Kirche

Bistum Speyer

Von guten Mächten treu und still umgeben

Pontifikalamt mit Bischof Wiesemann zum Jahresabschluss 2020 im Dom zu Speyer

Speyer – Im Pontifikalamt zum Jahresschluss konzentrierte sich Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann auf die positiven Aspekte der Corona-Pandemie. Der irdischen Abgründigkeit stehe das leuchtende Angesicht Gottes gegenüber. Dieses offenbare sich nicht nur in einem starken gesellschaftlichen Zusammenhalt, sondern auch in vielen kleinen Gesten.

„Stille Nacht – das berühmte Weihnachtslied, trifft in diesem Jahr die eigenartige Stimmung der Silvesternacht“, eröffnete Bischof Wiesemann seine Predigt. Keine Böller, Kein Feuerwerksspektakel begrüßten diesmal das neue Jahr, stattdessen werde ein leiser und fließender Übergang ins neue Jahr geschehen. Stille und Dunkelheit begleiteten einen dabei. Es sei ohnehin eine Illusion, das bei einem Jahreswechsel mit Pauken und Trompeten plötzlich alles neu sei. Doch es liege darin auch eine Sehnsucht und eine Hoffnung, die unser irdisches Vermögen überschritten.

„Man nimmt das Alte immer in das Neue mit, weil man sich selbst mitnimmt, weil man die eigene Geschichte mitnimmt, weil man die Menschen mitnimmt, mit denen man dieses Leben lebt“, so Bischof Wiesemann. Bei diesem Silvester könne einem die Stille unheimlich sein: „Stille kann aber auch die Sinne schärfen, nüchterner und wahrhaftiger im Umgang mit der Wirklichkeit machen.“

Die Welt, die sich selbst so sicher glaubte, habe eine Erschütterung erlebt. Das sei keine neue Erfahrung, sondern in den Jahrhunderten unserer Menschheitsgeschichte immer wieder zu sehen. „Aber haben wir auch etwas von der anderen Seite der Wahrheit wahrgenommen – von dem Leuchten Gottes gerade in dieser Zeit?“, fragte Bischof Wiesemann. Eine Wiedererweckung von Solidarität, große persönliche Leistungen im Gesundheitswesen, in sozialen und caritativen Einrichtungen oder auch der von der überragenden Mehrheit der Gesellschaft mitgetragene Weg aus Vernunft und der Bereitschaft zum Verzicht, seien hier beispielhaft zu nennen: „Wie viele berührende Momente, Gesten, Ideen und Taten hat diese Krise hervorgebracht!“

„Glaube ist nicht das Schönreden der Wirklichkeit, sondern die Eröffnung von Zukunftsräumen. Ohne ihn bliebe nur die halbe Wahrheit übrig“, ist sich Bischof Wiesemann sicher. Abschließend zitierte er den evangelischen Theologen und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer: „Von guten Mächten treu und still umgeben, behütet und getröstet wunderbar, so will ich diese Tage mit euch leben und mit euch gehen in ein neues Jahr.“

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Sopran Angelika Lenter, Christine Rox und Anne Erdmann (Violinen), Ursula Plagge (Viola) und Robert Sagasser (Violone) sowie Domkantor Joachim Weller. Die Leitung übernahm Domkapellmeister Markus Melchiori, die Orgel spielte Domorganist Markus Eichenlaub. Da seit dem 27.12 kein öffentlichen Gottesdienste mehr stattfinden, wurde das Pontifikalamt zum Jahresschluss gestreamt.

Bischof Wiesemann stellte das neue Jahr unter den Schutz der Patronin Maria. Die Mutter Gottes wird im Bistum Speyer als Patrona Spirensis besonders verehrt – sie solle die Menschen auch über das Bistum hinaus schützen. Der Bischof wünschte allen Menschen und ihren Familien ein gesegnetes und gutes neues Jahr: „Das Leuchten Gottes begegnet uns jeden Tag neu, manchmal auch nur in einem lächelnden, wohlwollenden oder liebenden Angesicht, einer helfenden Hand oder einer Aufmerksamkeit füreinander“.

Text: Bistum Speyer Foto: Klaus Landry
02.01.2021

Kirche / Bistum Speyer

Gott schenkt Halt in einer erschütterten Welt

„Verletzbar der Welt hat sich allumfassend gezeigt“ – Ökumenische Gottesdienste in Krankenhaus und Altenheim

Die Botschaft des Weihnachtsfestes angesichts der erschütterten Sicherheiten in der Welt und in der Kirche stellt der Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in den Mittelpunkt seiner Weihnachtspredigt. Die „globale Verletzbarkeit unserer Welt“ habe sich in diesem Jahr „einschneidend und allumfassend“ gezeigt. Selbstverständlich angenommene Sicherheiten seien ins Wanken geraten. „Meine äußere und innere Welt ist zutiefst erschüttert – nicht nur die pandemische Welt in der Corona-Krise, auch meine geistliche Welt und Heimat, in der ich groß geworden bin und für die ich mich habe in den Dienst nehmen lassen – meine geliebte Kirche“, so Bischof Wiesemann.

Es sei keine „Kerzenschein-Romantik“, dass die großen christlichen Feste Weihnachten wie Ostern in der Nacht gefeiert werden, und auch kein „Weihnachts-Wintermärchen“, wenn das Evangelium von der Geburt Jesu im Stall von Bethlehem in die stille Nacht hinein verkündigt wird. „Es ist eine Provokation Gottes, gerichtet an alle Machtgefüge dieser Welt, die Umkehrung aller äußeren Ordnungen, Licht Gottes in die dunklen Abgründe der Menschen.“ Gott zeige sich im Dunkel der Nacht.

Seine Gedanken seien an diesem Weihnachtsfest – so Bischof Wiesemann weiter – überall dort, wo das Leben in seinen Grundfesten erschüttert ist. „Wo Menschen einsam sind und keinen Halt finden; wo Menschen um ihr Leben ringen und andere sich mit ihrem eigenen Leben für sie einsetzen; wo Menschen unausweichlich vor Entscheidungen gestellt werden, die sie überfordern und moralische Ordnungen zerbrechen lassen; wo Gerechtigkeit und Menschenwürde mit Füßen getreten wird, nur weil Menschen arm, anders, fremd, auf der Flucht sind.“ Mitten in die Wunden der Welt hinein leuchte Gottes Liebe auf.

Ökumenische Gottesdienste im Krankenhaus und Altenheim

Mit ökumenischen Gottesdiensten im Evangelischen Krankenhaus in Bad Dürkheim und im Caritas-Altenzentrum St. Hedwig in Kaiserslautern am 24. Dezember bringen Bischof Karl-Heinz Wiesemann und Kirchenpräsident Christian Schad die besondere Verbundenheit der Kirchen mit alten und kranken Menschen in der Corona-Pandemie zum Ausdruck. „Der Besuch soll zeichenhaft deutlich machen, dass die Weihnachtsbotschaft gerade denen gilt, die unter der gegenwärtigen Situation besonders leiden“, erklären das Bistum Speyer und die Evangelische Kirche der Pfalz.

Die Gottesdienste werden in der jeweiligen Hauskapelle gefeiert und zu den Patienten und Bewohnern auf die Zimmer übertragen. In der Kapelle werden nur die Mitwirkenden anwesend sein. „Damit tragen wir dem Gesundheitsschutz Rechnung, dem angesichts der hohen Infektionszahlen eine herausragende Bedeutung zukommt“, so Bistum und Landeskirche. Auch für den Besuch von Bischof und Kirchenpräsident gelten strenge Hygiene- und Schutzmaßnahmen. Eine Teilnahme von weiteren Personen ist nicht möglich.

Bischöfliche Pressestelle
25.12.2020

Kirche

„Corona durchkreuzen“ für einen guten Zweck

Querblech durch die Pfalz: Evangelische Posaunenchöre geben Sommerständchen

Speyer (lk)„Corona durchkreuzen – querblech durch die Pfalz“: unter diesem Motto geben Bläsergruppen evangelischer Posaunenchöre vor Senioren- und Pflegeheimen, auf Plätzen und vor Kirchen in der Pfalz und Saarpfalz Ständchen für einen guten Zweck. Bei den Auftritten werde um Spenden für den Corona-Notfonds der Diakonie Pfalz gebeten, erklärt der Initiator der Aktion, Landesposaunenwart Christian Syperek. Auftakt ist am Samstag, 25. Juli, um 11 Uhr, vor dem Caritas Altenzentrum St. Ulrich sowie um 12.15 Uhr auf dem Turm der Stiftskirche und auf dem Marktplatz in Neustadt. Die offizielle Spendenübergabe findet beim Abschlusskonzert am 23. August um 12.15 Uhr auf dem Domplatz in Speyer statt.

„Ich freue mich sehr über diese wunderbare, gemeinschaftsstiftende Idee“, erklärt Landesdiakoniepfarrer Albrecht Bähr. Mit den Spenden werde die Arbeit des Corona-Notfonds der Diakonie Pfalz dort unterstützt, wo sie in der momentanen Situation am nötigsten gebraucht werde. „Mit unserer Aktion ‚Corona durchkreuzen – querblech durch die Pfalz‘ wollen wir vor allem auch älteren, kranken und einsamen Menschen eine Freude machen und zugleich zeigen, dass Musik verbindet und wir auch unter Corona-Bedingungen gemeinsam aktiv sein können“, betont Syperek. Die jeweils halbstündigen sommerlichen Blechbläserkonzerte finden vom 25. Juli bis zum 23. August jeweils samstags und sonntags zwischen 11 Uhr und 12.15 Uhr statt. Das Repertoire reiche vom klassischen Kirchenlied bis zur Popularmusik, so Syperek.

Die weiteren Termine:

  • 26. Juli, Bad Dürkheim: 11 Uhr Alten- und Pflegeheim St. Maria und 12.15 Uhr Kurpark.
  • 1. August, Kaiserslautern: 11 Uhr Diakonissenhaus am Stadtpark und 12.45 Uhr Stiftskirche.
  • 2. August, Homburg: 11 Uhr Haus am Schlossberg und 12.15 Uhr Alter Markplatz oder Christian-Weber-Platz.
  • 15. August, Landau: 10 Uhr Bethesda und 11.30 Uhr Stiftsplatz und Turm der Stiftskirche.

Nach Auskunft von Landesposaunenwart Christian Syperek sind folgende weitere Konzerte geplant: 8. August in Kirchheimbolanden, 9. August in Kusel, 15. August in Bad Bergzabern, 16. August in Pirmasens und 22. August in Ludwigshafen und Frankenthal.

Weitere Informationen erteilt Landesposaunenwart Christian Syperek unter mail@posaunenarbeitpfalz.de

Mehr zum Thema: https://www.evkirchepfalz.de/spenden/

25.07.2020

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann wird am 1. August 60 Jahre

Seit 2008 Bischof von Speyer – Vielfältiges Engagement auch auf Bundesebene

Speyer – Am 1. August feiert Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann seinen 60. Geburtstag. Seit dem Jahr 2008 steht er an der Spitze des Bistums Speyer, das sich über die Pfalz und den Saarpfalzkreis erstreckt und zu dem rund 500.000 Katholikinnen und Katholiken gehören.

Wiesemann stammt aus dem Erzbistum Paderborn und wurde 1960 im ostwestfälischen Herford geboren. Die Priesterweihe empfing er 1985 in Rom. Nach Kaplansjahren und Promotion war er Pfarrer in Menden-Bösperde und Propst in Brilon. 2002 wurde Wiesemann in Paderborn zum Weihbischof geweiht. Die Berufung zum Bischof von Speyer führte ihn 2008 in den Südwesten Deutschlands.

In einer Zeit gesellschaftlicher Umbrüche will Wiesemann den Menschen Halt und Orientierung durch den christlichen Glauben vermitteln. Er sieht die Gesellschaft wie auch die Kirche vor die Aufgabe gestellt, die Zeichen der Zeit zu erkennen und neue Antworten zu finden. 2015 wurde unter seiner Leitung ein neues Seelsorgekonzept für das Bistum eingeführt. Die bisher 346 Pfarrgemeinden wurden in 70 neuen Pfarreien zusammengeführt. Mit pastoralen Initiativen ist Wiesemann auf konfessionsverbindende Paare, auf Geschiedene und Wiederverheiratete sowie auf homosexuell veranlagte Menschen zugegangen.

Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise hat Wiesemann die diözesane Hilfsaktion „Teile und helfe“ ins Leben gerufen. Zugleich hat er im Bischofshaus selbst eine somalische Flüchtlingsfamilie mit acht Kindern aufgenommen. Sie teilen sich zwar nicht Bad oder Küche, aber sie wohnen Wand an Wand unter einem Dach, neben Wiesemanns Wohnung und über der Kapelle mit Sakristei. „Natürlich machen sie auch mal Krach, ist doch logisch“, sagt Wiesemann. Aber er empfindet ein turbulentes Familienleben als normal, weil er selbst mit mehreren Geschwistern aufgewachsen ist.

Mehrere Diözesanereignisse fanden unter Wiesemanns Verantwortung statt: das 950-jährige Domweihjubiläum 2011, der Ökumenische Kirchentag 2015, das 200-jährige Jubiläum der Neugründung und die Beisetzung von Bundeskanzler Helmut Kohl 2017. Um dem Vertrauensverlust der Kirche, verursacht durch Missbrauchs- und Finanzskandal, etwas entgegenzusetzen, unterstützt der Bischof den Synodalen Weg der Kirche in Deutschland und hat in seinem Bistum 2019 den Visionsprozess „Segensorte“ angestoßen. Ziel der Gespräche ist, nach einer neuen Gestalt von Kirche zu suchen und dabei kreativ über den gewohnten Horizont hinauszudenken. Angesichts wichtiger Entscheidungen in den nächsten Jahren sei es wichtig, „dass wir uns unseren Auftrag noch einmal klarer bewusst machen und darüber nachdenken, wie die Kirche für die Menschen wieder mehr zum Segen werden kann“, so Wiesemann.

Ein zentrales Anliegen ist für ihn die Ökumene. Bundesweit einmalig war 2015 die Unterzeichnung eines Leitfadens für die ökumenische Zusammenarbeit. In der Pfalz machen die beiden Kirchen vieles gemeinsam, in der sozialen Arbeit, der Seelsorge wie auch beim Einsatz für Nachhaltigkeit, Klimaschutz und globale Gerechtigkeit. „Durch die geographische Übereinstimmung von Bistum und Landeskirche haben wir besonders günstige Rahmenbedingungen. Vieles, was in der Pfalz in den vergangenen Jahren ökumenisch auf den Weg gebracht wurde, hat Vorbildcharakter auch für andere Bistümer und Landeskirchen“, stellt Wiesemann fest, der von 2013 bis 2019 die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen auf Bundesebene geleitet hat.

Beeindruckend ist für viele Gläubige der weite geistige Horizont, der vor allem in den Predigten des Bischofs zum Ausdruck kommt. Hin und wieder unterlegt er sie mit Orgelklängen oder bezieht sie auf ein Lied, egal ob geistlich oder modern. Wiesemann hat auch schon zu „Let it be“ von den Beatles gepredigt. Die Musik spielt für ihn eine wichtige Rolle, daher die Harfe in seinem Bischofswappen.

Wiesemann ist ein offener, zugewandter Mensch, der mit vielen Menschen im Gespräch steht, mit den Gläubigen in den Pfarreien ebenso wie mit Persönlichkeiten aus Gesellschaft, Politik und Wissenschaft. Seine Stimme hat Gewicht, auch in der Deutschen Bischofskonferenz. Seit 2016 ist er Vorsitzender der Glaubenskommission und zugleich Mitglied der Ökumene-Kommission. Besonderen Wert legt Wiesemann darauf, den christlichen Glauben in Verbundenheit mit der Weltkirche zu leben. So begleitete er 2013 deutsche Jugendliche zum Weltjugendtag nach Rio de Janeiro und leitete 2017 eine Kundschafterreise des Bistums auf die Philippinen.

Für sein Amt als Bischof hat Wiesemann den Wahlspruch „Maior omni laude – Größer als alles Lob“ ausgewählt. Er ist dem eucharistischen Hymnus „Lauda Sion“ des heiligen Thomas von Aquin entnommen und verweist darauf, dass Gott immer größer ist als alle menschlichen Vorstellungen. In den Worten steckt viel Demut, zugleich aber auch die Ermutigung, den Weg als Bischof mit Gottvertrauen weiterzugehen.

Weitere Informationen:

https://www.bistum-speyer.de/bistum-speyer/leitung/bischof/?print=634

Bistum Speyer
25.07.2020

CAMISSIO CAMP2GO – Abenteuerferien in Landau

Landau – 5 Tage Spaß ohne Ende, XXL Hüpfburgen, actionreiche Spiele und energiegeladene Bühnenshows – das und vieles mehr erwartet Kinder von 6-12 Jahren bei CAMISSIO CAMP2GO im erlebt Forum Landau. Das Angebot ist Bestandteil des Ferienpasses der Stadt Landau und des Landkreises Südliche Weinstraße.

Vom 10. bis zum 14. August wird das mobile Sommercamp in der Er-lebt Kirche zu Gast sein und eines von deutschlandweit 22 Abenteuercamps veranstalten. Neben Spaß und guter Laune werden den Kindern christliche Werte wie Liebe, Respekt, Vergebung und Hoffnung vermittelt und ihnen Wertschätzung entgegengebracht. Außerdem können die Kinder durch die verschiedenen Aktivitäten ihre Begabungen entdecken, ihre Sozialkompetenzen erweitern und in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt werden.

Die Sicherheit und das Wohlergehen der Teilnehmer und Mitarbeiter ist von größter Wichtigkeit. Alle Abläufe und Programminhalte wurden der aktuellen Situation angepasst. Das Konzept beinhaltet Themen wie Mindestabstand, Hygienemaßnahmen, Mundschutz, Verpflegung, Check-in und Abholung. Weitere Informationen finden Sie unter www.camissio.de/covid-19.

Das Camp wir von der Er-lebt Gemeinde veranstaltet und findet im erlebt Forum in der Marie-Curie-Straße 3 in Landau statt. Nähere Infos über CAMISSIO und die online Anmeldung erhalten sie unter www.camissio.de und unter www.landau.feripro.de.

Er-lebt Gemeinde Landau
Christian Bohr
Marie-Curie-Straße 3.
76829 Landau in der Pfalz
E-Mail: christian.bohr@er-lebt.de
www.er-lebt.de
www.facebook.com/er.lebt

Er-lebt Gemeinde Landau
25.07.2020

„Leitung im Team nicht Bedrohung, sondern Chance“

Generalvikar Andreas Sturm nimmt Stellung zum Schreiben der Kleruskongregation

Speyer – Der Speyerer Generalvikar Andreas Sturm nimmt Stellung zu der Instruktion „Die pastorale Umkehr der Pfarrgemeinde im Dienst an der missionarischen Sendung der Kirche“, die gestern von der Kleruskongregation des Vatikans veröffentlicht wurde. „Wir sind aktuell dabei, die Instruktion sehr genau zu lesen und sie im Blick auf die pastorale Situation im Bistum Speyer auszuwerten“, erklärt Sturm. Eine Veränderung der Pfarreistruktur stehe im Bistum Speyer derzeit nicht zur Diskussion. Als Ergebnis des Prozesses „Gemeindepastoral 2015“ habe das Bistum die inhaltliche und strukturelle Reform der Pfarreiseelsorge bereits vor fünf Jahren abgeschlossen. „Seitdem sind die 70 neu gebildeten Pfarreien auf einem guten Weg, sich innerlich zu festigen, durch Seelsorgekonzepte neue Schwerpunkte zu bestimmen und immer mehr zusammenzuwachsen“, so Sturm.

Der Priestermangel mache jedoch auch vor dem Bistum Speyer nicht Halt. „Wir müssen wahrnehmen, dass uns zur Leitung der 70 Pfarreien künftig nicht mehr genügend Priester zur Verfügung stehen werden“, betont Sturm im Blick auf den Nachwuchsmangel, der nicht nur die Priester, sondern alle pastoralen Beruf betreffe. Einen „ersten Anlauf, um zu einer Antwort auf diese immer drängendere Frage“ zu kommen, unternehme das Bistum gerade in der Pfarrei Heilig Kreuz in Homburg mit der Entwicklung eines „neues Modells der Leitung und der Hirtensorge“ in einer Pfarrei. In diesem Projekt geht es dem Bistum darum, „an einer Stelle der Diözese einmal versuchsweise eine andere Form der Leitung auszuprobieren und damit Erfahrungen zu sammeln“. Das Kirchenrecht biete in Canon 517 (2) dafür eine verlässliche Grundlage.

Für Generalvikar Sturm ist wichtig, „diesen Schritt sehr umsichtig und im Gespräch mit allen Beteiligten“ zu entwickeln. Daher sei bereits zu Beginn des Jahres eine diözesane Arbeitsgruppe gebildet worden, bestehend aus Vertretern des Bischöflichen Ordinariats, der Pfarrei Heilig Kreuz, des Diözesan-Katholikenrats und der pastoralen Berufsgruppen im Bistum. Sie begleitet die Pfarrei und reflektiere, „wie die in Homburg gemachten Lernerfahrungen gegebenenfalls für weitere Pfarreien im Bistum fruchtbar gemacht werden können“. In diesem Vorgehen sieht sich Sturm durch die Instruktion der Kleruskongregation bestärkt. Auch sie rate dazu, nichts zu überstürzen und Reformen nicht „am grünen Tisch“ zu erarbeiten.

