Kirchen

„Die Logik von Gewalt und Tod durchbrechen“

Bischof Karl-Heinz Wiesemann ruft beim Gottesdienst am Ostersonntag dazu auf, die Macht des Todes und der Angst durch Liebe zu überwinden

Speyer – Im Gottesdienst am Ostersonntag hat der Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann die Gläubigen dazu aufgerufen, sich gegen die „Tyrannei des Todes und die Spiralen seiner Gewalt“ zu stellen. Viele Menschen seien derzeit von Angst beherrscht, das werde in vielen Begegnungen spürbar. Bei älteren Menschen weckten die Ereignisse in der Ukraine Erinnerungen an den zweiten Weltkrieg. Angst sei eine „zutiefst verschreckende“ Erfahrung eigener Ohnmacht und restlosen Ausgeliefertseins. Auch den Jüngern Jesu sei diese Angst nicht fremd gewesen. Nach Jesu Tod verschanzten sie sich hinter verschlossenen Türen und mauerten sich in ihrem Zweifel ein.

Die Auferstehung Jesu überspringe nicht die Angst des Menschen ebenso wenig wie das Leiden, das Unrecht und die Gewalt in der Welt, so Wiesemann. Das Geheimnis der Auferstehung beginne mit der „vollen Wahrnehmung des Todes und seiner Macht“. Er selbst habe in seinem Leben lange gebraucht, bis er verstanden habe: „Du kannst den Auferstandenen nicht ohne seine Wunden sehen. Im Gegenteil: Du siehst ihn erst durch seine Wunden hindurch.“

Die Auferstehung deutete Wiesemann als eine „langsame Durchlichtung der Angst“. Dies geschehe durch die Erfahrung einer „Gegenwart und Liebe, die den Tod besiegt hat“. So sei die Auferstehung bereits den ersten Christen aufgeleuchtet: „Die Auferstehung geht durch den Tod“. Sie sei „die andere, die göttliche Seite des Todes.“ Der Tod habe seine Macht verloren, indem Jesus alles auf sich genommen hat, „in einer Liebe, die alle Angst überwindet“. Mit den Seligpreisungen habe Jesus einen Weg aufgezeigt, die Logik von Gewalt und Tod durchbrechen, und habe den Menschen die Vision einer anderen Welt geschenkt.

Zum Krieg in der Ukraine sagte der Bischof: „Ich weiß nicht, wohin uns der schreckliche, menschenverachtende Krieg in Europa noch bringen und vor welche schwierigen, abgründigen Entscheidungen er uns noch stellen wird.“ Wiesemann sprach sich dagegen aus, tatenlos zuzusehen, „wenn ein Volk brutal überfallen, wehrlose Zivilisten gezielt hingerichtet, Familien ermordet, Krankenhäuser zerstört werden und wenn bewusst alle Humanität mit Füßen getreten wird.“ Vor diesem Hintergrund könne Auferstehung wie eine Utopie erscheinen. Doch sie sei letztlich „der einzige Anker, um die fatalen Spiralen unserer Welt zu durchbrechen.“ Erst Ostern biete einen Horizont der Hoffnung für die Sehnsucht der Menschen: „Nie wieder Krieg.“

Taufe in der Osternacht: „Zeugnis geben für den auferstandenen Christus“

In der Feier der Osternacht wurde die Osterkerze am Osterfeuer in der Vorhalle des Domes entzündet und in den dunklen Dom getragen. „Jesus ist das Licht der Hoffnung in der Verzweiflung unserer Tage“, betonte Bischof Wiesemann. Die Auferstehung Jesu sei der entscheidende Punkt der Menschheitsgeschichte: „Sie ist der Beginn einer neuen Wirklichkeit, in der wir Menschen leben dürfen.“ Das zu begreifen, brauche Zeit. So werde mit der Taufe ein Anfang gesetzt, den „wir ein Leben lang neu entdecken, dem wir uns immer wieder neu öffnen müssen.“ Bischof Wiesemann taufte in der Osternacht zwei junge Männer und ermutigte sie zu einem Leben im Glauben: „Gebt Zeugnis dafür, dass Christus auferstanden und lebendig ist, nicht nur vor 2000 Jahren, sondern heute mitten in unserem Leben.“

Die musikalische Gestaltung der Ostergottesdienste im Dom lag in den Händen der Dommusik. Die Sängerinnen und Sänger der Chöre, die Dombläser und die Domorganisten trugen auf vielfältige Weise zur feierlichen Verkündigung der Osterbotschaft bei.

Text: Bistum Speyer Foto: Bistum Speyer / Klaus Landry
17.04.2022

Landeskirche und Diakonie richten Nothilfefonds für Flüchtende aus der Ukraine ein

Sonderkollekte an Ostersonntag als Grundstock

Speyer (lk/dwp)Die Evangelische Kirche der Pfalz hat die Kollekte an Ostersonntag für die Errichtung eines Nothilfefonds für Flüchtende aus der Ukraine bestimmt und ruft gleichzeitig zu Spenden für den Fonds auf.  Um bei der Aufnahme- und Beratungsarbeit schnell Hilfe leisten zu können, soll der Nothilfefonds dem Diakonischen Werk Pfalz zur Verfügung gestellt werden.

Der brutale Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine zwingt mehrere Millionen Menschen zur Flucht. Rund 1 Million Menschen werden – nach Schätzungen – in Deutschland Schutz suchen. In Rheinland-Pfalz erwarten wir bis zu 50 000 Geflüchtete aus der Ukraine.

Das Diakonische Werk Pfalz steht vor der Herausforderung, die stets wachsende Zahl von Geflüchteten aus der Ukraine durch Erstberatungen zu unterstützen und gleichzeitig im Bereich der nachhaltigen Integration das bereits bestehende Beratungsangebot aufrecht zu erhalten. Die Menschen benötigen in den verschiedenen Phasen der Integration kontinuierlich Begleitung – nicht nur zu Beginn. „Wir lassen allen Schutzsuchenden unsere volle Unterstützung und uneingeschränkte Solidarität zukommen“, betont der Integrationsbeauftragte von Landeskirche und Diakonie, Helmut Guggemos.

Das Hilfsangebot ist vielfältig: Die Diakonie unterstützt die Geflüchteten in den Aufnahmeeinrichtungen in Kusel und Speyer sowie in ihren pfalzweiten Migrations-Beratungsstellen, hilft beim Ankommen und bietet Orientierung im Behördendschungel – zum Beispiel beim Verstehen und Beantworten von Briefen von Behörden, den Antragstellungen für Sprachkurse und beim Einreichen von Nachweisen für Anträge und soziale Leistungen. Auch beim Antrag auf Familiennachzug und bei der Anmeldung von Kindern in Schule und Kindertagesstätten stehen die Beraterinnen und Berater den Menschen zur Seite.

Besondere Hilfe erfahren geflüchtete Menschen, die unter Traumata, Posttraumatischen Belastungsstörungen, Depressionen und anderen psychischen Beeinträchtigungen leiden, im Psychosozialen Zentrum in Ludwigshafen (PSZ Pfalz).

  • Spendenkonto IBAN DE50 5206 0410 0000 0025 00
  • Evangelische Bank eG (GENODEF1EK1)
  • Verwendungszweck: Ukraine-Nothilfe
  • oder unter www.diakonie-pfalz.de

14.04.2022

Mitten im Tod vom Leben gehalten.

Karfreitagsbotschaft von Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst

Speyer (lk) Wer keinen Boden mehr unter den Füßen hat, wird nach Auffassung der pfälzischen Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst vom Kreuz Christi gehalten.  „Wir (…) ziehen Kraft aus dem, der keine Kraft mehr hat. Das nenne ich Kraft. Und so spüren, erfahren, erleben wir den neuen Tag“, sagt Wüst in ihrer Auslegung der Assemblage „Driftwood“ der Künstlerin Monika Bozem (s. Abbildung).

Die Kraft, die vom Gekreuzigten ausgeht, hätten Menschen deshalb so nötig, weil Leiden und Tod uns überall im Leben begegneten und beträfen. Menschen könnten in einem Moment noch miteinander feiern und Spaß haben und schon im nächsten Moment mit Tod und Sterben konfrontiert sein. Geselligkeit und Leiden lägen eng beieinander. Dies sei auch die Erfahrung der Jünger in Jerusalem vor knapp 2000 Jahren gewesen. Gerade noch habe Jesus mit seinen Freunden zusammengesessen. „Abendessen. Einigermaßen gute Stimmung. Wenigstens für eine Weile. Dann die Geschichte mit Judas. Dann die merkwürdigen Worte von Abschied. Das Feuer verglimmt.  Die Gespräche sind längst verstummt. Es ist Nacht. Dunkel. Einsamkeit in einem Garten. Kein Feuer am Horizont“, fasst Wüst die Geschehnisse in der Nacht von Gründonnerstag zu Karfreitag zusammen.

Das Kreuz Jesu wolle ausgehalten sein. Aber in der Hoffnung, dass es einen neuen Morgen gäbe. Am dritten Tag werde die Sonne aufgehen, das Leben auferstehen, die Liebe glühen. „Mitten im Leben sind wir vom Tod umfangen“, zitiert Wüst die erste Zeile eines Liedes von Martin Luther und ergänzt: „Mitten im Tod sind wir vom Leben gehalten.“

Hinweis: „Kreuzwege“ ist das Thema der Ausstellung, in der insgesamt 15 Werke der Künstlerin Monika Bozem noch bis zum Ostermontag täglich von 15:00 bis 17:00 Uhr in der Stiftskirche Kaiserslautern zu sehen sind. Der Eintritt ist frei.

13.04.2022

Kirche

Die Karwoche und Ostern am Dom zu Speyer 2022

Gottesdienste mit Bischof Wiesemann und Weihbischof Georgens

Speyer, Osternacht, die Osterkerze wird angezündet.
Foto: © Domkapitel Speyer / Klaus Landry

Speyer – Mit dem Palmsonntag, der in diesem Jahr auf den 10. April fällt, beginnt die Karwoche oder Heilige Woche. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann feiert aus diesem Anlass um 10 Uhr ein Pontifikalamt mit Palmenweihe im Dom zu Speyer. Etwas Pflanzengrün wird auch auf die Gräber der Kaiser und Könige im Dom gelegt – ein Brauch der bereits für das 15. Jahrhundert dokumentiert ist. Die Dombläser und die Domsingknaben sorgen für den festlichen musikalischen Rahmen des Gottesdienstes.

Am Nachmittag des Palmsonntags bringt die Dommusik die Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach zur Aufführung. Das Konzert beginnt um 16 Uhr in der Gedächtniskirche Speyer. Es singen der Konzertchor des Mädchenchores am Dom zu Speyer, die Männerstimmen der Speyerer Domsingknaben sowie der Domchor Speyer.

In der Karwoche zwischen Palmsonntag und Ostern findet traditionell die Chrisammesse statt. An diesem Tag werden in der Bischofskirche die für die Sakramentenspendung benötigten heiligen Öle geweiht. Die Priester der Diözese sind zur Mitfeier eingeladen und nehmen das geweihte Öl für den Gebrauch in ihrer Pfarrei mit. Bischof Wiesemann zelebriert die Chrisammesse am Montag, 11. April, um 17 Uhr. Die musikalische Gestaltung übernimmt der Mädchenchor am Dom zu Speyer.

Die heiligen drei Tage, das „Triduum Paschale“, beginnen mit dem Gründonnerstag, dem 14. April. Am Morgen um 8 Uhr feiert das Domkapitel im Dom eine Trauermette, die musikalische Gestaltung übernimmt die Schola Cantorum Saliensis. Dem Abendmahlsamt um 19.30 Uhr steht Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann vor. Es singen der Konzertchor des Mädchenchores und die Männerstimmen der Domsingknaben.

Am Karfreitag, 15. April, findet um 8 Uhr eine Trauermette statt. Um 10 Uhr lädt die Dompfarrei Pax Christi zu einer Kreuzwegandacht für Kinder in den Dom ein. Es singen die Nachwuchs- und Aufbauchöre des Mädchenchores und der Domsingknaben.

Um 15 Uhr beginnt die Karfreitagsliturgie mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Weihbischof Otto Georgens, der die Predigt hält. Dieser Gottesdienst ist in seiner Gestaltung einmalig im ganzen Kirchenjahr und folgt einer besonders alten liturgischen Gestaltung. Musikalisch gestaltet wird er vom Domchor, dem Konzertchor des Mädchenchores und den Männerstimmen der Domsingknaben.

Überdies kann am Karfreitag in den Beichtstühlen im nördlichen Seitenschiff zwischen 11 und 13 Uhr und ab 17 Uhr das Sakrament der Versöhnung empfangen werden. Zur stillen Besichtigung ist die Kathedrale am Karfreitag ausschließlich zwischen 13 und 14 Uhr geöffnet.

Speyer, Dom, die Osterkerze wird, gesegnet von Bischof Karl-Heinz Wiesemann in der Osternacht am Osterfeuer in der Vorhalle entzündet und in den dunklen Dom getragen.
Foto: © Domkapitel Speyer / Klaus Landry

Das Hochfest der Auferstehung Jesu Christi beginnt mit der Feier der Osternacht, die am Samstag, 16. April, um 21 Uhr gefeiert wird. Zu Beginn liegt der Dom in völliger Dunkelheit. In der Vorhalle wird das Osterfeuer entzündet, bevor mit der Osterkerze und dem Ruf „Lumen Christi – Deo gratias“ (Christus, das Licht – Dank sei Gott) das Licht in die Kathedrale hinein getragen wird. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann wird die Osternacht im Dom zelebrieren und dabei zwei erwachsenen Taufbewerbern das Sakrament der Taufe spenden. Der Domchor, der Konzertchor des Mädchenchores und die Männerstimmen der Domsingknaben sorgen für die feierliche musikalische Gestaltung. In diesem Gottesdienst erklingt auch erstmals seit Gründonnerstag wieder die Orgel des Doms, gespielt von Domorganist Markus Eichenlaub.

Am Ostersonntag, 17. April, feiert Bischof Wiesemann um 10 Uhr ein Pontifikalamt und um 16.30 Uhr eine Pontifikalvesper. Den Gottesdienst am Vormittag gestalten die Nachwuchs- und Aufbauchöre des Mädchenchores und der Domsingknaben sowie die Dombläser musikalisch. In der Vesper singt ein Vokalensemble der Dommusik.

Am Ostermontag, 18. April wird um 10 Uhr Weihbischof Otto Georgens ein Pontifikalamt im Dom feiern. Es singt der Domchor.

Die Orgel wird in allen Pontifikalämtern von Domorganist Markus Eichenlaub gespielt. Die übrigen Gottesdienste wird der Zweite Domorganist Christoph Keggenhoff diesen Dienst übernehmen.

Gottesdienste im Dom werden weiterhin unter der 3G-Regel gefeiert. Ein Immunisierungsnachweis oder zertifizierter Testnachweis sowie ein Lichtbildausweis sind daher beim Betreten des Doms vorzuzeigen.

Text: Bistum Speyer Foto: © Domkapitel Speyer / Klaus Landry
06.04.2022

Olivenöl aus dem Heiligen Land

Orden der Ritter vom Heiligen Grab spendet Öl zur Herstellung der Heiligen Öle

Domsakristan Markus Belz, Domdekan Dr. Christoph Kohl, Vertreter der Grabesritter: Dr. Christopher Wolf, Dr. Georg Müller, Domkapitular em. Gerhard Fischer, Melanie Lang, Winfried Szkutnik (v.l.n.r.) bei der Übergabe des Olivenöls in der Sakristei des Doms
Foto: © Domkapitel Speyer / Klaus Landry

Speyer – Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem spendet auch in diesem Jahr das Öl, welches im Bistum Speyer als Grundlage für die sogenannten Heiligen Öle benötigt wird. Diese Öle werden bei der Chrisam-Messe am Montag, 11. März, 17 Uhr durch Bischof Wiesemann im Dom geweiht. Die Grabesritter spenden dem Dom und der Diözese Olivenöl, welches von Bäumen im Heiligen Land stammt. Übergeben wurden 30 Liter Öl am 5. April an den Domdekan und Kustos der Kathedrale Dr. Christoph Maria Kohl und Domsakristan Markus Belz durch den leitenden Komtur der Komturei Speyer-Kaiserslautern, Dr. Christopher Wolf, den Provinzprior Offizial Dr. Georg Müller, sowie den Ordensmitgliedern Domkapitular em. Gerhard Fischer, Winfried Skzutnik und Melanie Lang. Über den Erwerb und die Spende des Öls an die Diözese kommt der Orden seinem Ziel nach, die Verbindung zwischen dem Heiligen Land und den in Deutschland lebenden Christen zu stärken, so Dr. Christopher Wolf. Domdekan Dr. Christoph Kohl betonte, dass die Herkunft des Öls aus der Heimat Jesu sehr gut zur Bedeutung und Verwendung der Heiligen Öle innerhalb des katholischen Ritus passe.

Die Heiligen Öle

Die Heiligen Öle bestehen aus einer Mischung aus Olivenöl und Harzen oder ätherischen Ölen. Dabei unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Ölen. Das wichtigste ist das Chrisam, welches unter anderem bei der Taufe, Firmung und bei der Priesterweihe verwendet wird. Außerdem gibt es noch das Krankenöl für das Sakrament der Krankensalbung und das Katechumenenöl, mit dem Taufbewerber vor der Taufe gesalbt werden. Da das Salben mit Öl zur Zeit der Bibel nur Königen vorbehalten war, bringt die Salbung mit Chrisam zum Ausdruck, dass alle Menschen eine „königliche“, unantastbare Würde besitzen.

Die Öle werden in der Chrisam-Messe geweiht und zur Verteilung an die Kirchen des Bistums an deren Priester weitergegeben. Traditionell wurde die Chrisam-Messe am Gründonnerstag gefeiert. Inzwischen feiern viele Bistümer bereits an einem früheren Tag der Karwoche. Die Chrisam-Messe im Speyerer Dom findet am Montag statt, um Priestern aus dem Bistum zu ermöglichen, zu der Messe zu kommen.

Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem

Die Grabesritter sind ein päpstlicher Orden, dem sowohl katholische Laien als auch Geistliche angehören. Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem hat es sich zur besonderen Aufgabe gesetzt, die katholische Kirche im Heiligen Land, besonders das Lateinische Patriachat, zu unterstützen. Dies reicht vom Unterhalt der 51 Pfarrgemeinden des Patriachats und der Unterstützung von über 40 Schulen, zahlreichen Kindergärten, Sozialstationen und Altenheimen bis zur Ausbildung junger Leute und der direkten Hilfe für sozial Schwache und Benachteiligte. Ohne das Wirken des Ordens wäre die Arbeit vieler christlicher Einrichtungen und Gemeinschaften nicht möglich. Die Einrichtungen selbst sind alle inklusiv, das bedeutet, dass sie Angehörigen aller Religionen offen stehen.

Text: Bistum Speyer Foto: © Domkapitel Speyer / Klaus Landry
06.04.2022

Der Kanzler blickt auf den Dom

Gedenkbüste für Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl neben dem Dom eingeweiht – Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer würdigt damit den Gründungsvorsitzenden ihres Kuratoriums

Enthüllung der Büste neben der Dom-Info, links neben der Büste Stifter Willi Kuhn, im Vordergrund rechts der Künstler Wolf Spitzer
Foto: © Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer / Klaus Landry

Viele der Festgäste waren am 3. April bereits zum Kapitelsamt um 10 Uhr in den Dom gekommen. Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl, der an diesem Morgen die Messe hielt, begrüßte sie in der romanischen Kathedrale, der-Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl in solch besonderer Weise verbunden war. Der heutige Geburtstag des Altkanzlers sei eine besonders gute Gelegenheit, an Helmut Kohl zu denken, so der Domdekan, und mit ihm an alle Wohltäter des Doms.

Die Büste mit ihrem Erschaffer Wolf Spitzer (sitzend), im Hintergrund die Frau des Künstlers, Jutta Spitzer, und die Stifter, Ehepaar Susanne und Willi Kuhn, rechts daneben (v.l.n.r.) Prof. Dr. Alfried Wieczorek, Vorstandsvorsitzender der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer, Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl, Ministerpräsident a.D. Kurt Beck, Ministerpräsident a.D. Dr. Bernhard Vogel und Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann.
Foto: © Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer / Klaus Landry

Nach dem Gottesdienst versammelten sich mehr als hundert Menschen auf der Südseite des Doms, wo die Gedenkbüste ihren Platz gefunden hat. Auf einem Sandsteinsockel ruht die etwa lebensgroße Bronzeplastik des Kanzlers der Einheit und Ehrenbürgers Europas. Die Büste ist so positioniert, dass Helmut Kohl auf den Dom blickt. Geschaffen wurde sie vom Speyerer Künstler Wolf Spitzer und ermöglicht durch eine Spende des Ehepaars Willi und Susanne Kuhn aus Jockgrim. Die Initiative zur Aufstellung der Gedenkbüste kam von der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer, an deren Gründung Helmut Kohl maßgeblich beteiligt war und deren Kuratorium er über lange Jahre bis zu seinem Tod vorstand. Unter den Gästen waren viele Unterstützer des Doms aus den Reihen der Stiftung, der Stadtspitze und auch von Seiten des Bistums.

Begrüßt wurden die Festgäste vom Vorstandsvorsitzenden der Europäischen Stiftung Prof. Dr. Alfried Wieczorek. Er hob hervor, dass Helmut Kohl den Menschen, insbesondere den Pfälzern, immer nah sein wollte. Diese Haltung komme auch in der nun eingeweihten Büste zum Ausdruck. Sie sei so proportioniert und positioniert, dass Helmut Kohl nicht auf die Menschen herabblicke, sondern ihnen auf Augenhöhe begegne. Als Vorsitzender der Stiftung dankte er dem Ehepaar Willi und Susanne Kuhn als Stiftern der Büste und ihrem Erschaffer, Wolf Spitzer.

Als Vertreter der Ministerpräsidentin Malu Dreyer und als amtierender Kuratoriums-Vorsitzender der Europäischen Stiftung sprach Ministerpräsident a.D. Kurt Beck zu den Anwesenden. Er hoffe, dass das Denkmal seinen Zweck erfülle, indem es Menschen zum Nachdenken bringe. Angesichts der derzeitigen Situation werde deutlich, dass das Leben in Frieden keine Selbstverständlichkeit sei. „Helmut Kohl verdanken wir Frieden in weiten Teilen von Europa“, so Beck.

Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl berichtete, dass er den Alt-Bundeskanzler bei jeder seiner Domführungen mindestens zweimal erwähne. Einmal in Verbindung mit den zahlreichen Besuchen, die dieser mit und ohne Staatsgästen dem Dom abgestattet habe und zum anderen als großen Unterstützer des Doms. So kam auf Helmut Kohls Vermittlung eine hohe Spende der Unternehmerfamilie Quandt zustande, die den Neubau der großen Domorgel ermöglicht habe. Es sei daher auch das Anliegen des Domkapitels gewesen, Kohl bereits zu dessen Lebzeiten mit einer Gedenkplatte in der Vorhalle zu würdigen.

Bronzebüste auf Sandsteinsockel neben der Dom-Info im südlichen Domgarten.
Foto: © Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer / Klaus Landry

Konstantin Spitzer, der Sohn des Künstlers Wolf Spitzer, der ebenfalls anwesend war, verlas abschließend dessen Worte zu seinem Kunstwerk. Er habe versucht, sich der Persönlichkeit Kohls zu nähern und ein Wesensporträt zu schaffen, das die Lebensstationen, Erlebnisse und physiognomischen Eigenheiten des Bundeskanzlers beinhalte. Gestaltet ist die Büste in der für Spitzer typischen Form einer detailreichen Bronzeplastik mit teilweiser Kolorierung. Der Sockel aus rotem Sandstein, einem Hauptbaumaterial des Dom, stelle die Verbindung zu diesem her. Zwei vertikale Bronzebänder mit den Inschriften „Kanzler der Einheit“ und „Ehrenbürger Europas“ verdeutlichen die Verdienste Kohls. Enthüllt wurde die Büste schließlich von Stifter Willi Kuhn und der Ehefrau des Künstlers, Jutta Spitzer.

Die Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer hat einen Flyer mit Erläuterungen zur Plastik herausgebracht, der in der Dom-Info erhältlich ist.

Text: Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer Foto: © Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer, Foto: Klaus Landry
04.04.2022

Kirche

Musikalische Verheißungen im Rahmen der Internationalen Musiktage Dom zu Speyer

Nach gelungenem Start weitere Konzerte im Dom und anderen Kirchen der Stadt

Zu den besonderen Spielstätten der Internationalen Musiktage gehört auch die Krypta des Doms, hier mit Christine und Stephan Rahn am Klavier.
Foto: © Dommusik Speyer / Klaus Landry

Speyer – Mit zwei ausverkauften Aufführungen des Requiems von Wolfgang Amadeus Mozart sind die Internationalen Musiktage gestartet. Auch das darauffolgende Konzert mit Klaviermusik von Olivier Messiaen in der Krypta erfreute zahlreiche Besucher. Das erste Konzert auswärts fand in der Klosterkirche St. Magdalena statt mit Musik für Violincello von Johann Sebastian Bach und war bereits vorab ausverkauft.

Markus Melchiori, Domkapellmeister und künstlerischer Leiter des Festivals freut sich über den gelungenen Auftakt – aus musikalischer wie aus organisatorischer Sicht. „2021 haben wir die Internationalen Musiktage von vorneherein unter Pandemiebedingungen geplant. Das hat bei allen etwas Mut erfordert, da wir die genauen Vorgaben ja nicht kennen konnten. Die Hoffnung, dass alles gut wird, steht wie ein Leitfaden über dem Programm, das wir mit einem Requiem begonnen haben und mit einem Stück zur Auferstehung beenden werden“, sagt der Domkapellmeister. Bereits in Mozarts Requiem klang das Motto der diesjährigen Internationalen Musiktage an: Himmlisches Jerusalem. Damit huldigt die Dommusik in besonderer Form auch dem Dom als Bauwerk, das vor 40 Jahren auf die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurde.

Die Reihe der Konzerte geht zunächst in der Kirche St. Joseph weiter, wo mit Ton Koopmann ein Star der Barockmusik gastiert. Der niederländischer Dirigent, Organist, Cembalist und Hochschullehrer tritt am 23. September, 20 Uhr, zusammen mit dem international renommierten Bassbariton Klaus Mertens auf. Letzterer war bereits öfter im Dom zu hören und gastiert regelmäßig an den großen Konzerthäusern des Landes. Unter der Überschrift „Bist du bei mir!“ musizieren Koopmann und Mertens Werke von Johann Sebastian Bach, Georg Böhm, Gottfried Stölzel und anderen.

In der Krypta des Doms, welche sich mit ihrer einzigartigen Raumwirkung besonders gut für musikalische Darbietungen eignet, ist am 24. September, 20 Uhr, das Ensemble Archaica aus Berlin zu Gast. Das Programm dieses Abends bildet die Zeit und das Wirken des norwegischen Heiligen Olav in mittelalterlichen liturgischen Gesängen musikalisch nach.

Die Reihe der Kryptakonzerte schließt am Samstag, 25. September um 20 Uhr mit Musik von Olivier Messiaen. Sein „Quatuor pour la fin du temps – Quartett für das Ende der Zeit“ komponierte er in deutscher Kriegsgefangenschaft. Es wurde im Strafgefangenenlager VIII A im Süden von Görlitz geprobt und auch uraufgeführt. Die ungewöhnliche Besetzung ergab sich aus den zur Verfügung stehenden mitgefangenen Musikern. Sowohl die Musik von Messiaen, der ein sehr gläubiger Katholik war, als auch das Thema der letzten Tage passen besonders gut in den Rahmen der diesjährigen Musiktage. Gespielt wird das Stück vom Ensemble risonanze erranti, das sich auf neue Musik spezialisiert hat.

Zur Eröffnung der diesjährigen Internationalen Musiktage Dom zu Speyer erklang Mozarts Requiem. Es musizierte der Domchor zusammen mit dem Barockorchester L’arpa festante unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori.
Foto: © Dommusik Speyer / Klaus Landry

Musik von Johann Sebastian Bach und ein zeitgenössisches Stück aus Aserbaidschan stehen am Abend des 28. September im Mittelpunkt. Ab 21 Uhr erfüllt Daniel Spektor die kleine Barockkirche des Klosters St. Magdalena mit seinem virtuosen Geigenspiel.

In seinem zweiten Konzert im Rahmen der Internationalen Musiktage singt Klaus Mertens am 30. September, 20 Uhr, in der Kirche des Priesterseminars St. German romantische Psalmvertonungen. Das sind Lieder, die anstatt auf Gedichte auf Bibelverse komponiert wurden und die, statt vom Klavier, von der Kirchenorgel begleitet werden. Die Kirche St. German besitzt eine englisch-romantische Orgel aus dem Jahr 1890. Das historische Werk des Orgelbauers Vowels aus Bristol, stellt mit seinen Klangfarben in der Orgellandschaft der näheren und weiteren Umgebung eine Besonderheit dar. Domorganist Markus Eichenlaub wird Klaus Mertens auf dieser Orgel begleiten. Dass sich beide dabei bestens ergänzen beweist die bereits vorliegende gemeinsame CD „Der Herr ist mein Hirte. Romantische Psalmvertonungen“.

Ein Jubiläumskomponist muss in diesem Jahr noch nachgefeiert werden: Anlässlich des 150. Geburtstages von Louis Vierne wurde bereits 2020 seine einzige Orchestersymphonie in a-Moll für die Internationalen Musiktage vom englischen Organisten David Briggs auf die Orgel übertragen. Die Erstaufführung, die coronabedingt verschoben werden musste, wird nun in diesem Jahr nachgeholt. Für das Konzert am 1. Oktober sind noch wenige Karten erhältlich.

Gustav Mahlers monumentale „Auferstehungssymphonie“ steht als große Vision der Auferstehung am Ende der Internationalen Musiktage Dom zu Speyer 2021. Da das Konzert bereits nach Tagen ausverkauft war, hat die Dommusik entschieden, im Rahmen der 2G+ Regel weitere Zuschauer zuzulassen. Mahler wollte mit diesem Stück jedes bekannte Format sprengen – und sich mit den großen Sinnfragen des Lebens auseinandersetzen: „Warum hast du gelebt? Warum hast du gelitten? Ist das alles nur ein großer, furchtbarer Spaß? Wir müssen diese Fragen in irgendeiner Weise lösen, wenn wir weiter leben sollen.“ – so der Komponist. Die zweite Symphonie verkörpert Mahlers lebenslanges, existenzielles Ringen – was sich in ihrer Form und ihrem überwältigenden Klangspektrum widerspiegelt.

Text: Bistum Speyer Foto: © Dommusik Speyer / Klaus Landry
22.09.2021

Spitzentreffen der badischen und pfälzischen Landeskirchen

Zum ersten Mal seit sieben Jahren kam das Kollegium der Evangelischen Landeskirche in Baden zur Begegnung mit der Leitung der pfälzischen Landeskirche in Speyer zusammen.

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst begrüßte die von Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh geführten Gäste aus Karlsruhe im Mutterhaus der Diakonissen. Die Kollegien tauschten sich zu Kooperationen zwischen beiden Landeskirchen und insbesondere zum aktuellen Planungsstand der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) 2022 in Karlsruhe aus.

In ihrer Andacht zu Beginn des Spitzentreffens bezog sich Wüst auf den Lehrtext im 1. Thessalonicherbrief 5,16-17 und setzte damit einen Impuls, der die Stimmung der gesamten Begegnung vorwegnahm: „Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass.“ Auch wenn in beiden Landeskirchen mit Blick auf zukünftige Entwicklungen schwierige Fragen zur Debatte stünden, könne gerade dieses Bibelwort Kraft schenken und einen frischen Blick auf Lösungswege ermöglichen.

Anlass zu Optimismus bietet auch die ÖRK-Vollversammlung im kommenden Jahr. Unter dem Motto „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“ werden vom 31. August bis 8. September 2022 bis zu 4.500 Kirchenvertreterinnen und -vertreter aus aller Welt erwartet. Im Fokus des Treffens werden unter anderem die Themen Klimagerechtigkeit, Rassismus, Migration und interreligiöser Dialog stehen. Zusätzlich wird ein Begegnungs- und Exkursionsprogramm vorbereitet, das in Teilen auch in der Pfalz stattfinden wird.

Nach einem kurzen Rückblick auf bereits gemeinsam gestaltete Projekte und anstehende Kooperationen wie den Fachtag Taufe am 25. September 2021 in Ludwigshafen einigten sich die Kollegien bei ihrer Begegnung auf einen ersten Austauschfahrplan zu weiteren Zusammenarbeitsformen der beiden Landeskirchen. „Der Wert persönlicher Begegnungen wie dieser zeigt sich daran, dass es in so kurzer Zeit gelingt, weitere Brücken über den Rhein anzudenken“, resümierte Kirchenpräsidentin Wüst nach dem Treffen. Ihr Treffen beendeten die beiden Delegationen mit einem Besuch der Dreifaltigkeitskirche und einem gemeinsamen Lied – wenn auch mit Abstand und Maske.

EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (Protestantische Landeskirche)
22.09.2021

„Klimaschutz gehört ins Zentrum der christlichen Botschaft“

„Christians For Future“ im Gespräch mit Vertretern von Bistum und Landeskirche

v.l.: Dr. Michael Streubel, Steffen Glombitza, Sibylle Wiesemann und Thomas Heitz

Speyer – Wie können Nachhaltigkeit und Umweltschutz in Kirche und Gesellschaft weiter gestärkt werden? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer Begegnung der Umweltbeauftragten der beiden Kirchen, Sibylle Wiesemann (Evangelische Kirche der Pfalz) und Steffen Glombitza (Bistum Speyer) mit Thomas Heitz (Bund der Deutschen Katholischen Jugend und Diözesan-Katholikenrat) und Dr. Michael Streubel von der Bewegung „Christians For Future“, einem bundesweiten Zusammenschluss von Christinnen und Christen, die sich als Teil der „For-Future“-Bewegung verstehen.

Michael Streubel erläuterte die Forderungen der Bewegung „Christians For Future“ an die Landeskirchen und Bistümer in Deutschland. Dazu zählt, dass die Kirchen noch stärker prophetisch ihre Stimme erheben und gegenüber der Politik eine klimagerechte Politik einfordern sollen. Die Kirchen werden zur Umstellung ihres eigenen Handelns und zu einem ökologischen Bewusstseinswandel aufgerufen. „Es ist enorm, was in den Kirchen zum Thema Klimaschutz derzeit geleistet wird“, brachte Streubel gleichzeitig seine Anerkennung zum Ausdruck. Die Umwandlung zu einer klimagerechten Gesellschaft sei nicht nur eine technische, sondern vor allem eine ethische Aufgabe. Er regte die Einrichtung eines „Rats für Schöpfungsethik“ an und bewertete das Thema Klimaschutz als Chance, die nächste Generation für die Kirche zu interessieren und zu gewinnen.

Sibylle Wiesemann und Steffen Glombitza informierten über das Klimaschutzengagement der beiden Kirchen, zu dem unter anderem die aktuelle Mitmachaktion „Trendsetter Weltretter“ gehört. Sie gibt Impulse für eine Veränderung des persönlichen Lebensstils. Bisherige Themenschwerpunkte waren: „Einfach anders konsumieren“ (2018), „Einfach anders bewegen“ (2019), „Einfach anders essen“ (2020) und „Natürlich vielfältig“ (2021). Viele Gemeinden seien beim Umweltschutz schon aktiv, in anderen Gemeinden seien aktuell andere Themen vordringlich. „Wir brauchen einen Perspektivwechsel. Das Thema Umwelt ist kein Randthema, sondern steht in einem unmittelbaren Zusammenhang mit unseren christlichen Menschenbild und unserem Schöpfungsverständnis“, setzten sich Wiesemann und Glombitza für einen Bewusstseinswandel ein. „Es geht um eine Haltung und um ein aktives Handeln aus dem Glauben heraus“, bekräftigte auch Thomas Heitz den aus seiner Sicht zentralen Stellenwert des Themas Klimagerechtigkeit. Die Kirche müsse ihr eigenes Handeln am Ziel der Nachhaltigkeit ausrichten, gleichzeitig aber auch in die Gesellschaft hineinwirken. „Wir müssen begreifen, dass es beim Einsatz für eine saubere Umwelt und gegen eine weitere Klimaerwärmung nicht um Parteipolitik, sondern um die entscheidenden Grundfragen im 21. Jahrhundert geht“, unterstrich Thomas Heitz.

