Abbruch der Kühltürme in Philippsburg erfolgreich und sicher umgesetzt

EnBW erreicht wichtigen Meilenstein für die Energiewende in Deutschland

Phillipsburg – Die EnBW hat am heutigen Donnerstag, 14. Mai, den Abbruch der beiden Kühltürme auf dem Kraftwerksgelände in Philippsburg erfolgreich vollzogen. Der Abbruch wurde durch mehrere gezielte Sprengungen im unteren Bereich der Türme eingeleitet. Dadurch fiel gegen 6.05 Uhr zunächst der Kühlturm des ersten Kraftwerksblocks wie geplant in sich zusammen und nur wenige Sekunden später der Kühlturm des zweiten Blocks. Beide Türme kamen – wie vorgesehen – an Ort und Stelle auf dem Boden auf. Der Abbruch verlief jederzeit sicher.

Weil die Ansammlung von Zuschauern aufgrund der staatlichen Coronavirus-Verordnungen vermieden werden sollte, konnte die EnBW den genauen Termin des Sprengabbruchs nicht vorab bekanntgeben.

Sichere und erprobte Abbruchmethode – umfassende Expertise und Überwachung

Der Sprengabbruch fand unter Einbezug umfassender Expertise statt und wurde vom Umweltministerium Baden-Württemberg sowie durch unabhängige Sachverständige im Auftrag des Ministeriums überwacht. Die heute umgesetzte „Fallrichtungssprengung“ wurde in Deutschland zuvor bereits mehr als fünfzigmal erfolgreich beim Abbruch von Kühltürmen praktiziert. Die von der EnBW organisierte fachliche Begleitung ging weit über den geforderten, üblichen Standard bei Sprengungen hinaus. Tätig wurden mehrere, sich gegenseitig kontrollierende und beratende Sprengexperten mit jahrelanger Erfahrung.

„Wir sind mit dem gesamten technischen Ablauf sehr zufrieden. Durch unsere aufwändigen Planungs- und Vorbereitungsarbeiten konnten wir gewährleisten, dass der Sprengabbruch sicher und verantwortungsvoll verläuft“, erklärt Jörg Michels, Chef der EnBW-Kernkraftsparte. „Für die erfolgreiche und reibungslose Umsetzung des Projekts möchte ich mich bei allen Beteiligten herzlichen bedanken. Bedanken möchte ich mich darüber hinaus auch bei der Polizei, den umliegenden Gemeinden und Landkreisen sowie den zahlreichen involvierten Behörden für die konstruktive Zusammenarbeit.“

Abbruch der Kühltürme ist ein wichtiger Beitrag zur Energiewende

Mit dem Sprengabbruch der Kühltürme hat die EnBW einen wichtigen Meilenstein für die zukünftige Versorgungssicherheit im Süden Deutschlands erreicht. Auf der ehemaligen Fläche der Kühltürme wird durch die TransnetBW GmbH ein Gleichstrom-Umspannwerk (auch Konverter genannt) errichtet. Dieser Konverter wird ein wichtiger Knotenpunkt im Übertragungsnetz sein, um Strom aus Erneuerbaren Energien vom Norden in den Süden Deutschlands zu bringen und dort nutzbar zu machen.

Bevor die Fläche vollständig an die TransnetBW übergeben werden kann, werden nun voraussichtlich bis Anfang nächsten Jahres noch Restarbeiten stattfinden. Dabei wird auch das Abbruchmaterial der Kühltürme abschließend untersucht, um seine Eignung für den Verbleib an Ort und Stelle festzustellen. Die EnBW geht davon aus, dass das Material zur erforderlichen Aufschüttung des Geländes im Bereich der Konverter-Baustelle eingesetzt werden kann.

Coronavirus-Pandemie führte zu geändertem Umgang mit Zuschauern

„Ursprünglich stand außer Frage, dass wir den Termin des Sprengabbruchs vorher bekanntgeben und es den interessierten Bürgerinnen und Bürgern der Region ermöglichen, den Fall der Kühltürme zu beobachten. Die Coronavirus-Pandemie und die damit verbundenen staatlichen Verordnungen haben uns dann aber dazu gezwungen, unsere Herangehensweise komplett zu ändern“, erläutert Jörg Michels. „Das ist uns nicht leicht gefallen, aber nach Abwägung aller Aspekte war klar, dass die Energiewende und der Gesundheitsschutz Vorrang haben müssen. Wir haben uns dann mit der Polizei, dem Umweltministerium sowie den umliegenden Gemeinden und Landkreisen darauf verständigt, den genauen Termin der Sprengung mit Datum und Uhrzeit nicht vorab bekannt zu geben. Für diese Vorgehensweise bitte ich auch im Nachhinein nochmals um Verständnis.“

Sehen sie hier Videos zur Sprengung der beiden Kühltürme beim AKW Phillipsburg:

Und hier noch ein privates welches wir zugespielt bekommen haben:

Text: EnBW Energie Baden-Württemberg AG Foto & Video (1-3): EnBW Energie Baden-Württemberg AG Video (4): privat
14.05.2020

Politik

KKW Philippsburg abgeschaltet – sichere Stromversorgung in Gefahr

Germersheim / Phillippsburg – Das Kernkraftwerk Philippsburg wurde am 31.12.2019 abgeschaltet. Hierzu Andreas Wondra, Vorsitzender der AfD-Fraktion im Kreistag Germersheim:

„Mit der Abschaltung des KKW Philippsburg 2 wird eine Leistung von 1 402 MW stillgelegt. Dies entspricht 84 Prozent der Gesamtleistung an systemrelevanten Kraftwerken in Rheinland-Pfalz. Die Menge der wegfallenden grundlastfähigen Stromenergie würde ausreichen, den Landkreis Germersheim ca. 10-mal mit Elektrizität zu versorgen oder knapp die Hälfte des Strombedarfs von Rheinland-Pfalz zu decken.

Mit der Abschaltung steigt die Gefahr eines Stromausfalls am Oberrhein von Basel bis Bingen und somit auch für den Landkreis Germersheim. Solche plötzlichen, überregionalen und länger andauernden Stromausfälle gefährden Menschenleben und unseren Industriestandort. Kann doch ein solcher Blackout zu weitreichenden Infrastrukturausfällen führen und die Gesundheits-, Wasser-, Geld-, Lebensmittel- und Telekommunikationsversorgung im Kreis Germersheim gravierend einschränken.

Die naive und grün-ideologisierte Energiepolitik des Kabinett Merkel II ist eine Gefahr für die Sicherheit und den Wohlstand der Bürger unseres Landes und unserer Region. Die AfD-Fraktion wird sich deshalb im Kreistag Germersheim mit dem Thema ‚Sichere Stromversorgung‘ befassen und die Verwaltung auffordern, bestehende Katastrophenschutzpläne zu analysieren und zu überarbeiten.“

Text: AfD-Fraktion im Kreistag Germersheim, Andreas Wondra Foto: EnBW Kernkraft GmbH
03.01.2019