Kirche

Neuerscheinung des Dombuchs „Der Dom zu Speyer – Gebaut für Gott und Kaiser“

Den Kaiserdom zu Speyer in seiner ganzen Größe verstehen

v.l.: Priester und Autor Peter Schappert, Friederike Walter Leiterin Kulturmanagement Domkapitel und Marco Fraleoni, Geschäftsführer von Peregrinus und Leiter des Pilgerverlag.
Foto: Speyer 24 NEWS

Speyer – Mit der Neuerscheinung „Der Dom zu Speyer – Gebaut für Gott und Kaiser“ komplettiert der Pilgerverlag wieder sein Verlagsprogramm. Die zwischenzeitlich vergriffene Vorausgabe mit gleichem Titel von Autor Peter Schappert gilt als wichtiges Einstiegs- und Standardwerk über den Kaiserdom zu Speyer.

Neuerscheinung wurde komplett überarbeitet und neu bebildert

Die ab sofort erhältliche Neuerscheinung des „Dombuchs“ wurde grundlegend überarbeitet und ebenfalls neu mit hochwertigen Architekturfotografien bebildert. Ergänzend zum überarbeiteten Vorwort wurden ein Kapitel über den Kaisersaal, ein Domkalender mit den wichtigsten historischen Daten und Fakten sowie eine Kurzvorstellung des Autors hinzugefügt.

Besondere Reise durch die größte erhaltene romanische Kirche Europas

Die zweisprachig in Deutsch und Englisch erschienene Neuerscheinung nimmt die Leser auf 128 Seiten mit auf eine besondere Reise durch die größte erhaltene romanische Kirche Europas. Peter Schappert, der zehn Jahre als Domkustos für den Kirchenbau verantwortlich war und weiterhin als Priester hier tätig ist, sagt: „Der Dom wurde nach christlichen Glaubensgrundsätzen konstruiert. Er erschließt sich nur dann vollständig, wenn man die Beziehungen zwischen Religion und Architektur nachvollziehbar und verständlich macht!“ Um den Speyerer Dom in seiner ganzen Größe erlebbar zu machen, ist es dem Autor wichtig, dass geistliche Inhalte sowie kirchengeschichtliche, historische, kunstgeschichtliche und bauhistorische Informationen sich zu einer – in dieser Form – einmalig umfassenden Gesamtschau vereinen.

Schritt für Schritt mit dem Autor die Logik des Doms erkunden …

Um das große Ganze zu erfassen, folgt die Erkundungsreise Schritt für Schritt: Der Logik des Doms folgend, führt der Autor seine Leserschaft zunächst in den drei Wegabschnitten – Westbau, Mittelschiff und Chorraum – durch die Kathedrale. Im Anschluss geht es hinunter zur Krypta und Grablege der Kaiser und Könige und dann wieder hinauf in den über der Vorhalle gelegenen Kaisersaal mit seinen monumentalen Fresken des 19. Jahrhunderts.

Zusammenspiel von geistlicher und weltlicher Macht fügt sich zum Gesamtbild

Durch die Darstellung der Baugeschichte im historischen Zusammenhang sowie im Zusammenspiel der geistlichen und weltlichen Macht fügen sich die vielen Bedeutungen des UNESCO-Weltkulturerbes Dom zu Speyer zu einem harmonischen und verständlichen Gesamtbild zusammen.

Gut strukturierte Informationsaufbereitung liefert echten Mehrwert!

Friederike Walter, die als Kunsthistorikerin und Leiterin des Kulturmanagements beim Domkapitel gemeinsam mit den Lektoren des Pilgerverlags an der grundlegenden Überarbeitung mitgearbeitet hat, erklärt: „Die Neuerscheinung ,Der Dom zu Speyer – Gebaut für Gott und Kaiser‘ sticht aus der Vielzahl der Publikationen zum Dom dadurch hervor, dass es die Leser im positiven Sinne an die Hand nimmt, durch den Kirchenbau führt und diesen so in seiner Gesamtheit erlebbar macht!“

Marco Fraleoni, Geschäftsführer von Peregrinus und Leiter des Pilgerverlags sagt: „Bei der Überarbeitung des Einstiegs- und Standardwerks über eine der bedeutendsten Kirchen Europas haben wir besonderen Wert auf ein stimmiges Text- und Bildverhältnis sowie eine übersichtliche Gestaltung gelegt. Das neu ergänzte Kalendarium und Personenverzeichnis bietet mit seiner gut strukturierten Informationsaufbereitung einen echten Mehrwert. Mein besonderer Dank geht an alle, die am Buchprojekt mitgearbeitet haben!“

Die Neuerscheinung „Der Dom zu Speyer – Gebaut für Gott und Kaiser“ erscheint zweisprachig in deutscher und englischer Sprache. Klappenbroschur im Format: 170 x 230 mm mit 128 Seiten und zahlreichen hochwertigen Fotografien. Die 1. Auflage 2024 (ISBN: 978-3-946777-32-8) ist ab sofort im Buchhandel und in der Dom-Info neben dem Kaiserdom erhältlich. Der Preis beträgt 28,95 Euro.

Zusatzinformationen:

Zum Autor

Peter Schappert wurde 1962 in Pirmasens geboren. Nach seinem Studium der Philosophie, der katholischen Theologie und des Kirchenrechts folgte 1992 die Priesterweihe im Speyerer Dom. Neben verschiedenen Stationen war Peter Schappert zehn Jahre als Domkustos verantwortlich für die Erhaltung des Doms als Kirche und Denkmal und die Erschließung des Bauwerks für seine Besucher. Die erste Ausgabe seines Buches „Der Dom zu Speyer – Gebaut für Gott und Kaiser“ ist 2012 erschienen.

Zu Peregrinus und zum Pilgerverlag

Der Pilgerverlag ist Teil der Peregrinus GmbH mit Sitz in Speyer, in der die Bistumszeitung „der pilger“ und viermal jährlich „der pilger – Magazin für die Reise durchs Leben“ erscheinen. Als Dienstleister für Medien und Kommunikation umfasst die Peregrinus GmbH auch den Pilgerverlag.

Aktuell werden hier Bücher aus, für und über die Region Pfalz und Saarpfalz sowie zum Thema Pilgern verlegt. Zum weiteren Verlagsprogramm zählen alle Ausgaben des Gebet- und Gesangbuchs „Gotteslob“ des Bistums Speyer, die Bücher der Schriftenreihe des Diözesan-Archiv Speyer und weitere Bücher und Schriften aus den Themenbereichen Geschichte, Seelsorge, Theologie, die ebenfalls einen engen Bezug zum christlichen Leben im Bistum haben.

Sehen Sie hier das Video zur Buchvorstellung sowie eine kleine Domführung durch Autor Peter Schappert:

Text: Peregrinus GmbH/Pilgerverlag Foto & Video: Speyer 24 NEWS
17.04.2024

Kirche

Neue Perspektiven auf den Speyerer Dom

Der Fotograf Horst Hamann nimmt den Dom neu in den Blick

(links) Aussenaufnahme des Doms mit dem Turm der Gedächtniskirche, (rechts) Blick nach oben beim Gang durch das Hauptportal
Foto: © Horst Hamann

Speyer – Berühmt wurde der Fotograf Horst Hamann durch seine Fotografien von New Yorker Wolkenkratzern. Jetzt hat er sich den fast 1000 Jahre alten Speyerer Dom vorgenommen. In einem Projekt der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer fotografiert er die romanische Kathedrale in dem für ihn charakteristischen Stil, immer mit Fokus auf die Vertikale. So entstehen Aufnahmen im extremen Hochformat, die eine neue Perspektive auf das Speyerer Wahrzeichen eröffnen. Finanziert wird die Arbeit von Horst Hamann durch die Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer zusammen mit der Forschungsstelle Geschichte und Kulturelles Erbe Mannheim. „In Zusammenarbeit mit dem international bekannten Fotografen Horst Hamann möchte die Europäische Stiftung einen neuen Blick auf den einzigartigen Kaiserdom zu Speyer lenken und zugleich auf die Notwendigkeit seiner Bewahrung für zukünftige Generationen aufmerksam machen“, sagt Prof. Dr. Alfried Wieczorek, der der Stiftung vorsteht. Das künstlerische Projekt wird in ein Buch und ein Kalenderprojekt in Kooperation mit dem abcVerlag Heidelberg und dem Pilgerverlag Speyer sowie einer Ausstellung im Historischen Museum der Pfalz (ab 11. Mai 2025) münden.

Den Fotografen Horst Hamann fasziniert der Dom seit Jugend an. Aufgewachsen ist er im nahen Mannheim. Über mehr als ein Jahr hinweg nahm er nun die Speyerer Kathedrale immer wieder neu in den Blick. „Der Dom ist nach der aufgehenden Sonne ausgerichtet und die Veränderungen des Lichts im Tagesverlauf spielen bei seiner Betrachtung eine große Rolle. Je nach Jahreszeit und Lichtstimmung kann die ein und selbe Perspektive sehr, sehr unterschiedlich wirken, so dass man ganz neue Details und Facetten des Baus wahrnimmt“, schildert der Fotograf seine Arbeit. „Die Beschäftigung mit dem Dom und seinen alten Mauern ist für mich unglaublich faszinierend und ich hoffe, dass ich diese Faszination in meinen Bildern auf den Betrachter übertragen kann“, sagt Horst Hamann zu dem Projekt. Seit September 2023 fotografiert er am Dom und war, nach eigener Schätzung, bereits 30 bis 40 Mal vor Ort und will noch einmal so oft mit seiner Kamera dorthin kommen. Langweilig wird es ihm bei dem Projekt nicht, auch wenn er sich, im Gegensatz zu seinen sonstigen Arbeiten, auf ein einziges Gebäude konzentriert. Durch seine Reisen kehre er immer wieder mit einem frischen Blick zurück und bekomme „immer wieder magische Momente geschenkt“. Um Fotos mit Schnee zu bekommen, habe er sogar eine Reise abgebrochen.

Horst Hamann fotografiert auf der Zwerggalerie des Doms.
Foto: © Mateo Hamann

Mit Unterstützung des Speyerer Domkapitels hat Horst Hamann Zugang zu allen Bereichen des Doms, inklusive der Dachräume und aller Türme. Seine Arbeit zeugt von einer intensiven Beschäftigung mit der Geschichte und Architektur der romanischen Kathedrale. Die Betrachter und Leser können mit den daraus resultierenden fotografischen Aufnahmen eine einzigartige Reise durch die Höhen und Tiefen des Doms nachvollziehen. „Die Aufnahmen Horst Hamanns haben einen besonderen Reiz. Sie zeigen den Dom, wie er noch nie in seiner Geschichte gezeigt wurde. Ich bin überzeugt, dass das Projekt die Faszination vieler Menschen für dieses einzigartige Gebäude neu befeuern wird. Es trägt damit auch dazu bei, das europäische kulturelle Erbe des Doms, der Stadt, unserer Stiftung und dem ganzen Land, auf eine innovative und fesselnde Weise zu präsentieren“, sagt Prof. Dr. Alfried Wieczorek, der Vorsitzende des Vorstands der Europäischen Stiftung Kaiserdom.

Zu Horst Hamann

Horst Hamann wurde 1958 in Mannheim geboren. Fotografische „Seh-Fahrten” führten ihn um die ganze Welt und sind in zahlreichen Publikationen und Ausstellungen dokumentiert. Horst Hamanns „Verticals“ gelten inzwischen als moderne Klassiker der Fotografie. In der New York Times wurde er für seinen fotografischen Umgang mit der Architektur und Licht als „Genie“ gepriesen. Für seine innovative Sichtweise ehrte das „Museum of the City of New York“ Hamann als ersten lebenden deutschen Fotografen mit einer sechsmonatigen Einzelausstellung. Der Bildband „New York Vertical“ ist inzwischen ein Kultobjekt und wurde schnell zum internationalen Bestseller. Hamanns Arbeiten befinden sich in bedeutenden privaten und öffentlichen Sammlungen weltweit. Nach fünfzehnjähriger vertikaler Pause wendete sich der deutsche Fotograf 2024 mit seinen Vertical Views London zu.

Zu den Publikationen

Vorgesehen ist eine Reihe von verschiedenen Publikationen, darunter als erstes zwei Buchveröffentlichungen in einem großen und einem kleineren Format mit ca. 70 bis 80 Abbildungen. Dazu kommen ein immerwährender Kalender und ein Postkartenset. Die Produkte werden vom abcVerlag Heidelberg und dem Pilgerverlag Speyer gemeinsam herausgegeben. Über den abcVerlag gibt es die Möglichkeit, bei den Buchpublikationen als Partner oder Unterstützer mit Logo und Namen bzw. nur mit Namen in den Publikationen vertreten zu sein. Ab Ende November sollen die Produkte zum Verkauf stehen.

Horst Hamann fotografiert auf der Zwerggalerie des Doms.
Foto: © Mateo Hamann

Zum Ausstellungsprojekt

Ab dem 11. Mai 2025 werden die Fotografien Horst Hamanns im Historischen Museum der Pfalz Speyer gezeigt. Museumsdirektor Prof. Dr. Schubert sagte hierzu, dass nach vielen Ausstellungen mit Bezügen zum Dom, wie aktuell die Schau zum Bayernkönig Ludwig I., damit der Fokus ausschließlich auf den Dom gelenkt würde. Besonders reizvoll sei dabei, dass von den Ausstellungsräumen aus durch die Fenster des Museums direkt der Blick auf den Dom gerichtet werden könne. Die Ausstellung sei zudem die Fortsetzung einer guten Zusammenarbeit mit der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer, sagte Alexander Schubert. Die Ausstellung wird nach der Eröffnung im Historischen Museum noch auf Reisen gehen und an mindestens fünf weiteren Standorten in Deutschland gezeigt werden, ergänzte Prof. Dr. Alfried Wieczorek.

Text: Bischöfliche Pressestelle Foto: (1) © Horst Hamann; (2 & 3) © Mateo Hamann
22.03.2024

Kultur / Speyer

Bundesweite Eröffnung des Tags des offenen Denkmals® 2024 in Speyer

DSD wählt rheinland-pfälzische Stadt als Austragungsort für zentralen Auftakt

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), vertreten durch Dr. Skudelny, Vorstand der DSD, reicht den Staffelstab an Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler weiter.
Foto: © Johannes Stender

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) reicht den Staffelstab von Münster in Nordrhein-Westfalen nach Speyer in Rheinland-Pfalz weiter. Bei einem Pressegespräch im Speyerer Altpörtel gab die DSD als bundesweite Koordinatorin des größten Kulturevents Deutschlands bekannt, dass der zentrale Auftakt der bundesweiten Eröffnung nach Rheinland-Pfalz kommt. Am Sonntag, den 8. September 2024, wird die Eröffnungsveranstaltung mit vielfältigem Rahmenprogramm die Speyerer Innenstadt beleben. Die Open Air-Bühne auf der Maximilianstraße an der Alten Münz mit Blick auf den Dom lockt Gäste von nah und fern. Das bundesweit größte Kulturevent wird somit in einer der SchUM-Städte, Teil des UNESCO-Welterbes, zentral eröffnet.

Dr. Skudelny und Oberbürgermeisteirn Stefanie Seiler auf dem Altpörtel mit dem UNESCO Welterbestätte, Dom zu Speyer, im Hintergrund.
Foto: © Johannes Stender

Die Eröffnung findet als Open-Air-Veranstaltung statt. Die DSD bringt Angebote wie einen interaktiven Markt der Möglichkeiten mit Akteuren der Denkmalpflege sowie ein vielseitiges Bühnenprogramm mit hochkarätigen Gästen mit. Das Benefizkonzert Grundton D in Kooperation mit dem Deutschlandfunk rundet das Programm um die zentrale Eröffnung musikalisch ab.
An diesem zweiten Sonntag im September öffnen sich darüber hinaus zahlreiche Denkmaltore in der Stadt. Passend zum Jahresmotto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ kann in ganz Speyer entdeckt werden, welche Rolle Wahrzeichen für die Bürgerinnen und Bürger spielen. Ob Kaiserdom, SchUM-Stätte oder Altpörtel: Am Tag des offenen Denkmals erhalten Interessierte die einzigartige Möglichkeit, sonst nicht zugängliche Orte oder Altbekanntes mit neuem Blick zu entdecken.

Nicht ohne Grund hat die DSD für die Bekanntgabe das Altpörtel gewählt. Die Räumlichkeiten des mittelalterlichen und noch original erhaltenen Stadttors, welches seit 2020 nur eingeschränkt im Rahmen von Führungen zugänglich ist, können mitsamt des Kerkers am Tag des offenen Denkmals besichtigt werden.

420 geschützte Einzeldenkmale machen gemeinsam mit weiteren Natur- und Bodendenkmalen die besondere Denkmalstruktur der Stadt aus. Speyer begeistert mit Spuren aus einer über zweitausendjährigen Geschichte. „Das vielschichtige Repertoire an Denkmalkultur in Speyer hat uns überzeugt“, so Dr. Skudelny, Vorstand der DSD. „Wir sind uns sicher, in der rheinland-pfälzischen Stadt ein herausragendes Programm für die bundesweit zentrale Eröffnung des Tags des offenen Denkmals 2024 aufzustellen. Speyer ist als SchUM-Stätte ein wertvolles Wahrzeichen und Symbol einer lebendigen jüdischen Tradition, die hier bis heute eine bedeutende Rolle spielt – in den heutigen Konfliktzeiten umso mehr.“ So ist beispielsweise die Mikwe, das jüdische Ritualbad, in Speyer als eines der ältesten seiner Art erhalten.

Dr. Skudelny, Vorstand der DSD ist begeistert von der Mikwe, dem jüdische Ritualbad, in Speyer als eines der ältesten seiner Art.
Foto: © Johannes Stender

„Als einzige Stadt in Rheinland-Pfalz besitzen wir mit dem Kaiserdom und der SchUM-Stätte Judenhof zwei UNESCO Welterbestätten, womit einmal mehr deutlich wird, dass das Kulturerbe erhaltens- und schützenswert ist“, verweist Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler auf den bedeutenden Stellenwert, den der Denkmalschutz auf die Stadt Speyer hat, und dankt all jenen, die sich für den Erhalt und die Pflege dieses Erbes einsetzen. „Umso mehr freuen wir uns, dass die Deutsche Stiftung Denkmalschutz sich für unsere Stadt entschieden hat und wir Austragungsort für ein außergewöhnliches Denkmalfest werden.“

Für das geplante Stadtprogramm werden Denkmalengagierte gesucht: Wer im Besitz eines Denkmals ist oder sich für eines in Speyer oder Umgebung engagiert, kann sich am diesjährigen Tag des offenen Denkmals beteiligen und das eigene Denkmal einem breiten Publikum zeigen. Geeignet sind sowohl die großen bekannten Kirchen, Museen, öffentliche Bauten, Burgen oder Schlösser als auch private Denkmalhäuser, Industriebauten oder jegliche Art von Bodendenkmal. Interessierte wenden sich bitte an folgende Mail-Adresse: denise.gerner@stadt-speyer.de

Auch bundesweit sind alle Engagierten, Vereine und Institutionen eingeladen, ihre Denkmale im größten Schaufenster der Denkmalpflege zu präsentieren und zu zeigen, welche „Wahr-Zeichen“ in ihnen stecken – Anmeldestart ist ab April. Mehr zum größten Kulturevent Deutschlands finden Sie online unter: www.tag-des-offenen-denkmals.de/.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) reicht den Staffelstab von Münster in Nordrhein-Westfalen nach Speyer in Rheinland-Pfalz weiter.
Foto: © Johannes Stender

Der Tag des offenen Denkmals ist die größte Kulturveranstaltung Deutschlands. Seit 1993 wird sie von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), die unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten steht, bundesweit koordiniert. Die DSD ist für das Konzept des Aktionstags verantwortlich, legt das jährliche Motto fest und stellt ein umfassendes Online-Programm sowie zahlreiche kostenlose Werbemedien zur Verfügung. Sie unterstützt die Veranstalter mit bundesweiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie einem breiten Serviceangebot. Seit 1998 wird der Tag des offenen Denkmals am zweiten Sonntag im September bundesweit in wechselnden Städten feierlich eröffnet. Eine hochkarätig besetzte Open-Air-Veranstaltung ist dabei nur eines der vielen Highlights, die die jeweilige Eröffnungsstadt erwartet. Der Tag des offenen Denkmals ist der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days. Mit diesem Tag schafft die private Denkmalschutzstiftung große Aufmerksamkeit für die Denkmalpflege in Deutschland. Vor Ort gestaltet wird der Tag von unzähligen Veranstaltern – von Denkmaleigentümern, Vereinen und Initiativen bis hin zu hauptamtlichen Denkmalpflegern –, ohne die die Durchführung des Tags des offenen Denkmals nicht möglich wäre. Der Tag des offenen Denkmals ist eine geschützte Marke der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

Text: Stadtverwaltung Speyer Foto: © Johannes Stender
21.02.2024

Bistum Speyer

Tastmodell für Blinde macht Innenraum des Speyerer Doms auf neue Art erfahrbar

Bronzemodell zeigt Grundriss des Doms – Orientierung und Information im Sinne der Inklusion

Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Maria Kohl weiht das neue Tastmodell.