Die Bewegung „Christians For Future“ fordert unter anderem, dass sich die Landeskirchen und Bistümer das Ziel setzen, bis 2030 die Klimaneutralität zu erreichen. Wiesemann und Glombitza warben zwar ebenfalls dafür, sich ambitionierte Ziele zu setzen, doch das Erreichen der Klimaneutralität bis zum Jahr 2030 halten sie für unrealistisch. Auch werde der Begriff „klimaneutral“ sehr unterschiedlich definiert. Die Klimaneutralität muss in ihren Augen tatsächlich und nicht bloß durch die Zahlung von CO2-Kompensationsleistungen erzielt werden. Für die beiden Umweltbeauftragten steht im Vordergrund, dass „wir als Kirchen noch stärker ins Handeln kommen und viele dabei mitnehmen. Das ist wichtiger als abstrakte Zieldiskussionen“, so ihr Standpunkt. Insgesamt aber zeigte sich in dem knapp zweistündigen Gespräch ein hohes Maß an Übereinstimmung. „Es war ein fruchtbarer Austausch mit vielen wertvollen Impulsen und Anregungen“, waren sich alle Beteiligten einig.

Weitere Informationen zu „Christians For Future“:

https://christians4future.org/

Weitere Informationen zum Klimaschutz-Engagement des Bistums Speyer:

https://www.bistum-speyer.de/aktuelles/klimaschutz/

Weitere Informationen zum Klimaschutz-Engagement der Evangelischen Kirche der Pfalz:

https://www.evkirchepfalz.de/begleitung-und-hilfe/arbeitsstelle-frieden-und-umwelt/

Weitere Informationen zur ökumenischen Aktion „Trendsetter Weltretter“:

www.trendsetter-weltretter.de

Kontakte:

Bistum Speyer
22.09.2021

Darstellungen der Todsünden für die Nachwelt gesichert

Herstellung von Abgüssen und Repliken der Bauzier am Westbau des Speyerer Doms

Dombaumeisterin Hedwig Drabik, Domdekan & Domkustos Dr. Christoph Kohl, Frank Jäckle und Thomas Nitz, Vorstände der Dr. Albrecht und Hedwig Würz Stiftung der Stiftergemeinschaft der Sparkasse Südliche Weinstraße freuen sich über die Abgüsse der Bauzier am Westbau. Der weiße Abguss besteht aus Gips, der gelbe aus einer Steinersatzmasse, welche das Original imitiert.
Foto: © Domkapitel Speyer / Klaus Landry

Speyer – Acht figürliche Darstellungen an der Westfassade des Speyerer Doms sind aus konservatorischen Gründen abgeformt worden. Bei den Figuren handelt es sich um allegorische Darstellungen der Todsünden in Gestalt verschiedener Tiere. Durch die Herstellung einer Negativform wird zum einen ihr aktueller Zustand dokumentiert, zum anderen könnten sie so leichter restauriert werden, sollte dies einmal nötig sein. Ermöglicht wurde diese Maßnahme mit Mitteln der Dr. Albrecht und Hedwig Würz Stiftung der Stiftergemeinschaft der Sparkasse Südliche Weinstraße. Deren Vorstände, Frank Jäckle und Thomas Nitz, machten sich nun vor Ort ein Bild von der geleisteten Arbeit. Erläutert wurde die Maßnahme von Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl und Dombaumeisterin Hedwig Drabik.

Die schmuckreiche Fassade des Westbaus ist durch ihre Orientierung stark der Witterung ausgesetzt und zeigt daher im Gegensatz zu geschützteren Fassadenbereichen am Dom schneller Verwitterungserscheinungen. Zudem ist der Eingangsbereich des Domes stark frequentiert und beansprucht, was unter anderem auch zu Abnutzung und leider auch zu Vandalismusschäden führt. Bereits im Zuge der Sanierung der Vorhalle konnten kleinere Restaurierungsarbeiten an der figürlichen Bauzier vorgenommen werden. Besonders schön und detailreich sind dabei Figuren, welche die sieben Todsünden in personifizierter und in allegorischer Form zeigen. Hier gestalteten sich kleinere Rekonstruktionen verloren gegangener Teile der Bauzier bereits äußerst schwierig, da der Westbau nicht so gut dokumentiert ist, wie ursprünglich gedacht.

„Die Darstellungen der Todsünden am Westbau ist eine besonders ausdrucksstarke Zutat des 19. Jahrhunderts. Bei der Restaurierung der Vorhalle mussten wir leider feststellen, dass wir nicht alle Figuren rekonstruieren konnten, da uns Abbilder des Originalzustands fehlten“, so Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl. „Umso wichtiger ist es, das zu dokumentieren, was vorhanden ist, und damit für die Nachwelt zu sichern.“

Abgüsse der Bauzier am Westbau des Speyerer Doms. Der weiße Abguss besteht aus Gips, der gelbe aus einer Steinersatzmasse, welche das Original imitiert. Das Kreuz im Vordergrund dient zur Illustrierung der Abformungs- und Abgussmethode mittels einer Silikonform.
Foto: © Domkapitel Speyer / Klaus Landry

Dombaumeisterin Hedwig Drabik machte sich daher auf die Suche nach einem Weg, um Teile der Bauzier am Westbau zu sichern und zu dokumentieren. Während noch intakte Verzierungen im Innern der Vorhalle und in Übermannshöhe durch Scans und photogrammetrische Aufnahmen gut dokumentiert sind, wollte Drabik für die Sicherung der sich an der Außenseite und in Greifhöhe befindlichen filigranen Teile der Bauzier gerne noch einen Schritt weiter gehen, da diese Bauzier nach wie vor besonders gefährdet ist, ganz oder teilweise beschädigt zu werden. Mit einer Zuwendung der Dr. Albrecht und Hedwig Würz Stiftung der Stiftergemeinschaft der Sparkasse Südliche Weinstraße war es möglich, die Dokumentation der unteren Bauzier in Form von Gipsabgüssen zu realisieren. 30.000 Euro wurden für die Herstellung von acht Abformungen aus Mitteln der Stiftung verausgabt.

Hierbei werden zunächst die angrenzenden Bauteilflächen geschützt. Um Einwanderungen des Materials in den bestehenden Sandstein zu vermeiden, wird eine Trennlage in Form einer konzentrierten Seifenlösung aufgebracht. Danach folgt in drei Arbeitsgängen das Aufbringen eines Silikonkautschuks. Zwischen der Aufbringung einer jeden Lage benötigt das Material eine Trocknungszeit von 24 Stunden. Nach dem Aufbringen des Silikonkautschuks muss eine Stützkappe am Objekt gebaut werden, um die Negativform zu stabilisieren. Nach der Gesamttrocknung am Objekt werden sowohl die Stützkappe, wie auch die Negativform aus Silikonkautschuk abgebaut und in der Werkstatt wieder zusammengesetzt. Die Stützform dient auch dazu, dass das Negativ seine Form behält. Mit Hilfe der Negativform kann nun ein Gipsabguss erstellt werden, der das Positiv abbildet.

Sehen sie hier die Fotogalerie unseres Mitarbeiters Markus Hild:

Text: Bistum Speyer Foto: © Domkapitel Speyer / Klaus Landry Fotogalerie: Speyer 24/7 News © Markus Hild
22.09.2021

Sensible Verkündigung im Blick auf Missbrauchserfahrungen

Neues Fortbildungskonzept zur Frage: „Wie kann das Evangelium so verkündet werden, dass keine alten Wunden aufgerissen werden?“

Waldfischbach-Burgalben – In Zusammenarbeit zwischen den Präventionsbeauftragten des Bistums und der Abteilung Personalförderung wurde ein neues Schulungskonzept entwickelt und erstmals durchgeführt. Unter dem Titel „Sensibel reden – homiletische Präventionsschulung“ hat eine erste Gruppe von Priestern, Diakonen, Gemeinde- und Pastoralreferenten/-innen zusammen mit einem betroffenen Paar und unter Anleitung des Homiletik-Dozenten der Diözese, Direktor Volker Sehy verschiedene Bibelstellen in Predigtsprache übersetzt.

Im Mittelpunkt standen Fragen wie: Wie kann man das Evangelium so verkünden, dass diese Verkündigung glaubwürdig ist? Wie kann das von Gott geschenkte Heil zusagt werden, ohne dass alte Wunden aufgerissen werden, weil man zu glatt und einseitig spricht? Allen Teilnehmern des Studientags im Geistlichen Zentrum Maria Rosenberg war bewusst: Mit großer Wahrscheinlichkeit hören Menschen, die Missbrauch erfahren haben, eine Predigt oder eine Ansprache. Darauf wollten sich die pastoralen Mitarbeiter/innen einstellen und unter den kritischen Ohren der Kolleginnen und Kollegen einüben, das Wort Gottes lebendig werden zu lassen. Das betroffene Ehepaar hatte für den Tag ein Zitat von Stanislaw Jercy Lec ausgewählt: „Es genügt nicht, dass man zur Sache spricht. Man muss zu den Menschen sprechen.“

Im Verlauf der Fortbildung wurde deutlich: Die Ehrlichkeit sich selbst und den Menschen gegenüber fordert dazu auf, das Unrecht, das begangen wurde, auszusprechen und so dazu beizutragen, dass der Deckmantel des Verschweigens zerrissen wird. Mehr noch: dass solche Taten nicht mehr im Verborgenen bleiben und so wiederholt werden können.

Bistum Speyer
22.09.2021

Neue Spitzenorgel erklingt in der Speyerer Gedächtniskirche

Mit einer Festwoche wird die neue Chororgel mit 25 Registern in der Gedächtniskirche Speyer eingeweiht. Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst predigt zum Erntedankgottesdienst.

Einweihung der Spitzenorgel in der Speyerer Gedächtniskirche: Orgelbauer Andreas Saage von der Orgelbauwerkstatt Klais Bonn stimmt bei der Intonation den Klang ab.
Archivfoto: lk/Edelmann

Speyer (lk)Im Januar wurde sie installiert, mehrere Wochen lang intoniert, also der Klang auf den Kirchenraum abgestimmt, jetzt wird sie endlich eingeweiht: die neue Chororgel der Speyerer Gedächtniskirche der Protestation. „Eine einzigartige Kirche bekommt endlich ein adäquates Instrument“, sagt Landesmusikdirektor Jochen Steuerwald. Am Sonntag, 3. Oktober wird das lang ersehnte Instrument um 10 Uhr bei einem Festgottesdienst zu Erntedank eingeweiht.

Mit mehr als 1.500 Pfeifen sowie 25 Registern auf zwei Manualen und Pedal gehört die Chororgel zum Spitzensegment. Sie stammt von der führenden Orgelbauwerkstatt Klais Bonn, die beispielsweise die Orgeln der Hamburger Elbphilharmonie oder Konzertsäle in China oder den USA fertigen.

Oberkirchenrat Manfred Sutter weiht die Orgel am Erntedanksonntag offiziell ein. Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst hält die Predigt. Die Liturgie übernimmt der Speyerer Dekan Markus Jäckle. Die Chororgel wird von Jochen Steuerwald und Gero Kaleschke gespielt, dem Orgelbeauftragten der Landeskirche. Der Gottesdienst wird gestaltet von der Speyerer Kantorei unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Robert Sattelberger und dem Posaunenchor unter der Führung von Philipp Neidig.

Weitere Konzerte sind Teil der Festwoche: Am Abend des 3. Oktober geben die jungen Sängerinnen und Sänger der Evangelischen Jugendkantorei der Pfalz um 19.30 Uhr ein Einweihungskonzert mit Werken von Bach, Mendelssohn, Lewandowski und Poulenc. Dabei wirken die Altistin Nora Steuerwald sowie die Kammerphilharmonie Karlsruhe mit. Das Konzert wird von Robert Sattelberger an der Orgel begleitet. Jochen Steuerwald dirigiert. Am 10. Oktober spielt Musikprofessor Christoph Bossert aus Würzburg unter anderem Werke von Bach, Schubert, Mendelssohn und Reger.

Festwoche zur Einweihung der Klais-Orgel in der Gedächtniskirche Speyer.
Foto: lk/Gedächtniskirchengemeinde Speyer

Kirchenmusikfans, Kirchenmitglieder sowie Musikerinnen und Musiker der Gedächtniskirche und der Landeskirche sind dankbar, dass die „Hauskirche“ nun ein Instrument hat, das die musikalischen Möglichkeiten des Chorraums ausschöpft. Gemeinsamen hatten die Evangelische Kirche der Pfalz, der Bauverein der Gedächtniskirche und viele Spenderinnen und Spender das Projekt mit knapp 550.000 Euro verwirklicht. „Es macht mich stolz, dass ich mit dazu beitragen konnte, dass nun viele Generationen von dieser mutigen Investition in die Zukunft profitieren können“, sagt Steuerwald.

Hintergrund:

Seit 1956 nutzt die Gedächtniskirche laut Steuerwald „ein äußerst bescheiden dimensioniertes Orgelwerk mit 13 Registern der Firma Oberlinger Windesheim hinter dem Altarretabel“, das in die Jahre gekommen ist. Die weite Entfernung des Spieltisches, die damals verwendeten Materialien und die Warmluftheizung haben seit Jahren Nachteile gebracht. Seit den 1990er-Jahren wurden Vorschläge zur Erneuerung des Werks diskutiert. „Doch ein Neubau der Orgel war für die Anforderungen in Gottesdiensten, Sinfoniekonzerten sowie bei der Ausbildung des Orgelnachwuchses unumgänglich“, so Steuerwald.

In einem Wettbewerb mit der Vorgabe, den bisherigen Standort beizubehalten, wurde der Auftrag ausgeschrieben und an die traditionsreiche und weltweit im Spitzensegment agierende Firma Klais Bonn erteilt.

Weitere Infos:

Ev. Kirchenmusik in der Pfalz: Amt für Kirchenmusik https://www.evkirchenmusikpfalz.de/

Text: Evangelische Kirche der Pfalz Archivfoto: lk/Edelmann Foto: lk/Gedächtniskirchengemeinde Speyer
22.09.2021

„Kirche muss bei der Digitalisierung wissen, wovon sie spricht“

Bei einer Tagung der Evangelischen Akademie der Pfalz ruft der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, dazu auf, die digitalen Möglichkeiten als Kirche stärker zu nutzen.

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst im Gespräch mit dem Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm.
Foto: Evangelische Kirche der Pfalz/Iversen

Speyer/Landau (lk) – Andachten mit Smartphone und Selfiestick, digitale Ideen-Workshops (Hackathons) und Begrüßungsmails an Neugeborene: Heinrich Bedford-Strohm, der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), wünscht sich eine digitale, sichtbare und bewegliche Kirche. Er war am Freitag Gastredner bei der Tagung der Evangelischen Akademie der Pfalz in Landau „Update: Was macht die Digitalisierung aus der Kirche? – Was macht die Kirche aus der Digitalisierung?“. Redakteurin Katja Edelmann hat ihm drei Fragen dazu gestellt.

Digitalaffin: EKD-Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm.
Foto: lk/Iversen.

In Ihrem Vortrag haben Sie davon gesprochen, dass Kirche einer „preußischen Behörde“ gleicht. Wie entwickeln wir uns von der Behörde hin zu einer beweglichen und sichtbaren Kirche

Heinrich Bedford-Strohm: Die neuen digitalen Möglichkeiten bieten viele Chancen, die wir bisher nicht hatten. Sie verändern uns auch als Kirche: Sie haben ein ganz klares antihierarchisches Element. Man kann direkt kommunizieren und muss nicht über die Institutionen gehen. Deswegen müssen wir uns als Institution Kirche auf diese digitalen Möglichkeiten einstellen. Wir alle zusammen müssen helfen, diese Medien zu nutzen, um sichtbar zu werden, damit Menschen, die keinen Kontakt zur Kirche haben, aber vor Ort etwas im Internet suchen, als Ergebnis auf die Kirchengemeinde stoßen. Dazu muss man die Daten einspeisen – das ist ein bisschen Arbeit, aber es lohnt sich. Zum Beispiel beim Projekt Digitale Kirchtürme*: Es war es atemberaubend, wie die Zahl der Kontakte hochgeschnellt ist. Das sind Wege, wie wir den Kontakt von Menschen, die uns ferner stehen, ganz neu finden können.

Hauptamtliche und Ehrenamtliche in den Kirchengemeinden haben unterschiedliche Einstellungen zur Digitalisierung. Manche sind grenzenlos begeistert, andere haben starke Bedenken. Was sagen Sie denen, die Angst davor haben?

Friederike van Oorschot, Heinrich Bedford-Strohm, Christoph Picker auf dem Podium (v.l.n.r.).
Foto: lk/Iversen.

Bedford-Strohm: Das Schöne ist, dass zur Digitalisierung eine neue Form von Gemeinschaft passt, nämlich Vernetzung. Nicht jeder muss alles machen: Diejenigen, die bestimmte Gaben haben, sollen sie auch nutzen können. Und diejenigen, die etwas anderes gut können, machen das. Wer gut mit digitalen Medien umgehen kann, soll auch viel Energie dafür verwenden. Und andere, deren Gabe es ist, im direkten Gegenüber mit einem anderen Menschen ein Seelsorgegespräch zu führen, können ihre Energie dafür verwenden. Entscheidend ist, dass wir das Ganze anschauen und genau überlegen, wer was macht und wie wir am besten für die Menschen da sein können. Viele sind da schon gut unterwegs. Die digitalen Medien geben viele Möglichkeiten, diese Vernetzung abzubilden in der Kommunikation.

Moderator, Raumgeber, Beobachter, Produzent oder Kritiker: Welche Rolle hat die Kirche in der Digitalisierung?

Bedford-Strohm: Es geht darum, die Digitalisierung für die Gesellschaft weder zu verdammen noch euphorisch zu feiern, sondern darum, die Digitalisierung verantwortlich zu gestalten. Dabei hat die Kirche eine ganz wichtige Funktion: Sie steht für die Menschenwürde, für den Schutz der Schwachen, für gerechte Teilhabe an der Digitalisierung. Es darf nicht sein, dass manche alle Zugänge haben und andere abgekoppelt sind von den digitalen Möglichkeiten. All das sind Fragen, die sollte die Kirche öffentlich thematisieren und für die Menschenwürde, für die Schwachen eintreten. Aber das geht nur, wenn sie selbst weiß, wovon sie spricht: Wir sollten also Digitalisierung in unseren eigenen Strukturen und Kommunikationsformen ernst nehmen, stark machen und umsetzen. Wenn wir das klug tun, haben wir die größte Glaubwürdigkeit und Expertise, um uns mit Leidenschaft dafür einzusetzen, die Chancen zu nutzen und die Risiken zu begrenzen.

Akademiedirektor Christoph Picker bei der Andacht vor dem Butenschoen-Haus in Landau.
Foto: lk/Iversen.

*Anmerkung: Das EKD-Projekt zielt darauf ab, digitale Kontakt- und Standortdaten der Kirchen und Gemeinden in den Ergebnissen bei Google oder Navigationsgeräten besser auffindbar zu machen. Digitale Kirchtürme für bessere Suchergebnisse – EKD<https://www.ekd.de/digitale-kirchturme-fur-bessere-suchergebnisse-53303.htm>

Video-Mitschnitt der gesamten Tagung:

Evangelische Akademie der Pfalz – YouTube<https://www.youtube.com/channel/UCnEvP_0nC6VG0DBjK7k9AnA> (demnächst online)

Die Tagung wurde in Kooperation mit der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e.V. (FEST) und der Evangelischen Akademie im Rheinland organisiert.

Text: Evangelische Kirche der Pfalz Foto: Evangelische Kirche der Pfalz/Iversen
22.09.2021

Zwei Projekte aus dem Bistum Speyer für den zap:innovationspreis nominiert

Preisverleihung bei zap:kongress vom 11 bis 13. Oktober – Vorbild für innovative Seelsorge

Bochum / Speyer – Vom 11. bis 13. Oktober 2021 dreht sich in Bochum alles um das Thema innovativer und zukunftsweisender Pastoral: Der zap:kongress zum Thema „Wie evaluiert man pastorale Qualität?“ findet an der Ruhr-Universität Bochum statt. Im Rahmen dieses Events verleiht eine prominente Jury am ersten Abend den zap:innovationspreis. Mit dem zap:innovationspreis möchte die zap:stiftung innovative Pastoral auszeichnen. Zu den nominierten Projekten gehören auch zwei aus dem Bistum Speyer: Die Netzgemeinde da_zwischen und der Visionsprozess SEGENSORTE.

Pries für innovative Pastoral

Wer bringt Kirche voran? Wer kann Pastoral so, dass andere es nachmachen? Wer ist heute schon Kirche von morgen? Im Mai 2021 hatte das Zentrum für angewandte Pastoralforschung an der Ruhr-Universität Bochum dazu aufgerufen, Projekte, Personen, Firmen oder Initiativen zu empfehlen, die für den zap:innovationspreis in Frage kommen. Über 30 Empfehlungen erreichten das zap seitdem. „Wir sind sehr glücklich über das Engagement der Menschen, uns zu helfen, innovative Pastoral auszuzeichnen“, erklärt Prof. Dr. Matthias Sellmann, zap-Leiter und Präsident der gleichnamigen zap:stiftung. „Wir möchten uns herzlich für diesen Einsatz bedanken!“ Die zap:stiftung gehört zum Komplex des „Zentrums für angewandte Pastoralforschung“. Als Förderstiftung unterstützt sie Forschung und Praxis innovativer Kirchenentwicklung, vor allem im deutschsprachigen Raum. Die Stiftung verleiht den Preis in unregelmäßigen Abständen, zuletzt war das im Jahr 2017.

Die Jury

Anhand von elf Kriterien bewertete die Jury die eingereichten Projekte. Dazu gehörten unter anderem das „Kriterium der pastoralen Relevanz“, das „Kriterium der spirituellen Freiheit des Individuums“ oder das „Kriterium der politischen Öffentlichkeit“. Mit Innovation kennen sich die Mitglieder der Jury gut aus. Dazu zählen Professor Frank Piller, die Kommunikations-Designerin Eva Jung und der Berater Johannes von Schmettow. Alle drei sind Mitglieder des Kuratoriums der zap:stiftung.

Dieses Trio hat neun Nominierte gekürt: Kinderbauernhof am Brennlesberg, da_zwischen, Liebe gewinnt, Visionsprozess Segensorte, Campussegen, Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf, Vision von Hoffnung, St. Maria als … und relilab.

Live-Übertragung

Wer der Sieger sein wird? Das erfahren Interessierte am 11. Oktober 2021 auf dem zap:kongress. Die Preisverleihung wird live über das Internet übertragen. Die Gewinner:innen erhalten den zap-Innovationspreis “Eckstein“ aus Beton. Der Künstler Anno Weihs hat das Kunstwerk erschaffen. Zusätzlich zum “Eckstein“ erhalten die Gewinner:innen und die Nominierten das Recht, Logos in ihrer Social-Media-Kommunikation und in ihrer gesamten Außenwerbung zu verwenden.

Bistum Speyer
22.09.2021

„Visionsprozess nicht lästige Pflicht, sondern Mittel für Veränderung“

Visionsprozess SEGENSORTE: Teilnehmende berichten von ihren Erfahrungen in der Resonanzphase zum Visionsprozess

Katrin Ziebarth (oben links), Katharina Goldinger (oben rechts), Michaela Esser (unten links) und Andreas Rubel (unten rechts).

Speyer – Im August endete die Resonanzphase des Visionsprozesses SEGENSORTE. Alle Gläubigen und Interessierten waren eingeladen, zum ersten Textentwurf der Bistumsvision, der bei der Diözesanversammlung im November 2021 vorgestellt worden war, eine Rückmeldung zu geben. Dazu gab es Resonanzveranstaltungen in Form von Videokonferenzen, Stimmungsbarometer auf der Internetseite zum Visionsprozess wie auch die Möglichkeit zu direkten Rückmeldungen. Wir haben vier Teilnehmende der Resonanzveranstaltungen nach ihren Eindrücken gefragt.

Michaela Esser, Leiterin der katholischen Kindertagesstätte in Offenbach, unterstützt durch Katrin Ziebarth, Pastoralreferentin in der Pfarrei Heiliger Laurentius in Herxheim:

„Die gemeinsame Vision ist für meine Kita eine große Bereicherung! Der Grund dafür ist nicht nur das tolle Material, dass ich sowohl für die Kinder als auch für die Arbeit im Team benutze. Die Denkanstöße und die dadurch entstehenden Gespräche sind bereichernd für alle Beteiligten. Wenn ich alle Beispiele nennen sollte, würde der Platz nicht ausreichen. Ganz zu Beginn stand bei den Kindern, dem Team und den Eltern die Frage im Raum: Wo ist dein Segensort? Bis heute ist dies immer wieder Thema, weil wir alle gemerkt haben, dass Orte dazu kommen oder wegfallen. Die Begründungen dazu regen wiederum zu Gesprächen an. Ich habe an verschiedenen Videokonferenzen unter der Leitung von Frau und Herrn Goldinger teilgenommen. Auch hier konnte ich mich immer wiederfinden. Das gemeinsame Haus mit seinen verschiedenen Räumen gibt uns Anregungen und lässt auch Raum für eigene Ideen. Gerade bei der Elternarbeit mit diesem Material bekomme ich die Rückmeldung, dass dies eine Ebene ist, die mit „Kirche zu tun hat, aber nicht mit erhobenen Zeigefingern und Einschränkungen“.

Pastoralreferentin Katharina Goldinger, Ansprechpartnerin des Bistums Speyer für den Synodalen Weg:

„Die Resonanzphase des Visionsprozesses fiel zeitlich zusammen mit der Phase der Erarbeitung von Entwurfstexten für konkrete Handlungsfelder des Synodalen Wegs. Beide Prozesse sind wichtig für unser Bistum, denn sie treffen – bei aller Unterschiedlichkeit – auch eine gemeinsame Aussage: Wir haben als Kirche gelernt, dass wir in der Vergangenheit nicht immer unserem Sendungsauftrag entsprechend gehandelt haben und werden alles tun, um das zu ändern. Mir ist es wichtig, dass Prozesse nicht als lästige Pflicht, sondern als Mittel für dringend notwendige Veränderung verstanden werden. So habe ich auch viele Rückmeldungen in der Resonanzphase erlebt: Als motiviertes und motivierendes, engagiert-kritisches Einspeisen von konkreten Ideen, wie unser Bistum Segensort werden kann oder als Beschreibung von Orten, an denen das längst der Fall ist.“

Diözesan-Jugendseelsorger Andreas Rubel:

„Die Resonanzphase war nach dem Visionsprozess, der zum Großteil unter Pandemiebedingungen stattfand, besonders wichtig. In dieser Zeit gab es zwar auch keine analogen Veranstaltungen, die Inhalte des Visionsprozesses konnten aber durch die Einübung in den digitalen Medien gut vertieft werden. Für uns vom BDKJ Speyer gab es nochmals die Möglichkeit zu hören, ob die Symbole und Texte so stimmig sind oder ob es noch weitere Ideen gab. Sehr kreativ brachten sich junge Menschen ein und konkretisierten die Visionen auch durch Forderungen für eine Vision, in der dauerhaft Partizipation im Bistum möglich wird, junge Menschen ernst genommen werden, demokratische Strukturen verwirklicht werden und es weiterhin ein zuverlässiges personales Angebot gibt. Zu den Symbolen gab es auch kreative Alternativen. Besonders wichtig ist aus den beiden Phasen, dass jetzt wirklich etwas passiert und auch bei den kirchenpolitischen Themen konkrete Schritte umgesetzt werden.“

Die Vision des Bistums soll bei der Diözesanversammlung im November durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann dem Bistum übergeben werden.

Weitere Informationen zum Visionsprozess SEGENSORTE im Bistum Speyer:

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Bistum Speyer
22.09.2021

Bischof Wiesemann: „Nardini ein großer Motivator des Glaubens“

Gottesdienst zur Erinnerung an 200. Geburtstag – Nardini-Preisverleihung an Kaiserslauterer Ehrenamtsprojekt bei Pontifikalamt in Pirmasens

Pirmasens – „Das Evangelium kann nicht verkündet werden, ohne die Not der Menschen wahrzunehmen und sich davon im Herzen berühren zu lassen“: Das betonte der Speyerer Diözesan-Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann beim Gottesdienst zur Erinnerung an den 200. Geburtstag des seligen Paul Josef Nardini am Sonntag in der Kirche St. Pirmin in Pirmasens. In dem per Livestream übertragenen Pontifikalamt nannte Wiesemann den seligen Paul Josef Nardini einen „großen Motivator“, der alles andere als veraltet sei. „Sein Zeugnis trifft genau in das hinein, was uns als Kirche in den Krisen der Gegenwart aufgegeben ist: Das Evangelium hineinzutragen in die Nöte dieser Welt.“

Die Begegnung mit der Armut der Menschen habe Nardini vor eine umwälzende Herausforderung gestellt und zu einer „zweiten Bekehrung“ geführt, die alle seine Kräfte gekostet habe. „Das Erste unseres Glaubens ist die Liebe zu den Menschen. Ohne sie fällt alles zusammen“, führte Wiesemann aus. Die Liebe äußere sich im Wahrnehmen und im Mitgehen. So werde deutlich: „Wir kreisen als Kirche nicht um uns selbst, sondern sind Herausgerufene in der Liebe zu unseren Mitmenschen.“ Nardini zeige auch heute, wo der Schlüssel zur Verkündigung des Evangeliums liegt. Er helfe, das Wichtige von dem weniger Wichtigen zu unterscheiden. „Sein Beispiel ermutigt uns, unsere Sendung neu mit Herz und Leidenschaft zu erfüllen.“

Bischof Wiesemann zelebrierte den Gottesdienst, der zugleich zum Caritas-Sonntag und stellvertretend für den Corona-bedingt abgesagten Katholikentag gefeiert wurde, gemeinsam mit Weihbischof Otto Georgens, Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer und Dekan Johannes Pioth. Die musikalische Gestaltung lag in den Händen der Projekt-Chorgruppe St. Pirmin unter der Leitung von Albert Jung und des Chors der Caritas-Förderstätte Vinzenz von Paul, unter der Leitung von Michaela Andre. Die Orgel spielte Felix Edrich.

Verleihung des Nardini-Preises an Ehrenamtliche aus Kaiserslauterer Pfarrei

Im Rahmen des Gottesdienstes wurde für ihre Initative „Brotausgabe“ eine Gruppe ehrenamtlich Engagierter der Pfarrei Maria Schutz aus Kaiserslautern mit dem Nardini-Preis des Caritasverbandes für die Diözese Speyer ausgezeichnet. In seiner Laudation betonte der Caritasvorsitzende Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer in seiner Laudatio: „Not begegne uns heute genau wie damals. Gerade die vergangenen Wochen haben wie unter einem Brennglas den Fokus auf menschliche Bedrängnis gerichtet.“ Er nannte die Flutkatastrophe im Ahrtal, die Belastungen durch die Corona-Pandemie, die Waldbrände in vielen Regionen der Erde, die Situation in Afghanistan und die Not Geflüchteter überall auf der Welt als Beispiele. „Man fühlt sich ja oft hilflos im Angesicht all dieser Nöte. Aber man kann helfen, am besten dort, wo man selbst lebt, in der eigenen Gemeinde, dem eigenen Dorf oder seiner Heimatstadt.“ So habe es die Brotkorb-Initiative in Kaiserlautern gemacht.

An allen Werktagen kümmert sich eine Gruppe Ehrenamtlicher darum, täglich Lebensmitteltüten mit belegten Broten und Obst zu packen, um sie an rund 30 Menschen auszugeben. „Am Ende des Monats, wenn das Geld knapp wird, sind es oft mehr als die 30“, berichtete der Caritasvorsitzende. „Niemand muss dafür seine Bedürftigkeit nachweisen. Viele, die täglich kommen, wollen anonym bleiben.“ Was die Helferinnen der Pfarrei Maria Schutz neben der Lebensmittelhilfe geben, sei Zeit für Begegnung. „Es geht dabei um Würde. Die Menschen werden nicht abgespeist, sondern man nimmt sich Zeit für sie. Für ein Gespräch auf einer eigens aufgestellten Bank an der Lebensmittelausgabe“, erzählte Hundemer. „Denn viele, die täglich kommen, haben wenige Sozialkontakte und häufig viele Probleme.“

Finanziert werde die Brotausgabe durch Spenden und aus Mitteln aus dem Opferstock in der Antoniuskapelle der Kirche Maria Schutz. Damit die Hilfe während des Corona-Lockdowns nicht eingestellt werden musste, habe man sogar Lunchpakete an die Haustür der Bedürftigen geliefert. „Für die Nardini-Preis Jury ist in dieser Initiative alles drin, was unser Preis würdigen möchte: Kirchlich-caritatives Engagement, orientiert an der konkreten Not der Menschen vor Ort und voller Wertschätzung für die, die sonst kaum einer wahrnimmt. Ganz im Sinne von Paul Josef Nardini“, erklärte Hundemer.

Bischof Wiesemann, Christiane Arendt-Stein, Jury-Mitglied und Referentin für Gemeindecaritas beim Caritasverband Speyer, und Schwester Roswitha Schmid, ebenfalls Jury-Mitglied und Oberin der Mallersdorfer Schwestern im Nardinihaus Pirmasens, überreichten sechs stellvertretend für die ganze Gruppe aus Kaiserslautern angereisten Ehrenamtlichen die Nardini-Urkunde, einen Scheck über 1000 Euro und Rosen.

Der selige Paul Josef Nardini

Paul Josef Nardini wurde am 25. Juli 1821 in Germersheim geboren. Aufgewachsen in der Familie einer Großtante, durfte Nardini wegen seiner besonderen Begabung die Lateinschule in Germersheim besuchen. 1838 wechselte er auf das Gymnasium nach Speyer und wurde 1840 in das neu eröffnete Bischöfliche Konvikt aufgenommen. Nach dem Abitur 1841 und philosophischen Studien in Speyer ging Nardini zum Studium der Theologie nach München, wo er am 25. Juli 1846 mit Auszeichnung zum Doktor der Theologie promovierte. Am 22. August 1846 empfing er im Dom zu Speyer durch Bischof Nikolaus von Weis die Priesterweihe.

1850 wurde Nardini Seelsorger in Geinsheim, ein Jahr später übertrug Bischof von Weis ihm die Leitung der Pfarrei Pirmasens. Das Leben in der jungen Industriestadt war von großer sozialer Not bestimmt. Die Speyerer Kirchenzeitung „Der christliche Pilger“ berichtet von „Armut und mannigfachen Notständen, wie vielleicht in keiner Gegend des Königreiches“. Missernten führten zu einer Explosion der Lebensmittelpreise. Krankheit und Seuchen waren in Folge des Hungers allgegenwärtig. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen waren hart. Arbeitsschutz, Kranken- und Altersversicherung gab es noch nicht.

Nardini, der in seiner Kindheit Verlassenheit und Entbehrung am eigenen Leib erfahren hatte, suchte der Not zu begegnen. Mit großem Eifer und gegen unzählige Widerstände setzte er alles daran, die prekäre Situation der Menschen zu verbessern. 1855 gründete er eine Schwesterngemeinschaft, die Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie. Sie nahm sich der verwahrlosten Kinder in Pirmasens an und kümmerte sich um alte und kranke Menschen. Die Gemeinschaft wuchs rasch, so dass bereits 1856 von Pirmasens aus die ersten Schwestern in andere pfälzische Orte geschickt werden konnten.

Zu Beginn des Jahres 1862 erkrankte Nardini an einer Lungenentzündung, die er sich bei einem Krankenbesuch zugezogen hatte. Er starb am 27. Januar 1862 im Alter von nur 40 Jahren. Sein Lebenswerk entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten stetig weiter. 1869 wurde das Mutterhaus des Ordens von Pirmasens in die ehemalige Benediktinerabtei Mallersdorf (Niederbayern) verlegt. Die Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie, auch Mallersdorfer Schwestern genannt, sind bis heute vor allem in der Kranken- und Armenpflege sowie in der Erziehungsarbeit tätig.

Seine letzte Ruhestätte fand Nardini in der Kapelle des Nardinihauses in Pirmasens. Das Grab Paul Josef Nardinis kann in der Kapelle des Nardinihauses in Pirmasens, der Gründungsstätte des Ordens, besucht werden. Dort haben die Schwestern auch eine Gedenkstätte mit einer Dauerausstellung über Leben und Werk des Sozialapostels eingerichtet.

