Kirche

Glockenklang in viele Varianten

Neue Läuteordnung für den Speyerer Dom vorgestellt

Die Glocke Maximilianus Josephus (Kaiserglocke) Foto: Domkapitel Speyer

Speyer – „Sieht aus wie Sudoku“, so beschreibt Domkapellmeister Markus Melchiori die vier Blätter, auf denen die neue Läuteordnung des Speyerer Doms festgehalten ist. Das Dokument besteht aus Tabellen mit Zahlen und Kreuzen, die markieren, welche der neun Glocken des Speyerer Doms wann zu läuten haben. Am 1. Dezember, mit Beginn des neuen Kirchenjahres, trat die neue Läuteordnung in Kraft, in der bestimmten Anlässen unterschiedlichen Klangkonstellationen zugeordnet sind.

„Die Glocken werden heute normalerweise über einen Computer gesteuert und vorprogrammiert“, erklärt Domdekan Dr. Christoph Kohl, der für die Gottesdienste und damit auch für das Geläut am Speyerer Dom zuständig ist. Zu Demonstrationszwecken geschieht dies heute auf Zuruf über Funk: Domkapellmeister Melchiori gibt verschiede Zahlenkombinationen an Sakristan Michael Flörchinger durch, der dann in der Sakristei auf die passenden Knöpfchen drückt. 3, 4, 5 ist beispielsweise die Kombination, mit der im Advent zur Früh- und zu Abendmesse gerufen wird. Domdekan Kohl singt die Töne einzeln nach und es wird klar, dass diese den Beginn des Adventsliedes „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ nachbilden. Weiterhin erfahren die Zuhörer, wie die Glocken zum Hauptgottesdienst währen der Adventszeit oder zu einem festlichen Pontifikalamt am ersten Weihnachtstag klingen.

Läutemotive für 113 verschiedene Anlässe

Das Geläut der Glocken ruft in verschiedenen Kombinationen zum Gottesdienst, erklingt zu Gebetszeiten und ist während der Messe bei der Wandlung zu hören. Die Läuteordnung legt diesen liturgischen Gebrauch der Glocken fest. Domdekan Kohl freut sich, dass Domkapellmeister Melchiori der Klang der Glocken am Herzen liegt und dieser sich deshalb, zusammen mit der Glockensachverständigen des Bistums, Birgit Müller, an eine Neufassung der Läuteordnung gemacht hat.

„Die Möglichkeiten der Glocken werden nun in größerem Umfang genutzt, als bisher“, sagt Domkapellmeister Melchiori. 113 Läutemotive sind in der Läuteordnung definiert und festen Anlässen zugeordnet. Darunter befinden sich die Gottesdienstfeiern im Kirchenjahr, die Eigenfeiern der Domkirche, Kombinationen, die bei besonderen Anlässen zu hören sind, oder auch die Festlegung, welche Glocken zum sogenannte Angelusläuten („Engel des Herrn“) erklingen. „Die Mönche und Nonnen in einem Kloster beten zu festen Zeiten ihr Stundengebet. Über das Läuten der Glocken können alle Menschen daran teilhaben und werden dazu eingeladen, kurz in ihrer Arbeit inne zu halten“, erklärt Domdekan Dr. Kohl den Sinn dieses Läutens. Neu eingeführt wurde am Dom das einzelne Läuten der Glocke Nummer 2, das fortan immer freitags um 15 Uhr erklingt, zur Sterbestunde Jesu Christi.

„Jetzt muss ich mich auf den Weg machen, wenn ich rechtzeitig zum Gottesdienst in der Kirche sein will“, beschreibt Domdekan Kohl die wohl bekannteste Funktion der Glocken. Früher wurden die Glocken auch zur Warnung, beispielsweise bei einem Brand oder einem Überfall auf die Stadt geläutet. „Wenn die Glocken des Doms einmal außer der Reihe läuten, beispielsweise, weil eine routinemäßige Überprüfung ansteht, melden sich aber immer sofort Menschen bei uns, die wissen möchten, was los ist“, berichtete die Leiterin des Dom-Kulturmanagements Friederike Walter.

Ältestes erhaltenes Großgeläut

Ein wichtiges Ziel ist es, dass die Glocken gut zusammen klingen. „Die Läutemotive starten immer mit der kleinsten Glocke“, so der Domkapellmeister, wobei die größte Glocke, am Dom „Kaiserglocke“ genannt, die Nummer 1 trägt. Sie ist nur bei den Hochfesten des Kirchenjahres zu hören. So etwa am Aschermittwoch, wenn mit der Folge 4, 3, 2, 1 das alte Großgeläut zu hören ist. Es besteht aus den vier alten Glocken von 1822, einem der ältesten erhaltenen Großgeläute in Deutschland, wie Melchiori weiß.

„Ein Geläut ist nicht zu verwechseln mit einem Glockenspiel“, sagt Melchiori. Die Glocken des Speyerer Doms sind alle freischwingend, so dass immer eine Folge von Tönen erzeugt wird. Ein paar Mal muss eine große Glocke hin und her schwingen, bevor überhaupt der erste Ton erklingt. Angeschlagen werden die Glocken nur für den Uhrschlag. Dieser erfolgt über die vier großen Glocken; Glocken 4 und 3 im Wechsel für die Viertelstunden, die Glocken 2 und 1 nacheinander die vollen Stunden.

Ein Klang, der beeindruckt

Manche Tonkombinationen tragen auch feste Namen, wie das „Westminster Motiv“ das zu Hochzeiten erklingt oder der Glockenklang „Salve Regina“, der aus den Glocken 6, 5, 4, 3 besteht und damit die Tonfolge am Anfang dieses Hymnus wiedergibt. Was auf dem Blatt nach einem nüchternen Zahlenspiel aussieht, erzeugt spätestens beim Plenum, so heißt das gleichzeitige Läuten aller Glocken, eine Gänsehaut. Dem trägt dann auch die neue CD der Dommusik „Puer natus“ Rechnung, auf der zu Beginn die Kaiserglocke und zum Schluss das volle Geläut erklingt.

„Das, was man beim Läuten der Glocken hört, kann man physikalisch nicht erfassen“, erklärt Domkapellmeister Melchiori die Besonderheit des Glockenklanges. Bei jedem Grundton einer Glocke, klingen viele Obertöne mit. „Die Herstellung von Glocken ist eine hohe Kunst“, zeugt der Domkapellmeister der Zunft der Glockengießer Respekt.

Die Glocken des Speyerer Doms

Blick auf den Mittelturm des Westbaus (Oktogon). Foto: Speyer 24/7 News, dak

Der Mittelturm des Westbaus (Oktogon) diente und dient im Dom zu Speyer als Glockenstube. Er beherbergt insgesamt neun Glocken aus zwei unterschiedlichen Güssen: Im Jahre 1822 wurden die vier großen Glocken von Peter Lindemann aus Zweibrücken gegossen; ein selten erhaltenes Großgeläute des 19. Jahrhunderts. Die übrigen fünf Glocken wurden 1963 von Friedrich Wilhelm Schilling in Heidelberg gefertigt. Die Glocken mit den Nummern 1,2 und drei sind Mitgliedern des bayerischen Königshauses gewidmet, die Glocke Nummer 4 trägt den Namen von Matthäus Chandelle, dem ersten Speyerer Bischof nach der Wiederherstellung des Bistums im Jahr 1817. Die übrigen, neueren und kleineren Glocken sind verschiedenen Heiligen gewidmet.

Eine Auflistung der verschiedenen Glocken und die neue Läuteordnung sind auf der Internetseite des Doms abrufbar: https://www.dom-zu-speyer.de/wissenswert/glocken/

Text: Bistum Speyer Foto: (1) Domkapitel Speyer; (2) Speyer 24/7 News, dak
16.12.2019

The Best of Black Gospel am Sa., 28.12.2019, 20:00 – 22:00

The Best of Black Gospel kommt am 28.12.2019 wieder nach Speyer in die Gedächtniskirche. Foto: © Klaus Wünsch / Gedächtniskirche

Speyer – The Best of Black Gospel gibt im Rahmen ihrer Europa-Tour nunmehr schon im 15. Jahr infolge ein Konzert in ihrer Stadt und wird somit sicher wieder DAS Gospel – Konzert – Ereignis !

