Zoo Heidelberg

„Licht an!“ im Zoo Heidelberg

Heidelberger Zoo-Leuchten vom 1.10-29.11.2020

Ab Oktober wird es abends besonders stimmungsvoll im Zoo Heidelberg. Wenn der Zoo sich eigentlich bereits auf den Abschluss des Tages einstellt, heißt es auch in diesem Jahr wieder „Licht an!“ für das Heidelberger Zoo-Leuchten. Vom 1. Oktober bis zum 29. November 2020 faszinieren zahlreiche neue Lichtinstallationen und illuminierte Tierfiguren die Besucher entlang eines Rundwegs durch den Park.

Vom 1. Oktober bis zum 29. November findet im Zoo Heidelberg das Heidelberger Zoo-Leuchten statt.
Foto: Zoo Heidelberg

Mit leuchtenden Tierfiguren entsteht eine magische Atmosphäre im Zoo. Donnerstags bis sonntags verlängert der Zoo Heidelberg seine Öffnungszeiten und öffnet kurz nach dem ursprünglichen Zooschluss erneut bis 22 Uhr seine Türen: Große und kleine Besucher können so entspannt den Zauber des abendlichen Zoos beim Heidelberger Zoo-Leuchten erleben. Zusätzlich zur Erkundung des zauberhaft beleuchteten Parks mit den leuchtenden Tierobjekten erwartet die Besucher ein wechselndes Abendprogramm mit Vorträgen und Präsentationen in der Explo-Halle sowie zweimal geführte Rundgänge pro Abend. Die Möglichkeit der Teilnahme an diesen Programmpunkten ist im Ticketpreis für das Zoo-Leuchten bereits enthalten – aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist jedoch die Voranmeldung für die geführten Rundgänge und Vorträge notwendig.

Zoo-Leuchten-Tickets sind im Vorverkauf zu Sondertarifen im online-Shop unter www.shop.zoo-heidelberg.de erhältlich: Karten für Erwachsene kosten online 16 Euro, für Kinder 6,50 Euro. An der Abendkasse sind die Tickets für 19,- Euro bzw. 7,50 Euro erhältlich. Für Inhaber von Patenpässen und Dauerkarten gibt es Sondertarife, ebenso wie für Besucher, die mit einem Plus-Ticket bereits 90 Minuten vor dem Zoo-Leuchten früher die Zootiere im Zoo besuchen und anschließend noch zum Zoo-Leuchten im Zoo bleiben möchten. Infos unter: www.zoo-heidelberg.de/zoo-leuchten

Die Welt des Zoos im Abendlicht: In den letzten Wochen haben zahlreiche neue Tiere Einzug in den Zoo Heidelberg gehalten, die besonders am Abend ihre volle Schönheit offenbaren. Imposante Elefantenköpfe zieren das historische Portal im Zoo und laden zum Abendspaziergang in der Lichterwelt des abendlichen Zoos ein. Entlang des Rundweges warten leuchtende Seesterne, Orang-Utans, Koalas, Bisons, Skunks und viele mehr. Eine vier Meter hohe Giraffe beeindruckt ebenso wie eine eineinhalb Meter große Grille – und wer weiß, was um die nächste Ecke wartet.

Sorgfältig wurde der Verlauf des Rundwegs in enger Absprache mit den Zoo-Kuratoren und Tierpflegern ausgewählt, denn sensible Tiere dürfen durch das abendliche Treiben nicht gestört werden. In manchen Tiergehegen zeigen sich die Zoobewohner jedoch durchaus interessiert an den abendlichen Gästen. Womöglich lassen sich die Berberlöwen bei einem nächtlichen Streifzug durch ihr Gehege beobachten oder bei Blick auf die Elefantenanlage erkennt man die Silhouetten der Jung-Bullen bei ihren Rangeleien während gegenüber der große Flamingosee zauberhafte Lichtspiegelungen zeigt.

Unterwegs bietet der Zoo ein kleines Essens- und Getränke-Angebot: Cocktails werden aus einem original englischen Doppeldecker-Bus serviert. Weitere Angebote sind im Zoo verteilt. In der Explo-Halle wurden ehemalige Stallungen zu einer interessanten Lokalität umgebaut und beim Zoo-Café mit Tischen im Freien können die Besucher den Abend ausklingen lassen, bevor der Zoo um 22 Uhr ein zweites Mal am Abend schließt.

Optionales Abendprogramm inklusive

„Wir freuen uns sehr, auch in diesem Jahr den Zoo für das Heidelberger Zooleuchten zu öffnen. Neu ist, neben den Sondertarifen für Dauerkartenbesitzer das „Plus-Ticket“, das 1,5 Stunden vor Zooschluss genutzt werden kann, um den Zoo bei Tageslicht zu besuchen und bis in den Abend zum Zoo-Leuchten zu bleiben. Das wechselnde Abendprogramm beim Online-Ticket-Kauf wahlweise bereits inklusive! Das Zoo-Team hat spannende und unterhaltsame Vorträge, geführte Rundgänge und Foto-Präsentationen zusammengestellt – es lohnt sich“, berichtet Frank-Dieter Heck, Kaufmännischer Geschäftsführer.

Der Laternen-Freitag für Kinder ist ebenfalls wieder im Angebot „Dieses besondere Highlight, das im vergangen Jahr auf sehr gute Resonanz stieß, haben wir gerne wieder aufgenommen: Immer freitags erhalten Besucher unter 18 Jahre, die mit einer leuchtenden Laterne zum Heidelberger Zoo-Leuchten kommen freien Eintritt“, so Heck.Eine Änderung gibt es jedoch:Anstelle der Rabatt-Gutscheine haben wir in diesem Jahr Sonderpreise für den Vorverkauf in unserem Online-Shop, das erspart zudem die Zeit der Corona bedingten Registrierung vor Ort und hilft, Warteschlangen zu vermeiden.“ 

HEIDELBERGER ZOO-LEUCHTEN 2020

Vom 1. Oktober bis zum 29. November findet im Zoo Heidelberg das Heidelberger Zoo-Leuchten statt.
Foto: Zoo Heidelberg

ÖFFNUNGSZEITEN

Jeweils donnerstags bis sonntags von kurz nach Zooschluss bis 22 Uhr
öffnet der Zoo für das Heidelberger Zoo-Leuchten:

  • Oktober:       ca. 18.15 bis 22 Uhr
  • November:   ca. 17.15 bis 22 Uhr

TICKETS

VORVERKAUF ONLINE: shop.zoo-heidelberg.de

Erwachsene 16,- € / Kind 6,50 €

Optional auch inkl. eines Vortrages oder einer Sonder-Führung (ohne Aufpreis)

ABENDKASSE

Erwachsene 19,- € / Kind 7,50 €

SONDERTARIFE
nur an der Abendkasse erhältlich, nicht mit anderen Tarifen kombinierbar.

ZOO-DAUERKARTEN- / PATENPASS-INHABER

Erwachsene 10,- € / Kind 5,- €

PLUS-TICKET

Erst in den Zoo und einfach zum Zoo-Leuchten bleiben!