Am 22. Oktober 2006 wurde Paul Josef Nardini als erster Pfälzer im Speyerer Dom selig gesprochen. Im Auftrag des Papstes verlas der Münchner Kardinal Friedrich Wetter in der Feier das Apostolische Schreiben, mit dem Papst Benedikt XVI. verfügte, dass Nardini als Seliger verehrt werden darf und sein Fest jährlich am 27. Januar gefeiert wird. Den Gottesdienst feierten rund 2000 Gläubige im Dom mit. Weitere 6000 Menschen verfolgten die Feier auf einer Großbildleinwand im Domgarten.

Weitere Informationen zum seligen Paul Josef Nardini:

www.nardini.de

Livestream-Übertragung des Gottesdienstes in Pirmasens:

Bistum Speyer
22.09.2021

Die Pfarrei als ein „Haus der Freude“

Pfarrei „Maria, Mutter der Kirche“ in Maikammer veröffentlicht pastorales Konzept

Maikammer – Die Pfarrei „Maria, Mutter der Kirche“ in Maikammer hat ein Konzept für die künftige Seelsorge entwickelt. „Ich spreche Ihnen meine große Anerkennung und meinen hohen Respekt für die geleistete Arbeit und das Engagement aus“, gratuliert Domkapitular Franz Vogelgesang, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge. Das Konzept könne als „wertvolle Richtschnur bei notwendigen Entscheidungen“ als auch als „hilfreiches Instrument bei der Reflexion der konkreten Arbeit“ dienen. Vogelgesang würdigte das Konzept als „Beitrag zu einer stetig lernenden Diözese“.

„Wir als Christinnen und Christen der Pfarrei möchten gemeinsam den Weg des Christentums n unseren Dörfern weiterentwickeln und auf Veränderungen in der Gesellschaft eingehen. Dabei ist es uns sehr wichtig, die Zeichen der Zeit zu erkennen, wahrzunehmen und dementsprechend Antworten zu finden, damit die gute Botschaft des Evangeliums in unseren Gemeinden lebendig wird“, beschreiben die Verantwortlichen der Pfarrei unter Leitung von Pfarrer Peter Nirmaier ihre Motivation für die Entwicklung des Seelsorgekonzepts.

Grundlage war eine eingehende Analyse der Pfarrei und ihrer zehn Gemeinden. Dabei wurde unter anderem festgestellt, dass sich viele Gläubige vor allem situationsbedingt und projektbezogen für einzelne Angebote motivieren lassen. Aufgrund der Größe der Pfarrei und den Entfernungen zwischen den Gemeinden würden die Angebote oft nur von Menschen vor Ort in Anspruch genommen. „Das Zusammenwachsen zur Pfarrei wird dadurch erschwert“, ist eines der Ergebnisse der Pfarreianalyse.

Auf Basis der Analyse wurde eine Vision für die Pfarrei entwickelt. Sie wurde in drei Aussagen zusammengefasst: „Wir leben mit Gott. Wir leben für- und miteinander. Wir arbeiten mit an einer besseren und gerechteren Welt.“ Besonderen Wert legt die Pfarrei auf die Bewahrung der Schöpfung durch einen verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen dieser Welt, den Einsatz für eine Arbeitswelt, die dem Menschen dient, sowie die Offenheit für die Ökumene und den interreligiösen Dialog. Schwerpunkte möchte die Pfarrei künftig bei Gottesdiensten und Begegnungen, der Pflege und Vermittlung der Glaubensgrundlagen, der Begleitung von Menschen in jedem Lebensalter und an den Rändern sowie der Sterbe- und Trauerbegleitung setzen. Auch das Zusammenwachsen als Pfarrei soll verstärkt gefördert werden. „Wir wollen, dass sich die Menschen der verschiedenen Gemeinden untereinander kennenlernen und bieten dazu Gottesdienste und Möglichkeiten der Begegnungen an“, heißt es in dem neuen Seelsorgekonzept.

Die Entwicklung von Seelsorgekonzepten ist eine durchgängige Aufgabe in allen Pfarreien des Bistums. Die Konzepte sollen dazu dienen, die Bedarfe vor Ort zu erkennen und mit den seelsorglichen Angeboten an den richtigen Stellen anzusetzen. Eine Pfarranalyse ermöglicht, Antworten auf die Frage zu finden, wo die Menschen die Kirche hier und heute besonders brauchen. Ziel des pastoralen Konzeptes ist, auf der Basis einer gemeinsamen Vision begründete Schwerpunkte zu setzen.

Weitere Informationen zu den pastoralen Konzepten der Pfarreien:

https://www.bistum-speyer.de/bistum/gemeindepast-2015/pastorale-konzepte-der-pfarreien/

Bistum Speyer
22.09.2021

Strategien und Ressourcen für innere Stärke

Online-Impulsworkshops zum Thema Resilienz und Stärkung der persönlichen Widerstandskraft

Speyer – „Was hält uns gesund? Was gibt uns Kraft? Wie entsteht eine ‚dicke Haut‘? Warum können andere so gut schwere Zeiten meistern und was kann ich dafür tun, damit mir das ebenfalls gelingt?“ – um diese Fragen geht es bei drei Online-Impulsworkshops für Berufstätige und Interessierte. Angeboten werden sie von der Stelle „Kirche in der Arbeitswelt“ im Bistum Speyer in Kooperation mit der Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft. Die Online-Kurse finden am 4., 11. und 18. Oktober jeweils von 17.30 Uhr bis 20.30 Uhr statt.

In den Impulsworkshops wird es konkret darum gehen, die persönlichen Ressourcen und Schutzfaktoren zu entdecken und Methoden kennenzulernen, wie man in stressigen Situationen für mehr Widerstandsfähigkeit sorgen kann – ganz persönlich und im Beruf. Die Kursleitung liegt in Händen von Stefanie Minges, Referentin im Fachbereich Arbeitswelt im Bistum Speyer, und Silke Scheidel, Referentin in der Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft.

  • Am 4. Oktober steht das Thema „Wahrnehmen statt Kraft rauben – Von der Akzeptanz der Lebensumstände durch Achtsamkeit“ im Mittelpunkt des Workshops. Referentin ist Anja-Brigitta Lucke.
  • Am 11. Oktober geht es um das Thema „Leuchtend statt ausgebrannt- Welche Resilienzstrategie passt zu mir?“ mit Referentin Stefanie Minges.
  • Am 18. Oktober wird Severino Ferreira da Silva über „Gemeinsam stark statt gemeinsam einsam – Resilienz-Schutzfaktoren mobilisieren“ sprechen.

In den jeweiligen Austauschrunden im Anschluss an die Referate wird es auch um den Transfer der Ideen in den Alltag gehen.

Die Online-Impulsworkshops können einzeln oder komplett gebucht werden. Die Kosten betragen 35 € pro Einzeltermin oder 95 € bei Buchung des Komplettangebots. Es wird um eine schriftliche Anmeldung mit Name, Rechnungsanschrift und den gewünschten Online-Workshop-Terminen gebeten.

Anmeldung und weitere Informationen bei:

Elke Frey, Bistum Speyer
Tel: 06232 102-316
E-Mail: pfarrei-lebensraeume@bistum-speyer.de

Bistum Speyer
22.09.2021

Auseinandersetzung mit dem Thema „Geschlechtliche Identität“

Gespräch mit Sexualpädagogin Alexandra Dellwo-Monzel

Speyer – Alexandra Dellwo-Monzel ist Referentin für Sexualpädagogik in der Hauptabteilung Schulen, Hochschulen und Bildung und Leiterin der „MFM Zentrale“ (My Fertility Matters; übersetzt: Meine Fruchtbarkeit zählt) im Bistum Speyer. Für ihre Kolleginnen und Kollegen aus dem Bistum Speyer und den Nachbarbistümern Trier und Mainz hat sie vor kurzem eine Fortbildungsveranstaltung zum Thema „Geschlechtliche Identität – Identität in einer diversen Wirklichkeit“  im Priesterseminar in Speyer organisiert. Referentin war die Ärztin, Buchautorin und Urheberin von My Fertility Matters, Dr. Elisabeth Raith-Paula aus München, die sich seit mehreren Jahren intensiv mit dem Thema und der Bedeutung für MFM auseinandergesetzt hat. In einem Gespräch erklärt Dellwo-Monzel, worum es dabei geht.

Warum ist das Thema „Geschlechtliche Identität“ gerade so aktuell?

Dellwo-Monzel: Seit Jahren beobachten wir einen enormen Anstieg bei Jugendlichen, die sich in einer sogenannten Körper-Geschlechts-Inkongruenz mit ihren Gefühlen und Empfindungen in ihrem Körper nicht richtig fühlen. Die bessere Aufklärung, ein größeres Problembewusstsein in der Bevölkerung und die Folge medialer Verbreitung von Informationen spielen sicherlich eine ganz große Rolle. Dabei sind es vor allem Mädchen und junge Frauen, die sich im falschen Geschlecht wähnen. Mögliche Auslöser können Pubertätskrisen, Körperkonflikte (früher häufiger Essstörungen), Unbehagen in gängigen Geschlechterrollen, latente Homosexualität, Missbrauch, psychische Störungen oder Bewusstseinsstörungen… sein.

Sie bieten regelmäßig sexualpädagogische Workshops für Kinder und Jugendliche an – wie wird dort mit dem Thema umgegangen? Welche Ideen und Anregungen hat Ihnen dazu Dr. Elisabeth Raith-Paula gegeben?

Dellwo-Monzel: Frau Dr. Raith-Paula stellte bei ihrer Darstellung der geschlechtlichen Identität alle Formen der Geschlechtlichkeit mit umfassendem biologischem Hintergrundwissen, Fakten und Fallbeispielen dar. Der Vortrag gab einen großen Weitblick und eine Ehrfurcht jedem Menschen und seiner geschlechtlichen Identität gegenüber mit der Erkenntnis, dass es keine einfachen Antworten auf die vielen Fragen gibt. Aber es bedeutet für uns Referent*innen zunächst einmal eine breitere Wissensbasis, um in der Workshoparbeit und Elternarbeit mit diesem sensiblen Thema wertschätzend umgehen zu können.

MFM möchte in seinen Workshops Kinder und Jugendliche durch Wissensvermittlung und Wertschätzung stärken,  als Grundlage für eine „informed choice“- eine bewusste Entscheidung. In unseren Workshops behandeln wir alle Themen `in einer anderen Art und Weise´ und schließen die Individualitäten mit ein. Dabei berücksichtigen wir den Entwicklungsstand der Kinder und schauen uns den Körper an, den wir mitbekommen haben.

Im  MFM-Ansatz wird jeder Mensch als zweifacher Sieger zu Beginn seines Lebens angesprochen. Und: „Auch wenn du merkst, dass du anders denkst und fühlst, bist du genau so richtig, wie du bist!“

Warum engagiert sich das Bistum Speyer in Kooperation mit dem Verein MFM für dieses sexualpädagogische Angebot?

Dellwo-Monzel: Im MFM-Programm steht immer die Wertschätzung im Vordergrund. Unsere höchst bedeutsame Aufgabe ist es, jeden Menschen dabei zu unterstützen, einen positiven Bezug zu seinem Körper zu bekommen, ihn kennenzulernen und zu verstehen, egal ob zur vermeintlichen Regel und Norm gehörend oder nicht. Dies geht weit über Transsexualität hinaus, Leid und Schicksale sind hier vielfältig. Der Ansatz des MFM-Programms ist nicht defizitorientiert. Nicht Angst, sondern ein gesundes Selbstwertbewusstsein wird der Ratgeber sein.

Dabei hat MFM einen ausgewogenen und altersgerechten Ansatz:

Im Grundschulworkshop KörperWunderWerkstatt liegt der Focus auf den Veränderungen in der Pubertät und der Entstehung neuen Lebens.

In der Orientierungsstufe geht es in der Zyklusshow um die liebevolle Darstellung des weiblichen Zyklusgeschehens und den Umgang mit der Menstruation und für die Jungen im Workshop Agenten auf dem Weg eine Körperkompetenz für ihrem Körper zu entwickeln.

Jugendlichen und junge Erwachsenen bietet WaageMut ein fundiertes Wissen zur Fruchtbarkeit und den achtsamen Umgang, die Wirkweise von Verhütungsmethoden und Impulse für eine gelingende Beziehung von zwei Menschen.

In Elternvorträgen werden die Eltern unterstützt und zur Eigenverantwortung eingeladen.

Kontakt:

Alexandra Dellwo-Monzel
Referat Sexualpädagogik und MFM-Zentrale
der Schulabteilung II/3 Bistum Speyer
Tel: 0151 14880040
E-Mail: mfm@bistum-speyer.de

Weitere Informationen zu MFM unter: www.mfm-programm.de

Bistum Speyer
22.09.2021

Kirchenpräsidentin will in Gottesdiensten keine Menschen ausschließen

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst empfiehlt den evangelischen Kirchengemeinden, den Besuch des Gottesdienstes weiterhin unabhängig vom Impfstatus zu ermöglichen.

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst will niemanden vom Gottesdienst ausschließen.
Foto: lk/Landry.

Speyer (lk) Die frohe Botschaft von Liebe und Barmherzigkeit gilt allen Menschen. Die Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche der Pfalz, Dorothee Wüst, beruft sich in den Empfehlungen zur neuesten Corona-Verordnung für die pfälzischen Kirchengemeinden auf diese theologische Grundhaltung. „Die Regeln erlauben mehr Freiheiten für Geimpfte und Genesene vor Ort. Auch deshalb empfehlen wir weiterhin, sich impfen zu lassen. Doch wir raten dringend davon ab, Menschen, die dieses Kriterium nicht erfüllen, vom Gottesdienst auszuschließen, weil ein Kontingent ausgeschöpft ist“, teilt Wüst den evangelischen Pfarrämtern in einem Schreiben mit.

Das Land Rheinland-Pfalz erlaubt den Kirchen in der 26. Corona-Verordnung, die sogenannte „2G+“-Regel anzuwenden. Diese ermöglicht es, Gottesdienste mit Gemeindegesang ohne Abstand und Maskenpflicht zu feiern. Teilnehmen dürften unbegrenzt viele genesene oder geimpfte Personen (2G). Das Plus beschreibt die Möglichkeit, je nach Warnstufe 25, zehn oder fünf Nicht-Immunisierte zum Gottesdienst zuzulassen.

Bislang galt für die evangelischen Kirchengemeinden in Gottesdiensten drinnen wie draußen das Abstandsgebot und eine Anmeldung, falls die Sitzplätze ausgeschöpft sein könnten. Geimpfte und Genesene zählten dabei mit. Bei ausreichend Abstand konnten die Besucherinnen und Besucher die Maske abnehmen und gemeinsam singen. Wüst wies die Kirchengemeinden auf ihre Entscheidungshoheit hin, ob sie die bisher „eingeübten Routinen beibehalten“ oder die neueren „2G+“-Regeln aufgreifen, „um deutlich mehr Menschen den Besuch des Gottesdienstes zu ermöglichen als bislang“. Gleichzeitig betonte die Kirchenpräsidentin aber die gemeinsame Verantwortung: „Was wir als Kirche nicht dürfen: Menschen aufgrund ihres Impfstatus abweisen.“

Hintergrund: 

Rheinland-Pfalz hat in der 26. Corona-Verordnung vom 8. September ein Warnstufen-System sowie die sogenannte „2G+“-Regel eingeführt. Das Warnstufen-System bedeutet: Es werden nicht nur wie bisher die Neuinfektionen in sieben Tagen (Inzidenzen) gezählt, sondern auch die Anzahl der Neuaufnahmen von Corona-Kranken (Hospitalisierungsinzidenz) und die Anzahl der belegten Intensivbetten durch Corona-Kranke. Diese drei Indikatoren ergeben zusammen eine von drei Warnstufen, die jeder Landkreis oder jede kreisfreie Stadt veröffentlichen muss.

Die „2G+“-Regel bei Warnstufe 1 bedeutet für Kirchengemeinden: Sie können sich entscheiden, ob sie die Neuerung oder die bisherigen Regelungen für Gottesdienste anwenden. Die Neuerungen erlauben, dass ein Gottesdienst (im Freien oder in geschlossenen Räumen) ohne Abstandsgebot und ohne Maskenpflicht stattfinden kann. Dabei dürfen höchstens 25 Personen, die nicht genesen oder vollständig geimpft sind, teilnehmen sowie unbegrenzt viele genesene, vollständig geimpfte Personen und Kinder bis einschließlich 11 Jahren.

Bei Warnstufe 2 reduziert sich die mögliche Höchstzahl der nicht immunisierten Personen auf zehn Personen, bei Warnstufe 3 auf fünf Personen. Bei einer Entscheidung für die „2G+“-Regelung muss die Kirchengemeinde vor dem Gottesdienstraum den Impf- oder Genesenennachweis jeder Person prüfen.

Mehr Infos: 2021-09-14_-_Aktuelle_Richtlinien-Empfehlungen_zur_Corona-Pandemie_RLP.pdf (evkirchepfalz.de)

Evangelische Kirche der Pfalz

„Kinderrechte sind Menschenrechte“

Kindertagesstätte St. Pius in Neustadt zählt zu ersten Einrichtungen im Bistum Speyer, die ein institutionelles Schutzkonzept entwickelt haben

Im Januar hat das Bistum Speyer die diözesanweite Initiative „Sicherer Ort Kirche“ gestartet. Das Ziel ist die Entwicklung von institutionellen Schutzkonzepten in allen Pfarreien, Einrichtungen und Verbänden des Bistums. Kinder, Jugendliche und hilfebedürftige Erwachsene sollen wirksam und nachhaltig in ihren Rechten gestärkt und vor sexuellem Missbrauch geschützt werden.

Zu den ersten Einrichtungen im Bistum, die ein institutionelles Schutzkonzept erarbeitet haben, gehört die katholische Kindertagesstätte St. Pius in Neustadt. Der erste Schritt bestand darin, die Alltagskultur in der Einrichtung genau in den Blick zu nehmen. „Wir haben uns zum Beispiel gefragt: Welche Alltagssituationen sind besonders risikoreich für Machtmissbrauch? Wie reflektieren wir das angemessene Verhältnis von Nähe und Distanz in unserer Einrichtung?“ berichtet Kitaleiterin Steffi Quazéne. Darauf aufbauend hat die Kindertagesstätte einen Verhaltenskodex entwickelt.

Dieser legt beispielsweise fest, dass Freundschaften oder exklusive Kontakte der Erziehenden zu einzelnen Kindern und Familien ausgeschlossen sind. Alle Spiele, Übungen und Aktionen sind so zu gestalten, dass dabei keine Grenzen überschritten werden. Sollte es zu einer Grenzverletzung kommen, muss sie thematisiert werden und darf nicht übergangen werden. Die Erziehenden verpflichten sich, in ihrer Kommunikation keine sexualisierte Sprache zu verwenden und abfällige Bemerkungen oder Bloßstellungen nicht zu dulden. Bei Körperkontakt, der sich zum Beispiel bei der Pflege, bei Erster Hilfe oder dem Trösten von Kindern ergibt, ist Zurückhaltung geboten. „Ablehnung muss ausnahmslos respektiert werden“, betont Steffi Quazéne. Auch in der Aus- und Fortbildung der Mitarbeitenden legt die Kindertagesstätte besonderen Wert auf Angebote zu einem professionellen Verhältnis von Nähe und Distanz. Jeder Mitarbeitende hat eine Selbstverpflichtungserklärung und ein erweitertes Führungszeugnis vorzulegen.

Prävention braucht einen langen Atem

„Wir sehen es als unsere Aufgabe an, die physische und psychische Widerstandskraft der Kinder zu schützen und zu stärken“, verdeutlicht Steffi Quazéne den pädagogischen Ansatz der Einrichtung. Besonders wichtig ist ihr das Bewusstsein für die Rechte der Kinder. „Kinderrechte sind Menschenrechte“, betont sie. Daher müssen Kinder bei allen Fragen, die sie betreffen, mitbestimmen und sagen können, was sie dazu denken. Für die konkrete Umsetzung hat die Kindertagesstätte St. Pius ein Kinderbüro und Kinderkonferenzen eingerichtet sowie eine Gruppe von „Kinderrechtlern“ gebildet. Sie besprechen zum Beispiel Beschwerden, die im Kinderbüro eingegangen sind, oder behandeln eigene Themen der Kinder. „Unsere bisherigen Erfahrungen haben uns darin bestärkt, noch mehr Mitbestimmung auszuprobieren“, zieht Steffi Quazéne eine positive Zwischenbilanz. Dabei setzt sie auf Fehlerfreundlichkeit, Toleranz und kollegiale Unterstützung. Bei der Erstellung eines Schutzkonzeptes gehe es nicht um den erhobenen Zeigefinder. „Man kann auch nicht einfach den Schalter umlegen und alles klappt auf Anhieb.“

Doch die intensive Beschäftigung mit dem Alltag und den Räumen führt, so die Erfahrung von Steffi Quazéne, schrittweise zu einer höheren Qualität. „Sensible Gespräche sind seit dieser Zeit deutlich weniger konfliktgeladen“, berichtet sie. Entscheidend sei, für konkrete Situationen konkrete Lösungen zu benennen und auch aufzuschreiben. „Wenn ich zum Beispiel merke, dass es mir gerade nicht gut geht, meine Toleranzgrenze sehr niedrig ist und ich sehr schnell ungehalten reagiere, könnte eine Lösung sein, aktiv die Unterstützung von Kolleg/innen zu erbitten oder eine Pause zum Luftholen einzulegen.“

Schutzkonzepte sind in mehreren Einrichtungen des Bistums Thema

„Inzwischen haben sich einige Pfarreien auf den Weg gemacht, um Schutzkonzepte zu entwickeln“, berichtet Heinz-Olaf von Knobelsdorff, Präventionsbeauftragter des Bistums. Auch aus dem Bereich der Kindertagesstätten, der Schulen und der Jugendseelsorge gab es bereits Gespräche über erste Entwürfe. Bei vier digitalen Sprechstunden im ersten Halbjahr haben knapp 40 Mitarbeitende nähere Informationen zur Entwicklung eines institutionellen Schutzkonzeptes für ihre Einrichtung erhalten. „Als Einstieg empfehle ich immer die Risikoanalyse bezogen auf die konkrete Situation und Einrichtung“, so Heinz-Olaf von Knobelsdorff. Sie führe – so seine Erfahrung – am besten zu einer „Kultur der Achtsamkeit, die auch lebendig ist.“

Kontakte:

Kath. Kirchengemeinde Hl. Geist
Kindertagesstätte St. Pius
E-Mail: kita.nw.st-pius@bistum-speyer.de

Präventionsbeauftragte
Christine Lormes
Tel.: 06232 / 102-511
Handy: 0151 / 14 87 96 99
E-Mail: christine.lormes@bistum-speyer.de

Präventionsbeauftragter
Olaf von Knobelsdorff
Tel.: 06232 / 102-511
Mobil: 0151 / 14 88 00 88
E-Mail: Heinz-Olaf.von-Knobelsdorff@bistum-speyer.de

Weitere Informationen zum Thema Prävention im Bistum Speyer:

https://www.bistum-speyer.de/rat-und-hilfe/hilfe-und-praevention-von-missbrauch/praevention-sexualisierte-gewalt/

Dokumentation der Aufarbeitung des Missbrauchs und der Verbesserung der Prävention im Bistum Speyer:

https://www.bistum-speyer.de/rat-und-hilfe/hilfe-und-praevention-von-missbrauch/dokumentation/

Bistum Speyer
22.09.2021

36 Frauen und Männer erhalten Missio canonica

Weihbischof Otto Georgens verleiht Religionslehrerinnen und Religionslehrern Bevollmächtigung zur Verkündigung im Auftrag der katholischen Kirche

Vor dem Gottesdienst hatten sich die Religionslehrerinnen und Religionslehrern mit Studiendirektorin Birgitta Greif von der Hauptabteilung Schule, Hochschule und Bildung (ganz links hinten) im Priesterseminar in Speyer getroffen.
Foto: Klaus Landry

Speyer – In einem feierlichen Gottesdienst im Speyerer Dom hat Weihbischof Otto Georgens 36 examinierten Religionslehrerinnen und Religionslehrern für katholische Religion verschiedener Schularten im Bistum Speyer die Missio Canonica verliehen. Bedingt durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie wird es noch einen zweiten Gottesdienst am 24. September mit der Verleihung der Missio Canonica an weitere 34 Religionslehrerinnen und Religionslehrer geben.

Die Missio Canonica ist die Bevollmächtigung des Bischofs zur Verkündigung im Auftrag der katholischen Kirche. Diese offizielle Beauftragung katholischen Religionsunterricht zu erteilen, ist heute in einer säkularen Welt keine leichte Aufgabe, wie Weihbischof Georgens in seiner Predigt ausführte. Manchmal seien die Religionslehrerinnen und Religionslehrer mehr oder weniger geduldete Exoten, manchmal Vorreiter im interreligiösen und interkulturellen Dialog. Die konkrete Gestalt von Kirche sei im Umbruch ebenso wie die Position des Religionsunterrichts.

„Wer Religionsunterricht heute in einer säkularen Welt mitten im Alltag unserer Zeit erteilt, befindet sich in einem nicht zu unterschätzenden Spannungsfeld, an der Schnittstelle von Gott und Welt“, erklärte Georgens. „Im Religionsunterricht finden sich viele Schülerinnen und Schüler, die nicht wirklich glauben und sehr distanziert sowohl Gott als auch der Kirche gegenüberstehen. So manche werden auch anderen Glaubens sein, mit anderen Überzeugungen, die wir nicht teilen. Religionssensible Schülerinnen und Schüler sitzen im Unterricht neben anderen, die religiös unmusikalisch sind. Manche sind gezeichnet vom Schicksal der Marginalisierung, der Ohnmacht, getrieben von Ängsten, verzweifelnd an den Kriegen und Katastrophen unserer Tage.“ Mitten in diese Welt hinein führe der mit der „Missio“ verbundene Verkündigungsauftrag mit der Erwartung, unter heutigen Bedingungen Verstehen zu wecken und für die Sache des Christentums zu werben.

Religionslehrerinnen und  Religionslehrer repräsentierten auch die Institution Schule. „Als Religionslehrerin und Religionslehrer verweisen Sie mit Ihrer Person auf das, was Sie unterrichten. Sie repräsentieren das im Lehrplan beschriebene Fach katholische Religion, aber die Präsentation trägt Ihre persönliche Handschrift“, so Georgens. Dabei komme der eigenen Identifikation mit der christlichen Botschaft eine große Bedeutung zu. „Religionslehrerinnen und Religionslehrer sind in ihrem eigenen Glauben gefragt. Ihrer Identifikation mit der zu repräsentierenden Botschaft kommt eine große Bedeutung zu.“

Darüber hinaus seien Religionslehrerinnen und Religionslehrer Repräsentantinnen und Repräsentanten der Kirche. „Wenn Sie die Klasse betreten, tritt mit Ihnen auch die Kirche vor die Schülerinnen und Schüler. Manche empfinden es als einen kräfteraubenden Spagat, mit einem Bein in der Kirche und mit dem anderen in der Welt der Jugend zu stehen. Die Spannung gilt es gut zu reflektieren und kreativ zu bearbeiten“, sagte der Weihbischof. Das gehe nur dann gut, wenn man „in der Kirche eine Beheimatung gefunden hat und kritisch-versöhnt mit ihr lebt. Wer die Kirche als Ort von Gemeinschaft erfährt, wird leichter die Motivation und die Kraft aufbringen, sich trotz der durch den Missbrauchsskandal beschädigen Kirche und des kritikwürdigen Alltags mit ihr zu identifizieren.“

Religionsunterricht versuche, den jungen Menschen eine Begegnung mit Jesus Christus und seiner Botschaft zu ermöglichen, ohne Manipulation oder Indoktrination. „Wir Bischöfe wissen, was wir am Religionsunterricht haben“, betonte der Weihbischof.

Musikalisch wurde der Gottesdienst gestaltet von Christoph Keggenhoff an der Orgel, der zusammen mit  Christine Thielmann, Querflöte, das „Air“ von Johann Sebastian Bach und eine Meditation von Thomas Quasthoff über „Von guten Mächten“ gestaltete. Als Kantor fungierte Markus Bellm.

Zum Segen gab Weihbischof Georgens den jungen Leuten, die zum Großteil von ihren Familien und Freunden begleitet wurden, auf den Weg: „Religionsunterricht ist kein Zuckerschlecken, aber unsere Aufgabe ist zu wichtig. Es ist uns nicht erlaubt zu desertieren“.

Text: Andrea Dölle Foto: Klaus Landry
22.09.2021

Große Domorgel seit 10 Jahren im Dienst

Die Weihe der großen Hauptorgel durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann jährt sich am 18. September zum 10. Mal

Weihe der Hauptorgel im Speyerer Dom am 18. September 2011 mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann
Foto: Domkapitel Speyer / Klaus Landry

Speyer – „Orgel, geheiligtes Instrument, stimm an das Lob Gottes, unseres Schöpfers und Vaters!“ Mit diesem Segenswort und der Besprengung der Prospektpfeifen mit Weihwasser gab Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann am Sonntag, 18. September 2011 der Hauptorgel des Speyerer Domes die Weihe. Nach über zehnjähriger Planungs- und Bauzeit erklang die neue Hauptorgel erstmals im Gottesdienst. Zu der Feier waren Gäste aus ganz Deutschland angereist, darunter auch Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl und Mitglieder der Familie Quandt, die mit einer Spende von drei Millionen Mark den Bau der Orgel ermöglicht hatte.

Den Beginn des Vespergottesdienstes gestalteten Dombläser, Domchor, Mädchen und Knaben der Domsingschule und Schola Cantorum Saliensis musikalisch noch ohne die Orgel. Erst nach der Segnung, zu der sich Bischof Wiesemann mit dem liturgischen Dienst zur Orgelempore im Westen des Doms hinauf begab, konnte Domorganist Markus Eichenlaub die neue Seifert-Orgel erstmals zum Lob Gottes erklingen lassen: mit dem Präludium Es-Dur von Johann Sebastian Bach, das mit der dazugehörigen Fuge den Lobgesang „Nun jauchzt dem Herren, alle Welt“ von Chor und Gemeinde umrahmte.

In seiner Predigt hob Bischof Wiesemann hervor, dass die neue Orgel „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst“ der Menschen vor den lebendigen Gott bringe. So stelle sie in gewisser Weise „die ganzen Klangfarben der zu Gott rufenden und von ihm ins Leben gerufenen Menschheit, die ganze Weite des Lobpreises der Kirche und die ganze Tiefe der von Gott eingehauchten Seele“ dar.

Domdekan Dr. Christoph Kohl dankte im Namen des Domkapitels allen, die an Konzeption und Bau der neuen Hauptorgel mitwirkten, die Orgelbauer der Werkstatt Seifert in Kevelaer, Professor Gottfried Böhm, auf den die Prospektgestaltung zurückgeht, den wissenschaftlichen Beirat und die „Orgel-Kommission“, das Dombauamt unter Dombaumeister Alfred Klimt, das Architekturbüro Professor Dr. Johannes Cramer und die beteiligten Firmen, schließlich Domkapellmeister Markus Melchiori, Domorganist Eichenlaub und dem zweiten Domorganisten Christoph Keggenhoff.  Letzterer hatte das Projekt in den zurückliegenden Jahren maßgeblich fachlich begleitetet.

Die Hauptorgel steht frei und ohne eigentliches Gehäuse in der Emporenöffnung der Westwand, sodass die mächtige Bogennische selbst als Orgelgehäuse wirkt. Dazu waren umfangreiche statische Vorbereitungsarbeiten notwendig. Insbesondere musste eine Präzisionsrahmenkonstruktion eingebaut werden, für die mehrere Tonnen Stahl zur Verwendung kamen. Das Werk selbst baut sich in zwei Etagen über der Sängerempore auf und enthält insgesamt 5496 Pfeifen aus Zinn-Blei-Legierung und aus Holz. Die größte Pfeife, eine Labialpfeife aus Holz, hat eine Länge von fast zehn Metern. Über 80 laufende Meter Kanalanlage gelangt der Wind von den sechs elektrischen Gebläsen über die sieben Bälge zu den Windladen, auf denen die Pfeifen platziert sind.

Das Klangkonzept der neuen Hauptorgel

Weihe der Hauptorgel im Speyerer Dom am 18. September 2011 mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann
Foto: Domkapitel Speyer / Klaus Landry

Die neue Hauptorgel im Speyerer Dom aus der Orgelbauwerkstatt Seifert in Kevelaer vereint in sich viele über Jahrhunderte erworbene Errungenschaften des Orgelbaus, technisch wie klanglich. Mechanische, elektropneumatische und elektrische Komponenten ermöglichen dem Spieler sensible Kontrolle, Computertechnik erlaubt ihm mittels Spielhilfen das nahezu unbegrenzte klangliche Potential optimal auszuschöpfen.

Das Klangkonzept hat deutliche Bezüge zur Orgelbautradition der Regionen Pfalz und Süddeutschland wie auch zum Nachbarland Frankreich. Dazu gehören zunächst als Grundlage die vollständig ausgebauten Prinzipalchöre auf 32-, 16- und 8-Fuß-Basis, die aufgrund ihrer vokalen Intonation sehr klar in den 110 Meter langen Kirchenraum sprechen. Der regional verankerte Charakter zeigt sich aber auch in der großen Zahl an Flöten-, Streicher- und Zungenstimmen, die sich aufgrund ihres ausgeprägten Obertonspektrums durch hohe Mischfähigkeit auszeichnen. Stilistisch wird so eine Brücke zwischen Barock und Romantik gebaut. Damit hat das Instrument über die klassischen Klangbilder hinaus auch eine besondere Befähigung zur symphonischen Orgelmusik, dynamische Flexibilität wird durch die beiden großen, vom zweiten und dritten Manual aus spielbaren Schwellwerke erreicht. Abgerundet wird die Farbpalette durch ausdrucksstarke, auf höherem Winddruck stehende Solostimmen wie auch eine romantische Klarinettenstimme (mit Windschweller) und ein Glockenspiel (Celesta). Beide Instrumente, die Orgel auf dem Königschor und die Orgel auf der Westempore, sind eigenständige Persönlichkeiten, können aber dank Doppeltrakturen (mechanisch und elektrisch), auch zusammen gespielt werden.

Neue Domorgeln im Zuge der Domrenovierung

Die „Optimierung der Orgelsituation im Speyerer Dom“ stand bereits ab 1996 auf der Projektliste der damaligen großen Domrenovierung. Nach Meinung der Experten machte die problematische Akustik in dem 110 Meter langen und 33 Meter hohen Dom-Innenraum zumindest eine zusätzliche Chororgel im vorderen Bereich des Domes notwendig, wofür es bereits historische Vorbilder in den vergangenen Jahrhunderten gab. Doch auch die alte Hauptorgel, ein Werk des Speyerer Orgelbaumeisters Wolfgang Scherpf aus dem Jahr 1961, besaß Defizite, so dass das Instrument dem Raum und der musikalischen Aufgabenstellung nicht voll gewachsen war.

Am 14. August 2006 gab das Speyerer Domkapitel der Orgelbauwerkstatt Seifert in Kevelaer den Auftrag zum Bau einer neuen Orgelanlage im Speyerer Dom. Das Projekt, das den Bau einer Chororgel und einer Hauptorgel umfasste, war aufgrund erheblicher Defizite der alten Orgel, aber auch der sehr schwierigen akustischen Situation des Domes nötig geworden.

Am 22. November 2008 konnte bereits die Chororgel in der zweiten nördlichen Arkade des Langhauses in Dienst genommen werden. Das dreimanualige Instrument mit dem 13 Meter hohen Frontprospekt aus Pfälzer Eichenholz weist 33 Register auf. Als einzigartige Besonderheit enthält es ein mitteltönig gestimmtes Blockwerk, das eine originalgetreue Aufführung frühester Orgelliteratur ab dem 14. Jahrhundert ermöglicht.

Mit dem Aufbau der neuen Hauptorgel wurde Ende Juli 2010 nach eineinhalbjähriger Fertigungszeit in Kevelaer begonnen. Das zwölf Meter hohe, neuneinhalb Meter breite und fast sechs Meter tiefe Instrument hat 85 Register (Klangfarben). Von seinem viermanualigen Spieltisch aus wurde auch die kleinere Orgel im Königschor anspielbar, womit dem riesigen Innerraum des Domes, von 110 Meter Länge und 33 Meter Höhe, mit seiner problematischen Akustik Rechnung getragen werden kann.

