Kultur

Speyer

Ausstellung „Harald Häuser: LOVE LETTERS – Werke aus fünf Jahrzehnten“ von 15.07. bis 04.09.2022 in der Städtischen Galerie im Kulturhof Flachsgasse.

„Love letters“ ist der Titel der Ausstellung des Malers Harald Häuser, die während des Sommers 2022 in der Städtischen Galerie Speyer gezeigt wird. Der Künstler präsentiert in ihr Werke aus nahezu fünf Jahrzehnten künstlerischen Schaffens – Gemälde, Keramiken, Bronzen und Zeichnungen, ergänzt durch Bücher, die er mit Illustrationen versehen hat. Mit seinen Bildern entfacht der Maler ein Farbenfeuer, das mal ruhig, mal wild chaotisch auflodert, aber zugleich auch beruhigend begleitet von Keramik, Vasen und Schalen, deren blaue Bemalung an geheime Schriftzeichen erinnert, die sich gleichsam zu Wörtern zusammenreihen, deren Bedeutung uns rätselhaft bleibt. Häusers Werke kann man verstehen als Äußerungen und Bekenntnisse der Liebe, als love letters an die Kunst, an die Dynamik des Lebens, an den Farbenkosmos, an die lebendige Natur in ihrer ewigen Bewegung und die Mannigfaltigkeit stets wechselnder Formen.

Der Künstler, geboren 1957 in Marburg, schrieb als 18-Jähriger im Begleittext zu seiner ersten Einzelausstellung, er wolle „das Wesen der abstrakten Malerei mit dem des Surrealismus verbinden“. Nach nunmehr fast 50 Jahren künstlerischen Schaffens, beschreibt die damalige Aussage zu seinem künstlerischen Anliegen noch immer gut sein Bilder.

In einem durch warme und kalten Farben erzeugten tiefen Bildraum, der auf den Betrachter oft wie eine Landschaft oder wie ein barocker Kirchenraum wirkt, bewegen sich dynamisch gesetzte Farbformen, die in einem langen Entstehungsprozess – scheinbar wie von alleine – eine Ordnung finden. Jedem einzelnen Bildelement gesteht der Künstler die größtmögliche Freiheit ein, in dem Glauben, dass sie wie von alleine – physikalischen Gesetzmäßigkeiten folgend – in den bildnerischen „Weltlandschaften“ ein sich gegenseitig tolerierendes Zusammenspiel finden. Der entscheidende Input des Künstlers in diesem Prozess, ist dabei das empathische Betrachten der schon vorhandenen Farbstrukturen, gefolgt von einer „Handschrift“, die das Gesehene „bezeichnet“ und so das Bild durch eine zusätzliche Bedeutungsebene für den Betrachter lesbar und erlebbar macht. Das Bild funktioniert dann quasi wie ein Brief…aber mit einer durch Worte nicht möglichen Übertragung von Stimmungen…vor allem der Stimmung, dass es den einen großen Sinn/Zusammenhang in der Welt geben könnte. Diesem ist der Künstler – wie ein Forscher – auf der Spur. Häusers Werke sind Bekenntnisse an die Dynamik des Lebens, an die Natur in ihrer ewigen Bewegung im Kreislauf stets wechselnder Formen.

Zur Ausstellung erscheint ein 92seitiger Katalog, der im Foyer des Kulturhofs Flachsgasse erhältlich ist.

Stadtverwaltung Speyer / Kulturbüro und Städtepartnerschaften
06.07.2022

Das beliebte Jazz-Festival kehrt in den Rathaushof zurück

Jazz Festival Speyer im Rathausinnenhof vom 18. bis 21. August 2022.
Foto: Speyer 24/7 News

Nach der Absage 2020 und dem Ausflug in den Paradiesgarten 2021 kehrt das beliebte Speyerer Jazz-Festival endlich an seinen angestammten Platz zurück – „Jazz im Rathaushof“ is back! Mit Torsten Zwingenbergers BERLIN 21 – STREETWORKERS feat. Tamir CohenBrenda Boykin (USA) & Jan Luley Trio, der StadtJugendKapelle Speyer, dem Alexandra Lehmler Quartett sowie der Blue Bird Big Band stehen vom 18. bis 21. August 2022 wie gewohnt versierte Musiker*innen und exzellente Bands auf der Bühne. Im Dreiklang mit der herrlichen Kulisse des historischen Rathaushofes sowie pfälzischen Gaumenfreuden vom Restaurant Ratskeller entsteht die einzigartige Festivalatmosphäre in Speyer.

Lieblingssongs der urbanen Babyboomer Generation

BERLIN 21 – STREETWORKERS
Foto: © Christa Zwingenberger

Eröffnet wird das Festival am Donnerstag, 18. August um 19:30 Uhr von den BERLIN 21 – STREETWORKERS feat. Tamir Cohen mit vielen Lieblingssongs der urbanen Babyboomer Generation.  
Hinter dem Namen BERLIN 21, dem früheren Postzustellcode 1000 Berlin 21 (Moabit & Tiergarten), verbergen sich Torsten Zwingenberger (Schlagzeug), Lionel Haas (Piano) und Martin Lillich (Bass). Aufgrund der pandemiebedingten Auftrittsverbote entschlossen sich die drei in jenem Stadtbezirk auf öffentlichen Plätzen Straßenmusik zu machen. Dabei trafen sie den Gitarristen Alexey Wagner, mit dem sie das Projekt BERLIN 21- STREETWORKERS entwickelten und ihr Trio-Repertoire aus Eigenkompositionen um soulig-funkige bekannte Stücke von Stevie Wonder, Sting, Bob Marley, den Beatles, den Yellow Jackets, Jonathan Butler u.a. ergänzten.            
Bei „Jazz im Rathaushof“ verstärkt sich das Quartett mit der markanten und persönlichkeitsstarken Stimme von Tamir Cohen, der ebenso wie seine Kollegen schon mit verschiedensten Bands über den Erdball tourte.

See Ya Later: Von Ellington bis Elvis – Favourites aus Blues, Swing und Gospel

Brenda Boykin & Jan Luley
Foto: © Jan Luley

Mit Brenda Boykin (USA) & dem Jan Luley Trio dürfen sich am Freitag, 19. August um 19:30 Uhr nicht nur eingefleischte Jazzfreunde auf ein Weltklassekonzert freuen.   
Brenda Boykin gehört zu den bemerkenswertesten Jazz-Sängerinnen unserer Zeit. Ihr Stimmumfang ist außergewöhnlich, ihre Spontaneität und Bühnenpräsenz fesseln das Publikum von der ersten Minute an. Das aktuelle Programm zum gleichnamigen Album „See Ya Later“, das von Jan Luley produziert wurde, gibt Brenda Boykin den Raum, ihre Stärken auszuspielen und entführt das Publikum auf eine groovige Zeitreise mit feinstem akustischen Jazz zwischen New Orleans, Memphis und New York. In diesem Spannungsfeld agiert virtuos swingend das glänzend aufgelegte Trio des Pianisten Jan Luley, setzt gospelige Akzente ebenso wie modernere Klangfarben und bietet Brenda eine breite Spielwiese für ihre vokalistischen Ausflüge mit viel Raum für spontane musikalische Interaktivität.   Dass Jazz, der sich auf Einflüsse aus New Orleans beruft, heutzutage nicht zwangsläufig museal verstaubt klingen muss, beweist Jan Luley am Piano bei einer Vielzahl von Konzerten stets aufs Neue. Er haucht dem klassischen Jazz der ersten Jahrzehnte der Jazzgeschichte eine unerschöpfliche Vitalität ein, die er aus vielfältigen harmonischen und rhythmischen Varianten formt. Am Kontrabass spielt Paul G. Ulrich, langjähriger musikalischer Weggefährte von Altmeister Paul Kuhn in dessen Trio. Tobias Schirmer, der schon als Jugendlicher verschiedene Auszeichnungen für sein differenziertes und äußerst vielseitiges Schlagzeugspiel erhielt, ist das rhythmische Herz der Formation.

Bunte Mischung aus Pop-, Rock- und Jazzmusik

StadtJugendKapelle Speyer
Foto: © StadtJugendKapelle

Auch die Breiten- und Laienkultur bekommt nach der langen pandemiebedingten Pause endlich wieder eine Bühne: am Samstag, 20. August, treten ab 11:30 Uhr die über 40 Musikerinnen und Musiker der StadtJugendKapelle Speyer im Rathausinnenhof auf. Das junge und modern aufspielende Blasorchester unter der Leitung von Tobias Schmitt überzeugt mit einer Mischung aus Pop-, Rock- und Jazzmusik, aber auch konzertante Stücke aus der Film- und Musical-Welt kommen nicht zu kurz. Neben Querflöte, Klarinette, Saxophon, Trompete und Posaune, macht vor allem die starke Rhythmusgruppe den besonderen Sound des Speyerer Eigengewächses aus.

„Sans mots“: feurig, energisch, wandlungsfähig, mit vollem Herzen gebunden an die Sinnlichkeit von Groove und Melodie

Alexandra Lehmler
Foto: © Alexandra Lehmler

Mit „Sans mots“ hat die mehrfach preisgekrönte Saxophonistin Alexandra Lehmler neben ihrem Quartett am Samstag, 20. August um 19:30 Uhr ihre siebte Veröffentlichung unter eigenem Namen im Gepäck.       
Stets ehrlich und von Herzen kommend ist Lehmlers Musik eine Mischung aus eingängigen Melodien und vertrakten Rhythmen, viel Energie und extatischen Soli. Als brillante Überzeugungstäterin mit dem Hang zum Besonderen schafft sie eine sehr persönliche Balance zwischen Leidenschaft und Ausdruckswillen einerseits und der Sinnlichkeit von Groove und Melodie. Selbstverständlich und selbstbewusst verwendet sie Motive aus der Weltmusik und bewegt sich mit gleicher Überzeugung in minimalistischen oder elektrifizierten Klanglandschaften, die auch einmal düster und rockig werden können, was ihrem Ideal von möglichst großer stilistischer Offenheit entspricht. Und daran haben alle Musiker ihres europäisch besetzten Quartetts ihren Anteil: während der französische Schlagzeuger Patrice Héral die Grenzen zwischen Groove und Swing auflöst, das eine Mal den Backbeat rocken lässt und an anderer Stelle in einen eleganten Swing verfällt, der sich auch von ungeraden Taktarten nicht aus dem Konzept bringen lässt und zwischendurch als Vokalkünstler am Digitaldelay eine erdige Note einbringt, verflüssigt der weiche Klang des italienischen Gitarristen Federico Casagrande die harmonischen Räume und öffnet ungeahnte Möglichkeiten für Lehmlers Spiel mit den Potentialen der Melodie. Der in Speyer geborene Matthias Debus am Bass ist der verlässliche Partner an Lehmlers Seite, lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen und bereichert den Bandklang durch die ein oder andere gesungene Linie.

Swing, Jazz und gute Laune

Blue Bird Big Band
Foto: © Klaus Gehrlein

Mit einem weiteren Heimspiel und der Blue Bird Big Band klingt das Festival am Sonntag, 21. August ab 11:30 Uhr aus. Die Jazz-Big-Band der städtischen Musikschule unter der Leitung von Klaus Gehrlein umfasst rund 20 Musiker*innen aller Altersstufen und ist geprägt vom Spaß an der Musik. Entsprechend vielfältig ist auch das Repertoire: der musikalische Bogen spannt sich von Duke Ellington’s und Count Basie’s Swing der 40er-Jahre über Charlie Parker und Dizzy Gillespie bis hin zu neuzeitlichen Komponisten wie Chick Corea, Herbie Hancock und Peter Herbolzheimer.

Die Eintrittskarten für die Abendkonzerte kosten € 15,00 (ermäßigt € 13,00) bzw. € 38,00 im Abonnement und sind bei der Tourist-Information Speyer, Maximilianstraße 13, Tel. 06232/14-2392 sowie allen anderen Reservix-Vorverkaufsstellen oder unter www.reservix.de erhältlich. Der Eintritt zu den Konzerten am Samstag- und Sonntagmittag ist frei.

