Kirchen

Uhu-Nachwuchs am Speyerer Dom

Drei junge Uhus gesichtet

Speyer – Die Freude am Dom ist groß: Es gibt wieder Uhu-Nachwuchs. Drei junge Uhus hüpfen bereits abseits des Nests herum und ein Uhu-Junges unternimmt bereits erste Ausflüge in die Umgebung. „Die Jungen sind wohl Mitte März geschlüpft“, sagt der Vogel-Sachverständige des Doms Sven Ofer. „Sie befinden sich jetzt im Ästlingsstadium“. Das bedeutet, dass sie das Nest gelegentlich schon verlassen aber von den Altvögeln noch mitversorgt werden. Die drei Jung-Uhus haben bereits eine stattliche Größe und die ersten richtigen Federn. Mindestens ein Uhu-Junges wurde bereits im Domgarten gesichtet.

„Wir freuen uns sehr über den Uhunachwuchs am Dom“, sagt Dombaumeisterin Hedwig Drabik. „Unsere Schutzmaßnahmen, wie die Sperrung der Aufgänge zu den Türmen und Hinweise an alle am Dom tätigen Handwerker waren offensichtlich erfolgreich“. „Wichtig ist jetzt, dass Menschen, die den Domgarten besuchen, unbedingt ihre Hunde anleinen und keine Einfangversuche unternehmen sondern den Fund eines Uhus bei der Feuerwehr melden“, ergänzt Ofer. Schilder im Domgarten weisen auf die Uhu-Jungen hin. Die untere Naturschutzbehörde der Stadt Speyer ist ebenfalls informiert, denn Uhus sind streng geschützt und eine Gefährdung der Tiere kann teure Strafen nach sich ziehen.

Sven Ofer, der sich ehrenamtlich bereits seit vielen Jahren um die Greifvögel und Eulen am Speyerer Dom kümmert, hatte das Brutpaar Anfang des Jahres immer wieder einmal von unten aus beobachtet. Eine Begehung der Türme war erst möglich, nachdem eine Störung und damit Gefährdung der Brut ausgeschlossen war. Inspiziert hat das Brutpaar mehrere der insgesamt drei Brutkästen am Dom. Entschieden hat es dann für einen bereits vormals bebrüteten Kasten im Ostteil. Anfang der Woche konnte er dort zusammen mit Dom-Techniker Günther Frey drei junge Uhus sichten.

Text: Bistum Speyer Foto: Vogelsachverständiger Sven Ofer
27.04.2022

Terminkalender des Bistum Speyer im Mai 2022

1.5.10 Uhr Pontifikalamt mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Kirche St. Josef in Lautersheim.
1.5.16 Uhr Ökumenischer Gottesdienst im Speyerer Dom zur Eröffnung der Woche der Inklusion mit Weihbischof Otto Georgens.
1. – 8.5.Woche der Inklusion 2022 Verschiedene Aktionen im Bistum rund um das Thema Inklusion.
2.5.16.30 Uhr bis 18 Uhr Maria-Ward-Schule, Landau; Veranstaltung: „Schule als Segensort“ mit den Referent*innen: Dr. Irina Kreusch, Nico Körber, Speyer
2.5.„Lebenskreuzwege“ – Offene Andacht für Trauernde 18.30 Uhr in der Seminarkirche des Priesterseminars St. German in Speyer (Am Germansberg 60).
4.5.Gedenktag des Seligen Guido von Pomposa und Tag der Überführung seiner Gebeine nach Speyer (Reliquie in der Katharinenkapelle).
4.5.16 Uhr bis 18 Uhr „Bunte Töne und Klänge“ – Singen und Musizieren für Mädchen und Frauen mit und ohne Behinderung im Haus der Kirchenmusik in Speyer (Hasenpfuhlstr. 33 b) Veranstaltung im Rahmen der Woche der Inklusion.
6.5.18 Uhr Firmung durch Regens Markus Magin in Wörth, Hl. Christophorus.
6.5.18.30 Uhr bis 21.30 Uhr Workshop für Paare „Reden statt Rosen“ im Kloster Neustadt, Waldstr. 145, 67434 Neustadt. Veranstaltung der Katholischen Erwachsenenbildung. Referent/-in: Sonja Haub, KEB Pfalz und Timo Haas, Heilpraktiker (Psychotherapie) und Geistlicher Begleiter.
7.5.Neumitgliederführungen des Dombauvereins Speyer. Die Führungen finden vormittags in mehreren Gruppen statt.
7.5.Wallfahrtsfest in Pirmasens zum 200. Geburtstag von Paul Josef Nardini. 10 Uhr Gottesdienst in der Kirche St. Pirmin mit Weihbischof Otto Georgens und Erzbischof Dr. Nikola Eterovic, Apostolischer Nuntius in Deutschland.
7.5.14 Uhr bis 16 Uhr Workshop “Populare Kirchenmusik an der Orgel” in der Kirche St. Martin in Bad Bergzabern (Weinstr. 38). In dieser Fortbildung werden Begleitformen neuerer Kirchenlieder im Popularmusikstil vorgestellt und erarbeitet. Leitung: Dekanatskantor Horst Christill
7.5.18 Uhr Maiandacht unter dem Titel „Halte.Punkt.Maria“ im Speyerer Dom.
7.5.18 Uhr Firmung durch Regens Markus Magin in Wörth, Hl. Christophorus.
8.5.10 Uhr und 14 Uhr Firmung durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in Schönenberg-Kübelberg, Hl. Christophorus.
8.5.10 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in der Pfarrei Feilbingert.
8.5.16.30 Uhr bis 17.30 Uhr Orgelspaziergang in Speyer.
10.5.17 Uhr, die Diözesanversammlung des Bistums Speyer (Synodales Gremium auf Diözesanebene) tagt digital.
10./11.5.Jahrestagung der Schulseelsorger*innen des Bistums im Bischöfllichen Priesterseminar St. German in Speyer. Thema: Erstellung eines Schutzkonzeptes für die Schulseelsorge mit Christine Lormes (Präventionsbeauftragte des Bistums Speyer).
11.5.Pressetermin zum Abschluss der Restaurierung der Vierungskuppel des Speyerer Doms, mit Ehrung des Dombauvereins.
12.5.50 Jahre Katholisches Büro Saarland – Willi-Graf-Empfang 2022 18 Uhr Festakt mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Bischof Dr. Stephan Ackermann in der Congresshalle, Saal West, Hafenstr. 12, 66111 Saarbrücken
13.5.19 Uhr bis 20.30 Uhr Vortrag und Gespräch mit der Autorin und Friedenspädagogin Prof. Dr. Sumaya Farhat-Naser zum Thema “Ein Leben für den Frieden im Heiligen Land” im Pfarrzentrum St. Bernhard in Neustadt. Veranstalter: Frauenseelsorge im Bistum Speyer und kfd-Diözesanverband Speyer in Kooperation mit der Kath. Familienbildungsstätte Pirmasens. Weiterer Termin: 14. Mai 2022, 16 Uhr bis 18 Uhr in der Kath. Familienbildungsstätte Pirmasens.
13. – 15.5.Bildungs- und Besinnungswochenende mit Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl unter dem Thema “Himmlisches für unser Leben” – Den Speyerer Dom intensiv erfahren.
14.5.10 Uhr und 16 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in der Pfarrei Homburg Johannes XXIII.
14.5.14.30 Uhr bis 16 Uhr Kurs “Vom Blatt singen lernen und im Chor lehren” im Pfarrheim St. Maria in Kaiserslautern (St. Marien-Platz 22). Fortbildung für Chorsängerinnen und –sänger. Leitung: Dekanatskantor Maximilian Rajczyk.
14.5.Ab 18 Uhr Speyerer Chornacht der Dommusik im Dom zu Speyer.
15.5.10 Uhr und 16 Uhr Firmung durch Weihbischof Otto Georgens in der Pfarrei Dahn.
16.5.18.30 Uhr digitales Gesprächsformat mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Firmlingen.
16.5.19.30 Uhr Online-Vortrags- und Gesprächsabend zu “Gotteshaus und Menschenhaus – Die offene Kirche Elisabethen ist Kirche für Menschen, die nicht (mehr) in die Kirche gehen” mit Frank Lorenz, dem Pfarrer der Offene Kirche Elisabethen (OKE); Moderation: Ingo Faus, KEB Bistum Speyer; Veranstaltung der Katholischen Erwachsenenbildung.
18./19.5.Visitation durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in Blieskastel, Hl. Familie.
19.5.1822, Domweihe/“Wiederinbetriebnahme“ durch Bischof Matthäus Georg von Chandelle (vor 200 Jahren).
19.5.8.30 Uhr Frauenfrühstück und Vortrag unter dem Thema “Freude und Kraft aus den Worten des Magnifikat schöpfen” mit Monika Kreiner, Referentin der Frauenseelsorge im Bistum Speyer, im Schönstatt-Zentrum Marienpfalz in Herxheim.
19.5.19 Uhr in der Aula des Nikolaus-von-Weis-Gymnasiums (Eingang Holzstraße 8), Speyer. 1. Wissenschaftliches Forum des Dombauvereins Speyer zum Thema:  „Heinrich Hübsch und der Westbau des Speyerer Doms – das außergewöhnliche Werk eines außergewöhnlichen Architekten“. Referent: Kunst- und Architekturhistoriker PD Dr. habil. Ulrich Maximilian Schumann
20.5.15 Uhr bis 19 Uhr Fortbildungstag “Trauer braucht (k)einen Ort” im Bischöflichen Priesterseminar St. German in Speyer. Referentinnen: Kerstin Fleischer, Hospiz- und Trauerseelsorge und Sonja Haub, KEB Pfalz
21.5.10 Uhr bis 16.30 Uhr Frida 2022 – Ökumenischer Frauentag mit Inspiration, Diskussion und Austausch unter dem Thema “Verbunden sein. Ich bin, weil Du bist” in Kaiserslautern – Alte Eintracht.
21.5.18 Uhr Maiandacht unter dem Titel „Halte.Punkt.Maria“ im Speyerer Dom.
22.5.Wallfahrt der muttersprachlichen Gemeinden zum Speyerer Dom. 10 Uhr Pontifikalamt mit Weihbischof Otto Georgens im Speyerer Dom.
25.5.17.30 Uhr Dankfeier für langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bistums im Bischöflichen Priesterseminar St. German in Speyer mit Generalvikar Andreas Sturm.
25. – 29.5.102. Deutscher Katholikentag in Stuttgart unter dem Motto “Leben teilen”. Das Bistum Speyer ist mit einem Stand zum Thema „Segensorte“ vertreten.
Veranstaltungen mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Rahmen des Katholikentagprogramms:

28.05., 14 Uhr bis 15.30 Uhr Podiumsdiskussion mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann unter dem Thema “Vollmacht? Ohnmacht? Macht nix? – Gewaltenteilung: Gesellschaft ja – Kirche nein? – Der Synodale Weg im Kontext”.
28.05., 16.30 Uhr bis 18.00 Uhr Podiumsdiskussion mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann unter dem Thema „Geteiltes Leben, geteiltes Leid? 500 Jahre Täufertum 1525-2025: Eine ökumenische Zumutung oder Chance?”
26.5.10 Uhr Gottesdienst mit Weihbischof Otto Georgens in Schleithal/Elsass.
28.5.18 Uhr Maiandacht unter dem Titel „Halte.Punkt.Maria“ mit Weihbischof Otto Georgens im Speyerer Dom.
29.5.10.30 Uhr Pontifikalamt mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in Bruchsal anlässlich des 300-jährigen Jubiläums des Schlosses Bruchsal.
30.5.19 Uhr bis 20 Uhr „Brot & Palaver“ – Online-Dialogreihe des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Speyer.
30.5.19.30 Uhr bis 21 Uhr Veranstaltung „Christlich sein heute und ökumenische Beziehungen vertiefen“ im Friedrich-Spee-Haus, Edith-Stein-Platz 6, Speyer. Veranstaltung des Forums Katholische Akademie. Referentinnen: Sabine Clasani, Pfarrerin der Alt-Katholischen Gemeinde Mannheim und Vorstand im ACK Mannheim, Prof. Johanna Rahner, Direktorin des Instituts für Ökumenische und Interreligiöse Forschung an der Eberhard Karls Universität Tübingen, Dorothee Wüst, Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche der Pfalz, Speyer Moderation: Ulrike Gentner, Direktorin Bildung Heinrich Pesch Haus, Ludwigshafen Veranstalter: Katholische Erwachsenenbildung (KEB) Bistum Speyer, Heinrich Pesch Haus und Dompfarrei pax christi

Text: Bistum Speyer Foto: Speyer 24/7 News
26.04.2022

„Inklusion bedeutet Teilhabe und Teilgabe“

5. Mai ist Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung

Menschen mit Behinderung sollen nicht nur dabei sein, sondern aktiv und mittendrin. Aber wie weit sind Gesellschaft und Kirche hierbei? Antworten gibt Thomas Jakubowski, der Beauftragte für Behindertenseelsorge.

Postkarten werden beim ökumenischen Eröffnungsgottesdienst der „Woche der Inklusion“ verteilt. Sie verweisen auf wichtige Forderungen der Gleichstellung.
Foto: lk

Speyer (lk)Am 5. Mai ist Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Wie steht es mit der Gleichstellung? Das erklärt Pfarrer Thomas Jakubowski, Beauftragter für Behindertenseelsorge der Evangelischen Kirche der Pfalz. Er nennt die wichtigsten Voraussetzungen für ein Miteinander und erläutert, warum Menschen mit Behinderung aktiv protestieren sollen.

Herr Jakubowski, wie weit sind Gesellschaft und Kirche bei der Gleichstellung von Menschen mit Behinderung vorangekommen?

In der rechtlichen Gleichstellung gibt es noch viele Hürden, aber wir sind auf einem guten Weg. Durch das Bundesteilhabegesetz und die UN-Behindertenrechtskonvention hat sich viel getan. Der Begriff Behinderung wird nun weit gefasst.

Können Sie das erklären?

Als behindert gelten Menschen, die Schwierigkeiten im Alltag haben – aus welchen Gründen auch immer. Genau genommen sind sie nicht behindert, sondern sie werden behindert am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Die Weichen für Inklusion sind gestellt. Jetzt gilt es, die finanziellen und strukturellen Ressourcen bereitzustellen.

Wie reagiert Kirche darauf?