Dieser Chor vereint eine Auswahl der besten Gospelsänger und Sängerinnen aus den USA. Die Ausnahme-Künstler singen die bekanntesten und schönsten Gospelsongs in einem zweistündigen Programm, instrumental begleitet.

Seit 1999 geht der Chor für 2 Monate auf Europatournee. Inzwischen ist er einer der gefragtesten Gospelchöre in Deutschland und Europa. Ihr Erfolg basiert ganz sicher auch auf der Tatsache, dass sie ihr Publikum genau kennen und regelmäßig in die Konzerte mit einbeziehen! Bei der Qualität dieses Chores ist jedes Konzert ein Ausnahmekonzert, bei dem die „Gute Nachricht“ immer im Vordergrund steht – ‚Gänsehautfeeling‘ ist garantiert.

Gecähtniskirche Speyer

Bartholomäus-Weltz-Platz 5,

67346 Speyer

Preis: 29 €

Vorverkauf: Tourist-Information Speyer sowie alle Reservix-Vorverkaufsstellen

Text: Gedächtniskirchengemeinde Foto: © Klaus Wünsch / Gedächtniskirche
16.12.2019

Adventskonzert bei Kerzenschein am So., 22.12.2019, 17:00 – 18:30

Speyer – Kinder/Jugend/Elternchor an der Gedächtniskirche Speyerer Kantorei Bläserensemble des Pfälzischen Posaunendienstes

Leitung: Landesposaunenwart Christian Syperek

Ansprache: Kirchenpräsident Christian Schad

Leitung: KMD Robert Sattelberger

Gedächtniskirche Speyer

Bartholomäus-Weltz-Platz 5,

67436 Speyer

Preis: Eintritt frei

Vorverkauf: Keine, da Eintritt frei

Gedächtniskirchengemeinde
16.12.2019

Abendgebet in St. Magdalena

O-Antiphonen vom 17. bis 23. Dezember – „Hineinsingen“ in das Geheimnis von Weihnachten

Speyer – Im Advent haben die letzten sieben Tage vor dem Weihnachtsfest einen besonderen Charakter. Vor allem in klösterlichen Gemeinschaften singen sich die Schwestern oder Brüder ab dem 17. Dezember mit den sogenannten O-Antiphonen in das Geheimnis der Geburt Christi hinein. Am Ende jeder Vesper zum Magnificat singt man diese jahrhundertealten Antiphonen.

Der Name O-Antiphon kommt von dem ausgeprägten O-Vokal zu Beginn jeder dieser sieben Antiphonen. O Weisheit, O Adonai, O Spross aus Isais Wurzel, O Schlüssel Davids, O Morgenstern, O König aller Völker, O Immanuel – mit diesen Namen wird um das Kommen Gottes gerufen. Es ist Ausdruck der Sehnsucht nach der Ankunft Christi in die Herzen der Menschen.

In der Zeit vom 17. bis 23. Dezember jeweils um 19.30 Uhr laden die Schwestern von St. Magdalena zu diesem abendlich stimmungsvollen Gebet in ihre Kirche ein und setzen damit den Akzent auf Stille und Besinnung, der diese vorweihnachtlichen Tage prägen kann.

Bistum Speyer
16.12.2019

Kirche bleibt mitten in der Gesellschaft verankert

Kirchenpräsident Schad wendet sich gegen Rückzug in die Nische der Gleichgesinnten

Bad Dürkheim (lk) – Die Evangelische Kirche bleibt auch bei zurückgehenden Mitgliederzahlen Volkskirche, sofern sie diesen Begriff nicht quantitativ, sondern qualitativ versteht. Dies hat Kirchenpräsident Christian Schad beim jährlichen „Adventstee“ mit rheinland-pfälzischen Medienvertretern in Bad Dürkheim erklärt. Mit dem Begriff Volkskirche verbinde sich eine Leitvorstellung, die der Kirche ihren Ort und ihre Funktion in der Mitte der Gesellschaft zuweise.

Entschieden wandte sich der Kirchenpräsident gegen einen Rückzug in die Nische der Gleichgesinnten und eine Flucht in den Kreis enger Vertrautheit. „Wer diesen Weg einschlagen will, übersieht, dass die Kirche von Anfang an eine öffentliche Größe ist, die in die Gesellschaft hineinwirkt und hier einen besonderen Auftrag hat“, sagte Schad. Die Kirche übernehme aus der Mitte des Evangeliums heraus gesellschaftliche Verantwortung. Gerade im Blick auf das Zusammenleben mit unterschiedlicher kirchlicher Verbundenheit, auch mit unterschiedlichen Lebensstilen, Denk- und Glaubensweisen, müsse es der Kirche darum gehen, die eigenen Traditionen und Besonderheiten deutlich zu machen. Zugleich gelte es, Fremdes wahrzunehmen und offen zu sein für Menschen anderer Prägung. „Gerade fragende, suchende und zweifelnde Menschen sind auf eine erkennbare Kirche angewiesen“, erklärte Kirchenpräsident Schad.

Schon das Neue Testament zeige eine Vielfalt des Glaubens, die weder einem Konformitätsdruck erliege noch der Beliebigkeit verfalle, erklärte der Kirchenpräsident. Der geistliche Auftrag fordere dazu heraus, „in den gesellschaftlichen Debatten Eigenes zu sagen und Eigenes zu tun“. Dazu zähle aktuell die Initiative zur Rettung von Flüchtlingen in Seenot und die Integration von Geflüchteten im eigenen Land. Mit ebenso großem Engagement gelte es, weiterhin entschieden einem um sich greifenden, massiven Antisemitismus zu wehren. Dies beginne mit der Verrohung der Sprache und ende bei physischer Gewalt. „Erst werden Worte zur Waffe – dann greifen Mörder zu ihr“, sagte Schad.

Da die Kirche als Institution von Menschen lebe, die vor Ort Haltung zeigten und ihren Glauben durch Wort und Tat offen und öffentlich bezeugten, stünden die Kirchenwahlen am 1. Advent des kommenden Jahres unter dem Motto „Mach mit, mach Mut“. Gerade in Zeiten der Veränderung brauche man Menschen, „die mit persönlichem Einsatz in unserer Kirche mit-denken, mit-reden, mit-entscheiden, mit-gestalten und mit-verantworten“, sagte Kirchenpräsident Schad. Mitverantworten bedeute einerseits Antwort zu geben auf die Herausforderungen der Gegenwart und der nahen Zukunft, andererseits auch Antwort zu geben auf die Herausforderungen des Wortes Gottes.“

Auch eine zahlenmäßig kleinere Kirche habe eine Mission und werde sich argumentativ Gehör verschaffen, davon ist Kirchenpräsident Schad überzeugt. Sie könne Menschen mit ihrer Sehnsucht nach einer freien und gerechten Gesellschaft zeigen, dass der christliche Glaube für ein solches Leben eine Kraftquelle ist.

16.12.2019

Traditioneller Segen für die Bundeskanzlerin

Sternsinger aus Contwig vertreten das Bistum Speyer im Kanzleramt

Bereits zum vierzehnten Mal empfing Bundeskanzlerin Angela Merkel im Januar 2019 Sternsinger aus allen Bistümern Deutschlands.
Foto: Ralf Adloff / Kindermissionswerk

Speyer / Contwig – Vier Kinder aus der katholischen Pfarrgemeinde Hl. Pirminius in Contwig vertreten am Dienstag, 7. Januar 2020, um 11 Uhr das Bistum Speyer beim Sternsinger-Empfang von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin. Die Mädchen und Jungen aus Contwig hatten sich am Sternsinger-Wettbewerb der 62. Aktion Dreikönigssingen beteiligt und beim Preisrätsel mit dem Begriff „Friedenstaube“ die richtige Lösung gefunden. Bei der anschließenden Ziehung der diözesanen Gewinner hatten sie zudem das nötige Losglück.