Einlass 1,5 h vor Zooschluss, inkl. Eintritt Zoo-Leuchten:

Erwachsene 25,50 € / Kind 12,- €

LATERNEN-FREITAG

Jeden Freitag Eintritt frei für Kinder (unter 18 Jahre) mit leuchtenden Laternen.

www.zoo-heidelberg.de/zoo-leuchten

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Zoo Heidelberg & Speyer 24/7 News
01.10.2020

Den Zoo Heidelberg und seine tierischen Bewohner intensiv kennenlernen

Mit „Zoo-Intensiv“ zehn Wochen lang hinter die Zoo-Kulissen blicken

Ab dem 10. Oktober 2020 startet das Angebot „Zoo intensiv“: Zehn Wochen lang kommen die Teilnehmer immer samstags in den Zoo und lernen durch die Arbeit bei und mit den Tieren Spannendes über Tiere, Natur und Artenschutz.
Foto: Zoo Heidelberg

Das Angebot „Zoo-Intensiv“ bietet Kindern und Jugendlichen die Chance, den Zoo Heidelberg und seine tierischen Bewohner gründlich kennenzulernen. Start ist am 10. Oktober 2020: An zehn aufeinanderfolgenden Samstagen kommen die Teilnehmer in direkten Kontakt mit den Tieren und lernen durch die Arbeit bei den Tieren Spannendes über Tiere, Natur und Artenschutz. Das handlungsorientierte, forschend-entdeckende Erleben steht während der „Zoo-Intensiv“-Termine immer im Vordergrund. Tickets für das Angebot gibt es im Vorverkauf an der Zoo-Kasse. Schnell sein lohnt, es gibt nur noch wenige Plätze. 

Ab Oktober heißt es immer samstags: „Ab in den Zoo Heidelberg!“. An zehn aufeinanderfolgenden Terminen erfahren die Teilnehmer Spannendes über die Zootiere und deren Besonderheiten. Die jungen Zoofans werden die Zeit im Zoo stets in einer festen Kleingruppe verbringen. Natürlich kommen dabei auch die Aktivitäten bei den Tieren nicht zu kurz. Jeder Termin hat ein eigenes Thema: So kann sich an einem Tag beispielsweise alles um das Thema Reptilien drehen, am anderen Tag um Raubtiere. Passend zum Thema ist eine kleine Besonderheit eingeplant, wie beispielsweise der hautnahe Kontakt zu einer Schlange oder die Begegnung mit den Ponys, wenn es um das Thema Huftiere geht. Die Kinder lernen an den Samstagen die Vielfalt und die Verhaltensweisen der unterschiedlichen Tiere kennen und erhalten Einblicke in die Haltung von Haus- und Wildtieren. So werden sie zu wahren Zoo-Experten!

Da die Themen in der Regel mit den Kindern abgestimmt werden, ist es kein Problem, wenn Kinder schon einmal am Programm „Zoo-intensiv“ teilgenommen haben. Kinder und Jugendliche können sich alleine oder gerne gemeinsam mit Freunden anmelden. Bei allen Veranstaltungen der Zooschule Heidelberg sind auch Kinder mit besonderen Bedürfnissen willkommen.

Anmeldung & Kontakt

Am Samstag, den 10. Oktober startet das Programm „Zoo-Intensiv“ im Zoo Heidelberg und findet an zehn Samstagen von 10.00 bis 11.30 Uhr statt. Die Tickets kosten € 70,- und sind im Vorverkauf an der Zookasse erhältlich. Geschwisterkinder erhalten auf die Tickets 15 % Ermäßigung. Weitere Informationen erhalten Sie auch telefonisch unter 06221-3955713. Für den Zooeintritt bietet dich der Kauf einer Dauerkarte für Kinder an. Mehr Informationen unter: http://www.zooschule-heidelberg.de/zoo-intensiv

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Zoo Heidelberg
01.10.2020

Wilhelma – Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart

Sonderausstellung im Wintergarten

Einblick in die Welt der Chilis: Scharfe Früchte unter Palmen

Chili-Schau im Zoologisch-Botanischen Garten: Wilhelma-Gärtner Jonathan Bartocha mit der Sorte „Tabasco“, nach der auch die bekannte Sauce benannt ist.

Ob als feurige Note im süßen Kakao oder belebendes Aroma im knackigen Salat: Als Gewürz ist der Chili in der Küche ein beliebter Begleiter für zahlreiche Gerichte. Dass die bunten Früchte aber auch mit Formenund Farbenreichtum beeindrucken können, beweist die aktuelle Sonderschau der Wilhelma in Stuttgart. Glockenförmig oder erbsengroß, von Schneeweiß bis Schokoladenbraun präsentieren sich die etwa 100 verschiedenen Arten und Sorten zwischen Palmen und Moosfarn im historischen Wintergarten.

Chilis unter Palmen: Bis Mitte Oktober zeigt die Wilhelma 100 Arten und Sorten im historischen Wintergarten.

Dabei können nicht alle Vertreter dieser Nachtschattengewächse mit einem pikanten Geschmackserlebnis aufwarten. Denn wie der Schärferekordhalter „Carolina Reaper“ gehört auch die süßliche Gemüsepaprika zu der Pflanzengattung Capsicum. Deren Wildformen stammen aus Süd- und Mittelamerika und besitzen kleine, nach oben gerichtete Früchte, die kaum von Laub verdeckt werden. Dadurch landen die Chilis gezielt in Vogelmägen, die Samen werden ausgeschieden und somit weiter verbreitet. Erst durch sorgfältige Auswahl und Kreuzung entstand die heutige Varianz der Chilis, die sich vor allem in Größe und Gewicht, Farbenspektrum und Schärfegraf der Früchte zeigt. Während die bekannte Sorte „Tabasco“ beispielsweise mit tiefroten, länglichen Schoten glänzt, entwickeln sich aus den Blüten der „Nu Mex Centennial“ runde, lilafarbene Beeren, die sich erst während der Reife über Gelb und Orange zu Rot färben. Durch eine charakteristisch gefurchte Tropfenform zeichnet sich dagegen die „Habanero“ aus, die gleich in unterschiedlichen Schattierungen von Sattgrün bis Senfbraun vorkommt.

Chili-Schau in der Stuttgarter Wilhelma: Bei dem Zierchili „Nu Mex Centennial“ nehmen Früchte je nach Reifegrad einen anderen Farbton an.

Um diese Exoten jeden Spätsommer in ihrer ganzen Vielfalt zeigen zu können, beginnen die Vorbereitungen im Zoologisch-Botanischen Garten in Stuttgart schon am Jahresanfang. Bereits Ende Januar werden die ersten Sorten ausgesät und hinter den Kulissen im geschützten Gewächshaus zu Jungpflanzen herangezogen. Capsicum liebt warme Temperaturen um 20 Grad und muss gleichmäßig feucht gehalten werden. Anfang Mai geht es für die Gewächse dann langsam nach draußen in die Sonne, damit sie unter intensivem UV-Licht größer und kräftiger werden können. Je nach Sorte bilden die Chilis ab Juni die ersten Früchte aus und zeigen sich somit pünktlich zum Umzug in den Wintergarten in voller Pracht.

Chili-Schau in der Stuttgarter Wilhelma: Zu den schärfsten Sorten gehört die „Habanero“, die es in ganz unterschiedlichen Farbschlägen gibt

Was für die kundigen Gärtnerinnen und Gärtner eigentlich Routine ist, geriet diesmal allerdings zu einer kleinen Herausforderung. Denn im vergangenen Jahr hatte sich gezeigt, dass die bisherige Chili-Sammlung von einer Viruserkrankung befallen war. Wie auch bei Menschen und Tieren können Viren lange unerkannt in Pflanzen schlummern, ohne dass äußere Anzeichen zu sehen sind. Kommt es dann zum Ausbruch, weil die Gewächse schwächeln, sind sie meist nicht mehr zu retten. Da eine Übertragung über das Saatgut, das von befallenen Chilis stammt, nicht ausgeschlossen werden kann, mussten die Bestände komplett neu aufgebaut werden. Die Samen dafür kommen im Tausch von anderen botanischen Gärten oder werden zugekauft. Diese Mühe hat sich gelohnt: Etwa 300 Pflanzen konnten erfolgreich aufgezogen werden, die nun die Basis für die nächste Generation Wilhelma-Chilis bilden.

