Kirchen

Neue Pfarrerinnen und Pfarrer entsendet

Wort Gottes hat Nährkraft

In der Dreifaltigkeitskirche (v. links): Marianne Wagner, Philipp Loos, Karin Schwartz, Elisabeth Lang, Ulrich Hofeditz, Sarah Schulze und Dorothee Wüst.
Foto: Klaus Landry

Speyer – Die Evangelische Kirche der Pfalz hat drei neue Pfarrerinnen und zwei neue Pfarrer entsendet. Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst sowie Personaldezernentin und Oberkirchenrätin Marianne Wagner überreichten in einer Feierstunde in der Dreifaltigkeitskirche in Speyer die Urkunden.

Ulrich Hofeditz wird Pfarrer der Kirchengemeinde Schmalenberg im Dekanat Pirmasens, Elisabeth Lang Pfarrerin der Kirchengemeinde Bexbach im Dekanat Homburg. Philipp Loos wird Pfarrer der Kirchengemeinde Waldfischbach im Dekanat Pirmasens, Sarah Schulze übernimmt in Lambrecht im Dekanat Neustadt ihre erste Pfarrstelle. Karin Schwartz wird mit einer 50-Prozent-Stelle Pfarrerin zur Dienstleistung im Dekanat An Alsenz und Lauter.

Marianne Wagner rief die Pfarrerinnen und Pfarrer dazu auf, sich die Kraft der Gemeinschaft, die sie auf ihrem Weg erlebt hätten, zu bewahren. Sich gegenseitig stärken zu können, sei ein großer Schatz.

In ihrer Ansprache blickte Dorothee Wüst auf Ambivalenzen in der Versuchung Jesu in der Wüste und assoziierte damit Herausforderungen für die Kirche. Nötig seien sowohl konkretes diakonisches Handeln als auch das Wort Gottes, das eine Nährkraft anderer Art habe. Zur Kirche gehörten Werte, „nach denen ich mein Leben ausrichten kann“. Gottes Anwesenheit könne man nicht mit vollen Kirchen erzwingen, das Ziel sollte nicht sein, möglichst viele Mitglieder zu haben. „Umgekehrt verliert die Welt, wenn wir als Kirchen nichts tun, das Bewusstsein, dass da mit Gott jemand ist, dem wir Vertrauen entgegenbringen können“, sagte Wüst.

Text: Evangelische Kirche der Pfalz, Florian Riesterer Foto: Klaus Landry
26.02.2024

Ausbildung zum Gottesdienstleiter

Dreiteilige Ausbildung von März bis Mai

Speyer / Neustadt – Christinnen und Christen versammeln sich und treten ein in den Dialog mit Gott und den Menschen untereinander. Sie hören das Wort Gottes, gedenken des Lebens, Leidens und der Auferstehung ihres Herrn Jesus. Damit die Feier der Liturgie in den einzelnen Gemeinden lebendig bleibt, fördert das Bistum Speyer die Vielfalt liturgischer Feierformen in den Gemeinden und damit auch die Ausbildung von Gottesdienstleiter:innen. Diese Ausbildung befähigt Ehrenamtliche dazu, Gottesdienste zu gestalten und zu leiten.

Am 16. März startet die dreiteilige Ausbildung unter der Leitung von Clemens Schirmer, Liturgiereferent im Bistum Speyer. An drei Terminen (16.3., 27.4., 18.5.) werden dabei die Grundelemente des Gottesdienstes, wie Verkündigungen, Lieder oder Gebete, sowie die Wort-Gottes-Feier am Sonntag behandelt. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung erhalten die Teilnehmer:innen eine bischöfliche Beauftragung, die ihnen erlaubt, in ihrer Pfarrei bzw. Gemeinde regelmäßig Gottesdienste zu leiten.

Weitere Informationen gibt es im Flyer zur Veranstaltung. Das Ausbildungskonzept sowie das Anmeldeformular finden sich auf der Website des Bistums Speyer.

Bistum Speyer
26.02.2024

„Eine intensive, spannende und sehr arbeitsreiche Zeit“

Breites Themenspektrum von Satzungsänderung bis Synodaler Weg bei der Diözesanversammlung am 24. Februar 2024

Ludwigshafen – Zur 12. und letzten regulären Diözesanversammlung dieser Amtszeit lud der Vorstand am 24. Februar in das Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen ein. Eine Vielfalt an Themen stand auf dem Programm, von Strategieprozess über Innovation und Transformation bis zur Verabschiedung einer neuen Satzung.

Anlässlich des zweiten Jahrestags des russischen Angriffs erinnerte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in seiner Eröffnung an den „schrecklichen Beginn dieser aggressiven Invasion“, aber auch an die vielen weiteren Kriege und Konflikte weltweit. Er rief die Mitglieder der Diözesanversammlung zu einem Augenblick des Innehaltens und des Gebets auf.

Oberkirchenrat Markus Jäckle von der Evangelischen Landeskirche der Pfalz zu Gast

Als Gast übermittelte Oberkirchenrat Markus Jäckle Grüße von der Landeskirche der Pfalz. Er betonte die gemeinsamen Herausforderungen beider Kirchen, beispielsweise die im Rahmen der 6. Kirchenmitgliedschaft-Untersuchung festgestellten Entwicklungen. Glaube und Spiritualität nehmen demnach ab, auch wenn die konfessionellen Grenzen gleichzeitig zunehmend verschwinden. Er betonte: „Wir werden neue Wege suchen müssen, denn ich finde, unsere Gesellschaft und unsere Welt braucht die Kirche, braucht den Glauben.“ In dem Sinne solle man „gemeinsam mutig vorangehen“.

Vorstellung des Haushalts durch Diözesanökonom Peter Schappert

„Wir als Kirche sind in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage, die jetzt Handlungen und Veränderungen erfordert“, eröffnete Diözesanökonom Peter Schappert die Vorstellung des Haushalts. Nach einem Überblick über die Entwicklung der Kirchenmitglieder und die einzelnen Posten des Haushalts führte er aus, dass das Bistum aktuell von Rücklagen lebt. Bis spätestens 2027 müssten die Ausgaben wieder ausgeglichen sein. Die Diözesanversammlung sei deshalb unter anderem mit Hilfe des Strategieprozesses beraten worden, Prioritäten im Haushaltsplan zu setzen.

Neukonzeptionierung der Abteilung Jugendseelsorge im Strategieprozess

Im Zuge des Strategieprozesses soll die Abteilung Jugendseelsorge und ihre Arbeit neu aufgestellt werden. Abteilungsleiter Thomas Held erklärte, dass dafür vier Schwerpunkte gesetzt wurden: Die Pfarreien sollen mehr unterstützt, die Kooperation mit Schulen intensiviert werden. Die Katholischen Jugendzentralen wurden auf vier Standorte (Ludwigshafen, Kaiserslautern, Landau, St. Ingbert) zentriert und sollen weiter an die Bedürfnisse der Jugendlichen im Bistum angepasst werden. Durch eine Veränderung des Leitungsmodells sowie eine Stellenreduzierung können weitere Einsparungen vorgenommen werden.

Neue Satzung macht die Arbeit agiler und flexibler

Bereits zu Beginn der Vollversammlung blickte die Vorsitzende Gabriele Kemper zurück auf eine „intensive, spannende und sehr arbeitsreiche Zeit“. Die Mitglieder der Diözesanversammlung werden noch bis November im Amt bleiben, ab dann wird „der Charme der Diözesanversammlung ein anderer sein“, so Kemper.

In den vergangenen knapp zwei Jahren wurde die bestehende Satzung der Diözesanversammlung weiterentwickelt. Durch diese neue Satzung wird die Versammlung in der nächsten Amtszeit in ihrer Gesamtzahl halbiert, von aktuell etwa 120 Mitgliedern auf zukünftig circa 60. Dadurch soll die Arbeit agiler und flexibler werden. Die Gremien werden nicht mehr in Gänze vertreten sein; pastorale kirchliche Handlungsfelder wie Caritas, Kindertagesstätten oder Religionsunterricht werden gestärkt. In der neuen Zusammensetzung wird die Anzahl der ehrenamtlichen Mitglieder im Vergleich zu den Hauptamtlichen leicht überwiegen.

Nach einer lebhaften Diskussion wurde der vorgestellte Satzungsentwurf mit einigen Änderungen mit großer Mehrheit angenommen. Im weiteren Verlauf der Versammlung wurde zudem der Ausschuss „Synodale Prozesse“ gegründet.

Rückblick auf Gespräche mit Betroffenenbeirat

Der stellvertretende Vorsitzende der UAK (Unabhängige Aufarbeitungskommission), Dr. Karl Kunzmann, stellte der Versammlung die Leitthemen der Kommission vor. Er sprach von einer konstruktiven Zusammenarbeit auf Augenhöhe und hob die „bisher sehr gute Aufarbeitung hervor“ – auch wenn es noch einige Aufgaben zu lösen gäbe. Klaus Scheunig, Vorstandsmitglied der Diözesanversammlung, erinnerte an die Begegnung mit dem Betroffenenbeirat im vergangenen November: „Man kann sagen, dass das der intensivste und auch bedrückendste Moment aller bisherigen 11 Diözesanversammlungen war.“ Das Thema sexueller Missbrauch müsse ein fester Bestandteil auch künftiger Versammlungen sein: „Es wäre Verrat am Evangelium, weiterzumachen wie bisher“, betonte Scheunig.

Generalvikar Magin zeigte sich entschlossen, den Lebensgeschichten der von Missbrauch Betroffenen Raum zu geben. Es sei nicht ausreichend, Missbrauch nur aufzuarbeiten, auch die Kirche selbst müsse als vorbildlich sicherer Ort gelten.

Um dem Thema nochmal „Raum und Stimme zu geben“, teilte sich die Versammlung im Anschluss zu gemeinsamen Gesprächen in kleine Gruppen auf, um die Begegnungen mit Betroffenen von Missbrauch zu reflektieren.

Innovation und Transformation

Thomas Kiefer, Hauptabteilungsleiter der Seelsorge, stellte weitere Schritte auf dem Weg zu einer missionarischen Kirche vor. Sowohl Transformation als auch Innovation würden dabei eine wichtige Rolle spielen. Als Transformation beschrieb Kiefer die Förderung bestehender und gut funktionierender Wege der Glaubensvermittlung, als Innovation bis dato nicht praktizierte Formen. Dafür wurden zwei Stellen ausgeschrieben, die in der ebenfalls neu eingerichteten Stabsstelle für Innovation und Transformation den Prozess fördern und begleiten sollen.

Abschließender Dank an alle Mitglieder

In einer abschließenden Fragerunde ging es unter anderem um die Themen Gemeindestrukturen, Ehrenamt, Kita-Trägerstruktur, Klimaschutz und Kommunikationsleitfaden. Zum Ende schloss Gabriele Kemper die Sitzung mit einem großen Dank an alle Ehrenamtlichen: „Vier Jahre lang sind wir gemeinsam gewachsen. In teils langen Sitzungen haben wir immer wieder das Gespräch gesucht. Nun gehen wir im Bistum Speyer den synodalen Weg weiter!“

Bischof Wiesemann ergänzte: „Wir haben gezeigt, dass wir als dieses Gremium gemeinsam die Zukunft unserer Diözese gestalten wollen.“ Er bezeichnete die Diözesanversammlung als „gelebte Synodalität, als Teil der Lösung, nicht des Problems“. Er dankte allen, die sich mit großem Engagement beteiligen; es sei „in dieser schwierigen Zeit nicht selbstverständlich, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen.“

Text: Bistum Speyer Foto: Marco Fraleoni
26.02.2024

Kirchen

Dom zu Speyer / Neuartiges Tastmodell für Blinde

Speyer – Am 13. November um 12 Uhr übergibt die Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer dem Dom ein Tastmodell, welches in einmaliger Form den Innenraum des Doms für Menschen mit Seheinschränkungen erfahrbar macht. Das Bronzemodell bildet einen Schnitt durch das Gebäude in etwa 10 Metern Höhe ab und macht damit den Grundriss und das aufsteigende Mauerwerk des Gebäudes ertastbar. Nach unserer Kenntnis ist diese Modellform bislang einmalig. Standort ist der südliche Domgarten, nahe der Dom-Info.

Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl wird das Tastmodell einweihen. Der Vorstandsvorsitzende der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer Prof. Dr. Alfried Wieczorek spricht ein Grußwort und übergibt das Modell dem Domkapitel. Ebenfalls eingeladen sind Vertreter*innen der Seelsorge für Menschen mit Behinderungen und die ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten der Stadt Speyer. Hergestellt hat das neuartige Tastmodell der Künstler Egbert Broerken, der auch das bereits vorhandene Bronzemodell des gesamten Baukörpers im Maßstab 1:100 entworfen und gefertigt hat.

Das Blindentastmodell wurde finanziert von der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer mit Mitteln aus dem Sonderprogramm „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und des „Deutschen Verbandes für Archäologie e.V.“

Bistum Speyer
07.11.2023

Prioritäten für die Zukunft

Die 13. Landessynode tagt vom 23. bis 25. November zum sechsten Mal. Im Mittelpunkt steht ein Priorisierungsprozess, der die Landeskirche zukunftsfähig machen soll.

Speyer (lk) – Synodalpräsident Hermann Lorenz wird die Herbsttagung am Donnerstag, 23. November, im Technik-Museum Speyer eröffnen. Bis Samstag, 25. November, trifft das höchste Gremium der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) Entscheidungen.

Schwerpunkt Prio-Prozess

Bereits im Mai hatte die Landessynode grundlegende Verfahrensregeln für einen Priorisierungsprozess für die zukünftige Arbeit der Landeskirche festgelegt. Am Freitag der Herbsttagung soll nun der Gesamtprozess beschlossen werden. Dabei soll es eine breite Beteiligung der demokratisch verfassten Organe der Landeskirche, von Laien sowie internen und externen Expertinnen und Experten geben.

Sollte die Synode die Vorlage zum Prozess beschließen, sollen neben einem Mitgliederrat (orientiert an Bürgerräten) auch ein wissenschaftlicher Beirat sowie Resonanzräume mit Personen aus unterschiedlichen Bereichen von Kirche und Gesellschaft den Prozess begleiten, der die gesamte Landeskirche und alle ihre Gemeinden und Einrichtungen betreffen wird. Als Experiment wurden in Kooperation mit der Agentur Sommerrust vier Szenarien für eine mögliche Zukunft der Landeskirche mithilfe von „Künstlicher Intelligenz“ (hier in Form des large language model GPT-4) entwickelt. Diese werden während der Tagung präsentiert.

In sieben Fachgruppen werden Synodale, Mitarbeitende des Landeskirchenrats und weitere Expertinnen und Experten Szenarien für das Jahr 2035 für je einen Aufgabenbereich kirchlichen Handelns entwickeln – mit Einsparzielen von 45%, 60% bzw. 75%. Diese teils drastischen Szenarien sollen die Landessynode in die Lage versetzen, bis Mai 2025 zwischen einzelnen Arbeitsbereichen zu priorisieren und so die notwendigen Sparziele mit Blick auf das Jahr 2035 zu erreichen.

Verwaltungsprozesse sollen digitaler werden

Mit zwei Anträgen könnten am Donnerstag Verwaltungsabläufe in der Landeskirche künftig digitaler werden: Während die Kirchenbücher durch Gemeinden bereits digital geführt werden, könnte nun auch die Archivierung digital erfolgen. Und ein neues Dokumentenmanagement-System soll verpflichtend im Landeskirchenrat und optional in anderen Bereichen der Landeskirche eingeführt werden.

Pfarrstellen bis 2030

Ebenfalls am Donnerstag wird das Pfarrstellenbudget für die Jahre 2025 bis 2030 zur Diskussion und Abstimmung gestellt. Nachdem in den vergangenen Jahren die Zuteilung von Pfarrstellen an Gemeinden anhand einer Formel berechnet wurde, die den Arbeitsaufwand im Pfarramt beschrieb, soll nun eine andere Grundlage für die Berechnung herangezogen werden.

Künftig sollen die Gemeindeglieder und die Fläche auf der Ebene der Kirchenbezirke berücksichtigt werden. Das schließt die Wege in die Budgeterstellung mit ein, die manche Pfarrerinnen und Pfarrer zurücklegen müssen, um ihre Mitglieder zu erreichen. Als weiterer Faktor wird die Zahl von Alten- und Seniorenheimen im jeweiligen Kirchenbezirk hinzugezogen, um den damit verbundenen Arbeitsaufwand mit zu bedenken. Neu ist außerdem, dass das Pfarrstellenbudget nur für die Kirchenbezirksebene ermittelt wird und nicht für die Einzelgemeinde. Die Entscheidungen, wie die zugewiesenen Stellen verteilt werden, müssen in den Kirchenbezirken getroffen werden.

Leuenberger Konkordie

Mit einem Festvortrag würdigt die Synode die vor fünfzig Jahren verabschiedete Leuenberger Konkordie. Der Generalsekretär der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE), Pfarrer Mario Fischer, wird einen Vortrag halten. Auch die Kirchenpräsidentin wird im Rahmen der Veranstaltung sprechen. Musikalische Begleitung erfolgt durch die Synodalen Maurice Croissant (Popularmusikbeauftragter der Landeskirche) und Tobias Markutzik.

Am 16. März 1973 verabschiedeten lutherische, reformierte und unierte Theologen im schweizerischen Leuenberg einstimmig ein Dokument, das die nahezu fünf Jahrhunderte lange Spaltung zwischen den reformatorischen Konfessionen beenden sollte. Mit dieser Konkordie, die am 1. Oktober 1974 in Kraft trat, sicherten sich die Unterzeichnenden wechselseitig die volle Kirchengemeinschaft zu: die gegenseitige Anerkennung der Sakramente, der Ämter und der rechtmäßigen evangelischen Verkündigung.

Die Konkordie haben inzwischen 94 Kirchen aus nahezu allen europäischen und einigen südamerikanischen Ländern anerkannt – sie bilden die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE). Das jüngste Mitglied wurde im September 2022 die Deutsche Evangelisch-Lutherische Kirche in der Ukraine.

Hintergrund

Es ist die sechste Tagung der 13. Landessynode, die von 2021 bis 2026 gewählt ist. Die Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) ist die kirchliche Volksvertretung.

Damit hat sie die Kirchengewalt inne. Sie trifft wesentliche Entscheidungen in geistlichen, rechtlichen und finanziellen Belangen der Landeskirche. Die Amtszeit einer Synode beträgt sechs Jahre. Ihr gehören 57 Mitglieder an. Das Präsidium bilden Synodalpräsident Hermann Lorenz, Synodalvizepräsident Joachim Schäfer und als zweite Synodalvizepräsidentin Christine Schöps.  

Mehr

Interessierte sind nach Speyer eingeladen. Die Tagung der Landessynode ist öffentlich und wird auch live übertragen: www.youtube.com/evkirchepfalz

06.11.2023

Hubertusmesse als Dankfeier für Gottes Schöpfung im Dom

Jäger und Jagdfreunde feiern mit Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl Messe zum Dank an Gott als Schöpfer der Welt – Dem Gottesdienst geht ein „Großer Hörnerklang“ voraus

Hubertusmesse mit traditionellem Hörnerklang am 11. November
Foto: © Domkapitel Speyer, Josef Szelig

Speyer – Am Samstag, 11. November um 18 Uhr findet im Speyerer Dom die traditionelle Hubertusmesse statt. Der Gottesdienst verbindet das Gedenken an den Heiligen Hubertus als Patron der Jäger mit dem Dank an Gott als Schöpfer der Welt und der Natur. Die Messe ist auch eine Dankmesse für die Vertreterinnen und Vertreter der Forst-, Land- und Fischereiwirtschaft.

