Den Glauben miteinander teilen bei Gottesdienst, Gebet, Gesang und Gesprächen
Speyer – Am Samstag, den 13. Juli, findet im Dom zu Speyer ein Nightfever-Gottesdienst statt. Nach der Eröffnung mit der Heiligen Messe um 18 Uhr startet der Nightfever-Abend mit Gebet, Gesang der Jugendbands, vielen Lichtern und Angeboten wie Segnung, Beichte und Gespräch. Bereits in den vergangenen Jahren folgten tausende Menschen der Einladung und waren begeistert von der Atmosphäre im Dom, vom Kerzenlicht und der Musik. Der Abend endet mit einer Komplet, die um 22.30 Uhr beginnt.
Nightfever ist eine Initiative junger Christen, die die Freude und das Erlebnis des Weltjugendtages 2005 in Köln mit großer Begeisterung in die Gemeinden tragen. Das Motto „Wir sind gekommen, ihn anzubeten”, soll weitergehen. Nach dem Weltjugendtag in Köln fanden sich engagierte Menschen zusammen, die sich für die Idee begeisterten, weiter zu machen und die Kirchen dafür zu öffnen.
Diese Abende finden in zahlreichen Städten weltweit statt, allein in Deutschland mittlerweile in mehr als 70 Städten, und seit 2011 auch im Bistum Speyer. An den Abenden sind die Türen des Domes weit geöffnet. Junge Menschen gehen mit Kerzen auf die Straße und laden Passanten ein in den Dom zu kommen, eine Kerze zu entzünden, der Musik zu lauschen, eine Bibelstelle zu ziehen, Jesus in der Anbetung zu begegnen, einen Segen zu empfangen, das Angebot zum Gespräch wahr zu nehmen oder zu beichten. Viele nehmen diese Einladung an, manche bleiben eine Viertelstunde, andere den ganzen Abend. Der Abend endet um 23 Uhr mit der Komplet, dem Nachtgebet der Kirche.
Auch wenn der Ablauf sich in jeder Stadt gleicht, so kann man bei Nightfever doch eine große Vielfalt entdecken. Ganz unterschiedliche Gruppen, Gemeinschaften und Gemeinden vor Ort bringen sich mit ihren Liedern und Gebeten ein, ebenso wie die Jugendlichen selbst Nightfever mit ganz unterschiedlichen Talenten bereichern, sei es in der Musik, in der Technik oder in der Verpflegung. Ihr Engagement ist dabei ganz ehrenamtlich. Sie tun das, weil sie selbst begeistert sind von ihrem Glauben und diesen mit anderen teilen möchten.
Bistum Speyer 02.07.2019
Dr. Georg Müller als Offizial des Bistums Speyer eingeführt
Dr. Karl-Heinz Wiesemann zelebriert Gottesdienst im Kloster St. Magdalena in Speyer und betont die enge Verbindung zwischen Kirchenrecht und Seelsorge
Speyer – Im Rahmen eines Gottesdienstes mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann wurde Dr. Georg Müller heute offiziell in sein neues Amt als Leiter des Offizialats eingeführt. Das Offizialat ist das Kirchengericht im Bistum Speyer. An dem Gottesdienst in der Klosterkirche St. Magdalena nahmen unter anderem zahlreiche Mitglieder des Domkapitels, Mitarbeitende des Offizialats und des Ordinariats, Angehörige und persönliche Wegbegleiter sowie Gläubige aus der Pfarrei Heilige Edith Stein in Schifferstadt teil.
Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann betonte in seiner Predigt die enge Verbindung des Kirchenrechts zur Seelsorge: „Das Recht in der Kirche steht nicht für sich selbst, sondern dient dazu, dass das Evangelium verkündigt werden kann.“ Indem das Kirchenrecht den Menschen helfe, Perspektiven für ihr Leben zu finden, habe es Anteil am seelsorglichen Auftrag der Kirche. „Der große Bogen der Verheißung Gottes und die verlässliche Begleitung und Unterscheidung im persönlichen Miteinander gehören zusammen.“ Die Verheißung Gottes könne den Menschen in ihren Bann ziehen, mache ihm aber auch seine Schwäche und Kleinheit bewusst. Ziel der Kirche sei es, für die Vision vom Reich Gottes ein leuchtendes Instrument zu sein. In lateinischer Sprache bekundete Georg Müller seine Treue zur Kirche. Bischof Wiesemann dankte Müllers Vorgänger Dr. Norbert Weis für seinen „treuen und verlässlichen Dienst über fast ein Vierteljahrhundert“. Weis übernimmt bis zu seinem Ruhestand, der im kommenden Jahr beginnt, das Amt des Vizeoffizials. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von der Schola Gregoriana der Dommusik und Dekanatskantor Georg Treuheit.
Georg Müller wurde im Jahr 2000 im Rom zum Priester geweiht. Er war als Kaplan in Ludwigshafen-Mundenheim und am Speyerer Dom tätig. In Trier promovierte er mit einer Arbeit über den englischen Kardinal und Theologen John Henry Newman. Seit 2008 wirkte er als theologischer Referent und persönlicher Sekretär des Bischofs. 2012 wurde er zunächst Administrator und dann Pfarrer in Ludwigshafen-Oppau. 2016 wurde er zum leitenden Pfarrer der Pfarrei Heilige Edith Stein in Schifferstadt berufen. Diese Aufgabe wird Georg Müller auch als Offizial weiterführen.
Ergänzend zu seinem Studium der Theologie in München und Rom hat Georg Müller ein Studium des Kirchenrechts in Münster absolviert. Seit 2012 wirkte er am Kirchengericht in verschiedenen Funktionen mit, seit 2017 als Vizeoffizial. Als Offizial wird Georg Müller zudem stimmberechtiges Mitglied des Allgemeinen Geistlichen Rates.
Weitere Informationen zum Offizialat des Bistums Speyer:
1.7. 1999 Besuch von Bundespräsident Prof. Dr. Roman Herzog im Dom zu Speyer (vor 20 Jahren)
2.7. 100. Todestag von Jakob Friedrich Bussereau 2.7. 9.30 Uhr Pontifikalamt mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann mit Krankensalbung im Rahmen des Wallfahrtsprogrammes der Wallfahrt zum Hl. Blut in Walldürn (16.06. bis 14.07.2019) 2.7. 2. Wallfahrtstag zum Annaberg bei Burrweiler; Frauenwallfahrtstag, vorbereitet von der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) 6 Uhr, Morgenlob vor der Annakapelle 8 Uhr, meditativer Berufungsweg ab Friedhof Burrweiler mit der kfd Edesheim 10 Uhr, Wallfahrtsamt mit dem Diözesanpräses der kfd, Pfarrer i.R. Norbert Kaiser, Hettenleidelheim
3.7.– 7.7. 8. Deutsches Chorfestival Pueri Cantores 2019 in Paderborn. Teilnahme von Mädchenchor und Domsingknaben am Dom zu Speyer.
5.7. 18 Uhr Firmung von Studentinnen und Studenten durch Weihbischof Otto Georgens im Kloster Esthal.
7.7. 2. Jahrestag der Verabschiedung des Atomwaffenverbotsvertrages durch 122 Staaten. Der Diözesanverband Speyer der katholischen Friedensbewegung pax christi ruft gemeinsam mit anderen kirchlichen und nicht-kirchlichen Organisationen zu einem Aktionstag am Fliegerhorst Büchel in der Eifel auf 11 Uhr Eröffnung und Kulturprogramm 14 Uhr ökumenischer Gottesdienst mit Predigt von Dr. Margot Käßmann, Landesbischöfin i. R. 15 Uhr gemeinsame Symbolhandlung und Verabschiedung
8.7. Gedenktag von Disibod, Einsiedler an der Nahe
9.7. 3. Wallfahrtstag zum Annaberg bei Burrweiler 8 Uhr Kreuzweg ab der Pfarrkirche Burrweiler mit der kfd Edesheim 10 Uhr Wallfahrtsamt Prediger: Generalvikar Andreas Sturm
13.7. Nightfever – Special im Dom zu Speyer. 18 Uhr Heilige Messe, anschließend Gebet, Gesang, Gespräch 22.30 Uhr Nachtgebet (Komplet)
15.7. Gedenktag von Bernhard, Markgraf von Baden
16.7. 4. Wallfahrtstag zum Annaberg bei Burrweiler; Ministrantenwallfahrt 10 Uhr, Wallfahrtsamt mit Pfarrer Andreas Jacob, Edenkoben
21.7. Wallfahrt der Oberschlesier zum Annaberg bei Burrweiler ab 9.30 Beichtgelegenheit 10.30 Uhr, Wallfahrtsgottesdienst mit Pfarrer i.R. Johannes Klaka, Landau 13.30 Uhr, feierliche Vesper mit Prozession.
22.7. Weltpilgertag
23.7. 5. Wallfahrtstag zum Annaberg bei Burrweiler 10 Uhr, Wallfahrtsamt mit Pfarrer Thomas Buchert, Bellheim
27.7. Gedenktag und Todestag des Hl. Benno von Osnabrück (Benno-Portal und Darstellung auf dem Hauptportal innen)
27.7. 19.30 Uhr Orgelkonzert im Rahmen des Orgelzyklus 2019 im Speyerer Dom mit Christoph Keggenhoff, Speyer.
30.7. 6. Wallfahrtstag zum Annaberg bei Burrweiler; Wallfahrt des Dekanates Landau 8 Uhr, Meditativer Berufungsweg ab Friedhof Burrweiler 10 Uhr, Wallfahrtsamt mit Prodekan Arno Vogt, Herxheim
Bistum Speyer 01.07.2019
Ein Zeichen für den Abzug und das Verbot von Atomwaffen
Diözesanverband pax christi ruft zu Aktionstag am Fliegerhorst Büchel in der Eifel am 7. Juli ein
Speyer – Der Diözesanverband Speyer der katholischen Friedensbewegung pax christi ruft gemeinsam mit anderen kirchlichen und nicht-kirchlichen Organisationen zu einem Aktionstag am Fliegerhorst Büchel in der Eifel am Sonntag, den 7. Juli, auf. „Wir laden alle Menschen ein, die für den Abzug und ein Verbot der Atomwaffen sind, vor dem Fliegerhorst öffentlich und gewaltfrei dafür einzutreten und den Umstieg auf eine friedenslogische Außen- und Sicherheitspolitik zu fordern“, erklärt Michael Strake, Geschäftsführer des Speyerer Diözesanverbandes von pax christi. „Glauben, Gewissen und politische Vernunft bewegen uns, Massenvernichtungswaffen abzulehnen.“ Am Fliegerhorst Büchel lagern US-amerikanische Atomwaffen.
Pax christi weist auf den ökumenischen Rat der Kirchen hin, der 2013 zu einem Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens aufgerufen hat. Der Aktionstag in der Eifel sei ein Schritt auf diesem Weg. „Wir freuen uns, wenn möglichst viele Mitglieder kirchlicher Gemeinden und Gleichgesinnte von außerhalb der Kirchen an dem Aktionstag teilnehmen und angesichts zunehmender Kriegsgefahren ein deutliches Zeichen für eine friedlichere Zukunft setzen“, so Michael Strake.
Der Aktionstag wird um 11 Uhr mit einem Kulturprogramm eröffnet. Interviews und kurze Ansprache wechseln sich ab mit Lyrik und Musik der Gruppe „Rostlos“. Um 14 Uhr ist ein ökumenischer Gottesdienst geplant. Die Predigt hält die ehemalige Landesbischöfin und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland Dr. Margot Käßmann. Die Evangelische Kirche der Pfalz bietet für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine gemeinsame Anreise mit dem Bus an.
Dom-Besuch von Roman Herzog am Ende seiner Amtszeit jährt sich zum 30. Mal
Speyer – Der Speyerer Dom hatte für Roman Herzog eine große persönliche Bedeutung. Davon zeugen jedoch nicht die offiziellen sondern ein sehr persönlicher, inoffizieller Besuch, der auf den 1. Juli 1999 datiert. Dies war der erste Tag, an dem Herzog nicht mehr amtierender Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland war. Altbischof Dr. Anton Schlembach erinnert sich noch gut an die damalige Begegnung mit Roman Herzog. Dieser habe ihn angerufen und darum gebeten, dass der Bischof zusammen mit ihm und seiner Frau Christiane in den Dom gehen möge. Bewusst sei dieser Besuch Herzogs inoffiziell gewesen, das heißt ohne Protokoll und ohne öffentliche Aufmerksamkeit. Herzog habe geraume Zeit in stillem Gebet verbracht. Zu Bischof Schlembach sagte er: „Ich habe viel zu danken in meinem Leben“ und deshalb sei es ihm ein Anliegen gewesen, zu diesem Zeitpunkt in den Dom zu kommen. Ein Bedürfnis war es Roman Herzog augenscheinlich auch, sich trotz des inoffiziellen Charakters des Besuchs in das Goldene Buch des Doms einzutragen. Er tat dies mit den Worten: „Meine Amtszeit als Bundespräsident habe ich hier beendet – im Herzen des christlichen Europa. Ich bin unendlich dankbar.“
„Roman Herzog war eine prägende Persönlichkeit und ein überzeugender Bundespräsident, der seine Werte aus dem christlichen Glauben geschöpft hat. Als engagierter und couragierter Christ hat er dem Land und den Menschen Orientierung und Zuversicht vermittelt. Mit Speyer und seinem Dom verband ihn eine enge Beziehung, die in mehreren offiziellen wie auch zahlreichen privaten Besuchen ihren Ausdruck fand. Das Bistum Speyer ist ihm und seiner Familie im Gebet verbunden und wird ihm ein ehrendes und dankbares Andenken bewahren.“ Mit diesen Worten würdigte der Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann den Altbundespräsidenten und vormaligen Präsidenten den Bundverfassungsgerichts Prof. Dr. Roman Herzog anlässlich seines Todes im Jahr 2017.
Dreimal besuchte Herzog den Dom im Rahmen offizieller Anlässe. Am 23. November 1993 trug er sich als Präsident des Bundesverfassungsgerichts in das Goldene Buch des Doms ein. In derselben Funktion stattete er der romanischen Kathedrale am 15. April 1994 erneut einen Besuch ab. Diesmal zusammen mit dem Österreichischen Verfassungsgerichtshof. Ein drittes Mal besuchte Herzog am 17. Oktober 1998 den Dom zu Speyer. Anlass war der Staatsbesuch von Bundeskanzler Helmut Kohl anlässlich seiner Verabschiedung durch die Bundeswehr.
Domsakristan Markus Belz erinnert sich daran, dass Roman Herzog den Dom mehrmals „inkognito“ und ohne Vorankündigung besuchte. Sowohl während der Amtszeit als Bundespräsident als auch danach suchte er den Dom am frühen Samstagmorgen auf, zu einer Zeit, wenn meist noch wenig Besucher in der Kathedrale unterwegs sind. Teils sei Herzog alleine gewesen, teils habe er Gäste herum geführt, so Belz. Den Personenschutz habe er draußen warten lassen.
Speyer – In den Kirchen in Deutschland ereignen sich jedes Jahr rund 5.000 Arbeitsunfälle. In rund 130 Fällen sind die Verletzungen so gravierend, dass die Erwerbsfähigkeit der Mitarbeitenden dauerhaft eingeschränkt ist oder sogar ganz verloren geht. Das Bistum Speyer ist entschlossen, gegen diese Entwicklung anzugehen, und hat daher gemeinsam mit der Verwaltungsberufsgenossenschaft das Projekt „Arbeitsschutz mit System“ (AMS) gestartet. Einer der ersten Schritte war ein zweitägiges Seminar für die Führungskräfte des Bischöflichen Ordinariats zu den Themen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. „Wir setzen damit ein starkes Zeichen, dass wir Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz zu unserer Sache machen“, erklärte Generalvikar Andreas Sturm zum Auftakt der Veranstaltung im Geistlichen Zentrum Maria Rosenberg.
Joachim Papst und Georg Krämer von der Verwaltungsberufsgenossenschaft sowie Stefanie Mohr, die Leiterin des Referats Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz im Bischöflichen Ordinariat, schärften die Aufmerksamkeit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer für Gefährdungen im beruflichen Alltag und vermitteln den Führungskräften methodisches Know-How, um die Risiken zu minimieren. Dazu wurden Gefährdungsfaktoren identifiziert und der technische, organisatorische und personenbezogene Handlungsbedarf ermittelt und beurteilt. Eine wichtige Rolle spielten dabei das Arbeiten am Bildschirm sowie Maßnahmen für Erste Hilfe und zum Brandschutz. „Auch psychische Belastungen kommen in den vergangenen Jahren in der beruflichen Praxis gehäuft vor“, machten die Referenten deutlich. Sie können zu Motivationsverlust, Aggression, Rückzug oder Krankheit führen. Eine Klärung der Arbeitsaufgabe und der Arbeitsorganisation sind vielfach ein Schlüssel, um die Überforderung entgegenzuwirken. „Arbeitssicherheit ist ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess. Wir werden die 100 Prozent nie erreichen, können uns diesem Ziel aber immer mehr annähern“, plädierte das Referententeam für realistische Erwartungen und eine effiziente Herangehensweise. Ihre Empfehlungen zielten darauf, eine Präventionskultur im Bistum Speyer zu fördern. „Dazu müssen Führungskräfte selbst Vorbilder sein und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gezielt unterstützen“, betonten die Experten der Berufsgenossenschaft.
Das Bistum Speyer hat für die Förderung der Arbeitssicherheit einen Lenkungskreis und ein Projektteam installiert. In einem ersten Schritt sollen jetzt geeignete Maßnahmen entwickelt und im Bischöflichen Ordinariat und seinen Außenstellen erprobt werden. Anschließend wird das Arbeitsschutzmanagement auch in den Pfarreien und in den Kindertagesstätten des Bistums Anwendung finden.
Speyer – Inklusion einfach machen – ganz praktisch und ohne große Vorbereitung. Barrieren real und in den Köpfen abbauen: Diese Ziele verfolgen die neuen Inklusionskisten, die die Abteilung Seelsorge für Menschen mit Behinderung jetzt im Bistum Speyer anbietet.
„Die Kisten beinhalten Bausteine für mehr Inklusion, die man unkompliziert und ohne großen Aufwand anwenden kann“, erläutert Projektleiterin Katharina Kintz. Insgesamt stehen fünf Kisten zur Verfügung. Jede Kiste umfasst zehn Bausteine. Die Kiste „Inklusion und Liturgie“ gibt Anstöße, wie Gottesdienste, Katechesen und liturgische Feiern inklusiv gestaltet und erlebt werden. „Inklusion und Bildung“ regt zum Austausch über Behinderung und Inklusion an, informiert über Teilhabe und zeigt, wie man mit beeinträchtigten Menschen respektvoll umgeht. In der Kiste finden sich auch Hinweise zu barrierefreien Bildungsangeboten. In der Kiste „Inklusion und Verwaltung“ stecken Infos zur Barrierefreiheit von Gebäuden samt Finanzierungstipps.
„Inklusion und Öffentlichkeitsarbeit“ macht unter anderem deutlich, wie barrierearme Pfarrbriefe, Webseiten und Pfarrfeste aussehen. „Inklusion und Erleben“ bietet inklusive Spiele wie ein Tast-Memory und gibt Menschen ohne Handicap die Chance, sich in beeinträchtigte Menschen einzufühlen und zu denken. Möglich wird das mit speziellen Brillen, die Sehbeeinträchtigungen simulieren. Am Beispiel aus Landau schildert ein Kisten-Baustein, wie eine inklusive Sternsingeraktion funktioniert.
Alle Bausteine sind direkt umsetzbar. Sie wollen zeigen, dass auch an kleinen Stellschrauben gedreht werden kann, um mehr Inklusion zu erreichen. Sie wollen Unsicherheiten gegenüber Menschen mit Behinderungen begegnen und das Bewusstsein für ein Miteinander schärfen. Katharina Kintz ist überzeugt, dass viele Akteure bereits unbewusst inklusiv handeln. Fragebögen und Selbsttests in den Inklusionskisten dienen dazu, dieses Handeln bewusst zu machen. Die Projektleiterin hofft außerdem, dass die Inklusionskisten zum Austausch zwischen Pfarreien anregen.
Die Seelsorge für Menschen mit Behinderung verleiht die Kisten bistumsweit an Pfarreien, Institutionen und Verbände und alle anderen Interessierten. „Das Angebot ist offen für alle“, betont Projektleiterin Kintz. Viele Bausteine seien im Hinblick auf Barrierefreiheit und Teilhabe in Kirche erstellt worden, aber es gebe ebenso viele allgemeine Anregungen.
Neugierigen stellt sie die Inhalte der Kisten gerne persönlich vor. Beim Katholikentag am 15. September präsentiert das Team an seinem Stand das Projekt. „Jeder kann in die Kisten hineinschauen und Dinge ausprobieren“, verspricht Katharina Kintz.
Sie brachte die Idee „Inklusionskisten“ aus dem Bistum Limburg mit. Mit ihren Teamkollegen passte sie die Inhalte für das Bistum Speyer an, unter anderem das Vaterunser in der so genannten lautsprachbegleitenden Gebärdensprache, bei der gleichzeitig gebärdet und gesprochen wird. So können Hörende und Nichthörende gemeinsam beten. Die Besonderheit dieses Vaterunsers im Bistum Speyer: Die Gebärden reihen sich fließend aneinander, sind poetisch, wie ein Gedicht, das mit den Händen gesprochen wird. Entwickelt hat dies die Gehörlosengruppe in Homburg. In der Kiste „Liturgie und Inklusion“ liegt dieses Vaterunser auf einer CD bei.
Die Inhalte sollen sich immer weiter entwickeln, denn auch das Thema Inklusion ist stark in Bewegung. Vorschläge und Anregungen erhofft sich die Seelsorge für Menschen mit Behinderung von allen, die die Kisten nutzen. In jeder findet sich ein Rückmeldebogen, auf dem das Team um Bewertung und Ideen bittet.
Dorothea Fuchs wird neue Leiterin des Päpstlichen Missionswerkes der Frauen im Bistum Speyer.
Speyer – Am 1. Juli 2019 übernimmt Dorothea Fuchs aus Kaiserslautern die Leitung des Päpstlichen Missionswerkes der Frauen im Bistum Speyer. Am 30. Juni endet zuvor offiziell die Amtszeit von Christine Weitzel aus Ramstein, die seit dem 14. September 1993 das Frauenmissionswerk leitet. Sie bat auf eigenen Wunsch um Entpflichtung von dieser Aufgabe. Ziel des Werkes ist es, dass Hilfe von Frauen für Frauen geleistet wird, die unter Menschenrechtsverletzungen wie beispielsweise Zwangsabtreibung, Zwangsprostitution und Zwangsmigration leiden.
„Mein Herz schlägt für die Weltkirche. Mein Leitsatz war immer: Mithelfen am Bau der Einen Welt. Diesen Satz habe ich verinnerlicht, seit ich 1988 nach Kaiserslautern gekommen bin und mich in der Weltkirche engagiert habe. Es ist mir ein großes Anliegen über den Tellerrand zu blicken und Menschen eine Stimme zu geben, damit deren Lebensbedingungen nachhaltig verbessert werden können“, beschreibt Dorothea Fuchs ihre Einstellung. Weihbischof Otto Georgens überreichte ihr am 21. Juni ihre Ernennungsurkunde und verabschiedete zugleich Christine Weitzel.
In den letzten 25 Jahren wurden unter der Leitung von Weitzel weltweit zahlreiche Projekte unterstützt: Ikat-Weberinnen der Inseln Flores und Sumba in Indonesien, eine Internatsschule der Dominikanerinnen in Cuzo in Peru, Nähstuben und Kleinprojekte im Sudan, in Kenia, Kongo, Tanzania, Indien, Frauenhäuser in Owerri und Orie Ntigha in Nigeria, in Indien, Uganda sowie San Ignacio in Bolivien und ein Haus für minderjährige Mütter in La Paz, ebenfalls in Bolivien. Insgesamt wurden die Frauenprojekte mit rund 100.000 Euro gefördert, die über Mitgliedsbeiträge, Einzelspenden, Spenden aus Ehrungen, Jubiläen, bei Pfarrfesten und weiteren Anlässen gesammelt wurden.
„Die Begegnung mit Missionaren und Menschen der Weltkirche war bereichernd, das möchte ich nicht missen. Das Leben beginnt da wo der Himmel ist. Eine Kirche ist offen für alle egal, ob arm oder reich. Liturgie allein ist nur der Anfang vom Himmel“, blickt Weitzel zurück. In unermüdlicher Handarbeit fertigte das Frauenmissionswerk in den letzten 25 Jahren 905 Messgewänder, 940 Priesterstolen, 54 Diakonenstolen sowie dutzende Mantelcaseln und – alben, Chorröcke, Segensvelen, Rauchmäntel, Ziboriumsvelen, Alben, Schultertücher, Kelchwäsche, Pallen, Zingulen, Altardecken und vieles mehr. Die ehrenamtliche Arbeit kam und kommt der Förderung der weltkirchlichen Projekte zugute. Weitzel dankte bei ihrem Abschied insbesondere Toni Knoth und seiner Familie, dessen einzigartige Batik entscheidend für die Produktion von über 2000 liturgischen Gewandungen und Gegenständen war.
Hintergrundinformationen:
Das Päpstliche Missionswerk der Frauen in Deutschland besteht seit 125 Jahren und hat nach eigenen Angaben 5000 Mitglieder. Im Bistum Speyer ist das Werk seit 1911 aktiv. Derzeit besteht es aus 120 Mitgliedern, 74 davon aus Kindsbach. Es untersteht als päpstliches Werk der Kongregation für die Evangelisierung der Völker in Rom und der Deutschen Bischofskonferenz. Es versteht sich als weltweite Gebetsgemeinschaft und setzt sich für die Rechte von Frauen und für die katholische Kirche weltweit ein. Die Mitglieder engagieren sich alle ehrenamtlich. Präsidentin Margret Dieckmann-Nardmann nennt als „Säulen“ des Werkes die drei Bereiche „Spiritualität“, „Projektarbeit von Frauen für Frauen“ und die „Unterstützung der Feier der Eucharistie“. Schwerpunkt bei der Projektarbeit ist derzeit die Unterstützung von Frauen, die unter Menschenrechtsverletzungen leiden, unter anderem in Nigeria, Ruanda, Bolivien, Indonesien.
Text & Foto: is 23.06.2019
„Der Friede Christi – Gabe und Aufgabe“
Das Fronleichnamsfest in Speyer war wieder Magnet für mehrere hunderte Gläubige. Sie waren der Einladung der Pfarrei Pax Christi gefolgt, versammelten sich zunächst in St. Joseph, schlossen sich dann der Prozession über die Gilgen- und Maximilianstraße an hin zum Dom, wo das Fest endete. Es stand in diesem Jahr unter dem Leitwort „Der Friede Christi – Gabe und Aufgabe“.
Speyer – Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann leitete die Eucharistie-Feier zum Fronleichnamfest in der voll besetzten Kirche St. Joseph. Als Konzelebranten standen ihm Weihbischof Otto Georgens und Speyerer Seelsorger zur Seite. Vor St. Joseph formierte sich der Zug, der das Allerheiligste, die geweihte Hostie, in einer goldenen Monstranz durch die Straßen begleitet. Bischof Wiesemann trug das Allerheiligste in der Mitte des Zuges unter dem Baldachin zum Dom. Die Gestaltung der Prozession hatte dieses Mal der Liturgieausschuss der Dompfarrei Pax Christi übernommen. Er hatte passend zum Leitwort Bibel- und theologische Texte sowie Gebete ausgewählt. Die Dombläser spielen auf dem 900 Meter langen Weg Lieder aus dem Gotteslob.
Vor dem Dom versammelte sich die Festgemeinde rund um den prächtigen, bunten Blumenteppich, der ebenfalls das Leitwort „Friede Christi – Gabe und Aufgabe“ aufgriff und darstellte. Bei der Statio trugen Kommunionkinder aus den einzelnen Speyerer Gemeinden Meditationstexte vor. Bei der Abschlussfeier im Dom dachte Weihbischof Otto Georgens in seiner Predigt über Gabe und Aufgabe nach. Er legte dar, was es bedeutet, wenn Katholiken die Kirche verlassen. Er meinte dies in zweierlei Hinsicht: Zunächst fragte er danach, wie die Kirche mit Kritik und Austritten umgeht und stellte fest: „Wer die Kirche kritisiert, dem ist sie offensichtlich noch ein Anliegen.“ Zum anderen deutete er „die Kirche verlassen“ positiv, im Sinne vom Hinausgehen auf die Straße zu den Menschen: „Einmal im Jahr tun wir das sogar sehr feierlich – bei der Fronleichnamsprozession.“
In dem Hinausgehen sieht Georgens die eigentliche Aufgabe der Christen. Es dürfe nicht gefragt werden, wer in die Kirche kommen und Christus empfangen könne, sondern: „Wohin sollen wir gehen? Zu wem sollen wir Christus tragen?“ Wenn Katholiken auf die Straße gehen, sei Christus stets bei ihnen und es komme Bewegung in die Kirche. „Wir kreisen nicht mehr ständig um uns selbst. Wir leben immer mehr, was Jesus vorgelebt hat. Wir bezeugen mit unserem Leben, was wir verkünden. Wir nehmen die Menschen in Not wahr“, sagt der Weihbischof.