Speyer – Der Speyerer Dom geht einen weiteren Schritt in Richtung Inklusion. Ein neuartiges Bronzemodell macht das Innere des Doms für Menschen mit Seheinschränkungen erfahrbar. Das Modell im Maßstab 1:100 bildet einen Schnitt durch das Gebäude in etwa 10 Metern Höhe ab. In der Art der Darstellung geht das Tastmodell im wahrsten Sinne des Wortes über andernorts bereits vorhandene Grundriss-Modelle hinaus. Damit wird sowohl der Grundriss als auch das aufsteigende Mauerwerk ertastbar. Standort ist der südliche Domgarten, nahe der Dom-Info. Dort ergänzt es das vorhandene Tastmodell, welches die äußere Form des Doms in Form einer Nachbildung ebenfalls im Maßstab 1:100 abbildet. Beide Modelle stehen auf einem Sandsteinsockel. Hergestellt hat das Modell der Künstler Egbert Broerken, der auch das bereits vorhandene Tastmodell des Baukörpers entworfen und gefertigt hat. Die Kosten für das Modell beliefen sich inklusive Sockel auf 31.000 Euro.

Das „alte“ Tastmodell das den Dom von außen erfühlen lässt.

„Mit der Aufstellung des neuen Tastmodells bieten wir Personen mit Seheinschränkungen die Möglichkeit, sich auf den Innenraum vorzubereiten, indem es Information und Orientierung bietet,“ sagte Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl, der das Modell am 13. November einweihte. Das Blindentastmodell wurde finanziert von der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer mit Mitteln aus dem Sonderprogramm „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und des „Deutschen Verbandes für Archäologie e.V.“ 

Das „neue“ Tastmodell ermöglicht es den Innenraum des Doms, der Sakristei und der Kapellen zu erfühlen. Damit ist es bislang einmalig in dieser Art.

Ministerpräsident a. D. Kurt Beck, Vorsitzender des Kuratoriums der europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer, und Prof. Dr. Alfried Wieczorek, Vorstandsvorsitzender der Europäischen Stiftung, übergaben das Modell an das Domkapitel. Die Europäische Stiftung engagiert sich seit langem bei Projekten, die den Speyerer Dom auch für Menschen mit Einschränkungen erfahrbar machen. Dazu gehört die Einrichtung eines barrierefreien Portals auf der Nordseite des Doms oder auch die Finanzierung einer Treppenraupe für Rollstuhlfahrer. Ministerpräsident a.D. Kurt Beck begrüßte insbesondere die anwesenden seheingeschränkten und blinden Menschen und bezeichnete das Modell als „wichtigen Beitrag zur Inklusion am Dom“. „Ich freue mich, dass wir mit diesem Bronzemodell zugleich auch Sehenden einen neuen, erkenntnisreichen Einblick ermöglichen können“, ergänzte Prof. Dr. Wieczorek anlässlich der Einweihung des Tastmodells. Anwesend waren unter anderem Christoph Sommer als Vertreter der Seelsorge für Menschen mit Behinderungen des Bistums Speyer und Willy Pudlich als ehrenamtlicher Behindertenbeauftragten der Stadt Speyer.

v.l.: Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Maria Kohl, Prof. Dr. Alfried Wieczorek, Vorstandsvorsitzender der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer sowie Ministerpräsident a. D. Kurt Beck, Vorsitzender des Kuratoriums der europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer. Im Hintergrund einer der am Dom beschäftigen Steinmetze der Firma Uhrig sowie die Dombaumeisterin Hedwig Drabik.

Mit der Aufstellung des zweiten Tastmodells entsteht am Speyerer Dom ein besonderes Zusammenspiel zwischen verschiedenen Modellarten, welche das Gebäude von Innen und Außen begreifbar machen. Sie sind damit ein wichtiger Bestandteil der Inklusion zugleich eine Bereicherung für sehende Personen, denen damit ungewohnte und neue Einblicke in die Architektur der romanischen Kathedrale gewährt werden. Sowohl für Blinde als auch für Sehende wird die klare geometrische Gliederung des Baus und die Rhythmisierung des Mittelschiffs auf besondere Art verdeutlicht.

Blinde und Seheingeschränkte Menschen ertasten den Innenraum des Doms am neuen Tastmodell.

Sehen Sie hier das Video zur Einweihung des neuen Tastmodells:

Sehen Sie hier die Fotogalerie zur Einweihung:

Text: Bischöfliche Pressestelle Speyer Foto & Video: Speyer 24 NEWS
13.11.2023

Kirche / Wirtschaft

Bodenreinigung in der Krypta des Doms zu Speyer

Schmutz von einer Million Besucher pro Jahr wird schonend beseitigt

Auf den 600 m² Sandsteinboden in der Krypta lösen die Kärcher-Experten mit einem Heißwasser-Hochdruckreiniger in Verbindung mit einem Flächenreiniger mit 80 °C heißem Wasser und lediglich 1–2 Bar Oberflächendruck den Schmutz aus den Poren heraus.

Speyer/Winnenden – Eine Million Besucher jedes Jahr tragen eine Menge Schmutz in den Dom zu Speyer. Im Rahmen seines Kultursponsorings kooperiert Kärcher jetzt mit dem Dombauamt und hilft, die Böden in der Kathedrale einer Grundreinigung zu unterziehen. Den Anfang macht die umfassende und kostenlose Reinigung des historischen Sandsteinbodens in der Krypta des UNESCO-Weltkulturerbes.

Die Dombaumeisterin Hedwig Drabik freut sich über die Kooperation: „Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung von Kärcher. Gemeinsam mit den Experten der Firma haben wir umfangreiche Testflächen angelegt und eine Reinigungsmethode gefunden, die gleichermaßen wirksam wie schonend ist.”

„Mit der restauratorischen Reinigung des Bodens in der ehrwürdigen Krypta des Doms wollen wir einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Schutz eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler in Deutschland leisten“, sagt Kärcher-Reinigungsexperte Nick Heyden, der die Durchführung des Projektes verantwortet.

Grundreinigung sorgt für deutliches Reinigungsergebnis

Hier stand, bis vor kurzem, der Andachtskerzenständer welcher für zusätzliche Wachsverunreinigungen sorgte. Man sieht deutlich die Reinigungskraft an der Teststelle.

Neben den Verunreinigungen durch die Besucher sorgen auch Kerzenwachs und Ruß für einen dunklen Schleier auf den Bodenflächen. Um diese zu entfernen, kommt jetzt moderne Technik auf den teilweise jahrhundertealten Bodenplatten zum Einsatz: Auf den 600 m² Sandsteinboden in der Krypta lösen die Kärcher-Experten mit einem Heißwasser-Hochdruckreiniger in Verbindung mit einem Flächenreiniger mit 80 °C heißem Wasser und lediglich 1–2 Bar Oberflächendruck den Schmutz aus den Poren heraus. Das Ergebnis ist klar sichtbar: Der gereinigte Sandstein ist deutlich heller, die Strukturen des Steins sind wieder erkennbar. Das Schmutzwasser wird dabei sofort aufgenommen und abgeleitet. So kann sehr gezielt gearbeitet werden, ohne Wasser und Dampf zu verteilen. Der Hauptreinigungseffekt wird hierbei über die Temperatur des Wassers und dessen Schwemmwirkung erzielt, der Druck spielt angesichts der historischen Substanz des Bodens eine untergeordnete Rolle.

Der Dom zu Speyer

Auch in der Krypta lässt sich ein deutlicher Vorher-Nachhereffekt sehen, links die bereits gereinigte Fläche rechts die noch zu bearbeitende Fläche.

Errichtet vor rund 1.000 Jahren ist der Speyerer Dom heute die größte romanische Kirche der Welt. Bereits 1981 wurde der als Prototyp romanischer Architektur geltende Dom zur UNESCO-Welterbestätte erklärt. Der frühesten Bauphase des Domes entstammt die Krypta, die sich unter dem gesamten Chorraum und Querhaus erstreckt und damit die größte ihrer Art ist. Mit einer Gewölbehöhe von fast sieben Metern ist sie für eine Unterkirche ungewöhnlich hoch. Der im Zuge der Reinigungsarbeiten gereinigte Boden bestand bis 1961 aus rechteckigen Sandsteinplatten verschiedener Größe und Farbe, die im Mauerverband verlegt waren, die man der Wiederherstellung nach 1689 zuordnet. 1962 wurden im Zuge der großen Domrestaurierung auch Maßnahmen in der Krypta ausgeführt, die zur Folge hatten, dass alte, wie auch neue Sandsteine eingebracht wurden. Daher finden sich heute in der Krypta sehr unterschiedliche Formen und Farben an Sandsteinen.

Kärcher-Kultursponsoring

Frau Walter (Presse Bistum Speyer) sowie die Steinmetze des Steinmetzbetrieb Uhlig sind überzeugt von der schonenden aber intensiven Reinigung.

Der Reinigungsgerätehersteller Kärcher hat im Rahmen seines Kultursponsoringprogramms seit 1980 weltweit über 150 Denkmäler restauratorisch gereinigt. Dazu zählen die Kolonnaden des Petersplatzes in Rom, das Brandenburger Tor in Berlin, die Christusstatue in Rio de Janeiro, die über 3.300 Jahre alten Memnonkolosse im oberägyptischen Luxor und die Böden im Kölner Dom. Die Reinigungen finden stets in enger Zusammenarbeit mit Denkmalschützern, Restauratoren und Kunsthistorikern statt.

Sehen Sie hier das Video der PK sowie eine Demonstration der Reinigungsleistung:

Sehen Sie hier das Fotoalbum zur Reinigung der Krypta und dem Pressetermin:

Text: Kärcher Foto & Video: Speyer 24 NEWS
25.10.2023

Brezelfest – Rundgang

Rundgang der Ehrengäste über den Brezelfestplatz Speyer

Im Anschluss an das Montags statt findende Brezelfestfrühschoppen und der Bildversteigerung, ging es gemeinsam mit dem Verkehrsverein Speyer e.V., den Schaustellern sowie den geladenen Gästen über den Festplatz.

Sehen Sie hier einige Kurzvideos zum Platzrundgang:

Ein paar Impressionen haben wir hier für Sie zusammengestellt:

Speyer 24 NEWS
18.07.2023

Weihnachten / Speyer

Weihnachtsgeschenke „Made in Speyer“

Für alle, die noch auf der Suche nach einem schönen Weihnachtsgeschenk mit Speyer-Bezug sind, hält die Tourist-Information ganz besondere Geschenkideen zum fairen Preis bereit.

Tierheim-Kalender

Der praktische Tischkalender, gestaltet von Fotograf Klaus Landry, zeigt individuelle Fotos von Tieren, die aktuell im Tierheim Speyer untergebracht sind.

In der Tourist-Info sowie im Fressnapf Speyer kann der Kalender für 10 Euro erworben werden, wovon 5 Euro zur Unterstützung an das Tierheim fließen.

Historische Poster in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv

Beeindruckende historische Aufnahmen im A3-Format mit den Motiven Dom und Altpörtel lassen das Speyer-Feeling im heimischen Wohnzimmer aufleben.

Die Schwarz-Weiß-Poster wurden in der städtischen Hausdruckerei gedruckt und sind für 5 Euro erhältlich. Davon gehen 4 Euro an das Frauenhaus Speyer.

Weihnachtskugel im Speyer-Design

Die wertige, in Deutschland produzierte Glaskugel mit silberfarbenem Speyer-Druck ist zu einem Einzelpreis von 4,95 Euro oder im Vierer-Set zu einem Preis von 17,95 Euro in der Tourist-Information erhältlich – aber nur so lange der Vorrat reicht.

Text: Stadtverwaltung Speyer Foto: © Stadt Speyer
08.12.2022

Kirchen

Sommerfrische im Dom zu Speyer

Die Kirche und UNESCO-Welterbestätte lädt zum Erkunden und Entspannen ein

Dom zu Speyer; Blick aus der Luft von Südwest
Foto: © Domkapitel Speyer / Klaus Landry

Endlich Ferien! Zumindest in Rheinland-Pfalz können sich die Kinder über 6 Wochen schulfrei freuen. Und auch im benachbarten Baden-Württemberg sind es nur noch ein paar Tage bis zum Beginn der Ferienzeit. Der Speyerer Dom lohnt als Urlaubsziel für einen Tagesausflug und ist auch als Zwischenstop auf dem Weg von Nord nach Süd zu empfehlen. Die größte romanische Kirche der Welt, lockt mit angenehmer Kühle und 1.000 Jahren Weltgeschichte. Als Kathedrale und UNESCO-Welterbe hat der Dom zu Speyer einiges zu bieten: von der Besichtigung mit Audioguide für Erwachsene und Kinder, dem Aufstieg auf die Aussichtsplattform, bis hin zum Patronatsfest und Konzerten der Dommusik – die Sommerferien sind die Gelegenheit den Dom (wieder neu) für sich zu entdecken.

Erfrischung in 1000 Jahre alten Mauern

An heißen Sommertagen ist der Speyerer Dom der ideale Ort, um Körper und Geist zu erfrischen. Auch in ausdauernden Hitzeperioden klettert das Thermometer hier nicht über 30 Grad, den dicken Dommauern sei Dank. Insbesondere der Besuch der Krypta verschafft Abkühlung, denn in der Unterkirche ist es durchschnittlich noch einige Grad kälter als im Hauptschiff. Doch nicht nur zur körperlichen Erholung sei ein Besuch des Doms empfohlen. Die klare geometrische Gliederung Architektur und die Höhe der Gewölbe vermitteln ein Gefühl göttlicher Ordnung – Tiefentspannung garantiert. Und die fast 1000 Jahre alten Mauern beherbergen auch ein gewaltiges Stück Geschichte: Durch die Krypta gelangt man heute zu den Gräbern der im Dom bestatteten Kaisern uns Königen.

Wem mehr nach Action und Bewegung zumute ist, der kann die rund 300 Stufen zur Aussichtsplattform erklimmen. Netter Nebeneffekt: In 60 Meter Höhe weht immer ein angenehmes Lüftchen. Einen herrlichen Blick über Speyer und Umgebung bekommt man auch noch mitgeliefert – und den passenden Hintergrund für ein spektakuläres Urlaubsfoto.

Erholung der spirituellen Art bietet ein Gottesdienst am Sonntag, 7. August, 20 Uhr. Unter der Überschrift „In Stille im Dom – Ruhe für die Seele“ sucht sich zunächst jeder in seinen eigenen Platz im Dom, um den Raum in Stille auf sich Wirken zu lassen. Anschließend findet sich die Gruppe zum gemeinsamen Abschluss mit Gebet und Segen zusammen.

Dom zu Speyer; Luftaufnahme des Ostteils
Foto: Klaus Landry © Domkapitel Speyer

Angebote für Besucher

Wer als Familie Speyer besucht sollte unbedingt auch den Dom mit auf seine „Bucketlist“ nehmen.Für Erwachsene und für Kinder gibt es interessante und spannende Hörtouren mit dem Audioguide durch den Dom. Für Kinder gibt es zudem ein kleines Dom-Quiz, bei dessen erfolgreicher Bewältigung Lob und ein Lolli winken. So wird der mutmaßlich langweilige Kirchenbesuch zur spannenden Entdeckungsreise.

Gruppen haben die Möglichkeit vorab eine Führung zu buchen. In Begleitung eines kundigen Führers lernt man den Dom einfach noch besser kennen. Samstags um 11 Uhr gibt es für Einzelbesucher das Angebot einer öffentlichen Führung. Ab dem 5. August bieten Studenten der ökumenischen Organisation ARC spontan persönliche Führungen für kleine Gruppen an. Die jungen Leute kommen aus verschiedenen europäischen Ländern und können den Dom in ihrer Landessprache erklären. In diesem Jahr ist auch eine junge Frau aus der Ukraine bei dem Projekt dabei.

Internationaler Orgelzyklus am Dom

Tschechische und slowakische Orgelmusik erklingt am Samstag, 13. August, 19:30 Uhr, in der Konzertreihe des Internationalen Orgelzyklus im Dom zu Speyer. Der slowakische Organist Stanislav Šurin wird an beiden Orgeln – im Chor und auf der Empore – zu erleben sein. Das Programm verspricht musikalische Besonderheiten und teilweise ungewohnte Höreindrücke durch Werke, die überwiegend im 20. und 21. Jahrhundert entstanden sind. Zu diesem Konzert gibt es eine Stunde vorher unter dem Titel „Praeludium“ eine Einführung auf dem Chorpodest im Königschor.

Heiligenfeste

Im August häufen sich die Heiligenfeste am Dom. Höhepunkt ist das Fest Mariä Himmelfahrt am 15. August. Dann wird das Patrozinium und Hauptwallfahrtsfest des Speyerer Doms begangen. Ein Pontifikalamt um 10 Uhr, eine Pontifikalvesper um 16:30 Uhr und eine abendliche Andacht mit Lichterprozession ab 20:30 Uhr laden zum mitfeiern ein.

In die diesjährigen Ferien fallen darüber hinaus die Gedenktage von fünf Heiligen, die mit dem Dom in besonderer Beziehung stehen. Drei von ihnen wurden Dom-Portale gewidmet. Das barrierefreie Portal im Nordosten ist dem heiligen Benno von Osnabrück geweiht. Unter Heinrich IV. gestaltete er den Dom so um, wie man ihn heute kennt. Sein Gedenktag ist der 28. Juli. Das Stephans-Portal im Südwesten, welches von vielen Dombesuchern genutzt wird, ist dem heiligen Papst Stephan geweiht, der auf die Eintretenden herabblickt. Eine Kopfreliquie des Heiligen wird heute in der Katharinenkapelle verehrt; Kaiser Heinrich III. brachte sie aus Jerusalem mit. Gedenktag des heiligen Stephan ist der 2. August. Auf der Nordseite findet sich das Bernhard-Portal, welches den heiligen Bernhard von Clairvaux vor dem Gnadenbild der Mutter Gottes zeigt. Am 20. August ist sein Festtag. Die sehenswerten Fresken von Johann Baptist Schraudolph im Mittelschiff und im Kaisersaal zeigen Szenen aus dem Leben der heiligen Jungfrau Maria, des heiligen Papstes Stephan und Bernhard von Clairvaux. Bernhard und Benno sind zudem in Szenen auf der Innenseite des Hauptportals verewigt.

Auch die Gedenktage von zwei heiligen Frauen werden im August gefeiert: die heilige Afra am 7. August und die heilige Edith Stein am 9. August. Edith Stein wurde im Dom gefirmt, betete und beichtete hier. Später als Philosophin und Nonne tätig, starb sie als Märtyrerin in Ausschwitz. An sie erinnern eine Reliquie und Gedenktafeln in der Doppelkapelle. Papst Johannes Paul II. der Edith Stein zuerst selig und dann heilig sprach, ernannte sie zur Mitpatronin Europas. Die heilige Afra war eine frühchristliche Märtyrerin, ihr ist die Kapelle auf der Nordseite geweiht.