„Mit der Hubertusmesse loben wir Gott als Schöpfer und Erhalter allen Lebens, bitten ihn um seinen Schutz und Segen für die Jäger bei all ihrem Wirken und kommen mit unseren Bitten für die Bewahrung der Schöpfung zu ihm – wir können uns unserer Verantwortung dafür wieder neu bewusst werden“, erläutert Dr. Dr. Josef F. Szelig als Organisator seitens der Jägerschaft die zentralen Anliegen der Messfeier.

„Ich freue mich darüber, dass so viele Jäger bei der Gestaltung dieser Messe mitwirken – das spiegelt wider, dass sie ihnen wichtig ist und dass sie innerlich mittragen, was wir alle in der Hubertusmesse ausdrücken und vor Gott tragen möchten“, sagt Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl, der die Hubertusmesse im Dom feiern wird.

Die musikalische Gestaltung übernehmen die Karlsruher Parforcehornbläser Markgraf von Baden unter der Leitung von Adolf Ruppert und der Saulheimer Jägerchor, dem Reinhard Baumgärtner vorsteht.

Bereits vor der Messe findet von 15.30 bis 17 Uhr der „Große Hörnerklang“, in diesem Jahr zum ersten Mal im Mittelschiff des Doms, statt. Moderiert wird der „Große Hörnerklang“ von Dr. Carsten Jacobi und Bernward Scharding.

An diesem wirken unter der Leitung von Wolfgang Vaque zehn Jagdhornbläsergruppen mit: die Karlsruher Parforcehornbläser Markgraf von Baden, das Jagdhornbläsercorps Karlsruhe, die Aschbacher Jagdhornbläser, die Jagdhornbläser Alzey-Worms, die Jagdhornbläsergruppe Leiningerland, die Jagdhornbläsergruppe Bad Dürkheim/Neusstadt, die Jagdhornbläsergruppe Kolping Dudenhofen, die Mörlenbacher Jagdhornbläser, die Pfälzer Jagdhornbläser Kreisgruppe Ludwigshafen und die Bläsergruppe Südliche Weinstraße. Die Gesamt-Organisation steht unter Leitung Dr. Dr. Josef F. Szelig.

Text: Bistum Speyer Foto: © Domkapitel Speyer, Josef Szelig
06.11.2023

„Eine Versammlung mit Themen, die ans Herz gingen“

Diözesanversammlung im Bistum Speyer in Begegnung mit Betroffenen von sexuellem Missbrauch – Weitere Schritte innerhalb der Aufarbeitung wurden vorgestellt – Anträge zu den Themen Geschlechtergerechtigkeit und Synodale Prozesse beschlossen

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann begrüßt die Versammlung.
Foto: © Bistum Speyer

Ludwigshafen – Zu einer themenreichen 11. Diözesanversammlung lud der Vorstand vom 03. bis 04. November in das Heinrich Pesch Haus nach Ludwigshafen ein. Zu Beginn äußerte sich der Vorstand in einer Stellungnahme zum Konflikt in Israel und Gaza. „Wir sehen uns als Glaubensgeschwister unserer jüdischen und muslimischen Freundinnen und Freunde. Unser gemeinsames Streben nach Frieden ist keine naive Weltflucht. Es schließt ein, Terror, Hass und Gewalt klar zu verurteilen“, so Klaus Scheunig, Vorstandsmitglied der Diözesanversammlung.

Bischof Wiesemann: Beraten und entscheiden gemeinsam im Geist der Synodalität

Auch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann erinnerte zu Beginn der Versammlung an die dramatische Lage im Nahen Osten. Angesichts des Terrors, der Radikalisierungen sowie den Tendenzen zu Spaltungen weltweit und in Deutschland sei es wichtig, sich auf die Bistumsvision zu besinnen, Segensort für die Welt zu sein. „Wir engagieren uns anwaltlich für Gerechtigkeit und Frieden, für unser gemeinsames Haus Erde und für die gleiche Würde und die gleichen Rechte aller Menschen“, so Bischof Wiesemann. In diesem Miteinander sieht Wiesemann eine „gelebte Synodalität“, die Modellcharakter habe und ihre gesellschaftliche Wirkkraft so entfalten könne. Im Geist der Synodalität zu entscheiden, zu beraten, aufmerksam aufeinander zu hören und im gemeinsamem Suchen nach der verbindenden Mitte die anstehenden Themen zu diskutieren, sei wichtig, um im Miteinander Wege zu gehen.

Bischof Edouard Sinayobye aus Ruanda zu Gast bei der Versammlung

Bischof Edouard Sinayobye aus Ruanda.
Foto: © Bistum Speyer

Als besonderer Gast war Bischof Edouard Sinayobye aus der Partnerdiözese Cyangugu anwesend. Er war Teilnehmer der Weltsynode in Rom und berichtete eindrücklich von seinen Erfahrungen in der Begegnung mit Papst Franziskus sowie den Kardinälen und Bischöfen der Weltkirche. Bischof Sinayobye dankte für die Freundschaft mit Speyer: „Ich war bereits dreimal hier zu Gast und freue mich darauf Bischof Wiesemann im kommenden Jahr in Ruanda zu begrüßen.“

Generalvikar berichtet über den Fortschritt beim Strategieprozess

Generalvikar Markus Magin stellte die weiteren Schritte des Strategieprozesses vor. Im ersten Halbjahr 2024 werden Qualität, Effektivität und Arbeitsweisen im Bischöflichen Ordinariat, der zentralen Verwaltung des Bistums, durch eine externe Beratung auf den Prüfstand gestellt. In die Zukunft gerichtet ist ebenfalls die Innovationsförderung, die Ideen und Projekte rund um die Vision, Querschnittsthemen und pastorale Entwicklungsfelder unterstützen soll, die Felix Goldinger, Referent für Missionarische Pastoral, vorstellte.
Konzepte für die Zukunft des Wallfahrtsortes Maria Rosenberg in Waldfischbach-Burgalben sind für die Frühjahrskonferenz der Diözesanversammlung 2024 geplant – in pastoraler, wirtschaftlicher wie auch baufachlicher Hinsicht. Ebenso wird die CO²-Bilanz im kommenden Jahr zur Verfügung stehen, wenn die Stelle des Klimaschutzmanagements besetzt werden konnte. Gemeinsam mit der Evangelischen Kirche der Pfalz wurde sich der Initiative „Stop Ecocide“ angeschlossen. Diese macht sich international für die Ächtung und die juristische Verfolgung von Umweltverbrechen stark.

Personalmangel und Finanzlage erfordern Flexibilität

Die Mitglieder stimmen ab.
Foto: © Bistum Speyer

In der übergemeindlichen Seelsorge geht bis 2030 die Zahl der pastoralen Kräfte, also Pastoral- und Gemeindereferent:innen, Diakone und Priester, um 40% zurück. „Das bringt eine Anpassung der Stellenplanung mit sich. Beispielsweise sind im Krankenhaus künftig nicht mehr beide Konfessionen vertreten, sondern entweder eine katholische oder eine evangelische Seelsorge. „, sagt Generalvikar Magin. Allerdings sind auch neue Stellen vorgesehen zu den Themen Qualität und Effektivität in der Seelsorge, Ehrenamtskoordination und Begleitung von LSBTI (Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen). Dafür müssten jedoch an anderen Positionen Stellen gestrichen, bzw. nicht nachbesetzt werden – und zwar deutlich mehr als neue geschaffen werden könnten.

Das Konzept für die Jugendseelsorge wird erst zum Beginn des Jahres 2024 vorliegen. Weiterhin wird ein Ausbildungsgang für Ehrenamtliche zur Leitung von Begräbnisfeiern eingerichtet.
„Die finanzielle Situation des Bistums entwickelt sich deutlich schlechter, als vor dem Strategieprozess absehbar war. Gründe hierfür sind unter anderem Kirchenaustritte, Inflation, Energiekosten, sowie Gehaltskostensteigerung.“, berichtet Magin. Es werde deshalb nochmals verstärkter Anstrengungen bedürfen, um die pastoralen und wirtschaftlichen Ziele des Konzeptes zu erreichen. Jedoch blieben die von der Diözesanversammlung beschlossenen Prioritäten auch bei einer veränderten finanziellen Situation weiterhin bestehen.

Umfangreicher Maßnahmenkatalog zur Förderung größerer Geschlechtergerechtigkeit verabschiedet
Auf der Tagesordnung standen Berichte der Diözesanausschüsse zu den Themen „Synodale Prozesse“, „Ehrenamt“ und „Geschlechtergerechtigkeit“. Der Ausschuss Geschlechtergerechtigkeit legte einen umfangreichen Maßnahmenkatalog vor, der auf eine erhöhte Sichtbarkeit von Frauen in Liturgie, Öffentlichkeit und kirchlichem Leben, insbesondere in Leitungspositionen abzielte. Nach einer lebendigen und umfangreichen Diskussion wurde der Antrag nach einigen Änderungen bewilligt.
Neben einer Förderung größerer Geschlechtergerechtigkeit innerhalb des Stellenbesetzungsverfahrens hat die Versammlung im Bereich der Personalentwicklung und Qualifizierung zielgruppenspezifische Fortbildungsangebote für Frauen und bewusstseinsbildende Veranstaltungen für Haupt- und Ehrenamtliche beschlossen. Auch im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit soll neben der Erarbeitung eines Kommunikationsleitfadens sowie themenspezifische Kampagnen zur Erreichung von Geschlechtergerechtigkeit durchgeführt werden.

Synodale Prozesse: Fundament der Diözesanversammlung

Das Thema „Synodale Prozesse“ wird in einem weiteren Ausschuss die Beratungen der Versammlung zeitnah begleiten. Zukünftig werden hier konkrete Maßnahmen erarbeitet, um Beschlüsse im Bistum zeitnah umzusetzen. „Viele Katholik:innen schauen gespannt auf die Beschlüsse des Synodalen Wegs in Deutschland. Die synodalen Prozesse sollten somit Fundament der Diözesanversammlung sein“, so Thomas Held, einer der Antragsstellenden. Auch das Thema „Ehrenamt“ wurde eingehend und umfangreich diskutiert. Der Ausschuss profitierte von der konstruktiven Rückmeldung der Versammelten. Bei der nächsten Diözesanversammlung im Februar 2024 wird ein Antrag zur Förderung des Themas „Ehrenamt“ eingereicht.

Studienteil zu den Themen Prävention, Missbrauch sowie Aufarbeitung

Die Versammelnden beim Netzwerken und Austauschen.
Foto: © der pilger

Am Samstagvormittag waren die Mitglieder zu einem Studienteil zu den Themen Prävention, Missbrauch sowie Aufarbeitung eingeladen. Neben Informationen zum Stand der Aufarbeitung durch die Unabhängige Aufarbeitungskommission durch die Vorsitzende Melanie Ott, stellte auch Prof. Dr. Sylvia Schraut der Universität Mannheim das Konzept der Aufarbeitungsstudie vor, die seit April 2023 angelaufen ist. Im Mittelpunkt der Studie steht dabei nicht das „was“, sondern das „wie“. Die wissenschaftliche Arbeit soll eine Klärung der Ursachen, der Strukturen des Missbrauchs (Organisationsstrukturen, Rolle des Umfeldes, Vertuschungswege) sowie eine Analyse des zeitlichen Wandels in der Vorstellung über Sexualität, Kindesrecht bzw. Autorität berücksichtigen.
Generalvikar Markus Magin gab einen Einblick in die umfangreiche Arbeit des Bistums in der Bekämpfung von sexuellem Missbrauch. So können Betroffene sich bei einer unabhängigen Ansprechperson melden und einen Antrag auf materielle Leistungen in Anerkennung des Leids stellen. Die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden absolvieren verpflichten Präventionsschulungen. „Alle müssen lernen hinzuschauen. Denn Prävention ist eine Aufgabe aller, die sich in der katholischen Kirche engagieren.“, so Generalvikar Magin.

Im Dialog mit den Betroffenen – Chancen im Miteinander erkennen

Auch der Betroffenenbeirat im Bistum Speyer stellte sich und seine Arbeit vor und lud zu Gesprächsrunden ein, bei denen die Mitglieder der Diözesanversammlung die Möglichkeit hatten mit den Betroffenen zu sprechen und Fragen zu stellen. Emotionale und intensive Gespräche prägten diesen Teil der Versammlung und machten deutlich wie wichtig der Austausch mit den Betroffen ist.
„Das Zuhören hat uns sehr unmittelbar demonstriert wie elementar die Betroffenenperspektive bei der Aufarbeitung ist. In dem bewegenden Studienteil, haben wir Lebensgeschichten erlebt, die uns sehr ans Herz gingen.“, so Gaby Kemper Vorsitzende der Versammlung.

Vorstellung eines neuen Satzungsentwurfs für die Diözesanversammlung

Am Nachmittag stellte ein Ausschuss, der sich zur Erarbeitung einer neuen Satzung gebildet hat, einen ersten Entwurf vor. Aus den Anmerkungen der Anwesenden wird der Sachausschuss für die kommende Diözesanversammlung im Februar 2024 eine für die Abstimmung finale Satzung erarbeiten.
Innerhalb der Diözesanversammlung wurde auch auf weitere wichtige Termine in den kommenden Jahren hingewiesen, darunter der Diözesankatholikentag, der am 21.und 22. September 2024 in Speyer stattfinden wird. Ebenso wurde bereits auf die Diözesanwallfahrt nach Rom im Heiligen Jahr 2025 (14.-25. Oktober 2025).

Zum Ende der Versammlung dankte Gaby Kemper den Mitgliedern für einen lebhaften Austausch „bei einer prallgefüllten Tagesordnung“. Durch die zahlreichen Wortmeldungen konnte die Bistumsvision, Segensorte zu gestalten, ganz konkret weiter umgesetzt werden.
Die Diözesanversammlung hat die Aufgabe, die Themen und Anliegen der verschiedenen Bistums-Gremien zusammenzuführen und den Bischof zu beraten. Aktuell gehören der Diözesanversammlung 115 stimmberechtigte Mitglieder an. Im Sinn des Kirchenrechts nimmt die Diözesanversammlung zugleich die Aufgaben eines Diözesanpastoralrates für das Bistum Speyer wahr. Die nächste Diözesanversammlung findet am 24. Februar 2024 im Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen statt.

Text: Bistum Speyer Foto: 1-3 © Bistum Speyer; 4 der pilger
05.11.2023

„Auch wir sind Heilige“

Bischof Edouard Sinayobye aus der Partnerdiözese Cyangugu zu Besuch

Weihbischof Otto Georgens und Bischof Edouard Sinayobye beim Pontifikalamt.
Foto: Klaus Landry

Speyer – Zum Hochfest Allerheiligen feierte Weihbischof Otto Georgens am Mittwoch, dem 1. November, um 10 Uhr im Speyerer Dom ein Pontifikalamt. Als besonderer Gast nahm Edouard Sinayobye, Bischof der Partnerdiözese Cyangugu in Ruanda, an der Messfeier teil. „Heilige sind keine Superhelden, wir brauchen keine Angst zu haben, wenn wir uns auf den Weg des Glaubens machen.“, sagte Weihbischof Georgens in seiner Begrüßung von Bischof Sinayobye. „Auch wir sind Heilige.“

In seiner Predigt konzentrierte sich Bischof Sinayobye auf das Johannesevangelium: „Unser gemeinsames Zeichen ist die Taufe. Dadurch sind wir neue Geschöpfe geworden, Kinder Gottes.“ Seit dem Beginn der Kirche seien Christen und Christinnen „Gerechte“ oder „Heilige“ genannt worden. „Seid heilig, wie euer Vater heilig ist – heute feiern wir dieses Fest der Heiligkeit“ Die Vision von Johannes hinterlasse eine Botschaft: „Die Kirche ist keine Struktur, sondern eine Familie – das bedeutet für uns, dass wir alle Brüder und Schwestern sind.“

„Die Synode ist eine Gelegenheit darüber nachzudenken, was wir als Familienmitglieder ein und derselben Familie sind.“, so Bischof Sinayobye, der vor seinem Besuch in Speyer an der Weltsynode in Rom teilnahm. „Durch die Taufe haben wir eine heilige Berufung erhalten. Der Glaube an Gott gibt uns eine Vision, die das menschliche Auge nicht sehen kann.“ Freud, Leid, Armut, Reichtum, Schande und Ehre vergingen. „Was also vergeht nicht? Gott, das ewige Leben.“ Wie seien die irdischen Realitäten mit Blick auf die Vision zu meistern? „Die Seligpreisungen im Evangelium geben einen Hinweis darauf. Sie stellen uns eine Frage und geben eine Antwort darauf: >Was ist Glück?< Das aufrichtige Herz, das keine Doppelzüngigkeit kennt. Die Barmherzigkeit, die ein mitfühlendes Herz bedeutet. Der Durst nach Gerechtigkeit und Frieden. Die Sanftmut, die Gewaltfreiheit im Angesicht erlittener Ungerechtigkeit bedeutet. Bitten wir Gott um eine neues Herz.“

Bischof Sinayobye bei seiner Predigt.
Foto: Klaus Landry

Für die musikalische Gestaltung sorgte ein Vokalensemble der Dommusik mit der „Missa Papae Marcelli“ von Giovanni P. da Palestrina und Ludovico da Victorias „O quam gloriosum est regnum“. Die Orgel spielte Domorganist Markus Eichenlaub.

Zum Hintergrund: Allerheiligen

In der abendländischen Kirche wird Allerheiligen seit dem neunten Jahrhundert am 1. November gefeiert. Als Initiator des Festes gilt der mittelalterliche Theologe Alkuin. Gedacht wird an diesem Tag allen Heiligen, wobei damit nicht nur die offiziell heiliggesprochenen Männer und Frauen gemeint sind. Vielmehr bekennt die Kirche, „dass es eine große Schar von Menschen gibt aus allen Zeiten und Völkern, deren Leben für immer und ewig geglückt ist“, ohne dass dies dokumentiert und offiziell festgeschrieben ist. Da dieser Tag in Deutschland ein gesetzlicher Feiertag ist nutzen ihn viele Gläubigen, um die Gräber ihrer Angehörigen auf den Friedhöfen zu besuchen und dort eine Kerze zu entzünden.

Text: Bistum Speyer Foto: Klaus Landry
01.11.2023

Terminkalender des Bistum Speyer im November 2023

7.11. 9 Uhr bis 16 Uhr Willkommenstag für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (im pädagogischen Bereich) in katholischen Kindertagesstätten im Kardinal-Wendel-Haus in Homburg.
7.11. 80. Geburtstag von KP i.R. Eberhard Cherdron

8.11. 17 Uhr Übergabe des Qualitätsbriefes des Verbandes Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK) an 27 Kindertagesstätten aus dem Bistum Speyer durch Caritasdirektorin Barbara Aßmann in Landau, St. Elisabeth (Helmbachstr. 158).
8./9.11. Visitation durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in Lauterecken.