Die Überlegungen der Arbeitsgruppe sind nach den Worten Sturm stark an dem Papier „Gemeinsam Kirche sein“ orientiert, das die deutschen Bischöfe 2015 zur Erneuerung der Pastoral veröffentlicht haben. Die Bischöfe plädieren darin für eine Kirche, die „vom Vertrauen in die Charismen aller Gläubigen“ lebt. Sie fordern zugleich einen Perspektivwechsel: Nicht mehr „das Amt, auch nicht die Gliederung in Kleriker und Laien, sondern die ganze Kirche als heilschaffendes Sakrament Jesu Christi in der Welt“ solle zum Ausgangspunkt der Überlegungen gemacht werden. Die Bischöfe sehen in dem Papier ausdrücklich die Möglichkeit einer gemeinschaftlichen Leitung durch ein Team vor.

Die Arbeitsgruppe zum Thema „Neue Leitungsmodelle“ werde sich mit der Instruktion der Kleruskongregation gründlich auseinandersetzen, kündigt der Speyerer Generalvikar an. Enttäuschend sei für ihn wie auch die Mitglieder der Arbeitsgruppe, „dass die Versuche der Diözesen, mit dem Priestermangel konstruktiv umzugehen und neue Wege der Seelsorge zu finden, durch die Kleruskongregation so wenig Unterstützung“ erfahre.

Gleichzeitig ist Sturm überzeugt: „Das Modell der Leitung im Team ist keine Bedrohung, sondern eine Chance für die Gemeinden und auch für die Priester.“ Denn Leitung im Team stärke den Zusammenhalt und die Motivation und vereine unterschiedliche Erfahrungen und Sichtweisen. „Sie nimmt von den Priestern den Druck, für alles in der Pfarrei zuständig und kompetent sein zu müssen, was in der Praxis häufig mit einem Gefühl der Überforderung verbunden ist.“

Bistum Speyer
25.07.2020

75 Jahre Atomwaffen – (k)ein Auslaufmodell?!

Kostenlose Online-Veranstaltung am 19. August

Ludwigshafen – Anlässlich des 75. Jahrestags des Abwurfs der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki laden das Forum Katholische Akademie und pax christi, Internationale Katholische Friedensbewegung, Diözesanverband Speyer, zu einer kostenlosen Online-Veranstaltung am 19. August von 19.30 bis 21 Uhr ein.

Vor 75 Jahren explodierten über Hiroshima und Nagasaki Atombomben – der Beginn eines neuen Kapitels der Kriegsführung. 1987 schien eine Forderung der Friedensbewegung in Erfüllung zu gehen: Die USA und die damalige Sowjetunion beschlossen im INF-Vertrag (Intermediate Range Nuclear Forces) den Abbau atomarer Kurz- und Mittelstreckenraketen. Der kalte Krieg schien beendet. Ein wichtiges Element der europäischen Sicherheitsarchitektur war installiert.

Seit dem 2. August 2019 hat dieser Vertrag keine Gültigkeit mehr. Beide Seiten werfen sich Vertragsbrüche vor. Eine neue geopolitische Lage hat sich entwickelt, indem neue Nuklearmächte wie u. a. China, Pakistan und Indien unabhängig vom INF-Vertrag agieren. Droht ein neues nukleares Wettrüsten? Welche Haltung nehmen die christlichen Kirchen ein?

Zu diesen Fragen informieren und diskutieren mit den Teilnehmenden Thomas Zuche, Politologe und Theologe, Arbeitsgemeinschaft Frieden e. V., Trier, und Horst-Peter Rauguth, Theologe und Politologe, Geistlicher Beirat pax christi Deutschland.

Anmeldung auf der Heinrich Pesch Haus-Website unter https://heinrich-pesch-haus.de/veranstaltun-gen/75-Jahre-Atomwaffen.

Weitere Informationen:
KEB Diözese Speyer
Tel.: 06232 102-180
Katholische Akademie Rhein-Neckar
Tel.: 0621 5999-162

Bistum Speyer
25.07.2020

Zweites Sterbeamt für verstorbenen Altbischof

Kapitelsamt mit Weihbischof Georgens am 26. Juli im Dom zu Speyer – Gedenken an Altbischof Dr. Anton Schlembach

Speyer – Das Kapitelsamt am Sonntag, 26. Juli, 10 Uhr im Dom zu Speyer wird als zweites Sterbeamt für den am 15. Juni im Alter von 88 Jahren verstorben Altbischof Dr. Anton Schlembach gefeiert. Zelebrant der Messe ist Weihbischof Otto Georgens. Musikalisch wird der Gottesdienst von Sängerinnen und Sängern des Domchores, des Mädchenchores und der Domsingknaben gestaltet.

Anmeldungen für den Gottesdienst nimmt das Pfarramt Pax Christi telefonisch unter 06232-102140 oder per Mail an pfarramt.speyer@bistum-speyer.de entgegen. Dabei müssen Name, Adresse und Telefonnummer hinterlassen werden, um später möglicherweise Infektionsketten nachverfolgen zu können. Nach Verfügbarkeit sind auch spontane Gottesdienstbesuche möglich, die namentliche Anmeldung erfolgt dann vor Ort. Der Eingang zum Gottesdienst im Dom geschieht ausschließlich über das Hauptportal. Die behördlich verordneten Hygieneschutzregeln gelten auch im Rahmen der Messfeier.

Bistum Speyer
25.07.2020

Kirche

Die Abreise nach Mallersdorf steht kurz bevor

Schwester Michaele und Schwester Hildeburg kehren nach fast zwölf Jahren im Speyerer Bischofshaus zurück in das Mutterhaus ihres Ordens nach Niederbayern

v.l.: Schwester Hildeburg und Schwester Michaele

Speyer / Mallersdorf – Jetzt heißt es, die Umzugskartons zu packen und Abschied zu nehmen: Nach fast zwölf Jahren kehren Schwester Michaele und Schwester Hildeburg, die sich im Speyerer Bischofshaus um die Hauswirtschaft gekümmert haben, in das Mutterhaus ihres Ordens ins niederbayerische Mallersdorf zurück.

Schwester Hildeburg ist in diesem Jahr 80 Jahre alt geworden, Schwester Michaele kann noch in diesem Jahr ihren 85. Geburtstag feiern. Sie blicken auf ein erfülltes Arbeitsleben zurück. Schwester Hildeburg war vor ihrem Wechsel in die Pfalz 44 Jahre Lehrerin an einer Berufsfachschule in Ingolstadt. Schwester Michaele hat über 30 Jahre in der Küche des Eichstätter Priesterseminars mitgearbeitet. „Wir wollten noch was tun, nochmal eine neue Aufgabe übernehmen“, haben sie sich gesagt, als sie sich im Dezember 2008 auf den Weg nach Speyer gemacht haben.

Daraus wurden annährend zwölf Jahre, „interessante Jahre mit vielen Gestaltungsmöglichkeiten und voller Überraschungen“, blicken sie mit Dankbarkeit zurück. Zur Sorge für das Haus und die Küche kam die Mitwirkung bei der Pflege des kleinen Gartens hinter dem Bischofshaus. „Dort haben wir einen Rebstock gepflanzt, der auch noch Trauben tragen wird, wenn wir schon nicht mehr in Speyer sind“, berichtet Schwester Hildeburg. Durch die vielen Gäste war immer viel Leben im Haus. „Die Gäste des Bischofs waren auch unsere Gäste“, war die Grundeinstellung, mit der die beiden Schwestern ihre täglichen Aufgaben angegangen sind. Ein besonders wertvoller Ort im Bischofshaus war für sie die Edith-Stein-Kapelle: Wann immer der Terminkalender des Bischofs es zuließ, haben sie hier morgens die Heilige Messe mitgefeiert.

Der wöchentliche Einkauf von Obst und Gemüse auf dem Wochenmarkt gehörte fest zu ihrem Alltag. „In den Speyerer Geschäften haben wir immer viel Wohlwollen und Sympathie erlebt“, betonen sie. Im Frühsommer haben sie regelmäßig Holunderblüten geerntet und anschließend in ihrer Küche zu Sirup verarbeitet. Bei Ausflügen zum Beispiel auf den Annaberg bei Burrweiler, nach Maria Rosenberg in der Westpfalz oder auf den Odilienberg im Elsass haben sie Erholung gefunden und konnten neue Kraft schöpfen. Mit den Jahren wurden die Wanderungen im Pfälzer Wald zwar etwas weniger, dafür sind sie mit Bischof Wiesemann unter anderem nach Lourdes und Rom gereist, einschließlich einer persönlichen Begegnung mit Papst Franziskus. „Ein solcher Moment ist unvergesslich“, erinnern sich die Schwestern mit einem Leuchten in den Augen.

Überhaupt haben sie in den Jahren im Speyerer Bischofshaus viele hochgestellte Persönlichkeiten kennengelernt, vom Apostolischen Nuntius Nikola Eterovic bis zu Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier anlässlich der Beisetzung von Bundeskanzler Helmut Kohl. Auch das Fest zu 950-jährigen Domweihe, der Ökumenische Kirchentag und das Jubiläum der 200-jährigen Neugründung des Bistums haben sich tief in ihre Erinnerung eingeprägt.

Im Rahmen einer Feier Anfang Juli im Bischofshaus hat Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann den beiden Mallersdorfer Schwestern sehr herzlich für ihren Einsatz gedankt. Vermissen werden Schwester Michaele und Schwester Hildeburg, wenn sie Ende Juli ins Mutterhaus nach Mallersdorf umziehen werden, vor allem die Menschen, die ihnen in den zwölf Jahren in Speyer ans Herz gewachsen sind, aber auch „die Nähe zum Hohen Dom zu Speyer, die festlichen Gottesdienste und das schöne Glockengeläut“. Zugleich freuen sie sich auf den Kontakt zu den rund 150 Mitschwestern, die derzeit in Mallersdorf leben. „Wenn das Heimweh zu groß wird, organisieren wir einfach eine Portion Saumagen. Den kennt man nämlich auch in Niederbayern“, sagen die Schwestern mit einem verschmitzten Lächeln.

Bistum Speyer
19.07.2020

X:PEDITION Kita – Gemeinde neu denken

Suche nach neuen Ausdrucksformen von Kirche – Das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken unterstützt das Projekt mit 7.000 Euro

Speyer – Mit sechs katholischen Kindertagesstätten hat Anfang Juli das innovative Projekt „X:PEDITION Kita“ begonnen. Träger ist das Bistum Speyer, gefördert wird das Projekt vom Bonifatiuswerk. Es will Kindertagesstätten als Orte von Glaubenserfahrung und –weitergabe weiterentwickeln. „Wir wollen am Kita-Ort neue Formen von Gemeinde entwickeln, die in den Kontext junger Familien passen. Wir wollen miteinander lernen, wie die Grundvollzüge der Kirche, wie Verkündigung der Frohen Botschaft, Feier des Glaubens, Nächstenliebe und Gemeinschaft eine Kita als Gemeinde prägen können. Und wir wollen erproben, wie das Zusammenspiel von Kita-Gemeinde und Territorial-Pfarrei funktioniert“, erklärt Felix Goldinger, Referent für missionarische Pastoral im Bistum Speyer, die Ziele des Projekts. Ihm sei klar, dass die „X:PEDITION“ nur mit Beteiligung der Kinder, ihrer Bezugspersonen und den direkten Nachbarn im Umfeld der Kitas funktioniere.

Vertreter der Kita Don Bosco & Kita St. Christophorus in Speyer. (Foto: Bistum Speyer)

Die „X:PEDITION Kita“ wird mit 7.000 Euro vom Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken gefördert, das durch sein neues bundesweites Förderprogramm „Räume des Glaubens eröffnen“ innovative missionarische Projekte finanziell und evaluativ unterstützt und in der Vernetzungsarbeit begleitet.

Seit längerem denken Haupt- und Ehrenamtliche im Speyerer Bistum mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann über Gemeinschaftsformen nach, die die etablierten Formen von Kirche ergänzen können. Dabei entstand die Idee, Kindertagesstätten über ihre institutionelle Dienstleistung hinaus als Gemeinde zu denken.

In der Kita St. Elisabeth in Lingenfeld. (Foto: Bistum Speyer)

Folgende Kindertagesstätten sind mit der Übergabe des Logbuchs der „X:PEDITION“ gestartet: Kita St. Elisabeth in Lingenfeld, Kita St. Markus in Reinheim, Kita St. Josef in Offenbach, Kita St. Norbert in Kaiserslautern, Kita Don Bosco und Kita St. Christophorus in Speyer. Initiatoren und Mitwirkende hoffen, die Funktion der Kindertagesstätte über das bisherige und gewohnte Angebot hinaus zu weiten: hin zu einer Gemeinde, die die Sorgen, Nöte, aber auch Bedürfnisse und Interessen der Menschen vor Ort im Blick hat.

In der Kita St. Josef in Offenbach. (Foto: Bistum Speyer)

„Es wäre großartig, wenn wir in eineinhalb Jahren erkennen, dass sich neue Gemeindeformen im Kontext Kita in unserem Bistum entwickeln“, beschreiben Goldinger und Herbert Adam, Referent für Seelsorge in Kindertageseinrichtungen, die Initiative.

Mehr zum Förderprogramm des Bonifatiuswerkes

In der Kita St. Markus in Reinheim. (Foto: Bistum Speyer)

Mit dem Förderprogramm „Räume des Glaubens eröffnen“ sucht und fördert das Bonifatiuswerk innovative missionarische Projekte in ganz Deutschland und stellt sich so den aktuellen gesellschaftlichen und kirchlichen Veränderungen und Herausforderungen. Ziel ist es, innovative Projekte ausfindig zu machen, die die Lebenswelt der Menschen mit dem Evangelium zusammenbringen. Als Unterstützung bietet das Hilfswerk seinen Partnern finanzielle Förderung zur Verwirklichung der eigenen Projekte, Vernetzung mit anderen innovativen Projektgruppen, evaluative Begleitung und Unterstützung in der Öffentlichkeitsarbeit.

Herbert Adam (li) und Felix Goldinger (re) bei der Auftaktveranstaltung X:PEDITION in der Kita St. Norbert in Kaiserslautern. (Foto: Bistum Speyer)

Interessierte erreichen den Projektverantwortlichen Daniel Born unter 05251 2996-26 oder unter daniel.born@bonifatiuswerk.de.

Text: Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken Foto: Bistum Speyer
19.07.2020

„Nordlichter“ zu Gast in der Stiftskirche

Hochkarätige Musiker aus Norwegen, Dänemark und Schweden präsentieren bis September Konzerte in der Kirche beim Neustadter Orgelsommer.

Neustadt / Speyer (lk) – „Lichter am Horizont“ erleben die Gäste des Neustadter Orgelsommers in diesem Jahr in zweierlei Hinsicht: Zum einen ist es in Zeiten der Corona-Pandemie eine Ehre, dass hochkarätige Musiker und Musikerinnen aus ganz Europa wieder Live-Konzerte vor Publikum geben. Zum anderen stehen die „Lichter am Horizont“ für die Nordlichter am skandinavischen Himmel.

Unter dem Titel „Nordlichter“ tritt die Mehrheit der Gastorganisten, Sopranistinnen, Kirchenmusiker und Spezialistinnen für nordeuropäische Musik aus Norwegen, Dänemark oder Schweden bei der Veranstaltungsreihe auf. Bis zum Abschlusskonzert am 6. September präsentieren sie sich in sieben weiteren Konzerten.

Am kommenden Sonntag, 19. Juli 2020, um 18 Uhr wird der Trondheimer Domkantor und -organist des berühmten Nidarsosdoms, Magne Draagen, ein Solokonzert geben. Unter dem Titel „Melodien, Tänze und Variationen“ spielt Draagen Werke aktueller norwegischer Komponisten bis hin zu deutschen Tänzen des Frühbarocks. Mit dem Repertoire von Buxtehude, Praetorius, Kerll, Byrd, Böhm, Karlsen, Hægeland und Gangfløt zeigt der Norweger die kunstvollen Möglichkeiten an der Orgel.

Organisator des bewährten Neustadter Orgelsommers ist das Protestantische Dekanat Neustadt an der Weinstraße in Kooperation mit dem städtischen Kulturamt. Die Konzerte finden unter der Leitung des Neustadter Bezirkskantors, Simon Reichert, sowie unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Marc Weigel und Oberkirchenrat Manfred Sutter statt.

Laut Reichert wird insbesondere die Musik Dietrich Buxtehudes und seines Umfelds im Mittelpunkt stehen. „Dabei hören wir nicht nur Orgelmusik, sondern auch seine Instrumental- und Vokalwerke, die er als hoch angesehener und finanziell unabhängiger Organist in Helsingborg, Helsingør und Lübeck als freier Künstler schaffen konnte“, erklärt der künstlerische Leiter. Daneben gäbe es Werke von Komponisten, die in Skandinavien wirkten, beispielsweise Matthias Weckmann, Heinrich Schütz, Johann Lorentz oder die Familie Düben. „Dazu erklingt Musik aus einer der berühmtesten Bibliotheken Nordeuropas, der Musiksammlung der Universität Uppsala. Mit Chor- und Orgelwerken rund um die Ostsee aus dem 20. und 21. Jahrhundert, aufgeführt vom Neustadter Vokalensemble, wird der Orgelsommer 2020 seinen Abschluss finden“, so der Bezirkskantor.

Der Eintritt kostet zwischen 15 und 25 Euro. Der Vorverkauf findet in der Neustadter Bücherstube statt (Landauer Straße 5, Telefon 063 21-22 35). Kartenreservierung ist per E-Mail an dekanat.neustadt@evkirchepfalz.de möglich.

19.07.2020

Kommunikation und Organisation gehen Hand in Hand

Sabrina Dietl und Manuela Gerhard verstärken das Team von Kanzleidirektor Wolfgang Jochim

v.l.: Manuela Gerhard und Sabrina Dietl

Speyer – Das Bischöfliche Ordinariat hat zwei neue Mitarbeiterinnen: Sabrina Dietl und Manuela Gerhard sind seit kurzem persönliche Referentinnen von Kanzleidirektor Wolfgang Jochim, dem Hauptabteilungsleiter der Zentralstelle, und nehmen diese Aufgabe jeweils mit halber Stelle wahr.

Aus Berlin ist Sabrina Dietl mit ihrer Familie in die Pfalz gekommen. Sie hat in Potsdam und Berlin Germanistik und Geschichte studiert und war nach ihrem Studium als Referentin der Universität Potsdam für das Berufungsmanagement, die Unterstützung neu zugezogener Professorinnen und Professoren sowie die Betreuung der Absolventen verantwortlich. Die Mischung aus Kommunikation und Organisation hat sie auch an ihrer neuen Stelle gereizt. „Ich stehe gern mit vielen Menschen in Kontakt“, betont Sabrina Dietl im Blick auf ihren bisherigen Lebens- und Berufsweg.

Bei Manuela Gerhard war es der Wunsch, sich nochmal ein neues Berufs- und Arbeitsfeld zu erschließen, der sie zum Bischöflichen Ordinariat geführt hat. Die Speyerin hat eine Ausbildung zur Bankkauffrau absolviert und sich an der Fachhochschule Stuttgart zur Betriebswirtin qualifiziert. Ihre Berufserfahrung als Kundenberaterin in einer Speyerer Bank kommt ihr auch bei der neuen Aufgabe im Bischöflichen Ordinariat zugute. „Kundenorientierung und ein guter Service spielen auch für die Kirche eine zunehmend wichtige Rolle“, ist Manuela Gerhard überzeugt.

Beide bringen den Blick von außen in ihre neue Aufgabe mit. „Die Kirche bietet – auch wenn das nicht allen immer bewusst ist – sehr gute Arbeitsbedingungen“, haben sie in den ersten Monaten ihrer Tätigkeit festgestellt. Sie schätzen insbesondere das Vertrauen in die Mitarbeiter und das Entgegenkommen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „Die Zusammenarbeit im Bischöflichen Ordinariat ist sehr kollegial. Wir sind überall auf offene Ohre und offene Türen gestoßen“, berichten sie übereinstimmend.

Ein weiterer Pluspunkt ist aus ihrer Sicht, dass die Stelle der persönlichen Referentin neu geschaffen wurde und sie bei der Ausgestaltung eigene Stärken und Ideen einbringen können. „Der Kanzleidirektor hat ein sehr breites Spektrum an Aufgaben, das macht es auch für uns interessant.“ Durch das Corona-Krisenmanagement und die Organisation der Beisetzung von Bischof Schlembach waren direkt zwei große Teamaufgaben zu bewältigen. „So konnten wir viele Kolleginnen und Kollegen kennenlernen und haben im Ordinariat schnell Fuß gefasst“, ziehen sie eine positive erste Bilanz. Sabrina Dietl widmet sich aktuell den Themen Jobticket und Beschwerdemanagement, für Manuela Gerhard steht derzeit die Haushaltsplanung im Vordergrund.

Die beiden Frauen teilen sich ein Büro im Hauptgebäude des Bischöflichen Ordinariats in der Kleinen Pfaffengasse. Das ermöglicht schnelle Absprachen – und bewährt sich auch in Situationen, wenn pfälzische Redewendungen bei der Neu-Pfälzerin Sabrina Dietl noch für Unverständnis oder Fragezeichen sorgen. „Die Übersetzung folgt dann postwendend vom Schreibtisch gegenüber“, erzählen beide mit einem herzhaften Lachen.

