Zoo Heidelberg:

Nachwuchs bei den Präriehunden im Zoo Heidelberg

Sonne lockt Jungtiere aus dem unterirdischen Bau

Junge Präriehunde im Zoo Heidelberg (Foto: Speyer 24/7 News,dak / Zoo Heidelberg)

Die frühsommerlichen Temperaturen locken den Nachwuchs an die Oberfläche: Ende Mai zeigen sich die ersten jungen Präriehunde auf der Anlage. Fünf Jungtiere wurden bereits im Gehege gesichtet – es bleibt spannend, wie viele Jungtiere noch kommen werden. Die possierlichen Nagetiere, die mit Hunden nur ihren Namen teilen, flitzen zwischen den erwachsenen Tieren umher, spielen miteinander und mischen die ganze Kolonie gehörig auf.

Neugierig rennen die kleinen tagaktiven Nagetiere über Äste und Blätter, wedeln aufgeregt mit ihren schwarzen Schwänzchen, graben oder knabbern am Grashalmen. Bereits im Frühling kommen die jungen Präriehunde in den unterirdischen Erdhöhlen zur Welt. Kurz nach der Geburt sind sie nur etwa 15 Gramm „schwer“, nackt und blind und werden von der Mutter intensiv umsorgt. Erst wenn sie weit genug entwickelt sind, meist nach fünf bis sechs Wochen, zeigen sie sich an der Oberfläche. Ob bereits alle Jungtiere diesen Schritt gewagt haben, ist für die Tierpfleger im Zoo nicht einfach zu erkennen. Kaum versucht man die Kleinen zu zählen, huscht eines in das weitläufige Tunnelsystem und kommt an einer anderen Stelle wieder raus – oder vielleicht ist dies auch ein anderes? Der Versuch, den Nachwuchs zu zählen, ist auch für Zoobesucher eine spannende Herausforderung.

Präriehunde leben in Kolonien in den weiten Gras- und Steppenlandschaften Nordamerikas. Ihr Lebensraum erstreckt sich von Kanada über die USA bis hin nach Mexiko. Sie bewohnen ein weit verzweigtes Tunnelsystem mit vielen Schlafhöhlen, die mit Gräsern oder Laub ausgepolstert werden. Mit Hunden haben die Präriehunde nichts gemeinsam. Sie zählen zu den Nagetieren und sind mit den Murmeltieren und Streifenhörnchen verwandt. Ihren Namen haben sie durch ihren typischen Warnruf erhalten: Entdeckt ein Präriehund einen Feind, stößt er einen bellenden Laut aus, um die anderen zu warnen. Das bedeutet meist für die gesamte Präriehund-Kolonie, Rückzug in den sicheren Bau. Dort sind sie gut geschützt vor Fressfeinden, wie Raubvögeln oder Kojoten.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto & Video: Speyer 24/7 News,dak / Zoo Heidelberg
05.06.2019

Außergewöhnliche Eier und flauschige Küken

Brutzeit im Zoo Heidelberg in vollem Gange

So verschieden können Vogeleier aussehen: Ein braun gesprenkeltes Ei der Inkaseeschwalben, das leuchtend blaue Ei der Guira-Kuckucke, ein großes weißes Flamingo-Ei und ein kleines grünliches Ei der Chinesischen Zwergwachteln. (Foto: Zoo Heidelberg)

Im Vogelrevier im Zoo Heidelberg ist richtig was los: Während einige Vogelarten, wie Graumöwen, Kampfläufer oder Guira-Kuckucke noch auf ihrem Gelege sitzen und fleißig brüten, kümmern sich einige Inkaseeschwalben und Grünwangenamazonen bereits um die Jungenaufzucht. Besucher, die aufmerksam durch den Zoo schlendern, können einen Blick auf das ein oder andere Küken erhaschen. So unterschiedlich wie das Aussehen der einzelnen Vogelarten sind auch die Gelege: Braun gesprenkelt, leuchtend weiß und außergewöhnlich gefärbt – die Vielfalt der Eier ist groß.

Bereits munter und mit flauschigem Gefieder sitzen die jungen Inkaseeschwalben in den Nistkästen im Küstenpanorama. Im April sind die ersten Küken aus den braun gesprenkelten – und daher im Nest gut getarnten Eiern – geschlüpft. Gierig strecken die Jungvögel ihre Hälse und Schnäbel, um von ihren Eltern mit Nahrung versorgt zu werden. Mit rund vier Wochen werden sie flügge und verlassen das Nest. Erst nach einem Jahr beginnt sich der Schnabel der Jungtiere in leuchtendes Rot umzufärben.

Inkaseeschwalben mit Küken im Nistkasten (Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg)

Aus den wohl schönsten Eiern im Zoo wird in den nächsten Wochen der Nachwuchs der Guira-Kuckucke schlüpfen. Die Eier dieser Vogelart sind leicht zu erkennen: Sie besitzen eine leuchtende, blaugrüne Färbung mit einer weißen Marmorierung. Im Gegensatz zu den einheimischen Kuckucken, brüten die Guiras ihr Gelege selbst aus und platzieren die Eier nicht in fremden Nestern.

Die größten Eier im Vogelrevier des Zoo Heidelberg legen ohne Frage die farbenprächtigen Kuba-Flamingos. Flamingo-Eier sind leuchtend weiß gefärbt, haben eine glatte Schale und sind zwischen 7 bis 9 cm lang. In der Regel besitzt jedes Brutpaar ein Ei, das von Mutter und Vater abwechselnd bebrütet wird. Wie alle Flamingoarten, brüten auch die Heidelberger Flamingos auf Schlammhügeln. Von den Besucherwegen sind die Hügel in der Mitte des großen Sees gut zu erkennen.

Flamingos legen ihre Eier auf Schlammhügeln ab, um sie vor steigenden Wasserständen zu schützen (Foto: Susi Fischer/Zoo Heidelberg)

„Der Schlammhügel schützt das Gelege vor sich ändernden Wasserständen. Eine kleine Mulde, in der das Ei abgelegt wird, verhindert, dass es vom Hügel herunterrollt.“, weiß Simon Borchardt, Revierleiter im Vogelrevier. „Im letzten Jahr sind im Zoo fünf Flamingo-Küken geschlüpft. Wir hoffen natürlich, dass unsere Flamingos auch dieses Jahr erfolgreich Nachwuchs großziehen.“ Flamingos beginnen erst im Juni zu brüten. Wenn alles gut geht, sind die ersten Flamingoküken im Juli zu sehen.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Susi Fischer & Petra Medan / Zoo Heidelberg
05.06.2019

Pfingstferienspaß mit der Heidelberger Zooschule: Viele Tage voller spannender Abenteuer

Was gibt es für Kinder Aufregenderes als eine Woche im Zoo zu verbringen? Denn dort gibt es jeden Tag Neues und Spannendes zu entdecken! Die Zooschule Heidelberg veranstaltet in den beiden Pfingstferienwochen jeweils fünftägige Ferienprogramme für Schulkinder ab sechs Jahren. Bei einer abwechslungsreichen Reise durch die Welt der Tiere werden die Kinder zu wahren Tierexperten und haben auch die Möglichkeit, einmal hinter die Kulissen des Zoos zu blicken, einen Tierpfleger zu treffen und mit einigen Zootieren in direkten Kontakt zu treten. Auch für das Spielen und Basteln ist genügend Zeit eingeplant. Da kommt bestimmt keine Langeweile auf! Tickets gibt es im Vorverkauf an der Zookasse.

Pfingstferien mit der Zooschule Heidelberg (Susanne Reichardt/Zooschule Heidelberg)

Zusammen mit unseren Zoorangern beschäftigen sich die jungen Forscher jeden Tag intensiv mit einer anderen Tiergruppe. Es gibt beispielsweise einen Elefanten-, Vogel- oder Affentag. Beim Vogeltag lernen die Teilnehmer verschiedene Vogelarten kennen: vom riesigen Seeadler, über die Nüsse knackenden Aras, bis hin zu den rosafarbenen Flamingos. Gemeinsam werden Forscherbögen ausgefüllt, passende Spiele gespielt, aber auch mal Gehege ausgemistet, Tiere gepflegt oder diese mit selbst gebasteltem Spielzeug beschäftigt. Besondere Erlebnisse sind also garantiert! Selbst wenn die Kinder schon einmal bei den ZooFerien dabei waren, können sie insgesamt dreimal teilnehmen, ohne dass sich die Themen wiederholen.

Vom 11. Juni bis 15. Juni 2019 sowie vom 17. Juni bis 22. Juni 2019 (ohne 20.06.) erwarten unsere Zooranger die Kinder zu dem bunten Ferienprogramm. Die fünftägige Veranstaltung kann halbtags oder ganztags gebucht werden. Das Basisprogramm findet von 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr statt und kostet 85,- €. Zusätzlich kann das Nachmittagsprogramm (zzgl. 125,- €, 12.30 Uhr bis 16.30 Uhr) und/oder das Frühprogramm (zzgl. 35,- €, 8.00 bis 9.30 Uhr) gegen einen Aufpreis hinzugebucht werden. Geschwister erhalten 15% Rabatt. Der TicketVorverkauf für die Zoo-Ferien läuft bereits. Die Tickets sind an der Tageskasse des Zoos während der Öffnungszeiten erhältlich. Weitere Informationen gibt es auf der Website der Zooschule unter www.zooschule-heidelberg.de oder telefonisch unter 06221-3955713.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Susanne Reichardt / Zooschule Heidelberg & Speyer 24/7 News
05.06.2019

Gute Resonanz beim Team Elefant Heidelberg Tag 2019

Team-Mitglieder ließen sich vom Regen nicht abschrecken

Am Samstag, 11. Mai 2019, lud der Zoo Heidelberg die Mitglieder des Team Elefant Heidelberg zum jährlichen Aktionstag in den Zoo ein. Seit mehreren Jahren arbeiten der WWF und der Zoo Heidelberg beim Elefantenschutz zusammen. Im August 2017 gründeten beide Institutionen das „Team Elefant Heidelberg“ zur Unterstützung der Elefantenhaltung im Zoo Heidelberg und des WWF-Projekts für die Elefanten im Kui Buri-Nationalpark in Thailand. Zahlreiche Team-Mitglieder ließen sich bereits registrieren – ihre Namen sind an der Ehrentafel am Elefantenhaus im Zoo Heidelberg zu finden. Für diese Hilfe bedankte sich der Zoo Heidelberg bei den Spendern mit diesem Aktionstag. Rund 200 Teilnehmer aus ganz Deutschland hatten sich dafür angemeldet. Elefanten-Tierpfleger, Zoo- und WWF-Mitarbeiter informierten an mehreren Infostationen über den Schutz der bedrohten Asiatischen Elefanten und ermöglichten exklusive Einblicke hinter die Kulissen des Elefantenhauses.