9.11. LUV – tiefer ins Leben Inspirations-Workshop aus 6 Online-Einheiten (Sechsmal donnerstags von 19.30 Uhr bis 21.45 Uhr)
Termine: 09.11., 16.11., 23.11., 30.11., 07.12., 14.12.
Entwickelt für offene Menschen, Sinnsucher*innen und spirituell Interessierte.
Veranstalter: Bistum Speyer, Arbeitsbereiche Missionarische Pastoral und Katechese, Joachim Lauer Evangelische Landeskirche der Pfalz, Missionarisch Ökumenischer Dienst, Anja Bein
VorabCall: 02.11.2023, 19.30 Uhr bis 21 Uhr

10./11. Tagung anlässlich des 75. Jahrestags der Gründung der Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte im Erbacher Hof in Mainz.

10.11 – 12.11. Bildungs- und Besinnungswochenende „Himmlisches für unser Leben“ – Den Speyerer Dom intensiv erfahren mit Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl. Kunsthistorische Einführung, Vortrag zum „Codex Aureus“, Geistliche Domführung mit Orgelvorführung, nächtliche Zeit im Dom, Gottesdienste, Musik. Aufbau-Wochenende (für Teilnehmer/-innen des Basis-Wochenendes)

11.11. 10 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in Eisenberg.
11.11. Tastenworkshop und „Vom Leben singen“: Offenes Singen mit dem JuGoLo „Ein Segen sein“, Workshop/Fortbildung für Tastenspieler:innen und Sänger:innen; die Teilnahme ist kostenlos. Arbeitsmaterial wird zur Verfügung gestellt.
Leitung: Dekanatskantor Horst Christill, Anmeldung: Telefon: 0151-14879901 oder E-
Mail: horst.christill@bistum-speyer.de, Tagungsort: Hl. Edith-Stein-Haus, Pfarrei Hl.
Edith Stein, Weinstraße 38, 76887 Bad Bergzabern
Zeit: 10 Uhr bis 13 Uhr (Tastenworkshop)
14 Uhr bis 17 Uhr (offenes Singen)
11.11. Fest St. Martin
11.11. 18 Uhr Hubertusmesse im Speyerer Dom.
11.11. 18 Uhr Jugendgottesdienst unter dem Titel “Sankt Martin heute in Ludwigshafen gesehen?” in Ludwigshafen-Pfingstweide, St. Albert.

12.11. 10 Uhr Erwachsenenfirmung durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom.
12.11. 10 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in Ramstein.

13.11. 9 Uhr bis 16 Uhr Willkommenstag für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (im pädagogischen Bereich) in katholischen Kindertagesstätten im Bischöflichen Priesterseminar St. German in Speyer. (Für Regionalverwaltung Germersheim)
13.11. 19.30 Uhr bis 21 Uhr Vortrag und Diskussion des Forums Katholische Akademie unter dem Titel „Religionsmonitor“. Mit der Referentin Dr. Yasemin El-Menouar, Senior Expert für Religion, Werte und Gesellschaft der Bertelsmann Stiftung, Gütersloh, 67346 Speyer, Edith-Stein-Platz 7, Friedrich-Spee-Haus, 5 Euro, Anmeldung: KEB Bistum
Speyer, Tel.: 06232/102-180, E-Mail: keb@bistum-speyer.de
13.11. 19.30 Uhr Workshop „Designed by me“ – Einführung in die Layoutgestaltung. Referentin: Sonja Haub, Bildungsreferentin KEB Pfalz, Online, 10 Euro, KEB Bistum Speyer, Tel.: 06232/102-180, E-Mail: keb@bistum-speyer.de

15./16.11. 9 Uhr Visitation durch Weihbischof Otto Georgens in Rockenhausen.

16.11. 16 Uhr bis 17.30 Uhr Online-Veranstaltung „Präventionsarbeit live!“ für Präventionsfachkräfte.
16.11. 18 Uhr St. Martins-Jahresempfang des Katholischen Büros Mainz im Erbacher Hof in Mainz.
16.11. 19.30 Uhr Film-Vorführung und Diskussion unter dem Titel „2040 – Wir retten die Welt“. Referent*in: Sonja Haub, KEB Pfalz, Katrin Berlinghoff, Klimaschutzmanagerin, Speyer, 67346 Speyer, Kleine Pfaffengasse 8, Alter Stadtsaal, 5 Euro / 3 Euro ermäßigt
Anmeldung: KEB Bistum Speyer, Tel.: 06232/102-180, E-Mail: keb@bistum-speyer.de

17.11. 8.30 Uhr Pontifikalamt zum Elisabethentag mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom.
17.11. Gedenktag für die Wohltäter des Doms, die bayerischen Könige, die Förderer des Doms aus dem Dombauverein und der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer und alle, die zum Erhalt des Speyerer Doms beigetragen haben.
18 Uhr Kapitelsamt mit Kapitelsvesper im Speyerer Dom.

17.11.– 19.11. Seminar für Multiplikatorinnen in der Weltgebetstagsarbeit (Weltgebetstagsland:Palästina) in der Ev. Bildungsstätte Ebernburg, 55583 Bad Kreuznach. Angebot der Frauenseelsorge im Bistum Speyer mit Kooperationspartnern.

18.11. Jährlicher Caritastag (Begegnung für ehren- und hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas) in St. Ingbert.
9.30 Uhr Eucharistiefeier mit Weihbischof Otto Georgens in St. Hildegard, St. Ingbert.
18.11. 14 Uhr bis 17 Uhr Chorbegleitung – Fortbildung für Chorleiter:innen, Organist:innen und alle Interessierten, Anmeldung: Telefon: 0151-14879768 oder E-Mail:
christian.payarolla@bistum-speyer.de
Tagungsort: Pfarrsaal St. Elisabeth, Unterer Sommerwaldweg 44, 66953 Pirmasens
18.11. Gebets- und Gedenktag für Betroffene sexualisierter Gewalt.
15.30 Uhr Veranstaltung des Betroffenbeirates des Bistums und des Netzwerks Prävention u.a. mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann auf dem Kardinal-Wetter-Platz vor der Marienkirche in Landau.
18.11. 18 Uhr Festgottesdienst mit Weihbischof Otto Georgens anlässlich des 90-jährigen Jubiläums der Kirche St. Jakobus in Weisenheim am Berg.

19.11. Treffen der Priester der Diözese Speyer mit Generalvikar Markus Magin im Geistlichen Zentrum Maria Rosenberg bei Waldfischbach-Burgalben.
19.11. 10 Uhr Firmung durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in Bexbach.

20.11. 9 Uhr bis 16 Uhr Willkommenstag für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (im pädagogischen Bereich) in katholischen Kindertagesstätten im Bischöflichen Priesterseminar St. German in Speyer. (Für Regionalverwaltungen: Ludwigshafen und Neustadt)

25.11. 10 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in Grünstadt.
16 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in Grünstadt.
25.11. Diözesanversammlung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in Enkenbach-Alsenborn
25.11. Tastenworkshop und „Vom Leben singen“: Offenes Singen mit dem JuGoLo „Ein Segen sein“, Anmeldung bei Ariane Schnippering via E-Mail: ariane.schnippering@bistum-speyer.de, Tagungsort: Kath. Pfarrheim, Hauptstr. 6, 67246 Dirmstein, Zeit: 10 Uhr bis 13 Uhr (Tastenworkshop), 14 Uhr bis 17 Uhr (offenes Singen)
25.11. Thementag in der Reihe „Auf den Punkt“ unter dem Titel „Dem Tod begegnen“. Ab 13.00 Uhr, Waldstraße 145, Kloster Neustadt, Anmeldung unter: Tel.: 06321/875-0, Mail: info@kloster-neustadt.de, Veranstalter: „Auf den Punkt.“ – Katholische Erwachsenenbildung Bistum Speyer in Kooperation mit dem Kloster Neustadt und der Neustadter Pfarrei Hl. Theresia von Avila
Hinweis: Nähere Informationen zum Ablauf und zu den Modulen bei keb@bistum-speyer.de oder unter www.keb-speyer.de
25.11. 18 Uhr Vesper zum Großen Gebet der Dompfarrei Pax Christi im Speyerer Dom.
25.11. 18 Uhr Hagios – gesungenes Gebet aus der Konzertreihe „Cantate Domino“ im Speyerer Dom. Mit Helge Burggrabe, Gesang, Flöten und Leitung und Sängerinnen und Sänger der Chorgruppen der Dommusik

25.11. – 26.11. Schulung für in Präventionsfragen geschulte Personen (Präventionskräfte) im Kloster Neustadt, Waldstr. 145 in Neustadt.
Zeit: 25.11.2023, 11 Uhr bis 26.11.2023, 14 Uhr
Veranstalter: Koordinationsstelle Prävention im Bistum Speyer.

26.11. 11 Uhr Kapitelsamt mit Weihbischof Otto Georgens in der Friedenskirche St. Bernhard in Speyer mit Gräbersegnung.

29.11. Weihe des Kreuzaltars durch Weihbischof Otto Georgens (25 Jahre).
29.11. Treffen der leitenden Pfarrer mit Generalvikar Markus Magin im Geistlichen Zentrum Maria Rosenberg bei Waldfischbach-Burgalben.

29./30.11. Visitation durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in Schönenberg-Kübelberg.
30.11. Treffen der leitenden Pfarrer mit Generalvikar Markus Magin im Bischöflichen Priesterseminar St. German in Speyer.

Bistum Speyer
30.10.2023

Kardinal-Wetter-Platz soll zum Gedenkort für Betroffene werden

Der Kardinal-Wetter-Platz in Landau soll zum Gedenkort für Betroffene werden – Eine Hinweistafel erinnert an Verdienste des früheren Speyerer Bischofs und benennt Versagen im Umgang mit sexualisierter Gewalt – Betroffenenbeirat im Bistum unterstützte Pfarrei bei der Aufarbeitung

Landau/Speyer – Der Pfarreirat der Pfarrei Mariä Himmelfahrt Landau hat Anfang Oktober eine Entscheidung getroffen: Der Platz vor der Marienkirche wird weiterhin Kardinal-Wetter-Platz heißen. Zusätzlich wird die Pfarrei eine Hinweistafel anbringen, die an Verdienste und Versagen von Kardinal Friedrich Wetter erinnern und schwere Fehler im Umgang mit sexualisierter Gewalt benennt. Der Platz soll hierdurch zu einem Gedenkort für die Betroffenen werden und die Erinnerungskultur aus Sicht der Betroffenen unterstützen und fördern.

Gottesdienst mit dem Betroffenenbeirat in der Marienkirche in Landau

Im heutigen Sonntagsgottesdienst, 29. Oktober 2023, an dem auch Vertreterinnen und Vertreter des Betroffenenbeirats im Bistum Speyer teilnahmen, informierte Dekan Axel Brecht die Gemeinde über die Hintergründe der Entscheidung.
„Gedenken ist nicht nur Erinnern an Vergangenes, sondern wirkt in Gegenwart und Zukunft hinein. Dabei ist es uns wichtig, dass sich unser Gedenken zuallererst auf die Betroffenen richtet. Wir wollen bestehende Orte nicht auslöschen, sondern einen Kulturwandel anstoßen: Hinsehen statt wegsehen, Prävention ausbauen und für das Thema Gewalt- und Machtmissbrauch in allen Bereichen sensibilisieren. Deshalb haben wir uns dafür entschieden, den Platz nicht umzubenennen, sondern mit Hilfe der Hinweistafel ein differenziertes Wahrnehmen zu ermöglichen,“ so Dekan Axel Brecht, Pfarrer der Pfarrei Mariä Himmelfahrt.

Der Frage, wie mit der Benennung des Platzes und den Möglichkeiten des Gedenkens verantwortungsvoll umzugehen ist, gingen intensive Gespräche mit dem Betroffenenbeirat im Bistum Speyer voraus. Weitere Inhalte des fruchtbaren und intensiven Austauschs zwischen Pfarreivertretern und dem Beirat waren auch die Betroffenenperspektive bei Aufarbeitung von Missbrauch und kirchliche Präventionsmaßnahmen.

„Prävention setzt Aufarbeitung voraus“

„Zum Umgang mit dem Kardinal-Wetter-Platz hat der Betroffenenbeirat eine klare Haltung entwickelt: Wenn der Name verschwindet, verschwinden auch die Taten. Damit geht auch der Blick auf und das Gedenken an die Opfer verloren. Das sollte man verhindern. Unser Ziel ist es, dass unsere Kinder und Enkelkinder in einem sicheren Umfeld aufwachsen. Dazu ist Prävention unabdingbar. Doch Prävention setzt Aufarbeitung voraus“ äußert Bernd Held, Vorsitzender des Betroffenenbeirats im Bistum Speyer.

„Fundamentaler Perspektivwechsel, weg von der Institution Kirche hin zum Blickwinkel der Betroffenen“

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann dankt den Verantwortlichen für ihre „sensible und verantwortungsvolle Entscheidung“ und betont: „Durch die Entscheidung der Pfarrei wird das unermessliche und allzu lange nicht gesehene Leid von Missbrauchsbetroffenen ins Zentrum gestellt, ohne die Erinnerung an die Schuld und das Versagen der Institution Kirche und ihrer Amtsträger einfach auszulöschen. Geschehenes Unrecht wird beim Namen genannt, ohne dabei in Schwarz-Weiß-Malerei zu verfallen.“ Wiesemann begrüßt insbesondere, dass durch den Einbezug des Betroffenenbeirats deren Perspektive leitend war: „Diesen fundamentalen Perspektivwechsel, weg von der Institution Kirche hin zum Blickwinkel der Betroffenen, möchte auch ich als Bischof von Speyer mit aller Kraft weiter vorantreiben.“

Zurzeit werden auf Bistumsebene Grundlinien für die Gedenk- und Erinnerungskultur im Bistum Speyer gemeinsam mit dem Betroffenenbeirat und der Unabhängigen Aufarbeitungskommission (UAK) erarbeitet, die in den Meinungsbildungsprozess in Landau mit eingeflossen sind.

Der Gottesdienst mit dem Betroffenenbeirat vom Sonntag, 29. Oktober 2023 um 10.30 Uhr wurde auf dem Youtube-Kanal der Pfarrei unter https://www.youtube.com/@marienkirchelandau live gestreamt und steht dort als Video zur Verfügung.

Die Pfarrei Mariä Himmelfahrt hat als eine der ersten Pfarreien im Bistum Speyer ihr Institutionelles Schutzkonzept in Kraft gesetzt und verpflichtet Mitarbeitende in der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenarbeit zu einem wertschätzenden, respektvollen und achtsamen Umgang miteinander (www.kirchelandau.de/praevention).

Zum Hintergrund

Im Münchener Missbrauchsgutachten wurde Kardinal Wetter in mehreren Fällen Fehlverhalten vorgeworfen. In einem schwerwiegenden Fall übernahm er persönliche Verantwortung und entschuldigte sich für seine falsche Entscheidung. Das Forschungsprojekt „Sexueller Missbrauch im Bistum Speyer durch katholische Priester, Diakone, Ordensangehörige und Mitarbeitende des Bistums (ab 1946)“ wurde im März d.J. von der Unabhängigen Aufarbeitungskommission (UAK) zur Untersuchung des sexuellen Missbrauchs im Bistum Speyer in Auftrag gegeben und ist auf vier Jahre angelegt. Die an der Universität Mannheim unter der Leitung von Prof. Dr. Sylvia Schraut durchgeführte Studie schließt auch die Frage ein, wie die Verantwortungsträger auf Bistumsebene mit Hinweisen auf Missbrauchsfälle umgegangen sind und ob sie ihrer Leitungsverantwortung gerecht geworden sind. Auch im Blick auf die Amtsjahre von Bischof Friedrich Wetter als Speyerer Bischof wird diese Fragestellung untersucht. Der am 20. Februar 1928 in Landau geborene Friedrich Wetter war von 1968 bis 1982 Bischof von Speyer.

Pfarrei Mariä Himmelfahrt Landau und des Betroffenenbeirats im Bistum Speyer
29.10.2023

Ergebnisse des Religionsmonitors

Forum Katholische Akademie lädt zu Vortrag mit Dr. Yasemin El-Menouar ein

Speyer – Über die Ergebnisse des aktuellen Religionsmonitors der Bertelsmann Stiftung berichtet am Montag, 13. November um 19.30 Uhr Dr. Yasemin El-Menouar im Friedrich-Spee-Haus in Speyer. Die Referentin ist Senior Expertin für Religion, Werte und Gesellschaft der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh, die die Studie zur religiösen Landschaft in Deutschland im Mai 2023 veröffentlichte.

In den letzten 70 Jahren hat sich die religiöse Landschaft in Deutschland stark verändert. 1950 zählten sich noch fast 96 Prozent zu den beiden großen christlichen Konfessionen. Andersgläubige und Nichtreligiöse machten in der Summe damals lediglich rund vier Prozent aus.

Heute ist das Bild ein anderes. Nicht einmal jede*r Zweite ist Mitglied in der evangelischen oder katholischen Kirche. Und der Trend sinkender Mitgliederzahlen hält weiter an. Ein immer größerer Bevölkerungsanteil hat keine Glaubenszugehörigkeit. Gleichzeitig gibt es eine zunehmende Vielfalt an Glaubensformen in Deutschland; neben den unterschiedlichen christlichen Glaubensgruppen prägen auch Muslim*innen, Hindus und Buddhisten das religiöse Leben in Deutschland.

Die aktuellen Ergebnisse des Religionsmonitors der Bertelsmann Stiftung geben Hinweise darauf, welche Auswirkungen diese Prozesse auf das gesellschaftliches Zusammenleben in Deutschland hat und wie sich die Rolle der Kirchen in Deutschland angesichts dieser Dynamiken verändert.

Veranstalter des Abends mit Dr. Yasemin El-Menouar ist das Forum Katholische Akademie, eine Kooperation des Heinrich Pesch Hauses – Katholische Akademie Rhein-Neckar, der Dompfarrei Pax Christi in Speyer und der Katholischen Erwachsenenbildung Bistum Speyer.

Um Anmeldung wird gebeten bei der Katholische Erwachsenenbildung, Tel. 06232/102-180, E-Mail: keb@bistum-speyer.de oder online über https://www.keb-speyer.de/veranstaltungen.

Bistum Speyer
24.10.2023

An der Seite der sozial Schwächsten im Nahen Osten – Dringender Appell für Unterstützung der Bevölkerung

Bundesweiter Abschluss des Monats der Weltmission 2023 in Speyer – Bischof Dr. Wiesemann: Engagement und Visionen der Christen im Nahen Osten als „Leuchttürme in einer zerrissenen Welt“ – Pauline-Jaricot-Preis an TV-Produzentin Juliana Sfeir aus dem Libanon verliehen  

Speyer – Zutiefst betroffen von der Welle der Gewalt im Nahen Osten hat das katholische Hilfswerk missio München mit dem Bistum Speyer mit einem feierlichen Gottesdienst im Dom zu Speyer den Sonntag der Weltmission (22. Oktober) gefeiert. Gemeinsam mit hochrangigen Gästen aus den diesjährigen Partnerländern Ägypten, Syrien und Libanon schlossen der Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, Weihbischof Otto Georgens und missio-Präsident Monsignore Wolfgang Huber damit die mehrwöchigen Aktionen zum Monat der Weltmission 2023 ab.

Im Mittelpunkt stand in diesem Jahr unter dem Leitwort „Ihr seid das Salz der Erde“ (Mt 5,13) die Solidarität mit den Christinnen und Christen im Nahen Osten, die sich in ihrer Heimat in den Dienst der Ärmsten und sozial Schwächsten stellen. Knapp vier Wochen waren missio-Projektpartnerinnen und Projektpartner aus Syrien, Ägypten und Libanon in den bayerischen (Erz-)Bistümern und in der Diözese Speyer unterwegs, um über die aktuelle Situation der Menschen dort zu berichten.