Für die Finanzierung der Anlage konnte seinerzeit Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl als Vorsitzender des Kuratoriums des Dombauvereins, aus dem die „Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer“ hervorging, die Unternehmerfamilie Quandt in Bad Homburg als Spender gewinnen. Johanna Quandt mit ihren Kindern Susanne und Stefan, stellten damals für die neue Orgel drei Millionen Mark (heute mit Zinsen 1,8 Millionen Euro) zur Verfügung.

Text: Bistum Speyer Foto: Domkapitel Speyer / Klaus Landry
22.09.2021

Firmen unterstützen das Bistum Speyer

Kleintransporter kann für Veranstaltungen sowie zur Beförderung von Personen und Material genutzt werden

Mehrere Firmen unterstützen das Bistum Speyer. Sie stellen dem Bischöflichen Ordinariat einen Kleintransporter zur Verfügung, der zur Beförderung von Personen und Material vor allem im Zusammenhang mit Veranstaltungen genutzt werden kann. „Der Kleintransporter ist für uns eine wertvolle Hilfe. Er wird in der Arbeit des Bistums und seiner verschiedenen Dienststellen und Abteilungen auf vielfältige Weise zum Einsatz kommen“, erklärt Kanzleidirektor Wolfgang Jochim.

Der Kleintransporter wird von der Firma „MOBIL – Sport- und Öffentlichkeitswerbung“ mit Sitz in Neustadt zur Verfügung gestellt. Die Finanzierung erfolgt über Werbeanzeigen der beteiligten Firmen, die auf dem Kleintransporter angebracht sind. Es ist bereits das dritte Mal, dass das Bistum auf diesem Weg einen werbefinanzierten Kleintransporter erhalten hat. Die Nutzungsdauer für das Fahrzeug beträgt jeweils fünf Jahre.

Bistum Speyer
22.09.2021

„Jugend ohne Gott“

Werk von Ödön von Horvath steht im Mittelpunkt der neuen Ausgabe von „Literatur am Gartenzaun“

Speyer – In der dritten Folge des Podcasts „Literatur am Gartenzaun“ geht es um Ödön von Horvaths Werk „Jugend ohne Gott“. „Vordergründig ist es ein Kriminalroman, der in den ersten Jahren der Nazidiktatur spielt. Aber schnell wird klar, dass es um mehr geht. Der Kurzroman zeigt auf, wohin eine Gesellschaft gerät, die ohne menschliche Werte ist“, erläutert Pastoralreferent Stefan Schwarzmüller, der gemeinsam mit Gymnasiallehrer Thomas Kuhn den Podcast produziert. „Jugend ohne Gott“ zeige eine Jugend, die von den Erwachsenen in ihrer Vorbildfunktion alleine gelassen wird. „Dabei verliert sie nicht nur Gott, sondern Gott steht hier auch für Wahrheit und menschliche Werte. Hochaktuell wird deutlich: eine Gesellschaft ohne Orientierung an humanen Werten wird anfällig für Gewalt und Rassismus.“

Die Podcast-Reihe „Literatur am Gartenzaun“ ist ein Angebot der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum Speyer.

Link zum Beitrag:

Bistum Speyer
22.09.2021

Kirche

Bistum und Domkapitel gratulieren SchUM-Städten zur Aufnahme ins UNESCO-Weltkulturerbe

Weihbischof Otto Georgens: „Gemeinsam ein Beispiel für ein von Respekt und Verständnis geprägtes Zusammenleben geben“

Kapitel an der Zwerggalerie des Doms und Ornament am Fenster der Mikwe in Speyer (Fotomontage)
Fotos: Domkapitel Speyer / Historisches Museum der Pfalz Speyer

Die SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz sind am 27.07.21 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen worden. Weihbischof und Dompropst Otto Georgens übermittelt den SchUM-Städten Speyer, Worms und Mainz die Glückwünsche des Bistums Speyer und des Domkapitels:

„Wir gratulieren den SchUM-Städten Speyer, Worms und Mainz sehr herzlich zur Anerkennung als UNESCO-Weltkulturerbe. Die SchUM-Städte geben Zeugnis von dem reichen jüdischen Erbe in unserer Region. Das Privileg von 1084, mit dem Bischof Rüdiger die erste Ansiedlung von Jüdinnen und Juden in Speyer gewährt hatte, war für die Stadt der Anfang dieser gemeinsamen Geschichte. Dass neben dem Dom, der bereits seit 40 Jahren in der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes geführt wird, jetzt auch die fast zeitgleich erbaute Mikwe, das jüdische Ritualbad, sowie das Ensemble des Judenhofes zum Weltkulturerbe zählen, ist für uns trotz der wechselvollen Geschichte Ausdruck der großen Nähe zwischen Judentum und Christentum. Juden und Christen haben gemeinsame Wurzeln und sind im Glauben an den einen Gott miteinander verbunden. So pflegt das Bistum Speyer seit vielen Jahren enge freundschaftliche Kontakte zur Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz. Gemeinsam mit unseren jüdischen Geschwistern wollen wir uns gegen jede Form von Diskriminierung und Antisemitismus einsetzen und ein Beispiel dafür geben, wie ein von Respekt und Verständnis geprägtes Zusammenleben von Menschen unterschiedliche religiöser Überzeugungen und Lebensweisen gelingen kann.“

Text: Bistum Speyer Foto: Domkapitel Speyer / Historisches Museum der Pfalz Speyer
28.07.2021

Terminkalender des Bistum Speyer im August 2021

Ein Hinweis:

Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie können Termine kurzfristig ausfallen. Alle Veranstaltungen die stattfinden, werden unter Berücksichtigung der geltenden Hygieneregeln durchgeführt.

1.8.Gedenktag des Hl. Petrus Faber (Tod vor 475 Jahren)
2.8.Gedenktag und Todestag des Hl. Stephan I. (Reliquie in Katharinenkapelle, Stephan-Portal, Schraudolph-Fesken im Kaisersaal im Dom zu Speyer)
7.8.Gedenktag und Festtag der Hl. Afra (1096 erwarb Kaiser Heinrich IV. eine Reliquie der Hl. Afra für den Dom)
7.8.17 Uhr Lichtermesse der Saliergesellschaft im Speyerer Dom.
9.8.Fest und Todestag der Hl. Edith Stein (Reliquie in der Katharinenkapelle im Dom zu Speyer)
9. – 15.8.Youth-Week im Jugendhaus St. Christophorus in Bad Dürkheim. BDKJ-Sommeraktion für Junge Erwachsene 2021
14.8.19.30 Uhr Orgelkonzert im Rahmen des „Internationalen Orgelzyklus“ im Speyerer Dom.
15.8.Fest Mariä Himmelfahrt. Patronatsfest des Domes und der Diözese Speyer. 10 Uhr Pontifikalamt mit Weihbischof Otto Georgens im Speyerer Dom. 16.30 Uhr Pontifikalvesper mit Weihbischof Otto Georgens im Speyerer Dom. 20 Uhr Rosenkranzgebet 20.30 Uhr Marienfeier
16. – 20.8.Sommerwoche für Kinder mit dem BDKJ im Jugendhaus St. Christophorus in Bad Dürkheim. Täglich von 9 Uhr bis 17.30 Uhr. Für Kinder von 6 bis 12 Jahren.
20.8.Gedenktag und Todestag des Hl. Bernhard von Clairvaux (Bernhard-Portal, Darstellung über dem Hauptportal außen und auf dem Hauptportal innen, Dom zu Speyer).
24.8.Studienfahrt des Dombauvereins Speyer zu den Klöstern Schöntal und Bronnbach.
29.8.„ToccaTag“ – Ökumenische Aktion des Bistums Speyer und der Evangelischen Kirche der Pfalz zur Orgel als Instrument des Jahres. Veranstaltungen an vielen Orten in Pfalz und Saarpfalz. 17.30 Uhr 15-minütiges Kurzkonzert im Speyerer Dom mit Domorganist Markus Eichenlaub

Unabhängige Aufarbeitungskommission für das Bistum Speyer beginnt zu arbeiten

Die Unabhängige Aufarbeitungskommission für das Bistum Speyer zur Untersuchung des sexuellen Missbrauchs traf sich im Juli auf Einladung von Generalvikar Andreas Sturm im Bischöflichen Ordinariat zu ihrer zweiten Sitzung. Dabei besuchte sie das Bistumsarchiv, in dem die Personalakten der verstorbenen Priester und Diakone der Diözese aufbewahrt sind.

Pfarrer Matthias Köller, Mitarbeiter im Archiv, erläuterte die Aufarbeitung der Personalakten für die große sogenannte MHG-Studie, die von der Deutschen Bischofskonferenz zum sexuellen Missbrauch in Auftrag gegeben und  2018 veröffentlicht wurde. Im Rahmen dieser Studie wurden deutschlandweit 38.156 Personal- und Handakten aus 27 Diözesen aus den Jahren 1946 bis 2014 durchgesehen. Bei 1.670 Klerikern fanden sich Hinweise auf Beschuldigungen des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger. Für Speyer wurde von 89 mutmaßlichen Tätern („suspected persons“) ausgegangen. Es gab 23 staatliche und 54 kirchliche Verfahren. Etwa je zur Hälfte endeten sowohl die staatlichen wie die kirchlichen Verfahren mit einer Bestrafung. Über diese Zahlen hinaus ist von einer Dunkelziffer auszugehen.

Die Ergebnisse dieser MHG-Studie werden Grundlage für die Arbeit der Unabhängigen Aufarbeitungskommission für das Bistum Speyer sein. Die Deutsche Bischofskonferenz hatte sich im letzten Jahr in einer Gemeinsamen Erklärung mit Johannes-Wilhelm Rörig, dem Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs der Bundesregierung auf verbindliche Kriterien und Standards für eine unabhängige Aufarbeitung von sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche in Deutschland verständigt. Zentrales Instrument sind Unabhängige Kommissionen.

Die Unabhängige Kommission für das Bistum Speyer besteht aus

  • Wolfgang Becker, ehemaliger Präsident des Amtsgerichts Saarbrücken, benannt von der saarländischen Landesregierung,
  • Bernd Held, Sprecher des Betroffenenbeirates und einer weiteren vom Betroffenenbeirat benannten Person,
  • Dr. Karl Kunzmann, benannt vom Katholikenrat Speyer,
  • PD Dr. Sonja Levsen, Historikerin an der Universität Freiburg, die zur Geschichte von Erziehung, Gewalt und Kindheit forscht,
  • Mareike Ott, Diplom-Psychologin in einer Fachstelle gegen Sexualisierte Gewalt an Frauen und Mädchen, und
  • Bernhard Scholten, Ministerialdirigent a.D. im rheinland-pfälzischen Sozialministerium, benannt von der Landesregierung Rheinland-Pfalz.

Die beiden unabhängigen Ansprechpersonen des Bistums für Verdachtsfälle auf sexuellen Missbrauch, Dorothea Küppers-Lehmann und Ansgar Schreiner, die beiden Präventionsbeauftragten, Christine Lormes und Olaf von Knobelsdorff und Hanna Wachter, die als Juristin die Geschäfte der unabhängigen Ansprechpersonen und der Unabhängigen Aufarbeitungskommission führt, sind ständige Gäste der Kommission. Die Kommission kann weitere Gäste zu ihren Sitzungen einladen.

Nach dem Einblick ins Bistumsarchiv erläuterte Ordinariatsdirektorin Christine Lambrich, Personalleiterin, der Kommission den Aufbau der aktuellen Personalakte für Priester und Diakone, denn ein Ergebnis der MHG-Studie war, dass die Akten in den Bistümern unsystematisch geführt wurden und damit kaum miteinander vergleichbar waren. Schließlich gaben Marcus Wüstefeld, Justiziar, und Hanna Wachter, die als Juristin die Geschäfte der beiden unabhängigen Ansprechpersonen des Bistums für Betroffene sexuellen Missbrauchs führt, einen Einblick in die aktuellen Fallakten. Wenn eine Person einem der beiden Ansprechpersonen berichtet, dass sie missbraucht wurde, wird eine Fallakte angelegt. Somit sind alle dem Bistum bekannten Fälle im Detail dokumentiert.

Diese Fallakten geben Hinweise, an welchen Orten Kinder und Jugendliche Missbrauch und Gewalt erfahren haben, sie geben Hinweise auf beschuldigte Personen. Die Personalakten können dann Aufschluss darüber geben, ob dieses Ereignis auch dokumentiert wurde; dabei geben die aktuellen Akten Auskunft über lebende Personen, im Bistumsarchiv finden sich Akten zu den Verstorbenen.

Zentrales Ziel der Kommissionsarbeit wird es sein, anhand der bekannten Fälle die Strukturen und Mechanismen innerhalb der katholischen Kirche im Bistum Speyer offen zu legen, die sexualisierte Gewalt ermöglichen. Damit nichts ohne Betroffene über Betroffene verhandelt wird, verständigte sich die Kommission darauf, dass sie in Abwesenheit der vom Betroffenenbeirat benannten Personen keine Beschlüsse fassen wird. Grundsätzlich strebt die Kommission an, Beschlüsse im Konsens zu treffen, wobei in strittigen Fragen auch Minderheitsvoten möglich sind.

Die Kommission wählte in ihrer 2. Sitzung Bernhard Scholten als Vorsitzenden und Mareike Ott als Stellvertreterin. Für das Jahr 2021 vereinbarten die Kommissionsmitglieder drei weitere Sitzungstermine.

Schritte zur Aufarbeitung des Missbrauchs und zur Verbesserung der Prävention im Bistum Speyer:

https://www.bistum-speyer.de/rat-und-hilfe/hilfe-und-praevention-von-missbrauch/dokumentation/?print=234

Text: Bistum Speyer Foto: Adobe Stock
28.07.2021

Kirche

Kronenkreuzverleihung

Kronenkreuz in Gold an Harry Dinges verliehen

vorne: Harry Dinges und Ehefrau
hinten: v.l. Dekan Schwarz, Kirchenpräsidentin Wüst, Landesdiakoniepfarrer Bähr
Foto: VIEW

Speyer – Mit dem Kronenkreuz in Gold – der höchsten Auszeichnung der Diakonie Deutschland – ist am Donnerstag in einer Feierstunde der Weilerbacher Harry Dinges von Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und Landesdiakoniepfarrer Albrecht Bähr geehrt worden. Dinges ist mittlerweile Ehrenpresbyter in Weilerbach und war zuvor jahrzehntelang als Presbyter für die Gemeinde im Einsatz. Sein Engagement galt insbesondere der Kindertagesstättenarbeit und gilt der Ökumenischen Sozialstation Otterberg-Otterbach.

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst, einst selbst als Gemeindepfarrerin in Weilerbach tätig, sagt: „Über Jahrzehnte hat Harry Dinges in Kirchengemeinde und Kirchenbezirk ehrenamtlich Verantwortung übernommen. Mit nimmermüdem Engagement hat er seine Kompetenzen eingebracht und war gerade für die Kita mit Herz und Hand ein unverzichtbarer Begleiter. Das Kronenkreuz der Diakonie ist ein Zeichen des Dankes und der Anerkennung für einen wertvollen und verdienten Mitarbeiter. Durch Menschen wie ihn ist unsere Kirche lebendig.“

Landesdiakoniepfarrer Albrecht Bähr würdigte Dinges als „Tausendsassa, der seine Begabungen für Kirche und Diakonie und somit immer im Sinne der Nächstenliebe“ einsetze.

Hintergrund:

Das Kronenkreuz ist Ausdruck des Dankes und der Wertschätzung für die Treue und den Einsatz im Dienste des Nächsten und wird Menschen und kann haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden nach einer mehr als 25-jährigen Tätigkeit verliehen werden.

Das Kronenkreuz als Symbol – gemeinsam mit dem Schriftzug Diakonie bildet es die eingetragene Wort-Bild-Marke der Diakonie – wird als Zeichen der Ermutigung für die Mitarbeitenden in der Diakonie gesehen: das Kreuz als Hinweis auf Not und Tod, die Krone als Zeichen der Hoffnung und Auferstehung. Die Verbindung von Kreuz und Krone soll die Zuversicht zeigen, dass Not überwunden werden kann, weil Jesus Christus Not und Tod überwunden hat.

Text: dwp Foto VIEW
24.07.2021

Kirchen unterstützen Opfer der Hochwasserkatastrophe

Kirchen und ihre Hilfswerke stellen 80.000 Euro Soforthilfe bereit – Aufruf zu weiteren Spenden

Es ist eine der schwersten Unwetter-Katastrophen in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland: Mindestens 160 Menschen sind bei den Überschwemmungen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen ums Leben gekommen. Über das Wochenende wurde auch aus Bayern und Sachsen Hochwasser gemeldet. Um den Menschen schnell zu helfen, haben das Bistum Speyer, die Evangelische Kirche der Pfalz, der Caritasverband für die Diözese Speyer und das Diakonische Werk Pfalz heute 80.000 Euro Soforthilfe zur Verfügung gestellt und rufen zu weiteren Spenden auf.

Die Schäden vor Ort sind verheerend: überflutete Orte, weggerissene Straßen, eingestürzte Häuser, Einsturzgefahr bei vielen weiteren Gebäuden. Freunde, Familie und Angehörige beklagen Tote. Tausende haben alles verloren und stehen vor dem Nichts. Mitarbeiterinnen von Caritas und Diakonie sind bei Menschen vor Ort und leisten dringend benötigte Hilfe. Der Einsatz läuft auf Hochtouren und wird ständig erweitert. Die Helferinnen und Helfer verteilen Nahrungsmittel, kümmern sich um Evakuierte und leisten psychologische Unterstützung. Die Hilfswerke organisieren unbürokratische Hilfe für Hochwasser-Opfer, die nicht ausreichend versichert sind oder die besonders hart getroffen wurden. Die Beratungsstellen von Caritas und Diakonie kümmern sich um Betroffene, geben Rat und Hilfe. Das Bistum Trier hat zudem eine zentrale Notfallnummer und einen Arbeitsstab eingerichtet, der die Maßnahmen koordiniert und mit den Verantwortlichen vor Ort prüft, welche Bedarfe an Unterstützung es gibt.

Spendenkonten und weitere Informationen:

Diözesan-Caritasverband Trier
Pax-Bank
IBAN: DE43 3706 0193 3000 6661 21
BIC: GENODED1PAX
Stichwort: Hochwasser 2021

https://www.dasein.bistum-trier.de/handeln/hochwasser/

Diakonisches Werk Rheinland-Westfalen-Lippe e.V. – Diakonie RWL
DE79 3506 0190 1014 1550 20
Stichwort: Hochwasser-Hilfe

www.diakonie-rwl.de/hochwasser-hilfe

Bistum Speyer & EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (Protestantische Landeskirche)
24.07.2021

Hochwasser-Hilfe und Kollekten-Aufruf

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und Landesdiakoniepfarrer Albrecht Bähr.
Foto: lk/Landry

Speyer – Am Sonntag, den 25. Juli 2021 wird in allen Gemeinden der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) eine Sonderkollekte für die Opfer der Unwetter-Katastrophe gesammelt. „Die fürchterlichen Ereignisse und Bilder der letzten Tage bewegen uns zutiefst. Viele Menschen in unserer Kirche in der Pfalz und Saarpfalz haben das große Bedürfnis zu helfen. Diese Möglichkeit eröffnen wir mit der Sonderkollekte am kommenden Sonntag in unseren Gottesdiensten, in denen wir für die Opfer und ihre Angehörigen beten werden,“ teilt Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst mit.

Zudem weisen die Landeskirche und die Diakonie Pfalz auf die eingerichteten Spendenkonten für die Krisenregion hin. „Wenn Sie bereits jetzt helfen möchten oder am Sonntag keinen Gottesdienst besuchen können, können Sie Geld auf das Konto spenden, das die Evangelische Kirche im Rheinland und die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe eingerichtet haben, um den Menschen in den betroffenen Gebieten schnell zu helfen“, ergänzt Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst gemeinsam mit Landesdiakoniepfarrer Albrecht Bähr. Von Sachspenden wird im Moment abgeraten, da sowohl die Lagermöglichkeiten als auch der Aufwand zum Sortieren und Verteilen der Sachspenden die Kapazitätsgrenzen erreicht haben.

„Weit über 100 Menschen haben ihr Leben verloren. Hunderte haben ihr Zuhause verloren. Lebensgrundlagen sind von einem auf den anderen Moment zerstört worden. Wir sind in Gedanken und im Gebet bei den Menschen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Solidarität zeigt sich aber auch im Handeln. Unsere Kolleginnen und Kollegen aus der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe leisten seit Jahrzehnten auch in den jetzt vom Hochwasser betroffenen Gebiet Dienst am Nächsten, sie kennen Land und Leute und können auf eine etablierte Hilfe-Infrastruktur zurückgreifen. Sie können die jetzt angelaufene Nothilfe mit Ihrer Spende unterstützen“, sagt Bähr, der auch Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Diakonie in Rheinland-Pfalz ist.

Spendenkonto:

Diakonie Deutschland und Diakonie Katastrophenhilfe rufen zu Spenden für die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe auf:

Diakonisches Werk Rheinland-Westfalen-Lippe e.V. – Diakonie RWL
DE79 3506 0190 1014 1550 20

Stichwort: Hochwasser-Hilfe

Weitere Spendenmöglichkeiten: www.diakonie-rwl.de/hochwasser-hilfe

EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (Protestantische Landeskirche)
24.07.2021

Schülerinnen zeigen vorbildliches Engagement

Franziskus- und Maria-Ward-Preis für Realschülerinnen an den bischöflichen Schulen verliehen

Generalvikar Andreas Strum mit den beiden Preisträgerinnen und Ordinariatsdirektorin Dr. Irina Kreusch, Leiterin der Hauptabteilung II – Schulen, Hochschulen und Bildung
Foto: Klaus Landry

Landau / Kaiserslautern – An den beiden bischöflichen Schulen, der Maria-Ward-Schule in Landau und der St.-Franziskus-Realschule in Kaiserslautern, wurden die Zeugnisse der mittleren Reife verliehen. Einzelne Schülerinnen beider Schulen wurden dabei mit Preisen für ihr besonderes Engagement ausgezeichnet. Zum besonderen Dank für ihren persönlichen Einsatz gehörte eine persönliche Führung, im Dom zu Speyer, durch Generalvikar Andreas Sturm.

An der Maria-Ward-Schule wurde Melissa Korpis mit dem Maria-Ward-Preis ausgezeichnet. In der Laudatio wird sie als „hoch engagierte und verantwortungsbewusste Schülerin“ bezeichnet, die „trotz alledem immer ruhig, bescheiden und besonnen auftritt.“ Damit verkörpere sie den Ausspruch von Maria Ward: „Zeige dich, wie du bist, und sei, wie du dich zeigst.“ Als Beispiele für ihren hohen Einsatz wurden unter anderem ihre Beteiligung an einem Erklärfilm zur Online-Lernplattform der Schule und eines Workshops zum Thema „Unterwegs im Netz – zwischen Cybermobbing und Zivilcourage“ genannt. Der Preis wurde im Rahmen eines Abschlussgottesdienstes von Ordinariatsdirektorin Dr. Irina Kreusch, Leiterin der Hauptabteilung II – Schulen, Hochschulen und Bildung, überreicht.

Insgesamt haben in diesem Jahr 67 Schülerinnen den Realschulabschluss erhalten. Der Maria-Ward-Preis wird seit 2014 jährlich jeweils einer Abgängerin des Gymnasiums und der Realschule verliehen, die sich durch überdurchschnittlichen Einsatz für die Schulgemeinschaft ausgezeichnet haben. Neben der Urkunde des Bischofs, die auch von der Provinzoberin der Congregatio Jesu (Maria-Ward-Schwestern) unterschreiben ist, gehören ein Sachpreis und eine besondere Domführung zur Auszeichnung.

Generalvikar Andreas Strum mit den beiden Preisträgerinnen und Ordinariatsdirektorin Dr. Irina Kreusch, Leiterin der Hauptabteilung II – Schulen, Hochschulen und Bildung bei der Führung am Dom.
Foto: Klaus Landry

An der St.-Franziskus-Realschule wurde Lea Wirschke mit dem Franziskus-Preis ausgezeichnet. Auch hier haben 67 Realschülerinnen ihren Abschluss gemacht. Die Zeugnisse wurden ihnen im Rahmen eines Abschlussgottesdienstes unter dem Motto „Auf dem Weg sein“ überreicht. Im Rahmen des Gottesdienstes erhielt Wirschke von Generalvikar Andreas Sturm und Ordinariatsdirektorin Dr. Irina Kreusch den Franziskus-Preis.

In der Laudatio wurden die „vorbildliche Haltung und Einsatzbereitschaft im Unterricht, Klassenverband und im Schulbetrieb“ betont. Wirschke habe die Ideale des Namenspatrons Fraziskus gelebt. Beispiele dafür seien ihr freiwilliges Engagement in der Nachmittagsbetreuung, ihre Rolle als ausgebildete Streitschlichterin und ihre Hilfe bei der Vorbereitung und Gestaltung von Gottesdiensten.

Wirschke ist die erste Realschülerin, die den Preis erhält. Bereits im März dieses Jahres wurden erstmals Schülerinnen des St.-Franziskus-Gymnasiums ausgezeichnet. In der Erklärung zum Franziskus-Preis heißt es: „Der Bischof von Speyer und die Schwestern der Dillinger Franziskanerinnen stiften jedes Jahr den Franziskus-Preis für eine Abiturientin und eine Schülerin, die die Mittlere Reife erlangt hat. Sie haben sich im Sinne des heiligen Franziskus während ihrer Schulzeit in besonderer Weise für eine lebendige Schulgemeinschaft und für den Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung auch über den Rahmen der Schule hinaus eingesetzt. Der Preis will diesem herausragenden Engagement Anerkennung und Beachtung geben.“ Die Dillinger Franziskanerinnen waren Trägerinnen der Schulen, bevor diese im vergangenen Jahr in die Trägerschaft des Bistums Speyer übergegangen sind.
Die Schülerinnen, ihre Familien und Lehrkräfte der Schulen wurden am vergangenen Wochenende nach Speyer eingeladen. Ordinariatsdirektorin Dr. Irina Kreusch empfing sie im Garten der Hauptabteilung zu Kaffee und Bretzeln. Zum Dank für ihr Engagement erhielten die Schülerinnen jeweils ein Gotteslob mit Widmung, dann ging es weiter zum Dom zu Speyer. Hier zeigte Generalvikar Andreas Sturm in einer Führung seinen persönlichen Blick auf den Dom.

Text: is, Foto: Klaus Landry
24.07.2021

Mehr Schutz gegen sexualisierte Gewalt

Jeder Fall von Missbrauch wird verfolgt, sexualisierte Gewalt soll in allen Bereichen verhindert werden: Das ist langjähriges Prinzip der Pfälzischen Landeskirche. Für Prävention und Aufklärung steht bereits seit elf Jahren Bettina Wilhelm. Nun erhält sie durch Ivonne Achtermann personelle Verstärkung.

Oberkirchenrätin Bettina Wilhelm und Sozialwissenschaftlerin Ivonne Achtermann im Gespräch.
Foto: lk/Landry

Speyer – Seit Juni wird die Missbrauchsbeauftragte der Landeskirche, Oberkirchenrätin Bettina Wilhelm, unterstützt: Die Sozialwissenschaftlerin Ivonne Achtermann bringt das Thema Schutzkonzepte in die Fläche. Sie übernimmt unter anderem das Projektmanagement für die Weiterbildungen, die im Dezember 2020 für 20 Hauptamtliche der Landeskirche in digitaler Form begonnen haben. Sie dauern noch bis Oktober dieses Jahres. Als eine der ersten Aufgaben konnte Achtermann gemeinsam mit Wilhelm mehrtätige Schulungen anbieten, online und in Präsenz. Sie bereiten sogenannte Multiplikatorinnen und Multiplikatoren auf einen Einsatz und die Beratung in Kitas, Jugendzentralen oder Kirchengemeinden vor. Jeweils im Zweierteam werden sie den Einrichtungen bei der Konzeptentwicklung helfen.

„Daneben bin ich aber auch Ansprechpartnerin für Menschen, die sexuelle Gewalt erfahren haben oder davon betroffen sind“, sagt Achtermann. Seit Jahren beschäftigt sich die Vorsitzende des Fördervereins „Frauen und Kinder in Not e.V.“ mit häuslicher Gewalt, war zuvor als Netzwerkerin im Jugendamt und in der Schulsozialarbeit tätig, und weiß: „Jede vierte Frau oder jedes vierte Mädchen ist von sexualisierter Gewalt betroffen“. Das ist sehr gegenwärtig. In der Schulung gab es viel Unsicherheit, wie man das Thema in den jeweiligen Einrichtungen der Landeskirche umsetzen kann“.

Achtermanns Antwort darauf: „Jede Institution braucht eine eigene Anpassung an das Thema. Jede evangelische Kita beispielsweise braucht ein eigenes Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt“. Denn eine Kita entwickele sich kontinuierlich: Neues Personal, neue Eltern kommen. Pädagogische Konzepte verändern sich. „Ein Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt ist demnach nie fertig“, so Achtermann.

Trotz der Unterstützung durch Achtermann bleibt Wilhelm die Missbrauchsbeauftragte der Evangelischen Kirche der Pfalz. „Das Thema ist organisatorisch in der Kirchenleitung angesiedelt. Daran erkennt man, welche große Bedeutung das Thema in unserer Kirche hat“, sagt Wilhelm. Dieses Thema ist nicht neu: Seit elf Jahren beschäftigt sich Wilhelm mit dem Thema sexualisierte Gewalt. Im November 2019 hat die pfälzische Landessynode das Gesetz zum Schutz vor sexualisierter Gewalt verabschiedet. „Die Bausteine des Gesetzes setzen wir nun nach und nach um“, sagt die Oberkirchenrätin.

Zuerst beginnen die Schutzmaßnahmen bei Kindern und Jugendlichen: „Wir fangen dort an, wo die meisten jungen Menschen uns anvertraut werden: in Kitas, Jugendzentralen, bei Freizeiten, in der Konfi-Zeit. Danach folgt die Entwicklung von Schutzkonzepten im Erwachsenenumfeld, etwa in Presbyterien, bei Musikgruppen und Chören bis hin zu Konzepten gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, erklärt Bettina Wilhelm.

Als Schlüsselfaktor sieht die Oberkirchenrätin auch die Ressourcen, die die Synode beim Beschluss zur Umsetzung des Schutzkonzeptes zugesagt hat: „Jede Kirchengemeinde und jede Einrichtung bekommt zwei volle Tage, um mit der Entwicklung eines einrichtungsspezifischen Schutzkonzeptes beginnen zu können“, so Wilhelm. Die aktuell geschulten Multiplikatorinnen und Multiplikatoren beraten dann vor Ort auf Basis des Schulungskonzepts der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Diakonie „Hinschauen – Helfen – Handeln“. Dabei gilt: Alle Personen, die in der Kirchengemeinde ehrenamtlich oder hauptamtlich tätig sind, müssen einbezogen werden: Köchinnen, Hausmeister, Pfarrerinnen und Pfarrer, Stimmbildnerinnen, pädagogische Fachkräfte oder Freiwillige, die Fahr- oder Kirchendienerdienste übernehmen.

„Wir sind als Menschen, als Institution und als Gesellschaft in einem Prozess, um zu lernen, mit sexualisierter Gewalt umzugehen. Es wird Widerstände geben, manchen Menschen ist das Thema zu nah. Doch es reicht nicht, nur zu sagen ‚Das kann nicht sein, das darf nicht sein‘“, so Wilhelm. Vorstellung von Sexualität und der Umgang mit sexualisierter Gewalt seien eine Frage von Haltung, mit denen sich Teams auseinandersetzen müssten. Die Einstellungen dazu reichen von freizügig bis verschämt. Die Landeskirche will die Menschen „kultursensibel“ schulen. Die Teams in Kirchengemeinden, Einrichtungen und Gruppen müssten einen gemeinsamen Nenner finden.

Denn eins stellt Wilhelm klar: „Menschen sind fehlbar und können unter Umständen zu Tätern werden. In der Kirche arbeiten Menschen – und zwar keine besseren Menschen als anderswo“, sagt die Missbrauchsbeauftragte. „Ich bin heilfroh, dass Frau Achtermann uns in dem Prozess unterstützt. Denn jeder Fall ist individuell und verlangt von uns 100 Prozent Aufmerksamkeit“. Jeder Fall solle gemeldet werden. Interne Ansprechpartnerinnen, eine unabhängige Kommission und externe Kontaktpersonen stehen dazu zur Verfügung (siehe Link).

https://www.evkirchepfalz.de/begleitung-und-hilfe/missbrauch-melden/

https://www.hinschauen-helfen-handeln.de/

EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (Protestantische Landeskirche)
24.07.2021

Ein Saurier mit Tourette-Syndrom – Inklusives Puppentheater zu Tourette

Die Seelsorge für Menschen mit Behinderung und das Kinder- und Jugendtheater Speyer präsentieren ein neues Puppentheaterstück

Erzähler Matthias Folz mit Dinosaurier Ticco, gespielt von Christina Beeck

Speyer – „Das Leben mit Tourette oder auch mit Behinderung allgemein annehmen, das ist die große Herausforderung im Leben“, meint Stefan Dreeßen von der Seelsorge von Menschen mit Behinderung im Bistum Speyer. Diese Botschaft vermittelt das Theaterstück „Ein Saurier mit Tourette-Syndrom“, das auf dem gleichnamigen Buch von Hermann Krämer basiert. „Genießen Sie Ihr gemeinsames Leben“, sagt Dr. Veritatio, der von Herrmann Krämer gespielt wird. Der Buchautor und Schauspieler ist selbst von der neuropsychiatrischen Erkrankung Tourette betroffen.
Tourette äußert sich in vokalen und motorischen Tics. Das Kinder- und Jugendstück handelt von der Lebens- und Liebesgeschichte des Sauriers „Ticco“, von seinen Schwierigkeiten in der Schule, dem Besuch bei Ärzten, nach dem Suchen und Finden von Glück im privaten und beruflichen Leben. Er findet schließlich in Kessi eine Partnerin für das Leben. Am Ende heißt es: „Ich bin okay, auch mit den Tics“ –„Ich lieb ihn auch mit den Tics“.

Im letzten Jahr gründete Stefan Dreeßen das Puppentheater „VEREINT“: Es steht für „VERrücktes Erstes Inklusives Neues Theater“. Er hatte die Idee, das Buch von Hermann Krämer als Puppenstück umzusetzen. Er fand in Matthias Folz vom Kinder- und Jugendtheater in Speyer und in Hanne Heinstein als Drehbuchschreiberin und Regisseurin geeignete Mitstreiter. Da es ein Inklusionsprojekt werden sollte, mussten geeignete Schauspieler und Schauspielerinnen gefunden werden. Christina Beeck übernahm die Hauptrollen von Ticco und Kessi, Hanne Heinstein die Rolle der Eltern, Matthias Folz die Rolle des Erzählers. Mit dabei als Menschen mit Behinderung und Laiendarsteller wurden Carin Mattern, Rüdiger Hofmann, Hermann Krämer und Stefan Dreeßen gefunden. Die Kamera und den Schnitt übernahm Felix Scherer. Musik steuerte Jean-Marc Lorber und Hermann Krämer bei.

Jetzt wurde das Stück offiziell vorgestellt und ist auf YouTube zu sehen. Am 26.9.2021 um 11 Uhr soll es im Kinder- und Jugendtheater in Speyer auf großer Leinwand aufgeführt werden, mit anschließender Möglichkeit zum Gespräch.

Zum Theaterstück: Ein Saurier mit Tourette-Syndrom

Bistum Speyer
24.07.2021

30. Privileglenfest SalierGesellschaft

Am 7. August 2021 werden wir zum 30. Mal das Privilegienfest mit Lichtermesse in Erinnerung an die Privilegienverleihung Kaiser Heinrichs V. im Jahr 1111 und an seine daran gebundenen Bedingungen für die Bürgerschaft der Stadt Speyer feiern.

Es ist uns gelungen, die Tradition dieses Festes über dreißig Jahre lebendig und im Bewußtsein der Bürgerinnen und Bürger zu halten und eine entsprechende Anregung unseres früheren Bischofs Dr. Anton Schlembach aus dem Jahr 1991 bis auf den heutigen Tag umzusetzen. Auf diese herausragende Leistung unserer SalierGesellschaft sind wir stolz. Das Jubiläums-Privilegienfest beginnt um 17:00 Uhr im Dom zu Speyer. Die Lichtermesse zelebriert Domkapitular em. Monsignore Dr. Norbert Weis, der in seiner Predigt ein herausragendes welt- und kirchenpolitisches Geschehen während der salischen Epoche beleuchten wird. Die musikalische Umrahmung gestaltet ein Ensemble der Speyerer Dommusik unter der Leitung von Joachim Weller. Die Damen des Stadtvorstandes Speyer haben mehrheitlich ihr Kommen zum Fest bereits zugesagt.