Dom zu Speyer; Blick auf den Ostteil mit Apsis und Osttürmen
Foto: © Domkapitel Speyer / Klaus Landry

Der Sommer am Dom zu Speyer im Überblick

Öffnungszeiten Dom:

  • April bis Oktober
  • Mo / Mi / Do / Sa 9–19 Uhr
  • Di + Fr 9–17:30 Uhr
  • So und feiertags 11:30–17:30 Uhr
  • Die Krypta öffnet und schließt eine Viertelstunde nach bzw. vor den regulären Öffnungszeiten.

Öffnungszeiten Kaisersaal und Aussichtsplattform

  • werktags April bis Oktober 10-17 Uhr
  • sonntags 12-17 Uhr
  • Auf Grund liturgischer Feiern kann es kurzfristig zu Einschränkungen bei den Besichtigungsmöglichkeiten kommen.

Gottesdienst im Dom – mal anders

  • Sonntag, 7. August, 20 Uhr, Treffpunkt vor dem Nordwestportal
  • „In Stille im Dom – Ruhe für die Seele“

Konzerte

  • Samstag, 13. August 2022
  • Internationaler Orgelzyklus
  • Stanislav Šurin, Bratislava (Slowakei)
  • Werke von Bach, Eben, Nosetti, Janáček, Šurin

Hochfest der Kathedrale

  • Patrozinium Mariä Himmelfahrt
  • Montag, 15. August 
  • 10:00 Uhr – Pontifikalamt
  • mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann
  • Ferienchor der Dommusik
  • Wolfram Menschick: Missa „Salve Regina“
  • Liedsätze von Heiß, Weller, Melchiori, u.a.
  • 16:30 Uhr – Pontifikalvesper
  • mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann
  • Schola Cantorum Saliensis
  • Psalmen der Marienvesper und Gregorianik
  • 20:30 Uhr – Andacht und Lichterprozession
  • Musikalische Gestaltung durch die Domgemeinde

Heilgengedenktage

  • 28.07.
  • Gedenktag und Todestag des Hl. Benno von Osnabrück
  • (Benno-Portal und Darstellung auf dem Hauptportal)
  • 02.08.
  • Gedenktag und Todestag des Hl. Stephan I.
  • (Reliquie in Katharinenkapelle, Stephan-Portal, Schraudolph-Fresken im Kaisersaal)
  • 07.08.
  • Gedenktag der Hl. Afra
  • (Afrakapelle)
  • 09.08.
  • Fest und Todestag der Hl. Edith Stein
  • (Reliquie in der Katharinenkapelle, Gedenktafel in der Taufkapelle)
  • 20.08.
  • Gedenktag und Todestag des Hl. Bernhard von Clairvaux
  • (Bernhard-Portal, Darstellung über dem Hauptportal außen und auf dem Hauptportal innen, Schraudolph-Fresken im Kaisersaal)

Text: is Foto: © Domkapitel Speyer / Klaus Landry
22.07.2022

Feier der Ordensjubiläen im Institut St. Dominikus

Jubilarinnen blicken auf bis zu 70 Jahre im Orden zurück.
Foto: Institut St. Dominikus

Speyer – Am 17. Juli 2022 wurden im Institut St. Dominikus 70-, 65-, 60- und 50-jährige Professjubiläen gefeiert.

Traditionsgemäß wurde das Fest im Mutterhaus um 9 Uhr mit einer festlichen Messfeier eröffnet, gestaltet vom Schwesternchor, Zelebrant war Pfarrer Meigel. In seiner Predigt regte er die Schwestern an, sich ihrer Träume beim Eintritt ins Kloster zu erinnern auch daran, was daraus geworden ist. Dann kam er auf die augenblickliche Situation geprägt durch das Alter der Schwestern zu sprechen. Gibt es da auch noch Träume für die Zukunft? Pfarrer Meigel nahm Bezug auf die Messtexte des Tages, die Lesung (Gen 18,1 – 10) Gott zu Gast bei Abraham und das Evangelium (Lk 10,38 – 42) Jesus zu Gast bei Maria und Marta. In der Gastfreundschaft von uns Schwestern sah er eine Möglichkeit, die Botschaft der Liebe Gottes zu verkünden. Er erinnerte an unseren Ordensgründer Dominikus, der in einer Zeit lebte und wirkte, in der die Menschen sich wegen der Erfahrungen mit dem Klerus von der Kirche abwandten. Dominikus erkannte, die Menschen brauchen keine Herren, sondern aufmerksame Zuhörer, welche die Begegnung mit den Menschen suchen und zu Mitgefühl fähig sind nach dem Vorbild Jesu. So sammelte er Männer und Frauen, die sich von der Situation der Menschen anrühren ließen. Betroffen von dem Leid der Menschen, verkündeten sie einen barmherzigen liebenden Gott. Not und Leid der Menschen nahmen sie in ihr Gebet.

In Gesprächen, die mit den Jubilarinnen im Vorfeld der Feier stattfanden, waren die Schwestern überzeugt, die Freude an ihrem Beruf, ihrer Berufung, die Beziehung zu Gott und den Menschen hätten sie schwierige leidvolle Situationen gut bewältigen lassen. Eine Schwester formulierte, sie habe immer das Gefühl gehabt, es stehe einer hinter ihr, der ihr den Rücken stärkt.

Beeindruckend in den Gesprächen war die positive Einstellung und die heitere Gelassenheit der Schwestern. Selbst bei denjenigen, die ganz auf Hilfe der anderen angewiesen sind, war diese Heiterkeit zu spüren. Versöhnt und voll Dankbarkeit schauten die Jubilarinnen auf die vergangenen Jahre zurück und vertrauen, dass sie auch weiterhin von ihrer Beziehung zu Gott und den Menschen getragen werden und so auch im Alter die Liebe und Barmherzigkeit Gottes verkünden.

Bei der Gratulation nach dem Gottesdienst dankte die Generalpriorin Schwester Gisela Bastian den Jubilarinnen für ihren Einsatz, sei es in Deutschland oder in der Mission in Ghana gewesen. Sie dankte auch Pfarrer Meigel für seine Predigt mit der Zukunftsvision „Gastfreundschaft“.

Die Jubilarin Schwester M. Theresa Ludwig hat Lesung (Gen 18,1 – 10) und Evangelium (Lk 10,38 – 42) des Tages mit „Biblischen Erzählfiguren“ in unserer Mutterhauskapelle ins Bild gebracht.

70-jähriges Jubiläum feierten:

  • Sr. M. Devota List Mutterhaus Speyer
  • Sr. Erentrudis Bieger Mutterhaus Speyer

65- jähriges Jubiläum feierten:

  • Sr. M. Lucaris Schädler Mutterhaus Speyer
  • Sr. M. Ricarda Straßer Landstuhl
  • Sr. M. Bonita Aprill St. Annastift Ludwigshafen
  • Sr. M. Edelgard Franz Mutterhaus Speyer
  • Sr. M. Irmtrud Magin Mutterhaus Speyer
  • Sr. M. Justina Müller Mutterhaus Speyer
  • Sr. Marliese Schwarzwälder Mutterhaus Speyer
  • Sr. M. Mirata Gadinger Mutterhaus Speyer
  • Sr. M. Theresa Ludwig Mutterhaus Speyer

60-jähriges Jubiläum feierten:

  • Sr. M. Christgart Schalk Mutterhaus Speyer
  • Sr. M. Laurentia Probst Mutterhaus Speyer

50-jähriges Jubiläum feierte:

  • Sr. M. Claudia Schuster Mutterhaus Speyer

Institut St. Dominikus
19.07.2022

Mut machen. Neue Wege gehen!

Jetzt für den mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Bonifatiuspreis für missionarisches Handeln in Deutschland bewerben – Verleihung am 6. November in Speyer

Paderborn / Speyer – Das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken vergibt zum siebten Mal gemeinsam mit einer Jury den Bonifatiuspreis für missionarisches Handeln in Deutschland. Die Verleihung des mit insgesamt  10.000 Euro dotierten Preises (1. Preis: 5.000 Euro, 2. Preis: 3.000 Euro, 3. Preis: 2.000 Euro) findet während der bundesweiten Diaspora-Aktionseröffnung am 6. November 2022 in Speyer statt.

Bewerbungen sind noch bis zum 15. August 2022 möglich. Bewerben können sich Kirchengemeinden, Schulen, Verbände, Institutionen, Orden, Gemeinschaften, engagierte Einzelpersonen und ökumenische Initiativen. Ausgezeichnet werden Projekte, die innovativ sind und auf kreative Weise zeigen, wie die Botschaft des Glaubens in der Welt von heute aufleuchten kann.

Die Jury sucht Entdecker, Wegbegleiter und Mutmacher: Menschen, die neue Wege gehen oder bewährte Traditionen weiterdenken, um die Botschaft des Evangeliums innovativ weiterzutragen. „Nicht nur spektakuläre Aktionen, auch kleine Initiativen sind wertvoll, wenn sie ermutigen, das Leben aus dem Glauben zu gestalten und einladend für die Menschen sind. Lassen Sie uns draußen zeigen, was wir drinnen glauben!“, erklärt Monsignore Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes.

Ob ein rosa Sofa, das zum Perspektivwechsel in der Kirche einlädt, ein zur Kapelle umgebauter Stahlcontainer, ein digitales Lexikon christlicher Grundbegriffe, Musicals, Friedens- oder Gebets-Aktionen, eindrucksvolle Glaubenszeugnisse, ökumenische Initiativen oder neue Projekte und Orte der Glaubenserfahrung im Kirchenjahr: Das Bonifatiuswerk freut sich auf jede Bewerbung.

Die Gewinner des Bonifatiuspreises werden alle drei Jahre von einer fachkompetent besetzten Jury ausgewählt. In diesem Jahr suchen unter anderem der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein Daniel Günther, Jugendbischof Johannes Wübbe, die BDKJ-Bundesvorsitzende Lena Bloemacher und ZDF-Moderator Tim Niedernolte die drei innovativsten Projekte aus. Der Stifter des Preises Prälat Erich Läufer sagt: „Seit ich in meinem Elternhaus Anfang der 30er Jahre die Geschichten um den ‚fliegenden Pater‘ des Bonifatiuswerkes verinnerlicht habe, weiß ich bis heute, dass die Glaubenshilfe zu dessen Aufgabe gehört. Das ist der Grund, dass ich den Bonifatiuspreis für missionarisches Handeln in Deutschland stiften durfte. Es zeigt sich seit Jahren, mit wie viel Fantasie und Entdeckerlust die Projekte zur Glaubenshilfe in Deutschland beigetragen haben.“

Die Projekte, Initiativen und Aktionen sollten aktuell laufen oder 2020/2021 abgeschlossen worden sein. Sie werden online präsentiert, vorgestellt und vernetzt. Ebenso soll nach dem Wettbewerb eine gedruckte Publikation erscheinen.

Bewerbungsunterlagen und weitere Informationen finden sich unter www.bonifatiuspreis.de.

Bistum Speyer
13.07.2022

Zwischen Himmel und Erde und auf dem Meer

Noch freie Plätze bei Ferien-Angeboten der Evangelischen Jugend

Aufgepasst! Wer im Sommer noch nichts geplant hat, sollte jetzt die Chance nutzen: Bei einigen Ferienangeboten der Evangelischen Jugend können sich Kurzentschlossene noch anmelden.

Speyer (lk) – Strand oder Berge? Bauernhof oder Zeltplatz? Segeln oder wandern? Kreativ sein oder chillen? Das Landesjugendpfarramt und die Evangelischen Jugendzentralen können bei einigen Ferienangeboten noch Kinder und Jugendliche aufnehmen. Dabei sein kann jeder – die Teilnahme ist nicht an eine Mitgliedschaft in der Kirche gebunden.

Interessierte können wählen zwischen mehrtägigen und Tages-Aktionen. Darunter sind Freizeiten, die unvergessliche Erlebnisse versprechen. Hier ein paar Beispiele.

In die Ferne schweifen

„Brandaris“ heißt das Segelschiff, mit dem das Landesjugendpfarramt im niederländischen Ijsselmeer in See sticht (22. bis 28. August). Tagsüber werden Segel gehisst, abends läuft das Schiff nette Hafenstädtchen an. Natürlich steht auch ein Ausflug nach Amsterdam auf dem Plan.

Nur noch wenige Plätze gibt es „Zwischen Himmel und Erde“ (27. August bis 3. September). Die Freizeit führt in ein kleines Bergdorf in den Tessiner Alpen, das nur zu Fuß erreichbar ist. Die Gruppe spürt dem ursprünglichen Leben nach, packt mit an beim Holzschlagen und Einbringen von Heu. Sie probiert aus, was man zur Klimarettung beitragen kann. 

Die kroatische Region Istrien ist das Ziel des Landesjugendpfarramts (7. bis 20. August). Die Gruppe wohnt in einer Villa, die direkt oberhalb einer traumhaften Badebucht liegt. Und nur zwei Kilometer weiter befindet sich die Hafenstadt Pula – eine der schönsten Städte Istriens.

Das Gute liegt auch nah

Es muss aber nicht immer so weit weg gehen. Wer die Natur liebt, ist auch im Zeltlager im Erdbeertal im Pfälzerwald richtig (14. bis 19. August). Jugendliche Mittelalter-Fans treffen sich auf der Moschellandsburg in Obermoschel, um eine abenteuerliche Woche zu erleben (14. bis 20. August).

Spaß an einem Tag

Neben den Freizeiten haben manche Jugendzentralen einzelne Tages-Aktionen geplant. Zum Beispiel unternimmt die Evangelische Jugend Zweibrücken eine ganztägige Kanutour auf der Blies (26. August). Einen Schwimmbadtag im Warmfreibad Kaiserslautern mit Spielen steht am 1. August auf dem Programm. Ebenfalls in Kaiserslautern geht es klettern (10. August).

Komplette Übersicht über Ferienangebote des Landesjugendpfarramts und der Evangelischen Jugendzentralen unter https://www.ejpfalz.de/veranstaltungen/freizeiten

12.07.2022

„Die Zukunft mitgestalten“

Zukunftskurs vermittelt Globales Lernen an Berufsbildenden Schulen

Speyer – Vom 5. Oktober 2022 bis zum 13. Oktober 2023 vermittelt ein Fortbildungskurs das Thema Globales Lernen an Berufsbildenden Schulen. „Zukunftsfragen wie Klimawandel oder nachhaltiges Leben erzeugen mitunter ein Gefühl der Ohnmacht“, so Dorothea Ennemoser-Bohrer, Referat Berufsbildende Schule und Realschule plus im Bistum und eine der Kursverantwortlichen. „Tatsächlich sind wir aber alle Mitgestalter:innen der Zukunft.“

„Wo können wir mit dem Schutz einer guten Zukunft für die Erde und für uns alle anfangen? Wie können wir die Zukunft nicht nur retten, sondern jetzt schon aktiv und gerecht mitgestalten und das am besten nicht alleine?“, fragt Ennemoser-Bohrer. Daher sind alle Lehrer:innen an Berufsbildenden Schulen eingeladen, sich zusammen mit anderen Kolleg:innen auf den Weg in die Zukunft zu machen, sich mit Fragen der Nachhaltigkeit und Weltfürsorge auseinander zu setzen, Perspektiven zu entdecken und wirksame Projekte für ihre Schulen zu entwickeln.

Der Kurs ist im Bildungsauftrag der Berufsbildenden Schulen verortet. Er soll den niedrigschwelligen Zugang zu dem, alle Lebens- und Arbeitsbereiche umfassenden, Themenkomplex Globales Lernen und Sustainable Development Goals (SDG) ermöglichen. Die SDG umfassen 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung, beispielsweise das Ende von Armut und Hungersnöten. Sie wurden 2015 von allen UN-Mitgliedsstaaten verabschiedet. Der Kurs führt in die Inhalte und Methoden der SDG ein. Ein nachhaltiges Netzwerk für die berufsbildenden Schulen im Bereich des Bistums Speyer soll ein weiteres Ergebnis der Fortbildung sein.

Alle weiteren Informationen (.pdf): https://www.bistum-speyer.de/schule/terminkalender-der-fortbildungen-haii/?tx_csbistumevents_eventlist%5Bmedia%5D=126121&tx_csbistumevents_eventlist%5Baction%5D=download&tx_csbistumevents_eventlist%5Bcontroller%5D=Event&cHash=4e93d9c73f331ac4f7d85b3b0ffdd5df

Die Anmeldung zum Kurs erfolgt über reli@bistum-speyer.de

Aktuell entstehen für die Teilnahme keine Kosten.

Text: is Foto: Markus Spiske
11.07.2022

54 Frauen und Männer erhalten Missio canonica

Weihbischof Otto Georgens verleiht Religionslehrerinnen und Religionslehrern Bevollmächtigung zur Verkündigung im Auftrag der katholischen Kirche.
Foto: is

Speyer – In einem feierlichen Gottesdienst im Pastoral- und Priesterseminar St. German in Speyer hat Weihbischof Otto Georgens 54 Religionslehrerinnen und Religionslehrern die Missio canonica verliehen. Die Lehrerinnen und Lehrer werden damit bevollmächtigt, im Bistum Speyer katholische Religion zu unterrichten. „Jesus Christus in einer unübersichtlichen, vielstimmigen Welt verkünden, Auskunft geben über die Hoffnung, die uns trägt, Nächstenliebe und Solidarität praktizieren – zu diesem Zeugnis sind wir gerufen“, so Weihbischof Georgens in seiner Predigt.

„Welche Wahrheit leitet uns? Wer schenkt uns Orientierung im Leben? Woran sollen wir uns halten?“, nannte Georgens Fragen, die im Religionsunterricht Wege zu Antworten finden können. Dabei gehe es jedoch nicht darum, zwanghaft eine Richtung vorzugeben: „Religionsunterricht kann nur auf der Grundlage von Freiheit und Toleranz gestaltet werden.“ Der Weihbischof ermunterte dazu, offen mit eigenen Zweifeln und Unsicherheiten umzugehen. „Christinnen und Christen dürfen selbst Suchende sein, ohne auf alles eine einfache Antwort zu haben.“ Die Hoffnung wach zu halten und Perspektiven zu entwickeln, gehöre heute zu den wichtigsten Aufgaben gläubiger Menschen.

„Der Religionsunterricht ist ein Ort an dem Schülerinnen und Schüler Gehör finden, die sonst nicht gehört werden. Der Unterricht bietet, trotz Benotung, die Möglichkeit auch mal einen leistungsfreien Raum zu schaffen, indem sich ohne Druck geöffnet werden kann“, so Johannes Heim, Berufsbildende Schule Südliche Weinstraße. Es werde quasi Schulsozialarbeit betrieben, welche die Lebenswirklichkeit und die existenziellen Fragen der Schülerinnen und Schüler ernst nehme.

„In der Grundschule treten viele erstmals mit dem Thema Religion in Kontakt, die beispielsweise noch nie in einer Kirche waren. Hier haben sie die Möglichkeit das Thema kennenzulernen, sich auszutauschen und womöglich religiös zu werden“, erklärt Sandra Lasota, Grundschule Neumayer-Schule Frankenthal. Nadja Weis, Realschule plus und Fachoberschule Dahn: „Wir möchten den Schülerinnen und Schülern zeigen, dass wir sie in ihrer Entwicklung unterstützen. Bei uns können sie Fragen loswerden, die sie sich im Alltag nicht mehr zu stellen trauen.“

„Unsere Schülerinnen und Schüler sind in der Regel schon etwas älter, haben die verschiedensten sozialen und religiösen Hintergründe. Dadurch entsteht ein gewisser Abstand zum Thema Religion. Im Unterricht haben sie die Gelegenheit Gehör zu finden und Fragen zu stellen“, sagt Julia Ott, Berufsbildende Schule II – Wirtschaft und Soziales Kaiserslautern. Julia Pakusch, Förderschule an der Blies FSP Lernen Ludwigshafen: „Unser Unterricht ist identitätsstiftend. An unserer Schule gibt es nur wenige, die einem christlichen Glauben angehören. Umso wichtiger ist es in Begegnung zu treten und auch interreligiös Berührungspunkte zu schaffen.“

Die 54 Religionslehrerinnen und Religionslehrer, die in einer Feierstunde mit Freunden und Familie die Missio canonica erhalten haben, teilen sich folgendermaßen auf: Grundschule (30), Realschule plus (7), Gymnasium (6), Integrierte Gesamtschule (6), Berufsbildende Schulen (2) und Förderschulen (3).

