: „Mit dem bewusst ein wenig irritierenden Leitwort „Interessiert mich die Bohne“ wollen wir Menschen neugierig darauf machen, welche Kraft in der Bohne steckt.

Wir möchten sie einladen, sich mit der Situation in einer ländlichen Region Kolumbiens auseinanderzusetzen, deren Bevölkerung darum kämpft, täglich das zum Leben Notwendige zu organisieren. Wir drehen die etwas abwertende Botschaft der Redewendung „Das interessiert mich nicht die Bohne“ um 180 Grad: Auch wenn sie noch so klein ist, jede Bohne ist wichtig. Es kommt auf jede und jeden an. Jede Geschichte, jedes Engagement zählt. Wir schauen genauer hin und nehmen Nöte und Bedürfnisse von Menschen insbesondere im globalen Süden wahr.“ Spiegel betonte, eine gute und gesunde Ernährung für alle benötige Vielfalt vom Acker bis auf den Teller sowie eine gerechtere Verteilung. „Deshalb setzen wir uns für die Rechte von bäuerlichen Familienbetrieben ein, die weltweit etwa 70 Prozent der Nahrungsmittel anbauen und für eine stabile und ausgewogene Ernährung sorgen können.“ Spiegel rief die Menschen in Deutschland dazu auf, verstärkt Kaffee aus fairem Handel zu konsumieren. Mit einer von Misereor initiierten Postkartenaktion könne jede und jeder im eigenen Umfeld dafür explizit werben.

Perspektiven für junge Menschen

Nidia Cielito Meneses Meneses, Mitarbeiterin der Landpastoral in der kolumbianischen Diözese Pasto, lobte, in den in ihrer Heimatregion von Misereor geförderten Projekten würden Familien durch Ausbildung und die Stärkung bereits vorhandener Initiativen ermutigt, sich selbst erfolgreich mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Davon profitierten vor allem Frauen. „Das ist um so wichtiger, als sich viele Menschen in Kolumbien ihrer Rechte nicht bewusst sind, der Klimawandel die Lebensbedingungen auf dem Land verschlechtert und der Verlust von einheimischem Saatgut droht.“ Eine gute Ernährung und der soziale Zusammenhalt leisten einen wichtigen Beitrag zum Frieden in einem von Konflikten gebeutelten Land. Gerade in ländlichen Regionen Kolumbiens bräuchten junge Menschen neue Perspektiven, damit sie nicht in die Städte abwandern.

Tobias Zimmermann SJ, Direktor des Heinrich-Pesch-Hauses, resümierte: „Es ist gut, dass die Misereor Fastenaktion dieses Jahr unseren Blick auf den globalen Süden weitet. Denn globale Krisen werden wir nur bewältigen, wenn wir sie als Weltbürgerinnen und Weltbürger als gemeinsames Problem begreifen und sie in globaler Solidarität angehen.“

am Freitag, 16.02.2024 startet die Misereor Solibrot-Aktion in den Kindertagesstätten des Bistums Speyer (siehe Programm S. 43). Vorschulkinder-Gruppen sind hierzu in die Familienbildungsstätte Pirmasens eingeladen. Viele folgen der Einladung und haben sich angemeldet zu einem der Termine an diesem Tag. Zu beiden Uhrzeiten am 10.30 und am 13.00 Uhr besuchen jeweils ca. 120 Vorschulkinder die Vorstellung.

Trommelreise Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, Trommelmeister Markus Hoffmeister und Pirmin Spiegel (Hauptgeschäftsführer Misereor)
Foto: is

Mit der Solibrot Trommelreise die Welt entdecken

Im Anschluss an die Pressekonferenz gaben rund 200 Vorschulkinder eine Kostprobe ihrer Trommelkünste. Gemeinsam mit Trommelmeister Markus Hoffmeister gingen sie musikalisch auf  Trommelreise zum Thema „Unterm Himmelszeit leben Kinder einer Welt“. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel zeigten ebenfalls ihrer Künste auf der afrikanische Djembe, einer kleinen Handtrommel.

Die Solibrot Trommelreise möchte die Kinder zum Staunen, Spüren und Erleben einladen. In der Phantasie reisen die Kinder mit ihren Trommeln durch die Welt und erleben Lebensweisen anderer Kinder. So spüren sie: Auf unserer „Einen Welt“ gehören wir alle zusammen. Die Trommelreise ist der gemeinsame Start für die Solibrot Aktionen (Misereor) in den Kitas im Bistum Speyer.

Text: Misereor Foto: is
15.02.2024

Wo Kirche die Menschen trifft

Die St. Georgskirche in Rhodt ist eine Baustelle. Die heimatlose Kirchengemeinde hat aus der Not eine Tugend gemacht. Bei den „Mittendrin-Gottesdiensten“ kommt Pfarrer Bernd Rapp dorthin, wo die Menschen sind. 

Rhodt unter Rietburg (lk) – Mehr als 300 Jahre hat die evangelische St. Georgskirche in Rhodt unter Rietburg inzwischen auf dem Buckel. Kein Wunder also, dass der Zahn der Zeit an dem Gebäude genagt und die Kirchengemeinde nun zu einer umfangreichen Sanierung gezwungen hat. Am 1. Januar haben die Gemeindemitglieder letztmals dort Gottesdienst gefeiert. Anschließend begann der Ausbau der Kirchenbänke und des Inventars. Der Sessel der bayerischen Königin Therese, die hier einst die Gottesdienste besuchte, fand eine Heimat auf Zeit in der Ausstellung „König Ludwig I. – Sehnsucht Pfalz“ im Historischen Museum in Speyer.

Die Sanierungsliste ist lang: Putz-, Stuck- und Malerarbeiten an allen Wänden und der Decke, Fensterbauarbeiten, die Konservierung und teilweise Restaurierung der Kunstwerke in der Kirche, Schreinerarbeiten an Böden und Bänken, Natursteinarbeiten am Boden, eine komplett neue Elektrik inklusive einem neuen Licht- und Akustikkonzept, der Austausch der alten Gasheizung durch eine elektrische Kirchenbankheizung sowie der Ausbau und die Neuintonation der Oberlinger-Orgel. Eine geplante Photovoltaik-Anlage muss noch vom Denkmalschutz genehmigt werden.

Ein Jahr Bauzeit veranschlagt

Inklusive der Orgelrenovierung rechnen Pfarrer Bernd Rapp und das Presbyterium so mit rund 824 000 Euro an Kosten. 500 000 Euro schießt dabei der Kirchbau-Verein zu den bereits erwirtschafteten Einnahmen hinzu. Der Bezirkskirchenrat hat 30 000 Euro aus den Baumitteln des Kirchenbezirks genehmigt. Architekt Joachim Flickinger hat ein Jahr Bauzeit veranschlagt.

Um in Rhodt trotzdem Gottesdienste stattfinden lassen zu können, haben sich ein kleines Team aus der Gemeinde und Rapp ein neues Gottesdienstkonzept für 2024 überlegt. So finden neben den regelmäßigen Gottesdiensten in Edesheim, Gleisweiler und Frankweiler – die anderen Kirchen der Gemeinde – monatliche „Mittendrin-Gottesdienste“ statt. „Wir hätten auf den Gemeindesaal ausweichen können, aber der ist klein, nicht so attraktiv und nur über Stufen zu erreichen“, sagt Rapp. Stattdessen kommt die Kirche nun zu den Menschen. „Kirche mittendrin – Kirche trifft“ steht auf den Plakaten, die seit Anfang des Jahres in der Gemeinde hängen. Zu jedem Gottesdienst sucht sich diese einen „Kooperationspartner“ aus dem Ort aus, wo sie als „heimatlose Gemeinde Asyl findet“, so Rapp.