Team Elefant Heidelberg-Mitglieder trafen sich am Samstag, 11, Mai 2019, zum Aktionstag im Zoo Heidelberg

Jeweils pünktlich zur Begrüßung der Gruppe um 11 Uhr und 14 Uhr zeigte sich die Sonne im Zoo. So konnten Zoo-Geschäftsführer Frank-Dieter Heck, Kuratorin Sandra Reichler und Dr. Stefan Ziegler, Elefantenexperte und Asien-Referent beim WWF Deutschland, die Team-Mitglieder wie geplant vor der Ehrentafel an der Elefantenanlage empfangen. Durch die häufigen Regengüsse ließen sich die Elefantenfreunde und Team-Mitglieder nicht abschrecken und waren bei beiden Rundgängen zahlreich vertreten. Die Vertreter des Zoos und des WWF dankten in Ihren Grußworten den Team-Mitgliedern besonders für die Unterstützung der gemeinsamen Mission: Den Schutz der bedrohten Asiatischen Elefanten.

Kuratorin Sandra Reichler informierte im Elefantenhaus über das Erhaltungszuchtprogramm für Asiatische Elefanten

Nach einer kurzen Information zum Ablauf begann für die Team-Mitglieder die Entdeckertour rund um die Elefantenanlage. Im Elefantenhaus erläuterten Kuratorin Sandra Reichler und Revierleiter Stefan Geretschläger die außergewöhnliche Haltung von jungen Elefantenbullen in Heidelberg und informierten über den Beitrag des Zoos zum Erhaltungszuchtprogramm für Asiatische Elefanten. Der Zoo Heidelberg unterstützt das Programm aktiv und entschied sich 2010 als erster deutscher Zoo für die Haltung von jungen Elefantenbullen in einer Gruppe. In Heidelberg finden junge Asiatische Elefantenbullen – die mit etwa fünf Jahren ihre Geburtsgruppe verlassen müssen – ein neues Zuhause und können im Umgang mit anderen Jungbullen wichtiges Sozialverhalten erlernen. Mit 10 bis 12 Jahren verlassen sie Heidelberg, um in anderen Zoos in einer Zuchtgruppe zu leben.

Im persönlichen Gespräch berichtete Dr. Stefan Ziegler, Elefantenexperte und Asien-Referent beim WWF Deutschland über die Arbeit des WWF im Kui Buri Nationalpark in Thailand.

Die Tierpfleger übernehmen in Heidelberg auch die Funktion eines Ausbilders für die Elefanten. Im Trainingsbereich hinter den Kulissen im Elefantenhaus erlernen die jungen Elefanten spielerisch nützliche Abläufe für medizinische Behandlungen. In Heidelberg arbeiten die Tierpfleger mit den Elefanten ausschließlich im geschützten Kontakt. D.h. Tier und Mensch sind stets durch eine Barriere voneinander getrennt. An einer speziellen Trainingswand werden hierzu immer wieder Übungen wiederholt, die es ermöglichen, die Tiere zu behandeln und zu untersuchen ohne, dass der Tierpfleger oder Tierarzt das Gehege der Elefanten betritt. Medizinisch notwendige Behandlungen können so für die Tiere stressfrei erfolgen. Wie diese Ausbildung erfolgt und was die Elefanten konkret erlernen, erklärte Zootierpflegerin Kim Klene. Dieses Thema war für viele der Besucher besonders wichtig. Mit den Spenden des Teams soll eine weitere Trainingswand im Zoo aufgebaut werden, die allen Besuchern ermöglicht, das Training der Tiere zu beobachten.

Tierpfleger Julian Brück erklärte im Heulager, wie sich die grauen Riesen ernähren.

Über die Ernährung und Essgewohnheiten der grauen Riesen informierte Tierpfleger Julian Brück anschaulich im Heulager, während außerhalb Zoo-Mitarbeiterin Antje Hoyer anhand verschiedener Materialien über Elefantenzähne und interessante Eigenschaften der Asiatischen Elefanten Auskunft gab.

An der großen Trainingswand erfuhren die Team-Mitglieder, wie das Training mit den Elefanten abläuft und welche Kommandos die Dickhäuter erlernen.

Gegenüber der Außenanlage, von wo aus sich die drei Heidelberger Elefanten Tarak, Ludwig und Yadanar gut beobachten ließen, hatte der WWF seinen Informationsstand aufgebaut. Dr. Stefan Ziegler, Asien-Referent beim WWF Deutschland, berichtete über die Aktivitäten der Naturschutzorganisation im Kui Buri Nationalpark in Thailand. Seit 2005 arbeitet der WWF dort erfolgreich zum Schutz des Nationalparks mit, in dem mind. 240 wildlebende Dickhäuter zuhause sind. Der WWF verbessert den Lebensraum im Nationalpark, indem er Graslandschaften pflegt und Salzleck- sowie Wasserstellen anlegt, damit die Elefanten auf der Suche nach Nahrung und Wasser nicht mehr den Nationalpark verlassen müssen. Er hilft ein Frühwarnsystem zu entwickeln, damit so genannte schnelle Eingreifgruppen die Elefanten in den Nationalpark zurückdrängen können, falls sie doch den Nationalpark verlassen, damit Mensch-Tier-Konflikte erst gar nicht entstehen. Außerdem hilft der WWF mit Ausrüstung und Trainings von Wildhütern, den Nationalpark vor Wilderern zu schützen. In ganz Thailand wird die Zahl der wildlebenden Elefanten auf nur noch 3100 Tiere geschätzt.

Durch die Mitgliedschaft im Team Elefant Heidelberg werden das Projekt im Kui Buri Nationalpark und parallel der Ausbau des Geheges im Zoo Heidelberg mit der neuen Trainingswand finanziell unterstützt. Weitere Team-Mitglieder sind jederzeit herzlich willkommen und werden dringend benötigt. Unter www.zoo-heidelberg.de/team-elefant kann jeder bereits ab 9 Euro pro Monat Teil des „Team Elefant Heidelberg“ werden und so einen Beitrag zum Elefantenschutz leisten.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Zoo Heidelberg & Speyer 24/7 News
05.06.2019

Weltweites Wissen für den Artenschutz

Gemeinsam mit anderen Zoos unterstützt der Zoo Heidelberg Artenschützer mit wichtigen Informationen zu bedrohten Tierarten

Auch die stark gefährdeten Roten Pandas, deren natürlicher Lebensraum im Himalaya immer knapper wird, profitieren von den weltweit in Zoos gesammelten Daten. (Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg)

Jeden Tag generieren IT-Systeme tausende von Daten für Unternehmen und Konzerne, in den Medien werden wir täglich mit einer Flut an Informationen konfrontiert. Im Vergleich dazu sind wissenschaftlich relevante Informationen zu vielen Tieren nur in erschreckend geringem Umfang vorhanden: Für mehr als 98 Prozent aller bekannten Tierarten fehlen verlässlich ermittelte Daten, wie Informationen zu Fruchtbarkeits- oder Sterblichkeitsraten. Diese Wissenslücke beeinträchtigt die Arbeit der Artenschützer und Forscher stark. Anhand minimaler und oft ungenauer Informationen müssen sie grundlegende Entscheidungen für Artenschutz-Maßnahmen treffen. Bei einigen Tierarten arbeiten die Forscher ausschließlich mit geschätzten Angaben.

Durch die weltweite Zusammenarbeit wissenschaftlich geführter Zoos und Zoologischen Institutionen kann die Arbeit der Experten nun deutlich verbessert werden. Zoos sammeln durch ihre Arbeit täglich Wissen für den Artenschutz. In Zeiten des Klimawandels und dem vom Menschen verursachten Massensterben, bei dem in rasender Geschwindigkeit die Biodiversität der Erde zerstört wird, ist dies ein bedeutungsvoller Beitrag zum Erhalt der Natur.

Größte elektronische Datenbank mit Informationen über Wildtiere

In einer elektronischen Tierkartei, dem Zoologischen Information Management System (ZIMS), erfassen Zoos auf der ganzen Welt, darunter auch der Zoo Heidelberg, relevante Informationen zu den Zootieren, wie Geburten oder Sterbefälle, Informationen zur Herkunft oder zu Krankheiten. In den letzten Jahren stiegen die Menge und die Qualität der eingetragenen Informationen stetig.

ZIMS ist mittlerweile die weltweit größte Datenbank mit Informationen aus der Tierwelt. Rund 1200 Institutionen beteiligen sich daran. Bereits seit 1990 pflegen die Kuratoren des Zoo Heidelberg dort regelmäßig Informationen ein. Seitdem haben die Heidelberger Kuratoren Daten für 9888 Vögel, Säugetiere, Reptilien und Amphibien aus 608 Arten in der Datenbank erfasst und einen großen Teil dazu beigetragen, die Entwicklungshistorie dieser Tiere langfristig nachvollziehen zu können.

Auch die stark gefährdeten Roten Pandas, deren natürlicher Lebensraum im Himalaya immer knapper wird, profitieren von den weltweit in Zoos gesammelten Daten. (Foto: Speyer 24/7 News / Zoo Heidelberg)

Zoo-Daten liefern wichtige Erkenntnisse für Artenschutz und Forschung

Ein interdisziplinäreres Team, koordiniert von der Species360 Conservation Science Alliance, ist sich sicher: Indem die Daten aus ZIMS zu Rate gezogen werden, kann das Wissen über die bekannten Tierarten deutlich verbessert und so die Arbeit der Artenschützer effektiver gestaltet werden. „Dass wir die Wissenslücken füllen – die bei vielen Tierarten immer noch vorhanden sind – wird für viele dieser Tierarten entscheidend im Kampf um das Überleben sein. Die Daten aus ZIMS haben eine sehr hohe Bedeutung für den Artenschutz“, erklärt Zoodirektor Dr. Wünnemann.