Seit 1984 bringen die Sternsinger jedes Jahr ihren Segen „Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus“ ins Bundeskanzleramt. Aus allen Himmelsrichtungen reisen sie in ihren prächtigen Gewändern, mit ihren goldenen Sternen und glänzenden Kronen in die Bundeshauptstadt. Bundeskanzlerin Angela Merkel empfängt die kleinen und großen Könige bereits zum 15. Mal.

„Segen bringen, Segen sein. Frieden! Im Libanon und weltweit“ heißt das Motto der kommenden Aktion, bei der sich die Sternsinger besonders für Frieden in aller Welt einsetzen werden. Das Beispielland ist der Libanon. Bundesweit eröffnet wird die Aktion Dreikönigssingen am Samstag, 28. Dezember, in Osnabrück.

Rund 1,14 Milliarden Euro, mehr als 74.400 Projekte Träger der Aktion Dreikönigssingen sind das Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Seit ihrem Start 1959 hat sich die Aktion zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Rund 1,14 Milliarden Euro wurden seither gesammelt, mehr als 74.400 Projekte und Hilfsprogramme für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt. Bei der 61. Aktion zum Jahresbeginn 2019 hatten die Mädchen und Jungen aus 10.226 Pfarrgemeinden, Schulen und Kindergärten rund 50,2 Millionen Euro gesammelt. Mit den Mitteln fördert die Aktion Dreikönigssingen weltweit Projekte in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Pastoral, Ernährung, soziale Integration und Nothilfe.

Kontakt für Fragen zur Sternsingeraktion im Bistum Speyer:

Pfr. Ralf Feix
Webergasse 11
67346 Speyer
Tel. 0 6232/102-337
Mobil 0151-14879591
Mail: ralf.feix@bistum-speyer.de

Kontakt zur Sternsingeraktion allgemein:

Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Thomas Römer

Stephanstr. 35 – 52064 Aachen

T + 49 241 44 61-24  F + 49 241 44 61-30

M + 49 172  980 83 97                  

roemer@sternsinger.de

www.sternsinger.de

Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ)

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mareike Thieben

Carl-Mosterts-Platz 1 – 40477 Düsseldorf T + 49 211 46 93-155 M + 49 176  179 56 099 thieben@bdkj.de www.bdkj.de

Text: Bistum Speyer Foto: Ralf Adloff / Kindermissionswerk
16.12.2019

Frank-Walter Steinmeier zu Besuch im saarpfälzischen Teil des Bistums Speyer

Aufzeichnung für ZDF-Sendung mit Mädchenchor am Dom zu Speyer und den Domsingknaben

St. Ingbert – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird rund eine Woche vor Weihnachten zu Besuch im saarpfälzischen Teil des Bistums Speyer sein. Grund für das Kommen des deutschen Staatsoberhauptes ist die ZDF-Sendung „Weihnachten mit dem Bundespräsidenten“. Diese wird am Montag, 16. Dezember 2019, in der Kirche St. Josef in St. Ingbert aufgezeichnet und an Heiligabend (24. Dezember) um 18 Uhr ausgestrahlt.

Eine Auswahl des Mädchenchores am Dom zu Speyer und der Speyerer Domsingknaben hat die ehrenvolle Aufgabe, in Kooperation mit der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken-Kaiserslautern und ihrem Chefdirigenten Pietari Inkinen, dieses traditionelle Weihnachtskonzert festlich mitzugestalten. Zur Aufführung kommen die bekannten Weihnachtslieder „Engel haben Himmelslieder“ und „O du fröhliche“ sowie der beliebte Chorsatz „Tollite hostias“ aus dem „Oratio de Noël“ von Camille Saint-Saëns.

Weitere musikalische Gäste der Sendung sind die weltbekannte Cellistin Sol Gabbeta, der Klarinettist Andreas Ottensamer sowie der Deutsch-Pop Musiker Max Giesinger. Moderiert wird die Veranstaltung von Johannes B. Kerner.

Weitere Informationen zu dem Konzert:

https://www.zdf.de/kultur/musik-und-theater/weihnachten-mit-dem-bundespraesidenten-116.html

Text: Bistum Speyer Foto: Speyer 24/7 News, dak
16.12.2019

Benefizgala Speyerer Autoren erbringt 1596 Euro Reinerlös für den Dom

Der Speyerer Autor Uwe Ittensohn liest für den Dom, Foto: Klaus Landry

Speyer – Unter dem Motto „Der Dom braucht viele Freunde“ veranstalteten der Dombauverein Speyer und die Buchhandlung Osiander am 25. November in der Speyerer Stadthalle eine Lesung mit vier Speyerer Autoren: Uwe Ittensohn las aus seinem ersten Krimi „Requiem für den Kanzler“, Kerstin Lange aus „Pfälzisch kriminelle Weihnacht“, Guido Diekmann aus „Die sieben Templer“ und Christof Lode alias Daniel Wolf aus „Die Gabe des Himmels“. Musikalisch mitgestaltet wurde die Veranstaltung von Christoph Stadtler und seiner Partnerin Lisbania Perez. Alle Künstler traten honorarfrei auf.

Die Benefizgala erbrachte einen Reinerlös von 1596 Euro, der an den Dombauverein geht. Alles, was dieser erwirtschaftet, stellt er jährlich dem Domkapitel für Maßnahmen des Domunterhalts zur Verfügung. Die Kosten für die Instandhaltung des Doms belaufen sich jährlich etwa 1 Million Euro.
Zu dem Erlös der Veranstaltung beigetragen haben die Eintrittsgelder, Buchpatenschaften des Domhofs, von Umzüge Wiesinger, Intersport Scheben und der Vereinigten VR-Bank Kur- und Rheinpfalz sowie eine Spende von Osiander.

Text: Bistum Speyer Foto: Klaus Landry
16.12.2019

„Weihnachten – Fest der Gefühle“

Kindermusical im Advent

In der Adventszeit bietet die Er-lebt Gemeinde ganz besondere Gottesdienste an. Am 22. Dezember gestalten die Kinder den Gottesdienst mit einem Musical. Den Weihnachtsgottesdienst feiert die Gemeinde am 24. Dezember um 16 Uhr. Ebenfalls am Heilig Abend findet um 22 Uhr ein Vespergottesdienst statt.

Landau / Er-lebt Gemeinde – „Weihnachten – Fest der Gefühle“ lautet die Gottesdienstreihe zur Advents- und Weihnachtszeit in diesem Jahr. Wir werden mit Emotionen wie Freude und Liebe und mit Erinnerungen an gemütliche Familienfeiern monatelang umworben. Und doch überraschen uns Jahr für Jahr Gefühle, die diesen Weihnachtstraum zerplatzen lassen. Die Gottesdienste im Advent laden dazu ein, gemeinsam ein wahres Fest der Gefühle zu feiern, bei dem für jede Lebenssituation Platz ist.

Die Gottesdienste starten jeden Sonntag um 10:30 Uhr in der Er-lebt Gemeinde. Der Gottesdienst am 22. Dezember steht ganz im Zeichen des Kindermusicals „Endlich Weihnachten“.

Am Heilig Abend findet um 16 Uhr der Weihnachtsgottesdienst und um 22 Uhr ein  Vespergottesdienst statt.

Weitere Informationen zum Advents- und Weihnachtsangebot finden Sie unter www.er-lebt.de und unter www.facebook.com/er.lebt.