Zuschauer in Straßencafés und am Wegesrand, die die Prozession beobachtet und fotografiert haben, seien den Gläubigen nicht unfreundlich begegnet, sondern „vielleicht interessiert, vielleicht distanziert, vielleicht gleichgültig oder mit dem Gedanken: Zu denen habe ich auch einmal gehört. Oder: Mit denen möchte ich auch gehen“. Er schloss eine Predigt mit dem Gedanken, wenn Katholiken die Kirche verlassen, lasse sich wunderbar beten und Menschen ins Gebet nehmen.
Für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes sorgten der Chor der Domgemeinde und der Kirchenchor St. Konrad unter der Leitung von Monika Keggenhoff. Sie sangen die Missa Antiqua für Chor und Bläser von Wolfram Menschick. An der Orgel spielte Christoph Keggenhoff, Kantorinnen waren Sabine Diven und Monika Keggenhoff. Im Dom erklang das „Tantum Ergo“ von Anton Bruckner. Im Anschluss an die Feier im Dom trafen sich die Gläubigen zur Reunion in der Gemeinde St. Joseph.
An Fronleichnam feiert die katholische Kirche in besonderer Weise die Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie. Als sichtbares Zeichen für diesen Glauben wird das eucharistische Brot, die Hostie, in einer Monstranz durch die Straßen getragen. Damit kommt zum Ausdruck, dass Jesus Christus in seiner Kirche anwesend und mit ihr als dem Volk Gottes unterwegs ist. Das Wort „Fronleichnam“ stammt aus dem Mittelhochdeutschen: „fron“ bedeutet „des Herren“, „lichnam“ bezeichnet den lebendigen Leib.
Text & Foto: Yvette Wagner 23.06.2019
Katholiken im Bistum Speyer spenden 165.000 Euro für die Diaspora
Bonifatiuswerk veröffentlicht Jahresbericht 2018 – 15,4 Millionen Euro Unterstützung für Katholiken in der Minderheit
Mit 15,4 Millionen Euro hat das Bonifatiuswerk im vergangenen Jahr 1.254 Projekte in der Diaspora Deutschlands, Nordeuropas und des Baltikums gefördert. Die Ein- und Ausgabensituation ist im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben, teilte das „Hilfswerk für den Glauben“ während seiner Bilanzpressekonferenz im Priesterseminar Fulda mit. In Anbetracht des wahrnehmbaren gesellschaftlichen und kirchlichen Wandels, stellt sich das Hilfswerk konkret die Frage, welche Gestalt von Kirche es künftig fördern könne und wolle und wie es möglich ist, kirchenfernen Menschen andere und neue Zugänge zur Kirche zu ermöglichen.
Die katholischen Christen aus dem Bistum Speyer haben 165.000 Euro in Kollekten und Einzelspenden für die Diasporahilfe gespendet. Bei der traditionellen Kollekte zum Diaspora-Sonntag wurden im Bistum Speyer 43.000 Euro und bundesweit 2,195 Millionen Euro gesammelt. Erstkommunionkinder und Firmbewerber sammelten 62.000 Euro und 23.000 Euro für Kinder und Jugendliche in der Diaspora. Im Bistum Speyer unterstützte das Bonifatiuswerk missionarische Projekte der Glaubenshilfe mit 4.000 Euro und die Anschaffung eines neuen BONI-Busses mit 20.700 Euro.
„Wir geben uns nicht damit zufrieden, dass in Teilen unserer entchristlichten Gesellschaft der persönliche Glaube nur noch eine Randerscheinung ist. Vor diesem Hintergrund arbeiten wir daran, die Erfordernisse heutiger Diasporaseelsorge in ihren Handlungsfeldern zu reflektieren, um daraus die Aufgaben und Schwerpunkte unserer Arbeit abzuleiten“, sagte der Präsident des Bonifatiuswerkes, Heinz Paus. Insbesondere die Kinder- und Jugendförderung habe einen hohen Stellenwert in der täglichen Arbeit, durch die in etwa 12.000 Kinder in den ostdeutschen Diözesen einen katholischen Kindergarten besuchen und viele Tausend Kinder jährlich an den Religiösen Kinderwochen teilnehmen können.
In den Diasporagebieten Deutschlands, Nordeuropas und in den baltischen Staaten Estland und Lettland wurden 74 Bauprojekte mit 3,3 Millionen Euro, 1.067 Projekte der Kinder- und Jugendhilfe mit 1,8 Millionen Euro und 74 Projekte der Glaubenshilfe mit 816.000 Euro unterstützt. Durch die Verkehrshilfe konnten 39 BONI-Busse mit 716.000 Euro für die Gemeindearbeit gefördert werden. In missionarische Initiativen zur Neuevangelisierung sowie in die religiöse Bildungsarbeit flossen über zwei Millionen Euro, in die Projektbegleitung 417.000 Euro, in die Unterstützung der Seelsorge 150.000 Euro und in die zweckgebundene Förderung 743.000 Euro. Aus zweckgebundenen Mitteln des Diaspora-Kommissariats wurden 5,4 Millionen Euro an Projekte in Nordeuropa weitergeleitet.
„Die christliche Botschaft ist Kern und zentraler Inhalt unseres Handelns. Dem Bonifatiuswerk mit allen seinen Spendern und Förderern, die uns dabei unterstützen, das Evangelium in unsere Zeit zu übersetzen und helfen, unsere Werte zu leben, danke ich von Herzen“, sagte der Bischof von Fulda, Dr. Michael Gerber, während des Pressegesprächs.
Die Förderung der Projekte finanziert das Bonifatiuswerk durch Einnahmen aus Kollekten (4,9 Millionen Euro), Spenden/Beiträgen/Vermächtnissen und Schenkungen (5,7 Millionen Euro) und aus Mitteln des Diaspora-Kommissariates (5,5 Millionen Euro). Die Kollekten sind im Vergleich zum Vorjahr um 89.400 Euro (+ 1,86 Prozent) gestiegen. Die Kollekte zum Diaspora-Sonntag erbrachte 2,19 Millionen Euro. Die Erstkommunionkinder gaben 1,89 Millionen Euro und die Firmbewerber 732.000 Euro für Kinder- und Jugendhilfe-Projekte.
„Wir wünschen uns eine Kirche, in der die Menschen spüren, dass der Glaube für sie persönlich und für die verbindende Gemeinschaft ein Segen ist. Und das geht nur, wenn er von Menschen bezeugt wird, die authentisch leben, was sie glauben: durch ihr Reden, Handeln und Beten. Wenn wir genau hinsehen, finden wir vielerorts Glaubensbrüder und -schwestern, die aus der Zuversicht des Glaubens leben und handeln. Diese Menschen zu entdecken und sie zu ermutigen, neue missionarische Initiativen anzugehen – um auch Menschen anzusprechen, denen der Glaube fremd ist oder fremdgeworden ist–, ist für uns ein zentrales Ziel“, sagte Generalsekretär Monsignore Georg Austen.
Paus, Austen und auch Geschäftsführer Martin Guntermann wiesen zudem auf den 170. Geburtstag des Bonifatiuswerkes in diesem Jahr hin. Gegründet wurde das Hilfswerk am 4. Oktober 1849 auf dem dritten Katholikentag in Regensburg. „Die seit dem geleistete Hilfe ist immer abhängig vom Vertrauen unser Spenderinnen und Spender. Transparenz ist für uns daher ein zentraler Anspruch an uns selbst – an unser Handeln, Wirken und an unsere Kommunikation“, sagte Guntermann. Das Bonifatiuswerk ist mit dem Spendenzertifikat des Deutschen Spendenrates ausgezeichnet. Mit dem Zertifikat wird dem Hilfswerk durch unabhängige Wirtschaftsprüfer ein zweckgerichteter, wirtschaftlicher und transparenter Umgang mit Spendenmitteln und Fördergeldern bescheinigt.
Text: Bonifatius Werk Foto: Bonifatius Werk / Patrick Kleibold 23.06.2019
Besinnlich, kreativ und informativ
Angebote der Katholischen Kirche auf dem Rheinland-Pfalz Tag in Annweiler – Ökumenischer Gottesdienst mit Kirchenpräsident und Bischof
Annweiler – Zentral an der Festmeile des Rheinland-Pfalz Tages liegt die katholische Pfarrkirche St. Josef. Rund um das Gotteshaus laden die Pfarrei Heilige Elisabeth Annweiler, das Bistum Speyer und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in den Festtagen vom 28. bis 30. Juni zur Teilnahme an ihren Angeboten ein. Mit einem Stand vertreten sind dort auch die St. Dominikus Stiftung Speyer und das Caritaszentrum Landau.
Unter dem Motto „Gottes bunte Stadt“ findet am Samstag, 29. Juni, 10 Uhr, in der Stadtkirche ein ökumenischer Gottesdienst statt. Prediger sind Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Kirchenpräsident Christian Schad. Zu den Mitwirkenden gehören außerdem Pastor Dr. Jochen Wagner, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Region Südwest, sowie die Vertreter der Kirchen vor Ort Pastoralreferentin Christina Wendel und Pfarrer Jürgen Reinhardt. Mitglieder aus acht Chören der Region werden mit einem ökumenischen Projektchor den Gottesdienst gemeinsam mit mehreren Instrumentalisten und Gesangssolisten musikalisch gestalten. Die Gesamtleitung liegt in Händen von Dekanatskantor Horst Christill.
Im Kirchenraum von St. Josef warten ein besinnliches Programm und beschwingte Klänge auf die Besucherinnen und Besucher. Angeboten werden „Zeiten der Ruhe“, „Spirituelle Kirchenrundgänge“, Abendgebete, ein „Offenen Singen“ mit Dekanatskantor Christill (29.6.; 13.30 Uhr) und ein Orgelprojekt für Kinder mit dem Heidelberger Professor Dr. Michael Gerhard Kaufmann (30.6.; 11 Uhr). Rund um die Kirche gibt es unter dem Motto „Zeit für mich – Zeit für andere – Zeit für Gott“ ein vielseitiges, kreatives Rundumprogramm für Klein und Groß. Beginn ist am Freitag (28.6.) um 15 Uhr, Ende um 19 Uhr. Am Samstag und Sonntag startet das Programm um 11 Uhr und endet um 19 Uhr Uhr (Samstag)/ 18 Uhr (Sonntag). Die Mobile Kinder- und Jugendkirche (MoKi) und „Polli“, das Oltimer-Wohnmobil des BDKJ sind vor Ort und laden besonders Kinder und Jugendliche zum Mitmachen ein. Auf dem Programm stehen Kreativangebote für Kinder und Spiele mit jugendpolitischem Schwerpunkt für Jugendliche.
Das Bistum Speyer ist mit einer Präsentation zum 200. Jubiläum seiner Neugründung vertreten. Die Ausstellung am Bistumsstand bietet einen Streifzug durch die Geschichte des Bistums ab 1817 bis heute, informiert über zeitgeschichtliche Hintergründe, zentrale Ereignisse und Schwerpunkte im kirchlichen Leben sowie über den Dom als „Mutterkirche“ des Bistums. Durstigen bietet das Standteam ein Gläschen Wein oder Wasser an.
Gottesdienst zur Eröffnung mit Weihbischof Otto Georgens
Burrweiler – Weihbischof Otto Georgens eröffnet am Dienstag, 25. Juni, die Reihe der diesjährigen Wallfahrten zum Annaberg bei Burrweiler. Der Wallfahrtsgottesdienst um 10.30 Uhr steht unter dem Thema: „Der Herr ist mit Euch“. Die Messe wird mitgestaltet von Menschen mit Behinderungen.
Die Annakapelle gehört zu den meistbesuchten Wallfahrtsorten im Bistum Speyer. Zu den Wallfahrtstagen – jeweils dienstags von Juni bis August – kommen regelmäßig bis zu 1 000 Wallfahrerinnen und Wallfahrer mit ihren Anliegen zur Heiligen Mutter Anna.
In diesem Jahr widmen sich die Wallfahrten dem Thema „Gott beruft“. So predigt unter anderem Generalvikar Andreas Sturm aus Speyer am 9. Juli zu „Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm“ und Prodekan Arno Vogt aus Herxheim beim Wallfahrtstag am 30. Juli über „Freut euch: Wir sind Gottes Volk, erwählt durch seine Gnade“. Der Frauenwallfahrtstag findet am 2. Juli statt und wird in diesem Jahr von dem Diözesanverband der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) vorbereitet und mitgestaltet. Am 16. Juli findet unter dem Leitwort „Meine Stärke und mein Lied ist der Herr. Er ist für mich zum Retter geworden“ die Ministrantenwallfahrt mit Pfarrer Andreas Jacob, Edenkoben, statt. Am Sonntag, 21. Juli, steht die traditionelle Wallfahrt der Oberschlesier auf dem Programm. Der Gottesdienst zum Abschluss der Wallfahrten am 20. August mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann steht unter dem Leitwort „Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch Ruhe verschaffen; denn ich bin gütig und von Herzen demütig“. Gleichzeitig findet an diesem Tag eine Schülerwallfahrt zum Annaberg statt.
An jedem Wallfahrtstag werden um 6.30 Uhr und 8 Uhr weitere Heilige Messen in der Annakapelle gefeiert. Ab 8 Uhr kann man das Bußsakrament empfangen. Um 8.45 Uhr wird der Rosenkranz gebetet. Ebenfalls jeweils um 8 Uhr ist für den Kreuzweg zum Annaberg Treffpunkt an der Kirche Mariä Heimsuchung in Burrweiler. Ab 7.30 Uhr fahren an den Wallfahrtstagen Pendelbusse von Burrweiler aus zur Kapelle und zurück. Neu ist der Abfahrtsort der Busse, ein Startpunkt ist der PKW-Parkplatz „Pfarrwingert P1“, ein weiterer der PKW-Parkplatz „Festhalle Burrweiler P3“.
Überblick über die Wallfahrtstermine
1. Wallfahrtstag „Der Herr ist mit Euch“
25. Juni, 10.30 Uhr, Wallfahrtsamt mit Weihbischof Otto Georgens, Speyer
2. Wallfahrtstag „Ich bin, weil Du bist“
2. Juli, Frauenwallfahrtstag, vorbereitet von der kfd, 10 Uhr, Wallfahrtsamt mit dem Diözesanpräses der kfd, Pfarrer i.R. Norbert Kaiser, Hettenleidelheim 6 Uhr, Morgenlob vor der Annakapelle mit Daniela Lutz-Ohlinger, geistl. Leiterin der kfd im Teildekanat Landau-Nord 8 Uhr, meditativer Berufungsweg ab Friedhof Burrweiler mit der kfd Edesheim
3. Wallfahrtstag „Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm“
9. Juli, 10 Uhr, Wallfahrtsamt mit Generalvikar Andreas Sturm, Speyer
4. Wallfahrtstag „Meine Stärke und mein Lied ist der Herr. Er ist für mich zum Retter geworden“
16. Juli, Ministrantenwallfahrt, 10 Uhr, Wallfahrtsamt mit Pfarrer Andreas Jacob, Edenkoben
Wallfahrt der Oberschlesier – „Die Liebe Gottes ruft und führt uns“
Sonntag, 21. Juli, ab 9.30 Beichtgelegenheit
10.30 Uhr, Wallfahrtsgottesdienst mit Pfarrer i.R. Johannes Klaka, Landau
13.30 Uhr, feierliche Vesper mit Prozession.
5. Wallfahrtstag „Mein Herr und mein Gott“
23. Juli, 10 Uhr, Wallfahrtsamt mit Pfarrer Thomas Buchert, Bellheim
6. Wallfahrtstag „Freut euch: Wir sind Gottes Volk, erwählt durch seine Gnade.“
30. Juli, Wallfahrt des Dekanates Landau, 10 Uhr, Wallfahrtsamt mit Prodekan Arno Vogt, Herxheim; 8 Uhr, Meditativer Berufungsweg ab Friedhof Burrweiler mit den Gemeindereferenten Bärbel Grimm, Landau, und Claudia Fischer, Maikammer, und Kaplan Christoph Herr, Landau
7. Wallfahrtstag „Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt“
6. August, 10 Uhr, Wallfahrtsamt mit Pfarrer Dr. Joachim Reger, OStR i.K., Frankenthal
8. Wallfahrtstag „Christus will ich erkennen und die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit seinen Leiden“
13. August, 10 Uhr, Wallfahrtsamt mit Pfarrer Johannes Müller, Contwig
9. Wallfahrtstag „Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch Ruhe verschaffen; denn ich bin gütig und von Herzen demütig“
20. August, 10 Uhr, Wallfahrtsamt mit Diözesanbischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, Speyer. Segnung der Erntegaben; Schülerwallfahrt.
Bischof Wiesemann stellt Neuaufbau der Kirche und Schutz des Lebens in den Mittelpunkt der Osterfeiern
Speyer – Mehrere tausend Gläubige besuchen an den Osterfeiertagen festlich gestaltete Gottesdienste im Speyerer Dom. In der Osternacht feierten sie die Auferstehung Jesu als Höhepunkt des Karwoche und des gesamten Kirchenjahres. Am Ostersonntag waren die Gläubigen zum Pontifikalamt und zur Pontifikalvesper in den Dom eingeladen.
In seiner Predigt in der Osternacht bezog sich Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann auf den Brand der Kathedrale Notre Dame in Paris. „Es ist das Gotteshaus unserer französischen Nachbarn und Freunde, Symbol ihres Glaubens und ihrer nationalen Identität.“ Für viele sei sie zum Symbol für den „gewaltigen Vertrauensverlust“ der Kirche geworden. „Stürzt nicht so vieles, was bis vor kurzem noch sicher und ewig zu stehen schien, haltlos in sich zusammen?“
In der Rückschau auf 2000 Jahre Kirchengeschichte werde immer wieder Versagen deutlich. „Aber wir sehen auch, wie in diesen 2000 Jahren immer wieder neu der Geist Jesu in Menschen erwacht ist, manchmal von außen kommend, manchmal aus dem Inneren der Kirche.“ Mit der Auferstehung Jesu sei es wie mit einem Feuer, das einfach nicht zu löschen ist. „Kein Feuer, das vernichtet, verbrannte Erde und zusammengebrochene Wirklichkeiten hinterlässt, am Ende nur kalte Asche und ätzenden Rauch.“ Das Feuer der Auferstehung sei vielmehr Licht und Wärme gerade dort, wo alles in Todesstarre verharrt. Es offenbare sich als „Leben, Mut, Trost, Zuversicht, Freude, Kraft und Leidenschaft.“ Gerade jetzt brauche die Kirche Menschen, die sich für den Neuaufbau entflammen lassen. „Wir brauchen gemeinsame synodale Wege in der Kirche, Gespräche, leidenschaftliche Diskussionen, Visionen, Mut und vor allem Vertrauen in den Heiligen Geist.“
Für die musikalische Gestaltung des Pontifikalamtes in der Osternacht sorgten unter der Gesamtleitung von Domkapellmeister Markus Melchiori der Domchor, die Dombläser und die Schola Cantorum Saliensis. Neben Psalmen und Wechselgesängen spielten und sagen sie Stücke von Giovanni P. da Palestrina, Charles V. Stanford, Charles Wood und anderen. Domorganist Markus Eichenlaub spielte die Orgel, die traditionsgemäß erstmals seit Gründonnerstag wieder erklang.
Auch am Ostersonntag war der Dom gefüllt mit Menschen, welche gemeinsam das Osterfest begehen wollten. Den „Gott der Lebenden, nicht der Toten“ stellte Bischof Wiesemann in den Mittelpunkt bei seiner Predigt am Ostersonntag. Der christliche Glaube sei „von Grund auf eine Botschaft der Bejahung des Lebens“. Die Liebe zum Leben nannte der Bischof „das göttliche Wasserzeichen, das uns von unseren Ursprüngen an eingewoben ist“. Aus diesem Grundvertrauen lebe die ganze Gesellschaft. Ohne es zersetze sich die Gesellschaft. „Wenn ich mich nicht existentiell auf den Schutz des Lebens verlassen kann, dann kann sich keiner seines Lebens mehr sicher sein.“ Das unbedingte Grundvertrauen in den Vorrang des Lebens müsse geschützt werden, sonst verliere alles gesellschaftliche Vertrauen die Grundlage, appellierte Wiesemann an die Verantwortung des Staates.
So müsse der Staat der „oberste Lebensschützer sein, in allen Phasen des Lebens, vom Anfang bis zum Ende“. Diesen Auftrag habe der Staat für alle und ohne Ansehen der Person, insbesondere für die, die sich selber nicht oder kaum wehren können: Kinder, Menschen mit Behinderungen, Pflegebedürftige und nicht zuletzt auch Fremde und Flüchtlinge, die in ihrer Heimat um ihr Leben fürchten müssen. Es dürfe keine Neutralität des Staates gegenüber dem Recht des Menschen auf Leben geben. Wo es bedroht ist, müsse der Staat eingreifen, so die klare Haltung des Bischofs.
Er forderte, den grundlegenden Unterschied „zwischen Töten mitsamt der aktiven Beihilfe und Sterbenlassen so klar wie möglich aufrecht zu erhalten.“ Es sei nicht die Aufgabe des Menschen, jemanden zu einem würdigen Tod zu verhelfen, sondern bis zu seinem unverfügbaren Tod zu einem würdigen Leben. Der Mensch solle nicht „durch die Hand des Anderen, wohl aber an der Hand des Anderen in Frieden sterben können“, zitierte Bischof Wiesemann eine Aussage, die der verstorbene Kardinal Franz König als christlichen Leitsatz formuliert hat. „Daher lehnen wir die aktive Sterbehilfe in all ihren Formen ab und setzen uns als Christen für ein würdevolles Leben auch und gerade im Sterben ein.“ In der Auferstehung Jesu Christi, die Christen an Ostern feiern, erweise sich Gott „stärker als alle Todesmächte“. Er gebe „der Liebe in unserem Herzen und Leben die unzerstörbare Würde“ zurück.
Das Pontifikalamt am Sonntag wurde musikalisch vom Mädchenchor, den Domsingknaben und den Dombläsern unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori gestaltet. Es erklangen die Missa „Fidem cantemus“ von Christian M. Heiß, Victimae paschali laudes von Wipo von Burgund und „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?“ von Myles Birket Foster. Die große Domorgel wurde gespielt von Domorganist Markus Eichenlaub.
Das Pontifikalamt am Sonntag wurde musikalisch vom Mädchenchor, den Domsingknaben und den Dombläsern unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori gestaltet. Es erklangen die Missa „Fidem cantemus“ von Christian M. Heiß, Victimae paschali laudes von Wipo von Burgund und „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?“ von Myles Birket Foster. Die große Domorgel wurde gespielt von Domorganist Markus Eichenlaub.
Predigt von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann zur Osternacht 2019
„Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?“
Liebe Schwestern und Brüder!
Noch stehen uns die schockierenden Bilder dieser Woche lebendig vor Augen: die Bilder von der brennenden Kathedrale Notre Dame in Paris. Die zerstörerische Kraft dieses Feuers trifft uns alle ins Mark, denn Notre Dame ist mehr als ein herausragendes gotisches Bauwerk. Es ist das Gotteshaus unserer französischen Nachbarn und Freunde, Symbol ihres Glaubens und ihrer nationalen Identität.
Mich beschäftigt dieses Bild der brennenden Kirche. Wie viele kommen zu mir oder schreiben mir ihre brennenden Sorgen, über die im ganz anderen Sinn brennende Kirche in unserem Land, über den gewaltigen Vertrauensverlust, den sie in unseren Tagen erleidet, über die massiven Verunsicherungen, die bis hinein in den innersten Kern der Gläubigen reichen, über den erdrutschartigen Verlust an Glaubwürdigkeit und Glauben bei so vielen Menschen. Stürzt nicht so vieles, was bis vor kurzem noch sicher und ewig zu stehen schien, haltlos in sich zusammen? Nicht wenigen geht es so wie den Emmausjüngern, die aus Jerusalem fortlaufen, weil sie in ihren Hoffnungen zutiefst enttäuscht sind.
So stehen wir hier in dieser Osternacht mit unseren Lichtern in den Händen und schauen fragend auf den Herrn der Kirche: Kannst du, Herr, deiner Kirche wieder Leben einhauchen, sie von Grund auf erneuern? Den Tempel wieder aufbauen mit deinem Leib und füllen mit deinem Heiligen Geist?
Dabei wird uns klar: Die Auferstehung Jesu ist nicht nur ein Ereignis vor 2000 Jahren, das von außen durch den Bericht der Evangelien an uns herangetragen wird. Sie ist etwas, das immer neu im Innersten der Kirche selbst, ja, in einem jeden von uns geschieht, aufbricht, als innere Macht und Kraft, die uns mit hineinnimmt in das Lebensgeheimnis Jesu Christi, in seine Nachfolge. Wir sind auf seinen Tod und seine Auferstehung getauft. In uns lebt und wirkt sein Geist, die Macht seines Lebens, das stärker ist als der Tod.
2000 Jahre Kirchengeschichte – 2000 Jahre, in denen immer wieder die Kirche über ihr eigenes Versagen gestürzt ist und sich der eigenen Nichtigkeit von außen wie von innen her bewusst wurde. In solchen Augenblicken wird ihr wieder das Wort des Herrn bis in ihre Existenzgrundlage hinein deutlich: „Getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.“ (Joh 15,5)
Aber dann sehen wir auch, wie in diesen 2000 Jahren immer wieder neu der Geist Jesu in Menschen erwacht ist, manchmal von außen kommend, manchmal aus dem Inneren der Kirche. Wir sehen, wie er neue Lebenskraft entfaltet, das Antlitz der Kirche wieder zum Leben erweckt, sie umgestaltet und zu einem neuen Werkzeug in der Hand Gottes bereitet.
Mit der Auferstehung Jesu ist es wie mit einem Feuer, das einfach nicht zu löschen ist. Das ist kein Feuer, das vernichtet, verbrannte Erde, zusammengebrochene Wirklichkeiten hinterlässt – am Ende nur kalte Asche und ätzenden Rauch. Nein, das Feuer der Auferstehung, das seit 2000 Jahren in dieser Welt lodert, ist Licht und Wärme gerade dort, wo alles in Todesstarre verharrt und scheinbar nur die kalte Asche verbleibt. Es beginnt nicht im Tempel von Jerusalem, sondern auf der Schädelstätte Golgotha. Es offenbart sich als Leben, Mut, Trost, Zuversicht, Freude, Kraft und Leidenschaft. Als Erfahrung von Gemeinschaft, Solidarität, Hingabe, Liebe, Wachstum und Neuaufbau.
Es ist die Stunde, liebe Schwestern und Brüder, auf den lebendigen Geist des Auferstandenen zu vertrauen, auf die wie das Morgenlicht heranbrechende Wirklichkeit seiner Auferstehung, die jeden von uns hier und heute zu Trägern seines Feuers machen will. Dieses ganz andere Feuer haben wir heute Abend in unseren Dom hineingetragen, die Lichter, die wir behutsam in unseren Händen halten und die wir an der Osterkerze, dem Symbol für den auferstandenen Christus, entzündet haben. Auch dieses Feuer verbreitet sich in der ganzen Kathedrale, aber so, dass es nicht zerstört, sondern vielmehr die uralten Steine zum Leuchten bringt und Licht und Wärme hineinträgt in unsere Dunkelheit. Das ist das Feuer, das der auferstandene Herr in unseren Herzen entzünden will, damit seine Botschaft vom Sieg des Lebens über den Tod in alle Welt getragen wird und den Menschen Hoffnung, Trost und Lebenskraft gibt. Feuer, das nicht vernichtet, sondern Leben spendet.