Predigt aus der Bütt

Den Anfang machte am 21. Januar ein Gottesdienst in der Turnhalle Rhodt mitten in der Dekoration für die Rhodter Fasnacht mit dem Karnevalsverein „Rhodter Wämscht“. Wichtig sei, die Gottesdienste nicht 1:1 zu übertragen, sagt Rapp. „Der jeweilige Ort und die Menschen verändern den Gottesdienst.“ Auf der Bühne vor dem Elferrat stand Rapp in der Bütt, neben Kirchenliedern wurden Fasnachtshits wie „Heile, heile Gänschen“ gesungen. „Auch das kann man in Beziehung setzen zum Glauben“, sagt der Pfarrer, der sich mit dem ersten „Pop-up-Gottesdienst“ mit rund 80 Besuchern zufrieden zeigte.

Mit dem Konzept habe das Team nicht das Rad neu erfunden, sagt er. Das sei aber auch gar nicht nötig. Es gehe darum, nah bei den Menschen zu sein, sich als Kirche noch mehr im Ort zu vernetzen.

Kirche immer wieder neu bauen

Jetzt laufen die Planungen für den 18. Februar. Dann wird Kirche im „Durlacher Hof“ auf „die Politik“ treffen. Im März findet der Gottesdienst in einem Winzerbetrieb in Rhodt statt. Kontakt aufgenommen hat Rapp auch zu seinem Vorgänger im Amt, Lothar Schwarz, dem örtlichen Vorsitzenden des Pfälzerwaldvereins. Dies soll in einen Stationengottesdienst an Karfreitag auf der Bänkelweg-Runde rund um Rhodt münden. Der rote Faden der Gottesdienstreihe sind Bauklötze, die beim letzten Gottesdienst an Neujahr ausgegeben wurden, zusammen mit der Ermutigung, sie jeweils zum Gottesdienst mitzubringen. „Damit wir symbolisch immer wieder neu Kirche bauen können“, so Rapp. Zur Fasnacht in Rhodt hat das schon einmal gut funktioniert.

Weitere Termine:

Kirche trifft Politik, Sonntag, 18. Februar, 10.15 Uhr, Durlacher Hof; Kirche trifft Winzer, Sonntag, 17. März, 10.15 Uhr, Heußler, Mühlgasse 5; Kirche trifft Pfälzerwaldverein und Bän-kelweg, Karfreitag, 29. März, 15 Uhr; Kirche trifft Friedhof, Ostersonntag, 31. März, 6 Uhr, Auferstehungsfeier auf dem Friedhof und Osterbrunch im Durlacher Hof.

Die Gemeinde dokumentiert die Sanierung unter www.st-georgskirche-rhodt.jimdofree.com

Speyer, 15.02.2024

Statement der KJG St. Joseph zum Vorfall „Sexuelle Übergriffe auf Faschingsparty“

Bei einer öffentlichen Faschingsparty der KJG (Katholische junge Gemeinde) St. Joseph in Speyer am Samstag, den 10. Februar 2024, kam es zu einem mutmaßlichen sexuellen Übergriff. Die Betroffene wandte sich gegen 21.40 Uhr an die Veranstalter, welche daraufhin unverzüglich die Polizei informierten, die sich direkt der Sache annahm.

Um erste Gespräche mit Zeugen führen zu können sowie weitere Ermittlungen anzustellen, wurden die Gäste von der Polizei gebeten, vor Ort zu bleiben.

Die Party wurde nicht unterbrochen und lief bis etwa 24.00 Uhr.

Zur mutmaßlichen Tat selbst oder einem möglichen Tathergang können seitens der Veranstalter während der Ermittlungen keine Angaben gemacht werden. Keiner der an dem Vorfall beteiligten Personen steht aus kirchlicher Sicht in Verbindung zur KJG St. Joseph.

Die Faschingsparty fand im Jugendkeller der Pfarrei St. Joseph statt. Es waren 300 Jugendliche und junge Erwachsene ab 14 Jahren anwesend.

Der Jugendkeller der KJG St. Joseph in Speyer. Hier soll es am 10.02.24 zu der Vergewaltigung gekommen sein.
Foto: Markus Hild

Die KJG St. Joseph veranstaltet im Jahr mehrere öffentliche Partys. Für diese Partys wurde ein Sicherheitskonzept entwickelt, das die Sicherheit der Gäste gewährleistet.

Das Konzept schließt die Beauftragung eines externen Sicherheitsdienstes mit ein, der bei der Durchführung der Veranstaltung unterstützt, u.a. durch die regelmäßige Kontrolle der Räumlichkeiten. Schon beim Einlass wird das Alter der Jugendlichen geprüft und es werden entsprechende Armbändchen (u.a. zur Kontrolle beim Alkoholausschank) ausgegeben.

Der Veranstalter arbeitet bereits seit mehreren Jahren mit diesem Sicherheitsdienst zusammen, sodass diesem und den Mitarbeitenden die Räumlichkeiten bekannt sind.

Zusätzlich gab es ehrenamtliche Mitarbeitende (KJG-Mitglieder), die während der Veranstaltung als Ansprechpersonen bereitstanden. Diese Ehrenamtlichen haben eine Präventionsschulung absolviert und haben Kenntnis im Umgang mit entsprechenden Situationen.

Die KJG St. Joseph hat für die Gäste und ihre Eltern im Anschluss seelsorgerischen bzw. psychologischen Beistand organisiert.

Das Ziel der KJG St. Joseph und der Gemeinde ist es, Veranstaltungen für Jugendliche anzubieten, die in einem sicheren Rahmen stattfinden.

Text: Bistum Speyer / KJG St. Joseph Foto: Markus Hild
14.02.2024

Danijel Ševo wird leitender Pfarrer in Mandelbachtal

Pfarrei Hl. Jakobus der Ältere hat ab 1. März 2024 neuen Pfarrer

Mandelbachtal – Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann überträgt Pfarrer Danijel Ševo, der derzeit als Administrator der Pfarrei Heiliger Jakobus der Ältere tätig ist, zum 1. März die Leitung der selbigen Pfarrei in Mandelbachtal. Er wird Nachfolger von Pfarrer Joachim Voss, der Ende 2022 zum Kooperator in der Pfarrei Heiliger Petrus in Dahn ernannt wurde, von der Ševo gekommen war.

Danijel Ševo wuchs im früheren Jugoslawien, dem heutigen Bosnien-Herzegowina auf, bevor seine Eltern 1991 mit ihm vor dem Krieg nach Deutschland flüchteten. Dort fanden sie im pfälzischen Dannstadt-Schauernheim eine neue Heimat. Da Danijel Ševo schon früh den Wunsch hegte, Priester zu werden, bewarb er sich nach dem Abitur am Speyerer Nikolaus-von-Weis-Gymnasium beim Priesterseminar der Diözese Speyer. Anschließend studierte er an der Universität Eichstätt-Ingolstadt Theologie. Danijel Ševo wurde 2012 im Speyerer Dom zum Priester geweiht. Es folgte seine erste Kaplanstelle in der Projektpfarrei Germersheim St. Jakobus und Sondernheim sowie den Gemeinden in Lingenfeld-Westheim und Schwegenheim. 2015 wechselte er zur Pfarreiengemeinschaft Herxheim. Zum 1. August 2018 ernannte ihn Bischof Wiesemann zum Kooperator der Pfarrei Heiliger Petrus in Dahn und verlieh ihm den Titel Pfarrer. 2022 wechselte er nach Mandelbachtal.

Text: Bistum Speyer Foto: Petra Würth
13.02.2024

„Der angemessene und wertschätzende Umgang mit Betroffenen muss die Basis allen Handelns sein“

Unabhängige Aufarbeitungskommission für sexuellen Missbrauch im Bistum Speyer (UAK) stellt sechs Leitthemen für die weitere Aufarbeitung vor

Speyer – In einem gemeinsamen Workshop stellte die Unabhängige Aufarbeitungskommission für sexuellen Missbrauch im Bistum Speyer (UAK) der Leitung des Bistums, dem Allgemein Geistlichen Rat (AGR), sechs Leitthemen für die weitere Aufarbeitung vor. Inhalte der sechs Leitthemen sind u. a. die Aufklärungsarbeit in den Pfarreien, Beschäftigungsverbote und Versetzungen in den Pfarreien und der Eingang von bisherigen Erkenntnissen in die Prävention. Im Vordergrund steht auch der Umgang mit Tätern, Beschuldigten und deren Ehrungen, der Eingang von Erkenntnissen in der Ausbildung von Priestern und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bistums sowie die Umsetzung bischöflicher Gesetze.

