Kirchen

Neue Pfarrerinnen und Pfarrer entsendet

Wort Gottes hat Nährkraft

In der Dreifaltigkeitskirche (v. links): Marianne Wagner, Philipp Loos, Karin Schwartz, Elisabeth Lang, Ulrich Hofeditz, Sarah Schulze und Dorothee Wüst.
Foto: Klaus Landry

Speyer – Die Evangelische Kirche der Pfalz hat drei neue Pfarrerinnen und zwei neue Pfarrer entsendet. Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst sowie Personaldezernentin und Oberkirchenrätin Marianne Wagner überreichten in einer Feierstunde in der Dreifaltigkeitskirche in Speyer die Urkunden.

Ulrich Hofeditz wird Pfarrer der Kirchengemeinde Schmalenberg im Dekanat Pirmasens, Elisabeth Lang Pfarrerin der Kirchengemeinde Bexbach im Dekanat Homburg. Philipp Loos wird Pfarrer der Kirchengemeinde Waldfischbach im Dekanat Pirmasens, Sarah Schulze übernimmt in Lambrecht im Dekanat Neustadt ihre erste Pfarrstelle. Karin Schwartz wird mit einer 50-Prozent-Stelle Pfarrerin zur Dienstleistung im Dekanat An Alsenz und Lauter.

Marianne Wagner rief die Pfarrerinnen und Pfarrer dazu auf, sich die Kraft der Gemeinschaft, die sie auf ihrem Weg erlebt hätten, zu bewahren. Sich gegenseitig stärken zu können, sei ein großer Schatz.

In ihrer Ansprache blickte Dorothee Wüst auf Ambivalenzen in der Versuchung Jesu in der Wüste und assoziierte damit Herausforderungen für die Kirche. Nötig seien sowohl konkretes diakonisches Handeln als auch das Wort Gottes, das eine Nährkraft anderer Art habe. Zur Kirche gehörten Werte, „nach denen ich mein Leben ausrichten kann“. Gottes Anwesenheit könne man nicht mit vollen Kirchen erzwingen, das Ziel sollte nicht sein, möglichst viele Mitglieder zu haben. „Umgekehrt verliert die Welt, wenn wir als Kirchen nichts tun, das Bewusstsein, dass da mit Gott jemand ist, dem wir Vertrauen entgegenbringen können“, sagte Wüst.

Text: Evangelische Kirche der Pfalz, Florian Riesterer Foto: Klaus Landry
26.02.2024

Ausbildung zum Gottesdienstleiter

Dreiteilige Ausbildung von März bis Mai

Speyer / Neustadt – Christinnen und Christen versammeln sich und treten ein in den Dialog mit Gott und den Menschen untereinander. Sie hören das Wort Gottes, gedenken des Lebens, Leidens und der Auferstehung ihres Herrn Jesus. Damit die Feier der Liturgie in den einzelnen Gemeinden lebendig bleibt, fördert das Bistum Speyer die Vielfalt liturgischer Feierformen in den Gemeinden und damit auch die Ausbildung von Gottesdienstleiter:innen. Diese Ausbildung befähigt Ehrenamtliche dazu, Gottesdienste zu gestalten und zu leiten.

Am 16. März startet die dreiteilige Ausbildung unter der Leitung von Clemens Schirmer, Liturgiereferent im Bistum Speyer. An drei Terminen (16.3., 27.4., 18.5.) werden dabei die Grundelemente des Gottesdienstes, wie Verkündigungen, Lieder oder Gebete, sowie die Wort-Gottes-Feier am Sonntag behandelt. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung erhalten die Teilnehmer:innen eine bischöfliche Beauftragung, die ihnen erlaubt, in ihrer Pfarrei bzw. Gemeinde regelmäßig Gottesdienste zu leiten.

Weitere Informationen gibt es im Flyer zur Veranstaltung. Das Ausbildungskonzept sowie das Anmeldeformular finden sich auf der Website des Bistums Speyer.