Ja, aus diesem Feuer heraus, das keine Macht dieser Welt ersticken kann, das immer wieder als Hoffnungsfunke und visionärer Mut in unserer Welt ausbricht und der Menschheit die Kraft gibt, an die Zukunft zu glauben, leben wir. Daher ist es wirklich an der Zeit, neu auf den Geist Jesu zu vertrauen. Darauf zu vertrauen, dass er uns in unserer Zeit neu entflammen möchte – wie die enttäuschten Jünger, die der Stadt Gottes den Rücken gekehrt haben, aber vom Auferstandenen auf ihrem Weg geheimnisvoll wieder im Inneren ergriffen werden: „Brannte nicht das Herz in unserer Brust, als er unterwegs mit uns redete…?“ (Lk 24,32)
Deshalb brauchen wir gerade jetzt Menschen, die für den Neuaufbau der Kirche im Geist des Auferstandenen sich entflammen lassen. Wir brauchen gemeinsame synodale Wege in der Kirche, Gespräche, leidenschaftliche Diskussionen, Visionen, wie sie uns der Geist eingibt, Mut, auch Spannungen miteinander auszuhalten – und vor allem: Vertrauen in den Heiligen Geist, in die Wirklichkeit der Auferstehung, in die heilsame Gegenwart des Auferstandenen inmitten seiner Kirche. Ängstlichkeit, Abwehr, starres Festhalten, Sich-Verschließen hinter sicher gemeinten Mauern – all das hilft nicht nur nichts. Es wäre meines Erachtens nach auch eine Sünde gegen den Heiligen Geist, den wir ja bereits in Taufe und Firmung empfangen haben. Das Feuer des Auferstandenen dringt durch diese Mauern und Türen hindurch, wie am Auferstehungstag, wie am Pfingsttag.
Liebe Brüder und Schwestern, Ostern, das ist nicht nur die Auferstehung Jesu Christi. Das ist auch unsere je eigene Auferstehung, das sich in uns und durch uns ausbreitende Feuer der lebendigen Gegenwart Gottes. Ostern bewirkt im Bad der Taufe immer neu die Auferstehung der ganzen Kirche, die mit dem österlichen Geheimnis einen unerschöpflichen Lebensquell in sich trägt. Sie trägt den Geist dessen in sich, der gesagt hat: „Ich bin gekommen, Feuer auf die Erde zu werfen, wie froh wäre ich, würde es schon brennen! Ich muss mit einer Taufe getauft werden, und ich bin sehr bedrückt, solange sie noch nicht vollzogen ist.“ (Lk 12,49f)
So werden wir jetzt gleich unsere Taufe mit den brennenden Kerzen in unseren Händen erneuern und uns neu aussenden lassen in der Kraft des Heiligen Geistes. Zuvor aber ist es eine große Freude, dass wir einen jungen Menschen, Erstkommunionkind in der Pfarrei Pax Christi, durch das Bad der Taufe mit aufnehmen in unsere große Gemeinschaft. In die Gemeinschaft all derer, die in das Geheimnis von Tod und Auferstehung Jesu hineingenommen sind und es als ihr Lebensgeheimnis, als die Kraftquelle ihres Lebens, als in ihrem Herzen brennendes Feuer in ihrem Inneren wie ein Siegel tragen.
„Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?“ fragt der Engel die Frauen, die in der Morgenfrühe zum Grab gekommen sind. Nein, wir sollen nicht auf die Asche schauen, sondern auf die Glut, mit der das Leben immer wieder neu beginnt. Amen.
Volles Geläut als Zeichen der Solidarität mit Notre Dame
Glocken des Speyerer Domes erklingen heute von 18.50 Uhr bis 19 Uhr – auch in Frankreich werden zu diesem Zeitpunkt Glocken erklingen
Speyer – Am heutigen Mittwoch, 17. April, wird von 18.50 Uhr bis 19 Uhr das volle Geläut des Speyerer Doms erklingen. Der Dom zeigt sich damit solidarisch mit der Kathedrale von Notre Dame, die am Montag durch einen Großbrand teilweise zerstört worden war. Um Punkt 18.50 Uhr war dort der Brand entdeckt worden. Der Speyerer Dom schließt sich mit dieser heutigen Aktion dem Geläut aller katholischen Kirchen in Frankreich an, die damit ein Zeichen der Hoffnung und des Trostes erklingen lassen möchten.
„Unseren
Glaubensbrüdern und -schwestern und allen Menschen in Frankreich gilt
unser Mitgefühl. Notre Dame ist mehr als ein herausragender gotischer
Kirchenbau. Er ist ein Ort der nationalen Identifikation und
gleichzeitig eine Stätte gelebten Glaubens“, sagte der Speyerer Bischof
Dr. Karl-Heinz Wiesemann gestern angesichts der Zerstörung an der
Kathedrale in Paris.
Gestern, am Tag nach dem Unglück, waren die Glocken des Speyerer Doms gewartet worden, rechtzeitig zum Geläut der Kirchen in Frankreich sind diese Arbeiten abgeschlossen und das volle Geläut des Doms kann erklingen. Die anderen Kirchen in Speyer, katholische wie evangelische, wurden verständigt und sind eingeladen, sich zu beteiligen.
Feier der Osternacht mit Weihbischof Georgens in Lingenfeld
Lingenfeld – Weihbischof Otto Georgens zelebriert am Samstag, 20. April, um 20.30 Uhr die Feier der Heiligen Osternacht in der katholischen Kirche in Lingenfeld.
Der Gottesdienst wird von den Kommunionkindern und einer Schola der Gemeinde mitgestaltet. Im Anschluss an die Messe lädt die Gemeinde zur Oster-Agape (Fastenbrechen) in das Pfarrheim ein.
Bistum Speyer 17.04.2019
Diesjähriger Internationaler Orgelzyklus im Dom zu Speyer startet am 1. Mai
Traditionell eröffnet Domorganist Markus Eichenlaub den Konzertreigen
Speyer – Auch in diesem Jahr hat der Speyerer Domorganist Markus Eichenlaub als künstlerischer Leiter des Internationalen Orgelzyklus wieder eine illustre Schar von hochkarätigen Gastorganisten um sich versammelt. Im Rahmen von acht Konzerten werden Organisten aus den Kathedralen von Luxemburg und Brüssel sowie den Domkirchen von Wien, St. Gallen, Berlin und Worms ihr Stelldichein an der faszinierenden Orgelanlage des Speyerer Doms geben.
Bereits am 1. Mai ist Domorganist Markus Eichenlaub im Auftaktkonzert (Beginn 19.30 Uhr), das unter der Überschrift „Maria, Mutter des Auferstandenen“ steht, mit österlichen und marianischen Orgelwerken von Charles Tournemire, Anton Heiller, Marcel Dupré und Pierre Cocherau zu hören.
Bereits um 18.45 Uhr startet vor jedem Konzert das „Praeludium“ – ein 30-minütiges offenes Gespräch, in dessen Rahmen die Konzertbesucher Unterhaltsames und Informatives von und über die einzelnen Interpreten erfahren können. Treffpunkt ist das Chorpodest auf dem Königschor.
Der Eintritt zu den Konzerten beträgt je 12 Euro (ermäßigt 5 Euro). Erstmalig bietet die Dommusik ein Abonnement für alle acht Orgelkonzerte zu einem Preis von 80,- Euro (ohne Ermäßigung) an. Die Karten sind übertragbar und können auf Wunsch auch zugestellt werden.
Karten und Abonnement sind bei der Dom-Info, der Tourist-Information der Stadt Speyer, bundesweit bei allen Reservix-Vorverkaufsstellen, sowie beim Rheinpfalz Ticket Service, Telefon 0631 3701-6618 erhältlich. Die Abendkasse öffnet um 18.30 Uhr.
Bistum Speyer 17.04.2019
Reaktionen der Speyerer Bistumsspitze auf den Brand der Kathedrale Notre Dame
Bischof Wiesemann und Weihbischof Georgens äußern Bestürzung – Brandschutz am Speyerer Dom wichtiges Thema
Speyer – Die Kathedrale Notre Dame ist das Symbol für das katholische Frankreich. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann reagierte bestürzt und betroffen auf die Nachrichten über den Brand der weltberühmten Kirche in Paris. „Unseren Glaubensbrüdern und -schwestern und allen Menschen in Frankreich gilt unser Mitgefühl. Notre Dame ist mehr als ein herausragender gotischer Kirchenbau. Er ist ein Ort der nationalen Identifikation und gleichzeitig eine Stätte gelebten Glaubens. Notre Dame brennen zu sehen ist schockierend“, sagte Bischof Wiesemann. Weihbischof Otto Georgens, der Vertreter der deutschen Bischofskonferenz bei der französischen katholischen Kirche, zeigte sich angesichts der Bilder der brennenden Kathedrale betroffen: „Unsere Gedanken sind bei den Frauen und Männern, die Menschenmögliches unternehmen, um zu retten, was zu retten ist. Unsere Solidarität gilt den Katholiken in Frankreich und der Diözese von Paris“, reagierte der Weihbischof auf die Bilder aus Frankreich. „Allein schon aufgrund der Nachbarschaft unserer Diözese zu Frankreich und der europäischen Dimension unseres Domes ist es uns ein großes Anliegen, den Wiederaufbau von Notre Dame mit zu unterstützen“, sagte Bischof Wiesemann.
Die Mehrheit der Bevölkerung in Frankreich sind Katholiken. Und auch in einem laizistischen System, mit einer strikten Trennung von Kirche und Staat, ist Notre Dame ein Ort von hoher nationaler Symbolkraft, wie sich etwa bei den Terroranschlägen 2016 zeigte. Der Stellenwert dieser Kirche wird für das Land unter anderem dadurch deutlich, dass alle Kilometerangaben nach Paris sich auf diese Kathedrale beziehen.
„Mit dem Brand der Pariser Kathedrale wird offensichtlich, dass Feuer auch im 21. Jahrhundert eine fundamentale Bedrohung für einen Kirchenbau sein kann“, so Domkustos Peter Schappert. „Wir tun unser Möglichstes, um den Speyerer Dom vor Bränden zu schützen. Dazu dient uns eine moderne Brandmeldeanlage, Brandschutzvorhänge im Dachstuhl und Steigleitungen, die es uns erlauben, im Brandfall Wasser in große Höhen zu transportieren“, sagte der Kustos der romanischen Kathedrale. Brandschutz gehört zu stets präsenten und wichtigsten Aufgaben von Dombaumeisterin Hedwig Drabik und des Dom-Technikers und Sicherheitsbeauftragten Günter Frey. Die technische Begehung des Doms gehörte daher auch zu den ersten Amtshandlungen der Dombaumeisterin, die seit Anfang März neu im Amt ist. „Die Situation an jedem historischen Gebäude ist einzigartig“ erklärt Hedwig Drabik, „in Notre Dame hat nun insbesondere das verbaute Blei für Schwierigkeiten gesorgt, diese Problematik haben wir mit unserem Kupferdach in Speyer zumindest nicht.“
„Die erste Sorge gilt immer der Rettung von Menschen“, macht Dom-Techniker Günther Frey deutlich. „Dazu gibt es im Dom für jeden Teil des Gebäudes ein Rettungskonzept, das von der Feuerwehr regelmäßig überprüft und geübt wird.“ Insbesondere für den Südwestturm, der seit 2012 für Besucher begehbar ist, wurde ein System erdacht und erprobt, das Besucher im Brandfall retten soll. Weitere Sorge gilt den liturgischen Gegenständen, den Gewändern und den Kunstwerken, die sich im Speyerer Dom befinden. Hier gibt es eine Evakuierungsliste mit Angaben zur Reihenfolge der Rettung und den unterschiedlichen Aufbewahrungsorten. „Absolute Sicherheit kann es nicht geben“, stellt Domkustos Peter Schappert fest. „In Zusammenarbeit mit der Feuerwehr arbeiten wir beständig an einer Verbesserung der Schutzsysteme,“ so der Kustos. „Und wir hoffen, dass unser Dom vor solchen Katastrophen verschont bleibt.“
Bistum Speyer 17.04.2019
„Gewaltlos, demütig, konsequent“
Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann predigte zu Beginn der Heiligen Woche am Palmsonntag im Dom
Speyer – Am Palmsonntag, in diesem Jahr dem 14. April, beginnt die Karwoche oder Heilige Woche, in der die Kirche des Leidens, Sterbens und der Auferstehung Jesu gedenkt. Im voll besetzten Speyerer Dom feierte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann aus diesem Anlass ein Pontifikalamt. Mit dabei waren auch die Kommunionkinder der Gemeinde Mariä Himmelfahrt, die um ein Holzkreuz Zweige bunt geschmückt hatten und zur Messe mitbrachten. Der Gottesdienst begann mit der Segnung der Palmzweige am Ölberg auf der südlichen Seite des Doms. Anschließend zog die Gemeinde in einer feierlichen Prozession durch den Domgarten.
In seiner Predigt erinnerte der Bischof Wiesemann daran, wie wichtig in einer zerrissenen Welt das Eintreten für Versöhnung sei. Angesichts von Ungerechtigkeit, „die zum Himmel schreit“, sei die Erinnerung an die Passion Christi besonders wichtig. In dieser Erinnerung werde zugleich all jener gedacht, die auf Erden nie Gerechtigkeit erfahren. „Was wir mit der Erinnerung an die Passion tun, ist ein Glaubensbekenntnis: Er war Gottes Sohn“, sagte Bischof Wiesemann. Durch seine Menschwerdung und den Tod am Kreuz habe sich Gott ein für alle Mal auf die Seite der Opfer, der Wehrlosen und Schwachen begeben. Am Sonntag vor seinem Tod war Christus demütig auf einem Esel in die Heilige Stadt eingezogen. Der Bischof zitierte aus der Lesung der Passionsgeschichte aus dem Lukas-Evangelium: „Ich bin der unter Euch, der bedient“. Christus allein habe die Kraft, Versöhnung zu erwirken, so der Bischof weiter.
„Unsere Aufgabe als Christen ist es, gewaltlos, demütig und konsequent für Versöhnung einzutreten“, appellierte der Bischof an die Gemeinde. Als Beispiel, wie ein solches Engagement aussehen kann, nannte er eine Gruppe, die in Kandel regelmäßig zu einem Gebet der Versöhnung zusammen komme. Nach der Ermordung einer jungen Frau durch einen geflüchteten Mann, sei diese Stadt in der Südpfalz von einer Welle des Hasses überschwemmt worden. Zerrissenheit, oft bis in die Familien hinein, sei bis heute die Folge. Die Gebetsgruppe zeige, wie Christen die Aufgabe, für Versöhnung einzutreten, ernst nähmen. Auch im Hinblick auf die kommende Europawahl bat der Bischof darum, diese Aufgabe im Blick zu behalten. Dabei helfe der Blick auf Christus, der „Versöhnung und Frieden gestiftet hat durch seinen Tod“.
Die Domsingknaben, die Männer des Domchors und die Dombläser gestalteten unter Leitung von Domkantor Joachim Weller das Pontifikalamt an Palmsonntag mit Gesang und Bläserklang. Domkapellmeister Markus Melchiori spielte die Truhenorgel, Domorganist Markus Eichenlaub die große Domorgel. Der Auszug zum Schluss des Gottesdienstes erfolgte traditionsgemäß in Stille.
Palmzweige auf den Herrschergräbern
Am Palmsonntag gedenken Christen weltweit dem Einzug Jesu in Jerusalem und damit dem Beginn seines Leidensweges. In den Evangelien wird berichtet, wie ihm die Menschen, als Zeichen der Ehrerbietung, Palmzweige auf den Weg legten. Bereits seit dem 15. Jahrhundert werden am Palmsonntag die Herrschergräber im Speyerer Dom mit Palmzweigen geschmückt. Damit wird verdeutlicht, dass die Kaiser und Könige ihre Macht von Gott erhalten haben und ihr Amt nach ihm ausrichteten. Sie dürfen Christus daher beim Einzug in die Heilige Stadt Jerusalem begleiten.
Aufruf zur Wahl und Einsatz für Demokratie Kirchenpräsident und Bischof: Mit der Stimmabgabe die bestmögliche Ordnung unterstützen
Speyer (lk/is) – Zur Teilnahme an den Kommunal- und Europawahlen am 26. Mai haben Kirchenpräsident Christian Schad und Bischof Karl-Heinz Wiesemann in einer gemeinsamen Erklärung die Christen in der Pfalz und der Saarpfalz aufgerufen. Es gelte „die Gestaltungsmöglichkeiten, die sich uns als Einzelne und als Kirchen bieten“, zu nutzen und mit der Stimmabgabe die Demokratie zu stärken. Schad und Wiesemann erinnern daran, dass sich mit dem Grundgesetz der Bundesrepublik und der Gründung der Europäischen Union eine stabile politische Struktur und Kultur entwickelt habe, die Versöhnung möglich gemacht, den Frieden gesichert und die Freiheit bewahrt habe.
Für
Christen sei Europa ein lebendiger Ausdruck des Grundsatzes einer
Einheit in Vielfalt, der auch für die Ökumene leitend sei. Europa stelle
in Zeiten von Abschottung und Ausgrenzung eine starke Antwort auf
Populismus und Extremismus dar. „Wir sind nach Europa gerufen: einem
demokratischen Europa mit christlichen Wurzeln, das die Menschenwürde in
den Mittelpunkt stellt und damit nicht nur eine Wirtschaftsunion,
sondern vor allem eine Werteunion ist“, erklären Bischof und
Kirchenpräsident.
Zugleich
verweisen sie auf das am Vortag unter dem Titel „Vertrauen in die
Demokratie stärken“ veröffentlichte gemeinsame Wort der Deutschen
Bischofskonferenz und des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland.
Der Text thematisiert die Gefahr einer Vertrauenskrise der Demokratie
in Deutschland und Europa und richtet sich gegen ein Erstarken
populistischer sowie anti-demokratischer Kräfte. In dem ökumenischen
Papier werde deutlich hervorgehoben, dass Demokratie auf Sittlichkeit
und Anstand aller Beteiligten baue, vom Politiker über Medien- und
Verbandsvertreter bis zu jedem einzelnen Bürger. Schad und Wiesemann
unterstreichen die im gemeinsamen Wort geäußerte Auffassung, dass die
freiheitliche Demokratie zwar keine perfekte Ordnung sei, sich aber als
die bestmögliche erwiesen habe, da sie lern- und kritikfähig sei.
Dankbar
zeigen sich Bischof und Kirchenpräsident für das Engagement gerade der
jungen Generation. Als Beispiel verweisen sie dabei auf den gemeinsamen
„Marsch für Demokratie“, zu dem die Evangelische Jugend der Pfalz (EJ)
und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) auf das Hambacher
Schloss eingeladen hatten. Unter dem Titel „Wir lieben unsere
Demokratie“, nannten die jungen Christen als Gründe für ihren Einsatz
für die Demokratie, dass „sie für Schwache und Benachteiligte eintritt
und Menschen, die auf der Flucht sind, Asyl gewährt, den Schutz der
freien Meinungsäußerung sichert und ein Gegengewicht ist gegen Hass,
Intoleranz und Gewalt“. Beide Jugendverbände unterstützen die
Demonstrationen von Schülern „Fridays for future“ und sehen darin ein
starkes Signal für eine veränderte Wirtschafts- und Klimapolitik, die
den Schutz der Umwelt und die nachhaltige Sicherung der Lebensgrundlagen
an erste Stelle setzt.
In
beiden Kirchen spielen nach Angaben von Bischof und Kirchenpräsident
Angebote der politischen Bildung eine wichtige Rolle. Sie bieten
Gelegenheit zur Auseinandersetzung mit einer Vielzahl von Themen, von
Fragen der Ethik angesichts globaler Bedrohungen wie Klimawandel und
Artensterben bis hin zur Auseinandersetzung mit nationalen und
populistischen Strömungen in der gegenwärtigen Politik. So veranstaltet
der Caritasverband im Rahmen des Projekts „Zusammenhalt durch Teilhabe –
gelegte Demokratie“ zum Beispiel Argumentationstrainings gegen
rechtsextreme Parolen. Die Evangelische Arbeitsstelle Frieden und Umwelt
fördert die Auseinandersetzung mit friedensethischen Fragen unter
anderem durch die Friedensbildung an Schulen und die Unterstützung von
Friedensgruppen und Bildungsangebote in Kirchengemeinden.
Pilgerbüro Speyer bietet weitere Pilgergruppe auf dem Camino Portuguès vom 3. bis 11. Oktober an
Auf
nach Santiago! Das ist noch immer das Motto der großen
Diözesanwallfahrt mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Oktober dieses
Jahres, die einen unerwartet großen Zuspruch erfährt. So gilt dieser
Appell auch nur noch für Pilger, die auf den Komfort eines Hotels
verzichten und sich Übernachtungen in einfachen Pensionen vorstellen
können, denn die übrigen Angebote sind inzwischen ausgebucht.
Wer
also Teil der großen Pilgerschar der Diözese sein möchte und sich
vorstellen kann, ganz einfach und traditionell auf dem Jakobsweg nach
Santiago de Compostela pilgern, darf sich von dem zusätzlichen Angebot
angesprochen fühlen, denn das Pilgerbüro Speyer bietet eine weitere
Gruppe auf dem Camino Portuguès vom 3. bis 11. Oktober an. Die
Unterbringung erfolgt dabei ausschließlich in Häusern mit
Mehrbettzimmern, wobei eine Nasszelle nicht im Zimmer integriert ist,
Dusche/WC befinden sich auf der Etage. Nicht zu verwechseln sind diese
einfachen Pensionen allerdings mit den klassischen Pilgerherbergen, wo
in großen Schlafsälen übernachtet wird.
Das
Programm dieser Gruppe ist in den Ablauf der weiteren Gruppen auf dem
Camino Portugùes integriert. Zunächst erfolgt die fünftägige Wanderung
von Tui nach Santiago de Compostela über Redondela, Pontevedra, Caldas
de Reis und Padròn mit Tagesetappen zwischen 17 km und 23 km. Die
anschließenden Tage in Santiago sind für alle Gruppen gemeinsam
gestaltet, unter anderem mit der Teilnahme an der feierlichen
Pilgermesse, dem Besuch der historischen Altstadt sowie der Fahrt zum
Felsenkap Finisterre, dem „Ende der Welt“. In Muxia, dem größten
galicischen Marienwallfahrtsort, feiern alle Teilnehmerinnen und
Teilnehmer gemeinsam einen Abschlussgottesdienst.
Diese
Reise kostet inklusive Flughafentransfer nach Frankfurt und zurück,
Flug, Halbpension, Gepäcktransport sowie Eintrittsgelder und Führungen
laut Programm pro Person im Mehrbettzimmer 964 Euro. Einzelzimmer können
nicht gebucht werden. Die geistliche Begleitung übernehmen Kaplan
Alexander Klein und Kaplan Matthias Schmitt.
Weitere Informationen und Anmeldung bis 20. Mai: Pilgerbüro Speyer, Marianne Backenstraß, Hasenpfuhlstr. 33, 67346 Speyer, Telefon 06232/102423, Fax 06232/102341. E-Mail: info@pilgerreisen-speyer.de, Internet: www.pilgerreisen-speyer.de
Weitere Informationen zur Diözesan-Wallfahrt des Bistums Speyer:
Text: Bistum Speyer Foto: Speyer 24/7 News, dak 17.04.2019
Generationenwechsel an der Spitze des Kirchengerichts im Bistum Speyer
Dr. Norbert Weis gibt das Amt des Offizials an den bisherigen Vizeoffizial Dr. Georg Müller ab
Speyer – Zum 1. Juli vollzieht sich ein personeller Wechsel an der Spitze des Offizialats. Das Offizialat ist das Kirchengericht im Bistum Speyer. Der bisherige Leiter und Offizial Dr. Norbert Weis gibt sein Amt an Dr. Georg Müller (46) ab. Als Vizeoffizial war er bislang Stellvertreter von Dr. Weis.
„Mit
dem Wechsel wollen wir einen kontinuierlichen Übergang sicherstellen“,
erklärt Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann. Dr. Norbert Weis (68) tritt im
kommenden Jahr in den Ruhestand. Bis dahin wird er dem Kirchengericht
weiterhin als Vizeoffizial zur Verfügung stehen.
Georg
Müller wurde im Jahr 2000 im Rom zum Priester geweiht. Er war als
Kaplan in Ludwigshafen-Mundenheim und am Speyerer Dom tätig. In Trier
promovierte er mit einer Arbeit über den englischen Kardinal und
Theologen John Henry Newman. Seit 2008 wirkte er als theologischer
Referent und persönlicher Sekretär des Bischofs. 2012 wurde er zunächst
Administrator und dann Pfarrer in Ludwigshafen-Oppau. 2016 wurde er zum
leitenden Pfarrer der Pfarrei Heilige Edith Stein in Schifferstadt
berufen. Diese Aufgabe wird Georg Müller auch als Offizial weiterführen.
Ergänzend
zu seinem Studium der Theologie in München und Rom hat Georg Müller ein
Studium des Kirchenrechts in Münster absolviert. Seit 2012 wirkte er am
Kirchengericht in verschiedenen Funktionen mit, seit 2017 als
Vizeoffizial. Als Offizial wird Georg Müller zudem stimmberechtiges
Mitglied des Allgemeinen Geistlichen Rates.
Gottesdienste in der Karwoche und zum Osterfest am Dom zu Speyer
Beginn der Heiligen Woche am Palmsonntag (14. April)
Speyer – Mit dem Palmsonntag, der in diesem Jahr auf den 14. April fällt, beginnt die Karwoche oder Heilige Woche, in der die Kirche des Leidens, Sterbens und der Auferstehung Jesu gedenkt. Höhepunkt ist die Feier der Osternacht, die zugleich Hauptfeier des ganzen Kirchenjahres ist. Das Pontifikalamt mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann am Palmsonntag beginnt um 10 Uhr mit einer Statio am Ölberg auf der südlichen Domseite. Die Gemeinde zieht dann mit gebundenen Buchszweigen in den Dom ein. Etwas Pflanzengrün wird auch auf die Gräber der Kaiser und Könige im Dom gelegt – ein Brauch der bereits für das 15. Jahrhundert dokumentiert ist.
In der Karwoche
zwischen Palmsonntag und Ostern findet traditionell die Chrisammesse
statt. An diesem Tag werden in der Bischofskirche die für die
Sakramentenspendung benötigten heiligen Öle geweiht. Die Priester der
Diözese sind zur Mitfeier eingeladen und nehmen das geweiht Öl für den
Gebrauch in ihrer Pfarrei mit. Bischof Wiesemann zelebriert die
Chrisammesse am Montag, 15. April, um 17 Uhr.
Die
heiligen drei Tage „Triduum Paschale“ beginnen mit dem Abendmahlsamt um
19.30 Uhr am Gründonnerstag, 18. April, mit Bischof Wiesemann. Am
Karfreitag, 19. April, findet um 10 Uhr der Kinderkreuzweg statt. Um 15
Uhr beginnt die Karfreitagsliturgie mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann
und Weihbischof Otto Georgens (Predigt). An diesem Tag kann in den
Beichtstühlen im nördlichen Seitenschiff zwischen 11 und 13 Uhr und ab
17 Uhr die Beichte abgelegt werden. Zur stillen Besichtigung ist die
Kathedrale am Karfreitag ausschließlich zwischen 13 und 14 Uhr geöffnet.
Die
Feier der Auferstehung beginnt am Samstag, 20. April, mit der
Osternacht, in der der Dom anfangs in völliger Dunkelheit liegt.
Aufgrund der Bauarbeiten in der Vorhalle wird in diesem Jahr vor den
Stufen des Westbaus des Domes um 21 Uhr das Osterfeuer entzündet, bevor
mit der Osterkerze und dem Ruf „Lumen Christi – Deo gratias“ (Christus,
das Licht – Dank sei Gott) das Licht in die Kathedrale zurückkehrt.
Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann wird die Osternacht im Dom zelebrieren.