Er-lebt Gemeinde Landau

Christian Bohr

Marie-Curie-Straße 3

76829 Landau in der Pfalz

E-Mail: christian.bohr@er-lebt.de 

www.er-lebt.de 

www.facebook.com/er.lebt

Er-lebt Gemeinde Landau
16.12.2019

Geldspenden für Inhaftierte

Gefängnisseelsorger im Bistum Speyer bitten um finanzielle Unterstützung

Frankenthal / Speyer – Die Gefängnisseelsorger im Bistum Speyer rufen zu Weihnachtsspenden für die Arbeit mit Gefangenen auf. Mit den Geldspenden soll den bedürftigsten Gefangenen, die keine Unterstützung durch ihre Familien erhalten können, zu Weihnachten eine kleine Freude bereitet werden. „Die Weihnachtstage gehören zur härtesten Herausforderungen für Inhaftierte“, berichtet Pastoralreferent Manfred Heitz, Seelsorger an der JVA Frankenthal. „In dieser Zeit verbringen Inhaftierte besonders viel Zeit in ihren Hafträumen und es gibt kaum Ablenkung. Da wird die Trennung von den Familien, Freunden und dem Leben draußen besonders schmerzhaft bewusst.“

Deshalb möchten die Seelsorger ein spürbares Zeichen setzen, dass sie nicht vergessen sind. Zudem wird mit den Spenden die Arbeit der Gefängnisseelsorge im ganzen Jahr unterstützt. So werden Veranstaltungen für Gefangene und Bedienstete damit genauso finanziert wie caritative Hilfe bei der Entlassung oder für Familien von Inhaftierten.

Spenden sind möglich bei der Liga Bank eG

  • für die JVA Frankenthal:   DE17 7509 0300 0000 0516 16
  • für die JVA Ludwigshafen:   DE32 7509 0300 0000 0559 05
  • für die JSA Schifferstadt:    DE76 7509 0300 0000 0666 56
  • für die JVA Zweibrücken:   DE28 7509 0300 0000 0525 82

Bitte als Verwendungszweck „Weihnachtsspende“ angeben.

Für eine Spende dankbar sind die Gefängnisseelsorger Clemens Fiebig (JVA Ludwigshafen), Johannes Finck (JSA Schifferstadt), Manfred Heitz (JVA Frankenthal) und Olaf Riebes (JVA Zweibrücken).

Bistum Speyer
16.12.2019

Mit „Communicare“ problemlos kommunizieren

Bistum Speyer beteiligt sich an Internet-Plattform „Communicare“ – Gemeinsame Nutzung von Dateien und Dokumenten in digitalen Arbeitsgruppen

Speyer – Wie können Gremien und Teams Dateien und Dokumente gemeinsam nutzen? Wie können sie Neuigkeiten austauschen und Wissen teilen, digital und möglichst sicher und effizient? Das Bistum Speyer setzt bei der Beantwortung dieser Frage auf die Internet-Plattform „Communicare“. Das Bistum Speyer gehört gemeinsam mit den Bistümern Augsburg, Regensburg, Limburg, Würzburg, Aachen, Eichstätt, Rottenburg-Stuttgart und München und Freising zu den Betreibern der Internet-Plattform.

„Mit dieser Plattform wollen wir vor allem den neugewählten Mitgliedern der Pfarreiräte, Verwaltungsräte und Gemeindeausschüsse eine Möglichkeit zum Austausch bieten“, erklärt der Kanzleidirektor des Bischöflichen Ordinariats Wolfgang Jochim. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pfarrbüros wurden bereits geschult, um Arbeitsgruppen auf „Communicare“ anzulegen. „Sie werden mit den neu gewählten Gremienmitgliedern in den nächsten Wochen Kontakt aufnehmen und sie in die digitalen Arbeitsgruppen einladen“, kündigt Wolfgang Jochim an.

Die Internet-Plattform kann darüber hinaus von allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bistums genutzt werden. „Dazu gibt es für den Moderator einer Arbeitsgruppe eine kurze Schulung. Sie versetzt ihn in die Lage, digitale Gruppe auf der Internet-Plattform einzurichten“, so Wolfgang Jochim. Anders als bei anderen Diensten liegen die Daten von „Communicare“ nicht in einer Public Cloud, sondern im kirchlichen Rechenzentrum in Eichstätt. Zusätzlich werden die Daten über eine gesicherte Verbindung an „Communicare“ übermittelt. „Damit ist ein Höchstmaß an Datenschutz und Datensicherheit gewährleistet“, versichert René Pfeiffer, der betriebliche Datenschutzbeauftragte des Ordinariats.

Die Dokumente können sicher und geschützt in einem Teambereich abgelegt werden, auf den alle Mitglieder einer Arbeitsgruppe Zugriff haben. „Das bewährt sich besonders, wenn mehrere Personen gemeinsam an einem Dokument arbeiten“, erläutert Dr. Achim Knoll, der Leiter der EDV-Abteilung des Ordinariats. Dank der Kennzeichnung der verschiedenen Versionen findet jeder Nutzer sofort die aktuelle Fassung und weiß darüber hinaus, wer sie zuletzt verändert hat. Durch die hinterlassenen Kommentare bekommen alle Nutzer ein schnelles Feedback aus der Runde. Auch Kontakte zu Kollegen aus anderen Bistümern zu knüpfen oder externe Projektpartner einzubeziehen, ist auf der Internet-Plattform „Communicare“ problemlos möglich.

Kontakt:

Dr. Achim Knoll, Leiter der EDV-Abteilung
Tel: 06232 102 247  
E-Mail: achim.knoll@bistum-speyer.de

René Pfeiffer, Betrieblicher Datenschutzbeauftragter
Tel: 06232 102 240
E-Mail: datenschutz@bistum-speyer.de

Link zur Internet-Plattform: https://www.communicare.social/home

Bistum Speyer
16.12.2019

Kirche:

Schubkraft: Schritte zu innerer Stärke

Innere Stärke, wer sehnt sich nicht danach? Innerlich fest zu stehen, tiefe Wurzeln zu schlagen, beständig zu sein. Die Neue Predigtreihe der Er-lebt Gemeinde Landau beschäftigt sich ab kommendem Sonntag mit dem Thema „Schritte zu innerer Stärke“.

Landau – Wir werden von Büchern und Vorträgen zu diesem Thema überschüttet, aber reicht das wirklich aus? Können wir uns einfach so zur inneren Stärke erziehen? Auch der christliche Glaube hat das Ziel, Menschen innerlich fest und stark zu machen, doch nur in Begegnung mit dem dreieinigen Gott. Als Kirche möchte die Er-lebt Gemeinde sich Gedanken darüber machen, wie wir innerlich stark werden und gleichzeitig erleben, wie dieser Gott unserer Schwäche begegnet.

Unter dem Thema „Schritte zu innerer Stärke“ widmet sich jeder Sonntag einem anderen Schwerpunkt. Am 27. Oktober ist das Thema „Wahrnehmen, was in mir los ist“, am 3. NovemberSehen, was mir geschenkt ist“, am 17. NovemberAusdrücken was mir weh tut“, am 24. November Frieden finden: annehmen was passiert ist“ und abschließend am 1. DezemberTun, was dran und hilfreich ist“.

Die Gottesdienste der Er-lebt Gemeinde finden jeden Sonntag im erlebt Forum in der Marie-Curie-Straße 3 in Landau statt. Weitere Informationen zu den Gottesdiensten und der Er-lebt Gemeinde erhalten Sie unter www.er-lebt.de.

Er-lebt Gemeinde Landau
24.10.2019

Benefiz-Gala: Speyerer Autoren lesen für den Dom

Mit einem Grußwort von Oberbürgermeister a.D. Werner Schineller

Schreibt gerade an einem neuen Krimi rund um den Speyerer Dom: Uwe Ittensohn © PicturePeople Gmbh & Co. KG

Speyer – „Der Dom braucht viele Freunde“ – so lautet das aktuelle Motto des Dombauvereins. Wie aber findet man diese Freunde? Auf diese Frage gibt es für vier Speyerer Autoren nur eine Antwort: mit einer Lesung natürlich, durch die viele Menschen zusammengebracht und viele Spendengelder eingesammelt werden!

Am Dienstag, den 26.11.2019, um 19 Uhr, ist es soweit: unter dem Titel „Speyerer Autoren lesen für den Dom“ bieten die vier Autoren Unterhaltung vom Feinsten – mal kriminell, mal historisch, immer mit Blick auf Speyer und seinen Dom. Die Veranstaltung findet in der Stadthalle Speyer (Obere Langgasse 33) statt.