Die Konzerte im Überblick:

  • BERLIN 21 – STREETWORKERS feat. Tamir Cohen
  • Donnerstag, 18. August 2022, 19:30 Uhr
    Open-Air im Rathausinnenhof, Maximilianstraße 12
  • Eintritt: 15 € (ermäßigt 13 €)
  • Lionel Haas (Piano)
  • Martin Lillich (Bass)
  • Alexey Wagner Gitarre)
  • Torsten Zwingenberger (Schlagzeug)
  • Tamir Cohen (Gesang)
  • Jan Luley Trio feat. Brenda Boykin (USA)           
    See Ya Later: Von Ellington bis Elvis – Favourites aus Blues, Swing und Gospel
    Freitag, 19. August 2022, 19:30 Uhr      
    Open-Air im Rathausinnenhof, Maximilianstraße 12
  • Eintritt: 15 € (ermäßigt 13 €)
  • Brenda Boykin (Gesang)
  • Jan Luley (Piano)
  • Paul G. Ulrich (Kontrabass)
  • Tobias Schirmer (Schlagzeug)
  • StadtJugendKapelle Speyer
  • Samstag, 20. August 2022, 11:30 Uhr
  • Open-Air im Rathausinnenhof, Maximilianstraße 12
  • Eintritt frei
  • Tobias Schmitt (Leitung)
  • Alexandra Lehmler Quartett „sans mot“
  • Samstag, 20. August 2022, 19:30 Uhr   
    Open-Air im Rathausinnenhof, Maximilianstraße 12
  • Eintritt: 15 € (ermäßigt 13 €)
  • Alexandra Lehmler (Saxophon)
  • Frederico Casagrande (Gitarre)
  • Patrice Héral (Schlagzeug)
  • Matthias Debus (Kontrabass)
  • Blue Bird Big Band         
    Sonntag, 21. August 2022, 11:30 Uhr    
    Open-Air im Rathausinnenhof, Maximilianstraße 12
  • Eintritt frei
  • Klaus Gehrlein (Leitung)

Text: Stadtverwaltung Speyer / Kulturbüro und Städtepartnerschaften Foto: (1) Speyer 24/7 News; (2) © Christa Zwingenberger; (3) © Jan Luley; (4) © StadtJugendKapelle; (5) © Alexandra Lehmler; (6) © Klaus Gehrlein
15.06.2022

Technik Museum Speyer / Sinsheim

V8-Motoren, BBQ und Rock ’n’ Roll

US-Car Treffen im Technik Museum Sinsheim geht in die elfte Runde

Am ersten Augustwochenende rollen die prachtvollen Straßenkreuzer auf das
Gelände des Technik Museum Sinsheim.
Foto: TMSNH 2022

Sinsheim – Am 6. und 7. August 2022 findet im Technik Museum Sinsheim das mittlerweile legendäre US-Car Treffen statt. Von 9 bis 18 Uhr rollen Old- und Youngtimer, Kuriositäten sowie aktuelle Modelle mit ihrem unverkennbaren V8-Motorensound auf das großzügige Gelände. Live-Acts und stilechtes BBQ runden das Angebot ab. Informationen zum elften US-Car Treffen und Anmeldemöglichkeiten sind unter www.technik-museum.de/us-car zu finden. Der Zugang zur Veranstaltung ist kostenlos.

Auch dieses Jahr erwarten die Organisatoren hunderte prächtige Straßenkreuzer, faszinierende Restaurierungen und Umbauten sowie vor Kraft strotzenden Boliden der Neuzeit aus Deutschland und dem angrenzenden Ausland. Der Innenhof des Museums ist für die klassischen Heckflossen-Riesen bis Baujahr 1992, US-Rats, Customs und Hot Rods reserviert. Die Außenfläche P2 ist für alle Fahrzeuge bis Baujahr 2002, inklusive US-Rats, Customs und Hot Rods, P3 für alle New- und Muscle-Cars angedacht. Vor einzigartiger Kulisse haben die Teilnehmer die Möglichkeit ihre Fahrzeuge den interessierten Museumsbesuchern zu präsentieren und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen.

Die leistungsstarken Muscle Cars dürfen beim US-Car Treffen in Sinsheim nicht fehlen.
Foto: TMSNH 2022

Neben den Fahrzeugen aus US-amerikanischer Produktion gibt es an diesem Wochenende ein abwechslungsreiches Programm: Ein Tattoo-Studio, Live-Bands, Fahrzeugprämierungen sowie eine bunte Händlermeile. Das Gastroteam bietet Speisen vom Grill an, am Samstag sogar bis in den Abend hinein. Bei einem BBQ und kühlen Getränken können sowohl die Besucher als auch die Teilnehmer den Abend ausklingen lassen.

Wer das Treffen besucht, sollte auch einen Blick in den US-Car-Ausstellungsbereich des Technik Museum Sinsheim werfen. Vor vier Jahren wurde die beliebte Sammlung amerikanischer Traumwagen, die American Dream Cars Collection, neu eröffnet. Auf über 1.500 m² gibt es die letzten 100 Jahre amerikanischer Automobilgeschichte zu erleben: Von den 20er Jahren bis in die Neuzeit, vom Dirt Track Race bis zum Glamour der 50er Jahre und noch vieles mehr.

Technik Museum Sinsheim
27.07.2022

134 Jahre Frau am Steuer

Technik Museum Sinsheim ist Start und Ziel der diesjährigen Bertha Benz Fahrt

Sinsheim – Es ist Anfang August 1888 als Bertha Benz die erste Fernfahrt der Automobil-Geschichte unternimmt. Im Patent-Motorwagen, von ihrem Mann Carl Benz konstruiert, fährt sie gemeinsam mit ihren beiden Söhnen von Mannheim nach Pforzheim. Die Bertha Benz Fahrt, organisiert vom Allgemeinen Schnauferl-Club, würdigt und erinnert an dieses historische Ereignis. 2022 findet die Ausfahrt vom 28. bis 31. Juli rund um das Technik Museum Sinsheim statt.

Ende Juli 2022 fällt der Startschuss der Bertha Benz Fahrt im Technik Museum Sinsheim.
Foto: ASC

Die Museumsbesucher haben an diesen Tagen die einmalige Gelegenheit, 40 beeindruckend seltene Fahrzeuge aller Fabrikate bis einschließlich Baujahr 1930 live zu erleben – zum Beispiel den noch sehr gut erhaltenen Benz 14,30 von 1909, den nicht zu übersehenden Loreley Typ L4A von 1913 oder aber den seltenen Steyr Typ VII aus dem Jahre 1926. Dabei ist ein Benz Velo von 1896 mit gerade einmal vier PS der älteste Teilnehmer. Die motorisierten Veteranen entsprechen einem technischen Reglement in Bezug auf Originalität, Restaurierung und Sicherheit. „Es ist uns eine Ehre, dass dieses bedeutende Event seinen Weg zu uns ins Museum gefunden hat. Ich freue mich darauf, die Fahrzeuge bei uns live erleben zu können“, so Museumspräsident Hermann Layher. Bereits am Donnerstag, 28. Juli, treffen die Fahrzeuge ab 12 Uhr nach und nach auf dem Museumsgelände zu Füßen der Concorde und Tupolev Tu-144 ein. An den eigentlichen Ausfahrttagen (Freitag, und Samstag, 29. und 30. Juli) werden die Oldtimer ab 15 Uhr im Innenhof präsentiert. „Die Bertha Benz Fahrt wird erstmals ihre Zelte im Technik Museum Sinsheim aufschlagen. Hier liegt alles beieinander: Möglichkeit zur Fahrzeug- und Anhängerabstellung, Übernachtungsmöglichkeiten im dazugehörigen Hotel Sinsheim sowie die Gastronomie. Das Museums-Team wird uns dabei tatkräftig unterstützen, dieses Oldtimer-Event in der Region zu etablieren“, ist Organisator Wolfgang Presinger vom Allgemeinen Schnauferl-Club (ASC) überzeugt.

40 historische Fahrzeuge sind dieses Jahr mit dabei. So auch dieser Leon Buat von 1903.
Foto: ASC

Wurde die Rallye zuvor vom Freund und Mitglied des Technik Museum Sinsheim, Winfried Seidel mit seinem berühmten Automuseum Dr. Carl Benz aus Ladenburg, sowie dem ASC ausgerichtet, wird die Organisation ab sofort in die Hände von Wolfgang Presinger gelegt. Winfried Seidel hat sich nach fast 40 Jahren als Mitveranstalter zurückgezogen. Ein guter Zeitpunkt, um das Veranstaltungskonzept für die Zukunft zu ändern. So ist es das erste Mal seit Beginn der Bertha Benz Fahrt in den 1960er Jahren, dass die Route geändert wurde. Der Startpunkt Mannheim scheidet inzwischen wegen zu hohem Verkehrsaufkommen aus. Das Technik Museum Sinsheim wird jetzt der Veranstaltung eine neue Heimat geben.

„Wir wollen entschleunigtes Fahren in landschaftlich attraktiven Regionen mit freundschaftlichen Begegnungen in Schnauferlkreisen verbinden“, erklärt Presinger das neue Konzept. Die Strecke führt die Teilnehmer mehr in die Region, in der die Automobilpionierin lebte und wirkte: Am Freitag und Samstag geht es für die rüstigen Oldtimer ca. 100 Kilometer pro Tag in den Kraichgau und südlichen Odenwald hinaus. Die nächste Ausfahrt soll 2024 stattfinden.

Text: Technik Museum Sinsheim Foto: Allgemeinen Schnauferl-Club
26.07.2022

OLYMPIA-RALLYE’72 REVIVAL – Die Vorfreude steigt

Station am 11. August beim Technik Museum Speyer

Speyer – Passend zum 50. Jubiläum findet vom 8. bis 13. August 2022 eine Revival-Veranstaltung der Olympia-Rallye statt. Es war das Jahr 1972, als eine der größten Rallye-Veranstaltungen Deutschlands stattfand. Die Olympia-Rallye führte Europas beste Rallye-Sportler zusammen und legte den Grundstein für die unvergessliche Karriere von Walter Röhrl. Über insgesamt 3.400 km ging es damals von Kiel bis München. Und auch heute, 50 Jahre später, zählt diese Rallye immer noch zu einem Meilenstein der Motorsportgeschichte.

OlympiaRevival72
Originalfoto: Wilhelm Mester

197 Fahrzeuge starten in Kiel und beenden die Tour, wie beim Vorbild, in München. Die Veranstaltung macht nach jeder der sechs Tagesetappen in einer anderen Stadt Station. Nach der mit 450 Kilometern längsten Tages-Etappe treffen die teilnehmenden Fahrzeuge am 11. August ab ca. 17.30 Uhr auf dem Gelände des Technik Museum Speyer ein. Dort steht die Prüfung „24 Sekunden von Speyer“ auf dem Programm. Dabei ist eine Strecke von 150 Metern in genau 24 Sekunden zu absolvieren. Für jede hundertstel Sekunde Abweichung von dieser Vorgabe erhalten die Teams Strafpunkte. Motorsportfans können bei dem sportlichen Wettbewerb live dabei sein, der Eintritt zum Veranstaltungsgelände ist frei. Im Anschluss werden die Teilnehmerfahrzeuge ausgestellt. Die Rallye-Oldies sind dabei sicherlich begehrte Fotomotive und die Teilnehmer, wie z.B. Olympia-Rallye-Ikone und Doppel-Weltmeister Walter Röhrl, stehen für „Benzingespräche“ und Autogramme gerne zur Verfügung.

Das Teilnehmerfeld kommt aus acht Nationen und setzt sich zusammen aus 44 verschiedenen Fahrzeug-Marken und sagenhaften 175 verschiedenen Fahrzeugtypen. Das dürfte die größte jemals da gewesene Artenvielfalt bei einer Oldtimer-Rallye sein. Den Anfang machen die 53 Fahrzeuge der Rallye-Autos aus dem Zeitraum von 1950 bis 1972, dann folgt die Gruppe der Rallye-Fahrzeuge der Ära nach der Olympia-Rallye von 1973 bis 1990. Dazwischen startet die Truppe „Walter Röhrl & Friends“, in der einige prominente Piloten mit immer wechselnden  Fahrzeugen unterwegs sind. Allein Walter Röhrl pilotiert im Laufe des Revivals 10 verschiedene Fahrzeuge. Nach den Rallye-Autos folgt der e-fuel-Praxistest des ADAC mit einem VW T1 Straßenwacht-Transporter aus dem Jahr 1964. Danach kommen die wunderschönen Oldtimer der Wertungsklassen 3 und 4 (Oldtimer 1950 bis 1990) bis zur Startnummer 298. Die Fans entlang der Strecken können sich auf ein sehenswertes Teilnehmerfeld freuen.

Der genaue Streckenverlauf mit den Durchlaufzeiten des jeweils ersten Fahrzeuges in den verschiedenen Ortschaften wird ab 01.08.2022 auf der Website www.olympiarallye72.com veröffentlicht.

Text: Technik Museum Speyer Foto: Schwarzweiß von Wilhelm Mester
25.07.2022

Sea Life Speyer

SEA LIFE Speyer – geentert von Pirat*innen und wunderschönen Meerjungfrauen!