Sechs Leitthemen für das Bistum

„Aus Sicht der Kommission ist es von besonderer Bedeutung, dass die Verantwortung für das Thema sexueller Missbrauch als integraler Bestandteil jeder Abteilung und aller Führungsaufgaben verstanden wird, nicht als zusätzliches Thema neben vielen anderen,“ sagte Dr. Karl Kunzmann, stellvertretender Vorsitzender der UAK. „Deshalb arbeiten wir auf eine Beschleunigung und Intensivierung der notwendigen Prozesse hin,“ so Kunzmann. Nach einer lebhaften Diskussion der Leitthemen im Hinblick auf die erforderlichen Maßnahmen in den einzelnen Hauptabteilungen wurden weitergehende Gespräche vereinbart.

Strukturelle Ursachen sexualisierter Gewalt müssen in den Blick genommen werden

Mareike Ott, Vorsitzende der UAK äußerte: „Die Leitungsebene des Bistums hat über die Anerkennung der Erfahrungen der Betroffenen hinaus insbesondere die Aufgabe, strukturelle und systemische Ursachen von sexualisierter Gewalt im Bistum in den Blick zu nehmen und zu verändern. Die UAK wird den Fortschritt unabhängig beurteilen und begleiten.“ Es sei wichtig, dass „der angemessene und wertschätzende Umgang mit Betroffenen die Basis allen Handelns ist,“ so Ott.

Die Mitglieder der UAK bringen Expertise aus dem Betroffenenbeirat und aus unterschiedlichen Berufsfeldern mit. Sie wurden Mitte 2021 berufen. Sie arbeiten ehrenamtlich und unabhängig vom Bistum. Anfang 2023 hat die Kommission ein unabhängiges Forschungsvorhaben bei der Universität Mannheim in Auftrag geben, das im Frühjahr 2025 einen ersten Zwischenbericht vorlegen wird.

Daneben sind die unabhängige Ansprechperson, die Interventionsbeauftragte und die Präventionsbeauftrage des Bistums sowie die Leiterin des Forschungsvorhabens ständige Gäste der UAK.

Weitere Informationen: https://www.bistum-speyer.de/de/rat-und-hilfe/hilfe-und-praevention-von-missbrauch/aufarbeitungskommission/

Kontakte:

Zur Aufarbeitungskommission: uak-bistum-speyer@posteo.de

Zum Betroffenenbeirat: betroffenenbeirat-speyer@gmx.de

Text: Unabhängigen Aufarbeitungskommission für sexuellen Missbrauch im Bistum Speyer Foto: Fotolia
13.02.2024

Gedenkgottesdienst am 26. Februar

Bischof Wiesemann feiert Messe für Kriegsopfer am 26. Februar

Speyer – Das Generalsekretariat der Europäischen Bischofskonferenz hat seine Mitglieder zu einer eucharistischen Kette aufgerufen. An jedem Tag der Fastenzeit soll in einem der Länder Europas eine heilige Messe für die Opfer der Kriege in der Ukraine sowie im Heiligen Land und für den Frieden in den Ländern gefeiert werden. Für Deutschland ist Montag, der 26. Februar 2024, vorgesehen.

Das Bistum Speyer folgt diesem Aufruf, für die Kriegsopfer zu beten. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann feiert daher am Montag, 26.02, um 19 Uhr in der Kirche St. Bernhard in Speyer eine Friedensmesse. Musikalisch gestaltet wird diese von Mitgliedern des KathedralJugendChores Speyer unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori.

Bischöfliche Pressestelle
12.02.2024

Fastenzeit am Dom zu Speyer 2024

Gottesdienste, Konzerte und Fastenpredigten im Dom zu Speyer

Triumphkreuz im Chorraum des Speyerer Doms
Foto: © Domkapitel Speyer / Klaus Landry

Speyer – Am Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit, mit der sich Christinnen und Christen auf das Fest zur Auferstehung Jesu vorbereiten. In der kirchlichen Tradition gilt in den Wochen vor Ostern das Gebot zu fasten, zu beten und Almosen zu geben. Der Sinn der Fastenzeit besteht darin, Verzicht zu üben, um sich auf das zu besinnen, was wirklich Bedeutung hat. Gleichzeitig soll das Bewusstsein dafür geschärft werden, sich nicht nur mit sich selbst zu beschäftigen, sondern auch für andere da zu sein. Gottesdienste und Andachten, Konzerte und Fastenpredigten laden in dieser Zeit in den Speyerer Dom ein.

Gottesdienste und Andachten

Am Aschermittwoch, in diesem Jahr der 14. Februar, endet die Fastnachts- und beginnt die Fastenzeit. Das Wort „Karneval“ (von lateinisch „carne vale“ – „Fleisch, lebe wohl“) weist auf die (frühere) Tradition des Fleischverzichts hin. Begangen wird der Beginn der Fastenzeit mit einer Vesper ab 18 Uhr und einem Pontifikalamt ab 18:30 Uhr mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann. In diesem Gottesdienst erhalten die Gläubigen das Aschenkreuz, als äußeres Zeichen der Bereitschaft zur Umkehr und Buße. Musikalisch gestaltet werden Vesper und Messfeier von den Männerstimmen der Domsingknaben und des Domchores mit Werken von der Gregorianik bis zur Gegenwart.

In der Fastenzeit lädt die Dompfarrei Pax Christi jeden Freitag (16.02. bis 22.03.) um 17:15 Uhr zu gemeinsamen Kreuzwegandachten ein. Während der Andacht gehen die Betenden gemeinsam mit einem Priester die Kreuzwegstationen im Speyerer Dom ab. Im Gehen des Kreuzweges steckt die Idee eines Mitgehens und Mitempfinden des Leidensweges Christi. Da das Erlösungsversprechen für alle Zeiten gilt, ist der Kreuzweg mehr als eine bloße Erinnerung an die Passionsgeschichte, sondern bietet die Chance einer Betrachtung des eigenen Lebens. Treffpunkt ist jeweils die erste Kreuzwegstation am östlichen Ende des nördlichen Seitenschiffs, nahe dem Eingang zur Afrakapelle.

Am Sonntag, den 10. März, feiert Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann ein Pontifikalamt zum Papstsonntag. Anlass ist neben der Erinnerung an den Amtsantritt von Papst Franziskus auch der Jahrestag der Amtseinführung von Bischof Wiesemann. Dieser Gottesdienst wird vom Mädchenchor am Dom zu Speyer musikalisch gestaltet.

Konzerte der Fastenzeit

Im Dom lädt die Konzertreihe „Cantate Domino“ der Dommusik Speyer samstags um 18 Uhr zur Besinnung ein. Ausgesuchte Werke verschiedener Komponisten eröffnen einen musikalischen Zugang zum Passionsgeschehen und der Auferstehung. Der Eintritt zu den geistlichen Konzerten ist frei, um eine Spende wird gebeten. Termine sind 17. Februar, 2. März und 16. März, jeweils um 18 Uhr.

Am Samstag, 9. März, erklingt im Speyerer Dom das „Requiem“ des französischen Komponisten Gabriel Fauré, dessen 100. Todestag in diesem Jahr in der Musikwelt begangen wird. Das Werk gilt als eines der bedeutendsten Stücke der französischen Romantik und als herausragendes Werk von Fauré. Unter der Leitung von Domkantor Joachim Weller musizieren Domchor und Domorchester sowie Domorganist Markus Eichenlaub. Als Gesangssolisten gestaltet Anabelle Hund die Sopranpartie und Georg Gädker agiert als Bariton.

