Historisches Museum der Pfalz Speyer

Prominenter Besuch im Historischen Museum der Pfalz

Ministerpräsident a.D. Bernhard Vogel (l.) mit Museumsdirektor Alexander Schubert in der Rendezvous-Ausstellung im Historischen Museum der Pfalz.
Foto: Historisches Museum der Pfalz Speyer / Sabrina Albers

Prominenten Besuch empfing Museumsdirektor Alexander Schubert im Historischen Museum der Pfalz Speyer. Der ehemalige Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Thüringen Bernhard Vogel kam in Begleitung des früheren politischen Chefreporters der Tageszeitung „Die Welt“ Peter Schmalz, um sich die neu eröffnete Ausstellung „Rendezvous. Frankreichs Militär in der Pfalz 1945 – 1999“ zeigen zu lassen.

Die Schau thematisiert die spannende Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als die dauerhafte Aussöhnung der ‚Erbfeinde‘ Frankreich und Deutschland gelang. Bernhard Vogel war nicht nur Zeitzeuge dieser bedeutenden Ära der Völkerverständigung, sondern selbst maßgeblicher Akteur. Von 1979 bis 1983 war er als rheinland-pfälzischer Ministerpräsident zugleich Bevollmächtigter der Bundesrepublik Deutschland für kulturelle Angelegenheiten im Rahmen des Vertrages über die deutsch-französische Zusammenarbeit und damit Frankreichs deutscher Ansprechpartner für alle Fragen der Kultur und Bildung. Mit entsprechend großem Interesse vollzog Vogel die in der Ausstellung gezeigte Chronologie der Ereignisse nach und ließ sich von den vielen, zum Teil sehr persönlichen Zeitzeugnissen beeindrucken. „Kompakt, inhaltsstark und sehr gut gemacht“, lautete am Ende des einstündigen Rundgangs das Fazit des Ministerpräsidenten a.D., der dem Museumsdirektor eine „glückliche Hand bei der Themenauswahl“ attestierte.

Ministerpräsident a.D. Bernhard Vogel (l.) mit Museumsdirektor Alexander Schubert in der Rendezvous-Ausstellung im Historischen Museum der Pfalz.
Foto: Historisches Museum der Pfalz Speyer / Sabrina Albers

Die Ausstellung „Rendezvous. Frankreichs Militär in der Pfalz 1945 – 1999“ ist noch bis 29. Januar 2022 täglich, außer montags von 10 bis 18 Uhr im Historischen Museum der Pfalz zu sehen.  WeitereInformationen unter www.museum.speyer.de

Text: Historisches Museum der Pfalz Speyer Foto: Historisches Museum der Pfalz Speyer / Sabrina Albers
21.07.2021

Technik Museum Speyer

NASA Astronaut Jack Lousma zu Gast im Technik Museum Speyer

Vortrag in englischer Sprache am Samstag, 7. August 2021

Speyer – Am Samstag, 7. August 2021 besucht der NASA Astronaut Jack Lousma das Technik Museum Speyer, um dort einen Vortrag über seine beiden Raumfahrtmissionen zu halten. Jack Lousma flog 1973 zur Raumstation Skylab und war 1982 Kommandant der 3. Space Shuttle Mission. Der Vortrag findet von 14.30 Uhr bis 15.30 Uhr im FORUM des Museums statt. Die Präsentation erfolgt in englischer Sprache.

Informationen zu Jack Lousma

Jack Robert Lousma wurde am 29. Februar 1936 in Grand Rapids im Bundesstaat Michigan geboren. Nach seinem abgeschlossenem Bachelorstudium der Luftfahrttechnik an der University of Michigan 1959 ging er zum US Marine Corps, wo er als Aufklärungspilot eingesetzt wurde. 1965 machte er seinen Master in Luftfahrttechnik an der Naval Postgraduate School in Kalifornien. Außerdem folgten drei Ehrendoktortitel: 1973 von der University of Michigan, 1982 vom Hope College und 1986 vom Cleary College.