Zu den Sommerferien heißt es Segel setzen, Augenklappe richten und Flossen polieren. Denn beim exklusiven Event Piraten und Meerjungfrauen werden alle Besucher*innen zu einem Teil der SEA LIFE Crew. Vom 29.07.2022 bis zum 11.09.2022 werden im Großaquarium in Speyer die Segel gehisst und in Flossen geschlüpft: Meerjungfrauensprache, Schatzsuche und viele weitere Mitmach-Aktionen warten auf hochseetaugliche Entdecker*innen.

Speyer – Dieser Sommer wird abenteuerlustig. Zusammen mit der Piratenmannschaft des SEA LIFE Speyer geht es auf große Entdeckungstour. Denn das Schiff vom kleinen Piraten ist in einem schweren Sturm geraten und gekentert. Nur durch die Hilfe der Meerjungfrau und der mutigen Besucher*innen kann er es schaffen, seinen wertvollen Schatz wiederzufinden.

Der Besuch im SEA LIFE wird zu Schatzsuche, bei der Klein und Groß vielen Unterwasserbewohnern begegnen und dabei mehr über ihren Lebensraum und ihre Besonderheiten erfahren können. 

Das SEA LIFE Piratenschiff hat in den Ferien täglich von 10 – 18 Uhr geöffnet.

Text und Foto: SEA LIFE Speyer Video: Speyer 24/7 News
20.07.2022

Historisches Museum der Pfalz Speyer

Uniform eines Zeitzeugen

Neues Objekt bereichert Ausstellung im Historischen Museum der Pfalz

Detailaufnahme der Uniform der 1989 aufgestellten deutsch-französischen Brigade. Die Uniform gehört Pascal Herbin, der 1973 als Soldat der Spahis (21o Régiment de Spahis) nach Speyer kam.
Foto: Historisches Museum der Pfalz / Konstantin Weber

Speyer – Die Ausstellung „Rendezvous. Frankreichs Militär in der Pfalz 1945-1999“ im Historischen Museum der Pfalz lebt von der Freundschaft zwischen Frankreich und Deutschland. Sie befindet sich im ständigen Austausch mit Zeitzeugen, die sich für den Austausch über die Landesgrenze hinweg engagieren. So ist die Schau gerade wieder um ein neues Objekt gewachsen. Es handelt sich um eine Uniform der 1989 aufgestellten deutsch-französischen Brigade. Die Uniform ist ein Geschenk von Pascal Herbin, der 1973 als Soldat der Spahis nach Speyer kam. Die Spahis waren eine leichte Panzeraufklärungseinheit.

Uniform der  deutsch-französischen Brigade. Die Uniform gehört Pascal Herbin, der 1973 als Soldat der Spahis (21o Régiment de Spahis) nach Speyer kam.
Foto: Historisches Museum der Pfalz / Konstantin Weber

Die von Pascal Herbin geschenkte Uniform und die beiden begleitenden Fotos – eins zeigt ihn als jungen Sergent im Alter von 18 Jahren, das andere zeigt das junge Hochzeitspaar 1974 – stehen in besonderer Weise für das zentrale Anliegen der Ausstellung: nachzuvollziehen, wie sich das deutsch-französische Verhältnis nach 1945 entwickelte. Die Uniform repräsentiert sinnbildlich die große Leistung der Nachkriegsgeneration, die es geschafft hat, das aus ehemals verfeindeten Nationen Freunde wurden.

Pascal Herbin kommt im Mai 1973 als junger Soldat des französischen Spahi-Regiments nach Speyer. Kurz darauf lernt er dort seine spätere Frau kennen. Monika Hofmann und Pascal Herbin heiraten im November 1974. Die Uniform ist ein Geschenk von Pascal Herbin an das Historische Museum der Pfalz.
Foto: Historisches Museum der Pfalz / Klaus Venus

Für die Ausstellung im Historischen Museum der Pfalz berichtet Pascal Herbin auch in einem Hörbeitrag als Zeitzeuge aus seiner Zeit als Soldat in Deutschland. Der Bericht kann mit dem eigenen Smartphone in der kostenfreien App „Cultway“ unter dem Titel „Souvenirs“ direkt in der Ausstellung aber auch zuhause abgerufen werden.

Die Ausstellung „Rendezvous. Frankreichs Militär in der Pfalz 1945-1999“ ist noch bis zum 27. November im Historischen Museum der Pfalz zu sehen.

Museums-Öffnungszeiten und weitere Informationen

Das Historische Museum der Pfalz ist Dienstag bis Sonntag sowie an den Feiertagen auch montags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Aktuelle Informationen unter www.museum.speyer.de

Text: Historisches Museum Speyer Foto: (1 & 2) HMS / Konstantin Weber (3) HMS / Klaus Venus
15.07.2022

Kultur

Historisches Museum der Pfalz Speyer

Eintritt frei bis 15. September

Historisches Museum der Pfalz lädt zur Entdeckungstour durch die heimische Geschichte

Ab sofort ist der Besuch des Historischen Museums der Pfalz kostenfrei. Bis zum 15. September sind alle Gäste dazu eingeladen das Haus neu zu entdecken, nachdem der Museumsbesuch zwei Jahre lang durch coronabedingte Maßnahmen nur eingeschränkt oder überhaupt nicht möglich war.

„Nachdem wir im vergangenen Jahr über den Sommer hinweg das Museum weitgehend schließen mussten, wollen wir in diesem Jahr den Besucherinnen und Besuchern die Gelegenheit bieten – mehrfach, oder auch nur kurz – kostenfrei ins Haus zu kommen, um wieder mit dem Museum ‚warm‘ zu werden“, so Direktor Alexander Schubert.  

Zu sehen sind Unikate wie der älteste flüssige Wein der Welt im Weinmuseum oder bedeutende historische Zeugnisse wie ein Exemplar des „Heidelberger Katechismus“ in der Sammlungsausstellung „Luther, die Protestanten und die Pfalz“. Vom Leben nach dem Zweiten Weltkrieg in Speyer und Umgebung erzählt die Schau „Rendezvous. Frankreichs Militär in der Pfalz 1945-1999“. Zeitzeugenberichte, Dokumente und Exponate geben teils sehr persönliche Einblicke in diese bewegte Zeit.

Öffnungszeiten und weitere Informationen

Das Historische Museum der Pfalz ist Dienstag bis Sonntag sowie an den Feiertagen auch montags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Aktuelle Informationen unter www.museum.speyer.de

Text: Historisches Museum der Pfalz Foto: Speyer 24/7 News
23.06.2022

Erfolgreicher Abschluss der Familien-Ausstellung „Expedition Erde“ im Historischen Museum der Pfalz

Grüffelo-Ausstellung öffnet im Dezember

Rund 41.000 Besucher sahen die interaktive Familien-Ausstellung „Expedition Erde. Im Reich von Maulwurf und Regenwurm. Eine Mitmachausstellung des Zoom Kindermuseum Wien“ im Historischen Museum der Pfalz in Speyer.

„Wir freuen uns, dass es gelungen ist, trotz der pandemiebedingten Einschränkungen so viele junge Menschen für die wichtigen Themen Umweltschutz und Artenvielfalt zu begeistern. Unter normalen Umständen hätte sich die Schau in die Folge der ganz großen JUMUS-Ausstellungen mit sechsstelligen Besucherzahlen eingereiht“, so Direktor Alexander Schubert. Für das Historische Museum der Pfalz sei es ein „geglücktes Experiment“ gewesen, ein naturkundliches Thema kindgerecht und interaktiv in einer großen Familien-Ausstellung aufzubereiten.

Die Familien-Ausstellung befasste sich mit dem Thema Boden und dem Leben unter unseren Füßen. Unzählige Lebewesen tummeln sich im Erdreich, angefangen von den kleinsten Lebewesen, über Würmer und Käfer bis hin zu den Erdhummeln. Die Ausstellung zeigte großen und kleinen Besuchern, wie sie dieses einzigartige Ökosystem schützen können. So konnten die Besucherinnen und Besucher auf Entdeckungstour gehen und unter anderem den wahren Superhelden der Bodenarbeit wie dem Regenwurm begegnen. Für die Zeit der Ausstellung waren lebendige Regenwürmer im Museum eingezogen und im April 2022 folgte ein Ameisenvolk, das am Ende der Ausstellung wieder in seine ursprüngliche Heimat im Wasgau zurückkehrte.

„Die Ausstellung ,Expedition Erde. Im Reich von Maulwurf und Regenwurm‘ hat uns als Team schon in der Vorbereitung viel Freude bereitet und in jeder Hinsicht bereichert. Eine ganz besondere Erfahrung und Herausforderung war die Betreuung des Waldameisenvolkes, das sich in der Ausstellung gut entwickelt hat und nun bald ein neues Zuhause im Wald finden wird. Ich habe den Eindruck, dass unsere Begeisterung für das Projekt von den kleinen und großen Besucherinnen und Besucher geteilt wurde und freue mich sehr, dass wir so zahlreiche positive Rückmeldungen erhalten haben“, erklärt die Kuratorin der Ausstellung, Cathérine Biasini vom Jungen Museum Speyer.

Zu den spannendsten interaktiven Angeboten zählten eine Forschungsstation zur Photosynthese, ein Bodenlabor und ein historischer Traktor, der zum Spielen einlud. Kurze Filmbeiträge erzählten vom Leben der Erdhummel oder der Kommunikation zwischen Pilzen und Bäumen. Die Ausstellung wurde vom Kindermuseum Zoom Wien mit wissenschaftlicher Beratung der Universität für Bodenkultur in Wien entwickelt. Das Junge Museum Speyer ergänzte die Ausstellung um interaktive Stationen. Exklusiv für die Schau in Speyer stellte der international gefeierte DJ, Naturschützer und studierte Biologe Dominik Eulberg unter dem Titel „Eulbergs Wunderfakten“ kindgerecht aufbereitete „Fun Facts“ zusammen und realisierte das Sounddesign.
Seine Biodiversitäts-Show zählte zu einem der Highlights im abwechslungsreichen Begleitprogramm, zu dem auch Vorträge, Filmvorführungen, Waldexkursionen in Kooperation mit der Volkshochschule und der Rucksackschule, ein Markt der Nachhaltigkeit und der Familien-Samstag des Kooperationspartners AOK gehörten.

Wenn die Ameisen und Regenwürmer ausgezogen sind, kehrt ab 11. Dezember der liebenswerte Wald-Bewohner Grüffelo in das Junge Museum zurück. Nachdem im letzten Jahr pandemiebedingt die Grüffelo-Ausstellung frühzeitig schließen musste, widmet sich die neu gestaltete Familien-Ausstellung dem Titel „Der Grüffelo kommt zurück“ nochmals dem liebgewonnenen Bilderbuchmonster.

Weitere Informationen unter www.grueffelo-ausstellung.de.

Text: Historisches Museum der Pfalz Foto: Speyer 24/7 News
22.06.2022

Entschädigung für Erbengemeinschaft

Gemälde verbleibt in Speyer

„Landschaft mit Reiherjägern“ von Gillis van Conninxloo, Öl auf Eichenholz, 1605
Foto: Historisches Museum der Pfalz / Peter Haag-Kirchner

Das Entschädigungsverfahren um das auf 1605 datierte Gemälde „Waldlandschaft mit Reiherjägern“ des flämisch-niederländischen Malers Gillis van Coninxloo, hat einen positiven Abschluss gefunden. Die Erbengemeinschaft nach Professor Dr. Curt Glaser (1879-1943), der das Werk aufgrund der nationalsozialistischen Verfolgungsmaßnahmen 1933 verkaufen musste, hat einem Verbleib des Gemäldes beim Historischen Verein der Pfalz zugestimmt.

Die Einigung wurde durch die Unterstützung des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Familie, Frauen, Integration und Kultur, der Kulturstiftung der Länder und sowie des Freundeskreises der Kulturstiftung der Länder erreicht, der sich erstmals an einem Restitutionsverfahren unterstützend beteiligte. Initiativen wie diese ermöglichen es auch privat getragenen Geschichtsvereinen ihrer Verantwortung im Sinne der Washingtoner Erklärung von 1998 gerecht zu werden und sich mit dem Erbe der eigenen Sammlung auseinanderzusetzen.