Wilhelma – Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart
17.09.2020

Wasserscheue Gänse mit eigenwilligen Brutzeiten

Kinderstube bei den australischen Hühnergänsen

Fünf Küken ziehen die australischen Hühnergänse der Wilhelma in Stuttgart in diesem Jahr auf.
Foto: Wilhelma Stuttgart

Aufgeregtes Geschnatter schallt derzeit regelmäßig über die Australien-Anlage der Wilhelma in Stuttgart: Vor nicht einmal zwei Wochen sind fünf junge Hühnergänse geschlüpft. Begleitet von ihren wachsamen Eltern durfte die kleine Gänseschar in dieser Woche ihren Stall verlassen und lässt sich nun täglich bei ihren Ausflügen ins Grüne beobachten.

Nachwuchs bei den Hühnergänsen in der Stuttgarter Wilhelma: Typisch für diese Art ist die schwarzweiße Zeichnung des Dunenkleides.
Foto: Wilhelma Stuttgart

Die Zucht dieser Entenvögel ist im Zoologisch-Botanischen Garten bereits mehrfach gelungen. Mit dem Spätsommer hat das Paar in diesem Jahr allerdings einen ungewöhnlichen Zeitpunkt für ihre Kinderstube gewählt, denn die Hühnergänse sind eigentlich Winterbrüter. Ihre Heimat liegt im Süden Australiens und auf der Insel Tasmanien, wo sie an Küstenstreifen und auf kleinen Eilanden leben. Dort legen die Hühnergänse ihre Eier im Mai ab, wenn sich auf der Südhalbkugel der Winter ankündigt. „Für die Tiere ist dabei die Länge des Tageslichts ausschlaggebend“, erklärt Revierleiter Mario Rehmann. „Erst wenn diese unter acht Stunden liegt, beginnt die Brutsaison. Aufgrund der Niederschläge wächst dann das Gras am stärksten, das für die Vögel die wichtigste Nahrungsquelle ist.“ An diesem natürlichen Rhythmus orientieren sich die Hühnergänse auch, wenn sie in unseren Breitengraden gehalten werden und widmen sich in der Regel erst ab Oktober der Jungtieraufzucht. Weil das winterliche Futterangebot auf der Wilhelma-Anlage eher karg ausfällt, bekommen die Küken in dieser Zeit gekeimten Weizen zugefüttert und sind im beheizten Innengehege untergebracht. Aktuell fühlt sich die Gänsefamilie in der milden Spätsommersonne aber auch draußen gut aufgehoben, während regelmäßige Niederschläge für ausreichend Grün auf der Wiesenfläche sorgen.

Nachwuchs bei den Hühnergänsen in der Stuttgarter Wilhelma: Typisch für diese Art ist die schwarzweiße Zeichnung des Dunenkleides.
Foto: Wilhelma Stuttgart

Wasser hat dagegen für die Hühnergänse im Gegensatz zu vielen ihrer Verwandten nur wenig Anziehungskraft. Mit ihren reduzierten Schwimmhäuten und langen Krallen sind sie auf ein Leben auf festem Grund angepasst und ziehen sich nur bei Gefahr in Gewässer zurück. Für ihr Gelege suchen sich die Vögel von hohen Gräsern oder Büschen geschützte Bereiche, das Nest bauen Gans und Ganter gemeinsam. Ist das erste Ei gelegt, verlässt das Weibchen den Brutplatz für die fünf Wochen bis zu Schlupf kaum noch, während das Männchen benachbarte Artgenossen und Eindringlinge mit angehobenen Flügeln und durchdringenden Rufen auf Abstand hält. Denn sowohl die Eier als auch die Jungtiere sind für Räuber leichte Beute. Während in Australien Möwen oder verwilderte Hauskatzen Jagd auf die jungen Gänse machen, können in der Wilhelma Krähen oder Füchse zu einer Gefahr für die Küken werden. Auch die friedlichen Roten Riesenkängurus, die sich die Anlage mit den Hühnergänsen teilen, müssen daher im Moment mit der einen oder anderen Attacke leben, wenn sie sich zu nah an die Schützlinge des Pärchens heranwagen. Schon in zwei bis drei Monaten wird sich die Wachsamkeit der Gänseeltern ausgezahlt haben. In dieser Zeit legen die Küken langsam ihr flauschiges, schwarzweiß gestreiftes Dunengefieder ab und wachsen zu stattlichen, hellgrauen Jungvögeln heran.

Fünf Küken ziehen die australischen Hühnergänse der Wilhelma in Stuttgart in diesem Jahr auf.
Foto: Wilhelma Stuttgart

In ihrer Heimat wurden die Hühnergänse als Konkurrenten zu Weidetieren stark bejagt, durch Lebensraumvernichtung fanden sie zudem immer weniger Brutplätze. Um 1960 stand die Art sogar kurz vor der Ausrottung. Seitdem stehen die Vögel unter Schutz, so dass sich die Bestände inzwischen erholt haben.

Wilhelma – Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart
17.09.2020

Zoo Heidelberg

Kisten, Röhren, frische Äste: Was sorgt für Abwechslung bei den Tieren im Zoo Heidelberg?

Erwachsenen-Workshop „Tierbeschäftigung“ am 26.09.2020

Syrischer Braunbär mit Beschäftigungs-Röhre im Zoo Heidelberg. In der Rühre haben die Tierpfleger Futter versteckt, das nur durch Schütteln der Röhre aus den Löchern fällt.
Foto: Petra Medan / Zoo Heidelberg

Ende September findet im Zoo Heidelberg ein Workshop exklusiv nur für Erwachsene statt. Das Thema: Wie beschäftigt man Zootiere? Am 26.09.2020 haben interessierte Personen die Möglichkeit, selbst kreativ zu werden und Beschäftigung für die tierischen Zoobewohner zu basteln, bauen, und entwickeln. Zudem erfahren die Teilnehmer allerhand Wissenswertes zum Thema Tierbeschäftigung. Der Workshop findet am Samstag, 26.09.2020 von 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr statt. Tickets gibt es für € 25,- (inkl. Zooeintritt) im Vorverkauf an der Zookasse.

In modernen Zoos sind Programme zur Tierbeschäftigung, auch Enrichment genannt, ein wesentlicher Bestandteil der Tierhaltung. Umweltfaktoren, denen die Tiere im natürlichen Lebensraum ausgesetzt wären, spielen im Zoo keine oder nur eine untergeordnete Rolle. Anders als die Artgenossen im Freiland, müssen die Zoobewohner nicht stundenlang auf Nahrungssuche gehen oder sich mit Fressfeinden auseinandersetzen. Abwechslungsreiche Beschäftigungsmöglichkeiten in den Gehegen und Anlagen des Zoos sorgen daher für Abwechslung im Alltag und steigern das physische und psychische Wohlbefinden der Zoobewohner.