„Hier schlägt das Herz christlicher Mission: in einer universalen Weite dessen, der am Kreuz die Arme für alle Menschen ausgebreitet hat.“

Bischof Dr. Wiesemann betonte anlässlich des Sonntags der Weltmission „die unschätzbar wichtige und wertvolle Kostbarkeit des Engagements“ der Gäste aus dem Nahen Osten. Ihre Visionen und Hoffnungszeichen seien „Leuchttürme in einer Welt, die immer mehr zu zerreißen droht“.

Wiesemann berichtete eindrücklich vom konkreten Engagement der anwesenden Gäste aus der Weltkirche, die er während der Predigt an seine Seite bat – als sichtbares Zeichen der Verbundenheit und Solidarität. Von Pater Miguel Angel Condo Soto, dessen Jugendzentrum im langandauernden syrischen Bürgerkrieg auch in den gefährlichsten Situationen für Kinder und Jugendlichen offenstand. Von Bischof Thomas Zaky und Father Pious Farag, die in Ägypten konkrete soziale Entwicklungsarbeit leisten, Projekte in der Frauenförderung und Gefangenenseelsorge für Christen und Muslime gleichermaßen anbieten. Von Juliana Sfeir, deren Engagement im Fernsehsender SAT-7 für so viele im Libanon ein „wichtiges Hoffnungszeichen ist, ein Raum für Wahrheit und Gerechtigkeit, für Bildung und Stärkung, für Vision und Zukunftsperspektive.“ Bischof Dr. Wiesemann: „Hier schlägt das Herz christlicher Mission: in einer universalen Weite dessen, der am Kreuz die Arme für alle Menschen ausgebreitet hat.“

Der Speyerer Bischof nahm in seiner Predigt zur aktuellen politischen Lage im Nahen Osten Stellung: „Der brutale Terrorüberfall auf Israel, aber auch das Leid und die Not nicht zuletzt bei den Menschen in Gaza und Palästina führen uns die hasserfüllte Unversöhntheit in dieser dauerhaften Krisenregion der Erde vor Augen.“ Vor diesem Hintergrund werde unmittelbar deutlich, „wie unersetzbar notwendig jedes Engagement für Frieden und Versöhnung, für Gerechtigkeit und Hoffnung auf Zukunft“ ist und „wie wichtig gerade in unserer Zeit eine Kirche ist, die von ihrer Sendung her einen weltweiten Blick hat.“

Appell für Unterstützung der wertvollen Arbeit der Projektpartnerinnen und Projektpartner

missio-Präsident Monsignore Wolfgang Huber sagte: „Ich danke unseren Projektpartnerinnen und Projektpartnern von ganzem Herzen, dass sie in dieser schwierigen Zeit zu uns gekommen sind. In ihren Heimatländern wachsen Unsicherheit und Angst. Trotzdem geben sie hier ein Zeugnis davon, dass und wie sie den Menschen auch in dieser Situation unermüdlich zur Seite stehen. Auch sie haben Angst, vor dem, was kommen könnte. Dennoch steht es für sie außer Frage, in der nächsten Woche in ihre Heimatländer zurückzukehren, um ihren Mitmenschen beizustehen. Gemeinsam beten wir für den Frieden in der Region und für alle Menschen, die unter dem Terror leiden. Bitte unterstützen Sie diese wertvolle Arbeit gerade in diesen Zeiten mit einer großzügigen Spende. “

Den Festgottesdienst am Sonntag der Weltmission im Dom zu Speyer zelebrierte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann gemeinsam mit missio-Präsident Monsignore Huber. Die Band „Sanctos“ und die Gruppe „Elsa & der Viertelton“ sorgten für die musikalische Begleitung des Gottesdienstes.

Pauline-Jaricot-Preis verliehen an TV-Produzentin Juliana Sfeir aus dem Libanon

Beim anschließenden Empfang im Haus der Kirchenmusik in Speyer wurde von missio München der diesjährige Pauline-Jaricot-Preis verliehen. Diesjährige Preisträgerin ist die TV-Produzentin und Programmleiterin beim ökumenischen Fernsehsender SAT-7 in Beirut/Libanon,Juliana Sfeir.

„Mir ist es wichtig, die Liebe Gottes durch den Einsatz von Medien sichtbar zu machen und damit gesellschaftliche Veränderungen herbeiführen zu können. Meine Art, Salz in die Welt zu bringen ist es, mich für den sozialen Zusammenhalt, die Rechte der Frauen, der Kinder und die Rechte von Menschen mit Behinderungen einzusetzen”, betonte Sfeir in ihrer Dankesrede. Der Sender SAT-7 platziert starke Themen in den Regionen Nordafrikas und des Nahen Ostens – per Satellit über Grenzen und Regierungen hinweg und über die sozialen Netzwerke. Als Chefin der SAT-7-Bildungsmarke „Academy“ setzt Juliana Sfeir besonders auf Bildung und Empowerment, gerade in Zeiten, in denen immer mehr staatliche Schulen im Libanon schließen.

Mit dem Pauline-Jaricot-Preis ehrt missio München jährlich starke Frauen weltweit für ihren Einsatz für Gerechtigkeit und Menschenwürde.

Bistum Speyer
22.10.2023

Bischöfliche Stiftung für Mutter und Kind gratuliert Marlies Kohnle-Gros

Stiftungsvorsitzende wurde mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt – Auszeichnung für Engagement in Politik und Kirche

Speyer/Mainz – Die Beiratsvorsitzende der Bischöflichen Stiftung für Mutter und Kind im Bistum Speyer, Marlies Kohnle-Gros, wurde am Montag, den 16. Oktober 2023, mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Die Juristin und ehemalige rheinland-pfälzische Landtagsabgeordnete erhielt diese hohe Auszeichnung der Bundesrepublik Deutschland für ihre langjährigen Verdienste in der Landespolitik und ihr Engagement im hochschulpolitischen sowie im kirchlichen Bereich.

Ihr Engagement im kirchlichen Bereich ist vielfältig: Bereits in ihrer Jugend brachte sich Kohnle-Gros in der katholischen Jugendarbeit in ihrem Heimatdorf ein, besuchte ein privates katholisches Mädchengymnasium in Ulm. Aktuell ist die Arbeit in der Bischöflichen Stiftung für Mutter und Kind in der Diözese Speyer ein Schwerpunkt ihres Engagements. Weil ihr der Schutz des ungeborenen Lebens wichtig ist, setzt sich die 67-Jährige seit 2010 als Beiratsvorsitzende für das Leben und die gute Begleitung von Frauen in der Schwangerschaft und nach der Geburt ein. Kohnle-Gros ist darüber hinaus Mitglied im Familienbund der Katholiken, bei Kolping, beim SKFM Betreuungsverein in Kaiserslautern und Mitglied der Diözesanversammlung im Bistum Speyer. Sie ist außerdem Mitglied im Aufsichtsrat des Ökumenischen Gemeinschaftswerks Pfalz.

„Ich erlebe es als eine besondere Ehre mit dieser wichtigen Auszeichnung bedacht zu werden,“ freut sich Kohnle-Gros. „Die Unterstützung von hilfsbedürftigen Menschen ist mir ein Herzensanliegen. Die verschiedenen Ehrenämter aus diesem Bereich haben immer mich gefunden und so hat sich eins nach dem anderen entwickelt. Ich freue mich, dass Weggefährten aus den verschiedenen Bereichen bei der Feierstunde dabei waren. Auch ihnen gilt die Anerkennung für die wichtige Arbeit, die sie leisten.“

Die Auszeichnung wurde von Clemens Hoch, Minister für Wissenschaft und Gesundheit, im Auftrag von Ministerpräsidentin Malu Dreyer im Rahmen einer Feierstunde in Mainz überreicht. Auf Einladung von Kohnle-Gros nahm auch Karl-Ludwig Hundemer, ehemaliger Vorsitzender des Diözesancaritasverbandes, für das Bistum Speyer an der Veranstaltung teil. Er beschreibt Kohnle-Gros als Frau, die sich an vielen Stellen mit großer Kompetenz und klarem Kompass einsetzt.

Die Bischöfliche Stiftung für Mutter und Kind freut sich mit ihrer Beiratsvorsitzenden über die Auszeichnung und gratuliert ihr herzlich zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes.

Hintergrund

Die Bischöfliche Stiftung für Mutter und Kind unterstützt seit über zwanzig Jahren die Katholische Schwangerschaftsberatung in der Diözese Speyer finanziell und ideell, fördert Projekte kirchlicher Träger zugunsten schwangerer Frauen und sensibilisiert die Öffentlichkeit für den Schutz des ungeborenen Lebens.

Mehr Informationen unter www.fuer-mutter-und-kind.de

Bischöfliche Stiftung für Mutter und Kind
17.10.2023

Weihnachten im Schuhkarton – Kindern Hoffnung und Freude schenken

Die weltweite Geschenkaktion „Weihnachten im Schuhkarton“ erfreut nicht nur Kinderherzen, sondern hat oft auch Auswirkungen auf die ganze Familie. „Wir erleben immer wieder, wie nicht nur die Kinder, sondern ganze Familien durch das überraschende Geschenk einer völlig fremden Person berührt werden“, sagt Ursula Simon, die bei der christlichen Hilfsorganisation Samaritan’s Purse für die Leitung der Aktion im deutschsprachigen Europa verantwortlich ist.

Die Idee: Jeder füllt einen weihnachtlich verzierten Schuhkarton mit neuen Geschenken wie Schulmaterial, Hygieneartikel, Spielzeug und Kleidung für ein bedürftiges Kind. Auf der Webseite der Aktion kann man erfahren, wo man in diesem Jahr seinen Geschenkkarton abgeben kann. Über 4.000 Abgabestellen nehmen die Päckchen entgegen. Bis zur offiziellen Abgabewoche vom 6. – 13. November hat so jeder Zeit, leere Schuhkartons in tolle Schatzkisten zu verwandeln. Wer keine passenden Kartons zur Hand hat, kann unter jetzt-mitpacken.org welche bestellen. Zur Unterstützung der Aktion bittet Samaritan’s Purse zusätzlich um Geldspenden. „Im vergangenen Jahr sind einige Kosten stark gestiegen; in jedes beschenkte Kind investierten wir 11,49 Euro“, berichtet Simon. Auch wer selber nicht mitpacke, sei herzlich eingeladen, die Aktion als Beter oder Spender zu begleiten.

Die Geschenke werden später von Kirchengemeinden unterschiedlicher Konfessionen zielgerichtet verteilt. Die weltweite Aktion erreicht bedürftige Kinder in weit über 110 Ländern. Die Päckchen aus dem deutschsprachigen Raum gehen in diesem Jahr unter anderem nach Bulgarien, Rumänien, Serbien, Ukraine und Weißrussland. In Ländern wie Polen oder der Slowakei werden neben einheimischen Kindern auch viele Flüchtlinge aus der Ukraine beschenkt.

Über „Weihnachten im Schuhkarton“

„Weihnachten im Schuhkarton“ ist Teil der internationalen Aktion „Operation Christmas Child“ der christlichen Hilfsorganisation Samaritan’s Purse. Im vergangenen Jahr wurden weltweit rund 9,2 Millionen Kinder in etwa 100 Ländern erreicht. In der Südpfalz werden die Annahmestellen von der Er-lebt Gemeinde in Landau betreut, dort befindet sich auch der zentrale Sammelpunkt von dem aus die Geschenkpakte weitergeleitet werden.

Er-lebt Gemeinde Landau
12.10.2023

Öffentliche Führung „Dom im Dunkeln“

Termin am 18. November

Domführung im Schein der Taschenlampe
Foto: © Domkapitel Speyer, Klaus Landry

Speyer – Eine ganz besondere Erfahrung ist es, das Innere des Speyerer Doms außerhalb der Öffnungszeiten und bei Dunkelheit zu erkunden. Seit einem guten Jahr gibt es die Möglichkeit für Gruppen besondere „Dom im Dunklen“ Führungen zu buchen. Am 18. November bietet das Domkapitel nun erstmals dieses Format als öffentliche Führung an. Die Rundgänge starten jeweils um 19 Uhr und dauern etwa 90 Minuten. Eine Voranmeldung per Mail an domfuehrungen@bistum-speyer.de ist notwendig. Die Teilnahmegebühr beträgt 15 Euro pro Person.

Der besondere Reiz der „Dom im Dunkeln“-Führungen liegt in der Möglichkeit, die romanische Kathedrale exklusiv in einer kleinen Gruppe bei Dunkelheit und Stille zu erkunden. Wer den Dom bereits im Hellen besucht hat, wird erstaunt sein von der völlig anderen Wahrnehmung des Raums. Im Schein der Taschenlampe macht ein Domführer zudem auf so manches Detail aufmerksam, das im Hellen kaum Beachtung fände. Nach dem Gang durch Mittelschiff, Querhaus und Apsis geht es schließlich in die Unterkirche. Mit einer Kerze in der Hand können die Teilnehmer hier den Raum im Kerzenschein auf sich wirken lassen. 

Text: Bistum Speyer Foto: © Domkapitel Speyer, Klaus Landry
11.10.2023

Katholikinnen und Katholiken haben neue Pfarrgremien gewählt

Stabile Wahlbeteiligung von rund 11,7 Prozent – Etwa die Hälfte der Stimmen wurde per Online-Wahl abgegeben

Speyer – Am Wochenende haben die Katholikinnen und Katholiken im Bistum Speyer die Mitglieder der Pfarreiräte, Verwaltungsräte und Gemeindeausschüsse für die kommenden vier Jahre gewählt. Rund 48 300 Gläubige beteiligten sich an den Wahlen. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von rund 11,7 Prozent. „Wir freuen uns über die Wahlbeteiligung, die fast den Wert bei den Wahlen vor vier Jahren erreicht hat“, erklärt Generalvikar Markus Magin. Diese hatte 2019 bei rund 11,9 Prozent gelegen.

„Allen, die in die neuen Pfarrgremien gewählt wurden, gratuliere ich ganz herzlich“, sagt Magin. „Sie übernehmen Verantwortung für das kirchliche Leben in einer Zeit, die von Krisen geprägt ist. Sie zeigen Mut und Engagement und arbeiten gemeinsam mit vielen anderen in unserem Bistum an der Vision, Segensort zu sein, dafür bin ich sehr dankbar.“ In seinen Dank schließt der Generalvikar auch die Wahlhelferinnen und –helfer ein, die mit viel Einsatz und Sorgfalt für eine geregelte Durchführung der Wahlen in den 335 Wahlbezirken gesorgt haben.

Die zum ersten Mal angebotene Möglichkeit zur Online-Wahl wurde von rund 23 500 Wählerinnen und Wählern genutzt. Damit lag Anteil der Online-Wähler und –Wählerinnen bei fast 49 Prozent.

„Die Online-Wahlen sind vermutlich einer der Faktoren dafür, dass die Wahlbeteiligung stabil geblieben ist“, so Marius Wingerter, Referent für die Pfarrgremienwahlen. „Es gab zahlreiche Rückmeldungen, die die digitale Stimmabgabe sehr positiv bewertet haben. Einfach, bequem, barrierefrei – so wurde es beschrieben.“

In den Pfarreien, in denen auf den Kandidatenlisten für die Pfarrei-, die Verwaltungsräte oder Gemeindeausschüsse weniger Bewerberinnen und Bewerber als die Zahl der vorhandenen Mandate standen, konnten durch die sogenannten Urwahlen weitere engagierte Pfarreimitglieder für die Mitarbeit in den Gremien gefunden werden. Etwa Zweidrittel der Plätze bei den Wahlen zu den Pfarrei- und Verwaltungsräten wurden durch Urwahlen ergänzt. Bei der Wahl zu den Gemeindeausschüssen war es die Hälfte der Mandate, die auf diese Weise besetzt wurden. In 25 Gemeinden wurde darüber hinaus die neue Möglichkeit genutzt, den Gemeindeausschuss im Rahmen einer Gemeindeversammlung zu wählen.

Unterschiedliche Gremien mit unterschiedlichen Aufgaben

Ob Pfarreirat, Verwaltungsrat oder Gemeindeausschuss – jedes dieser Gremien hat unterschiedliche Ziele und Aufgaben. Der Pfarreirat und der Verwaltungsrat sind auf die Pfarrei als Ganzes bezogen. Ziel des Pfarreirates ist es, gemeinsam mit dem Pfarrer und dem Pastoralteam für ein attraktives Seelsorgeangebot in der Pfarrei zu sorgen. Der Verwaltungsrat kümmert sich um die dafür notwendigen personellen, räumlichen und finanziellen Rahmenbedingungen. Zu jeder Pfarrei gehören durchschnittlich fünf Gemeinden, für die jeweils ein eigener Gemeindeausschuss gewählt wird. Aufgabe der Gemeindeausschüsse ist es, das kirchliche Leben vor Ort, im Dorf oder im Stadtteil zu gestalten.

Aufgerufen zur Wahl waren fast 414.000 Katholikinnen und Katholiken im Bistum. In den 70 Pfarreien waren insgesamt circa 3200 Plätze in den Gremien zu besetzen.

Alle einzelnen Ergebnisse der Wahlen sind hier zu finden: https://pfarrgremien.bistum-speyer.de/pfarrgremienwahl/wahlergebnisse-2023/

Alle Informationen zur Pfarrgremienwahl: https://pfarrgremien.bistum-speyer.de/

Bistum Speyer
09.10.2023

Kirche für eine antirassistische, antifaschistische und integrative Friedensarbeit

Stellung zu umstrittener Demonstration

Die Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) distanziert sich erneut von der Demonstration „Ramstein schließen – Ami Go Home“. Nachdem unter diesem Titel im Februar eine Veranstaltung stattfand, ist eine Neuauflage am kommenden Samstag, 7. Oktober 2023, angekündigt. Der Friedensbeauftragte der Landeskirche warnt vor menschenverachtenden und antidemokratischen Haltungen innerhalb dieser Bewegung.

Gregor Rehm, Beauftragter für Friedensarbeit bei der Evangelischen Kirche der Pfalz
Foto: lk/privat

Speyer (lk) – Für die Demonstration „Ramstein schließen – Ami Go Home“ am 7. Oktober ruft das Bündnis „Aufbruch Frieden-Souveränität-Gerechtigkeit“ auf. Es bezeichnet sich selbst als „neue Querfront und Friedensbewegung in Deutschland“ und fordert den Austritt Deutschlands aus Nato und EU, die „Zerschlagung des Altparteienkartells“ und den vollständigen Abzug der US-amerikanischen Truppen.

Gregor Rehm, Beauftragter für Friedensarbeit der Evangelische Kirche der Pfalz, weist darauf hin, dass die als Friedensdemo angekündigte Veranstaltung unter anderem von Personen und Gruppen getragen und unterstützt wird, die die Souveränität der Bundesrepublik leugnen. Sie seien bereits mit nationalistischen, teils offen rechtsradikalen Äußerungen aufgetreten. In den Vorankündigungen und Mobilisierungsvideos erkennt der Friedensbeauftragte personelle Verbindungen und klare Bezüge zu Verschwörungserzählungen, unter anderem aus der Querdenker-Szene.