Die Ministerin für Familie, Frauen, Kultur und Integration des Landes Rheinland-Pfalz, Katharina Binz, erklärte anlässlich der Präsentation des Gemäldes in Speyer: „Auch wir als Land übernehmen kulturpolitische Verantwortung für die Geschichte. Die Provenienzforschung und die Rückerstattung der von Nationalsozialisten geraubten Kunstwerke an ihre früheren Eigentümerinnen und Eigentümer oder deren Erben betrifft zunehmend auch die Sammlungsgeschichte der Museen in Rheinland-Pfalz. Wiedergutmachen lässt sich das, was in zwölf Jahren an unermesslichem Leid durch den Nationalsozialismus verübt wurde nicht. Jedoch kann eine Gesellschaft diese Jahre aufarbeiten, in dem sie sich der Geschichte stellt und Verantwortung für sie übernimmt.“

Das in Amsterdam entstandene Gemälde ist eines der Hauptwerke des Malers und eines der wichtigsten Stücke in der Sammlung des Vereins, die zum größten Teil im Historischen Museum der Pfalz verwahrt wird. Coninxloo lebte für mehrere Jahre im pfälzischen Frankenthal, wohin er wie viele andere niederländische Protestanten vor den religiösen Verfolgungen in seinem Heimatland geflohen war. Auch wenn das Werk erst nach dieser Zeit entstand, war der Bezug zu den Frankenthaler Malern ausschlaggebend für die Entscheidung des Historischen Vereins das Gemälde 1957 vom Nürnberger Kunsthändler Valentin Josef Mayring zu erwerben.

Damals blieb unbeachtet, dass sich das Gemälde bis 1933 im Eigentum des vormaligen Direktors der Kunstbibliothek Berlin und Kunstsammlers Professor Curt Glaser befand, der jüdischer Abstammung war und 1933 nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten aufgrund zunehmender Repressalien fliehen musste. Um seine Emigration aus Deutschland zu finanzieren, musste Glaser seine umfangreiche Sammlung verkaufen, darunter auch das Gemälde von Coninxloo, das am 9. Mai 1933 versteigert wurde.

Katharina Binz, Ministerin für Familie, Frauen, Kultur und Integration des Landes Rheinland-Pfalz (Mitte) mit Stephanie Tasch, Dezernentin der Kulturstiftung der Länder (l.) und Museumsdirektor Alexander Schubert (r.) bei der Präsentation des Gemäldes im Historischen Museum der Pfalz.
Foto: Historisches Museum der Pfalz / Julia Paul

In den vergangenen Jahren gelangte der Fall Glaser vor dem Hintergrund von Restitutionsanfragen seiner Erben und den Ergebnissen der Provenienzforschung in den Blick der Öffentlichkeit. Entsprechend des Grundsatzes der Washingtoner Erklärung, bei verfolgungsbedingtem Verlust oder Entzug eine faire und gerechte Lösung zur Wiedergutmachung anzustreben, einigten sich verschiedenste betroffene Museen und Institutionen im In- und Ausland mit den Erbberechtigten, wobei im Regelfall ein Verbleib der Kunstwerke in den jeweiligen Häusern erreicht werden konnte.

Der Vorsitzende des Historischen Vereins der Pfalz, Oberbürgermeister a.D. Werner Schineller, betont, dass es auch dem Historischen Verein der Pfalz wichtig war, vor dem Hintergrund der Washingtoner Erklärung eine faire und gerechte Lösung anzustreben, nachdem die Erbengemeinschaft an den Verein mit dem Hinweis auf die Provenienz des Gemäldes herangetreten war.

„Ich bin zufrieden und dem Land Rheinland-Pfalz als Vermittler sehr dankbar, dass nun eine Einigung mit den Erben von Curt Glaser erreicht werden konnte und das das Gemälde beim Historischen Verein verbleiben kann. Es wird künftig im Historischen Museum der Pfalz ausgestellt und bei dieser Gelegenheit das Leben und Wirken von Professor Curt Glaser gewürdigt,“ so Werner Schineller.

Dazu Professor Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder: „Es freut mich außerordentlich, dass es gelungen ist, das Gemälde ‚Waldlandschaft mit Reiherjägern‘ für den Historischen Verein der Pfalz und sein Historisches Museum zu erhalten. Das Gemälde ‚Waldlandschaft mit Reiherjägern‘ ist Teil deutscher Erinnerungskultur; an ihm lässt sich die Geschichte der NS-Verfolgung jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger in Deutschland vermitteln und wachhalten, aber auch die Geschichte von gelingenden Restitutionen im Sinne der Washingtoner Erklärung.“

Auch wenn das Historische Museum der Pfalz große Teile der Sammlung aufgrund der laufenden Sanierungsvorbereitungen nicht zeigen kann und Ausstellungsflächen rar sind, wird für diesen Zweck eigens ein Ausstellungsbereich hergerichtet.

Text: Historisches Museum der Pfalz Foto: Historisches Museum der Pfalz / (1) Peter Haag-Kirchner (2) Julia Paul
13.06.2022

Schaufensterwettbewerb zur Landesausstellung „Die Habsburger im Mittelalter“

Eine Initiative der Leistungsgemeinschaft Speyer und des Historischen Museums der Pfalz

v.l.: Direktor Alexander Schubert mit der Gewinnerin des Löwenherz-Schaufensterwettbewerbs, Andrea Leibig, Ars Ludi
Foto: Historisches Museum der Pfalz, Carolin Breckle

Das Historische Museum der Pfalz in Speyer plant in Zusammenarbeit mit der Leistungsgemeinschaft „Das Herz Speyers“ einen Schaufensterwettbewerb begleitend zur Landesausstellung „Die Habsburger im Mittelalter. Aufstieg einer Dynastie“, die ab 16. Oktober im Historischen Museum der Pfalz zu sehen sein wird. „Nach dem großen Erfolg der vorangegangenen Kooperationsveranstaltungen ,Lange Nacht der Titanic‘ 2015 und der Aktionswoche ,Richard Löwenherz‘ 2017 bietet der Schaufensterwettbewerb wieder Gelegenheit für eine gemeinsame Aktion zwischen Museum und Leistungsgemeinschaft. Alle Einzelhändler in Speyer sind herzlich dazu eingeladen, sich an der Aktion zu beteiligen“, erklärt Alexander Schubert, Leitender Direktor des Historischen Museums der Pfalz in Speyer. „Wir freuen uns auf eine herausragende, gemeinschaftliche Aktion und sind schon sehr auf die Ideen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gespannt“, so der Museumschef.

Die Geschichte der Habsburger ist mit Speyer, der Pfalz und dem Südwesten Deutschlands als ursprünglichem Herrschaftsgebiet des einstigen Grafengeschlechts eng verknüpft. Die Grablege Rudolf I. und seines Sohnes Albrechts I. im Kaiserdom zu Speyer ist dafür ein bis heute sichtbares Zeichen.

Ein Datenblatt mit den wichtigsten Informationen zu den Habsburgern können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Historischen Museum der Pfalz anfragen. So bieten die Themenbereiche „Mittelalter“, „Habsburger“ oder „Königtum“ die Möglichkeit, die Schaufenster und Auslagen kreativ und nach eigener Vorstellung für eine individuelle Gestaltung zu nutzen. Für die Schaufensterdekoration stellt das Museum allen am Wettbewerb interessierten Einzelhändlern und Einzelhändlerinnen entsprechendes Info- und Dekorationsmaterial zur Verfügung. Die Verwendung von mindestens einem Dekorationselement ist für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich um den ersten Platz bewerben, Voraussetzung.

„Der Schaufensterwettbewerb findet zwischen dem 9. und 23. Oktober statt, wir empfehlen jedoch eine vierwöchige Dekorationszeit im Oktober. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden von uns erfasst und auf der Webseite des Historischen Museums der Pfalz präsentiert“, erläutert Till Kronsfoth, wissenschaftlicher Volontär und am Museum Ansprechpartner für den Wettbewerb.

Interessentinnen und Interessenten, die sich bereits jetzt für eine Teilnahme registrieren möchten, können sich direkt an Till Kronsfoth unter der Telefonnummer 06232-1325-29 oder der E-Mail-Adresse till.kronsfoth@museum.speyer.de wenden. Anmeldeschluss zum Schaufensterwettbewerb ist der 15. September 2022. Weitere Informationen zur Ausstellung unter www.habsburger-ausstellung.de.

Text: Historisches Museum der Pfalz Speyer Foto: Historisches Museum der Pfalz Speyer, Carolin Breckle
10.06.2022

Sea Life Speyer

“Global Dive Clean” SEA LIFE Speyer 

Von Neuseeland über Speyer bis nach Kalifornien! Eine einwöchige Strandreinigungsaktion rund um den Globus. Mittendrin, das SEA LIFE Speyer mit einer ganz besonderen Aktion und einem überraschenden Fund. 

Fleißige Mitarbeiterinnen des Sea Lifes Speyer sammeln entlang des Rheins, wilden Müll auf.

Der SEA LIFE Trust, eine weltweit tätige Wohltätigkeitsorganisation zum Schutz der Meere, startete seine bisher größte Säuberungsaktion den „Global Beach Clean“. Anlässlich des „World Ocean Days“ am 08. Juni, reinigen die 50 verschiedenen SEA LIFE Attraktionen weltweit eine Woche lang Ufer, Strände und Küstengebiete und befreien diese von Müll. 

Das SEA LIFE Speyer beteiligte sich dieses Jahr mit einer ganz besonderen Aktion daran. Aus dem Global Beach Clean, wurde der erste „Global Dive Clean“. Denn dieses Jahr wurde der Müll nicht  nur an den Ufern gesammelt, sondern direkt aus dem Wasser „ertaucht“.  

Rund zehn Taucher, darunter Initiatorin Christine Leingang, General Managerin des SEA LIFE Speyer, stiegen in voller Tauchmontur ins Hafenbecken des Yachthafens um die dort heimische Tier- und Pflanzenwelt vor schädigenden Abfällen zu befreien. „Ich bin so glücklich über die ausschließlich positive Resonanz und Teilnahmebereitschaft unserer Partner, auf die die Hafensäuberungsaktion gestoßen ist“, so Leingang. 

Taucher-Crew mit Müllberg

Ermöglicht wurde die Aktion von Robert Gard, Geschäftsführer der Yachthafen Speyer GmbH und seiner Ehefrau Sabine Gard, Hafenmeisterin. Ebenfalls federführend mit von der Partie waren Alex und Delia Fritzenschaft von der Speyerer Tauchschule Froschmann, die sich mit weiteren freiwilligen Tauchern an der Aktion beteiligten und den Taucheinsatz leiteten und sicherheitstechnisch überwachten. Tauchartikel Hersteller Mares sponserte entsprechend Müllsammelnetze. 

Schätzungen zufolge gelangen jedes Jahr 8 Millionen Tonnen Plastikmüll in die Weltmeere und man nimmt an, dass 2050 mehr Müll als Fische in den Ozeanen schwimmen könnte. Grund genug, etwas dagegen zu tun! 

Andy Bool, Leiter des SEA LIFE Trust, erklärt: „Der größte Teil des weltweit vergeudeten Plastikmülls landet letztendlich auf See. Die Abfälle, die an unseren örtlichen Ufern angespült werden, sind nicht nur unangenehm anzusehen, sie schaden Flora und Fauna und töten diese.“ Hunderte von Meereslebewesen seien betroffen, darunter Seevögel, Schildkröten und Fische, die die Abfälle mit Nahrung verwechselten.   

„Es sind nicht nur Tiere, die Gefahr laufen, Kunststoffe zu sich zu nehmen!“, ergänzt Bool besorgt: „Mikroplastik wirkt wie ein Magnet auf gefährliche Chemikalien aus dem Wasser, bevor es von Plankton und filternden Tieren gefressen wird. Diese kleineren Tiere werden von größeren gefressen und so rückt Mikroplastik samt der giftigen Stoffe schnell die Nahrungskette hoch. Immer größere Konzentrationen bauen sich in größeren Arten wie Thunfisch und Co auf und finden schließlich ihren Weg auf unser aller Teller!“

SEA LIFE Team mit Motorroller

Daher zeigte das SEA LIFE Team, das sich auch um die Müllsammlung um den Hafen herum bemühte und die Taucher-Crew am Donnerstag vollen Einsatz beim Sammeln von Müll.  

Das Resultat des Tages: Knapp eine halbe Tonne Müll wurde aus dem Wasser gefischt.  Darunter LKW-Reifen, ein alter Monitor, Plastikmüll und Decken. Ein besonders überraschender Fund, ein bereits mit Muscheln bewachsener Motorroller, welcher mit vereinter Kraft der Helfer an Land, aus dem Hafenbecken gezogen wurde. 

Zukünftig plant das Team des Speyerer Großaquariums sich jährlich mit dieser Tauchaktion an dem Global Beach Clean zu beteiligen und viele weitere freiwillige Helfer dafür zu begeistern.