Die „Johannespassion“ von Johann Sebastian Bach gilt zweifelsohne als ein Meilenstein in der Kulturgeschichte der Menschheit. Am Karfreitag des Jahres 1724, vor nunmehr 300 Jahren, wurde diese bis heute emotional packende und zeitlose oratorische Passion uraufgeführt. Am Samstag, 23. März, 19 Uhr sowie am Palmsonntag, 24. März 2024, 16 Uhr, bringt die Dommusik Speyer dieses fundamentale Werk in einer Form zur Aufführung, die es aus dem gewohnten Rahmen herausnimmt und die einzigartige universelle Kraft dieser Musik zur Geltung bringt. Der KathedralJugendChor der Dommusik wird in seinem ersten großen Projekt die Bach‘sche Johannespassion zusammen mit dem Dance Theatre Heidelberg in der Raumfahrthalle des Technik Museum Speyer erlebbar machen.

Fastenpredigten

Fastenpredigten wollen neue Impulse geben und laden dazu ein, in besonderer Weise ins Nachdenken zu kommen. Mit Peter Müller, Bettina Schausten und Horst Köhler werden 2024 drei prominente und profilierte Persönlichkeiten im Speyerer Dom sprechen. Unter dem Titel „Im Puls“ wird an drei aufeinander folgenden Donnerstagen der Fastenzeit eine abendliche Andacht im Dom stattfinden, in deren Zentrum jeweils der Wortbeitrag eines Gastpredigers steht. Den Auftakt markiert am 29. Februar, 19:30 Uhr, der Impuls von Peter Müller, Ministerpräsident a.D. und ehemaliger Richter beim Bundesverfassungsgericht. Am darauffolgenden Donnerstag, 7. März, 19:30 Uhr, wird die studierte Theologin Bettina Schausten, Chefredakteurin des ZDF, im Dom predigen. Zum Abschluss hält Bundespräsident a. D. Prof. Dr. Horst Köhler am 14. März, ebenfalls um 19:30 Uhr, die dritte Fastenpredigt. Die jeweils etwa einstündigen Andachten werden musikalisch von Domorganist Markus Eichenlaub gestaltet. Alle Fastenpredigten werden live auf den Social Media Kanälen von Dom und Bistum übertragen.

Terminübersicht Gottesdienste:

Sonntag, 25. Februar 2024 | Zweiter Fastensonntag

10:00 Uhr – Kapitelsamt

mit Domkapitular Franz Vogelgesang

musikalische Gestaltung: Vox Puellarum

Gregorianik: Missa XVII in tempore quadragesimae

Teile des Propriums „Tibi dixit cor meum“

Sonntag, 3. März 2024 | Dritter Fastensonntag

10:00 Uhr – Kapitelsamt

mit Domkapitular Dr. Georg Müller

musikalisch gestaltet von den Domsingknaben

Lajos Bardos: Missa tertia

Ernst Krenek: Passer invenit sibi domum

Gregorianik: Introitus „Oculi mei“, Credo I

Sonntag, 10. März 2024 | Vierter Fastensonntag und Papstsonntag

10:00 Uhr – Pontifikalamt

mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann

Papstsonntag und Jahrestag der Amtseinführung von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann

musikalische Gestaltung durch den Mädchenchor

Benjamin Britten: Missa brevis in D

Eric H. Thiman: How lovely are thy dwellings fair

Bob Chilcott: I lift my eyes

Gregorianik: Introitus „Laetare Jerusalem“, Credo III

Sonntag, 17. März 2024 | Fünfter Fastensonntag

10:00 Uhr – Kapitelsamt

mit Generalvikar Markus Magin

musikalisch gestaltet von der Schola Cantorum Saliensis

Gregorianik: Missa XVII in tempore quadragesimae

Teile des Propriums „Judica me Deus“

Terminübersicht Konzerte der Fastenzeit:

Samstag, 17. Februar 2024. 18 Uhr – Konzert zum Ersten Fastensonntag 
Cantate Domino – I lift my eyes 
Chormusik zum Beginn der Fastenzeit
von Heinrich Schütz, Josef Gabriel Rheinberger, Bob Chilcott, Agneta Sköld, u.a.
mit dem Mädchenchor am Dom
Liudmila Firaguina, Violoncello * Lucianne Brady, Harfe * Joachim Weller, Orgel

Markus Melchiori, Leitung 

Samstag, 24. Februar 2024 zum Zweiten Fastensonntag (Krypta)
Cantate Domino – O Deus, qui es tu? – Oh Gott, wer bist du?
Musik für Violoncello solo
von Hildegard von Bingen, Lisa Streich, John Palmer, u.a.
mit Christina Meißner, Violoncello 

Samstag, 2. März 2024, 18 Uhr – Konzert zum Dritten Fastensonntag 

Cantate Domino – Crucifixus

Charles Wood (1866-1926)

Saint Mark Passion (Markuspassion) für Soli, Chor und Orgel

Motettenchor Mannheim 

Sebastian Hübner (Evangelist) * Timothy Sharp (Christus)

Markus Eichenlaub, Orgel

Klaus Krämer, Leitung 

Samstag, 9. März 2024, 19.30 Uhr

Gabriel Fauré (1845-1924): Requiem

für Soli, Chor, Kammerorchester und Orgel, op. 48

Anabelle Hund, Sopran

Georg Gädker, Bariton

Markus Eichenlaub, Orgel

Domchor Speyer

Domorchester Speyer

Joachim Weller, Leitung

Samstag, 16. März 2024, 18 Uhr – Konzert zum Fünften Fastensonntag 

Cantate Domino – Hör‘ mein Bitten

Chor- und Orgelmusik

von Felix Mendelssohn Bartholdy, Ola Gjeilo, u.a.

Kammerchor ad libitum Köln

Lara Rieken, Sopran * Alexander Grün, Orgel

Frederic Beaupoil, Leitung

Samstag, 23. März 2024, 19:00 Uhr und Palmsonntag, 24. März 2024, 16:00 Uhr

in der Raumfahrthalle des Technik-Museums Speyer

Johann Sebastian Bach (1685-1750): Johannespassion

für Soli, Chor und Orchester, BWV 245

Mitglieder des Dance Theatre Heidelberg

Ivan Pérez, Choreographie

Benedikt Kristjánsson, Evangelist * Markus Flaig, Christus

Magdalene Harer, Sopran * Andreas Scholl, Altus

Fabian Kelly, Tenor * Klaus Mertens, Bass

KathedralJugendChor Speyer

Barockorchester „L‘arpa festante“

Markus Melchiori, Leitung

Terminübersicht Fastenpredigten:

Donnerstag, 29. Februar, 19:30 Uhr

Fastenpredigt

mit Peter Müller, Ministerpräsident a.D. und ehemaliger Richter beim Bundesverfassungsgericht

Donnerstag, 7. März, 19:30 Uhr

Fastenpredigt

mit Bettina Schausten, Chefredakteurin des ZDF

Donnerstag, 14. März, 19:30 Uhr

Fastenpredigt

mit Horst Köhler, Bundespräsident a. D.

Text: Bischöfliche Pressestelle Foto: © Domkapitel Speyer / Klaus Landry
12.02.2024

Neuer leitender Pfarrer in Rheinzabern

Pfarrer Marco Richtscheid übernimmt Pfarrei Mariä Heimsuchung zum 1. März 2024

Rheinzabern – Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann überträgt Pfarrer Marco Richtscheid, der derzeit als Administrator der Pfarrei Mariä Heimsuchung tätig ist, zum 1. März die Leitung der selbigen Pfarrei in Rheinzabern. Er wird Nachfolger von Pfarrer Roland Hund, der bereits im September 2022 aus persönlichen Gründen auf das Amt verzichtet hatte. Richtscheid war seitdem als Administrator für die Pfarrei tätig.

Marco Richtscheid wurde 1976 geboren, hat in München und Trier Theologie studiert und wurde 2003 im Speyerer Dom zum Priester geweiht. Er war als Kaplan in Herxheim, Bad Bergzabern und Freinsheim tätig. 2008 kam er als Pfarrer in die Pfarreiengemeinschaft Böbingen, Großfischlingen und Venningen (später noch Kirrweiler und Maikammer) und wurde schließlich noch Pfarrverbandsleiter. 2016 hat Bischof Wiesemann ihn zum Kooperator der Pfarrei Mariä Heimsuchung in Rheinzabern ernannt.