Bistum Speyer
19.07.2020

Protestantisches Gedächtnis der Pfalz

Mit einer neuen Webseite präsentiert sich das Zentralarchiv der Landeskirche zum 90. Jahrestag des Bestehens. Herausforderung der kommenden Jahre ist die Digitalisierung.

Speyer (lk)Zirka 5.500 Regalmeter Unterlagen, davon 312 Pfarrarchive, 20 Dekanatsarchive und 189 Nachlässe – all diese Schätze bewahrt das Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz auf. In diesem Jahr feiert das „Protestantische Gedächtnis der Pfalz“ sein 90. Jubiläum.

Am 27. Mai 1930 ordnete der Landeskirchenrat an, dass sämtliche Pfarrämter ein Verzeichnis ihrer älteren Akten bis 1860 erstellen sollten. Denn: Unsachgemäße Aufbewahrung führte dazu, dass Schriftgut verlorenging. Mit dieser Neuerung war das heutige Zentralarchiv gegründet. Durch die Trennung von Kirche und Staat hatte man erkannt, dass Unterlagen gesichert werden müssten, um kirchliche Rechte zu gewährleisten und um die Vergangenheit zu erforschen.

Gabriele Stüber, die das Zentralarchiv seit 1992 leitet, erklärt dessen Bedeutung: „Verwaltung und Öffentlichkeit nutzen den Informationsspeicher des Archivs, bei Rechtsfragen ebenso wie für komplexe Forschungsvorhaben oder die Suche nach Vorfahren“, so die promovierte Historikerin. Für die Familien- und Ahnenforschung (Genealogie) eignen sich die im Zentralarchiv gesammelten Kirchenbücher, in denen Taufen, Konfirmationen, Trauungen und Bestattungen schriftlich niedergelegt sind. Laut Stüber mache das Archiv auf seine vielfältigen Unterlagen in Presse, Fachliteratur und im Netz aufmerksam.

In den letzten Jahren wurden die Online-Zugangsmöglichkeiten weiter ausgebaut: Seit 2004 werden beispielsweise alle neuen Funde ins Netz gestellt. Von Zuhause aus können Nutzerinnen und Nutzer im Kirchenbuchportal Archion (www.archion.de) und dem Archivportal www.zentralarchiv-speyer.findbuch.net recherchieren. Neben den historischen Unterlagen ist das Archiv auch für die laufende Registratur in der Verwaltung zuständig, die immer digitaler wird. „Die Langzeitarchivierung von elektronisch erzeugten Unterlagen ist eine Herausforderung für alle Archive. Mit der IT-Abteilung und im bundesweiten Archivverbund gehen wir sie an“, sagt Stüber. Verwaltungshilfen für kirchliche Dienststellen stellt das Archiv im landeskirchlichen Intranet bereit. Für noch mehr Übersichtlichkeit habe das Zentralarchiv nun für externe Nutzungen die neue Webseite unter www.zentralarchiv-speyer.de geschaltet.

Auch international stößt die Einrichtung mit dem Archiv der Ostasienmission und den Kirchenbüchern auf Interesse. Allerdings macht dem Archivteam die anhaltende Abgabe von Akten zu schaffen. Stüber: „Aufgrund geringer Personalressourcen werden Projektmittel eingeworben, um die Massen von Dokumenten zu bewältigen, die regelmäßig eingehen.“ Daneben sei immer auch die Unterbringung ein Thema: „Die Garantie einer sachgerechten und dauernden Aufbewahrung sind Magazine mit den dafür notwendigen Eigenschaften wie Raumklima und Ausstattung“, so die Archivdirektorin. Fortbildungen und Beratungen für Pfarrerinnen und Pfarrer sowie Beschäftigte aus der Verwaltung garantieren, dass gut geführte Akten abgeliefert werden.

Stübers Fazit nach 90 Jahren des Bestehens: „Archive sind Garanten der Erinnerungskultur, auch bei dunklen Kapiteln der Geschichte. Das Werk ‚Protestanten ohne Protest‘ von 2016 ist ein Meilenstein in der Auseinandersetzung mit der NS-Zeit. Die Begleitung von Jubiläen wie das Unionsgedenken 2018 ist ebenso Teil des Aufgabenspektrums wie die Betreuung pfarramtlicher Festschriften. Zur Dienstleistung gehören Wanderausstellungen wie ‚Lutherbilder aus sechs Jahrhunderten‘ oder ‚Konfirmationszeiten'“, so die Archivdirektorin.

Hintergrund: Im Zentralarchiv der Landeskirche lagern rund 5.500 Kirchenbücher aus protestantischen Pfarrämtern sowie 10.000 Archivkartons mit 312 Pfarrarchiven von Albersweiler bis Zweibrücken. Ein Lesesaal lässt Forschung, Begegnung und Austausch mit anderen Nutzern zu. Wer nicht vor Ort sein kann, kann digital suchen und lesen im Kirchenbuchportal Archion www.archion.de sowie dem Archivportal www.zentralarchiv-speyer.findbuch.net.

Der Lesesaal ist Dienstag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr geöffnet. Während der Corona-Pandemie ist eine Anmeldung erforderlich. Telefon 06232/667-180 oder E-Mail zentralarchiv@evkirchepfalz.de
https://www.zentralarchiv-speyer.de/

19.07.2020

Dr. Jens Henning wird leitender Pfarrer in Dudenhofen

Dudenhofen – Pfarrer Dr. Jens Henning, derzeit Religionslehrer und Schulseelsorger am Johanneum in Homburg, übernimmt zum 1. Oktober dieses Jahres die Leitung der Pfarrei Heilige Hildegard von Bingen in Dudenhofen. Er folgt auf Pfarrer Josef Metzinger, der zum 1. Oktober in die Pfarrei Heiliger Philipp der Einsiedler nach Göllheim wechselt.

Jens Henning (41) stammt aus Herxheim und wurde im Jahr 2013 von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom zum Priester geweiht. Nach seiner Weihe war er Kaplan in Bexbach und wechselte 2017 als Religionslehrer und Schulseelsorger an das Gymnasium Johanneum in Homburg. Zu Jahresbeginn hat er zusätzlich die Administration der Pfarrei Heilig Kreuz in Homburg übernommen.

Bistum Speyer
19.07.2020

Kirche

Der Sommer am Dom zu Speyer

Angebote und Möglichkeiten für Besucher während der Corona-Pandemie

Domführung mit Maske – Domführer Franz Dudenhöffer bei einer öffentlichen Führung durch die Kathedrale
© Domkapitel Speyer / Foto: Klaus Landry

Speyer – Wo für viele der Urlaub in der Heimat stattfindet, ist der Dom zu Speyer ein beliebtes Reiseziel. Die größte romanische Kathedrale der Welt bietet auch mit Sicherheitsabstand genug Platz für viele Besucher, Türgriffe werden regelmäßig desinfiziert, Führungen und sogar Turmbesteigungen sind wieder möglich. Auf Grund der Schutzmaßnahmen, sind Mundschutz und Mindestabstand auch im Dom Pflicht, Turm und Kaisersaal sind zunächst ausschließlich an den Wochenenden zugänglich und es kann beim Turmaufstieg zu Wartezeiten kommen.

Führungen, Audioguides und persönliche Ansprechpartner

Öffentliche Führungen bieten Einzelbesuchern oder Paaren die Möglichkeit, den Dom genauer kennen zu lernen. Sie finden in der Regel samstags um 11 Uhr und um 14 Uhr statt. Gruppen können vorab eine Führung buchen. Durch elektronische Gruppenführungssysteme kann ausreichend Abstand zu den anderen Besuchern und zum Domführer gewahrt werden, ohne dass die Verständlichkeit der Ausführungen darunter leidet. Für Erwachsene und für Kinder die den Dom spontan besuchen, gibt es interessante und spannende Hörtouren mit dem Audioguide. Sowohl die Gruppenführungssysteme als auch die Audioguides werden sorgfältig desinfiziert. Jeden Mittwoch, Samstag und Sonntag ist der Dom-Besucherdienst vor Ort und steht für Gespräche oder besondere Anliegen zur Seite. Informationen zum Dom, Tickets und Souvenirs erhalten Besucher in der Dom-Info im südlichen Domgarten. Speziell für Kinder gibt es dort einen Kinderführer in Quizform, herausgegeben vom Dombauverein, der zu einer spannenden Entdeckungsreise durch die Kathedrale und UNESCO-Welterbestätte einlädt.

Musik im Dom

Nach der Corona-bedingten Zwangspause werden die Gottesdienste in den Sommermonaten alle in besonderer Weise musikalisch gestaltet. Kleine Chorgruppen mit Sängerinnen und Sängern des Domchores, des Mädchenchores und der Domsingknaben bereichern mit ihrem Gesang die sonntäglichen Kapitelsämter. Auch die Abendmessen an den Sonntagen werden mit kleinen Gruppen von Sängerinnen und Sängern der Dommusik gestaltet, da kein Gemeindegesang gestattet ist. Nähere Informationen zur musikalischen Gestaltung der Gottesdienste finden Sie unter www.dom-zu-speyer.de (>Dommusik>Musik im Gottesdienst).

Der Dom zu Speyer in der goldenen Abendsonne
© Foto: Speyer 24/7 News / Daniel Kemmerich

Patronatsfest

Ein besonderer Tag für Dom und Bistum ist das Fest Mariä Himmelfahrt am 15. August: dann wird das Patrozinium und Hauptwallfahrtsfest des Speyerer Doms gefeiert. Um 10 Uhr zelebriert Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann ein Pontifikalamt und um 16.30 Uhr eine Pontifikalvesper. Um 20.30 Uhr findet eine Marienfeier statt, bei der Diakon Paul Nowicki predigt. Daran schließt sich eine Lichterfeier ohne Prozession aber in Form einer besonders gestalteten Andacht an. Anmeldungen für alle Gottesdienste nimmt das Pfarramt Pax Christi telefonisch unter 06232-102140 oder per Mail an pfarramt.speyer@bistum-speyer.de entgegen. Das Pontifikalamt wird live auf den Websites und Social-Media-Präsenzen von Dom und Bistum übertragen.

Heiligenfeste

Im Juli und August häufen sich die Heiligenfest am Dom zu Speyer. Allen voran das Fest Mariä Himmelfahrt am 15. August – das Patronatsfest von Dom und Bistum. Die Gedenktage von zwei weiteren heiligen Frauen werden im August gefeiert: die heilige Afra am 7.8. und die heilige Edith Stein am 9.8. Die heilige Afra war eine frühchristliche Märtyrerin, ihr ist die Kapelle auf der Nordseite geweiht, die in diesem Sommer gründlich saniert wird.
Edith Stein, die in eine jüdische Familie geboren wurde, konvertierte später zum Christentum und arbeitete eine Zeit lang an den Schulen der Dominikanerinnen von St. Magdalena in Speyer. Als Jüdin und Christin wurde sie 1942 in Auschwitz ermordet. An sie erinnern eine Reliquie und Gedenktafeln in der Doppelkapelle des Doms. Papst Johannes Paul II., der Edith Stein zuerst selig und dann heilig sprach, ernannte sie zur Mitpatronin Europas. Drei männlichen Heiligen, die für den Dom eine besondere Bedeutung haben, sind Portale des Doms gewidmet: dem heiligen Benno von Osnabrück (28. Juli), dem  heiligen Papst Stephan (2. August) und dem heiligen Bernhard von Clairvaux (20. August).

Text: Bistum Speyer Foto: (1) Domkapitel Speyer / Klaus Landry; (2) Speyer 24/7 New, dak
14.07.2020

„MahlZeit“: Bedürftige in Speyer dürfen wieder gemeinsam tafeln

Kirchenpräsident Christian Schad hat bei seinem Besuch die soziale Einrichtung gewürdigt.

v.l.: Markus Jäckle, Christian Schad, Barbara Harfenmeister, Monika Ahnert, Angelika Dick, Franz Dennhard, Gisela Deffert

Speyer (lk) – Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen. Doch immer mehr Menschen in Deutschland sind auf die sogenannten Tafeln angewiesen, bei denen Bedürftige kostenfrei oder gegen ein kleines Entgelt eine warme Mahlzeit erhalten. Die Corona-Pandemie hat diese sozial-diakonische Arbeit erschwert. Einrichtungen mussten vorübergehend schließen. Anfang Juli konnte die „MahlZeit“ in den Räumen der Gedächtniskirchengemeinde in Speyer ihre Gäste wieder am Tisch begrüßen, wenn auch mit Abstand. Kirchenpräsident Christian Schad besuchte die Einrichtung und würdigte die Initiative.

„Es ist im wahrsten Sinne Leib- und Seelsorge, die hier geschieht“, zeigte sich Kirchenpräsident Schad beeindruckt, der am 10. Juli mit Gästen und dem Helferteam im Martin-Luther-King-Haus das Gespräch suchte. „Christliche Nächstenliebe wird hier spürbar, mit allen Sinnen“, stellte er fest. Bei Pasta, Putengulasch und Gemüse, vorbereitet in der Kantine der Diakonissen Speyer, trafen sich rund 20 Gäste an den Kopfenden der Tische, um zu essen und sich auszutauschen. Viele der Besucher sind Stammgäste. Zu ihnen gehören Menschen jeden Alters, Minijobber, Hartz-IV-Empfänger, Senioren mit schmaler Rente oder auch Alleinerziehende.

„Armut hat viele Gesichter. Wir kontrollieren nicht, wer wie bedürftig ist, das ist Teil des Konzepts, ebenso wie der Beitrag von einem Euro pro Person“, erläuterte Hausherr und Dekan Markus Jäckle, „es geht um Würde, nicht um Almosen“. Neben dem diakonischen zähle auch der seelsorgerliche Aspekt. Viele alleinstehende Ältere freuten sich darüber, nicht solo zu Hause am Tisch zu sitzen. Austausch und gegenseitige Beratung seien wichtig. Das Gespräch empfinden auch die Ehrenamtlichen im Helferteam als wesentlich. „Viele haben ihr Leben lang geschuftet und doch kein Auskommen“, beklagte Gisela Deffert aus Hockenheim, „gut, wenn ihnen wenigstens jemand zuhört“.

v.l.: Im Gespräch Christian Schad und Gudrun Moosbrugge

Auch Franz Dennhard aus Speyer empfindet sein Engagement als bereichernd. In den Monaten des Lockdown teilte er unter anderem die „MahlZeit to go“ aus. An der Tür des Speyerer Cafe´s Maximilian konnte in den Monaten März bis Juni zumindest eine kalte Speise mitgenommen werden. Die Anwesenden zeigten sich indes erleichtert, dass derzeit wieder gemeinsam gegessen und geplaudert werden kann. „Ich bin berührt von der Offenheit, all den Lebensgeschichten mit Brüchen und hart erkämpften Neuanfängen“, meinte Kirchenpräsident Schad nach intensiven Gesprächen mit den Gästen. Er dankte ausdrücklich den Initiatoren, stellvertretend Dekan Markus Jäckle und dem Helferteam, für das langjährige und segensreiche Engagement.

Hintergrund:

Die MahlZeit ist eine Initiative der Protestantischen Gesamtkirchengemeinde Speyer, der Diakonissen Speyer sowie der Interessengemeinschaft Behinderter und ihrer Freunde. Sie ist seit Januar 2008 aktiv und besteht derzeit aus einem 35-köpfigen Helferteam.
Vier bis fünf Ehrenamtliche versorgen jeweils zwischen 30 bis 50 Menschen mit einem warmen Mittagessen. Im Gemeindehaus der Gedächtniskirchengemeinde wird montags, dienstags, donnerstags und freitags (in den Sommerferien nur dienstags und freitags) zwischen 11.30 Uhr und 12.45 Uhr eine Mahlzeit angeboten. Reste dürfen mit nach Hause genommen werden. Die Kosten bei etwa 40 Essen am Tag betragen monatlich rund 3.200 Euro. Abzüglich der Zuschüsse der drei Träger sowie dem Eigenanteil von 1 Euro der Gäste, verbleibt monatlich ein Betrag von etwa 2.000 Euro, der durch Spenden finanziert werden muss.

Spendenkonto und Informationen unter www.mahlzeit-speyer.de

Text: EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ, (Protestantische Landeskirche) Foto: Landeskirche (Klaus Landry)
14.07.2020

Thomas Stephan übernimmt Leitung der Abteilung „Lernkultur und Schulseelsorge“

Verantwortlich für sechs Referate mit unterschiedlichen Schwerpunkten

Speyer – Am 1. August wird der Diplom-Theologe Thomas Stephan die Leitung der Abteilung „Lernkultur und Schulseesorge“ in der Hauptabteilung „Schulen, Hochschule, Bildung“ im Bistum Speyer übernehmen. Stephan sieht sich in seinem neuen Amt als Brückenbauer zwischen einer sich ständig weiter entwickelnden Gesellschaft und der Kirche, zwischen Menschen und Institutionen. „Wir leben in einer Zeit, wo Brücken eingerissen werden und daher ist es gerade auch ein Auftrag von Kirche, Brücken zu bauen“, sagt Stephan. „Wir müssen uns bei dem, was wir tun, mit anderen vernetzen. Nur binnenkirchlich zu denken, reicht nicht.“

Der 49-Jährige stammt aus Bobenheim-Roxheim, wo er sich als Kind und Jugendlicher bei den Messdienern in der Pfarrei St. Maria Magdalena engagierte. Nach seinem Abitur 1991 am Albert Einstein Gymnasium in Frankenthal absolvierte er einen einjährigen Grundwehrdienst. Anschließend studierte er Theologie in Mainz und Innsbruck. Nach fünf Jahren als Pastoralreferent in St. Ingbert und Kandel wechselte er 2004 als Militärseelsorger nach Bruchsal. Neben seinem Einsatz als Lehrer für „lebenskundlichen und berufsethischen Unterricht“ für die Soldaten war er dort vor allem als Seelsorger gefragt. „Es war die Afghanistanzeit, in der die Themen ‚Verwundung, Tod und Sterben‘ ständig präsent waren“, erklärt Stephan. Er begleitete Soldaten und ihre Angehörigen vor und nach den Einsätzen in dem südasiatischen Staat und kümmerte sich um Traumatisierte. Seit 2005 ist er auch Notfallseelsorger im Bistum.

2012 wechselte Stephan in den Schuldienst und unterrichtete Religion am Goethe Gymnasium in Germersheim und am Gymnasium in Edenkoben. „Ich habe immer gern unterrichtet und den Diskurs mit anderen Menschen gesucht“, so Stephan. Das Thema „Tod und Sterben“ ließ ihn jedoch auch in der Schule nicht los. Er absolvierte weitere Fortbildungen dazu und arbeitete als Dozent für Trauer und Krisenseelsorge am Institut für Lehrerfortbildung und in diözesanen Bildungshäusern.

Vor drei Jahren übernahm er die Aufgabe als Referent für Schulpastoral mit dem Schwerpunkt Krisen- und Trauerseelsorge, die er auch in der neuen Position weiterführt. „Für mich ist dabei die Kooperation mit anderen Stellen wie zum Beispiel dem Schulpsychologischen Dienst und der Schulsozialarbeit sehr wichtig, denn ich bin überzeugt davon, dass wir Krise und Trauer nur im Team bewältigen können“, betont Stephan.

Zur Abteilung „Lernkultur und Schulseesorge“ gehören die Referate „Allgemeine Pädagogik und Ganztagsschularbeit“, „Schulseelsorge an staatl. Schulen, Krisen- und Trauerseelsorge“, „Globales Lernen“, „Interreligiöse und interkulturelle Bildung“, „Sexualpädagogik und MFM-Zentrale“ sowie „Medienethik und digitales Arbeiten“ und die Medienstellen und Filmarbeit des Bistums Speyer.

Kontakt:

Bischöfliches Ordinariat
Hauptabteilung „Schulen, Hochschule, Bildung“
Abt. Lernkultur und Schulseelsorge
Thomas Stephan, Dipl.-Theol.
Tel: 06232 102 217
E-Mail: lernorte@bistum-speyer.de

Bistum Speyer
14.07.2020

MITleuchten. Kampagne zu den Kirchenwahlen mit „Citylights“

In Kaiserslautern werben Pfälzer Presbyter mit Ausstrahlung.

Speyer (lk)Meist werden sie nebenbei und doch neugierig angeschaut, beim Warten am Bus, an der Ampel oder dem Zebrastreifen: Citylights. Die Werbetafeln mit Hintergrundbeleuchtung sind Hingucker. Vom 7. bis 20. Juli sind in Kaiserslautern Botschafterinnen und Botschafter der Evangelischen Kirche der Pfalz zu sehen. Die innovative Werbekampagne richtet sich bewusst an Kirchendistanzierte.

Die abgebildeten „Models“ sind alle echt. Das heißt, sie sind aktiv im Presbyterium, im Leitungsgremium ihrer Kirchengemeinde. Die sechs Frauen und Männer aus Regionen der Pfalz und Saarpfalz werben für die kommenden Kirchenwahlen zum Presbyterium am ersten Advent 2020. Unter dem Motto MACHMITMACHMUT werden am 29. November 2020 neue „MITbestimmer“ und „MUTmacherinnen“ in 401 Kirchengemeinden gewählt. Angesichts der Corona-Krise wird erstmalig eine reine Briefwahl stattfinden. Die Suche nach Kandidierenden läuft ebenfalls unter erschwerten Bedingungen, „auf Abstand“, bis zum 4. Oktober. „Krisenzeiten fordern auch uns als Kirche heraus, andere Wege zu gehen“, meint Oberkirchenrätin Dorothee Wüst, die in Kaiserslautern lebt, „ich wurde beim Einkaufen von Adam Lockhart angestrahlt und musste selbst lächeln. Wir zeigen Gesicht auf den Citylights und mit all denen, die vor Ort ehrenamtlich engagiert sind. Wie viel kreative Kraft in unseren Gemeinden steckt, haben die vergangenen Monate gezeigt“. Gerade in Zeiten der Krise, auch der Krise der Institutionen, sei es wesentlich, Menschen Mut zu machen. Wer sich einbringe, könne die Kirche der Zukunft mitgestalten. „Wir werden gemeinsam neu lernen, nicht nur auf Zahlen zu sehen, sondern auf das, was zählt“, resümiert Oberkirchenrätin Wüst.