Bistum Speyer
11.07.2022

Traurige Nachrichten von den Dom-Uhus

Zwei Junge tot aufgefunden

Foto aus besseren Tagen: Die Uhu-Familie am Dom.
Foto: ©Domkapitel Speyer

Groß war die Freude als bekannt wurde, dass das seit einigen Jahren am Dom brütenden Uhupaar in diesem Frühjahr erfolgreich gebrütet und drei Junge bekommen hatte. Immer wieder gab es Sichtungen im Domumfeld und interessierte Nachfragen aus der Bevölkerung.

Entsprechend groß war daher auch die Trauer, als zum zweiten Mal im Abstand kurzer Zeit ein Junges tot aufgefunden wurde. „Das erste Uhu-Junge wurde an einer versteckten Stelle im Umfeld des Doms entdeckt, als es bereits circa eine Woche tot war. Entsprechend war auch keine Klärung der Todesursache mehr möglich“, sagt der am Dom tätige Vogelsachverständige Sven Ofer.

Vor wenigen Tagen nun entdeckten Mitarbeiter des Stadtgrüns einen weiteren jungen Uhu im Springbrunnen am Dom. Sie bargen diesen noch lebend aus dem Wasser, allerdings verstarb er kurz darauf. Da immer wieder Tiere, insbesondere Vögel, beim Trinken aus Brunnen oder Wasserfässern ertrinken, ist Ofer nun im Gespräch mit der Stadt Speyer, damit der Brunnen eventuell mit einer entsprechenden „Ausstiegshilfe“ gegen Unfälle dieser Art gesichert werden kann. „Junge Uhus haben innerhalb des ersten Lebensjahres leider eine hohe Sterberate“, so der Vogelsachverständige Ofer. „Wir hoffen nun natürlich umso mehr, dass das letzte verbliebene Jungtier gut durch die nächsten Monate kommt.“

Text: Bistum Speyer Foto: © Domkapitel Speyer
08.07.2022

„Schenke uns Frieden, du unser Gott“

Chornachmittag der Kinder- und Jugendchöre „Pueri Cantores“ im Bistum Speyer

Rund 120 Kinder und Jugendliche trafen sich am 2. Juli zu einem Chornachmittag in Bellheim. In einer ersten gemeinsamen Probe erfüllten Mitglieder der Laurentius Singers Herxheim (Leitung: Stefanie Konter), der Capella Michaelis Ludwigshafen-Maudach (Leitung: Dagmar Sold), des Jungen Chors St. Medardus Mutterstadt (Leitung: Angelika Grothe), des Jugendchors der Jungen Kantorei St. Martin (Leitung: Ute Hormuth), des Mädchenchores am Dom zu Speyer (Leitung: Markus Melchiori) und der Speyerer Domsingknaben (Leitung: Joachim Weller) das Pfarrheim mit Klängen.

Nach einer Pause mit Getränken und einer Stärkung, bereitgestellt von fleißigen Helferinnen und Helfern rund um den gastgebenden Dekanatskantor Bernd Greiner, begaben sich die jungen Sängerinnen und Sänger in die katholische Kirche St. Nikolaus in Bellheim zu einer Ansing- und Stellprobe.

Alle teilnehmenden Chöre sind Mitglied im Pueri Cantores Verband der Diözese Speyer. „Pueri Cantores“ ist eine weltweite Vereinigung katholischer Kinder- und Jugendchöre. Diese hat es sich zur Aufgabe gemacht, bei weltweiten, nationalen und diözesanen Treffen zum Lob Gottes zu singen, sich in Freundschaft zu begegnen und für den Frieden zu singen. Das Singen für den Frieden hat mehr Aktualität denn je; daher gestalteten die teilnehmenden Chöre zum Abschluss des Nachmittags ein Friedensgebet. Pfarrer Dominik Geiger, Präses der Pueri-Chöre im Bistum Speyer, hob in seiner kurzen Ansprache hervor, wie wichtig Zufriedenheit und Dankbarkeit gegenüber allem, was uns Gott tagtäglich schenkt, sind, um Konflikte im Kleinen und Großen zu vermeiden. Gestärkt vom gemeinschaftlichen Singen und der freundschaftlichen Begegnung machten sich die jungen Sängerinnen und Sänger wieder auf den Heimweg.

Dommusik Speyer
07.07.2022

Wie können Kirchen kulturellen Wandel mitgestalten?

Ökumenischer Beirat „Kirche im Anthropozän“ erarbeitet Vorschläge

Wie können Menschen die Schöpfung und ihre eigene Lebensgrundlage bewahren? Welche Rolle spielen Theologie, Spiritualität und Kirchen dabei? Diesen Fragen widmet sich der neue ökumenische Beirat „Kirche im Anthropozän“, der nun seine Arbeit aufgenommen hat.

v.l.: Prof. Dr. Peter Busch, Martina Kompa, Gerd Gerber, Sibylle Wiesemann, Bernd Erhardt, Steffen Glombitza, Ruth Raab-Zerger, Dr. Sarah Köhler, Christoph Fuhrbach, Johanna Märtz, Marco Fraleoni, Gregor Rehm. Nicht abgebildet: Nicole Amoussou, Manuela Gerhard, Prof. Dr. Gerhard Reese, Andreas Rummel
Foto: Privat

Kaiserslautern, Speyer (lk/is) – Klimakrise, Artensterben, Ausbeutung des gesamten Planeten: Längst hat das neue Zeitalter begonnen, in dem der Mensch zum bestimmenden Faktor der Erdgeschichte wird. Im sogenannten Anthropozän missachten die Menschen die Grenzen, die die Natur setzt – und gefährden dadurch selbst ihr Weiterleben. Die Kirchen wollen hier gegensteuern.

Ein Gedanke trägt die Arbeit des neuen Beirats „Kirche im Anthropozän“: sich dem Schicksal nicht zu ergeben, sondern zu handeln und Dinge zum Positiven zu verändern. Fest steht, dass die Menschen nicht weitermachen können wie bisher, sondern ihre Lebensweise ändern müssen. Bei diesem kulturellen Wandel wollen die Kirchen einen Beitrag leisten. Wie genau dieser Beitrag aussehen kann, erarbeitet der Beirat „Kirche im Anthropozän“. Dabei verbindet er theologische Fragen, die das Anthropozän aufwirft, mit konkretem Handeln. Vorschläge sollen den Leitungsgremien der Kirchen vorgelegt und umgesetzt werden.

Dem Beirat gehören 18 Mitglieder an: Vertreterinnen und Vertretern aus dem Bistum Speyer, der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Region Südwest sowie externe Fachleute. Er ist in der deutschsprachigen kirchlichen Landschaft einzigartig: Erstens zeigt die ökumenische Zusammensetzung, dass die Konfessionen dieses zentrale Zukunftsthema der Menschheit gemeinsam angehen. Zweitens stellt die Beiratsarbeit den Versuch dar, Theologie und Spiritualität zu integrieren in das Engagement für Klima, Umwelt und Frieden.

Text: is / lk Foto: privat
07.07.2022

Speyer / Kultur

UNESCO-Welterbetag in Speyer – Führungen durch die Welterbestätten Dom und Judenhof

Dom zu Speyer, Nachtaufnahme.
Foto: Domkapitel Speyer / Klaus Landry

Seit Juli 2021 besitzt Speyer nicht nur ein, sondern sogar zwei UNESCO-Welterbestätten: den Dom zu Speyer und den Judenhof als Teil des gemeinsamen jüdischen Erbes der SchUM-Städte. Nachdem in den vergangenen beiden Jahren das Programm zum UNESCO-Welterbetag in Speyer pandemiebedingt ausschließlich aus digitalen Angeboten bestand, können 2022 wieder Führungen vor Ort stattfinden.

Am Sonntag, 5. Juni 2022, werden um 13 Uhr und um 14:30 Uhr besondere Rundgänge um und durch den Dom angeboten, die sich mit Fragestellungen rund um den Welterbetitel für den Dom beschäftigen: Wie kam der Dom 1981 auf die Liste des UNESCO-Welterbes? Was ist das besondere, universelle Erbe? Was bedeutet der Welterbetitel für den Dom heute? Tickets sind am selben Tag für 8,50 Euro in der Dom-Info erhältlich.

Die Mikwe Speyer
Foto: Klaus Venus

Die Stadt Speyer lädt um 11 Uhr und um 16 Uhr unter dem Titel „SchUM in Speyer“ zu einer Führung durch den mittelalterlichen Judenhof ein. Dieser wurde, zusammen mit jüdischen Stätten des Mittelalters in Worms und Mainz, am 27. Juli 2021 Teil des UNESCO-Welterbes. Die Teilnahme an den Führungen ist kostenfrei. Die Dauerausstellung zur jüdischen Geschichte der Stadt Speyer ist ebendort im Museum SchPIRA zwischen 10 und 17 Uhr zugänglich.

In Worms werden am 5. Juni jeweils um 10.30 Uhr und um 14 Uhr Führungen mit dem Titel „Die jüdischen Stätten in Worms“ angeboten (ohne Anmeldung, Treffpunkt am Synagogenplatz, für den Besuch der Synagoge benötigen Männer eine Kopfbedeckung). Wegen des jüdischen Feiertags Schawuot ist an diesem Tag der Besuch des Friedhofs Heiliger Sand nicht Teil der Führung. Zudem ist das Museum im Raschihaus zwischen 10 und 19 Uhr mit der Ausstellung „SchUM am Rhein. Vom Mittelalter in die Moderne“ geöffnet. 

Der alte jüdische Friedhof in Mainz.
Foto: Carsten Costard

Mainz vertagt sein Angebot mit einer Führung am Alten jüdischen Friedhof „Judensand“ auf Sonntag, den 12. Juni 2022, 15 Uhr wegen des jüdischen Feiertags, an dem der Friedhof nicht betreten werden darf. Treffpunkt für die Führung ist der Haupteingang des Friedhofs an der Mombacher Straße. Wegen begrenzter Gästezahl ist in Mainz eine Anmeldung erforderlich unter anke.sprenger@stadt.mainz.de. Männer werden gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen. 

Wer eine der Welterbestätten besucht oder besucht hat, kann an einem Fotowettbewerb der deutschen UNESCO-Kommission teilnehmen und eine „Goodie-Bag“ mit Artikeln verschiedener deutscher Welterbestätten gewinnen. Informationen und Teilnahme unter  www.unesco-welterbetag.de/fotoaktion

Die Synagoge in Worms.
Foto: SchUM-Städte e.V.

Zum Hintergrund: UNESCO-Welterbetag 2022

Am 5. Juni 2022, dem UNESCO-Welterbetag, lädt die Deutsche UNESCO-Kommission gemeinsam mit dem Verein UNESCO-Welterbestätten Deutschland e.V. und allen Welterbestätten in Deutschland zu Streifzügen durch das Erbe der Menschheit ein

Unter dem Motto „50 Jahre Welterbekonvention: Erbe erhalten – Zukunft gestalten“ rücken die Veranstaltenden am 5. Juni 2022 gemeinsam mit verschiedensten Akteuren in den 51 Welterbestätten in Deutschland die Bedeutung und die Wirkungen des weltweit bekanntesten Schutzinstruments für das Kultur- und Naturerbe in den Mittelpunkt.

Den UNESCO-Welterbetag hat die Deutschen UNESCO-Kommission 2005 gemeinsam mit dem UNESCO-Welterbestätten Deutschland e.V. ins Leben gerufen. Seither wird er alljährlich am ersten Sonntag im Juni deutschlandweit begangen. Führungen und Vorträge, Musik und Aktionen gewähren Blicke hinter die Kulissen des Welterbes und laden zum Erkunden und Entdecken des Kultur- und Naturerbes ein.

Weitere Informationen und einen zentralen Veranstaltungskalender gibt es unter: https://www.unesco-welterbetag.de

Text: Stadtverwaltung Speyer Foto: (1) Domkapitel Speyer / Klaus Landry; (2) Klaus Venus; (3) Carsten Costard; (4) SchUM-Städte e.V.
23.05.2022

Kirche

Musikalische Verheißungen im Rahmen der Internationalen Musiktage Dom zu Speyer

Nach gelungenem Start weitere Konzerte im Dom und anderen Kirchen der Stadt

Zu den besonderen Spielstätten der Internationalen Musiktage gehört auch die Krypta des Doms, hier mit Christine und Stephan Rahn am Klavier.
Foto: © Dommusik Speyer / Klaus Landry

Speyer – Mit zwei ausverkauften Aufführungen des Requiems von Wolfgang Amadeus Mozart sind die Internationalen Musiktage gestartet. Auch das darauffolgende Konzert mit Klaviermusik von Olivier Messiaen in der Krypta erfreute zahlreiche Besucher. Das erste Konzert auswärts fand in der Klosterkirche St. Magdalena statt mit Musik für Violincello von Johann Sebastian Bach und war bereits vorab ausverkauft.

Markus Melchiori, Domkapellmeister und künstlerischer Leiter des Festivals freut sich über den gelungenen Auftakt – aus musikalischer wie aus organisatorischer Sicht. „2021 haben wir die Internationalen Musiktage von vorneherein unter Pandemiebedingungen geplant. Das hat bei allen etwas Mut erfordert, da wir die genauen Vorgaben ja nicht kennen konnten. Die Hoffnung, dass alles gut wird, steht wie ein Leitfaden über dem Programm, das wir mit einem Requiem begonnen haben und mit einem Stück zur Auferstehung beenden werden“, sagt der Domkapellmeister. Bereits in Mozarts Requiem klang das Motto der diesjährigen Internationalen Musiktage an: Himmlisches Jerusalem. Damit huldigt die Dommusik in besonderer Form auch dem Dom als Bauwerk, das vor 40 Jahren auf die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurde.

Die Reihe der Konzerte geht zunächst in der Kirche St. Joseph weiter, wo mit Ton Koopmann ein Star der Barockmusik gastiert. Der niederländischer Dirigent, Organist, Cembalist und Hochschullehrer tritt am 23. September, 20 Uhr, zusammen mit dem international renommierten Bassbariton Klaus Mertens auf. Letzterer war bereits öfter im Dom zu hören und gastiert regelmäßig an den großen Konzerthäusern des Landes. Unter der Überschrift „Bist du bei mir!“ musizieren Koopmann und Mertens Werke von Johann Sebastian Bach, Georg Böhm, Gottfried Stölzel und anderen.

In der Krypta des Doms, welche sich mit ihrer einzigartigen Raumwirkung besonders gut für musikalische Darbietungen eignet, ist am 24. September, 20 Uhr, das Ensemble Archaica aus Berlin zu Gast. Das Programm dieses Abends bildet die Zeit und das Wirken des norwegischen Heiligen Olav in mittelalterlichen liturgischen Gesängen musikalisch nach.

Die Reihe der Kryptakonzerte schließt am Samstag, 25. September um 20 Uhr mit Musik von Olivier Messiaen. Sein „Quatuor pour la fin du temps – Quartett für das Ende der Zeit“ komponierte er in deutscher Kriegsgefangenschaft. Es wurde im Strafgefangenenlager VIII A im Süden von Görlitz geprobt und auch uraufgeführt. Die ungewöhnliche Besetzung ergab sich aus den zur Verfügung stehenden mitgefangenen Musikern. Sowohl die Musik von Messiaen, der ein sehr gläubiger Katholik war, als auch das Thema der letzten Tage passen besonders gut in den Rahmen der diesjährigen Musiktage. Gespielt wird das Stück vom Ensemble risonanze erranti, das sich auf neue Musik spezialisiert hat.

Zur Eröffnung der diesjährigen Internationalen Musiktage Dom zu Speyer erklang Mozarts Requiem. Es musizierte der Domchor zusammen mit dem Barockorchester L’arpa festante unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori.
Foto: © Dommusik Speyer / Klaus Landry

Musik von Johann Sebastian Bach und ein zeitgenössisches Stück aus Aserbaidschan stehen am Abend des 28. September im Mittelpunkt. Ab 21 Uhr erfüllt Daniel Spektor die kleine Barockkirche des Klosters St. Magdalena mit seinem virtuosen Geigenspiel.

In seinem zweiten Konzert im Rahmen der Internationalen Musiktage singt Klaus Mertens am 30. September, 20 Uhr, in der Kirche des Priesterseminars St. German romantische Psalmvertonungen. Das sind Lieder, die anstatt auf Gedichte auf Bibelverse komponiert wurden und die, statt vom Klavier, von der Kirchenorgel begleitet werden. Die Kirche St. German besitzt eine englisch-romantische Orgel aus dem Jahr 1890. Das historische Werk des Orgelbauers Vowels aus Bristol, stellt mit seinen Klangfarben in der Orgellandschaft der näheren und weiteren Umgebung eine Besonderheit dar. Domorganist Markus Eichenlaub wird Klaus Mertens auf dieser Orgel begleiten. Dass sich beide dabei bestens ergänzen beweist die bereits vorliegende gemeinsame CD „Der Herr ist mein Hirte. Romantische Psalmvertonungen“.

Ein Jubiläumskomponist muss in diesem Jahr noch nachgefeiert werden: Anlässlich des 150. Geburtstages von Louis Vierne wurde bereits 2020 seine einzige Orchestersymphonie in a-Moll für die Internationalen Musiktage vom englischen Organisten David Briggs auf die Orgel übertragen. Die Erstaufführung, die coronabedingt verschoben werden musste, wird nun in diesem Jahr nachgeholt. Für das Konzert am 1. Oktober sind noch wenige Karten erhältlich.

Gustav Mahlers monumentale „Auferstehungssymphonie“ steht als große Vision der Auferstehung am Ende der Internationalen Musiktage Dom zu Speyer 2021. Da das Konzert bereits nach Tagen ausverkauft war, hat die Dommusik entschieden, im Rahmen der 2G+ Regel weitere Zuschauer zuzulassen. Mahler wollte mit diesem Stück jedes bekannte Format sprengen – und sich mit den großen Sinnfragen des Lebens auseinandersetzen: „Warum hast du gelebt? Warum hast du gelitten? Ist das alles nur ein großer, furchtbarer Spaß? Wir müssen diese Fragen in irgendeiner Weise lösen, wenn wir weiter leben sollen.“ – so der Komponist. Die zweite Symphonie verkörpert Mahlers lebenslanges, existenzielles Ringen – was sich in ihrer Form und ihrem überwältigenden Klangspektrum widerspiegelt.

Text: Bistum Speyer Foto: © Dommusik Speyer / Klaus Landry
22.09.2021

Spitzentreffen der badischen und pfälzischen Landeskirchen

Zum ersten Mal seit sieben Jahren kam das Kollegium der Evangelischen Landeskirche in Baden zur Begegnung mit der Leitung der pfälzischen Landeskirche in Speyer zusammen.

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst begrüßte die von Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh geführten Gäste aus Karlsruhe im Mutterhaus der Diakonissen. Die Kollegien tauschten sich zu Kooperationen zwischen beiden Landeskirchen und insbesondere zum aktuellen Planungsstand der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) 2022 in Karlsruhe aus.

In ihrer Andacht zu Beginn des Spitzentreffens bezog sich Wüst auf den Lehrtext im 1. Thessalonicherbrief 5,16-17 und setzte damit einen Impuls, der die Stimmung der gesamten Begegnung vorwegnahm: „Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass.“ Auch wenn in beiden Landeskirchen mit Blick auf zukünftige Entwicklungen schwierige Fragen zur Debatte stünden, könne gerade dieses Bibelwort Kraft schenken und einen frischen Blick auf Lösungswege ermöglichen.

Anlass zu Optimismus bietet auch die ÖRK-Vollversammlung im kommenden Jahr. Unter dem Motto „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“ werden vom 31. August bis 8. September 2022 bis zu 4.500 Kirchenvertreterinnen und -vertreter aus aller Welt erwartet. Im Fokus des Treffens werden unter anderem die Themen Klimagerechtigkeit, Rassismus, Migration und interreligiöser Dialog stehen. Zusätzlich wird ein Begegnungs- und Exkursionsprogramm vorbereitet, das in Teilen auch in der Pfalz stattfinden wird.