„Als Evangelische Kirche der Pfalz setzen wir uns für eine Friedensarbeit ein, die auf gegenseitigem Respekt und Achtung vor allen Menschen beruht“, macht Rehm deutlich. Deshalb unterstützt er den Aufruf derjenigen Friedensgruppen, die eine antirassistische, antifaschistische und integrative Friedensarbeit verfolgen. Rehm macht deutlich: „Wir stehen als Evangelische Kirche an der Seite aller Friedensbewegten, die für ein schnelles Ende von Gewalt und Krieg eintreten. Wir beziehen jedoch klar Stellung gegen jede Form der Menschenverachtung, gegen rassistische, nationalistische, rechtsradikale und antidemokratische Haltungen sowie gegen pauschale Verurteilungen von Menschen.“ Er empfiehlt allen Friedensbewegten, die Veranstaltung in Ramstein zu meiden oder spätestens zu verlassen, wenn derartige Haltungen zu Tage treten.

Gemeinsam mit der Friedensinitiative Westpfalz lädt die Arbeitsstelle Frieden und Umwelt der Landeskirche jeweils am ersten Samstag im Monat zu einem Friedensgebet ein – so auch am 7. Oktober. Treffpunkt ist wie immer um 15 Uhr am Parkplatz an der Gedenkstätte für die Opfer der Flugkatastrophe. Dieses Friedensgebet findet unabhängig von Demonstration „Ami Go Home“ statt.

Links

Arbeitsstelle Frieden und Umwelt der Evangelischen Kirche der Pfalz
www.frieden-umwelt-pfalz.de

Text: Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) Foto: lk/privat
05.10.2023

Kirchen

Reaktionen auf die Entscheidung von Andreas Sturm und den Wechsel im Amt des Generalvikars

Diözesanversammlung, Katholikenrat und BDKJ nehmen Stellung – Dank und Würdigung seines Engagements im Bistum

Speyer – Die Entscheidung von Andreas Sturm, vom Amt des Generalvikars zurückzutreten und aus dem Dienst des Bistums auszuscheiden, hat viele Reaktionen ausgelöst. In Stellungnahmen äußern sich der Vorstand der Diözesanversammlung, der Katholikenrat und der BDKJ.

Stellungnahme des Vorstandes der Diözesanversammlung

Die Entscheidung von Andreas Sturm, sein Amt als Generalvikar im Bistum Speyer abzugeben, macht uns betroffen. Zusammen mit seinen vielfältigen Aufgaben, die die Position des Generalvikars mit sich bringt, ist es in der momentanen kirchlichen Situation nachvollziehbar, dass dieses Wirken sehr viel Kraft kostet. Für unsere altkatholischen Schwestern und Brüder wird er als Seelsorger ein Segen sein.

Andreas Sturm hat viele Themen in unserem Bistum vorangebracht. Gemeinsamt mit haupt- und ehrenamtlich engagierten Menschen hat der das synodale Gremium unseres Bistums mit auf den Weg gebracht. Er stand in den letzten vier Jahren seiner Amtszeit als Generalvikar vor allem für die Aufarbeitung des Missbrauchs in der katholischen Kirche und für Geschlechtergerechtigkeit. Für diese klaren Positionierungen und das Voranbringen der Themen, die viele Gläubige bewegen, sind wir ihm sehr dankbar.

Die Gründe des Rücktritts können wir nachvollziehen und doch bedauern wir, einen menschennahen Fürsprecher, der für eine moderne Kirche steht, nicht mehr als „Mitstreiter“ an unserer Seite zu wissen. 

Die Diözesanversammlung bedankt sich bei Andreas Sturm für die gute Zusammenarbeit und wünscht ihm für die Zukunft alles Gute und Gottes Segen.

Für den Vorstand der Diözesanversammlung: Gaby Kemper, Maria Lajin, Klaus Scheunig

Stellungnahme des Katholikenrats im Bistum Speyer zum Rücktritt von Andreas Sturm und Neuantritt von Markus Magin als Generalvikar

Mit Bedauern nahmen wir den Rücktritt von Andreas Sturm in seinem Amt als Generalvikar wahr.

Als Katholikenrat setzen wir uns für eine menschenfreundliche Kirche ein, die Diskriminierung und Machtmissbrauch in ihren eigenen Strukturen bekämpft und Schutzräume schafft. Gerade nach den dramatischen Erkenntnissen in unserem Bistum von Missbrauch sprechen wir uns deutlich für die Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt in unserem Bistum und deutschlandweit aus.

„Gerade in diesen Themen, welche Veränderungen in unseren Kirchen bedürfen, war Andreas Sturm eine Person, die einem Zuversicht gab.“ sagt Hede Strubel-Metz, Vorstandsmitglied des Katholikenrates.

Den Schritt den Andreas Sturm nun geht, wirkt authentisch und wir respektieren diese Entscheidung.

Die aktuelle Situation in Kirche lässt viele Menschen, nicht nur in unserem Bistum, zweifeln, ob sich alte Strukturen noch verändern lassen. „Wir als Katholikenrat des Bistums glauben daran, dass es sich weiterhin lohnt, für eine neue menschenfreundliche Kirche einzusetzen. Hierfür ist es aber notwendig, dass wir den Kurs, den auch Andreas Sturm mitgeprägt hat, in unserem Bistum beibehalten“, erklärt Stefan Angert, Vorstandsmitglied des Katholikenrats.

„Es darf nicht von der Person Andreas Sturm abhängen, dass in unserem Bistum weiterhin konsequent Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt betrieben wird und dabei stets die Betroffenen in den Blick genommen werden. Es darf nicht von der Person Andreas Sturm abhängen, dass sich weiterhin für queere Menschen eingesetzt wird, die täglich in unserer Kirche Diskriminierung erfahren. Es darf nicht von der Person Andreas Sturm abhängen, dass wir weiterhin eine Kirche schaffen wollen, in der neue Leitungsformen und Frauenförderung das Ziel sind und hierarchische Strukturen in Frage gestellt werden müssen. Daher wünschen wir als Katholikenrat, dass unser Bischof und der neue Generalvikar Markus Magin diese Themen weiterhin in den Blick nehmen und die bereits begonnene gute Zusammenarbeit mit der evangelischen Landeskirche, die Förderung und Wertschätzung des Engagements von Ehrenamtlichen und der Einsatz für eine nachhaltige Kirche noch weiter ausbauen.“ ergänzt Theo Wieder, Vorstandsmitglied des Katholikenrates.

Wir bedanken uns bei Andreas Sturm für die gute Zusammenarbeit und das gemeinsame Ringen an vielen Themen.

Bischof Karl-Heinz Wiesemann benannte in einem Schreiben den bisherigen Regens, Pfr. Markus Magin, als künftigen Nachfolger von Andreas Sturm. Der Katholikenrat wünscht ihm alles Gute und Gottes Segen in seinem neuen Amt als Generalvikar. Wir freuen uns auf eine ebenso gute Zusammenarbeit.

Das Vorstandsteam des Katholikenrats: Stefan Angert, Thomas Heitz, Gabriele Kemper, Hede Strubel-Metz, Theo Wieder

Stellungnahme des BDKJ Speyer zum Rücktritt von Andreas Sturm als Generalvikar

Die Mitteilung, dass Andreas Sturm um die Entbindung aus seinem Amt als Generalvikar des Bistums Speyer gebeten hat, verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Andreas Rubel und Thomas Heitz, Vorsitzende des Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum, zeigen sich angesichts dieser Nachricht betroffen: „Der Rücktritt von Andreas Sturm als Generalvikar hat uns überrascht und lässt uns auch nachdenklich zurück.“

Andreas Sturm hat in einer persönlichen Stellungnahme Gründe für seinen Rücktritt offen gelegt: „Ich habe im Lauf der Jahre Hoffnung und Zuversicht verloren, dass die römisch-katholische Kirche sich wirklich wandeln kann… – ich hatte einfach keine Kraft mehr.“

Dazu erklärt Thomas Heitz, Diözesanvorsitzender des BDKJ Speyer: „An vielen Stellen hat Andreas Sturm die Werte des BDKJ im Bistum vertreten und wichtige Reformprozesse mit auf den Weg gebracht. Wir können nachvollziehen, dass dieses Wirken viel Kraft kostet und verstehen die Gründe, die Andreas Sturm für sein Ausscheiden aus dem Dienst genannt hat. Gleichzeitig bedauern wir, dass mit ihm ein so großer Fürsprecher für eine menschennahe, moderne Kirche zu diesem Zeitpunkt geht.“

Andreas Sturm war vor seinem Amtsantritt als Generalvikar viele Jahre im BDKJ tätig – u. a. als Geistlicher Leiter der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) im DV Speyer und als Diözesanpräses des BDKJ. „Er hat vielen wichtigen Themen wie der Aufarbeitung des Missbrauches, der Implementierung von Schutzkonzepten zur Prävention und auch der Geschlechtergerechtigkeit im Bistum den Weg geebnet. Für das Vorantreiben dieser gemeinsamen Themen und das gemeinsame Ringen in Hoffnung auf eine Kirche der Zukunft sind wird ihm sehr dankbar.“, so Andreas Rubel, Geistliche Verbandsleitung des BDKJ.

Thomas Heitz hofft, dass diese Themen auch nach dem Rücktritt von Andreas Sturm weiter ein wichtiger Schwerpunkt in der Ausrichtung des Bistums bleiben: „Gerade in den aktuell laufenden Prozessen von Einsparmaßnahmen, Neuorientierung an der Bistumsvision, aber auch den vielfältigen gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen, hoffen wir, dass unser Bistum auch künftig die richtigen Prioritäten setzen wird. Kirche muss wieder glaubwürdig werden und sich mit Leben anfüllen lassen, um ihrem Auftrag gerecht zu werden.“

Bischof Karl-Heinz Wiesemann benannte in einem Schreiben den bisherigen Regens, Pfr. Markus Magin als künftigen Nachfolger von Andreas Sturm. Diesem wünscht der BDKJ Gottes Segen für die neue Aufgabe und hofft auf eine gute Zusammenarbeit.

Diözesanversammlung, Katholikenrat und BDKJ
16.05.2022

Generalvikar Andreas Sturm scheidet aus dem Dienst des Bistums aus

Bischof Wiesemann nimmt Rücktritt „mit großem Bedauern“ an – Regens Markus Magin wird neuer Generalvikar

Speyer – Bischof Wiesemann hat heute den Rücktritt von Andreas Sturm vom Amt des Generalvikars angenommen und ihn zugleich von allen priesterlichen Aufgaben entbunden. Zuvor hatte Sturm, der seit 2018 Generalvikar im Bistum Speyer war, dem Bischof mitgeteilt, dass er „aus persönlichen Gründen“ aus dem Dienst der Diözese Speyer ausscheiden wird.

Er wolle künftig als Priester in der Altkatholischen Kirche tätig sein, schreibt Andreas Sturm in einer persönlichen Erklärung. Zur Begründung für seinen Schritt führt er aus: „Ich habe im Lauf der Jahre Hoffnung und Zuversicht verloren, dass die römisch-katholische Kirche sich wirklich wandeln kann. Gleichzeitig erlebe ich, wie viel Hoffnung in laufende Prozesse wie zum Beispiel den Synodalen Weg gesetzt wird. Ich bin aber nicht mehr in der Lage, diese Hoffnung auch zu verkünden und ehrlich und aufrichtig mitzutragen, weil ich sie schlichtweg nicht mehr habe.“ Er gehe nicht mit Ärger und Wut, sondern mit einer großen Hoffnung für sich und seine Berufung“. Zugleich betont Sturm, er erlebe das Bistum Speyer „auf einem guten Weg“, sei es bei dem schwierigen Thema der Aufarbeitung des Missbrauchsgeschehens, aber auch in Bezug auf die Umsetzung des Visionsprozesses.

Bischof Karl-Heinz Wiesemann hat die Erklärung von Andreas Sturm – „wenn auch mit großem Bedauern“ – mit sofortiger Wirkung angenommen. Das sei ihm persönlich äußerst schwer gefallen, denn er habe mit Andreas Sturm auf „zutiefst vertrauensvolle Weise“ zusammengearbeitet. „Nicht zuletzt in der langen Zeit meiner Erkrankung im letzten Jahr hat er, zusammen mit Weihbischof Otto Georgens, das Bistum mit großem Einsatz in seiner sympathischen und weltoffenen Art durch diese schwierige Phase geführt. Dafür bin und bleibe ich ihm zutiefst dankbar“, so Bischof Wiesemann in einem Schreiben an die Mitarbeitenden des Bistums. (Das Schreiben im Wortlaut finden Sie im Anhang).

Andreas Sturm hat insgesamt 20 Jahre lang im Bistum Speyer gewirkt: als Kaplan der Pfarrei St. Maria Landau und Jugendseelsorger des Dekanats Landau, als Referent für die Ministrantenseelsorge und geistlicher Leiter des KJG-Diözesanverbandes, als Diözesanpräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und Leiter der Abteilung Jugendseelsorge im Bischöflichen Ordinariat, als Pfarrer der Pfarrei Heiliger Ingobertus / St. Ingbert und Dekan des Dekanats Saarpfalz und seit 10. Juni 2018 als Generalvikar.

Der Diözese Speyer wichtige und richtungsweisende Impulse gegeben

Als Leiter der Bistumsverwaltung habe Andreas Sturm der Diözese „wichtige und richtungsweisende Impulse gegeben“, würdigt Bischof Wiesemann sein Wirken und nennt dabei als erstes „seinen umsichtigen Umgang mit dem Thema Missbrauch und sein entschiedenes Eintreten für Betroffene sexualisierter Gewalt im Raum der Kirche“. Mit aller Kraft habe Andreas Sturm sich dafür eingesetzt, dass „begangenes Unrecht umfassend aufgearbeitet wird, strukturelle Missbrauchs-Ursachen aufgedeckt und möglichst beseitigt werden und das Bistum wirksame Präventions- und Interventionsmechanismen etabliert“.

Ein ebenso wichtiges Anliegen sei es ihm gewesen, die Teilhabemöglichkeiten aller Gläubigen in der Kirche zu stärken. Andreas Sturm habe vermehrt Laien, vor allem auch Frauen, in Leitungspositionen berufen und die Einrichtung der Diözesanversammlung als das synodale Gremium auf Bistumsebene vorangetrieben. Auch die Erarbeitung der Bistumsvision und der begonnene Strategieprozess seien geprägt von seiner Handschrift. „Damit hat Andreas Sturm wesentlich dazu beigetragen, unser Bistum inhaltlich neu auszurichten und Schritte zur weiteren finanziellen Konsolidierung zu gehen“, unterstreicht Bischof Wiesemann. Auch habe er das Bistum mit Vorsicht und Augenmaß souverän durch die Zeit der Corona-Pandemie gesteuert.

„Andreas Sturm hat viel Positives in unser Bistum eingebracht mit seiner zupackenden und begeisternden Art und seinem leidenschaftlichen Einsatz für eine erneuerte, von Gott berührte und menschennahe Kirche, die alle Menschen in ihrer jeweiligen Lebenssituation ernstnimmt und für sie zum Segen wird“, bringt Bischof Wiesemann seine Dankbarkeit zum Ausdruck. Andreas Sturm habe für sich eine persönliche Weg- und Richtungsentscheidung getroffen. Damit finde „eine Wegstrecke gemeinsam getragener Verantwortung ihren Abschluss“. „Ich spreche ihm für alles, was er für unser Bistum getan hat, meinen tief empfundenen Dank aus. Für seinen weiteren Lebensweg wünsche ich ihm alles erdenklich Gute und Gottes reichen Segen.“

Wiesemann: „Respektiere die Gründe, teile sie jedoch nicht“

Bischof Wiesemann betont, dass er die Gründe Andreas Sturm zwar respektiere, er sie jedoch nicht teile. Auch er sehe den Erneuerungsbedarf in der Kirche, doch gleichzeitig nehme er auch wahr: „Wir befinden uns mitten in lebendigen Prozessen, die genau das engagiert thematisieren und, da bin ich mir sicher, die Kirche und ihr Handeln verändern, auch wenn es einzelne Rückschläge geben sollte.“ Bischof Wiesemann sieht die Kirche „in aller Schwierigkeit und Herausforderung“ auf einem guten Weg, im Bistum Speyer wie auch darüber hinaus. Nach seiner festen Überzeugung schenke „der Heilige Geist der Kirche auch heute – wie schon so oft in ihrer 2000jährigen, von Um- und Abbrüchen, aber auch von dynamischen Neuaufbrüchen geprägten Geschichte – jene Kraft zur Erneuerung, die nötig ist, um Wege aus der gegenwärtigen Krise der Kirche zu finden.“

Er vertraue darauf, dass „der Synodale Weg, den die deutschen Bischöfe zusammen mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken gehen, wie auch der weltkirchliche synodale Prozess, den Papst Franziskus initiiert hat, wichtige Schritte auf dem Weg zur notwendigen Erneuerung sind.“ An diesem Weg werde das Bistum „mit großer Entschlossenheit festhalten“, so Wiesemann. Das Bistum werde sich „auch in Zukunft mit Nachdruck für das Gelingen des Synodalen Weges wie auch des Visions- und Strategieprozesses“ einsetzen. Das Anliegen einer „menschenfreundlichen, geschlechtergerechten und angstfreien Kirche“, für das sich Andreas Sturm immer besonders stark gemacht habe, behalte dabei seine Wichtigkeit.

Bischof Wiesemann bittet die Gläubigen, „weiter nach Kräften mitzuhelfen, dass unsere Kirche – mit den Worten unserer Bistumsvision – immer mehr zu einem Segensort wird: Zu einem Ort, an dem Menschen von der Menschenfreundlichkeit Gottes berührt und zum Einsatz für eine friedlichere und gerechtere Welt bewegt werden.“

Berufung von Regens Markus Magin zum neuen Generalvikar

Zum Nachfolger im Amt des Generalvikars hat Bischof Wiesemann mit sofortiger Wirkung Markus Magin (57) berufen, seit 1994 Priester der Diözese Speyer. Magin habe sich an seinen bisherigen Wirkungsorten als Kaplan, Pfarrer und seit 2009 als Regens des Bischöflichen Priester- und Pastoralseminars St. German in Speyer durch ein „breites theologisches Wissen, eine tiefe geistliche Verwurzelung und ein großes Organisations- und Kommunikationstalent“ ausgezeichnet. Er danke Magin für seine Bereitschaft, „dieses verantwortungsvolle Amt in dieser schwierigen Zeit anzutreten“. Die Gläubigen und die Mitarbeitenden bittet Bischof Wiesemann, Magin „das gleiche Vertrauen entgegenzubringen wie mir“ und ihn ebenso zu unterstützen wie seinen Vorgänger.

Bistum Speyer
13.05.2022

Bistum Speyer bringt seine Erfahrungen in die Weltsynode ein

Votum zur Stärkung synodaler Strukturen und für mehr Teilhabemöglichkeiten für Ehrenamtliche, Laien und Frauen – Gläubige konnten über Online-Befragung Rückmeldung geben

Speyer – In den nächsten Tagen erhält die Deutsche Bischofskonferenz in Bonn Post aus dem Bistum Speyer. Ihr Inhalt: Die Erfahrungen der Gläubigen aus der Pfalz und Saarpfalz im Umgang mit Synodalität in der Kirche. Papst Franziskus hatte die weltweit rund 3.000 katholischen Bistümer dazu um Rückmeldung gebeten. Beraten werden die Eingaben, die zunächst von den nationalen Bischofskonferenzen gebündelt und dann nach Rom gesandt werden, auf der Weltsynode zum Thema „Für eine synodale Kirche – Gemeinschaft, Teilhabe und Mission“. Sie wurde im Oktober 2021 eröffnet und soll 2023 mit einer Generalversammlung der Bischöfe in Rom ihren Abschluss finden.