Jack Lousma wurde am 4. April 1966 für die 5. Gruppe mit 19 NASA-Astronauten ausgewählt. Er gehörte den Unterstützungsmannschaften für die Apollo 9, Apollo 10 und Apollo 13 Missionen an. Bei Apollo 13 war Jack Lousma der „Capcom“ (Capsule Communicator) im Missionskontrollzentrum (MCC) in Houston, als die weltbekannte Meldung von Pilot Jack Swigert „Okay, Houston, wir hatten da gerade ein Problem!“ über seine Kopfhörer kam. Lousma antwortete: „Hier ist Houston, könntet ihr das bitte wiederholen?“. Daraufhin meldete sich Kommandant Jim Lovell und wiederholte „Houston, wir haben ein Problem!”. Anschließend folgte dessen Untersuchung. Es wurden Maßnahmen entwickelt, um die Apollo 13 Besatzung sicher zur Erde zurückzubringen. Mitte der 90er Jahre verfilmten die Universal Studios die Apollo 13 Geschichte mit Weltstar Tom Hanks in der Hauptrolle.

Skylab II

Seine erste Mission begann am 28. Juli 1973. Jack Lousma startete als Pilot des Apollo Raumschiffs, zusammen mit dem Kommandanten Alan Bean und Wissenschaftspiloten Owen Garriott, zu seiner 59-tägigen Mission Skylab II (SL-3) Mission zur Raumstation Skylab.

Im Gepäck hatten die Astronauten eine zusätzliche Kreisel-Gyroskopanlage zur Unterstützung der defekten Kreiselanlage von Skylab. Zur Ergänzung des wissenschaftlichen Programms führte Skylab II auch einige lebende Tiere für wissenschaftliche Untersuchungen mit. Darunter befanden sich zwei Kreuzspinnen, vier Mäuse, Mücken und Essigfliegen. In einem Plastiksack flogen einige kleine Fische mit.

Die Besatzung führte wissenschaftliche Experimente an Bord von Skylab durch sowie Wartungsarbeiten und die Bergung von Filmkassetten bei drei Außenbordeinsätzen. Während ihres Aufenthaltes an Bord beschäftigten sich die Astronauten 305 Stunden mit der Sonnenastronomie, 312 Stunden mit medizinischen Wissenschaften, 223 Stunden mit Erdbeobachtungen, 103 Stunden mit Astrophysik, 117 Stunden mit Technologie-Experimenten, acht Stunden mit Materialversuchen und zehn Stunden mit Studentenexperimenten. In dieser Zeit machte die Besatzung fast 25.000 Sonnenaufnahmen, 16.800 Erdaufnahmen und zeichnete rund 28.500 Erdabtastungen auf Magnetband auf.

Als die Besatzung am 25. September 1973 im Pazifik wasserte, war Skylab II bis dahin der längste bemannte US-Raumflug. Nach der Landung wurde die Apollo Kapsel mit den Astronauten an Bord auf den Flugzeugträger USS New Orleans gehoben. Nach der knapp zweimonatigen Schwerelosigkeit wollte man vermeiden, dass die Astronauten in ein schaukelndes Schlauchboot steigen müssen. Außerdem konnte dort eine bessere erste medizinische Versorgung durchgeführt werden.

Jack Lousma war bei seiner ersten Mission 59 Tage, 11 Stunden und 9 Minuten im Weltraum und hat zwei Außenbordeinsätze mit einer Dauer von 11 Stunden und 2 Minuten durchgeführt.

STS-3

Am 22. März 1982 startete Jack Lousma als Kommandant der Raumfähre »Columbia« zusammen mit Pilot Gordon Fullerton ins All. Die achttägige Mission war der dritte Testflug des Space Shuttle Programms. Dieser Flug gehörte zu den vier Testflügen (OFT) zur Überprüfung und Verifizierung der Funktionen des Orbiters in allen Flugphasen. Erstmalig wurde der Außentank nicht weiß lackiert, wie bei den ersten beiden Missionen. Damit wurde eine

Reduzierung des Startgewichtes von etwa 350 Kilogramm erreicht und bei allen weiteren Missionen übernommen. Im Laderaum der Raumfähre »Columbia« befanden sich einige wissenschaftliche Untersuchungen sowie Experimente, die das Verhalten des Orbiter-Systems während des Fluges erforschten.