Es lesen:

  • Uwe Ittensohn aus seinem Krimi „Requiem für den Kanzler“
  • Kerstin Lange aus der Anthologie „Pfälzisch kriminelle Weihnacht“
  • Guido Dieckmann aus seinem historischen Roman „Die sieben Templer“
  • Christoph Lode alias Daniel Wolf aus seinem historischen Roman „Die Gabe des Himmels“.

Den musikalischen Rahmen gestaltet das Speyerer Duo Strings Y Voz mit Lisbania Perez und Christoph Stadtler. Die beiden Ausnahmekünstler finden die perfekte Verbindung zwischen Musik und gesprochenem Wort  – mit einer Intensität und Intimität, die unter die Haut geht.

Für ein einleitendes Grußwort konnte Werner Schineller gewonnen werden, der über den Dom und seine Bedeutung für die Literaten dieser Welt sprechen wird.

Organisiert wurde die Benefiz-Gala mit Unterstützung der Buchhandlung Osiander. Der Reinerlös aus dieser Veranstaltung kommt dem Dom als Spende zugute.

Der Vorsitzende des Dombauvereins, Gottfried Jung, verspricht Unterhaltung auf hohem Niveau.

Termin:

Dienstag, den 26. November 2019, 19:00 Uhr

Stadthalle Speyer, Obere Langgasse 33

Eintritt 14 €, ermäßigt 12 €, ein Getränk inklusive

Kartenvorverkauf:

Osiander Speyer, Wormser Str. 2,  Tel. 06232 60540, speyer@osiander.de und Dom-Info, Domplatz 1b, info@dom-zu-speyer.de

Informationen zu den Künstlern                     

Uwe Ittensohn, 1965 in Landau geboren, ist bekennender Pfälzer und lebt seit der Kindheit in Speyer. Er ist in der Finanzbranche tätig und war daneben viele Jahre als Lehrbeauftragter an der Dualen Hochschule in Mannheim aktiv. In seiner Freizeit beschäftigt sich Ittensohn intensiv mit der Speyerer Stadtgeschichte. Mit seinem Debütroman Requiem für einen Kanzler realisiert er den langgehegten Traum, seine geliebte Heimatstadt mit ihren unzähligen Geheimnissen auf eine spannend-humorvolle Art bekannt zu machen.

Kerstin Lange, geboren 1966 in Bergneustadt, wohnt und arbeitet, nach Aufenthalten im Sauerland, am Niederrhein und in Speyer, in Düsseldorf. Sie ist als Autorin, Sprecherin, Dozentin, Schreibgruppenleiterin und Herausgeberin tätig. Die idyllische Domstadt Speyer liefert ihr den Rahmen für psychologische Krimis rund um den pensionierten Kriminaloberrat Ferdinand Weber, der in seiner Heimatstadt Verbrecher jagt und den örtlichen Kollegen immer eine Nase voraus ist.

Daniel Wolf ist das Pseudonym von Christoph Lode. Der 1977 geborene Schriftsteller arbeitete zunächst u.a. als Musiklehrer, in einer Chemiefabrik und in einer psychiatrischen Klinik, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Mit den historischen Romanen Das Salz der Erde, Das Licht der Welt und Das Gold des Meeres gelang ihm der Sprung auf die Bestsellerlisten. Der Autor lebt in Speyer.

Guido Dieckmann studierte Geschichte und Anglistik in Mannheim und Jerusalem. Nach dem Studium arbeitete er zunächst als Übersetzer, dann als Wirtschaftshistoriker im Archiv eines Versicherungsunternehmens. Sein Debüt als Schriftsteller feierte er 2000 mit dem historischen Roman Die Poetin, es folgten zahlreiche weitere Werke dieses Genres. Mit Luther, dem Roman zum erfolgreichen Kinofilm, gelang ihm 2003 der Sprung in die Spiegel Bestsellerliste. Auch zu dem Kinofilm Albert Schweitzer – Ein Leben für Afrika schrieb er das Buch zum Film. Er lebt mit seiner Familie im rheinland-pfälzischen Haßloch.

Strings Y Voz: dahinter verbergen sich die Dominiko-Haitianerein Lisbania Perez und der Speyerer Gitarrist Christoph Stadtler.  Lisbania Perez begeistert ihr Publikum durch ihre mitreißende Art, ihre Liebe zur Musik auszudrücken. Mit ausgeprägter Körpersprache und expressiver Bühnenpräsenz zieht sie die ganze Aufmerksamkeit auf sich. Mit ihrem Begleiter, Christoph Stadtler auf der Konzertgitarre hat sie einen der profiliertesten Gitarristen Deutschlands an ihrer Seite, der auf jahrzehntelange Podiumserfahrung und 6000 Auftritte weltweit zurückgreifen kann.

Text: Dombauverein, Dr. Gottfried Jung Foto: PicturePeople Gmbh & Co. KG
24.10.2019

Hoffen auf ein menschenwürdiges Sterben

Kirchenpräsident Schad bezieht Position in Debatte um aktive Sterbehilfe

Niederkirchen bei Kaiserslautern (lk)Bergende Hilfe im Sterben, statt Hilfe zum Sterben hat Kirchenpräsident Christian Schad gefordert. Die Aufgabe der Kirche sei es, „der Einsamkeit der Sterbenden entgegenzuwirken und eine Kultur des Beistands und der Solidarität mit ihnen zu entwickeln“, sagte Schad bei einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung in der Protestantischen Kirche in Niederkirchen zum Thema „Hoffen auf ewiges Leben“.

„Ich glaube nicht, dass wir neue rechtliche Regelungen bei der persönlichen Begleitung durch Ärzte brauchen. Viel dringlicher ist für mich die berufsethische und rechtliche Klärung der Normalsituationen, in denen es darum geht, das Sterben zuzulassen und Menschen im Sterben zu begleiten“, so der Kirchenpräsident. „Schwerkranke, sterbende Menschen brauchen das Vertrauen und die Zuversicht, dass sie begleitet, betreut und versorgt werden.“ Die Hospizbewegung sei tiefster Ausdruck des christlichen Menschenbildes. „Niemand soll sich in Zukunft dafür rechtfertigen müssen, dass er noch lebt“, betonte Schad. Jeder Mensch verdiene eine würdige Begleitung am Lebensende. Deshalb sei eine politische und zivilgesellschaftliche Initiative zur Stärkung ganzheitlicher Pflege dringend notwendig.

Im Hintergrund jeglicher Beteiligung von Christen an der Diskussion über Sterbehilfe stehe immer die Endlichkeit des Lebens und deren Anerkennung, sagte Kirchenpräsident Schad. „Dass wir um das ewige Leben wissen und daher die Endlichkeit unserer irdischen Existenz annehmen können, heißt, dass wir nicht am Leben kleben, koste es, was es wolle.“ So sei das bewusste Leben mit der Möglichkeit des Todes keine Minderung des Lebensgenusses, sondern öffne im Gegenteil ein Fenster zur wahren Lebenskunst. „Es kann bedeuten, dass wir an einem bestimmten Punkt einer medizinischen Therapie, die uns im Sterbeprozess länger am Leben halten soll, aus Freiheit deren Einstellung wünschen. Aber das ist etwas anderes, als den Entschluss, das eigene Leben daraufhin selbst zu beenden oder beenden zu lassen, seinerseits zu rechtfertigen“, sagte Schad.

Hintergrund: Ursprünglich rührt der Begriff Hospiz vom Ende des 4. Jahrhunderts nach Christus. Entlang der Pilgerrouten wurden Herbergen errichtet, die auch kranke Pilger aufnahmen und pflegten. Heute werden in Hospiz-Einrichtungen schwerstkranke und sterbende Menschen begleitet. Die ersten Einrichtungen in Deutschland wurden in den 1980er Jahren gegründet. In der Pfalz gibt es zurzeit fünf stationäre Hospize von evangelischen Trägern. Das „Hospiz im Wilhelminenstift“ Speyer, das „Hospiz Bad Dürkheim“, das „ZOAR Stationäres Hospiz Nordpfalz“ in Rockenhausen, das „Haus Magdalena“ in Pirmasens und das „Hospiz Bethesda“ in Landau.

EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ
(Protestantische Landeskirche)
24.10.2019

Burgparty für Kinder am Reformationstag

Am 31. Oktober lädt die Er-lebt Gemeinde Landau, anlässlich des Reformationstages, zur exklusiven Burgparty für Kinder ein. In einem interaktiven Spiel erkunden die Kinder die Wartburg, wo vor einiger Zeit Martin Luther einen Großteil der Bibel übersetzt hat, und versuchen das geheimnisvolle Rätsel um die Burgparty zu lösen.

Landau – Traditionell feiern die evangelischen Christen in Deutschland am 31. Oktober den Reformationstag. In diesem Jahr bietet die Er-lebt Gemeinde mit ihrer Burgparty zum zweiten Mal ein besonderes Angebot für Kinder an. Auf den Spuren des Reformationstages versuchen die Kinder das geheimnisvolle Rätsel um die Burgparty zu lösen.

Die Burgparty findet am 31. Oktober von 16:30 bis 20:30 Uhr im erlebt Forum in der Marie-Curie-Straße 3 in Landau statt. Das Angebot richtet sich an Mädchen und Jungen von der 1. bis zur 6. Klasse. Der Unkostenbeitrag beträgt 3 Euro. Um die Anmeldung vorab unter burgfest@er-lebt.de wird gebeten.

Weitere Informationen zur Er-lebt Gemeinde erhalten Sie unter www.er-lebt.de.

Text: Er-lebt Gemeinde Landau Foto: Speyer 24/7 News, dak
24.10.2019

Wo kleine christliche Gemeinden bereits zum Alltag gehören

Anlässlich des Monats der Weltmission ist Schwester Martina Thabah aus dem Nordosten Indiens zu Gast im Bistum Speyer / „Touring-Sisters“ wandern von Dorf zu Dorf und teilen das Leben und das Evangelium mit den Menschen

Freuen sich gemeinsam auf den Weltmissiosonntag am 27.10.2019: Weihbischof Otto Georgens und Schwester Martina Thabah

Speyer – Kleine christliche Gemeinden sind in vielen Teilen der Welt noch Hoffnung oder Vision, im Nordosten Indiens jedoch gehören sie seit nahezu 20 Jahren zum kirchlichen Leben. „Diese von Laien geleiteten Gemeinden sind ein Schlüssel, um den Glauben zu den Menschen zu bringen, sozialen Missständen zu begegnen und gemeinsam neue Perspektiven zu gewinnen“, berichtet Schwester Martina Thabah. Sie gehört zu den „ Missionary Sisters of Mary Help of Christians” und engagiert sich für den Aufbau kleiner christlichen Gemeinden in der Provinz Shillong im Nordosten von Indien. Anlässlich des Monats der Weltmission hält sie sich derzeit in Deutschland auf.

„Wir haben im Jahr 2000 mit der Gründung der ersten Gemeinden begonnen, heute sind es in Nordost-Indien schon über 22000“, informiert Schwester Martina Thabah bei einem Pressegespräch in Speyer. Die kleine Ordensfrau mit den schwarzen Haaren und den strahlenden Augen überzeugt durch ihre zupackende Art. In ihren anschaulichen Schilderungen steckt viel Lebenserfahrung und Energie. „Im Mittelpunkt der kleinen christlichen Gemeinden stehen das Wort Gottes und die Feier der Eucharistie.“ Die Methode des Bibel-Teilens knüpft Verbindungen zwischen der Heiligen Schrift und dem eigenen Leben. „Die Schriftbetrachtung führt uns ins konkrete Handeln und zu unseren Mitmenschen.“ Die vorwiegend armen Menschen im Nordosten Indien seien „offen für diesen Weg“, den die Ordensschwester mit Unterstützung durch die Bischöfe, viele Priester und das deutsche Hilfswerk „Missio“ seit Jahren beschreitet.

Der Nordosten Indiens passt nicht in das gängige Bild, das die meisten Menschen von Indien haben. Anders als im Großteil des vom Hinduismus geprägten Landes sind die Christen in einzelnen Regionen in der Mehrheit, so zum Beispiel im Bundesstaat Meghalaya, der Heimat von Schwester Martina Thabah. Das erklärt sich aus dem Zusammenspiel indigener Religionen, die nur einen Gott kennen, mit dem Wirken europäischer Missionare im 20. Jahrhundert. „Das Kastenwesen gibt es bei uns nicht, stattdessen leben Frauen und Männer gleichberechtigt zusammen.“ Die meisten Menschen wohnen in entlegenen Dörfern und in großer Einfachheit und Armut. Es gibt wenige verkehrstaugliche Straßen, auch Schulen oder Ärzte sucht man meist vergebens.

Das ist die Situation, in der sich die rund 1300 „ Missionary Sisters of Mary Help of Christians” die Weitergabe des christlichen Glaubens, den Kampf gegen Armut, Krankheit und mangelnde Bildung auf ihre Fahnen geschrieben haben. Viele Ordensfrauen arbeiten als so genannte „Touring sisters“. Zu zweit wandern sie von Dorf zu Dorf, halten sich dort mehrere Tage auf, teilen das Leben der Menschen, besuchen Kranke und Sterbende, beten mit den Menschen und bestärken sie im Glauben und unterrichten die Kinder in biblischen Geschichten. Die Ordensschwestern unterhalten Gesundheitszentren und Schulen und bringen so etwas Perspektive in das häufig von Perspektivlosigkeit bestimmte Leben der Menschen.

„Alkohol und Drogenkonsum sind ein großes Problem“, sagt Schwester Martina. Früher verdienten die Menschen ihr Geld mit dem ungesicherten Abbau von Kohle. Doch das ist seit 2014 offiziell verboten. Aus Mangel an Alternativen machen die meisten einfach weiter, trotz der Angst, erwischt zu werden. Vor allem Kinder klettern in die ungeschützten Schächte, um mit Spitzhacken die Kohle aus der Erde zu schlagen. Immer wieder geschehen dabei Unglücke. Dazu kommt, dass die Erde unfruchtbar und das Wasser verunreinigt ist. Landwirtschaftlicher Anbau wird dadurch erheblich erschwert.

„In dieser schwierigen Lage geben die kleinen christlichen Gemeinschaften den Menschen viel Halt und Kraft“, äußert sich Weihbischof Otto Georgens beeindruckt. Er ist im Bistum Speyer gemeinsam mit Pastoralreferent Christoph Fuhrbach für die Kontakte in die Weltkirche verantwortlich. Nach Nordostindien bestehen persönliche Verbindungen seit mehreren Jahren. So waren bereits im Jahr 2006 die indischen Bischöfe Vincent Kympat und Victor Lyngdoh zu Besuch im Bistum Speyer. Das Kleine Seminar in der Diözese Jowai trägt den Namen des Seligen Paul Josef Nardini. Christoph Fuhrbach hat den Nordosten Indiens im Frühjahr dieses Jahres bereist und Kontakte geknüpft.

Am Sonntag, den 27. Oktober, wird in rund 100 Ländern weltweit der Sonntag der Weltmission gefeiert. In Speyer zelebriert Weihbischof Otto Georgens aus diesem Anlass um 10 Uhr ein Pontifikalamt im Speyer Dom. Der indische Bischof Victor Lyngdoh, der den Gottesdienst ursprünglich mitfeiern wollte, musste wegen eines Trauerfalls in seiner Heimat leider vorzeitig zurückkehren. Der Weltmissionssonntag ist die größte Solidaritätsaktion der Katholiken weltweit. Er wurde von Papst Pius XI. 1926 ins Leben gerufen. Jedes Jahr wird seither für die soziale und pastorale Arbeit der katholischen Kirche in den 1.100 ärmsten Diözesen der Welt gesammelt. Die zentralen Feierlichkeiten zum Weltmissionssonntag finden in diesem Jahr im Erzbistum Bamberg statt.

Weitere Informationen: www.missio.com

Bistum Speyer
24.10.2019

United Praise Special – Gemeinsam Gott loben

Der ökumenische Lobpreis geht in die zweite Runde. Nach der letztjährigen Premiere im Dom zu Speyer findet in diesem Jahr die Veranstaltung bei der Glaubensgemeinschaft Vineyard Speyer statt.