Natürlich gelten die Gesetze auch für die Kirche. Aber die gesetzlichen Vorgaben sind letztlich Mittel zum Zweck. Menschen mit Behinderung müssen in Gesellschaft und Kirche dabei sein. Das muss selbstverständlich werden. Dafür brauchen wir ein Verständnis und eine bestimmte Haltung. Wir müssen einander wahrnehmen und sehen, welche Bedürfnisse einzelne haben. Diese Haltung muss in die Kultur der Gesellschaft und Kirche vorangebracht werden. So hat sich die Landeskirche schon 2009 selbst verpflichtet, kirchliche Einrichtungen und Angebote barrierefrei zu gestalten. Das betrifft nicht nur die bauliche Barrierefreiheit, um Orte zu erreichen, sondern auch Barrierefreiheit beim Sehen, Hören und Verstehen.

Was bedeutet das praktisch?

Für Kirchengemeinden heißt es, das Leben so zu organisieren, dass alle dabei sind. Sie sollen für alle offen sein. Aber auch Menschen mit Beeinträchtigung haben die Aufgabe, ihre Ansprüche laut und deutlich zu formulieren. Dazu gibt der Protesttag Anlass. Inklusion bedeutet Teilhabe und Teilgabe, nicht nur stille Teilnahme. Es geht nicht nur ums Dabeisein, sondern ein aktiver Teil der Gemeinschaft zu sein. 

Pfarrer Thomas Jakubowski, Beauftragter für Behindertenseelsorge der Evangelischen Kirche der Pfalz.
Foto: lk/Klaus Venus

Wie kann man das praktisch umsetzen?

Wir müssen die Menschen fragen, was sie brauchen – und vor allem jene, die wegen Hindernissen nicht in die Kirche kommen. Es ist nicht immer einfach, Barrierefreiheit zu schaffen. Zum Beispiel sind barrierefreie Zugänge wegen des Denkmalschutzes oft nicht möglich. Wenn eine Kirche nicht barrierefrei ist, ist es vielleicht das Gemeindezentrum. Dort können auch Gottesdienste gefeiert werden.

Wie hat sich die Corona-Pandemie auf die Gleichstellung ausgewirkt?

Es sind neue barrierefreie Angebote entstanden. Zum Beispiel haben wir mit Video-Gottesdiensten Menschen erreicht, für die der Weg in die Kirche zu beschwerlich ist. Natürlich bedeutet die Technik eine neue Hürde. Andererseits ist in einem gut gemachten Video-Gottesdienst die Sprache besser zu hören und zu verstehen, die Akteure sind besser zu sehen. Es ist wichtig, dass wir das weiterführen, was wir an Neuem gelernt haben. Es ergänzt das bestehende Angebot. 

Wie wird der Protesttag dieses Jahr begangen?

Der Protesttag hat in der Pfalz eine lange Tradition mit besonderen Aktionen. Katholische und protestantische Kirche, Caritas und Diakonie arbeiten eng zusammen. Dieses Jahr organisiert das Bistum rund um den Protesttag eine „Woche der Inklusion“, an der sich auch die Landeskirche beteiligt. Beim Eröffnungsgottesdienst weise ich auf das Sozialrechtlich-Politische hin und stelle den Orientierungsrahmen der Evangelischen Kirche Deutschlands vor, der gerade erarbeitet wurde. Und wir machen den Anspruch der Kirche deutlich: Nach christlichem Verständnis sollen wir ein Miteinander ermöglichen und leben – gemäß dem Bibelwort „Nehmt einander an, wie auch Christus dich angenommen hat zu Ehre Gottes“.

Info

Ökumenischer Gottesdienst zur Eröffnung der Woche der Inklusion:

Sonntag, 1. Mai 2022, 16 bis 17 Uhr, Dom zu Speyer

26.04.2022

Pontifikalamt zum Kirchenjubiläum in Lautersheim

Bischof Wiesemann feiert am 1. Mai Festgottesdienst in der Kirche St. Joseph

Lautersheim – Die Kirche St. Joseph in Lautersheim (Pfarrei Hl. Philipp der Einsiedler, Göllheim, Donnersbergkreis) wird 100 Jahre alt. Das Jubiläum wird am Sonntag, 1. Mai, zugleich mit dem Patrozinium gefeiert. Das Pontifikalamt zum Festtag mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann beginnt um 9 Uhr. Die von der Nepomukband Göllheim und Organist Severin Günther mitgestaltete Messe wird in die Gemeindehalle Lautersheim sowie ins Internet übertragen.

Gegen 11.30 Uhr beginnt in der Gemeindehalle der Frühschoppen mit verschiedenen Grußworten, musikalisch gestaltet von der Kolpingkapelle Zell, das Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen schließen sich an. Um 15 Uhr beginnt ein Jugendkonzert in der Gemeindehalle mit Cris Cosmo, unter anderem bekannt vom ökumenischen Kirchentag in Speyer 2015 und von der Teilnahme am Bundesvision-Song-Contest 2012. Um 18 Uhr wird nochmals in die Kirche eingeladen, wo eine Schlussandacht zum 100. Geburtstag der Kirche St. Joseph gestaltet wird.

Der Link zur Live-Übertragung des Pontifikalamtes:  https://www.youtube.com/watch?v=QvkEHBOLW6w

Bistum Speyer
26.04.2022

Internationaler Orgelzyklus im Dom zu Speyer startet am 30. April

Zweiter Domorganist Christoph Keggenhoff eröffnet mit Werken von Bach, Buxtehude, Letocart und Fleury

Der Zweite Domorganist Christoph Keggenhoff an der Hauptorgel des Speyerer Doms
Foto: Klaus Landry

Speyer – Auch in diesem Jahr hat der Speyerer Domorganist Markus Eichenlaub als künstlerischer Leiter des Internationalen Orgelzyklus hochkarätige Gastorganisten eingeladen. Im Rahmen von zehn Konzerten werden namhafte Interpreten aus der Schweiz, Frankreich, England, der Slowakei und Deutschland sowie eine Organistin aus Spanien zu hören sein. Mit der Gesamtaufführung der großen Orgelwerke von César Franck, dessen Geburtstag sich in diesem Jahr zum 200. Mal jährt, wird Markus Eichenlaub selbst in drei dicht aufeinander folgenden Konzerten im Juni zu hören sein.

Der diesjährige Orgelzyklus wird am 30. April um 19.30 Uhr vom Zweiten Domorganisten Christoph Keggenhoff eröffnet. Der Orgelabend beginnt klassisch mit einem Zyklus von sechs Choralbearbeitungen der Kar- und Osterzeit aus dem „Orgelbüchlein“ von Johann Sebastian Bach. Mit dem „Te Deum“ folgt das mit Abstand umfangreichste Orgelwerk des Lübecker Marienorganisten Dieterich Buxtehude. Mit einem Anflug von impressionistischen Klängen darf sich das Publikum auf eine suitenartige Zusammenstellung von fünf Stücken des César Franck Schülers Henri Letocart freuen. Mit der Trilogie „Prélude, Andante et Toccata“ aus der Feder des Letocart-Schülers André Fleury geht das Eröffnungskonzert zu Ende.

Bereits um 18.45 Uhr startet vor diesem und allen folgenden Konzerten das sogenannte „Praeludium“ – ein 30-minütiges Gespräch, in dessen Rahmen die Konzertbesucher Unterhaltsames und Informatives von und über die einzelnen Interpreten und deren Programm erfahren können. Treffpunkt ist das Chorpodest auf dem Königschor gegenüber der Chororgel.

Einen Überblick über alle Konzerte des Internationalen Orgelzyklus, die einzelnen Programme und Interpreten gibt es auf der Homepage der Dommusik https://www.dom-zu-speyer.de/dommusik/konzerte/orgelkonzerte/ Der Eintritt zu den Konzerten beträgt je 12 Euro (ermäßigt 5 Euro). Wiederum bietet die Dommusik ein Abonnement für alle zehn Orgelkonzerte zu einem Preis von 100 Euro (ohne Ermäßigung) an. Die Karten sind übertragbar und können auf Wunsch zugestellt werden.

Karten und Abonnement sind bei der Dom-Info, der Tourist-Information der Stadt Speyer und bundesweit bei allen Reservix-Vorverkaufsstellen sowie online über Reservix erhältlich. Die Abendkasse öffnet jeweils um 18.30 Uhr.

Internationaler Orgelzyklus 2022

Beginn der Konzerte um jeweils 19:30 Uhr

Samstag, 30. April 2022
Christoph Keggenhoff, Speyer
Werke von Bach, Buxtehude (Te Deum laudamus), Letocart, Fleury

Mittwoch, 25. Mai 2022
Loreto Amarendi, San Sebastian (Spanien)
Werke von Buxtehude, Liszt (Funérailles), Saint-Saëns, Fauré

CÉSAR FRANCK ZUM 200. GEBURTSTAG
Domorganist Markus Eichenlaub spielt sämtliche Orgelwerke

1. Konzert – Samstag, 11. Juni 2022
César Franck und seine Schüler

2. Konzert – Mittwoch, 15. Juni 2022
César Franck und die Nachfolger an St. Clotilde

3. Konzert – Samstag, 18. Juni 2022
Einfach nur César Franck …

Samstag, 16. Juli 2022
Gabriel Dessauer, Wiesbaden
Werke von Höller (Ricercar), Hakim, Strauss, Bedard

Samstag, 13. August 2022
Stanislav Šurin, Bratislava (Slowakei)
Werke von Bach, Eben, Nosetti, Janáˇcek, Šurin

Samstag, 10. September 2022
Andreas Jetter, Chur (Schweiz)
Hans Rott, 1. Symphonie E-Dur

Mittwoch 28. September 2022
Donnerstag 29. September 2022

Meisterkurs mit Prof. Daniel Roth – Die Orgelwerke von César Franck
Möglichkeit zur aktiven und passiven Teilnahme (In Kooperation mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main und der Hochschule für Musik Saar)

Freitag, 30. September 2022
Daniel Roth, Paris (Frankreich)
Werke von Franck (Rédemption),
Roth (Hommage à César Franck), Improvisation (im Rahmen der „Internationalen Musiktage Dom zu Speyer“)

Samstag, 8. Oktober 2022
Daniel Cook, Durham (England)
Werke von Byrd, Willan, Whitlock, Vierne, Darke und Jongen (Sonata Eroïca)

Samstag, 12. November 2022
Heinrich Walther, Colmar (Frankreich)
Werke von Sweelinck und César Franck (Psyche)

Beginn der Konzerte um jeweils 19:30 Uhr

PRAELUDIUM – Einführung zum Orgelkonzert

18:45-19:15 Uhr

Die Organisten stellen sich und ihre Programme vor dem jeweiligen Konzert in einer von Dr. Klaus Gaßner und Markus Eichenlaub moderierten Gesprächsrunde vor.

Treffpunkt im Dom: Chorpodest gegenüber der Chororgel

Text: Bistum Speyer Foto: Klaus Landry
26.04.2022

Bischof Wiesemann feiert Festgottesdienst mit Hildegardisschwestern

Feier zum rund 100-jährigen Bestehen der Gemeinschaft in Pirmasens

Pirmasens – Seit etwas mehr als 100 Jahren gibt es die Gemeinschaft der Hildegardisschwestern vom katholischen Apostolat im Bistum Speyer. Am Freitag, 29. April, feiern die Schwestern dieses Jubiläum mit einem Festgottesdienst um 12 Uhr in der Kirche St. Anton in Pirmasens mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann. Die Feier wird live über den Youtube-Kanal der Pfarrei Paul Josef Nardini übertragen. Im Anschluss an die Messe findet ein Empfang mit geladenen Gästen statt.

Gründung der Gemeinschaft vor etwas mehr als 100 Jahren

Am 3. November 1921, also vor etwas mehr als 100 Jahren, gründet der Pallottinerpater Adolf Panzer unter dem Namen „Apostolatsschwestern“ in Limburg eine Frauengemeinschaft. Es ist eine Notzeit nach dem Weltkrieg, mit sozialen, wirtschaftlichen und politischen Spannungen. Der Ordensmann hat, angelehnt an Vinzenz Pallottis Ideen, den Gedanken, eine menschennahe Seelsorge aufzubauen.

Für die wachsende Schwesterngemeinschaft spielen die Familienhilfe und der Caritasdienst eine wichtige Rolle. Als sie Ende 1922 nach Ludwigshafen gerufen werden, kommen die Frauen in eine junge, aufstrebende Stadt mit wachsenden Stadtteilen und einer großen Arbeiterschaft. Sie arbeiten als Pfarreischwestern in den Pfarreien St. Ludwig und St. Dreifaltigkeit und im ebenfalls jungen Caritasbüro mit. Caritassekretär Jakob Franz vermittelt der Gemeinschaft ein Anwesen nahe Grünstadt: Das gepachtete „Haus Nazareth“ (Boßweiler Hof) wird Mutterhaus der ab 1927 als „St. Hildegardisschwestern vom Katholischen Apostolat“ bezeichneten Gemeinschaft.

Pater Adolf Panzer verstirbt bereits 1925. Den Frauen gab er mit auf den Weg: „Mutig, tapfer und froh sollen meine Schwestern sein durch ihre Arbeit, ihr Gebet und gutes Beispiel, die Sünde zu verhüten, jede christliche Tugend, besonders aber den Glauben und die gegenseitige Liebe, zu fördern suchen.“ Im Bistum Speyer kommen ab 1927 neue Schwesternstationen hinzu: In Grethen-Hardenberg, Neuleiningen, Speyer, Roschbach, Kaiserslautern, Ensheim, Niedersimten und weiteren Orten, insgesamt 15 an der Zahl. Nach dem Wunsch des Gründers sollten die Schwestern hier wirken „wie die frommen Frauen zur Zeit der Apostel“. Familien- und Krankenpflege, die Kinderschule, Hilfsdienste in der Seelsorge und die Bahnhofsmission zählen zu ihren Aufgaben. Weil größere Investitionen im nur gepachteten Boßweiler Hof anstehen, sucht die Gemeinschaft ein neues Mutterhaus. 1956 wird es in Neustadt/Weinstraße gefunden. Es handelt sich um die ehemalige Sommerresidenz des Reichsrats von Buhl in Hildenbrandseck. Die Schwestern entscheiden sich, das Anwesen zu kaufen.