Hintergrund:

Die Pfälzer Landeskirche ist in reformatorischer Tradition presbyterial-synodal verfasst, das heißt, sie baut sich demokratisch von „unten nach oben“ auf. Alle sechs Jahre finden in den Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) die „Wahlen zum Presbyterium“ statt. Das Presbyterium entscheidet als Leitungsorgan über alle Aufgaben und Ausgaben der Kirchengemeinde. Es setzt sich zusammen aus den gewählten Ehrenamtlichen und den Hauptamtlichen – der Pfarrerin oder dem Pfarrer. Wahlberechtigt sind Kirchenmitglieder ab 14 Jahren, wählbar alle ab 18 Jahren. Rund 450.000 Mitglieder in 401 Kirchengemeinden auf dem Gebiet der Pfalz und Saarpfalz sind zur Wahl von etwa 3.000 Sitzen in den Presbyterien aufgerufen. Aus deren Reihen werden anschließend Mitglieder in die 15 Bezirkssynoden der Kirchenbezirke und in die Landessynode gewählt.

Text: EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ, (Protestantische Landeskirche) Foto: Vivien Frieß, ANTARES
14.07.2020

Den Menschen Mut machen

Zwei Vikare starten den Vorbereitungsdienst für das Pfarramt in der Landeskirche.

Speyer (lk)Zwei junge Theologen haben am Mittwoch ihre Ernennungsurkunden als Vikare von Oberkirchenrätin und Personaldezernentin Marianne Wagner erhalten. Julian Kiefhaber und Julian Kraul beginnen Mitte Juli den zweieinhalbjährigen Vorbereitungsdienst als zukünftige Pfarrer in der Evangelischen Kirche der Pfalz.

Oberkirchenrätin Wagner überreichte die Urkunden im Landeskirchenrat in Speyer. Sie zeigte sich sehr erfreut über die beiden Vikare, über ihr bestandenes Examen und den neuen Lebensabschnitt. „Das ist ein Grund zur Freude“, sagte die Personaldezernentin der pfälzischen Landeskirche den jungen Theologen. Es sei allerdings schade, dass in diesem Jahr nur zwei Kandidaten in den Dienst starten würden. „Mehr Kandidatinnen und Kandidaten werden in Zukunft gebraucht“, so Wagner. Mit Sorge betrachte sie die sinkenden Mitgliederzahlen, obwohl Haupt- und Ehrenamtliche sich stark engagierten.

Doch die Oberkirchenrätin fand hierzu ermutigende Worte: „Christus ist der Urgrund der Freude, nicht das, was wir geleistet haben. Die Menschen brauchen diese Ermutigung und den Hinweis auf die Quelle unserer Hoffnung“, sagte sie. Diesen Mut sollen die zukünftigen Pfarrer auch in schwierigen Zeiten in die Dörfer und Städte der Pfalz und Saarpfalz hinaustragen. „Christus geht voran – und er geht mit“, gab Wagner den Vikaren mit auf ihren Weg.

Julian Kiefhaber wird in der Kirchengemeinde Dudenhofen tätig sein. Julian Kraul wird das Gemeindepraktikum des Vikariats in Neuhofen absolvieren. Damit werden die Einsatzzeiten denen des Vikarskurses 2019 angepasst. Das Schulpraktikum werden die beiden Vikare gemeinsam mit dem kommenden Kurs 2021 absolvieren.

EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ
(Protestantische Landeskirche)
14.07.2020

Ansprache des evangelischen Kirchenpräsidenten Christian Schad für Sr. Corinna Kloß als Pfarrerin der Evangelischen Kirche der Pfalz

Im Wochenschlussgottesdienst der Diakonissen Speyer am Samstag, dem 11. Juli 2020, 18 Uhr, Ev. Diakonissenanstalt Speyer

Liebe Gemeinde und ganz besonders:

liebe Frau Pfarrerin Kloß, liebe Sr. Corinna!

Von Martin Luther stammt ein Wort, das sich mir tief eingeprägt hat. Er sagt: „Gott wurde Mensch, nicht, damit wir göttlich würden, sondern damit wir menschlich werden. Wir sollen Menschen sein, das ist die Summa.“

Der christliche Glaube ermöglicht, besser Mensch zu werden, mehr Mensch zu werden. Dass wir uns und Anderen nichts vormachen müssen, dass sich unser Wert, unsere Würde, nicht an dem bemisst, wie uns Andere sehen und beurteilen. Dass wir uns nicht größer machen müssen, als wir sind, sondern authentisch Mensch sein dürfen und darin Anderen gegenüber Menschlichkeit ausstrahlen.

Genau das, liebe Corinna, zeichnet Dich aus: dass Du, in Deiner ruhigen und besonnenen Art, liebevoll auf Menschen zugehst und sie sich in Deiner Nähe angenommen, von dir ernstgenommen, fühlen. Du Ihnen – durch Deine pure Anwesenheit – einen Raum schenkst, sich zu öffnen, auch Schwieriges anzusprechen und sie in Dir eine Seelsorgerin finden, die für sie da ist, sie an die Hand nimmt und begleitet, eine Wegstrecke mit ihnen geht.

So kennen wir Dich, seit Du vor sechs Jahren Deinen Dienst als Referentin von Oberin Sr. Isabelle Wien hier, in Speyer, begonnen hast. Vor allem die altgewordenen Schwestern, die hier leben, sind Dir ans Herz gewachsen. Von jeder Einzelnen kennst Du die Lebensgeschichte. Tag für Tag begegnest Du ihnen im spürbaren Respekt vor dem, was sie als Diakonissen Anderen an Hilfe und Beistand haben zukommen lassen. So bist Du zur Vertrauensperson geworden.

Und genau so begleitest Du auch die Schwestern und Brüder unserer Diakonischen Gemeinschaft. Regelmäßig kommen sie hier, unter dem Dach des Mutterhauses, zusammen, um sich ihres diakonischen Auftrags zu vergewissern, und in bewusst gewählter Verbindlichkeit Austausch und Gemeinschaft miteinander zu pflegen. Und Du, liebe Corinna, bist mitten drin, gestaltest aktiv mit.

Schon vor Deinem Wirken hier, in Speyer, hast Du die Kaiserswerther Tradition kennengelernt. In Aachen, also im Rheinland geboren und aufgewachsen, hast Du während Deines Theologiestudiums ein Diakoniepraktikum vor Ort, in der Kaiserswerther Diakonie, absolviert. Und dort bereits den Zusammenschluss von Diakonissen bisheriger – und Diakonissen neuer Form zu einer Schwesternschaft miterlebt. Und so kam es im Jahr 2017 – nach Konsultationen in den Räten der Diakonischen Gemeinschaft und intensiven Gesprächen zwischen Dir und Sr. Isabelle – erstmals zur Transformation der schwesternschaftlichen Diakonie im Süden Deutschlands, nämlich hier, in Speyer. Damit ging und geht es Euch beiden darum: die Tradition zu pflegen – auch und gerade durch Innovation! Nicht die Asche aufzuheben, sondern die Flamme weiterzutragen. Nicht zu verharren und die Mutterhausdiakonie leise enden zu lassen, sondern ihr eine neue Chance zu geben.

So hast Du Dich selbst entschieden, Diakonisse zu werden und es Dir zur Aufgabe gemacht, die Frauen und Männer, die denselben Weg einschlagen wollen, zu begleiten und in einem Grundlagenseminar darauf vorzubereiten. Gemeinsam mit dem Missionarisch-Ökumenischen Dienst unserer Landeskirche und Sr. Isabelle hast Du die Module dieses Seminars entwickelt. Letztes Jahr, an Christi Himmelfahrt, konnten wir bereits 17 neue Diakonissen und Diakone der Diakonissen Speyer in der Gedächtniskirche einsegnen. Mittlerweile hat ein zweiter Kurs begonnen, in dem 12 Personen sich gemeinsam mit Dir, Florian Gärtner und anderen auf den Weg machen.

In Zukunft, liebe Corinna, nämlich ab dem 1. Oktober, wirst Du in der Abteilung „Theologie, Diakonie und Unternehmenskultur“ der künftigen Vorstandsvorsitzen, Oberin Sr. Isabelle, Leitende Pfarrerin der Diakonissen Speyer sein – und den eigenen Fachbereich „Theologie“ verantworten. Ansprechpartnerin bist Du dann für das gesamte theologische Personal in unseren Einrichtungen und dort auch, gemeinsam mit Sr. Isabelle, zuständig für die theologisch-diakonische Profilbildung. Damit wird deutlich: Das diakonische Handeln braucht einen geistlichen Quellort, braucht Zeiten in der Zeit, in denen die Konzentration auf Jesus Christus, den Ur-Diakon, und also die Auslegung der Heiligen Schrift, das Gebet, das gemeinsame Gotteslob gepflegt wird, um dann wieder tatkräftig Hilfe leisten zu können. Dieses Miteinander von Liturgie und Diakonie, von vita contemplativa und vita activa war und ist das Herz der Mutterhausdiakonie: ganz in Gott verankert und darum ganz bei den Menschen!

Dabei, liebe Gemeinde, verschließe ich nicht die Augen davor, wie wenig selbstverständlich diese elementare Verbindung von Gottesdienst und Dienst am Nächsten – auch in Kirche und Diakonie heute – ist. Mit dogmatischen Lehrformeln kommen wir da nicht weiter, erst Recht nicht: mit moralischen Appellen. Gefragt ist vielmehr das glaubwürdige, ganz persönliche Wort von Mensch zu Mensch. Woraus lebe ich? Was lässt mich glauben und hoffen? Was kann mir Kraft geben in meinem Dienst als Krankenschwester oder Pfleger in der Altenhilfe, als Arzt oder Ärztin, als Erzieherin oder Sozialassistent? Aber auch: Was gibt mir Lebenshilfe, Orientierung, in diesen so herausfordernden Zeiten der Corona-Pandemie – jenseits von Tabuisierung und Verniedlichung auf der einen und pseudoreligiösen Verschwörungstheorien auf der anderen Seite?

Genau dort, wo wir die so Fragenden in unser Leben, in unser Herz, schauen lassen, da geschehen auch heute Zeichen und Wunder. Indem wir den Glauben, die Liebe, die Hoffnung, aus denen wir leben, nicht verheimlichen, sondern ihre Lebensdienlichkeit offen und öffentlich bezeugen. Also: die Arme weit ausstrecken, wenn Menschen sich an uns wenden. Und zur Stelle sind, wenn sie in Not geraten und konkret helfen.

Menschen wie Du, liebe Corinna, die mitten im Lebensalltag geistliches Profil zeigen – unaufdringlich, aber elementar, selbstbewusst, aber demütig, lassen auch heute aufhorchen.

Wir werden als Kirche äußerlich vielleicht nicht weiter wachsen. Aber innerlich wachsen, das werden wir. Davon bin ich überzeugt. Jedenfalls dann, wenn wir selbst die wunderbare Botschaft von der Liebe Gottes neu in unser Herz lassen. Und: Sie dann selbst ausstrahlen!

So freue ich mich, liebe Corinna, Dich heute als Pfarrerin unserer Pfälzischen Landeskirche einzuführen. Sie gewinnt mit Dir einen kostbaren Schatz! Und so verbinde ich damit den Wunsch, dass Du auch in Zukunft in Deiner Art Mensch zu sein, dem Evangelium authentisch Gesicht verleihst.

So grüße ich Dich, Deinen Mann und Eure drei Kinder, die heute ja auch unter uns sind, von Herzen und wünsche Dir und Euch alles Liebe und Gute und in allem Gottes reichen Segen.

Christus spricht: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben“ (Johannes 8,12).

So sei es: Amen.

Es gilt das gesprochene Wort

EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ
(Protestantische Landeskirche)
14.07.2020

Kirche

Lebenslang neue Perspektiven erfahren

Drei Theologiestudierende haben trotz Corona-Pandemie erfolgreich die Abschlussprüfung bei der Landeskirche absolviert.

Speyer (lk)Ihr Erstes Theologisches Examen haben drei Theologiestudierende in der vergangenen Woche vor der Prüfungskommission der Evangelischen Kirche der Pfalz in Speyer abgelegt: Julian Kraul, Elisabeth Lang und Elisa Koch haben damit ihr Studium abgeschlossen.

Danach haben die Examinierten entweder die Möglichkeit, in den Vorbereitungsdienst, das Vikariat, zu gehen oder in der theologischen Forschung an der Universität zu promovieren. Julian Kraul wird mit dem Vikariat beginnen. Elisabeth Lang und Elisa Koch werden erst später in den Vorbereitungsdienst als zukünftige Pfarrerinnen wechseln und sich in der Zwischenzeit anderen beruflichen Vorhaben widmen.

Oberkirchenrätin Dorothee Wüst, Vorsitzende der Prüfungskommission, zeigte sich dankbar und erfreut darüber, dass sich die drei Theologiestudierenden trotz der erschwerten Bedingungen während der Corona-Pandemie dem Ersten Theologischen Examen unterzogen haben. Die Überreichung der Abschlusszeugnisse sei für Wüst in diesem Jahr eine besondere Ehre und ein Vergnügen. Im Rückblick auf die Lernzeit im Studium sagte die Oberkirchenrätin den Examinierten: „All das, was Sie gelernt haben, soll Ihnen nicht nur durch das Hirn, sondern auch durch das Herz gehen und ein Teil Ihrer Persönlichkeit werden“. Vor allem die Glaubensbildung sei nach Ansicht von Wüst ein lebenslanger Prozess. Aus eigener Erfahrung wisse sie, wie wichtig es sei, täglich neue Sichtweisen zu gewinnen und neue Perspektiven zu erfahren.

In Deutschland kann man an 21 Universitäten und kirchlichen Hochschulen Theologie studieren. Zu den Fächern gehören Altes und Neues Testament, Kirchengeschichte und Praktische Theologie, Dogmatik und Ethik. Die Landeskirche führt eine Liste der Theologiestudierenden. Wer auf der Liste geführt wird, erhält Einladungen zu Tagungen, kann Beratung und Begleitung in Anspruch nehmen sowie finanzielle Unterstützung erhalten.

Informationen zum Theologiestudium gibt es beim Landeskirchenrat: Dezernat.2@evkirchepfalz.de oder Telefon 06232 667 112.

10.07.2020

Mit Aufmerksamkeit Gerechtigkeit herstellen

Nach 24 Jahren hat der Vorsitz des Verfassungs- und Verwaltungsgerichts der Landeskirche gewechselt: Helmut Damian übergibt den Staffelstab an seinen Nachfolger Harald Jenet.

Speyer (lk)Auf den Tag genau 24 Jahre, von 1996 bis Ende Juni 2020, stand Helmut Damian als ehrenamtlicher Vorsitzender im Dienst des Verfassungs- und Verwaltungsgerichts der Evangelischen Kirche der Pfalz. Am Mittwoch ist er feierlich verabschiedet worden. Er übergibt den Vorsitz an Harald Jenet, der im Hauptamt Präsident des Landgerichts Frankenthal ist.

Der scheidende Vorsitzende Damian war in seinem Hauptamt zuletzt als Vorsitzender Richter am Verwaltungsgericht in Neustadt tätig. Zuvor konnte er in der Verwaltung, als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bundesverfassungsgericht und als abgeordneter Richter am Oberverwaltungsgericht Koblenz Erfahrungen sammeln. In seinem Ehrenamt am Kirchengericht befasste sich der promovierte Jurist insbesondere mit dienstrechtlichen, baurechtlichen und wahlrechtlichen Streitigkeiten zwischen Gemeinden, Pfarrerinnen oder Pfarrern und der Landeskirche.

Damian bearbeitete zirka 60 Verfahren. „Beispielsweise ging es um Eingriffe in die Besoldungsordnung, um die Rückforderung von Fördermitteln für Baumaßnahmen oder um aufsichtliche Verfügungen, wenn beispielsweise Denkmalschutzauflagen nicht eingehalten wurden“, blickt Damian zurück. Außerdem befasste er sich als Gerichtsvorsitzender mit den Befugnissen der Kirchengemeinden, des Landeskirchenrats, der Kirchenregierung und der Synode sowie dem Verhältnis dieser Organe der Landeskirche zueinander. „Das sind häufig Fragen, die keine breite Öffentlichkeit bekommen, aber sehr wichtig sind“, so Damian.

Im Ehrenamt kam dem Speyerer die Erfahrung aus seinem Hauptamt zu Gute. „Es gibt viele Parallelen zum staatlichen Recht, aber doch Besonderheiten im Kirchenrecht. Beispielsweise ist die Gewaltenteilung im presbyterial-synodalen Konstrukt enthalten, aber doch nicht eins zu eins übertragbar“, erklärt der pensionierte Jurist.

Sein Engagement für das kirchliche Gericht erklärte Damian mit seiner kirchlichen Bindung. Er sei mit Kirchenmusik sozialisiert worden, erzählt der 68-Jährige. „Es ist gut, dass der Stab jetzt an den neuen Vorsitzenden Harald Jenet weitergegeben wird“, sagt Damian. „Wie staatliche Gerichte sind auch die kirchlichen zeitgebunden“. Ihnen tue es gut, wenn sie nach gewisser Zeit neu besetzt würden und sich an die Zeit anpassen könnten.

Damian geht zufrieden in den Ruhestand als Ehrenamtlicher: „Ich habe mir zum Abschluss meiner Tätigkeit zu Dokumentationszwecken nochmals alle von mir geführten Verfahren angeschaut. Dabei habe ich eine Akte mit einem Schriftsatz in Händen gehabt, der mich bis heute freut. Ein Kläger, der während des Verfahrens sehr unwirsch und konfrontativ aufgetreten war, schrieb nach dessen Abschluss, dass er den Glauben an die Gerechtigkeit wiedererlangt habe. Das hört man als Jurist gerne“, so der Speyerer.

Damians Anliegen war es immer, den „Rechtsfrieden zwischen den Streitparteien herzustellen. Dazu genügt häufig schon die Möglichkeit, gehört zu werden und Aufmerksamkeit zu bekommen“. Durch Kommunikation könne man viel erreichen, zieht Damian Resümee aus den vielfach einvernehmlichen Entscheidungen und Vergleichen, die er erzielen konnte.

Geschätzt hat Damian die Zusammenarbeit mit den Kollegen im kirchlichen Verfassungs- und Verwaltungsgericht. Dazu zählten neben dem Vorsitzenden ein rechtskundiger Beisitzer, eine geistliche Beisitzerin sowie zwei nicht-geistliche Beisitzer, „die meist aus der öffentlichen Verwaltung kamen und ihren praktischen Blick in die Entscheidungen einbrachten“.

Nach dem Abschied vom Kirchengerichtsvorsitz wird Damian weiter ehrenamtlich tätig sein: Er will sich bei den Kirchenwahlen am 29. November als Presbyter in seiner Kirchengemeinde aufstellen lassen und singt im Kirchenchor, „sobald Corona das Singen wieder zulässt“.

10.07.2020

„Den Messenger-Gottesdienst kann jeder aktiv mitgestalten“

Die Netzgemeinde „DA_ZWISCHEN“ hat sich Neues einfallen lassen, um trotz Corona miteinander in Verbindung zu bleiben

Beim Stichwort „Digitale Gottesdienste“ denken die meisten zunächst an Livestream-Übertragungen. Doch das Feld der digitalen Gottesdienste ist viel weiter: Da gibt es zahlreiche kreative Formen und innovative Formate, teilweise auch mit einer Verbindung von digitalen und analogen Elementen. Die Netzgemeinde „DA_ZWISCHEN“ hat in der Zeit der Corona-Beschränkungen einen speziellen „Messenger-Gottesdienst“ entwickelt. Was es damit auf sich hat und welche Erfahrungen damit verbunden sind, erläutert Felix Goldinger, Pastoralreferent im Bistum Speyer und Teil des zehnköpfigen Teams der Netzgemeinde „DA_ZWISCHEN“.

Seit wann gibt es in der Netzgemeinde das Angebot digitaler Gottesdienste?

Felix Goldinger: Die digitalen Gottesdienste sind in Zusammenhang mit den Beschränkungen durch die Corona-Pandemie entstanden. Als sich zeigte, dass wir Ostern nicht wie gewohnt feiern können, überlegten wir uns, wie eine digitale Alternative aussehen könnte. An Palmsonntag haben wir dann den ersten Messenger-Gottesdienst gefeiert.

Ist ein digitaler Gottesdienst mit einem Gottesdienst in einer Kirche vergleichbar? Was ist gleich? Was ist anders?

Felix Goldinger: Unsere Gottesdienste funktionieren per Chat: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer begegnen uns auf WhatsApp, Facebook-Messenger, Notify oder Telegram. Sie chatten mit uns, wie man es im Freundeskreis tut. Das ist unsere Art der feiernden Gemeinschaft. Deshalb findet der Gottesdienst auch immer im „Du“ statt.