Richtscheid engagiert sich seit fast 30 Jahren für eine Wallfahrtsgruppe, mit der er regelmäßig in der Wallfahrtskapelle Maria Bildeich Andacht feiert und auch auf Wallfahrten zu Gnadenorten fährt. Seine geistliche Quelle ist das französische Lourdes. Zudem arbeitet er ehrenamtlich bei Radio Horeb, beim Bayerischen Pilgerbüro und beim Auslandssekretariat der deutschen Bischofskonferenz. Im September absolvierte er erfolgreich im Fernstudium an der Universität Augsburg am Lehrstuhl für Theologie des geistlichen Lebens das Lizentiat mit dem Thema „Wallfahren im Spiegel der spirituell-theologischen Forschung.“

Text: is Foto: Privat
09.02.2024

Altruistische Leihmutterschaft – Ein Akt der Nächstenliebe?

Podiumsgespräch der Bischöflichen Stiftung für Mutter und Kind in Kooperation mit der Familienbildung im Heinrich Pesch Haus am 6. März 2024

Ludwigshafen – Am 06. März 2024 sind alle Interessierten herzlich nach Ludwigshafen ins Heinrich Pesch Haus eingeladen. Von 18:30 bis 20:30 Uhr findet dort das diesjährige Podiumsgespräch der Bischöflichen Stiftung für Mutter und Kind und der Familienbildung statt.

Im Mittelpunkt steht das Thema altruistische Leihmutterschaft, deren Legalisierung aktuell durch eine von der Bundesregierung eingesetzte Kommission geprüft werden soll. Die Veranstaltung will sich dem Thema aus ethischer Perspektive nähern, die psychischen Auswirkungen der Leihmutterschaft auf alle Beteiligten beleuchten und zur Meinungsbildung anregen. Im Gespräch auf dem Podium sind der Ethiker Prof. Dr. Andreas Lob-Hüdepohl, die Psychologin Prof. Dr. phil. Beate Ditzen und der Leiter des Ludwigshafener Kinderwunschzentrums Dr. med. Tobias Schmidt. Das Schlusswort des Abends spricht Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann.

Um Anmeldung zur Veranstaltung unter www.familienbildung-ludwigshafen.de oder info@familienbildung-ludwigshafen.de wird gebeten. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen. Weitere Informationen gibt es unter www.fuer-mutter-und-kind.de sowie im Flyer zur Veranstaltung.

Die Bischöfliche Stiftung für Mutter und Kind unterstützt seit über zwanzig Jahren die Katholische Schwangerschaftsberatung in der Diözese Speyer finanziell und ideell, fördert Projekte kirchlicher Träger zugunsten schwangerer Frauen und sensibilisiert die Öffentlichkeit für den Schutz des ungeborenen Lebens.

Text: Heike Vogt Foto: Adobe Stock
08.02.2024

Ökumenischer Studien- und Begegnungstag zur Täuferbewegung

„Gemeinsam zur Nachfolge berufen: 500 Jahre Täuferbewegung und ihre Bedeutung für die Ökumene“ am 09. März

Enkenbach – Ein ökumenischer Studien- und Begegnungstag zur Täuferbewegung findet am 9. März im Gemeindehaus der Mennonitengemeinde Enkenbach im westpfälzischen Enkenbach-Alsenborn (Heidestraße 2a) statt. Der von der Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutscher Mennonitengemeinden, der Evangelischen Kirche der Pfalz und dem Bistum Speyer veranstaltete ökumenische Studien- und Begegnungstag möchte Gelegenheit geben, etwas über die Geschichte der Täuferbewegung und ihre zentralen Anliegen zu erfahren. Vertiefend zeigt er konfessionelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Taufe anhand eines mehrjährigen Gesprächsprozesses aller drei Konfessionen. Neben den fachlichen Referaten bieten Kleingruppen die Möglichkeit zur Vertiefung und zum ökumenischen Austausch.

Der Tag startet um 10 Uhr mit einer Begrüßung durch Rainer Burkart, Pastor der Mennonitengemeinden Enkenbach und Neudorferhof. Es folgen Vorträge von und Gespräche mit verschiedenen Referentinnen und Referenten, darunter die Historikerin Dr. Astrid von Schlachta, Prof. Dr. Fernando Enns sowie Pfarrerin Anja Behrens und Susanne Laun von der Stabsstelle Ökumene und theologische Grundsatzfragen im Bistum Speyer. Um Anmeldung bis zum 26. Februar unter 06232/102-285 oder oekumene@bistum-speyer.de wird gebeten.

Weitere Informationen zur Veranstaltung sowie den genauen Ablauf gibt es im Flyer.

Bischöfliche Pressestelle
07.02.2024

Dem Leiden Jesu nachgehen

Kreuzwegandachten im Speyerer Dom in der Fastenzeit

Kreuzwegstation des Kreuzwegs von Gottfried Renn im Speyerer Dom
Foto: © Domkapitel Speyer, Klaus Landry

Speyer – In der Fastenzeit lädt die Dompfarrei Pax Christi jeden Freitag der Fastenzeit (16.02. bis 22.03.) um 17:15 Uhr zu gemeinsamen Kreuzwegandachten ein. Treffpunkt ist jeweils die erste Kreuzwegstation am östlichen Ende des nördlichen Seitenschiffs, nahe dem Eingang zur Afrakapelle.

Während der Kreuzwegandacht gehen die Betenden gemeinsam mit einem Priester die Kreuzwegstationen im Speyerer Dom ab. Die Texte dazu werden dem Gotteslob entnommen. Darin werden die biblischen Berichte vom Leiden Jesu aufgegriffen.

Kreuzwege sind fester Bestandteil der Ausstattung katholischer Kirchen. In Bildern, Reliefs oder Skulpturen wird der Leidensweg Jesu veranschaulicht. Im Speyerer Dom befinden sich die Kreuzwegstationen an den Außenwänden der Seitenschiffe. Wie die meisten Kreuzwege umfasst er 14 Stationen, beginnt mit der Verurteilung durch Pontius Pilatus und endet mit der Grablegung Jesu. Gestaltet wurde der Kreuzweg im Speyerer Dom in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vom Tiroler Bildhauer Gottfried Renn.

Im Gehen des Kreuzweges steckt die Idee eines Mitgehens und Mitempfinden des Leidensweges Christi. Da das Erlösungsversprechen für alle Zeiten gilt, ist der Kreuzweg mehr als eine bloße Erinnerung an die Passionsgeschichte, sondern bietet die Chance einer Betrachtung des eigenen Lebens.

Text: Friederike Walter Foto: Klaus Landry
06.02.2024

„Wir übernehmen die Verantwortung“

Mit einer gemeinsamen Stellungnahme haben sich die 20 Landeskirchen und der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland sowie der Bundesvorstand der Diakonie Deutschland am Dienstag (6.2.2024) zu den Ergebnissen der ForuM-Studie zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche und der Diakonie geäußert.

„Sexualisierte Gewalt gehört zur Realität unserer Kirche und unserer Diakonie. Diese Einsicht nimmt uns in die Pflicht. Wir übernehmen die Verantwortung“, heißt es in der Stellungnahme der Kirchenleitungen.

Die Studie mache deutlich, dass die evangelische Kirche und die Diakonie oft nicht einheitlich, nicht betroffenenorientiert und nicht mit der nötigen Initiative vorgegangen seien. „Daher ist es richtig, dass nun Betroffenenvertreter*innen sowie kirchliche und diakonische Beauftragte im Beteiligungsforum der EKD einen klaren Maßnahmenplan für die evangelische Kirche und Diakonie insgesamt entwickeln“, so die Stellungnahme.

„Im Beteiligungsforum, in unseren Landessynoden und vor Ort in den Kirchenkreisen und Gemeinden sowie auf allen Ebenen der Diakonie werden wir uns mit den Ergebnissen der ForuM-Studie und ihrer Bedeutung für unsere Kirche und Diakonie transparent und offen auseinandersetzen“, erklären die amtierende EKD-Ratsvorsitzende, Kirsten Fehrs, und Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch.