Um vorherzusagen, wie stark verschiedene Tierarten vom Aussterben bedroht sind und wie man deren Populationen wieder stärken kann, müssen die Artenschützer beispielsweise wissen, in welchem Alter die Weibchen fortpflanzungsfähig sind, wie viele Jungtiere das Erwachsenenalter erreichen oder welche Lebenserwartung ausgewachsene Tiere haben. Damit die Forscher erkennen, welche Daten bisher verfügbar sind und welche Informationen noch fehlen, haben sie den sogenannten Species Knowledge Index entwickelt (SKI). Der SKI spiegelt die gesamte verfügbare Datenmenge über die jeweiligen Tierarten wider. Inzwischen werden existierende Daten aus dem Freiland mit den Daten aus den Zoos ergänzt. Durch diese Einbeziehung der Zoodaten hat sich der SKIbei vielen Tierarten um ein Vielfaches gesteigert.

Mit Hilfe dieser neuen Informationen fällt es den Artenschützern in Zukunft deutlich einfacher, die Bedrohungslage bestimmter Tierarten verlässlich einzuschätzen und gezielte Maßnahmen zum Schutz dieser Tierarten frühzeitig zu fördern. Dies zeigt, wie wichtig es ist, dass Institutionen weltweit zusammenarbeiten und ihr Wissen teilen, um zu verhindern, dass Millionen von Tierarten für immer von der Erde verschwinden.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Petra Medan & Speyer 24/7 News / Zoo Heidelberg
05.06.2019

„Ein Tag bei den Tieren“ im Zoo Heidelberg

Willkommen im Tiere Live Revier! – Neue Termine ab sofort buchbar

Hinter die Kulissen im Zoo Heidelberg schauen, die Zootiere hautnah erleben und die Tierpfleger bei ihrer Arbeit unterstützen: „Ein Tag bei den Tieren“ bietet spannende Einblicke in den Zoo-Alltag. Ab sofort sind die Termine für die zweite Jahreshälfte 2019 buchbar. Seit diesem Jahr ist das besondere Erlebnis auch im neuen Tiere Live Revier möglich. Zootierpfleger Norman Hänel erläutert kurz, was die Teilnehmer beim Tag bei den Tieren in diesem Revier erwartet. Die genauen Termine sowie alle Infos zur Anmeldung sind auf der Zoo-Webseite unter www.zoo-heidelberg.de/eintagbeidentieren einsehbar.

Das exklusive Erlebnisangebot „Ein Tag bei den Tieren“ in einem der Reviere im Zoo Heidelberg ist ein beliebtes Angebot für Zoofreunde. Was die Teilnehmer an einem solchen Tag speziell im Tiere Live Revier erleben können, verrät Tierpfleger Norman Hänel als Antwort auf drei kurze Fragen:

Was passiert beim „Tag bei den Tieren“?

Hänel: „Einen ganzen Vormittag, also etwa vier Stunden, begleiten die Teilnehmer einen von uns Tierpflegern aus dem Revier und unterstützen uns tatkräftig bei der täglichen Arbeit. Das heißt beispielsweise die unterschiedlichen Tiere füttern, Beschäftigungsmaterialien vorbereiten, die Gehege säubern oder beim Tiertraining dabei sein. Anpacken ist hier also ausdrücklich erlaubt.“

Auf welche Tiere treffe ich im Tiere Live Revier?

Hänel: „Wer zu uns ins Revier kommt, darf sich auf Säugetiere und Vögel gleichermaßen freuen. Wir bei Tiere Live kümmern uns unter anderem um die Kängurus, die Varis mit ihren Jungtieren, die Ponys Purzel, Zora und Elli, die Präriehunde, die beiden Keas, die Karakaras, die Blassuhus und um weitere spannende Tierarten.“

Wie nah komme ich den Tieren?

Hänel: „Bei uns im Revier steht das Thema Tiertraining im Vordergrund. Wir trainieren mit den Tieren täglich verschiedene Übungen. Da sind die Teilnehmer natürlich mit dabei und kommen – dort wo es möglich ist – den Tieren automatisch ganz nah. Und auch außerhalb des Trainings gibt es besondere Momente: Bei den Ponys helfen die Teilnehmer aktiv bei der Fellpflege mit und striegeln die Tiere. Die beiden Karakaras Muffin und Donut, die zu den seltensten Raubvögeln der Welt zählen, lassen sich sogar direkt in der Voliere besuchen. Das sorgt dann bei vielen Teilnehmern für leuchtende Augen.“

Wer nun Lust bekommen hat, einen Tag bei den Tieren im Zoo Heidelberg zu erleben, findet alle Infos zur Anmeldung auf der Zoo-Webseite unter www.zoo-heidelberg.de/eintagbeidentieren. Ein Tag bei den Tieren ist in allen Revieren des Zoo Heidelberg möglich, das Mindestalter beträgt 16 Jahre. Das Angebot ist besonders beliebt als Geschenk für Freunde oder Verwandte, die Spaß daran haben, mit Tieren zu arbeiten oder schon immer hinter die Kulissen des Zoo Heidelberg blicken wollten. Womöglich heißt es für einige Zoo-Freunde bald: „Willkommen im Tiere Live Revier!“

Tiergarten Heidelberg gGmbH
05.06.2019

Heidelberg / Zoo:

Meerschweinchen und Kaninchen zurück im Schloss

Kleine Nager erfreuen große und kleine Zoo-Besucher

Meerschweinchen und Kaninchen sind zurück im Sommerquartier (Foto: Zoo Heidelberg)

Heidelberg / Zoo – Es wuselt wieder eifrig im Gehege der Meerschweinchen und Kaninchen: Die beliebten Haustiere sind zurück in ihrem Sommerquartier und haben wieder ihr kleines Schloss im Zoo Heidelberg bezogen. Den Winter hatten sie, vor Kälte gut geschützt, im warmen Stall bei der Känguruanlage verbracht. In den nächsten Tagen wird sich die Gruppe vergrößern, denn einige der Weibchen erwarten Nachwuchs.

Aktuell erfreuen insgesamt sieben Meerschweinen und sieben Kaninchen die Zoobesucher in dem großzügigen Sommer-gehege. Das Leben in der Gemeinschaft mit den Kaninchen funktioniert gut. Die Meerschweinchen-Gruppe besteht aus verschiedenen Rassen, darunter die Glatthaar-Meerschweinchen mit dem typischen kurzen, glänzenden Fell und die Rosetten-Meerschweinchen mit den vielen markanten Wirbeln an Kopf und Hüfte. Wie viele Tiere es in ein den nächsten Wochen sein werden, wird sich zeigen, denn einige der Weibchen sind trächtig. „Die ersten drei jungen Meerschweinchen sind bereits geboren, mit den anderen Jungtieren rechnen wir in den nächsten Tagen“, berichtet Revierleiterin Anke Jakob.

Meerschweinchen und Kaninchen im Zoo Heidelberg (Foto: Zoo Heidelberg)

Die vielen Häuser der hübsch gestalteten Schlossanlage bieten den kleinen Säugetieren ausreichend Versteckmöglichkeiten und Rückzugsorte. Ein großes Sonnensegel über der Anlage spendet an heißen Tagen Schatten. Auf dem zentralen „Marktplatz“ haben die Tierpfleger einen ganz besonderen Treffpunkt eingerichtet: Die große Heuraufe ist bei Kaninchen und Meerschweinchen gleichermaßen beliebt, man knabbert dort gemeinsam an frischem Heu, Gras oder Löwenzahn. Besonders mutige Meerschweinchen oder Kaninchen flitzen auch außerhalb der Schlossmauern umher und erkunden das Gehege – besonders dann, wenn dort leckere Gemüse- oder Fruchtschnitze von den Tierpflegern verteilt wurden. „Karotten, Paprika und Gurken sind das absolute Lieblingsfressen. Da können sich schon mal zwei Tiere um das beste Stückchen rangeln“, weiß Anke Jakob.

Meerschweinen und Kaninchen sind beliebte Haustiere. In einem Gehege mit ausreichend Auslauf und in Gesellschaft ihrer Artgenossen fühlen sie sich am wohlsten. Die von Natur aus eher scheuen Kleinsäuger sehen mit den dunklen Knopfaugen und dem weichen Fell zwar süß aus, sind jedoch keine Kuscheltiere, sondern reine Beobachtungstiere. Wer das akzeptiert, kann an ihnen viel Freude finden. Weitere Informationen zur Haltung und zum richtigen Umgang gibt es in der Haustier-Datenbank des Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: https://www.haustier-berater.de/

Tiergarten Heidelberg gGmbH
01.05.2019

Frühlingstage im Zoo Heidelberg genießen

Bunte Blumenwiesen im ganzen Zoo laden ein, die frühlingshafte Natur zu genießen.
(Foto: Heidrun Knigge/Zoo Heidelberg)

Heidelberg / Zoo – Mit einer farbenfrohen Blütenpracht lädt die abwechslungsreich strukturierte Parklandschaft im Zoo Heidelberg zum Frühlingsspaziergang mit Freunden und Familie ein. Zum Frühlingsstart ist es immer etwas Besonderes, das Erwachen der Natur im Zoo Heidelberg zu entdecken.

Bei den Syrischen Braunbären Ronja und Martin herrschen Frühlingsgefühle.
(Foto: Susi Fischer/Zoo Heidelberg)

Auf dem gesamten Zoo-Gelände strecken die Osterglocken und die Tulpen bereits ihre Blüten in die Frühlingssonne und setzen farbenfrohe Akzente auf den Wiesen. Die Bäume und Sträucher eifern um die Wette, wer wohl mit den schönsten Blüten die Blicke der Besucher auf sich zieht. Zoobesucher und Zootiere genießen gleichermaßen die ersten wärmenden Sonnenstrahlen. Bereits am Zoo-Eingang hören Zoobesucher den Gruß der Klapperstörche aus vielen Wipfeln der hochgewachsenen Bäume. Die beiden Syrischen Braunbären Martin und Ronja sind in Paarungslaune und auch in den Vogelvolieren wird ordentlich gebalzt. Flauschig und gut sichtbar zeigen sich die frischgeschlüpften Hühnerküken auf der „Osterwiese“ im Afrikahaus. Die quirligen Federbällchen haben dort gemeinsam mit jungen Kaninchen ihr „gemeinsames Nest“ aus Stroh und Hobelspänen bezogen.