In der Netzgemeinde suchen wir nach einem Weg, unsere reiche Tradition neu zu deuten: Dabei sind uns sowohl digitale Gepflogenheiten wichtig als auch eine Übersetzung in unsere Zeit. Insofern gibt es in unseren Messenger-Gottesdiensten bekannte Elemente wie etwa zu Beginn der Gruß mit dem Kreuzzeichen, aber auch Dinge, die eben anders ablaufen.

Wir haben beispielsweise eine Fronleichnamsprozession als Podcast-Reihe gestaltet: Wanderschuhe an, Stöpsel in die Ohren und mit inspirierenden Gedanken unterwegs sein. Die Teilnehmenden haben uns im Anschluss Videos von ihren „Prozessionsschritten“ geschickt. Daraus wurde ein Segensvideo zum Abschluss des Tages, dass zeigte, wie viele Menschen an unterschiedlichen Orten dabei waren.

Die Gemeinschaft transparent zu machen, obwohl wir nicht einen Kirchenraum teilen: Das ist uns wichtig. Vor allem die Möglichkeit, unsere Gottesdienste zu unterschiedlichen Zeiten und an unterschiedlichen Orten zu feiern, unterscheidet unser Format am deutlichsten von einem Gottesdienst in einer Kirche.

Worauf legt Ihr bei den digitalen Gottesdiensten besonderen Wert?

Felix Goldinger: Besonders wichtig sind uns Beteiligung und Interaktion: die Teilnehmenden unserer Gottesdienste können den Verlauf der Feier mitgestalten und eigene Ideen und Ansichten einbringen. Außerdem bieten wir immer ein persönliches Gespräch an: unsere Gottesdienste sollen die persönliche Begegnung auch im digitalen Raum ermöglichen.

Praktisch funktioniert das so, dass nach dem Schlusssegen im Chat eine Nachricht verschickt wird, die fragt, ob die Teilnehmerin, der Teilnehmer nun in einen persönlichen Chat mit einer Seelsorgerin oder einem Seelsorger gehen möchte. Wir erleben da sehr tiefe Begegnungen und Gespräche.

Was unterscheidet die digitalen Gottesdienste der Netzgemeinde von den Livestream-Gottesdiensten, die in den vergangenen Wochen von vielen Bistümern und Pfarreien übertragen wurden?

Felix Goldinger: Unsere Gottesdienste sind keine Eucharistiefeiern. Wir feiern „den Sonntag“, d.h. wir lehnen uns immer an das Evangelium des Sonntags an und übertragen die Frohe Botschaft in unseren jeweiligen Kontext. Unsere Gottesdienste haben auch keine Leiterin oder Leiter. Jeder Mitfeiernde kann selbst entscheiden, wie schnell oder ausführlich er am Gottesdienst teilnehmen kann und will. Oft bieten wir deshalb Auswahlmöglichkeiten an: Verschiedene Textlängen zum Beispiel oder auch unterschiedlich aufbereitete Impulsgedanken.

Welche Erfahrungen macht die Netzgemeinde mit den digitalen Gottesdiensten? Welchen Zuspruch erfährt dieses Angebot?

Felix Goldinger: Jedes Wochenende feiern wir mit 300 bis 400 Personen. Dabei sind nur die Personen gezählt, die aktiv bis zum Ende mit uns feiern und bei Interesse das Gesprächsangebot im Anschluss nutzen. Insgesamt gehören zwischenzeitlich knapp 3.500 Personen zur Netzgemeinde da_zwischen.

Wir sind ziemlich überwältigt von diesem großen Zuspruch. Immer wieder melden sich Mitfeiernde dankbar zurück – das freut uns natürlich sehr. Für einige ist diese Möglichkeit wichtig, weil eine Teilnahme an einem Gottesdienst in der eigenen Gemeinde noch zu risikoreich ist – andere melden uns zurück, dass die Flexibilität, die andere Sprache und Musikauswahl für sie besonders wichtig geworden sind.

Wer sind die Menschen, die gern digitale Gottesdienste mitfeiern? Kann man zum Beispiel über die Altersstruktur etwas aussagen?

Felix Goldinger: Bei da_zwischen ist es schon immer ziemlich bunt: junge Menschen sind genauso dabei wie Senioren. Alle eint sicherlich die Sehnsucht nach einer zeitgemäßen Form, den christlichen Glauben kennenzulernen und Sorgen und Hoffnungen des Alltags zu teilen. Jetzt in Corona-Zeiten ist auch das Thema Kontakt, Austausch und Nähe besonders wichtig. Es gibt Personen, die eigentlich immer mit uns feiern, aber auch immer wieder Menschen, die das Angebot erstmalig oder einmalig nutzen.

Wann findet der nächste digitale Gottesdienst in der Netzgemeinde statt? Auf welchem Weg kann ich den Gottesdienst mitfeiern?

Felix Goldinger: Wir feiern noch bis 26. Juli jeden Sonntag – und nach den Sommerferien wieder ab 24. August. Der erste Messenger-Gottesdienst nach den Ferien wird am 30. August stattfinden.

Wie regelmäßig finden in der Netzgemeinde digitale Gottesdienste statt?

Felix Goldinger: Wir haben uns vorgenommen, vorerst jede Woche und zu besonderen Feiertagen einen Messenger-Gottesdienst anzubieten. Wir sind gespannt, was aus diesem neuen Format entstehen wird. Glücklicherweise ist das Team sehr gewachsen. Die Gottesdienste bereitet nicht nur das „Team Speyer“ vor, sondern auch Kolleginnen und Kollegen aus Würzburg, Freiburg und Köln. Außerdem haben in der Corona-Zeit einige Seelsorgerinnen und Seelsorger ihre Unterstützung für den persönlichen Chat angeboten. Das ermöglicht es uns, nicht nur regelmäßig Gottesdienste anzubieten, sondern auch eine große Vielfalt: Jeder hat seinen eigenen Stil und eigene Ideen. Das ist großartig.

Gibt es neben der Netzgemeinde noch andere Anbieter von digitalen Gottesdiensten im Netz?

Felix Goldinger: Klar – es gibt im Netz viele unterschiedliche Gottesdienstangebote. Neben Streams gibt es noch andere Formate von rein digitalen und hybriden Formen – also Gottesdiensten, die digital und analog stattfinden können. Ob es noch andere Messengergottesdienste gibt, weiß ich nicht. Zum Glück ist die Netzgemeinde DA_ZWISCHEN aber sehr flexibel und darf gerne weiterwachsen: Wir freuen uns über jeden, der zu uns findet.

Weitere Informationen:

https://netzgemeinde-dazwischen.de/

Bistum Speyer
10.07.2020

Dom-Besucherdienst wieder im Einsatz

Ehrenamtliche seit dem 4. Juli wieder in der Kathedrale präsent

Speyer – Seit dem 4. Juli wartet der Speyerer Dom wieder mit einem besonderen Angebot auf: Mitglieder der Dompfarrei stehen Besuchern der Kathedrale als persönliche Ansprechpartner für Fragen oder bei besonderen Anliegen zur Verfügung. Ziel ist es, den Gästen den Dom als Gotteshaus zu zeigen – in der Begegnung mit Menschen vor Ort. Der Dom-Besucherdienst ist mittwochs, samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr im Einsatz.

Die „Basisstation” des Besucherdienstes befindet sich im südlichen Seitenschiff. Dort gibt es auch Auskunft über Aktivitäten der Dompfarrei und des Bistums sowie über spirituelle Angebote. Darüber hinaus ist eine ständige „mobile Präsenz“ im Dom unterwegs. Ihre Aufgabe: Den Dom-Besuchern an besonders markanten Punkten Rede und Antwort zu stehen – etwa in der Krypta, in der Taufkapelle oder am viel besuchten Kerzenständer. Für Einzelpersonen besteht die Möglichkeit zum persönlichen Gespräch.

Bereits vor mehr als 10 Jahren wurde der Dom-Besucherdienst ins Leben gerufen. Lange wurde er von drei Schwestern des Instituts St. Dominikus koordiniert und wesentlich mitgestaltet. Die Schwestern hatten ihren Dienst altersbedingt einstellen müssen und die Corona-Pandemie sorgte für eine verlängerte Winterpause. Das Angebot wird nun von Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl organisiert.

Bistum Speyer
10.07.2020

Grabplatte mit lateinischem Namen und römischen Zahlen

Bischof Anton Schlembach hat im Speyerer Dom auf der Ebene des Pfarraltars in der Nähe der Marienstatue seine letzte Ruhestätte – Mehr als 40 Bischöfe liegen im Dom begraben

Speyer – Wer in diesen Tagen im Speyerer Dom das Grab von Bischof Anton Schlembach besucht, dem fällt die etwas hellere Grabplatte auf der Ebene des Pfarraltars auf. Dort hat Bischof Schlembach, der am 15. Juni dieses Jahres im Alter von 88 Jahren verstorben ist, seine letzte Ruhestätte gefunden.

„Die Grabplatte wurde aus Udelfanger Sandstein angefertigt“, erklärt Dombaumeisterin Hedwig Drabik. Der Stein werde im Lauf der Zeit noch etwas dunkler werden. Dafür sorgen die Rußpartikel der Kerzen, die im Dom bei Gottesdiensten und vor dem Standbild der Mutter Gottes regelmäßig angezündet werden. Der Sandstein kommt aus der Region und wurde in Udelfangen in der Nähe von Trier gebrochen. „Der Udelfanger Sandstein ist ein weicher Stein, der aufgrund seiner Feinkörnigkeit bei Steinbildhauern sehr geschätzt ist. Er wird nicht nur regional verbaut, sondern auch ins Ausland und nach Übersee geliefert“, erläutert die Dombaumeisterin.

Die Inschrift auf der Grabplatte lautet „Antonius Schlembach EPS MCMLXXXIII-MMVII“ und ist mit Messingbuchstaben ausgeführt. Es ist in Kathedralen allgemein üblich, dass der Name des Bischofs in lateinischer Schrift angegeben wird. Die Abkürzung „EPS“ ist ebenfalls lateinisch und steht für „Episcopus“, auf Deutsch „Bischof“. Es folgen die römischen Jahreszahlen, die Anfang und Ende seines Pontifikats angeben. Bischof Schlembach hatte das Bistum Speyer von 1983 bis 2007 geleitet.

Schlembachs Grab befindet sich in einer Reihe mit den Gräbern seiner Amtsvorgänger Konrad von Busch (Bischof von Speyer von 1905 bis 1910), Bonifatius von Haneberg (1872 bis 1876) und Nikolaus von Weis (1842 bis 1869). Die Nähe zum Gnadenbild der Mutter Gottes passt gut zu Bischof Schlembach. Er hat Maria sehr verehrt und immer deutlich gemacht, zum Beispiel beim Besuch ausländischer Staatsgäste, dass der Speyerer Dom nicht nur ein Kaiserdom, sondern auch ein Mariendom ist.

Insgesamt haben mehr als 40 Bischöfe ihre letzte Ruhestätte im Speyerer Dom. Das früheste Bischofsgrab stammt aus der Zeit des salischen Dombaus um 1030. Seit der Wiedererrichtung des Bistums 1817 wurden neun Bischöfe im Speyerer Dom beigesetzt.

Bischof Schlembach, der 95. Bischof des Bistums Speyer, wurde am Hochfest Johannes des Täufers am 24. Juni mit einem Requiem unter Leitung seines Nachfolgers Dr. Karl-Heinz Wiesemann feierlich beigesetzt. Konzelebranten waren der Bamberger Erzbischof und Metropolit Dr. Ludwig Schick, der Würzburger Bischof Dr. Franz Jung, der Speyerer Weihbischof Otto Georgens und Pfarrer Josef Szuba als Vertreter des Speyerer Klerus. An dem Requiem nahmen zehn Bischöfe aus anderen Bistümern und zahlreiche hochrangige Vertreter aus Kirche, Politik und Gesellschaft teil.

Rückblick auf das Requiem für Bischof Anton Schlembach:

https://www.bistum-speyer.de/news/nachrichten/?no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=14859&cHash=b5335a32dfba09feb7fbe65fea989869

Weitere Informationen zu Bischof Anton Schlembach:

https://www.bistum-speyer.de/bistum-speyer/leitung/bischof-em/

Bistum Speyer
10.07.2020

Kirchen wollen noch mehr „zusammen wachsen“

Neue Perspektiven für intensivere Zusammenarbeit bei ökumenischem Gipfeltreffen der Leitungen von evangelischer und katholischer Kirche

v.l.: Bischof Karl-Heinz Wiesemann, Prof. Thomas Söding und Kirchenpräsident Christian Schad.

Speyer (is/lk)Bei einem ökumenischen Gipfeltreffen haben die Evangelische Kirche der Pfalz und das Bistum Speyer ihre Absicht bekräftigt, künftig noch intensiver zusammenzuarbeiten. Unter dem Motto „Zusammen wachsen“ soll vor allem die Kooperation auf der Ebene der Leitung und Verwaltung verstärkt werden. Die Leitungsgremien beider Kirchen – der Allgemeine Geistliche Rat auf katholischer Seite und das Kollegium des Landeskirchenrats auf evangelischer Seite – haben am 30. Juni im Speyerer Priesterseminar erstmals gemeinsam getagt.

„Wir stehen als Kirchen vor ähnlichen Herausforderungen und sehen als gemeinsamen Auftrag, in die teilweise sehr harten und schmerzhaften Umbrüche der Welt hinein die christliche Botschaft von Glaube, Liebe und Hoffnung zu bezeugen“, erklärten Bischof Karl-Heinz Wiesemann und Kirchenpräsident Christian Schad. In vielen Feldern wirken die beiden Kirchen schon eng zusammen, zum Beispiel in der Hospizhilfe, der ambulanten Pflege, der Telefon- und Notfallseelsorge, ebenso beim gemeinsamen Eintreten für Frieden, globale Gerechtigkeit und Klimaschutz. „Da ist großes Vertrauen zwischen uns gewachsen“, stellten Kirchenpräsident und Bischof übereinstimmend fest. Jetzt wollen sie auf diesem Weg weitere Schritte gehen, um die Kräfte noch stärker zu bündeln. Denn es zeichnet sich ab, dass die personellen und finanziellen Spielräume in beiden Kirchen enger werden. „Umso mehr muss die Ökumene zur Grunddimension werden, die all unser Tun durchdringt. Die unterschiedlichen Traditionen sollen nicht der gegenseitigen Abgrenzung dienen, sondern das ökumenische Miteinander bereichern.“

Beim Treffen der kirchlichen Leitungsgremien wurden zum Beispiel im Blick auf die Fort- und Weiterbildung, die Beratungsdienste von Caritas und Diakonie und die gemeinsame Nutzung kirchlicher Immobilien Perspektiven einer weitergehenden Zusammenarbeit entwickelt. „Wir wollen uns nicht zurückziehen, sondern die Gesellschaft weiterhin aktiv mitgestalten. Dabei geht es uns nicht um die eigene Relevanz als Kirche, sondern um die Lebensdienlichkeit der christlichen Botschaft“, betonten Schad und Wiesemann. Bereits bei der ökumenischen Pfingstvesper im Speyerer Dom hatten sie die gemeinsame Überzeugung ausgedrückt, dass „unser Zeugnis wirksamer und glaubwürdiger ist, wenn wir gemeinsam reden und handeln, wo immer es theologisch möglich und strukturell sinnvoll ist.“

Die Bündelung der Kräfte soll zugleich Freiräume schaffen, um in gemeinsamen Initiativen für den christlichen Glauben zu werben. Auch besteht die Hoffnung, dass die stärkere Zusammenarbeit auf den Ebenen der Leitung und Verwaltung positiv auf das ökumenische Miteinander in den Gemeinden ausstrahlt. Die Leitungsgremien setzten bei ihrer Zusammenkunft in Speyer eine gemeinsame Arbeitsgruppe ein, die den Prozess des ökumenischen Zusammenwachsens koordinieren soll. Die Überlegungen werden in der zweiten Jahreshälfte in die Beratungen der evangelischen Landessynode und der katholischen Diözesanversammlung eingebracht.

Thomas Söding: „In unterschiedlichen Formen kommt der gleiche Glaube zum Ausdruck“

Am Nachmittag referierte Thomas Söding, Professor für Neutestamentliche Exegese an der Ruhr-Universität Bochum, über ein Anfang des Jahres in die Diskussion gebrachtes Votum des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen in Deutschland zur Frage von Eucharistie und Abendmahl. Dieses hatte eine wechselseitige Einladung zu Eucharistie und Abendmahl angeregt. „Die Trennung am Tisch des Herrn, die Protestanten und Katholiken jahrhundertelang praktiziert haben, ist eine offene Wunde am Leib Christi“, sagte Söding und plädierte für eine Deutung aus dem Blickwinkel von „Glaube, Liebe und Hoffnung“. Dieser müsse mit einer Wiederentdeckung der christlichen Freiheit einhergehen. Die wechselseitige Teilnahme an den Feiern von Abendmahl und Eucharistie hält er aus theologischer Sicht für begründbar und möglich, denn in den unterschiedlichen liturgischen Formen und Traditionen komme der gleiche Glaube zum Ausdruck. Es gebe zwischen beiden Konfessionen eine „stabile gemeinsame Basis“ im Verständnis von Eucharistie und Abendmahl. Die verbleibenden Differenzen dürften daher keinen kirchentrennenden Charakter haben.

Christian Schad: „Einladung durch Christus geht jeder konfessionellen Unterscheidung voraus“

Kirchenpräsident Christian Schad bewertete den Vorstoß der Theologen ebenfalls positiv: „Das Papier ist eine Ermutigung dazu, Christi Einladung zu seinem Mahl an die weiterzugeben, die er in der Taufe mit sich verbunden hat“. Auch er sprach sich dafür aus, in der wechselseitigen eucharistischen Gastfreundschaft „dem Vertrauen auf den Geist Gottes sichtbar Ausdruck zu geben“. Dabei gehe es nicht um eine „Bagatellisierung der Unterschiede oder um Gleichmacherei“, sondern um den Respekt davor, dass „die Einladung durch Jesus Christus jeder konfessionellen Unterscheidung zeitlich und sachlich vorausgeht.“ Schad wies in seinem Referat darauf hin, dass am Anfang der Liturgiegeschichte eine „Vielfalt der Feierformen“ gestanden habe. Daraus ergebe sich ein konfessionelles Selbstverständnis, das die „eigene Identität nicht primär als exklusiv bestimmt, sondern als partizipativ an der einen Kirche Jesu Christi“. Auch warte die inner-und außerkirchliche Öffentlichkeit mit guten Gründen „auf sichtbare Fortschritte, die glaubwürdig Zeugnis für das gemeinsame Christusbekenntnis geben“.

10.07.2020

Projekt „Sozialreferent“ im Bistum Speyer startet

Jutta Baltes übernimmt Projektstelle in der Pfarrei Maria Schutz in Kaiserslautern

Speyer / Kaiserslautern – Ab 1. August übernimmt die Diplom-Pädagogin Jutta Baltes die Aufgabe einer „Sozialreferentin“ in der Pfarrei Maria Schutz in Kaiserslautern. Sie ist die Erste, die diesen neuen Beruf innerhalb einer Pfarrei im Bistum Speyer ausüben wird. Die langjährige Jugendreferentin in den Dekanaten Donnersberg und Kusel und bringt vielfältige Erfahrungen im Umgang mit Gruppen, Verbänden und Pfarreien mit. Im Laufe ihrer Tätigkeit betreute sie seit 1990 zahlreiche Projekte, Veranstaltungen und Aktionen, darunter mehrere 72-Stunden-Aktionen und die Mobile Kinder Kirche MOKI.

Bei der offiziellen Begrüßung der neuen Sozialreferentin im Bischöflichen Ordinariat dankte ihr Generalvikar Andreas Sturm für die Bereitschaft, sich auf die neue Aufgabe als Erste einzulassen. „Wir hoffen und wünschen, dass dieses Projekt gut und fruchtbar sein wird.“ Personalchefin Christine Lambrich verwies darauf, dass das Bistum damit einen ganz neuen Beruf einführe. „Andere Bistümer haben schon ihr Interesse bekundet und sind gespannt auf unsere Erfahrungen mit diesem Pilotprojekt.“ Angesiedelt ist das Projekt beim Referat für Gemeindereferentinnen und Gemeindereferenten. „Der Pfarreirat bewertet das Projekt positiv und das Pfarreiteam freut sich schon sehr auf die Verstärkung“, erklärte Dekan Steffen Kühn, leitender Pfarrer der Pfarrei Maria Schutz.

v.l.: Sozialreferentin Jutta Baltes, Generalvikar Andreas Sturm, Dekan Steffen Kühn, Ordinariatsrätin Christine Lambrich

„Der Abschied aus der Katholischen Jugendzentrale und der Abteilung Jugendseelsorge fällt mir nach der langen Zeit nicht leicht. Doch ich bin auch froh, dass ich meine Erfahrungen und Kompetenzen jetzt auch in anderen Bereichen einsetzen und Ideen einbringen kann, wie wir als Kirche neue Wege gehen können“, erklärt Jutta Baltes. „Ich bin sehr gespannt auf meine neue Aufgabe und freue mich, dass ich damit Neuland nicht nur für mich, sondern auch für die Diözese betreten darf.“

Der Beruf „Sozialreferent“ ist eine neue Funktion innerhalb einer Pfarrei. Als Mitglied im Pastoralteam sind Sozialreferenten für die Begleitung und Fortschreibung der Sozialraum-Analyse der Pfarrei zuständig. Sie wirken bei der Umsetzung der sich daraus ergebenden Konsequenzen für die Ausrichtung des sozialen und caritativen Engagements der Pfarrei mit. Grundlage dafür ist das jeweilige Pastorale Konzept einer Pfarrei. Zu den Aufgaben der Sozialreferenten gehört außerdem die Vernetzung der unterschiedlichen Akteure in diesem Bereich und die Gewinnung, Qualifizierung und Begleitung von ehrenamtlich Engagierten. Voraussetzung für die Tätigkeit ist eine sozial- oder humanwissenschaftliche Qualifizierung.