Nach einem kurzen Rückblick auf bereits gemeinsam gestaltete Projekte und anstehende Kooperationen wie den Fachtag Taufe am 25. September 2021 in Ludwigshafen einigten sich die Kollegien bei ihrer Begegnung auf einen ersten Austauschfahrplan zu weiteren Zusammenarbeitsformen der beiden Landeskirchen. „Der Wert persönlicher Begegnungen wie dieser zeigt sich daran, dass es in so kurzer Zeit gelingt, weitere Brücken über den Rhein anzudenken“, resümierte Kirchenpräsidentin Wüst nach dem Treffen. Ihr Treffen beendeten die beiden Delegationen mit einem Besuch der Dreifaltigkeitskirche und einem gemeinsamen Lied – wenn auch mit Abstand und Maske.

EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (Protestantische Landeskirche)
22.09.2021

„Klimaschutz gehört ins Zentrum der christlichen Botschaft“

„Christians For Future“ im Gespräch mit Vertretern von Bistum und Landeskirche

v.l.: Dr. Michael Streubel, Steffen Glombitza, Sibylle Wiesemann und Thomas Heitz

Speyer – Wie können Nachhaltigkeit und Umweltschutz in Kirche und Gesellschaft weiter gestärkt werden? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer Begegnung der Umweltbeauftragten der beiden Kirchen, Sibylle Wiesemann (Evangelische Kirche der Pfalz) und Steffen Glombitza (Bistum Speyer) mit Thomas Heitz (Bund der Deutschen Katholischen Jugend und Diözesan-Katholikenrat) und Dr. Michael Streubel von der Bewegung „Christians For Future“, einem bundesweiten Zusammenschluss von Christinnen und Christen, die sich als Teil der „For-Future“-Bewegung verstehen.

Michael Streubel erläuterte die Forderungen der Bewegung „Christians For Future“ an die Landeskirchen und Bistümer in Deutschland. Dazu zählt, dass die Kirchen noch stärker prophetisch ihre Stimme erheben und gegenüber der Politik eine klimagerechte Politik einfordern sollen. Die Kirchen werden zur Umstellung ihres eigenen Handelns und zu einem ökologischen Bewusstseinswandel aufgerufen. „Es ist enorm, was in den Kirchen zum Thema Klimaschutz derzeit geleistet wird“, brachte Streubel gleichzeitig seine Anerkennung zum Ausdruck. Die Umwandlung zu einer klimagerechten Gesellschaft sei nicht nur eine technische, sondern vor allem eine ethische Aufgabe. Er regte die Einrichtung eines „Rats für Schöpfungsethik“ an und bewertete das Thema Klimaschutz als Chance, die nächste Generation für die Kirche zu interessieren und zu gewinnen.

Sibylle Wiesemann und Steffen Glombitza informierten über das Klimaschutzengagement der beiden Kirchen, zu dem unter anderem die aktuelle Mitmachaktion „Trendsetter Weltretter“ gehört. Sie gibt Impulse für eine Veränderung des persönlichen Lebensstils. Bisherige Themenschwerpunkte waren: „Einfach anders konsumieren“ (2018), „Einfach anders bewegen“ (2019), „Einfach anders essen“ (2020) und „Natürlich vielfältig“ (2021). Viele Gemeinden seien beim Umweltschutz schon aktiv, in anderen Gemeinden seien aktuell andere Themen vordringlich. „Wir brauchen einen Perspektivwechsel. Das Thema Umwelt ist kein Randthema, sondern steht in einem unmittelbaren Zusammenhang mit unseren christlichen Menschenbild und unserem Schöpfungsverständnis“, setzten sich Wiesemann und Glombitza für einen Bewusstseinswandel ein. „Es geht um eine Haltung und um ein aktives Handeln aus dem Glauben heraus“, bekräftigte auch Thomas Heitz den aus seiner Sicht zentralen Stellenwert des Themas Klimagerechtigkeit. Die Kirche müsse ihr eigenes Handeln am Ziel der Nachhaltigkeit ausrichten, gleichzeitig aber auch in die Gesellschaft hineinwirken. „Wir müssen begreifen, dass es beim Einsatz für eine saubere Umwelt und gegen eine weitere Klimaerwärmung nicht um Parteipolitik, sondern um die entscheidenden Grundfragen im 21. Jahrhundert geht“, unterstrich Thomas Heitz.

Die Bewegung „Christians For Future“ fordert unter anderem, dass sich die Landeskirchen und Bistümer das Ziel setzen, bis 2030 die Klimaneutralität zu erreichen. Wiesemann und Glombitza warben zwar ebenfalls dafür, sich ambitionierte Ziele zu setzen, doch das Erreichen der Klimaneutralität bis zum Jahr 2030 halten sie für unrealistisch. Auch werde der Begriff „klimaneutral“ sehr unterschiedlich definiert. Die Klimaneutralität muss in ihren Augen tatsächlich und nicht bloß durch die Zahlung von CO2-Kompensationsleistungen erzielt werden. Für die beiden Umweltbeauftragten steht im Vordergrund, dass „wir als Kirchen noch stärker ins Handeln kommen und viele dabei mitnehmen. Das ist wichtiger als abstrakte Zieldiskussionen“, so ihr Standpunkt. Insgesamt aber zeigte sich in dem knapp zweistündigen Gespräch ein hohes Maß an Übereinstimmung. „Es war ein fruchtbarer Austausch mit vielen wertvollen Impulsen und Anregungen“, waren sich alle Beteiligten einig.

Weitere Informationen zu „Christians For Future“:

https://christians4future.org/

Weitere Informationen zum Klimaschutz-Engagement des Bistums Speyer:

https://www.bistum-speyer.de/aktuelles/klimaschutz/

Weitere Informationen zum Klimaschutz-Engagement der Evangelischen Kirche der Pfalz:

https://www.evkirchepfalz.de/begleitung-und-hilfe/arbeitsstelle-frieden-und-umwelt/

Weitere Informationen zur ökumenischen Aktion „Trendsetter Weltretter“:

www.trendsetter-weltretter.de

Kontakte:

Bistum Speyer
22.09.2021

Darstellungen der Todsünden für die Nachwelt gesichert

Herstellung von Abgüssen und Repliken der Bauzier am Westbau des Speyerer Doms

Dombaumeisterin Hedwig Drabik, Domdekan & Domkustos Dr. Christoph Kohl, Frank Jäckle und Thomas Nitz, Vorstände der Dr. Albrecht und Hedwig Würz Stiftung der Stiftergemeinschaft der Sparkasse Südliche Weinstraße freuen sich über die Abgüsse der Bauzier am Westbau. Der weiße Abguss besteht aus Gips, der gelbe aus einer Steinersatzmasse, welche das Original imitiert.
Foto: © Domkapitel Speyer / Klaus Landry

Speyer – Acht figürliche Darstellungen an der Westfassade des Speyerer Doms sind aus konservatorischen Gründen abgeformt worden. Bei den Figuren handelt es sich um allegorische Darstellungen der Todsünden in Gestalt verschiedener Tiere. Durch die Herstellung einer Negativform wird zum einen ihr aktueller Zustand dokumentiert, zum anderen könnten sie so leichter restauriert werden, sollte dies einmal nötig sein. Ermöglicht wurde diese Maßnahme mit Mitteln der Dr. Albrecht und Hedwig Würz Stiftung der Stiftergemeinschaft der Sparkasse Südliche Weinstraße. Deren Vorstände, Frank Jäckle und Thomas Nitz, machten sich nun vor Ort ein Bild von der geleisteten Arbeit. Erläutert wurde die Maßnahme von Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl und Dombaumeisterin Hedwig Drabik.

Die schmuckreiche Fassade des Westbaus ist durch ihre Orientierung stark der Witterung ausgesetzt und zeigt daher im Gegensatz zu geschützteren Fassadenbereichen am Dom schneller Verwitterungserscheinungen. Zudem ist der Eingangsbereich des Domes stark frequentiert und beansprucht, was unter anderem auch zu Abnutzung und leider auch zu Vandalismusschäden führt. Bereits im Zuge der Sanierung der Vorhalle konnten kleinere Restaurierungsarbeiten an der figürlichen Bauzier vorgenommen werden. Besonders schön und detailreich sind dabei Figuren, welche die sieben Todsünden in personifizierter und in allegorischer Form zeigen. Hier gestalteten sich kleinere Rekonstruktionen verloren gegangener Teile der Bauzier bereits äußerst schwierig, da der Westbau nicht so gut dokumentiert ist, wie ursprünglich gedacht.

„Die Darstellungen der Todsünden am Westbau ist eine besonders ausdrucksstarke Zutat des 19. Jahrhunderts. Bei der Restaurierung der Vorhalle mussten wir leider feststellen, dass wir nicht alle Figuren rekonstruieren konnten, da uns Abbilder des Originalzustands fehlten“, so Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl. „Umso wichtiger ist es, das zu dokumentieren, was vorhanden ist, und damit für die Nachwelt zu sichern.“

Abgüsse der Bauzier am Westbau des Speyerer Doms. Der weiße Abguss besteht aus Gips, der gelbe aus einer Steinersatzmasse, welche das Original imitiert. Das Kreuz im Vordergrund dient zur Illustrierung der Abformungs- und Abgussmethode mittels einer Silikonform.
Foto: © Domkapitel Speyer / Klaus Landry

Dombaumeisterin Hedwig Drabik machte sich daher auf die Suche nach einem Weg, um Teile der Bauzier am Westbau zu sichern und zu dokumentieren. Während noch intakte Verzierungen im Innern der Vorhalle und in Übermannshöhe durch Scans und photogrammetrische Aufnahmen gut dokumentiert sind, wollte Drabik für die Sicherung der sich an der Außenseite und in Greifhöhe befindlichen filigranen Teile der Bauzier gerne noch einen Schritt weiter gehen, da diese Bauzier nach wie vor besonders gefährdet ist, ganz oder teilweise beschädigt zu werden. Mit einer Zuwendung der Dr. Albrecht und Hedwig Würz Stiftung der Stiftergemeinschaft der Sparkasse Südliche Weinstraße war es möglich, die Dokumentation der unteren Bauzier in Form von Gipsabgüssen zu realisieren. 30.000 Euro wurden für die Herstellung von acht Abformungen aus Mitteln der Stiftung verausgabt.

Hierbei werden zunächst die angrenzenden Bauteilflächen geschützt. Um Einwanderungen des Materials in den bestehenden Sandstein zu vermeiden, wird eine Trennlage in Form einer konzentrierten Seifenlösung aufgebracht. Danach folgt in drei Arbeitsgängen das Aufbringen eines Silikonkautschuks. Zwischen der Aufbringung einer jeden Lage benötigt das Material eine Trocknungszeit von 24 Stunden. Nach dem Aufbringen des Silikonkautschuks muss eine Stützkappe am Objekt gebaut werden, um die Negativform zu stabilisieren. Nach der Gesamttrocknung am Objekt werden sowohl die Stützkappe, wie auch die Negativform aus Silikonkautschuk abgebaut und in der Werkstatt wieder zusammengesetzt. Die Stützform dient auch dazu, dass das Negativ seine Form behält. Mit Hilfe der Negativform kann nun ein Gipsabguss erstellt werden, der das Positiv abbildet.

Sehen sie hier die Fotogalerie unseres Mitarbeiters Markus Hild:

Text: Bistum Speyer Foto: © Domkapitel Speyer / Klaus Landry Fotogalerie: Speyer 24/7 News © Markus Hild
22.09.2021

Sensible Verkündigung im Blick auf Missbrauchserfahrungen

Neues Fortbildungskonzept zur Frage: „Wie kann das Evangelium so verkündet werden, dass keine alten Wunden aufgerissen werden?“

Waldfischbach-Burgalben – In Zusammenarbeit zwischen den Präventionsbeauftragten des Bistums und der Abteilung Personalförderung wurde ein neues Schulungskonzept entwickelt und erstmals durchgeführt. Unter dem Titel „Sensibel reden – homiletische Präventionsschulung“ hat eine erste Gruppe von Priestern, Diakonen, Gemeinde- und Pastoralreferenten/-innen zusammen mit einem betroffenen Paar und unter Anleitung des Homiletik-Dozenten der Diözese, Direktor Volker Sehy verschiedene Bibelstellen in Predigtsprache übersetzt.

Im Mittelpunkt standen Fragen wie: Wie kann man das Evangelium so verkünden, dass diese Verkündigung glaubwürdig ist? Wie kann das von Gott geschenkte Heil zusagt werden, ohne dass alte Wunden aufgerissen werden, weil man zu glatt und einseitig spricht? Allen Teilnehmern des Studientags im Geistlichen Zentrum Maria Rosenberg war bewusst: Mit großer Wahrscheinlichkeit hören Menschen, die Missbrauch erfahren haben, eine Predigt oder eine Ansprache. Darauf wollten sich die pastoralen Mitarbeiter/innen einstellen und unter den kritischen Ohren der Kolleginnen und Kollegen einüben, das Wort Gottes lebendig werden zu lassen. Das betroffene Ehepaar hatte für den Tag ein Zitat von Stanislaw Jercy Lec ausgewählt: „Es genügt nicht, dass man zur Sache spricht. Man muss zu den Menschen sprechen.“

Im Verlauf der Fortbildung wurde deutlich: Die Ehrlichkeit sich selbst und den Menschen gegenüber fordert dazu auf, das Unrecht, das begangen wurde, auszusprechen und so dazu beizutragen, dass der Deckmantel des Verschweigens zerrissen wird. Mehr noch: dass solche Taten nicht mehr im Verborgenen bleiben und so wiederholt werden können.

Bistum Speyer
22.09.2021

Neue Spitzenorgel erklingt in der Speyerer Gedächtniskirche

Mit einer Festwoche wird die neue Chororgel mit 25 Registern in der Gedächtniskirche Speyer eingeweiht. Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst predigt zum Erntedankgottesdienst.

Einweihung der Spitzenorgel in der Speyerer Gedächtniskirche: Orgelbauer Andreas Saage von der Orgelbauwerkstatt Klais Bonn stimmt bei der Intonation den Klang ab.
Archivfoto: lk/Edelmann

Speyer (lk)Im Januar wurde sie installiert, mehrere Wochen lang intoniert, also der Klang auf den Kirchenraum abgestimmt, jetzt wird sie endlich eingeweiht: die neue Chororgel der Speyerer Gedächtniskirche der Protestation. „Eine einzigartige Kirche bekommt endlich ein adäquates Instrument“, sagt Landesmusikdirektor Jochen Steuerwald. Am Sonntag, 3. Oktober wird das lang ersehnte Instrument um 10 Uhr bei einem Festgottesdienst zu Erntedank eingeweiht.

Mit mehr als 1.500 Pfeifen sowie 25 Registern auf zwei Manualen und Pedal gehört die Chororgel zum Spitzensegment. Sie stammt von der führenden Orgelbauwerkstatt Klais Bonn, die beispielsweise die Orgeln der Hamburger Elbphilharmonie oder Konzertsäle in China oder den USA fertigen.

Oberkirchenrat Manfred Sutter weiht die Orgel am Erntedanksonntag offiziell ein. Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst hält die Predigt. Die Liturgie übernimmt der Speyerer Dekan Markus Jäckle. Die Chororgel wird von Jochen Steuerwald und Gero Kaleschke gespielt, dem Orgelbeauftragten der Landeskirche. Der Gottesdienst wird gestaltet von der Speyerer Kantorei unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Robert Sattelberger und dem Posaunenchor unter der Führung von Philipp Neidig.

Weitere Konzerte sind Teil der Festwoche: Am Abend des 3. Oktober geben die jungen Sängerinnen und Sänger der Evangelischen Jugendkantorei der Pfalz um 19.30 Uhr ein Einweihungskonzert mit Werken von Bach, Mendelssohn, Lewandowski und Poulenc. Dabei wirken die Altistin Nora Steuerwald sowie die Kammerphilharmonie Karlsruhe mit. Das Konzert wird von Robert Sattelberger an der Orgel begleitet. Jochen Steuerwald dirigiert. Am 10. Oktober spielt Musikprofessor Christoph Bossert aus Würzburg unter anderem Werke von Bach, Schubert, Mendelssohn und Reger.

Festwoche zur Einweihung der Klais-Orgel in der Gedächtniskirche Speyer.
Foto: lk/Gedächtniskirchengemeinde Speyer

Kirchenmusikfans, Kirchenmitglieder sowie Musikerinnen und Musiker der Gedächtniskirche und der Landeskirche sind dankbar, dass die „Hauskirche“ nun ein Instrument hat, das die musikalischen Möglichkeiten des Chorraums ausschöpft. Gemeinsamen hatten die Evangelische Kirche der Pfalz, der Bauverein der Gedächtniskirche und viele Spenderinnen und Spender das Projekt mit knapp 550.000 Euro verwirklicht. „Es macht mich stolz, dass ich mit dazu beitragen konnte, dass nun viele Generationen von dieser mutigen Investition in die Zukunft profitieren können“, sagt Steuerwald.

Hintergrund:

Seit 1956 nutzt die Gedächtniskirche laut Steuerwald „ein äußerst bescheiden dimensioniertes Orgelwerk mit 13 Registern der Firma Oberlinger Windesheim hinter dem Altarretabel“, das in die Jahre gekommen ist. Die weite Entfernung des Spieltisches, die damals verwendeten Materialien und die Warmluftheizung haben seit Jahren Nachteile gebracht. Seit den 1990er-Jahren wurden Vorschläge zur Erneuerung des Werks diskutiert. „Doch ein Neubau der Orgel war für die Anforderungen in Gottesdiensten, Sinfoniekonzerten sowie bei der Ausbildung des Orgelnachwuchses unumgänglich“, so Steuerwald.

In einem Wettbewerb mit der Vorgabe, den bisherigen Standort beizubehalten, wurde der Auftrag ausgeschrieben und an die traditionsreiche und weltweit im Spitzensegment agierende Firma Klais Bonn erteilt.

Weitere Infos:

Ev. Kirchenmusik in der Pfalz: Amt für Kirchenmusik https://www.evkirchenmusikpfalz.de/

Text: Evangelische Kirche der Pfalz Archivfoto: lk/Edelmann Foto: lk/Gedächtniskirchengemeinde Speyer
22.09.2021

„Kirche muss bei der Digitalisierung wissen, wovon sie spricht“

Bei einer Tagung der Evangelischen Akademie der Pfalz ruft der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, dazu auf, die digitalen Möglichkeiten als Kirche stärker zu nutzen.

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst im Gespräch mit dem Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm.
Foto: Evangelische Kirche der Pfalz/Iversen

Speyer/Landau (lk) – Andachten mit Smartphone und Selfiestick, digitale Ideen-Workshops (Hackathons) und Begrüßungsmails an Neugeborene: Heinrich Bedford-Strohm, der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), wünscht sich eine digitale, sichtbare und bewegliche Kirche. Er war am Freitag Gastredner bei der Tagung der Evangelischen Akademie der Pfalz in Landau „Update: Was macht die Digitalisierung aus der Kirche? – Was macht die Kirche aus der Digitalisierung?“. Redakteurin Katja Edelmann hat ihm drei Fragen dazu gestellt.

Digitalaffin: EKD-Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm.
Foto: lk/Iversen.

In Ihrem Vortrag haben Sie davon gesprochen, dass Kirche einer „preußischen Behörde“ gleicht. Wie entwickeln wir uns von der Behörde hin zu einer beweglichen und sichtbaren Kirche

Heinrich Bedford-Strohm: Die neuen digitalen Möglichkeiten bieten viele Chancen, die wir bisher nicht hatten. Sie verändern uns auch als Kirche: Sie haben ein ganz klares antihierarchisches Element. Man kann direkt kommunizieren und muss nicht über die Institutionen gehen. Deswegen müssen wir uns als Institution Kirche auf diese digitalen Möglichkeiten einstellen. Wir alle zusammen müssen helfen, diese Medien zu nutzen, um sichtbar zu werden, damit Menschen, die keinen Kontakt zur Kirche haben, aber vor Ort etwas im Internet suchen, als Ergebnis auf die Kirchengemeinde stoßen. Dazu muss man die Daten einspeisen – das ist ein bisschen Arbeit, aber es lohnt sich. Zum Beispiel beim Projekt Digitale Kirchtürme*: Es war es atemberaubend, wie die Zahl der Kontakte hochgeschnellt ist. Das sind Wege, wie wir den Kontakt von Menschen, die uns ferner stehen, ganz neu finden können.