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Nachdem die Hygienevorschriften es wieder zulassen, werden wir die Tradition der Pax-Christi-Brote fortsetzen. Diese besonderen Brote werden während des Gottesdienstes gesegnet und anschließend, mit der Bitte um eine angemessene Spende, an die Gottesdienstbesucher ausgeben. Mit dem Spendenerlös werden wir die Gemeindeschwester Plus beim Heranführen von älteren Speyerer Mitbürger*innen an die Nutzung von digitaler Kommunikation unterstützen. Das Ziel ist dabei, die bestmögliche Selbständigkeit dieses Personenkreises zu erhalten.

Zur Mitfeier am 7. August laden wir herzlich ein. Anmeldung zur Lichtermesse im Dompfarramt Tel. 06232 102140, Email pfarramt.spever@bistum-speyer.de

Alfred Schießler, Vorsitzender der Salier-Gesellschaft e. V. Speyer
24.07.2021

„Die größte Katastrophe ist das Vergessen“ – Hungersnot in Ostafrika

Christliche Kirchen bitten um Hilfe

Speyer – Heuschreckenplage und Corona-Pandemie nehmen Lebensgrundlagen: In Ostafrika sind sieben Millionen Menschen vom Hungertod bedroht. Weitere 30 Millionen können sich nicht auf regelmäßige Mahlzeiten verlassen. Das Bistum Speyer und die Evangelische Kirche der Pfalz unterstützen die Hilfswerke vor Ort mit insgesamt 20.000 Euro. Das Referat Weltkirche gibt stellvertretend für das Bistum Speyer den Beitrag von 10.000 Euro, die Landeskirche und ihr Diakonisches Werk steuern ebenfalls 10.000 Euro bei. „Caritas international und Diakonie Katastrophenhilfe freuen sich über weitere Spenden, die direkt die Not der Menschen in Ostafrika lindern.“, sagt Landesdiakoniepfarrer Albrecht Bähr.

Die Hilfswerke schlagen mit der Aktion „Die größte Katastrophe ist das Vergessen“ Alarm. „Während die Folgen der Pandemie den Menschen vielerorts die Lebensgrundlagen genommen haben, sind riesige Heuschreckenschwärme über das Horn von Afrika hergefallen“, sagt der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Prälat Peter Neher. „Die Menschen mussten hilflos dabei zusehen, wie die Heuschrecken ihre Ernten vernichten. Ein Schwarm von 80 Millionen Tieren kann bis zu 160 Tonnen Getreide vertilgen – an einem einzigen Tag.“

Um die Hungersnot in Eritrea, Äthiopien, Südsudan, Uganda, Kenia und Somalia zu bekämpfen, setzen Diakonie und Caritas auf eine nachhaltige Zusammenarbeit mit der betroffenen Bevölkerung. So werden beispielsweise Bargeldhilfen für Nahrungsmittel, Saatgut für die Felder von Familien sowie Hühner und Tierfutter zur Sicherung des Überlebens verteilt. Ziel ist es den  Menschen die Werkzeuge in die Hand zu geben, die ihnen ein unabhängiges, sicheres und würdevolles Leben ohne Hunger ermöglichen.

Die Evangelische Landeskirche der Pfalz und das Bistum Speyer bitten um Spenden für Diakonie Katastrophenhilfe oder Caritas International:

www.caritas-international.de/vergessene-katastrophen

www.diakonie-katastrophenhilfe.de/vergessene-katastrophen

Caritas international, Freiburg
Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe
IBAN: DE88 6602 0500 0202 0202 02
BIC: BFSWDE33KRL
Stichwort: Hunger in Ostafrika
oder online unter: https://www.caritas-international.de/spenden

Diakonisches Werk Pfalz
Evangelische Bank
IBAN: DE50 5206 0410 0000 0025 00
BIC: GENODEF1EK1
Stichwort: Hungerhilfe in Ostafrika
oder online unter: https://www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden

Bistum Speyer
24.07.2021

Als Menschen sich in der Leitung gegenseitig stärken

Die neu gewählten und amtierenden Leitenden Geistlichen aus der Pfalz und dem Rheinland, Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und Präses Thorsten Latzel haben sich in Speyer erstmals getroffen.

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und Präses Thorsten Latzel vor der „Ahnengalerie“ der pfälzischen Kirchenpräsidenten.
Foto: lk/Rummel

Speyer – Nach seiner 600 km langen „Hoffnungstour“ auf dem Fahrrad von Saarbrücken nach Düsseldorf durch 40 Kirchengemeinden reiste der rheinische Präses, Thorsten Latzel, zu seiner ersten Begegnung mit Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst nach Speyer.

Der Besuch diente vorrangig dem Kennenlernen und gegenseitigen Austausch zum Beginn der Dienstzeit. Beide betonten, dass es sehr wichtig sei, den Menschen authentisch zu begegnen und sich als Kirche nahbar zu zeigen. „Dies gelingt mir als Person besser als einer gesichtslosen Institution“, resümierte Präses Latzel seine Fahrradtour durch das rheinische Kirchengebiet.

Auch Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst möchte die Kommunikation mit den Kirchenmitgliedern verbessern. „Es ist wichtig, mit den Menschen vor Ort zu sprechen und zu hören, wie Kirche sein muss, damit es gut für sie ist“, so Wüst.

Um die Menschen besser zu erreichen, seien neue Netzwerke nötig, betonte Präses Latzel. Oder andere Formate wie „Wüst unterwegs“, bei der die Kirchenpräsidentin das Gespräch mit Menschen suche.

Dorothee Wüst wünscht sich eine agile Kirche, die ihre Entscheidungen schneller umsetzen kann. Im Rheinland habe die Kirchenleitung 15 konkrete Projekte angestoßen, die jetzt Priorität hätten, berichtete Latzel. Das Ziel sei eine neue Gestalt von Kirche.

Kirchenpräsidentin Wüst und Präses Latzel freuten sich über den Austausch und versicherten einander, sich als Menschen in der Leitungsfunktion gegenseitig stärken zu wollen.

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und Präses Thorsten Latzel im Besprechungszimmer des Landeskirchenrates.
Foto: lk/Rummel

Hintergrund:

Zur Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) gehören rund 2,4 Millionen Gemeindemitglieder in 655 Kirchengemeinden und 37 Kirchenkreisen. Das Kirchengebiet erstreckt sich zwischen Emmerich und Saarbrücken über Teile der vier Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen. Die Evangelische Kirche der Pfalz hat rund 483.000 Mitglieder in 395 Kirchengemeinden und 15 Kirchenbezirken.

In Rheinland-Pfalz liegen die Gebiete der EKiR überwiegend in den ehemaligen Regierungsbezirken Koblenz und Trier, die der pfälzischen Landeskirche im ehemaligen Regierungsbezirk Pfalz. Im Saarland gehören die Protestanten in der ehemaligen preußischen Rheinprovinz zur EKiR, die früheren bayerischen Landesteile der Saarpfalz zur Evangelischen Kirche der Pfalz.

EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (Protestantische Landeskirche)
24.07.2021

Ausweitung der Besucherangebote im Dom

Kaisersaal und Turm wieder geöffnet – Erste öffentliche Domführung fand am 17. Juli statt

Ausblick auf die Speyerer Innenstadt vom Südwestturm des Speyerer Doms
Foto: © Domkapitel Speyer / der pilger/Conny Conrad

Speyer – Nach der Öffnung der Krypta für Besucher und ersten Gruppenführungen werden die Angebote für Besucher am Dom weiter ausgeweitet: Turmbesteigung und Besichtigung des Kaisersaals sind ab 17. Juli erstmals in diesem Jahr wieder möglich. Geöffnet sind die beiden Bereiche vorerst ausschließlich an den Wochenenden. Die erste öffentliche Domführung dieses Jahres findet ebenfalls am 17. Juli um 11 Uhr statt. Auch an den folgenden Samstagen wird um 11 Uhr eine öffentliche Führung angeboten, an der Einzelbesucher und Familien teilnehmen können. Für Gruppen gibt es die Möglichkeit, vorab eine Führung zu buchen. Wer lieber auf eigene Faust den Dom erkundet, kann dazu den Audioguide nutzen. Junge Dombesucher können mit einer kostenlosen Dom-Rallye den Dom kennen lernen. Eintrittskarten für Turm und Kaisersaal sowie Tickets für die öffentliche Domführung sind in der Dom-Info im südlichen Domgarten sowie am Eingang zur Krypta erhältlich. Auch Audioguides sowie die Dom-Rallye für Kinder werden dort ausgegeben.

Bei der Öffnung der touristischen Angebote des Domes gelten weiterhin strenge Schutzmaßnahmen. Bei einem Besuch der Krypta oder des Kaisersaals muss die Kontaktdatenerfassung erfolgen, wozu die Luca-App verwendet wird. Bei der Teilnahme an einer Führung muss derzeit zusätzlich ein negativer Test, eine Impfung oder Genesung nachgewiesen werden. Das Einhalten der Hygieneschutzregeln – Mindestabstand und Maskenpflicht – sind weitere wichtige Maßnahmen zum Infektionsschutz.

Turm und Kaisersaal

Ein Besuch von Turm und Kaisersaal ist an Samstagen von 10 bis 17 Uhr sowie an Sonntagen und gesetzlichen Feiertagen von 12 bis 17 Uhr möglich. Der Zutritt ist nur mit einer Eintrittskarte möglich, die an Dom-Info oder Kryptakasse zu kaufen ist. Die Handläufe werden regelmäßig desinfiziert und durch ein Einbahnstraßensystem wird einen Begegnung im Treppenhaus vermieden. Der Aufstieg beginnt in der Vorhalle, wo die Besucher durch Beschilderung auf die Ticketpflicht, Maskenpflicht, Abstandsregeln und Handdesinfektion hingewiesen werden. Im Kaisersaal können sich bei einer Grundfläche von 250 Quadratmetern 20 Personen gleichzeitig problemlos aufhalten. Über eine Zählanlage wird gewährleistet, dass sich im Turm maximal 6 Menschen gleichzeitig aufhalten, so dass der Mindestabstand auf der Aussichtplattform eingehalten werden kann.

Domführungen

Ab dem 17. Juli 2021 finden samstags um 11 Uhr wieder öffentliche Domführungen statt. Hier können Einzelbesucher, Paare und Familien teilnehmen. Gruppenführungen sind nur bei vorheriger Buchung möglich. Die Anzahl der Teilnehmer ist jeweils auf 20 Personen begrenzt. Bei der Teilnahme an einer Führung muss derzeit zusätzlich ein negativer Test, eine Impfung oder Genesung nachgewiesen werden. Hinzukommend werden die Kontaktdaten der Teilnehmer dokumentiert. Für die Domführung werden Gruppenführungssysteme genutzt. Die Sender, Empfänger, Mikrofone und Ohrhörer werden in der Dom-Info desinfiziert und bereitgestellt. Genauso wie im gesamten Dom gilt auch in der Dom-Info für alle Besucher Maskenpflicht.

Text: Bistum Speyer Foto: der pilger/Conny Conrad
24.07.2021

Den Lebensweg der Menschen begleiten

Die Evangelische Kirche in Deutschland hat die Mitgliederstatistik für das Jahr 2020 veröffentlicht.

Gedächtniskirche der Protestation zu Speyer.
Foto: lk/Landry

Speyer – Die Evangelische Kirche der Pfalz hat im Jahr 2020 nach der veröffentlichten Statistik der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) weiter Mitglieder verloren. Demnach sank die Zahl um 2,43 Prozent auf 482.731. Die Zahl der Austritte aus der Landeskirche sank um 16,53 Prozent (965 Personen) auf 4.873. Im selben Zeitraum gab es landeskirchenweit 1.751 evangelische Taufen und 442 Eintritte. Weiter hoch bleibt die Zahl der Beerdigungen: 6.925 Menschen aus dem Bereich der Landeskirche wurden 2020 kirchlich bestattet. Aufgrund von Vakanzen und anderen Corona-bedingten Umständen konnten zehn von 395 Kirchengemeinden keine Zahlen zur Statistik beisteuern.

Selbst wenn die Austrittszahlen leicht gesunken seien, zeige sich doch nach wie vor ein Trend, der von den Kirchen ernst genommen werden müsse, kommentierte die Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche der Pfalz, Dorothee Wüst, den neuerlichen Rückgang der Gemeindegliederzahlen in der Pfalz und Saarpfalz: „Wir werden weniger, und das bleibt eine Herausforderung der nächsten Jahre.“

Bei der Zahl der Kasualien wie Taufe oder Trauung werde deutlich, dass in Zeiten von Corona Gottesdienste und Familienfeste nur bedingt stattfinden konnten und oftmals verschoben wurden, erklärte Andreas Rummel, Pressesprecher der Landeskirche. Hier sei zu beobachten, dass in diesem Sommer vieles nachgeholt werde.

„Gerade bei wichtigen biographischen Ereignissen sind wir als Kirche nach wie vor gefragt,“ stellte Wüst fest. Neben Familienfesten gelte es auch, andere Kontaktflächen wie kirchliche Arbeit in den Kindertagesstätten und Schulen, der Jugendarbeit und der Kirchenmusik noch mehr in den Blick zu nehmen. „Dort kommen wir mit Kindern und Jugendlichen wie auch deren Eltern in Kontakt und machen erlebbar, dass Kirche viel mehr ist als eine verstaubte und unglaubwürdige Institution“, so die Kirchenpräsidentin. Auch wenn die Bindung an die Kirche nachlasse, seien die Menschen doch mehr denn je auf der Suche nach Sinn und Orientierung. „Kirche ist und bleibt ein Ort, an dem in aller Freiheit Menschen mit ihren Fragen willkommen sind.“

EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (Protestantische Landeskirche)
24.07.2021

CAMISSIO CAMP2GO – Abenteuerferien in Landau

5 Tage pure Begeisterung, mit spannendem Bühnenprogramm und riesigen Hüpfburgen – das und vieles mehr erwartet Kinder von 6-12 Jahren bei CAMISSIO CAMP2GO im erlebt Forum Landau. Das Angebot ist Bestandteil des Ferienpasses der Stadt Landau und des Landkreises Südliche Weinstraße.

Vom 23. bis zum 27. August 2021 ist eines von deutschlandweit 30 Abenteuercamps zu Gast in der Er-lebt Kirche in Landau. Jeder Camptag ist vollgepackt mit viel Spaß, Liedern und Tänzen, actionreichem Programm und innovativen Spielen. Neben Spaß und guter Laune werden den Kindern christliche Werte wie Liebe, Respekt, Vergebung und Hoffnung vermittelt. Außerdem können die Kinder durch die verschiedenen Aktivitäten ihre Begabungen entdecken, ihre Sozialkompetenzen erweitern und in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt werden.

Die Sicherheit und das Wohlergehen der Teilnehmer und Mitarbeiter ist von größter Wichtigkeit. Alle Abläufe und Programminhalte wurden der aktuellen Situation angepasst. Das Konzept beinhaltet Themen wie Mindestabstand, Hygienemaßnahmen, Mundschutz, Verpflegung, Check-in und Abholung. Weitere Informationen finden Sie unter www.camissio.de/covid-19.

Das Camp wird von der Er-lebt Kirche veranstaltet und findet im erlebt Forum in der Marie-Curie-Straße 3 in Landau statt. Nähere Infos über CAMISSIO und die online Anmeldung erhalten sie unter www.camissio.de/Landau und unter www.landau.feripro.de.

Er-lebt Gemeinde Landau
Christian Bohr
Marie-Curie-Straße 3.
76829 Landau in der Pfalz
E-Mail: christian.bohr@er-lebt.de
www.er-lebt.de
www.instagram.de/erlebtlandau

Er-lebt Gemeinde Landau
24.07.2021

Wenn das Telefon läutet, ist es „die Andacht, die anruft“

Von der Idee zur festen Einrichtung: Senioren wollen Telefonandachten nicht mehr missen.

Logo zum Projekt „Die Andacht, die anruft“.
Foto: lk/privat

Grünstadt – Wenn bei Frau H. das Telefon klingelt und sich Pfarrerin Dorothee Schwepper-Theobald meldet, ist die Seniorin ganz Ohr: „Wie geht es Ihnen heute?“, erkundigt sich Schwepper-Theobald bei ihr und fährt fort: „Ich habe wieder eine Andacht vorbereitet für diese Woche. Möchten Sie die jetzt hören?“ Frau H., Bewohnerin der Alten- und Pflegeeinrichtung „Haus am Leininger Unterhof“ in Grünstadt, bittet um einen kleinen Moment Geduld. Manchmal, um den Fernseher auszuschalten, sich bequemer hinzusetzen oder auch, um die Lautsprechertaste zu drücken. Dann kann es losgehen mit der „Andacht, die anruft“, die mit einem Eingangsgebet beginnt und nach dem gemeinsamen Vaterunser mit einem Segen endet.

Als Corona-bedingt die Türen der Alten- und Pflegeheime geschlossen wurden, gemeinsame Gottesdienste, selbst Balkonandachten nicht mehr stattfinden und die Senioren schließlich auch ihre Zimmer nicht mehr verlassen konnten, blieb „nur noch das Telefon, um Kontakt zu den Bewohnerinnen und Bewohnern zu halten“, schildert Krankenhaus- und Altenheimseelsorgerin Schwepper-Theobald. „So entstand die Idee zur Telefon-Andacht.“ Aus der Idee ist inzwischen eine feste Einrichtung geworden. Die Bewohnerinnen des von den Diakonissen Speyer betriebenen Alten- und Pflegeheims, die auf der Anrufliste der Pfarrerin stehen, wollten die etwa zwölfminütige Telefonandacht auch dann nicht mehr missen, als das Haus wieder öffnen durfte. Viele Bewohner hätten zurückgemeldet, dass sie tief berührt seien, sagt Schwepper-Theobald. „Manche sprachen von Tränen in den Augen. Es sei ein besonderes Gefühl, dass ‚extra für sie‘ ein Anruf getätigt werde.“ Eine Bewohnerin habe sich mit den Worten bedankt: „Mir tut das so gut, dass Sie mich anrufen. Da habe ich die ganze Woche etwas davon.“

Das positive Echo und Beispiele anderer (Landes-)Kirchen brachte die Pfarrerin auf den Gedanken, das Projekt unter dem Motto „Die Andacht, die anruft“ im LabORAtorium der Evangelischen Kirche der Pfalz weiter zu erproben. Mit den „Erprobungsräumen“ möchte die Landeskirche kreative Ideen fördern und neue Formen gemeindlichen Lebens eröffnen. „Dabei geht es um die Ermutigung zu Initiativen missionarischen Gemeindeaufbaus und die Förderung von Zusammenarbeit über bisherige Grenzen hinaus“, erklärt Oberkirchenrätin Marianne Wagner, die für Gemeindeentwicklung und Strukturplanung zuständig ist. „Erprobungsräume setzen auf frische Ideen, Kirche zu leben und zu erleben.“

Bei Kolleginnen und Kollegen, Haupt- und Ehrenamtlichen wirbt Pfarrerin Schwepper-Theobald für die Telefonandacht als ein Format, das sich auch über die Pandemie hinaus gut einsetzen lasse und den Gemeindepfarrern die Möglichkeit biete, beispielsweise mit hochaltrigen Gemeindemitgliedern besser und regelmäßiger als sonst möglich in Verbindung zu bleiben. „Wie halten wir auch in der Kirchengemeinde den Kontakt zu den Alten und Einsamen und zu denen, die sich sozial isoliert und abgeschrieben fühlen?“ „Zu ihnen ‚kommt‘ der Seelsorger, indem er anruft. Sie werden persönlich am Telefon zu dieser Andacht eingeladen. Das Angebot lasse sich auch gut im Team mit dem Besuchsdienstkreis oder weiteren Freiwilligen umsetzen, die die vorgefertigten Andachten am Telefon halten.

Hinweis: Pfarrerin Dorothee Schwepper-Theobald bittet Interessierte, die sich vorstellen können, im LabORatorium zur Telefonandacht ehrenamtlich mitzuarbeiten, sich bei ihr zu melden. Die Theologin stellt der Arbeitsgruppe ihre Telefonandachten zur Verfügung, hilft aber auch bei der Ausarbeitung eigener Texte.

Kontakt: Telefon: 06359/9170138, E-Mail: schwepper-theobald@outlook.de

Mehr zum Thema: https://laboratorien.evpfalz.de/

EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (Protestantische Landeskirche)
24.07.2021

Mit weiten Herzen und freien Gedanken und offenen Worten

Mit einem virtuellen Gottesdienst hat Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst die digitale Tagung der neuen Landessynode eröffnet. Grußworte kamen per Video aus Kirche und Politik.

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst beim digitalen Abendmahlsgottesdienst zur Eröffnung der Landessynode aus der Gedächtniskirche der Protestation zu Speyer.
Foto: lk/Rummel

Speyer Mit einem digitalen Abendmahlsgottesdienst hat Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst die konstituierende Sitzung der 13. Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) eröffnet. „Gott stellt unsere Füße auf weiten Raum“, stellte die Kirchenpräsidentin ermutigend fest. In den kommenden sechs Jahren würden die Landessynodalen miteinander und aneinander wachsen. „Mit weiten Herzen und freien Gedanken und offenen Worten“, so Wüst. Denn weite Herzen suchten nach einer Welt, in der alle ihren Platz fänden. Zugleich „teilen wir den weiten Raum Gottes mit Millionen von Geschwistern überall in der Welt und leben mit unserer Kirche Solidarität und Geschwisterlichkeit“ in aller Gedankenfreiheit. „Es muss möglich sein, anderer Meinung zu sein, einen Standpunkt zu haben im weiten Raum“, betonte die Kirchenpräsidentin und ermutigte zu Verständigung und Einigung.

Der Gottesdienst aus der Gedächtniskirche der Protestation zu Speyer wurde liturgisch mitgestaltet von Dekan Markus Jäckle und Pfarrerin Anja Behrens sowie den Synodalen Kerstin Becker, Bernhard Kuntz, Hartmann Leube und Sophie Silbernagel. Die Moderation übernahm Pfarrerin Mechthild Werner. Kirchenmusikalisch waren Landeskirchenmusikdirektor Jochen Steuerwald, Landesposaunenwart Christian Syperek, Kirchenmusikdirektor Maurice Antoine Croissant, Bezirkskantorin Anna Linß und Daniel Schreiber (Tenor) beteiligt.

In ihrer Ansprache zur Eröffnung der Synodaltagung forderte Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst einen Kurswechsel vom Konjunktiv zum Indikativ. Vom „man müsste, man könnte, man sollte“ zum „wir können, wir wollen, wir machen“. Die Bibel sei ein Buch des Aufbruchs. „Mit Wüstenwegen und Oasenerfahrungen, mit Irrfahrten und Punktlandungen, aber immer mit Gott. Dem Meister des Indikativs“, so die Kirchenpräsidentin. Dabei dankte sie den Synodalen, dass sie „Ihre Zeit, Ihren Glauben, Ihre Ideen, Ihre Kompetenzen, Ihr Engagement in diesen Prozess von Wandel und Veränderung einbringen.“ Nichts bleibe, wie es sei. „Mag sein, dass wir auf dem Weg Kurskorrekturen vornehmen müssen. Aber das ist allemal besser, als gar keinen Kurs zu haben“, betonte Dorothee Wüst. Junge Menschen müssten ihren Platz in der Kirche finden können. Und von der Kirche sei mit Fug und Recht Orientierungswissen zu erwarten. „Meinung, Position, Haltung. Ob in Sachen Klimaschutz oder Geflüchtete, Kinderarmut oder Bildungsgerechtigkeit, Umgang mit Missbrauch oder hässlicher Vergangenheit, Frieden unter uns oder Frieden weltweit.“

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, grüßte die Synodalen mit einer Videobotschaft. „Es mag sein, dass uns noch Vieles unklar ist, es ist sicher so, dass wir im Hinblick auf die Zukunftsfragen neues, unbekanntes Terrain vor uns haben, wenn wir versuchen ‚hinaus ins Weite‘ zu gehen. Aber der, aus dessen Kraft wir das alles tun und von dem her unser Auftrag kommt, der ist uns nicht unbekannt. In ihm leben, weben und sind wir“, sagte Bedford-Strohm mit Bezug auf den Monatsspruch aus Apostelgeschichte 17, 27. „Uns von Gott berühren zu lassen, seine Liebe in unserem Herzen zu spüren und sie dann auch selbst auszustrahlen, das ist am Ende das Entscheidende für die Zukunft unserer Kirche“.

Seitens der katholischen Kirche sandte die Ökumenereferentin Susanne Laun einen Gruß des Bistums Speyer im Namen von Bischof Karl-Heinz Wiesemann und Generalvikar Andreas Sturm. Es tue gut, wenn in ökumenischen Begegnungen angesichts der innerkatholischen Debatten ein hohes Maß an Interesse und Solidarität wahrnehmbar sei. Es sei die Aufgabe beider Kirchen, sich mutig den Fragen der Gegenwart zu stellen und die Zukunft der Gesellschaft kreativ mitzugestalten. „Wir brauchen einander, um gemäß unseres Auftrags und unserer Sendung Orte zu schaffen, an denen Menschen mit der guten Nachricht in Berührung kommen und etwas von der befreienden Kraft unseres Gottes erfahren“, so die Ökumenereferentin.

Grußworte kamen auch von der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer und dem saarländischen Ministerpräsidenten Tobias Hans. Die Kirchen seien vor große Herausforderungen gestellt, sagte Hans. Das erfordere einen Neuanfang, vor dem diese Landessynode stehe. „Wagen Sie den Neuanfang. Die Gesellschaft und die Politik brauchen das Engagement und die Stimme der Kirche“, so der Ministerpräsident. Die Menschen sehnten sich nach Halt und Spiritualität, die ein Leben lang trage.

Auch Ministerpräsidentin Dreyer betonte, wie wichtig es sei, dass die Synodalen ihre Zeit und Ideen für eine gute Zukunft und ein gutes Miteinander einbrächten. Vor genau 136 Jahren, am 8. Juli 1885, sei der Philosoph Ernst Bloch in Ludwigshafen geboren worden. Er sei ins Gelingen verliebt gewesen und nicht ins Scheitern. Dreyer wünschte den Landessynodalen solchen Mut, die Zukunft ohne Angst zu gestalten.

Auch die Speyerer Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler gratulierte zum Neuanfang und wünschte zur Bewältigung aller Ziele und Aufgaben eine glückliche Hand. Die Kirche liefere nach wie vor zu den grundlegenden Fragen der Gesellschaft einen wichtigen Beitrag.

EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (Protestantische Landeskirche)
24.07.2021

Kirche

Ideen für jeden Tag rund ums Thema Artenvielfalt

Aktion „Trendsetter Weltretter“ hat Vorschläge, Aktionen und Ideen für Gruppen veröffentlicht.

Speyer (is/lk) – Konkrete Vorschläge machen, wie jede und jeder mit kleinen Veränderungen im Alltag Beiträge zu einem nachhaltigeren Lebensstil leisten kann: Das ist das Ziel der Aktion „Trendsetter Weltretter“, die in der sogenannten Schöpfungszeit vom 5. September bis zum Erntedankfest am 3. Oktober stattfindet. Dieses Jahr lautet das Motto „natürlich vielfältig“. Es geht es um das Thema Natur und Artenvielfalt, jede Woche mit einem anderen Schwerpunkt.

„Wir nähern uns dem Thema mit Anregungen zur Naturerfahrung, gehen über Wildnis und Garten bis zum gesellschaftlichen Engagement“, erklären Steffen Glombitza und Sibylle Wiesemann. Sie haben Anregungen für Gruppen zusammengestellt, die ab sofort online verfügbar sind. „So können zum Beispiel Frauen-, Senioren-, Konfirmanden-, Firm-, Ministranten-, Eine-Welt- oder Pfadfindergruppen das Thema jetzt schon aufgreifen und auf ihre Weise bearbeiten“, teilen die beiden Umweltbeauftragten mit. Auf insgesamt neun Seiten werden Vorschläge, Aktionen und Ideen für Gruppen dargestellt. Sie reichen von Exkursionen in die Natur und Filmvorführungen mit Diskussion über das Entdecken heimischer Vogelarten und „Guerilla-Gardening“ bis hin zu Anregungen zum Thema „Schöpfung erfahren“ in der Liturgie und neuen Gottesdienstformen.

„Toll gestartet ist unsere Kartoffelaktion“, berichten Sibylle Wiesemann und Steffen Glombitza. Bereits im Februar konnten Einzelpersonen, Kinder- und Jugendgruppen sowie Kirchengemeinden ein Set mit fünf seltenen Kartoffelarten bestellen, für den Pflanzkübel auf dem Balkon oder das Gartenbeet. „Die Resonanz war riesengroß: 80 Kindertagesstätten und Jugendgruppen sowie 120 Einzelpersonen haben sich angemeldet und können im September ihre eigenen Kartoffeln ernten“, so Wiesemann.

Auf der Homepage zur Aktion „Trendsetter-Weltretter“ werden die Themenschwerpunkte und Veranstaltungsangebote der vier Themenwochen dargestellt. Ein Faltblatt mit allen Informationen steht zum Herunterladen bereit, ebenso das Logo, Plakate, Werbematerialien und Textbausteine für Gemeinden und Einrichtungen. Für die Kindertagesstätten wurden zudem spannende Impulse entwickelt, wie man Artenvielfalt hören, fühlen und sehen kann.

Die Mitmachaktion „Trendsetter-Weltretter“ organisieren: Evangelische Kirche der Pfalz, Bistum Speyer, Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK Südwest) und die Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz zusammen mit vielen Kooperationspartnern und Unterstützern. Sie findet zum vierten Mal statt. Die bisherigen Themenschwerpunkte waren: Einfach anders konsumieren (2018), Einfach anders bewegen (2019) und Einfach anders essen (2020).

Anmeldung und weitere Informationen: https://www.trendsetter-weltretter.de/

Ansprechpartner:

Steffen Glombitza, Umweltbeauftragter des Bistums Speyer, 06842 7060205, umweltbeauftragter@bistum-speyer.de

Sibylle Wiesemann, Umweltbeauftragte der Evangelischen Kirche der Pfalz, 06232 6715-18, wiesemann@frieden-umwelt-pfalz.de

14.06.2021

„Gemeinsam lernen, genau hinzuschauen und für Risiken aufmerksam zu werden“

Präventionsbeauftragte Christine Lormes im Gespräch über das neue Fortbildungsangebot zur Entwicklung eines Institutionellen Schutzkonzeptes

Die Koordinationsstelle Prävention im Bistum Speyer hat am 8. Juni erstmals eine Fortbildung zum Thema „Entwicklung eines Institutionellen Schutzkonzeptes“ angeboten. Teilgenommen haben 16 Seelsorgerinnen und Seelsorger aus den Pfarreien und dem Bischöflichen Ordinariat. Christine Lormes, Präventionsbeauftragte im Bistum Speyer, erläutert im Gespräch die Ziele und Maßnahmen, die mit der Entwicklung der institutionellen Schutzkonzepte im Bistum Speyer verbunden sind.

Wie kommt es, dass Sie zu einer Fortbildung zum Thema „Entwicklung Institutioneller Schutzkonzepte“ eingeladen haben?

Christine Lormes: Das Bistum Speyer hat zu Beginn des Jahres die Initiative „Sicherer Ort Kirche“ gestartet. Die Auftaktveranstaltung fand im Januar mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und dem Jesuit Klaus Mertes statt. Einrichtungen, Verbände und Pfarreien im Bistum Speyer entwickeln Präventionskonzepte, die einen Kulturwandel zu mehr Wachsamkeit und Achtsamkeit bewirken sollen. Mit der Initiative wollen wir lernen, genau hinzuschauen und Kinder und Jugendliche in ihrer Persönlichkeit zu stärken. Auch hilfebedürftige Erwachsene sollen besser beschützt werden. Dabei spielt die Entwicklung der Institutionellen Schutzkonzepte eine zentrale Rolle.

Welche Inhalte wurden in der Fortbildung behandelt?

Christine Lormes: In der Fortbildung haben wir über die Bedeutung eines institutionellen Schutzkonzeptes für die Prävention von sexualisierter Gewalt gesprochen. Dabei geht es vor allem darum, auf mögliche Gefahren aufmerksam zu werden und das eigene Handeln im Blick darauf zu reflektieren, wo Risiken für Kinder und Jugendliche bestehen. Dann werden gezielte Maßnahmen entwickelt, wie der Schutz verbessert werden kann. Sie finden als Bausteine in das Institutionelle Schutzkonzept Eingang. Konkret ging es in der Fortbildung auch um die Frage, wer bei der Entwicklung eines Institutionellen Schutzkonzeptes zu beteiligen ist und wie die konkreten Schritte aussehen. Die jeweilige Leitung trägt die Verantwortung dafür, dass der Prozess angestoßen wird und die Konzepte implementiert werden.

Wird es weitere Angebote zum Thema der institutionellen Schutzkonzepte geben?

Christine Lormes: Wir werden weitere Fortbildungen zu diesem Thema anbieten, wie im Übrigen auch zu anderen Aspekten der Prävention. Zielgruppe sind aktuell vor allem die Seelsorgerinnen und Seelsorger.

Außerdem bieten wir eine Arbeitshilfe zu dem Thema an. Sie besteht aus acht Heften und dient als Hilfestellung für Einrichtungen, Verbände und Pfarreien, die ihr eigenes Präventionskonzept entwickeln wollen. In den Heften geht es unter anderem um Schutz- und Risikofaktoren, Personalentwicklung, Verhaltensregeln, Beschwerdewege, Qualitätsmanagement und Interventionsmaßnahmen. Die Hefte können beim Bistum Speyer bestellt werden, stehen in digitaler Form aber auch auf der Internetseite des Bistums online. Für die Kindertagesstätten gibt es darüber hinaus eine Arbeitshilfe, die speziell auf die Anforderungen in Kindertagesstätten zugeschnitten ist.

Einmal im Monate bietet mein Kollege Olaf von Knobelsdorff eine digitale Sprechstunde zum Thema der Institutionellen Schutzkonzepte an. Außerdem planen wir Austauschtreffen für Mitarbeitende, die bei der Entwicklung des Institutionellen Schutzkonzepts in ihrer Einrichtung schon fortgeschritten sind.

Weitere Informationen zum Thema Prävention im Bistum Speyer: https://www.bistum-speyer.de/rat-und-hilfe/hilfe-und-praevention-von-missbrauch/praevention-sexualisierte-gewalt/

Kontakt zu den Präventionsbeauftragten:

Christine Lormes
Tel.: 06232 / 102-511
Handy: 0151 / 14 87 96 99
E-Mail: christine.lormes@bistum-speyer.de

Olaf von Knobelsdorff
Tel.: 06232 / 102-511
Mobil: 0151 / 14 88 00 88
E-Mail: Heinz-Olaf.von-Knobelsdorff@bistum-speyer.de

Bischöfliche Pressestelle Speyer
14.06.2021

Jahresgedächtnis für Bischof Anton Schlembach

Weihbischof Otto Georgens feiert Gottesdienst – Jahresgedächtnis für Bischof Anton Schlembach und Gedenken an die toten Bischöfe und Priester der Kathedrale

Speyer – Jährlich wird im Dom mit einem Pontifikalrequiem den verstorbenen Bischöfen und Priestern der Kathedrale gedacht. In diesem Jahr zelebriert Weihbischof Otto Georgens am Dienstag, 15. Juni um 18 Uhr eine Pontifikalvesper und im Anschluss um 18.30 Uhr ein Pontifikalrequiem. Mit diesem Requiem wird auch das Jahresgedächtnis für den verstorbenen Bischof em. Dr. Anton Schlembach gefeiert. Die Schola Gregoriana, ein Vokalensemble der Dommusik und der Zweite Domorganist Christoph Keggenhoff gestalten die Vesper und das Requiem musikalisch.

Bischof em. Dr. Anton Schlembach verstarb am 15. Juni 2020 im 89. Lebensjahr. 1983 wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Speyer ernannt. Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2007 galt seine besondere bischöfliche Sorge der Verkündigung des Glaubens und der religiösen Erneuerung des Bistums. Sein bischöflicher Wahlspruch lautete „Deus salus – Gott ist das Heil“. Bis zuletzt lebte Anton Schlembach in Speyer, im Caritas Altenzentrum St. Martha. Er wurde am 24. Juni 2020 seitlich des Volksaltars im Dom zu Speyer begraben.