Gemeinsam mit dem Zooranger entwickeln die Workshop-Teilnehmer unterschiedliche Möglichkeiten, die Zootiere nicht nur körperlich, sondern auch geistig zu fordern. Dabei sind dem Einfallsreichtum der Teilnehmer keine Grenzen gesetzt. Für einige Tiere ist Futter, das in Kisten, Röhren oder auf der Anlage versteckt wird, extrem spannend. Andere Zoobewohner bevorzugen Seile, Hängematten oder frische Äste zum Spielen und Klettern. Das Beste: Am Ende dürfen die Teilnehmer die gestalteten Beschäftigungsmaterialen einem „tierischen Test“ direkt vor Ort unterziehen. Welchem Zoobewohner sie dabei wohl ganz nahekommen? Man darf gespannt sein…Kontakt & Tickets: Eine Anmeldung zum Erwachsenen- Workshop „Tierbeschäftigung“ am 26.09.2020 ist ab sofort möglich. Tickets gibt es für € 25,- (inkl. Zooeintritt) im Vorverkauf an der Zookasse. Nähere Informationen zum Workshop und zur Anmeldung unter: https://www.zooschule-heidelberg.de/de/angebot/workshops

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Petra Medan / Zoo Heidelberg
17.09.2020

Zoo & Zooschule Landau

„Die richtige Winter-Vorbereitung für mediterrane Landschildkröten“

DGHT-Schildkrötenstammtisch im Zoo Landau in der Pfalz am 30. September 2020, 19.30 Uhr

Corona-bedingt konnte im Jahr 2020 bisher keiner der eigentlich vierteljährlich angesetzten, beliebten DGHT-Schildkrötenstammtische stattfinden. Unter Einhaltung der aktuell geltenden diesbezüglichen Regeln wird der nächste Stammtisch am 30. September nun durchgeführt. Das Thema des Abends wird unter dem Titel „Keine Angst vor dem Einwintern“ die richtige Winter-Vorbereitung für mediterrane Landschildkröten sein. Außerdem soll gemeinsam auf das bisherige Schildkrötenjahr zurückgeblickt werden.

Der Schildkrötenstammtisch, den die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) in Kooperation mit dem Zoo anbietet, richtet sich an Schildkrötenhalterinnen und -halter und solche, die es vielleicht werden wollen, und bietet die Möglichkeit, sich mit dem Schildkrötenexperten der DGHT Peter Buchert sowie untereinander auszutauschen.

Die Veranstaltung findet am 30. September um 19.30 Uhr in der Zooschule des Zoo Landau, Hindenburgstraße 12, 76829 Landau, statt. Auf die Einhaltung der Corona-Regeln wird selbstverständlich geachtet; in der Zooschule besteht die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes.

Es handelt sich um eine kostenlose Veranstaltung! Bitte betreten Sie den Zoo an diesem Abend über den Nebeneingang an der Zooverwaltung (Zebrastreifen). Wir freuen uns auf zahlreiche Gäste!

Zoo Landau in der Pfalz
17.09.2020

Zoos starten Zuchtprojekt zugunsten bedrohter Nutztierrassen

Auch im Zoo Landau in der Pfalz finden sich nur noch selten zu sehende Schafe, Hühner und Kaninchen

„Artenschutz der anderen Art“: Die Mitgliedszoos des Verbandes der Zoologischen Gärten (VdZ), zu denen auch der Zoo Landau in der Pfalz zählt, bündeln künftig ihre Kräfte, um einheimische sogenannte „alte Nutztierrassen“ vor dem Verschwinden zu bewahren. „Besucherinnen und Besucher denken bei der Erhaltung gefährdeter Arten meist an Wildtiere, dabei sind auch 64 Prozent aller einheimischen Haustierrassen gefährdet“, weiß Landaus Zoodirektor und Zootierarzt Dr. Jens-Ove Heckel zu berichten. Heckel, der vor seinem Veterinärstudium auch eine Landwirtschaftslehre abgeschlossen hat, hält besonders auch moderne Zoos mit ihren wertvollen Tierbeständen und ihrer Expertise für geradezu prädestiniert, dabei zu helfen, das Verschwinden dieses wichtigen Teils der biologischen Vielfalt mit aufzuhalten.

Im Rahmen eines vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderten Projekts soll die wissenschaftliche Erhaltungszucht nun optimiert und die bedrohten Tiere stärker als bisher nachgezüchtet werden. Außerdem soll das Thema des Aussterbens einheimischer Nutztiere fest in den Unterrichtsangeboten der Zooschulen verankert und ein jährliches Fachsymposium etabliert werden. Mit Agrarwissenschaftlerin Dr. Julia Drews wurde eigens eine verantwortliche Projektkoordinatorin eingestellt. Das Projekt ist zunächst auf drei Jahre angelegt.

Warum ist die Bewahrung der z.B. im Streichelzoo des Landauer Zoos gehaltenen und gezüchteten Bergischen Schlotterkämme oder des Deutschen Großsilber-Kaninchens überhaupt wichtig? Alte Nutztierrassen tragen viele gute und wertvolle Eigenschaften in sich, die den heutigen klassischen Hochleistungsrassen inzwischen oft fehlen. Deswegen sind sie in der Lage, mit extensiven Haltungsformen gesünder, nachhaltiger und schonender zurecht zu kommen. Prof. Dr. Dr. Kai Frölich, Direktor von Europas größtem Zentrum für alte Haus- und Nutztierrassen, dem VdZ-Tierpark Arche Warder merkt an, „dass fast alle Experten sich einig sind, dass eine Transformation der derzeitigen Produktionsverfahren in der Landwirtschaft notwendig ist. Nur wie diese verlaufen soll und in welcher Geschwindigkeit sie vollzogen werden muss, wird kontrovers diskutiert. Die Nutzung alter Rassen auf Teilflächen kann dabei durch extensive Bewirtschaftung zum Erhalt der Biodiversität und Ökosystemleistung beitragen.“ Z.B. sind alte Rinder-, Ziegen- oder Schafrassen, wie das auch im Zoo Landau gezeigte, sehr kleine französische Ouessant-Schaf, an bestimmte Standorte angepasst und somit auch kulturhistorisches Erbe ihrer jeweiligen Region. Diese robusten Tiere durchgängig u.a. auf extensiv genutzten Weiden zu halten ist sinnvoll, da sie auch mit energiearmen Futter zurechtkommen und somit zur nachhaltigen Pflege von Kulturlandschaften beitragen. Letztlich sind die alten Rassen auch eine Antwort auf künftige Herausforderungen: Durch ihre größere genetische Variabilität können sie besser auf Veränderungen in puncto Klima oder Produktion reagieren.

Über das Projekt

Die Förderung des Vorhabens erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages. Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).

Über den VdZ

Der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) e.V. mit Sitz in Berlin ist die führende Vereinigung wissenschaftlich geleiteter Zoologischer Gärten mit Wirkungsschwerpunkt im deutschsprachigen Raum. Der 1887 gegründete VdZ ist der weltweit älteste Zoo-Verband und gab den Anstoß zur Gründung des Weltzooverbandes (WAZA). Aktuell gehören zum VdZ 71 Mitgliedszoos in Deutschland, Schweiz, Österreich und Spanien. Zu den Schwerpunkten des VdZ gehören die Vertretung der Mitgliederinteressen, die Kommunikation und Kooperation mit Behörden, Politikern, Wissenschaftlern, Verbänden und den Medien. Weiterhin unterstützt der Verband Natur- und Artenschutzprojekte, sowie Bildung und Forschung in Zoos.

Zoo Landau in der Pfalz
17.09.2020

Umwelt braucht Bildung – BNE-Aktionstage Rheinland-Pfalz 2020:

Tolle Workshops in der 2. Woche der Herbstferien

In der letzten Woche der Herbstferien bietet die Zooschule mittwochs und donnerstags für Kinder im Alter von 7 bis 10 Jahren zwei tolle Workshops zu den Themen „Tiger, Schim­panse und Pinguin: Mach mit beim Schutz von bedrohten Tierarten“ und „Achtung! Pingu­ine und andere Meerestiere brauchen Deine Hilfe“ an. Beide Workshops finden in der Zeit von 14 bis 17 Uhr statt.