„Im Bistum Speyer machen wir seit vielen Jahren positive Erfahrungen mit einer von Synodalität geprägten Kirche – auf pfarrlicher und auf diözesaner Ebene, in Erwachsenen- und Jugendverbänden, in Einrichtungen und Institutionen. Wir begrüßen es sehr, dass Papst Franziskus immer wieder dazu aufruft, die Kirche immer synodaler zu gestalten“, spricht sich das Bistum Speyer in seiner Rückmeldung an die Weltkirche für eine Stärkung synodaler Elemente aus. Nur eine Kirche, in der „sich alle als Gemeinschaft erleben, die eine Teilhabe aller ermöglicht und in der sich alle gesandt wissen“, können glaubwürdig sein und evangelisierende Kraft entwickeln.

Die Einschätzung beruht auf den Eingaben mehrerer hundert Gläubiger, die sich als Einzelpersonen oder gemeinschaftlich im Rahmen von Verbänden und Gremien an einer Online-Befragung des Bistums beteiligt hatten. Auch die Erfahrungen mit synodalen Strukturen im Bistum Speyer, zum Beispiel im Rahmen des Visions- und Strategieprozesses, und beim Synodalen Weg der Kirche in Deutschland wurden dafür ausgewertet.

Gemeinschaft setzt Kräfte frei, birgt aber auch Gefahren

Positiv hebt der Bericht die Erfahrung der Diözesanen Foren seit dem Jahr 2010 und der 2020 gegründeten Diözesanversammlung hervor. Hier zeige sich ein großes Bemühen um gemeinsam getragene Entscheidungen, an die sich der Bischof in hohem Maße binde. Auch der Visionsprozess habe zu positiven Gemeinschaftserfahrungen geführt. Der Synodale Weg der Kirche in Deutschland werde von vielen als „befreiend und stärkend“ erfahren, weil er Diskussionsräume öffne und eine neue Art des Zusammenwirkens von Bischöfen und Laien sowie Vertreterinnen und Vertretern aller pastoralen Berufsgruppen erfahrbar mache.

Doch der Bericht weist auch auf Gefahren hin. Zum Beispiel wenn Gemeinschaft als „inner circle“ missverstanden werde und mit Ausgrenzung verbunden sei, die dem Geist des Evangeliums zuwiderläuft. So habe vor allem das Bekanntwerden von Missbrauch im Bereich der Kirche gezeigt, dass „Gemeinschaften immer die Gefahr der Abschottung in sich tragen, die im schlimmsten Fall auch die Bereitstellung eines Schutzraums für Täter statt für Opfer bedeuten kann“. Das Bistum bekräftigt seine Absicht, neue Gemeinschaftsformen zu ermöglichen, inspirierte von der Idee der „Fresh Expressions of Church“ und den Erfahrungen von Kleinen Christlichen Gemeinschaften. Auch möchte es Gemeinschaft in Zukunft verstärkt ökumenisch gestalten.

Mehr Teilhabe für Ehrenamtliche, Laien und Frauen ermöglichen

Klaren Handlungsbedarf sieht der Bericht beim Stichwort Teilhabe. Viele Gläubigen hatten in ihren Rückmeldungen zu der Online-Befragung von Spannungen, Verletzungen und Ärgernissen im Blick auf das Miteinander von Haupt- und Ehrenamtlichen und die mangelnde Gleichberechtigung von Frauen berichtet. In der Praxis bestünden zahlreiche „Machtungleichgewichte“, durch die der Wunsch nach Teilhabe und Mitbestimmung immer wieder eingeschränkt werde. Der Bericht spricht von einem „deutlichen Veränderungsbedarf“ vor allem im Blick auf die Geschlechtergerechtigkeit.

Doch der Bericht benennt auch positive Erfahrungen. So sei der Weg zur Bistumsvision möglichst breit und hierarchiefrei angelegt gewesen. Jeder Gläubige habe sich niedrigschwellig beteiligen können. Alle Eingaben wurden gleich gewichtet. Auch die Diözesanversammlung wird als „wichtiges Instrument der Teilhabe“ gewürdigt.

Das Bistum bekennt sich in seinem Bericht an die Weltsynode zu dem Ziel, mehr Teilhabe für Ehrenamtliche und Laien, insbesondere für Frauen am Leitungshandeln der Kirche zu ermöglichen. Hervorgehoben wird dabei die Rolle der Transparenz. „Teilhabe an Information ist die Grundlage von Teilhabe an Beratung und Entscheidung“, heißt es dazu in dem Bericht.

Die Angebote neu am Sendungsauftrag der Kirche ausrichten

In den Rückmeldungen der Gläubigen zum Thema „Sendung“ wurden angesichts des Missbrauchs in der Kirche starke Anfragen offenbar. „Der Gedanke der Sendung ist heute nicht mehr zu lösen vom Prozess der Aufarbeitung und dem Umgang mit systemischen Ursachen von Missbrauch und der Frage der Schuld“, heißt es dazu in dem Bericht. Notwendig seien daher echte Strukturreformen, damit die Kirche ihrem Sendungsauftrag wieder gerecht werden könne

Seine Sendung versteht das Bistum Speyer als Arbeit an der Verwirklichung der Kirche als Segensort, im festen Blick auf die Ziele Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Als Herausforderungen werden dabei vor allem die Glaubensvermittlung, der Klimawandel im Anthropozän und der Einsatz für eine menschenfreundliche, diskriminierungsfreie Kirche angesichts globaler Krisen benannt. Der Bericht unterstreicht, dass die Kirche nicht um sich selbst kreisen darf, sondern eine Sendung für die Welt hat, die sie mutig und innovativ ergreifen soll. Dazu will das Bistum neuen Gemeindeformen Raum geben und Initiativen unterstützen, an denen sich Kirche bereits jetzt sendungsorientiert und zukunftsfähig zeigt.

„Wir erhoffen uns eine immer synodalere Kirche, deren gelebte Gemeinschaft ein Zeichen und Werkzeug für die Einheit aller Menschen mit Gott und untereinander ist“, fasst das Bistum Speyer sein Votum an die Weltsynode zusammen.

Bistum Speyer
12.05.2022

Mutig voran für Gerechtigkeit – Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst eröffnet Pilger-Aktion „Go for Gender Justice“

Ob Frau, Mann oder divers, Jüdin, Christ oder Muslima, Pfälzer oder Syrerin, ob schwarz oder weiß: Gleichberechtigung ist das Ziel. Das strebt der Pilgerweg „Go for Gender Justice“ an.

Porträtbild von Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst
Foto: lk/Landry

Neustadt, Speyer (lk)Eröffnet wurde das Pilger-Wochenende „Go for Gender Justice“ am Freitag, 13. Mai, auf dem Hambacher Schloss in Neustadt. Die pfälzische Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst blickte in ihrem Grußwort nicht nur auf die Anstrengungen um Geschlechtergerechtigkeit in unserem Land.

Eine Kirchenpräsidentin? Diese verwunderte Frage hört Dorothee Wüst oft und stellte fest: „Eine Frau an der Spitze einer Kirche ist offensichtlich noch immer bemerkenswert.“ Das bedeute, dass es nicht normal erscheint. Allein das zeige, dass die Gesellschaft auf dem Weg zu mehr Geschlechtergerechtigkeit sei, aber nicht am Ziel.

Wie sieht das Ziel aus? Dorothee Wüst steckte es ab: Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit, Diversität und Toleranz – alles ganz selbstverständlich. Dann könne sich jeder so entfalten, wie er möchte. „Selbstverständlich spielen Talent, Kompetenz und Fähigkeit die erste Geige und nicht Geschlecht, Herkunft, Sprache oder Religion“, betonte sie. Und selbstverständlich erhielten alle für dieselbe Leistung dasselbe Geld und dieselbe Wertschätzung. Es gebe keine Schubladen mehr, in die Menschen einsortiert werden. „Alle genießen die Buntheit des Lebens, die uns so reich macht.“

Den Pilgerinnen und Pilgern rief sie zu: „Sie haben sich auf den Weg gemacht zum Zeichen dafür, dass wir keinesfalls stehenbleiben dürfen, weil noch so vieles im Argen liegt.“ Vor allem der Krieg in der Ukraine zeige, wie zerbrechlich das sei, was in Sachen Gleichberechtigung erreicht schien. Wüst verurteilte, dass Vergewaltigungen als Kriegswaffe eingesetzt werden und sie machte deutlich: „Auch für die geschändeten Frauen sind wir auf dem Weg und für alle Menschen, die unter Gewalt und Ungerechtigkeit leiden, die nicht in Frieden und Freiheit leben können, die benachteiligt und diskriminiert werden.“ In Gottes Namen sollten wir uns auf den Weg machen und auf dem Weg bleiben – gemeinsam und füreinander „und besonders für die, denen die Kraft längst fehlt, den nächsten Schritt zu tun“.

Weitere Infos zur pfälzischen Pilger-Aktion „Go for Gender Justice“: https://www.evkirchepfalz.de/aktuelles-und-presse/pressemeldungen/detail/fuer-gerechtigkeit-zwischen-den-geschlechtern-3699/

12.05.2022

Wallfahrt der muttersprachlichen Gemeinden zum Dom zu Speyer

Mehrsprachiges Pontifikalamt mit Weihbischof Georgens am 22. Mai

Speyer – Das Bistum Speyer lädt am Sonntag, 22. Mai, nach Corona bedingter Pause wieder zur Wallfahrt der muttersprachlichen Gemeinden ein. Der Wallfahrtstag beginnt um 10 Uhr mit einer Eucharistiefeier im Speyerer Dom. Den Gottesdienst hält Weihbischof Otto Georgens zusammen Priestern und Diakonen der Weltkirche. Musikalisch wird das Pontifikalamt mit Liedern der muttersprachlichen Gemeinden gestaltet. Die Orgel spielt Domorganist Markus Eichenlaub.

Ein besonderer Akzent bei der Gestaltung des Gottesdienstes wird in diesem Jahr durch die Friedenslitanei aus dem Ritus der ukrainisch-katholischen Kirche gesetzt. Mitglieder der ukrainisch-katholischen Gemeinde mit ihrem Seelsorger Pfr. Igor Sapun werden das mehrsprachige Pontifikalamt mitfeiern. Mit dabei sind außerdem Mitglieder der polnischen, der portugiesischen, der kroatischen, der vietnamesischen und der nigerianischen Gemeinden sowie Christen aus anderen afrikanischen Ländern.

Das sonst übliche Treffen der Wallfahrerinnen und Wallfahrer mit Imbiss vor dem Dom nach dem Gottesdienst, muss wegen der immer noch bestehenden Risiken aufgrund der Corona Pandemie in diesem Jahr entfallen.

Die Wallfahrt endet um 14 Uhr mit einem internationalen Rosenkranzgebet im Kloster St. Magdalena.

Im Bistum Speyer bestehen muttersprachliche Gemeinden für Nigerianer, Kroaten, Polen sowie für Portugiesen. Darüber hinaus gibt es für weitere Sprachgruppen regelmäßige Gottesdienst- und Seelsorgeangebote. 

Bistum Speyer
12.05.2022

Diözesanversammlung beschließt Einführung einer Frauenquote

Noch zu gründender Ausschuss soll Umsetzung der Quote ausarbeiten – Diözesanversammlung konkretisiert die Ziele für den Strategieprozess des Bistums

Jutta Schwarzmüller und Andreas Welte moderieren die Diözesanversammlung

Speyer – Der Strategieprozess sowie der Weg zu einer stärkeren Frauenförderung und Geschlechtergerechtigkeit im Bistum Speyer waren die beiden Hauptthemen der Diözesanversammlung am 10. Mai.

Konkrete Ziele sollen dem Strategieprozess eine klarere Richtung geben

Beim Strategieprozess ging es diesmal um die konkreten Ziele. Sie waren von der Arbeitsgruppe „Inhalte“ unter Leitung von Felix Goldinger aus der Vision abgeleitet und der Diözesanversammlung zur Beratung vorgelegt worden waren. „Die Vision des Bistums ist kein abstraktes Fernziel, sondern darin stecken konkrete Zielvorstelllungen“, erklärte Felix Goldinger. „Die Ziele machen die Vision handfest. Sie fordern uns heraus, aktiv zu werden.“

Die sieben Ziele behandeln die Aspekte Sendung, Nachhaltigkeit, Gesellschaft, Ökumene, Partizipation, Prävention und Kommunikation. In kleinen Gesprächsrunden konnten die Mitglieder der Diözesanversammlung ihre Ideen und kritische Hinweise einbringen. Sie regten zum Beispiel an, die Spiritualität und missionarische Ausrichtung der Angebote stärker zu betonen. Großen Zuspruch fand die Verankerung von Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Ökumene und Prävention in den Zielen des Bistums. Das Einbringen von christlich motivierten Positionen in aktuelle gesellschaftspolitische Fragestellungen wurde als Ziel von den Mitgliedern der Diözesanversammlung zwar begrüßt, führte jedoch zu der Frage, von dem diese Positionen entwickelt und als Bistumspositionen autorisiert werden. Bei den Themen Partizipation, Gleichberechtigung und Demokratie artikulierten viele Mitglieder der Diözesanversammlung noch Lern- und Entwicklungsbedarf. Ein planvolles, abgestimmtes Kommunizieren nach innen und außen in einer leicht verständlichen Sprache wurde von den Mitgliedern als wichtige Zielbeschreibung gutgeheißen.

Diözesanversammlung beschließt Einführung einer Quote zur Frauenförderung

Mit deutlicher Mehrheit (63 Prozent Ja, 32 Prozent Nein, 5 Prozent Enthaltung) sprach sich die Diözesanversammlung für die Einführung einer Quote zur Frauenförderung im Bistum aus. Demnach „soll bis spätestens 2030 der Frauenanteil in Leitungspositionen auf allen Ebenen, die nicht die Weihe erfordern, sowie in allen diözesanen und pfarrlichen Gremien auf mindestens 35 Prozent gesteigert werden“. Konkrete Maßnahmen um das Ziel zu erreichen, sollen von einem Ausschuss erarbeitet werden, der bis Sommer 2023 Vorschläge zur Umsetzung vorbereitet, die dann erneut von der Diözesanversammlung beraten und beschlossen werden sollen. Der Antrag unter dem Titel „Geschlechtergerechtigkeit und Frauenförderung im Bistum Speyer“ war in dieser geänderten Fassung von einer Gruppe von Delegierten um Dr. Christopher Wolf und Dorothea Jansen gestellt und nach Abstimmung der Versammlung als eigenständiger Antrag zur Beratung in die Tagesordnung aufgenommen worden.

Vor der endgültigen Abstimmung dieser Beschlussvorlage hatten die Delegierten mit knapper Mehrheit (51 Prozent Nein, 49 Prozent Ja) den von sieben Mitgliedern der Diözesanversammlung bei der letzten Sitzung am 19. Februar eingebrachten weitergehenden Antrag abgelehnt. In diesem wurde unter anderem konkret vorgeschlagen, für das Bischöfliche Ordinariat und das Pastoralseminar eine paritätisch besetzte Doppelspitze und eine Personalstelle für eine oder einen Gleichstellungsbeauftragte/n  einzurichten.

Der Entscheidung vorausgegangen war eine engagierte Diskussion um kleinere Änderungen am ursprünglichen Antragstext, in der deutlich wurde, dass die große Mehrheit der Delegierten dem Ziel zustimmte, die Frauenförderung im Bistum voranzubringen. Eine Festlegung auf konkretere Maßnahmen, wie sie im Antragstext enthalten waren, wurde von einer Mehrzahl der sich zu Wort meldenden Delegierten mit dem Hinweis auf offene Fragen bei der Umsetzung abgelehnt.

Bischof Wiesemann: „Synodale Kultur des Miteinanders hat großen Konsens gezeigt“

Bischof Wiesemann begrüßte die Entscheidung der Versammlung, Geschlechtergerechtigkeit und Frauenförderung als Ziel im Bistum festzulegen und eine Quote zur Frauenförderung einzuführen. „Ich stehe als Bischof dahinter und möchte dies auch umsetzen“, betonte er. Die Diskussion bewertete er als „konstruktiv und geprägt von einer synodalen Kultur des Miteinanders“. Es sei ein wichtiges synodales Prinzip, aufeinander zu hören und Unterschiede wahrzunehmen. In dem Votum zum ersten Antrag nehme er wahr, dass es noch offene Fragen gebe, die ernst zu nehmen seien, in der Grundaussage gebe es aber einen breiten Konsens.

Pfarrgremienwahlen 2023 mit Möglichkeit einer Online-Wahl

Über die Pläne zur Weiterentwicklung des Wahlverfahrens für die Pfarrgremienwahlen 2023 informierte Dr. Thomas Kiefer, Leiter der Abteilung Seelsorge in Pfarrei und Lebensräumen. Da 2019 jede zweite Wahl eines Pfarreirates und Verwaltungsrates als ergänzende Urwahl oder Urwahl durchgeführt wurden, besteht der Plan, den Pfarreirat und den Verwaltungsrat künftig mit einheitlicher Liste zu wählen. Das aktive Wahlrecht soll auf die Vollendung des 14. Lebensjahrs herabgesetzt werden. Außerdem möchte das Bistum als zusätzliche Möglichkeit eine Online-Wahl anbieten. Die Pläne werden auch in den Berufsgruppen und Dekanatsräten noch vorgestellt und beraten. Die Diözesanversammlung äußerte die Erwartung, abschließend ein Votum zu den Plänen abzugeben.

Die Vorsitzende der Diözesanversammlung Gabriele Kemper zog ein positives Resümee der Versammlung: „Trotz pandemiebedingter Einschränkungen und eines großen Zeitdrucks ist es uns gelungen, in einen guten Austausch miteinander zu kommen.“ Die Diözesanversammlung war erstmals öffentlich über den Youtube-Kanal des Bistums übertragen worden. Die nächste Diözesanversammlung wird am 5. Juli, ab 17 Uhr im Geistlichen Zentrum Maria Rosenberg in Waldfischbach-Burgalben stattfinden. Eine weitere Versammlung ist für den 4./5. November 2022 im Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen geplant.

Bistum Speyer
11.05.2022

Lust auf Zukunft – Die Pfälzische Landessynode tagt vom 18. bis 21. Mai digital

Die Zukunft der Kirche hat längst begonnen. Und sie will mutig und lustvoll gestaltet werden. Die Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz beschäftigt sich auf ihrer Frühjahrstagung unter anderem mit „Zukunft_Raum_Kirche“.

Speyer (lk)Synodalpräsident Hermann Lorenz eröffnet die Sitzung der Landessynode am Mittwoch, 18. Mai. Die Tagung findet erneut als Video-Konferenz statt. Am ersten Tag berichten die gesamtkirchlichen Dienste über ihre Arbeit, darunter das Diakonische Werk der Pfalz.

Am Donnerstag, 19. Mai, steht der Bericht der Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst auf der Tagesordnung mit einem Rückblick auf die Schwerpunkte der vergangenen Monate. Ihre Rede zu „Zukunft_Raum_Kirche“ bietet anschließend Ausblicke, wie Kirche heute und morgen anders gedacht werden kann. In Break-Out-Rooms wird – frei von üblichen synodalen Abläufen – weiter diskutiert. Das Ziel: hinein ins Offene. Die Anregungen der Synode zu einer Art „Zukunftswerkstatt“ werden ergebnisoffen in einem gemeinsam abgestimmten Weg aufgenommen.