Im Küstenpanorama genießen die Möwen und Inkaseeschwalben die ersten warmen Sonnenstrahlen.
 (Foto: Heidrun Knigge/Zoo Heidelberg)

Im Gehege der Blassuhus startet der sieben Wochen alte Nachwuchs seine ersten Flugversuche. Für den jungen Uhu beginnt nun ein neuer Lebensabschnitt: Er ist zum Ästling geworden. In dieser Entwicklungsphase trainiert das Uhuküken seine Flugfähigkeit und lernt, sich selbstständig zu ernähren. Dabei sitzt der Ästling nicht mehr ausschließlich im elterlichen Nest, sondern hält sich auch am Boden auf. Mit Bettelrufen steht er weiterhin in Kontakt mit den Eltern, die ihn noch einige Zeit aufopferungsvoll versorgen werden.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Heidrun Knigge und Susi Fischer / Zoo Heidelberg
01.05.2019

Heidelberg / Zoo:

Gefiederte Ritter im prachtvollen Gewand

Kampfläufer im Zoo Heidelberg in Paarungslaune

Ein Kampfläufer möchte mit seinem prachtvollen Federkragen ein Weibchen beeindrucken. (Foto: Susi Fischer/Zoo Heidelberg)

Ein besonderes Schauspiel findet derzeit im Küstenpanorama im Zoo Heidelberg statt: Vor idyllischer Nordsee-Kulisse balzen die Kampfläufer um die Gunst der Weibchen. Die Balz gehört zu den eindrucksvollsten Paarungsritualen der Vogelwelt. Um ihre Weibchen zu beeindrucken, legen die Männchen der Kampfläufer ein Prachtkleid mit einem gewaltigen Federkragen an. Nicht alle Tiere tragen dasselbe Gewand, sondern jedes Männchen besitzt ein individuell gefärbtes Federkleid. Allein im Heidelberger Küstenpanorama gibt es schwarze, braune, beige, fast weiße, getupfte und gestromerte Kragen.

Forscher der Universität Uppsala haben herausgefunden, dass es in einer Gruppe von Kampfläufer große genetische Unterschiede gibt, die Auswirkungen auf die Balzstrategie der Vögel haben. Einige Männchen, die ein dunkles Prachtgewand tragen, besetzen ihre Balzreviere und zeigen sich kämpferisch gegenüber möglichen Konkurrenten. Andere, eher heller gefärbte Kampfläufer, tanzen als sogenannte Satelliten-Männchen um diese Balzreviere herum und versprechen sich damit vereinzelten Erfolg bei den Weibchen. Ein dritter Teil der männlichen Kampfläufer tarnt sich gefiedermäßig als Weibchen und hofft auf die Chance einer verstohlenen Paarung. Für die Zoobesucher ist es faszinierend zu beobachten, wie jeder der kleinen Ritter mit seiner eigenen Taktik versucht, bei den wählerischen Damen zu landen.

Hat sich die Balz als erfolgreich herausgestellt, überlassen die Männchen Brut und Jungenaufzucht allein den Weibchen. Die ca. 30 cm großen Vögel bevorzugen ruhige Haffwiesen an Nord- und Ostsee als Lebensraum. Da diese Wiesen an den deutschen Küsten immer weniger werden, sind Kampfläufer in unserer Natur selten geworden. Ihre Nester bauen die zierlichen Vögel gut versteckt zwischen Gräsern und Büschen. Nach rund 20 Tagen schlüpfen die Küken, nach weiteren 25 Tagen werden sie flügge und verlassen das Nest. In Zoos sind Kampfläufer nicht leicht zu züchten und so freuen sich die Vogelpfleger im Zoo Heidelberg über jedes Küken der gefiederten Ritter mit dem faszinierenden Prachtkleid.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Susi Fischer/Zoo Heidelberg
21.04.2019

Heidelberg / Zoo

Nächster Halt des HOFFEXPRESS: Zoo Heidelberg Fantag der TSG 1899 Hoffenheim am 13. April 2019 im Zoo

Am Samstag, 13. April 2019, findet der TSG-Fantag im Zoo Heidelberg statt. (Motiv: TSG 1899 Hoffenheim)

Am kommenden Samstag, 13. April 2019, dürfen sich Zoo- und Hoffenheim-Fans auf ein besonderes Ereignis freuen: Der HOFFEXPRESSS macht Station im Zoo – die TSG 1899 Hoffenheim und der Zoo Heidelberg laden zum TSG-Fantag! Zu diesem Anlass erhalten alle Hoffe-Fans, die mit einem TSG-Fanartikel in den Zoo kommen, an diesem Tag zwei Euro Rabatt auf den Einzeleintrittspreis.

TSG goes wild: Am Samstag, 13. April 2019, macht der HOFFEXPRESS, das Fanmobil des Fußball-Bundesligisten, Station im Zoo und hat jede Menge Entertainment mit an Bord. Den ganzen Tag über sorgt der der riesige blaue Truck mit einem vielseitigen Unterhaltungsprogramm, Gewinnspielen, Musik und Eventmodulen für eine Menge Spaß und Freude bei Groß und Klein.

Der HOFFEXPRESS sorgt für Spiel, Spaß und gute Laune bei Fans und Zoobesuchern. (Foto: Zoo Heidelberg)

Um 13 Uhr erwartet die Zoobesucher und Hoffe-Fans noch eine besondere Überraschung: Profispieler Dennis Geiger wird zur Autogrammstunde den Zoo besuchen. Hoffi, das tierische Maskottchen der TSG, lässt sich das Spektakel ebenfalls nicht entgehen: Der Elch kommt mit und freut sich auf die Begegnung mit anderen Tieren, Kindern und Hoffe-Fans im Zoo Heidelberg.

Achtung: Der TSG-Fantag findet nicht wie ursprünglich geplant am Sonntag, sondern bereits am Samstag, 13. April 2019, statt.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Foto: Zoo Heidelberg Motiv: TSG 1899 Hoffenheim
12.04.2019

Daumen drücken für den Nachwuchs im Zoo Heidelberg

Freudige Nachricht bei den Gürtelvaris

Junge Gürtelvaris in der Nisthöhle (Foto: Zoo Heidelberg)

Am 18.03.2019 wurden im Zoo Heidelberg im Tiere Live Revier zwei Gürtelvaris geboren. Die beiden kleinen Lemuren kamen in einer Wurfhöhle hinter den Kulissen zur Welt. Bereits Wochen zuvor hatte dort das Vari-Elternpaar ein gemütliches Nest aus Bambusblättern und Heu gebaut und kümmert sich nun sorgsam um den Nachwuchs. Der Zoo Heidelberg hofft, dass sich die beiden Geschwister in der kommenden Zeit weiterhin gut entwickeln werden

Gürtelvaris zählen zu den Lemuren und sind vom Aussterben bedroht. In den europäischen Zoos lebt nur eine kleine Population. Die beiden neugeborenen Jungtiere im Zoo Heidelberg haben daher eine große Bedeutung für das europäische Zuchtprogramm. Verläuft die Aufzucht erfolgreich, könnten die zwei in ein paar Jahren selbst für Nachwuchs sorgen. Die Tierpfleger im Zoo Heidelberg beobachten derzeit jeden Entwicklungsschritt des wertvollen Nachwuchses sehr sorgsam – jedoch immer mit einem gewissen Abstand. „Um die junge Familie in der Aufzucht nicht zu stören, führen wir ausschließlich Sichtkontrollen durch, wir fassen die Jungtiere nicht an. Wir wissen daher auch noch nicht, welches Geschlecht die Zwillinge haben“, berichtet Revierleiter Patrick Rücker.

In den vergangenen Jahren hat das Heidelberger Varipaar bereits mehrere Jungtiere zur Welt gebracht, die leider wenige Tage nach der Geburt verstorben sind. „Dieser Wurf ist der erste, der Hoffnung aufkommen lässt, dass der Nachwuchs die ersten kritischen Wochen gut übersteht. Um das Paar bei der Aufzucht bestmöglich zu unterstützen, sorgen wir beispielsweise für ausreichend Nistmaterial und nahrhaftes Futter für die Elterntiere“, erklärt Rücker. Bisher stehen die Zeichen gut. Die Eltern kümmern sich aufmerksam um ihre beiden Schützlinge. Täglich werden die Geschwister größer und kräftiger. „Jetzt heißt es Daumen drücken, damit sich die Kleinen weiterhin gut entwickeln!“, hofft Rücker.

Gürtelvaris im Zoo Heidelberg (Foto: Heidrun Knigge/Zoo Heidelberg)

Vari-Eltern sind eine der wenigen Primatenarten, die ihren Nachwuchs nicht dauerhaft bei sich am Körper tragen. Sie transportieren die Jungen behutsam im Maul und legen sie in geschützten Nisthöhlen ab. Junge Varis sind Nesthocker. Das heißt, dass sie in den ersten Wochen die Nisthöhlen nicht selbstständig verlassen. Erst nach und nach werden die Jungtiere immer agiler und beginnen, selbstständig kurze Ausflüge außerhalb der Nisthöhle zu unternehmen. Im dickten Bambusdickicht des Geheges im Zoo Heidelberg sind sie mit ihrem dunklen Fell dabei optimal getarnt und kaum zu erkennen. Bis die beiden Kleinen dauerhaft in der Voliere gut zu sehen sind, wird es noch eine Weile dauern.

Varis: Vom Aussterben bedrohte Lemuren

Gürtelvaris stammen ursprünglich von der Insel Madagaskar. Madagaskar ist die viertgrößte Insel der Erde, liegt vor der Ostküste Afrikas und beherbergt eine einzigartige Flora und Fauna. Über 70 Prozent aller madagassischen Tier- und Pflanzenarten sind endemisch, kommen folglich an keinem anderen Ort der Welt vor – so auch die Varis. Die schwarzweißen Lemuren sind vom Aussterben bedroht. Ihre Lebensräume schrumpfen kontinuierlich, zudem werden die Tiere gezielt bejagt. Seit vielen Jahren unterstützt der Zoo Heidelberg das Artenschutzprojekt AEECL (Lemur Conservation Association) auf Madagaskar, das sich dem Schutz der Lemurenarten Madagaskars verschrieben hat. Informationen zu diesem Artenschutzprojekt finden Sie auf der Webseite des Zoo Heidelberg unter www.zoo-heidelberg.de/artenschutz.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Foto: Heidrun Knigge / Zoo Heidelberg
12.04.2019

Der große Kletterfelsen als Lieblingsplatz

Neue Löwenanlage von Heidelberger Löwenpaar gut angenommen

Vom erhöhten Kletterfelsen hat Löwin Binta einen guten Blick über die neue Löwenanalage im Zoo Heidelberg. (Foto: Peter Bastian/Zoo Heidelberg)

Vor mehr als einem Monat haben die beiden Berberlöwen im Zoo Heidelberg, Binta und Chalid, ihre neue Außenanlage bezogen. Inzwischen fühlen sich beide Löwen in ihrem neuen Zuhause wohl. Die abwechslungsreiche Gehegeeinrichtung lässt bei den Löwen keine Langeweile aufkommen und auch einen Lieblingsplatz haben die Löwen bereits gefunden.