Schülerinnen und Schwestern aus Spanien und Indien

1960 beginnen die Hildegardisschwestern eine Zusammenarbeit mit den Theresienschwestern vom Katholischen Apostolat und starten gemeinsam in Spanien ein Projekt, um Nachwuchs für sich zu gewinnen. In Hildenbrandseck wird eigens eine Schule für die jungen Mädchen aus Spanien eingerichtet. Heute sind noch vier spanische Schwestern da, die Jüngsten der Gemeinschaft. „Für einige von uns ist die Pfalz so zur Heimat geworden, dass wir die deutsche Staatsangehörigkeit angenommen haben“, sagen sie. Kontakt zu den Wurzeln in Spanien besteht natürlich immer noch.
Auch Frauen aus Indien wurden im Kloster Hildenbrandseck ausgebildet. Die Khristsevikas (Christusdienerinnen) wollten in ihrer Heimat ein Säkularinstitut gründen. Auch heute bestehen gute persönliche Kontakte nach Indien, wo die „Christusdienerinnen“ bei ihren Missionsaufgaben und bei Projekten für Kinder und arme Menschen unterstützt werden.

Umzug nach Pirmasens

2004 beschließt die Gemeinschaft, weil sie nicht mehr wächst, ein kleineres Mutterhaus zu suchen – und wird in Pirmasens fündig. In einem ehemaligen Schwesternhaus neben der Kirche St. Anton bezieht die damals aus 22 Frauen bestehende Gemeinschaft ihr neues Domizil, das ihr von der Gemeinde langfristig überlassen wurde. Heute engagieren sich die Schwestern vor Ort in der Gemeinde und ihrer Kirche St. Anton, im Mutterhaus, das auch Anlaufstelle für Notleidende ist – aber auch bistumsweit, etwa mit spirituellen Angeboten.
An einen nochmaligen Umzug denken die Schwestern nicht, an Veränderungen aber schon: Für die Zukunft planen sie, ihr Haus zu einer Wohnpflege-Gemeinschaft umzugestalten, um darin das Leben selbstbestimmt mit anderen Seniorinnen zu teilen.

Einblicke in die Gemeinschaft der Hildegardisschwestern und in ihre 100-jährige Geschichte gibt es auf der neuen Internetseite des Ordens unter www.hildegardisschwestern.de

Link zur Übertragung des Gottesdienstes am 29. April: https://www.youtube.com/watch?v=9N7nL5xBhBY

Bistum Speyer
26.04.2022

Neue Gerüste am Dom

Untersuchungen an Fresken, Fenstern und Zugstangen

Ohne Gerüste geht es nicht.
Foto: Domkapitel Speyer

Speyer – Die Nordseite des Doms und das Dominnere haben in diesen Tagen ein weiteres Gerüst erhalten. Das Gerüst im Innern steht im vierten Joch des Langhauses. Es dient der Voruntersuchung der Fresken durch eine Restauratorin bei denen bei einer Befahrung mittels eines Hubsteigers bereits Schäden festgestellt wurden. Die Voruntersuchung und kleinen Musterflächen dienen der Entwicklung eines Restaurierungskonzeptes, welches auf alle Fresken Anwendung finden wird.

Weitere Untersuchungen gelten Steinflächen, der Fensterverglasung und den Zugstäben im Mittelschiff. Besonders im Fokus steht dabei die Statik: „An dieser Stelle steht das Gebäude unterer besonderer Spannung, da sich dort eine Baunaht an der Verbindung vom in der Barockzeit wieder aufgebauten Dom zum mittelalterlichen Ostteil befindet.“, erläutert Dombaumeisterin Drabik. Im November des vergangenen Jahres hatte sich ein Eisenkeil aus einer der Fensterwölbungen gelöst, was eine Untersuchung und Sicherung des Bereichs nach sich gezogen hatte. Immer wieder fallen kleine Putzstück ab, so dass nun in größerem Umfang nach der Ursache gesucht wird. So dient auch das Gerüst an der Außenseite zur Untersuchung der Baunaht und den dort herrschenden Kräften.

Über das Gerüst an der Nordwand wird versucht, an den im Mauerwerk befestigten Zuganker zu kommen. „Dieser bindet in die Wand ein und hat seinen Spannverschluss vermutlich von außen“, sagt Drabik. „Die Stelle wird von außen geöffnet werden, um so den Anker in Augenschein nehmen zu können. Zudem können über das Gerüst auch die Fensterflächen von außen näher begutachtet werden“, erklärt die Dombaumeisterin. Die Maßnahmen erfolgen nun unmittelbar nach Ostern, damit das Gerüst nach Möglichkeit bis Pfingsten wieder abgebaut werden kann. Der Innenraum soll so schnell wie möglich wieder vollständig nutzbar sein.

Text: Bistum Speyer Foto: Domkapitel Speyer
25.04.2022

Katholisch in 75 Jahren Rheinland-Pfalz

Buch zum Landesjubiläum mit zahlreichen Beiträgen zur Geschichte des Bistums Speyer

Buchtipp: Katholisch in 75 Jahren Rheinland-Pfalz. Personen, Orte, Ereignisse, Ideen, hg. von Ulli Roth, Münster 2022, 391 Seiten, 29,80 Euro, ISBN 978-3-402-26636-6

Speyer (is) Rheinland-Pfalz feiert in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass ist jetzt in der Reihe „Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte“ der Sammelband „Katholisch in 75 Jahren Rheinland-Pfalz“ erschienen.

Autorinnen und Autoren aus den Theologischen Fakultäten und Instituten, den Diözesanarchiven, geschichtlichen Forschungsstellen und historischen Vereinen der fünf Diözesen des Landes – Köln, Limburg, Mainz, Speyer und Trier – lassen die Jahre seit 1947 in 75 Kurzartikeln unter dem Gesichtspunkt „Katholisch“ Revue passieren. Sie heben den Reichtum der jüngsten Landesgeschichte hervor, der oftmals über die lokale Bedeutsamkeit in gesamtdeutsche oder globale Relevanz hinausreicht. Dazu beleuchtet der Band Personen, Orte, Ereignisse und Ideen in kurzen Porträts sowie mit eindrücklichen Bildern. „In einer zunehmend kurzatmiger und disparater werdenden Zeit bedarf es auch des Zuspruchs einer reichen, gemeinsam geteilten Herkunft“, betont Herausgeber Professor Dr. Ulli Roth (Koblenz) im Vorwort.

Neben Beiträgen, die Entwicklungen des gesamten Bundeslandes historisch einordnen, nehmen zahlreiche Artikel auch unmittelbar auf Ereignisse oder Persönlichkeiten im Bistum Speyer Bezug. Um die Verbindung Edith Steins zu Rheinland-Pfalz und die Gründung der Edith-Stein-Gesellschaft 1994 in Speyer geht es in dem Beitrag des Mainzer Regens‘ Dr. Tonke Dennebaum. Dr. Thomas Fandel, Leiter des Bistumsarchivs Speyer, beschreibt das kirchliche Engagement beim Wiederaufbau nach 1945 in der Pfalz sowie die Bedeutung des Speyerer Doms für das politische Wirken Helmut Kohls. Die Friedenskirche St. Bernhard in Speyer als Symbol der deutsch-französischen Versöhnung steht im Fokus eines Beitrags von Pastoralreferent Dr. Markus Lothar Lamm. Ebenfalls kirchlichen Impulsen zur deutsch-französischen Versöhnung wie der Aktion „Contact Abbé“ oder der Errichtung von Friedenskreuzen widmet sich Pastoralreferentin Dr. Bettina Reichmann. Ein weiterer Artikel Lamms – gemeinsam verfasst mit Servet Özel, dem langjährigen Vorsitzenden der türkisch-islamischen Gemeinde Speyer – hat den christlich-islamischen Dialog, vor allem am Beispiel des Interreligiösen Forums Speyer, zum Thema.

Drei Beiträge stammen aus der Feder Professor Dr. Hans Ammerichs. Der ehemalige Leiter des Bistumsarchivs Speyer schildert französische Versuche zur Bildung einer „Saardiözese“ nach 1945, erinnert an die Seligsprechung des Pfälzer Diözesanpriesters Paul Josef Nardini 2006 und widmet sich den Jakobswegen in der Pfalz. Auf 40 Jahre Partnerschaft der Diözesen Speyer und Cyangugu (Ruanda) blickt Dr. Katharina Peetz zurück. Natalie Benzing und Isabelle Schreiner würdigen Professor Ludwig Volz, der ein Vierteljahrhundert als Dozent am Speyerer Priesterseminar wirkte, als wichtigen Impulsgeber für „einen zukunftsorientierten Religionsunterricht“.

„Das Buch macht neugierig, den 75 Jahren ‚katholisch in Rheinland-Pfalz‘ nachzuspüren“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer im Grußwort der Publikation.

25.04.2022

Gott ist Lobbyist der Schwachen

Kirchenpräsidentin Wüst predigt zur ersten Sitzung des neuen saarländischen Landtags

Soziale Gerechtigkeit, Solidarität mit den Schwachen und eine Politik, die aus der „Ich-Angst“ ein „Wir-Gefühl“ wachsen lässt: Die pfälzische Kirchenpräsidentin stellt den gesellschaftlichen Zusammenhalt in den Mittelpunkt ihrer Predigt zur Neukonstituierung des saarländischen Landtags.

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst
Foto: Evangelische Landeskirche, Klaus Landry

Speyer (lk)Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst hat die Mitglieder des saarländischen Landtags aufgefordert, besonders die Schwachen der Gesellschaft ins Zentrum ihrer Politik zu rücken. „Gott ist Lobbyist für die, die in dieser Welt zu den Verlierern zählen“, sagte Wüst am Montagmorgen im ökumenischen Gottesdienst in der Saarbrücker Christkönig-Kirche. Den Gottesdienst gestalteten zudem Thorsten Latzel, Evangelische Kirche im Rheinland, Weihbischof Otto Georgens, Bistum Speyer und Bischof Dr. Stephan Ackermann, Bistum Trier. Ebenso beteiligt waren die kirchlichen Beauftragten, Kirchenrat Frank-Matthias Hofmann, Evangelisches Büro Saarland und Ordinariatsdirektorin Katja Göbel, Katholisches Büro Saarland. Im Anschluss an den Gottesdienst waren die Vertreter der Kirchen zur konstituierenden Sitzung des neuen saarländischen Landtags eingeladen.

In ihrer Predigt betonte Wüst die Bedeutung sozialer Gerechtigkeit. Diese sei unabdingbar für eine funktionierende Gesellschaft. In einem Klima, das immer mehr von Konkurrenzdenken, Sozialneid und Existenzangst geprägt sei, brauche es eine mitfühlende Politik. „Für Hans Becker, der um seinen Arbeitsplatz fürchtet. Für Gudrun Schmitt, die einen Kita-Platz braucht. Für Liesel Meyer, die nicht weiß, wie sie den neuen Kühlschrank bezahlen soll. Für Horst Müller, der niemanden in Kurzarbeit schicken will. Für Adil, der sich kaum noch an Syrien erinnert und doch nicht wirklich ankommt in seiner neuen Heimat.“

Sie sei sich bewusst, dass Politik eine hohe Kunst sei, so Wüst. „Weil sie auf keinem Auge blind sein darf. Weil sie ein hörendes Herz braucht, wie es sich der biblische König Salomo gewünscht hat. Ein hörendes Herz. Politik mit allen Sinnen. Mit Herz und Verstand.“ Die in die Wohnzimmer und Fabrikhallen hineinfühle und ernst nehme, was Menschen umtreibt. Nur so könne aus einer Ich-Angst ein Wir-Gefühl werden. Wie anders solle so etwas wie Solidarität funktionieren, ohne die jede Gesellschaft auseinanderfalle in ein Hauen und Stechen? In diesem Sinne sei Gott auch ein Lobbyist der Freiheit. Mit Freiheit habe er die Menschen begabt und beschenkt. „Wir sind frei zu glauben und zu denken und zu fühlen. Wir sind frei, aus unserem Leben das zu machen, was zu uns passt. Und wir sind frei, das in Rücksicht auf und in Achtung vor und in Verantwortung für unseren Nächsten zu tun.“

Eingeladen zu dem Gottesdienst waren neben den neuen und ehemaligen Mitgliedern des Landtages auch der Landtagspräsident, der Landtagsdirektor und die Mitarbeitenden des Landtags ebenso wie die Öffentlichkeit.

Die Kollekte war bestimmt für die Arbeit der ökumenischen Telefonseelsorge Saar, die seit Beginn der Coronakrise und des Krieges in der Ukraine besonders stark in Anspruch genommen wird.

Foto: Evangelische Landeskirche, Klaus Landry
25.04.2022

Gottesdienst im Dom – mal anders

Neue Gottesdienstformate mit mediativem Charakter, jeweils am ersten Sonntag im Monat um 20 Uhr

„Ruhe für die Seele“ im Dunkeln Dom.
Foto: © Domkapitel Speyer, Simon Stelgens

Ab Anfang Mai bietet das Domkapitel zusätzliche, neue Gottesdienst-Formate im Dom an. Jeweils am ersten Sonntag im Monat um 20 Uhr werden unter der Überschrift „Gottesdienst im Dom – mal anders“ bewusst meditative Formate an das Ende der Woche gesetzt. Gestaltet werden die Gottesdienstfeiern, die jeden Monat eine anderen Schwerpunkt haben, im Wesentlichen von Domdekan Dr. Christoph Maria Kohl. „Die Gottesdienste haben einen meditativen Grundcharakter und sind so gestaltet, dass die Mitfeiernden zur Ruhe und zu sich kommen können und sich so einbringen können, wie sie möchten“, erklärt der Domdekan die Idee der neuen Formate.

Eine solche Gottesdienstform, mit der es am 1. Mai um 20 Uhr beginnen soll, ist „In Stille im Dom – Ruhe für die Seele“. Die Gottesdienstbesucher können dann, in den hinteren Bänken sitzend, eine halbe Stunde lang den Dom in Stille (und ohne Innenbeleuchtung) auf sich wirken lassen. Abgeschlossen wird der Gottesdienst mit einem Gebet und Segen.

Im Mittelpunkt des Gottesdienstes „Die Kraft der Psalmen“ am 5. Juni steht jeweils ein bestimmter Psalm, in den sich die Mitfeiernden vertiefen können durch Psalmengebet und Psalmengesang und mit Hilfe einer Psalm-Betrachtung, auch im Austausch darüber, was der Psalm den Einzelnen für ihr Leben sagt und mitgibt.

„Messe intensiv“ ist eine Form, die am 3. Juli erstmals gefeiert wird. Es ist eine Eucharistiefeier in kleinerer Gruppe. Der Wortgottesdienst mit Predigtgespräch findet im Stuhlkreis in der Apsis statt. Bei der Mahlfeier ab der Gabenbereitung stehen die Mitfeiernden direkt um den Vierungsaltar. So wird ein besonders intensives Erleben der Messfeier möglich. Da die Teilnehmerzahl an diesem Abend begrenzt ist, wird um vorherige Anmeldung per Mail an domdekan-domkustos@bistum-speyer.de gebeten.