Bistum Speyer
26.02.2024

„Eine intensive, spannende und sehr arbeitsreiche Zeit“

Breites Themenspektrum von Satzungsänderung bis Synodaler Weg bei der Diözesanversammlung am 24. Februar 2024

Ludwigshafen – Zur 12. und letzten regulären Diözesanversammlung dieser Amtszeit lud der Vorstand am 24. Februar in das Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen ein. Eine Vielfalt an Themen stand auf dem Programm, von Strategieprozess über Innovation und Transformation bis zur Verabschiedung einer neuen Satzung.

Anlässlich des zweiten Jahrestags des russischen Angriffs erinnerte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in seiner Eröffnung an den „schrecklichen Beginn dieser aggressiven Invasion“, aber auch an die vielen weiteren Kriege und Konflikte weltweit. Er rief die Mitglieder der Diözesanversammlung zu einem Augenblick des Innehaltens und des Gebets auf.

Oberkirchenrat Markus Jäckle von der Evangelischen Landeskirche der Pfalz zu Gast

Als Gast übermittelte Oberkirchenrat Markus Jäckle Grüße von der Landeskirche der Pfalz. Er betonte die gemeinsamen Herausforderungen beider Kirchen, beispielsweise die im Rahmen der 6. Kirchenmitgliedschaft-Untersuchung festgestellten Entwicklungen. Glaube und Spiritualität nehmen demnach ab, auch wenn die konfessionellen Grenzen gleichzeitig zunehmend verschwinden. Er betonte: „Wir werden neue Wege suchen müssen, denn ich finde, unsere Gesellschaft und unsere Welt braucht die Kirche, braucht den Glauben.“ In dem Sinne solle man „gemeinsam mutig vorangehen“.

Vorstellung des Haushalts durch Diözesanökonom Peter Schappert

„Wir als Kirche sind in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage, die jetzt Handlungen und Veränderungen erfordert“, eröffnete Diözesanökonom Peter Schappert die Vorstellung des Haushalts. Nach einem Überblick über die Entwicklung der Kirchenmitglieder und die einzelnen Posten des Haushalts führte er aus, dass das Bistum aktuell von Rücklagen lebt. Bis spätestens 2027 müssten die Ausgaben wieder ausgeglichen sein. Die Diözesanversammlung sei deshalb unter anderem mit Hilfe des Strategieprozesses beraten worden, Prioritäten im Haushaltsplan zu setzen.

Neukonzeptionierung der Abteilung Jugendseelsorge im Strategieprozess

Im Zuge des Strategieprozesses soll die Abteilung Jugendseelsorge und ihre Arbeit neu aufgestellt werden. Abteilungsleiter Thomas Held erklärte, dass dafür vier Schwerpunkte gesetzt wurden: Die Pfarreien sollen mehr unterstützt, die Kooperation mit Schulen intensiviert werden. Die Katholischen Jugendzentralen wurden auf vier Standorte (Ludwigshafen, Kaiserslautern, Landau, St. Ingbert) zentriert und sollen weiter an die Bedürfnisse der Jugendlichen im Bistum angepasst werden. Durch eine Veränderung des Leitungsmodells sowie eine Stellenreduzierung können weitere Einsparungen vorgenommen werden.

Neue Satzung macht die Arbeit agiler und flexibler

Bereits zu Beginn der Vollversammlung blickte die Vorsitzende Gabriele Kemper zurück auf eine „intensive, spannende und sehr arbeitsreiche Zeit“. Die Mitglieder der Diözesanversammlung werden noch bis November im Amt bleiben, ab dann wird „der Charme der Diözesanversammlung ein anderer sein“, so Kemper.