MI 21.10.20 Tiger, Schimpanse und Pinguin: Mach mit beim Schutz von bedrohten Tierarten
DO 22.10.20 Achtung! Pinguine und andere Meerestiere brauchen Deine Hilfe

Kosten: Pro Workshop 9,50 € zuzüglich Zooeintritt 3,50 €. Sämtliche Materialien sind im Preis enthalten. Anmeldung in der Zooverwaltung (Telefonnummer: 06341/13-7011 von 8:00 Uhr bis 12:00 Uhr) oder unter zoo@landau.de zu allen Workshops ist dringend erfor­derlich. Die Teilnehmerzahl für jeden Workshop ist begrenzt! 

Der Treffpunkt für beide Workshops ist um 13.45 Uhr an der Zookasse. Mehr Info zum Zoo Landau unter www.zoo-landau.de und www.zooschule-landau.de

Text: Zooschule Landau in der Pfalz Foto: Speyer 24/7 News
17.09.2020

Wilhelma – Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart

Welt-Geier-Tag in der Wilhelma

Die „Gesundheitspolizei“ unter den Tieren braucht selbst Unterstützung

Am Welt-Geier-Tag konnten die Gäste der Wilhelma in Stuttgart bei der Fütterung der Aasfresser zuschauen.

Sie leben auf Feuerland und im Grand Canyon, im Himalaya und in den Alpen: Weltweit gibt es 23 Geierarten auf vier Kontinenten. Doch das Überleben wurde den Greifvögeln in den vergangenen Jahrzehnten schwer gemacht: 16 Arten sind inzwischen stark gefährdet. Zum Welt-Geier-Tag am Samstag, 5. September, standen die faszinierenden Tiere daher in der Wilhelma in Stuttgart im Mittelpunkt eines Aktionstages. Von 11 bis 16 Uhr wurde an Info-Ständen vor der Geiervoliere erklärt, warum diese Vögel häufig kahle Köpfe haben und welche wichtige Rolle sie im Ökosystem spielen. Denn indem die Aasfresser Tierkadaver beseitigen, sorgen sie für Infektionsschutz und damit eine bessere Gesundheit aller Bewohner in ihren Lebensräumen. Was die Gänsegeier im Zoologisch-Botanischen Garten fressen, konnten die Wilhelma-Gäste am Samstag eindrucksvoll in der Voliere beobachten. Dort servierten die Pflegerinnen und Pfleger zum Welt-Geier-Tag eine extra große Portion. Wie lange die Geier benötigen, um die 20 Kilo Fleisch inklusive Knochen zu verputzen, hängt von deren tagesaktuellem Appetit ab. Bei großem Hunger ist nach einer halben Stunde nichts mehr von dem meterhohen Futterhaufen zu sehen.

Fütterung der Aasfresser am Welt-Geier-Tag in der Wilhelma in Stuttgart.

Bei einem Quiz konnten Eltern wie Kinder unter der Anleitung von Pädagoginnen und Pädagogen der Wilhelmaschule an den beiden Infotischen ihr Wissen über die Aasfresser testen oder sich im Geier-MemorySpiel messen. Sie stellen außerdem das Schutzprojekt „VulPro“ (Vulture Conservation Programme) in Südafrika vor, das unter anderem die dort beheimateten Geierkolonien überwacht und verletzte Tiere aufnimmt, um sie wieder auszuwildern. Dabei ist auch die Aufklärung der Bevölkerung vor Ort wichtig. Denn Geier werden nicht nur Opfer von Wilderei, sondern sterben auch an ausgelegten Giftködern oder verfangen sich in Stromleitungen. Die Arbeit von „VulPro“ kann die Wilhelma dank ihrer Besucherinnen und Besuchern fördern, die beim Kauf der Eintrittskarte einen Artenschutz-Euro spenden. Und die können auch mithelfen, in ihrem Bekanntenkreis das Bewusstsein für die ganz eigene Schönheit der Geier zu schärfen: indem sie sich an einer Fotowand mit der beeindruckenden Flügelspannweite des Kapgeiers in Lebensgröße messen und das Foto ihren Freunden schicken.

Wilhelma / Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart
07.09.2020

Sommergäste auf den Subtropenterrassen

Insektivorenschau: Wie trickreich Pflanzen Tiere fangen

Auf den Subtropenterrassen der Wilhelma in Stuttgart sind über den Sommer verschiedenste Fleischfressende Pflanzen zu sehen. Die Sammlung des Zoologisch-Botanischen Gartens umfasst rund 300 Arten und Sorten von Insektivoren.
Foto: Wilhelma Stuttgart

Gazelle frisst Gras, Löwe frisst Gazelle: Unter den Tieren gibt es Vegetarier und Raubtiere, die eine Nahrungskette bilden. In der Hierarchie des „Fressen und Gefressen werden“ scheinen die Pflanzen immer ganz unten zu stehen. Das stimmt aber nicht. Denn auch unter den Pflanzen gibt es durchaus Fleischfresser. Die außergewöhnlichen Gewächse mit ihren verschiedenen Beute-Fangmethoden sind in der Wilhelma derzeit gut zu beobachten. Der Zoologisch-Botanische Garten in Stuttgart zeigt während der Sommermonate in den Vitrinen auf den Subtropenterrassen eine Auswahl seiner Sammlung aus rund 300 Arten und Sorten von Fleischfressenden Pflanzen.

Zierpflanzengärtner Thomas Lehnen inspiziert die Insektivoren auf den Subtropenterrassen der Wilhelma in Stuttgart. Die Sammlung des Zoologisch-Botanischen Gartens umfasst rund 300 Arten und Sorten von Insektivoren.
Foto: Wilhelma Stuttgart

Bekannt sind weltweit über 1000 Arten. In Deutschland finden sich ein Dutzend Arten meist in Mooren und Sümpfen. In den Fachkreisen heißen sie Insektivoren, weil sie sich – anders als Karnivoren – fast alle von Insekten ernähren und nur im Einzelfall von Fleisch. Auf Borneo gibt es zwar riesige Kannenpflanzen, die bis zu drei Liter fassen, und auch einmal eine Maus vertilgen. Das ist jedoch die Ausnahme. Gemeinsam haben sie, dass sie auf kargen, nährstoffarmen Böden gedeihen können, weil sie sich mit Fliegen und Mücken ein Zubrot aus der Luft verschaffen.

Die Haarige Wanzenpflanze auf den Subtropenterrassen der Wilhelma in Stuttgart hat mit ihren Klebtröpfchen eine Fliege und kleinere Insekten gefangen.
Foto: Wilhelma Stuttgart

Mangels Mobilität sind die räuberischen Pflanzen keine Jäger, sondern Fallensteller. Mit trickreichen Mechanismen gelingt es ihnen, die Insekten zu überlisten. Die Evolution hat dafür drei Hauptmethoden hervorgebracht. Bei der Venusfliegenfalle etwa schnappt das aufgespannte Fangblatt zu, wenn sich ein Insekt daraufsetzt. Kannenpflanzen dagegen bleiben passiv. Sie bilden Blätter zu bauchigen Trichtern um. Deren glatten Innenseiten sorgen dafür, dass Insekten darin nach unten rutschen. Bei Schlauchpflanzen verhindern nach unten gerichtete Widerborsten, dass sie herausklettern können. So landen die Tiere früher oder später in der sauren Verdauungsflüssigkeit am Boden dieser Fallgruben. Dem Sonnentau wiederum geben Tau-ähnliche Tröpfchen seinen Namen. Kristallklar lockt ihr Aussehen durstige Beute an, die an der klebrigen Substanz hängen bleibt.