Berberlöwe Chalid an der Fleisch-Seilbahn (Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg)

„Unser Löwenpaar hat sich auf der Anlage richtig eingelebt. Binta und Chalid nutzen jede Ecke der Anlage voll aus und haben auch die Gehegeeinrichtung super angenommen. Absoluter Lieblingsplatz ist der große, erhöhte Kletterfelsen. Beide liegen gerne oben auf dem höchsten Punkt und lassen den Blick über die Anlage schweifen“, weiß Bianca Weißbarth, stellvertretende Revierleiterin im Raubtierrevier. Die neue Gehegeeinrichtung sorgt für viel Abwechslung im Löwengehege. „Obwohl Löwen von Natur aus rund 16 Stunden am Tag schlafen oder ruhen, sind Binta und Chalid seit Eröffnung der neuen Außenanlage deutlich aktiver geworden. Sie nutzen alle Beschäftigungsangebote gerne – das freut uns Tierpfleger natürlich unheimlich“, so Weißbarth. Löwin Binta stand sogar schon einmal kurz mit den Pfoten in der flachen Wasserstelle, um ihren Spielball herauszufischen. Löwe Chalid kann sich nun an der neuen Fleisch-Seilbahn richtig auspowern. Bis er das Stück Fleisch, das an der Seilkonstruktion befestigt ist, abgerissen hat, muss er viel Kraft aufwenden.

Ein Besuchermagnet für Groß und Klein mit besonderen Einblicken zu den Löwen: Das Safarifahrzeug (Foto: Peter Bastian/Zoo Heidelberg)

Für Zoobesucher bringt die neue Löwenanlage ebenfalls abwechslungsreiche Einblicke mit sich. Vom erhöhten Aussichtsturm bietet sich ein weiter Panoramablick über die Anlage. Besonders beliebt bei großen und kleinen Zoobesuchern ist das Safarifahrzeug, dessen Motorhaube im Gehege platziert ist, die Fahrerkabine außerhalb. Wenn sich einer der Löwen einen Fleischbrocken schnappt, den die Tierpfleger zuvor auf die Motorhaube gelegt haben, kommen Zoobesucher im Fahrzeug den Tieren so nah wie sonst nie – ein bisschen Safari-Feeling gibt es obendrein.

Der Zoo Heidelberg hofft, dass Binta und Chalid in Zukunft die Vorzüge der neuen Anlage mit ihrem Nachwuchs teilen können. Möglicherweise finden die jungen Löwen Kletterfelsen, Holzplattform, Seilbahn und Co. dann genau so toll, wie ihre Eltern.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Petra Medan & Peter Bastian / Zoo Heidelberg
12.04.2019

Heidelberg / Zoo

„Pink war beautiful“ beim Flamingolauf 2019

Starke Laufaktion für das Flamingohaus im Zoo Heidelberg

Pünktlich um 9 Uhr hieß es für die Läufer „Auf die Plätze, fertig, los!“

Heidelberg / Zoo – Am vergangenen Sonntag wurde es „pink“ im Zoo Heidelberg. Rund 500 Läuferinnen und Läufer nahmen am Spendenlauf 2019 im Zoo teil – bei der beliebten Heidelberger Lauf-Veranstaltung starteten die Läufer in leuchtendem Pink. In diesem Jahr gingen die Spenden aus den Teilnahmegebühren an das Projekt Flamingohaus. Bei sonnigem Wetter gab Frank-Dieter Heck, kaufmännischer Geschäftsführer des Zoos, pünktlich um 9 Uhr den Start frei.

Mit viel sportlichem Engagement und einer großen Portion Spaß liefen rund 500 Laufbegeisterte im Zoo gemeinsam für den guten Zweck: Die 50-köpfige Flamingogruppe im Zoo Heidelberg soll ein neues Flamingohaus erhalten. Es dient den sensiblen Vögeln als Winter- und Schutzquartier. Damit sich alle Flamingos im neuen Haus richtig wohlfühlen können, wird es im Innenbereich ein modernes Flamingo-Badebecken geben. Das Treiben im Haus können Zoobesucher durch große Panoramaglasscheiben beobachten.

Für viele Teilnehmer ist das besondere an jedem Zoolauf die Strecke. Nach dem Start am Großen Affenhaus verlief die Route im Zoo vorbei an Ziegen und Schafen, Rhesusaffen, Kamelen, Löwen, Flamingos und Elefanten. Außerhalb des Zoos führte die Strecke an der Tiergartenstraße entlang bis hinter die TSG-Heidelberg-Anlage und von dort am Neckarufer zurück bis zum Wehrsteg. In Höhe der Explo-Halle liefen die Läufer wieder in den Zoo und erreichten kurz darauf das Ziel am Großen Affenhaus. Jeder Läufer konnte sich entscheiden, ob er die etwas über 3.000 m lange Strecke einmal, zweimal oder dreimal absolvierte. Nach etwa eineinhalb Stunden waren alle Starter wieder wohlbehalten im Ziel angekommen. Der schnellste Läufer in drei Runden, Steven Fochler, war bereits nach 38 Minuten und 11 Sekunden im Ziel. Die schnellste Läuferin in drei Runden, Birgit Böhli, absolvierte die gut neun km lange Strecke in 48 Minuten und 14 Sekunden. Die Schnellsten in zwei Runden waren Linnea Ueberle (30:03 min) und Paul Dekan (24:46 min). Nach einer Runde liefen Marlene Adolf (13:43 min) und Maximilian Vollmer (14:58 min) als Schnellste über die Ziellinie. Alle Läufer können die Einzelwertungen des Flamingospendenlaufs auf der Webseite des Zoos unter dem Link www.zoo-heidelberg.de/flamingolauf einsehen.

Bei der feierlichen Siegerehrung wurden die schnellsten Läuferinnen und Läufer, sowie der jüngste und der älteste Teilnehmer geehrt.

Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann und Frank Dieter Heck, kaufmännischer Geschäftsführer, überreichten bei einer feierlichen Siegerehrung die Preise an die schnellsten Läuferinnen und Läufer. Sie dankten den Teilnehmern für ihr persönliches Engagement sowie allen Helfern und Unterstützern für Ihren Einsatz. Ein besonderer Dank galt den Sponsoren, die den Lauf unterstützten: Neben dem Goldsponsor des Zoos, die Stadtwerke Heidelberg, waren dies u. a. auch HeidelbergCement, die Sparkasse Heidelberg sowie der Marathonshop aus Wiesloch und der SV Sandhausen/SG Nußloch. Insgesamt wurde beim Flamingolauf 2019 eine Spendensumme in Höhe von rund 10.000 Euro erreicht, die dem Projekt Flamingohaus zugutekommen wird. „Wir freuen uns, dass uns jedes Jahr so viele Zoo- und Lauffreunde mit ihrer Laufteilnahme bei der Umsetzung unserer Projekte unterstützen. Dass sich unter den Läufern auch viele „Wiederholungstäter“ befanden, zeigt deutlich, wie beliebt die Lauf-Veranstaltung bei den Heidelberger Zoofreunden und den Menschen aus der Region ist.“, berichtet Frank-Dieter Heck.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Susi Fischer/Zoo Heidelberg
29.03.2019

Bullenstarke Holzstämme für die Elefantenanlage

Großzügige Spende der Evangelischen Stiftung Pflege Schönau an den Zoo Heidelberg

Absperrung aus massiven Baumstämmen (Foto: Zoo Heidelberg)

Heidelberg / Zoo – Fünf Meter lang, 60 Zentimeter dick und mehrere Tonnen schwer: Für den Umbau an der Außenanlage der Asiatischen Elefanten im Zoo Heidelberg hat die Evangelische Stiftung Pflege Schönau (ESPS) mehrere massive Hartholzstämme mit bis zu 60 cm Durchmesser an den Zoo gespendet. Die Stämme dienen als temporäre Absperrung zwischen Elefantengehege und Baustelle. An Stelle des alten Elefantenhauses soll eine neue Trainingswand für die Asiatischen Elefantenbullen errichtet werden. Zoobesucher sollen an diesem neuen Bereich in Zukunft live die Trainingseinheiten der Elefanten miterleben können. Noch in diesem Jahr soll mit dem Aufbau der Trainingswand begonnen werden.

Damit die Umbaumaßnahmen an der Elefantenanlage starten können, musste zunächst das marode und ungenutzte alte Elefantenhaus abgerissen werden. „Die Baustelle direkt neben einem Gehege aufzubauen, das in Benutzung ist, war für unser Team eine kleine Herausforderung. Wir mussten uns einen guten Plan einfallen lassen, denn während der Baumaßnahme sollen die drei Dickhäuter natürlich weiterhin Zugang zur Außenanlage haben“, betonte Projektleiter Wolfgang Müller. Für die Dauer des Umbaus errichtete das Zoo-Team daher eigens eine neue Absperrung, die das Gehege von der Baustelle trennt. Die massiven Holzstämme wurden dazu senkrecht aufgestellt und ca. 150 cm tief im Boden eingegraben. Am Holz befestigte Stromlitzen machen die Absperrung „elefantensicher“.

Ein zuverlässiger Lieferant für die benötigte Absperrung war schnell gefunden: Die Evangelische Stiftung Pflege Schönau spendete die 60 Baumstämme im Wert von ca. 3.000 Euro an den Zoo Heidelberg. Antje Janz, Sprecherin der ESPS, berichtet: „Wir freuen uns, den Heidelberger Zoo mit Holz aus dem Forst der Stiftung unterstützen zu können. Die ESPS nimmt mit der eigenen waldpädagogischen Arbeit einen Bildungsauftrag wahr und fördert mit der Spende den Zoo, der ja ebenso einen wichtigen Beitrag zur Kinder- und Jugendarbeit leistet.“ Sobald die Trainingswand aufgebaut ist, kann die Baumstamm-Absperrung wieder entfernt werden; die Trainingswand dient als neue Gehegebegrenzung. „Die gespendeten Baumstämme werden natürlich weiterhin im Zoo eingesetzt, vielleicht als Einrichtungsgegenstand in anderen Gehegen. An dieser großzügigen Spende werden wir – und ganz besonders die Zootiere – noch lange Freude haben“, weiß Projektleiter Wolfgang Müller.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Zoo Heidelberg
29.03.2019

Zoo Heidelberg:

Hasen, Küken und alles rund ums Ei: Osterspaß zum Mitmachen in der Zooschule Heidelberg

Küken (Foto: Heidrun Knigge / Zoo Heidelberg)

Heidelberg / Zooschule – Auch in diesem Jahr hat die Zooschule Heidelberg wieder ein kunterbuntes Osterangebot für Kinder vorbereitet. Eltern dürfen währenddessen ihre freie Zeit genießen.