Auf Basis einer Gemeinsamen Erklärung der EKD, der Diakonie Deutschland und der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) werden aktuell in Verbünden von Landeskirchen und Landesverbänden regionale, unabhängige Aufarbeitungskommissionen aufgebaut. Diese Kommissionen werden die Aufklärung und Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in evangelischer Kirche und Diakonie fortführen.

Die Erklärung im Wortlaut:

Gemeinsame Erklärung der Landeskirchen und des Rates der EKD sowie des Bundesvorstandes der Diakonie Deutschland zur Aufarbeitungsstudie „ForuM“ vom 6.2.2024

  1. Die Ergebnisse der ForuM-Studie legen ein jahrzehntelanges Versagen der evangelischen Kirche und der Diakonie auf allen Ebenen und in allen Landeskirchen offen. Betroffene Personen wurden nicht gehört, Taten nicht aufgearbeitet, Täter geschützt und Verantwortung nicht übernommen. Sexualisierte Gewalt gehört zur Realität unserer Kirche und unserer Diakonie. Diese Einsicht nimmt uns in die Pflicht. Wir übernehmen die Verantwortung.
  1. Mitte Februar wird das Beteiligungsforum zusammen mit Forschenden die Ergebnisse und Empfehlungen erstmals beraten. Wir unterstützen diesen Diskussionsprozess im Beteiligungsforum. Dort, in unseren Landessynoden und vor Ort in den Kirchenkreisen und Gemeinden sowie auf allen Ebenen der Diakonie werden wir uns mit den Ergebnissen der ForuM-Studie und ihrer Bedeutung für unsere Kirche und Diakonie transparent und offen auseinandersetzen.
  1. ForuM macht deutlich, dass wir oft nicht einheitlich, nicht betroffenenorientiert und nicht mit der nötigen Initiative vorgegangen sind. Daher ist es richtig, dass nun Betroffenenvertreter*innen sowie kirchliche und diakonische Beauftragte im Beteiligungsforum der EKD einen klaren Maßnahmenplan für die evangelische Kirche und Diakonie insgesamt entwickeln. Wir stehen hinter diesem Grundsatz der direkten Mitentscheidung von Betroffenenvertreter*innen im Beteiligungsforum. Und wir verpflichten uns zu einheitlichen Standards der Prävention und Transparenz, einheitlichen Anerkennungsverfahren und einem einheitlichen Prozess der weiteren Aufarbeitung sexualisierter Gewalt.

Die Stellungnahme kann auch unter www.ekd.de/Forum-Stellungnahme heruntergeladen werden.

Speyer, 06.02.2024

Pressekonferenz des Bistums Speyer: „Segensort in der Welt sein“

Bistum Speyer präsentiert Haushaltsplan 2024 und gibt Einblicke in vielfältige Prozesse des kirchlichen Lebens – Umfangreiche Sparprozesse stehen bevor – Caritas setzt auf Digitalisierung in der Pflege –  Engagement in der Jugendarbeit zeigt „Kirche ist lebendig“

Speyer. „Segensort in der Welt sein“ – die Vision des Bistums begleitet die Diözese in vielfältigen Entscheidungsprozessen im Jahr 2024, die in der diesjährigen Pressekonferenz am 01. Februar vorgestellt wurden. Neben Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Generalvikar Markus Magin stellten Diözesanökonom Peter Schappert, die Vorsitzende der Diözesanversammlung Gabriele Kemper, Caritasdirektor Vinzenz du Bellier sowie BDKJ-Vorsitzender und Abteilungsleiter der Jugendseelsorge Thomas Held wichtige Entwicklungen innerhalb des Bistums Speyer vor.

Zur aktuellen gesellschaftspolitischen Situation

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann verwies zu Beginn der Pressekonferenz auf die aktuelle gesellschaftspolitische Situation. Vor allem jetzt, in einer Zeit großer Herausforderungen, die von den Kriegen im Nahen Osten und in der Ukraine, dem Klimawandel, wirtschaftlicher Not und sozialen Folgen beherrscht wird, bleibt das Bistum seiner Vision treu, Segensort inmitten der Welt zu sein. Bischof Wiesemann äußerte wörtlich: „In einer Zeit, in der auch unser Miteinander in Staat und Gesellschaft von Manchen immer unverhohlener angegriffen wird, ist es umso wichtiger, dass wir als Kirche aus der einenden und versöhnenden Kraft des Glaubens heraus den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern.“ Der Bischof positionierte sich auch zur in mehreren Bundesländern als rechtsextremistisch eingestuften AfD und äußerte, dass deren ausländerfeindliche, antidemokratische und nationalistische Grundhaltung mit dem christlichen Menschenbild und der Vorstellung einer freiheitlichen, demokratisch-rechtsstaatlichen und sozialen Gesellschaft unvereinbar ist.

Für eine synodale Kirche

„Miteinander auf dem Weg sein“ ist zum Synonym des Synodalen Wegs in Deutschland geworden. Das Bistum Speyer folgt diesem Weg, denn, so Wiesemann, „Kirche geht nur gemeinsam – im Miteinander aller Gläubigen.“ Die Weltbischofssynode habe deutlich gezeigt, „welche Weiterentwicklungen der Lehre und welche konkreten Reformen notwendig sind, wenn wir uns immer mehr als synodale Kirche begreifen“. Dazu gehören, so der Bischof, die Suche nach Formen echter Mitberatung und Mitentscheidung aller Gläubigen, eine deutliche Aufwertung der Rolle der Frau, einschließlich eines vertieften Nachdenkens über die Öffnung der Weiheämter für Frauen, sowie das Bemühen um eine veränderte Sexualmoral.

Gemeinsam an einem Tisch sitzen

Echte Mitberatung erlebt das Bistum Speyer bereits seit vier Jahren durch die Gründung der Diözesanversammlung. Gemeinsam an einem Tisch sitzen, debattieren, diskutieren und verschiedene Beschlüsse auf den Weg bringen, die das Bistum mit Vision und Strategie in die Zukunft führen – So erlebt man es auch bei der Diözesanversammlung, die zweimal jährlich stattfindet, dieses Jahr das erste Mal am 24. Februar in Ludwigshafen. Ein großes Thema der Versammlung wird die überarbeitete Geschäftsordnung und Satzung bilden. In dieser sollen die Beschlüsse des Synodalen Weges der Kirche in Deutschland zur Bildung synodaler Gremien auf Bistumsebene umgesetzt werden. Auch die bisherigen Erfahrungen aus der Arbeit des Vorstandes, Hauptausschusses und der Diözesanvollversammlung selbst fließen mit ein. Die Vorsitzende der Diözesanversammlung Gabriele Kemper erklärte: „Der Entwurf sieht vor, dass sich die Diözesanversammlung halbieren wird, wodurch sie flexibler und agiler arbeiten kann.“ In der kommenden Versammlung wird zudem ein Ausschuss gewählt, der konkrete Maßnahmen rund um die synodalen Prozesse erarbeiten soll.

Bischof Wiesemann: „Wir wollen den Gläubigen ein deutliches Zeichen der Nähe Gottes in der Gemeinschaft der Kirche geben“

Bischof Wiesemann ging bei der Jahrespressekonferenz auch auf die im Dezember 2023 erschienene Erklärung des Glaubensdikasteriums „Fiducia supplicans“ ein. Darin erkenne er, dass sich die Türen der Kirche „zumindest einen Spalt weit“ öffnen – für Paare, die um den Segen Gottes für ihre Beziehung bitten. Er betonte jedoch auch, dass diemit dem römischen Schreiben erneuerte pastorale Praxis auch zu einer Fortentwicklung der kirchlichen Lehre führen müsse.Bereits im November 2023 habe er in einem Schreiben an alle Seelsorgerinnen und Seelsorger dafür geworben, Paaren den Segen Gottes zuzusprechen, wenn sie darum bitten, denn „sowohl im Hinblick auf Gläubige, deren Ehe zerbrochen ist und die wieder geheiratet haben, als auch insbesondere im Hinblick auf gleichgeschlechtlich orientierte Menschen ist es dringend an der Zeit – vor allem vor dem Hintergrund einer langen Geschichte mit tiefgehenden Verletzungen –, eine andere, aus dem Evangelium inspirierte pastorale Haltung zu finden. Wir wollen den Gläubigen ein deutliches Zeichen der Nähe Gottes in der Gemeinschaft der Kirche geben“, so der Bischof von Speyer.