„Auf steige mein Gebet zu dir wie Weihrauch vor dein Angesicht“ – unter diesem Thema (in Anklang an Psalm 141, 2) steht ein weiterer, meditativ-ganzheitlicher Gottesdienst. Dabei wird eine große Weihrauch-Schale aufgestellt, in die die Mitfeiernden „ihre“ Weihrauchkörner einlegen können, mit denen sie ihre persönlichen Fürbitten verbinden können. Musik und Gebet runden diesen Gottesdienst ab.

Für die dunklere Jahreszeit ist dann auch ein Gottesdienst als besondere Lichtfeier vorgesehen, bei der der Dom nur von Kerzenlicht erfüllt ist.

Zu diesen Gottesdiensten in der neuen Reihe „Gottesdienst im Dom – mal anders“ am ersten Sonntag im Monat um 20 Uhr im Dom sind alle herzlich eingeladen. Treffpunkt ist jeweils vor dem Nord-westlichen Seitenportal des Doms.

Text: Bistum Speyer Foto: © Domkapitel Speyer, Simon Stelgens
20.04.2022

Für Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern

Pilger-Aktion in der Pfalz

„Go for Gender Justice“ heißt eine Initiative der Evangelischen Kirche Deutschlands, die sich für Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern einsetzt. Auch die Protestantische Landeskirche der Pfalz schließt sich an.

Speyer (lk)Ideen für mehr Gerechtigkeit und weniger Diskriminierung sammeln die Teilnehmenden der Pilger-Aktion „Go for Gender Justice“ vom 13. bis 15. Mai. Die Beiträge stellen sie auf der 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) vom 31. August bis 8. September in Karlsruhe vor.

In der Pfalz steht ein Pilgerwochenende im Mittelpunkt, das auf dem Hambacher Schloss in Neustadt beginnt, wo die Demokratie in Deutschland begründet wurde. Eröffnet wird es am Freitag, 13. Mai, 15 Uhr, von Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und der SPD-Landtagsabgeordneten Giorgina Kazungu-Haß.

Am Nachmittag wird zum Austausch eingeladen. „Menschen verschiedener Generationen kommen über Geschlechtergerechtigkeit ins Gespräch“, erläutert Annette Heinemeyer von der Gleichstellungsstelle der Evangelischen Kirche der Pfalz. Die Teilnehmenden sprechen über ihre persönlichen Erfahrungen. Sie loten Höhen und Tiefen der Geschlechtergerechtigkeit in Kirche, Religion und Gesellschaft aus.

Ein Bus-Shuttle verkehrt ab 14.30 vom Hauptbahnhof Neustadt zum Hambacher Schloss und ab 17 Uhr zurück. Bei schlechtem Wetter findet die Auftaktveranstaltung in der Evangelischen Kirchengemeinde Hambach (Dr.-Wirth-Straße 17) statt.

Foto: lk/Wagner

Am Samstag, 14. Mai, ist eine Pilgerwanderung von der Jugendherberge Neustadt nach Landau ins Butenschoen-Haus geplant. Auf diesem 21 Kilometer langen Weg können sich Pilgerinnen und Pilger an verschiedenen Bahnhöfen der Gruppe anschließen oder von dort mit dem Zug weiter nach Landau fahren (Start in Neustadt 9.15 Uhr, Edenkoben ca. 14.30 Uhr, Edesheim ca. 15.15 Uhr, Knöringen ca. 16.15 Uhr). Wer nicht laufen möchte, kann direkt einzelne Stationen ansteuern.

Am Sonntag, 15. Mai, 10 Uhr, lädt die Evangelische Jugend der Pfalz ins Butenschoen-Haus zu „Talk & Gender“ ein. Kirchenpräsidentin Wüst, Landtagsabgeordnete Kazungu-Haß und Dominic Blauth, Synodaler der Evangelischen Kirche Deutschlands, diskutieren über Geschlechtergerechtigkeit in Kirche und Gesellschaft.

Bereits am Dienstag, 10. Mai, startet eine Pilgerwanderung von Schopp (Kirchenbezirk Kaiserslautern) nach Neustadt. Hier arbeiten die Evangelische Erwachsenenbildung Zweibrücken, der Gemeindepädagogische Dienst Kaiserslautern und das Landesjugendpfarramt zusammen. Die Evangelische Jugend der Pfalz kooperiert bei „Go for Gender Justice“ eng mit der landeskirchlichen Gleichstellungsstelle. Unter anderem greifen die jungen Menschen das Thema Geschlechtergerechtigkeit im Vorfeld des Pilgerwochenendes in sozialen Medien auf.

Trägerin von „Go für Gender Justice“ ist die Konferenz der Gender-Referate und Gleichstellungsstellen in den evangelischen Landeskirchen.

Anmeldung

Für die einzelnen Veranstaltungen werden Anmeldungen erbeten bis Montag, 2. Mai 2022, bei der landeskirchlichen Gleichstellungsstelle, Tel: 0 62 32 – 66 72 42 oder 0173 – 34 98 065, E-Mail gleichstellungsstelle@evkirchepfalz.de

Infos auch unter www.go-for-gender-justice.de/pilgerevents/gemeinsam-auf-dem-weg/

Foto: lk/Wagner
19.04.2022

Germersheim und Landkreis Germersheim

Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Germersheim zum Weltfrauentag

Die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Germersheim, Lisa-Marie Trog, macht nachfolgendes Statement zum Weltfrauentag:

Am 8. März ist Weltfrauentag. Auf diesen internationalen Tag, der bereits vor dem 1. Weltkrieg entstanden ist, wird weltweit von verschiedenen Frauenorganisationen aufmerksam gemacht. Heute ist der Weltfrauentag sogar in vielen Ländern ein gesetzlicher Feiertag, in Deutschland ist er es seit 2019 in Berlin.

Doch warum ist dieser Tag heute immer noch aktuell und so wichtig?

„Dieser Tag erinnert daran, dass die Gleichberechtigung von Mann und Frau noch nicht erfolgt ist, so die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Germersheim Lisa-Marie Trog.

Neben den wirtschaftlichen Nachteilen, die Frauen zum Beispiel durch eine Trennung oder Scheidung meist erleiden, spielen auch Erwartungen an die Rolle der Frau eine besonders große Rolle.

So ist es .wichtig sich am Weltfrauentag nicht nur über die Ungerechtigkeiten zwischen den Geschlechtern in der Gesellschaft bewusst zu werden, sondern auch über das Rollenverständnis der Frau.

Viele Widersprüche und große Erwartungen sind oft an das Bild der Frau geknüpft. Sie soll natürlich sein, aber nicht zu natürlich. Sie soll nicht zu laut sein aber auch nicht zu leise. Sie soll die Kinder erziehen aber auch nicht „nur“ Mutter sein.

Wir leben immer noch nicht in einer gleichberechtigten Welt, in der Frauen bei gleicher Qualifikation, dasselbe Gehalt erhalten, in der Männer per Gesetz dazu ermutigt werden mehr Elternzeit zu nehmen, berufstätige Frauen nicht mehr als Rabenmütter dargestellt werden, elternzeitnehmende Frauen nicht nur auf ihre Mutterrolle reduziert werden oder die Gewalt an Frauen abgenommen hat. Die Liste ist lang, aber es gibt immer mehr Menschen, welche versuchen diese Liste zu verkleinern. Danken wir auch an diesem Tag den Menschen, die sich dafür einsetzen, dass alle die gleichen Chancen und Möglichkeiten verdienen, egal welches Geschlecht sie haben. „Gerade die heutige Generation nimmt die Gleichberechtigung und Gleichstellung sehr ernst und immer mehr junge Männer und Frauen setzen sich dafür ein. Das ist ein guter Trend, der teilweise viel Mut und Durchsetzungsvermögen abverlangt“, so Trog. Dennoch liegt es an der ganzen Gesellschaft, verinnerlichte Einstellungen zu überdenken, immer wieder zu hinterfragen und das Verhalten zu verändern. Nur so kann es gelingen, gleichberechtigt zu leben und, dass der Weltfrauentag endlich überflüssig wird.

Viele Frauen arbeiten im sozialen Bereich. Dieser wird immer bedeutender und muss noch mehr an Gewicht gewinnen. Aktuell sind Frauen auch die Heldinnen der Krise aber auch zugleich die Verliererinnen dieser. Größtenteils betreuen sie die Kinder oder zu pflegenden Angehörige neben Home-Office, kümmern sich meist um den Haushalt und managen oft „nebenbei“ die Familie.

„Aus diesem Grund ist es so wichtig, den Weltfrauentag dazu zu nutzen um auf das Thema Gleichberechtigung und Gleichstellung aufmerksam zu machen. Uns bewusst zu machen, wo wir jetzt stehen, wo wir vor 50 Jahren standen und wo wir stehen könnten. Es wurden schon viele Fortschritte erzielt, es stehen noch viele aus. Packen wir´s an“, so Trog.

Kreisverwaltung Germersheim
28.02.2021

Corona-Virus

Gesundheitsschutz hat Vorrang

Kreisverwaltung Germersheim erlässt Allgemeinverfügung

„Seit über sieben Tage liegt die Inzidenzzahl im Landkreis Germersheim deutlich über 100 und damit auf einem sehr hohen Niveau. Die Neufälle pro Tag sind weiterhin höher als in den zurückliegenden Wochen, darunter viele Fälle mit der besonders ansteckenden britischen Covid-Variante. Die Lage ist sehr dynamisch mit einem erhöhten Gefährdungsrisiko für unsere Bevölkerung. In dieser Notlage müssen wir schweren Herzens entsprechend der Direktive der Landesregierung sehr konsequente Maßnahmen treffen, die zunächst eine Woche gelten werden“, so Landrat Dr. Fritz Brechtel.

Nach intensiven Beratungen der zuständigen Ministerien der Landesregierung, der Aufsichtsbehörde ADD und den Fachleuten der Kreisverwaltung wurde gemeinsam entschieden, dass in dieser kritischen Pandemiephase dem Gesundheitsschutz der Bevölkerung besondere Bedeutung zukommt und dass deshalb die Kreisverwaltung eine Allgemeinverfügung zu erlassen hat.

Beschlossen wurde ein umfassendes Maßnahmenbündel nach dem Grundsatz: Gesundheitsschutz hat Vorrang. Es gilt, Ansammlungen von Menschen und damit mögliche Kontakte zu vermeiden und Infektionsketten zu unterbrechen. „Die wichtigste Schutzmaßnahme ist weiterhin das strenge Einhalten der AHA –Regeln, also Abstand halten, Hygienemaßnahmen und medizinische Masken tragen.“, so Brechtel, „Weiterhin sollten so viele Menschen sobald wie möglich geimpft werden. Wie wirksam dies ist, zeigt die aktuelle Situation an den Senioreneinrichtungen im Landkreis: hier wurde in allen Einrichtungen mindestens einmal geimpft, einige bereits zum 2. Mal. Und: Es gibt aktuell in den Senioreneinrichtungen keine Infizierten mehr! Dies zeigt, dass Impfen ein sehr wirksamer Schutz ist. Das ist eine Nachricht, die hoffungsvoll stimmt.“

Kurzfristig ist es das erklärte gemeinsame Ziel, möglichst rasch die Inzidenzzahlen zu verkleinern. Dies entspricht auch der dringenden Direktive der Landesregierung, die unter anderem besagt, dass bei einem Inzidenzwert ab 100 eine klare Allgemeinverfügung des betroffenen Landkreises zu erlassen ist, die auch so unangenehme Maßnahmen wie abendliche Ausgangsbeschränkungen beinhaltet.

Leitlinie der Maßnahmen der Allgemeinverfügung ist es, Situationen zu vermeiden, bei denen viele Menschen auf engem Raum zusammen kommen. Maßvolle sanfte Lockerungen mit massiven Hygienekonzepten im Sinne der stufenweisen Rückkehr ins normale gesellschaftliche Leben hingegen zu ermöglichen.

Wesentliche Inhalte der Allgemeinverfügung, die seit Samstag, 27. Februar 2021 bis zunächst 7. März gültig ist:

  • Die Grundschulen sowie die Klassen eins bis vier der Förderschulen innerhalb des Landkreises bleiben weiterhin im Fernunterricht. Eine Notbetreuung ist möglich.
  • Kitas bleiben weiterhin im Regelbetrieb bei dringendem Bedarf.
  • Ab Samstag, 27.2. gelten im Kreis Germersheim Ausgangsbeschränkungen von 21 bis 5 Uhr. Ausnahmen gelten für zum Beispiel dringende Arztbesuche oder der Berufsausübung.
  • Für bestimmte öffentliche Räume, Straßen, Orte oder Plätze, bei denen die Gefahr besteht, dass sich viele Menschen auf engem Raum begegnen, besteht die Pflicht zum Tragen eines medizinischen Mund- und Nasenschutzes. Die betroffenen Bereiche werden entsprechend ausgeschildert.
  • Die landesweit ab 1. März vorgesehenen sanften Lockerungen, beispielsweise für Friseure oder spezielle Bereiche des Einzelhandels können stattfinden, da hier entsprechende Hygienekonzepte vorliegen und die Infektionsgefahr minimal ist.

Die öffentliche Bekanntmachung der Allgemeinverfügung (Amtsblatt des Landkreises Germersheim Nr. 9/2021 des Landkreises Germersheim) ist auf der Homepage der Kreisverwaltung, www.kreis-germersheim.de/amtsblaetter, zu finden.

Schnelltests an Schulen können helfen, diese möglichst rasch wieder zu öffnen, auch ein Stück weit unabhängig von hohen Inzidenzzahlen. Wie bereits berichtet, ist die Kreisverwaltung diesbezüglich im engen Gespräch mit dem Bildungsministerium.

„Wir wissen, wie belastend diese Einschränkungen sind, wie sehr sich alle Lockerungen wünschen. Dennoch ist diese gemeinsame Kraftanstrengung notwendig. Bitte helfen Sie mit, die Pandemie zu bekämpfen. Halten Sie sich bitte strikt an die Maßnahmen. Vermeiden Sie vor allem unnötige Kontakte und tragen Sie medizinische Masken. Dann sollten wir es gemeinsam schaffen, von den hohen Inzidenzwerten, die seit einigen Tagen leider konstant über dem Wert von 100 liegen, nachhaltig und dauerhaft herunterzukommen“, so der Appell von Landrat Dr. Fritz Brechtel.

Kreisverwaltung Germersheim
28.02.2021

Coronavirus – Fallzahlen im Landkreis Germersheim vom Freitag (26.02.2021)

Aktuell gibt es im Landkreis Germersheim 360 bestätigte positive Fälle, die Gesamtzahl beläuft sich auf 3508 Infizierte seit Beginn der Pandemie (+ 26 Fälle).