Wieder dabei: Die Band Chara Worship.

Speyer (is)Am 31. Oktober 2019 geht der Lobpreisgottesdienst United Praise, bei der Glaubensgemeinschaft Vineyard in Speyer, ab 18:30 Uhr, in die zweite Runde. „Wir freuen uns diesmal als Gastgeber alle Christinnen und Christen bei uns im Gemeindeshaus in Speyer willkommen zu heißen. Mit Jesus himmlische Zustände auf der Erde auszubreiten ist unser Ziel. Bei United Praise kann jedermann spüren, welche inspirierende Kraft in der Einheit der Christen liegt!“, so Reinhard Rehberg, Gemeindeleiter und Mitglied der Leitung der Vineyard D.A.CH.

Bei der geglückten Premiere strömten im vergangenen Jahr an einem Abend mehrere tausend Besucherinnen und Besucher in den Dom zu Speyer. Das ökumenische Team aus Vineyard Speyer, Bistum Speyer, Landeskirche, der Gemeinschaft Chara und der Gemeinde Wort des Glaubens hat sich auch für die zweite Ausgabe wieder zusammengetan und rund ein Jahr lang die Neuauflage geplant. „Nach der großartigen Premiere von United Praise im Dom zu Speyer im vergangenen Jahr war schnell klar, dass diese Art des Lobpreises auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Der ökumenische Ansatz und die mitreißenden Auftritte der Bands haben viele Besucherinnen und Besucher überzeugt, das haben uns zahlreiche positive Rückmeldungen gezeigt. Gemeinsam Gott loben ist unser Anliegen und das werden wir lautstark tun!“, begründet Franz Vogelgesang, Domkapitular und Hauptabteilungsleiter Seelsorge im Bistum Speyer, die Motivation dazu.

Beim United Praise Special wird es die bewährte Mischung aus moderner christlicher Livemusik, spirituellen Messages und seelsorgerischen Angeboten geben. „Im Namen von ‚United Praise‘ steckt unsere Botschaft: Vereint wollen wir unseren Glauben feiern. Wir wollen Grenzen überwinden – und auf unseren Gemeinsamkeiten aufbauen. Die positive Energie, die in der Organisation der Veranstaltung zwischen den Glaubensgemeinschaften besteht, wollen wir nach außen tragen. Wie lebendig die frohe Botschaft ist, werden wir an diesem Abend in Speyer erneut zeigen“, erklärt Stefan Fröhlich, Pfarrer der Protestantischen Kirchengemeinde Maxdorf.

Einlass zur zweiten Ausgabe von United Praise ist ab 18:30 Uhr, um 19 Uhr eröffnet die Band Vineyard Speyer das Programm, das voraussichtlich gegen 22:30 Uhr abgeschlossen wird. Parkplätze direkt am Veranstaltungsort, Zum Schlangenwühl 30, 67346 Speyer, sind nicht vorhanden, allerdings darf im umliegenden Gewerbegebiet ab 19 Uhr bei zahlreichen Geschäften kostenfrei geparkt werden. Es kann notwendig werden, aus Platzgründen den Einlass zu der Veranstaltung zeitweise zu begrenzen.

Weitere Informationen: www.unitedpraise.de

Bistum Speyer
24.10.2019

Zuschuss für die Zukunft

Brotbackofen, Trauerarbeit und Softwarespiel: Drei unterschiedliche Ideen erhalten finanzielle Unterstützung vom „Fonds für innovative Projekte“ der Landeskirche.

Queichheim/Speyer (lk) Der „Fond für innovative Projekte“ der Evangelischen Kirche der Pfalz zeichnet am kommenden Montagabend drei pfälzische Vorhaben mit landeskirchlichem Kontext aus.
Preisträger 2019 sind die Projekte „Unser täglich Brot gib uns heute“ der Protestantischen Kirchengemeinde Queichheim, die „Begleitung trauernder Kinder und Jugendlicher“ des Hospiz- und Palliativberatungsdienstes Donnersberg sowie die „Konfirmandendankspende 2.0“ des Missionarisch-Ökumenischen Dienstes (MÖD).

Die Gewinner-Projekte im Detail:

„Unser täglich Brot gib uns heute“ der Protestantischen Kirchengemeinde Queichheim: Pfarrer Stefan Müller berichtet von zehn bis 15 Personen aus der Gemeinde, die seit einigen Jahren gerne gemeinsam Brot backen, Rezepte und Erfahrungen austauschen, unter anderem auch in Internetblogs wie Plötzblog oder Brotbackliebe. So entstand die Idee, einen Holzbackofen im Kirchgarten zu bauen. Verstärkt wurde die Idee seit Kurzem, weil das Gemeindehaus demnächst als Kindergarten genutzt wird und nicht mehr als Treffpunkt zur Verfügung steht. Daher könnte der Holzbackofen den Kirchgarten als neues Gemeinschaftszentrum der Queichheimer Kirchengemeinde aufwerten. Die Initiatoren planen dort Veranstaltungen und Treffen rund ums Brotbacken. Vom Fonds für innovative Projekte erhält die Initiative die benötigten 5.000 Euro. Pfarrer Müller unterstreicht den gemeinschaftlichen, geistlichen, gesundheitsfördernden, handwerklichen und „Eine-Welt“-Aspekt, den Brot und Brotbacken kombinieren.

„Begleitung trauernder Kinder und Jugendlicher“ des Hospiz- und Palliativberatungsdienstes Donnersberg: Christiane Rubner-Schmidt, Erzieherin und ehrenamtliche Hospizbegleiterin im Ambulanten Hospizdienst Donnersberg-Ost, sowie Pfarrerin und Trauerbegleiterin Birgit Rummer haben die Projektidee eingereicht. „Wir möchten die Öffentlichkeit sensibilisieren für die Nöte und Bedürfnisse trauernder Kinder und Jugendlicher in Kirchheimbolanden. Den 10- bis 14-Jährigen, die einen Angehörigen oder Freund verloren haben, wollen wir vermitteln, dass ihre Trauer „normal“ ist und dass es auch andere junge Trauernde gibt, die diese Situation und Gefühle teilen, heißt es im Förderantrag. Für den Aufbau eines kontinuierlichen Gruppenangebots für trauernde Kinder und Jugendliche mit ihren Familien sowie Vernetzung mit Erziehungs- und Bildungseinrichtungen in der Region bekommt die Initiative die beantragten 2.000 Euro Zuschuss. „Wir wollen Kinder und Jugendliche mit diakonischen und seelsorgerischer Beratung in Krisensituationen unterstützen“, sagt Pfarrerin Rummer.

„Konfirmandendankspende 2.0“ des Missionarisch-Ökumenischen Dienstes (MÖD): Bislang warb die Basler Mission deutscher Zweig in Form einer Broschüre für eine Konfirmandendankspende. Nun sollen Konfirmanden in virtueller Form zu Spenden ermutigt und für die Bedürfnisse der Partnerkirchen in West-Papua sensibilisiert werden. Dazu schlägt Florian Gärtner vom MÖD die Entwicklung einer exemplarischen, webbasierten „Escape-Room“-Plattform vor. Escape Rooms sind realitätsgetreu nachgebaute Themenräume, in denen Spieler in der wirklichen und digitalen Welt eine Serie von Rätseln lösen. „Statt der bisherigen Broschüre nimmt der geplante Escape Room des MÖD die Konfirmanden mit auf Entdeckungsreise in die Lebens- und Glaubenswirklichkeit der Menschen in West-Papua“, erklärte Gärtner. Die aufwändige Entwicklung des Software-Baukastens erfordert theologische, multimediale und technische Vorarbeiten und Forschung. Dafür benötigt und erhält der MÖD 20.000 Euro aus dem Fördertopf. Der Prototyp des Escape Rooms kann zukünftig auch für die Konfirmandenarbeit sowie für die Religionsarbeit genutzt werden.