Erstmals wurde der Greifarm von »Columbia« (RMS) aktiviert und aus seinen Halterungen gehoben. Es folgte eine Reihe von Tests aber noch ohne Nutzlast. Zwei Tage später wurde zum ersten Mal mit dem Greifarm eine Nutzlast bewegt. Mehrere Stunden schwenkten die Astronauten die Nutzlast sowohl innerhalb als auch außerhalb des Laderaums hin und her.

Auch beim dritten Flug der Raumfähre »Columbia« traten verschiedene Probleme auf. Eine ganze Reihe von Hitzeschutzkacheln fiel während des Starts ab. Glücklicherweise fehlten die Kacheln an thermisch weniger kritischen Stellen, sodass keine Gefahr beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre bestand.

Wegen Regen und der dadurch aufgeweichten Landebahn wurde die Landung von der Edwards Air Force Base in Kalifornien zum White Sands Northrup Strip in New Mexico verlegt. Starke Winde über White Sands verlängerten die Mission zusätzlich um einen Tag. Die erfolgreiche Landung von »Columbia« am 30. März 1982 war die einzige Landung des gesamten 30-jährigen Space Shuttle Programms auf White Sands.

Jack Lousma war bei seiner zweiten Mission 8 Tage und 4 Minuten im Weltraum und insgesamt bei seinen beiden Missionen 67 Tage, 11 Stunden und 13 Minuten im Weltraum.

Jack Lousmas Vortrag über seine beiden Missionen findet am Samstag, 7. August 2021, von 14.30 Uhr bis 15.30 Uhr im FORUM des Museums statt. Die Präsentation erfolgt in englischer Sprache. Der Vortrag ist im regulären Eintrittspreis des Technik Museum Speyer enthalten. Besucher, die nur zum Vortrag möchten, erhalten Tickets zum Preis von € 5,00 an der Museumskasse. Weitere Informationen zum Besuch von Jack Lousma gibt es unter www.technik-museum.de/lousma.

Technik Museum Sinsheim
16.07.2021

Kultur

„InnenReisen – Fred Feuerstein unterwegs – Retrospektive“ vom 16.7.-5.9.2021 in der Städtischen Galerie im Kulturhof Flachsgasse

Die Spuren der Kunst des weitgereisten Fred Feuerstein finden sich nicht nur, in vielfältiger und vielschichtiger Weise, im öffentlichen Raum, vor allem im Zentrum seines Wirkens, seiner (Wahl-)Heimatstadt Speyer – die Spuren seiner Kunst finden sich auch, tief eingegraben, in der Seele der Menschen, die sich damit befassen.

Nicht nur weil seine Skulpturen und Objekte, seine Öl-, Acryl- und Aquarell-Bilder nachhaltige Zeugnisse eines soliden handwerklichen Könnens und unerschöpflicher künstlerischer Inspiration sind, sondern weil ihnen ein poetischer Weltbezug innewohnt, der Raum schafft für energetische Resonanzen.

Bereits seine frühen Werke laden dazu ein, aktiv in spielerisch-nachdenkliche Aktion zu treten, zuweilen auch sich einzulassen auf eine Meditation – in Zeiten zunehmender Entfremdung von äußerst heilsamer Wirkung.

Die Städtische Galerie ist donnerstags bis sonntags jeweils von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Zutritt ist nur mit einer OP- oder FFP2-Maske und unter Angabe der Kontaktdaten möglich.

Text: Stadtverwaltung Speyer, Kulturbüro und Städtepartnerschaften Foto: Fred Feuerstein
12.07.2021

Kultur

Mittwochabend im Stadtarchiv: Die SchUM-Gemeinden als kreativer Think Tank. Zwei Säulen, ein Golem und Leonard Cohen

Am Mittwoch, 7. Juli 2021, 18:30 Uhr, referiert die Historikerin, Expertin für jüdische Geschichte und Geschäftsführerin der SchUM-Städte e.v., Dr. Susanne Urban, im Historischen Ratssaal zum Thema „Die SchUM-Gemeinden als kreativer Think Tank. Zwei Säulen, ein Golem und Leonard Cohen“.