Sea Life Deutschland / Speyer
02.06.2022

Technik Museum Speyer

Fiktion trifft Realität: Science Fiction Treffen im Technik Museum Speyer

Stormtrooper, Transformers und Superhelden erobern Speyer

Speyer – Einmal im Jahr verwandelt sich das Technik Museum Speyer in ein Mekka für Phantasten. Anhänger von Star Wars, Star Trek und Co. stehen schon längst in den Startlöchern und bereiten sich auf das Science-Fiction-Treffen am 24. und 25. September 2022 vor. Die Veranstaltung findet innerhalb der regulären Öffnungszeiten des Museums statt und ist im Eintrittspreis des Museums inbegriffen. Informationen gibt es unter technik-museum.de/scifi.

Star Wars Cosplayer in der Liller Halle

Mit dabei sind zahlreiche Kostümgruppen der unterschiedlichsten Genres, Infostände zu den Themen Cosplay oder Modellbau sowie Händler, bei denen es alles für große und kleine Nerds gibt. Als offizieller Partner unterstützen Mitglieder der Star-Wars-Kostümgruppe „German Garrison“ das Treffen. Die Kostümträger der „dunklen Seite der Macht“ sind ganz zahm und begrüßen die Besucher schon bei der Einfahrt auf den Museumsparkplatz. Passende Erinnerungsfotos gibt es in der Raumfahrthalle am Stand der German Garrison.

Guardians of the Galaxy Gruppe trifft auf die Transformers von AJ Design

Um Abstände besser einhalten zu können und die bisherigen Flächen zu entzerren, sind in diesem Jahr viele Aussteller und Infostände in der Eventhalle zu sehen. Vorträge sowie Vorführungen des Team Saberproject finden im FORUM Kino statt. Sitzplatzreservierungen für das Showprogramm im FORUM Kino gibt es direkt an der Kasse. Besucher in Science-Fiction- oder Superhelden-Kostümen erhalten an beiden Tagen einen Rabatt. Ermäßigungen für Besucher im Kostüm können im Onlineshop nicht gewährt werden.

Technik Museum Speyer
27.06.2022

27. Nationales Ubootfahrertreffen im Technik Museum Speyer

1993 fand U 9 im Technik Museum Speyer seinen letzten Liegeplatz

Speyer – Ein Treffen des Verband Deutscher Ubootfahrer e.V. (VDU) in Speyer? Warum? Sicherlich nicht nur, weil im Technik Museum Speyer im Jahr 1993 das Uboot U 9 seinen letzten Liegeplatz gefunden hat und mit etwas Glück demnächst 35 km östlich im Technik Museum Sinsheim das 206A-Boot U 17 als zukünftiges Museums-Uboot zu sehen sein wird. Die Technik Museen Sinsheim Speyer mit ihren außergewöhnlichen Exponaten sind auch für Ubootfahrer eine Reise wert. Im Umkreis beider Städte hat der VDU zahlreiche Mitglieder und gewiss auch jede Menge ehemaliger Ubootfahrer auf Tauchfahrt, die am Montag und Dienstag, 13. und 14 Juni zum Auftauchen, aufgefordert werden.

Seit vielen Jahren sind es die Mitglieder des VDU, die sich um den Erhalt des Exponats Uboot U 9 kümmern. Das Programm des Treffens ist das Wiedersehen der alten und neuen Kameraden sowie die Besichtigung der Technik Museen Sinsheim Speyer und eine Rheinfahrt von Bingen nach Koblenz Die Marine dokumentiert ihre Verbundenheit mit dem VDU, indem zwei aktive Ubootfahrer zur Öffentlichkeitsarbeit in die Pfalz entsandt werden. Am Montag und Dienstag, 13. und 14 Juni, sind diese mit ihrem Infostand bei dem Uboot U 9 zu finden.

Seit vielen Jahren sind es die Mitglieder des VDU, die sich um den Erhalt des Uboot U 9 kümmern

Die Delegierten der Ubootkameradschaften und der Regionen des VDU treffen sich am Montag zur verbandsinternen Sitzung. Am Abend wird das Treffen im Pfälzer Weindorf des Technik Museums mit maritimer Untermalung durch den Shanty-Chor der Marinekameradschaft Ettlingen-Albtal offiziell eröffnet. Am Dienstag findet um 10 Uhr an der Antikenhalle am Dom, dem Ehrenmal des ehemals in Speyer beheimateten 2. Königlich Bayerischen Pionier-Bataillons, eine Kranz-Niederlegung mit einem Trompeter der Bundeswehr statt. Danach geht es mit Bussen zum Besuch des Technik Museum Sinsheim. Am Mittwoch steht eine Fahrt mit der MS GODESBURG von Bingen nach Koblenz auf dem Programm. Abends findet zum Abschluss der Festabend im Pfälzer Weindorf mit musikalischen Einlagen der SOUND OF SCOTLAND PIPES AND DRUMS statt.

Auch wenn es sich um ein verbandsinternes Treffen handelt: Ehemalige Ubootfahrer sind herzlich willkommen. Zur Last-Minute-Anmeldung nehmen diese bitte mit dem Geschäftsführer Jürgen Weber Kontakt per E-Mail auf: weber@ubootfahrer.de. Weitere Informationen zum VDU und seinen Treffen ist auf www.ubootfahrer.de zu finden.

Technik Museum Sinsheim
10.06.2022

Das große Treffen für alle Kawasaki-Fans am 23./24. Juli 2022: Kawasaki Days am Technik Museum Speyer

Zwei Jahre lang wurden die Kawasaki Days durch die Corona-Pandemie ausgebremst. Nun startet Kawasaki neu durch: Am 23. und 24. Juli 2022 wird das Technik Museum Speyer wieder der Ort sein, an dem sich Tausende Kawasaki- und Motorrad-Fans zu einem lime-grünen Fest treffen. Das Jubiläum „50 Jahre Z-Modelle“ wird dort ebenfalls gebührend gefeiert.

Bereits zum dritten Mal sind die Gäste zu den Kawasaki Days nach Speyer eingeladen, um brandaktuelle und klassische Motorräder anzuschauen, Zweirad-Action zu erleben und sich mit vielen anderen Gleichgesinnten auszutauschen. In diesem Juli warten u. a. eine Händler- und Partnermeile, eine MX-Freestyle-Show, Stunts von Chris Rid, Kawasaki-Roboter-Action, Airbrush-Tattoos, ein Leistungsprüfstand sowie Fahr- und Schräglagensimulatoren auf die Besucher.

Wer selbst ein aktuelles Kawasaki-Modell bei einem Testride erleben möchte, der sucht sich vorab online unter www.kawasaki-roadshow.de ein Motorrad und die gewünschte Zeit beim Event aus. Die geführten Testrunden starten dann am Kawasaki-Promotruck.

Alle diese Highlights bilden einen passenden Rahmen für das große Jubiläum „50 Jahre Z-Modelle“. In Speyer wird z. B. das aktuelle Custom-Projekt von Kawasaki Deutschland, die Z H2 „Trackinator“, präsentiert. Außerdem stehen dort die fünf Motorräder, die es beim Z-Stars-Wettbewerb aus über 700 Teilnehmern in die Endausscheidung geschafft hatten. Auf der Show-Bühne werden als Highlight die drei Sieger-Bikes des Wettbewerbs, die durch ein Online-Voting bestimmt wurden, ausgezeichnet.

Ein Besuch lohnt sich also auf jeden Fall. Die Eventfläche befindet sich direkt neben dem Technik Museum Speyer auf den Parkplätzen P3 und P4. Motorräder können auf dem Parkplatz P2 abgestellt werden. Selbstverständlich ist der Eintritt zu den Kawasaki Days (Samstag von 10:00 – 18:00 Uhr, Sonntag von 10:00 Uhr – 17:00 Uhr) kostenlos.

Kawasaki Motors Europe N.V. Niederlassung Deutschland
18.05.2022

Historisches Museum der Pfalz Speyer

Freier Eintritt in die Sammlungen

Das Historische Museum der Pfalz feiert am 15. Mai den Internationalen Museumstag

„The Power of Museums“ – das ist das Motto des diesjährigen Internationalen Museumstages, an dem sich Museen in ganz Deutschland beteiligen. Auch das Historische Museum der Pfalz feiert mit und bietet am Sonntag, 15. Mai, freien Eintritt in die Sammlungsausstellungen „Weinmuseum“ und „Luther, die Protestanten und die Pfalz“ sowie in die Schau „Rendezvous. Frankreichs Militär in der Pfalz 1945-1999“.

Um 15 Uhr findet zudem eine Führung im Weinmuseum und um 16 Uhr eine Führung in der Sonderausstellung „Rendezvous“ statt. Die Teilnahme ist kostenfrei, Interessenten melden sich am Veranstaltungstag an der Museumskasse an. Es können pro Führung maximal 15 Personen teilnehmen.

Die Familienausstellung „Expedition Erde. Im Reich von Maulwurf und Regenwurm. Eine Mitmachausstellung des Zoom Kindermuseum Wien“ ist zum regulären Eintrittspreis zu sehen.

Das Historische Museum der Pfalz ist dienstags bis sonntags sowie außerordentlich an Feiertagen auch montags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Informationen zum Museum unter www.museum.speyer.de

Historisches Museum der Pfalz, Speyer
05.05.2022

Historisches Museum der Pfalz Speyer

Artenvielfalt bewahren

Vortragsabend im Historischen Museum der Pfalz Speyer und Exkursion mit der Rucksackschule

Mathilda und Antonia haben für die Ausstellung „Expedition Erde“ ein Hochbeet bepflanzt.
Foto: Historisches Museum der Pfalz / Christine Lincke

Im Begleitprogramm zur Ausstellung „Expedition Erde“ hält am Donnerstag, 19. Mai, Rainer Michalski, Mitarbeiter des Naturschutzbundes NABU im Historischen Museum der Pfalz einen Vortrag zum Thema „Mehr Natur in meinem Garten – Was kann ich dafür tun“. Beginn ist um 19 Uhr, die Teilnahme ist kostenfrei. Interessenten melden sich bitte per E-Mail an reservierung@museum.speyer.de an. 

Die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten geht weltweit zurück. Einer der Hauptgründe ist der Verlust geeigneter Lebensräume. Mit seinem Vortrag für Naturfreunde und interessierte Laien möchte Michalski seine Zuhörerinnen und Zuhörer ermutigen, im eigenen Umfeld etwas gegen den fortschreitenden Artenverlust zu unternehmen. Rainer Michalski ist gelernter Agraringenieur, Fachrichtung Naturschutz und Landschaftsökologie. Als Angestellter des NABU Rheinland Pfalz leitet er die NABU-Regionalstelle Rheinhessen-Nahe in Albig bei Alzey. Ehrenamtlich ist er zudem als Vorsitzender des NABU Bad Kreuznach und Umgebung tätig.

Wer keinen Garten hat, kann auch ein Hochbeet bepflanzen. Mathilda und Antonia setzen schnellwachsende Kräuter und eine Erdbeerpflanze ein. Foto: Historisches Museum der Pfalz / Christine Lincke

Mit dem Thema Artenschutz beschäftigt sich auch die Exkursion mit der Rucksackschule am Sonntag, 22. Mai. Die staatlich zertifizierte Waldpädagogin und Diplom-Geoökologin Christine Müller-Beblavy führt Familien zum Thema „Vielfalt bedeutet Leben“ durch die Natur. Treffpunkt ist um 14 Uhr am Parkplatz der Blockhütte Walderholung an der L528 in Speyer Richtung Böhl-Iggelheim. 

Karten für die Exkursion gelten auch für den Besuch der Ausstellung und sind an der Museumskasse oder im Onlineshop unter www.tickets.museum.speyer.de erhältlich. Kosten: 19,50 Euro für Erwachsene, 11,50 Euro für Kinder.

Beim Gärtnern lernen Kinder Erde als wertvolle Ressource kennen.
Foto: Shutterstock

Die interaktive Ausstellung „Expedition Erde. Im Reich von Maulwurf und Regenwurm. Eine Mitmachausstellung des Zoom Kindermuseum Wien“ ist noch bis zum 19. Juni im Historischen Museum der Pfalz zu sehen. Weitere Informationen zur Ausstellung unter www.expedition-erde-ausstellung.de 

Museums-Öffnungszeiten und weitere Informationen

Das Historische Museum der Pfalz ist Dienstag bis Sonntag sowie an den Feiertagen auch montags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Aktuelle Informationen unter www.museum.speyer.de

Text: Historisches Museum der Pfalz Speyer Foto: Historisches Museum der Pfalz / Christine Lincke
06.05.2022

Wie Boden entsteht

Exkursion im Begleitprogramm zur Familienausstellung „Expedition Erde“ in Speyer

Film-Still aus ‚Unser Boden, unser Erbe‘, boden.wfilm.de

Mit der interaktiven Schau „Expedition Erde. Im Reich von Maulwurf und Regenwurm“ macht das Historische Museum der Pfalz sichtbar, was sich im Vorborgenen unseres Erdbodens abspielt.