Umfängliche Sparprozesse beginnen 2024

Das laufende Jahr wird jedoch auch von den nächsten Schritten des Strategieprozesses des Bistums und den damit verbundenen inhaltlichen Zielsetzungen geprägt sein. Gleichzeitig ist das Jahr 2024 das erste Jahr, in dem die Sparbeschlüsse haushaltswirksam werden. Generalvikar Markus Magin erläuterte: „2024 arbeiten wir verstärkt an der inhaltlichen Umsetzung der Ziele des Strategieprozesses. Konkret suchen wir neue Wege der Glaubensverkündigung gemeinsam mit dem Zentrum für angewandte Pastoralforschung in Bochum und stärken den Ausbau der Seelsorge an den Schulen. Im Mittelpunkt stehen hierbei immer auch die Förderung von Qualität und Effektivität in allen Arbeitsbereichen des Bistums. Darüber hinaus setzt das Bistum auf eine verstärkte Zusammenarbeit mit anderen Bistümern, durch die Zusammenlegung der Offizialate, und es startet im Sommer ein gemeinsames Ausbildungskonzept mit den Bistümern Bamberg, Eichstätt und Würzburg für die pastoralen Berufsgruppen.“ Auch steht eine Neustrukturierung der übergemeindlichen Seelsorge bevor, die in Absprache und Zusammenarbeit mit der evangelischen Landeskirche geschieht.

Mit Strategie und Maß kirchliche Arbeit nachhaltig gestalten

Aufgrund verschiedener Parameter, u. a. der hohen Zahl an Kirchenaustritten, der gestiegenen Energiekosten, der Inflation sowie Gehaltskostensteigerungen, entwickelt sich die finanzielle Situation des Bistums deutlich schlechter, als dies zu Beginn der Erarbeitung des Strategiekonzeptes absehbar war. „Um die pastoralen und wirtschaftlichen Ziele zu erreichen, wird es nochmals verstärkter Anstrengungen bedürfen. Dennoch wollen wir mit den zur Verfügung stehenden Mitteln möglichst viel erreichen, damit die kirchliche Arbeit nachhaltig unterstützt werden kann. Die notwendigen Kürzungen treffen jedoch in unterschiedlichem Maße am Ende alle Bereiche des kirchlichen Lebens“, so Generalvikar Magin.

Bekämpfung sexuellen Missbrauchs

Intervention, Aufarbeitung, Prävention und Betroffenenbeteiligung: In diesen Bereichen arbeitet das Bistum Speyer auf unterschiedlichen Ebenen an der Bekämpfung sexuellen Missbrauchs. Neben den Institutionellen Schutzkonzepten, die jede Pfarrei sowie die Abteilungen des Ordinariates umsetzen, sind alle Mitarbeitenden verpflichtet, an einer Präventionsschulung teilzunehmen. Prävention setzt jedoch Aufarbeitung voraus. Im März 2023 wurde durch die Unabhängige Aufarbeitungskommission das Forschungsprojekt „Sexueller Missbrauch im Bistum Speyer durch katholische Priester, Diakone, Ordensangehörige und Mitarbeitende des Bistums (ab 1946)“ in Auftrag gegeben, das an der Universität Mannheim unter der Leitung von Prof. Dr. Sylvia Schraut durchgeführt wird. Die Forschenden sind seitdem mit hoher Intensität daran, die Akten zu sichten und Gespräche zu führen. Ein erster Zwischenstandbericht wird im Frühjahr 2025 erwartet.

Sinkende Kirchensteuereinnahmen

Auch Diözesanökonom Peter Schappert ging auf die sinkenden Kirchensteuereinahmen aufgrund der Kirchenaustritte ein und erläuterte bei der Vorstellung des Haushaltsplans 2024, dass die Möglichkeiten zum Handeln für die Diözese Speyer immer geringer werden. Wie aus dem Haushaltplan für 2024 hervorgeht, rechnet das Bistum in diesem Jahr mit Erträgen in Höhe von insgesamt 161 Millionen Euro. Die Gesamtausgaben des Bistums im Jahr 2024 werden auf 169 Millionen Euro sinken (2023: 176,4 Millionen). Der größte Teil der Ausgaben landet mit 53,7 Millionen Euro (41,2% des Gesamt-Haushaltes) bei den Kirchengemeinden, eine Senkung um 13 Prozent (2023: 61,8 Mio. Euro). Für Kindertagesstätten hält das Bistum im Haushalt 2024 rund 18,9 Millionen Euro bereit (2023: 19,7) – für Schulen und Hochschulen 9,3 Millionen Euro (2023: 9,9). Weitere große Posten im Haushalt 2024 sind diözesane Pflichtaufgaben, wie die Instandhaltung von Gebäuden, mit 21,1 Mio. Euro (16,3%) sowie der Caritasverband und die karitativen Fachverbände (12,1 Mio., 9,3%).

Caritas setzt sich aktiv für Not leidende Menschen ein

Caritasdirektor Vinzenz du Bellier berichtete eindrücklich von der Arbeit der Caritas-Mitarbeitenden, die tagtäglich den ratsuchenden Menschen zur Seite stehen, sei es in direkten Beratungsgesprächen, im Sozialraum oder in anwaltlicher Funktion in verschiedenen Gremien der Stadtgesellschaft. „An dieser Stelle setzt sich die Caritas aktiv für Bedingungen für eine menschenwürdige Lebensqualität ein und engagiert sich nachhaltig im Kampf gegen Armut“, so der Direktor des Caritasverbandes in Speyer.

Er erwähnte auch bevorstehende Herausforderungen im Jahr 2024: „Mit Blick auf die stationäre Pflege wird deutlich, dass immer mehr Menschen Pflegeunterstützung benötigen und benötigen werden, sodass Wartelisten bereits jetzt schon in unseren Häusern üblich sind. Gleichzeitig fehlt es an Personal. Daher müssen wir immer häufiger auf Fremdpersonal von Leasinggesellschaften zurückgreifen. Dieses Personal ist jedoch teurer, rund das 1,8-fache an Kosten wie eigene Mitarbeitende. Diese Mehrkosten werden nicht refinanziert und gehen somit zu unseren Lasten – was wir jedoch wirtschaftlich nicht verkraften. Aus Sicht der Caritas wäre hier ein politischer Eingriff sinnvoll.“

Verantwortung übernehmen – ökologisch, ökonomisch und sozial

Um zumindest das generelle Problem der Personalnot in der Pflege aktiv zu bekämpfen, setzt die Caritas Speyer auf eine Erhöhung der Ausbildungsquote. Aktuell gibt es im Pflegebereich 117 Auszubildende. „Wir befinden uns aktuell in einem Digitalisierungsprozess, mit dem wir unseren Mitarbeitenden ermöglichen, die Dokumentation per Smartphone oder Tablet direkt am Bett durchzuführen. Dies ist eine deutliche Entlastung im Pflegealltag und ein weiterer Schritt in Richtung Zukunft“, so du Bellier.