Für Schulkinder ab 6 Jahren finden in den beiden Ferienwochen (15. bis 27. April 2019) jeweils fünftägige Ferienprogramme statt. Im Mittelpunkt stehen hierbei natürlich die Zootiere, die durch spannende Rätsel, unvergessliche Erlebnisse, Bastelaktionen und lustige Spiele erkundet werden.

Für Kinder ab 5 Jahren veranstaltet die Zooschule zusätzlich an Gründonnerstag (18. April 2019, 14.30-17.30 Uhr) „Zoo-Ostern“ – einen tierischen Aktionstag rund um das Thema Ostern. Das Highlight: Die Kinder dürfen Osterhäschen spielen und für die Zootiere selbst gebastelte Osternester verstecken – Ostern also mal andersrum! Tickets gibt es im Vorverkauf an der Zookasse.

Vom 15. bis 20. April 2019 (ohne Karfreitag) sowie vom 23. bis 27. April 2019 lädt die Heidelberger Zooschule Schüler ab 6 Jahren zum spannenden Osterferienprogramm ein. Die jungen Forscher beschäftigen sich jeden der fünf Tage intensiv mit einem anderen Thema, spielen und basteln passend dazu, reinigen aber auch mal Gehege, pflegen oder füttern Tiere; Aktionen, die man als Zoobesucher normalerweise nicht machen darf. Ferienkinder im Zoo lernen auf spielerische Art und Weise viel Spannendes über Natur- und Artenschutz.

Das Ferienprogramm findet jeweils an fünf Tagen statt und kann halbtags oder ganztags gebucht werden. Der Zeitraum von 9.30 bis 12.30 Uhr kostet € 85,- bzw. der Nachmittag zzgl. € 125,- (12.30 Uhr bis 16.30 Uhr).

Das Frühprogramm von 8.00 bis 9.30 Uhr kann gegen einen Aufpreis von € 35,- hinzugebucht werden. (Geschwister erhalten 15% Rabatt) Was wäre Ostern ohne Suchvergnügen? An Gründonnerstag (18. April 2019) dürfen Kinder bei „Zoo-Ostern“ sogar selbst in die Rolle des Osterhasen schlüpfen und für die Zootiere ganz besondere Osternester basteln, diese mit gesunden Leckereien befüllen und anschließend verstecken. Neben dem Beschenken von Affen, Alpakas, Waschbären und Co. warten typische Ostertiere wie frisch geschlüpfte Küken und junge Lämmchen auf die kleinen Besucher. Weitere Höhepunkte sind u.a. das Osterkino, sowie Spiele und Informationen rund um das (Oster-) Ei.

Informieren Sie sich auf unserer Website über die diesjährigen Termine unter http://www.zooschule-heidelberg.de/terminkalender-auf-einen-blick.

Text: Zooschule Heidelberg Foto: Heidrun Knigge / Zoo Heidelberg
20.03.2019

Wenn sie kommen, wird es Frühling!

Erste Weißstörche im Zoo Heidelberg angekommen

Die ersten Weißstörche sind aus ihren Winterquartieren zurückgekehrt und bauen an ihren prächtigen Nestern (Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg)

Heidelberg / Zoo – Laut klappern sitzen sie auf den großen Nestern im Zoo Heidelberg: Die ersten Weißstörche sind aus ihren Winterquartieren im Süden zurückgekehrt. Die idealen Voraussetzungen für die Jungenaufzucht auf den hohen, geschützten Bäumen ziehen jedes Jahr besonders viele Störche in den Zoo Heidelberg. Schon jetzt sind bereits viele Storchennester mit Brutpaaren besetzt.

Gleich nach der Ankunft im Zoo beginnen die Storchenmännchen damit, die Nester aus dem Vorjahr für den neuen Nachwuchs vorzubereiten. In einem prächtigen Nest und mit lautem Klappern balzen die Männchen um die Gunst der Weibchen, die ein paar Tage nach den Männchen im Zoo Heidelberg eintreffen. Bereits von weitem ist in diesen Tagen das typische Klappern der schwarz-weißen Sommergäste im Zoo Heidelberg zu hören. Störche fliegen bevorzugt ihr Nest aus dem Vorjahr an. Einige Storchenpaare, die im vergangenen Jahr erfolgreich Jungtiere aufgezogen haben, finden sich so –  trotz zum Teil getrennter Aufenthaltsorte im Winter – sogar wieder und brüten erneut gemeinsam. Wenn auch das Weibchen im Zoo angekommen ist und sich die Paare gefunden haben, bauen beide Störche gemeinsam weiter. Störche sind richtige Baumeister: Sie tragen von überall aus dem Zoo Nistmaterial zusammen und bauen mit ihren langen Schnäbeln geschickt überaus stabile Nester. Stöckchen und Äste sorgen für Schutz und guten Halt, mit Gräsern und Laub wird die Sitzmulde weich ausgepolstert. Einige Storchennester werden über Jahrzehnte genutzt und wiegen mehrere Hundert Kilogramm.

Rund 30 Nistmöglichkeiten für Störche gibt es im Zoo Heidelberg auf den hohen Bäumen und den Dächern der Zoohäuser. In den letzten beiden Jahren sind dort über 100 junge Störche zur Welt gekommen. Der Zoo Heidelberg hofft, dass auch die kommende Brutsaison für die Störche ein Erfolg wird und viele Jungvögel im Herbst die Reise in den Süden antreten können.  Weißstörche gelten noch immer als eine stark bedrohte Vogelart. Lebensraumverlust, Stromtrassen und Gefahren auf der Reise machen den Störchen das Leben schwer und sorgen für zahlreiche Todesfälle. Damit sich der Bestand langfristig erholen kann, werden viele zusätzliche Nisthilfen benötigt – auch auf Flächen außerhalb des Zoos. Der bisherige Bruterfolg der Störche reicht in vielen Regionen Deutschlands nicht aus, um die natürlichen Verluste auszugleichen.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Petra Medan / Zoo Heidelberg
20.03.2019

Einzug der Könige in Heidelberg

Löwenanlage im Zoo Heidelberg feierlich eröffnet

Mit einem Fahnenschwenk eröffnet Zoodirektor Dr. Wünnemann die neue Außenanlage der Löwen. (Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg)

Heidelberg / Zoo – Rund ein Jahr nach dem ersten Spatenstich, war es endlich soweit: Die beiden Berberlöwen im Zoo Heidelberg, Binta und Chalid, haben die neue Außenanlage bezogen und erkunden nun neugierig das unbekannte Terrain! Am Dienstag, 26. Februar 2019 eröffneten Bürgermeister Wolfgang Erichson, Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann, erster Vorsitzender der Tiergartenfreunde Dr. Jan Gradel und Landschaftsarchitekt Markus Rötzer feierlich die neue Außenanlage der Löwen im Zoo Heidelberg. Über 200 Zoofreunde, Spender und Sponsoren waren gekommen, um den erfolgreichen Abschluss des Großprojektes Löwenanlage mit dem Zoo-Team zu feiern.

Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann freu sich: „Die kommenden Monate werden auch für die Zoobesucher besonders spannend. Es wird interessant sein, zu erleben, wie die Löwen das neue Terrain Stück für Stück erkunden und entdecken. Wenn im Frühling die ersten Gräser und Büsche sprießen und sattes Grün ins Gehege bringen, wird das richtig toll aussehen und eine würdige Kulisse für unser Königspaar bieten.“ Die sechsmal größere Anlage mit vielen Kletter- und Ruhezonen bietet den Berberlöwen interessante und abwechslungsreiche Strukturen. Das Gelände wurde nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen gestaltet und unterstützt somit das Wohlbefinden der Tiere. Beim ersten Ausflug auf die neue Anlage erkundete Löwin Binta neugierig und entspannt das unbekannte Terrain. Sie nahm die Gehegeeinrichtung sofort an und inspizierte sie genau. Löwe Chalid hingegen war etwas zurückhaltender, er traute sich nur zaghaft in den neuen Gehegeteil. Erhöhte Liegeplätze auf Naturfelsen und Aussichtsplattform bieten den Raubkatzen einen Rundumblick über die großzügige Anlage. Eine Seilbahn, an der große Fleischstück befestigt werden können, bringt Aktivität ins Gehege, wenn Binta und Chalid dem Futter hinterherjagen. Durch die deutliche Vergrößerung der Fläche wird eine Zucht der seltenen Berberlöwen möglich sein, denn die Anlage wurde für ein ganzes Rudel der majestätischen Raubkatzen konzipiert. So kann der Zoo Heidelberg seinem Artenschutzauftrag noch besser nachkommen und das Erhaltungszuchtprogramm für Berberlöwen unterstützen. Nur noch rund 100 Berberlöwen leben in Zoos, in freier Wildbahn sind sie bereits ausgerottet. Im Zuge der gesamten Baumaßnahme erhielten ebenfalls die Stachelschweine und Erdmännchen ein neues Gehege. Bereits im Oktober 2018 bezogen die beiden Tierarten den direkt an die Löwenanlage angrenzenden Gehegebereich. Durch die optische Verbindung leben Erdmännchen, Stachelschweine und Löwen – wie in freier Wildbahn – als Nachbarn zusammen.

Über 200 Zoofreunde kamen am 26. Februar 2019 zur feierlichen Eröffnung der Löwenanlage in den Zoo Heidelberg. (Foto: Zoo Heidelberg)

Spannende Perspektiven für Zoobesucher

Außergewöhnliche Einblicke und eine innovative Besucherführung um die Anlage ermöglichen neue, spannende Beobachtungsperspektiven. Zoobesucher nehmen aus vielen unterschiedlichen Blickwinkeln am Leben der faszinierenden Großkatzen teil. Von einem Safari-Fahrzeug aus, das teils im Gehege, teils außerhalb platziert ist, können Zoobesucher den Löwen ganz nahekommen. Solch ein besonderer Beobachtungspunkt ist bisher einmalig in deutschen Zoos. Ein weiter Panorama-Blick über die gesamte Außenanlage bietet sich vom zweigeschossigen Beobachtungsturm, dessen obere Etage über einen Abenteuerpfad mit Hängebrücke zu erreichen ist.