Neben Zukunftsvisionen werden auch Einsparmaßnahmen besprochen. Kirchliche Gebäude sollen wirtschaftlicher betrieben und genutzt werden. Betrieb und Unterhalt sollen bis zum Jahr 2035 mindestens 30 Prozent weniger Kosten verursachen. Zudem müssen Gebäude abgegeben werden. Der CO2-Ausstoß der verbliebenen Gebäude soll sich um 90 Prozent verringern – ebenfalls bis 2035. Die Synode berät über ein Gesetz, das festlegt, wie dieser Prozess umgesetzt werden soll.

Am Freitag, 20. Mai, steht aus aktuellem Anlass ein Friedensappell auf dem Programm. Die Synode setzt sich mit der christlichen Friedensethik angesichts des Ukraine-Kriegs auseinander. Eine Stellungnahme wird erwartet.

Zum Abschluss wird am Samstag, 21. Mai, unter anderem die mittelfristige Finanzplanung der Landeskirche für die Jahre 2023 bis 2028 beschlossen. Die Sitzung endet am Nachmittag.

Hintergrund:

Es ist die dritte Tagung der 13. Landessynode, die von 2021 bis 2026 gewählt ist.

Die Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) ist die kirchliche Volksvertretung. Damit hat sie die Kirchengewalt inne. Sie trifft wesentliche Entscheidungen in geistlichen, rechtlichen und finanziellen Belangen der Landeskirche. Die Amtszeit einer Synode beträgt sechs Jahre. Ihr gehören 57 Mitglieder an. Das Präsidium bilden Synodalpräsident Hermann Lorenz, Synodalvizepräsident Joachim Schäfer und als zweite Synodalvizepräsidentin Christine Schöps. Beisitzerinnen sind Daniela Freyer und Evelin Urban.

Hinweis:

Die Tagung der Synode ist öffentlich, sie ist über den YouTube-Kanal der Landeskirche zu verfolgen. Medienvertreter melden sich bei Interesse bitte über presse@evkirchepfalz.de bis Mittwoch, 18. Mai, zur Pressekonferenz am Freitag, 20. Mai, um 14 Uhr an. Sie erhalten entsprechende Zugangsdaten der Videoplattform Zoom.

Übertragung der Synode: www.youtube.com/evkirchepfalz

Weitere Berichterstattung: www.evkirchepfalz.de

11.05.2022

Kirchen

Der Tiefenökologie auf der Spur  – Ökumenischer Frauentag „Frida“ in Kaiserslautern

„Verbundenheit – Ich bin, weil Du bist“ lautet der diesjährige Titel von „Frida“, dem ökumenischen Frauentag. Er findet am Samstag, 21. Mai, von 10 bis 13 Uhr in Kaiserslautern statt.

Kaiserslautern/Speyer (lk/is) Ein afrikanisches Sprichwort lautet: „Ich bin, weil du bist.“ Es drückt aus, dass sich Menschen immer in einem Beziehungsnetz befinden. Wir sind aufeinander angewiesen – alle sind miteinander verbunden. „Gerade nach langen Corona-Zeit ist Verbundenheit ein großes Bedürfnis“, stellt Monika Kreiner von der Frauen-Seelsorge des Bistums Speyer fest. „Menschen wollen sich wieder austauschen. Sie wollen miteinander über Themen sprechen, die aus dem eigenen Alltag herausführen.“ Der ökumenische Frauentag biete dazu Gelegenheit mit einem passenden Thema.

Im Mittelpunkt steht der Vortrag von Christiane Kliemann „Tiefenökologie – Menschen sind Verbindungswesen“. Tiefenökologie sieht die Erde als ein System, in dem alles miteinander verbunden ist. „Es geht aber nicht nur um Verbundenheit zwischen Menschen, sondern auch zu Tieren und Pflanzen. Letztlich sind wir alle aufeinander angewiesen“, erläutert Claudia Kettering, Referentin der Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft. Der Vortrag geht ebenso der Frage nach, warum wir Menschen unsere Lebensgrundlage immer weiter zerstören, obwohl wir dies eigentlich gar nicht wollen. Christiane Kliemann ist freie Journalistin mit dem Schwerpunkt Postwachstum, alternative Ökonomie und gesellschaftlicher Wandel.

Der ökumenische Frauentag will sensibilisieren, wie wir Verbundenheit stärker erleben und achtsamer miteinander leben können. Deshalb schließen sich an den Vortrag Übungen an, in denen die Teilnehmenden erfahren, wie das gelingen kann. Die ursprünglich für den Nachmittag geplanten Workshops fallen aus organisatorischen Gründen aus. So beschließt ein Mittagsimbiss den ökumenischen Frauentag.

Das Thema „Tiefenökologie“ war bereits vergangenes Jahr geplant. Damals kam die Veranstaltung wegen Corona-Schwierigkeiten nicht zustande.

„Frida“ steht für FRauentag mit Inspiration, Diskussion und Austausch und ist ein Projekt der Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft und der Frauenseelsorge beim Bischöflichen Ordinariat.

Info

Frida – Ökumenischer Frauentag: Samstag, 21. Mai 2022, 10 bis 13 Uhr, Alte Eintracht (Unionsstraße 2), Kaiserslautern
Tagungskosten: 9 Euro (Ermäßigung auf Anfrage)

Anmeldungen bis zum 12. Mai:

Evangelische Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft, Tel. 0631 3642-232, E-Mail julia.stork@evkirchepfalz.de

Bischöfliches Ordinariat Frauenseelsorge, Tel. 06232 102328, E-Mail frauen@bistum.speyer.de

Weitere Infos (PDF): https://www.qsp-elag.de/files/dbd2e5fb714871654bf0feace0adc82b.pdf

10.05.2022

Veranstaltungen des Dombauvereins zur Person von Heinrich Hübsch

Der Westbau des Speyerer Doms, 1854 bis 1858 errichtet vom Karlsruher Baumeister Heinrich Hübsch.
Foto: © Historisches Museum der Pfalz / Johann Karl Koch

Mit dem Speyerer Dom ist der Name des Baumeisters Heinrich Hübsch fest verbunden – war er es doch, der dem Dom in den Jahren 1854 bis 1861 eine würdevolle, seiner Bedeutung als Denkmal der Deutschen Geschichte und Grabstätte der Kaiser und Könige des Heiligen Römischen Reiches standesgemäße neue Westfassade gegeben hat. Mit dem von ihm geschaffenen Westbau wird der Dom nicht nur als Einheit wahrgenommen, sondern die Fassade wurde mit einer Fülle neuer künstlerischer und religiöser Motive bereichert.

Heinrich Hübsch war Architekt, Hochschullehrer und großherzoglich-badischer Baubeamter in Karlsruhe. Dort und an vielen anderen Orten existieren vom ihm errichtete markante Gebäude.

In diesem Jahr widmet sich der Dombauverein mit drei Veranstaltungen dem Werk von Heinrich Hübsch:

Am Donnerstag, den 19. Mai, findet unter dem Titel „Heinrich Hübsch und der Westbau des Speyerer Doms – das außergewöhnliche Werk eines außergewöhnlichen Architekten“ in der Aula des Nikolaus von Weis-Gymnasiums (Eingang Holzstraße 8) ein erstes wissenschaftliches Forum statt. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr. Referent ist der Kunst- und Architekturhistoriker Privatdozent Dr. habil. Ulrich Maximilian Schumann.

Am Samstag, den 2. Juli, findet ein Ausflug nach Karlsruhe statt. Unter fachkundiger Führung werden Bauten wie das heutige Regierungspräsidium, das Hübsch‘sche Bauensemble im Botanischen Garten und die Staatliche Kunsthalle besichtigt. Den Abschluss bildet die Besichtigung der Bulacher Kirche, ebenfalls ein Werk von Heinrich Hübsch. Programm und Anmeldung in der Geschäftsstelle des Dombauvereins.

Am Donnerstag, den 6. Oktober, findet unter dem Titel „Heinrich Hübsch, ein renommierter Architekt des 19. Jahrhunderts“ in der Aula des Nikolaus-von-Weis-Gymnasiums ein zweites wissenschaftliches Forum statt. Referentin ist die Architektin und Bauforscherin Prof. Dr.-Ing. Uta Hassler.

Text: Dombauverein Speyer e.V. Foto: (1) Historisches Museum der Pfalz / Johann Karl Koch; (2) Speyer 24/7 News
09.05.2022

Bischof Wiesemann besucht Pfarrei Heilige Familie Blieskastel

Wiederaufnahme der Visitationen nach zweijähriger Unterbrechung wegen Corona

Blieskastel – Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann wird am 18. und 19. Mai die Pfarrei Heilige Familie in Blieskastel besuchen. Damit starten im Dekanat Saarpfalz wieder die regulären bischöflichen Visitationen, die im Zuge der Corona-Pandemie im Bistum Speyer ausgesetzt worden waren. Bereits Ende März fand die erste Visitation im Dekanat Landau statt, bei der Weihbischof Georgens die Pfarrei Hl. Maria Magdalena in Klingenmünster besucht hat.

Im Mittelpunkt der Visitation stehen Gespräche und der Austausch mit den ehrenamtlich Engagierten der Pfarrei, den Gemeindeausschüssen, dem Verwaltungsrat, dem Pfarreirat, den hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorgern sowie allen Angestellten der Pfarrei. Themen sind die Situation in der Pfarrei sowie Ideen und Pläne zur Weiterentwicklung der Gemeinden.

Bischof Wiesemann wird im Rahmen der Visitation zwei Gottesdienste vor Ort feiern: am Mittwoch, 18. Mai, um 18.30 in der Pfarrkirche St. Mauritius in Blieskastel-Lautzkirchen und am Donnerstag, 19. Mai, um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Joseph in Kirkel-Neuhäusel.

Hintergrund:

Nachdem im Zuge der Corona-Pandemie 2020 die regulären Visitationen im Bistum ausgesetzt worden waren, fanden stattdessen 2021 in allen 70 Pfarreien des Bistums Speyer teils digitale, teils präsentische Pastoralbesuche von Vertreterinnen und Vertretern der Bistumsleitung statt.

Die Visitation gehört nach kanonischem Recht zu den Aufgaben eines Bischofs als „Hirte“ seiner Diözese. Sie besteht aus zwei Teilen: Einer Visitation durch den jeweiligen Dekan im Vorfeld, bei der es vor allem um die Verwaltungsabläufe der Pfarrei geht, und der zweitägigen Pastoralen Visitation durch den Bischof bzw. Weihbischof, die eher pastoralen Charakter hat. Die Visitation unterstützt die Pfarreien – und dort das Pastoralteam und die pfarrlichen Gremien – dabei, ausgehend von der vorgegebenen Situation und vom Pastoralen Konzept mit seiner Schwerpunktsetzung das eigene Handeln zu überprüfen und zukunftsorientiert anzupassen.

Sie fördert zugleich die Seelsorge des Bistums Speyer insgesamt, indem Erfahrungen aus der Praxis vor Ort in die Abteilungen und Fachstellen des Bischöflichen Ordinariates zurückfließen und die Verwaltung und die Fachstellen in die Lage versetzen, ihr Handeln in Bezug auf die Pfarreien mit ihren Gemeinden zu optimieren. Dabei steht das Miteinander-Sehen, Miteinander-Urteilen und Miteinander-Handeln im Vordergrund. Die Visitation ist so Lernprozess sowohl der Pfarrei als auch der Diözese und zugleich Instrument der Qualitätssicherung im Sinne der Vision der Diözese Speyer.

In der Regel werden je zwei von den zehn Dekanaten des Bistums pro Jahr visitiert. Die Visitationen werden entweder von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann oder Weihbischof Otto Georgens durchgeführt. Bischof Wiesemann wird im Laufe dieses und des nächsten Jahres die Pfarreien im Dekanat Saarpfalz visitieren, Weihbischof Otto Georgens die Pfarreien im Dekanat Landau.

Informationen zu der Pfarrei Hl. Familie Blieskastel:

https://www.pfarrei-blk-heilige-familie.de/

Bistum Speyer
09.05.2022

„Gotteshaus und Menschenhaus“

Online-Vortrags- und Gesprächsabend zur Offenen Kirche Elisabethen am 16. Mai

Speyer – „Gott ist (jede) Liebe“ – Mit diesem Vers aus dem ersten Johannesbrief und den Farben des Regenbogens grüßt die Offene Kirche Elisabethen (OKE) Besucher*innen ihrer Internetseite. Getragen von einem ökumenischen Verein öffnet sie seit bald 30 Jahren täglich im Zentrum Basels ihre Türen für alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer religiösen Haltung, ihrer Lebens- oder Liebesweise oder ihrer politischen Einstellung. Einzige Bedingung ist, dass die Toleranz und Akzeptanz geteilt werden, die die OKE den Menschen entgegenbringt.

Dieses Angebot steht im Mittelpunkt eines online Vortrags- und Gesprächsabend, zu dem die Katholische Erwachsenenbildung Bistum Speyer am Montag, 16. Mai, um 19:30 Uhr, einlädt.

Pfr. Frank Lorenz MBA, Geschäftsführer und Leiter der OKE, wird über das Konzept der Offenen Kirche Elisabethen berichten, die als „Gotteshaus und Menschenhaus in einem, ein Ort für Stille und Ruhe, aber auch für Feste und Lebensfreude“, beschrieben wird.

Kunstinstallation und Gottesdienst, Café und Flüchtlingsprojekt, Ü30-Disco und gesellschaftliches Diskussionsforum, Meditation und Konzert – die Kirche ist offen, vielfältig und belebt. Ist eine solche Kirche – ohne konfessionellen Zwang, offen für alle, die einen Gott suchen, und für alle, die noch gar nicht wissen, ob sie das tun – ein Modell für die Zukunft? Um diese Fragen wird es im Gespräch mit dem Referenten gehen. Die Moderation des Abends liegt in Händen von Ingo Faus, Leiter der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum Speyer.

Die Veranstaltung ist kostenfrei.

Kontakt und Anmeldung:

Katholische Erwachsenenbildung
Tel. 06232/102-180
E-Mail: keb@bistum-speyer.de

Bistum Speyer, Katholische Erwachsenenbildung
09.05.2022

Unabhängige Aufarbeitungskommissionen treten für die Interessen der von sexualisierter Gewalt betroffenen Personen im kirchlichen Bereich ein

Speyer – Den sexuellen Missbrauch im Kontext der katholischen Kirche aufzuarbeiten, damit den Betroffenen Gerechtigkeit widerfährt, ist das wichtigste Ziel der Vorsitzenden der bestehenden Unabhängigen Kommissionen zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs im Verantwortungsbereich der Deutschen Bistümer, die sich am 29./30.April in Fulda erstmals zu einer zweitägigen Arbeitstagung getroffen haben. Ziel dieses Treffens war, sich über den Stand der Entwicklung in den Bistümern auszutauschen, voneinander zu lernen, um Synergieeffekte zu erreichen und Strategien der Aufarbeitung abzustimmen, die den Betroffenen bestmöglich gerecht wird und zukünftigen Missbrauch verhindern hilft.

Die Schaffung dieser Unabhängigen Kommissionen, die insbesondere aus Fachleuten der Justiz, der psychosozialen Versorgung, verschiedener Disziplinen der Wissenschaft und der öffentlichen Verwaltung sowie aus in der Regel zwei Mitgliedern des Betroffenenbeirats besteht, hatte die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) am 26.Juni 2020 mit dem Unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs in einer Gemeinsamen Erklärung vereinbart. Mittlerweile gibt es in 16 von 27 Bistümern Unabhängige Aufarbeitungskommissionen, davon waren 14 durch ihre Vorsitzenden auf der Arbeitstagung vertreten.

Zentrale Aufgabe der jeweiligen Kommissionen ist nach Ansicht der Vorsitzenden die Aufdeckung von Strukturen in der katholischen Kirche, die Missbrauch ermöglichen, vertuschen und fördern. Die Kommissionen wollen durch die Aufarbeitung sowohl Täter identifizieren wie auch Verantwortliche benennen, die mit dem Vertuschen der Taten die Institution Kirche und die Täter geschützt haben. Dabei soll bei der Aufarbeitung das Leid der Betroffenen im Vordergrund stehen.

Weitere in der Arbeitstagung bearbeitete Fragen waren, waren: Wie kann die Zusammenarbeit mit den Betroffenenbeiräten produktiv gestaltet werden? Welche Möglichkeiten gibt es, das sogenannte ‚Dunkelfeld‘ zu erhellen? Welche rechtlichen Hindernisse gibt es und wie können sie überwunden werden?

Die Vorsitzenden der Kommissionen werden in ihrer Herbstsitzung eine vorsitzende Person und zwei Stellvertretungen wählen. Zu dieser konstituierenden Sitzung werden die jeweiligen Vertretungen des Betroffenenbeirates der DBK, des Beauftragten der DBK für alle Fragen im Zusammenhang des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger im kirchlichen Bereich, der Deutschen Ordensobernkonferenz (DOK), der Unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, des Deutschen Caritasverbandes und des Instituts für Prävention und Aufarbeitung eingeladen.

Die Vorsitzenden der Unabhängigen Kommissionen ermutigen alle Menschen, die bisher über ihre Erfahrung mit sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche geschwiegen haben, diese den Unabhängigen Ansprechpersonen bzw. Missbrauchsbeauftragten, die es in allen 27 Bistümern gibt, zu berichten, damit diese Erfahrungen anerkannt werden und in die zukünftige Interventions- und Präventionsarbeit einfließen. Kontaktdaten finden sich auf den jeweiligen Internetseiten der Bistümer.

Unabhängigen Aufarbeitungskommission (UAK) im Bistum Speyer
06.05.2022

„Ein Leben für den Frieden im Heiligen Land“

Vortrag und Gespräch mit der palästinensischen Autorin und Friedenspädagogin Prof. Dr. Sumaya Farhat-Naser am 13. und 14. Mai in Neustadt und Pirmasens

Neustadt/Pirmasens – Was bewegt Menschen, sich auch nach Jahrzehnten von erlebter Gewalt und Ungerechtigkeit weiterhin für den Frieden einzusetzen? Woraus schöpfen sie ihre Kraft, um Hoffnungslosigkeit und Resignation zu überwinden? „Die Kraft kommt aus dem Glauben, dem Zusammenhalt, der Menschlichkeit und aus den Werten und Idealen unserer Kulturen“, sagt Sumaya Farhat-Naser.

Die palästinensische Schriftstellerin und Universitätsprofessorin lässt sich nicht entmutigen. In der täglichen Arbeit mit Frauen und Jugendlichen muslimischer und christlicher Herkunft setzt sie sich für Dialog und den Verzicht auf Gewalt ein. 

Bei zwei Veranstaltungen in Neustadt und Pirmasens am 13. und 14. Mai berichtet Sumaya Farhat-Naser von ihrer Arbeit im besetzten Westjordanland: Kollektive Aktionen wie Bäume pflanzen und Gemüsegärten anlegen vermögen Brücken zu schlagen, die individuelle Auseinandersetzung mit Angst und Stress ermutigt die Frauen und Jugendlichen, trotz widriger Umstände ihr Leben zu gestalten.

Prof. Dr. Sumaya Farhat-Naser, geboren 1948 in Birzeit, Palästina, studierte Biologie, Geographie und Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg und promovierte in angewandter Botanik. Sie ist Mitbegründerin und Mitglied zahlreicher Organisationen und vielfach international ausgezeichnete Autorin.