Weiterer Todesfall

Leider ist eine weitere Person an oder mit Covid-19 verstorben. Insgesamt steigt die Anzahl der Todesfälle damit auf 100.

Neu betroffene Einrichtungen:

  • Kita „Die kleinen Strolche“ in Germersheim: Eine Person wurde positiv getestet. Die Kontaktpersonen befinden sich in Quarantäne.
VG / Stadt Ort Infizierte seit Beginn der Pandemie Aktuell infizierte Personen Gesundete bzw. nicht mehr infizierte Personen Leider an oder mit Covid-19 verstorbene Personen
VG Hagenbach Berg 35 3 32 0
  Hagenbach 144 6 123 15
  Neuburg 75 5 67 3
  Scheibenhardt 13 0 13 0
  Summen 267 14 235 18
Wörth Maximiliansau 148 11 136 1
  Schaidt 29 10 19 0
  Wörth, Stadt 321 58 259 4
  Büchelberg 26 7 19 0
  Summen 524 86 433 5
VG Kandel Erlenbach 9 0 9 0
  Freckenfeld 33 5 28 0
  Kandel 170 17 150 3
  Minfeld 32 2 30 0
  Steinweiler 48 8 40 0
  Vollmersweiler 1 0 1 0
  Winden 23 2 20 1
  Summen 316 34 278 4
VG Jockgrim Hatzenbühl 49 6 43 0
  Jockgrim 163 21 137 5
  Neupotz 30 1 26 3
  Rheinzabern 103 13 87 3
  Summen 345 41 293 11
VG Rülzheim Hördt 78 16 62 0
  Kuhardt 51 4 47 0
  Leimersheim 45 2 42 1
  Rülzheim 177 11 161 5
  Summen 351 33 312 6
VG Bellheim Bellheim 286 17 242 27
  Knittelsheim 26 0 26 0
  Ottersheim 54 8 46 0
  Zeiskam 58 13 45 0
  Summen 424 38 359 27
Germersheim + So   732 80 640 12
  Summen 732 80 640 12
VG Lingenfeld Freisbach 45 6 38 1
  Lingenfeld 184 3 174 7
  Lustadt 75 12 62 1
  Schwegenheim 107 4 103 0
  Weingarten 59 0 58 1
  Westheim 79 9 63 7
  Summen 549 34 498 17
  Endsummen 3508 360 3048 100

Kreisverwaltung Germersheim
28.02.2021

Kirche

Internationaler Orgelzyklus Dom zu Speyer

Dillinger Basilikaorganist führt durch „Symphonische Landschaften“

Speyer – Am Samstag, den 27. Juni entführt Basilikaorganist Axel Flierl seine Zuhörerschaft in „Symphonische Landschaften“. Der Orgelabend im Rahmen des Internationalen Orgelzyklus, der um 19.30 Uhr im Speyerer Dom beginnt, umfasst zwei große symphonische Werke: die fünfsätzige 3. Symphonie in fis-Moll von Louis Vierne, der in diesem Jahr seinen 150. Geburtstag feiert, sowie die Ciacona von Karl Höller.

Gerade Höller hat es dem Konzertorganisten Axel Flierl, der seit 2006 als Kirchenmusiker und Leiter des von ihm gegründeten Orgelfestivals an der Basilika in Dillingen an der Donau tätig ist, sehr angetan. Flierl gilt als führender Forscher zu Karl Höller und Interpret vornehmlich seiner Orgelwerke, über die er zum Dr. phil. promovierte. Ergänzt wird der Orgelabend mit der Sinfonia D-Dur und der Sicilienne von Johann Sebastian Bach sowie der Evocation à la Chapelle Sixtine von Franz Liszt. Wegen der aktuellen Einschränkungen im Zuge der Coronamaßnahmen muss das PRAELUDIUM (die Werkeinführung zum Konzert) leider entfallen.

Wegen der Corona-Verordnung des Landes Rheinland-Pfalz für Veranstaltungen gelten besondere Schutzmaßnahmen für die Konzertbesucher. Neben der Maskenpflicht und den hygienischen Vorkehrungen (Händedesinfektion und Einhaltung der Abstandsregelung) ist eine Anmeldung und die Erfassung der Teilnehmerdaten verpflichtend. Die Daten werden unter Einhaltung der Datenschutzverordnung vier Wochen aufbewahrt und anschließend vernichtet.

Anmeldungen nimmt das Büro der Dommusik telefonisch unter der Rufnummer 06232/100 93 10 oder per E-Mail (dommusik@bistum-speyer.de) entgegen.

Da die Anzahl der Besucherplätze begrenzt ist, empfiehlt sich der Kartenerwerb im Vorverkauf über www.reservix.de oder bei den Vorverkaufsstellen von Reservix. Besucher, die im Vorfeld Karten erstehen, erhalten eine Platzgarantie. Eine begrenzte Anzahl an Restkarten wird voraussichtlich an der Abendkasse erhältlich sein.

Wir möchten alle Besucher bitten, rechtzeitig zu erscheinen, damit das Konzert trotz der notwendigen Vorkehrungen pünktlich beginnen kann. Der Konzerteinlass beginnt um 18:30 Uhr.

Vorverkaufslink: https://www.reservix.de/tickets-internationaler-orgelzyklus-dom-zu-speyer-2020-louis-vierne-messe-solennelle-cis-moll-op-16-in-speyer-dom-zu-speyer-am-27-6-2020/e1545811

Text: Bistum Speyer Foto: Axel Flierl
21.06.2020

Requiem und Beisetzung von Bischof Anton Schlembach

Begrenzte Zahl von Sitzplätzen im Dom – Live-Übertragung von Domradio im Internet und dem Fernsehkanal EWTN

Speyer – Das Requiem und die Beisetzung für den verstorbenen Bischof Dr. Anton Schlembach finden am Hochfest Johannes des Täufers am Mittwoch (24. Juni) um 13 Uhr im Dom zu Speyer statt. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann steht dem Gottesdienst vor. Konzelebranten sind der Bamberger Erzbischof und Metropolit Dr. Ludwig Schick, der Würzburger Bischof Dr. Franz Jung, der Speyerer Weihbischof Otto Georgens und Pfarrer Josef Szuba als Vertreter des Speyerer Klerus. Der Verstorbene findet in der Speyerer Kathedrale in einem Bischofsgrab auf der Ebene des Pfarraltars seine letzte Ruhestätte.

Aufgrund der aktuellen Situation stehen im Dom zu Speyer nur knapp 300 Sitzplätze zur Verfügung. Auch die Seitenschiffe, die Querhäuser und die Apsis werden bestuhlt sein. Zu dem Gottesdienst werden zahlreiche Ehrengäste und langjährige Weggefährten aus Kirche, Politik und Gesellschaft erwartet. Ein Teil der Plätze ist reserviert für Gottesdienstteilnehmer, die sich zuvor beim Bischöflichen Ordinariat unter der Telefonnummer 06232 / 102-414 anmelden müssen. Im Dom gelten die üblichen Corona-Sicherheitsregeln wie das Einhalten von Mindestabständen, die Erfassung der Kontaktdaten und das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. Diese kann nach Einnahme des Sitzplatzes abgelegt werden. Der Einlass in den Dom erfolgt ab 12 Uhr.

Das Requiem und die Beisetzung werden von Domradio.de und dem Fernsehsender EWTN.TV übertragen. Die Übertragung wird auf den Internetseiten und Social-Media-Kanälen des Bistums, des Domes und im bundesweiten Internetportal katholisch.de ausgespielt.

Text: Bistum Speyer Foto: Klaus Landry ©Domkapitel Speyer
21.06.2020

Ausbildung für Organisten und Chorleiter im Nebenamt

Angebot des Bischöflichen Kirchenmusikalischen Institutes (BKI) des Bistums Speyer

Speyer / Landau / Kaiserslautern / St. Ingbert – Das Bischöfliche Kirchenmusikalische Institut (BKI) des Bistums Speyer mit Ausbildungsorten in Landau, Kaiserslautern, Speyer und St. Ingbert bietet diverse musikalische Kurse an, die neben Schule oder Beruf besucht werden können.

Im Grundkurs kann das Klavier- und Orgelspiel im Einzelunterricht auch ohne Vorkenntnisse erlernt werden. Der Einstieg ist für Schüler ab 12 Jahren und Erwachsene ganzjährig möglich.

Der zweijährige D-Kurs und der dreijährige C-Kurs steht Laienmusikern ab 13 Jahren mit bereits soliden Klavierspiel-Fähigkeiten offen und dient der Ausbildung zur nebenamtlichen Organistin oder zum Organisten und/oder zur Chorleiterin oder zum Chorleiter. Er beinhaltet neben dem Einzelunterricht unter der Woche auch Fächer wie Chorleitung und Musiktheorie, die Samstagvormittags gelehrt werden.

Der Einzelunterricht wird zudem in Neustadt, Weisenheim am Sand, LU-Rheingönheim, Schifferstadt, Rheinzabern, Zweibrücken, Pirmasens und Blieskastel erteilt.

Die Aufnahmeprüfungen für den nächsten C- und D-Kurs werden in der 2. Septemberhälfte dieses Jahres an den jeweiligen Ausbildungsorten stattfinden.

Der Anmeldeschluss hierfür ist der 1.9.2020.

Die Leiter der Ausbildungsorte stehen für Fragen gerne zur Verfügung:

Kaiserslautern: Maximilian Rajczyk, E-Mail: maximilian.rajczyk@bistum-speyer.de
Landau: Bernd Greiner, E-Mail: bernd.greiner@bistum-speyer.de
Speyer: Martin Erhard, E-Mail: martin.erhard@bistum-speyer.de
St. Ingbert: Christian von Blohn, E-Mail: christian.vonblohn@bistum-speyer.de

Weitere Informationen auch unter: www.kirchenmusik-bistum-speyer.de

Kirchenmusik Bistum Speyer
21.06.2020

Digitales Lob Gottes beim Landeskirchenmusiktag

Musikerinnen und Musiker feiern den 40. Landeskirchenmusiktag in diesem Jahr mit einer besonderen musikalischen Hymne im Videoformat.

Speyer (lk) Alle zwei Jahre findet der Landeskirchenmusiktag der Evangelischen Kirche der Pfalz statt. Für das 40. Jubiläum am 21. Juni 2020 waren zehn landeskirchenweite Konzerte geplant, eine gemeinsame Gesangsveranstaltung, ein Band- und Chorfestival in Landau sowie ein großes Chortreffen in Speyer. Aufgrund der Corona-Verordnungen sind diese Events abgesagt.

Der Beschränkungen zum Trotz hat das Amt für Kirchenmusik am kommenden Sonntag eine Alternative vorbereitet: Pünktlich um 15 Uhr – zur ursprünglichen Uhrzeit der Abschlussveranstaltung – senden die Bezirkskantorinnen und -kantoren gemeinsam mit Landeskirchenmusikdirektor Jochen Steuerwald und Landesposaunenwart Christian Syperek einen musikalischen Gruß auf der Webseite (siehe Link) und YouTube. Damit greifen die Kantorinnen eine Idee aus Baden auf.

Als musikalisches Werk haben sich die Landeskirchenmusikerinnen für die moderne Hymne „Du bist heilig, Du bringst Heil“ nach Gerd Peter Münden entschieden. Daran sind Posaunen, Geige, Cello und Flöte beteiligt. Sie wurden unter anderem in der Gedächtniskirche aufgenommen und erklingen nun online. „Normalerweise singen an die tausend Menschen in der Speyerer Gedächtniskirche. Ein Video mit 16 Mitwirkenden kann das Feeling des Landeskirchenmusiktags nicht ersetzen, aber es will und wird ein gewichtiges und Mut machendes Zeichen setzen“, sagt Landeskirchenmusikdirektor Steuerwald.

www.landeskirchenmusiktag.de

21.06.2020

Kirche:

Religionsunterricht leitet zur überzeugten Toleranz an

Lehrerinnen erhalten Bevollmächtigung zur Erteilung des Unterrichts

Neustadt (lk) 19 Lehrerinnen und ein Lehrer haben die Bevollmächtigung zur Erteilung des Religionsunterrichtes erhalten. Dieser spiele eine zentrale Rolle als Ort realer Begegnungen von Menschen unterschiedlicher religiöser Überzeugungen, erklärte Kirchenpräsident Christian Schad bei der Urkundenübergabe in Neustadt. Der Religionsunterricht leite an zu einer „überzeugten Toleranz“. Diese führe dazu, „dass Menschen zu dem stehen, was sie im Innersten bindet und deshalb auch achtungsvoll mit dem umgehen, was Anderen wichtig ist“, sagte Schad.

Eine Toleranz aus Überzeugung verbinde das Bekennen des eigenen Glaubens mit dem Respekt den Menschen gegenüber, die einen anderen Glauben haben oder ohne Glauben leben wollen, sagte der Kirchenpräsident. So könnten Unterschiede ehrlich ausgetragen und konstruktiv aufeinander bezogen werden. Der Religionsunterricht habe eine doppelte Aufgabe: in die eigene religiöse Tradition einzuführen und sie verständlich zu machen und dazu zu befähigen, sich mit anderen Religionen und Kulturen zu verständigen. „Der Religionsunterricht fördert somit eine verständnisorientierte Anerkennung des Anderen, macht pluralismusfähig und trägt damit aktiv zur Integration bei“, erklärte Schad.

Mit einem gemeinsamen Gottesdienst und der Überreichung der Urkunden ging eine dreitägige Studientagung zu Ende. Sie befasste sich schwerpunktmäßig mit der inhaltlich-didaktischen Gestaltung des Religionsunterrichts und bot nach Auskunft von Kirchenrat Thomas Niederberger ein Forum des Erfahrungsaustauschs über die Grenzen der Schularten hinweg. Niederberger, der Leiter des Amtes für Religionsunterricht in der Landeskirche ist, betonte, dass sich die Kirche verpflichte, die Religionslehrerinnen bei ihrer Arbeit durch Beratung, Fortbildung und geistliche Begleitung zu unterstützen.

Hintergrund:

Der Religionsunterricht ist in Deutschland laut Grundgesetz (Artikel 7.3) ordentliches Lehrfach und damit staatliche Aufgabe. Zugleich gehört er in den Verantwortungsbereich der Kirchen, die nach Maßgabe ihrer Grundsätze über die Ziele und Inhalte des Unterrichtsfachs Religion entscheiden. So beteiligt sich nach dem Willen des Grundgesetzes die Kirche in der Gesellschaft an der Gestaltung von Schule und Bildung.