SchUm, das sind die jüdischen Gemeinden in Speyer, Worms und Mainz. SchUM steht für Innovation, Modernität und Inspiration. In einem Streifzug durch mehrere Jahrhunderte werden vorbildgebende Säulen, Legenden, weise Frauen, trauernde Ehemänner und moderne Mythen vorgestellt – auch was Superman und Leonard Cohen mit all dem zu tun haben, wird das Publikum erfahren. Bilder, Töne und Graphic Novels – alles ist dabei. All das Neue, Aufregende und Ewige ist SchUM.

Eine vorherige Anmeldung unter Angabe der Kontaktdaten per E-Mail an stadtarchiv@stadt-speyer.de ist zwingend erforderlich. Eine Teilnahme ohne vorherige Anmeldung ist leider nicht möglich. Die Zuteilung der Plätze erfolgt nach Eingang der Anmeldungen. Der Eintritt ist frei.

Stadtverwaltung Speyer
02.07.2021

Speyer.Kultur goes Paradise

Sommer Open-Air-Konzerte im Paradiesgarten der Dreifaltigkeitskirche

Nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr organisiert die Stadt Speyer zusammen mit dem Bauverein der Dreifaltigkeitskirche vom 30. Juli bis 22. August 2021 die Neuauflage des sommerlichen Open-Air-Festivals im Paradiesgarten der Dreifaltigkeitskirche. In das Programm integriert ist in diesem besonderen Jahr auch die Konzertreihe „Jazz im Rathaushof“.

Im vielfältigen Festival Line-Up sind auch in diesem Sommer zahlreiche Akteure der Speyerer Kulturszene vertreten.

  • Eröffnet wird der Konzertreigen am Freitag, 30. Juli 2021, 19 Uhr, mit Hering Cerins „Wundertüte“, einer Hommage an den 80-jährigen Bob Dylan, realisiert von einer illustren Künstler*innenschar.
  • Auch Speyers Partnerstädte mischen dieses Mal mit: Aus Ravenna wird am Sonntag, 1. August 2021, 11:30 Uhr, ein Quartett mit italienischen Opernarien auf der Bühne stehen.
  • Ein Kursker Abend ist am Freitag, 13. August 2021, 19 Uhr, mit der Berliner Band „Apparatschik“ geplant, die mit „Taiga Tunes & Soviet Grooves“ nach Speyer kommt.
  • Hinzu kommen Bands, die seitens der Stadt für Veranstaltungen gebucht waren, aber aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie bisher nicht auftreten konnten.
  • Das Programm reicht von Klassik, Rock-Pop, Polka, Swing und Jazz bis hin zu einer Lesung bzw. Performance von Britta & Christian Habekost, die am Samstag, 31. Juli 2021, 19 Uhr, den vierten Band ihrer Elwenfels-Reihe vorstellen werden.   

„Die Kulturbranche war in den zurückliegenden Monaten von einem sehr langen, mitunter existenzbedrohenden Stillstand betroffen,“ bedauerte Bürgermeisterin Monika Kabs beim Pressegespräch. „Deshalb ist es auch in diesem Sommer besonders wichtig, den Künstlerinnen und Künstlern wieder eine Bühne zu bieten und ihnen und uns als Publikum wieder kulturelle Begegnungen zu ermöglichen“, so die Kulturdezernentin weiter.

Auch Christine Gölzer, Pfarrerin der Dreifaltigkeitskirche, freut sich über die Neuauflage der Paradiesgartenkonzerte, zumal der Erlös aus der Bewirtung bei den Konzerten erneut in die Anschaffung einer neuen Orgel für die Kirche fließt.

„Endlich wieder live und mit Publikum“ heißt es dann im Paradiesgarten der Dreifaltigkeitskirche. Darüber freuen sich Kulturschaffende und das Publikum gleichermaßen. Der „Eintritt“ ins Paradies ist für 15 Euro (ermäßigt 12 Euro) bei den Abendveranstaltungen und 10 Euro (ermäßigt 8 Euro) bei den Sonntags-Matinée-Veranstaltungen zu haben. Karten für das Festival gibt es ab Donnerstag, 1. Juli 2021, bei der Tourist-Info der Stadt Speyer und über alle Reservix-Vorverkaufsstellen.