Der Termin für das jährliche Requiem für die verstorbenen Bischöfe und Priester der Kathedrale richtet sich nach dem Todesdatum des letzten verstorbenen Bischofs. Bis 2020 war das der 30. November, der Todestag von Bischof Isidor Immanuel. Da Bischof Dr. Anton Schlembach am 15. Juni verstarb, wird das Totengedenken ab 2021 in zeitlicher Nähe zu seinem Sterbedatum stattfinden.

Anmeldungen zur Teilnahme an Pontifikalvesper und Requiem sind online unter www.kirchen-in-speyer.de oder telefonisch im Pfarrbüro unter 102-140 möglich.

Dienstag, 15. Juni 2021 – Gedenktag der verstorbenen Bischöfe und Priester der Kathedrale
Erstes Jahresgedächtnis Bischof Anton Schlembach

  • 18:00 Uhr Pontifikalvesper
  • Deutsche Vesper von der Kirche
  • Schola gregoriana
  • 18:30 Uhr Pontifikalrequiem
  • Claudio Casciolini: Requiem aeternam
  • Lux aeterna
  • Gregorianik: Missa mundi
  • Johann M. Bach: Ich weiß, dass mein Erlöser lebt
  • Johann S. Bach: Christus, der ist mein Leben
  • Vokalensemble der Dommusik

Bischöfliche Pressestelle Speyer
14.06.2021

Vision und Wirklichkeit

Digitaler Resonanzraum zum Visionsprozess SEGENSORTE im Bistum Speyer mit Prof. Michael Seewald  am 17. Juni

Speyer – Am Donnerstag, dem 17. Juni um 18.30 Uhr öffnet der digitale Segensorte-Resonanzraum zum Visionsprozess im Bistum Speyer wieder seine Tür. Im Videokonferenzformat ist diesmal Professor Michael Seewald zu Gast und wird mit dem externen Blick des Wissenschaftlers auf den Entwurfstext zur Vision für das Bistum schauen. Seine Einschätzung kann in der anschließenden Austauschrunde kommentiert und ergänzt werden. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Frage, wie aus Vision Wirklichkeit werden kann. 

Seewald, 1987 in Saarbrücken geboren, ist Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. In seinen Büchern „Dogma im Wandel. Wie Glaubenslehren sich entwickeln“ und „Reform. Dieselbe Kirche anders denken“ thematisiert er Veränderung in der Kirche.

Ein erster Entwurf einer Vision für das Bistum Speyer war bei der Diözesanversammlung im November 2020 vorgestellt worden. Seitdem läuft die so genannte Resonanzphase, an der sich alle Interessierten beteiligen und ihre Einschätzungen, Erfahrungen und Ideen zu dem Entwurf einbringen können. Neben der Teilnahme an den Segensort-Resonanzräumen besteht die Möglichkeit, jederzeit und auf direktem Weg eine digitale Rückmeldung zu geben. Alle Informationen dazu findet man auf der Homepage zum Visionsprozess. Die Resonanzphase zum Visionsprozess im Bistum Speyer läuft noch bis zum 31. August 2021.

Anmeldungen zur der Veranstaltung: https://segensorte.bistum-speyer.de/anmeldung-digitaler-resonanzraum/

Alle weiteren Informationen zum Visionsprozess unter: https://segensorte.bistum-speyer.de/

Bischöfliche Pressestelle Speyer
14.06.2021

Ökumenische Zusammenarbeit intensivieren und ökologisch Verantwortung übernehmen

Bistum und Landeskirche nehmen bei ökumenischem Gipfeltreffen weitere Schritte zu mehr Zusammenarbeit in den Blick

Speyer (lk/is) – Einmal im Jahr treffen sich beim ökumenischen Gipfeltreffen die Kirchenleitungen des Bistums Speyer und der Evangelischen Kirche der Pfalz. Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und Generalvikar Andreas Sturm begrüßten in einer Videokonferenz die Mitglieder des Landeskirchenrates und des Allgemeinen Geistlichen Rates sowie eine Reihe von Fachreferenten.

Die beiden Ökumenereferentinnen Susanne Laun (Bistum) und Anja Behrens (Protestantische Landeskirche) führten in den Prozess „zusammen_wachsen“ ein. Die evangelische und katholische Kirche in der Pfalz und im Saarpfalzkreis loten derzeit aus, an welchen Stellen die beiden Kirchen in Zukunft enger zusammenarbeiten können. Dies sei ein weiterer Schritt im Sinne des Leitfadens zur ökumenischen Zusammenarbeit von 2015, so Susanne Laun. Der ökumenische Mehrwert, die finanzielle Einsparung und gesellschaftliche Relevanz sowie deren Umsetzungsmöglichkeit seien dabei maßgeblich. Anja Behrens konnte auf mehrere Arbeitsbereiche hinweisen, bei denen eine weitergehende ökumenische Zusammenarbeit schon gut auf den Weg gebracht wurde. Auch in anderen Arbeitsfeldern ließen sich die Engagements beider Kirchen gut miteinander verknüpfen. Dabei seien Bistum und Landeskirche für die anderen Kirchen in Rheinland-Pfalz gute Vorbilder.

Markus Vogt referierte im Rahmen des Gipfeltreffens über „Ökotheologie und kirchliche Verantwortung im Anthropozän“. Der Professor am Lehrstuhl für Christliche Sozialethik der Fakultät Katholische Theologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München führte in ökologische und sozialethische Grundüberlegungen des menschengemachten Klimawandels ein. Die Umweltkrise im Anthropozän sei ein „Zeichen der Zeit“, an dem sich bewähren könne und müsse, ob die Theologie für die Gegenwart etwas zu sagen habe und ob sie Hoffnung zu vermitteln vermag. „Eine Theologie der Zeichen der Zeit geht davon aus, dass es Gott selbst ist, der durch die Aufbrüche und Umbrüche der gegenwärtigen Zeit zu uns spricht und eine Antwort fordert“, so Markus Vogt. Die ökologische Transformation sei ein Ort der Gottesrede heute, an dem sich die „Geistesgegenwart“ von Theologie und Kirche entscheide, zeigte sich der Sozialethiker überzeugt. Im Sinne einer Umkehr zum Leben brauche es deshalb eine große ökumenische Reformation. Bistum und Landeskirche planen eine ökumenische Offensive „Kirche im Anthropozän“, die die bisherigen Aktivitäten zusammenführt und weiter vernetzt.

14.06.2021

Kirche

VIA CRUCIS – Eine Karfreitagsmeditation

Karfreitag. Ein Tag, an dem Millionen Menschen daran denken, wie selbst der Gottmensch Jesus starb. Worte kommen bei diesem Geschehen schnell an ihre Grenzen. So geht es Menschen immer, wenn sie mit echtem Leid und göttlichem Geheimnis konfrontiert sind. In diesen Momenten brauchen wir weniger Erklärungen, sondern mehr Begegnung, mit unserem Körper, unseren Augen und unserem Herzen.

Landau – Der Kreuzweg Jesu wurde in der Kirchengeschichte oft als bildliche Meditation genutzt, um den Betrachter auch visuell mit dem Leidensweg Jesu zu konfrontieren. Es ist ein Miterleben des Leidens und Sterbens der zentralen Figur des Christentums. In der Tradition besteht der Kreuzweg aus 14 Stationen. VIA CRUCIS beschränkt sich auf zentrale Punkte der biblischen Überlieferung und besteht aus sechs Stationen.

VIA CRUCIS verfolgt das Ziel, mittels Kunst, Musik und gesprochenen Texten das Karfreitagsgeschehen neu erlebbar zu machen. Jeder Besucher hat die Möglichkeit einzelne Stationen des Kreuzweges Jesu sowohl visuell, als auch hörbar, zu erleben. Eine Gruppe verschiedener Musiker und (Wort-) Künstler und Künstlerinnen aus der Mosaikkirche Gießen und der  Er-lebt Gemeinde Landau haben in den letzten Wochen gemeinsam daran gearbeitet und diese besondere Mediation möglich gemacht.

Vom 30. März bis zum 3. April wird es im erlebt Forum Landau die Möglichkeit geben, die Karfreitagsmeditation in kleinen Gruppen zu durchlaufen. Sie dauert ca. 45 Minuten und wird ab 8 Jahren empfohlen. Die Zeiträume sind Dienstag bis Freitag 10 bis 22 Uhr und am Samstag von 8 bis 15 Uhr. Der Besuch ist nur nach vorheriger Anmeldung unter er-lebt.de möglich. Neben der Möglichkeit, die Meditation live vor Ort zu erleben, gibt es ab dem 29. März auch die Möglichkeit, Musik und Texte über Spotify zu hören.

Die Ostergottesdienste der Er-lebt Gemeinde finden am 4. April um 9:15 Uhr und um 11:30 Uhr statt. Zur Teilnahme am Gottesdienst ist eine Anmeldung unter er-lebt.de notwendig.

Weitere Informationen finden Sie unter er-lebt.de und unter instagram.de/erlebtlandau.

Er-lebt Gemeinde Landau

Er-lebt Gemeinde Landau
29.03.2021

„Das Weizenkorn muss sterben“

Videoandachten in der Karwoche

Speyer – Von Palmsonntag, dem 28.3, bis zu Ostersonntag, dem 4.4., erscheinen sechs grenzüberschreitende ökumenische Videoandachten. Die Andachten erscheinen zweisprachig in den sozialen Medien, in deutscher und französischer Sprache. Initiatoren sind Diakon Andreas Roth, Bad Bergzabern und Pfarrerin Annette Ruby, Wissembourg. Unter dem Leitthema „Das Weizenkorn muss sterben“ wird Jesus auf seinem Weg nach Jerusalem begleitet.

Beispielsweise in der Form von Taizé-Feiern veranstalten Diakon Andreas Roth und Pfarrerin Annette Ruby bereits seit einigen Jahren gemeinsame ökumenische Projekte. Da aufgrund der Pandemie die persönliche Zusammenkunft beträchtlich erschwert ist, kam schnell der Gedanke auf, diesmal ein digitales Format zu entwickeln. Und selbst hier zeigte die Pandemie ihre Auswirkungen: So mussten die musikalischen Programmteile in denkbar kleinster Besetzung eingespielt werden, um den behördlichen Vorgaben gerecht zu werden. Diakon Roth zeigt sich erleichtert, dass dies den Umständen entsprechend gut geklappt hat: „Beim Anhören der Lieder bekam ich sofort eine Gänsehaut. Das ist eine schöne Bereicherung für die Passionsandachten!“

Passend zum Thema des Weizenkorns wurden die Geistlichen jeweils in einem Garten ihrer Wahl aufgenommen. Neben Diakon Roth und Pfarrerin Ruby sind Pfarrerin Anne Epting aus Hunspach, Pfarrerin Angela Fabian aus Bad Bergzabern, Pater Jean-Marc Bottais und Pfarrer Tobias Heil mit Andachten vertreten. Die Andachten erscheinen am 28.3, 30.3, 31.3, 1.4, .2.4 und 4.4, beispielsweise auf Facebook und YouTube.

Links:
https://www.facebook.com/dein.Bistum
https://www.youtube.com/c/BistumSpeyerdeinBistum

Zum Trailer: https://tinyurl.com/Weizenkorn

Bistum Speyer
29.03.2021

Der Dombauverein präsentiert neue Domwein-Edition

Die Vorstellung und Verkostung findet in diesem Jahr Online statt

Domwein und Sekt aus dem Jahr 2020
Foto: Speyer 24/7 News

Speyer – Auch in diesem Jahr bietet der Dombauverein wieder eine neue Domweinedition an. Der besondere Charme dieser Weine liegt darin, dass man mit dem Genuss dieser Wein etwas Gutes tun kann: Vom Verkaufsspreis von je 7,50 Euro gehen jeweils 2 Euro direkt an den Dombauverein und kommen damit dem Bauerhalt des Doms zu Gute. Auf Grund der Corona-Pandemie findet die Präsentation der Domwein-Edition 2021 nicht, wie ursprünglich geplant, als Präsenzveranstaltung statt, sondern im Rahmen einer öffentlichen Online-Veranstaltung. Am Donnerstag, 15. April ab 19 Uhr sind alle Interessierten zur Präsentation der Weine in einer gemeinsamen Videokonferenz eingeladen. Der Veranstaltungsraum ist über den Link https://konferenz.bbb3.de/b/dom-zvc-4nw-ik3 zugänglich. Im Vorfeld besteht die Möglichkeit, sich auf verschiedenen Wegen ein Probierpaket zu sichern, so dass man die Weine live mit verkosten kann.

Vorstandsvorsitzender des Dombauverein, Dr. Gottfried Jung
Foto: Speyer 24/7 News

Der Vorstandsvorsitzende des Dombauvereins, Dr. Gottfried Jung, führt durch die Veranstaltung. Traditionsgemäß wird Bürgermeisterin Monika Kabs ein Grußwort sprechen. Im Anschluss wird die pfälzische Weinkönigin Saskia Teichert einen Gruß überbringen und die Weine würdigen. An dieser Stelle ist die erste Verkostung der Weine vorgesehen. Steven Kärgel von der Winzervereinigung Deidesheim wird den ausgewählten Weißwein, Ralf Anselmann vom Weingut Werner Anselmann den diesjährigen roten Domwein noch etwas detaillierter vorstellen. Der Künstler Oliver Schollenberger sorgt in diesem Jahr dafür, dass die Weine durch künstlerisch gestaltete Etiketten auch optisch etwas zu bieten haben. Als Maler der Dombilder stellt er seine Werke vor. Den Abschluss bilden zum Rahmen des Abends passende Ausführungen von Weihbischof Otto Georgens zum Thema „Bibel und Wein“. Für den musikalischen Rahmen sorgt die Musikschule Speyer, in diesem Fall über Videoeinspielungen. Dazwischen ist immer wieder reichlich Gelegenheit zum Verkosten der Weine.

Damit es keine trockene Angelegenheit wird: Die Probierpakete

Domwein und Sekt aus dem Jahr 2020.
Foto: Speyer 24/7 News

Wie bereits im vergangenen Jahr stammen die Domweine vom Winzerverein Deidesheim und vom Weingut Werner Anselmann aus Edesheim. Beide Weingüter haben ein Domweinpaket mit je drei Flaschen Riesling und drei Flaschen Spätburgunder „geschnürt“, das in ihren Online-Shops bestellt werden kann und portofrei zugesandt wird. Der Online-Shop des Weinguts Anselmann ist per Telefon 06323-94120 oder Email: info@weingut-anselmann.de, des Winzervereins Deidesheim per Telefon 06326 / 9688-0 oder Email: info@winzervereindeidesheim.de, zu erreichen.

Die Weine können auch nach vorheriger telefonischer Anfrage in der Dom-Info, Domplatz 1b, in Speyer abgeholt werden. Dies ist vorbehaltlich der geltenden Corona-Schutzregeln während der üblichen Geschäftszeiten und bei vorheriger Terminvereinbarung möglich. Die Dom-Info ist unter 06232-102111 oder per Mail an info@dom-zu-speyer.de zu erreichen.

Feine Mineralität und Aromenfülle: Zu den beiden Domweinen

Die Etiketten der neuen Domwein-Edition, gestaltet von Oliver Schollenberger

Aus der Lage Forster Mariengarten kommt ein Riesling des Winzervereins Deidesheim. Der Forster Mariengarten liegt gute 200 Meter über dem Meeresspiegel und ist rund 350 Hektar groß. Die Reben wachsen hier auf Lehm, Kalk, Letten und Lehm. Die Weine, die aus der Großlage hervorgehen, sind sowohl von einer feinen Mineralität als auch von einer saftigen Frucht geprägt. Unser Forster Mariengarten Riesling QbA trocken in Bio-Qualität zeigt in der Nase Aromen von grünem Apfel, Aprikose und etwas Passionsfrucht. Am Gaumen kommen saftige Noten von heimischen Früchten wie Pfirsich, Quitte und Zitrus, gepaart mit zarten, mineralischen Noten, zum Vorschein. Die filigrane Säure ist harmonisch eingebunden und betont den schlanken und frischen Charakter des Weines. Genießen Sie einen lagentypischen Mittelhaardt-Riesling aus der Genusshochburg Deidesheim an der Weinstraße, welche von der großartigen Tradition des ältesten Winzervereins der Pfalz und der engagierten Arbeit der Winzer & Kellermeister geprägt ist.

Aus der Lage Edesheimer Schloss stammt ein Spätburgunder des Weinguts Werner Anselman. Es ist ein kraftvoller, sortentypischer Spätburgunder mit einer charakteristischen, rubinroten Farbe. Das ausdrucksvolle und kräftige Bukett präsentiert sich sehr fruchtbetont und erinnert an Erdbeeren, Himbeeren und Kirschen und besitzt eine florale, an Veilchen erinnernde Note. Im Mund zeigt sich der Wein sehr samtig und gehaltvoll. Der kräftige Alkoholgehalt und die reiche Aromenfülle verleihen dem Wein große Komplexität, sehr harmonisch im Geschmack mit reifen Tanninen. Die Lage Edesheimer Schloss ist eine besondere Einzellage mitten im Ort Edesheim. Sie ist komplett von einer hohen, alten Sandsteinmauer umgeben. Im Zentrum des Areals befindet sich das historische Schloss Edesheim. Zwischen Schloss und Mauer befinden sich gut 3 ha Weinberge. Hier werden nur traditionelle Rebsorten wie Spätburgunder, Gewürztraminer und Riesling angepflanzt. Das Schloss war lange Zeit Sitz der Verwalter der Fürstbischöfe von Speyer.

Die Etiketten der neuen Domwein-Edition, gestaltet von Oliver Schollenberger

Das Auge trinkt mit: Die Etiketten

Traditionell zeichnen sich die Domweine nicht nur durch ihren Geschmack, sondern auch durch die Etiketten auf den Flaschen aus, da diese mit Motiven Pfälzer Künstler versehen sind. In den letzten Jahren waren es Motive des Speyerer Malers Johannes Doerr. Auf den Etiketten für die Domweinedition 2021 befinden sich Motive des Künstlers Oliver Schollenberger aus Dudenhofen. In den Tagen vor und nach dem 15. April werden verschiedene seiner Werke, die sich mit dem Dom beschäftigen, im Schaufenster der Werbeagentur Aviva Beisel in der Landauer Straße 37 in Speyer ausgestellt sein. Sie sind käuflich zu erwerben.

Text: Bistum Speyer Foto: Speyer 24/7 News Etiketten: Oliver Schollenberger
29.03.2021

Virtuelle Lesung aus dem Bibelhaus Neustadt zu Luther 1521 in Worms

Michael Landgraf, Neustadter Schriftsteller und Bibelbeauftragter der Evangelischen Kirche der Pfalz lädt ein zu einer virtuellen Lesung.

Speyer/Neustadt/Wstr. (lk) – Der Auftritt von Martin Luther am 17. und 18. April 1521 auf dem Reichstag zu Worms war ein epochemachendes Ereignis. Erstmals berief sich einer vor den Mächtigen seiner Zeit auf sein Gewissen, das an die Bibel gebunden sei. Luther legte damit den Grundstein für das, was heute unter Gewissensfreiheit verstanden wird. Dabei war dieser Auftritt alles andere als ungefährlich. Die Einladung durch Kaiser Karl V. war widerwillig, denn Luthers Landesherr Friedrich der Weise hatte sie bei Karls Wahl zum deutschen König erzwungen. Viele erinnerten sich an eine ähnliche Situation, denn hundert Jahre zuvor wurde der vom damaligen deutschen König Sigismund eingeladene Reformator Johannes Hus auf dem Konzil von Konstanz kurzerhand verbrannt.

Aufgearbeitet und in Romanform allgemeinverständlich niedergeschrieben hat diese Ereignisse von 1521 Michael Landgraf, Neustadter Schriftsteller und Bibelbeauftragter der Evangelischen Kirche der Pfalz, in seinem Roman „Der Protestant“ (Wellhöfer-Verlag). Da ihm das Jubiläum wichtig ist, hat er mit Werner Harke vom Offenen Kanal Weinstraße einen Kurzfilm gedreht.

„Erst der Auftritt von Luther in Worms hat viele von der Idee der Reformation und der dort formulierten Gewissensfreiheit überzeugt“, ist sich Landgraf sicher. Warum der Film im Bibelmuseum gedreht wurde, hat einen weiteren Grund. „In Worms wurde gegen Luther die Reichsacht verhängt. Daher versteckte man ihn danach auf der Wartburg in Thüringen. Dort konnte er in Ruhe das Neue Testament in ein verständliches Deutsch übersetzen – das zweite Großereignis, das 1521 gefeiert wird.“

Die Sendetermine des Films „Martin Luther 1521 in Worms – Lesung aus ‚Der Protestant‘ von und mit Michael Landgraf“ im Offenen Kanal Weinstraße sind der 17. April, 19:05 Uhr und der 18. April, 14:00 Uhr. Danach ist der Film auf Youtube abrufbar.

Mehr dazu: Youtube

EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (Protestantische Landeskirche)
29.03.2021

Abitur 2021: „Gut im Abgang“

68 Schülerinnen und Schüler des Evangelischen Trifelsgymnasiums in Annweiler haben erfolgreich das Abitur absolviert. Schulleiter Steffen Jung verabschiedete sie bei einem Corona-konformen Gottesdienst.

Gut im Abgang: Das Evangelische Trifelsgymnasium würdigt Abiturientinnen und Abiturienten im Abschiedsgottesdienst.
Foto: ETGA/Heintz/lk.

Annweiler (ETGA/lk) – Der Abitur-Jahrgang 2021 des Evangelischen Trifelsgymnasiums in Annweiler erlebte seinen Schulabschluss Corona-konform, wenn auch in anderer Form als die Jahrgänge bis 2019. „Statt Kursfahrten, Abifeier und Mottowoche sind ‚Maskenpflicht, Schulschließung und Fernunterricht‘ zu neuen Realitäten geworden“, sagte Schulleiter Steffen Jung bei der Verabschiedung im Gottesdienst. Dieser fand unter Beachtung der Hygiene-Regeln am vergangenen Samstag in der Aula der Schule statt. Die Evangelische Kirche der Pfalz ist Träger der Schule.

Sehr dankbar erinnerte sich der Schulleiter an Konzerte von Orchester und Big-Band, an Chorsängerinnen und Solostimmen. „Ein Beispiel: Die Andorra-Aufführung am Buß-und Bettag mit der Theater-AG sorgte landeskirchenweit für positive Resonanz. Auch die Konzertveranstaltung in Kooperation mit Amnesty International wurde von Schülerinnen aus euren Reihen organisiert“, sagte Jung, der die Darbietungen „als gebannter Zuhörer und Zuschauer in der Aula verfolgte“. Auch landesweit hätten die Projekte des Jahrgangs im Interesse der Öffentlichkeit gestanden: „Ihr habt mit dem Schwerpunkt Kunst am Rheinland-Pfalz-Tag 2019 in Annweiler gewirkt und bundesweit mit euren Street-Art-Puppen im ARD-Gottesdienst von Brot für die Welt im Dezember 2020. Euer Abiturjahrgang hat das Außenbild unserer Schule sehr positiv geprägt“, sagte Jung mit großer Dankbarkeit und Stolz.

Aula, Abschied, Abiwein: Das Trifelsgymnasium ist stolz auf seine Absolventinnen und Absolventen.
Foto: ETGA/Heintz/lk.

Im Anschluss an den Gottesdienst erhielten 68 Abiturientinnen und Abiturienten im Freien ihre Zeugnisse und eine „Schultüte“, die die Tutorinnen und Tutoren ihnen auf den weiteren Lebensweg mitgeben. Darin enthalten waren ein Segenskärtchen, eine Kerze, ein Rebzweig, eine Flasche Piccolo Riesling Kabinett sowie die schriftlichen Reden der Ehrengäste, die nicht vorgetragen werden konnten.
Unter Beachtung der Abstands- und Hygieneregeln hatte die Fachschaft Religion mit Schulleiter Jung den Abitur-Gottesdienst für die Schülerinnen und Schüler der 13. Klasse organisiert. Passend zum Motto des Abitur-Jahrgangs „Riesling KABInett – Gut im Abgang“ wurde das Bibelwort „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben“ ausgelegt und auf die Situation der Absolventinnen und Absolventen bezogen. Eltern und Lehrkräfte zu Hause konnten den Gottesdienst im Livestream über das digitale Schulportal mitfeiern.

Abiwein und Selbstbewusstsein

In der schriftlichen Rede blickten die Jahrgangssprecher Simon, Marc und Luise auf neun Jahre gemeinsame Schulzeit zurück, besonders aber auf den Verzicht „auf die Highlights der Oberstufe“ während der Corona-Pandemie: „Trotzdem hat uns diese Zeit als Stufe noch enger zusammengeschweißt und gemeinsam haben wir das Beste daraus gemacht“, formulierten die Vertreterinnen und Vertreter des Jahrgangs. „Wir waren nicht nur gut im Abgang, sondern auch gut in der Planung und Umsetzung unserer Ideen und Aktionen“, formulierte das Trio. Der Jahrgang hatte einen Riesling Kabinett als Abiwein kreiert, das Etikett selbst gestaltet und fast 2.000 Flaschen davon verkauft, um Andenken an den Jahrgang zu finanzieren. Eine Wetterfahne „Abi 2021“ und mehr als 300 Schoppengläser mit Logo „werden uns mit Sicherheit auf weiteren Wegen und Schorle-Wanderungen begleiten“.

Wie am Anfang so am Ende der Schulzeit: Die Schülerinnen und Schüler erhalten eine Schultüte.
Foto: ETGA/Heintz/lk.

In diesem Jahr absolvierten und bestanden 34 Schülerinnen und 34 Schüler am Evangelischen Trifelsgymnasium das Abitur. Der Notendurchschnitt liegt bei 2,3 – erneut etwas über dem Abiturdurchschnitt der letzten Jahre in Rheinland-Pfalz.

Den Preis der Landeskirche für das beste Abitur erhielten Lara Giebel und Niklas Joseph. Giebel wurde zudem mit dem Scheffelpreis für die beste Leistung im Fach Deutsch und gemeinsam mit Marlene Seel mit dem Beran-Preis für besondere Leistungen in Bildender Kunst ausgezeichnet. Tim Schrody und Niklas Joseph erhielten für die beste Leistung im Fach Mathematik und für besondere Leistungen im Fach Physik jeweils zwei Auszeichnungen. Elias Burkhart wurde für die besten Leistungen im Fach Chemie geehrt, Johann Hoffmann für die beste Leistung in Französisch. Für die beste Leistung im Fach Geschichte wurde Paul Schwarzmüller gewürdigt, Simon Wettstein erhielt den Preis der Kultusministerin für besonderes schulisches Engagement.
Bildungsdezernent Claus Müller, der im Landeskirchenrat für das Evangelische Trifelsgymnasium verantwortlich ist, brachte in einem schriftlichen Grußwort seine Wertschätzung und den Glückwunsch für die jungen Erwachsenen zum Ausdruck: „Sie haben das letzte Schuljahr und die Abiturprüfungen unter widrigen äußeren Umständen absolviert und damit bewiesen, dass Sie auch schwierige Situationen meistern können“, so der Oberkirchenrat. „Nehmen Sie dieses Selbstbewusstsein mit, wo immer Ihr Lebensweg Sie hinführen mag.“

Mehr Infos: https://www.trifelsgymnasium.de/

29.03.2021

„Tägliche Digitalandacht ist der Dauerbrenner“

Tilman Grabinski und das Team der Friedenskirche Kaiserslautern produzieren jede Woche einen Online-Gottesdienst.
Foto: lk/Bergmann.

Seit einem Jahr in der Corona-Pandemie: Einige Kirchengemeinden der Landeskirche verkünden die frohe Botschaft seitdem kontinuierlich digital, zum Beispiel die Kirchengemeinde Sausenheim-Neuleiningen. Pfarrer Christopher Markutzik erzählt von Erfahrungen und Erfolgen.
Sausenheim/Neuleiningen (lk). Wie unser tägliches Brot verbreiten die Kirchengemeinden Sausenheim, Neuleiningen und Grünstadt seit März 2020 jeden Tag eine digitale Andacht über die Webseite, die Social-Media-Kanäle und eine Telefon-Hotline. Im Interview mit Katja Edelmann erzählt der Sausenheimer Pfarrer Christopher Markutzik, wie und warum seine Gemeinde zur „Digitalgemeinde“ geworden ist.

Herr Markutzik, Ihre Kirchengemeinden waren und sind einer der kontinuierlichen Sender von digitalen Verkündigungsangeboten seit Beginn der Corona-Pandemie. Sie bespielen drei Facebook-Seiten, Instagram-Accounts sowie einen YouTube-Kanal. Was haben Sie im ersten Jahr digitale Kirche erlebt?

Christopher Markutzik: Am 13. März 2020, als die Gottesdienste verboten wurden, hat meine Frau Eva mich ganz schön angeschubst und gesagt: „Da muss du was machen“. Seitdem hat sich eine eigene „Digital-Gemeinde“ geformt, die vor allem die geringe Barriere zu den Formaten schätzt. Wir erleben, dass auch bei den analogen Gottesdienste und Andachten eine reduzierte Anzahl von Personen kommt. Hier können wir ein digitales Angebot schaffen, das weiterhin den Kontakt ermöglicht. Die Online-Gottesdienste haben einen relativ festen Stamm von Menschen, die einschalten. Als Dauerbrenner etabliert hat sich die tägliche Andacht, die durchs Internet und analog über das Telefon abgehört werden kann. Inzwischen haben wir die Produktion mit einer studentischen Hilfskraft verankert, nachdem unser ehemaliger Vikar Max Niessner in diesem März als Pfarrer nach Birkenheide gegangen ist.

Was stärkt Sie bei der Arbeit, die Sie mit digitalen Formaten haben?

Letztlich sind es die vielen Rückmeldungen, die wir bekommen. Das sind nicht die kirchlich üblichen „vielen Rückmeldungen“, die wir uns manchmal einbilden, sondern ganz konkrete: Zum Beispiel schaltet sich eine Dame aus dem italienischen Piemont immer wieder zu. Sie hat uns zufällig gefunden. Wir alle vermissen die Normalität vor Corona, aber es hat sich in diesem Jahr auch sinnvoll angefühlt, in diese Arbeit einzusteigen. Es war von Vorteil, dass die Sausenheimer schon eine Facebook-Seite hatten und eine ehrenamtliche Mitarbeiterin aus Kirchheim die Inhalte auch rege teilt. Die Vernetzung – digital wie in echt – macht sich in Nachfrage, aber auch im Angebot bemerkbar.

Wie die Frau in Italien können Ihre Angebote also Personen erreichen, die nicht in einen „normalen“ Gottesdienst in Ihrer Gemeinde gekommen wären. Beobachten Sie noch weitere neue Nutzerinnen und Nutzer?

Einige neue Personen, die wir erreicht haben, sind katholische Mitchristinnen und Mitchristen aus der Region. Sie sind über den Podcast beteiligt. Das ist übrigens ein großes Plus in dieser Zeit: digitale Formate senken die Hürden und stärken die Gemeinsamkeit in einer ohnehin sehr guten ökumenischen Zusammenarbeit. Eine weitere neue Publikumsgruppe konnten wir in Sausenheim über die „Feierabendtreff“-Veranstaltungen mit uns bekannt machen. Das sind ZOOM-Formate, die eine analoge Veranstaltung „digitalisieren“. Denn üblicherweise haben wir im Sommer an fünf Donnerstagen einen Weinausschank an der Kirche, der gut besucht ist. Dieses Format haben wir im vergangenen Sommer in drei Online-Weinproben mit Musik umgebaut. Im Dezember haben wir das Format über das übliche Weihnachtskonzert und im Februar über einen Faschingsveranstaltung gestülpt. Hier haben sich – geschätzt – zwei Drittel der Teilnehmenden nicht aus dem engeren kirchlichen Umfeld ergeben. In Zahlen waren das bis zu 95 Zoom-Zugriffe mit zwei bis vier Personen, die zugeschaut haben. Zumindest diese Digitalveranstaltung bringt also eine ganze Reihe an „neuen Gesichtern“, wenn auch verpixelt.

Wenn wir gerade über die Reichweiten sprechen: Welche Formate oder welche Veranstaltung haben die größte Resonanz bei den Digitalnutzerinnen und -nutzer bekommen?
Witzigerweise das allererste Video! Das liegt eventuell am Titel, der stark an „Wuhan“ erinnert mit „Wuuaaaahh, es geht los!“ (lacht). Auch die ersten Angebote im März 2020 sind durch die Decke gegangen. Auch haben sich die Gottesdienste letztes Jahr in der Karwoche und Ostern, an Heiligabend und der diesjährige Faschingsgottesdienst als Spitzenreiter gezeigt. Dazwischen wurden kleine Witzfilmchen in die Top 20 von inzwischen über 450 Videos gepusht. Es war einfach viel, das gut funktioniert hat.
Was ist dem digitalen Publikum am wichtigsten bei Ihren Angeboten? Warum schauen und hören immer wieder Leute zu?

Das treuste und breiteste Spektrum an Nutzerinnen und Nutzern haben wir aus meiner Sicht bei den täglichen Andachten, die sich inzwischen zu einer regionalen Geschichte ausgeweitet haben. Mittlerweile sind rund 25 Autorinnen und Autoren beteiligt, die sich aus ganz unterschiedlichen Richtungen, Altersgruppen und Konfessionen zusammensetzen. Der Ursprung waren Teams aus Hauptamtlichen der protestantischen Kirchenregion Grünstadt und der in etwa gleich großen katholischen Pfarrei Hl. Elisabeth. Inzwischen sind Kolleginnen und Kollegen auch über die Region hinaus sowie Ehrenamtliche beider Konfessionen beteiligt. Der Stil der Andachten ist dementsprechend bunt und authentisch. Wir geben lediglich Länge, Musik, Gebet und einen biblischen Text an die Hand.
Gerade über das Telefon läuft die Andacht stabil gut bei zirka 100 Anrufen am Tag. Dazu kommen dann zwischen 80 und 120 Online-Aufrufe der Andacht – alles relativ stabil. Natürlich erkennt man bei den YouTube-Aufrufen die Tendenz zu „kleinen Andachtsstars“, also Menschen, denen das Publikum etwas lieber zuhört als anderen.

Die stabilen Nutzungszahlen bedeuten, dass digitale Angebote genauso angenommen werden wie analoge. Was hat zu dem Erfolg geführt?
Meiner Ansicht nach sind unsere Abrufzahlen stabil, weil sie einerseits regional verbunden sind und eine Vielfalt der Kirche darstellen. Allein das Predigtteam in den Gottesdiensten besteht aus neun, zehn Personen. Zum anderen bin ich nach wie vor über die technische Qualität gerade der Gottesdienste erstaunt. Die verantwortliche Gruppe und ich haben viel gelernt und wir hatten eine gute Ausgangsposition: Max Niessner hat mit den digitalen Aktivitäten sein Vikariat 2020 gut gefüllt und Vorwissen mitgebracht. Zudem arbeiten wir mit einem professionellen Kameramann aus der Gemeinde zusammen. Wir sind immer noch in einem Lernprozess mit dem Medium „Film“. Ich glaube, diese Neugier und Freude an Neuem reizt die Leute, ihren Klick zu setzen. Wir haben inzwischen über 500 Abonnentinnen und Abonnenten bei YouTube. Das alles trägt zum Erfolg bei: Kontinuität, aber auch die Persönlichkeiten und das Zusammenspiel mit der Kirchenmusik. Wir probieren Neues einfach aus, wie den Wander- oder Faschingsgottesdienst, haben Ausdauer und tun nicht nur Gutes, sondern erzählen darüber auf Facebook und Instagram.

YouTube-Kanal Chris und die Kirche https://www.youtube.com/channel/UCYddu-yyXgW3LdCpAHaAm_g

Webseite https://kirche-sausenheim-neuleiningen.de/

Facebook-Seite https://www.facebook.com/KircheSausenheimNeuleiningen

Teaser zum Feierabendtreff:

EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (Protestantische Landeskirche)
29.03.2021

975. Todestag von Guido von Pomposa

Der Heilige ist in Speyer bis heute präsent – Ein bedeutender Geistlicher des Hochmittelalters

Reliquie des Heiligen Guido von Pomposa im Dom zu Speyer
Foto: © Domkapitel Speyer

Speyer – Am 31. März 1046, vor 975 Jahren, starb Guido von Pomposa. Zu Lebzeiten bereits als Heiliger verehrt, gehört er heute eher zu den weniger gekannten Glaubenszeugen. Im Bistum und der Stadt Speyer allerdings hält man das Andenken an den Benediktinerabt aus Italien hoch, denn sein Leben und Wirken ist in besonderer Form mit Speyer verknüpft. Der heilige Guido ist einer der Speyerer Diözesanpatrone und zweiter Stadtpatron von Speyer. Bis heute erinnert der St.-Guido-Stiftsplatz an den Heiligen. Seine Reliquien werden im Speyerer Dom und der nahen Klosterkirche St. Magdalena aufbewahrt.