26.09.2019

„Wir alle müssen beim Klimaschutz umlernen“

Generalvikar Andreas Sturm fordert Kurswechsel zu nachhaltigem Lebensstil / Bistum beteiligt sich an Klima-Kollekte / „Breite Beteiligung am Klimaprotest ein starkes Zeichen für wachsendes Bewusstsein“

Speyer – Ein grundlegendes Umsteuern in Politik, Wirtschaft und Kirche fordert der Speyerer Generalvikar Andreas Sturm angesichts der Klimakrise. „Wir alle müssen umlernen. Uns muss wieder stärker bewusst werden: Die Erde ist uns anvertraut, aber nicht zur rücksichtslosen Ausbeutung, sondern zu einem sorgsamen Umgang“, erklärt Sturm anlässlich des Schöpfungsmonats September. Die westlichen Industrieländer werden ihrer Verantwortung in seinen Augen zu wenig gerecht. „Wir leben in Deutschland, einem Land mit einem hohen Wohlstand, mit dessen Lebensstil aber auch hohe Belastungen für die Umwelt und das Klima verbunden sind. Ich sehe uns daher in der Verantwortung, zur Lösung der Klimakrise einen entsprechend großen Beitrag zu leisten.“ Das Umlernen müsse in allen Bereichen geschehen, in der Politik, der Wirtschaft, der Kirche, aber auch in jedem Betrieb und jeder Familie.

Die breite Beteiligung der Pfarreien und kirchlichen Einrichtungen am internationalen Klimaprotest am 20. September wertet er als „starkes Zeichen, dass immer mehr engagierte Christinnen und Christen spüren: Es ist an der Zeit, einen klaren Kurswechsel zu vollziehen, hin zu einem Lebensstil, der ein gutes Leben für alle Menschen auf diesem Planeten ermöglicht.“ Zwar spiele der Klimaschutz für das Bistum Speyer schon seit längerem eine wichtige Rolle, „doch die Herausforderungen sind riesengroß und auch wir können und wollen mehr tun“, so Andreas Sturm. „Manche Fragen der vergangenen Jahre würden wir als Bistum heute anders entscheiden“, räumt er ein. Zu Jahresbeginn ist das Bistum Speyer dem CO2-Kompensationsfondes der Klima-Kollekte beigetreten. Die Klima-Kollekte ist eine Initiative der christlichen Kirchen und unterstützt Personen und Organisationen dabei, klimafreundlich zu handeln und so die Schöpfung zu bewahren. Ziel der Klima-Kollekte ist es, umweltschädliche Emissionen aus Strom- und Wärmenergie, Reisen sowie Papier- und Druckerzeugnissen zu vermeiden, zu reduzieren oder zumindest zu kompensieren. Die Ausgleichszahlungen werden gezielt in Projekte in Entwicklungs- und Schwellenländer investiert und mindern Armut vor Ort, indem sie Frauen stärken, Gesundheit schützen und Perspektiven ermöglichen.

„Als Kirche nehmen wir teil an dem ökologischen Umsteuern, das sich angesichts der Klimakrise immer mehr als zentrale Aufgabe der gesamten Gesellschaft erweist“, unterstreicht Generalvikar Andreas Sturm. Mehrere Pfarreien und kirchlichen Einrichtungen im Bistum Speyer seien derzeit auf dem Weg, neue Lösungen mit dem Ziel von mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu entwickeln. Ob bei der Frage der Energiegewinnung und des Energieverbrauchs, bei Mobilität, Ernährung oder Reisen: „Mit einigem Nachdenken findet man überall Möglichkeiten und Perspektiven, um die negativen Folgen für die Umwelt und das Klima zu reduzieren.“ Steffen Glombitza, der Umweltbeauftragte des Bistums, und Christoph Fuhrbach vom Referat Weltkirche setzen Impulse für  mehr globale Gerechtigkeit, mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Dabei geht es um praktische Hinweise, aber auch um Bewusstseinsbildung. So läuft im Schöpfungsmonat September die ökumenische Kampagne „Trendsetter Weltretter“, die alternative Formen der Mobilität aufzeigt und anregen möchte. Auch mit der gemeinsam vom Bistum Speyer, dem Katholikenrat des Bistums und dem Hilfswerk Misereor initiierten Vorgängerkampagne „Gutes Leben für alle“ konnte bereits viele Menschen, Pfarreien und Einrichtungen zu einem ökologischen Umdenken im Sinn der Umweltenzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus motiviert werden. „Umweltschutz ist mehr als Technik, sondern hat eine starke soziale und auch spirituelle Dimension“, hebt Generalvikar Andreas Sturm hervor. Daher begleitet das Bistum Speyer sein Engagement für den Umweltschutz mit spirituellen und ökumenisch angelegten Exerzitienangeboten.

Weitere Informationen zur Klima-Kollekte:

https://klima-kollekte.de/

Weitere Informationen zur aktuellen Kampagne „Trendsetter Weltretter“:

www.trendsetter-weltretter.de

Weitere Informationen zum Einsatz des Bistums Speyer für Umweltschutz und Nachhaltigkeit:

https://www.bistum-speyer.de/rat-und-hilfe/beratung-zu-nachhaltigkeit-und-umweltschutz/

Text: Bistum Speyer Foto: Bistum Speyer / Landry
26.09.2019

Internationaler Orgelzyklus im Dom zu Speyer

Berliner Domorganist spielt Werke Berliner Komponisten

Berliner Domorganist Andreas Sieling spielt den Orgelzyklus im Dom zu Speyer

Speyer – Am Samstag, den 28. September, wird der Berliner Domorganist Andreas Sieling den Orgelzyklus im Dom zu Speyer mit einem Orgelabend um 19.30 Uhr fortsetzen.

Sein Konzert hat er unter das Motto „Berlin, Berlin…“ gestellt. So erklingen Werke von Komponisten, die in Berlin musikalisch tätig waren. Neben den Drei Präludien und Fugen von Felix Mendelssohn Bartholdy, die dieser während seiner Hochzeitsreise in Speyer komponierte, sind Werke von Otto Dienel und die Sonate g-Moll von Philipp Rüfer zu hören.

Andreas Sieling, seit 2005 Domorganist an der großen Sauer-Orgel im Berliner Dom, studierte Orgel an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf bei Prof. Hans-Dieter Möller und Kirchenmusik in Halle. Er promovierte mit einer Arbeit über den Berliner Kirchenmusiker August Wilhelm Bach. Zahlreiche Konzertreisen führten den Berliner Domorganisten in fast alle europäischen Länder, nach Russland, in die USA und nach Kanada. Seit 1999 unterrichtet Sieling künstlerisches Orgelspiel an der Berliner Universität der Künste, die ihn auch zum Professor ernannte. Seit 2015 tritt er gemeinsam mit dem Schauspieler Ben Becker auf, für dessen Theaterstück „Ich, Judas“ er die Musik konzipierte.

Bereits um 18.45 Uhr startet das von Domorganist Markus Eichenlaub und dem Journalisten Dr. Klaus Gaßner moderierte „Praeludium“ – ein 30-minütiges offenes Gespräch, in dessen Rahmen die Konzertbesucher Unterhaltsames und Informatives von und über den Interpreten des Orgelabends erfahren können. Treffpunkt ist das Chorpodest auf dem Königschor.

Der Eintritt zu den Konzerten beträgt 12 Euro (ermäßigt 5 Euro), Karten sind bei der Dom-Info, der Tourist-Information der Stadt Speyer, bundesweit bei allen Reservix-Vorverkaufsstellen, sowie beim Rheinpfalz Ticket Service, Telefon 0631 3701-6618 erhältlich. Die Abendkasse öffnet um 18.30 Uhr.

Text: Bistum Speyer Foto: privat
26.09.2019

Regionaler Ordenstag mit Weihbischof Georgens

Thema: „Die Annahme der Wirklichkeit – Vom geistlichen Weg im Alter“

Speyer – Unter dem Titel „„Die Annahme der Wirklichkeit – Vom geistlichen Weg im Alter“ lädt die diözesane Arbeitsgemeinschaft der Orden und Säkularinstitute im Bistum Speyer (AGO) zu einem regionalen Ordenstag mit Weihbischof Otto Georgens ein. Die Veranstaltung findet am Samstag, 28. September, im Priesterseminar in Speyer statt. Referentin ist Sr. Johanna Domek, Benediktinerin aus Köln.

Das Programm beginnt um 10 Uhr mit einem Impuls zum Thema „Annahme unserer Wirklichkeit“. Um 11.15 Uhr wird Weihbischof Georgens eine Messe mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern feiern. Am Nachmittag stehen zwei weitere Impulse mit den Themen „Vom geistlichen Weg im Altern“ und „Wachsen – Weiterwachsen“ auf dem Programm. Der Ordenstag endet mit der Vesper um 16.30 Uhr.

Bistum Speyer
26.09.2019

„Liebe miteinander leben“ Feier der Ehejubiläen im Dom

„Liebe miteinander leben“, unter diesem Motto stand dieses Jahr die Feier der Ehejubiläen am Samstag und Sonntag im und um den Dom herum. 770 Paare hatten sich angemeldet, so dass es – wie auch bereits im Vorjahr – zwei „Feiertage“ gab.

Speyer – Teilgenommen haben Paare, die mindestens 25 Jahre verheiratet sind. Den festlichen Gottesdienst feierte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann zusammen mit den Domkapitularen Karl Ludwig Hundemer, Peter Schappert, Andreas Sturm und Franz Vogelgesang. Musikalisch wurde er umrahmt mit festlicher Musik von Georg Friedrich Händel für Orgel und Trompete, gespielt von Domorganist Markus Eichenlaub und Klaus Wendt.

In seiner Predigt stellte Bischof Karl-Heinz Wiesemann das Motto des Jubiläums in den Mittelpunkt. Es verbinde das Große mit dem Kleinen, dem Alltag. „Gibt es ein größeres Wort als die Liebe? Diese Liebe haben Sie Tag für Tag mit dem kleinen, schlichten Alltag verbunden. Aber wer im Kleinen zuverlässig ist, ist es auch in den großen Dingen. Dies bezeugen Sie mit ihrer Lebensgeschichte.“ Was für eine Kraftquelle die Liebe sei in dem, was die Paare erlebt hätten, nicht nur im Miteinander. Da sei ja auch sicher manches gegeneinander gelaufen, wie in jeder Partnerschaft, und doch sei da eine Kraft stärker gewesen. „Das ist die Dichte des Lebens“. Ebenso sei der Glaube ein Miteinander leben in Gemeinschaft. Gott selbst sei dieses Miteinander, wie er selber gesagt habe: Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.

Am Ende des Gottesdienstes erneuerten die Paare ihr Eheversprechen, indem sie zunächst ein Gebet sprachen, und dann einander gegenüber sich die Worte sagten, die sie bei ihrer Eheschließung zum ersten Mal gesprochen hatten. Der Gottesdienst endete mit der Segnung der Ehepaare durch den Bischof. Anschließend konnte sich jedes Paar seinen persönlichen Segen beim Bischof und den anwesenden Priestern geben lassen.

Nach dem Gottesdienst war ein Sektempfang im Freien vorbereitet. Als Geschenk des Bistums waren Handschmeichler in Herzform mit dem Motto verteilt worden. Die Stimmung war fröhlich wie bei einer Hochzeitsfeier, viele Ehefrauen konnten von ihren Familien kleine Brautsträuße entgegennehmen. Gegen 13 Uhr wurde aufgerufen zum „Hochzeitswalzer“ auf dem Domvorplatz. Es blieb nicht beim Walzer – Walter Ast am Piano und Timo Wagner, Saxophon, ließen noch Cha-cha-cha und Foxtrott folgen, und so manches Paar muss heimlich geübt haben, so temperamentvoll tanzten sie.

Text: Andrea Dölle Foto: Horst Heib
26.09.2019

Dom zu Speyer auf dem Boden des Petersdoms verewigt

Seit 30 Jahren verdeutlicht Schriftzug und Längenangabe die Bedeutung des Speyerer Doms in Rom

Speyer / Rom – „Ecclesia Cathedralis Spirensis M 134“  dieser Schriftzug wurde vor 30 Jahren im Fußboden des Petersdoms eingelassen. Damit wurde der Dom als eine der längsten Kirchen der Welt im Marmorboden von St. Peter verewigt. Die Idee, den Dom hier einzureihen, hatte Prof. Dr. Peter Eichhorn bereits 1985 dem damaligen Domdekan Bruno Thiebes vorgetragen. Nach Beratungen von Domkapitel und Bischof wurde man dann in Rom vorstellig, wo der Botschaftsrat in der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland beim Heiligen Stuhl, Prälat Alois Heck, ein Priester aus der Diözese, das Anliegen beförderte. Im September 1989 wurde diesem Anliegen dann entsprochen. Wenig später nahm der Speyerer Bischof Dr. Anton Schlembach den Schriftzug dann vor Ort in Augenschein.

Begründet worden war der Antrag mit dem Hinweis, dass der Speyerer Dom zur Zeit seiner Erbauung der größte Kirchenbau der Christenheit war und heute noch der größte romanische Dom der Welt ist. Verwiesen wurde weiter auf den geschichtlichen Stellenwert des Doms, in dem sich die Grabstätten von acht Kaisern und Königen des Mittelalters befinden. Ausschlaggebend war aber wohl, neben dem persönlichen Engagement, tatsächlich die Länge des Doms, die sich seither nicht nur in Speyer sondern auch in Rom direkt sehen lassen kann.