Die Kannenpflanze in der Insektivoren-Vitrine auf den Subtropenterrassen der Wilhelma in Stuttgart hat eine Kakerlake gefangen.
Foto: Wilhelma Stuttgart

Zudem gibt es ganz außergewöhnliches Teamwork zwischen Flora und Fauna zu beobachten. Die „Haarige Wanzenpflanze“ lockt zum Beispiel Insekten an und hält sie mit Klebetropfen fest, kann die Beute aber nicht selbst verdauen. Ihr fehlen die Enzyme dafür. Stattdessen setzen sich Wanzen und Spinnen auf diesem Halbstrauch quasi „an den gedeckten Tisch“. Sie saugen die gefangenen Tiere aus und übernehmen die Verdauung. Ihre Ausscheidungen dienen dann ihrerseits als Dünger für die Pflanze. Daher zählt die „Haarige Wanzenpflanze“ als präkarnivor. In der Wilhelma müssen die Fleischfressenden Pflanzen übrigens nicht gefüttert werden. Sie fangen auch in den Vitrinen auf den Subtropenterrassen genügend Insekten.

Wilhelma / Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart
07.09.2020

Zoo Heidelberg

Wertvoller und farbenfroher Nachwuchs im Zoo Heidelberg

Junge Mitchell-Loris sind flügge geworden

Nach einer erfolgreichen Brutsaison sind die Mitchell-Loris im Zoo Heidelberg in diesem Sommer zum ersten Mal Eltern geworden. Erst im Januar dieses Jahres wurden die seltenen Papageien im Zoo Heidelberg auf Partnersuche geschickt – sieben Monate später ist der Nachwuchs, zwei weibliche Küken, ausgeflogen. Die beiden jungen Papageien haben eine große Bedeutung für den Artenschutz, denn Mitchell-Loris gelten als ausgestorben in der Natur. Der Zoo Heidelberg setzt sich mit einer aktiven Zucht der Papageien für den Erhalt dieser seltenen Vogelart ein.

Dr. Eric Diener, Vogelkurator im Zoo Heidelberg, erklärt: „Es gibt in Deutschland nur zwei Zoos, die Mitchell-Loris, eine Unterart der Allfarb-Loris, halten: Berlin und Heidelberg. Gezüchtet wurde in diesem Jahr nur in Heidelberg. Da die Papageien mit dem farbenfrohen Gefieder trotz intensiver Suche seit 2014 in der Natur nicht mehr nachgewiesen werden konnten, ist jedes erfolgreich aufgezogene Küken immens wichtig für den Erhalt dieser prächtigen Papageienart.“ Derzeit befindet sich ein Europäisches Erhaltungszuchtprogramm im Aufbau. Ziel ist es, den Bestand der Mitchell-Loris durch gezielte Zuchtbemühungen zu sichern. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Mitchell-Loris erstreckt sich fast ausschließlich auf die Insel Bali. Die Ursache für das Aussterben in der Natur war vor allem der illegale Handel, denn auf indonesischen Märkten werden verschiedenste bedrohte Vögel für die Heimtierhaltung und Gesangswettbewerbe angeboten. Besonders problematisch: Je seltener der Vogel, desto begehrter ist er unter Sammlern.

Im Zoo Heidelberg waren ein Tag nach dem Schlupf nur zwei weiße „Puschel“ zu sehen – die Augen der Küken waren noch geschlossen, die Schnäbel im Flaum versteckt. Durch die gewissenhafte Pflege der Lori-Eltern entwickelten sich die beiden Geschwister gut. Nach und nach legten sie ihr zartes Daunenkleid ab und trugen die ersten „richtigen“ Federn. Inzwischen sind sie ebenso farbenfroh gefärbt wie ihre Mitbewohner und fast nicht mehr von den Eltern zu unterscheiden. Damit die Zucht der seltenen Vogelart gelingen konnte, wurde im Zoo Heidelberg eigens eine Partnerbörse eingerichtet: Im Januar zogen ein Männchen und mehrere Weibchen gemeinsam in eine Voliere, um sich kennenzulernen und um ein Brutpaar zu bilden – mit Erfolg! „Loris sind wie die meisten Papageien sehr wählerisch bei der Partnerwahl. Umso erfreulicher ist es, dass unser Männchen seine Herzdame gefunden und mit ihr sogar erfolgreich gebrütet hat“, berichtet Diener. Hat sich bei den Loris einmal ein Paar gefunden, bleib es ein Leben lang zusammen. Der Zoo Heidelberg hofft, dass das Paar auch in den kommenden Jahren erfolgreich für Nachwuchs sorgen wird.

Zoo & Zooschule Landau

Veranstaltungshinweis: „Streichelzooführerschein“ für Kinder von 6 – 8 Jahren

im Zoo Landau in der Pfalz am 10. Oktober 2020, 14 -17 Uhr

Die Zwergziegen und Zwergschafe im Streichelzoo des Zoo Landau in der Pfalz gehören sicherlich zu den ganz besonderen Lieblingen gerade unter den ganz jungen Gästen. Der direkte Kontakt, das Füttern und Streicheln macht vielen Kindern Freude. Doch im Umgang mit den Tieren machen sie oft unwissentlich Manches falsch. Deshalb können die kleinen Tierfreundinnen und Tierfreunde jetzt einen Streichelzooführerschein machen.

In der Zooschule lernen Kinder zwischen 6 und 8 Jahren im Rahmen eines Workshops wie man auf Ziegen und Schafe zugeht, ohne sie zu erschrecken, wie man diese Tiere fachgerecht streichelt, striegelt und füttert. Sie lernen die Körpersprache der Tiere richtig zu deuten und erfahren, was Jungtieren vielleicht Angst bereitet. Darüber hinaus lernen die Kinder Interessantes zum Umgang mit Kaninchen, Minischweinen und Hühnern.

Die besondere Veranstaltung wird anlässlich des Welttierschutztages, der international am 4. Oktober begangen wird, durchgeführt.

Die Kosten betragen 12 Euro für den Workshop zzgl. Zooeintritt 3,50 Euro.

Text: Stadt Landau / Zooschule Landau Foto: Speyer 24/7 News
07.09.2020

Zooschule Landau öffnet wieder für Schulen und Kindergärten

Auch in Corona-Zeiten ist ein spannender Unterricht im Zoo möglich!

Bereits in den Sommerferien präsentierte die Zooschule täglich ein spannendes Ferienprogramm für Kinder. Nun können auch Schulklassen und Kindergarten­gruppen wieder die Zooschule besuchen.

Das Land Rheinland-Pfalz befürwortet den Unterricht an außerschulischen Lern­orten, wenn es die Infektionslage zulässt und die dann gültigen Hygienemaß­nahmen eingehalten werden. Die Zooschule nutzt die in den letzten Wochen gesammelten Erfahrungen mit Kindergruppen im Zoogelände unter Hygieneauf­lagen und lädt nun Schulen und Kindertagesstätten ein, das vielfältige Bildungs­programm der Zooschule zu nutzen.

Der Unterricht wird – wenn es die Witterung erlaubt – im Freien stattfinden. In der Regel werden die Schulklassen in zwei Gruppen geteilt, damit alle Kinder – trotz der geforderten Abstandshaltung – dem Unterricht gut folgen und die Tie­re in den Gehegen beobachten können. Vor jedem Unterrichtsbesuch findet ein ausführliches Gespräch zwischen Zoopädagogin und Lehrkraft bzw. Erzieher/ Erzieherin statt, um Unterrichtsinhalte und -methoden sowie das Hygienekon­zept zusammen zu erörtern. So wird auch in Corona-Zeiten ein Zooschulbesuch zu einem besonderen Erlebnis.