Die Pilotphase des Projektes „Sozialreferent“ ist auf fünf Jahre ausgelegt. Anschließend erfolgt eine Evaluierung. Neben Kaiserlautern Maria Schutz soll es weitere Projektstellen geben, an welchen Orten steht noch nicht fest.

Bistum Speyer
10.07.2020

Kirche

Bistum Speyer veröffentlicht Statistik für das Jahr 2019

Hohe Zahl von Kirchenaustritten ist für Generalvikar Sturm ein „klarer Hinweis auf die Notwendigkeit von Veränderungen in der Kirche“

Das Bistum Speyer hat seine Jahresstatistik für das Jahr 2019 veröffentlicht. Danach lag die Zahl der Katholikinnen und Katholiken im Gebiet der Diözese im Jahr 2019 bei rund 507.500. Das bedeutet einen Rückgang von rund 11.000 Gläubigen gegenüber dem Jahr 2018. In Prozentpunkten ausgedrückt, betrug der Mitgliederschwund rund 2,2 Prozent.

Hauptursache ist die hohe Zahl von Kirchenaustritten: Rund 6.400 Menschen haben die katholische Kirche in der Pfalz und im Saarpfalzkreis im Jahr 2019 verlassen. „Das ist eine alarmierende Entwicklung, die uns eindringlich vor Augen führt, wie wichtig jetzt inhaltliche und strukturelle Veränderungen in der Kirche sind“, erklärt Generalvikar Andreas Sturm. „Die Menschen, die sich 2019 zum Austritt entschlossen haben, haben in der Kirche offenbar nichts mehr gefunden, was ihnen Heimat hätte geben können oder was ein starkes Argument zum Bleiben hätte sein können. Das ist bitter und ruft nach Veränderung“, ist Sturm überzeugt.

Der Anteil der regelmäßigen Gottesdienstbesucher lag 2019 wie bereits im Vorjahr bei rund 7,4 Prozent. Das Bistum Speyer verzeichnete 2019 rund 3.000 Taufen, 3.350 Erstkommunionkinder und knapp 2.000 Firmungen. „Wir freuen uns über jeden, der auf diese Weise im Glauben bestärkt wird. Wir dürfen jedoch nicht die Augen davor verschließen, dass die Zahlen seit Jahren kontinuierlich nach unten gehen. Daran wird deutlich, dass wir in der Weitergabe des Glaubens an die nächste Generation vor elementaren Herausforderungen stehen“, so Sturm. Mit 51 Übertritten, 125 Wiederaufnahmen und 176 Eintritten in die katholische Kirche gebe es zwar auch eine gegenläufige Entwicklung. „Doch die ist zu schwach, um den Aderlass an Mitgliedern zu stoppen.“

Eine Ursache sieht Sturm in der fortschreitenden Säkularisierung der Gesellschaft und der nachlassenden Überzeugungs- und Bindungskraft des Glaubens und der Kirche. „Viele suchen sich auf dem Marktplatz der Religionen und Weltanschauungen heute das Angebot heraus, das ihnen am meisten zusagt.“ Für Generalvikar Sturm ist das ein klarer Hinweis, dass die Kirche ihre Botschaft heute offensiv nach außen tragen muss. „Wir können nicht erwarten, dass die Menschen einfach zu uns kommen. Das klappt schon seit Jahren nicht mehr. Wir müssen uns selbst etwas einfallen lassen und kreative Wege finden, um den Glauben auf eine zeitgemäße Weise den Menschen nahzubringen.“

Als weitere Ursache sieht Sturm die demographische Entwicklung. So wurde mit rund 6.300 Bestattungen im Bistum Speyer im vergangenen Jahr ein neuer Höchststand erreicht. Seine Hoffnung auf Veränderungen richtet er auf den synodalen Weg der Kirche in Deutschland und das Projekt des Visionsprozesses im Bistum Speyer. „Gerade in der Corona-Krise haben wir viele praktische Beispiele gesehen, wo Christen mit ihrem Engagement und ihrer Solidarität zum Segen für andere werden, von der Einkaufshilfe für ältere Mitbürger bis zu Briefen oder regelmäßigen Anrufen bei Menschen, die von Einsamkeit bedroht sind. In diesen Projekten und Initiativen steckt eine Kraft, die auch andere begeistern kann“, ist Generalvikar Sturm überzeugt.

Weitere Informationen zur Statistik 2019 des Bistums Speyer:

https://www.bistum-speyer.de/bistum-speyer/zahlen-und-statistik/?print=158

Bistum Speyer
27.06.2020

Mit intensivem Engagement reagieren

Laut der neuesten Statistik der Evangelischen Kirche in Deutschland sind die Zahlen der Kirchenmitglieder der pfälzischen Landeskirche 2019 weiter zurückgegangen.

Speyer – (lk) Die Evangelische Kirche der Pfalz hat im Jahr 2019 nach der heute veröffentlichten Statistik der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) weiter Mitglieder verloren. Demnach sank die Zahl um 2,18 Prozent auf 494.757. Die Zahl der Austritte aus der Landeskirche stieg um rund 19,14 Prozent (938 Personen) auf 5.838. Im selben Zeitraum gab es landeskirchenweit 3.822 evangelische Taufen und 563 Eintritte. Weiter steigend bleibt auch die hohe Zahl der Beerdigungen: 7.626 Menschen aus dem Bereich der Landeskirche wurden 2019 kirchlich bestattet.

„Die Zahlen sind ernüchternd und fordern uns heraus“, erklärte Oberkirchenrat Dieter Lutz. Jeder Austritt sei einer zu viel. Die hohen Austrittszahlen machten deutlich, dass der intensive Kontakt mit den Gemeindegliedern lebenslang aufrecht erhalten werden müsse. „Gerade in Zeiten von Corona ist es gelungen, durch vielfältige digitale Formate Menschen auf neue Weise zu erreichen“, sagte Lutz. Dass ein starkes kirchliches Engagement im Bereich der Kindertagesstätten und Pflege, der Seelsorge und Krisenberatung eine mitgliederstarke Kirche brauche, sei vielen nicht selbstverständlich. Dies müsse darum verstärkt in die Öffentlichkeit getragen werden.

27.06.2020

Landeskirche nimmt Resolution der Mahnwache entgegen

Die Landeskirche hat sich in bereits vor wenigen Tagen an die Bundestagsabgeordneten appelliert, sich mehr um den Frieden in Israel zu bemühen.

Speyer – (lk) Der „Jerusalem Verein“ und „Frauen wagen Frieden“ übergeben am Freitag im Rahmen einer Mahnwache das Dokument „Cry for Hope“ für Palästina an Oberkirchenrat Manfred Sutter. Damit wollen sie auf die Situation der Palästinenserinnen und Palästinenser aufmerksam machen. Hintergrund sind die Annexionspläne der israelischen Netanjahu-Regierung. „Das Kollegium des Landeskirchenrates hat sich bereits vor 14 Tagen mit dieser Thematik beschäftigt und sich am 22. Juni dem Appell der Arbeitsstelle Frieden und Umwelt angeschlossen“, sagte Sutter bei der Entgegennahme von „Cry for Hope“. „Die von Israel beabsichtigte Annexion im Jordantal widerspricht dem Völkerrecht und zerstört die Chancen einer Wiederaufnahme des Friedensprozesses. Dagegen protestieren wir aufs Schärfste. Mit der Mahnwache unterstützen Sie die Haltung und Auffassung der Landeskirche. Dafür bedanke ich mich ausdrücklich bei Ihnen“, so Sutter zu den Veranstaltern.

In dem Appell an die Bundestagsabgeordneten fordert die Landeskirche von der israelischen Regierung, die von ihr vereinbarten Annexionspläne auszusetzen sowie von der palästinensischen Führung, interne Streitigkeiten zu beenden, sich mit einer Stimme gegen die Annexionspläne der israelischen Regierung zu wenden und keine übereilten Schritte, wie die Aufkündigung aller bisherigen Vereinbarungen mit Israel und den USA, zu unternehmen.

Außerdem ruft sie die israelische und palästinensische Zivilgesellschaft auf, sich gegen die Annexion auszusprechen und sich für Verhandlungen einzusetzen. Von den politisch Verantwortlichen in Israel und Palästina erwartet sie, Verhandlungen zur Lösung des Konfliktes wiederaufzunehmen.

Die Bundesregierung sowie die EU und ihre Mitgliedsstaaten sollen sich konsequent gegen die unilaterale Annexion von Teilen des palästinensischen Westjordanlandes durch die israelische Regierung einsetzen und an ihrer Unterstützung des Friedensprozesses festhalten.

Die Bundesregierung möge sich im Rahmen der anstehenden EU-Ratspräsidentschaft für eine zentrale Vermittlerrolle der Europäischen Union engagieren und sich weiterhin für eine verhandelte Lösung des Israel-Palästina-Konflikts auf Basis des internationalen humanitären Völkerrechts einsetzen. Stefan Meißner vom Arbeitskreis Kirche und Judentum weist darauf hin, dass „die Errichtung eines Palästinenserstaates heute die unabdingbare Voraussetzung für eine friedliche Lösung im Nahen Osten. Dazu gehört die einvernehmliche Aushandlung der Staatsgebiete zwischen beiden Seiten.“

27.06.2020

Drei Personen bewerben sich für das Kirchenpräsidentenamt

Bei der Sondersynode der pfälzischen Landeskirche wird eine neue Kirchenpräsidentin oder ein neuer Kirchenpräsident gewählt. Zwei Kandidatinnen und ein Kandidat stellen sich zur Wahl.

Scheidet auf eigenen Wunsch aus, Kirchenpräsident Christian Schad
Foto: Evangelische Kirche der Pfalz / Klaus Landry

Speyer – (lk) In seiner Pressemeldung teilt Synodalpräsident Hermann Lorenz mit, dass die Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz am 19. September 2020 eine neue Kirchenpräsidentin oder einen neuen Kirchenpräsidenten als Nachfolge von Kirchenpräsident Christian Schad wählen wird.

Zur Wahl stehen (in alphabetischer Reihenfolge): Albrecht Bähr, Pfarrer, Landesdiakoniepfarrer und Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Diakonie in Rheinland-Pfalz, Marianne Wagner, Pfarrerin, Oberkirchenrätin und Dorothee Wüst, Pfarrerin, Oberkirchenrätin. Kirchenpräsident Christian Schad geht mit Ablauf des Monats Februar 2021 in den Ruhestand.

Albrecht Bähr
Foto: Diakonie Pfalz

Albrecht Bähr ist seit 2002 Beauftragter der Diakonischen Werke in der Vertretung der Evangelischen Kirchen und der Diakonischen Werke im Land Rheinland-Pfalz. Seit 2011 ist er pfälzischer Landespfarrer für Diakonie. Bähr ist 58 Jahre alt und wohnt in Kirkel.

Marianne Wagner
Foto: Evangelische Kirche der Pfalz / Klaus Landry

Marianne Wagner ist seit 2016 Oberkirchenrätin der pfälzischen Landeskirche. Sie ist verantwortlich für Personalthemen und Gebietsdezernentin für die Kirchenbezirke an Alsenz und Lauter, Bad DürkheimGrünstadt, Donnersberg, Frankenthal und Ludwigshafen. Die 58-Jährige wohnt in NeustadtGimmeldingen.

Dorothee Wüst
Foto: Evangelische Kirche der Pfalz / Klaus Landry

Dorothee Wüst ist seit 2019 Oberkirchenrätin der pfälzischen Landeskirche. Sie ist zuständig für Schul- und Bildungsfragen und als Gebietsdezernentin verantwortlich für die Kirchenbezirke Homburg, Kaiserslautern, Kusel, Pirmasens und Zweibrücken. Wüst ist 55 Jahre alt und wohnt in Kaiserslautern.

27.06.2020

Vier Personen stehen für das Amt des juristischen Oberkirchenrates zur Wahl

Bei der Sondersynode der Evangelischen Kirche der Pfalz im September wird die Nachfolge von Oberkirchenrat Dieter Lutz entschieden. Zwei Kandidatinnen und zwei Kandidaten bewerben sich.

Jurist Marco Hößlein

Speyer – (lk) Die Kirchenregierung der Evangelischen Kirche der Pfalz hat der Landessynode vier Kandidaten für das Amt eines juristischen Oberkirchenrates vorgeschlagen: Marco Hößlein (Bad Dürkheim), Peter Lässig (Remscheid), Wiebke Wietschel (Bremen) und Bettina Wilhelm (Kaiserslautern). Die Wahl steht auf der Tagesordnung der Sondersynode, die am 19. September 2020 in der Stadthalle Speyer stattfindet. Die Bewerber wollen die Nachfolge von Oberkirchenrat Dieter Lutz antreten, der Ende Dezember 2020 in den Ruhestand geht.

Jurist Peter Lässig

Zu den Personen:

Der 45-jährige promovierte Jurist Marco Hößlein ist seit 2016 Richter am Verwaltungsgerichtshof BadenWürttemberg. Er ist ledig, lebt in Bad Dürkheim und engagiert sich als Organist und Chorleiter in einer Kirchengemeinde.

Der promovierte Jurist Peter Lässig, 51, ist seit 2010 Ständiger Vertreter des Direktors am Amtsgericht Remscheid. Er ist verheiratet und hat drei Kinder. In der Evangelischen Kirche im Rheinland engagiert er sich in der Landessynode seines Kirchenkreises und im ständigen Ausschuss für Kirchenordnung und Recht.

Juristin Wiebke Wietschel

Die 52-jährige promovierte Juristin Wiebke Wietschel ist Referatsleiterin bei der Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz in Bremen. Sie ist verheiratet, hat drei Kinder und ist stellvertretendes Mitglied des Kirchentags der Bremischen Evangelischen Kirche und Mitglied der Gemeindevertretung.

Bettina Wilhelm, 52, ist seit 1995 in der Evangelischen Kirche der Pfalz tätig. Sie wurde 2010 zur landeskirchlichen Beauftragten für das Thema sexualisierte Gewalt ernannt. Zudem ist sie juristische Referentin für drei Dezernate der Landeskirche. Sie hat ein Kind und engagiert sich als Vorstandsmitglied im Bauförderverein der Stiftskirche Kaiserslautern.

juristische Referentin und landeskirchliche Beauftragte Bettina Wilhelm

In der Nachfolge von Dieter Lutz wären die Kandidatinnen und Kandidaten als Dezernenten für die Bereiche der allgemeinen Rechtssetzung, insbesondere für das Dienst- und Besoldungsrecht der Geistlichen, der Beamtinnen und Beamten der Landeskirche sowie für das kirchliche Arbeitsrecht zuständig.

Oberkirchenrätinnen und Oberkirchenräte werden in der Pfälzischen Landeskirche auf die Dauer von sieben Jahren gewählt, Wiederwahl ist möglich. Sie leiten die einzelnen Dezernate des

27.06.2020

Dankbarkeit und Anerkennung für seinen treuen Dienst am Glauben

Weggefährten aus Kirche, Politik und Gesellschaft nehmen Abschied von Bischof Anton Schlembach – Bischof Wiesemann: „Sein Lebenszeugnis ist Vermächtnis und Auftrag.“

Speyer – Mit einem feierlichen Requiem im Speyer Dom haben am Mittwoch, 24.06.2020 zahlreiche Angehörige, Freunde und Weggefährten aus Kirche, Politik und Gesellschaft Abschied von Bischof Anton Schlembach genommen. Der Speyerer Altbischof, der das Bistum von 1983 bis 2007 geleitet hatte, war am 15. Juni im Alter von 88 Jahren verstorben. Er wurde im Anschluss an das Requiem in einem Bischofsgrab neben dem Pfarraltar im Speyerer Dom beigesetzt.

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, der das Requiem gemeinsam mit der Bamberger Erzbischof und Metropoliten Ludwig Schick, dem Würzburger Bischof Franz Jung, dem Speyerer Weihbischof Otto Georgens und Pfarrer Josef Szuba als Vertreter des Speyerer Klerus zelebrierte, erinnerte an Schlembachs bischöflichen Wahlspruch „Deus salus – Gott ist das Heil“. Er habe ihn „kennenlernen dürfen als einen Menschen, der mit seinem ganzen Leben auf Gott verweisen wollte, in dem wir Menschen alleine das Heil finden.“ Wiesemann erinnerte an die großen Diözesanereignisse in Schlembachs Amtszeit: den Papstbesuch 1987, die große Lourdes-Wallfahrt 1998, das ökumenische Christfest 2000 und die Seligsprechung von Paul Josef Nardini im Jahr 2006. Die im Glaubensbekenntnis verankerte Katholizität der Kirche, in die Schlembach bewusst auch die ökumenische Dimension mit einschloss, sei für ihn zentral gewesen. „Es war ihm eine Lust, im umfassenden Sinn katholisch zu sein, was sich auch an seiner weltkirchlichen Verbundenheit zeigte“, sagte Wiesemann im Blick auf Schlembachs Verbundenheit zu Chatres in Frankreich, Pomposa in Italien, Gnesen in Polen, Kursk in Russland, Cyangugu in Ruanda und nicht zuletzt zu den christlichen Stätten im Heiligen Land, für die er sich als langjähriger Großprior der deutschen Statthalterei des Ritterordens vom Heiligen Grab in Jerusalem besonders einsetzte.

Bischof Wiesemann würdigte seinen Amtsvorgänger als einen Mann von großer Klarheit, Geradlinigkeit und tiefer Nachdenklichkeit. Sein Sterben sei eine „Lehrstunde des christlichen Lebens, das den Tod nicht verdrängt, und des christlichen Sterbens, das aus abgrundtiefem Gottvertrauen und aus der Freude der Vollendung lebt“, gewesen. Schlembachs Glaubenszeugnis habe die Diözese geprägt, es sei für das Bistum „Vermächtnis und Auftrag.“

Kardinal Reinhard Marx: „Ein aufrechter Hirte und mutiger Prediger“

Der Erzbischof von München und Freising und Vorsitzende der Freisinger Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, würdigte den Verstorbenen in Dankbarkeit und Anerkennung. In seinem Grußwort, das er stellvertretend für den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, sprach, betonte Kardinal Marx: „Voll Dankbarkeit und Anerkennung für seinen aufopferungsvollen und stets treu im Glauben gelebten Dienst, nehmen wir Abschied. Nahezu 25 Jahre hat der Verstorbene der Deutschen Bischofskonferenz angehört, war in ihren Gremien präsent, den Vollversammlungen und den Sitzungen des Ständigen Rates. Noch gestern haben wir an ihn bei unserem Zusammentreffen des Ständigen Rates in Berlin gedacht.“

Die deutschen Bischöfe seien Anton Schlembach dankbar für die Debatten, die er in der Konferenz über viele Jahre geprägt habe. „Bischof Schlembach hat sich vor Arbeit und zusätzlichen Terminen nicht gescheut. Und gleichzeitig hat er diese Termine genutzt, um kraftvoll und unmissverständlich seine Auffassung, tief geprägt und verwurzelt im Glauben der Kirche, zu vertreten.“

Kardinal Marx sprach gleichzeitig in seiner Verantwortung als Großprior des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, die er in Nachfolge von Bischof Schlembach 2006 übernommen hatte. „Ich will heute Dank sagen für seinen 15-jährigen Einsatz für das Heilige Land. In 30 Investituren des Ordens hat er rund 750 Mitglieder in die Ordensgemeinschaft aufgenommen. Er war innerlich engagiert für das Heilige Land“, so Kardinal Marx. „Seine Predigten haben ermutigt, sein Ritterschlag hat gesessen, sein Friedensgruß war auf Augenhöhe.“

Der Dank und die Anerkennung, der Respekt für die Lebensleistung  und das Gebet für den Weg von Anton Schlembach zum Himmlischen Jerusalem begleiteten ihn, so Kardinal Marx: „Jenes Himmlische Jerusalem, in dem das Heil Gottes ihn umfangen möge, auf das hin er so sehr gelebt hat – als Bischof von Speyer und als Großprior des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem.“

Kirchenpräsident Christian Schad: „Ökumenische Freundschaften haben ihn zeitlebens begleitet“

Kirchenpräsident Christian Schad erinnerte unter anderem an das ökumenische Christfest 2000. Die „geistliche Erfahrung, im Glauben an Jesus Christus schon jetzt eins zu sein“, sei für Bischof Schlembach der innerste Kern der Ökumene gewesen. 1985 habe Schlembach als erster Speyerer Bischof in einem Gottesdienst die Kanzel der Speyerer Gedächtniskirche für eine Predigt betreten. Als einer der Gründungsväter habe er 1991 mitgewirkt, die ökumenische Hospizhilfe ins Leben zu rufen. Tiefe ökumenische Freundschaften hätten Bischof Schlembach bis in die letzten Tage und Stunden seines Lebens hinein begleitet.