Veranstalterinnen der beiden Abende sind die Frauenseelsorge im Bistum Speyer und der Diözesanverband der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) in Kooperation mit der katholischen Familienbildungsstätte Pirmasens und dem Evangelischen Jerusalemsverein der pfälzischen Landeskirche.

Der Eintritt ist frei – Spenden für die Friedensarbeit werden erbeten.

Eine Anmeldung ist erforderlich: frauen@bistum-speyer.de, 06232/102 328
Bei den Veranstaltungen gilt die 3-G-Regel.

Termine:

  • Freitag, den 13. Mai 2022, 19.00 Uhr – 20.30 Uhr, Neustadt/Weinstraße, Pfarrzentrum St. Bernhard, Adolf-Kolping-Str. 119.
  • Samstag, den 14. Mai 2022, 16.00 Uhr – 18.00 Uhr, Pirmasens, Katholische Familienbildungsstätte, Unterer Sommerwaldweg 44.

Bistum Speyer
06.05.2022

Mit Wissen und Mut Sterbende begleiten

Evangelische Familienbildung bietet „Letzte-Hilfe-Kurs“ an

Der Tod ist ein Teil des Lebens. Und doch zum Tabu geworden. Das Sterben gehört dazu. Doch der Sterbeprozess wird oft ausgeblendet und klinischem Personal überlassen. Ein „Letzte-Hilfe-Kurs“ der evangelischen Familienbildung will Angehörigen und Freunden von todkranken Menschen die Angst nehmen.

Kaiserslautern, Speyer (lk)Ein gemeinsamer Gedanke liegt „Erster Hilfe“ und „Letzter Hilfe“ zugrunde: Menschen in Not beistehen. Während die „Erste Hilfe“ das Überleben sichern will, möchte die „Letzte Hilfe“ Leiden lindern und Lebensqualität erhalten. Hilfe für todkranke Menschen bedeutet zum Beispiel Mundpflege, Haltgeben und Dableiben in schwierigen Momenten.

Der Kurs der Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft will Angehörige und Freunde von todkranken Menschen stärken. „Jemand, der noch nie am Bett eines Sterbenden war, erschrickt, wenn er den sogenannten Rasselatem hört, der häufig eintritt“, schildert Ute Dettweiler, Referentin für Familienbildung der Evangelischen Arbeitsstelle. Wer aber zuvor Informationen zum Sterbeprozess gehört habe, könne sich darauf eher vorbereiten und die eigene Angst und Verzweiflung in solchen Momenten besser bewältigen, sagt sie.

Kurs-Teilnehmende erfahren, wie der Sterbeprozess ablaufen kann. Dazu vermitteln zwei Mitarbeitende des Hospizvereins Kaiserslautern medizinische Informationen, und wie man das Sterben begleiten kann.

Der Kurs richtet sich nicht nur an Betroffene mit schwerkranken Angehörigen. Angesprochen werden auch jene, die im Freundeskreis einen schweren Krankheitsfall beklagen, sowie Menschen mit älteren Eltern. „Es ist wichtig, sich in der Familie mit dem Thema Sterben zu befassen, bevor alle im Krisenmodus sind“, betont Ute Dettweiler.

Die Teilnehmenden erhalten im „Letzte-Hilfe-Kurs“ oft das erste Mal Kontakt zur Palliativ- und Hospiz-Arbeit, die auch das Sterben zu Hause begleitet. „Die Kurs-Teilnehmenden dürfen die Mitarbeitenden des Hospizes alles fragen“, versichert Ute Dettweiler, die den Kurs organisiert und moderiert. Um dafür einen geschützten Rahmen zu bieten, findet er präsent mit maximal zwölf Teilnehmenden statt.

Info

Letzte-Hilfe-Kurs, Samstag, 21. Mai, 10 bis 15 Uhr, Heinz-Wilhelmy-Haus Kaiserslautern, Kosten: 20 Euro. Anmeldeschluss ist Samstag, 14. Mai 2022; die Platzzahl ist begrenzt.

Anmeldung und weitere Infos unter www.evangelische-arbeitsstelle.de, E-Mail lilli.wagner@evkirchepfalz.de oder Telefon 06 31 – 36 42 228

05.05.2022

Domausstecher und Saliergebäck

Speyer – Vor Weihnachten waren sie der große Renner: Domausstecher in Form der Westfassade des Doms. In kürzester Zeit wurden vom Dombauverein 2 000 Ausstecher (aus-)verkauft. Der Verkaufserlös kam dem Domerhalt zugute. Mittlerweile stehen nicht nur genügend weitere Ausstecher zum Verkauf. Hinzugekommen ist ein zweiter Ausstecher in Form der Salierkrone. Es lohnt sich, beide Ausstecher zu sammeln.

Und nicht nur das: Jedem Ausstecher ist ein Rezeptblatt für ein Saliergebäck beigefügt. Weitere Rezeptvorschläge sind auf der Homepage des Dombauvereins eingestellt. Der Dombauverein will damit deutlich machen, dass die Ausstecher nicht nur für Weihnachtsgebäck, sondern ganzjährig nutzbar sind.

Das Saliergebäck eignet sich vorzüglich als Begleiter zu einem guten Glas (Dom-)Wein!

Die Ausstecher sind für jeweils 7,50 Euro nebst Rezeptblatt in der Dom-Info oder direkt in der Vereinsgeschäftsstelle erhältlich.

Dombauverein Speyer
03.05.2022

Strategieprozess und Frauenförderung als Hauptthemen

Diözesanversammlung tagt das nächste Mal am 10. Mai – Gabriele Kemper: „Richtungsweisende Themen für die Zukunft der Kirche in Speyer“

Speyer – Am 10. Mai findet von 17 bis 21 Uhr die nächste digitale Zusammenkunft der Diözesanversammlung statt. Ein zentrales Thema wird der Strategieprozess des Bistums Speyer sein. Er dient der Umsetzung der Bistumsvision und der Anpassung der jährlichen Ausgaben an den Rückgang der Mitglieder und der Kirchensteuereinnahmen. Die Diözesanversammlung wird vor allem über die strategischen Ziele beraten, die der Lenkungskreis für den Strategieprozess vorgelegt hat.

Ein zweites wichtiges Thema ist der Antrag zum Thema Frauenförderung, den sieben Mitglieder der Diözesanversammlung bei der letzten Sitzung am 19. Februar eingebracht hatten. Der Antrag sieht vor, dass sich das Bistum Speyer zur Erreichung einer Frauenquote von mindestens 35 Prozent auf den Leitungsebenen des Bischöflichen Ordinariats, der Regionalverwaltungen, der Pfarreien und der pfarrlichen und diözesanen Finanzverwaltung verpflichtet. Für das Bischöfliche Ordinariat und das Pastoralseminar sollen nach dem Wunsch der Antragsteller/innen paritätisch besetzte Doppelspitze gebildet werden. Die Entscheidung über den Antrag war bei der Sitzung am 19. Februar vertagt worden.

„Beide Themen sind richtungsweisend für die Zukunft der Kirche in Speyer“, betont Gabriele Kemper, die Vorsitzende der Diözesanversammlung. Die zur Beratung stehenden strategischen Ziele beschreiben aus ihrer Sicht den Rahmen, aufgrund dessen in den nächsten Monaten konkrete Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele votiert werden. „Damit wollen wir als Diözesanversammlung unserer Aufgabe gerecht werden, den Bischof bei den anstehenden Entscheidungen bestmöglich zu beraten“, so Gabriele Kemper. Ebenso richtungsweisend ist für sie die Einführung der Quote zur Geschlechtergerechtigkeit im Bistum Speyer. „Nach der Vertagung im Februar steht hier die Entscheidung an“, macht sie deutlich.

Die Mitglieder der Diözesanversammlung werden bei ihrem Treffen am 10. Mai außerdem über die Weiterentwicklung der Pfarrgremienwahlen informiert. Die Pfarrgremien im Bistum Speyer werden satzungsgemäß im kommenden Jahr neu gewählt.

Die Diözesanversammlung wird auf dem Youtube-Kanal des Bistums Speyer live übertragen.

Weitere Informationen zur Diözesanversammlung:

https://www.bistum-speyer.de/bistum/aufbau/raetekommissionen/dioezesanversammlung/

Weitere Informationen zum Strategieprozess des Bistums Speyer:

Strategie

Link zur Liveübertragung der Diözesanversammlung:

Bistum Speyer
03.05.2022

Musikalische Maiandachten im Dom

Mit „Halte.Punkt.Maria“ lädt das Domkapitel samstags am frühen Abend zur Andacht ein

Marienstatue im Dom Speyer
Foto: © Domkapitel, Christoph Kohl

Speyer – Der Mai gilt als „Marienmonat“ und ist in besonderer Weise der Verehrung der Gottesmutter gewidmet. Unter der Überschrift „Halte.Punkt.Maria“ lädt das Domkapitel am ersten, dritten und vierten Samstag im Mai, jeweils um 18 Uhr, zu musikalischen Andachten in den Dom ein.

Die Maiandachten begannen am 7. Mai unter der liturgischen Leitung von Domkapitular Franz Vogelgesang. Matthias Lucht (Altus) und Domorganist Markus Eichenlaub gestalteten diese Andacht mit venezianischen Marienmotetten für Alt und Basso continuo von Claudio Monteverdi, Giovanni Rovetta, Bartolomeo Barbarino, Alessandro Grandi. 

Am Samstag, 14. Mai findet erstmals die „Speyerer Chornacht“ statt, so dass an diesem Abend keine Maiandacht gefeiert wird.

Dompfarrer Matthias Bender steht der Andacht am 21. Mai vor. Geistliche Musik von Wolfgang Amadeus Mozart – „Sancta Maria Mater Dei“ (KV 273), „Sub tuum praesidium“ (KV 198), „Alma Dei creatoris“ (KV 277) und „Litaniae Lauretanae“ (KV 109) – bilden den musikalischen Inhalt. Es musizieren Solostimmen, ein Vokalensemble der Dommusik und ein Streichquintett des Domorchesters.

Den Abschluss der Reihe „Halte.Punkt.Maria“ bildet die Andacht am 28. Mai. Weihbischof Otto Georgens ist der Offiziant dieser musikalischen Maiandacht. An diesem Abend ist die Freiburger Domkapelle, der Kammerchor am Freiburger Münster, unter der Leitung von Domkapellmeister Boris Böhmann zu Gast im Dom. Die Musiker aus dem Nachbarbistum, singen marianische Chormusik von  Gerhard Weinberger, Boris Böhmann, Henri Carol und Max Reger.

Termine:

  • Samstag, 21. Mai 2022
  • 18:00 Uhr – Halte.Punkt.Maria
  • Vokalensemble, Soli, Domorchester
  • Wolfgang Amadeus Mozart:
  • Sancta Maria Mater Dei, KV 273
  • Sub tuum praesidium, KV 198
  • Alma Dei creatoris, KV 277
  • Litaniae Lauretanae, KV 109
  • Samstag, 28. Mai 2022
  • 18:00 Uhr – Halte.Punkt.Maria
  • Freiburger Domkapelle, Leitung: Domkapellmeister Boris Böhmann
  • Gerhard Weinberger: Ave Maria
  • Boris Böhmann: Inno alla Madonna delle stelle
  • Henri Carol: Sub tuum praesidium
  • Max Reger: Unser lieben Frauen Traum
  • Anonymus 14. Jh.: O virgo splendens

Zum Hintergrund: Marienmonat Mai, Maiandachten und Marienverehrung in der Musik

Marienmonat Mai

Schon im frühen Christentum wurde der Mutter Jesu eine besondere Verehrung zuteil, weil sie im Besonderen die menschliche Seite des Glaubens verkörperte. Etwa seit dem 17. Jahrhundert wird in der katholischen Kirche den ganzen Mai über Maria täglich besonders verehrt. Die Gottesmutter wird in der christlichen Spiritualität als Sinnbild für die lebensbejahende Kraft des Frühlings verstanden. Die Mariensymbolik des Mai ergibt sich aus dem Aufblühen der Natur in dieser Zeit. Maria gilt in der katholischen Spiritualität die als „die erste und schönste Blüte der Erlösung“, weshalb sie häufig mit zahlreichen Blumen dargestellt ist.

Maiandachten

Schon im Mittelalter wurden Maifeste heidnischen Ursprungs christlich umgedeutet. Im Laufe der Zeit kristallisierte sich zunehmend die marianische Prägung dieser Feste heraus. Die Form der Maiandachten ging von der italienischen Stadt Ferrara aus. Dort, in der Kirche der Kamillianer, wurden im Jahre 1784 erstmals öffentlich Maiandachten abgehalten. Von Italien aus verbreitete sich die Maiandacht schließlich nach Frankreich und in andere europäische Länder. Die Blütezeit der Maiandacht war zwischen 1850 und 1950.

Marienverehrung in der Musik

In der Musik findet sich in einer nahezu unüberschaubare Vielzahl an Vertonungen der zentralen lateinischen Texte der Marienverehrung: Die marianischen Antiphonen Salve Regina, Regina coeli, Ave Regina coelorum, Alma redemptoris Mater, Sub tuum praesidium, Ave Maria und das Stabat Mater, das Magnificat und die Lauretanische Litanei sind die wichtigsten, auch Liebesgedichte aus dem Hohen Lied wurden auf Maria hin interpretiert. Nahezu alle katholischen Komponisten haben Kompositionen zu Ehren der Muttergottes geschaffen, im evangelischen Kontext finden sich vor allem Vertonungen des Lobgesang Mariens.

Auch außerhalb des Gottesdienstes spielt die Marienverehrung in der Musik eine Rolle. Die bekanntesten Beispiele sind die berühmten Ave Maria-Kompositionen von Franz Schubert und Charles Gounod. Ein Beispiel aus neuerer Zeit sind die beiden Vertonungen von Rilkes Gedichtzyklus „Das Marienleben“ durch Paul Hindemith.

Text: Bistum Speyer Foto: © Domkapitel, Christoph Kohl
02.05.2022

„Trauer braucht einen Ort. Oder?“

Fortbildungsveranstaltung in der Reihe „Trösten und Begleiten“ im Pastoralseminar St. German in Speyer am 20. Mai

Speyer – Das Sterben gehört zum Leben. Sterblichkeit ist eine Erfahrung, die jeden Menschen existentiell betrifft. Doch wie umgehen mit dieser großen Frage des Lebens? Wie kann man Sterbende begleiten? Wie umgehen mit dem Verlust, wenn nahe Angehörige oder Freunde sterben? Um diese Fragen geht es bei der Veranstaltungsreihe zum Jahresthema „Trösten und Begleiten“, die das Pastoralseminar St. German in Speyer gemeinsam mit dem Referat für Trauer- und Hospizseelsorge im Bistum Speyer anbietet. Die nächste Veranstaltung im Rahmen der Reihe findet am Freitag, 20. Mai, von 15 bis 19 Uhr zum Thema „Trauer braucht einen Ort. Oder?“ statt.

Bei der Fortbildung werden Sonja Haub, Referentin bei der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum, und Kerstin Fleischer, Referentin in der Hospiz- und Trauerseelsorge, den Fragen nachgehen, welche Orte der Trauer vertraut sind und ob es wirklich immer einen Ort der Trauer braucht, um damit umzugehen. Die Fortbildung richtet sich an alle Menschen, die sich in der Begleitung von Trauernden ehren- oder hauptamtlich engagieren und alle Interessierte.

Um eine Anmeldung wird gebeten: Tel. 06232/ 6030-0 oder per E-Mail an priesterseminar@sankt-german-speyer.de.

Bistum Speyer
02.05.2022

„Jeder Mensch hat eine wichtige Aufgabe in der Kirche“

Woche der Inklusion feierlich im Dom zu Speyer eröffnet

Speyer – Am Sonntag, dem 1. Mai, wurde im Dom zu Speyer mit einem Gottesdienst die Woche der Inklusion eröffnet. Weihbischof Otto Georgens und der evangelische Pfarrer Thomas Jakubowski nahmen in dem ökumenischen Gottesdienst Bezug auf die Geschichte vom blinden Bartimäus: Ausgestoßen und ignoriert sitzt er am Wegesrand, bis Jesus ihn erreicht – und seinen Wunsch erfüllt, dazuzugehören.

„Inklusion: Ich will dazugehören. Ich will mich einbringen. Keiner soll ausgeschlossen werden. Jeder ist willkommen. Mittendrin statt nur dabei“, beschreibt Weihbischof Georgens die Bedeutung von Inklusion. Er zeigte auf, wie diese gelingen kann: „Einige hören wenig oder nicht: Sie können Gebärden oder einen Dolmetscher benutzen. Einige sehen wenig oder nichts: Sie brauchen Sehhilfen oder Bücher in Blindenschrift. Einige brauchen Platz für ihren Rollstuhl oder Gehhilfen. Viele Menschen brauchen eine einfache Sprache und Bilder.“

Dabei erinnerte Georgens auch daran, dass es in unserer Hand liege, die nötige Gemeinschaft umzusetzen: „Die Bibel erzählt von Menschen, die blind sind, die nicht gehen können oder die Anfälle bekommen. In der Bibel steht: Jesus hat sie geheilt. Aber hat er nicht die Behinderung weggemacht. Er hat den anderen Menschen gesagt: Ihr sollt keinen ausgrenzen, weil er behindert ist.“ Alle Menschen hätten die gleichen Rechte und „jeder Mensch hat eine wichtige Aufgabe in der Kirche.“

Marianne Steffen, Leiterin der Abteilung Besondere Seelsorgebereiche, begrüßte gemeinsam mit Katharina Kintz, Ansprechpartnerin für Inklusion im Bistum und Christoph Sommer, von der Seelsorge für Menschen mit Hörbehinderung, die Besucherinnen und Besucher des Gottesdienstes. Aus verschiedenen Ecken des Bistums hatten sich Menschen mit und ohne Behinderung im Dom eingefunden. Kintz und Sommer zeigten im Laufe des Gottesdienstes in kurzen Erklärstücken auf, wie die Vision des Bistums mit den Zielen der Inklusion harmoniert. In einem eingespielten Video wurde deutlich, wie viele unterschiedliche Asoziationen es zum Begriff Inklusion gibt.

Wie inklusive Musik aussieht, zeigten gleich zwei Gruppen. Zum einen der Gebärdenchor der Gerhörlosenseelsorge unter der Leitung von Edeltraud Ruffing. Komplett lautlos übersetzte der Chor per Gestik und Mimik den Gesang der Band Sanctos. Chorleiterin Ruffing übersetzte auch die Wortbeiträge im Gottesdienst für die Menschen vor Ort und die Videoübertragung per Livestream. Zum anderen machte sich die Trommelgruppe des Inklusiontreffs Regenbogen lautstark bemerkbar.

Bei den Fürbitten wirkte die evangelische Gehörlosen-Seelsorgerin Jospehine Lew mit, die auch bei den Vorbereitungen zur Woche der Inklusion beteiligt war. Zum Ende des Gottesdienstes wurde symbolisch ein rotes Band zerschnitten, unter anderem von Brigitte Mitsch Behindertenbeauftragte der Stadt Speyer und Vorsitzende der Interessensgemeinschaft Behinderte und ihre Freunde Speyer e.V und Katrin Maino vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Diözese Speyer, das die Woche der Inklusion eröffnete. Im Anschluss an die Eröffnung wurde neben dem Dom über das Thema Inklusion informiert und mit Foto- und Mitmachaktionen geworben. Alle Infos und Veranstaltungen hält die Aktionsseite bereit: https://www.wochederinklusion-speyer.de

Text: is, Fotos: Klaus Landry
01.05.2022