Die Zooschule freut sich sehr über Anmeldungen; diese sind nach wie vor in der Zooverwaltung möglich: Frau Rieder (06341-137011; Montag bis Freitag von 8 Uhr bis 12 Uhr; In­formationen auch unter www.zooschule-landau.de)             

Text: Stadt Landau / Zooschule Landau Foto: Speyer 24/7 News
07.09.2020

Zoo Landau

Ein „glücklicher“ Neuzugang im Huftierrevier

Zoo Landau in der Pfalz begrüßt neuen Dromedarhengst „SAID“

Said (der Glückliche) ist wohlbehalten im Zoo Landau angekommen

Vielen Dauergästen des Zoos und auch Anwohnern*innen des der Dromedarwiese gegenüber gelegenen Fliegerviertels in Landau war der Dromedarhengst BATU, der durch seine auffallend weiße Färbung aus der Landauer Dromedargruppe herausstach, besonders gut bekannt. BATU war von seinem Besitzer mehrfach zu Zuchtzwecken monatsweise in Landau eingestellt worden, seine 2017 geborene Tochter JUMANA lebt hier im Zoo.

Said kommt im Gehegen mit seinen beiden Stuten problemlos klar.

Jetzt gibt es einen neuen Dromedarhengst, der dem Zoo gehört, dauerhaft hier leben und mittelfristig auch für Nachwuchs sorgen soll. Auch er sticht durch seine Farbe hervor. SAID (=der Glückliche)  ist tiefdunkelbraun und unterscheidet sich damit auf den ersten Blick auffallend von den hellbraunen Stuten JUMANA und ihrer Mutter JAQUELINE.

Jaqueline beobachtet Zoodirektor Dr. Jens-Ove Heckel bei der Pressekonferenz

SAID wurde im Januar 2019 im belgischen Zoo Pairi Daiza in Brugelette geboren und kam am 14. August hier in Landau an. Die Vergesellschaftung mit den beiden Stuten verlief erfreulicherweise reibungslos. Bereits am zweiten Tag erkundete er mit den Stuten die große Außenanlage und lernte die Gehegenachbarn, die Kropfgazellen, kennen. SAID ist ein ausgeglichenes, freundliches Tier, und das Zoo-Team ist sehr glücklich über diesen Neuzugang. Am 21. August stellte Zoodirektor Dr. Jens-Ove Heckel den Neuzugang bei einem Vor-Ort-Termin der Presse vor.

Stadtverwaltung Landau in der Pfalz / Zoo Landau
23.08.2020

Zoo Heidelberg

Kleiner Blessbock auf der Außenanlage unterwegs

Herde im Zoo Heidelberg vergrößert sich

Die Tierpfleger und Besucher im Zoo Heidelberg dürfen sich freuen: Anfang August kam auf der Afrika-Anlage ein gesundes Blessbock-Kalb zur Welt. Bei der ersten tiermedizinischen Untersuchung, die im Zoo Heidelberg alle jungen Blessböcke in ihren ersten drei Lebenstagen durchlaufen, konnte auch das Geschlecht festgestellt werden: Es ist ein Weibchen! Inzwischen zeigt sich die Kleine fit und munter und erkundet mit ihrer Herde die weitläufige Afrika-Anlage. Seit Mitte der Siebziger Jahre kommen im Zoo Heidelberg regelmäßig Blessböcke zur Welt. Das jüngst geborene Kalb ist das insgesamt 65. Jungtier für den Zoo, der sich damit aktiv am europäischen Zuchtprogramm für Blessböcke beteiligt.

Junger Blessbock im Zoo Heidelberg.
(Foto: Zoo Heidelberg)

Am Morgen des 7. August war es soweit: Die Tierpfleger entdeckten den neuen Herdenzuwachs im Gehege. „Wir vermuten, dass das Kalb nachts auf der Außenanlage auf die Welt kam. Am nächsten Morgen war die Freude im Revier natürlich groß! Vor allem, nachdem sicher war, dass es bei seiner Mutter trinkt und munter mit der Herde mitläuft“, erklärt Sandra Reichler, Kuratorin für Säugetiere. Als typische Fluchttiere unternehmen die junge Blessböcke gleich nach der Geburt die ersten Steh- und Gehversuche und stehen wenige Minuten später schon mehr oder weniger sicher auf den Beinen. „In den kommenden Wochen wird das Kalb noch nah bei seiner Mutter bleiben. Das ist aber auch gut so, denn schließlich bekommt es nur dort sein Futter – die nahrhafte Muttermilch“, sagt Reichler.

Blessbock-Herde mit Jungtier auf der Afrika-Anlage im Zoo Heidelberg.
(Foto: Zoo Heidelberg)

Im Zoo Heidelberg leben die Blessböcke gemeinsam mit Großen Kudus, Perlhühnern, Bronzeputen und Zebras auf einem Terrain, das hinüber bis zu dem Teich der Pelikane reicht. Bis der jüngste Blessbock-Nachwuchs alle Mitbewohner kennenlernen wird, dauert es noch eine Weile. Derzeit sind die Antilopen, zu denen Blessböcke und Große Kudus zählen, noch getrennt von den Zebras untergebracht. „Zebras sind von Natur aus sehr dominant und nicht immer freundlich gegenüber neuen Gruppenmitgliedern. Wir möchten daher dem jungen Blessbock die Möglichkeit geben, erst in Ruhe die Außenanlage kennenzulernen. Erst wenn sie sich dort sicher bewegt, öffnen wir diesen Teil der Anlage wieder für die Zebras, sodass die gesamte Gruppe die Anlage nutzen kann“, erklärt Reichler. Solche Vergesellschaftungen sind in modernen Zoos inzwischen üblich und bieten den Tieren besondere Abwechslung durch die gemeinsame Interaktion. Für Zoobesucher und Tierpfleger ist es immer wieder aufs Neue spannend, die vergesellschafteten Tiere im Miteinander zu erleben.

Tiergarten Heidelberg gGmbH
23.08.2020

Zoo / Heidelberg

Sonderführungen für Nachteulen und Frühaufsteher

Den Zoo Heidelberg in den Morgen- der Abendstunden erleben

Trampeltiere im Zoo Heidelberg.
Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg

Ein ganz besonderes Programm erwartet die Nachteulen oder Frühaufsteher unter den Zoofreunden an den Wochenenden im August und September. Bei unterhaltsamen Rundgängen erfahren die Teilnehmer von den Interessantes und Spannendes zu den tierischen Bewohnern im Zoo Heidelberg. Die Teilnehmer erhalten Einblicke in die abendlichen Gewohnheiten oder sind beim Erwachen des Zoos hautnah dabei. Die Rundgänge finden außerhalb der regulären Öffnungszeiten und richten sich an Interessierte ab 16 Jahren. Tickets sind im Onlineshop des Zoos buchbar: https://shop.zoo-heidelberg.de/events.html?catId=1

Asiatische Elefanten im Zoo Heidelberg.
Foto: Petra Medan / Zoo Heidelberg

Abends im Zoo – Sonderführung: Wann gehen Elefant, Erdmännchen und Kamele schlafen? Wer in den nächsten Wochen abends in den Zoo möchte, hat jetzt die Gelegenheit. Ein besonderes Erlebnis erwartet die Teilnehmer bei den Rundgängen mit den Kuratoren. Erfahren Sie Interessantes und Spannendes zu den Tieren und ihren abendlichen Gewohnheiten. Im Anschluss an den 45-minütigen Rundgang bleibt noch Zeit, den abendlichen Zoo in Ruhe zu erleben. Beginn ist jeweils um 18.30 Uhr (pünktlich!), Ende um 20.00 Uhr

Gürtelvari im Zoo Heidelberg.
Foto: Susi Fischer / Zoo Heidelberg

Morgens im Zoo – Sonderführung: Oder lieber mal morgens in den Zoo? Bevor der Zoo so richtig erwacht? Auch das ist ab sofort an den kommenden Wochenenden erlebbar. Gemeinsam mit den Kuratoren streifen die Teilnehmer durch den morgendlichen Zoo – noch bevor der Zoo geöffnet hat! Beginn ist jeweils um 8.00 Uhr (pünktlich!). Im Anschluss können die Teilnehmer weiter im Zoo verweilen.