Hauptamtliche und Ehrenamtliche in den Kirchengemeinden haben unterschiedliche Einstellungen zur Digitalisierung. Manche sind grenzenlos begeistert, andere haben starke Bedenken. Was sagen Sie denen, die Angst davor haben?

Friederike van Oorschot, Heinrich Bedford-Strohm, Christoph Picker auf dem Podium (v.l.n.r.).
Foto: lk/Iversen.

Bedford-Strohm: Das Schöne ist, dass zur Digitalisierung eine neue Form von Gemeinschaft passt, nämlich Vernetzung. Nicht jeder muss alles machen: Diejenigen, die bestimmte Gaben haben, sollen sie auch nutzen können. Und diejenigen, die etwas anderes gut können, machen das. Wer gut mit digitalen Medien umgehen kann, soll auch viel Energie dafür verwenden. Und andere, deren Gabe es ist, im direkten Gegenüber mit einem anderen Menschen ein Seelsorgegespräch zu führen, können ihre Energie dafür verwenden. Entscheidend ist, dass wir das Ganze anschauen und genau überlegen, wer was macht und wie wir am besten für die Menschen da sein können. Viele sind da schon gut unterwegs. Die digitalen Medien geben viele Möglichkeiten, diese Vernetzung abzubilden in der Kommunikation.

Moderator, Raumgeber, Beobachter, Produzent oder Kritiker: Welche Rolle hat die Kirche in der Digitalisierung?

Bedford-Strohm: Es geht darum, die Digitalisierung für die Gesellschaft weder zu verdammen noch euphorisch zu feiern, sondern darum, die Digitalisierung verantwortlich zu gestalten. Dabei hat die Kirche eine ganz wichtige Funktion: Sie steht für die Menschenwürde, für den Schutz der Schwachen, für gerechte Teilhabe an der Digitalisierung. Es darf nicht sein, dass manche alle Zugänge haben und andere abgekoppelt sind von den digitalen Möglichkeiten. All das sind Fragen, die sollte die Kirche öffentlich thematisieren und für die Menschenwürde, für die Schwachen eintreten. Aber das geht nur, wenn sie selbst weiß, wovon sie spricht: Wir sollten also Digitalisierung in unseren eigenen Strukturen und Kommunikationsformen ernst nehmen, stark machen und umsetzen. Wenn wir das klug tun, haben wir die größte Glaubwürdigkeit und Expertise, um uns mit Leidenschaft dafür einzusetzen, die Chancen zu nutzen und die Risiken zu begrenzen.

Akademiedirektor Christoph Picker bei der Andacht vor dem Butenschoen-Haus in Landau.
Foto: lk/Iversen.

*Anmerkung: Das EKD-Projekt zielt darauf ab, digitale Kontakt- und Standortdaten der Kirchen und Gemeinden in den Ergebnissen bei Google oder Navigationsgeräten besser auffindbar zu machen. Digitale Kirchtürme für bessere Suchergebnisse – EKD<https://www.ekd.de/digitale-kirchturme-fur-bessere-suchergebnisse-53303.htm>

Video-Mitschnitt der gesamten Tagung:

Evangelische Akademie der Pfalz – YouTube<https://www.youtube.com/channel/UCnEvP_0nC6VG0DBjK7k9AnA> (demnächst online)

Die Tagung wurde in Kooperation mit der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e.V. (FEST) und der Evangelischen Akademie im Rheinland organisiert.

Text: Evangelische Kirche der Pfalz Foto: Evangelische Kirche der Pfalz/Iversen
22.09.2021

Zwei Projekte aus dem Bistum Speyer für den zap:innovationspreis nominiert

Preisverleihung bei zap:kongress vom 11 bis 13. Oktober – Vorbild für innovative Seelsorge

Bochum / Speyer – Vom 11. bis 13. Oktober 2021 dreht sich in Bochum alles um das Thema innovativer und zukunftsweisender Pastoral: Der zap:kongress zum Thema „Wie evaluiert man pastorale Qualität?“ findet an der Ruhr-Universität Bochum statt. Im Rahmen dieses Events verleiht eine prominente Jury am ersten Abend den zap:innovationspreis. Mit dem zap:innovationspreis möchte die zap:stiftung innovative Pastoral auszeichnen. Zu den nominierten Projekten gehören auch zwei aus dem Bistum Speyer: Die Netzgemeinde da_zwischen und der Visionsprozess SEGENSORTE.

Pries für innovative Pastoral

Wer bringt Kirche voran? Wer kann Pastoral so, dass andere es nachmachen? Wer ist heute schon Kirche von morgen? Im Mai 2021 hatte das Zentrum für angewandte Pastoralforschung an der Ruhr-Universität Bochum dazu aufgerufen, Projekte, Personen, Firmen oder Initiativen zu empfehlen, die für den zap:innovationspreis in Frage kommen. Über 30 Empfehlungen erreichten das zap seitdem. „Wir sind sehr glücklich über das Engagement der Menschen, uns zu helfen, innovative Pastoral auszuzeichnen“, erklärt Prof. Dr. Matthias Sellmann, zap-Leiter und Präsident der gleichnamigen zap:stiftung. „Wir möchten uns herzlich für diesen Einsatz bedanken!“ Die zap:stiftung gehört zum Komplex des „Zentrums für angewandte Pastoralforschung“. Als Förderstiftung unterstützt sie Forschung und Praxis innovativer Kirchenentwicklung, vor allem im deutschsprachigen Raum. Die Stiftung verleiht den Preis in unregelmäßigen Abständen, zuletzt war das im Jahr 2017.

Die Jury

Anhand von elf Kriterien bewertete die Jury die eingereichten Projekte. Dazu gehörten unter anderem das „Kriterium der pastoralen Relevanz“, das „Kriterium der spirituellen Freiheit des Individuums“ oder das „Kriterium der politischen Öffentlichkeit“. Mit Innovation kennen sich die Mitglieder der Jury gut aus. Dazu zählen Professor Frank Piller, die Kommunikations-Designerin Eva Jung und der Berater Johannes von Schmettow. Alle drei sind Mitglieder des Kuratoriums der zap:stiftung.

Dieses Trio hat neun Nominierte gekürt: Kinderbauernhof am Brennlesberg, da_zwischen, Liebe gewinnt, Visionsprozess Segensorte, Campussegen, Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf, Vision von Hoffnung, St. Maria als … und relilab.

Live-Übertragung

Wer der Sieger sein wird? Das erfahren Interessierte am 11. Oktober 2021 auf dem zap:kongress. Die Preisverleihung wird live über das Internet übertragen. Die Gewinner:innen erhalten den zap-Innovationspreis “Eckstein“ aus Beton. Der Künstler Anno Weihs hat das Kunstwerk erschaffen. Zusätzlich zum “Eckstein“ erhalten die Gewinner:innen und die Nominierten das Recht, Logos in ihrer Social-Media-Kommunikation und in ihrer gesamten Außenwerbung zu verwenden.

Bistum Speyer
22.09.2021

„Visionsprozess nicht lästige Pflicht, sondern Mittel für Veränderung“

Visionsprozess SEGENSORTE: Teilnehmende berichten von ihren Erfahrungen in der Resonanzphase zum Visionsprozess

Katrin Ziebarth (oben links), Katharina Goldinger (oben rechts), Michaela Esser (unten links) und Andreas Rubel (unten rechts).

Speyer – Im August endete die Resonanzphase des Visionsprozesses SEGENSORTE. Alle Gläubigen und Interessierten waren eingeladen, zum ersten Textentwurf der Bistumsvision, der bei der Diözesanversammlung im November 2021 vorgestellt worden war, eine Rückmeldung zu geben. Dazu gab es Resonanzveranstaltungen in Form von Videokonferenzen, Stimmungsbarometer auf der Internetseite zum Visionsprozess wie auch die Möglichkeit zu direkten Rückmeldungen. Wir haben vier Teilnehmende der Resonanzveranstaltungen nach ihren Eindrücken gefragt.

Michaela Esser, Leiterin der katholischen Kindertagesstätte in Offenbach, unterstützt durch Katrin Ziebarth, Pastoralreferentin in der Pfarrei Heiliger Laurentius in Herxheim:

„Die gemeinsame Vision ist für meine Kita eine große Bereicherung! Der Grund dafür ist nicht nur das tolle Material, dass ich sowohl für die Kinder als auch für die Arbeit im Team benutze. Die Denkanstöße und die dadurch entstehenden Gespräche sind bereichernd für alle Beteiligten. Wenn ich alle Beispiele nennen sollte, würde der Platz nicht ausreichen. Ganz zu Beginn stand bei den Kindern, dem Team und den Eltern die Frage im Raum: Wo ist dein Segensort? Bis heute ist dies immer wieder Thema, weil wir alle gemerkt haben, dass Orte dazu kommen oder wegfallen. Die Begründungen dazu regen wiederum zu Gesprächen an. Ich habe an verschiedenen Videokonferenzen unter der Leitung von Frau und Herrn Goldinger teilgenommen. Auch hier konnte ich mich immer wiederfinden. Das gemeinsame Haus mit seinen verschiedenen Räumen gibt uns Anregungen und lässt auch Raum für eigene Ideen. Gerade bei der Elternarbeit mit diesem Material bekomme ich die Rückmeldung, dass dies eine Ebene ist, die mit „Kirche zu tun hat, aber nicht mit erhobenen Zeigefingern und Einschränkungen“.

Pastoralreferentin Katharina Goldinger, Ansprechpartnerin des Bistums Speyer für den Synodalen Weg:

„Die Resonanzphase des Visionsprozesses fiel zeitlich zusammen mit der Phase der Erarbeitung von Entwurfstexten für konkrete Handlungsfelder des Synodalen Wegs. Beide Prozesse sind wichtig für unser Bistum, denn sie treffen – bei aller Unterschiedlichkeit – auch eine gemeinsame Aussage: Wir haben als Kirche gelernt, dass wir in der Vergangenheit nicht immer unserem Sendungsauftrag entsprechend gehandelt haben und werden alles tun, um das zu ändern. Mir ist es wichtig, dass Prozesse nicht als lästige Pflicht, sondern als Mittel für dringend notwendige Veränderung verstanden werden. So habe ich auch viele Rückmeldungen in der Resonanzphase erlebt: Als motiviertes und motivierendes, engagiert-kritisches Einspeisen von konkreten Ideen, wie unser Bistum Segensort werden kann oder als Beschreibung von Orten, an denen das längst der Fall ist.“

Diözesan-Jugendseelsorger Andreas Rubel:

„Die Resonanzphase war nach dem Visionsprozess, der zum Großteil unter Pandemiebedingungen stattfand, besonders wichtig. In dieser Zeit gab es zwar auch keine analogen Veranstaltungen, die Inhalte des Visionsprozesses konnten aber durch die Einübung in den digitalen Medien gut vertieft werden. Für uns vom BDKJ Speyer gab es nochmals die Möglichkeit zu hören, ob die Symbole und Texte so stimmig sind oder ob es noch weitere Ideen gab. Sehr kreativ brachten sich junge Menschen ein und konkretisierten die Visionen auch durch Forderungen für eine Vision, in der dauerhaft Partizipation im Bistum möglich wird, junge Menschen ernst genommen werden, demokratische Strukturen verwirklicht werden und es weiterhin ein zuverlässiges personales Angebot gibt. Zu den Symbolen gab es auch kreative Alternativen. Besonders wichtig ist aus den beiden Phasen, dass jetzt wirklich etwas passiert und auch bei den kirchenpolitischen Themen konkrete Schritte umgesetzt werden.“

Die Vision des Bistums soll bei der Diözesanversammlung im November durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann dem Bistum übergeben werden.

Weitere Informationen zum Visionsprozess SEGENSORTE im Bistum Speyer:

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Bistum Speyer
22.09.2021

Bischof Wiesemann: „Nardini ein großer Motivator des Glaubens“

Gottesdienst zur Erinnerung an 200. Geburtstag – Nardini-Preisverleihung an Kaiserslauterer Ehrenamtsprojekt bei Pontifikalamt in Pirmasens

Pirmasens – „Das Evangelium kann nicht verkündet werden, ohne die Not der Menschen wahrzunehmen und sich davon im Herzen berühren zu lassen“: Das betonte der Speyerer Diözesan-Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann beim Gottesdienst zur Erinnerung an den 200. Geburtstag des seligen Paul Josef Nardini am Sonntag in der Kirche St. Pirmin in Pirmasens. In dem per Livestream übertragenen Pontifikalamt nannte Wiesemann den seligen Paul Josef Nardini einen „großen Motivator“, der alles andere als veraltet sei. „Sein Zeugnis trifft genau in das hinein, was uns als Kirche in den Krisen der Gegenwart aufgegeben ist: Das Evangelium hineinzutragen in die Nöte dieser Welt.“

Die Begegnung mit der Armut der Menschen habe Nardini vor eine umwälzende Herausforderung gestellt und zu einer „zweiten Bekehrung“ geführt, die alle seine Kräfte gekostet habe. „Das Erste unseres Glaubens ist die Liebe zu den Menschen. Ohne sie fällt alles zusammen“, führte Wiesemann aus. Die Liebe äußere sich im Wahrnehmen und im Mitgehen. So werde deutlich: „Wir kreisen als Kirche nicht um uns selbst, sondern sind Herausgerufene in der Liebe zu unseren Mitmenschen.“ Nardini zeige auch heute, wo der Schlüssel zur Verkündigung des Evangeliums liegt. Er helfe, das Wichtige von dem weniger Wichtigen zu unterscheiden. „Sein Beispiel ermutigt uns, unsere Sendung neu mit Herz und Leidenschaft zu erfüllen.“

Bischof Wiesemann zelebrierte den Gottesdienst, der zugleich zum Caritas-Sonntag und stellvertretend für den Corona-bedingt abgesagten Katholikentag gefeiert wurde, gemeinsam mit Weihbischof Otto Georgens, Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer und Dekan Johannes Pioth. Die musikalische Gestaltung lag in den Händen der Projekt-Chorgruppe St. Pirmin unter der Leitung von Albert Jung und des Chors der Caritas-Förderstätte Vinzenz von Paul, unter der Leitung von Michaela Andre. Die Orgel spielte Felix Edrich.

Verleihung des Nardini-Preises an Ehrenamtliche aus Kaiserslauterer Pfarrei

Im Rahmen des Gottesdienstes wurde für ihre Initative „Brotausgabe“ eine Gruppe ehrenamtlich Engagierter der Pfarrei Maria Schutz aus Kaiserslautern mit dem Nardini-Preis des Caritasverbandes für die Diözese Speyer ausgezeichnet. In seiner Laudation betonte der Caritasvorsitzende Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer in seiner Laudatio: „Not begegne uns heute genau wie damals. Gerade die vergangenen Wochen haben wie unter einem Brennglas den Fokus auf menschliche Bedrängnis gerichtet.“ Er nannte die Flutkatastrophe im Ahrtal, die Belastungen durch die Corona-Pandemie, die Waldbrände in vielen Regionen der Erde, die Situation in Afghanistan und die Not Geflüchteter überall auf der Welt als Beispiele. „Man fühlt sich ja oft hilflos im Angesicht all dieser Nöte. Aber man kann helfen, am besten dort, wo man selbst lebt, in der eigenen Gemeinde, dem eigenen Dorf oder seiner Heimatstadt.“ So habe es die Brotkorb-Initiative in Kaiserlautern gemacht.

An allen Werktagen kümmert sich eine Gruppe Ehrenamtlicher darum, täglich Lebensmitteltüten mit belegten Broten und Obst zu packen, um sie an rund 30 Menschen auszugeben. „Am Ende des Monats, wenn das Geld knapp wird, sind es oft mehr als die 30“, berichtete der Caritasvorsitzende. „Niemand muss dafür seine Bedürftigkeit nachweisen. Viele, die täglich kommen, wollen anonym bleiben.“ Was die Helferinnen der Pfarrei Maria Schutz neben der Lebensmittelhilfe geben, sei Zeit für Begegnung. „Es geht dabei um Würde. Die Menschen werden nicht abgespeist, sondern man nimmt sich Zeit für sie. Für ein Gespräch auf einer eigens aufgestellten Bank an der Lebensmittelausgabe“, erzählte Hundemer. „Denn viele, die täglich kommen, haben wenige Sozialkontakte und häufig viele Probleme.“

Finanziert werde die Brotausgabe durch Spenden und aus Mitteln aus dem Opferstock in der Antoniuskapelle der Kirche Maria Schutz. Damit die Hilfe während des Corona-Lockdowns nicht eingestellt werden musste, habe man sogar Lunchpakete an die Haustür der Bedürftigen geliefert. „Für die Nardini-Preis Jury ist in dieser Initiative alles drin, was unser Preis würdigen möchte: Kirchlich-caritatives Engagement, orientiert an der konkreten Not der Menschen vor Ort und voller Wertschätzung für die, die sonst kaum einer wahrnimmt. Ganz im Sinne von Paul Josef Nardini“, erklärte Hundemer.

Bischof Wiesemann, Christiane Arendt-Stein, Jury-Mitglied und Referentin für Gemeindecaritas beim Caritasverband Speyer, und Schwester Roswitha Schmid, ebenfalls Jury-Mitglied und Oberin der Mallersdorfer Schwestern im Nardinihaus Pirmasens, überreichten sechs stellvertretend für die ganze Gruppe aus Kaiserslautern angereisten Ehrenamtlichen die Nardini-Urkunde, einen Scheck über 1000 Euro und Rosen.

Der selige Paul Josef Nardini

Paul Josef Nardini wurde am 25. Juli 1821 in Germersheim geboren. Aufgewachsen in der Familie einer Großtante, durfte Nardini wegen seiner besonderen Begabung die Lateinschule in Germersheim besuchen. 1838 wechselte er auf das Gymnasium nach Speyer und wurde 1840 in das neu eröffnete Bischöfliche Konvikt aufgenommen. Nach dem Abitur 1841 und philosophischen Studien in Speyer ging Nardini zum Studium der Theologie nach München, wo er am 25. Juli 1846 mit Auszeichnung zum Doktor der Theologie promovierte. Am 22. August 1846 empfing er im Dom zu Speyer durch Bischof Nikolaus von Weis die Priesterweihe.

1850 wurde Nardini Seelsorger in Geinsheim, ein Jahr später übertrug Bischof von Weis ihm die Leitung der Pfarrei Pirmasens. Das Leben in der jungen Industriestadt war von großer sozialer Not bestimmt. Die Speyerer Kirchenzeitung „Der christliche Pilger“ berichtet von „Armut und mannigfachen Notständen, wie vielleicht in keiner Gegend des Königreiches“. Missernten führten zu einer Explosion der Lebensmittelpreise. Krankheit und Seuchen waren in Folge des Hungers allgegenwärtig. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen waren hart. Arbeitsschutz, Kranken- und Altersversicherung gab es noch nicht.

Nardini, der in seiner Kindheit Verlassenheit und Entbehrung am eigenen Leib erfahren hatte, suchte der Not zu begegnen. Mit großem Eifer und gegen unzählige Widerstände setzte er alles daran, die prekäre Situation der Menschen zu verbessern. 1855 gründete er eine Schwesterngemeinschaft, die Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie. Sie nahm sich der verwahrlosten Kinder in Pirmasens an und kümmerte sich um alte und kranke Menschen. Die Gemeinschaft wuchs rasch, so dass bereits 1856 von Pirmasens aus die ersten Schwestern in andere pfälzische Orte geschickt werden konnten.

Zu Beginn des Jahres 1862 erkrankte Nardini an einer Lungenentzündung, die er sich bei einem Krankenbesuch zugezogen hatte. Er starb am 27. Januar 1862 im Alter von nur 40 Jahren. Sein Lebenswerk entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten stetig weiter. 1869 wurde das Mutterhaus des Ordens von Pirmasens in die ehemalige Benediktinerabtei Mallersdorf (Niederbayern) verlegt. Die Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie, auch Mallersdorfer Schwestern genannt, sind bis heute vor allem in der Kranken- und Armenpflege sowie in der Erziehungsarbeit tätig.