„Bischof Schlembach genoss weit über das Bistum Speyer hinaus große Achtung und Anerkennung“, betonte der rheinland-pfälzische Staatsminister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Konrad Wolf, der in Vertretung für Ministerpräsidentin Malu Dreyer einen Nachruf sprach. In seiner Verantwortung als Diözesanbischof habe sich Schlembach in bemerkenswerter Weise vor allem für Arbeitslose und Asylbewerber eingesetzt. Auch Schlembachs Engagement für den Aufbau einer Hospiz- und Palliativversorgung in Rheinland-Pfalz hob Wolf hervor. „Durch seine persönliche Aufrichtigkeit und Freundlichkeit hat Bischof Schlembach viele Menschen ermutigt.“ Auch die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Kirche und Staat sei durch Bischof Schlembach gestärkt worden.

Kirchliche Verbände und Vereinigungen erweisen Schlembach die letzte Ehre

Zahlreiche kirchliche Verbände und Vereinigungen hatten Fahnenträger für das Requiem entsandt und erwiesen dem verstorbenen Bischof damit die letzte Ehre. Mitglieder des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem hatten im Dom, wie schon zuvor bei der Aufbahrung in der Friedenskirche St. Bernhard, die Sargwache übernommen. Der Sarg war während des Requiems im Königschor aufgebahrt. Er war versehen mit Schlembachs Stola und Messkelch sowie mit seinen bischöflichen Amtsinsignien Mitra und Bischofsstab. Sein Grab befindet sich in einer Reihe mit seinen Amtsvorgängern Konrad von Busch (Bischof von Speyer von 1905 bis 1910), Bonifatius von Haneberg (1872 bis 1876) und Nikolaus von Weis (1842 bis 1869).

Musikalisch gestaltet wurden das Requiem und die Beisetzung von Sängerinnen und Sängern der Dommusik unter Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori. Die Orgel spielte Domorganist Markus Eichenlaub.

Rund 300 Gläubige beim Requiem im Speyerer Dom

Aufgrund der Corona-Pandemie standen im Dom nur rund 300 Sitzplätze für die Trauergäste zur Verfügung. An dem Requiem und der Beisetzung nahmen zehn Bischöfe aus anderen Bistümern teil: Erzbischof Kardinal Reinhard Marx (München-Freising), Erzbischof Ludwig Schick (Bamberg), Bischof Franz Jung (Würzburg), Bischof Peter Kohlgraf (Mainz), Bischof em. Friedhelm Hofmann (Würzburg), Bischof em. Franz Kamphaus (Limburg), Weihbischof Jörg Michael Peters (Trier), Weihbischof Ulrich Boom (Würzburg), Weihbischof Peter Birkhofer (Freiburg) und Weihbischof Josef Graf (Regensburg). Für die Evangelische Kirche der Pfalz waren Kirchenpräsident Christian Schad und sein Amtsvorgänger Eberhard Cherdron gekommen. Die Arbeitsgemeinschaft der christlichen Kirchen in der Region Südwest wurde durch ihren Vorsitzenden Jochen Wagner vertreten.

Die rheinland-pfälzische Landesregierung nahm an dem Requiem in Person von Staatsminister Konrad Wolf teil. Die Regierung des Saarlandes war durch Finanzstaatssekretärin Anja Wagner-Scheid vertreten. Unter den Trauergästen war auch Bernhard Vogel, ehemaliger Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Thüringen. Für die Stadt Speyer nahm der Stadtvorstand unter Leitung von Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler an dem Requiem teil, ebenso ihre beiden Amtsvorgänger Hansjörg Eger und Werner Schineller. Aus Schlembachs fränkischer Heimatgemeinde Münnerstadt war eine Delegation unter Leitung von Bürgermeister Michael Kastl und Stadtpfarrer Pater Markus Reis OSA angereist.

Medial übertragen wurde der Gottesdienst vom Domradio Köln und dem Fernsehsender EWTN.TV

Sehen sie hier das Requiem:

https://www.facebook.com/domradio.de/videos/2591637697751999/?v=2591637697751999

Lesen sie hier die Predigten und die Nachrufe:

https://www.bistum-speyer.de/news/nachrichten/?no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=14859

Sehen sie hier das Fotoalbum zum Requiem. Foto: Bistum Speyer / Klaus Landry:

Text: Bistum Speyer Foto: Speyer 24/7 News Fotoalbum: Bistum Speyer/Klaus Landry
27.06.2020

Nachfolgerinnen an der Schnittstelle zur Wissenschaft

Anja Diesel ist die neue Direktorin des Erziehungswissenschaftlichen Fort- und Weiterbildungsinstituts. Britta Geburek-Haag übernimmt das Pfarramt für Studierendenseelsorge in Homburg und Kaiserslautern.

Bad Dürkheim / Landau / Homburg / Kaiserslautern – (lk) Sowohl am Erziehungswissenschaftlichen Fort- und Weiterbildungsinstitut (EFWI) als auch bei der Studierendenseelsorge an den Universitäten Kaiserslautern und Homburg wird es 2020 einen Personalwechsel geben. Nachfolgerinnen wurden bei der Sitzung der Kirchenregierung in Bad Dürkheim gewählt.

Pfarrerin Anja Diesel wird neue Direktorin des EFWI in Landau. Sie folgt damit auf Volker Elsenbast, der nach fünf Jahren als Direktor zum Ende dieses Jahres in den Ruhestand tritt. Diesel wird ab September 2020 in den Dienst der Landeskirche eintreten. Bis dahin ist die in Ottweiler an der Saar geborene Theologin Mitglied der Leitungskonferenz des Pädagogischen-Theologischen Instituts der Evangelischen Kirche im Rheinland und als Schulreferentin im Evangelischen Kirchenkreis Koblenz tätig.

Schwerpunkte der Arbeit des EFWI sind systematische Unterrichtsentwicklung, die Förderung von Lernkompetenzen einschließlich Medienkompetenz, Begleitung von Übergängen, soziales und diakonisches Lernen, Religionspädagogik, interreligiöses Lernen, Fächer verbindendes Lernen, Schulentwicklung, Schulseelsorge sowie pädagogisch-psychologische Beratung. Schulen können schulinterne Fortbildungen beim Institut anfragen. Das EFWI bietet beispielsweise Studientage zu Leseförderung, Gewaltprävention oder zum Umgang mit Störungen. Im Weiterbildungskurs „Evangelische Religion“ können Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten berufsbegleitend die Qualifikation für das Erteilen von Religionsunterricht erwerben.

Studierendenseelsorge in Homburg, Kaiserslautern sowie Landau

Neue Studierendenseelsorgerin an den Universitäten Homburg und Kaiserslautern ist Pfarrerin Britta Geburek-Haag. Seit 2015 ist sie für die Diakonie Pfalz in der Flüchtlingsberatung in Ludwigshafen tätig. Sie tritt die Nachfolge von Eckart Stief an. Für die Studierendenseelsorge an der Universität Landau ist Pfarrerin Anja Lebkücher zuständig. Sie ist in ihrem Amt für weitere sieben Jahre bestätigt worden.

Die Evangelischen Studierenden- beziehungsweise Hochschulgemeinde (ESG) sind ein Bildungs- und Begegnungszentrum an der Universität oder der Hochschule in Trägerschaft der Evangelischen Kirche. Das ESG-Zentrum versteht sich als aufgeschlossene, am Wissenschaftsdiskurs interessierte Gemeinschaft angehender Akademikerinnen und Akademiker, die Kirche im Hochschulraum leben. ESG ist ein Ort der Begegnung, in dem Seelsorge, Begleitung und persönliche Gespräche stattfinden. Pfarrerinnen arbeiten dort an der Schnittstelle zwischen Glaube und Wissenschaft in der Hochschule.

27.06.2020

Zwei Bewerber für Dekansamt in Neustadt

Andreas Rummel und Friedrich Schmidt-Roscher treten für das Dekansamt in Neustadt an der Weinstraße an – Bezirkssynode wählt am 12. September

Speyer / Neustadt – (lk) Für das Amt des Dekans des Kirchenbezirks Neustadt an der Weinstraße kandidieren die Pfarrer Andreas Rummel und Friedrich Schmidt-Roscher. Beide wurden von der Kirchenregierung der Evangelischen Kirche der Pfalz als Bewerber dem Dekanat benannt. Der künftige Dekan wird zugleich Pfarrer der Stiftskirche Neustadt. Die Wahl durch die Bezirkssynode findet am 12. September 2020 statt. Zuvor stellen sich die Bewerber dem Presbyterium der Stiftskirchengemeinde (Neustadt 2), dem Bezirkskirchenrat und einem Wahlausschuss der Bezirkssynode vor.

Friedrich Schmidt-Roscher ist seit 2007 als Pfarrer in Haßloch tätig. Zwischen 1990 und 2007 war er als Pfarrer im Kirchenbezirk Speyer sowie in der Kirchengemeinde Essingen tätig. Von 1993 bis 1996 begleitete er ein Modellprojekt zur Rolle der Kindertagesstätte in der Gemeinde wissenschaftlich beim Diakonischen Werk der Pfalz. Schmidt-Roscher ist verheiratet, hat drei Kinder. Er ist Mitglied des Lenkungsbeirats „Religion.Werte.Bildung“ der Diakonie Pfalz und engagiert sich für Kunst und Kirche. Schmidt-Roscher hat sich im Fach Diakoniewissenschaften promoviert über das Thema „Kindergarten als Nachbarschaftszentrum“.

Andreas Rummel ist seit 2014 persönlicher Referent des Kirchenpräsidenten und seit Anfang Juni 2020 kommissarischer Pressesprecher der pfälzischen Landeskirche. Er wird das Presse- und Öffentlichkeitsreferat bis zum Dienstende von Kirchenpräsident Christian Schad Ende Februar 2021 begleiten.Von 1996 bis 2014 war Rummel Pfarrer im protestantischen Pfarramt Miesau. Er teilte sich die Pfarrstelle mit seiner Frau Ute Stoll-Rummel. Das Pfarrehepaar hat drei Kinder. Weiterhin war er Vertrauensmann des Vereins Pfälzischer Pfarrerinnen und Pfarrer sowie Umweltbeauftragter und Fundraising-Beauftragter im Kirchenbezirk Homburg.

Das Dekanat Neustadt an der Weinstraße hat rund 40.500 Gemeindemitglieder und erstreckt sich von Frankenstein bis zum Lambrechter Tal und von Gommersheim bis Edenkoben. Neben 23 Gemeindepfarrstellen gibt es eine Krankenhauspfarrstelle sowie zehn Pfarrer im Schuldienst. Hinzu kommt eine Jugendzentrale. Im Dekanat hat zudem die Notfallseelsorge ihren Platz. Die Pfarrstelle verbunden mit dem Dekanat wurde im März 2020 ausgeschrieben.

27.06.2020

MITmachen, jetzt erst recht!

Bei den Kirchenwahlen am 1. Advent 2020 sucht die Evangelische Kirche der Pfalz Ehrenamtliche für die Presbyterien der Kirchengemeinden. Im Corona-Jahr finden die Kirchenwahlen als Briefwahl statt.

Speyer – (lk) Vieles wurde während der vergangenen Monate abgesagt, doch Kirche blieb angesagt. Auch unter den Bedingungen der Corona-Krise bereiten die protestantischen Kirchengemeinden der Pfalz und Saarpfalz die Wahlen ihrer Leitungsgremien, der Presbyterien, vor. Am 29. November 2020, dem 1. Advent wird gewählt – aus Gründen des Gesundheitsschutzes ausschließlich per Briefwahl.

Die Kirchenwahlen finden alle sechs Jahre statt. Dabei wird das Presbyterium, das Leitungsorgan einer Kirchengemeinde, gewählt. Unter dem Motto MACHMITMACHMUT werden in 401 Kirchengemeinden neue „MITbestimmerinnen“ und „MUTmacher“ und gewählt werden. Die Kirchenregierung hat im Mai beschlossen, an diesem Termin festzuhalten. Zuvor wurde der Antrag der Kirchenbezirke Bad Bergzabern und Landau auf eine Verschiebung der Wahlen eingehend geprüft. Die Argumente für die Beibehaltung des Termins überwogen letztlich.

Angesichts der Corona-Maßnahmen, die voraussichtlich auch Ende des Jahres noch eine Rolle spielen werden, mussten einige Änderungen im Wahlrecht vorgenommen werden. So wird es wegen der Ansteckungsgefahr keine Wahllokale geben. Die Stimmzettel können per Post versandt oder in Wahlbriefkästen eingeworfen werden. Die Unterlagen zur Briefwahl werden im November den Stimmberechtigten zugestellt. Das Wahlverfahren per Brief ist in der Pfalz bereits eingeführt. Die Wahlbeteiligung lag 2014 insbesondere dank der Briefwahl mit über 30 Prozent im Vergleich zu anderen Landeskirchen recht hoch.

„Wir hoffen auch mit reiner Briefwahl auf eine hohe Beteiligung. Ich bin erleichtert, dass wir in unsicheren Zeiten diese Entscheidung getroffen haben und die juristischen Anpassungen zur Sicherheit zügig umsetzen konnten“, resümiert Oberkirchenrat Dieter Lutz, der für die Wahlorganisation verantwortlich ist.

Die aktualisierten Wahlunterlagen gehen in diesen Tagen an die Wahlausschüsse vor Ort. Die Suche nach Kandidatinnen und Kandidaten läuft bereits seit einigen Monaten. „Wann, wenn nicht jetzt können wir Menschen zum Mitmachen gewinnen“, meint Mechthild Werner, Leiterin des Projektbüros. „Wo, wenn nicht in unserer Kirche kann man so vieles mitbestimmen? Gerade in diesen Tagen brauchen wir Leute mit Ideen, die mutig nach vorn sehen“, gibt sie zu bedenken.

Derzeit wird in den Kirchengemeinden die Werbung verstärkt. Banner und Fahnen an Kirchtürmen, Plakate in Schaukästen und Artikel in Gemeindebriefen machen auf die Wahlen aufmerksam. Daneben bleiben – „auf Abstand“ – persönliche Gespräche wichtig. Tipps und Unterstützung zur Werbung in Corona-Zeiten bietet das Projektbüro der Landeskirche an. Wer in seiner Ortsgemeinde kandidieren möchte, kann sich an das zuständige Pfarramt wenden. Die Wahllisten werden zum 4. Oktober 2020 geschlossen.

Hintergrund: Die Pfälzer Landeskirche ist in reformatorischer Tradition presbyterial-synodal verfasst, das heißt, sie baut sich demokratisch von „unten nach oben“ auf. Alle sechs Jahre finden in den Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche der Pfalz die Kirchenwahlen, sprich „Wahlen zum Presbyterium“ statt. Das Presbyterium entscheidet als Leitungsorgan über alle Aufgaben und Ausgaben der Kirchengemeinde. Es setzt sich zusammen aus den gewählten Ehrenamtlichen und den Hauptamtlichen, sprich der Pfarrerin oder dem Pfarrer. Wahlberechtigt sind Kirchenmitglieder ab 14 Jahren, wählbar alle ab 18 Jahren. Rund 450.000 Mitglieder in 401 Kirchengemeinden auf dem Gebiet der Pfalz und Saarpfalz sind zur Wahl von etwa 3.000 Sitzen in den Presbyterien aufgerufen. Aus deren Reihen werden anschließend Mitglieder in die 15 Bezirkssynoden der Kirchenbezirke und in die Landessynode gewählt.

www.kirchenwahlen2020.de

27.06.2020

„Lobbyisten für die Menschlichkeit“: Amtswechsel der Kirchendiplomaten

Schumacher folgt auf Posern – Einführung in Mainz

v.l.: Dr Thomas Posern übergibt an Kirchenrat Wolfgang Schumacher

Mainz – Amtswechsel in der evangelischen Kirchendiplomatie: Der pfälzische Kirchenrat Wolfgang Schumacher ist am Dienstagabend (23. Juni) als neuer Beauftragter der Evangelischen Kirchen im Lande Rheinland-Pfalz in Mainz eingeführt worden. Er gilt damit als Botschafter der Kirchen am Sitz der Landesregierung und ist ihr Ansprechpartner in allen Angelegenheiten, die die drei evangelischen Kirchen im Gebiet des Bundeslandes betreffen. Der 59 Jahre alte Theologe und Journalist folgt Dr. Thomas Posern, der in den Ruhestand tritt. Posern begleitete für die hessen-nassauische Kirche, die pfälzische Kirche und die rheinische Kirche seit einem Jahrzehnt die Politik in Mainz.

Rekowski: Lobbyisten für die Menschlichkeit

Der rheinische Präses Manfred Rekowski erinnerte bei der Amtsübergabe an die Herausforderungen, die an das Verhältnis von Kirche und Staat geknüpft seien. So sei es auch Aufgabe der Kirche, die Regierenden an ihre große Verantwortung zu erinnern. Deshalb würden Beauftragte der Kirchen „nicht kirchliche Partikularinteressen“ vertreten, wie das viele Lobbyisten an den Sitzen der Landesregierungen täten. Rekowski: „Ihre Aufgabe ist es zu vertreten, was dem Gemeinwesen dient. Sie sind so letztlich stets Lobbyisten für die Menschen und die Menschlichkeit sowie für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.“

Schad: Verschwörungstheorien entgegentreten

Der pfälzische Kirchenpräsident Christian Schad bezeichnete die Aufgabe der Beauftragten als „Grenzgang“. Ihre Rolle sei es, nicht nur zwischen Kirche und Gesellschaft sowie zwischen Religion und Kultur, sondern auch zwischen unterschiedlichen sozialen Milieus zu vermitteln. Schad: „Und überall wird es darauf ankommen, Differenzen, unterschiedliche Perspektiven nicht zu verwischen, sondern sie in einem echten ‚Hin und Her‘ konstruktiv aufeinander zu beziehen“. Dabei wird es nach Ansicht Schads auch darauf ankommen, den zunehmenden „religiösen Verschwörungstheoretikern“ in der Coronakrise „deutlich zu widersprechen und den Gott ins Zentrum zu rücken, der sich mit der Not und dem Leid von uns Menschen identifiziert hat und dort angetroffen werden will“.

Jung: Blick auch auf Gerechtigkeit lenken

Nach Worten des hessen-nassauischen Kirchenpräsidenten Volker Jung sei es als Kirche wichtig, den Blick auf das Thema Gerechtigkeit zu lenken. Christinnen und Christen hätten zugleich das Bewusstsein, Menschen in aller Unvollkommenheit zu bleiben. Jung: „Deswegen müssen wir uns davor hüten, uns über andere zu erheben. Stattdessen müssen wir zeigen, wie wir selbst immer wieder Halt und Orientierung in Gott und seiner Gerechtigkeit suchen“. Jung würdigte den aus dem Amt scheidenden Posern als Theologen, der mit klarer Linie seinen Dienst „außerordentlich aufmerksam, kompetent, präsent, kommunikativ versiert“ versehen habe.

Zu den Personen

Wolfgang Schumacher

Wolfgang Schumacher (59) war bis zu seiner Amtsübernahme seit 2009 Pressesprecher und Öffentlichkeitsreferent der Evangelischen Kirche der Pfalz. Zu seinen Aufgaben gehörte es unter anderem auch, die Jubiläen zu 500 Jahre Reformation (2017) und 200 Jahre Pfälzer Kirchenunion (2018) für seine Kirche zu organisieren. Der Theologe studierte in Mainz und Heidelberg evangelische Theologie und war unter anderem Pfarrer in Pirmasens. Als Beauftragter für den privaten Rundfunk vertrat er bereits die drei Landeskirchen gegenüber den Sendern in Rheinland-Pfalz. Weitere Stationen seines Berufslebens waren beim Evangelischen Presseverband e.V. und dem Evangelischen Presseverlag GmbH in Speyer.

Dr. Thomas Posern

Dr. Thomas Posern (65) war seit 2010 Beauftragter der Evangelischen Kirchen im Lande Rheinland-Pfalz in Mainz. Zu den wesentlichen Herausforderungen seiner Amtszeit zählten unter anderem der Umgang mit den Folgen der Bankenkrise oder die Aufnahme von Geflüchteten. Zuletzt standen noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik dagewesene Einschränkungen der Religionsausübung infolge der Coronakrise auf seiner Tagesordnung. Der Pfarrer arbeitete davor im Mainzer Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung als Referent für Ökumenische Sozialethik. Er wurde 2005 auch stellvertretender Leiter des Zentrums und führte es zeitweise kommissarisch. Posern studierte Theologie und Geschichte in Mainz und München. Anschließend arbeitete er als Stipendiat der Hessischen Lutherstiftung an der Universität München. Er war unter anderem Pfarrer an der Wiesbadener Lutherkirche. Parallel dazu promovierte er sich 1992 zum Doktor der Theologie. Seine inhaltlichen Schwerpunkte waren immer wieder die Themen Arbeit und Arbeitslosigkeit, Sozialstaat und Sozialsysteme, Reichtum und Armut, Globalisierung, Nachhaltigkeit und Gewalt.

Text: Gemeinsame Pressemitteilung der Evangelischen Kirchen in Rheinland-Pfalz Foto: EKHN
27.06.2020

Kirche

„Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?“

Bischof em. Dr. Anton Schlembach wurde zum Abschied in der Friedenskirche St. Bernhard in Speyer aufgebahrt

Speyer – Im Rahmen einer Vesper begann am Sonntag, den 21. Juni, in der Friedenskirche St. Bernhard in Speyer, der persönliche Abschied von Bischof em. Dr. Anton Schlembach. Das Abendgebet wurde in Anwesenheit von Familie, Domkapitel und zahlreichen weiteren Gästen begangen. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann verglich dabei Altbischof Schlembach mit dem Apostel Paulus, der im ersten Brief an die Korinther fragt: „Tod, wo ist dein Sieg, Tod, wo ist dein Stachel?“. Als Zeuge des auferstandenen Christus habe Paulus keine Angst vor dem Ende seines Lebens gehabt ­– diese Einstellung sei auch bei Schlembach in seinen letzten Tagen deutlich geworden.