Die Paradiesgarten-Konzerte sind Teil der Kampagne „Speyer.Kultur.Support“, die bereits zu Beginn der Pandemie von der Stadt Speyer ins Leben gerufen wurde, um freischaffende Künstler*innen und Musiker*innen zu unterstützen.

Stadtverwaltung Speyer
02.07.2021

Kultur / Speyer

„Timeline“-Konzert am Freitag in der Dreifaltigkeitskirche muss verschoben werden

Das am kommenden Freitag, 19 Uhr, in der Dreifaltigkeitskirche geplante Konzert „Timeline –  Mendelssohn, Piazzolla, Pärt“ mit Paul Erb und dem Kurpfälzischen Kammerorchester muss auf den 3. September 2021, 19 Uhr, verschoben werden, da der Solist krankheitsbedingt nicht auftreten kann. Bereits verkaufte Karten für das Konzert am Freitag behalten ihre Gültigkeit für den 3. September. Sollte es nicht möglich sein, den neuen Termin wahrzunehmen, können die Tickets bei der jeweiligen Vorverkaufsstelle zurückgegeben werden. 

Stadt Speyer – Kultur, Tourismus, Bildung & Sport
24.06.2021

Kultur / Technik Museum Sinsheim

Eine Reise in die Vergangenheit

Nach 110 Jahren kehrt das Rekord-Auto an seinen Fotopoint in Mannheim zurück

Der Blitzen-Benz vor dem Wasserwerk in Käfertal, 1911 und 2021.

Sinsheim / Mannheim – Vor einem Jugendstil-Zaun steht ein weißer Rennwagen mit einer kantigen Bergrennkarosserie abfahrbereit. Vier gewaltige Krümmer, die in einer Sidepipe enden, ragen aus dem Motorraum, die großen Räder mit Drahtspeichen halten jedem Untergrund stand. Fahrer und Beifahrer warten auf das Startzeichen. Hermann Layher, Präsident der Technik Museen Sinsheim Speyer, blickt von der historischen schwarz-weißen Aufnahme auf und ist mit dem Ergebnis sichtlich zufrieden: Am Montag, den 14. Juni 2021, 110 Jahre nachdem das Foto mit Rennfahrer Franz Heim entstand, wurde es mit seinen Nachkommen originalgetreu nachgestellt.

Die historische Aufnahme vor dem Käfertaler Wasserwerk aus dem Jahr 1911

Doch zurück auf Anfang: Wer sich auch nur im Entferntesten für Motorsport interessiert, dem ist der Blitzen-Benz ein Begriff. Mit 21,5 Litern Hubraum bringt der 200PS-starke Gigant eine beachtliche Leistung auf die Straße und zu Beginn des 20. Jahrhunderts war er in aller Munde: 1909 stellte der Wagen einen neuen Geschwindigkeitsrekord mit 202 Stundenkilometern auf über einen Kilometer auf; zwei Jahre später in Daytona Beach waren es sogar 228 km/h . Bis 1919 blieb dieser ungebrochen und der deutsche Hersteller „Benz“ erlangte dadurch Weltbekanntheit. Franz Heim, einst nahm sich Carl Benz persönlich des Lehrlings an und später selbst erfolgreicher Automobilkonstrukteur, bestritt mit dem Blitzen-Benz erfolgreich mehrere Bergrennen. So entstand auch diese historische Aufnahme im österreichischen Graz. Und hier klärten der Autor Dietrich Conrad und Mercedes-Benz-Kenner Lothar Gottmann auf: Sie mussten damals für dieses Bild nicht so weit fahren. Das Mannheimer Symbol, die Wolfsangeln, sind noch heute auf dem Mauerwerk des Zauns beim Käfertaler Wasserwerk zu sehen. Und auf der Straße daneben fanden Testfahrten statt. So kam diese Aufnahme zustande.