Ergänzend dazu findet am Freitag, 13. Mai eine Exkursion zum Thema „Wie Boden entsteht“ statt. Dr. Martin Armbruster, Leiter der Feldversuchsstation Rinkenbergerhof, der Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt Speyer, wird die Gruppe führen. Die Exkursion richtet sich an Familien mit Kindern.

Treffpunkt ist um 15 Uhr im Rinkenberger Weg 25 in Speyer. Die Teilnahme ist kostenfrei. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, ist eine Anmeldung per E-Mail an reservierung@museum.speyer.de erforderlich. 

Museumsöffnungszeiten und weitere Informationen

Das Historische Museum der Pfalz ist Dienstag bis Sonntag sowie an den Feiertagen von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Informationen zur Ausstellung www.expedition-erde-ausstellung.de und zum Museum unter www.museum.speyer.de

Text: Historisches Museum der Pfalz Speyer Foto: boden.wfilm.de
02.05.2022

Umwelt & Natur

10. SPEYERER TAG DER ARTENVIELFALT 2022

Natur entdecken – Vielfalt schützen

Aufruf an Schulen und Gruppen zur Teilnahme am diesjährigen Speyerer Tag der Artenvielfalt

Ab sofort und bis zu den Sommerferien können sich Kinder und Jugendliche mit fachkundiger Unterstützung auf die Suche nach den Pflanzen und Tieren machen, die in und um Speyer leben. Daneben gibt es ein Begleitprogramm mit verschiedenen Angeboten, die allen Interessierten offenstehen.

Umweltdezernentin Irmgard Münch-Weinmann betont: „Mit dem Tag der Artenvielfalt 2022 gilt es, die Natur zu entdecken und die Vielfalt des Lebens auf der Erde zu schützen. Daher freue ich mich über das generationsübergreifende und kostenlose Angebot. Bereits vor 30 Jahren wurde das UN-Übereinkommen über die biologische Vielfalt verabschiedet. Der Blick auf unser Klima fordert wirksamen Artenschutz, indem wir Wiesen blühen lassen und blühende Gärten schaffen – so bunt und vielfältig wie unsere Gesellschaft.“

In diesem Jahr stehen erneut Exkursionen in den Speyerer Wald, zu Weiher oder Bach und in blühende Wiese am Rheinhauptdeich zur Auswahl. Auch das Spezialangebot „Von wegen prima Klima – Wald und Klimawandel“ für Schüler*innen der 3. bis 13. Klasse kann wieder gebucht werden, ebenso wie die Exkursionen der Bieneninitiative zum Thema „Rund um die Honigbiene“. Eine Neuerung sind Exkursionen zum Thema „Leben im Boden“, die in Anlehnung an die aktuelle Ausstellung im Historischen Museum der Pfalz in das Programm mit aufgenommen wurden.

Begleitend zu den Exkursionsangeboten bietet die Stadtbibliothek Speyer vom 4. Mai bis 4. Juni in der Villa Ecarius zu den üblichen Öffnungszeiten eine Ausstellung mit Büchern zu den Lebensräumen Wasser, Wald und Wiese, den Themen Bienen und Bodenleben sowie Bestimmungsliteratur für Tiere und Pflanzen u.v.m. an.

Die Bieneninitiative bereichert das Begleitprogramm mit einer „Insektensafari am Hummelgarten“ am 22. Juni. In einer etwas anderen Mittagspause erfahren die Teilnehmer erstaunliche Geschichten und wissenswerte Fakten über sechsbeinige Summ- und Krabbeltiere. Am 25.Juni geht es mit der Bieneninitiative auf Erkundungstour zu Stiftungskrankenhaus und Kneipp-Kräutergarten. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ob grüne Inseln mitten in dicht bebautem Gebiet auch Vielfaltsschätze beinhalten können.

In Zusammenarbeit mit dem Seniorenbüro Speyer findet am Dienstag, den 14. Juni eine Exkursion für Personen mit Rollator oder Rollstuhl zum Mittellacheweiher bei Schifferstadt statt. Thema sind Weiher, Wald und Wegesrand als Standort von Pflanzen, die in Küche, Volksmedizin, Hausbau und Zauberei vielfach Verwendung fanden und auch heute noch genutzt werden. Das Exkursionsangebot beinhaltet auch ein kostenloses Fahrdienstangebot.
Eine Exkursion für Senioren, die noch gut zu Fuß sind, findet am 2. Juni im Speyerer Wald statt. Thema ist dabei die „Die Welt unter unseren Füßen“. Gemeinsam mit einer Waldpädagogin werden der Waldboden und seine Bewohner unter die Lupe genommen.

Als neuer Kooperationspartner des Begleitprogramms ist dieses Jahr das Historische Museum der Pfalz mit dabei. Anknüpfend an die gegenwärtige Sonderausstellung „Expedition Erde“ wird am 21. Mai eine Familienexkursion „Expedition Boden“ in den Speyerer Domgarten angeboten.

Das diesjährige Thema „Natur entdecken – Vielfalt schützen“ stellt zwei zentrale Themen des Speyerer Tags der Artenvielfalt in den Mittelpunkt: Das direkte Naturerleben und das Ziel, die biologische Vielfalt unserer Natur zu erhalten. Pandemiebedingt wurden die heimischen Wälder, Wiesen und Gewässer in den letzten beiden Jahren von Vielen als Ort für Freizeit, Erholung und Urlaub neu entdeckt oder wieder verstärkt besucht. Damit verbunden sind eine steigende Wertschätzung, aber auch Gefährdungen. Zum Schutz der Artenvielfalt sind daher ein achtsamer Umgang mit der Natur und ein entsprechendes Wissen darüber noch wichtiger geworden.

Organisiert wird der Speyerer Tag der Artenvielfalt durch ein Team aus Mitarbeiter*innen der Stadt Speyer der Stadtbibliothek und der Abteilung Umwelt & Forsten sowie Mitgliedern der Rucksackschule des Forstamtes Pfälzer Rheinauen, der Forschungswerkstatt Natur-Kunst-Technik e.V. und der Bieneninitiative Speyer.

Herzlich eingeladen sind wieder Speyerer Schulklassen aller Schularten von der 1. bis zur 13. Klasse, Schüler-AGs sowie alle Speyerer Kinder- und Jugendgruppen (ab 6 Jahre). Die teilnehmenden Klassen und Gruppen können im Zeitraum von Mai bis Juli, an einem frei wählbaren Termin, einen der verschiedenen Lebensräume unter die Lupe nehmen. Bei ihrer Artensuche draußen werden sie kostenlos von naturkundigen Fachleuten begleitet, die Organisator*innen auf Anfrage vermitteln.

Alle Angebote sind für die Teilnehmer kostenfrei, was durch die Unterstützung der Stadt Speyer möglich ist.

Info-Faltblätter mit Anmeldeformularen zum Speyerer Tag der Artenvielfalt liegen bei der Stadtbibliothek Speyer sowie der Stadtverwaltung Speyer Abteilung Umwelt und Forsten aus. Sie können bei netzwerkumweltbildung.speyer@t-online.de angefordert oder auf der Homepage der Stadt Speyer heruntergeladen werden.

Für Rückfragen:

Weitere Informationen: www.speyer.de/artenvielfalt

Gemeinsame Presseinformation der Stadt Speyer, Forstamt Pfälzer Rheinauen, Forschungswerkstatt Natur-Kunst-Technik e.V. und Bieneninitiative Speyer
04.05.2022

Verschiedenes

Frohe Ostern 2022

Was haben wir in den letzten 2 Jahren Pandemie alles mitmachen müssen? Nun endlich herrscht wieder, zumindest bei uns, so etwas wie Normalität. Wir wünschen allen daher frohe Ostern, schöne Zeit im Kreise der Lieben und Erholung bei dem schönen Wetter in der Natur.

Auf der Messe gibt es heute Eiersuchen für die Kinder ab 12 Uhr. Das Historisches Museum lockt mit der „Expedition Erde“, im Sea Life Speyer gibt es das „Hai Life“ und die Zoo`s Landau und Heidelberg sind immer einen Besuch Wert.

Und ansonsten leben wir ja, in der Kurpfalz, in einer der schönsten Region Deutschlands… wenn nicht der Schönsten. Genießt die Tage und lasst es euch gut gehen.

Speyer 24/7 News
17.04.2022

Historisches Museum der Pfalz Speyer

Exkursion in die heimische Natur

Begleitprogramm zur Familienausstellung „Expedition Erde“ in Speyer

Unter dem Titel „Ökosystem Wald – Ein starker Kreislauf – Boden, Bäume und Bewohner“ leitet Christine Müller-Beblavy von der Rucksackschule des Forstamts Pfälzer Rheinauen am Sonntag, 24. April, eine Natur-Exkursion für Familien. Die Veranstaltung findet im Begleitprogramm zur aktuellen Familien-Ausstellung „Expedition Erde“ im Historischen Museum der Pfalz statt. Treffpunkt ist um 14 Uhr am Parkplatz der Blockhütte Walderholung in Speyer an der L528 Richtung Böhl-Iggelheim.

Sowohl die Ausstellung als auch die Exkursion bieten überraschende Einblicke in das Ökosystem Erdboden und die heimische Natur. Die Teilnahme an der Führung kostet 19,50 Euro für Erwachsene und 11,50 Euro für Kinder und beinhaltet einen Besuch in der Ausstellung „Expedition Erde. Im Reich von Maulwurf und Regenwurm.“ Die Karten sind an der Museumkasse oder im Online-Shop unter www.tickets.museum.speyer.de erhältlich.

Öffnungszeiten und weitere Informationen

Das Historische Museum der Pfalz ist Dienstag bis Sonntag sowie an den Feiertagen wie auch an Ostermontag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Informationen zur Ausstellung www.expedition-erde-ausstellung.de und zum Museum unter www.museum.speyer.de

Text: Historisches Museum der Pfalz Speyer Foto: Speyer 24/7 News
12.04.2022

Historisches Museum der Pfalz Speyer

Ameisenvolk zu Gast im Museum

Großes Ameisen-Nest in der Ausstellung „Expedition Erde“.
Foto: Historisches Museum der Pfalz/Julia Paul

Ab sofort zeigt die Ausstellung „Expedition Erde“ im Historischen Museum der Pfalz ein lebendiges Ameisenvolk. Die Ameisen spielen im Ökosystem unserer Natur eine wesentliche Rolle und können von den Besucherinnen und Besuchern bei ihrer Arbeit beobachtet werden. Mit der Ausstellung lädt das Historische Museum der Pfalz zu einer ungewöhnlichen Reise in die Welt unter der Erdoberfläche ein und will für den Wert unseres Bodens sensibilisieren. Die Tiere wurden unter der Aufsicht geschulter Heger der Wasgauer Ameisenfreunde umgesiedelt, nach Ende der Ausstellung kehrt das Volk zurück in den Wald.

Manuel Schwamm, Heger der Ameisenfreunde Wasgau bringt die Ameisen in das Terrarium, in das sogenannte Formicarium in der Ausstellung.
Foto: Historisches Museum der Pfalz/Julia Paul

„Es ist für ein Historisches Museum sicherlich unüblich, lebende Tiere auszustellen. Mit unserem Ameisenvolk machen wir eine Ausnahme, um die faszinierende Welt der kleinen Bodenbewohner ganz hautnah zu zeigen. Es ist faszinierend, die Tiere bei der Organisation ihres Hügels zu beobachten. Da lohnt es sich durchaus, öfter ins Museum zu kommen“, so Museumsdirektor Alexander Schubert.

Die Kahlrückige Waldameise oder auch Kleine Rote Waldameise findet in der Ausstellung alle Räume, die sie zum Leben braucht von der Brutstation bis zum Friedhof. In der freien Natur bringen die Ameisen durch das Anlegen der Nester Sauerstoff in den Boden und verbessern dadurch die Bodendurchlüftung. Sie räumen aber auch den Wald auf, indem sie Aas fressen, weshalb sie auch als Gesundheitspolizei des Waldes bezeichnet werden. Sie vertilgen sehr viele Baumschädlinge, verbreiten den Samen von etlichen Waldblumen und tragen somit zu einer großen Diversität an Pflanzen bei. Mit dem Abbau von Holz bilden sie wertvollen Humus.