Finanzierung durch Spenden und Sponsoren

Für das mit 1,5 Millionen Euro angesetzte Großprojekt sammelte der Zoo Heidelberg fleißig Finanzmittel, um möglichst alle geplanten Elemente des Projekts umsetzen zu können. Die Löwenläufer, die sich bei den insgesamt vier Löwenläufen im Zoo Heidelberg für den Ausbau der Anlage engagierten, haben hierzu ebenfalls einen wichtigen Teil beigetragen. Letztendlich konnte die Finanzierung durch Eigenmittel des Zoos, ergänzt um die finanzielle Unterstützung zahlreicher Spender und Sponsoren sowie Zuschüssen der Stadt Heidelberg, gesichert werden. Der zweigeschossige Beobachtungsturm wurde unter anderem durch eine großzügige Spende von Gerda Tschira ermöglicht. Der Förderverein des Zoos, Tiergartenfreunde Heidelberg e. V., hatte in den vergangenen Jahren zusammen mit seinen Mitgliedern weit über 100.000 Euro für das Projekt gesammelt. So gilt das herzliche Dankeschön des Zoos allen Unterstützern, die sich für das Projekt Löwen engagiert und dessen erfolgreiche Umsetzung ermöglicht haben!

Eckdaten Zoo Heidelberg & Großprojekt Löwenanlage

Blick vom Beobachtungsturm über die Anlage (Foto: Zoo Heidelberg)

Mit rund 500.000 Besuchern jährlich zählt der Zoo Heidelberg zu den beliebtesten Ausflugszielen in Heidelberg und in der gesamten Metropolregion Rhein-Neckar. Nicht nur Familien, sondern auch Erwachsene, Senioren oder Schulklassen nutzen das vielfältige Angebot im Zoo. Für Heidelberg ist der Zoo zudem ein bedeutender außerschulischer Lernort mit vielfältigen Bildungsangeboten in Zoo, Zooschule und Explo. (Themen: Tiere, Natur- und Artenschutz, Technik, Naturphänomene).

Die Erweiterung des Löwengeheges ist ein weiterer wichtiger Schritt, um den Heidelberger Zoo weiterhin zukunftsfähig zu gestalten und so allen Heidelberger Bürgern ein attraktives und modernes Naturerlebnis zu garantieren. Das Abenteuer „Natur live in Heidelberg erleben“ soll mit der Erweiterung des Zoogeländes in Richtung Neckar und der Entwicklung des Zoos zu einem modernen Naturschutzzentrum fortgesetzt werden.

Projektumfang Löwenanlage

Berberlöwe Chalid auf der Aussichtsplattform. (Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg

Erweiterung Löwenaußengehege im Anschluss an das vorhandene Raubtierhaus, sowie Neugestaltung Gehege für Stachelschweine und Erdmännchen innerhalb der vorhandenen Bärengrube. Die Erdmännchen und Stachelschweine wohnen bereits seit Oktober 2018 im benachbarten neuen Gehege. Dieses Gehege war Teil der Gesamtplanung der Neugestaltung der Gehege um allen drei Tierarten mehr Möglichkeiten zu bieten. Investitionssumme: rund 1,5 Millionen Euro

Termine

Planungsbeginn:      2015

Baubeginn:              30.01.2018 (Spatenstich)  

Eröffnung:               26.02.2019

Gehegegröße

Löwenaußengehege neu         ca. 1.055 m²

Löwenaußengehege alt           ca. 170 m²

Erdmännchen-/ Stachelschweingehege           ca. 220 m²

Besonderheiten der Anlage

Löwin Binta erkundet neugierig die neue Umgebung (Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg

Löwenhügel

Löwen liegen und ruhen gerne mit dem gesamten Rudel auf erhöhten Plätzen. Im neuen Löwengehege können die Tiere so auch über die Grenzen ihres Geheges hinweg die Umgebung beobachten, was auch eine Form der Beschäftigung für die Tiere darstellt.

Löwenteich

Löwen schwimmen zwar nicht gerne, aber der Naturteich im Gehege dient trotzdem der Beschäftigung für die Tiere. Fische, Frösche, Wasserinsekten etc. können beobachtet werden und den Tieren steht ständig Wasser zur Verfügung. Der Teich dient außerdem als zusätzliche transparente Absperrung zum Besucherbereich.

Kletterlandschaft für Löwen

Natursteinfelsen unterschiedlicher Größe sowie liegende und senkrecht stehende Baumkronen geben den Löwen die Möglichkeit, auch die dritte Dimension zu nutzen.

Beobachtungspukt – Einblicke aus dem Raubtierhaus auf die Anlage

Die neue Löwenanlage ist nicht nur von außen einsehbar. Eine große Glasscheibe im Raubtierhaus ermöglicht den Besuchern einen zusätzlichen Blick. So wird eine neue Perspektive geboten und die Tiere können auch im Winter für längere Zeit beobachtet werden.

Beobachtungspunkt – Safari-Fahrzeug mit Fenster

An einer großen Glasscheibe befindet sich ein offener Geländewagen. Die Glasscheibe verläuft direkt hinter der Windschutzscheibe hindurch, so dass sich die Motorhaube im Gehege, der Rest des Fahrzeugs außerhalb des Geheges befindet. Besucher können in das offene Fahrzeug klettern, die Löwen können sich gleichzeitig auf die Motorhaube legen. Dadurch ist eine ganz nahe, außergewöhnliche Begegnung zwischen Besucher und Löwe möglich.

Beobachtungspunkt – Zweigeschossiger Pavillon mit Hängebrücke

Von der erhöhten Besucher-Plattform, bietet sich ein Blick über die gesamte Löwenanlage. Direkt gegenüber der Plattform stehen Kletterbäume für die Löwen, so dass sich die Tiere auf Augenhöhe zum Besucher befinden, wenn sie auf die Bäume klettern. Unter der Plattform bietet sich dem Besucher ein Unterstand, von wo aus man durch Glasscheiben in das Löwengehege blicken kann.

Beobachtungspunkt – Safarizelt

Aus einem Safarizelt heraus können die Besucher über den Löwenteich hinweg die Tiere beobachten. Im Zelt befinden sich Sitzgelegenheiten, außerdem kann das Zelt geschlossen werden, so dass es für eine exklusive Nutzung angeboten werden kann. Schulklassen können so ungestört Unterricht mit Blick auf die Löwen erfahren, geschlossene Gesellschaften wie z.B. Firmen können hier einen Sektempfang buchen.

Kunstfelsen im Erdmännchen- und Stachelschweingehege

Die Außenwände des Erdmännchen- und Stachelschweingeheges sind mit Kunstfels verkleidet werden, so dass keine unnatürlichen Materialien wie Beton o.ä. zu sehen sind.

Termitenhügel für Erdmännchen und Stachelschweine

Im Gehege der Erdmännchen und Stachelschweine sollen Termitenhügel eine typisch afrikanische Atmosphäre erzeugen. Der Spezialhügel für die Erdmännchen hat eine besondere Zusatzfunktion – in seinem Inneren verbirgt sich ein beheizter Ruheplatz für die Erdmännchen und Stachelschweine.

Beobachtungspunkt – Grotte für Erdmännchen- und Stachelschweingehege

Beobachtungsgrotte mit der Möglichkeit, einen Blick durch Glasscheiben in die unterirdischen Baue von Stachelschweinen und Erdmännchen zu werfen. Hier werden die Jungtiere in den ersten Tagen versorgt, außerdem ziehen sich die Tiere gerne zum Ruhen in ihre Baue zurück, vor allem die eher dämmerungsaktiven Stachelschweine sind so für die Besucher immer zu sehen.

Hintergrundinformationen Berberlöwen

Löwenpaar Binta und Chalid im Zoo Heidelberg (Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg)

Löwe Chalid, geboren am 15.08.2005 in Port Lympne (GB). In Heidelberg seit dem 18.04.2016.

Löwin Binta, geboren am 24.04.2008 in Rabat (Marokko). In Heidelberg seit dem 18.04.2016.

Berberlöwen sind die größte und schwerste Unterart der Löwen. Männchen werden im Schnitt 200 – 250 kg schwer und erreichen eine Schulterhöhe bis zu 1,10 m. Ein besonders herausstechendes Merkmal der männlichen Berberlöwen ist die lange, dunkle Mähne, die bis weit über die Schultern und unter den Bauch wächst. Weibliche Berberlöwen können bei einer Schulterhöhe von 0,90 m bis 180 kg Gewicht erreichen.

Die Heimat dieser majestätischen Tiere waren einst die nordafrikanischen Staaten zwischen Mittelmeer und Sahara. Dort waren sie in Gebirgswäldern, Steppen und Halbwüsten zuhause. Zum Verhängnis wurde dieser prächtigen Löwenart die große Beliebtheit der Löwenjagd bei den nordafrikanischen Völkern. Je mehr Löwen ein ägyptischer Pharao erlegte, desto höher war sein Ansehen. Auch der unersättliche Bedarf der Römer an diesen Tieren, um sie bei Gladiatorenkämpfen in ihren Arenen gegen Sklaven und Christen einzusetzen, dezimierte den Bestand erheblich. Seit 1920 sind die Berberlöwen in der freien Wildbahn ausgerottet. Die letzten überlebenden Berberlöwen waren Eigentum des marokkanischen Königs Hassan II., der einige dieser Tiere in seinem Privatzoo hielt. Im Jahr 1970 schenkte der König die Tiere dem marokkanischen Nationalzoo Rabat, von dem dann immer wieder Nachzuchten an ausgewählte Zoos auf der ganzen Welt weitervermittelt wurden. Aktuell leben weltweit rund 100 Berberlöwen in Zoos.

Auch wenn im Laufe der Zeit wahrscheinlich einige wenige Individuen anderer Unterarten eingekreuzt wurden, beschloss man 1992, innerhalb des Europäischen Zooverbandes (EAZA) die Berberlöwen als eigene Unterart in ein Zuchtbuch aufzunehmen und somit nun auch in Europa zu züchten. Gemeinsames Ziel ist es, in der Zukunft eine Population in ihrer ursprünglichen Heimat zu etablieren.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Petra Medan / Zoo Heidelberg
20.03.2019

Leoparden im Kleinen Affenhaus?

Faszinierend gefleckter Neuzugang im Zoo Heidelberg

Heidelberg / Zoo – Im Terrarien-Raum im kleinen Affenhaus ist Mitte Februar eine neue, besonders hübsche Reptilienart eingezogen: Leopardgeckos. Ihren Namen verdanken die kleinen Reptilien der außergewöhnlichen Hautfärbung: Die gelbliche Haut ist mit vielen braunen Flecken übersät und erinnert an das gescheckte Fell eines Leoparden. Darüber hinaus haben sie mit den Raubkatzen jedoch wenig gemein.