Die Tickets für die Rundgänge sind ab sofort im Onlineshop verfügbar. Kosten pro Person: 35,- €. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Die Mindestteilnehmerzahl für die Rundgänge liegt bei 6 Personen. Bei Bedarf werden die angemeldeten Teilnehmer rechtzeitig über den Ausfall der Veranstaltung informiert.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: (1 & 2) Petra Medan / Zoo Heidelberg; (3) Foto: Susi Fischer / Zoo Heidelberg
17.08.2020

Trainingswand für Elefanten im Zoo Heidelberg eröffnet

Erfolgreiche Kooperation zwischen WWF und Zoo wird fortgeführt

Elefant Tarak „enthüllt“ mit Revierleiter Stefan Geretschläger und Tierpfleger Julian Oosterveen die Trainingswand.
Foto: Heidrun Knigge / Zoo Heidelberg

Gemeinsam für den Schutz der Asiatischen Elefanten: Vor genau 3 Jahren haben der Zoo Heidelberg und die Naturschutzorganisation WWF das „Team Elefant Heidelberg“ ins Leben gerufen. Die Team-Mitglieder haben mit monatlichen Beiträgen engagiert Spendengelder gesammelt, die zugleich ein WWF-Freilandprojekt im Kui-Buri-Nationalpark in Thailand unterstützten und den weiteren Ausbau der Elefantenanlage im Zoo Heidelberg, darunter die Errichtung einer Elefanten-Trainingswand, mitfinanzierten. Diesen Mittwoch, am 12.08.2020, wurde die Trainingswand feierlich von Zoodirektor Dr. Wünnemann und Johannes Kirchgatter, einem Vertreter des WWF, eröffnet. Das „Team Elefant Heidelberg“ ist damit erfolgreich beendet; gleichzeitigt fiel an diesem Tag der Startschuss für ein neues gemeinsames Projekt, das „Team Giraffe Heidelberg“.

Wo einst das alte Elefantenhaus im Zoo Heidelberg stand, steht nun eine neue Trainingswand den Elefanten im Zoo Heidelberg zur Verfügung. Bei gemeinsamen Trainingseinheiten mit den grauen Riesen informieren die Tierpfleger im Zoo Heidelberg die Besucher über ihre Arbeit, die speziellen Bedürfnisse der Tiere und die Gefährdung der Verwandten in Asien. „Wir werden unsere Besucher ganz nah am Leben Elefanten teilhaben lassen und sie dabei für den Schutz der grauen Riesen sensibilisieren. Wir freuen uns sehr, dass wir die Trainingswand und die gleichzeitige Vergrößerung der Gehegefläche heute eröffnen können. Die Mitglieder aus dem „Team Elefant Heidelberg“ haben dazu maßgeblich beigetragen. Vielen Dank!“, sagt Dr. Klaus Wünnemann, Direktor der Zoo Heidelberg.

Zoodirektor Dr. Wünnemann
Foto: Heidrun Knigge / Zoo Heidelberg

Mehr als 300 Team-Mitglieder sammelten in den letzten drei Jahren über 100.000 Euro für den Artenschutz. Die monatlichen Beiträge von mind. 9 Euro kamen dem Ausbau der Elefantenanlage mit der Trainingswand sowie dem WWF-Schutzprojekt im Kui-Buri-Nationalpark in Thailand zugute. Seit 2005 arbeitet der WWF dort erfolgreich zum Schutz des Nationalparks mit, in dem mindestens 240 wildlebende „Dickhäuter“ zuhause sind. Der WWF unterstützt dort die Ausbildung, Ausstattung und Bezahlung von Rangern, welche die Elefanten vor Wilderern schützen und trägt durch die Entwicklung eines Frühwarnsystems sowie durch die Pflege von Graslandschaften, Salz- und Wasserstellen zur Verringerung und Vermeidung von Mensch-Tier-Konflikten bei. 

Kooperation zwischen Zoo Heidelberg und WWF geht in die nächste Runde

Johannes Kirchgatter, WWF Deutschland
Foto: Heidrun Knigge / Zoo Heidelberg

Die feierliche Eröffnung der Elefantenwand nahmen WWF und Zoo Heidelberg zum Anlass, über die Fortführung der Kooperation zu berichten, denn auch in Zukunft werden Zoo und WWF zusammenarbeiten. Ab sofort startet das „Team Giraffe Heidelberg“. Die zukünftigen Mitglieder unterstützen zugleich den Schutz der Giraffen in Kenia und den Bau der neuen Savannenanlage im Zoo Heidelberg. „Mit dem neuen Projekt gehen wir einen weiteren Schritt auf dem Weg der immer erfolgreicher werdenden Zusammenarbeit von Naturschutzorganisationen und Zoologischen Gärten. Hand in Hand setzen wir uns gemeinsam für den Schutz der Natur und eine optimale Tierhaltung im Zoo ein“, so Wünnemann.

In der Amboseli Region in Kenia engagiert sich der WWF mit einem Schutzprojekt für die Giraffen vor Ort. Mit den dort ansässigen Gemeinden konnte der WWF einen Landnutzungsplan vereinbaren. Um die Koexistenz zu sichern, verhindert dieser Plan Zerstörung, indem geregelt wird, wo Platz für Siedlungen, Acker und Vieh ist – und wo die Wildtiere ungestört leben können. Zudem hilft der WWF Schutzgebiete zu etablieren, illegale Abholzungen zu stoppen, und zerstörte Gebiete als Lebensraum für die Giraffen wiederherzustellen. „Seit Mitte der Achtziger Jahre ist der weltweite Giraffen-Bestand um bis zu 40 Prozent zurückgegangen. Die Gründe sind neben der Wilderei der Lebensraumverlust durch ständige intensivierte Landwirtschaft und den Bergbau. Giraffen brauchen aber große, weitläufige Flächen – daher ist der umfassende Schutz ihres Lebensraums entscheidend für den Erhalt der majestätischen Tiere“, sagt Johannes Kirchgatter, Afrika-Referent beim WWF Deutschland.

Bei der Präsentation an der Trainingswand geben die Tierpfleger Einblick in das Training mit den Asiatischen Elefanten im Zoo Heidelberg
Foto: Heidrun Knigge / Zoo Heidelberg

Die neue Savannen-Anlage im Zoo Heidelberg soll in einigen Jahren mit 6.500 Quadratmetern reiner Gehegefläche die größte Anlage im Zoo werden. Die Giraffen in Heidelberg werden hier zu Botschaftern ihrer bedrohten Artgenossen. In der weitläufigen Anlage sollen die langbeinigen Schönheiten artgerecht leben können, gemeinsam mit anderen typischen Savannentieren wie Zebras und Antilopen. Mit einer neuen Gruppe aus vier Giraffen möchte sich der Zoo Heidelberg aktiv am Europäischen Erhaltungszuchtprogramme für Giraffen engagieren. „Wir freuen uns auf das neue Kapitel gemeinsam mit dem WWF und hoffen, dass es ebenfalls so erfolgreich ist, wie das vorangegangen Team Elefant,“ blickt Zoodirektor Dr. Wünnemann in die Zukunft.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Heidrun Knigge / Zoo Heidelberg
17.08.2020