Text: Bistum Speyer Foto: Osservatore Romano, Citta del Vaticano / Arturo Mari
26.09.2019

Bewahrung der Schöpfung ist kein Glaubenshobby

Protestanten beteiligen sich an Klimademonstrationen – Kernanliegen der biblischen Botschaft

Teilnehmer der Kundgebung

Kaiserslautern / Speyer (lk)Mit ökumenischen Andachten, Demonstrationen und Gesprächen haben sich auch Kirchengemeinden und landeskirchliche Institutionen aus der Pfalz und der Saarpfalz am Protesttag „Fridays for future“ beteiligt. „Wir glauben, dass diese Welt ein Geschenk Gottes, mit dem wir etwas anfangen dürfen und sollen. Aber nicht im Sinne von Raubbau und Ausbeutung, sondern in dankbarer Verantwortung“, erklärte die Umweltdezernentin der Landeskirche, Oberkirchenrätin Dorothee Wüst, bei einer Andacht auf dem Martinspatz in Kaiserslautern. „Gottes Auftrag, die Erde zu bebauen und zu bewahren, steht im Zentrum unseres Glaubens, muss ein Kernanliegen sein und bleiben“, sagte Wüst. Die Bewahrung der Schöpfung sei für Christen „kein Glaubenshobby, mit dem man sich beschäftigen kann oder nicht.“ Die Oberkirchenrätin forderte die Klimademonstranten dazu auf, „nicht zu handeln, als gäbe es kein Morgen. Lasst uns handeln für ein Morgen.“

Unterstützung durch den BDKJ

Kirchenpräsident Christian Schad, der in Speyer an einer ökumenischen Andacht im Dom und an der Schlusskundgebung auf dem Königsplatz teilnahm, erklärte, dass die Menschen zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf klimatische Prozesse geworden seien, meist zum Schlechteren hin. Die „Fridays for future“-Bewegung mache deutlich, dass der Weg umkehrbar sei, wenn Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, auch jeder Einzelne seinen Beitrag dazu leiste. Darin liege die Stärke der Schülerbewegung, dass sie auch zu selbstkritischen Fragen Anlass gebe, „was ich selbst dazu im Blick auf meinen eigenen Lebensstil dazu beitragen kann, verantwortlich mit den begrenzten natürlichen Ressourcen umzugehen.“

Unterstützung durch Senioren

Der Klimawandel kenne keine nationalen Grenzen und betreffe die ganze Erde und die darauf lebenden und künftigen Generationen. Er zerstöre die natürlichen Lebensgrundlagen, verschärfe Armut und verstärke Ungerechtigkeit „Darum gilt der biblische Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung“, sagte Kirchenpräsident Christian Schad.

26.09.2019

Klimaschutz: Kirchenglocken läuten um fünf vor zwölf

Alle Generationen vereint im Einsatz für mehr Nachhaltigkeit / Ökumenische Andachten, Demonstrationen und Aktionen an mehr als 30 Orten in der Pfalz und im Saarpfalzkreis

v.l.: Glombitza, Gölzer, Weinerth

Speyer (lk/is)Mit Gottesdiensten, Glockenläuten, Demonstrationen und Aktionen an mehr als 30 Orten in der Pfalz und im Saarpfalzkreis setzen viele Menschen heute ein deutliches Zeichen für mehr Umwelt- und Klimaschutz. Auch viele Christen, Gemeinden und kirchliche Einrichtungen beteiligen sich aktiv an den Klimaprotesten.

Ökumenische Andacht im Dom

„Die Erde gehört uns nicht. Wir gehören ihr.“ Das betonten Pastoralreferent Steffen Glombitza, Pfarrerin Christine Gölzer und Pfarrer Uwe Weinerth bei einer ökumenischen Andacht im Speyerer Dom. Rund 200 Menschen versammelten sich gemeinsam mit Kirchenpräsident Christian Schad und Generalvikar Andreas Sturm und beteten für die Bewahrung der Schöpfung. „Wir Menschen sind nicht selbst das Netz des Lebens, sondern nur ein Faden darin.“ Es sei höchste Zeit, für die Zukunft der Erde und das Lebensrecht der nachwachsenden Generationen entschlossen einzustehen. „Wir müssen uns der Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen entschlossen entgegenstellen.“ Symbolisch läuteten die Glocken des Doms um fünf vor zwölf.

Kinder bei der ökumenischen Andacht

Bei einer Kundgebung der Bewegung „Fridays for future“ auf dem Speyerer Königsplatz schlossen sich Christinnen und Christen sowie Angehörige aller Generationen dem Protest der Jugendlichen an. Sie forderten die Politik auf, den Empfehlungen der Wissenschaft zu folgen und die Maßnahmen zum Beispiel zur nachhaltigen Energiegewinnung und gegen eine weitere Abholzung der Wälder zu verstärken. „Es darf nicht sein, dass Politik und Wirtschaft kurzfristige Profite über das Wohlergehen der nächsten Generationen stellen“, bezogen sie klar Position und riefen zum sofortigen Handeln auf. „Das Zeitfenster zum Gegensteuern schließt sich.“ Mit kreativ gestalteten Transparenten und in Sprechchören verschafften sie ihren Botschaften Nachdruck. Sie appellierten an alle Bürger und gesellschaftlichen Gruppierungen, sich dem Kampf für eine lebenswerte Zukunft anzuschließen. „Die Klimaprobleme können wir nicht als Einzelne lösen, sondern nur indem wir uns zusammentun.“

Kundgebung auf dem Königsplatz

Die Schüler der „Fridays for future“-Bewegung hatten Erwachsene diesmal ausdrücklich eingeladen, sich an ihre Seite zu stellen und für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit sowie die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens zu demonstrieren. Auch das Bistum Speyer und die Evangelische Kirche der Pfalz hatten zur Beteiligung an den Klimaprotesten aufgerufen. In Berlin tagt heute (20.09.2019) das deutsche Klimakabinett und am 23. September der UN-Klimagipfel in New York.

Unterstützung aus den Kirchen

Bildergalerie:

https://www.bistum-speyer.de/aktuelles/bildergalerien/bildergalerie-klimaprotestaktion-in-speyer/

Weitere Informationen:

www.kirchen-fuer-klimagerechtigkeit.de

www.frieden-umwelt-pfalz.de

www.bistum-speyer.de

https://klima-streik.org/

26.09.2019

Ökumenischer Schöpfungsgottesdienst in Kaiserslautern

Abschluss der Mitmachaktion „Trendsetter – Weltretter. Einfach anders bewegen“

Kaiserslautern (is/lk) Am Sonntag, 29. September, findet in der Kirche St. Martin in Kaiserslautern (Spittelstraße 4) ein ökumenischer Schöpfungsgottesdienst statt. Er steht unter dem Motto „Salz der Erde“. Liturgen sind die beiden Kaiserslauterner Dekane, Steffen Kühn vom katholischen Dekanat und Richard Hackländer vom protestantischen Kirchenbezirk, sowie Vertreterinnen und Vertreter weiterer Mitgliedsgemeinden der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Kaiserslautern. Die Predigt halten Pfarrer Detlev Besier, Leiter der Arbeitsstelle Umwelt und Frieden der Pfälzischen Landeskirche, und Pastoralreferent Steffen Glombitza, Umweltbeauftragter des Bistums Speyer. Musikalisch umrahmt wird der Gottesdienst von Oliver Schreyer an der Orgel.

Mit diesem Gottesdienst endet die diesjährige Mitmachaktion „Trendsetter – Weltretter. Einfach anders bewegen“ des Bistums Speyer, der Evangelischen Kirche der Pfalz und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) – Region Südwest zusammen mit der Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz. Alle Teilnehmenden an der Aktion erhielten in der Schöpfungszeit (1. bis 30. September) per Mail oder WhatsApp tägliche Impulse zum Thema: Wie bewege ich mich? Wie kann ich mich anders bewegen? Wie kann ich andere bewegen?

Mit größeren Veranstaltungen an unterschiedlichen Orten – darunter Andachten in öffentlichen Verkehrsmitteln, weltbewussten Stadtrundgängen, einem Walderlebnistag für Schulklassen, einem musikalischen Flashmob in Landau und vielem mehr – wollten die Initiatoren Menschen dazu bewegen, ihr Mobilitätsverhalten zu überdenken und alternative Fortbewegungsmöglichkeiten zu entdecken.

Infos zur Mitmachaktion unter: www.trendsetter-weltretter.de

26.09.2019

Kirche:

Pfarrei Heilig Kreuz in Gersheim setzt pastorales Konzept in Kraft

Domkapitular Franz Vogelgesang bringt in einem Schreiben an die Pfarrei Anerkennung und Dank zum Ausdruck – Pastorales Konzept soll als Richtschnur bei künftigen Entscheidungen dienen

Waldmesse der Pfarrei an Mariä Himmelfahrt 2017

Gersheim – Mit einem Gottesdienst am Fest Mariä Himmelfahrt am 15. August setzt die Pfarrei Heilig Kreuz in Gersheim ihr pastorales Konzept in Kraft. „Ich spreche Ihnen meine große Anerkennung und meinen hohen Respekt für die geleistete Arbeit und für das Engagement aus“, gratuliert Domkapitular Franz Vogelgesang, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge des Bischöflichen Ordinariats, den Verantwortlichen in der Pfarrei Heilig Kreuz zur Fertigstellung ihres pastoralen Konzepts. Es soll der Pfarrei künftig als „wertvolle Richtschnur bei notwendigen Entscheidungen sowie als hilfreiches Instrument bei der Reflexion der konkreten Arbeit“ dienen.

Die Pfarrei hat ihrem Konzept eine Pfarreianalyse zugrunde gelegt, die wesentliche Herausforderungen für die künftige Seelsorge benennt. Aufgrund weniger Arbeitsplätze und ungünstiger Verkehrsanbindungen sind viele junge Menschen gezwungen, aus dem Bliesgau wegzuziehen. Das führt zu einem vergleichsweise hohen Durchschnittsalter in der Pfarrei und einem überdurchschnittlich großen Anteil von eher traditionell eingestellten Gläubigen aus der Kriegs- und Nachkriegsgeneration. Die Befragung förderte auch zu Tage, dass sich viele Gläubige mehr Zeit der Seelsorger für die persönliche Begegnung und mehr Gemeinschaftsgefühl in der Pfarrei wünschen.

Als Vision benennt die Pfarrei in ihrem pastoralen Konzept den Wunsch, „mit einfacher Sprache, auf Augenhöhe, mit Achtsamkeit und Leichtigkeit in den Dialog mit den Menschen zu kommen.“ Die Mitglieder der Pfarrei wollen Menschen für den Glauben begeistern, glaubwürdig Zeugnis geben, Hoffnung ausstrahlen und auch kleine Anfänge würdigen. In Leitsätzen bekräftigen sie die Ziele, in der Kinder- und Jugendarbeit Neues auf den Weg zu bringen, ehrenamtlich Engagierte zu stärken und das Potential der Kindertagesstätten für die Gemeinden stärker in den Blick zu nehmen. Aus diesen Zielen werden in dem Konzept konkrete Maßnahmen für die Katechese, die Liturgie, die Caritas und die Bildungsarbeit innerhalb der Pfarrei abgeleitet.

Durch das Erarbeiten des pastoralen Konzepts sei in der Pfarrei die Überzeugung gewachsen, dass die Zukunft der Pfarrei nur gemeinsam gestaltet werden kann. „Wir erkennen an, was an guten Traditionen erhaltenswert ist. Wir wollen aber auch Neues entwickeln und dabei Menschen ansprechen, die bisher unsere Angebote wenig attraktiv fanden“, ziehen die Verantwortlichen Bilanz. Getragen werde die Arbeit von der Zuversicht, „dass Gott es gut mit uns Menschen meint und wir ihm wichtiger sind als alles andere“.

Weitere Informationen: https://www.pfarrei-gersheim.de/

Text: Bistum Speyer Foto: Gertrud Schwartz
06.08.2019

Mariä Himmelfahrt: Patronatsfest von Dom und Bistum

Pontifikalgottesdienst zum Auftakt – Marienfeier und Lichterprozession zum Abschluss

Speyer – Das Fest Mariä Himmelfahrt wird am Donnerstag, 15. August, im Speyerer Dom feierlich als Patronatsfest der Kathedrale und des Bistums begangen. Schon die Vorgängerkirche des Doms war der in den Himmel aufgenommenen Gottesmutter geweiht. Im Innern des Doms weisen die Fresken im Mittelschiff und im Kaisersaal, eine von Papst Pius XI. gestiftete Marienfigur im Chorbereich auf das Patrozinium hin.

Der Festtag beginnt traditionsgemäß mit einem Pontifikalamt, das Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann um 10 Uhr in der romanischen Kathedrale hält. Für die musikalische Gestaltung sorgt die Capella Spirensis vocale e instrumentale. Es erklingt die “Missa catholica“ von Heinrich Ignaz Franz von Biber. Die Pontifikalvesper mit Bischof Wiesemann beginnt um 16.30 Uhr. Die musikalische Gestaltung übernehmen die Domsingknaben. Die Orgel spielt jeweils Domorganist Markus Eichenlaub.

Die abendliche Andacht beginnt um 20 Uhr mit einem Rosenkranzgebet. Ab 20.30 Uhr findet die Marienfeier mit Dompfarrer Matthias Bender und anschließender Lichterprozession durch den Domgarten statt. Prediger ist Generalvikar Andreas Sturm. Es singt die Frauenschola „MusicaInSpira“ unter der Leitung von Monika Keggenhoff. Es spielen die Dombläser und an der Orgel Christoph Keggenhoff, zweiter Domorganist.

Weitere Messen im Dom werden um 7.30 und 18 Uhr gefeiert. Die Kräuterweihe, die auf die von Gott gegebene Schönheit und Heilkraft der Schöpfung hinweist, findet in allen Gottesdiensten statt.

Hauptfest unter den Marientagen

Das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel wird von der katholischen und der orthodoxen Kirche als Hauptfest unter den Marientagen gefeiert. Erstmals ist es in der armenischen Kirche für die Mitte des fünften Jahrhunderts bezeugt. Auch im Bistum Speyer hat die Verehrung der in den Himmel aufgenommenen Gottesmutter eine alte Tradition. Im Jahr 670 wird in einer Schenkungsurkunde des Merowingerkönigs Hilderich II. zum ersten Mal Maria als Patronin der Diözese genannt. Ebenso hatte schon die Vorgängerkirche des jetzigen salischen Domes das Marienpatrozinium. Seit dem Mittelalter machte das Gnadenbild der „Patrona Spirensis“ den Dom zu einem Mittelpunkt der Marienverehrung für das ganze Bistum Speyer. 

Bistum Speyer
06.08.2019

Internationaler Orgelzyklus im Dom zu Speyer

Luxemburger Domorganist spielt marianische Orgelwerke

Speyer – Am Samstag, den 17. August, wird Domorganist Paul Breisch aus Luxemburg den Orgelzyklus im Dom zu Speyer fortsetzen. Das Konzert, das um 19.30 Uhr beginnt, trägt den Titel ITINÉRAIRE MARIAL – MARIENWALLFAHRT. Dieses Motto passt zum Fest „Mariä Aufnahme in den Himmel“, das die katholische Kirche am 15. August weltweit feiert und zugleich auch das Patronatsfest des Speyerer Mariendoms ist.