Ein Gangsystem verbindet die Ameisen-Terrarien in der Ausstellung „Expedition Erde“.
Foto: Historisches Museum der Pfalz/Julia Paul

Almut Neef, die das Projekt vom Jungen Museum betreut, sagte: „Es ist äußerst faszinierend, aus extremer Nähe diesen erstaunlichen kleinen Lebewesen bei all ihren unterschiedlichen Tätigkeiten zuschauen zu können. Alles scheint nach einem großen, ausgeklügelten Plan abzulaufen. Wir sind uns der großen Verantwortung bewusst, die wir für den Schutz dieses Ameisenvolkes tragen.“

Die Ausstellung „Expedition Erde. Im Reich von Maulwurf und Regenwurm. Eine Mitmachausstellung des Zoom Kindermuseum Wien“ ist noch bis zum 19. Juni im Historischen Museum der Pfalz zu sehen. Fesselnde Mitmachstationen, faszinierende Inszenierungen und kindgerechte Medienstationen vermitteln, warum es so wichtig ist, mit der Ressource Boden achtsam und sorgsam umzugehen. 

Öffnungszeiten und weitere Informationen

Das Historische Museum der Pfalz ist Dienstag bis Sonntag sowie an den Feiertagen wie auch an Ostermontag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Informationen zur Ausstellung www.expedition-erde-ausstellung.de und zum Museum unter www.museum.speyer.de

Text: Historisches Museum der Pfalz Speyer Foto: Historisches Museum der Pfalz/Julia Paul
04.04.2022

Kultur / Historisches Museum Speyer

„Expedition Erde“ zählt 25.000sten Gast

Langsamer Anstieg der Besucherzahlen nach Corona-Durststrecke

Alexander Schubert, Nadja Nickel, Cathérine Biasini und Werner Schnieller in der Ausstellung „Expedition Erde“
Foto: Historisches Museum der Pfalz/Julia Paul

Nadja Nickel aus Weingarten ist die 25.000ste Besucherin der Ausstellung „Expedition Erde“ im Historischen Museum der Pfalz. Die 40-jährige Erzieherin besuchte die Schau zusammen mit einer Gruppe Vorschulkindern der Kita Sternschnuppe aus Gommersheim. „Für die Kinder ist ein Museumsbesuch immer ein ganz besonderes Erlebnis. Vor allem wenn sie, wie hier, nicht nur gucken, sondern viele Sachen auch anfassen dürfen. Dafür nehmen wir gerne eine halbe Stunde Fahrt in Kauf, “ erklärte sie begeistert. Auch privat besucht Nadja Nickel, die lange Jahre in Speyer wohnte, gerne das Historische Museum der Pfalz und hat besonders die Ausstellung „Ägyptens Schätze entdecken“ in Erinnerung. 

Begrüßt wurde sie von Werner Schineller, dem Vorsitzenden des Stiftungsvorstandes des Historischen Museums der Pfalz, Museumdirektor Alexander Schubert und Ausstellungskuratorin Catherine Biasini. Freudig nahm die Erzieherin einen Gutschein für die kommende Familienausstellung „Der Grüffelo kommt zurück“, ein Körbchen mit bienenfreundlichen Frühblühern und ein Stofftier aus der Grüffelo-Geschichte entgegen. 

Nach dem corona-bedingten Einbruch der Besucherzahlen in den vergangenen beiden Jahren, kommen langsam wieder mehr Menschen ins Museum. „Das Historische Museum der Pfalz zeigt mit ‚Expedition Erde‘ eine hervorragende Ausstellung, die in unsere Zeit passt. Die Schau verdient mehr Besucherinnen und Besucher als durch die Umstände möglich waren,“ erklärte Werner Schineller. „Unter normalen Umständen würden wir nach fünf Monaten Laufzeit den 75.000sten oder sogar 80.000sten Jubiläumsgast erwarten. Wir freuen uns sehr, dass nun endlich wieder Leben in unsere Ausstellung kommt und wieder mehr Menschen unser Haus besuchen“, ergänzte Alexander Schubert. 

Die Ausstellung „Expedition Erde. Im Reich von Maulwurf und Regenwurm. Eine Mitmachausstellung des Zoom Kindermuseum Wien“ ist noch bis zum 19. Juni im Historischen Museum der Pfalz zu sehen. Fesselnde Mitmachstationen, faszinierende Inszenierungen und kindgerechte Medienstationen vermitteln, warum es so wichtig ist, mit der Ressource Boden achtsam und sorgsam umzugehen.

Öffnungszeiten und weitere Informationen

Das Historische Museum der Pfalz ist Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Aktuell gilt für den Besuch des Museums die 3G-Regel (geimpft, getestet oder genesen). Weitere Informationen zur Ausstellung unter www.expedition-erde-ausstellung.de und zum Museum unter www.museum.speyer.de

Historisches Museum der Pfalz Speyer
30.03.2022

Ausblick 2022 und 2023

Im Fokus die große Landesausstellung „Die Habsburger im Mittelalter“

Nach der Salier-Ausstellung (2011) und der Löwenherz-Ausstellung (2017/18) wird mit der nächsten rheinland-pfälzischen Landesausstellung zu den Habsburgern erneut die große europäische Geschichte des Mittelalters fest in Speyer und in der Pfalz verortet sein.

Die große Sonderausstellung mit dem Titel „Die Habsburger im Mittelalter. Aufstieg einer Dynastie“ spürt ab dem 16. Oktober der Entwicklung eines Grafengeschlechts zum Kaiserhaus nach und erzählt die faszinierende und beeindruckende Erfolgsgeschichte der habsburgischen Dynastie. Der Focus liegt auf den Herrschern des Mittelalters, die das Geschehen in ganz Europa beeinflussten. Direktor Alexander Schubert sagt: „Keine andere Dynastie hat die Geschicke Europas vergleichbar lange geprägt wie die Familie der Habsburger. Deshalb überrascht es, dass in Deutschland bisher noch keine große Epochenschau zu diesem Herrschergeschlecht gezeigt wurde, wie es für die anderen mittelalterlichen Dynastien der Ottonen, Salier, Welfen, Staufer oder Wittelsbacher der Fall war.“ Speyer sei der perfekte Ort für die Ausrichtung dieser Landesausstellung, liegen doch mit Rudolf I. und Albrecht I. jene Habsburger Könige im Dom begraben, die einst den Aufstieg der Dynastie begründeten.

Mit einer umfassenden Neupräsentation unter dem Titel „Kreuz und Krone“ wird das Dom- und Diözesanmuseum ab 19. September im Historischen Museum der Pfalz als vollständig neu konzipierte Präsentation wiedereröffnet. Neben den einzigartigen Grabschätzen der salischen Kaiser und Könige, darunter die Grabkronen Kaiser Konrads II. und Kaiserin Giselas, werden kostbare liturgische Geräte aus mehreren Jahrhunderten gezeigt wie auch die Baugeschichte des Domes erläutert. „Die Ausstellung zieht in die am besten passenden Museumsräume um. Das Untergeschoss des historischen Gebäudes mutet von der Architektur her wie ein Sakralbau an und hat die Atmosphäre einer Krypta“, so Schubert.

Nachdem zum großen Bedauern des vor allem jüngeren Museumspublikums die vergangene Grüffelo-Ausstellung pandemie-bedingt vorzeitig beendet werden musste, wird sich ab Dezember 2022 eine neu gestaltete Familien-Ausstellung mit dem Titel „Der Grüffelo kommt zurück“ nochmals dem liebgewonnenen Bilderbuchmonster widmen.
Eine eigene Ausstellungsreihe begibt sich auf die Zeitreise durch die Epochen pfälzischer Geschichte. Bereits mit den Ausstellungen „Weltbühne Speyer. Die Ära der großen Staatsbesuche“, „Kaiser Valentinian I.“ oder aktuell „Rendezvous. Frankreichs Militär in der Pfalz 1945–1999“ wurden Themen der pfälzischen Geschichte in den Fokus gestellt. Die Ausstellung „König Ludwig I. – Sehnsucht Pfalz“ setzt jetzt diese Ausstellungsreihe 2023 fort.

Aktuelle Informationen zu Preisen und Corona-Vorgaben unter www.museum.speyer.de.

Text: Historisches Museum der Pfalz Speyer Foto: Speyer 24/7 News, dak
10.03.2022

Osterferienprogramm für junge Entdecker

Workshops zur Ausstellung „Expedition Erde“ in Speyer

Plakat der aktuellen Sonderausstellung „Expedition Erde“
Foto: Historisches Museum der Pfalz / Gestaltung: M.-L.
Malek / Grafik: M. Ruppel

Begleitend zur Sonderausstellung „Expedition Erde. Im Reich von Maulwurf und Regenwurm“ im Historischen Museum der Pfalz finden vom 13. bis zum 14. April und vom 19. bis zum 22. April Ferienworkshops für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren statt. 

Das Programm startet jeweils um 10 Uhr und endet um 13 Uhr. Die Teilnahme kostet pro Kind und Vormittag 10 Euro. Karten für die einzelnen Termine sind unter dem Stichwort „Veranstaltungen“ im Online-Shop unter www.tickets.museum.speyer.de erhältlich.

Ein heimischer Maulwurf auf seinem Hügel
Foto: Historisches Museum der Pfalz / Shutterstock

Jeder Tag widmet sich einem anderen Motto und beginnt mit einer auf das Thema abgestimmten Führung durch die Ausstellung. Anschließend folgt der praktische Teil zu dem jeweiligen Workshop-Programm. Für die Pause sollte sich jedes Kind ein kleinen Imbiss mitbringen.

Kinder basteln aus einer leeren PET Flasche einen Kräutergarten zum hängen.
Foto: Historisches Museum der Pfalz / Christine Lincke

Das Ferienangebot startet am Mittwoch, 13. April, mit einer Führung zum Thema „Maulwurf“. Anschließend gestalten die Kinder einen Maulwurf aus unterschiedlichen Materialien. Am Donnerstag, 14. April, ist Abfallvermeidung das Thema. Aus einer PET-Flasche stellen die Kinder einen kleinen Kräutergarten her. Die Erdhummel steht am Dienstag, 19. April, im Mittelpunkt des Programms. Um den Fortbestand der Wildbienen zu unterstützen, fertigen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Insektenhotel an. Zu einer spannenden Exkursion in den Domgarten bricht die Gruppe am Mittwoch, 20. April, auf. Dort werden mit Becherlupen Bodentiere wie Ameisen, Steinläufer oder Feuerwanzen gesucht. Am Donnerstag, 21. April, dreht sich alles um Pilze. Im Workshop erfahren die Kinder, wie man mit Champignons drucken kann. Mit dem „Tag der Erde“ am Freitag, 22. April, endet die Workshop-Reihe. Im Fokus steht der Blaue Planet. Mit Erdfarben malen die Ferienkinder ein Bild zu diesem Thema.

Aus einfachen Dingen wie einer leeren Konservendose und Bambusstöcken lassen sich tolle Insektenhotels basteln.
Foto: Historisches Museum der Pfalz / Karin Birk

Museums-Öffnungszeiten und weitere Informationen

Das Historische Museum der Pfalz ist Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Am Ostermontag, 18. April, hat das Museum ebenfalls von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Weitere Informationen zu den Ferienworkshops und zur Sonderausstellung „Expedition Erde. Im Reich von Maulwurf und Regenwurm. Eine Mitmachausstellung des Zoom Kindermuseum Wien“ finden sich unter www.expedition-erde-ausstellung.de.

Aktuelle Informationen zu Preisen und Corona-Vorgaben unter www.museum.speyer.de.

Historisches Museum der Pfalz Speyer
10.03.2022

Speyerer Goldhut in London ausgestellt

Der Goldene Hut von Schifferstadt entstand um 1300 vor Christus und ist ein viel gefragtes Objekt.
Foto: Historisches Museum der Pfalz Speyer

Wertvolles Fundstück reist im Passagierraum über den Ärmelkanal Das berühmteste Objekt aus der urgeschichtlichen Sammlung des Historischen Museums der Pfalz ist aktuell in London zu sehen: Der „Goldene Hut von Schifferstadt“. Er ist der älteste von weltweit vier bekannten Kegelhüten dieser Art und stammt aus der Zeit um 1300 vor Christus. Das British Museum zeigt den Goldhut gemeinsam mit der Himmelsscheibe von Nebra und anderen bedeutenden europäischen Fundstücken aus der Bronzezeit in der Ausstellung „The world of Stonehenge“ bis zum 17. Juli. 

Aufgrund seiner historischen Bedeutung ist der Goldhut ein viel gefragtes Objekt. Bis Anfang Januar war er als Leihgabe in der Ausstellung „Die Welt der Himmelsscheibe von Nebra – Neue Horizonte“ in Halle zu sehen. 