110 Jahre später an derselben Stelle nehmen die Enkel von Franz Heim im Blitzen-Benz Platz

An einem warmen Juni-Tag, über 110 Jahre später, wurde das Foto nachgestellt. Das ließ sich der Museumspräsident nicht nehmen und stellte die motorisierte Legende zur Verfügung. Seit Jahren präsentiert das Technik Museum Sinsheim diesen Wagen seinen Besuchern. Einmal im Jahr lässt Hermann Layher den in mehreren Tausend Stunden restaurierten Wagen beim BRAZZELTAG® in Speyer laufen. Doch hier lockte eine Reise in die Vergangenheit. „Gebaut wurde das Auto noch im alten Benzwerk in Mannheim-Luzenberg. Heute, 110 Jahre später, steht das Auto an gleicher Stelle. Unter großer Medienbeachtung wurde das Foto nachgestellt. Die Urenkel von Franz Heim, Daniela und Oskar Heim, waren vor Ort, auch die Benzlegende und Benz-Museumsbetreiber aus Ladenburg, Winfried Seidel, hat sich diesen wichtigen Termin nicht entgehen lassen“, erinnert sich Layher an die Dreh- und Fotoaufnahmen vor wenigen Tagen. „Das Wasserwerk Mannheim versorgt den Wasserturm in der Stadt mit frischem Quellwasser. Auch Carl Benz hat dieses Wasser getrunken. Wir haben auch davon gekostet. So war dies, 110 Jahre später, ein großes Highlight,“ so der Museumspräsident.

Nach dem Fototermin ging es auf eigner Achse von der Quadratestadt nach Ladenburg zum Benz-Museum. „Der Blitzen-Benz hat sich in Mannheim und auf der Fahrt sehr wohl gefühlt,“ erklärt Layher gut gelaunt. Auch sein Beifahrer Luca Chiusole, sein 16-jährige Neffe, kam aus dem Grinsen gar nicht raus. Hier wurde es wieder deutlich: Oldtimer bringen Generationen zusammen. 

Technik Museum Sinsheim
20.06.2021

Nibelungen-Festspiele 2021

Vielfältiges Festspielprogramm: Theater-begegnungen mit Autor Lukas Bärfuss, Finale des Autorenwettbewerbs mit Ensemblemitgliedern des Nationaltheaters Mannheim, Kindertag vor dem Dom und eine Lesung mit Suzanne von Borsody

Neben der Hauptinszenierung „Luther“ vor dem Wormser Dom vom 16. Juli bis 1. August 2021 begeistern weitere Veranstaltungen im Kulturprogramm der Wormser Nibelungen-Festspiele.

Kaiserdom Worms blau illuminiert.
Foto: Rudolf Uhrig

Kultur in Zeiten von Corona möglich zu machen, ist eine große Herausforderung. Dennoch bieten die Nibelungen-Festspiele neben der „Luther“-Inszenierung vor dem Wormser Dom ein ambitioniertes Kulturprogramm in den Nebenreihen an. 

Petra Simon, die Künstlerische und Technische Betriebsdirektorin, verantwortlich für das Kulturprogramm: „Wir wollen ein Zeichen für die Kultur setzen. Kultur muss wieder stattfinden. Neben unseren Höhepunkten im Kulturprogramm wie der Lesung mit Suzanne von Borsody bieten wir auch unseren langjährigen Programmpartnern und anderen Kulturinstitutionen eine künstlerische Plattform. Auch wenn es in diesem Jahr nicht einfach zu organisieren ist und nur unter hohen Auflagen stattfinden kann, lag es uns besonders am Herzen, mit unserem Kindertag vor dem Dom auch etwas für Familien und Kinder anzubieten.“

Den Auftakt des Kulturprogramms macht das Finale des Autorenwettbewerbs mit der Preisvergabe von Jury und Publikum. Junge Schreibende waren aufgefordert, sich mit dem Thema „Staatsräson“ im Nibelungenstoff zu befassen. Insgesamt nahmen 43 Nachwuchs-Autorinnen und Autoren aus Deutschland und Österreich an dem Wettbewerb teil, fünf davon wurden für die Endrunde ausgewählt. Beim Finale küren Jury und Publikum die Sieger. Ensemblemitglieder des Nationaltheaters Mannheim gestalten die Szenische Lesung. (SZENISCHE LESUNG / 17. JULI 2021 / 18 UHR / Das Wormser Theater, Rathenaustr. 11 /Eintritt: 14 Euro / Abendkasse 16 Euro