Am
Ostersonntag, 21. April, feiert Bischof Wiesemann um 10 Uhr ein
Pontifikalamt und um 16.30 Uhr eine Pontifikalvesper. Am Ostermontag um
10 Uhr wird Weihbischof Otto Georgens die Messe im Dom feiern.
Terminübersicht:
Besondere Gottesdienste
Palmsonntag, 14. April 2019 10:00 Uhr – Pontifikalamt Musikalische Gestaltung: Domsingknaben, Dombläser Melchior
Franck: Fürwahr, er trug unsre Krankheit; Heinrich Schütz: Also hat
Gott die Welt geliebt; Claudio Crassini: Sanctus aus Missa prima;
Christian M. Heiß: Agnus Dei aus Missa piccola
Montag der Karwoche, 15. April 2019 17:00 Uhr – Pontifikalamt Chrisammesse Musikalische Gestaltung: Mädchenchor, Instrumentalensemble Leo Delibes: Messe brève; Thomas Riegler: Der Herr ist mein Hirte; Deutsche Wechselgesänge aus dem Gotteslob
Gründonnerstag, 18. April 2019 8:00 Uhr – Lesehore und Laudes Musikalische Gestaltung: Schola Cantorum Saliensis
19:30 Uhr – Pontifikalamt Messe vom letzten Abendmahl Musikalische Gestaltung: Männerchor der Dommusik Michael
Haller: Missa brevis; Ola Gjeilo: Ubi caritas; Giovanni Battista
Martini: Adoramus te, Christe & Tristis est anima mea
Karfreitag, 19. April 2019 8:30 Uhr – Lesehore und Laudes Musikalische Gestaltung: Schola Cantorum Saliensis
10:00 Uhr – Kreuzwegandacht für Kinder Musikalische Gestaltung: Nachwuchs- und Aufbauchöre des Mädchenchores und der Domsingknaben Lieder und Wechselgesänge aus dem Gotteslob
15:00 Uhr – Pontifikalliturgie Musikalische Gestaltung: Domchor Felix
Mendelssohn Bartholdy: Um unsrer Sünden Willen & Mein Gott, warum
hast du mich verlassen; Johann Sebastian Bach: Choräle zur
Johannespassion; Tomaso Ludovico da Vittoria: Popule meus; Michael
Haller: Coenantibus illis
Karsamstag, 20. April 2019 8:00 Uhr – Lesehore und Laudes Musikalische Gestaltung: Schola Cantorum Saliensis
21:00 Uhr – Feier der Osternacht Musikalische Gestaltung: Domchor, Dombläser, Schola Cantorum Saliensis Psalmen und Wechselgesänge Giovanni Pierluigi da Palestrina: Sicut cervus desiderat ad fontes Melchior Vulpius: Erstanden ist der heilig Christ Charles V. Stanford: Ye choirs of new Jerusalem
Ostersonntag, 21. April 2019 10:00 Uhr – Pontifikalamt Musikalische Gestaltung: Mädchenchor, Domsingknaben, Dombläser Christian M. Heiß: Missa „Fidem cantemus“; Wipo von Burgund: Victimae paschali laudes; Myles Birket Foster: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?
16:30 Uhr – Pontifikalvesper Musikalische Gestaltung: Vokalensemble der Dommusik, Soli, Domorchester Wolfgang
Amadeus Mozart: Dixit Dominus, Laudate Dominum und Magnificat aus
Vesperae solennes de confessore, KV 339; Franz Joseph Aumann: Regina
caeli
Ostermontag, 22. April 2019 10:00 Uhr – Pontifikalamt Musikalische Gestaltung: Capella Spirensis vocale e instrumentale Johann Joseph Fux: Missa in C; Franz Xaver Brixi: Haec dies
Text: Bistum Speyer Foto: Speyer 24/7 News, dak 17.04.2019
Der unvergleichbare Ben Becker gastiert unter dem Titel “ Ich, Judas“ am 27. September 2019 um 20:00 Uhr in der Gedächtniskirche in Speyer
Speyer – Alle bisherigen Shows restlos ausverkauft: Aufgrund des überwältigenden Erfolges gibt es bundesweite Zusatztermine in 2019 von Ben Beckers Solo-Performance „Ich, Judas“. Das ursprünglich nur für eine einmalige Aufführung geplante Programm erfährt seit der Premiere im November 2015 einen großartigen Zuspruch bei Publikum und Fachwelt.
Judas, sein Name steht für Verrat. Seine Geschichte ist eine der Schuld ohne Vergebung. Er ist der einzige Feind, für den es keine Liebe gibt, der Meistgehasste, Meistverfolgte und Verteufelte: Judas, der Jünger Jesu, der Gottes Sohn mit seinem Kuss verrät und ans Kreuz liefert. Ben Becker übernimmt seine Rolle.
Der Fall Judas muss neu aufgerollt werden. Eine Geschichte wurde überliefert, ein Urteil gefällt, ein Sündenbock gebrandmarkt für die Ewigkeit. Doch die Geschichte stimmt so nicht, das Urteil ist falsch. „Was war denn zu verraten“, fragt Judas in seiner Verteidigungsrede, „ Jesus‘ Aufenthaltsort? Den kannten Tausende. Sein Großes Geheimnis, dass er Gottes Sohn sei? Das hat er selbst gesagt, vor allen Leuten!“ Und das ist nur der Anfang von vielen Unstimmigkeiten einer Geschichte, die mehr geglaubt als befragt wurde.
Das Bild von Judas, dem Verräter, ist ein Vorurteil mit den fatalsten Folgen: Antisemitismus, Judenverfolgung, Glaubenskriege. Ben Becker erhebt seine Stimme für einen, der auserwählt war, den Anti-Christen zu spielen, um Jesus zum Messias zu machen. „Judas ist nichts ohne Jesus … Aber Jesus ist auch nichts ohne Judas“, so die radikale Erkenntnis von Walter Jens, der in seinem Judas-Monolog die moralischen Gewissheiten jahrtausenderlanger Frömmigkeit erschüttert. Eine gigantische Aufgabe für einen Schauspieler: Hier steht einer auf gegen alle in einem verzweifelten Kampf um späte Gerechtigkeit. „Ich, Judas“ ist das existentielle Plädoyer für einen Verdammten, die Korrektur des größten Fehlurteils der Glaubensgeschichte und der Widerruf eines Irrtums, der die Welt gespalten hat.
Ben Becker sucht mit seiner Interpretation des Judas nicht nur den Widerstand gegenüber Feindbildern, Vorverurteilungen und falschen Gewissheiten. Er spielt Judas genau dort, wo die Fragen des Glaubens und Zweifels, der Erlösung und Verdammnis ihren Ort haben, in Gottes Haus. Die Musik und sakrale Wucht der Orgel, gespielt von Domorganist Andreas Sieling, lassen Ben Beckers Judas-Verteidigung vollends zum Ereignis werden.
Der VVK hat zum Preis ab EUR 31,35 an allen bekannten VVK Stellen der Region über begonnen, www.adticket.de / www.EVENTIM.de.
Verein mit mehr als 2.600 Mitgliedern gut aufgestellt
Speyer – Wie gute Vereinsarbeit aussieht, zeigte der Dombauverein bei seiner diesjährigen Mitgliederversammlung. „Ut unum sint – dass sie eins seien“ mit diesem Zitat einer Inschrift über dem Hauptportal des Doms begrüßte der Vorstandsvorsitzende Dr. Gottfried Jung die Anwesenden. Er betonte die Bedeutung des Zusammenhalts all derer, die sich für den Dom einsetzen und lobte zugleich das gute Miteinander von Vorstand und Mitgliedern. Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler fand in ihrem Grußwort „den Verein gut aufgestellt“ und lobte das große Arbeitspensum, welches Vorstand und Mitglieder leisteten. Professor Peter Frankenberg, der als Vorsitzender des Vorstands der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer sprach, zollte dem Dombauverein Anerkennung für seine „beeindruckende Mitgliederzahl“.
Bei der turnusmäßig alle zwei Jahre stattfindenden Neuwahl
wurde der Vorstandsvorsitzende Dr. Gottfried Jung einstimmig wiedergewählt.
Ebenfalls im Amt bestätigt wurden Dr. Barbara Schmidt-Nechl als seine
Stellvertreterin und Schriftführerin sowie Schatzmeister Winfried Szkutnik. Als
Beisitzer sind weiterhin Franz Dudenhöffer, Gabriele Fischer, Carmen Gahmig,
Mathias Geisert und Hans-Joachim Ritter im Amt. Ein Beisitzerposten war nach
dem sich aus privaten Gründen von diesem Ehrenamt zurückziehenden Dr. Simon Lang
neu zu besetzen. Hier wurde Günther Frei neu in den Vorstand aufgenommen. Er
kam nach dem Ende seiner Berufstätigkeit nach Speyer und ist dem Dom bereits
durch seine Tätigkeit als Domführer besonders verbunden.
Jung gab einen Rückblick auf die Arbeit des Vereins im
vergangenen Jahr. Neben bereits traditionellen Veranstaltungen wie den
Wissenschaftlichen Vorträgen erwähnte Jung eine Verkaufsausstellung mit
Aquarellen, die in diesem Jahr in veränderter Form wiederholt werden soll. Als
Neuerung im Veranstaltungskalender nannte Jung die 2018 erstmals angebotenen
Baustellenführungen. Dieses Angebot sei so gefragt gewesen, dass es trotz dreier
Termine mehr Interessenten als Plätze gegeben habe. Die Führungen werden daher
auch in diesem Jahr wieder angeboten, nun mit der neuen Dombaumeisterin Hedwig
Drabik. Sie ist als geborenes Mitglied nun auch im Vorstand und wurde herzlich in
den Reihen des Vereins begrüßt.
Wofür der Verein seine Arbeitskraft einsetzt und was mit den Erträgen aus dem Verkauf von Dombausteinen und Mitgliedsbeiträgen geschieht, zeigte Domkustos Peter Schappert in seiner Präsentation. Thema waren die notwendigen Instandhaltungsmaßnahmen des vergangenen und kommenden Jahres. Insbesondere die Sanierung der Vierungskuppel und der Vorhalle wurden als große Maßnahmen detailliert vorgestellt. Abschließend dankte Schappert dem Verein für sein umfangreiches und verlässliches Engagement.
80 Neueintritte, deutlich mehr als in den Vorjahren, bezeugen
die Attraktivität des Vereins. Als besondere Vergünstigung erhalten die
Mitglieder in diesem Jahr freien Eintritt zu Kaisersaal und Turm. 2018 war der
Kryptaeintritt kostenfrei möglich und hatte über die sofortige
Beitrittsmöglichkeit mittels Unterschrift auf einem Eintrittsticket wohl
maßgeblich zur Erhöhung der Mitgliederzahlen beigetragen. Als neue Formen der Vereinszugehörigkeit
wird es ab sofort die Familienmitgliedschaft und eine Dauermitgliedschaft
geben. Letztere bietet die Möglichkeit, sich mit einer einmaligen Zahlung von
Beiträgen für mindestens 20 Mitgliedsjahre besonders eng und dauerhaft an den
Verein zu binden. Mitgliedergewinnung und das Einwerben von Spenden seien, so
Jung, die beiden großen Ziele des Vereins für die kommenden Jahre. Beides hofft
der Verein auch mit einem attraktiven Programm zum bevorstehenden Jubiläum des 25-jährigen
Bestehens zu bewirken.
Der Kassenbericht des Schatzmeisters Winfried Szkutnik zeugte von einer soliden Finanzsituation des Vereins. Einnahmen kommen vor allem aus den Mitgliederbeiträgen, Spenden und dem Verkauf der sogenannten „Dombausteine“ – Verkaufsartikel wie dem Domwein und Publikationen zum Dom. Im vergangenen Jahr unterstützte der Verein mit insgesamt 140.000 Euro die Restaurierung der Afrakapelle, die Sanierung der Zwerggalerie und die Voruntersuchung der Vierungskuppel. Nach dem Bericht der Rechnungsprüfer wurde der Vorstand einstimmig entlastet.
Orden der Ritter vom Heiligen Grab spendet Heilige Öle für die Chrisam-Messe im Dom zu Speyer
Speyer – Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem spendet in diesem Jahr das Öl, welches im Bistum Speyer als Grundlage für die sogenannten Heiligen Öle benötigt wird. Diese Öle werden bei der Chrisam-Messe am 15. April im Speyerer Dom von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann geweiht. Die Grabesritter spenden dem Dom und der Diözese 40 Liter Olivenöl, das von Bäumen im Heiligen Land stammt. Übergeben wurde das Öl an den Kustos der Kathedrale, Domkapitular Peter Schappert, durch den leitenden Komtur der Komturei Speyer-Kaiserslautern, Dr. Wolfgang Simon, den Prior Pfarrer Dr. Georg Müller und dem Ordensmitglied Dr. Christopher Wolf, der die Beschaffung der Öle übernommen hatte.
Die Grabesritter sind ein päpstlicher Orden, dem sowohl katholische Laien als auch Geistliche angehören. Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem hat es sich zur besonderen Aufgabe gesetzt, die katholische Kirche im Heiligen Land, besonders das Lateinische Patriachat, zu unterstützen. Dies reicht vom Unterhalt der 51 Pfarrgemeinden des Patriachats und der Unterstützung von über 40 Schulen, zahlreichen Kindergärten, Sozialstationen und Altenheimen bis zur Ausbildung junger Leute und der direkten Hilfe für sozial Schwache und Benachteiligte. Ohne das Wirken des Ordens wäre die Arbeit vieler christlicher Einrichtungen und Gemeinschaften im Heiligen Land akut gefährdet.
Die Heiligen Öle bestehen aus einer Mischung aus Olivenöl und Balsam. Dabei unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Ölen. Das wichtigste ist das Chrisam, welches unter anderem bei der Taufe, Firmung und bei der Priesterweihe verwendet wird. Außerdem gibt es noch das Krankenöl für das Sakrament der Krankensalbung und das Katechumenöl, mit dem Taufbewerber vor der Taufe gesalbt werden. Die Öle werden in der Chrisam-Messe am Montag der Karwoche am 15. April von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann geweiht und zur Verteilung an die Kirchen des Bistums an deren Priester weitergegeben. Traditionell wurde die Chrisam-Messe am Gründonnerstag gefeiert. Inzwischen feiern viele Bistümer bereits an einem früheren Tag der Karwoche. Die Chrisam-Messe im Speyerer Dom findet am Montag der Karwoche statt, um Priestern aus dem ganzen Bistum zu ermöglichen, zu der Messe zu kommen.
Bistum Speyer 17.04.2019
VinoKilo: Kleidung nachhaltig kaufen – Am 27.04.2019 im erlebt Forum Landau
Kilopreise für Vintage-Mode
Landau – Das Mainzer Start-up „Vino Kilo“ verkauft Kleidung nach Gewicht. Robin Balser organisiert in ganz Deutschland Flohmärkte für Kleidung aus zweiter Hand.
Als Julia
Roberts 2001 ihren Oscar für „Erin Brockovich“ in einem zwanzig Jahre
alten Valentino-Kleid entgegennahm, löste sie einen Vintage-Hype aus, der bis
heute anhält. Modebewusste Menschen tragen spätestens seitdem Secondhand-Klamotten
längst nicht mehr aus der Not heraus. Auf diesen Trend ist der Mainzer Robin
Balser mit seinem Start-up „Vino Kilo“ aufgesprungen. Der
Siebenundzwanzigjährige organisiert mittlerweile in ganz Deutschland Flohmärkte
für Kleidung aus zweiter Hand.
„Ich möchte, dass Vino Kilo so was wie der H&M für
Secondhand-Mode wird“, sagt Balser. Dazu gehöre, die Vintage-Kleidung auch
preiswert zu verkaufen. Vintage heißt, dass die Kleidungsstücke tatsächlich so
alt sind und aus der Ära stammen, nach der sie aussehen. Bei Retro-Kleidung
handelt es sich um Stücke aus jüngerer Zeit, die optisch frühere Modeepochen
zitieren.
30 Euro für ein Kilogramm Kleidung
Wer eine Vino-Kilo-Veranstaltung
besucht, zahlt nicht für jedes Kleidungsstück einzeln. Stattdessen werden für
jedes Kilogramm Kleidung 30 Euro berechnet. Bei einem seiner ersten Verkäufen im
Veranstaltungsraum Korrekt an der Mainzer Landstraße in Frankfurt wurden
Jacken, T-Shirts und Hosen bekannter Hersteller wie Levi’s, Converse, Adidas,
Helly Hansen oder Nike angeboten, zudem Kleidungsstücke aus Seide, Leder, Denim
oder auch Wolle. 1150 Kilogramm habe er allein bei diesem Verkaufstermin
abgesetzt, berichtet Balser hinterher.
Theoretisch kann man nicht nur mit Bargeld oder EC-Karten bezahlen, sondern
sogar mit Bitcoins. Allerdings sind die Überweisungsgebühren für die
Kryptowährung mit 30 Euro inzwischen teurer als ein Kilo Mode. Besucher, die
sich vom Einkaufen erholen möchten, können sich ein Glas Wein an den Ständen
genehmigen, die bei jedem Flohmarkt mit dabei sind. „Ich möchte zeigen, dass
Secondhand und Nachhaltigkeit Spaß machen“, sagt Balser. Häufig werde der
Nachhaltigkeitsgedanke mit einem erhobenen Zeigefinger vermittelt.
Plötzlich 400 Leute vor der Tür
Die Modestücke bezieht Balser von Orten, an denen Secondhand-Kleidung aus
Schiffscontainern sortiert werde. „Was dort als brauchbar eingestuft wird,
wandert normalerweise in Entwicklungsländer. Das zerstört aber die dortige
Kleidungswirtschaft“, sagt der Gründer. Er kaufe einen Teil der Schiffscontainer-Kleidung
ab, repariere und wasche sie. Natürlich habe er einen hohen Anspruch an die
Qualität der gebrauchten Kleidung. „Außerdem kommt nur Mode für Vino Kilo in
Frage, die zwischen den Fünfzigern und Neunzigern getragen wurde.“
Mit Vintage-Kleidung beschäftigt
sich Balser seit fünf Jahren. Während seines Studiums in den Niederlanden habe
er regelmäßig Kleidertausche organisiert. Vor drei Jahren habe er dann bei
einem Besuch in seiner Mainzer Heimat spontan in einer kleinen Wohnung den ersten
Kilo-Verkauf von gebrauchter Mode gestartet. „Da standen plötzlich 400 Leute
vor der Tür, die mussten eineinhalb Stunden warten“, sagt der junge Gründer.
Ein zweites, größeres Event lief ebenfalls erfolgreich. Wenige Monate später begann Balser, auf Facebook deutschlandweit Vino-Kilo-Verkäufe in größeren Orten anzukündigen. Mittlerweile arbeiten elf Angestellte für ihn, davon fünf in Vollzeit.
Nachfolgend noch wichtige Informationen zur Veranstaltung am Samstag, 27.04.2019 in Landau:
die ersten 500 Tickets (davon schon mehr als 300 vergriffen) werden online verschenkt, Tageskarten kosten 2,00€
Türöffnung um 09:00 Uhr, Ende um 18:00 Uhr
passend zum Charme von Vino Kilo werden junge Unternehmer der Region mit von der Partie sein und sich um das leibliche Wohl der Besucher kümmern: Weinausschank von Jungwinzer Hannes Bergdoll, Wollmesheim und die Freunde Jens Vogel und Philipp Rieger von der Wolke7 Dampfnudel Manufaktur, Römerberg
9 Uhr bis 14 Uhr
Schulleiter-Tagung im „Il Rustico“ in Speyer (Rheintorstr. 5). Thema:
„Erfahrungen vor dem
Hintergrund der MHG-Studie zu sexuellem Missbrauch von Kindern und
Jugendlichen“; Teilnehmer: Schulleiter/-innen an Gymnasien und IGS und
Gesamtschulen im Bistum Speyer. Der Studientag ist eine
Kooperationsveranstaltung des Bistums Speyer und der Evangelischen
Landeskirche der Pfalz
3.4.
19 Uhr bis 21 Uhr
Infoabend zur Pfarrgremienwahl 2019 im Bistumshaus, Klosterstr. 6, 67655
Kaiserslautern. Leitung: Marius Wingerter, pfarrliche und überpfarrliche Räte
4.4.
15.30 Uhr Verleihung
des Landespräventionspreises 2018 in Mainz.
Der Preis geht an das
Präventionsspiel „Ich sehe was, was du nicht siehst“ von den Bistümern Trier,
Mainz, Speyer und DiCV.
4.4.
19.30 Uhr Vortrag mit
dem Titel „Weltethos – Brücke zwischen Kulturen und Religionen“ im
Friedrich-Spee-Haus in Speyer mit Referent Dr. Günther Gebhardt, Tübingen.
Veranstalter:
Katholische Erwachsenenbildung Diözese Speyer und Caritasverband für die
Diözese Speyer.
4.4.
10 bis 11.30 Uhr Großer Saal des
Landeskirchenrates, Domplatz 5, Speyer.
Verabschiedung
der „Rahmenvereinbarung über die
ökumenische Zusammenarbeit der Krankenhausseelsorge“ im Bistum
Speyer und Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) als
ein Baustein der Weiterentwicklung des Ökumenischen Leitfadens.
Die
Verabschiedung findet im Rahmen eines Treffens mit dem Sprecherrat der
Krankenhausseelsorge in der Diözese, dem Vertrauensrat der
Krankenhausseelsorge auf Seiten der Landeskirche, Oberkirchenrat Sutter und
Susanne Laun, Bistum Speyer, statt.
5.4.
19.30 Uhr Vortrag von
Weihbischof Otto Georgens unter dem Thema „Madeleine Delbrêl, Mystikerin der
Straße“ im Haus Benedikt in Homburg-Bruchhof im Rahmen des Kolping-Forums. Veranstalter:
Kolpingfamilie Homburg, Bruchhof-Sanddorf
5. – 7.4.
„spring!“ – Ein
Wochenende für Kirchenentdecker*innen im StartUp-Innovationszentrum „Freischwimmer“ in
Ludwigshafen; Kontakt: Felix Goldinger, Tel. 0 6232/102-286;
Veranstalter: „Schon
jetzt“ – eine ökumenische Initiative der Evangelischen Kirche der Pfalz
(Prot. Landeskirche) und des Bistums Speyer.
6.4.
15 Uhr
Mitgliederversammlung des Dombauvereins Speyer in der Stadthalle in Speyer.
6.4.
18 Uhr Cantate Domino
zum fünften Fastensonntag im Speyerer Dom.
Glaube – Hoffnung –
Liebe
Werke für Baritonsolo
und Orgel von Johannes Brahms, Peter Cornelius, Antonin Dvorak, Jean
Langlais, Felix Mendelssohn Bartholdy, Arvo Pärt, Flor Peeters u. a.
Michael Marz,
Bariton, Joachim Weller, Orgel
Veranstalter:
Dommusik Speyer
6./7.4.
Diözesankonferenz der
Kolpingjugend im Jugendhaus St. Christophorus in Bad Dürkheim.
8.4.
19 Uhr bis 21 Uhr
Infoabend zur Pfarrgremienwahl 2019 im Heinrich Pesch Haus, Frankenthaler
Str. 229, 67059 Ludwigshafen. Leitung: Marius Wingerter, pfarrliche und
überpfarrliche Räte
11.4.
19 Uhr bis 21 Uhr
Infoabend zur Pfarrgremienwahl 2019 im Kath. Pfarrheim St. Elisabeth, Unterer
Sommerwaldweg 44, 66953 Pirmasens. Leitung Marius Wingerter, pfarrliche und
überpfarrliche Räte
12.4.
11 Uhr ökumenischer
Gottesdienst für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen in der Kirche St.
Hedwig in Speyer. Veranstalter: Malteser Speyer
12.4.
18 Uhr
Beauftragungsfeier zum Dienst des Lektors durch Weihbischof Otto Georgens in
der Kirche des Priesterseminars St. German in Speyer. Beauftragt werden ein
Priesteramtskandidat und ein Bewerber für den Ständigen Diakonat.
12. – 14.4.
„Priester werden.
Mein Weg?!“ – Ein Wochenende für junge Männer, die sich für den Beruf des
Priesters interessieren. Ort: Priesterseminar Speyer
13.4.
9 Uhr bis 16.30 Uhr
Frauenbegegnungstag im Bistum Speyer unter dem Thema „Vom Suchen und vom
Finden“ im Geistlichen Zentrum Maria Rosenberg in Waldfischbach-Burgalben.
13.4.
Nightfever – Special
in der Krypta des Domes zu Speyer.
18 Uhr Heilige Messe
mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, anschließend Gebet, Gesang, Gespräch; 22.30
Uhr Nachtgebet (Komplet)
14.4.
10 Uhr Pontifikalamt
und Palmweihe mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom.
14.4.
17 Uhr Konzert der
Dommusik Speyer in der Dreifaltigkeitskirche in Speyer.
Johann Sebastian Bach
(1685 – 1750)
Johannespassion, BWV
245 (in der Fassung aus dem Jahr 1725)
15.4.
17 Uhr Chrisam-Messe
im Speyerer Dom mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann.
17.4.
19 Uhr „Stammtisch
für Entdecker*innen in Pirmasens (Kuchems Brauhaus). Ökumenische
Austauschplattform für Haupt- und Ehrenamtliche aus den verschiedenen
Regionen im Gebiet der beiden Großkirchen.
Veranstalter: „Schon
jetzt“ – eine ökumenische Initiative der Evangelischen Kirche der Pfalz
(Prot. Landeskirche) und des Bistums Speyer.
18.4.
19.30 Uhr
Abendmahlsamt zum Gründonnerstag mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im
Speyerer Dom.
19.4.
15 Uhr Karfreitagsliturgie mit
Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom.
Die Predigt in der Feier hält
Weihbischof Otto Georgens.
20.4.
20.30 Uhr Feier der
Osternacht mit Weihbischof Otto Georgens in der katholischen Kirche in
Lingenfeld.
20.4.
21 Uhr Feier der
Osternacht mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom.
21.4.
10
Uhr Pontifikalamt zum Osterfest mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im
Speyerer Dom.
16.30
Uhr Pontifikalvesper mit Weihbischof Otto Georgens Speyerer Dom.
22.4.
10 Uhr Pontifikalamt
zum Ostermontag mit Weihbischof Otto Georgens im Speyerer Dom.
22.4.
Lumen on Tour – Jugendkirche Ludwigshafen 10.30 Uhr Jugendgottesdienst an Ostermontag in der Kirche St. Josef in Ludwigshafen.
23. – 27.4.
Osterschulung des Jugendverbandes „Junge Kirche Speyer“ im Kardinal-Wendel-Haus in Homburg. Ausbildung von Gruppenleiter/-innen der Diözese.
23. – 27.4.
Gruppenleiter/-innenausbildung (Grulabi) des Jugendverbandes Katholische Junge Gemeinde (KjG), Diözesanverband Speyer, im Christophorus-Haus in Bad Dürkheim.
25.4.
19 Uhr Präsentation der Domwein-Edition 2019 des Dombauvereins Speyer im Historischen Ratssaal der Stadt Speyer.
29.4.
Tag der Diakonin 2019
unter dem Motto „Macht Kirche zukunftsfähig!“ in Mainz.
Veranstalter:
Katholische Frauenverbände KDFB und kfd, ZdK und Netzwerk Diakonat der Frau
30.4.
Dom zu Speyer, 1989,
Staatsbesuch von Margaret Thatcher, englische Premierministerin, mit
Bundeskanzler Helmut Kohl (vor 30 Jahren)
Bistum Speyer 02.04.2019
Informationsabend zum sexualpädagogischen Workshop „KörperWunderWerkstatt“
Bistum Speyer lädt in Kooperation mit donum vitae Ludwigshafen Eltern, Lehrkräfte und Interessierte zu einer Veranstaltung am 11. April ein
Speyer / Priesterseminar – Das Bistum Speyer bietet im Rahmen des Programms „wertvoll-aufgeklärt“ in Kooperation mit dem Münchener Verein MFM (my fertility matter – meine Fruchtbarkeit) sexualpädagogische Workshops an Schulen an. Zu dem Workshop für Grundschulen „KörperWunderWerkstatt“ bietet die Schulabteilung des Bistums in Kooperation mit donum vitae Ludwigshafen am Donnerstag, 11. April, um 20 Uhr im Priesterseminar Speyer (Am Germansberg 60) einen Informationsabend für Eltern, Lehrerinnen und Lehrer sowie Interessierte an.
In einer kurzweiligen Vorführung wird an diesem Abend Alexandra Dellwo-Monzel, Leiterin der MFM-Zentrale vom Bistum Speyer, einen Einblick in Inhalte, Methoden und Materialien des Workshops „KörperWunderWerkstatt“ geben und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mitnehmen auf eine Reise in die Pubertät und das spannende Erlebnis der Entstehung neuen Lebens.
Deutsche Stiftung Denkmalschutz übergibt Fördervertrag an Dom zu Speyer
Speyer / Dom – Mit den steigenden Temperaturen werden die Arbeiten am Vierungsturm des Speyerer Doms fortgeführt. Im vergangenen Jahr wurden das Gerüst gestellt und erste Untersuchungen vorgenommen. Schnell war klar, dass der Vierungsturm einer umfassenden Sanierung bedarf. Unterstützt wird die Maßnahme unter anderem von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Diese übergab nun in Speyer einen Fördervertrag in Höhe von 57.160 Euro an das Domkapitel. Lutz Heitmüller, Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), Jürgen Häfner, Geschäftsführer von Lotto Rheinland-Pfalz, und Thomas Metz, Generaldirektor Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, waren am 1. April vor Ort, um sich über den Fortschritt des groß angelegten Restaurierungsprozesses zu informieren. Domkapitular Peter Schappert, der als Domkustos für den Bauerhalt des Doms zuständig ist, Dombaumeisterin Hedwig Drabik und Dom- und Diözesankonservator Wolfgang Franz erläuterten den Stand der Maßnahmen.