Blick hinter die Kulissen: Der Goldhut wird für den Transport verpackt.
Foto: Historisches Museum der Pfalz Speyer

Der Transport des wertvollen Fundstücks ist nur unter optimalen konservatorischen Bedingungen und höchsten Sicherheitsvorkehrungen möglich. Daher wird der Goldhut stets von erfahrenen Kunstspeditionen transportiert und von einer Restauratorin oder einem Restaurator als Kurierperson begleitet. Für den Weg über den Ärmelkanal reiste das aufwendig verpackte Original diesmal im Passagierraum einer Linienmaschine. Nur dort sind die Klimawerte bei Flugreisen ausreichend stabil und die Begleitperson kann direkt neben dem Objekt sitzen. 

Nach Ende der Ausstellung „The world of Stonehenge“ kehrt der Goldhut von London nach Speyer zurück. Dort wird er zunächst im Museumsdepot verwahrt. Das Publikum wird den Goldhut wieder sehen können, sobald die dringend erforderliche Sanierung des Erweiterungsbaus erfolgt ist und die Sammlungsausstellung neu eingerichtet werden konnte.

Bis 17. Juli ist der Goldhut in London zu sehen.
Foto: Historisches Museum der Pfalz Speyer

Öffnungszeiten und weitere Informationen

Aktuell sind im Historischen Museum der Pfalz die Sammlungsausstellung „Luther und die Protestanten in der Pfalz“ und das Weinmuseum zu sehen sowie die Sonderausstellungen „Expedition Erde. Im Reich von Maulwurf und Regenwurm. Eine Mitmachausstellung des Zoom Kindermuseum Wien“ und „Rendezvous. Frankreichs Militär in der Pfalz 1945-1999“. 

Das Historische Museum der Pfalz ist Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Informationen unter www.museum.speyer.de

Historisches Museum der Pfalz Speyer
17.02.2022

Historisches Museum der Pfalz Speyer

Erinnerungen an die Kindheit

Gäste aus Frankreich besuchen Rendezvous-Ausstellung im Historischen Museum der Pfalz

v.l.: Professor Christian Führer, Isabelle Gandit, Dr. Ludger Tekampe und Dominique Gandit in der Ausstellung im Historischen Museum der Pfalz Speyer.
Foto: Historisches Museum der Pfalz Speyer / Klaus Landry

Zu den zentralen Leihgebern der Ausstellung „Rendezvous. Frankreichs Militär in der Pfalz 1945-1999“, die noch bis zum 29. Januar im Historischen Museum der Pfalz zu sehen ist, zählt die französische Familie Gandit. Roger Gandit war als Berufsoffiziers in Speyer stationiert und brachte seine Familie mit nach Deutschland. Zusammen mit seiner Frau Georgette, die in Speyer als Lehrerin an der französischen Grundschule arbeitete, und seinen zwei Töchtern Dominique und Isabelle lebte er von 1961 bis 1968 in der Domstadt. Jetzt Jahren besuchten die Schwestern noch einmal ihren einstigen Wohnort. Um die Ausstellung im Historischen Museum der Pfalz zu sehen, nahmen sie den weiten Weg von ihrer Heimat im Département Hautes-Pyrénées nahe der spanischen Grenze bis nach Speyer in Kauf. Gastkurator und Autor Professor Christian Führer begleitete sie durch die Schau. 

„Das große Wandbild mit dem Blick auf die Kaserne, der Jeep und das Gendamerie-Schild vermitteln mir das Gefühl, die Stadt meiner Kindheit zu betreten“, sagte Dominique Gandit. Ihre Erinnerungen an Speyer seien sehr vielfältig und schön. Besonders gerne denke sie an die vielen Feste vom Brezelfest bis zum Karneval, an den eindrucksvollen Dom und an das deutsche Essen. Ihr Vater habe die Angewohnheit gehabt alles vom offiziellen Formular bis zum Reiseticket aufzuheben. Es sei ein besonderes und bewegendes Erlebnis einen Teil dieser Erinnerungsstücke jetzt in der Ausstellung zu sehen. 

Die von der Familie Gandit zur Verfügung gestellten Dokumente und Exponate illustrieren zentrale Aspekte des Alltagslebens französischer Familien während der Besatzungszeit in Deutschland. Dazu zählen Fotos von Familienfeiern und Ausflügen in die Umgebung oder Bilder aus der französischen Grundschule in Speyer. Gleichzeitig zeugen die Dokumente von interkulturellen Begegnungen wie Tanzaufführungen der Mädchen in einer Speyerer Ballettschule. 

Dank solcher persönlichen Erinnerungsstücke verschiedener Zeitzeugen gelingt es der Ausstellung eindrucksvoll von der schrittweisen Aussöhnung zwischen den französischen Streitkräften und der deutschen Bevölkerung sowie den daraus entstehenden Freundschaften in der Nachkriegszeit zu erzählen. Bis zu ihrem endgültigen Abzug im Jahr 1999 bildeten die französischen Streitkräfte in der Pfalz eine abgeschlossene Gesellschaft. Gleichzeitig gab es mannigfaltige Berührungspunkte zwischen dem französischen Militär, zivilem Servicepersonal und den Einwohnern. 

Öffnungszeiten

Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet, an Feiertagen sowie in den rheinland-pfälzischen, baden-württembergischen und hessischen Schulferien auch montags von 10 bis 18 Uhr. Aktuelle Informationen zu den jeweils gültigen Corona-Vorgaben unter www.museum.speyer.de.

Text: Historisches Museum der Pfalz Speyer Foto: Historisches Museum der Pfalz / Klaus Landry
16.11.2021

Fachgerecht restauriert

Historische Schriften zur pfälzischen Geschichte jetzt wieder der Öffentlichkeit zugänglich

Die Übergabe der restaurierten Schriften fand im Historischen Museum der Pfalz statt: (v.l.) Buchrestauratorin Petra Brickmann, Werner Schineller, Vorsitzender des Stiftungsvorstands der Stiftung des Historischen Museums der Pfalz und Vorsitzender des Historischen Vereins der Pfalz, Dr. Armin Schlechter, Leiter der Abteilung Sammlung im Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz und Vorsitzender der Bezirksgruppe Speyer des Historischen Vereins der Pfalz und Oliver Kolb, Vorstandsmitglied der Sparkasse Vorderpfalz und Vorstandsvorsitzender der Stiftung der ehemaligen Kreis- und Stadtsparkasse Speyer.
Foto: Historisches Museum der Pfalz / Klaus Venus

Seltene Druckschriften zur pfälzischen Geschichte wie Publikationen aus der Zeit des Hambacher Festes oder der badisch-pfälzischen Revolution von 1848/49 sind ab sofort wieder der Öffentlichkeit zugänglich und können in der Pfälzischen Landesbibliothek im Lesesaal eingesehen werden. Die Bücher und Broschüren aus der Sammlung des Historischen Vereins der Pfalz befanden sich zum Teil in äußert fragilem Zustand. Mit Hilfe der finanziellen Unterstützung durch die Stiftung der ehemaligen Kreis- und Stadtsparkasse Speyer konnte der Verein 30 Schriftstücke restaurieren lassen und übergab sie nun wieder der Pfälzischen Landesbibliothek. 

Die historischen Schriftstücke haben eine bewegte Geschichte hinter sich. Der Historische Verein der Pfalz baute ab den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts eine eigene Bibliothek auf, in deren Bestand sich sehr seltene oder sogar unikale Werke zur pfälzischen Geschichte befanden. 1921 übergab der Historische Verein seine Sammlung mit insgesamt rund 6000 Buchtiteln der neu gegründeten Pfälzischen Landesbibliothek als Dauerleihgabe. Um die Druckwerke vor Bombenangriffen zu schützen, wurden sie in den ersten Jahren des Zweiten Weltkriegs in die Seyssel-Kaserne nach Germersheim gebracht. Als nach Kriegsende die französische Besatzungsmacht die Kaserne übernahm, landeten die Schriften im Bellheimer Wald. Feuchtigkeit und Nässe setzen dem Papier zu. Einige Bände wurden unwiderruflich zerstört, andere waren von Schimmel befallen, deformiert und aus dem Leim gegangen. In der Folgezeit nahmen die Bücher darüberhinaus durch unsachgemäße Reparaturen mit Klebestreifen Schaden. 

Nun wurden die Bände in einem aufwendigen Restaurierungsprozess fachgerecht gereinigt. Die alten Klebestreifen wurden entfernt und die Broschuren in ihre Einzelblätter zerlegt, gewässert, nachgeleimt und mit Japanpapier und Weizenstärkekleister ausgebessert und stabilisiert. Im Anschluss erhielten alle Bände einen funktionalen, festen Konservierungseinband. Bei den verwendeten Materialien handelt es sich ausnahmslos um alterungsbeständige und säurefreie, moderne Pappen und Papiere. Damit ist die Langzeiterhaltung dieser für die Geschichte der Pfalz besonders wertvollen Bestände gesichert. Die Bearbeitung weiterer, ähnlich geschädigter Bände soll folgen.

Die restaurierten Bände sind vor dem Verfall bewahrt und für die Zukunft gesichert.
Foto: Historisches Museum der Pfalz / Klaus Venus

Zitate

„Die Sparkasse Vorderpfalz und auch die Sparkassenstiftung der ehemaligen Kreis- und Stadtsparkasse Speyer unterstützten und fördern das Historische Museum der Pfalz Speyer schon seit vielen Jahren. Mit dem Historischen Museum der Pfalz und dem aktuellen Projekt der Restaurierung von Druckschriften fördern wir die Kultur in Speyer – und eines der Aushängeschilder unserer Stadt. Das ist mir wichtig, denn das Museum begeistert Groß und Klein mit einzigartigen Exponaten, spektakulären Sonder-, Sammelausstellungen und Inszenierungen und gehört seit vielen Jahren zu den bedeutendsten Häusern in Deutschland. Die wertvolle Arbeit des Historischen Museums der Pfalz verdient unser aller Anerkennung, Lob und Unterstützung. Ich sehe Kultur nicht als Kosten, sondern als Investition in die Zukunft die den Standort Speyer und damit auch unsere Region stärkt“.
Oliver Kolb, Vorstandsmitglied der Sparkasse Vorderpfalz und Vorstandsvorsitzender der Stiftung der ehemaligen Kreis- und Stadtsparkasse Speyer

„Mit Archiven und Museen gehören Bibliotheken zu den großen kulturtragenden Institutionen. Der Historische Verein der Pfalz unterstützte schon im 19. Jahrhundert Bestrebungen zur Schaffung einer wissenschaftlichen Bibliothek für die Pfalz, die aber erst 1921 umgesetzt werden konnten. Die Bibliothek des Historischen Vereins der Pfalz gehört heute zu den besonderen Schätzen des Landesbibliothekszentrums/Pfälzische Landesbibliothek Speyer. In Bücher, wie auch in andere Formen des Kulturguts, muss aber immer wieder investiert werden, um eine Langzeitsicherung zu erreichen. Es ist überaus erfreulich, dass nun mit Mitteln der Sparkassenstiftung der ehemaligen Kreis- und Stadtsparkasse Speyer 30 Broschüren und Bücher, die in der Nachkriegszeit schwere Schäden davontrugen, so restauriert wurden, dass sie in diesem Zustand für einen sehr langen Zeitraum nachhaltig gesichert sind. Die Restaurierung setzt Maßstäbe für künftige, schon in Planung befindliche Projekte dieser Art.“
Dr. Armin Schlechter, Leiter der Abteilung Sammlung im Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz und Vorsitzender der Bezirksgruppe Speyer des Historischen Vereins der Pfalz

„Die frühere Kreis-und Stadtsparkasse Speyer ist immer eng mit dem Historischen Verein der Pfalz verbunden gewesen. Direktor Herbert Hack war über zwei Jahrzehnte Schatzmeister des Vereins  und hat dafür gesorgt, dass sich die finanzielle Situation von Verein und Stiftung gut entwickelt hat. Ich bin deshalb sehr froh, dass auch nach der Fusion Sparkasse und Sparkassenstiftung Verein und Museum nachhaltig fördern. Ich erinnerte in diesem Zusammenhang an die Übergabe des Richtschwertes im Rahmen der Ausstellung ‚150 Jahre Historisches Museum der Pfalz. 1869-2019‘, die in der Hauptstelle Speyer der Sparkasse Vorderpfalz stattfand. Die jetzige Spende hat dazu beigetragen, wertvolle Buchbestände des Historischen Vereins auch für die Zukunft zu erhalten.“
Werner Schineller, Vorsitzender des Stiftungsvorstands der Stiftung des Historischen Museums der Pfalz und Vorsitzender des Historischen Vereins der Pfalz

Text: Historisches Museum der Pfalz Speyer Foto: Historisches Museum der Pfalz / Klaus Venus
16.11.2021