Leopardgeckos im Zoo Heidelberg. (Foto: Zoo Heidelberg)

Leopardgeckos stammen ursprünglich aus den Steppen Pakistans, Nordwestindiens und Afghanistans. Durch gezielte Züchtungen bildeten sich im Laufe der Jahre viele unterschiedliche Farbvarianten heraus. Es gibt Leopardgeckos in der natürlichen Wildfärbung mit typischem Leopardenmuster und in vielen weiteren Farbvariationen. Auch die vier neuen Zoobewohner sehen ganz unterschiedlich aus, ein Geckos ist sogar fast vollständig gelb gefärbt. „Die unterschiedliche Färbung macht es uns einfach, die Geckos voneinander zu unterscheiden. Das ist wichtig, wenn wir eine regelmäßige Gewichtkontrolle vornehmen. Außerdem wissen wir dadurch bei der Fütterung ganz genau, wer wie viel gefressen hat“, berichtet Tierpflegerin Nadja Lippold.

Die bis zu 25 cm großen Reptilien sind vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv, kommen aber auch tagsüber aus ihren Verstecken. Auf ihrem Speiseplan stehen am liebsten kleine Grillen, Heimchen, Heuschrecken oder Schaben, manchmal darf es auch eine Spinne oder ein Mehlwurm sein. In kleinen Gruppen mit einem Männchen und mehreren Weibchen fühlen sich die geselligen Tiere besonders wohl. Wenn sie nicht gerade zwischen Steinen und in kleinen Höhlen ruhen, liegen die Tiere gerne auf der warmen Heizplatte. Wie alle Reptilien benötigen Leopardgeckos eine Möglichkeit, ihre Körpertemperatur durch zusätzliche Wärmequellen zu regulieren. Nur wenn der Körper warm genug ist, kann ihr Stoffwechsel optimal arbeiten. Im Gegensatz zu anderen Geckoarten besitzen Leopardgeckos keine Haftlamellen an den Fußsohlen, sondern spitze Krallen. Mit deren Hilfe klettern sie geschickt über Steine, Sand und Felsen. Das Klettern an Glasscheiben ist für Leopardgeckos wegen der fehlenden Haftlamellen jedoch nicht möglich.

Leopardgeckos im Zoo Heidelberg. (Foto: Zoo Heidelberg)

Wer sich für diese Reptilien mit den faszinierenden Flecken besonders begeistert, darf sich freuen: Leopardgeckos sind als Haustiere für die private Haltung gut geeignet – auch für Einsteiger. Die nötigen Ansprüche, welche diese Geckoart an ihre Halter stellen, wie beispielsweise Wärmestrahler, Bodenheizung oder viele Versteckmöglichkeiten, lassen sich in der Regel unkompliziert umsetzen. Weiterführende Informationen und Tipps für die Haltung von Leopardgeckos gibt es auch in der Haustierdatenbank des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft unter: https://www.haustier-berater.de/haustierdatenbank

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Zoo Heidelberg
10.03.2019

Die schönste Laufstrecke in Heidelberg wird pink!

Flamingolauf am 24. März 2019 im Zoo Heidelberg

Zum siebten Mal findet in diesem Jahr der beliebte Spendenlauf statt. (Foto: Susi Fischer/Zoo Heidelberg)

Heidelberg / Zoo – So farbenfroh wie die Tiere, für die gelaufen wird, werden auch die neuen Trikots sein. Am 24. März 2019 startet um 9.00 Uhr erneut der beliebte Zoolauf in Heidelberg. Beim Spendenlauf für die Kuba-Flamingos laufen die Teilnehmer in diesem Jahr für ein neues Winter- und Schutzquartier für die Vögel. Bereits zum siebten Mal findet der beliebte Lauf in und um den Zoo statt.

Mit sportlicher und tierischer Begeisterung gehen zahlreiche Lauffreunde bereits zum wiederholten Mal an den Start. Der Spendenlauf im Zoo Heidelberg bietet beste Gelegenheit sich sportlich für gutes Projekt zu engagieren! Die gesammelten Spenden des jeweiligen Laufs fließen jedes Jahr in ein wichtiges Projekt im Zoo Heidelberg. 2019 soll dieser Spendenbetrag für den Bau eines neuen Flamingo-Hauses verwendet werden. Das Haus dient den farbenprächtigen Vögeln als Winter- und Schutzquartier. Große Wasserbecken sorgen im Innern des Hauses dafür, dass sich die Flamingos dort richtig wohlfühlen können. Durch große Panorama-Glasscheiben können Zoobesucher sogar selbst einen Blick in das Haus werfen und die Flamingos gut beobachten.

Wer das Projekt mit seiner Laufteilnahme unterstützen möchte, sollte sich schnell einen der begehrten Startplätze sichern. Auch Firmen-Teams und Laufgruppen sind herzlich willkommen. Solange noch Startplätze verfügbar sind, ist das Online-Anmeldformular voraussichtlich bis zum 26. Februar 2019 unter www.zoo-heidelberg.de/flamingolauf freigeschaltet. Die Startgebühr beträgt pro Läufer 30 Euro, davon kommen 20 Euro Spende direkt dem Projekt zugute. Als Dankeschön für die Unterstützung erhält jeder Läufer ein speziell gestaltetes Laufshirt sowie eine Medaille und eine persönliche Teilnehmerurkunde.

Gute Stimmung beim Affenlauf 2018: Die Fans feuern die Läufer an. (Foto: Susi Fischer/Zoo Heidelberg)

Alle Teilnehmer erwartet eine außergewöhnliche Laufstrecke. Start ist um 9.00 Uhr im Zoo beim Großen Affenhaus. Von dort geht es vorbei an den prächtigen Löwen und dem großen Flamingosee – wo die Läufer von den laut schnatternden Flamingos gebührend angefeuert werden – und weiter in Richtung Elefanten. Dort führt die Strecke heraus aus dem Zoo und die Tiergartenstraße entlang, bis hinter die TSG Heidelberg-Anlage und weiter am Neckarufer in Richtung Wehrsteg. An der Explo-Halle gelangen die Läufer wieder zurück in den Zoo. Ziel ist wieder beim Großen Affenhaus.

Eine Runde beträgt ca. 3.000 m. Besonders sportliche Läufer können – bevor sie final das Ziel durchlaufen – spontan entscheiden, ob sie noch ein oder zwei weitere Runden drehen möchten. Mit drei Runden bildet die etwa 9000 m lange Strecke eine optimale Vorbereitung für den Heidelberger Halbmarathon Anfang April. Am Ende des Laufs werden die Besten je Rundenanzahl geehrt. Sportliches Engagement, das sich doppelt lohnt: Für die Flamingos im Zoo Heidelberg und die eigene Fitness.

Text: Foto: Susi Fischer / Zoo Heidelberg
07.03.2019

Zoo-Jahr 2018 erfolgreich beendet

Auffallend ausgeglichenes Verhältnis in der Besucherstatistik

Erdmännchen im Zoo Heidelberg im Schnee (Foto: Heidrun Knigge/Zoo Heidelberg)

Heidelberg / Zoo – Insgesamt 457.730 Zoobesucher kamen im vergangenen Jahr in den Zoo Heidelberg. Mit dieser Zahl knüpft die Besucherstatistik an das Ergebnis des Vorjahres an. „Der goldene, warme Herbst hat für zahlreiche Besucher im Spätjahr gesorgt. Die geringeren Besucherzahlen in den sehr heißen Sommermonaten konnten wir so teilweise wettmachen und das vergangene Jahr mit einem guten Ergebnis beenden“, berichtet Zoodirektor Dr. Wünnemann.

Ein genauer Blick auf die Besucherstatistik bringt zwei bemerkenswerte Ergebnisse zum Vorschein: Die Hälfte der rund 345.000 Tagesbesucher sind Erwachsene, die ohne Kinder in den Zoo kommen. Bezieht man die vergangenen drei Jahre mit ein, lässt sich in diesem Besuchersegment sogar ein leichter Anstieg verzeichnen. „Wir schließen daraus, dass der Zoo Heidelberg nicht nur für die klassische Zielgruppe Familien, sondern auch für viele Erwachsene ohne Kinder ein attraktives Ausflugsziel in der Region darstellt. Diesen Trend bestätigt die positive Resonanz, die wir für Sonderveranstalten wie beispielsweise den Welt-Elefantentag, der sich gezielt auch an Erwachsene richtet, bekommen“, bemerkt Wünnemann. Für den Zoo Heidelberg bedeutet dies, weiterhin ein vielfältiges und interessantes Angebot für Jung und Alt auf die Beine zu stellen und kontinuierlich zu erweitern. Ein gutes Beispiel ist die neue Anlage für die, bei Kindern und Erwachsenen beliebten, Erdmännchen und Stachelschweine. Große und kleine Zoobesucher haben in der Beobachtungsgrotte sogar die Möglichkeit, am bisher verborgenen Leben beider Tierarten in den unterirdischen Bauen teilzuhaben.

Als zweiten Punkt ist zu nennen, dass die Anzahl der Schülergruppen aus Heidelberg im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen ist – um rund 16 Prozent. „Immer mehr Heidelberger Schulen nutzen die Angebote des Zoos und der Zooschule als Ergänzung zum Unterricht. Als außerschulischer Lernort gewinnt der Zoo Heidelberg immer mehr an Bedeutung für die Metropolregion Rhein-Neckar“, freut sich der Zoodirektor. „Wo sonst erfährt man live so viel Wissenswertes über Natur und Artenschutz und begegnet den Tieren hautnah, wenn nicht im Zoo?“

Für 2019 steht ein aufregendes Zoo-Jahr mit spannenden Projekten an. Rechtzeitig zum Saisonbeginn im März wird am 26. Februar 2019 die neue Löwenaußenanlage feierlich eröffnet. Besucher dürfen sich auf eine abwechslungsreich gestaltete Anlage für die Berberlöwen freuen. Beobachtungsturm und Safari-Fahrzeug bieten viele außergewöhnliche Einblicke in das Leben der Löwen. Mit der Weiterentwicklung der Tierpräsentation „Tiere live“, der Neukonzeption des Streichelzoos und der Umgestaltung der Gorilla-Außenanlage sowie weiteren Zukunftsprojekten zeigt der Zoo Heidelberg, dass er bereit ist, den Zoobesuch für all seine Besucher – Jung und Alt – kontinuierlich attraktiv zu erhalten.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Heidrun Knigge/Zoo Heidelberg
04.03.2019