„Wir sind froh,
dass wir für dieses große Sanierungsprojekt die Unterstützung der Deutschen
Stiftung Denkmalschutz erhalten“, sagte Domkapitular Peter Schappert, „Die
ersten Befunde haben gezeigt, dass wir noch ein gutes Stück Arbeit vor uns
haben, bis der Vierungsturm umfassend untersucht und restauriert sein wird. Mit
den heute überbrachten Mitteln der Stiftung Denkmalschutz, der Unterstützung
des Landes Rheinland-Pfalz, Zuwendungen des Dombauvereins und Geld aus dem
Haushalt des Domkapitels werden wir uns dieser großen Aufgabe in diesem und dem
kommenden Jahr weiter widmen.“ Dombaumeisterin Hedwig Drabik erläuterte die
nächsten Schritte der Maßnahme „Wir werden den Vierungsturm zunächst von der
Putzschicht befreien, die in den 1960er-Jahren dort aufgebracht wurde. Hierbei
hoffen wir auf weitere Befunde. Danach können wir eine Entscheidung zum
weiteren Umgang mit der Natursteinoberfläche fällen. Die Statik der Säulen wird
gerade überprüft und das Dach muss noch untersucht werden“, so die
Dombaumeisterin. Je nach Ergebnis der Untersuchungen werden dann die weiteren
Schritte festgelegt.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt die Maßnahmen am Vierungsturm des Speyerer Doms mit einem Fördervertrag, der nun durch den Vorstand Lutz Heitmüller in Speyer übergeben wurde. Die Förderung wurde möglich dank der Erträge der Lotterie GlücksSpirale in Höhe von 50.000 Euro sowie zweckgebundener Spenden in Höhe von 7.160 Euro. „Aus Mitteln der GlücksSpirale flossen seit 1991 allein in Rheinland-Pfalz rund 25 Millionen Euro an Förderprojekte der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Damit ist die GlücksSpirale wohl das beste Beispiel dafür, was Lotterien für das Gemeinwohl bewirken können“, betonte Lotto-Geschäftsführer Jürgen Häfner bei dem Termin in Speyer. Weitere finanzielle Unterstützung für das Sanierungsprojekt erhält der Dom vom Land Rheinland-Pfalz, das bei substanzerhaltenden Maßnahmen 40 Prozent der anfallenden Kosten übernimmt. Außerdem unterstützt der Dombauverein die Instandhaltung des Doms mit einer jährlichen Zuwendung an das Domkapitel – den Rest der Kosten bestreitet das Kapitel aus eigenen Haushaltmitteln. Insgesamt werden die Kosten für die Sanierung des Vierungsturms bis dato auf etwa eine halbe Million Euro geschätzt.
Im vergangenen
Jahr war zunächst über Gerüste ein Zugang geschaffen worden, um die Kuppel
untersuchen zu können. Erste marode Putzflächen wurden bereits entfernt und
geben den Blick auf das darunter liegende Mauerwerk frei. Dieses besteht nicht
wie der Rest des Doms aus Sandstein, sondern aus leichterem Tuffstein.
Der im 20.
Jahrhundert darauf aufgebrachte zementös gebundene Putz hat das
Natursteinmauerwerk stark geschädigt. Im Laufe der kommenden Wochen wird nun
der gesamte Putz abgenommen, und die Flächen werden restauratorisch untersucht.
Auf Grundlage der hieraus festgestellten Befunde werden Musterflächen mit einer
neuen Oberflächengestaltung angelegt.
Die Vierungskuppel gehört zur romanischen Bausubstanz des Doms und wird dem Umbau unter Heinrich IV. Anfang des 11. Jahrhunderts zugeordnet. Die Vierung markiert weithin sichtbar den Kreuzungspunkt zwischen Lang- und Querhaus. Im Innern befindet sich genau dort der Hochaltar und damit das Herzstück des Doms.
Text: Bistum Speyer Foto: Domkapitel Speyer, Klaus Landry 02.04.2019
Pfarrer Nils Schubert geht nach Kusel
Bellheim / Kusel – Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann hat Pfarrer Nils Schubert mit Wirkung vom 1. Oktober 2019 zum Pfarrer der Pfarrei Heiliger Remigius, Kusel, ernannt. Er tritt damit die Nachfolge von Dekan Rudolf Schlenkrich an, der zum 1. Oktober 2019 in den Ruhestand geht.
Schubert (Jahrgang 1982), bisher Kaplan in der Pfarrei Hl. Hildegard in Bellheim, wurde 2014 zum Priester geweiht. Vor seiner Tätigkeit in Bellheim, war er als Seelsorger in der Pfarrei Hl. Petrus, Dahn, tätig.
Bistum Speyer 02.04.2019
„Gemeinsam unter dem Kreuz“
Ökumenischer Passionsgottesdienst in der Marienkirche Kaiserslautern
Kaiserslautern (is/lk) – Unter dem Leitwort „Gemeinsam unter dem Kreuz“ haben am Sonntag (31.03.2019) Vertreter der Evangelischen Kirche der Pfalz, des Bistums Speyer, der Griechisch-Orthodoxen, Syrisch-Orthodoxen und Koptisch-Orthodoxen Kirche und weiterer Mitgliedskirchen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen – Region Südwest (ACK) einen ökumenischen Passionsgottesdienst in der Marienkirche in Kaiserslautern gefeiert. Im Zentrum der Feier stand das Gedenken an die Christinnen und Christen, die weltweit wegen ihres Glaubens verfolgt werden.
„Unsere konfessionellen Prägungen, die wir als Gaben in den Gebeten, Liedern und Symbolen in diese Feier einbringen – sie sind umgriffen und geeint durch den, der uns am Kreuz mit Gott und untereinander versöhnt hat“, sagte Bischof Karl-Heinz Wiesemann in seiner Begrüßung. Er verwies darauf, dass weltweit Millionen Menschen unter ungerechten Regimen und grausamer Gewalt litten und wegen ihres Glaubens verfolgt würden: „Für sie wollen wir im Gottesdienst beten.“ Gleichzeitig ginge es aber auch um die „Anfrage, ob Gewalt und Machtstreben auch unser Reden und Handeln prägen“, so der Bischof. Es gelte dafür um Vergebung zu bitten, „wo wir nicht bedingungslos auf der Seite der Schwachen und Unterdrückten gestanden sind, wo unser gelebtes Zeugnis die Botschaft von der unbedingten Menschenfreundlichkeit Gottes verdunkelt hat.“
Kirchenpräsident Christian Schad verwies in seiner Predigt auf das Kreuz als verbindendes Symbol der Gemeinschaft aller Christinnen und Christen. In Not und Angst fühlten sich Menschen Gott gerade deshalb nahe, weil Gott, der am Kreuz gestorben sei, selbst das Leiden durchlitten und das Gefühl von Ohnmacht erlebt habe. Eine Konsequenz daraus sei, dass Kirche nie „Siegerkirche“ sein könne, sondern ihren Platz an der Seite der Schwachen, der Menschen in Not habe.
Schad
zitierte Martin Luther King, der die Rolle der Kirche ausdrücklich
nicht als Werkzeug sondern als Gewissen des Staates, als Wegweiser und
Kritiker beschrieben habe. Eine Kirche, die sich mit prophetischem Eifer
für Frieden und Gerechtigkeit einsetze. „Unsere Kirche ist kein
gesellschaftlicher Club, zu dem manche sie gerne machen möchten. Sie
steht nicht im Abseits, verkriecht sich nicht in eine private Nische.
Nein, die die unter Unrecht und Krieg leiden, sie sind uns ans Herz
gelegt“, erklärte der Kirchenpräsident.
Das Leid der verfolgten Christen aber auch anderer religiöser Minderheiten habe weltweit zugenommen berichtete Schad und verwies auf das Vorgehen des sogenannten Islamischen Staates gegen Andersgläubige im Nahen und Mittleren Osten, auf Übergriffe von Islamisten in Nigeria, Indien und Indonesien sowie die Anschläge auf Koptische Kirchen in Ägypten. Das Kreuz Jesu stehe dagegen. „Religion und Gewalt schließen sich seit Jesu Tod ein für alle Mal aus! Gott durchbricht in Jesus Christus die Spirale von Gewalt und Gegengewalt“, bekräftigte der Kirchenpräsident.
Der
Glaube an Jesus Christus gebe Menschen die Kraft, auch in „Wüstenzeiten
des Lebens“ durchzuhalten. „Hoffnung auf eine bessere Welt entsteht,
weil Menschen sich zusammenschließen, Feinde sich lieben lernen,
Barmherzigkeit regiert statt Durchsetzungsvermögen und
Ellenbogen-Mentalität.“ Gott ermutige die Menschen dazu, gegen Gewalt
und Krieg anzutreten.
Neben Kirchenpräsident Christian Schad und Bischof Karl-Heinz Wiesemann wirkten der Syrisch-Orthodoxe Erzbischof Hanna Aydin, der Koptisch-Orthodoxe Bischof Anba Michael, Pastor Jochen Wagner, Vorsitzender der ACK-Südwest, Erzpriester Georgios Basioudis von der Griechisch-Orthodoxen Gemeinde Mannheim und Erzpriester Konstantin Zarkanitis von der Griechisch-Orthodoxen Gemeinde Ludwigshafen mit. Weiterhin waren Pfarrer Semun Kurt von der Syrisch-Orthodoxen Gemeinde Worms, Diakon Bishoy Soliman von der Koptisch-Orthodoxen Gemeinde Kaiserslautern, Gemeindereferent Andreas Werle, Vertreter der ACK-Kaiserslautern, sowie Dekanin Dorothee Wüst vom Protestantischen Kirchenbezirk Kaiserslautern und Dekan Steffen Kühn vom Katholischen Dekanat Kaiserslautern an der Liturgie beteiligt.
Ein
zentrales liturgisches Element der Feier war die Kreuzverehrung nach
ostkirchlichem Ritus, bei der Erzbischof Aydin sich mit dem
Kreuzreliquiar der katholischen Gemeinde St. Martin segnend in alle vier
Himmelsrichtung wandte.
Musikalisch
gestaltet wurde der Gottesdienst von Chören der Griechisch-Orthodoxen
Gemeinde Ludwigshafen, der Koptisch-Orthodoxen Gemeinde Kaiserslautern
sowie der Syrisch-Orthodoxen Gemeinde Worms. Die Orgel spielt
Bezirkskantor Simon Reichert, Neustadt/Weinstraße. Der Erlös der
Kollekte kommt der Nothilfe von Caritas International in Syrien und der
Internationalen Gesellschaft Orientalischer Christen e.V. zugute.
Im Anschluss an den ökumenischen Passionsgottesdienst waren die Gottesdienstbesucher zur Begegnung im Pfarrheim St. Maria eingeladen.
Foto: Agentur View, Kaiserlautern 02.04.2019
Erklärung für „Achsknick“ am Dom
Vortrag von Erwin Reidinger im Rahmen des Wissenschaftlichen Forums des Dombauvereins
Speyer / Dom – Die „Wiederentdeckung verlorenen Wissens“ hat sich der bei Wien lebende Bauingenieur Professor Erwin Reidinger zur Aufgabe gemacht. Auf Einladung des Dombauvereins berichtete er am 28. März im voll besetzten Vortragssaal der Volksbank Kur- und Rheinpfalz in Speyer über seine Forschungsergebnisse insbesondere an Sakralbauten und zog damit seine Zuhörer in seinen Bann.
Viele
Kirchen, auch der Speyerer Dom, haben, wie Reidinger in langjährigen
Untersuchungen feststellte, einen Achsknick, der meist am Ende des
Langhauses beginne und zur Folge habe, dass der Chor für den
durchschnittlichen Betrachter oft kaum sichtbar eine leicht andere
Ausrichtung habe. Am Beispiel des Stephansdoms in Wien sowie anderer
Kirchen in seiner österreichischen Heimat gelang es Reidinger, den
Zuhörern anhand von Bildern auch visuell zu zeigen, dass seine
Feststellung zutrifft. Er steht für eine Forschungsdisziplin, die
bautechnische, geodätische und astronomische Methoden miteinander
verbindet. Dies habe ihn, wie er ausführte, veranlasst, sich mit der
Frage auseinanderzusetzen, ob die Achsknicke wie bisher angenommen
Planungsfehler seien oder ganz im Gegenteil als eine geplante
architektonische Aussage verstanden werden müssten.
Die Christen beteten ursprünglich mit erhoben Händen nach Osten zur aufgehenden Sonne als Metapher für Christus. Das
Beten in Richtung aufgehender Sonne habe dazu geführt, dass
Sakralbauten mit ihrem Chor zur aufgehenden Sonne ausgerichtet wurden.
In den Fällen, in denen sich ein Kirchengebäude nicht komplett entlang
seiner Längsachse ausrichte, sondern der Chor leicht versetzt sei, habe
er unter astromischen Gesichtspunkten nach den Gründen geforscht. Dabei
habe sich zum Beispiel ergeben, dass der Chor des Stephansdoms in Wien
seine Orientierung auf den Sonnenaufgang am 26. Dezember 1137, dem Tag
des Heiligen Stephanus, bekommen habe. Die Gründe dafür könne man darin
vermuten, dass man dem Chorraum theologisch eine höhere Bedeutung als
dem Langhaus zusprechen wollte.
Nach
der Sichtung alter Pläne des Speyerer Doms habe er ermittelt, dass die
zentrale Achse, die durch das Mittelschiff führe, am Beginn des
Querhauses leicht nach rechts versetzt sei. Demgegenüber führe die Achse
auf der Höhe der Krypta exakt durch die Mitte des Krypta-Fensters. Der
Dom sei nach Osten ausgerichtet, aber Langhaus und Chor seien auf den
Sonnenaufgang an verschiedenen Tagen orientiert. Seine astronomischen
Untersuchungen hätten, wie Prof. Reidinger ausführte, ergeben, dass die
Längsachse des Mittelschiffs auf den Sonnenaufgang am 25. September 1027
ausgerichtet sei, der Chor hingegen auf den Sonnenaufgang am 29.
September 1027. Das sei der Gedenktag des Erzengels Michael.
Der Erzengel Michael sei damals als Schutzpatron des Heiligen Römischen Reiches angesehen worden. Am Ostersonntag des Jahres 1027 sei Konrad II zum Kaiser gekrönt worden. So sei es durchaus plausibel, dass im September desselben Jahres der Grundstein zum Kaiserdom zu Speyer gelegt worden sei, den Konrad als Grablege des Geschlechts der Salier verstanden habe. Angesichts dieser Bedeutung spreche vieles dafür, dass Konrad bei der Gründung des Kaiserdoms anwesend gewesen sei. Urkundlich sei bekannt, dass er sich in dieser Zeit im Rheingau aufgehalten habe.
Dombauverein Speyer 02.04.2019
Freizeit für MS-Erkrankte und ihre Angehörigen
Angebot der Seelsorge für behinderte Menschen im Bistum Speyer vom 7. bis 10. Juni
Speyer / Schönau – Unter dem Motto „Warum ist es in der Pfalz so schön?“ lädt die Abteilung Seelsorge für behinderte Menschen im Bistum Speyer am Pfingstwochenende an Multipler Sklerose-Erkrankte und ihre Angehörigen zu einem Treffen in die Freizeit- und Bildungsstätte Heilsbach bei Schönau in der Südwestpfalz ein.
Auf dem Programm stehen gemeinsame Unternehmungen in der Natur, ein Ausflug nach Dahn und auf den „Eyberg“, ein Gottesdienst und vieles mehr. „Bewegung, Singen, Besinnung und gemütliches Beisammensein kommt in diesem Jahr nicht zu kurz“, betont Stefan Dreeßen, Referent in der Behindertenseelsorge des Bistums Speyer. Er leitet die Freizeit gemeinsam mit Lena Mbiena-Yombock, pädagogische Fachkraft aus Wiesbaden.
Das Pfingsttreffen beginnt am Freitag, 7. Juni um 17 Uhr, das Ende ist für Montag, 10. Juni, 13.30 Uhr geplant. Die Teilnahmekosten betragen 150 Euro (Übernachtung und Vollpension).
Weitere Informationen und Anmeldungen (bis 7. April 2019) bei: Seelsorge für Menschen mit Behinderung im Bistum Speyer Webergasse 11 67346 Speyer E-Mail: info@behindertenseelsorge-speyer.de
Bistum Speyer 02.04.2019
Dommusik-Förderverein: Neues Vorstandsteam
Wahl bei Mitgliederversammlung
Speyer / Dommusik Förderverein – Der Dommusik-Fördervereins Speyer e.V. hat sich in der zurückliegenden Mitgliederversammlung neu aufgestellt. Der vormalige Förderverein der Internationalen Musiktage Dom zu Speyer ist nach einem längeren vereinsrechtlichen Verfahren zum Jahresbeginn 2019 mit dem Dommusik Förderverein verschmolzen. Eine Fusionierung der beiden Vereine schien sinnvoll, da alle Mitglieder das gleiche Ziel verfolgen: die ideelle und finanzielle Förderung der Dommusik.
Die bisherigen Vorstandsmitglieder des Dommusik Fördervereins Gisela Herschbach, Michael Sohn, Susanne Scheidl und Michael Varel hatten sich in den letzten Monaten gemeinsam mit der früheren kommissarischen Vorsitzenden des Musiktage Fördervereins Hermine Pfaud intensiv um die Vereinsverschmelzung gekümmert.
In
der ersten Mitgliederversammlung des neuen Vereins dankte Domdekan Dr.
Christoph M. Kohl allen Beteiligten, insbesondere aber Hermine Pfaud,
für ihre über 20jährige Vorstandstätigkeit. Dem Dank schloss sich
Domkapellmeister Markus Melchiori an, der auch einen Ausblick auf die
Aktivitäten der verschiedenen Chorgruppen der Dommusik und über die
Konzerte der Internationalen Musiktage vom 19. Oktober bis 1. November
2019 gab.
Dem neu gewählten Vorstand gehören nunmehr an: Oliver Sikora (1. Vorsitzender), Wiebke Bergmann (2. Vorsitzende), Nicole Domhof (Schriftführerin) und Jörg Tanger (Schatzmeister).
Text: Bistum Speyer Foto: Dommusik 02.04.2019
Daniel Böcking zu Gast bei erlebt.erzählt.
2 x 2 Eintrittskarten zu gewinnen
Am 13. April startet mit erlebt.erzählt. ein neues Veranstaltungsformat im erlebt Forum Landau. Erster Gast der Reihe ist Daniel Böcking, stellvertretender Chefredakteur der BILD-Zeitung. Bei Wohnzimmeratmosphäre erwartet die Gäste ein abwechslungsreicher Abend aus Interview, Lesung und Musik.
Landau – Unterhaltung mit Tiefgang – das verspricht erlebt.erzählt. Die neue Veranstaltungsreihe bringt Persönlichkeiten nach Landau, die etwas zu berichten haben. In gemütlicher Atmosphäre, bei Musik und Pfälzer Wein erzählen die Gäste sehr persönlich von prägenden Erfahrungen in ihrem Leben. Im Anschluss an die Lesung lädt das Atrium mit jazziger Live-Musik zum Verweilen ein.
Als erster
Gast kommt Daniel Böcking nach Landau. Der stellvertretende Chefredakteur von
Bild liest aus seinen Büchern „Ein bisschen Glauben gibt es nicht!“ und „Warum
Glaube großartig ist“. Ergänzt wird die Lesung durch ein spannendes Interview.
Die Lesung findet im erlebt Forum in der Marie-Curie-Straße 3 in Landau statt. Der Einlass beginnt um 18 Uhr, die Veranstaltung um 19 Uhr. Tickets sind ab sofort bei Fishnjam, in der Rheinpfalz-Geschäftsstelle Landau sowie online unter www.reservix.de erhältlich. Der Ticketpreis beträgt im Vorverkauf 12 Euro und an der Abendkasse 14 Euro. Im Preis ist ein Begrüßungsgetränk enthalten.
Text: Erlebt Gemeinde Landau Foto: Christian Langbehn 02.04.2019
„Spring!“: Gründerwochenende für Kirchen-StartUps
Ökumenisches Wochenende zu neuen Formen von Kirche vom 5. bis 7. April in Ludwigshafen mit rund 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmern
Speyer / Ludwigshafen – Rund 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwarten die Organisatoren von „Spring!“, der ersten modulare Lernwerkstatt in der Pfalz für alle, die sich für neue Formen von Kirche interessieren. Das StartUp-Innovationszentrum „Freischwimmer“ in Ludwigshafen bietet vom 5. bis 7. April den passenden Rahmen zu der Veranstaltung, die von der ökumenischen Initiative „schon jetzt“ des Bistums Speyer und der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) initiiert wurde.
„Die große
Resonanz auf unser Angebot freut uns sehr und ist für uns ein Mut
machendes Zeichen, dass unser Thema ‚Neue Formen von Kirche‘ viele
Menschen bewegt“, erklärt Felix Goldinger, Referent für missionarische
Pastoral im Bistum Speyer. „Es geht um die Fragen wie Kirche wieder
wachsen kann, wie sie anschlussfähig wird für Menschen in unserem
Umfeld, wie sich neue Gemeinschaftsformen gründen und was ‚Pioniere‘
brauchen, um loszulegen. Die Lernwerkstatt ist ein Angebot für
Neugierige, die Kirche gerne mitgestalten und verändern wollen.“
„Spring!“
ist ein Experiment: Zwischen Vorträgen, Austauschrunden und
Gottesdiensten wird es viel Zeit für die Vernetzung der Teilnehmer
untereinander geben. Es besteht jederzeit die Möglichkeit, sich im Sinne
eines Coachings beraten zu lassen. Im Fokus werden die Themen
Innovation und Gründung stehen. Es geht aber auch um Ideen für Team, für
Rollenverständnis und Leitung, für Kirche in bestehenden Kontexten und
Lebenswelten sowie für junge Menschen und für neue Formen von lebendiger
Gemeinschaft.
Die Teilnehmer werden von zwei sehr erfahrenen
Experten, die in der Ausbildung von Kirchengründern aktiv sind,
unterstützt: Bob und Mary Hopkins. Sie leben in England und engagieren
sich in der freshX-Bewegung der anglikanischen Kirche. Beide sind
mitverantwortlich für die Ausbildung und Begleitung von Pionieren, die
Gemeinden wachsen lassen, wo es schon lange keine klassischen
Kirchenstrukturen mehr gibt. Als weitere Experten sind bei der
Veranstaltung Katharina Haubold, Projektreferentin für Fresh X an der
CVJM Hochschule in Kassel, und Marlin Watling, Gründer, Coach und Leiter
der Mosaik-Gemeinschaft in Heidelberg dabei.
Die Veranstaltung
beginnt am Freitag, 5. April, um 16 Uhr. Das Ende ist für Sonntag, 7.
April, 16 Uhr geplant. Eine flexible Teilnahme auch an einzelnen Tagen
ist noch möglich.
Speyerer Dom: Turmaufstieg seit 1. April wieder möglich
Turmeingang trotz Vorhallensanierung zugänglich – Mitglieder des Dombauvereins erhalten kostenfreien Eintritt zu Kaisersaal und Turm
Speyer / Dom – Auch während der Vorhallensanierung des Speyerer Domes ist der dort befindliche Zugang zum Turm und damit der Aufstieg zur Aussichtsplattform möglich. Seit dem 1. April sind Kaisersaal und Südwestturm wieder für Besucher geöffnet. Eine Besonderheit in dieser Saison ist der Gratis-Eintritt für Mitglieder des Dombauvereins. Das Domkapitel möchte damit das Engagement des Vereins würdigen und die Mitglieder zum Besuch von Kaisersaal und Turm einladen. Tickets sind in jedem Fall notwendig und in der Dom-Info im südlichen Domgarten erhältlich. Mitglieder des Dombauvereins benötigen ihren Mitgliedsausweis und ein Ausweisdokument. Es ist auch möglich, spontan direkt vor Ort in den Verein einzutreten und als frischgebackenes Mitglied in den Genuss des kostenfreien Zugangs zu kommen.
Besucherattraktionen Kaisersaal und Turm
Von
April bis Oktober sind der Kaisersaal und der Südwestturm des Doms für
Besucher geöffnet. Während der Kaisersaal mit monumentalen Fresken der
Domausmalung des 19. Jahrhunderts beeindruckt, bietet sich vom Turm ein
einzigartiger Rundblick über die Stadt Speyer, die Vorderpfalz
und in die badische Nachbarschaft. An Tagen mit guter Fernsicht
überblickt man eine Entfernung von mehr als 50 Kilometern. Der Blick
reicht vom Pfälzer Wald im Westen bis zu Odenwald und Schwarzwald im
Osten. Besonders reizvoll ist der Blick auf die Maximilianstraße, die
Fußgängerzone im Herzen von Speyer, die in einer leicht geschwungenen
Linie den Dom und das mittelalterliche Stadttor „Altpörtel“ miteinander
verbindet.
Der Weg nach oben führt die Besucher
über den Kaisersaal. Der über der Vorhalle des Doms gelegene Raum
beherbergt eine Dauerausstellung mit neun monumentalen Fresken des
Malers Johann Baptist Schraudolph. Sie zeigen Szenen von Heiligen, die
für den Dom eine besondere Bedeutung haben. Ursprünglich
waren die Fresken in an den Wänden des Querhauses angebracht. Von dort
wurden sie im Zuge der großen Domrestaurierung der 1950er-Jahre
entfernt. Seit 2012 sind sie im Kaisersaal zu bestaunen.
Karten
für die begleiteten Begehungen, die alle 20 Minuten stattfinden, sind
in der Dom-Info auf der Südseite des Doms oder im Dominnern am Eingang
zur Krypta erhältlich. Bis zum 1. November bleiben Kaisersaal und
Aussichtsplattform für Besucher geöffnet.
Besucherinformationen Dom zu Speyer
Öffnungszeiten Kaisersaal und Aussichtsplattform: werktags April bis Oktober 10–17 Uhr, sonntags 12 – 17 Uhr. Einlass im 20- Minuten-Takt, Tickets in der Dom-Info.
Eintrittspreise: Kaisersaal und Aussichtsplattform: € 6.-, ermäßigt € 3.-, Eintritt für Familien mit mehreren Kindern: € 15.-
Bistum Speyer 02.04.2019
Den Weg der leisen und liebevollen Kommunikation gehen
In einem Festgottesdienst in der Speyerer Gedächtniskirche ist Oberkirchenrat Michael Gärtner verabschiedet und Nachfolgerin Dorothee Wüst ins Amt eingeführt worden.
Speyer (lk) – Klare Worte, durchdachte Positionen, konstruktive Kritik und Respekt vor der Meinung anderer sollen nach Auffassung der neuen Bildungsdezernentin der pfälzischen Landeskirche, Dorothee Wüst, Markenzeichen der Kirche sein. Dies sei in einer Kommunikationsgesellschaft des 21. Jahrhunderts zwar ein mühseliger, aber verheißungsvoller Weg, sagte Wüst in ihrer Einführungspredigt in der Speyerer Gedächtniskirche. In einem Festgottesdienst hat Kirchenpräsident Christian Schad Dorothee Wüst in ihr Amt eingeführt und ihren Vorgänger, Oberkirchenrat Michael Gärtner, in den Ruhestand verabschiedet. Wüst ist die zweite geistliche Oberkirchenrätin der Evangelischen Kirche der Pfalz.
Zwar müsse sich die Kirche auf dem „Marktplatz der Welt“ laut und deutlich vernehmbar gegen Krieg und Gewalt, Armut und soziale Ungerechtigkeit wenden, auch „schreien und rufen“, jedoch gäbe es viele andere Orte wie Schulsäle, Kirchenräume und Krankenzimmer „wo wir leise von dem reden, was und wichtig ist“, erklärte die Oberkirchenrätin. Vor allem aber gelte es auch darauf zu hören, was andere sagen. Auf dem Weg der leisen und liebevollen Kommunikation seien Christen täglich Boten Gottes. „Und damit sind wir wichtig für unsere Gesellschaft, für Menschen, die solche Kommunikation, die das Gespräch brauchen“, sagte Wüst.
Kirchliches Engagement in den Bereichen Bildung, Frieden und Umwelt sei in einer Zeit, in der sich die Weitergabe des Christlichen nicht mehr von selbst verstehe, unverzichtbar, erklärte Kirchenpräsident Schad. Glaube und Bildung als Erbe der Reformation und speziell auch der pfälzischen Kirchenunion von 1818 miteinander zu vereinen, sei daher eine der wichtigsten zukünftigen Aufgaben. Oberkirchenrat Michael Gärtner, der vor 42 Jahren als Pfarrer an der Schule seinen Dienst begann und vor sieben Jahren zum Oberkirchenrat gewählt wurde, habe von Anfang an das Thema Bildung und Religionsunterricht besonders am Herzen gelegen, führte Schad aus.