Hintergrund: Der „Fond für innovative Projekte“ der Landeskirche fördert einmal im Jahr Projekte mit kirchlichem Kontext mit insgesamt und maximal 50.000 Euro. Ziel der Projekte soll es sein, die Wahrnehmung und Selbstwahrnehmung der Kirche zu verändern, Kirche attraktiv und sichtbar zu machen oder kreative und grenzüberschreitende Ideen umzusetzen. Die Jury wird von der Kirchenregierung ernannt. Neue Projekte können sich für den kommenden Förderzeitraum bis März 2020 bewerben.

Kontakt für Projekt-Bewerbungen 2020: Evangelische Kirche der Pfalz, Dezernat 2, Domplatz 5, 67346 Speyer, Telefon (06232) 667-112, E-Mail dezernat.2@evkirchepfalz.de

EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ
(Protestantische Landeskirche)
24.10.2019

Telefonseelsorge ist „ganz Ohr“: Trost in einer taub gewordenen Zeit

Die in der Pfalz von der Protestantischen Landeskirche und der Diözese Speyer getragene Einrichtung hat mit einem Gottesdienst in Kaiserslautern ihr 40-jähriges Bestehen gefeiert.

Kaiserslautern (lk/is)Sie halten Stand, klären, trösten und stärken. Telefonseelsorger stellen sich ganz auf die Menschen ein, die sich in ihrer Verzweiflung und ihrer Not, mit ihren Ängsten und Sorgen an sie wenden. Sie sind „ganz konzentriert auf Ohr und Herz“, sagte Astrid Martin vom Leitungsteam der ökumenischen Telefonseelsorge Pfalz im Gottesdienst zum 40. Jubiläum der Einrichtung. „Ganz Ohr!“ – das Motto der Feier am Freitag in der Kirche St. Martin steht für Kirchenpräsident Christian Schad und Bischof Karl-Heinz Wiesemann symbolisch auch für das „offene Ohr Gottes“: Die Mitarbeiter der Telefonseelsorge repräsentierten „die geduldig und sensibel zuhörende Kirche in einer Zeit, die immer mehr taub geworden ist für die Not des Einzelnen“, sagte Schad.

„Wenn auch geschult durch eine gründliche Aus- und Fortbildung, Sie tun diesen Dienst ehrenamtlich! Nicht als theologische und psychologische Profis, sondern als mündige Laien, als evangelische und katholische Seelsorgerinnen und Seelsorger, die das Priestertum aller Glaubenden auf eindrucksvolle Weise und in ökumenischer Verbundenheit verwirklichen“, dankte Kirchenpräsident Schad den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Wer sich an die Telefonseelsorge wende, könne sicher sein, dass ihm geduldig zugehört werde. „Herz und Mund öffnen sich. Die Last wird leichter, das Leid tragbar.“

In einer schnelllebigen Zeit, in der sich manche verführen ließen von scheinbar einfachen Lösungen und populistischen Parolen, sei es gar nicht so einfach, „ganz Ohr“ zu sein, sagte Bischof Wiesemann. Die haupt- und ehrenamtlichen Telefonseelsorger setzten mit ihrer Arbeit klare Zeichen für Mitmenschlichkeit und christliche Nächstenliebe. „Wir spüren selbst, wie wohltuend es ist, wenn jemand ganz und gar für uns da ist. Und umgekehrt, wie entmutigend, wenn jemand vorgibt, uns zuzuhören; wir aber merken, dass er mit seinen Gedanken ganz woanders ist. Sie wenden sich bewusst verzweifelten, Not leidenden Menschen zu und schenken ihnen Ihr Ohr. In ihren Ängsten und stummen Hilfeschreien erkennen Sie die Stimme Jesu, der gesagt hat: ‚Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan‘. In seinem Namen stillen Sie den Durst derer, die sich danach sehnen, dass jemand ganz für sie da ist, ihnen zuhört und sie versteht.“

Seit Oktober 1979 nehmen in Kaiserslautern gut ausgebildete Ehrenamtliche – aktuell sind es rund 90 – den Hörer ab und sind „ganz Ohr“, sagte Peter Annweiler. Der evangelische Pfarrer bildet zusammen mit seinen katholischen Kolleginnen, der Pädagogin Astrid Martin und der Psychologin und Theologin Ursula Adam, das Leitungsteam der von der pfälzischen Landeskirche und dem Bistum Speyer getragenen Einrichtung. Heute seien es pro Jahr 10.000 Gespräche und 700 Chats, in denen sie Anrufenden helfe, eine andere Sicht auf ihr Leben zu bekommen, führte Annweiler aus.

„Ich bin total fertig. Alles ist zu viel: Die Arbeit, der Druck, alle zerren an mir. Nie ist es genug, was ich leiste! Überall nur Forderungen. Ich kann nicht mehr, diesmal will ich endgültig Schluss machen.“ Eindrucksvoll schilderten drei ehrenamtliche Mitarbeiter der Telefonseelsorge Pfalz, welche Gespräche und Dialoge am Telefon oder im Chat denkbar sind. Die belastende Frage nach dem „richtigen“ Umgang mit der dementen Mutter, die jetzt „in ihrer eigenen Welt lebt“. Die Anruferin, die kaum Worte findet für den im Kindesalter erlittenen Missbrauch durch ein nahes Familienmitglied.

Häufig quälten sich Menschen lange mit einem „schlechten“ Gewissen, ehe sie all ihren Mut zusammennähmen und sich an die Telefonseelsorge wendeten, schilderten die Mitarbeiter im Gottesdienst. Telefonseelsorger könnten all das Leid, das ihnen anvertraut werde, zwar nicht wegtherapieren, sagte Kirchenpräsident Christian Schad. „Aber sie können zuhören und so mithelfen, dass die Not getragen und verantwortet werden kann. Einen leichten Ausweg gibt es dabei nicht: keinen Fluchtweg, keine Abkürzung, um schnell und mühelos zum Ziel zu kommen. Trost ist im Leid, Hoffnung in der Krise, Vertrauen in der Angst und Einsamkeit.“

Musikalisch gestalteten den Gottesdienst das ABS-Trio mit Andrea Liese (Gitarre), Brigitte Gemmecker-Gropp (Geige) und Schwester Sabine Voigt (Kontrabass) sowie Oliver und Philip Schreyer an der Orgel. Den anschließenden Empfang moderierte Kirchenrat Wolfgang Schumacher, begleitet von Sabrina Roth (Gesang) und Matthias Stoffel (Piano).

Hintergrund: Unter dem Namen „Ärztliche Lebensmüdenberatung“ startete 1956 in Berlin ein Beratungsangebot, das sich bundesweit zu einem ökumenischen Netzwerk mit über 100 Telefonseelsorge-Stellen entwickelt hat und als einzige Organisation ihre Dienste 24 Stunden als sofort erreichbares und niedrigschwelliges Beratungsangebot zur Verfügung stellt. Seit 1996 hilft die Telefonseelsorge nicht nur am Hörer, sondern auch im Internet mit Chat und Mail. Die Telefonseelsorge Pfalz in Trägerschaft der Evangelischen Kirche der Pfalz und der Diözese Speyer wurde 1979 in Kaiserslautern ins Leben gerufen. Eine bundesweite App „Krisen-Kompass“ soll Ende des Jahres online gehen.

Hinweis: Der nächste Ausbildungskurs zum ehrenamtlichen Telefonseelsorger beginnt Anfang 2020 bei der Telefonseelsorge Pfalz mit Sitz in Kaiserslautern. Ein Informationsabend findet am 29. Oktober von 19 bis 21 Uhr in den Räumen der Volkshochschule (Kanalstraße 3) statt. Die Ausbildung geht über 18 Monate mit rund 200 Unterrichtsstunden und anschließender Hospitation.

Mehr zum Thema: Die Telefonseelsorge Pfalz ist unter den Telefonnummern 0800 111 0 111 und 0800 111 0 222 sowie per Internet-Chat unter http://www.telefonseelsorge-pfalz.de rund um die Uhr erreichbar.

EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ
(Protestantische Landeskirche)
24.10.2019