Guido (oder auch Wido), Sohn der bei Ravenna lebenden wohlhabenden Familie Strambiati, wurde von seinem Vater zu einer Heirat gedrängt, ging jedoch nach Rom und wurde dort Kleriker. Nach einer Zeit, in der er zurückgezogen als Einsiedler lebte, wurde er Benediktinermönch im Kloster Pomposa in Codigoro bei Ferrara. Ab 1008 trat er dort das Amt des Abts an und übte es 40 Jahre lang aus. Vom Geist des heiligen Romuald geprägt, wirkte er ganz im Sinne der Erneuerung des monastischen und kirchlichen Lebens seiner Zeit und führte die Abtei Pomposa zu hoher Blüte.  Bedeutende Personen dieser Zeit standen in persönlicher Beziehung zu Guido und seinem Kloster. Darunter Petrus Damiani, eine der größten Reformgestalten des 11. Jahrhunderts, Guido von Arezzo, der in der Stille von Pomposa eine wegweisende Notenschrift entwickelte, oder Bonifaz, der Vater der Markgräfin Mathilde von Tuszien. Zwei dieser Figuren standen später in direktem Bezug zum salischen Kaiser Heinrich IV.: Petrus Damiani brachte den Herrscher von seinem Plan ab, sich von seiner Ehefrau Bertha scheiden zu lassen. Diese stand Heinrich dann auch treu zur Seite und begleitete ihn 1077 nach Canossa, wo er vor der Burg Mathilde von Tusziens den dort weilenden Papst Gregor VII.  um Wiederaufnahme in die Kirche bitten musste.

Die Beziehung von Guido von Pomposa nach Speyer reicht jedoch noch weiter zurück. Heinrich III., Vater von Heinrich IV., soll den Rat des Heiligen geschätzt haben und eine Heilung in schwerer Krankheit der Fürbitte Guidos zugeschrieben haben. Auch eine Verwandtschaft zwischen den Saliern und dem Mönch ist möglich und wurde als Grund für die enge Verbindung angenommen. 1046 rief Heinrich III. Guido zur Reformsynode von Pavia. Der Abt erkrankte jedoch auf der Reise und verstarb in der Nähe von Parma. Seine Glaubensbrüder wollten ihn daraufhin ins Kloster zurückbringen, doch Bewohner der Stadt Parma überführten den Leichnam gewaltsam in ihre Kathedrale. Zum Schiedsrichter gerufen, ließ Kaiser Heinrich III. Guidos Leichnam zunächst in die Kirche St. Zeno nach Verona bringen. 1047 schließlich nahm er diesen auf seiner Rückreise von der Kaiserkrönung in Rom mit nach Speyer. Bestattet wurde der Heilige Guido von Pomposa in dem dort von Heinrichs Vater Kaiser Konrad II. gegründeten Johannesstift auf dem Weidenberg in Speyer, das später in St.-Guido-Stift umbenannt wurde. Bei der Feier war auch der römische Archidiakon und nachmalige Papst Gregor VII. anwesend, der den abgesetzten Papst Gregor VI. in die Verbannung begleitet hatte, womit sich an dieser Stelle ein weiteres Mal der Kreis schließt.

Heinrich III. verfolgte mit der Überführung der Gebeine Guidos mit Sicherheit auch das Ziel, die väterliche Stiftung auszeichnen, so wie er auch dem Dom die Häupter des Heiligen Papstes Stephan und des Heiligen Anastasius geschenkt hatte. Reliquien verliehen Kirchen im Mittelalter in besonderer Art und Weise Glanz und Ansehen, zumal sie Wallfahrten und Gaben der Gläubigen nach sich zogen. Sowohl der Todestag (31. März) als auch der Translationstag (4. Mai) wurden liturgisch im Bistum Speyer begangen.

Die Reliquien überstanden den Brand von Speyer im Jahre 1689. Nach der Zerstörung der Kirche des St.-Guido-Stiftes in den französischen Revolutionskriegen verbrachte man die Gebeine in die Klosterkirche von St. Magdalena. Im Jahr 1930 kehrte ein Teil der Reliquien auf den Weidenberg zurück, als Bischof Dr. Ludwig Sebastian sie zur 900-Jahr-Feier des Stiftes St. Guido den Spiritanern für die Kapelle ihres Missionshauses übergab. Dieses Konvikt wurde 1991 aufgegeben und die Reliquien wurden in die Kapelle des Bischofshauses überführt. Die verbliebenen Spiritaner-Mönche übersiedelten in die benachbarte Friedenskirche St. Bernhard. Auf dem Gelände des Stifts wurde ab 2008 die Synagoge „Beith-Shalom“ errichtet. Seit Ende 2000 werden Reliquien des Heiligen Guido in der Katharinenkapelle des Speyerer Domes verehrt. In den Jahren 2000 und 2010 wurden kleine Reliquien von den Bischöfen Anton Schlembach und Dr. Karl-Heinz Wiesemann als Geste der Freundschaft nach Pomposa gebracht.

Bistum Speyer
29.03.2021

Ostern: Vorwärts ins Leben

Speyer (lk) – Auferstehung im Lockdown. Die Osterfeiertage werden zum zweiten Mal unter erschwerten Bedingungen begangen. Die Kirchengemeinden der Pfalz und Saarpfalz bieten zahlreiche digitale Formate und Corona-konforme Veranstaltungen an, um die Karwoche und die Ostertage allein oder in Gemeinschaft zu erleben.

Im Frust die Freude entdecken: Die Kirchengemeinden sind anders als im vergangenen Jahr gut vorbereitet, kreativ mit den Festtagen umzugehen. Gottesdienste per Streaming, Video- und Telefonandachten stehen neben Open-Air-Feiern und Osterwanderungen.

„Ostern findet statt“. Dieser Satz aus dem Jahr 2020 gilt weiterhin, erst recht im verlängerten Lockdown 2021. „Die Passionsgeschichte war uns wohl selten näher als in diesen Zeiten einer weltweiten Epidemie“, meint Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst. „Wir haben Angst um unsere Gesundheit, müssen viele Tote beklagen. Dazu kommen die Ängste um die wirtschaftliche Existenz und viele Einschränkungen von Lebensqualität und Lebensfreude.“ Dementsprechend groß sei die Sehnsucht nach Auferstehung, nach Aufatmen, nach Leben. „Das Ostergefühl soll Raum haben, auch wenn keine Familientreffen stattfinden und Gottesdienste nur eingeschränkt oder digital.“

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst wird im Festgottesdienst (präsentisch oder digital) am Ostersonntag, dem 4. April, um 10 Uhr in der Gedächtniskirche der Protestation zu Speyer predigen. Darüber hinaus bietet die Gedächtniskirchengemeinde einen digitalen Familiengottesdienst zu Ostern an, sowie „Geschichten aus dem Koffer“ für Kinder und den neuen Podcast „protestantischinspeyer“ (www.gedaechtniskirchengemeinde.de).

Die Gesamtkirchengemeinde Speyer lädt am Karsamstag, dem 3. April, um 18 Uhr zu einer Video-Andacht im Offenen Kanal ein. Gedreht wurde in der Protestantischen Dreifaltigkeitskirche. Im Mittelpunkt stehen die Dom-Glocken in der Osternacht, die neue, hoffnungsvolle Zeiten einläuten (www.okspeyer.de und über YouTube).

Im Kirchenbezirk An Alsenz und Lauter gestaltet die Jugendzentrale Winnweiler gemeinsam mit Kindergottesdienst-Teams aus der Region die Passions- und Osterzeit mit Aktionen aus der „Tüte“. Jede Woche werden an bestimmten Plätzen Umschläge ausgelegt, mit biblischen Geschichten, Bastelideen und Anregungen für Familien. Hinzu kommen besondere Aktionen vor Ort und als Höhepunkt ein Stationenweg zu Ostern. Am Karsamstag, dem 3. April, um 21 Uhr lädt der Kirchenbezirk An Alsenz und Lauter zur zentralen Online-Osternacht ein, mit Lesungen aus den Kirchengemeinden (www.dekanat-alsenzundlauter.de).

Der Kirchenbezirk Bad Bergzabern feiert unter dem Motto „Freie Fahrt zum ewigen Leben“ am Ostermontag, dem 5. April, um 11 Uhr einen Autogottesdienst in Rohrbach. Auf dem Parkplatz Südpfalz Center (ehemaliger Real-Markt) soll im geschützten Raum, aber „in großer Gemeinschaft“ ein Gottesdienst zu erleben sein, mit Gesang und mit Bastelaktion für Kinder. Um rechtzeitige Anfahrt wird gebeten, Buntstifte und Schere sind mitzubringen. In der Karwoche sind zudem grenzüberschreitende ökumenische Meditationen auf YouTube zu sehen (www.dekanat-bza.de).

Ein Team des Pfarrkollegiums aus dem Kirchenbezirk Bad Dürkheim-Grünstadt bietet einen Zoom-Gottesdienst zu Gründonnerstag am 1. April an, sowie Videoformate auf Friedhöfen und aus Kirchen der Region. Vor der Protestantischen Kirche Friedelsheim wird zu Karsamstag, dem 3. April, um 21 Uhr eine liturgische Osternacht mit Lichtfeier gehalten (www.kirchenbezirk-duerkheim-gruenstadt.de).

Unter der Überschrift „Für die Kleinsten nur vom Feinsten“ werden im Kirchenbezirk Donnersberg Krabbel- und Kita-Kinder-Gottesdienste per YouTube angeboten; Links und Termine sind auch über die Homepage zu ersehen (www.dekanat-donnersberg.de).

Der Kirchenbezirk Frankenthal ist neben Ostergottesdiensten auf YouTube auch über die Feiertage auf diversen digitalen Kanälen unterwegs. Einige Angebote wie „Besinnliches als Podcast oder per Telefon“ werden ökumenisch verantwortet. Die Kirchengemeinden Dirmstein und Gerolsheim bereiten Ostern ebenfalls überkonfessionell vor. Zur Osternacht am 3. April erhalten alle katholischen und protestantischen Gemeindeglieder ein entzündetes Osterlicht mit einem Osterbrief vor die Haustür.

An Gründonnerstag kann ein Abendmahl „to go“ im Pfarramt abgeholt werden. Darin enthalten sind Traubensaft, Brotkonfekt und eine Liturgie zum Mitsprechen zu Hause. Über YouTube wird ein Gottesdienst zum Mitfeiern angeboten. Geplant ist ebenfalls ein „Drive-In-Abendmahl“ im Dorfgemeinschaftshaus Dirmstein in kleinen Gruppen (www.kirchen-ft.de).

Der Kirchenbezirk Germersheim lädt zu Gottesdiensten „On-Line“, auch für „kleine Leute“, den Impulsen AN(GE)DACHT auf dem Videokanal „kreuz+quer-TV“ und dem musikalischen Impuls „KlangRaumKirche“ ein (www.evkirche-germersheim.de). Die Protestantische Kirchengemeinde Rülzheim feiert zu Gründonnerstag, dem 1. April, ab 20 Uhr in Erinnerung an das letzte Mahl Jesu mit seinen Jüngern erstmalig online „Weinprobengottesdienst“. Vorab lässt sich ein „Genusspaket“ mit Wein und kleinen Speisen bestellen (www.protkircheruelzheim.de).

In Miesau im Kirchenbezirk Homburg findet „Ostern unterwegs“ statt. Am Ostersonntag, dem 4. April, laden die Miesauer Pfadfinder ab 10 Uhr gemeinsam mit der Protestantischen Kirchengemeinde Miesau zu einem rund sechs Kilometer langen Osterspaziergang für die Familie ein. Hausstandsgemeinschaften wandern jeweils alleine. Am Treffpunkt vor der Miesauer Kirche erhalten die Teilnehmenden eine „Pfadfindertüte“ mit Informationen zu den 16 Stationen, an denen Impulse per QR-Code zu entdecken sind. Handy und Stift sind mitzubringen (www.pfarramt-miesau.de). Am Ostermontag, dem 5. April, um 9 Uhr findet vor dem Evangelischen Gemeindehaus Kirrberg ein Open-Air-Gottesdienst statt (www.evpfalz.de/gemeinden_t3v62/index.php?id=130).

Im Kirchenbezirk Kaiserslautern überträgt der Kirchenkanal „Schopp-Linden-Krickenbach“ auf YouTube an Karfreitag und Ostersonntag jeweils ab 9.30 Uhr einen Gottesdienst. An Karfreitag wird dabei digital zum Abendmahl zuhause eingeladen (www.kirchen-in-kl.de).

Das Protestantische Stadtjugendpfarramt und der Gemeindepädagogische Dienst in Kaiserslautern bieten an Ostersonntag und Ostermontag einen Stationengottesdienst in der Protestantischen Kirche Kaiserslautern-Morlautern an. Kinder und Erwachsene kommen an sechs Stationen in und um die Kirche Ostern auf die Spur. Die Ostergeschichte kann sinnlich erlebt werden, es gibt ein Abendmahl zum Mitnehmen und eine Ostereiersuche. Kleingruppen – als Familie oder ein Haushalt – müssen sich im Zeitfenster am Ostersonntag, dem 4. April, von 14-18 Uhr oder am Ostermontag, dem 5. April, von 10-12 oder 14-18 Uhr über www.gpd-kl.de anmelden.

Der Kirchenkreis Kusel ist auch zu den Festtagen digital unterwegs, über die Evangelische Telekirche Kusel.tv, bei Instagram unter dem Account „protdekanatkusel“ und bei Facebook unter „Protestantisches Dekanat Kusel“. In der Unionskirche in Neunkirchen am Potzberg soll an Karfreitag, dem 2. April, um 10 Uhr Kirchenpräsidentin Wüst predigen. Auch dieser Gottesdienst steht unter Vorbehalt der aktuellen Entwicklungen (www.dekanat-kusel.de).

Der Kirchenbezirk Landau sendet über seinen YouTube-Kanal aktuelle Impulse in erprobter Form. Die Stiftskirche Landau lädt am Gründonnerstag, dem 1. April, um 19 Uhr zu einem Zoom-Abendmahlsgottesdienst. Weitere Videoangebote zu Ostern sind geplant. In Impflingen und Insheim können Interessierte von 23. März bis 10. April Passion und Ostern erwandern. Angeboten werden Spaziergänge zu einzelnen Stationen mit digitaler Schatzsuche, also Elementen des „Actionbound“ (www.evkirchelandau.evpfalz.de).

Die Protestantische Kirchengemeinde Altrip im Kirchenbezirk Ludwigshafen hält am Karfreitag, dem 2. April, nach der Morgenmeditation um 6.30 Uhr in der Kirche ab 10 bis 15 Uhr die Pforten offen. Zu jeder vollen Stunde findet eine kurze Lesung mit Gebet statt. Auch zu Karsamstag bleibt die Kirche zur stillen Einkehr geöffnet. Am Ostersonntag um 6 Uhr brennt vor der Kirche das Osterfeuer, mit einer Kurzandacht wird die Osterkerze entzündet. Ab 12 Uhr steht in der Kirche eine Überraschung für Kinder zum Abholen bereit (www.ev-kirche-altrip.de).

Über den YouTube-Kanal der Protestantischen Christuskirche Ludwigshafen-Mundenheim werden Gottesdienste zu Karfreitag und Ostern gestreamt (www.christuskirche-mundenheim.de). Das Dietrich-Bonhoeffer-Zentrum (DBZ) hält ebenfalls digitale Andachtsformate bereit (www.dbz-lu.evpfalz.de). Aus dem Kirchenbezirk ist auch während der Festwochen täglich eine aktuelle Andacht zu hören. Die rund dreiminütigen Impulse werden von Haupt- und Ehrenamtlichen erstellt und eingesprochen. Sie können unter der Telefonnummer 0621-6290702 von einem Anrufbeantworter abgerufen werden (www.ekilu.de).

Der Kirchenbezirk Neustadt setzt ebenfalls auf Freiluftangebote und bewährte digitale Formate. Die Protestantische Martin-Luther-Kirchengemeinde in Neustadt/Weinstraße lädt am Ostersonntag, dem 4. April, um 5.30 Uhr zu einem Stationengottesdienst. Der Pilgerspaziergang „Der Hoffnung entgegen gehen“ beginnt vor der Tür des Gemeindezentrums Branchweilerhof und verläuft bis zur Wiese an der Martin-Luther-Kirche. Dort wird die Osterkerze am Osterfeuer entzündet. Eine Voranmeldung im Pfarramt ist erforderlich (www.dekanat-nw.de).

Am Ostersonntag um 10 Uhr sendet die Kirchengemeinde Meckenheim einen Gottesdienst über YouTube, zu dem die Gemeindeglieder zuvor einen Ostergruß und eine Information per Brief erhalten. Ebenfalls an Ostersonntag um 10 Uhr soll vor der Protestantischen Pauluskirche Haßloch ein Open-Air-Familiengottesdienst stattfinden, der online mitzuerleben ist. Sonntags ab 11 Uhr bietet die Protestantische Kirchengemeinde Haßloch, auch über die Feiertage hinaus, einen digitalen „Gottesdienst mit der Kaffeetasse“, an dem per Zoom live teilgenommen werden kann (www.kirche-hassloch.de). Am Ostermontag, dem 5. April, ab 15 Uhr lädt die Protestantische Kirchengemeinde Lambrecht-Lindenberg zu einem „Osterspazier-Gottesdienst“. Treffpunkt ist der Waldspielplatz Lambrechter Straße 25 in Lindenberg.

Der Gemeindepädagogische Dienst im Kirchenbezirk Pirmasens bietet eine „7-Tage-Ostertasche“ für Kinder an, abzuholen ab dem 28. März in der Protestantischen Kirche Waldfischbach. Die Johanneskirchengemeinde in Pirmasens setzt auf Ostergottesdienste per YouTube, Telefonandachten, einen begehbaren Passionsweg und eine offene Kirche zur stillen Einkehr (www.johanneskirche-pirmasens.de).

Im Kirchenbezirk Zweibrücken feiert die Protestantische Kirchengemeinde Niederauerbach am Ostersonntag, dem 4. April, um 6 Uhr vor der Zwingli-Kirche die Osternacht. Am Osterfeuer soll die Osterkerze entzündet und an die Gemeindeglieder weitergegeben werden. Am Ostersonntag um 09.30 Uhr wird ebenfalls vor der Kirche zum Familiengottesdienst rund um Raupe und Schmetterling eingeladen, anschließend steht der Kirchgarten zum Ostereiersuchen offen.

Die Protestantischen Kirchengemeinden Battweiler, Oberauerbach und Winterbach kommen in der Karwoche und zu Ostern per Zoom zusammen. Interessierte werden per E-Mail auf die Video-Plattform eingeladen. Karfreitag und Ostersonntag beginnen die interaktiven Gottesdienste mit Interviews, Clips oder Umfragen jeweils um 10 Uhr. Zu Ostern 2021 feiern die Gemeinden bereits den 45. Video-Gottesdienst seit Beginn der Corona-Pandemie (www.kirchenbezirk-zweibruecken.de).

Auf einem „Padlet“, einer offenen online-Plattform, tauschen ökumenisch Engagierte weitere Ideen zu den Feiertagen aus (https://padlet.com/liturgiebsp/aufstehn).

Die Evangelische Kirche Deutschland (EKD) hat unter www.ostergottesdienste.de ebenfalls Anregungen und Termine versammelt.

HINWEIS: Alle geplanten präsentischen Feiern finden unter Beachtung der Corona-Richtlinien und vorbehaltlich aktueller Entwicklungen statt. Weitere Auskünfte zur Karwoche und den Ostergottesdiensten erteilen die Kirchenbezirke und Kirchengemeinden.

Aktuelle Veröffentlichungen auf den Homepages sind zu beachten.

Die Online-Kollekte der Kirchengemeinden der Landeskirche wird am Karfreitag traditionell für die Arbeit der Fachschule für Sozialwesen der Diakonissen Speyer verwendet. Spenden sind online möglich unter www.evkirchepfalz.de/spenden

29.03.2021

Kirchen danken Personalräten für ihr Engagement

Kirchenpräsidentin und Generalvikar haben sich in einem persönlichen Schreiben an die Personalräte gewandt – Neuwahlen zwischen März und Juni 2021.

Kirchenpräsidentin der Pfalz, Dotothee Wüst

Speyer (lk/is) – Anlässlich der Neuwahlen der Personalräte zwischen März und Juni 2021 danken Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und Generalvikar Andreas Sturm den Mitgliedern der Personalräte in den Unternehmen für ihr Engagement. Besonders das letzte Jahr habe durch die Corona-Pandemie große Herausforderungen mit sich gebracht. Arbeitsschutzmaßnahmen waren abzustimmen, in vielen Dienststellen wurden Vereinbarungen zu mobilem Arbeiten und zu anderen wichtigen Themen getroffen.

Generalvikar Andreas Sturm

„Ihr Engagement ist alles andere als selbstverständlich“, würdigen Wüst und Sturm den Einsatz der Personalräte in einem persönlichen Schreiben. Zur Lebensqualität seien Möglichkeiten der Mitbestimmung und Mitgestaltung für Beschäftigte unerlässlich. Dazu brauche es „Menschen, die kompetent und mit Einsatzwillen die bestehenden Mitwirkungs- und Beteiligungsrechte wahrnehmen und bereit sind, diese zusätzlichen Belastungen auf sich zu nehmen – gerade auch, wenn die vertrauensvolle Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure eine ständige Herausforderung bleibt.“ Diese laufe nicht immer harmonisch und konfliktfrei ab. „Daher gilt Ihnen unser besonderer Respekt und unsere Anerkennung“, so Wüst und Sturm. Den Kandidatinnen und Kandidaten, die ihr Engagement fortführen wollen oder sich neu zur Wahl stellen, wünschen sie „Kraft, Zuversicht und viel kollegiales Miteinander für die bevorstehenden vier Jahre“. Diese würden sicherlich nicht weniger herausfordernd.

Beide Kirchen bieten Seelsorge in der Arbeitswelt an. „Unsere arbeitsweltbezogenen Dienste stehen Ihnen nach wie vor als Ansprechpartner zur Verfügung“, sichern sie weiterhin die Unterstützung der Personalräte durch die beiden Kirchen zu. „Auch weiterhin wollen wir in gutem Kontakt mit Ihnen bleiben.“

Links zu den Arbeitsstellen: https://www.evangelische-arbeitsstelle.de/angebot/fuer-berufstaetige/ und https://www.bistum-speyer.de/seelsorge-und-spiritualitaet/arbeitsbereich-arbeitswelt/

29.03.2021

Die Toten nicht vergessen und den Helfern danken

Bistum Speyer und Evangelische Kirche der Pfalz unterstützen Pfarreien und Kirchengemeinden bei einem dezentralen Corona-Gedenken am 18. April.

Speyer (lk/is) Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat bundesweit zu einem Corona-Gedenken am 18. April 2021 aufgerufen. Um 10.15 Uhr werden an diesem Tag der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, und der Ratsvorsitzende der EKD, Heinrich Bedford-Strohm, einen ökumenischen Gottesdienst im Dom zu Berlin feiern. Im Anschluss findet eine zentrale Gedenkfeier im Bundestag statt.

„Bis heute sind weltweit mehr als 2,6 Millionen Menschen und in Deutschland knapp 74.000 Menschen an und mit dem Coronavirus gestorben“, machen Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und Generalvikar Andreas Sturm deutlich. In Rheinland-Pfalz sind mehr als 3.200 Menschen verstorben und im Saarland mehr als 900. „Das sind Zahlen, die betroffen machen, denn hinter jeder Zahl verbirgt sich ein Gesicht. Hinter jeder Zahl stehen Menschen mit ihren Angehörigen, Freundinnen und Freunden, Menschen mit ihren Geschichten und Erlebnissen. Jede Zahl bringt so vieles mit sich: Hoffnung, Verzweiflung, Trauer, Wut, Liebe und Dankbarkeit.“

Das Bistum Speyer und die Evangelische Kirche der Pfalz werden keine zentrale Feier veranstalten, sondern laden mit einer Handreichung die Pfarreien und Kirchengemeinden dazu ein, in allen Gottesdiensten an die Verstorbenen vor Ort zu erinnern. „Damit wird den anonymen Zahlen ein Name und ein Gesicht gegeben. Schicksale werden greifbar“, betonen die Kirchenpräsidentin und der Generalvikar.

Die Bausteine lassen sich in die Liturgie des Sonntags integrieren. Neben Vorschlägen für die Begrüßung gibt es Fürbitten mit einem Kerzenritual sowie Erfahrungsberichte von Betroffenen und ein Segensgebet.

29.03.2021

Kirche

Neues Angebot: „Ostern im Blick“

Hoffnungsbilder und Impulse für Trauernde

Speyer – Noch immer haben Trauercafés geschlossen und Veranstaltungen für trauernde Menschen fallen in diesen Pandemiezeiten aus. Deshalb möchte die Hospiz- und Trauerseelsorge im Bistum Speyer Trauernde mit einem neuen Angebot unterstützen. Unter dem Motto „Ostern im Blick“ bietet sie von Palmsonntag (28. März) bis Ostern (4. April) täglich ein „Hoffnungsbild“ und einen dazu passenden Impuls an.

„An Ostern hören wir wieder neu die Botschaft von Hoffnung, Auferstehung und Erlösung, vom Sieg des Lebens über den Tod. Deshalb möchten wir dazu einladen, die Hoffnung wieder neu ‚in den Blick‘ zu nehmen und sich mit Bildern und Versen aus der Bibel etwas Trost und Zuversicht zusprechen zu lassen – mit Worten, die uns und besonders trauernden Menschen Mut machen und uns berühren wollen in einer Krisen-Zeit, in der wir diese Hoffnung, die Zusage und den Glauben an das Leben so dringend brauchen“, erklärt Kerstin Fleischer,  Referentin für Hospiz- und Trauerseelsorge im Bistum Speyer.

Zu finden sind die Texte und Fotos unter: www.osternimblick.bistum-speyer.de . Wer möchte, kann die Impulse auch über den Postweg bekommen.

Kontakt:

Hospiz- und Trauerseelsorge im Bistum Speyer
Webergasse 11
67346 Speyer
Tel. 06232-102 288
E-Mail: hospiz-trauerseelsorge@bistum-speyer.de

Bistum Speyer
07.03.2021

24 Stunden für den Herrn

Speyerer Priesterseminar St. German und Geistliches Zentrum Maria Rosenberg schließen sich der weltweiten Gebetsinitiative an / Gelegenheit zum Empfang des Sakraments der Versöhnung

Am 12. und 13. März findet weltweit erneut die Gebetsinitiative „24 Stunden für den Herrn“ statt. Sie steht in diesem Jahr unter dem Leitwort „Er vergibt alle deine Sünden“ (Ps 103,3). In einer vom päpstlichen Rat für Neuevangelisierung publizierten Broschüre betont der Vatikan unter Verweis auf die Corona-Schutzmaßnahmen, die Gebets- und Buß-Initiative könne „je nach den örtlichen Gepflogenheiten und Erfordernissen angepasst werden.“ Üblicherweise bleiben bei „24 Stunden für den Herrn“ Kirchen in Rom und auf der ganzen Welt einen Tag lang geöffnet, damit die Messe gefeiert und gebeichtet werden kann.

In Kooperation mit der Hauptabteilung Seelsorge und der Stelle Berufungspastoral schließt sich das Priesterseminar St. German (Am Germansberg 60) in Speyer der päpstlichen Initiative an. Es beginnt am Freitag, den 12. März, um 18 Uhr mit einer Eucharistiefeier in der Kirche des Priesterseminars, gefolgt von der Aussetzung des Allerheiligsten und durchgängig stiller Anbetung auch in der Nacht bis zur Vesper am nächsten Tag. Bis um Mitternacht besteht die Gelegenheit zur Beichte.

Am Samstag, den 13. März, wird um 7.30 Uhr die Laudes gebetet. Die Gelegenheit zum Empfang des Sakraments der Versöhnung besteht zwischen 8 und 12 sowie zwischen 14 und 17 Uhr. Die Gebetsinitiative findet ihren Abschluss mit der Vesper am Samstag um 17.30 Uhr und dem eucharistischen Segen um 18 Uhr.

Es wird darum gebeten, sich für die Gottesdienste und Gebetszeiten telefonisch über die Hauptabteilung Seelsorge 06232/102-311 und schriftlich über https://www.berufungspastoral-speyer.de/anmeldung-24-stunden-fuer-den-herrn/ bis Freitag, 12.03.2021 12.00 Uhr anzumelden. Die spontane Teilnahme ist möglich durch die Registrierung vor Ort.

Beichte und Anbetung rund um die Uhr auch auf Maria Rosenberg

Auch der Wallfahrtsort Maria Rosenberg beteiligt sich an der Aktion „24 Stunden für den Herrn“. Unter dem Titel „Du bist einfach da – spezial“ wird es vom 12. auf den 13. März 2021 rund um die Uhr Gelegenheit geben, zur Beichte zu gehen. Dazu wird die Rosenberger Gnadenkapelle zur Eucharistischen Anbetung und zum Empfang des Sakraments der Versöhnung Tag und Nacht geöffnet sein. Alle Abstands- und Hygienevorschriften werden dabei gewahrt.

Am Freitag, dem 12. März, werden um 17.00 Uhr die „24 Stunden für Gott“ eröffnet. Wer eine Gebetsstunde in der Nacht oder tagsüber übernehmen möchte, möge sich unter anbetung@maria-rosenberg.de  anmelden. Der Plan mit noch freien Zeiten kann unter https://maria-rosenberg.de/blog/du-bist-einfach-da-eucharistische-anbetung/ eingesehen werden. Jedoch sei es auch möglich, spontan zu kommen, so Rosenberg-Direktor Volker Sehy.

Die ganze Zeit über wird ein Priester zum Gespräch und zur Beichte erreichbar sein. Bei einer Versöhnungsfeier werden weitere Priester zur Verfügung stehen. Dieser gut einstündige Gottesdienst findet am Freitag um 19 Uhr im Gästehaus statt. Am Samstag, dem 13. März, wird im Gästehaus um 9.30 Uhr der Rosenkranz gebetet und um 10.00 Uhr die Eucharistie gefeiert. Die „24 Stunden für den Herrn“ schließen um 17 Uhr.

„Vielen Menschen liegt eine schwere Last auf der Seele – gerade in den vergangenen Monaten der Pandemie. Sie haben Leid erfahren oder sind selbst schuldig geworden an anderen“, so Pfarrer Sehy. „Ich hoffe, dass die Initiative ihnen Mut macht, sich auszusprechen und zu erfahren, dass Gott da ist und Last und Schuld wegnimmt. “ Pfarrer Sehy hofft auf eine ähnlich gute Resonanz wie in den vergangenen sieben  Jahren, als das Angebot rege wahrgenommen wurde.

Video zum Gebetsanliegen des Papstes im Monat März zum Sakrament der Versöhnung:

Bistum Speyer
07.03.2021

Regionalgruppen für „Pioniere“ in der Kirche

Arbeiten an ganz konkreten Projekten und Ideen für neue Formen von Gemeinde – erstes Online-Treffen am 11. März

Speyer – „Miteinander lernen – gemeinsam weiterkommen“ unter diesem Motto starten Mitte März in der Pfalz und dem Saarpfalzkreis neue regionale Gruppen, „Pionier.Hubs“, die sich mit der Frage beschäftigen, wie neben der klassischen Pfarrgemeinde neue Formen von Kirche entstehen und aussehen können. Initiator ist die ökumenische Initiative „Schon jetzt“ im Bistum Speyer und der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche), die an die Erfahrungen und Projekte der englischen Fresh-X-Bewegung anknüpft.

„Die Pionier.Hubs sind Lerngemeinschaften für Kirchenentwickler:innen und Gründer:innen. Uns leitet die Frage, wie wir Kirche eine neue Gestalt geben können: relevant für Menschen, zu denen wir den Kontakt verloren haben oder zu denen wir noch nie Kontakt hatten“, erklärt Felix Goldinger, Referent für missionarische Pastoral im Bistum Speyer.

Die drei Regionalgruppen für die Bereiche West- und Saarpfalz, Speyer/ Ludwigshafen und Landau/ Neustadt sollen einen Ort für gemeinsames Lernen, gegenseitige Unterstützung und die konkreten Erfahrungen aus der Praxis sein. „Wir möchten uns ganz gezielt mit Ideen und Initiativen beschäftigen, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mitbringen“, so Goldinger. Bisher besteht bei den „Schon jetzt“-Stammtischen ein lockerer Austausch über Ideen und Projekte. „Für alle, die mehr wollen, gibt es jetzt die neuen Gruppen“, sagt Goldinger. „Wir ermöglichen gemeinsames Lernen und kollegiale Beratung. Wo nötig, suchen wir nach den passenden Unterstützungsangeboten.“

Das erste Treffen findet für alle Gruppen gemeinsam online am Donnerstag, 11. März, von 16.30 bis 18 Uhr statt.

Anmeldung unterhttps://schon-jetzt.de/anmeldung-regionalgruppen/

Weitere Informationen und Kontakt:

Felix Goldinger
Referent für missionarische Pastoral im Bistum Speyer
Telefon: 06232/102-286
E-Mail: felix.goldinger@bistum-speyer.de

Stefanie Schlenczek
Pfarrerin beim Missionarisch-Ökumenischen Dienst (MÖD) der Evangelische Kirche der Pfalz
Telefon: 06341/9289-22
E-Mail: schlenczek@moed-pfalz.de

Mehr zum Thema: www.schon-jetzt.dewww.freshexpressions.de

Bistum Speyer
07.03.2021

Das Hauptportal des Speyerer Doms wird 50

Toni Schneider-Manzell schuf das Bronzetor, das als Geschenk der Rheinland-Pfälzischen Landesregierung von 50 Jahre übergeben wurde

Das Hauptportal des Speyerer Doms feiert am 07.03.21 seinen 50. Geburtstag,
Foto: Klaus Landry

Speyer – Am 7. März 2021 feiert das Bronzetor des Hauptportals am Speyerer Dom seinen 50. Geburtstag. Als Geschenk zum Abschluss der Restaurierungsarbeiten 1971 überreichte der damalige rheinland-pfälzische Ministerpräsident Dr. Helmut Kohl das neue Domportal dem Speyerer Domkapitel. Mit einer Höhe von über acht Metern, dreieinhalb Metern Breite und einem Gesamtgewicht von sechs Tonnen, ist das Speyerer Hauptportal eine der größten Domtüren der Welt. Beeinflusst durch spätantike und frühromanische Portale, schuf der Salzburger Künstler Toni Schneider-Manzell ein bedeutendes Werk zeitgenössischer christlicher Kunst. Der Speyerer Bischof Anton Schlembach würdigte in einer Rede im Jahr 2000 anlässlich der Restaurierung des Portals dessen künstlerische und programmatische Gestaltung: „Nie zuvor hatte unser Dom ein so kunstvolles, dem Bauwerk so gemäßes und in seiner inhaltlichen Botschaft so reiches Portal.“ Als Bischof von Speyer urteilte der spätere Kardinal Friedrich Wetter 1974 „Das Portal ist kraftvoll, wie der Dom selbst.“

Die Türen des Doms mögen im Mittelalter wertvoll gestaltet gewesen sein. Leider wurden diese, wie ein Gutteil der Ausstattung des Doms, im pfälzischen Erbfolgekrieg und den französischen Revolutionskriegen zerstört. Im 19. Jahrhundert wurden einfache Holztüren eingesetzt. Im Zuge der großen Domrestaurierung Mitte des 20. Jahrhunderts wurden auch die Portale des Doms erneuert. Dies geschah nicht nur aus rein ästhetischen Gründen sondern auch, weil der Fußboden auf das Ursprungsniveau gesenkt worden war und die alten Türen nicht mehr passten. Nachdem die Seitenportale bereits mit neuen Bronzetüren ausgestattet worden waren, fehlte noch das Hauptportal. In einem Künstlerwettbewerb siegte der Entwurf von Toni Schneider-Manzell, der bereits das Südwestliche Stephanus-Portal gestaltet hatte.