Gerade angesichts der gegenwärtig weltanschaulich pluralen Situation habe Gärtner immer wieder betont, wie wichtig es sei, religiös einen klaren und zugleich dialogoffenen Standpunkt zu vertreten. Mit 1.200 staatlichen Religionslehrern, die von der Landeskirche die kirchliche Vocatio erhalten haben, 90 Schulpfarrern, dem Evangelischen Trifels-Gymnasium Annweiler mit klarer christlicher Prägung und mit der Begleitung der Theologiestudierenden sei der Landeskirche „ein großer Schatz“ anvertraut. Im innerkirchlichen Bereich habe sich Gärtner für die Evangelische Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft sowie für die Arbeitsstelle Frieden und Umwelt stark gemacht. Dieses Engagement sei „unverzichtbar“, dankte Schad dem scheidenden Oberkirchenrat.
Als künftig für die Bereiche Bildung und Umwelt zuständige Oberkirchenrätin ei Dorothee Wüst als Motivatorin und Moderatorin, Vermittlerin und Brückenbauerin, aber auch als Predigerin herausgefordert, sagte Kirchenpräsident Schad in seiner Einführungsrede. Er machte Mut, „öffentlich von Gott zu reden“: Es gebe heute nur noch wenige Stellen in der Gesellschaft, an denen unabgegoltene Begriffe und Bilder wie Vergebung, Trost, Schuld, Gnade und Barmherzigkeit benannt würden. Dazu brauche es gebildete Köpfe und gebildete Herzen, die Pflege des kulturellen Gedächtnisses und ein biblisch geschultes Orientierungswissen. „Du bist ein reicher, ein willkommener Schatz in unserer Kirche“, hieß Schad die neue Bildungsdezernentin willkommen.
Der pfälzische Synodalpräsident Hermann Lorenz dankte Gärtner für die Kommunikation und die Offenheit, die seine Amtszeit geprägt hätten: „Du hast stets das Vertrauen der Landessynode gehabt.“ Dass sie den Herausforderungen des Amtes gewachsen sei, habe Nachfolgerin Dorothee Wüst während ihrer Zeit als Dekanin des Kirchenbezirks Kaiserslautern bewiesen, sagte Lorenz. Grußworte sprachen außerdem für die Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Oberkirchenrätin Ramona Eva Möbius von Evangelischen Landeskirche Anhalts, für die Diözese Speyer und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Südwest (ACK) Domdekan Christoph Kohl, für das Land Rheinland-Pfalz Staatsminister Konrad Wolf und für die Stadt Speyer Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler.
Im Gottesdienst assistierten Oberstudienrätin Regine Lüdders vom Hohenstaufen-Gymnasium Kaiserslautern und Theologiestudent Benjamin Sitzmann (Kaiserslautern, Heidelberg). Die Liturgie verantworteten Dekan Markus Jäckle und die Mitglieder des Landeskirchenrates. Den musikalischen Rahmen gestalteten das Ensemble „Amuse Gueule“ unter Leitung von Bezirkskantor Maurice Antoine Croissant, das Pfälzische Blechbläserensemble unter der Leitung von Landesposaunenwart Christian Syperek sowie Kirchenmusikdirektor Robert Sattelberger an der Orgel.
Zur Person: Die gebürtige Pirmasenserin Dorothee Wüst hat Theologie in Mainz und Heidelberg studiert. Nach dem Vikariat in Imsbach war sie Pfarrerin an der Lutherkirche in Kaiserslautern, danach Gemeindepfarrerin in Weilerbach und seit 2012 Pfarrerin an der Kaiserslauterer Stiftskirche und Dekanin des Kirchenbezirks Kaiserslautern. Im Frühjahr 2018 war Wüst von der Synode der pfälzischen Landeskirche zur geistlichen Oberkirchenrätin gewählt worden. In der Nachfolge von Michael Gärtner ist Wüst, die am 25. März 54 Jahre alt wird, für die Bereiche Schule und Bildung, Frieden und Umwelt sowie für die Theologiestudierenden zuständig. Als Gebietsdezernentin sind ihr nach derzeitiger Aufteilung die Kirchenbezirke Homburg, Kaiserslautern, Kusel, Pirmasens und Zweibrücken zugeordnet. Wüst ist verheiratet und hat ein Kind und zwei Stiefkinder. In ihrer Freizeit musiziert sie gerne: Sie singt in zwei Chören, spielt Klavier und Trompete.
Aufgehende Sonne zieht Menschen in den Dom zu Speyer
Speyer / Dom – Um 6.15 Uhr am Donnerstag war der Dom bereits gut gefüllt. Viele Menschen waren der Einladung gefolgt, am Datum der Tag-und-Nacht-Gleiche den Sonnenaufgang im Innern der Kathedralkirche zu erleben. An diesem Tag scheint das Licht durch das kleine, runde Fenster in der Apsis und fällt durch das ganze Mittelschiff bis zum Hauptportal.
Domkapitular Franz Vogelgesang freute sich über die mehr als 200 Menschen, die sich zu dieser frühen Stunde in den Dom begeben hatten, um zu singen, zu beten und unter Orgelklängen den Aufgang der Sonne zu erwarten. Er lud dazu ein, sich in den Chorraum und die Vierung zu begeben, um von dort aus das Lichtphänomen zu beobachten.
Herbert Adam, Mitarbeiter der Abteilung Seelsorge, erklärte, was es mit dem Dom als „gebaute Theologie“ auf sich hat. Als Wegkirche ist der Dom auf die aufgehende Sonne – Christus – ausgerichtet. Mit den Worten „Christus, dieses helle Licht, leuchtet in unser Leben hinein“ beschloss Domkapitular Vogelgesang die Andacht. Domorganist Markus Eichenlaub begleitete das Phänomen mit einfühlsamen Improvisationen auf der Orgel. Viele der Anwesenden nutzen die Gelegenheit, im Anschluss die Frühmesse in der Afrakapelle zu besuchen, so dass dort an diesem Morgen die Sitzplätze nicht ausreichten.
Wallfahrtsgottesdienst mit Weihbischof Georgens in Saargemünd
Feier auf dem Blauberg zum „Fest der Verkündigung des Herrn“
Saargemünd – Zum „Fest der Verkündigung des Herrn“ am Montag, 25. März, wird Weihbischof Otto Georgens in dem ehemaligen Redemptoristen-Kloster auf dem Blauberg in Saargemünd (Sarreguemines) zu Gast sein.
In der Wallfahrtskirche „Zur Mutter von der immerwährenden Hilfe“ (Notre Dame du Perpétuel Secours) feiert Georgens um 10 Uhr den Gottesdienst. Nach dem Pilgeressen findet am Nachmittag um 14.30 Uhr das Rosenkranzgebet statt und um 15 Uhr wird die Vesper gebetet.
Bistum Speyer 23.03.2019
Pontifikalamt zum Papstsonntag
Bischof Wiesemann hält Gottesdienst am 31. März im Speyerer Dom
Speyer / Dom – Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann feiert am Sonntag, 31. März, ein Pontifikalamt im Speyerer Dom. Der festliche Gottesdienst beginnt um 10 Uhr. Mit der Messe wird an die Amtseinführung von Papst Franziskus im März 2013 erinnert. Der Gottesdienst wird außerdem zum Gedenken an die Einführung von Dr. Karl-Heinz Wiesemann in sein am Amt als Bischof von Speyer am 2. März 2008 gefeiert.
Für die musikalische Gestaltung sorgt der Domchor unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori mit der „Missa in honorem Beatae Mariae Virginis & Coenantibus illis“ von Michael Haller sowie Liedsätzen von Heiß und Melchiori.
Bistum Speyer 23.03.2019
„Gemeinsam unter dem Kreuz“
Ökumenischer Passionsgottesdienst in der Marienkirche in Kaiserslautern
Kaiserslautern (is/lk) – Die Evangelische Kirche der Pfalz, das Bistum Speyer und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen – Region Südwest (ACK) laden zu einem Ökumenischen Passionsgottesdienst unter dem Titel „Gemeinsam unter dem Kreuz“ am 31. März um 17 Uhr in die Marienkirche in Kaiserslautern ein. Im Zentrum der Feier steht eine Kreuzverehrung nach ostkirchlichem Ritus. Außerdem wird für die unzähligen Christinnen und Christen gebetet, die weltweit wegen ihres Glaubens bedrängt und verfolgt werden.
Gemeinsam unter dem Kreuz wollen wir unsere Solidarität und Verbundenheit zeigen mit den christlichen Geschwistern in aller Welt, die um ihres Glaubens willen benachteiligt und verfolgt werden“ schreiben Kirchenpräsident Christian Schad, der die Predigt halten wird, und Bischof Karl-Heinz Wiesemann in der Einladung zu der Andacht.
Zu den Mitwirkenden der Feier gehören außerdem der Syrisch-Orthodoxe Erzbischof Hanna Aydin, der Vorsitzende der ACK-Südwest Pastor Dr. Jochen Wagner, Erzpriester Konstantin Zarkanitis und Erzpriester Dr. Georgios Basioudis von den Griechisch-Orthodoxen Gemeinden Ludwigshafen und Mannheim, Pfarrer Semun Kurt von der Syrisch-Orthodoxen Gemeinde Worms, Diakon Dr. Bishoy Soliman von der Koptisch-Orthodoxen Gemeinde Kaiserslautern und Vertreterinnen und Vertreter aus weiteren Gemeinden der ACK Kaiserslautern.
Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst von Chören der Griechisch-Orthodoxen Gemeinde Ludwigshafen, der Koptisch-Orthodoxen Gemeinde Kaiserslautern sowie der Syrisch-Orthodoxen Gemeinde Worms. Die Orgel spielt Bezirkskantor Simon Reichert, Neustadt/Weinstraße.
Im Anschluss an den Ökumenischen Passionsgottesdienst in der Marienkirche in Kaiserslautern wird zur Begegnung im Pfarrheim St. Maria eingeladen.
22.03.2019
Weltethos als Brücke zwischen Kulturen und Religionen
Katholische Erwachsenenbildung und Diözesan-Caritasverband laden zu Vortrag mit Dr. Günther Gebhardt am 4. April ins Friedrich-Spee-Haus in Speyer ein
Speyer / Friedrich-Spee-Haus – Zu einem Vortrag mit dem Titel „Weltethos – Brücke zwischen Kulturen und Religionen“ laden die Katholische Erwachsenenbildung und der Caritasverband für die Diözese Speyer am 4. April um 19.30 Uhr in das Friedrich-Spee-Haus nach Speyer ein. Referent des Abends ist Dr. Günther Gebhardt, der bis zu seinem Ruhestand im vergangenen Jahr rund 20 Jahre bei der Stiftung Weltethos in Tübingen tätig war, die letzten sechs Jahre als Bereichsleiter für den interreligiösen Dialog.
Die Idee eines Weltethos richtet den Blick auf das Verbindende zwischen unterschiedlichen Kulturen und Religionen. Auf der Basis gemeinsamer ethischer Grundüberzeugungen können, so die Grundüberzeugung, Brücken zwischen ihnen gebaut werden. Menschen aus unterschiedlichen Religionen können gemeinsam ihre Verantwortung für Gesellschaft und Welt wahrnehmen.
Hintergrund und Entwicklung des Weltethos werden in diesem Vortrag erläutert. An Beispielen aus der Arbeit der Stiftung Weltethos wird gezeigt, wie sich Weltethos in vielen Gesellschaftsbereichen in praktischen Projekten und Aktivitäten auswirkt, von Schule und Bildungsarbeit über den Interreligiösen Dialog bis hin zu Politik und Wirtschaft.
„Ausgrenzung, Spaltungen und Gewalt scheinen derzeit im Kleinen wie im Großen zuzunehmen. Doch wir müssen lernen, in Vielfalt miteinander zu leben“, laden die Veranstalter zur Teilnahme und Mitdenken ein.
Der Vortrag wird veranstaltet von der Katholischen Erwachsenenbildung Speyer in Kooperation mit dem Projekt „Zusammenhalt durch Teilhabe – Gelebte Demokratie“ im Diözesan-Caritasverband Speyer. Der Eintritt beträgt 5 Euro.
Beliebtes Angebot der Malteser in Kirche St. Hedwig
Speyer / Kirche St. Hedwig – Am Freitag, den 12. April um 11 Uhr, findet in der Kirche St. Hedwig wieder ein ökumenischer Gottesdienst für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen statt.
Der Gottesdienst ist speziell auf die Bedürfnisse
demenziell veränderter Menschen ausgerichtet, die so eine passende Möglichkeit
erhalten, Spiritualität und Gemeinschaft zu erleben. Das beliebte Angebot der
Malteser Speyer wird bereits im fünften Jahr gemeinsam mit der Dompfarrei Pax
Christi und der protestantischen Gesamtkirchengemeinde realisiert.
Bianca Knerr-Müller, Leiterin der
Malteser-Demenzdienste freut sich auf den Gottesdienst: „Unser Angebot wird
sehr gut angenommen. Jeder neue Gottesdienst ist noch besser besucht als der
vorhergehende. Das bestätigt uns in unserer Hilfsarbeit für Betroffene und
pflegende Angehörige.“
Darüber hinaus bieten die Malteser in Speyer
zahlreiche weitere Hilfestellungen wie Demenzcafés und Besuchsdienste für
betroffene Familien an. Ab März werden in einem generationenübergreifenden Projekt
interessierte Jugendliche zu Junior-Demenzbegleitern ausgebildet.
Nach dem Gottesdienst sind die Besucher eingeladen,
gemeinsam Mittag zu essen und bis 16 Uhr einen geselligen Nachmittag zu
verbringen. Um eine gute Planung zu ermöglichen, wird um Anmeldung gebeten.
Bischof Wiesemann warnt Kirche vor „selbstgenügsamem Rückzug ins Eigene“
Hirtenbrief zur Fastenzeit wird am 17. März in allen Gottesdiensten im Bistum Speyer verlesen – Bischof wirbt für „mutige Veränderungen und Reformen gegen klerikale Machtzentrierung“
Speyer – Die Feier der Eucharistie und ihre Konsequenzen für das Leben der Gläubigen und der Kirche stellt Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in den Mittelpunkt seines diesjährigen Hirtenbriefs zur Fastenzeit. Er wird am Sonntag, den 17. März, in allen Gottesdiensten im Bistum Speyer verlesen.
Die Eucharistie sei „Höhepunkt und Quelle“ des Lebens der Kirche. In ihr würden die Gläubigen zu einer neuen Gemeinschaft. Diese sei nicht für sich selber dar, sondern habe einen Auftrag für die Welt. Bischof Wiesemann warnt vor einem „selbstgenügsamen Rückzug ins Eigene“ und betont: „Die seit vielen Jahren beständig sinkenden Kirchenbesucherbezahlen können uns nicht gleichgültig lassen. Denn die Liebe Gottes ziele auf „alle Menschen, wie sie auch leben mögen“. Er fordert eine „Kultur der Achtsamkeit, die die Wehrlosen, Verwundeten und Bedrängten in ihre Mitte stellt“.
Bischof Wiesemann ruft die Kirche dazu auf, sich mit „aller Ehrlichkeit und Konsequenz der Wirklichkeit und den verheerenden Auswirkungen zu stellen, die durch das Verbrechen des sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen und Schutzbefohlenen entstanden sind“. Der Missbrauch treffe den „Lebensnerv einer Kirche, die mit dem gekreuzigten Christus eine Liebe in ihre Mitte stellt, die ganz von den Verwundeten und Bedrängten her denkt und handelt.“ Er wirbt für „mutige Veränderungen und Reformen gegen klerikale Machtzentrierung“. Aus seinen Gesprächen mit Missbrauchsopfern berichtet der Speyerer Bischof, dass der Vertrauensverlust sich häufig nicht nur auf das Verhältnis zur Kirche auswirke, sondern für viele Betroffene ein „lebenslanges Ringen um Gott, um das Grundvertrauen ins Leben und seinen Schöpfer“ zur Folge habe.
In Anknüpfung an den Philipperbrief des Apostels Paulus unterstreicht Wiesemann: „Gottes Macht zeigt sich ein für alle Mal im Dienen“ Sie bestehe aus einer Liebe, die sich bedingungslos ausliefert. „Gott gibt jeden Selbstschutz auf.“ Er entäußere sich all seiner Macht, „einzig um dem Menschen den Raum des Vertrauens und einer alles umfassenden Bejahung und Liebe aufzuschließen.“ Der auferstandene Christus zeige den Jüngern seine Wunden, damit sie begreifen lernen, was Auferstehung ist, nämlich die „neue, erlöste Weise der Begegnung von Gott und Mensch, in der jede Übergriffigkeit und jedes selbstherrliche Gebaren ausgeschlossen ist.“
Die
Kirche sei immer auch eine Kirche der Sünder. Gerade sie brauche
„Umkehr, Versöhnung und Vergebung. Das wird uns zurzeit schmerzlich
bewusst“, schreibt Bischof Wiesemann an die Gläubigen und verbindet
dieses Bekenntnis mit der Bitte, „dass wir in diesem Jahr den Weg der
österlichen Bußzeit so gehen können, dass die Liebe Christi uns in allem
erneuern kann“.
Video mit dem Hirtenwort von Bischof Wiesemann:
Bistum Speyer 17.03.2019
„Mach was draus: Sei Zukunft!“
Julio Eduardo Meléndez berichtet im Pressegespräch über das Engagement von Misereor für Jugendliche in El Salvador
Speyer – Mit der Fastenaktion unter dem Leitwort „Mach was draus: Sei Zukunft!“ stellt das katholische Hilfswerk Misereor in diesem Jahr junge Menschen in El Salvador in den Mittelpunkt. Bei einem Pressegespräch mit Weihbischof Otto Georgens, dem Bischofsvikar für weltkirchliche Aufgaben im Bistum Speyer, informierte Misereor-Gast Julio Eduardo Meléndez aus El Salvador über das Projekt FUNDASAL, das 1968 von zwei Jesuiten initiiert wurde und dem auch der Heilige Oscar Romero eng verbunden war.
Julio Eduardo Meléndez ist Vizedirektor von FUNDASAL, einer Stiftung für Wohnraum und Entwicklung. Jugendliche werden dabei unterstütz, für sich und ihre Nachbarn sichere Wohnungen und gleichzeitig eine Zukunft in Gemeinschaft zu bauen. „Die Häuser und Wohnungen entstehen in Gemeinschaftsarbeit: gemeinsames Bauen für gemeinsames Leben und eine funktionierende, organisierte Nachbarschaft“, erklärte Julio Eduardo Meléndez. Die Jugendlichen können ihr erworbenes Wissen weiter nutzen und eine Erwerbstätigkeit finden. Im ganzen Land sind seit der Gründung von FUNDASAL rund 51.000 neue Häuser entstanden und 273.000 Menschen haben von den Projekten profitiert.
Jugendliche haben in El Salvador wenig Perspektiven. Armut, Gewalt und Kriminalität sind an der Tagesordnung. Jugendbanden erpressen Schutzgeld, rauben und morden. Der Staat reagiert oft mit Repression und Gegengewalt. Ein Teufelskreis, weil viele Jugendliche keine Ausbildung und keine Arbeit haben. Gewalt ist für sie im Alltag zur Normalität geworden. Misstrauen zerstört die soziale und gesellschaftliche Brücke zwischen den Generationen. Die jungen Menschen fühlen sich stigmatisiert, vertrieben und entwurzelt. Viele verlassen das Land auf der Suche nach einer besseren Zukunft in Richtung USA. „Wir wollen den Mechanismus durchbrechen, dass man hier um weiterzukommen, Bandenmitglied, Mörder oder Drogenhändler werden muss. Es ist so wichtig, hier mit Empathie und Hingabe zu leben“, erklärt Julio Eduardo Meléndez. Die jungen Menschen machen sich stark für ihr Umfeld und ein friedliches soziales Miteinander. Sie bauen sich gemeinsam ein Zuhause auf, einen Ort, an dem sie bleiben können.
El
Salvador ist eines der gewalttätigsten Länder der Welt mit jährlich 64
Morden auf 100.000 Einwohner. Ganze Stadtviertel und Regionen sind unter
Kontrolle verbrecherischer Jugendbanden, die die Bevölkerung ihrem
Diktat unterwerfen, Schutzgeld kassieren, mit Drogen und Waffen handeln
und vermeintlichen Verrat mit Kugeln ahnden. Die Bewegungsfreiheit ist
stark eingeschränkt. Sowohl die privaten Kleinbus-Linien werden von den
Jugendbanden kontrolliert als auch die Zufahrtsstraßen zu den
Stadtvierteln. Dort kontrollieren Wachposten die Passanten und lassen
aus Furcht vor Infiltration nur diejenigen durch, die ihnen bekannt sind
oder deren Wohnadresse in diesem oder einem von derselben Bande
kontrollierten Viertel liegt. Einzig die salvadorianische Oberschicht
lebt verbarrikadiert hinter hohen Mauern und Stacheldraht, beschützt von
privaten Wachdiensten. Die Jugend der Armenviertel steht besonders
unter Druck. Jungen und Mädchen werden von den Jugendbanden häufig
zwangsrekrutiert.
Julio Eduardo Meléndez setzt sich entschlossen für Verbesserungen im Leben der Kinder und Jugendlichen ein. Sein Start bei FUNDASAL bedeutete eine radikale Änderung auch in seinem eigenen Leben. Im Studium hatte er gelernt, dass Menschen „nur Zahlen und Geld“ sind. Bei FUNDASAL hat er die menschliche Seite seines Berufs kennen- und schätzen gelernt. Heute kommt es ihm darauf an, dass Jugendliche wahrnehmen, dass sie in El Salvador eine Zukunft haben.
Wissenschaftliches Forum des Dombauvereins lädt am 28. März zu Vortrag über Baugeschichte des Doms ein
Speyer – Als Bauingenieur, Bauforscher und Archäoastromon beschäftigt sich Professor Erwin Reidinger mit der Rekonstruktion historischer Bauwerke und Anlagen. Im Wissenschaftlichen Forum des Dombauvereins wird er zum Thema „2027: 1000 Jahre Kaiserdom zu Speyer“ sprechen. Der Vortrag findet am Donnerstag, 28. März, 19 Uhr, im Vortragssaal der Volksbank Kur- und Rheinpfalz Speyer, Bahnhofstraße 19, statt. Der Eintritt ist frei, der Dombauverein freut sich über eine Spende.
Reidingers Analysen betreffen insbesondere geometrische und astronomische Rekonstruktionen an Gründungsstätten und Heiligtümern, die vom Altertum über die Antike bis ins Mittelalter reichen und sich vom Orient bis in den Okzident erstrecken. Sein 2014 erschienenes Buch „1027: Gründung des Speyerer Domes“, das er mit Unterstützung des Dombauamtes, des Diözesanarchivs und des Vermessungsamtes Ludwigshafen in den Schriften des Diözesan-Archivs – Speyer (Band 46) veröffentlichen konnte, bildet die Basis des Vortrags. Der Bauforscher wird den Forschungsweg darlegen, der von der Bauanalyse über die astronomische Untersuchung (Archäoastronomie) zum Gründungsdatum des Domes am 29. September 1027 führt. Es ist der Tag des Erzengels Michael, der laut Reidinger auf Anordnung Kaisers Konrad II. die heilige Orientierung des Chores bestimmen soll.
Die Rekonstruktion des Bauplanes im historischen Maßsystem lässt die Abmessungen in runden Planungswerten erkennen. Was früher als Baufehler abgetan wurde, stellte sich als geplant heraus, insbesondere der schiefwinklige Chor, der auf eine getrennte Orientierung von Langhaus und Chor nach der aufgehenden Sonne beruht und deshalb als „Achsknick“ erscheint.
Zwei Gäste aus Zentralamerika sind vom 11. bis 15. März und vom 24. bis 26. März im Rahmen der Fastenaktion des katholischen Hilfswerkes Misereor in der Diözese unterwegs
Speyer – Im Rahmen der Fastenaktion des katholischen Werkes für Entwicklungszusammenarbeit Misereor besuchen zwei Gäste aus El Salvador das Bistum Speyer. Julio Eduardo Meléndez Nunez wird vom 11. bis 15. März, Karla Marcela Vides Medrano vom 24. bis 26. März in der Pfalz zu Gast sein. In Schulen und Pfarreien werden sie über ihr Land und ihr Engagement berichten.
In der Misereor-Fastenaktion 2019 unter dem Leitwort „Mach was draus: Sei Zukunft!“ stehen Jugendliche in El Salvador im Mittelpunkt. „In dem Land zwischen Guatemala und Honduras bilden Jugendliche die Mehrheit der Bevölkerung. Trotz ihrer Stärke und ihrem Tatendrang stehen sie dennoch im Abseits. In der Schusslinie zwischen Bandenkrieg und Staatsgewalt bleibt ihnen häufig nur der Weg in die Kriminalität oder die Flucht in die USA“, beschreibt Misereor die Situation in dem kleinen zentralamerikanischen Land. Mit der Förderung von Projekten für Jugendliche will Misereor jungen Menschen in El Salvator Hoffnung und eine Zukunft in ihrem Heimatland geben.
Julio Meléndez ist Leiter der Finanzabteilung und Vizedirektor von FUNDASAL, einer Stiftung für Wohnraum und Entwicklung, die von Misereor gefördert wird. Jugendliche werden dabei unterstützt, für sich und ihre Nachbarn sichere Wohnungen und gleichzeitig eine Zukunft in Gemeinschaft zu bauen. Nach einem Mikrofinanz-Studium arbeitete Julio Meléndez erst in der Privatwirtschaft und ist seit 1997 bei FUNDASAL. Dort erledigt er die interne Koordination aller Arbeitsbereiche, begleitet einzelne Projekte und unterstützt den Fundraising-Bereich.
Marcela Vides hat an dem von Misereor geförderten Projekt „Mein Lebensplan“ teilgenommen und ist nun neben ihrem Studium der Sozialarbeit als Freiwillige im Projekt tätig. Das Programm „Mein Lebensplan“ von CARITAS San Salvador hilft jungen Menschen dabei, mit Persönlichkeitstraining, Bewerbungskursen und Seminaren zur Geschäftsgründung einen Ausweg aus der Gewaltspirale und der Perspektivlosigkeit zu finden.
Termine mit Julio Eduardo Melendez Nunez im Bistum:
· 12.3., 9 – 12 Uhr, Schul- und Unterrichtsbesuch im Gymnasium Edenkoben
· 13.3., 10.25 – ca. 14.15 Uhr, Unterrichtsbesuche, Hans-Purrmann-Gymnasium, Speyer
· 13.3., 19.30 Uhr, Pfarrzentrum Mutterstadt (Speyererstr.53); Vortrag und Austausch
· 14.3., ca. 10.30 Uhr – 13.00 Uhr, Unterrichtsbesuche in der Nardini-Schule Pirmasens
· 14.3.,
13.00 – 15.00 Uhr, Experten- Gespräch mit Renate Gerlich, pädagogische
Leitung des Nardini-Hauses Pirmasens, Jugendarbeit in sozialen
Notfällen.
Termine mit Karla Marcela Vides Medrano im Bistum:
· 24.3., 18 Uhr, Speyerer Dom, Gottesdienst mit Ansprache von Marcela Vides; Zelebrant: Generalvikar Andreas Sturm
· 25.3., 9.30 bis 14 Uhr, Unterrichtsbesuch und Austausch mit Kollegium in der Berufsbildenden Schule in Frankenthal
· 25.3.,
19.30 Uhr, Speyer, Ägidienhaus, Gastvortrag bei der Verleihung der
Preise für besondere Leistung und Engagement im Fach katholische
Religionslehre
· 26.3., 8.15 – ca. 13.30, Unterrichtsbesuch in der Berufsbildenden Schule Rockenhausen
Hintergrundinformation zur „Misereor Fastenaktion“: Seit
1959 gestaltet Misereor in der katholischen Kirche in Deutschland die
Fastenzeit und bittet mit der bundesweiten Fastenaktion um Solidarität
und Unterstützung für Benachteiligte in Asien und Ozeanien, Afrika und
dem Nahen Osten, Lateinamerika und der Karibik. Jedes Jahr stehen ein
anderes Thema und ein anderes Land im Fokus. Seit seiner Gründung im
Jahr 1958 hat Misereor nach eigenen Angaben über 108.000 Projekte mit
über sieben Milliarden Euro gefördert. Zurzeit unterstützt das Werk mehr
als 2.900 laufende Projekte in 89 Ländern.
Mehr Informationen zur Misereor-Fastenaktion: www.misereor.de
Bistum Speyer 16.03.2019
„Umkehr muss ins Herz treffen“
Beginn der Fastenzeit mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann am Aschermittwoch im Dom zu Speyer
Speyer – Zahlreiche Gläubige waren am Aschermittwoch in den Dom gekommen, um zusammen mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann Gottesdienst zu feiern. Sie alle erhielten das Aschekreuz auf die Stirn gezeichnet, das sichtbare Zeichen der Bereitschaft zu Umkehr und Buße. Dem Pontifikalamt am Abend ging eine Pontifikalvesper voraus.