Seine letzte Ruhestätte fand Nardini in der Kapelle des Nardinihauses in Pirmasens. Das Grab Paul Josef Nardinis kann in der Kapelle des Nardinihauses in Pirmasens, der Gründungsstätte des Ordens, besucht werden. Dort haben die Schwestern auch eine Gedenkstätte mit einer Dauerausstellung über Leben und Werk des Sozialapostels eingerichtet.

Am 22. Oktober 2006 wurde Paul Josef Nardini als erster Pfälzer im Speyerer Dom selig gesprochen. Im Auftrag des Papstes verlas der Münchner Kardinal Friedrich Wetter in der Feier das Apostolische Schreiben, mit dem Papst Benedikt XVI. verfügte, dass Nardini als Seliger verehrt werden darf und sein Fest jährlich am 27. Januar gefeiert wird. Den Gottesdienst feierten rund 2000 Gläubige im Dom mit. Weitere 6000 Menschen verfolgten die Feier auf einer Großbildleinwand im Domgarten.

Weitere Informationen zum seligen Paul Josef Nardini:

www.nardini.de

Livestream-Übertragung des Gottesdienstes in Pirmasens:

Bistum Speyer
22.09.2021

Die Pfarrei als ein „Haus der Freude“

Pfarrei „Maria, Mutter der Kirche“ in Maikammer veröffentlicht pastorales Konzept

Maikammer – Die Pfarrei „Maria, Mutter der Kirche“ in Maikammer hat ein Konzept für die künftige Seelsorge entwickelt. „Ich spreche Ihnen meine große Anerkennung und meinen hohen Respekt für die geleistete Arbeit und das Engagement aus“, gratuliert Domkapitular Franz Vogelgesang, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge. Das Konzept könne als „wertvolle Richtschnur bei notwendigen Entscheidungen“ als auch als „hilfreiches Instrument bei der Reflexion der konkreten Arbeit“ dienen. Vogelgesang würdigte das Konzept als „Beitrag zu einer stetig lernenden Diözese“.

„Wir als Christinnen und Christen der Pfarrei möchten gemeinsam den Weg des Christentums n unseren Dörfern weiterentwickeln und auf Veränderungen in der Gesellschaft eingehen. Dabei ist es uns sehr wichtig, die Zeichen der Zeit zu erkennen, wahrzunehmen und dementsprechend Antworten zu finden, damit die gute Botschaft des Evangeliums in unseren Gemeinden lebendig wird“, beschreiben die Verantwortlichen der Pfarrei unter Leitung von Pfarrer Peter Nirmaier ihre Motivation für die Entwicklung des Seelsorgekonzepts.

Grundlage war eine eingehende Analyse der Pfarrei und ihrer zehn Gemeinden. Dabei wurde unter anderem festgestellt, dass sich viele Gläubige vor allem situationsbedingt und projektbezogen für einzelne Angebote motivieren lassen. Aufgrund der Größe der Pfarrei und den Entfernungen zwischen den Gemeinden würden die Angebote oft nur von Menschen vor Ort in Anspruch genommen. „Das Zusammenwachsen zur Pfarrei wird dadurch erschwert“, ist eines der Ergebnisse der Pfarreianalyse.

Auf Basis der Analyse wurde eine Vision für die Pfarrei entwickelt. Sie wurde in drei Aussagen zusammengefasst: „Wir leben mit Gott. Wir leben für- und miteinander. Wir arbeiten mit an einer besseren und gerechteren Welt.“ Besonderen Wert legt die Pfarrei auf die Bewahrung der Schöpfung durch einen verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen dieser Welt, den Einsatz für eine Arbeitswelt, die dem Menschen dient, sowie die Offenheit für die Ökumene und den interreligiösen Dialog. Schwerpunkte möchte die Pfarrei künftig bei Gottesdiensten und Begegnungen, der Pflege und Vermittlung der Glaubensgrundlagen, der Begleitung von Menschen in jedem Lebensalter und an den Rändern sowie der Sterbe- und Trauerbegleitung setzen. Auch das Zusammenwachsen als Pfarrei soll verstärkt gefördert werden. „Wir wollen, dass sich die Menschen der verschiedenen Gemeinden untereinander kennenlernen und bieten dazu Gottesdienste und Möglichkeiten der Begegnungen an“, heißt es in dem neuen Seelsorgekonzept.

Die Entwicklung von Seelsorgekonzepten ist eine durchgängige Aufgabe in allen Pfarreien des Bistums. Die Konzepte sollen dazu dienen, die Bedarfe vor Ort zu erkennen und mit den seelsorglichen Angeboten an den richtigen Stellen anzusetzen. Eine Pfarranalyse ermöglicht, Antworten auf die Frage zu finden, wo die Menschen die Kirche hier und heute besonders brauchen. Ziel des pastoralen Konzeptes ist, auf der Basis einer gemeinsamen Vision begründete Schwerpunkte zu setzen.

Weitere Informationen zu den pastoralen Konzepten der Pfarreien:

https://www.bistum-speyer.de/bistum/gemeindepast-2015/pastorale-konzepte-der-pfarreien/

Bistum Speyer
22.09.2021

Strategien und Ressourcen für innere Stärke

Online-Impulsworkshops zum Thema Resilienz und Stärkung der persönlichen Widerstandskraft

Speyer – „Was hält uns gesund? Was gibt uns Kraft? Wie entsteht eine ‚dicke Haut‘? Warum können andere so gut schwere Zeiten meistern und was kann ich dafür tun, damit mir das ebenfalls gelingt?“ – um diese Fragen geht es bei drei Online-Impulsworkshops für Berufstätige und Interessierte. Angeboten werden sie von der Stelle „Kirche in der Arbeitswelt“ im Bistum Speyer in Kooperation mit der Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft. Die Online-Kurse finden am 4., 11. und 18. Oktober jeweils von 17.30 Uhr bis 20.30 Uhr statt.

In den Impulsworkshops wird es konkret darum gehen, die persönlichen Ressourcen und Schutzfaktoren zu entdecken und Methoden kennenzulernen, wie man in stressigen Situationen für mehr Widerstandsfähigkeit sorgen kann – ganz persönlich und im Beruf. Die Kursleitung liegt in Händen von Stefanie Minges, Referentin im Fachbereich Arbeitswelt im Bistum Speyer, und Silke Scheidel, Referentin in der Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft.

  • Am 4. Oktober steht das Thema „Wahrnehmen statt Kraft rauben – Von der Akzeptanz der Lebensumstände durch Achtsamkeit“ im Mittelpunkt des Workshops. Referentin ist Anja-Brigitta Lucke.
  • Am 11. Oktober geht es um das Thema „Leuchtend statt ausgebrannt- Welche Resilienzstrategie passt zu mir?“ mit Referentin Stefanie Minges.
  • Am 18. Oktober wird Severino Ferreira da Silva über „Gemeinsam stark statt gemeinsam einsam – Resilienz-Schutzfaktoren mobilisieren“ sprechen.

In den jeweiligen Austauschrunden im Anschluss an die Referate wird es auch um den Transfer der Ideen in den Alltag gehen.

Die Online-Impulsworkshops können einzeln oder komplett gebucht werden. Die Kosten betragen 35 € pro Einzeltermin oder 95 € bei Buchung des Komplettangebots. Es wird um eine schriftliche Anmeldung mit Name, Rechnungsanschrift und den gewünschten Online-Workshop-Terminen gebeten.

Anmeldung und weitere Informationen bei:

Elke Frey, Bistum Speyer
Tel: 06232 102-316
E-Mail: pfarrei-lebensraeume@bistum-speyer.de

Bistum Speyer
22.09.2021

Auseinandersetzung mit dem Thema „Geschlechtliche Identität“

Gespräch mit Sexualpädagogin Alexandra Dellwo-Monzel

Speyer – Alexandra Dellwo-Monzel ist Referentin für Sexualpädagogik in der Hauptabteilung Schulen, Hochschulen und Bildung und Leiterin der „MFM Zentrale“ (My Fertility Matters; übersetzt: Meine Fruchtbarkeit zählt) im Bistum Speyer. Für ihre Kolleginnen und Kollegen aus dem Bistum Speyer und den Nachbarbistümern Trier und Mainz hat sie vor kurzem eine Fortbildungsveranstaltung zum Thema „Geschlechtliche Identität – Identität in einer diversen Wirklichkeit“  im Priesterseminar in Speyer organisiert. Referentin war die Ärztin, Buchautorin und Urheberin von My Fertility Matters, Dr. Elisabeth Raith-Paula aus München, die sich seit mehreren Jahren intensiv mit dem Thema und der Bedeutung für MFM auseinandergesetzt hat. In einem Gespräch erklärt Dellwo-Monzel, worum es dabei geht.

Warum ist das Thema „Geschlechtliche Identität“ gerade so aktuell?

Dellwo-Monzel: Seit Jahren beobachten wir einen enormen Anstieg bei Jugendlichen, die sich in einer sogenannten Körper-Geschlechts-Inkongruenz mit ihren Gefühlen und Empfindungen in ihrem Körper nicht richtig fühlen. Die bessere Aufklärung, ein größeres Problembewusstsein in der Bevölkerung und die Folge medialer Verbreitung von Informationen spielen sicherlich eine ganz große Rolle. Dabei sind es vor allem Mädchen und junge Frauen, die sich im falschen Geschlecht wähnen. Mögliche Auslöser können Pubertätskrisen, Körperkonflikte (früher häufiger Essstörungen), Unbehagen in gängigen Geschlechterrollen, latente Homosexualität, Missbrauch, psychische Störungen oder Bewusstseinsstörungen… sein.

Sie bieten regelmäßig sexualpädagogische Workshops für Kinder und Jugendliche an – wie wird dort mit dem Thema umgegangen? Welche Ideen und Anregungen hat Ihnen dazu Dr. Elisabeth Raith-Paula gegeben?

Dellwo-Monzel: Frau Dr. Raith-Paula stellte bei ihrer Darstellung der geschlechtlichen Identität alle Formen der Geschlechtlichkeit mit umfassendem biologischem Hintergrundwissen, Fakten und Fallbeispielen dar. Der Vortrag gab einen großen Weitblick und eine Ehrfurcht jedem Menschen und seiner geschlechtlichen Identität gegenüber mit der Erkenntnis, dass es keine einfachen Antworten auf die vielen Fragen gibt. Aber es bedeutet für uns Referent*innen zunächst einmal eine breitere Wissensbasis, um in der Workshoparbeit und Elternarbeit mit diesem sensiblen Thema wertschätzend umgehen zu können.

MFM möchte in seinen Workshops Kinder und Jugendliche durch Wissensvermittlung und Wertschätzung stärken,  als Grundlage für eine „informed choice“- eine bewusste Entscheidung. In unseren Workshops behandeln wir alle Themen `in einer anderen Art und Weise´ und schließen die Individualitäten mit ein. Dabei berücksichtigen wir den Entwicklungsstand der Kinder und schauen uns den Körper an, den wir mitbekommen haben.

Im  MFM-Ansatz wird jeder Mensch als zweifacher Sieger zu Beginn seines Lebens angesprochen. Und: „Auch wenn du merkst, dass du anders denkst und fühlst, bist du genau so richtig, wie du bist!“

Warum engagiert sich das Bistum Speyer in Kooperation mit dem Verein MFM für dieses sexualpädagogische Angebot?

Dellwo-Monzel: Im MFM-Programm steht immer die Wertschätzung im Vordergrund. Unsere höchst bedeutsame Aufgabe ist es, jeden Menschen dabei zu unterstützen, einen positiven Bezug zu seinem Körper zu bekommen, ihn kennenzulernen und zu verstehen, egal ob zur vermeintlichen Regel und Norm gehörend oder nicht. Dies geht weit über Transsexualität hinaus, Leid und Schicksale sind hier vielfältig. Der Ansatz des MFM-Programms ist nicht defizitorientiert. Nicht Angst, sondern ein gesundes Selbstwertbewusstsein wird der Ratgeber sein.

Dabei hat MFM einen ausgewogenen und altersgerechten Ansatz:

Im Grundschulworkshop KörperWunderWerkstatt liegt der Focus auf den Veränderungen in der Pubertät und der Entstehung neuen Lebens.

In der Orientierungsstufe geht es in der Zyklusshow um die liebevolle Darstellung des weiblichen Zyklusgeschehens und den Umgang mit der Menstruation und für die Jungen im Workshop Agenten auf dem Weg eine Körperkompetenz für ihrem Körper zu entwickeln.

Jugendlichen und junge Erwachsenen bietet WaageMut ein fundiertes Wissen zur Fruchtbarkeit und den achtsamen Umgang, die Wirkweise von Verhütungsmethoden und Impulse für eine gelingende Beziehung von zwei Menschen.

In Elternvorträgen werden die Eltern unterstützt und zur Eigenverantwortung eingeladen.

Kontakt:

Alexandra Dellwo-Monzel
Referat Sexualpädagogik und MFM-Zentrale
der Schulabteilung II/3 Bistum Speyer
Tel: 0151 14880040
E-Mail: mfm@bistum-speyer.de

Weitere Informationen zu MFM unter: www.mfm-programm.de

Bistum Speyer
22.09.2021

Kirchenpräsidentin will in Gottesdiensten keine Menschen ausschließen

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst empfiehlt den evangelischen Kirchengemeinden, den Besuch des Gottesdienstes weiterhin unabhängig vom Impfstatus zu ermöglichen.

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst will niemanden vom Gottesdienst ausschließen.
Foto: lk/Landry.

Speyer (lk) Die frohe Botschaft von Liebe und Barmherzigkeit gilt allen Menschen. Die Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche der Pfalz, Dorothee Wüst, beruft sich in den Empfehlungen zur neuesten Corona-Verordnung für die pfälzischen Kirchengemeinden auf diese theologische Grundhaltung. „Die Regeln erlauben mehr Freiheiten für Geimpfte und Genesene vor Ort. Auch deshalb empfehlen wir weiterhin, sich impfen zu lassen. Doch wir raten dringend davon ab, Menschen, die dieses Kriterium nicht erfüllen, vom Gottesdienst auszuschließen, weil ein Kontingent ausgeschöpft ist“, teilt Wüst den evangelischen Pfarrämtern in einem Schreiben mit.

Das Land Rheinland-Pfalz erlaubt den Kirchen in der 26. Corona-Verordnung, die sogenannte „2G+“-Regel anzuwenden. Diese ermöglicht es, Gottesdienste mit Gemeindegesang ohne Abstand und Maskenpflicht zu feiern. Teilnehmen dürften unbegrenzt viele genesene oder geimpfte Personen (2G). Das Plus beschreibt die Möglichkeit, je nach Warnstufe 25, zehn oder fünf Nicht-Immunisierte zum Gottesdienst zuzulassen.

Bislang galt für die evangelischen Kirchengemeinden in Gottesdiensten drinnen wie draußen das Abstandsgebot und eine Anmeldung, falls die Sitzplätze ausgeschöpft sein könnten. Geimpfte und Genesene zählten dabei mit. Bei ausreichend Abstand konnten die Besucherinnen und Besucher die Maske abnehmen und gemeinsam singen. Wüst wies die Kirchengemeinden auf ihre Entscheidungshoheit hin, ob sie die bisher „eingeübten Routinen beibehalten“ oder die neueren „2G+“-Regeln aufgreifen, „um deutlich mehr Menschen den Besuch des Gottesdienstes zu ermöglichen als bislang“. Gleichzeitig betonte die Kirchenpräsidentin aber die gemeinsame Verantwortung: „Was wir als Kirche nicht dürfen: Menschen aufgrund ihres Impfstatus abweisen.“

Hintergrund: 

Rheinland-Pfalz hat in der 26. Corona-Verordnung vom 8. September ein Warnstufen-System sowie die sogenannte „2G+“-Regel eingeführt. Das Warnstufen-System bedeutet: Es werden nicht nur wie bisher die Neuinfektionen in sieben Tagen (Inzidenzen) gezählt, sondern auch die Anzahl der Neuaufnahmen von Corona-Kranken (Hospitalisierungsinzidenz) und die Anzahl der belegten Intensivbetten durch Corona-Kranke. Diese drei Indikatoren ergeben zusammen eine von drei Warnstufen, die jeder Landkreis oder jede kreisfreie Stadt veröffentlichen muss.

Die „2G+“-Regel bei Warnstufe 1 bedeutet für Kirchengemeinden: Sie können sich entscheiden, ob sie die Neuerung oder die bisherigen Regelungen für Gottesdienste anwenden. Die Neuerungen erlauben, dass ein Gottesdienst (im Freien oder in geschlossenen Räumen) ohne Abstandsgebot und ohne Maskenpflicht stattfinden kann. Dabei dürfen höchstens 25 Personen, die nicht genesen oder vollständig geimpft sind, teilnehmen sowie unbegrenzt viele genesene, vollständig geimpfte Personen und Kinder bis einschließlich 11 Jahren.

Bei Warnstufe 2 reduziert sich die mögliche Höchstzahl der nicht immunisierten Personen auf zehn Personen, bei Warnstufe 3 auf fünf Personen. Bei einer Entscheidung für die „2G+“-Regelung muss die Kirchengemeinde vor dem Gottesdienstraum den Impf- oder Genesenennachweis jeder Person prüfen.

Mehr Infos: 2021-09-14_-_Aktuelle_Richtlinien-Empfehlungen_zur_Corona-Pandemie_RLP.pdf (evkirchepfalz.de)

Evangelische Kirche der Pfalz

„Kinderrechte sind Menschenrechte“

Kindertagesstätte St. Pius in Neustadt zählt zu ersten Einrichtungen im Bistum Speyer, die ein institutionelles Schutzkonzept entwickelt haben

Im Januar hat das Bistum Speyer die diözesanweite Initiative „Sicherer Ort Kirche“ gestartet. Das Ziel ist die Entwicklung von institutionellen Schutzkonzepten in allen Pfarreien, Einrichtungen und Verbänden des Bistums. Kinder, Jugendliche und hilfebedürftige Erwachsene sollen wirksam und nachhaltig in ihren Rechten gestärkt und vor sexuellem Missbrauch geschützt werden.

Zu den ersten Einrichtungen im Bistum, die ein institutionelles Schutzkonzept erarbeitet haben, gehört die katholische Kindertagesstätte St. Pius in Neustadt. Der erste Schritt bestand darin, die Alltagskultur in der Einrichtung genau in den Blick zu nehmen. „Wir haben uns zum Beispiel gefragt: Welche Alltagssituationen sind besonders risikoreich für Machtmissbrauch? Wie reflektieren wir das angemessene Verhältnis von Nähe und Distanz in unserer Einrichtung?“ berichtet Kitaleiterin Steffi Quazéne. Darauf aufbauend hat die Kindertagesstätte einen Verhaltenskodex entwickelt.

Dieser legt beispielsweise fest, dass Freundschaften oder exklusive Kontakte der Erziehenden zu einzelnen Kindern und Familien ausgeschlossen sind. Alle Spiele, Übungen und Aktionen sind so zu gestalten, dass dabei keine Grenzen überschritten werden. Sollte es zu einer Grenzverletzung kommen, muss sie thematisiert werden und darf nicht übergangen werden. Die Erziehenden verpflichten sich, in ihrer Kommunikation keine sexualisierte Sprache zu verwenden und abfällige Bemerkungen oder Bloßstellungen nicht zu dulden. Bei Körperkontakt, der sich zum Beispiel bei der Pflege, bei Erster Hilfe oder dem Trösten von Kindern ergibt, ist Zurückhaltung geboten. „Ablehnung muss ausnahmslos respektiert werden“, betont Steffi Quazéne. Auch in der Aus- und Fortbildung der Mitarbeitenden legt die Kindertagesstätte besonderen Wert auf Angebote zu einem professionellen Verhältnis von Nähe und Distanz. Jeder Mitarbeitende hat eine Selbstverpflichtungserklärung und ein erweitertes Führungszeugnis vorzulegen.