Das neue Bronzeportal sollte dem monumental romanischen Charakter des Domes entsprechen. Der Künstler orientierte sich daher an der romanischen Form der kassettierten Tür, durchbrach jedoch an der Außenseite das streng geometrische Schema der rein quadratischen Felder, indem er einige Flächen zu hochrechteckigen Bildfeldern zusammenfasste. Die Proportionen des Portals orientieren sich an der Außenseite an den Proportionen und der Plastizität der sie umgebenden historistischen Gestaltung der Vorhalle aus dem 19. Jahrhundert, wohingegen im Innern die strenge romanische Gliederung gewählt wurde.

In dreieinhalbjähriger Arbeit gestaltete Schneider-Manzell ein beidseitig bildliches Portal. Dabei unterscheiden sich sowohl die plastische Darstellung als auch die thematisch inhaltliche Gestaltung von Außen- und Innenseite, sodass es sich im Grunde um zwei eigenständige gegeneinander montierte Türen handelt. Die Außenseite zeigt die Heilsgeschichte Gottes an Hand ausgewählter Szenen aus dem Alten und Neuen Testament. Kernstück der Innenseite sind die Symbole der sieben Sakramente, umgeben von Darstellungen mittelalterlicher Zeitgeschichte.

Bildliches Portal in den Dom.
Foto: Klaus Landry

Bildprogramm und Gestaltung des Speyerer Hauptportals

Im Tympanon der Außenseite sieht man Christus, den guten Hirten. Unter dem Christusbild stehen die drei Worte aus dem hohenpriesterlichen Gebet Jesu: ut unum sint – damit sie eins seien. Nach den Worten, die Bischof Schlembach anlässlich der Restaurierung des Portals im Jahr 2000 sprach, kennzeichnet dieses Zitat den Dom als ein Denkmal der Einheit der europäischen Völker und ein Monument für die Einheit der Christen.

Die 25 Bilder der Außenseite sind stark profiliert und zeigen biblische Szenen, die von der Schöpfung bis zur Selbstoffenbarung des auferstandenen Jesu reichen. Im unteren Bereich des Portals sind Szenen aus dem Alten Testament zu sehen. Gelesen von links nach rechts reichen sie von der Schöpfung bis zum Turmbau von Babel wobei die Darstellung von Moses mit den Gesetzestafeln ein Doppelquadrat füllt. Verheißungen Gottes an die Menschen auf der linken Seite (Noah pflanzt einen Weinstock, Gott verspricht Abraham Nachkommen) stehen Fehltritte des Menschen (der Sündenfall, der Brudermord) auf der rechten Seite gegenüber.

Die Szenen des neuen Testaments im oberen Teil des Portals nehmen den größeren Teil des Portals ein. Auch hier stehen auf der linken Seite die Verheißungen Gottes, beginnend mit der Verkündigung Mariens bis zum Emmaus-Mahl, während auf der rechten Seite Szenen der Anfechtung und des Scheiterns zu sehen sind. Hier steht zu Beginn die Versuchung Jesu, am Ende der ungläubige Thomas. Die Bergpredigt und die Auferstehung nehmen je ein Doppelquadrat in Anspruch.

Bildliches Portal in den Dom.
Foto: Klaus Landry

Zwischen Außen- und Innenseite erfolgte ein bewusster Stilwechsel, der auch die thematische Schwerpunktsetzung umfasst. Während das Außenportal dem Betrachter die biblischen Geschichten vor Augen führt, tritt im Innern die Geschichte Gottes mit der Kirche in den Vordergrund. Im direkten Vergleich mit der Außenseite sind die 28 Reliefs im Innern flacher gehalten. Den Symbolen der sieben Sakramente sind historische Persönlichkeiten zugeordnet. Beispielsweise ist links neben dem Symbol für die Buße der Moment dargestellt, als Heinrich IV. in Canossa im Büßergewand am Tor der päpstlichen Burg um Einlass bittet. Rudolph von Habsburg, der sich sterbend auf den Weg nach Speyer machte und im Dom seine letzte Ruhestätte fand, ist wiederum rechts neben dem Symbol der Krankensalbung abgebildet. Die dargestellten Persönlichkeiten haben einen direkten Bezug zum Dom, teils sind sie wichtige Charaktere der mittelalterlichen Historie. So gehört etwa Hildegard von Bingen als mittelalterliche Mystikerin und Visionärin zu den wegweisenden Persönlichkeiten dieser Epoche. Die Figuren und Symbole kennzeichnet dabei eine Schlichtheit, welche der Gestaltung ein Stück weit Zeitlosigkeit verleiht.

Bischof Friedrich Wetter bei der Übergabe des Hauptportals 1971. Rechts von ihm Kultusminister Bernhard Vogel und Ministerpräsident Helmut Kohl.
Foto: Josef Salamon/StASP_233-1_RegNr032752

Zur Bedeutung und Gestaltung von Kirchenportalen

Trotz der Herstellung durch einen zeitgenössischen Künstler finden im heutigen Speyerer Hauptportal mittelalterliche Traditionen Anklang. Bronzetüren waren damals von hohem Wert und als außerordentlicher Bestandteil der Bauausstattung in der Regel Kirchenbauten vorbehalten. Zwischen 800 und 1200 nach Christus entstand in Europa eine Vielzahl solcher Portale. Berühmte Beispiele aus dem Mittelalter sind die Bernwardstür in Hildesheim, in Augsburg die Bilderwand des Domes, in Verona die Tür von San Zeno, die Domtür von Benevent, oder die Tür der Magdeburger Gießhütte in Novgorod. Der Dom zu Speyer dürfte als eines der bedeutendsten europäischen Bauwerke ebenfalls über reich gestaltete Bronzetore verfügt haben. Jedoch blieb keines der Originale erhalten.

Abgesehen von den großen Maßwerkfenstern gotischer Kirchen waren mittelalterliche Fenster und Türen nur von außen aufwändig gestaltet. Im Innern blieben sie meist schlicht. Die Außenseite dahingegen repräsentierte den Rang des Gebäudes und des Bauherren. Darüber hinaus waren sie zugleich Grenze und Verbindung zwischen dem sakralen und dem weltlichen Raum. Durch die Tür betrat man das sichere Innere der Kirche. Letztere deutete man vom frühen Christentum bis ins Hochmittelalter als eine Art gegenwärtiges Paradies. Der Vorstellung entsprechend, galt das Kirchenportal als Symbol für die Heilslehre Jesu. So wurde das Betreten des Innenraums durch die Tür mit dem Eintritt ins Himmelreich verglichen. Diese symbolische Deutung der Kirchentür geht auf Jesus Christus zurück, der sich im Johannes Evangelium selbst als Tür bezeichnete: „Ich bin die Tür, wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden“ (Joh. 10,9).

Bistum Speyer
07.03.2021

Kirche

Terminkalender des Bistum Speyer im März 2021

Ein Hinweis:

Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie können Termine kurzfristig ausfallen. Alle Veranstaltungen die stattfinden, werden unter Berücksichtigung der geltenden Hygieneregeln durchgeführt.

Termine und Veranstaltungen

3.3. Pastoralbesuch per Videokonferenz von Ordinariatsdirektorin Christine Lambrich in der Pfarrei Hl. Elisabeth Zweibrücken.
4.3. 19.30 Uhr „Halte.Punkt.Kreuz“ – Andacht zur Fastenzeit im Speyerer Dom.
5.3. Weltgebetstag der Frauen; Texte, Gebete von Frauen aus Vanuatu: „Worauf bauen wir?“ 19 Uhr Gottesdienst zum Weltgebetstag auf dem Sender Bibel TV und online unter www.weltgebetstag.de
6.3. Pastoralbesuch per Videokonferenz von Weihbischof Otto Georgens in der Pfarrei Hl. Theresia vom Kinde Jesus Bad Dürkheim.
6.3. 18 Uhr „Halte.Punkt.Kreuz“ – Andacht zur Fastenzeit im Speyerer Dom.
6.3. 19.30 Uhr „Seekme!“ – Jugendgottesdienst in der Krypta des Speyerer Domes.
5. – 6.3.   Diözesanversammlung der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG), Diözesanverband Speyer
7.3. 1971 Übergabe des Hauptportales von Prof. Toni Schneider-Manzell durch die rheinland-pfälzische Landesregierung vor 50 Jahren.
8.3. 18 Uhr bis 19.30 Uhr „Und jeder hört uns singen: Brot und Rosen“ – Nach-Denkliches und Ermutigendes zum Weltfrauentag; Online-Veranstaltung der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), Diözesanverband Speyer, für interessierte Frauen
9.3. 9 Uhr bis 13 Uhr Online-Seminar: „Notfallseelsorge: Einsatzraum Schule“ Referent: Thomas Stephan, Abteilungsleiter für Lernkultur und Schulseelsorge, Notfallseelsorger und Trauerbegleiter im Bistum Speyer. Eine Veranstaltung der Ökumenischen Notfallseelsorge und des Instituts für Kirchliche Fortbildung.
10.3. Pastoralbesuch per Videokonferenz von Weihbischof Otto Georgens in der Pfarrei Hl. Philipp der Einsiedler Göllheim.
10.3. 19.30 Uhr „Halte.Punkt.Kreuz“ – Andacht zur Fastenzeit im Speyerer Dom.
11.3. Pastoralbesuch per Videokonferenz von Weihbischof Otto Georgens in der Pfarrei Hl. Dreifaltigkeit Frankenthal.
11.3. Pastoralbesuch per Videokonferenz von Generalvikar Andreas Sturm in der Pfarrei Hl. Theresia von Avila, Neustadt.
11.3. 16.30 bis 18 Uhr Online-Treffen für „Pioniere“ in der Kirche; Veranstalter: „Schon jetzt“- Ökumenische Initiative von Bistum und Evangelischer Kirche der Pfalz; Anmeldung unter: https://schon-jetzt.de/anmeldung-regionalgruppen/
12.3. Pastoralbesuch per Videokonferenz von Weihbischof Otto Georgens in der Pfarrei Hl. Geist, Geinsheim.
12. – 14.3. Diözesankonferenz des Jugendverbandes Jungen Kirche Speyer (JUKI)
13.3. 10 Uhr bis 12 Uhr Online-Vortrag „Jüdische Theologie nach Auschwitz“. Referent: Dr. Peter Waldmann, Privatdozent an der Universität Halle Veranstalter: Katholische Erwachsenenbildung Diözese Speyer und Kloster Neustadt.
13.3. 18 Uhr „Halte.Punkt.Kreuz“ – Andacht zur Fastenzeit im Speyerer Dom.
14.3. 10 Uhr Pontifikalamt im Speyerer Dom mit Weibischof Otto Georgens zum Papstsonntag und zum Gedenken der Einführung von Dr. Karl-Heinz Wiesemann als Bischof in Speyer.
15.3. 19 Uhr bis 20 Uhr, „Brot und Palawer“, digitales Gesprächsformat des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) zu aktuellen politischen Themen und Gespräche mit Bündnispartner/-innen wie z. B. United4Rescue oder dem Netzwerk für Demokratie und Zivilcourage.
16.3. Pastoralbesuch per Videokonferenz von Weihbischof Otto Georgens in der Pfarrei Hl. Christophorus, Schönenberg-Kübelberg.
16.3. 19 Uhr, Edith-Stein-Haus Kaiserslautern, Vortrag von Prof. Dr. Dorothea Sattler, „Synodale Kirche sein – als Frauen und Männer. Erfahrungen und Perspektiven“; Veranstalter:  Päpstliches Missionswerk der Frauen, Diözesanverband Speyer
17.3. Pastoralbesuch per Videokonferenz von Weihbischof Otto Georgens in der Pfarrei Hl. Theodard, Rülzheim.
17.3. 19.30 Uhr „Halte.Punkt.Kreuz“ – Andacht zur Fastenzeit im Speyerer Dom.
17.3. Pastoralbesuch per Videokonferenz von Domkapitular Franz Vogelgesang in der Pfarrei Hl. Edith Stein, Bad Bergzabern. 
18.3. 19 Uhr Abendgebet – Zeit zum Auftanken im Jugendhaus St. Christophorus in Bad Dürkheim. Veranstalter: Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) – Diözesanverband Speyer. Ob digital oder auf dem Außengelände des C-Hauses entscheidet sich nach den nächsten Corona-Verordnungen.
18. – 19.3. Videokonferenz: Delegiertenversammlung der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) – Region Südwest u. a. mit Neuwahl des Vorstands.
19.3. Tag des heiligen Josef
18.30 Uhr Kapitelsamt mit Pfr. Matthias Bender in der Kirche St. Joseph in Speyer.
19.3. Globaler Klimaaktionstag
Das Bistum Speyer und die Evangelische Kirche der Pfalz unterstützen den Aufruf von „Fridays for Future“.
19.3. 10 Uhr Professjubiläen im Kloster St. Maria in Esthal mit Weihbischof Otto Georgens.
19.3. Pastoralbesuch per Videokonferenz von Domkapitular Franz Vogelgesang in der Pfarrei Hll. Petrus und Paulus, Ludwigshafen.
20.3. 13.30 Uhr bis 15.30 Uhr „Orgelworkshop“ – Kinder und Jugendliche entdecken die Welt der Pfeifenorgel in der Kirche St. Jakobus in Schifferstadt. Workshop für nebenamtliche Organistinnen und Organisten und alle Interessierten.
20.3. 18 Uhr „Halte.Punkt.Kreuz“ – Andacht zur Fastenzeit im Speyerer Dom.
22.3. 19 Uhr „Tanna“ – ein Film über das Leben junger Menschen im Südseeparadies Vanuatu im Provinzkino Enkenbach-Alsenborn. Eine Aktion des Weltgebetstags-Teams der Diözese Speyer; Anmeldungen direkt im Kino.
23.3. Pastoralbesuch per Videokonferenz von Ordinariatsdirektorin Christine Lambrich in der Pfarrei Hl. Wendelinus, Trulben
25.3. Hochfest Verkündigung des Herrn. 18 Uhr Pontifikalamt im Dom zu Speyer mit Weihbischof Otto Georgens
26.3. 18 Uhr Beauftragung von Priesteramtskandidaten zum Dienst des Lektors und Akolythen durch Weihbischof Otto Georgens im Priesterseminar in Speyer.
27.3. 18 Uhr „Halte.Punkt.Kreuz“ – Andacht zur Fastenzeit im Speyerer Dom.
28.3. 10 Uhr Pontifikalamt und Palmweihe im Speyerer Dom.
28. – 31.3. Crossover – Grundkurs (Jugend) Gruppenleitung – digitaler Teil. Präsenzabschluss (01. – 02. Oktober 2021) Veranstalter: Katholische junge Gemeinde (KjG) und Junge Kirche Speyer
29.3. 17 Uhr Chrisam-Messe im Speyerer Dom.
29.3. 19 Uhr bis 20 Uhr, „Brot und Palawer“, digitales Gesprächsformat des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) zu aktuellen politischen Themen und Gespräche mit Bündnispartner/-innen wie z. B. United4Rescue oder dem Netzwerk für Demokratie und Zivilcourage.
31.3. 1046 – 975. Todestag des Sel. Guido von Pomposa (Reliquie im Dom).

Text: Bistum Speyer Foto: Speyer 24/7 News
28.02.2021

Begegnung und Dialog mit Pfarreien

Pastoralbesuche im Bistum Speyer starten

Speyer – Die Corona-Pandemie stellt auch die Pfarreien im Bistum Speyer vor besondere Herausforderungen. Neue Konzepte für die Seelsorge und die Kontaktpflege mit den Pfarreimitgliedern sind gefragt und werden schon erprobt. Wie die Situation vor Ort im Einzelnen aussieht, worin die Herausforderungen bestehen und wo weitere Unterstützung von Seiten der Bistumsleitung und des Bischöflichen Ordinariats benötigt wird – das sind die Themen der Gespräche bei den jetzt beginnenden Pastoralbesuchen von Bischof Dr. Wiesemann und weiteren Vertreterinnen und Vertretern der Bistumsleitung in den Pfarreien. Bis zum Juli dieses Jahres werden alle 70 Pfarreien im Bistum besucht. Corona-bedingt werden allerdings im März alle Treffen digital stattfinden. Die weitere Planung der Besuche danach hängt von der Entwicklung der Pandemie ab.

„Es ist mir und uns wichtig, dass wir – auch und gerade in dieser herausfordernden Zeit der Corona-bedingten Verunsicherung und der damit verbundenen Umbrüche – im Dialog vor Ort miteinander verbunden bleiben und uns in der Gemeinschaft im Gebet und im unmittelbaren Austausch stärken“, erläutert Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in einem Brief an die Pfarreien die geplanten Treffen.

Bestandteil jedes Pastoralbesuchs ist die Begegnung mit dem Pastoralteam und Vertreterinnen und Vertretern der pfarrlichen Gremien. Eingeladen zum Gespräch sind die Vorstände von Pfarreirat und Verwaltungsrat und die Vorsitzenden der Gemeindeausschüsse. Dabei geht es vor allem um das Hören, was die Pfarreien derzeit besonders bewegt und wie sie mit den Herausforderungen der Corona-Pandemie umgehen. Ein weiteres Element ist die „Begegnung im Sozialraum“, mit der der Blick über den Kirchturm hinaus auf alle Menschen im Gebiet der Pfarrei gerichtet werden soll. Gesprächspartner können  zum Beispiel Elternvertreter einer KiTa, Mitglieder einer Jugendgruppe, Mitarbeiter/innen oder Betreute in einer sozialen/caritativen Einrichtung, Arbeitnehmer/innen eines Betriebes sein. Höhepunkt des Pastoralbesuchs wird ein gemeinsam gefeierter Gottesdienst sein. Bei den digitalen Treffen werden entsprechend gestaltete Andachten diese Feier ersetzen.

Die Termine der Pastoralbesuche per Videokonferenz im März:

  • 3. März,  Pastoralbesuch von Ordinariatsdirektorin Christine Lambrich in der Pfarrei Hl. Elisabeth, Zweibrücken.
  • 6. März,  Pastoralbesuch von Weihbischof Otto Georgens in der Pfarrei Hl. Theresia vom Kinde Jesus, Bad Dürkheim.
  • 10. März, Pastoralbesuch von Weihbischof Otto Georgens in der Pfarrei Hl. Philipp der Einsiedler, Göllheim.
  • 11. März, Pastoralbesuch von Weihbischof Otto Georgens in der Pfarrei Hl. Dreifaltigkeit, Frankenthal.
  • 11. März, Pastoralbesuch von Generalvikar Andreas Sturm in der Pfarrei Hl. Theresia von Avila, Neustadt.
  • 12. März, Pastoralbesuch von Weihbischof Otto Georgens in der Pfarrei Hl. Geist, Geinsheim.
  • 16. März, Pastoralbesuch von Weihbischof Otto Georgens in der Pfarrei Hl. Christophorus, Schönenberg-Kübelberg.
  • 17. März, Pastoralbesuch von Weihbischof Otto Georgens in der Pfarrei Hl. Theodard, Rülzheim.
  • 17. März, Pastoralbesuch von Domkapitular Franz Vogelgesang in der Pfarrei Hl. Edith Stein, Bad Bergzabern.
  • 19. März, Pastoralbesuch von Domkapitular Franz Vogelgesang in der Pfarrei Hll. Petrus und Paulus, Ludwigshafen.
  • 23. März,Pastoralbesuch von Ordinariatsdirektorin Christine Lambrich in der Pfarrei Hl. Wendelinus, Trulben

Bistum Speyer
28.02.2021

Flexibilität und Kreativität sind gefragt

Elf Pfarrerinnen und Pfarrer hat die Evangelische Kirche der Pfalz in der Speyerer Dreifaltigkeitskirche ernannt. Sie treten im März ihren Dienst an.

Speyer (lk)Die Evangelische Kirche der Pfalz hat sechs neue Pfarrerinnen und fünf neue Pfarrer ernannt. Die Ernennungsurkunden wurden von Personaldezernentin und Oberkirchenrätin Marianne Wagner sowie dem scheidenden Kirchenpräsidenten Christian Schad in der Dreifaltigkeitskirche in Speyer überreicht.

Bei der Urkundenverleihung in der Dreifaltigkeitskirche in Speyer bestärkte Oberkirchenrätin Marianne Wagner die Seelsorger darin, an der Freude des Evangeliums festzuhalten und dies im persönlichen Wirken durchscheinen zu lassen. „Unser Auftrag ist es, die Menschen zu erreichen, neue Wege zu wagen und dann auch loszugehen“, sagte die Oberkirchenrätin. Schließlich hätten die zukünftigen Pfarrerinnen Erfahrungen in der ganzen Welt gesammelt und würden nun in den Gemeinden sehnlichst erwartet. Gleichzeitig müsse die Kirche keine Angst vor Veränderungen haben. Auch seien die jungen Theologen nie ganz fertig. Aber, „wenn Neues entsteht, sind wir mit Freude dabei“, so Wagner. In Zukunft seien sie mit anderen Menschen unterwegs, gemeinsam Zeugnis abzulegen für Liebe, Barmherzigkeit und Respekt.

Kirchenpräsident Christian Schad lobte die Flexibilität und Kreativität, die sie in „dieser für uns alle so außergewöhnlichen Situation gezeigt haben und sich als jungen Kolleginnen und Kollegen bewährt haben“. Er gab ihnen eine Empfehlung mit auf den Weg: „Bleiben Sie dran am Evangelium und am Gebet“, sagte er bei der Ernennung. Es war seine letzte Amtshandlung in seiner Dienstzeit.

Folgende Pfarrerinnen und Pfarrer treten ab 1. März 2020 ihren Dienst in der Evangelischen Kirche der Pfalz an: Anja Best wird für den Kirchenbezirk An Alsenz und Lauter tätig sein, Florian Grieb für den Kirchenbezirk Ludwigshafen, Miriam Laubscher für den Kirchenbezirk Homburg. Franziska Boltenhagen übernimmt die Pfarrstelle in Großkarlbach (Kirchenbezirk Bad Dürkheim-Grünstadt), Daniela Hegel und ihr Ehemann Manuel Hegel werden Pfarrer in Erlenbach-Morlautern (Kirchenbezirk Kaiserslautern), Eva Mähnert wird das Pfarramt in Wolfstein (Kirchenbezirk An Alsenz und Lauter) antreten, Max Niessner wird Pfarrer in Birkenheide und im Kirchenbezirk Bad Dürkheim-Grünstadt, Maik Weidemann wird das Pfarramt Schifferstadt 2 (Kirchenbezirk Speyer) übernehmen, Hannah Wirth wird Pfarrerin in Thaleischweiler (Kirchenbezirk Pirmasens) und Johannes Rossell tritt die Pfarrstelle in der Christuskirche St. Ingbert an (Kirchenbezirk Zweibrücken).

In der Evangelischen Kirche der Pfalz sind nach Auskunft von Oberkirchenrätin Wagner zurzeit 514 Pfarrerinnen und Pfarrer im Dienst (Stand Februar 2021). Das sind 292 Männer und 222 Frauen. Aktuell sind 13 Vikarinnen und Vikare sowie ein Gastvikar in der Ausbildung.

Sehen Sie hier alle 11 neuen Pfarrer/innen:

28.02.2021

Abwägung zwischen Einzelinteressen und Gemeinwohl

Im digitalen Landauer Akademiegespräch diskutiert die Evangelische Akademie mit der Politik und der Kirche darüber, wie sich der Gemeinsinn durch die Pandemie verändert hat.

Landau (lk/EA)Stärkt die Pandemie unseren Gemeinsinn? Wie können wir die Bedürfnisse Einzelner mit denen der Gemeinschaft in Einklang bringen? Diese und andere Fragen stellt die Evangelische Akademie der Pfalz bei einem digitalen Akademiegespräch am 12. März. Die Veranstaltung findet von 18 bis 19 Uhr über die Videokonferenz-Plattform Zoom statt in Kooperation mit dem Frank-Loeb-Institut der Universität Koblenz-Landau sowie mit der Stadt Landau.

Unter der Überschrift „Me, myself and I? – Partikularinteressen versus gesellschaftlichen Zusammenhalt“ sind Andrea Lindholz, Abgeordnete und Vorsitzende des Ausschusses für Inneres und Heimat des Deutschen Bundestages sowie Peter Kohlgraf, Bischof der römisch-katholischen Diözese Mainz, eingeladen.

Hintergrund der Veranstaltung ist eine gesellschaftliche Entwicklung, die durch die Corona-Pandemie Aufwind bekommen hat: Politik, Wissenschaft und Wirtschaft sprechen mehr denn je von Verantwortung, Rücksichtnahme und Zusammenhalt. Dass wir zugunsten anderer auf persönliche Freiheiten, soziale Kontakte und Vergnügungen verzichten müssen; dass Alte und Kranke zu schützen sind; dass knappe Impfstoffe gerecht verteilt werden, national, europäisch, global – diese Einsichten werden von vielen geteilt. Zugleich hat die Pandemie aber auch Zweifel an der Tragfähigkeit gesellschaftlicher Solidarität aufkommen lassen. Es geht um die Balance zwischen Individualismus und Gemeinwohl.

Anmeldung: Für die Teilnahme an der Digitalveranstaltung ist eine persönliche Anmeldung bis zum 10. März 2021 per E-Mail an info@eapfalz.de notwendig. Die Zugangsdaten erhalten die Teilnehmenden spätestens am Veranstaltungstag.

Mehr Infos: https://www.eapfalz.de/veranstaltungen/programm/lag2020-21memyselfi/

28.02.2021

Portrait-Gemälde am Domplatz enthüllt

Kirchenpräsident Christian Schad hat gemeinsam mit der Mainzer Künstlerin Susanna Storch sein Portrait der Öffentlichkeit vorgestellt.

Kirchenpräsident Dr. h. c. Christian Schad und die Mainzer Künstlerin Susanna Storch
Foto: Landeskirche/Landry

Speyer (lk)Alle bisherigen Kirchenpräsidenten wurden von Künstlern porträtiert. Seit der Renovierung des Landeskirchenrates am Domplatz 5 findet sich die Galerie im Flur des Kirchenpräsidentenbüros. Der Platz für das Acrylbild von Christian Schad war schon reserviert. Nach vierwöchiger Arbeit im Mainzer Atelier wurde es von der Künstlerin Susanna Storch und dem Kirchenpräsidenten enthüllt.

Der Kontakt sei über den ehemaligen Kulturstaatssekretär des Landes Rheinland-Pfalz, Walter Schumacher, entstanden, so Schad. Auf diese Weise kam es im Januar zu dieser Auftragsarbeit in Zeiten von Corona. Susanna Storch konnte sich einen Monat lang jeden Tag acht Stunden in ihr Werk vertiefen. Es zeigt Christian Schad mit aufgeschlagener Bibel.

„Wir haben uns in Speyer getroffen. Dort habe ich die ‚Ahnengalerie‘ zum ersten Mal gesehen und dann bei unserem Kennenlernen einige Fotos von Herrn Schad gemacht“, erzählt die Mainzer Künstlerin. Ihr sachlicher, realistischer Stil solle die Menschenfreundlichkeit des Kirchenpräsidenten ausstrahlen. Sie habe die Erfahrung gemacht, dass sie die Menschen treffen müsse, um sie porträtieren zu können. Derzeit habe sie erstaunlich viele Anfragen für Familien- oder Kinderportraits. „Christian Schad ist mir sofort sympathisch gewesen“, so Storch, die sich über den Auftrag gefreut habe.

„Ich arbeite momentan meistens zuhause, hauptsächlich wegen des besseren Lichts in dieser Jahreszeit. Arbeit gibt es genug, zum Glück, ich hatte im letzten Jahr und auch jetzt wieder diverse Auftragsarbeiten, wofür ich sehr dankbar bin“, ließ die Künstlerin wissen. Das gerahmte Bild sei im Format 70 mal 80 cm gearbeitet und mit Acrylfarben ausgeführt. Es sei eines von insgesamt sieben Portraits, die sie in den letzten zwölf Monaten malen konnte.

Mehr zum Thema: http://www.susannastorch.de

28.02.2021

Kirche

„Die Basis-Bibel in digitaler Form ist ein Segen“

Vor Kurzem ist die neue komplette Basis-Bibel in zeitgemäßer Sprache bei der Deutschen Bibelgesellschaft erschienen. Drei Pfarrerinnen und Pfarrer der Landeskirche geben eine Einschätzung dazu, für wen die neue Ausgabe geeignet ist.

Speyer / Neustadt / Landau (lk)Verständlich, innovativ, vertraut – mit diesen Schlagworten wirbt die Deutsche Bibelgesellschaft für die neue Basis-Bibel, die Ende Januar erschienen ist. Michael Landgraf, Andreas Große und Sigrun Welke-Holtmann bewerten die neue Ausgabe auf verschiedene Weise. Sie geben ihre Einschätzung dazu, wie die Übersetzung bei Jugendlichen, Konfirmandinnen und Vikaren, mit denen sie arbeiten, ankommt.

Michael Landgraf ist Bibelbeauftragter der Landeskirche und war als pfälzischer Delegierter an der Entstehung der Basis-Bibel seit 2003 beteiligt. „Getreu dem reformatorischen Motto ‚Den Leuten von heute aufs Maul schauen‘ haben wir von der Deutschen Bibelgesellschaft schon 2003 gemerkt, dass die Bibel neu übersetzt werden muss“, sagt Landgraf. „Sowohl Sprachkompetenz als auch Lesegewohnheiten der Menschen haben sich in den letzten 20 Jahren dramatisch verändert. Wir wollten die Basis-Bibel für digitale Leserinnen und Leser ausrichten“, blickt der Neustadter zurück. Als Digitalausgabe sei sie besonders für die jüngere Altersgruppe wichtig. Schließlich sind sie als „Digital Natives“ in einer digitalen Welt groß geworden. „Die Basis-Bibel ermöglicht ein leichteres Lesen, da jeder Satz in einer neuen Zeile beginnt“, so Landgraf. „Das ist auch für alle, die die Bibel auf dem Smartphone oder Tablet lesen, ein großer Gewinn“. Zudem gebe es Links zu kurzen oder ausführlichen Erklärungen, durch die der Text leichter verständlich sei.

Neben den Leserinnen und Lesern sieht Landgraf, der das Religionspädagogische Zentrum in Neustadt leitet, auch pädagogische Fachkräfte als Publikum der neuen Basis-Bibel. Pädagoginnen und Pädagogen hätten die Luther-Bibel immer als problematisch für die Jüngeren empfunden und die Gute-Nachricht-Bibel als zu frei übersetzt. „Die Basis-Bibel ist in ihren Texten eine gute Alternative zu beiden. Sie eignet sich für die Vorbereitung von Predigten, Gruppenstunden oder Religionsunterricht“, so Landgraf. Er hat die neue Ausgabe im Auftrag der Religionspädagogischen Institute der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zudem vorab in Schulen der Sekundarstufe I getestet. „In der digitalen Ausgabe werden beispielsweise auch erklärende Filme bereitgestellt. In Zukunft werden auch Elemente für die Darstellung in der virtuellen Realität oder für die Nutzung mit Sprachassistenten angeboten, die sich gerade in der Entwicklung befinden“, berichtet er.

Verständliche Bibeltexte ohne langatmige Umschreibungen – Eine Bibel unter vielen

Andreas Große, Referent für die Konfirmandenarbeit im Institut für kirchliche Fortbildung, schätzt in der digitalen Praxis den Vorteil, den Landgraf beschreibt: „Die komplette Ausgabe der Basis-Bibel ist jetzt Teil der KonApp, einer App, die die EKD für die Konfirmandenarbeit anbietet. Die Einbindung der Bibeltexte erleichtert auch die inhaltliche Arbeit damit sehr. Die Konfirmandinnen und Konfirmanden haben nun jederzeit und kostenlos die Bibel in der Hosentasche auf dem Handy mit“, sagt Große. Gerade die Sprache der Basis-Bibel sei in die Lebenswelt der Jugendlichen übertragbar – anders als die Luther-Bibel in der 2017er-Fassung, die eher Hürden gestellt habe. „Die sprachliche Gestalt und das Druckbild der Basis-Bibel sind ein echter Segen“, lobt Große. Viele unbekannte Bibeltexte ließen sich leichter verstehen ohne langatmige Umschreibungen.
Für Sigrun Welke-Holtmann, die am Protestantischen Predigerseminar den Vorbereitungsdienst der zukünftigen Pfarrerinnen und Pfarrer koordiniert, ist die Basis-Bibel ein „weiterer Mosaikstein im Angebot verschiedener Bibel-Ausgaben. Durch die große Vielfalt und Bandbreite findet jeder eine passende Version. Denn jede Übersetzung hat bestimmte Kriterien, denen sie folgt“, sagt Welke-Holtmann, die an der Bibel in gerechter Sprache mitgewirkt hat. An der Basis-Bibel schätzt sie die einfache und klare Sprache und dass sie digital aufbereitet ist. Das Wichtigste sei ihr, dass das Wort Gottes lebendig unter uns sei, dass es gelesen, verstanden und gelebt wird: „Der eine lässt sich vielleicht am ehesten durch die vertrauten Worte der Lutherbibel ansprechen, die andere durch die pointierten Worte der Bibel in gerechter Sprache, ein dritter durch die kurzen Sätze der Basis-Bibel“, sagt Welke-Holtmann. Von ihren Vikarinnen und Vikaren erwartet sie jedoch, dass sie die Predigttexte für die Predigten selber übersetzen.
Weitere Infos unter: https://www.die-bibel.de/bibeln/unsere-uebersetzungen/basisbibel/

22. Februar 2021

„Klimawandel lokal betrachtet“

Onlineveranstaltung des Forum Katholische Akademie Speyer

Speyer – Die Pfalz wird gerne als klimatisch begünstigte Region bezeichnet. Doch in den zurückliegenden Jahren wurde aus „klimatisch begünstigt“ eher „heiß und trocken“. Der Referent Philipp Reiter vom Klimawandelinformationssystem Rheinland-Pfalz beschreibt bereits beobachtete und mögliche zukünftige Veränderungen des Klimas in der Pfalz auf Grund des Klimawandels. Darüber hinaus werden auch konkrete Folgen und die erforderliche Anpassung an den Klimawandel thematisiert.

  • Termin: Dienstag, 23. Februar 2021, 19:30 – 21:00 Uhr
  • Ort: Online-Veranstaltung
  • Kosten: kostenfrei
  • Anmeldung: Katholische Erwachsenenbildung Bistum Speyer, E-Mail: keb@bistum-speyer.de
  • Kontakt: Tel. 06232 / 102-180

Bistum Speyer
23.02.2021

Globaler Klimaaktionstag mit Beteiligung der Kirchen

Bistum Speyer und die Evangelische Kirche der Pfalz rufen zur Mitwirkung am Globalen Klimaaktionstag auf.

Speyer (is/lk)Das Bistum Speyer und die Evangelische Kirche der Pfalz folgen dem Aufruf von „Fridays for Future“: Am 19. März findet ein globaler Klimaaktionstag statt, der mit zahlreichen kreativen Beiträgen begleitet werden soll. Als Mitglieder von „Churches for Future“ haben sich Bistum und Landeskirche bereits in der Vergangenheit ökumenisch mit den Zielen der Klimabewegung solidarisiert.

Die Schöpfung zu erhalten und Klimagerechtigkeit zu fordern, sind die Anliegen der beiden Kirchen. Bistum und Landeskirche verfügen gemeinsam über rund eine Million Mitglieder in Pfalz und Saarpfalz. In einem flächendeckenden Appell wurden die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Pfarreien und Gemeinden zur Mitwirkung am Klimaaktionstag aufgerufen.

Als Möglichkeiten zum Engagement gibt es sowohl digitale als auch analoge Formate. So können musikalische Darbietungen von Kirchtürmen oder Fenstern aufgenommen werden. Nach der Einsendung unter fsc@bistum-speyer.de werden sie am 19. März zum Klimaaktionstag gebündelt präsentiert. Weitere Formate sind Andachten und Gottesdienste, die sich mit dem Thema beschäftigen. Auch die Bewerbung des Aktionstages in den Netzwerken, insbesondere der lokalen Aktionen von „Fridays for Future“, wird empfohlen.

Aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen werden Aktionen im öffentlichen Raum vermutlich nur sehr begrenzt stattfinden. Geplante Aktionen sollten daher bis zum 5. März an umweltbeauftragter@bistum-speyer.de oder umwelt@frieden-umwelt-pfalz.de geschickt werden, um sie entsprechend sichtbar werden zu lassen. Videos und Fotos können auch gerne nach dem Stichtag noch eingesendet werden – sie erscheinen dann am 19. März auf den Seiten von Bistum und Landeskirche.

Link zum Klimastreik-Aufruf von Bistum und Landeskirche: https://www.bistum-speyer.de/bistum/weltkirche/klimaaktionstag/

23.02.2021