Zu Beginn des Gottesdienstes erläuterte Bischof Wiesemann die Bedeutung des Aschermittwochs als Beginn der 40-tägigen Fastenzeit vor Ostern. Der Bischof bezeichnete diese Zeit in seiner Predigt als „eine Zeit der Neuausrichtung auf den lebendigen Gott“. Hierzu sei eine Umkehr notwendig, die sich nicht nur äußerlich, sondern vor allem innerlich vollziehen müsse. „Umkehr muss ins Herz treffen“, so das Fazit des Bischofs. Er zitierte hier die Worte Jesu „Zerreißt eure Herzen nicht eure Gewänder“. Es gelte zu begreifen, dass Gott in seiner unendlichen Liebe leidenschaftlich um uns kämpfe. In dieser Erkenntnis liege, so der Bischof, die Chance, neue Kraft zu schöpfen. Die Umkehr der Fastenzeit sei eine Hinwendung zur Liebe und Gnade Gottes. Er erinnerte an einen hymnischen Gesang aus der Vesper, der nur aus einer einzigen Zeile bestand: Durch Christi Wunden sind wir geheilt.
Vor der Kommunion zeichneten Bischof Wiesemann, Weihbischof Otto Georgens sowie Mitglieder des Domkapitels den Gottesdienstbesuchern die Aschekreuze auf die Stirn. Die Fürbitten schlossen auch die ein, die schon zu Asche geworden sind. Das Aschekreuz ist nicht zuletzt Zeichen der eigenen Vergänglichkeit, die jedoch mit der christlichen Hoffnung auf die Auferstehung kein Ende, sondern einen Neuanfang bedeutet.
Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernahmen Männerstimmen der Dommusik unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori. An der Orgel spielte Domorganist Markus Eichenlaub.
Speyer – Am Aschermittwoch, 6. März, hielt Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann um 18.30 Uhr im Dom zu Speyer ein Pontifikalamt, davor fand um 18 Uhr eine Pontifikalvesper statt. Der Aschermittwoch markiert den Beginn der 40-tägige Fastenzeit, in der sich die Kirche auf Ostern vorbereitet. In der Fastenzeit, auch „Österliche Bußzeit“ genannt, sind die Gläubigen eingeladen, ihr Leben zu überprüfen und neu am Evangelium auszurichten. Zeichen dieser Umkehrbereitschaft ist das Aschenkreuz, das ihnen im Aschermittwochsgottesdienst auf die Stirn gezeichnet wird. Besondere Elemente der Fastenzeit sind in der kirchlichen Tradition neben dem Fasten das Gebet und das Almosengeben.
Mit dem Palmsonntag, der in diesem
Jahr auf den 14. April fällt, beginnt die Karwoche oder Heilige Woche, in der
die Kirche des Leidens, Sterbens und der Auferstehung Jesu gedenkt. Höhepunkt
ist die Feier der Osternacht, die zugleich Hauptfeier des ganzen Kirchenjahres
ist. Das Pontifikalamt mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann am Palmsonntag
beginnt um 10 Uhr mit einer Statio am Ölberg auf der südlichen Domseite. Die
Gemeinde zieht dann mit gebundenen Buchszweigen in den Dom ein. Etwas
Pflanzengrün wird auch auf die Gräber der Kaiser und Könige im Dom gelegt – ein
Brauch der bereits für das 15. Jahrhundert dokumentiert ist.
In der Karwoche zwischen Palmsonntag und Ostern findet traditionell die Chrisammesse statt. An diesem Tag werden in der Bischofskirche die für die Sakramentenspendung benötigten heiligen Öle geweiht. Die Priester der Diözese sind zur Mitfeier eingeladen und nehmen das geweiht Öl für den Gebrauch in ihrer Pfarrei mit. Bischof Wiesemann zelebriert die Chrisammesse am Montag, 15. April, um 17 Uhr.
Die heiligen drei Tage „Triduum
Paschale“ beginnen mit dem Abendmahlsamt um 19.30 Uhr am Gründonnerstag, 18.
April, mit Bischof Wiesemann. Am Karfreitag, 19. April, findet um 10 Uhr der
Kinderkreuzweg statt. Um 15 Uhr beginnt die Karfreitagsliturgie mit Bischof Dr.
Karl-Heinz Wiesemann und Weihbischof Otto Georgens (Predigt). An diesem Tag
kann in den Beichtstühlen im nördlichen Seitenschiff zwischen 11 und 13 Uhr und
ab 17 Uhr die Beichte abgelegt werden. Zur stillen Besichtigung ist die
Kathedrale am Karfreitag ausschließlich zwischen 13 und 14 Uhr geöffnet.
Die Feier der Auferstehung beginnt
am Samstag, 20. April, mit der Osternacht, in der der Dom anfangs in völliger
Dunkelheit liegt. In der Vorhalle wird um 21 Uhr das Osterfeuer entzündet,
bevor mit der Osterkerze und dem Ruf „Lumen Christi – Deo gratias“ (Christus,
das Licht – Dank sei Gott) das Licht in die Kathedrale zurückkehrt. Bischof Dr.
Karl-Heinz Wiesemann wird die Osternacht im Dom zelebrieren.
Am Ostersonntag, 21. April, feiert Bischof Wiesemann um 10 Uhr ein Pontifikalamt und um 16.30 Uhr eine Pontifikalvesper. Am Ostermontag um 10 Uhr wird Weihbischof Otto Georgens die Messe im Dom feiern.
Konzerte der Fastenzeit
Am Abend des Palmsonntag, 14. April, bringt die Dommusik die „Johannes Passion“ von Johann Sebastian Bach in der benachbarten Dreifaltigkeitskirche zu Gehör. Die Solistenrollen sind allesamt erstklassig besetzt, wobei der Countenor Andreas Scholl und dem Tenor Christoph Prégardien als Weltstars ihres Stimmfachs besonders zu nennen sind. Das Konzert beginnt um 17 Uhr. Karten sind im Vorverkauf in der Dom-Info und bei allen bei allen ReserviX-Vorverkaufsstellen und online unter reservix.de erhältlich.
Die Dommusik Speyer gestaltet die Samstage der Fastenzeit mit einem besonderen musikalischen Akzent. Unter dem Titel „Cantate Domino“ (Singet dem Herrn) findet jeweils um 18 Uhr im Dom zu Speyer ein Konzert statt. Alle Konzerte dieser Reihe in der österlichen Bußzeit beschäftigen sich inhaltlich mit dem Gebet des Herrn, dem „Vater Unser“. Die Titel der Konzerte sind angelehnt an den Bilderzyklus „12 in 1 – Zwölf Bilder in einem Gebet“ des Künstlers Alois Ewen (*1946). Die jeweiligen Bilder sind im Rahmen der Konzerte ausgestellt. Der Eintritt zu dieser Reihe ist frei. Um eine Spende am Ausgang wird gebeten.
Terminübersicht:
Besondere Gottesdienste
Dienstag, 19. März 2019 – Heiliger
Joseph
18:00 Uhr – Kapitelsvesper
Musikalische Gestaltung: Schola
Cantorum Saliensis
Deutsche Vesper vom Festtag 18:30 Uhr – Kapitelsamt
Musikalische Gestaltung: Schola
Cantorum Saliensis
Gregorianik: Missa VIII de angelis Die beiden Gottesdienste finden wegen des Patroziniums in der Kirche St.
Joseph (Gilgenstraße) statt.
Montag, 25. März 2019 –
Verkündigung des Herrn
18:00 Uhr – Kapitelsvesper
Musikalische Gestaltung: Schola
gregoriana
Deutsche Vesper vom Festtag
18:30 Uhr – Kapitelsamt
Musikalische Gestaltung: Schola
gregoriana
Deutsche Wechselgesänge aus dem Gotteslob
Sonntag, 31. März 2019 –
Vierter Fastensonntag und Papstsonntag 10:00 Uhr – Pontifikalamt mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann
Papstsonntag und Jahrestag der Amtseinführung von Bischof Dr. Karl-Heinz
Wiesemann
Musikalische Gestaltung: Domchor
Michael Haller: Missa in honorem Beatae Mariae Virginis &
Coenantibus illis
Liedsätze von Heiß und Melchiori
Palmsonntag, 14. April 2019
10:00 Uhr – Pontifikalamt
Musikalische Gestaltung: Domsingknaben,
Dombläser
Melchior Franck: Fürwahr, er trug unsre Krankheit; Heinrich Schütz: Also hat
Gott die Welt geliebt; Claudio Crassini: Sanctus aus Missa prima; Christian M.
Heiß: Agnus Dei aus Missa piccola
Montag der Karwoche, 15.
April 2019
17:00 Uhr – Pontifikalamt Chrisammesse
Musikalische Gestaltung: Mädchenchor,
Instrumentalensemble
Leo Delibes: Messe brève; Thomas Riegler: Der Herr ist mein Hirte; Deutsche
Wechselgesänge aus dem Gotteslob
Gründonnerstag, 18. April
2019
8:00 Uhr – Lesehore und Laudes
Musikalische Gestaltung: Schola
Cantorum Saliensis
19:30 Uhr – Pontifikalamt
Messe vom letzten Abendmahl
Musikalische Gestaltung: Männerchor
der Dommusik
Michael Haller: Missa brevis; Ola Gjeilo: Ubi caritas; Giovanni Battista
Martini: Adoramus te, Christe & Tristis est anima mea
Karfreitag, 19. April 2019
8:30 Uhr – Lesehore und Laudes
Musikalische Gestaltung: Schola
Cantorum Saliensis
10:00 Uhr – Kreuzwegandacht
für Kinder
Musikalische Gestaltung: Nachwuchs-
und Aufbauchöre des Mädchenchores und der Domsingknaben
Lieder und Wechselgesänge aus dem Gotteslob
15:00 Uhr –
Pontifikalliturgie
Musikalische Gestaltung: Domchor
Felix Mendelssohn Bartholdy: Um unsrer Sünden Willen & Mein Gott, warum
hast du mich verlassen; Johann Sebastian Bach: Choräle zur Johannespassion;
Tomaso Ludovico da Vittoria: Popule meus; Michael Haller: Coenantibus
illis
Karsamstag, 20. April 2019
8:00 Uhr – Lesehore und Laudes
Musikalische Gestaltung: Schola
Cantorum Saliensis
21:00 Uhr – Feier der
Osternacht
Musikalische Gestaltung: Domchor,
Dombläser, Schola Cantorum Saliensis
Psalmen und Wechselgesänge
Giovanni Pierluigi da Palestrina: Sicut cervus desiderat ad fontes
Melchior Vulpius: Erstanden ist der heilig Christ
Charles V. Stanford: Ye choirs of new Jerusalem
Ostersonntag, 21. April 2019
10:00 Uhr – Pontifikalamt
Musikalische Gestaltung: Mädchenchor,
Domsingknaben, Dombläser
Christian M. Heiß: Missa „Fidem cantemus“; Wipo von Burgund: Victimae
paschali laudes;
Myles Birket Foster: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?
16:30 Uhr – Pontifikalvesper
Musikalische Gestaltung: Vokalensemble
der Dommusik, Soli, Domorchester
Wolfgang Amadeus Mozart: Dixit Dominus, Laudate Dominum und Magnificat aus
Vesperae solennes de confessore, KV 339; Franz Joseph Aumann: Regina caeli
Ostermontag, 22. April 2019
10:00 Uhr – Pontifikalamt
Musikalische Gestaltung: Capella
Spirensis vocale e instrumentale
Johann Joseph Fux: Missa in C; Franz Xaver Brixi: Haec dies
Konzerte
Samstag, 9. März 2019, 18:00 Uhr Cantate Domino zum Ersten Fastensonntag „Unser Vater – unsere Mutter“ Chor- und Orgelmusik von Giovanni Pierluigi da Palestrina, Jakobus Gallus,
Maurice Duruflé, Felix Mendelssohn Bartholdy und Denis Bédard Mitwirkende: Domchor Speyer / Domorganist Markus Eichenlaub, Orgel
Samstag, 16. März 2019, 18:00 Uhr Cantate Domino zum Zweiten Fastensonntag „Schuld und Vergebung“ Barocke Kammermusik von Johann Ulrich Steigleder, Hans Leo Hassler, Giovanni Paolo Cima, Christian Erbach, Francesco Rognoni u.a. Mitwirkende: Hans-Jakob Bollinger, Zink / Christine Lux, Orgel
Samstag, 23. März 2019, 18:00 Uhr Cantate Domino zum Dritten Fastensonntag „Dein Reich – Dein Wille“ Gregorianischer Choral und Orgelmusik von Samuel Scheidt und Johann Sebastian Bach Mitwirkende: Schola Vox Puellarum / Markus Melchiori, Orgel
Samstag, 30. März 2019, 18:00 Uhr Cantate Domino zum Vierten Fastensonntag
„Das Böse und die Erlösung“
Chormusik von Heinrich Schütz, Joseph Gabriel Rheinberger, Franz Liszt, Igor
Strawinsky und Stefan Trenner sowie Orgelimprovisationen
Mitwirkende: Kurpfälzer Madrigalisten / Stephan Rahn, Orgel
Samstag, 6. April 2019, 18:00 Uhr Cantate Domino zum Fünften Fastensonntag
„Glaube – Hoffnung – Liebe“
Werke für Baritonsolo und Orgel von Johannes Brahms, Peter Cornelius, Antonin
Dvorak, Jean Langlais, Felix Mendelssohn Bartholdy, Arvo Pärt, Flor Peeters,
u.a.
Mitwirkende: Michael Marz, Bariton / Joachim Weller, Orgel
Palmsonntag, 14. April 2019, 17:00
Uhr Johannespassion von Johann Sebastian Bach (1685-1750), BWV 245 (in der Fassung aus dem Jahr
1725)
Jowoon Chung (Sopran) / Andreas Scholl (Altus) / Christoph Prégardien (Tenor,
Evangelist) / Hans Jörg Mammel (Tenor, Arien) / Markus Flaig (Bass, Christus) /
Konstantin Paganetti (Bass, Arien)
Domchor Speyer / Barockorchester L´arpa festante / Leitung:
Domkapellmeister Markus Melchiori Das Konzert findet in der Dreifaltigkeitskirche Speyer statt.
Text: Bistum Speyer Foto: Domkapitel Speyer / Klaus Landry 16.03.2019
Katholikentag als Impuls zum „Weiter(r) denken“
Treffen der Diözese findet am 15. September auf dem Gelände der Landesgartenschau in Kaiserslautern statt – Pirmin Spiegel (MISEREOR) setzt Themenimpuls zu Ökologie und Ökumene
Kaiserslautern – „Weite(r) denken“ lautet das Motto des Katholikentages, zu dem das Bistum Speyer am Sonntag, den 15. September, auf das Gelände der Landesgartenschau in Kaiserslautern einlädt. „Mit diesem Leitwort wollen wir deutlich machen, dass wir uns den Fragen der Gegenwart mutig stellen und die Zukunft der Gesellschaft kreativ mitgestalten wollen“, erklärt Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann. „Weite(r) denken“ heiße, über den gewohnten Horizont hinauszudenken und Veränderung nicht als Bedrohung, sondern als Chance zu begreifen. Das Treffen richtet sich an alle Gläubigen und kirchlich Engagierten in der Pfalz und im Saarpfalzkreis. Zugleich lädt das Bistum Speyer auch alle am Thema Interessierten ein.
Eröffnet
wird der Katholikentag mit einem Gottesdienst, den Bischof Dr.
Karl-Heinz Wiesemann zelebriert. Parallel dazu wird ein
Kinder-Gottesdienst angeboten. Anschließend bieten ein Markt der
Möglichkeiten und Mitmachangebote für Kinder und Jugendliche
Gelegenheit, die verschiedenen Facetten von Kirche auf unterhaltsame
Weise kennenzulernen. Den zentralen Themenimpuls des Tages setzt
Monsignore Pirmin Spiegel, der aus dem Bistum Speyer stammt, mehrere
Jahre in Brasilien gewirkt hat und seit 2012 als Hauptgeschäftsführer
des Bischöflichen Hilfswerkes MISEREOR tätig ist. Er benennt die
Herausforderungen des Klimawandels aus internationaler Perspektive und
verdeutlicht die Chancen der ökumenischen Zusammenarbeit von Christinnen
und Christen aller Konfessionen. In Gesprächsgruppen und
Kreativworkshops werden seine Impulse vertieft und weitergeführt.
Am
Nachmittag lädt das Bistum zu einem offenen Singen mit Eugen Eckert und
Horst Christill ein, bevor um 16 Uhr offiziell der Visionsprozess des
Bistums Speyer gestartet wird. „Er soll zu einer Antwort auf die Frage
führen, worin wir als Kirche von Speyer unsere Sendung und unseren
Auftrag im Hier und Heute konkret erkennen und verwirklichen“, macht
Bischof Wiesemann deutlich. Das Bistum wolle diese Suche aktiv angehen,
„offen und mit Beteiligung möglichst vieler, denen die Botschaft des
Evangeliums am Herzen liegt.“
Angebot der Bischöflichen Schulabteilung im Bistum Speyer
Speyer – Erstmals gibt es ein digitales Angebot für Schülerinnen und Schüler zur Fastenzeit für den Religionsunterricht. Angela Purkart, Religionspädagogin und Fortbildungsleiterin in der Hauptabteilung Schulen, Hochschulen, Bildung im Bischöflichen Ordinariat in Speyer, stellt Lehrkräften ganzheitliche Impulse zur Verfügung, die eigens Kinder und Jugendliche in ihren Lebenswelten ansprechen.
Nach der Anmeldung zur Teilnahme an dieser Aktion erhalten Lehrerinnen und Lehrer wöchentlich das Material per Email zugesandt. Die Aktion startete am Aschermittwoch.
In allen Lebenslagen dankbar sein, ist das Gegengift zur Unzufriedenheit. Am 30. März 2019 ab 17:30 Uhr gestaltet die Er-lebt Gemeinde Landau rund um dieses Thema einen besonderen Abend für Frauen.
Landau / Er-lebt Gemeinde – Es geht um die Perspektive, mit der wir auf die Dinge sehen und darum, unsere eigene Zufriedenheit zu hinterfragen, erzählt Manuela Osigus aus dem Organisationsteam. Als gute Beispiele stehen an diesem Abend die Lebenswege von drei Frauen im Mittelpunkt. Die Geschichten laden ein, den eigenen Weg zu überdenken und neu zu suchen.
Die
Veranstaltung beginnt um 17:30 Uhr mit einem Meet & Greet, um 18 Uhr startet
der Gottesdienst mit Impulsen von Karin Spitzer. Karin Spitzer arbeitet bei der
Missionsgesellschaft OM in Mosbach und ist als Referentin in ganz Deutschland
unterwegs. Im Anschluss bleibt Zeit zum gemütlichen Ausklang bei Fingerfood. Der
Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten. Die Anmeldung erfolgt unter
frauen@er-lebt.de, spontane Gäste sind ebenso herzlich willkommen.
Die
Er-lebt Gemeinde bietet ein großes Angebot an Veranstaltungen für Frauen, so
zum Beispiel Kreativabende und regelmäßige Frühstückstreffen. Weitere
Informationen erhalten interessierte unter www.er-lebt.de/frauen.
Speyer – Die Dommusik Speyer gestaltet die Samstage der Fastenzeit mit einem besonderen musikalischen Akzent. Unter dem Titel „Cantate Domino“ (Singet dem Herrn) findet jeweils um 18 Uhr im Dom zu Speyer ein Konzert statt. Alle Konzerte dieser Reihe in der österlichen Bußzeit beschäftigen sich inhaltlich mit dem Gebet des Herrn, dem „Vater Unser“. Die Titel der Konzerte sind angelehnt an den Bilderzyklus „12 in 1 – Zwölf Bilder in einem Gebet“ des Künstlers Alois Ewen (*1946). Die jeweiligen Bilder sind im Rahmen der Konzerte ausgestellt. Der Eintritt zu dieser Reihe ist frei. Um eine Spende am Ausgang wird gebeten.
Die Termine:
Samstag, 9. März 2019, 18:00 Uhr zum Ersten Fastensonntag „Unser Vater – unsere Mutter“ Chor- und Orgelmusik von Giovanni Pierluigi da Palestrina, Jakobus Gallus, Maurice Duruflé, Felix Mendelssohn Bartholdy und Denis Bédard Mitwirkende: Domchor Speyer | Domorganist Markus Eichenlaub, Orgel
Samstag, 16. März 2019, 18:00 Uhr zum Zweiten Fastensonntag „Schuld und Vergebung“ Barocke Kammermusik von Johann Ulrich Steigleder, Hans Leo Hassler, Giovanni Paolo Cima, Christian Erbach, Francesco Rognoni u.a. Mitwirkende: Hans-Jakob Bollinger, Zink | Christine Lux, Orgel
Samstag, 23. März 2019, 18:00 Uhr zum Dritten Fastensonntag „Dein Reich – Dein Wille“ Gregorianischer Choral und Orgelmusik von Samuel Scheidt und Johann Sebastian Bach Mitwirkende: Schola Vox Puellarum | Markus Melchiori, Orgel
Samstag, 30. März 2019, 18:00 Uhr zum Vierten Fastensonntag „Das Böse und die Erlösung“ Chormusik von Heinrich Schütz, Joseph Gabriel Rheinberger, Franz Liszt, Igor Strawinsky und Stefan Trenner sowie Orgelimprovisationen Mitwirkende: Kurpfälzer Madrigalisten | Stephan Rahn, Orgel
Samstag, 6. April 2019, 18:00 Uhr zum Fünften Fastensonntag „Glaube – Hoffnung – Liebe“ Werke für Baritonsolo und Orgel von Johannes Brahms, Peter Cornelius, Antonin Dvorak, Jean Langlais, Felix Mendelssohn Bartholdy, Arvo Pärt, Flor Peeters, u.a. Mitwirkende: Michael Marz, Bariton | Joachim Weller, Orgel
Bistum Speyer 16.03.2019
Speyerer Bischof Michael von Faulhaber vor 150 Jahren geboren
Am 5. März 1869 in Unterfranken zur Welt gekommen – 1911 zum Bischof von Speyer geweiht – 1917 Berufung zum Erzbischof von München und Freising
Speyer – Das Bistum Speyer gedenkt des 150. Geburtstages von Kardinal Michael von Faulhaber, der von 1911 bis 1917 als Bischof von Speyer gewirkt hat und dann zum Erzbischof von München und Freising berufen wurde.
Am
5. März 1869 wurde Michael Faulhaber als drittes von sieben Kindern im
unterfränkischen Ort Klosterheidenfeld geboren. Der Vater war Bäcker.
Bereits früh wurde der wache Geist und die gute Auffassungsgabe des
Jungen bemerkt, sodass er die höhere Schule in Schweinfurt und das
Knabenseminar in Würzburg besuchte. Nach dem Militärdienst trat
Faulhaber im Oktober 1889 ins Würzburger Priesterseminar ein und
studierte an der dortigen Universität.
Die
Karriere sucht ihresgleichen: Bei einem von der Fakultät
ausgeschriebenen Wettbewerb gewann die wissenschaftliche Arbeit
Faulhabers, die zudem als schriftlicher Teil der Promotionsprüfung
angerechnet wurde. Nach der Priesterweihe im August 1892 wirkte der
junge Geistliche nach mehreren Kaplansstellen als Präfekt am
Priesterseminar. Dort bereitete er sich auf den mündlichen Teil der
Promotionsprüfung vor, die er im Mai 1895 mit „summa cum laude“ ablegte.
Hierdurch erwarb er ein Stipendium, das ihm einen Forschungsaufenthalt
in Rom zur Habilitation ermöglichte.
Im
damaligen Kontext avancierte Faulhaber zu einem weitgereisten Mann,
womit auch eine Erweiterung des eigenen Horizonts verbunden war. Im Frühjahr
1897 unternahm der junge Priester eine Reise in den nahen Osten, um die
biblischen Schauplätze kennenzulernen. Zurück in Würzburg übernahm er
eine Stelle als Privatdozent an der Universität. Doch auch hier hielt es
ihn nicht, sondern er machte sich erneut zu Forschungsaufenthalten quer
durch Europa auf den Weg.
Im
Alter von 35 Jahren wurde Faulhaber 1903 zum Professor für Exegese des
Alten Testamentes an die Universität Straßburg berufen. Dort zog er sich
nicht hinter die Welt der Bücher zurück, sondern zeigte sich als
weltoffener Seelsorger. Insbesondere wandte er sich den Studenten zu und
unterstützte die zu dieser Zeit aufkommende Frauenbewegung.
Im
November 1910 wurde Faulhaber zum Bischof von Speyer ernannt, was
durchweg eine positive Resonanz hervorrief und am 19. Februar 1911 zum
Bischof konsekriert. Es war eine Massenveranstaltung. Mit Sonderzügen
reisten über 10.000 Personen nach Speyer. Faulhaber war damals mit 41
Jahren der jüngste Bischof des Deutschen Reiches.
Als
Wappenspruch wählte Faulhaber „Vox Temporis Vox Dei“ – „Stimme der Zeit
Stimme Gottes“, was wie der Impuls zu einer an den Bedürfnissen der
Zeit ausgerichteten bischöflichen Tätigkeit und Seelsorge klingt. Zu
dieser Intention passt, dass er durch Visitations- und Firmungsreisen
versuchte, zügig mit dem Bistum und der Mentalität der Pfälzer vertraut
zu werden. Es gibt kaum einen Bereich, dem sich Faulhaber nicht
zugewandt hätte. Zu nennen sind beispielsweise die Bemühungen um eine
zeigemäße Priesterausbildung, das Engagement für die Volksmissionen oder
den Ausbau der Jugendfürsorge. Auch den geschichtlich bedingten
seelsorglichen Herausforderungen, den Simultankirchen und den
gemischtkonfessionellen Ehen, wandte sich Faulhaber zu.
Faulhabers
Rede auf dem Mainzer Katholikentag 1911 war einer der Wendepunkte in
der Frage der kirchlichen Stellung von Laien. Der Speyerer Bischof war
ein Vorreiter, wenn es darum ging, die auf der Taufberufung basierende
kirchliche Tätigkeit von Laien wertzuschätzen und zu fördern. Auch die
von der katholischen Frauenbewegung vertretenen Interessen förderte er
nach Kräften. Er setzte sich für das Frauenstudium, die Rechte der
Arbeiterinnen und das Frauenwahlrecht ein.
Zudem
ist ein ausgedehntes Wirken über die Grenzen des Bistums Speyer
nachweisbar. Zu nennen ist beispielsweise die Präsenz bei
Katholikentagen, der Einsatz für die Rechte der Arbeiter und deren
Organisation in den gemischtkonfessionellen Gewerkschaften.
Einen
herben Einschnitt erreichte das moderne seelsorgliche Wirken mit dem
Ersten Weltkrieg. Als stellvertretender Feldpropst der bayerischen Armee
hatte Faulhaber auch die seelsorgliche Verantwortung für die im Feld
stehenden Truppen zu tragen. In dieser Funktion unternahm er vier Reisen
an die Westfront, die ihn zum Teil bis in die Schützengräben führten.
Für
die Zeitgenossen war es nicht verwunderlich, dass nach dem Tod des
Münchener Erzbischofs Franziskus von Bettinger im April 1917 Faulhaber
die Nachfolge antreten sollte.
Der
Revolution und der Regierung Eisner stand der in der Monarchie von
Gottes Gnaden aufgewachsene Erzbischof Faulhaber ebenso ablehnend
gegenüber wie der Weimarer Verfassung. In den Adventspredigten 1933
wandte er sich bereits früh gegen Rassenantisemitismus und versuchte in
einer Zeit zunehmender Verunsicherung durch das NS-Regime für die
Interessen der Kirche einzutreten. Schüsse auf das Münchener
Bischofspalais zeugen davon, dass er sich nicht nur Freunde machte. An
der Enzyklika „Mit brennender Sorge“ Pius’ XI., die die Gefahren der um
sich greifenden nationalsozialistischen Dominanz ansprach, arbeitete
Faulhaber maßgeblich mit.
Die
Rezeption Faulhabers ist vor allem während der NS-Zeit ambivalent.
Lassen sich viele einzelne Belege der Unterstützung für verfolgte
Personen ausmachen, wird auf der anderen Seite der Vorwurf erhoben, dass
nicht laut genug öffentlich protestiert worden sei. Zumindest ist eine
theologische Kriegslegitimation, wie sie für die frühen Jahre des Ersten
Weltkrieges belegbar ist, für den Krieg von 1939-1945 nicht
nachzuweisen.