Den Orgelabend eröffnet der Luxemburger Domorganist auf dem mitteltönigen Werk der Chororgel mit einem Stück des spanischen Renaissance-Komponisten Pablo Bruna. An der Hauptorgel erklingt mit den Variationen über „O Mamm, léif Mamm“ ein Werk von Carlo Hommel, der Vorgänger von Breisch im Amt des Domorganisten war. Es folgen zwei Werke über marianischen Hymnen: „Gaudeamus“ von Dom Paul Benoît und eine Introduction mit Variationen über „Ave maris stella“ von Albert Leblanc. Unbekannt und abwechslungsreich erklingen die Cinq Invocations (Fünf Anrufungen) des französischen Orgelromantikers Henri Dallier – quasi eine kleine fünfsätzige Symphonie über marianische Themen. Den krönenden Abschluss bilden die Cortège et Litanie von Marcel Dupré

Paul Breisch studierte von 1993-2001 bei Michel Bouvard, Olivier Latry, Thierry Escaich und Loïc Mallié am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Paris, wo er insgesamt sieben Premiers Prix erhielt. Von 2001-2006 war er als Organist an der großen Stahlhuth-Jann-Orgel der St.-Martinus Pfarrkirche im luxemburgischen Düdelingen tätig, bevor er 2006 zum Nachfolger von Carlo Hommel als Domorganist an die Kathedrale von Luxemburg berufen wird. 1999 wurde Paul Breisch Preisträger des Concours International d’Orgue André Marchal der Stadt Biarritz (Frankreich). Nebst Konzertauftritten im In- und Ausland unterrichtet er regelmäßig bei Gregorianik-Seminaren.

Bereits um 18.45 Uhr startet das von Domorganist Markus Eichenlaub und dem Journalisten Dr. Klaus Gaßner moderierte „Praeludium“ – ein 30-minütiges offenes Gespräch, in dessen Rahmen die Konzertbesucher Unterhaltsames und Informatives von und über den Interpreten des Orgelabends erfahren können. Treffpunkt ist das Chorpodest auf dem Königschor.

Der Eintritt zu den Konzerten beträgt 12 Euro (ermäßigt 5 Euro), Karten sind bei der Dom-Info, der Tourist-Information der Stadt Speyer, bundesweit bei allen Reservix-Vorverkaufsstellen, sowie beim Rheinpfalz Ticket Service, Telefon 0631 3701-6618 erhältlich. Die Abendkasse öffnet um 18.30 Uhr.

Text: Bistum Speyer Foto (privat): Paul Breisch
06.08.2019

Kirche:

Internationaler Orgelzyklus im Dom zu Speyer

Zweiter Domorganist Christoph Keggenhoff spielt Werke von Bach, Forchhammer und Ritter

Christoph Keggenhoff an der Domorgel

Speyer – Am Samstag, 27. Juli wird Christoph Keggenhoff den Internationalen Orgelzyklus im Dom zu Speyer fortsetzen. Das Konzert beginnt um 19.30 Uhr. Zu Beginn des Orgelabends sind mit der Fantasia in c (BWV 562) und der sich anschließenden Partite diverse sopra il Corale „O Gott, du frommer Gott“ (BWV 767) gleich zwei gewichtige und gut aufeinander abgestimmte Werke aus der Feder von Johann Sebastian Bach zu hören. Die „Drei Konzertstücke“ von Theophil Forchhammer bilden die Brücke zur Sonate Nr. 2 e-Moll von August Gottfried Ritter, der ebenso wie Forchhammer, als Domorganist in Magdeburg tätig war.

Christoph Keggenhoff studierte an der Mainzer Johannes-Gutenberg-Universität katholische Kirchenmusik (A-Examen). Ergänzend absolvierte er die künstlerische Ausbildung im Fach Orgel an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in. Seine Tätigkeit als Konzertorganist führte ihn durch Deutschland sowie zahlreiche Länder Europas und nicht zuletzt bis in die USA. Er hat zahlreiche CDs mit Orgelmusik bzw. Gregorianik veröffentlicht. Seit 2009 ist er Vorsitzender der Vereinigung der Orgelsachverständigen Deutschlands. Zudem ist er Leiter des Referats Orgelbau der Diözese Speyer. Von 1985-1991 war er als hauptamtlicher Kantor und Organist in Bonn-Bad Godesberg tätig und wechselte 1991 nach Speyer. Dort versieht er den Dienst als zweiter Domorganist und leitet die von ihm gegründete Schola Cantorum Saliensis.

Bereits um 18.45 Uhr startet das von Domorganist Markus Eichenlaub und dem Journalisten Dr. Klaus Gaßner moderierte „Praeludium“ – ein 30-minütiges offenes Gespräch, in dessen Rahmen die Konzertbesucher Unterhaltsames und Informatives von und über den Interpreten des Orgelabends erfahren können. Treffpunkt ist das Chorpodest auf dem Königschor.

Der Eintritt zu den Konzerten beträgt 12 Euro (ermäßigt 5 Euro), Karten sind bei der Dom-Info, der Tourist-Information der Stadt Speyer, bundesweit bei allen Reservix-Vorverkaufsstellen, sowie beim Rheinpfalz Ticket Service, Telefon 0631 3701-6618 erhältlich. Die Abendkasse öffnet um 18.30 Uhr.

Bistum Speyer
09.07.2019

„Wir kommen bei der Aufarbeitung des Missbrauchs gut voran“

Generalvikar Andreas Sturm berichtet über Fortschritte bei der Aufarbeitung des Missbrauchs und der Verbesserung der Prävention im Bistum Speyer

Generalvikar Andreas Sturm

Speyer – „Wir machen bei der Aufarbeitung des Missbrauchs und der Verbesserung der Prävention im Bistum Speyer große Fortschritte“, zieht der Speyerer Generalvikar Andreas Sturm eine Zwischenbilanz der bisher ergriffenen Maßnahmen. Es zeige sich, dass die Bereitschaft, auffällige Verhaltensweisen bei den beiden Missbrauchsbeauftragten des Bistums zu melden, deutlich gestiegen ist. „Ich werte das als einen positiven Hinweis auf eine gewachsene Sensibilität im Umgang mit Grenzverletzungen und als Ausdruck dafür, dass nicht mehr weggeschaut wird, sondern missbräuchliche Verhaltensweisen im Interesse der Betroffenen aufgedeckt werden.“

Der unabhängige Missbrauchsbeauftragte des Bistums Speyer Ansgar Schreiner untermauert diese Beobachtung mit konkreten Zahlen. Während bei den beiden Missbrauchsbeauftragten des Bistums für den Zeitraum zwischen den Jahren 2000 und 2009 nur sieben Fälle gemeldet wurden, sind es für den Zeitraum zwischen 2010 bis heute insgesamt 28 Verdachtsfälle. „Wer grenzverletzendes Verhalten selbst erfährt oder in seinem Umfeld beobachtet, ist heute schneller bereit, die zuständigen Stellen in Kenntnis zu setzen“, wertet auch Ansgar Schreiner die gewachsene Achtsamkeit positiv. Zugleich stellt er eine klare Veränderung hinsichtlich der beschuldigten Personen fest. Während sich bis zum Jahr 2000 der Tatverdacht in zwei Dritteln der Fälle gegen Priester richtete, lagen in den Jahren 2000 bis 2009 die Anschuldigungen gegen Priester und kirchliche Mitarbeiter in etwa gleichauf. „Seit dem Jahr 2010 haben wir ein anderes Bild. Nur in fünf der insgesamt 28 angezeigten Verdachtsfälle waren die Beschuldigten Priester. In den anderen Fällen handelte es sich zum Beispiel um Erzieherinnen, Pfleger oder ehrenamtliche Betreuer“, geben die Missbrauchsbeauftragten Ansgar Schreiner und Dorothea Küppers-Lehmann Auskunft über ihre Tätigkeit. „Darin zeigt sich, dass die Gefahr des Missbrauchs in ganz unterschiedlichen Lebenskontexten gegeben ist und die Fixierung auf Priester als Täter durch die Zahlen nicht bestätigt wird“, stellen sie fest.

Seit das Bistum Speyer im Jahr 2010 unabhängige Missbrauchsbeauftragte eingesetzt hat, wurden insgesamt 238 Verdachtsfälle überprüft. Bei etwa einem Drittel ergab sich der Verdacht aus einer Durchsicht aller Personalakten des Bistums bis ins Jahr 1912. In den übrigen Fällen nahm die Untersuchung von einer persönlichen Mitteilung an die Missbrauchsbeauftragten ihren Ausgang. „Das Bistum meldet jeden Verdachtsfall umgehend der Staatsanwaltschaft“, betont Ansgar Schreiner. Die Prüfung durch die Staatsanwaltschaft komme häufig zu dem Schluss, dass der Fall bereits verjährt ist, kein hinreichender Anfangsverdacht besteht oder es sich um Beobachtungen unterhalb der Schwelle einer strafrechtlichen Relevanz handelt. „Nicht jeder Verdachtsfall ist damit auch automatisch ein Missbrauchsfall“, so Schreiner. Seit dem Jahr 2000 seien nur zwei Tatverdächtige rechtskräftig verurteilt oder zu einer Geldzahlung verpflichtet worden. Dabei habe es sich um einen Priester und einen Sozialpädagogen gehandelt. „Leider steht einer strafrechtlichen Ermittlung bei Verdachtsfällen, die weit in der Vergangenheit liegen, oftmals die Verjährung der Tat entgegen“, erklärt Ansgar Schreiner, der früher als Direktor des Ludwigshafener Amtsgerichts tätig war. Er ruft alle Betroffenen auf, sich möglichst zeitnah bei den Missbrauchsbeauftragten des Bistums zu melden.

Den Opfern hat das Bistum Speyer mit der Übernahme von Therapiekosten und der Zahlung von Unterstützungsleistungen „in Anerkennung des erfahrenen Leids“ tatkräftig geholfen. „Insgesamt hat das Bistum Speyer dafür bisher rund 315.000 Euro aufgebracht“, erläutert Schreiner. Die Zahlungen seien auch in Fällen gewährt worden, in denen der Verdacht nicht eindeutig juristisch geklärt werden konnte. „Wir haben uns jedoch dafür entschieden, den Betroffenen auch in diesen Fällen Glauben zu schenken und finanziell zu helfen“, unterstreicht Dorothea Küppers-Lehmann, die zweite Missbrauchsbeauftragte des Bistums. In jüngster Zeit hätten sich vermehrt Betroffene gemeldet, die einen sexuellen Missbrauch innerhalb der Familie oder in außerkirchlichen Kontexten erfahren haben. „Wir helfen auch in diesen Fällen und knüpfen für die Betroffenen den Kontakt zu anderen Beratungsstellen und Hilfsorganisationen.“

An die strafrechtliche Ermittlung schließt sich eine kirchenrechtliche Aufarbeitung an. Seit 2010 wurden sechs Priester, die im Verdacht einer sexuellen Grenzüberschreitung standen, mit dem Verbot belegt, Gemeindegottesdienste zu feiern oder sich Kindern und Jugendlichen zu nähern.

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann führt Gespräche mit Betroffenen

Der Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann hat in den vergangenen Monaten zahlreiche Gespräche mit Menschen geführt, die im Raum der Kirche einen Missbrauch erlitten haben. „In den Begegnungen wird mir eindringlich bewusst, wie wichtig das Zuhören, Wahrnehmen und Ernstnehmen der Lebensgeschichten der Betroffenen ist. Jedes Gespräch ist für mich eine erschütternde Erfahrung“, berichtet Bischof Wiesemann. Weil die Täter Priester oder kirchliche Mitarbeiter waren, werde mit dem Missbrauch meistens nicht nur das Vertrauen in Menschen, sondern auch das Gottvertrauen zutiefst verletzt. Auch wenn der Missbrauch häufig lange zurückliege, werde in den Gesprächen die lebenslangen Konsequenzen unmittelbar spürbar. „So wird das Ausmaß des Verbrechens des Missbrauchs erahnbar.“ Das Versagen der Kirche an so vielen verantwortlichen Stellen schmerze ihn sehr, bekennt Bischof Wiesemann. „Es zeigt mir, wie wichtig es ist, Kirche und Welt aus der Perspektive der Opfer zu sehen, ihnen zu glauben und sich entschlossen für einen Wandel hin zu einer konsequenten Kultur der Achtsamkeit einzusetzen.“

Beraterstab treibt Aufarbeitung und Prävention konsequent voran

Auf Initiative von Generalvikar Andreas Sturm trifft sich seit Anfang des Jahres monatlich ein Beraterstab, um die Maßnahmen zur Aufarbeitung und Prävention zielstrebig weiterzuentwickeln und damit Zuarbeit für die von Bischof Wiesemann im Herbst des vergangenen Jahres gegründete Arbeitsgruppe „Missbrauch und Prävention“ zu leisten. „Aktuell sind wir auf der Suche nach einem Partner für die sozialwissenschaftliche Aufarbeitung des Missbrauchs im Bistum Speyer. Das Ziel dabei ist, die Grundmuster der Täter zu erkennen und ihnen eine wirksame Prävention entgegensetzen zu können“, erklärt Generalvikar Sturm. Dabei nimmt das Bistum Maß an den Kriterien für eine wissenschaftliche Aufarbeitung, die derzeit vom Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung entwickelt werden.

Kirchliche Präventionsarbeit durchdringt immer mehr Arbeitsfelder

„Das Ziel all unserer Bemühungen ist der wirksame Schutz von Kindern, dazu gehört auch eine stetige Verbesserung unserer Prävention“, hebt Andreas Sturm hervor. Rund 2.200 kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in verschiedenen Arbeitsfeldern des Bistums Speyer haben inzwischen an Präventionsschulungen teilgenommen, von der Seelsorge bis hin zu den kirchlichen Schulen und den katholischen Kindertagesstätten. Die Einrichtungen der Jugendhilfe arbeiten inzwischen mit speziellen Kinderschutzkonzepten, auch für 25 kirchliche Schulen wurden mittlerweile Präventionsfachkräfte ausgebildet.

Die Abteilung Jugendseelsorge und die Verbände unter dem Dach des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) setzen seit Jahren einen klaren Schwerpunkt auf das Thema Prävention. Insgesamt 1350 ehrenamtlich Engagierte haben an den bisherigen Schulungen teilgenommen. Bei jeder großen Aktion, sei es die Ministranten-Wallfahrt nach Rom oder die 72-Stunden-Aktion, werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch Schulungsangebote für das Thema Kinderschutz und Prävention noch einmal eigens sensibilisiert. Mit sieben Präventionsfachkräften ist der Anteil in der Abteilung Jugendseelsorge besonders hoch und zeigt den Stellenwert an, den die Präventionsarbeit einnimmt.

Kontakte und weitere Informationen unter:

https://www.bistum-speyer.de/rat-und-hilfe/hilfe-und-praevention-von-sexuellem-missbrauch/

Text: Bistum Speyer Foto: Bistum Speyer / Klaus Landry
09.07.2019