„Das tiefe Gottvertrauen unseres Bischofs Anton war stärker als alle Macht des Todes und alle Angst vor dem Tod – das durften wir gerade in diesen letzten Tagen des Abschiednehmens erleben“, so Bischof Wiesemann. Fast ein Vierteljahrhundert habe Schlembach die Diözese, als Nachfolger der Apostel, durch sein Glaubenszeugnis geleitet.

„Es ist schön, dass wir in der Kirche des St. Bernhard, einer Friedenskirche, noch einige Tage lang Abschied nehmen können. Frieden ist die erste Gabe des Glaubens“, hob Wiesemann hervor. Als sichtbares Zeichen der Versöhnung zwischen Deutschland und Frankreich stehe die Kirche auch für den Lebensweg von Schlembach, der den Zweiten Weltkrieg miterlebte.

Zum persönlichen Abschied ist St. Bernhard am Montag, von 10 bis 20 Uhr, und am Dienstag, von 10 bis 18 Uhr, geöffnet. Am Dienstagabend wird der Verstorbene in den Dom zu Speyer überführt. Um 20 Uhr werden hier der Rosenkranz und die Komplet gebetet. Das Requiem und die Beisetzung finden am Hochfest Johannes des Täufers am Mittwoch (24. Juni) um 13 Uhr im Dom zu Speyer statt.

Corona-Schutzmaßnahmen

Aufgrund der aktuellen Situation ist die Teilnehmerzahl bei allen Gottesdiensten begrenzt. Daher ist eine vorherige Anmeldung beim Bischöflichen Ordinariat erforderlich, Telefon 06232 / 102-414. Es gelten die üblichen Corona-Sicherheitsregeln wie das Einhalten von Mindestabständen, die Erfassung der Kontaktdaten und das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. Diese kann nach Einnahme des Sitzplatzes abgelegt werden.

Text: Bistum Speyer Foto: Klaus Landry
22.06.2020

Kirche

Internationaler Orgelzyklus Dom zu Speyer

Dillinger Basilikaorganist führt durch „Symphonische Landschaften“

Speyer – Am Samstag, den 27. Juni entführt Basilikaorganist Axel Flierl seine Zuhörerschaft in „Symphonische Landschaften“. Der Orgelabend im Rahmen des Internationalen Orgelzyklus, der um 19.30 Uhr im Speyerer Dom beginnt, umfasst zwei große symphonische Werke: die fünfsätzige 3. Symphonie in fis-Moll von Louis Vierne, der in diesem Jahr seinen 150. Geburtstag feiert, sowie die Ciacona von Karl Höller.

Gerade Höller hat es dem Konzertorganisten Axel Flierl, der seit 2006 als Kirchenmusiker und Leiter des von ihm gegründeten Orgelfestivals an der Basilika in Dillingen an der Donau tätig ist, sehr angetan. Flierl gilt als führender Forscher zu Karl Höller und Interpret vornehmlich seiner Orgelwerke, über die er zum Dr. phil. promovierte. Ergänzt wird der Orgelabend mit der Sinfonia D-Dur und der Sicilienne von Johann Sebastian Bach sowie der Evocation à la Chapelle Sixtine von Franz Liszt. Wegen der aktuellen Einschränkungen im Zuge der Coronamaßnahmen muss das PRAELUDIUM (die Werkeinführung zum Konzert) leider entfallen.

Wegen der Corona-Verordnung des Landes Rheinland-Pfalz für Veranstaltungen gelten besondere Schutzmaßnahmen für die Konzertbesucher. Neben der Maskenpflicht und den hygienischen Vorkehrungen (Händedesinfektion und Einhaltung der Abstandsregelung) ist eine Anmeldung und die Erfassung der Teilnehmerdaten verpflichtend. Die Daten werden unter Einhaltung der Datenschutzverordnung vier Wochen aufbewahrt und anschließend vernichtet.

Anmeldungen nimmt das Büro der Dommusik telefonisch unter der Rufnummer 06232/100 93 10 oder per E-Mail (dommusik@bistum-speyer.de) entgegen.

Da die Anzahl der Besucherplätze begrenzt ist, empfiehlt sich der Kartenerwerb im Vorverkauf über www.reservix.de oder bei den Vorverkaufsstellen von Reservix. Besucher, die im Vorfeld Karten erstehen, erhalten eine Platzgarantie. Eine begrenzte Anzahl an Restkarten wird voraussichtlich an der Abendkasse erhältlich sein.

Wir möchten alle Besucher bitten, rechtzeitig zu erscheinen, damit das Konzert trotz der notwendigen Vorkehrungen pünktlich beginnen kann. Der Konzerteinlass beginnt um 18:30 Uhr.

Vorverkaufslink: https://www.reservix.de/tickets-internationaler-orgelzyklus-dom-zu-speyer-2020-louis-vierne-messe-solennelle-cis-moll-op-16-in-speyer-dom-zu-speyer-am-27-6-2020/e1545811

Text: Bistum Speyer Foto: Axel Flierl
21.06.2020

Requiem und Beisetzung von Bischof Anton Schlembach

Begrenzte Zahl von Sitzplätzen im Dom – Live-Übertragung von Domradio im Internet und dem Fernsehkanal EWTN

Speyer – Das Requiem und die Beisetzung für den verstorbenen Bischof Dr. Anton Schlembach finden am Hochfest Johannes des Täufers am Mittwoch (24. Juni) um 13 Uhr im Dom zu Speyer statt. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann steht dem Gottesdienst vor. Konzelebranten sind der Bamberger Erzbischof und Metropolit Dr. Ludwig Schick, der Würzburger Bischof Dr. Franz Jung, der Speyerer Weihbischof Otto Georgens und Pfarrer Josef Szuba als Vertreter des Speyerer Klerus. Der Verstorbene findet in der Speyerer Kathedrale in einem Bischofsgrab auf der Ebene des Pfarraltars seine letzte Ruhestätte.

Aufgrund der aktuellen Situation stehen im Dom zu Speyer nur knapp 300 Sitzplätze zur Verfügung. Auch die Seitenschiffe, die Querhäuser und die Apsis werden bestuhlt sein. Zu dem Gottesdienst werden zahlreiche Ehrengäste und langjährige Weggefährten aus Kirche, Politik und Gesellschaft erwartet. Ein Teil der Plätze ist reserviert für Gottesdienstteilnehmer, die sich zuvor beim Bischöflichen Ordinariat unter der Telefonnummer 06232 / 102-414 anmelden müssen. Im Dom gelten die üblichen Corona-Sicherheitsregeln wie das Einhalten von Mindestabständen, die Erfassung der Kontaktdaten und das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. Diese kann nach Einnahme des Sitzplatzes abgelegt werden. Der Einlass in den Dom erfolgt ab 12 Uhr.

Das Requiem und die Beisetzung werden von Domradio.de und dem Fernsehsender EWTN.TV übertragen. Die Übertragung wird auf den Internetseiten und Social-Media-Kanälen des Bistums, des Domes und im bundesweiten Internetportal katholisch.de ausgespielt.

Text: Bistum Speyer Foto: Klaus Landry ©Domkapitel Speyer
21.06.2020

Ausbildung für Organisten und Chorleiter im Nebenamt

Angebot des Bischöflichen Kirchenmusikalischen Institutes (BKI) des Bistums Speyer

Speyer / Landau / Kaiserslautern / St. Ingbert – Das Bischöfliche Kirchenmusikalische Institut (BKI) des Bistums Speyer mit Ausbildungsorten in Landau, Kaiserslautern, Speyer und St. Ingbert bietet diverse musikalische Kurse an, die neben Schule oder Beruf besucht werden können.

Im Grundkurs kann das Klavier- und Orgelspiel im Einzelunterricht auch ohne Vorkenntnisse erlernt werden. Der Einstieg ist für Schüler ab 12 Jahren und Erwachsene ganzjährig möglich.

Der zweijährige D-Kurs und der dreijährige C-Kurs steht Laienmusikern ab 13 Jahren mit bereits soliden Klavierspiel-Fähigkeiten offen und dient der Ausbildung zur nebenamtlichen Organistin oder zum Organisten und/oder zur Chorleiterin oder zum Chorleiter. Er beinhaltet neben dem Einzelunterricht unter der Woche auch Fächer wie Chorleitung und Musiktheorie, die Samstagvormittags gelehrt werden.

Der Einzelunterricht wird zudem in Neustadt, Weisenheim am Sand, LU-Rheingönheim, Schifferstadt, Rheinzabern, Zweibrücken, Pirmasens und Blieskastel erteilt.

Die Aufnahmeprüfungen für den nächsten C- und D-Kurs werden in der 2. Septemberhälfte dieses Jahres an den jeweiligen Ausbildungsorten stattfinden.

Der Anmeldeschluss hierfür ist der 1.9.2020.

Die Leiter der Ausbildungsorte stehen für Fragen gerne zur Verfügung:

Kaiserslautern: Maximilian Rajczyk, E-Mail: maximilian.rajczyk@bistum-speyer.de
Landau: Bernd Greiner, E-Mail: bernd.greiner@bistum-speyer.de
Speyer: Martin Erhard, E-Mail: martin.erhard@bistum-speyer.de
St. Ingbert: Christian von Blohn, E-Mail: christian.vonblohn@bistum-speyer.de

Weitere Informationen auch unter: www.kirchenmusik-bistum-speyer.de

Kirchenmusik Bistum Speyer
21.06.2020

Digitales Lob Gottes beim Landeskirchenmusiktag

Musikerinnen und Musiker feiern den 40. Landeskirchenmusiktag in diesem Jahr mit einer besonderen musikalischen Hymne im Videoformat.

Speyer (lk) Alle zwei Jahre findet der Landeskirchenmusiktag der Evangelischen Kirche der Pfalz statt. Für das 40. Jubiläum am 21. Juni 2020 waren zehn landeskirchenweite Konzerte geplant, eine gemeinsame Gesangsveranstaltung, ein Band- und Chorfestival in Landau sowie ein großes Chortreffen in Speyer. Aufgrund der Corona-Verordnungen sind diese Events abgesagt.

Der Beschränkungen zum Trotz hat das Amt für Kirchenmusik am kommenden Sonntag eine Alternative vorbereitet: Pünktlich um 15 Uhr – zur ursprünglichen Uhrzeit der Abschlussveranstaltung – senden die Bezirkskantorinnen und -kantoren gemeinsam mit Landeskirchenmusikdirektor Jochen Steuerwald und Landesposaunenwart Christian Syperek einen musikalischen Gruß auf der Webseite (siehe Link) und YouTube. Damit greifen die Kantorinnen eine Idee aus Baden auf.

Als musikalisches Werk haben sich die Landeskirchenmusikerinnen für die moderne Hymne „Du bist heilig, Du bringst Heil“ nach Gerd Peter Münden entschieden. Daran sind Posaunen, Geige, Cello und Flöte beteiligt. Sie wurden unter anderem in der Gedächtniskirche aufgenommen und erklingen nun online. „Normalerweise singen an die tausend Menschen in der Speyerer Gedächtniskirche. Ein Video mit 16 Mitwirkenden kann das Feeling des Landeskirchenmusiktags nicht ersetzen, aber es will und wird ein gewichtiges und Mut machendes Zeichen setzen“, sagt Landeskirchenmusikdirektor Steuerwald.

www.landeskirchenmusiktag.de

21.06.2020

Kirche

Beisetzung und Requiem für verstorbenen Bischof am Mittwoch im Dom

Gläubige können die Tage zuvor in der Friedenskirche St. Bernhard in Speyer von Bischof Anton Schlembach persönlich Abschied nehmen

Das Requiem und die Beisetzung für den am Montag verstorbenen Bischof Dr. Anton Schlembach finden am Hochfest Johannes des Täufers am Mittwoch (24. Juni) um 13 Uhr im Dom zu Speyer statt. Der Verstorbene findet in der Speyerer Kathedrale in einem Bischofsgrab auf der Ebene des Pfarraltars seine letzte Ruhestätte.

Der Verstorbene wird zuvor in der Friedenskirche St. Bernhard in Speyer aufgebahrt. Am Sonntag wird dort um 15.30 Uhr die Vesper gebetet. Im Anschluss daran können die Gläubigen persönlich Abschied nehmen. Die Friedenskirche ist am Sonntag bis 20 Uhr, am Montag von 10 bis 20 Uhr und am Dienstag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Am Dienstagabend wird der Verstorbene in den Dom zu Speyer überführt. Um 20 Uhr werden hier der Rosenkranz und die Komplet gebetet.

Aufgrund der aktuellen Situation ist die Teilnehmerzahl bei allen Gottesdiensten begrenzt. Daher ist eine vorherige Anmeldung beim Bischöflichen Ordinariat (Telefon 06232 / 102-414) erforderlich. Es gelten die üblichen Corona-Sicherheitsregeln wie das Einhalten von Mindestabständen, die Erfassung der Kontaktdaten und das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. Diese kann nach Einnahme des Sitzplatzes abgelegt werden.

Geplant ist, den Gottesdienst medial zu übertragen, so dass die Gläubigen am Requiem und der Beisetzung für Bischof Schlembach auch am Bildschirm zuhause live Anteil nehmen können.

Bistum Speyer
17.06.2020

„KörperWunderWerkstatt“ startet wieder

Sexualpädagogisches Angebot für Grundschulen

Speyer – Das Bistum Speyer bietet im Rahmen des Programms „wertvoll-aufgeklärt“ in Kooperation mit dem Münchener Verein MFM (my fertility matter – meine Fruchtbarkeit) sexualpädagogische Workshops an Schulen an. Nach einer langen Corona-Zwangspause starten die Referentinnen und Referenten der MFM-Zentrale Speyer wieder mit dem sexualpädagogischen Workshop „KörperWunderWerkstatt“ in den Grundschulen. Mit einem adaptierten Konzept für die Durchführung des Workshops gemäß der Corona-Vorschriften können in den letzten Schulwochen vor den Ferien noch die Kinder der vierten Klassen von sieben Schulen mit 26 Workshops erreicht werden.

Der Workshop wird in gemischten Gruppen (mit Mädchen und Jungen gemeinsam) durchgeführt, damit die eingeteilten Klassengruppen bestehen bleiben können. Auch ist im Workshop frontaler Unterricht möglich, das Material wird an der Tafel präsentiert und Bodenbilder werden auf Tischhöhe gezeigt, so dass die Abstandregeln eingehalten werden können. Damit trotz des Frontalunterrichts das Thema spannend aufbereitet ist, erhält jedes Kind einen persönlichen Umschlag mit Materialkarten, die nach und nach gemeinsam enthüllt werden. Es gibt Überraschungstüten, die die vielen Veränderungen in der Zeit der Pubertät bildhaft darstellen.

Die Leiterin der MFM-Zentrale, Alexandra Dellwo-Monzel freut sich mit ihren MFM-Kolleginnen und Kollegen sehr auf die Umsetzung und ist überzeugt, dass der wertschätzende Ansatz des Workshops in jedem Fall erhalten bleibt: „Die Kinder dürfen staunen über das ‚Meisterstück‘ des eigenen Körpers und spüren, wie kostbar und wertvoll ihr Körper ist.“

Kontakt:
Regionale MFM-Zentrale Speyer
Alexandra Dellwo-Monzel
Tel. 0151 – 14 88 00 40
Mail: mfm@bistum-speyer.de

Weitere Informationen unter: www.mfm-programm.de

Bistum Speyer
17.06.2020

SWR-Fernsehgottesdienst aus Kaiserslautern

Übertragung am 21. Juni aus der Kirche Heilig Kreuz beim Caritas-Altenzentrum St. Hedwig in Kaiserslautern

Kaiserslautern – Der Südwestrundfunk überträgt am Sonntag, dem 21. Juni 2020, von 10.15 bis 11 Uhr im SWR Fernsehen den katholischen Gottesdienst aus der Kirche Heilig Kreuz beim Caritas-Altenzentrum St. Hedwig in Kaiserslautern. Die Kirche, die 2007 eingeweiht wurde, wird sowohl vom Altenzentrum als auch von der Gemeinde als Gebets- und Gottesdienstraum genutzt.

Zelebrant ist Pfarrer Martin Olf, Lektorin wird Irene Tobolla-Wolf sein. Der Gottesdienst steht unter dem Motto „Fürchtet euch nicht“ und wird musikalisch gestaltet von einem Vokalensemble aus Schülerinnen und Schülern des Bischöflichen Kirchenmusikalischen Institutes (BKI), Standort Kaiserslautern. Die jungen angehenden Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker singen Chorwerke, die eigens für diesen Tag von BKI-Dozenten komponiert worden sind. Die musikalische Leitung hat Dekanatskantor Maximilian Rajczyk.

Wegen der geltenden Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie wird der Gottesdienst in kleiner Besetzung und ohne Gemeinde gefeiert. Als Service für die Zuschauer werden die Liedtexte zum Mitsingen während der Live-Sendung eingeblendet.

Bistum Speyer
17.06.2020

Zum Tod von Altbischof Dr. Anton Schlembach

Ministerpräsidentin Malu Dreyer würdigt Altbischof Schlembach: Unermüdlicher Einsatz für Benachteiligte und Heimatlose

Mainz / Speyer – „Dr. Anton Schlembach setzte sich auch über seine lange Amtszeit als Bischof von Speyer hinaus unermüdlich für die Kranken, die Alten, die Armen, die Benachteiligten und die Heimatlosen ein. Seine vielfältige Seelsorgearbeit und seine unbändige Schaffenskraft waren außergewöhnlich“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer zum Tod des emeritierten Bischofs. Er war am 15. Juni im Alter von 88 Jahren verstorben.

Anton Schlembach wurde 1932 als ältestes von vier Kindern einer Bauernfamilie bei Münnerstadt in Unterfranken geboren. Er studierte und promovierte in Würzburg und Rom und vertiefte nach seiner Priesterweihe seinen Weg in der Seelsorge und als theologische Lehrkraft. Von 1983 bis 2007 leitete er unter dem Wahlspruch „Deus salus – Gott ist das Heil“ die Diözese Speyer. In seinen mehr als 23 Jahren als Bischof reagierte er immer wieder engagiert auf soziale Herausforderungen und setzte sich besonders für Arbeitslose und Asylbewerber ein. Bischof Schlembach setzte sich in den 90er Jahren mit Nachdruck für die Renovierung des Welterbes Speyerer Dom ein.

1997 überreichte Ministerpräsident Kurt Beck Bischof Schlembach das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für seine ungewöhnliche Schaffenskraft und vielfältige karikative und Seelsorgearbeit, mit der er weit über die Grenzen seines Bistums hinaus hohe Anerkennung und Achtung gefunden hatte. Bischof Schlembach engagierte sich in der ökumenischen Bewegung und bemühte sich erfolgreich, die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Kirche und Staat zu stärken. Er war maßgeblich auch daran beteiligt, dass der 1862 verstorbene Diözesanpriester Paul Josef Nardini, der in der Industriestadt Primasens gegen soziale Not gekämpft hatte, 2006 seliggesprochen wurde.

„Mein Mitgefühl gilt seiner Kirchengemeinde, den Angehörigen, Freunden und allen, die in diesen schweren Stunden um ihn trauern“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Staatskanzlei RheinlandPfalz
17.06.2020

Bischof Schlembach in Speyer verstorben

Kirchenpräsident Christian Schad hat mit großer Trauer auf die Todesnachricht reagiert. Viele Protestanten aus der Pfalz und Saarpfalz trauern mit ihren katholischen Geschwistern.

Bischof Schlembach mit Kirchenpräsident Schad beim Silbernen Bischofsjubiläum im Jahr 2008.

Speyer (lk) – Mit persönlichen Worten hat sich Kirchenpräsident Christian Schad an Bischof Karl-Heinz Wiesemann gewandt, nachdem ihn die Todesnachricht am Montagabend erreicht hat. „Nur wenige Tage nach meinem Abschied von ihm ist Bischof Schlembach im Diakonissenkrankenhaus verstorben“, schrieb der Kirchenpräsident in seinem Kondolenzschreiben. Beide waren in ökumenischer Herzlichkeit miteinander verbunden.

Von 1983 bis 2007 war der gebürtige Franke Bischof von Speyer. In seiner Amtszeit arbeitete er mit drei protestantischen Kirchenpräsidenten zusammen: Heinrich Kron, Werner Schramm und Eberhard Cherdron.

Bischof Schlembach gratuliert Kirchenpräsident Schad zu seinem 60. Geburtstag im Jahr 2018

Hervorzuheben sind im Blick auf die Ökumene insbesondere die Gründung der ökumenischen Hospizhilfe im Jahr 1991, deren Mitinitiator Bischof Schlembach war, sowie das „Christfest 2000“ in Speyer. Mehr als 15.000 Christen unterschiedlicher Konfessionen versammelten sich damals an Pfingsten unter dem Motto „Christus prägt, sein Geist bewegt“. Noch heute erinnern sich viele Protestantinnen und Protestanten an die eindrucksvolle ökumenische Feier zur Jahrtausendwende.

Ihr vorausgegangen war eine dreijährige Vorbereitung mit der Besinnung auf die Bibel als Heilige Schrift, das Wesen der Kirche und die Weltverantwortung der Christen.

17.06.2020