In den vergangenen knapp zwei Jahren wurde die bestehende Satzung der Diözesanversammlung weiterentwickelt. Durch diese neue Satzung wird die Versammlung in der nächsten Amtszeit in ihrer Gesamtzahl halbiert, von aktuell etwa 120 Mitgliedern auf zukünftig circa 60. Dadurch soll die Arbeit agiler und flexibler werden. Die Gremien werden nicht mehr in Gänze vertreten sein; pastorale kirchliche Handlungsfelder wie Caritas, Kindertagesstätten oder Religionsunterricht werden gestärkt. In der neuen Zusammensetzung wird die Anzahl der ehrenamtlichen Mitglieder im Vergleich zu den Hauptamtlichen leicht überwiegen.

Nach einer lebhaften Diskussion wurde der vorgestellte Satzungsentwurf mit einigen Änderungen mit großer Mehrheit angenommen. Im weiteren Verlauf der Versammlung wurde zudem der Ausschuss „Synodale Prozesse“ gegründet.

Rückblick auf Gespräche mit Betroffenenbeirat

Der stellvertretende Vorsitzende der UAK (Unabhängige Aufarbeitungskommission), Dr. Karl Kunzmann, stellte der Versammlung die Leitthemen der Kommission vor. Er sprach von einer konstruktiven Zusammenarbeit auf Augenhöhe und hob die „bisher sehr gute Aufarbeitung hervor“ – auch wenn es noch einige Aufgaben zu lösen gäbe. Klaus Scheunig, Vorstandsmitglied der Diözesanversammlung, erinnerte an die Begegnung mit dem Betroffenenbeirat im vergangenen November: „Man kann sagen, dass das der intensivste und auch bedrückendste Moment aller bisherigen 11 Diözesanversammlungen war.“ Das Thema sexueller Missbrauch müsse ein fester Bestandteil auch künftiger Versammlungen sein: „Es wäre Verrat am Evangelium, weiterzumachen wie bisher“, betonte Scheunig.

Generalvikar Magin zeigte sich entschlossen, den Lebensgeschichten der von Missbrauch Betroffenen Raum zu geben. Es sei nicht ausreichend, Missbrauch nur aufzuarbeiten, auch die Kirche selbst müsse als vorbildlich sicherer Ort gelten.

Um dem Thema nochmal „Raum und Stimme zu geben“, teilte sich die Versammlung im Anschluss zu gemeinsamen Gesprächen in kleine Gruppen auf, um die Begegnungen mit Betroffenen von Missbrauch zu reflektieren.

Innovation und Transformation

Thomas Kiefer, Hauptabteilungsleiter der Seelsorge, stellte weitere Schritte auf dem Weg zu einer missionarischen Kirche vor. Sowohl Transformation als auch Innovation würden dabei eine wichtige Rolle spielen. Als Transformation beschrieb Kiefer die Förderung bestehender und gut funktionierender Wege der Glaubensvermittlung, als Innovation bis dato nicht praktizierte Formen. Dafür wurden zwei Stellen ausgeschrieben, die in der ebenfalls neu eingerichteten Stabsstelle für Innovation und Transformation den Prozess fördern und begleiten sollen.

Abschließender Dank an alle Mitglieder

In einer abschließenden Fragerunde ging es unter anderem um die Themen Gemeindestrukturen, Ehrenamt, Kita-Trägerstruktur, Klimaschutz und Kommunikationsleitfaden. Zum Ende schloss Gabriele Kemper die Sitzung mit einem großen Dank an alle Ehrenamtlichen: „Vier Jahre lang sind wir gemeinsam gewachsen. In teils langen Sitzungen haben wir immer wieder das Gespräch gesucht. Nun gehen wir im Bistum Speyer den synodalen Weg weiter!“

Bischof Wiesemann ergänzte: „Wir haben gezeigt, dass wir als dieses Gremium gemeinsam die Zukunft unserer Diözese gestalten wollen.“ Er bezeichnete die Diözesanversammlung als „gelebte Synodalität, als Teil der Lösung, nicht des Problems“. Er dankte allen, die sich mit großem Engagement beteiligen; es sei „in dieser schwierigen Zeit nicht selbstverständlich, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen.“

Text: Bistum Speyer Foto: Marco Fraleoni
26.02.2024