Prävention braucht einen langen Atem

„Wir sehen es als unsere Aufgabe an, die physische und psychische Widerstandskraft der Kinder zu schützen und zu stärken“, verdeutlicht Steffi Quazéne den pädagogischen Ansatz der Einrichtung. Besonders wichtig ist ihr das Bewusstsein für die Rechte der Kinder. „Kinderrechte sind Menschenrechte“, betont sie. Daher müssen Kinder bei allen Fragen, die sie betreffen, mitbestimmen und sagen können, was sie dazu denken. Für die konkrete Umsetzung hat die Kindertagesstätte St. Pius ein Kinderbüro und Kinderkonferenzen eingerichtet sowie eine Gruppe von „Kinderrechtlern“ gebildet. Sie besprechen zum Beispiel Beschwerden, die im Kinderbüro eingegangen sind, oder behandeln eigene Themen der Kinder. „Unsere bisherigen Erfahrungen haben uns darin bestärkt, noch mehr Mitbestimmung auszuprobieren“, zieht Steffi Quazéne eine positive Zwischenbilanz. Dabei setzt sie auf Fehlerfreundlichkeit, Toleranz und kollegiale Unterstützung. Bei der Erstellung eines Schutzkonzeptes gehe es nicht um den erhobenen Zeigefinder. „Man kann auch nicht einfach den Schalter umlegen und alles klappt auf Anhieb.“

Doch die intensive Beschäftigung mit dem Alltag und den Räumen führt, so die Erfahrung von Steffi Quazéne, schrittweise zu einer höheren Qualität. „Sensible Gespräche sind seit dieser Zeit deutlich weniger konfliktgeladen“, berichtet sie. Entscheidend sei, für konkrete Situationen konkrete Lösungen zu benennen und auch aufzuschreiben. „Wenn ich zum Beispiel merke, dass es mir gerade nicht gut geht, meine Toleranzgrenze sehr niedrig ist und ich sehr schnell ungehalten reagiere, könnte eine Lösung sein, aktiv die Unterstützung von Kolleg/innen zu erbitten oder eine Pause zum Luftholen einzulegen.“

Schutzkonzepte sind in mehreren Einrichtungen des Bistums Thema

„Inzwischen haben sich einige Pfarreien auf den Weg gemacht, um Schutzkonzepte zu entwickeln“, berichtet Heinz-Olaf von Knobelsdorff, Präventionsbeauftragter des Bistums. Auch aus dem Bereich der Kindertagesstätten, der Schulen und der Jugendseelsorge gab es bereits Gespräche über erste Entwürfe. Bei vier digitalen Sprechstunden im ersten Halbjahr haben knapp 40 Mitarbeitende nähere Informationen zur Entwicklung eines institutionellen Schutzkonzeptes für ihre Einrichtung erhalten. „Als Einstieg empfehle ich immer die Risikoanalyse bezogen auf die konkrete Situation und Einrichtung“, so Heinz-Olaf von Knobelsdorff. Sie führe – so seine Erfahrung – am besten zu einer „Kultur der Achtsamkeit, die auch lebendig ist.“

Kontakte:

Kath. Kirchengemeinde Hl. Geist
Kindertagesstätte St. Pius
E-Mail: kita.nw.st-pius@bistum-speyer.de

Präventionsbeauftragte
Christine Lormes
Tel.: 06232 / 102-511
Handy: 0151 / 14 87 96 99
E-Mail: christine.lormes@bistum-speyer.de

Präventionsbeauftragter
Olaf von Knobelsdorff
Tel.: 06232 / 102-511
Mobil: 0151 / 14 88 00 88
E-Mail: Heinz-Olaf.von-Knobelsdorff@bistum-speyer.de

Weitere Informationen zum Thema Prävention im Bistum Speyer:

https://www.bistum-speyer.de/rat-und-hilfe/hilfe-und-praevention-von-missbrauch/praevention-sexualisierte-gewalt/

Dokumentation der Aufarbeitung des Missbrauchs und der Verbesserung der Prävention im Bistum Speyer:

https://www.bistum-speyer.de/rat-und-hilfe/hilfe-und-praevention-von-missbrauch/dokumentation/

Bistum Speyer
22.09.2021

36 Frauen und Männer erhalten Missio canonica

Weihbischof Otto Georgens verleiht Religionslehrerinnen und Religionslehrern Bevollmächtigung zur Verkündigung im Auftrag der katholischen Kirche

Vor dem Gottesdienst hatten sich die Religionslehrerinnen und Religionslehrern mit Studiendirektorin Birgitta Greif von der Hauptabteilung Schule, Hochschule und Bildung (ganz links hinten) im Priesterseminar in Speyer getroffen.
Foto: Klaus Landry

Speyer – In einem feierlichen Gottesdienst im Speyerer Dom hat Weihbischof Otto Georgens 36 examinierten Religionslehrerinnen und Religionslehrern für katholische Religion verschiedener Schularten im Bistum Speyer die Missio Canonica verliehen. Bedingt durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie wird es noch einen zweiten Gottesdienst am 24. September mit der Verleihung der Missio Canonica an weitere 34 Religionslehrerinnen und Religionslehrer geben.

Die Missio Canonica ist die Bevollmächtigung des Bischofs zur Verkündigung im Auftrag der katholischen Kirche. Diese offizielle Beauftragung katholischen Religionsunterricht zu erteilen, ist heute in einer säkularen Welt keine leichte Aufgabe, wie Weihbischof Georgens in seiner Predigt ausführte. Manchmal seien die Religionslehrerinnen und Religionslehrer mehr oder weniger geduldete Exoten, manchmal Vorreiter im interreligiösen und interkulturellen Dialog. Die konkrete Gestalt von Kirche sei im Umbruch ebenso wie die Position des Religionsunterrichts.

„Wer Religionsunterricht heute in einer säkularen Welt mitten im Alltag unserer Zeit erteilt, befindet sich in einem nicht zu unterschätzenden Spannungsfeld, an der Schnittstelle von Gott und Welt“, erklärte Georgens. „Im Religionsunterricht finden sich viele Schülerinnen und Schüler, die nicht wirklich glauben und sehr distanziert sowohl Gott als auch der Kirche gegenüberstehen. So manche werden auch anderen Glaubens sein, mit anderen Überzeugungen, die wir nicht teilen. Religionssensible Schülerinnen und Schüler sitzen im Unterricht neben anderen, die religiös unmusikalisch sind. Manche sind gezeichnet vom Schicksal der Marginalisierung, der Ohnmacht, getrieben von Ängsten, verzweifelnd an den Kriegen und Katastrophen unserer Tage.“ Mitten in diese Welt hinein führe der mit der „Missio“ verbundene Verkündigungsauftrag mit der Erwartung, unter heutigen Bedingungen Verstehen zu wecken und für die Sache des Christentums zu werben.

Religionslehrerinnen und  Religionslehrer repräsentierten auch die Institution Schule. „Als Religionslehrerin und Religionslehrer verweisen Sie mit Ihrer Person auf das, was Sie unterrichten. Sie repräsentieren das im Lehrplan beschriebene Fach katholische Religion, aber die Präsentation trägt Ihre persönliche Handschrift“, so Georgens. Dabei komme der eigenen Identifikation mit der christlichen Botschaft eine große Bedeutung zu. „Religionslehrerinnen und Religionslehrer sind in ihrem eigenen Glauben gefragt. Ihrer Identifikation mit der zu repräsentierenden Botschaft kommt eine große Bedeutung zu.“

Darüber hinaus seien Religionslehrerinnen und Religionslehrer Repräsentantinnen und Repräsentanten der Kirche. „Wenn Sie die Klasse betreten, tritt mit Ihnen auch die Kirche vor die Schülerinnen und Schüler. Manche empfinden es als einen kräfteraubenden Spagat, mit einem Bein in der Kirche und mit dem anderen in der Welt der Jugend zu stehen. Die Spannung gilt es gut zu reflektieren und kreativ zu bearbeiten“, sagte der Weihbischof. Das gehe nur dann gut, wenn man „in der Kirche eine Beheimatung gefunden hat und kritisch-versöhnt mit ihr lebt. Wer die Kirche als Ort von Gemeinschaft erfährt, wird leichter die Motivation und die Kraft aufbringen, sich trotz der durch den Missbrauchsskandal beschädigen Kirche und des kritikwürdigen Alltags mit ihr zu identifizieren.“

Religionsunterricht versuche, den jungen Menschen eine Begegnung mit Jesus Christus und seiner Botschaft zu ermöglichen, ohne Manipulation oder Indoktrination. „Wir Bischöfe wissen, was wir am Religionsunterricht haben“, betonte der Weihbischof.

Musikalisch wurde der Gottesdienst gestaltet von Christoph Keggenhoff an der Orgel, der zusammen mit  Christine Thielmann, Querflöte, das „Air“ von Johann Sebastian Bach und eine Meditation von Thomas Quasthoff über „Von guten Mächten“ gestaltete. Als Kantor fungierte Markus Bellm.

Zum Segen gab Weihbischof Georgens den jungen Leuten, die zum Großteil von ihren Familien und Freunden begleitet wurden, auf den Weg: „Religionsunterricht ist kein Zuckerschlecken, aber unsere Aufgabe ist zu wichtig. Es ist uns nicht erlaubt zu desertieren“.

Text: Andrea Dölle Foto: Klaus Landry
22.09.2021

Große Domorgel seit 10 Jahren im Dienst

Die Weihe der großen Hauptorgel durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann jährt sich am 18. September zum 10. Mal

Weihe der Hauptorgel im Speyerer Dom am 18. September 2011 mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann
Foto: Domkapitel Speyer / Klaus Landry

Speyer – „Orgel, geheiligtes Instrument, stimm an das Lob Gottes, unseres Schöpfers und Vaters!“ Mit diesem Segenswort und der Besprengung der Prospektpfeifen mit Weihwasser gab Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann am Sonntag, 18. September 2011 der Hauptorgel des Speyerer Domes die Weihe. Nach über zehnjähriger Planungs- und Bauzeit erklang die neue Hauptorgel erstmals im Gottesdienst. Zu der Feier waren Gäste aus ganz Deutschland angereist, darunter auch Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl und Mitglieder der Familie Quandt, die mit einer Spende von drei Millionen Mark den Bau der Orgel ermöglicht hatte.

Den Beginn des Vespergottesdienstes gestalteten Dombläser, Domchor, Mädchen und Knaben der Domsingschule und Schola Cantorum Saliensis musikalisch noch ohne die Orgel. Erst nach der Segnung, zu der sich Bischof Wiesemann mit dem liturgischen Dienst zur Orgelempore im Westen des Doms hinauf begab, konnte Domorganist Markus Eichenlaub die neue Seifert-Orgel erstmals zum Lob Gottes erklingen lassen: mit dem Präludium Es-Dur von Johann Sebastian Bach, das mit der dazugehörigen Fuge den Lobgesang „Nun jauchzt dem Herren, alle Welt“ von Chor und Gemeinde umrahmte.

In seiner Predigt hob Bischof Wiesemann hervor, dass die neue Orgel „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst“ der Menschen vor den lebendigen Gott bringe. So stelle sie in gewisser Weise „die ganzen Klangfarben der zu Gott rufenden und von ihm ins Leben gerufenen Menschheit, die ganze Weite des Lobpreises der Kirche und die ganze Tiefe der von Gott eingehauchten Seele“ dar.

Domdekan Dr. Christoph Kohl dankte im Namen des Domkapitels allen, die an Konzeption und Bau der neuen Hauptorgel mitwirkten, die Orgelbauer der Werkstatt Seifert in Kevelaer, Professor Gottfried Böhm, auf den die Prospektgestaltung zurückgeht, den wissenschaftlichen Beirat und die „Orgel-Kommission“, das Dombauamt unter Dombaumeister Alfred Klimt, das Architekturbüro Professor Dr. Johannes Cramer und die beteiligten Firmen, schließlich Domkapellmeister Markus Melchiori, Domorganist Eichenlaub und dem zweiten Domorganisten Christoph Keggenhoff.  Letzterer hatte das Projekt in den zurückliegenden Jahren maßgeblich fachlich begleitetet.

Die Hauptorgel steht frei und ohne eigentliches Gehäuse in der Emporenöffnung der Westwand, sodass die mächtige Bogennische selbst als Orgelgehäuse wirkt. Dazu waren umfangreiche statische Vorbereitungsarbeiten notwendig. Insbesondere musste eine Präzisionsrahmenkonstruktion eingebaut werden, für die mehrere Tonnen Stahl zur Verwendung kamen. Das Werk selbst baut sich in zwei Etagen über der Sängerempore auf und enthält insgesamt 5496 Pfeifen aus Zinn-Blei-Legierung und aus Holz. Die größte Pfeife, eine Labialpfeife aus Holz, hat eine Länge von fast zehn Metern. Über 80 laufende Meter Kanalanlage gelangt der Wind von den sechs elektrischen Gebläsen über die sieben Bälge zu den Windladen, auf denen die Pfeifen platziert sind.

Das Klangkonzept der neuen Hauptorgel

Weihe der Hauptorgel im Speyerer Dom am 18. September 2011 mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann
Foto: Domkapitel Speyer / Klaus Landry

Die neue Hauptorgel im Speyerer Dom aus der Orgelbauwerkstatt Seifert in Kevelaer vereint in sich viele über Jahrhunderte erworbene Errungenschaften des Orgelbaus, technisch wie klanglich. Mechanische, elektropneumatische und elektrische Komponenten ermöglichen dem Spieler sensible Kontrolle, Computertechnik erlaubt ihm mittels Spielhilfen das nahezu unbegrenzte klangliche Potential optimal auszuschöpfen.

Das Klangkonzept hat deutliche Bezüge zur Orgelbautradition der Regionen Pfalz und Süddeutschland wie auch zum Nachbarland Frankreich. Dazu gehören zunächst als Grundlage die vollständig ausgebauten Prinzipalchöre auf 32-, 16- und 8-Fuß-Basis, die aufgrund ihrer vokalen Intonation sehr klar in den 110 Meter langen Kirchenraum sprechen. Der regional verankerte Charakter zeigt sich aber auch in der großen Zahl an Flöten-, Streicher- und Zungenstimmen, die sich aufgrund ihres ausgeprägten Obertonspektrums durch hohe Mischfähigkeit auszeichnen. Stilistisch wird so eine Brücke zwischen Barock und Romantik gebaut. Damit hat das Instrument über die klassischen Klangbilder hinaus auch eine besondere Befähigung zur symphonischen Orgelmusik, dynamische Flexibilität wird durch die beiden großen, vom zweiten und dritten Manual aus spielbaren Schwellwerke erreicht. Abgerundet wird die Farbpalette durch ausdrucksstarke, auf höherem Winddruck stehende Solostimmen wie auch eine romantische Klarinettenstimme (mit Windschweller) und ein Glockenspiel (Celesta). Beide Instrumente, die Orgel auf dem Königschor und die Orgel auf der Westempore, sind eigenständige Persönlichkeiten, können aber dank Doppeltrakturen (mechanisch und elektrisch), auch zusammen gespielt werden.

Neue Domorgeln im Zuge der Domrenovierung

Die „Optimierung der Orgelsituation im Speyerer Dom“ stand bereits ab 1996 auf der Projektliste der damaligen großen Domrenovierung. Nach Meinung der Experten machte die problematische Akustik in dem 110 Meter langen und 33 Meter hohen Dom-Innenraum zumindest eine zusätzliche Chororgel im vorderen Bereich des Domes notwendig, wofür es bereits historische Vorbilder in den vergangenen Jahrhunderten gab. Doch auch die alte Hauptorgel, ein Werk des Speyerer Orgelbaumeisters Wolfgang Scherpf aus dem Jahr 1961, besaß Defizite, so dass das Instrument dem Raum und der musikalischen Aufgabenstellung nicht voll gewachsen war.

Am 14. August 2006 gab das Speyerer Domkapitel der Orgelbauwerkstatt Seifert in Kevelaer den Auftrag zum Bau einer neuen Orgelanlage im Speyerer Dom. Das Projekt, das den Bau einer Chororgel und einer Hauptorgel umfasste, war aufgrund erheblicher Defizite der alten Orgel, aber auch der sehr schwierigen akustischen Situation des Domes nötig geworden.

Am 22. November 2008 konnte bereits die Chororgel in der zweiten nördlichen Arkade des Langhauses in Dienst genommen werden. Das dreimanualige Instrument mit dem 13 Meter hohen Frontprospekt aus Pfälzer Eichenholz weist 33 Register auf. Als einzigartige Besonderheit enthält es ein mitteltönig gestimmtes Blockwerk, das eine originalgetreue Aufführung frühester Orgelliteratur ab dem 14. Jahrhundert ermöglicht.

Mit dem Aufbau der neuen Hauptorgel wurde Ende Juli 2010 nach eineinhalbjähriger Fertigungszeit in Kevelaer begonnen. Das zwölf Meter hohe, neuneinhalb Meter breite und fast sechs Meter tiefe Instrument hat 85 Register (Klangfarben). Von seinem viermanualigen Spieltisch aus wurde auch die kleinere Orgel im Königschor anspielbar, womit dem riesigen Innerraum des Domes, von 110 Meter Länge und 33 Meter Höhe, mit seiner problematischen Akustik Rechnung getragen werden kann.

Für die Finanzierung der Anlage konnte seinerzeit Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl als Vorsitzender des Kuratoriums des Dombauvereins, aus dem die „Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer“ hervorging, die Unternehmerfamilie Quandt in Bad Homburg als Spender gewinnen. Johanna Quandt mit ihren Kindern Susanne und Stefan, stellten damals für die neue Orgel drei Millionen Mark (heute mit Zinsen 1,8 Millionen Euro) zur Verfügung.

Text: Bistum Speyer Foto: Domkapitel Speyer / Klaus Landry
22.09.2021

Firmen unterstützen das Bistum Speyer

Kleintransporter kann für Veranstaltungen sowie zur Beförderung von Personen und Material genutzt werden

Mehrere Firmen unterstützen das Bistum Speyer. Sie stellen dem Bischöflichen Ordinariat einen Kleintransporter zur Verfügung, der zur Beförderung von Personen und Material vor allem im Zusammenhang mit Veranstaltungen genutzt werden kann. „Der Kleintransporter ist für uns eine wertvolle Hilfe. Er wird in der Arbeit des Bistums und seiner verschiedenen Dienststellen und Abteilungen auf vielfältige Weise zum Einsatz kommen“, erklärt Kanzleidirektor Wolfgang Jochim.

Der Kleintransporter wird von der Firma „MOBIL – Sport- und Öffentlichkeitswerbung“ mit Sitz in Neustadt zur Verfügung gestellt. Die Finanzierung erfolgt über Werbeanzeigen der beteiligten Firmen, die auf dem Kleintransporter angebracht sind. Es ist bereits das dritte Mal, dass das Bistum auf diesem Weg einen werbefinanzierten Kleintransporter erhalten hat. Die Nutzungsdauer für das Fahrzeug beträgt jeweils fünf Jahre.

Bistum Speyer
22.09.2021

„Jugend ohne Gott“

Werk von Ödön von Horvath steht im Mittelpunkt der neuen Ausgabe von „Literatur am Gartenzaun“

Speyer – In der dritten Folge des Podcasts „Literatur am Gartenzaun“ geht es um Ödön von Horvaths Werk „Jugend ohne Gott“. „Vordergründig ist es ein Kriminalroman, der in den ersten Jahren der Nazidiktatur spielt. Aber schnell wird klar, dass es um mehr geht. Der Kurzroman zeigt auf, wohin eine Gesellschaft gerät, die ohne menschliche Werte ist“, erläutert Pastoralreferent Stefan Schwarzmüller, der gemeinsam mit Gymnasiallehrer Thomas Kuhn den Podcast produziert. „Jugend ohne Gott“ zeige eine Jugend, die von den Erwachsenen in ihrer Vorbildfunktion alleine gelassen wird. „Dabei verliert sie nicht nur Gott, sondern Gott steht hier auch für Wahrheit und menschliche Werte. Hochaktuell wird deutlich: eine Gesellschaft ohne Orientierung an humanen Werten wird anfällig für Gewalt und Rassismus.“

Die Podcast-Reihe „Literatur am Gartenzaun“ ist ein Angebot der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum Speyer.

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Bistum Speyer
22.09.2021