In
der Nachkriegszeit war Faulhaber ein wichtiger Ansprechpartner für die
Militärregierung und versuchte, ähnlich wie nach dem Ersten Weltkrieg,
die Lebensbedingungen der Diözesanen zu verbessern.
Während
die Fronleichnamsprozession am 12. Juni 1952 durch die Münchener
Straßen zog, starb Faulhaber im Alter von 83 Jahren. Fast die Hälfte
seines Lebens wirkte er als Bischof und Kardinal.
Zum Weiterlesen:
· Dominik
Schindler (Hrsg.): Faulhaber in Speyer. Predigten, Ansprachen und
Veröffentlichungen der Bischofsjahre 1911-1917. Speyer 2017 (Schriften
des Diözesan-Archivs Speyer, Bd. 51.).
· Dominik
Schindler: Der Kairos im Chronos der Geschichtlichkeit. Michael von
Faulhaber als Bischof von Speyer (1911-1917). Stuttgart 2018.
· Einen
facettenreichen Einblick eröffnet der Ausstellungskatalog: Kardinal
Michael von Faulhaber. 1869 bis 1952. Eine Ausstellung des Archivs des
Erzbistums München und Freising, des Bayerischen Hauptstaatsarchivs und
des Stadtarchivs München zum 50. Todestag. 6. Juni bis 28. Juli 2002.
Bearb. v. Thomas Forstner u. a.
· Kritische Onlineedition der Tagebücher (die Speyerer Zeit ist bereits erschlossen) und weiterführende Informationen unter: www.faulhaber-edition.de
Text: Dr. Dominik Schindler Foto: Bistumsarchiv 15.03.2019
Dominik Geiger zum Präses des Diözesan-Cäcilienverbandes ernannt
Cäcilienverband für das Bistum Speyer im Jahr 2004 gegründet – Ziel ist die Förderung und Pflege der Kirchenmusik im Bistum Speyer – Insgesamt rund 8.400 Musikerinnen und Musiker
Speyer – Pfarrer Dominik Geiger wurde Anfang Februar zum Präses des Cäcilienverbandes für das Bistum Speyer ernannt. Dominik Geiger ist als Kooperator in der Pfarrei Heiliger Christophorus in Waldsee tätig und absolviert derzeit parallel ein Aufbaustudium des Kirchenrechts an der Universität Leuven (Belgien). „Durch die Musik werden Menschen häufig emotional mehr angesprochen als durch noch so gute Worte. Das zu entdecken und unsere Kirchenchöre dabei zu unterstützen, dass die Menschen die Schönheit der Musik und durch sie die Schönheit der Liturgie erfahren, ist ein Ziel, für das ich mich gerne einsetzen möchte“, erklärt Dominik Geiger, der seit frühester Jugend selbst musikalisch aktiv ist. Er singt im Chor und solistisch und spielt Klavier und Posaune.
Der
Cäcilienverband für das Bistum Speyer wurde im Jahr 2004 gegründet.
Seine vorrangige Aufgabe ist die Förderung und Pflege der Kirchenmusik
im Bistum Speyer. Dem Cäcilienverband gehören 177 Erwachsenenchöre, 36
Kinder- und Jugendchöre, 36 Choralscholen und 58 Instrumentalensembles
im Bistum Speyer an. Insgesamt engagieren sich im
Diözesan-Cäcilienverband rund 8.400 Musikerinnen und Musiker.
Zugleich
setzt sich der Cäcilienverband dafür ein, in der Öffentlichkeit
Interesse an der Kirchenmusik zu wecken und zu einem besseren
Verständnis beizutragen. Der Cäcilienverband berät und begleitet die
Kirchenchöre sowie andere Gesangs- und Instrumentalgruppen im Bistum
Speyer, unterstützt die Kontaktpflege zwischen den Kirchenchören auf
Diözesan- und Dekanatschortagen und gibt eigene Kirchenmusikalien
heraus. Der Cäcilienverband ist Veranstalter des jährlichen „Treffpunkt
Kirchenmusik“ und fördert die spirituell-geistliche Bildung von
Kirchenchören durch entsprechende Angebote. Als Schwerpunkt der
aktuellen Arbeit nennt Diözesankirchenmusikdirektor Manfred Degen – er
gehört ebenso wie Präses Dominik Geiger dem Vorstand des
Cäcilienverbandes an – die Überarbeitung der Satzungen der Kirchenchöre
und des Diözesan-Cäcilienverbandes.
Bistum und Landeskirche veröffentlichen gemeinsam dreimal im Jahr „Ökumenische Informationen“
Speyer (is/lk) – Anregungen für die praktische Ökumene vor Ort, Einladungen zu ökumenischen Gottesdiensten und Veranstaltungen, Hinweise auf interessante Materialien und Neuerscheinungen, einen ökumenischen Terminkalender für die kommenden Monate, das besondere Zitat – dies und vieles mehr bietet der Rundbrief „Ökumenische Informationen“, den das Bistum Speyer und die Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) künftig dreimal im Jahr gemeinsam herausgeben. Er richtet sich an alle, die sich in Presbyterien, Pfarreiräten, Gemeindeausschüssen oder Ökumenekreisen engagieren oder die sich einfach für ökumenische Themen interessieren.
Für
Thomas Borchers, Theologischer Referent im Ökumenedezernat der
Pfälzischen Landeskirche, besteht das Ziel des Rundbriefs darin, „Haupt-
und Ehrenamtlichen beider Kirchen wichtige und praxisrelevante
ökumenische Informationen an die Hand zu geben, um sie so zu noch mehr
Ökumene zu ermutigen.“ Und sein katholischer Kollege Thomas Stubenrauch,
Ökumenereferent des Bistums Speyer, ergänzt: „Damit soll die Vision des
ökumenischen Leitfadens immer mehr Wirklichkeit werden: Alles, was in
unseren Kirchengemeinden und Pfarreien geschieht, soll vom Geist der
Ökumene durchdrungen sein.“
„Die
Idee zu einem gemeinsamen Rundbrief kam von der Basis“, erläutert
Stubenrauch. Seit fünf Jahren habe er dreimal jährlich einen Info-Brief
an Haupt- und Ehrenamtliche versandt. Bis ihn ein Leser zu Recht gefragt
habe: Müsste ein Rundbrief zum Thema Ökumene nicht auch ökumenisch
herausgebracht werden? „Diese Anregung haben wir gerne aufgegriffen“,
wie Borchers betont.
Die „Ökumenischen Informationen“ im pdf-Format sind auf den Homepages von Landeskirche und Bistum zu finden. Interessierte können sich registrieren lassen, wenn Sie den Rundbrief per Email zugesandt bekommen möchten. „Wir freuen uns auf viele Nutzer und sind dankbar für Rückmeldungen der Leserinnen und Leser, um den Rundbrief noch mehr an deren Bedürfnisse anpassen zu können“, so Borchers und Stubenrauch.
15.03.2019
„40 Tage ohne Blabla“
Angebot der Netzgemeinde DA_ZWISCHEN in der Fastenzeit
Speyer – Die Netzgemeinde DA_ZWISCHEN der Diözese Speyer bietet in der Fastenzeit 2019 unter dem Motto „40 Tage ohne Blabla“ eine neue Aktion an. Wer sich dafür anmeldet, bekommt seit Aschermittwoch (6. März) bis Ostern jeden Tag einen kleinen Gedankenanstoß per Messenger „ohne Blabla“ geschickt, wie Felix Goldinger, Initiator und Seelsorger der Netzgemeinde und Referent für Katechese und missionarische Pastoral im Bistum Speyer, erklärt. „Die Fastenzeit macht deutlich, dass weniger mehr sein kann. Unsere Impulse regen dazu an, mehr zu hören als zu reden und den großen Fragen des Lebens auf die Spur zu kommen, indem man sich selbst und Gott besser kennenlernen kann. Die Nachrichten können dabei helfen, achtsam zu werden für Glaube, Liebe und Hoffnung im eigenen Alltag.“
Zu
den Impulsen gibt es jeweils ein ‚Visual‘ mit jungen Poetry-Slammern,
die mit einem kurzen Satz zu Wort kommen. Diese Botschaft kann man
natürlich gerne kommentieren. Zusätzlich zu diesem Angebot lädt die
Netzgemeinde dazu ein, sich via Facebook ein digitales Aschekreuz, eine
Grafik, die die Nutzerinnen und Nutzer über ihr Profilbild „legen“
können, auf die Stirn „malen“ zu lassen.
Die Netzgemeinde DA_ZWISCHEN wurde vor drei Jahren im Bistum Speyer gegründet und ist über die Grenzen des Bistums Speyer gewachsen. Inzwischen beteiligen sich daran auch die Bistümer Freiburg und Würzburg. Aktuell sind rund 3000 Personen Mitglied der digitalen Gemeinde. Die Netzgemeinde lebt von wöchentlichen Ideen zum Weiterdenken, die die Gemeindemitglieder per Messenger (z.B. WhatsApp) montags morgens auf ihr Handy erhalten. Freitags schickt DA_ZWISCHEN die Netzgemeinde mit einer Abschlussnachricht ins Wochenende. Wer WhatsApp nicht nutzen möchte, kann die Nachrichten auch per Facebook, Telegram oder E-Mail erhalten.
Domkapitel und Bistum danken Dombaumeister Mario Colletto, der im März in den Ruhestand geht – Als Gebietsarchitekt war er für die Renovierung von insgesamt 39 Kirchen im Bistum verantwortlich
Speyer – Im Rahmen einer Feierstunde wurde am 19.02.2019 in Speyer Dombaumeister Mario Colletto in den Ruhestand verabschiedet. Dompropst und Weihbischof Otto Georgens dankte Mario Colletto im Namen des Domkapitels, Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann für das Bistum. Mario Colletto war seit dem Jahr 2001 als Gebietsarchitekt beim Bischöflichen Bauamt tätig. 2013 wurde er in das Amt des Dombaumeisters für die Speyerer Kathedrale berufen.
„Aufhören ist eine Stärke, nicht eine Schwäche“, zitierte Weihbischof Georgens in seinem Dankeswort die Lyrikerin Ingeborg Bachmann. Das Aufhören sei zugleich ein „Hören auf das andere meiner selbst, auf die anderen Möglichkeiten, die in mir liegen“. Viele seien nicht in der Lage aufzuhören, weil sie nicht hören könnten. In diesem Sinn sei das Aufhören eine Kunst, „ganz Ohr zu werden und sich auf etwas Neues einzulassen“. Weihbischof Georgens würdigte Mario Colletto als einen leidenschaftlichen Gestalter. „Der Impuls, etwas gestalten zu wollen, hat sie immer bewegt.“ Davon geben vor allem der Kaisersaal im Dom sowie der große Chorsaal im Haus der Kirchenmusik Zeugnis, so Georgens. „Diese Räume tragen Ihre Handschrift. Das wird bleiben, auch wenn Sie Speyer verlassen haben.“ Zum Zeichen des Dankes überreichte Domkustos Peter Schappert dem scheidenden Dombaumeister ein Buchpräsent. Er wies anerkennend auf die große Spannbreite im Wirken von Mario Colletto hin.
Die künstlerische Gestaltungskraft Collettos stellte auch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann besonders heraus. „Ich habe immer sehr geschätzt, dass bei Ihnen eine künstlerische Ader ins Spiel kam.“ Mit seinem Einsatz für den Dialog zwischen Kunst und Kirche habe Colletto einen wertvollen Akzent gesetzt. „Bei Ihnen waren echte Leidenschaft und Engagement spürbar, auch in den schöpferischen Entwürfen, die Sie als Gebietsarchitekt in den Kirchen des Bistums verwirklicht haben“, unterstrich Bischof Wiesemann. Colletto hatte von 2001 bis 2012 die Restaurierung und Neugestaltung von insgesamt 39 Kirchen im Bistum Speyer verantwortet.
Mario Colletto erwiderte den Dank des Domkapitels und des Bistums. „Ich bin sehr froh, dass ich diese Arbeit machen und mich darin weiterentwickeln durfte. Dankbar bin ich auch für viele herzliche Begegnungen im Lauf der Jahre.“ Es sei bewegend für ihn wahrzunehmen, dass er durch sein Wirken viele Spuren am Dom und im Bistum Speyer hinterlassen habe.
Bistum Speyer 15.03.2019
Eine Botschaft, aktueller denn je
Festakademie würdigte Lebenswerk von Weihbischof Ernst Gutting
Speyer – Eine Festakademie am 16. Februar im Historischen Ratssaal der Stadt Speyer erinnerte an Weihbischof Ernst Gutting, der 1919 geboren und am 30. Januar 100 Jahre alt geworden wäre. Die rund 120 Besucher erlebten dabei, wie aktuell die Themen, Positionen und pastoraltheologischen Initiativen des im Bistum Speyer unvergessenen Weihbischofs sind – aktuell besonders mit Blick auf die gegenwärtige Situation der katholischen Kirche. In besonderer Weise gilt dies für eines seiner großen Themen: Der Wiener Pastoraltheologe Professor Dr. Paul Michael Zulehner nannte Gutting in seinem Vortrag zur Festakademie einen „prophetischen Vordenker“ und die Fernsehjournalistin Michaela Pilters formulierte: „Die Situation der katholischen Kirche heute braucht Bischöfe wie Ernst Gutting, die bereit sind, neue Wege zu gehen, um den Beitrag des Evangeliums für eine menschlichere Welt zu verdeutlichen.“ Pilters nahm damit Bezug auf ein Buch Guttings unter dem Titel „Für eine menschlichere Welt“.
Bischof
Karl-Heinz Wiesemann hatte bereits in seiner Begrüßung zu der
Festakademie diese unübersehbare Aktualität Guttings herausgestellt, die
sich wie ein roter Faden durch die Beiträge des Nachmittags zog. Der
Speyerer Bischof berichtete von seinen persönlichen, beeindruckenden
Begegnungen mit dem zu dieser Zeit schon von Alter und Krankheit
gezeichneten Ernst Gutting, „dessen Lebensspuren im Bistum bis heute
deutlich erkennbar sind“. Wiesemann verwies auf die heilige Theresia von
Lisieux als die große Lehrerin von Weihbischof Gutting, die ihn
zutiefst geprägt habe. Ihr Wort „Nur die Liebe zählt“ wählte sich
Weihbischof Gutting als bischöflichen Wahlspruch. Bischof Wiesemann
nannte Ernst Gutting den „kleinen Bischof mit dem großen Herzen“.
Das Zweite Vatikanische Konzil war immer ein zentraler Bezugspunkt für Ernst Gutting
Der
Münchner Kirchenhistoriker Professor Dr. Franz Xaver Bischof ordnete
das Wirken Guttings in einen kirchen- und zeitgeschichtlichen
Hintergrund ein. Zentraler Orientierungspunkt dabei: das Zweite
Vatikanische Konzil mit seiner Forderung nach einer Ecclesia semper
reformanda, einer sich immer neu zu reformierenden Kirche. Johannes
XXIII. habe deutlich gesehen, dass die Kirche nur so ihren Dienst in und
an der Welt leisten könne – und prägte den den Begriff „aggiornamento“,
die „Verheutigung“ der Botschaft und Lehre für die jeweilige Zeit.
Ausdrücklich
verwies Professor Bischof auf die Tatsache, dass die Einbrüche im
kirchlichen Leben nicht mit dem Konzil begonnen hätten, sondern bereits
in den 1950er Jahren, ausgelöst von den gesellschaftlichen
Veränderungen. Professor Bischof skizzierte in einer „Zeitreise“
Stationen, die den Lebensweg Ernst Gutings als Seelsorger begleiteten –
vom „Reformstau“ vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil, über das Bemühen
des Konzils, die Zeichen der Zeit zu erkennen, bis zu den späteren Auf-
und Umbruchzeiten – und Verwerfungen. Für Weihbischof Gutting war das
Konzil immer zentraler Bezugspunkt. Das wurde auch nochmals in einer
abschließenden Gesprächsrunde mit den Referenten des Tages deutlich. Mit
Blick auf die gegenwärtige Krise der Kirche würde Weihbischof Ernst
Gutting uns raten, die Texte und Ergebnisse des Konzils nochmals
intensiv zu studieren und in unsere Zeit hinein zu übersetzen, so Klaus
Haarlammert. Der frühere Chefredakteur des „pilger“ und langjährige
Wegbegleiter Guttings trug den Vortrag von Professor Zulehner vor, der
krankheitsbedingt nicht an der Festakademie teilnehmen konnte.
Papst Franziskus hätte Freude an Weihbischof Gutting gehabt
Ernst
Gutting sei ein Weihbischof gewesen, an dem Papst Franziskus eine
Riesenfreude gehabt hätte, zeigt sich Zulehner in seinen Ausführungen
überzeugt. „Vieles, wofür dieser große Papst steht, findet sich im
Wirken des Weihbischofs, zumindest in klar erkennbaren Ansätzen.“
Gutting sei ein politischer Bischof gewesen, ein mystischer Bischof und
einer, der Menschen inspirierte, sich für das Evangelium in der Welt von
heute ebenso wie in der Kirche einzusetzen. Zulehner sieht den früheren
Speyerer Weihbischof auf der Höhe der Geschlechterforschung, wenn er
für den Übergang vom Patriarchalismus zur Partnerschaft zwischen den
Geschlechtern kämpfte. Guttings Buch „Offensive gegen den
Patriarchalismus“ habe Zeichen gesetzt. Zulehner weiter: „Heute würde
Ernst Gutting zusammen mit Papst Franziskus als eine der dauerhaftesten
Formen des Patriarchalismus in der Kirche den grassierenden
Klerikalismus ansehen. In diesem würde er eine der tiefsten Verwundungen
des Volkes Gottes erblicken.“ Im abschließenden Rundgespräch war dann
auch der Missbrauchsskandal – fast zwingend – Thema, denn
Wissenschaftler wie auch Bischöfe sehen im Klerikalismus und im Fehlen
von Frauen in wichtigen Bereichen der Kirche eine „systemische Ursache“
für die gegenwärtige Krise.
Einsatz Guttings in der Arbeiterfrage
Zulehner verwies auch auf den starken Einsatz Guttings in der Arbeiterfrage. „Das unermüdliche und fundierte politische Engagement von Ernst Gutting hat eine tiefe Wurzel im Evangelium. Wenn eine Formel auf ihn zutrifft, dann jene von der Rottenburger Synode aus dem Jahre 1983: ,Je mystischer, desto politischer. Und umgekehrt.‘ Oder in einer anderen trefflichen Formel: ,Wer in Gott eintaucht, taucht unweigerlich neben den Armen auf.‘ Beides hängt untrennbar zusammen: die Mystik und die Politik. Mystik meint dabei nicht mehr und nicht weniger, als im Geheimnis Gottes daheim, in Gottes Liebe tief verwurzelt zu sein.“ Professor Zulehner schlug an dieser Stelle den Bogen zu Theresia von Lisieux, Guttings „bewährte Wegweiserin“ in die Tiefe der göttlichen Liebe. Sie habe den Weihbischof zutiefst spirituell geprägt, ihre feste Überzeugung „Nur die Liebe zählt“ habe er sich als bischöflichen Wahlspruch gewählt.
In
seinen Ausführungen ging Zulehner zudem auf die Analysen Guttings und
dessen Überlegungen zum Wandel der Kirchengestalt ein. Wichtig seien für
den Weihbischof erneuerte Pfarrgemeinden als Gemeinschaft von
Gemeinschaften mit Wirkung hinein in die Welt. So könne die Kirche zu
einer Art „Netz der Liebe“ mitten unter den Menschen sein – ein
entscheidender Ort, an dem Kirche sich selbst und zugleich ihre Sendung
verwirkliche. Auch an dieser Stelle wurde deutlich, wie aktuell die
Überlegungen Guttings auch in dieser Hinsicht sind.
„Weihbischof Gutting hat einen erheblichen Beitrag dazu geleistet, dass es in der Frauenfrage in der Kirche Fortschritte gibt“
Michaela
Pilters, Fernsehjournalistin und viele Jahre verantwortliche
Kirchenexpertin beim ZDF, stellte am Beginn ihres Vortrags über das
Engagement von Weihbischof Ernst Gutting heraus, dass dieses auch ihr
Leben „positive beeinflusst hat“. Bei vielen Begegnungen lernte sie den
Weihbischof und Beauftragten der deutschen Bischofskonferenz für
Frauenseelsorge schätzen. „Er
war offen für neue Erfahrungen, bereit, daraus für die Zukunft zu
lernen, er wollte Menschen ermutigen und sah die Aufgabe der Kirche auch
darin, Lernort für eine bessere Zukunft zu sein.“ Immer wieder nahm
Pilters auf ein Buch des Speyerer Weihbischofs Bezug, das 1987 erschien
und – weil von einem Bischof geschrieben – nicht nur innerkirchlich
heftige Diskussionen auslöste: „Offensive gegen den Patriachalismus“.
Darin plädierte Gutting vor dem Hintergrund der Gottebenbildlichkeit von
Mann und Frau – indirekt – auch für das Diakonat der Frau. Michaela
Pilters erwähnte das Jahr 1994, ein für die Frauenfrage in der Kirche
schwarzes Jahr: „Papst Johannes Paul II. erklärte mit einer Autorität,
die fast an eine unfehlbare Dogmatisierung erinnerte, dass eine
Zulassung der Frauen zum Weiheamt ausgeschlossen sei, und auch die
Diskussion darüber zu beenden sei.“ Bei der Würdigung Guttings wurde
deutlich, dass derzeit gerade das Thema Diakonat der Frau eine neue
Dynamik gewinnt.
„Die
Kirche soll Modell für das gleichwertige und partnerschaftliche
Zusammenleben und -wirken von Männern und Frauen sein“, zitierte Pilters
aus dem Wort der Deutschen Bischofskonferenz von 1981 „Zu Fragen der
Stellung der Frau in Kirche und Gesellschaft“, an dessen Entstehung
Weihbischof Gutting erheblichen Anteil hat. „Es ist für engagierte
Christinnen schmerzlich, heute zu erleben, dass die Kirche statt Modell
zu sein der Entwicklung eher hinterherhinkt, ja lange Jahre dem
gewandelten Rollenverständnis der Frauen skeptisch und ablehnend
gegenüber steht. Zu viel an jahrtausendealter Tradition und von den
Kirchenvätern autoritativ untermauerter Unsinn über das Wesen und die
Unterordnung der Frauen hat sich in den Köpfen der Kirchenmänner und
-frauen festgesetzt, obwohl es, wie man heute weiß, ganz und gar
unbiblisch und unjesuanisch ist“, so Pilters. Und sie fährt fort:
„Weihbischof Gutting hat einen erheblichen Beitrag dazu geleistet, dass
es in der Frauenfrage in der Kirche Fortschritte gibt, auch wenn es
Tippelschrittchen sind und dazwischen lange Verschnaufpausen eingelegt
werden müssen.“
Michaela
Pilters griff nochmals den bischöflichen Wahlspruch Guttings „Nur die
Liebe zählt“ auf. „Es ist vielleicht das Geheimnis des Menschen Ernst
Gutting, das ihn so sympathisch und glaubwürdig macht, dass nicht die
Theorien und Dogmen, die strenge Lehre sein Predigen und Reden prägten,
sondern die Liebe zum Menschen und, selbstverständlich, die Liebe zu
Gott.“ An seiner Loyalität der Kirche gegenüber habe der Jubilar, bei
aller Kritik und allen deutlichen Worten, nie einen Zweifel gelassen.
„Eine Kirche, wie er sie wollte und verkörperte, ist dialogfreudig und
offen, selbstkritisch, aber engagiert und durchdrungen von ihrer
Aufgabe, Zeugnis zu geben für die Botschaft Jesu.“
Zum
Gedenken an Weihbischof Ernst Gutting erscheint im April ein Buch unter
anderem mit den Predigten und Vorträgen aus Pontifikalamt, Empfang und
Festakademie sowie einem Interview, das zu Guttings 70. Geburtstag
entstand. Das Buch (rund 120 Seiten, ca. 12,80 Euro) kann vorbestellt
werden beim Pilgerverlag, Postfach 2420, 67334 Speyer, E-Mail: info@pilgerverlag.de
Text: Norbert Rönn Foto: Klaus Landry 15.03.2019
Bistum Speyer startet Info-Abende zur Pfarrgremienwahl 2019
Angebot für Haupt- und Ehrenamtliche, die an Vorbereitung und Durchführung der Wahlen mitwirken
Speyer – Im November 2019 werden im Bistum Speyer die Pfarrgremien neu gewählt. Gewählt werden dabei die neuen Mitglieder der Pfarreiräte, Verwaltungsräte und Gemeindeausschüsse in den 70 Pfarreien des Bistums Speyer. Was bei der Vorbereitung und Durchführung der Wahlen zu bedenken ist, kommt bei einer Reihe von sechs Informationsabenden zur Sprache, mit denen das Bistum Speyer von März bis April an verschiedenen Orten zu Gast ist. Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 19 Uhr. Das Veranstaltungsende ist für 21 Uhr eingeplant.
„Bei der Vorbereitung und Durchführung der Pfarrgremienwahl gibt es vieles zu beachten und so manche Fragen müssen geklärt werden. Dazu dienen die Info-Abende zur Pfarrgremienwahl, die an sechs verschiedenen Orten angeboten werden“, erläutert Marius Wingerter, Referent für pfarrliche und überpfarrliche Räte im Bistum Speyer, der die Treffen leiten wird. Dazu eingeladen sind alle Haupt- und Ehrenamtliche, die mithelfen, dass die Pfarrgremienwahlen ordnungsgemäß und erfolgreich verlaufen. Um eine Anmeldung bis spätestens zehn Tage vor der Veranstaltung wird gebeten. Die Teilnahme ist kostenlos.
Info-Abende zur Pfarrgremienwahl 2019
Montag, 18.03.2019, 19:00 – 21:00 Uhr Kath. Pfarrzentrum Am Deutschordensplatz 12, 76761 Rülzheim
Montag, 08.04.2019, 19:00 – 21:00 Uhr Heinrich Pesch Haus Frankenthaler Straße 229, 67059 Ludwigshafen
Donnerstag, 11.04.2019, 19:00 – 21:00 Uhr Kath. Pfarrheim St. Elisabeth Unterer Sommerwaldweg 44, 66953 Pirmasens
Kontakt und Anmeldung:
Bischöfliches Ordinariat Abt. Seelsorge in Pfarrei und Lebensräumen Webergasse 11, 67346 Speyer Tel: 06232/102-314 E-Mail: pfarrei-lebensraeume@bistum-speyer.de
Bistum Speyer 15.03.2019
„Liebe miteinander leben“
Feier der Ehejubiläen mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom am 21. und 22. September 2019
Speyer – Unter dem Motto „Liebe miteinander leben“ lädt das Bistum Speyer auch in diesem Jahr wieder Eheleute aus der gesamten Diözese, die silberne, goldene, diamantene Hochzeit oder einen anderen Jahrestag ihrer Eheschließung feiern, zur Feier der Ehejubiläen im Speyerer Dom ein. Es werden zwei Termine zur Feier angeboten: Samstag, 21. September und Sonntag, 22. September.
Der Tag beginnt jeweils um 10 Uhr mit einem Pontifikalamt im Dom zu Speyer. Zelebrant der beiden Eucharistiefeiern ist Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann.
In der Einladung zur Feier schreibt der Speyerer Bischof: „Sie haben sich vor Jahren ihre gegenseitige Liebe und Treue bekundet und ihre Liebesbeziehung unter die Heilszusage und den Segen Gottes gestellt. Eine Ehe ist eine abenteuerliche Reise und sie bleibt es auch nach vielen Jahren. Hochzeitstage und Ehejubiläen sind wie Rastplätze auf dem langen Weg der Ehe. Sie laden ein zum Innehalten, zu Aufbruch und Neuanfang. Zu einem solchen Rastplatz laden wie Sie ein…“
Im Anschluss an die Festgottesdienste besteht die Möglichkeit zur Einzelsegnung der Paare durch Bischof Wiesemann und andere Seelsorger. Nach dem Dank für die gemeinsamen Ehejahre erwartet dann die Jubelpaare vor dem Dom ein Sektempfang. Die Feiern enden jeweils gegen 13 Uhr mit dem Hochzeitswalzer auf dem Domplatz.
Aufgrund der begrenzten Anzahl der Plätze im Dom wird eine frühzeitige Anmeldung empfohlen. Ab Juli erhalten dann alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Bestätigung des Termins und Einlasskarten für den Dom.
Weitere Informationen und Anmeldung: Bischöfliches Ordinariat Speyer, Hauptabteilung Seelsorge Generation und Lebenswelten, Ehe- und Familienseelsorge, Telefon 0 62 32/102-314, E-Mail: ehe-familie@bistum-speyer.de