Auch das Thema Nachhaltigkeit hat im Caritasverband für die Diözese Speyer Priorität. Hierfür wurde eine Stabstelle eingerichtet, die sich um die Nachhaltigkeitsberichtserstattung sowie die Umsetzung des Nachhaltigkeitsmanagements durch konkrete Projekte kümmert. Caritasdirektor du Bellier dazu: „Wir wollen durch umweltfreundliches und sozial verantwortliches Handeln unsere Mitarbeitenden binden und unsere Arbeitgeberattraktivität steigern.“

73 Gruppen bei der 72 Stunden Aktion des BDKJ

Thomas Held, BDKJ Vorstand und Abteilungsleiter der Jugendseelsorge, stellte bei der Pressekonferenz die diesjährige 72 Stunden Aktion vor, die erneut unter dem Motto: „Uns schickt der Himmel“ läuft. Vom 18. bis 21. April dreht sich bei der bundesweiten Sozialaktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) alles um Projekte, die die Welt ein Stück besser machen. „Bisher haben sich bei uns 73 Gruppen angemeldet“, erzählte Thomas Held. „Wir freuen uns auf eine spannende Mischung an Projekten, von der Gestaltung eines Kindergarten-Außengeländes bis hin zur Inszenierung und Aufführung eines Theaterstücks. Dass sich so viele Jugendliche erneut angemeldet haben zeigt, die Kirche ist noch lebendig und kann was bewegen.“

Romwallfahrt der Ministrant:innen

Ein weiteres Großereignis wird im Sommer 2024 stattfinden. Insgesamt 60.000 Messdiener*innen aus Deutschland werden nach Rom pilgern. Das Motto der Wallfahrt vom 28. Juli bis 3. August lautet: „Mit dir (Jesaja 41,10)“. Auch aus dem Bistum Speyer werden Ministrant:innen die Reise antreten. Bisher haben sich 700 Kinder und Jugendliche aus 41 Pfarreien angemeldet.

Zusammenhalt stärken „Gemeinsam Segen sein“

Zum Segen für die Menschen werden und Segensort in der Welt sein – die Vision des Bistums Speyer wird am 22. September 2024 lebendig werden. Gemeinsam mit allen Gläubigen des Bistums findet unter dem Motto „Gemeinsam Segen sein“ in Speyer erneut ein diözesaner Katholikentag statt. „Dieser Tag soll ein Fest für alle sein – ein Tag, an dem wir unsere Türen weit öffnen, und der den Zusammenhalt im Bistums zeigen und vertiefen soll. Zugleich bildet der Katholikentag den Auftakt für das große Jubiläum ‚1000 Jahre Grundsteinlegung des Speyerer Domes‘, das 2030 gefeiert wird“, so Bischof Karl-Heinz Wiesemann zum Abschluss der Pressekonferenz.

Text: Bischöfliche Pressestelle Foto: Speyer 24 NEWS
01.02.2024

Neuer Domsekt vorgestellt

Dombauverein präsentiert neuen Schaumwein mit „fruchtig frischen Aromen“

Der Vorstand des Dombauvereins und Steven Kärgel von der Winzergenossenschaft Deidesheim freuen sich über den neuen Domsekt
Foto: © Domkapitel Speyer

Speyer – „Variatio delectat“, sagt der Lateiner, was so viel wie „Abwechslung erfreut“ bedeutet. Aus dieser Erkenntnis heraus wechseln von Zeit zu Zeit die Lieferanten des Domsekts. Der Dombauverein stellte am 31. Januar den neuen Schaumwein vor. Dieser soll zum einen den Gaumen erfreuen und zum anderen dem Dom Gutes tun, indem 2 Euro des Verkaufspreises von 10,90 Euro dem Dombauverein als Spende zugehen. Hergestellt wird der Domsekt vom Winzerverein Deidesheim, dem ältesten Winzerverein der Pfalz. Der Riesling Brut wird in traditioneller Flaschengärung hergestellt und handgerüttelt. Das Urteil von Gottfried Jung, Vorsitzendem des Dombauvereins, lautete dann auch: „Dieser Sekt geht keinem Champagner aus dem Weg“. Steven Kärgel, der Geschäftsführer des Winzervereins Deidesheim, berichtete, die Trauben für diesen Sekt seien gleich zu Anfang des Herbstes gelesen und zu einem edlen Grundwein verarbeitet worden. Durch traditionelle Flaschengärung entstand ein prickelnder und feinmoussierender Schaumwein. „Fruchtig frische Aromen von Zitrusfrüchten und knackigen Äpfeln sind darin ebenso präsent wie vitale mineralische Noten“, lässt der Winzerverein wissen. Darüber hinaus mache der „wunderbar ausbalancierte Sekt mit seiner belebenden Struktur Lust auf den Frühling!“, sagte Kärgel. Und dazu passe er als Speisenbegleiter wunderbar zu einer Speyerer Brezel. Sein Fazit: „Dieser Sekt wird uns noch viel Freude bereiten.“

Der neue Domsekt
Foto: © Domkapitel Speyer

Der Domsekt wird vom Dombauverein mit einem besonders schönen Etikett versehen und dann zu Gunsten des Domerhalts verkauft. Zu Beginn des Jahres 2024 wurde nun ein neuer Domsekt vorgestellt. Das Etikett auf den Flaschen wurde vom Dudenhofer Künstler Oliver Schollenberger gestaltet. Anliegen des Dombauvereins ist es, den Käufern nicht nur einen guten Sekt zu bieten, sondern als Mehrwert eine Flasche, die mit einem künstlerischen Motiv versehen ist. Dank des besonderen Künstleretiketts ist die Sektflasche ein echter Blickfang und eignet sich daher besonders gut für einen Ausschank zu einem runden Geburtstag oder natürlich als Geschenk.

Dr. Gottfried Jung, Vorsitzender des Dombauvereins Speyer, und Steven Kärgel, Geschäftsführer der Winzergenossenschaft Deidesheim, verkosten den neuen Domsekt
Foto: © Domkapitel Speyer

Erhältlich ist der Sekt ab 19. Februar in der Dom-Info auf der Südseite des Doms. Bereits zuvor ist er direkt über die Winzergenossenschaft Deidesheim, die Geschäftsstelle des Dombauvereins Speyer und ausgewählte Geschäften in Speyer erhältlich.

Text: Friederike Walter Foto: © Domkapitel Speyer
31.01.2024

„Gemeinsam gegen Ausgrenzung und für Demokratie“

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und Präses Thorsten Latzel im Gespräch mit Ministerpräsidentin Anke Rehlinger

Die saarländische Landesregierung empfing am Dienstag, 30. Januar 2024, in der Staatskanzlei Vertreterinnen und Vertreter der evangelischen Kirchen im Saarland zum Austausch. Dabei wurde folgende gemeinsame Erklärung beschlossen:

„Wir leben in herausfordernden Zeiten. Vielfältige Krisen haben selbstverständlich scheinende Gewissheiten umgestoßen. Der Frieden in Europa ist durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine bedroht. Die barbarische Hamas-Attacke auf Israel hat Jüdinnen und Juden auf der ganzen Welt das Gefühl gegeben nirgendwo mehr sicher zu sein. Und zugleich haben die Corona-Pandemie, die Energiekrise und die Inflation auch in Deutschland soziale Auswirkungen. Der notwendige Kampf gegen den Klimawandel erfordert eine Transformation unserer Wirtschaft und auch unserer Lebensweise, um die Schöpfung und natürlichen Grundlagen unseres Lebens zu erhalten.

Das schaffen wir als Gesellschaft nur gemeinsam. Der Zusammenhalt unter den Menschen und das Festhalten an den Werten des Grundgesetzes ist die Grundvoraussetzung, dass wir als Gesellschaft in den Krisen bestehen können. Die Impulse der christlichen Gottes -und Nächstenliebe und das Engagement für den interreligiösen Dialog spielen dabei für uns eine wesentliche Rolle.

Mit Erschrecken erleben wir in Deutschland – wie auch in anderen europäischen Ländern – ein Erstarken nationalistischer und inhumaner Kräfte. Feinde der Demokratie, die offen über Deportationen sprechen, ihre Fremdenfeindlichkeit, ihren Rassismus und ihren Antisemitismus nicht verhehlen, instrumentalisieren die Ängste und Sorgen der Menschen und spielen sie gegeneinander aus. Wir stehen gemeinsam ein für unsere Demokratie und die Werte unserer Verfassung. Wir sind dankbar, dass so viele Bürgerinnen und Bürger das auch auf den Straßen ausdrücken.

Das Jahr 2024 wird eine Bewährungsprobe für die freie Welt. Deshalb ist es unsere Aufgabe, den Zusammenhalt unserer Gesellschaft zu stärken. Es ist unsere Aufgabe Ausgrenzung und Menschenfeindlichkeit entgegen zu treten. Es ist unsere Aufgabe, unsere Werte vorzuleben.“

Landeskirchenrat
30.01.2024

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