Die Theaterbegegnungen stellen das Festspielstück 2021 und das Thema „Luther und die Macht der Medien im öffentlichen Diskurs“ in den Fokus. Neben der Diskussionsrunde mit dem diesjährigen Autor Lukas Bärfuss werden auch die Künstler von Faltsch Wagoni erwartet, die schon 2017 Begeisterungsstürme hervorriefen. Musikalisch wird die Veranstaltung begleitet von der Musikerin des Hauptstücks „Luther“. An diesem Tag wird auch das Jugendprojekt der Festspiele „95 Storys“ vorgestellt, das in Zusammenarbeit mit dem ALISA-Zentrum Worms durchgeführt wurde.
(Diskussion / Konzert / Kabarett / 18. Juli 2021/ 11 Uhr / Heylshofpark, am Wormser Dom / Eintritt: 17 Euro)

Mit ihrer unverwechselbaren sanften und rauen Stimme schenkt die gefragte Schauspielerin Suzanne von Borsody mit dem Ensemble AZUL dem „Mythos Frida Kahlo“ eine neue, unverfälschte Dimension. Die für die Festspiele 2020 geplante und wegen der Pandemie abgesagte Lesung wurde nach 2021 verlegt und kann somit doch noch stattfinden. (Musikalische Lesung / 30. Juli 2021 / 20 Uhr / Das Wormser Theater, Rathenaustr. 11 / Eintritt Kat. 1: 25 Euro/ Kat. 2: 22 Euro / Abendkasse: Kat 1 27 Euro / Kat 2 24 Euro)

Daneben gibt es eine Kunst-Ausstellung im Kunstverein Worms „Wo ist Gott?“. Zwei Ausstellungen präsentiert das Museum Heylshof: „Hier stand er“ sowie die Ausstellung „en Detail – das Lutherdenkmal“ mit Fotografien von Rudolf Uhrig. Ferner dürfen die Vorträge der Nibelungenliedgesellschaft auch in diesem Jahr nicht fehlen.

Kindertag der Nibelungen-Festspiele.
Foto: Rudolf Uhrig

Natürlich wird es auch 2021 wieder den beliebten Kindertag mit einem bunten Programm für Familien im Heylshofpark am Wormser Dom geben. Allerdings müssen in diesem Jahr coronabedingt die Abläufe geändert werden. Tickets für den Kindertag sind kostenlos bis zum 23. Juli im TicketService im Wormser (Rathenaustr. 11) im Vorfeld erhältlich und müssen am Eingang vorgezeigt werden (begrenzte Platzkapazität). Der Kindertag ist in diesem Jahr in zwei zeitlich abgegrenzte Slots unterteilt. (Kinder- und Familientag / 25. Juli 2021 / 11:00-12:30 Uhr und 14:00 -15.30 Uhr / Heylshofpark, Eingang Stephangasse 9)

Wer selbst einmal Theaterluft schnuppern möchte, ist bei der Nibelungenhorde genau richtig. Das Projekt für Jugendliche ab 14 Jahren unter der Leitung von Astrid Perl-Haag wird in einem Sommerworkshopmit professionellen Theatermachern erarbeitet, dieses Jahr dreht sich alles um das Motto „“Get in touch? – In Kontakt kommen!“. Beim 15. Herrnsheimer Weinsommer wird sich der Sommerworkshop der Nibelungenhorde am 27. und 28. Juli jeweils um 20.30 Uhr mit einem Stationentheater im Schlosspark Herrnsheim präsentieren. (Stationentheater / 27. + 28. Juli / 20.30 Uhr/ Eintritt: VVK 14 Euro / AK 16 Euro / Herrnsheimer Schlosspark)

Als Konzertmitschnitt gibt es das Luther-Oratorium „Im Spiegel der Angst“ zu hören, eine Aufnahme aus dem Jahr 2018 präsentiert vom Bachchor Mainz sowie dem Mutare Ensemble unter Dirigent Ralf Otto. (Konzertmitschnitt / 26. Juli / 20 Uhr / Dreifaltigkeitskirche, Marktplatz 3 / Eintritt frei)

Virtuelle Einführungen zu „Luther“: Wer sich zum Stück „Luther“ informieren möchte, hat dazu bei den Einführungen Gelegenheit. Diese werden aufgrund der Pandemiesituation nur online präsentiert, der Audio-Podcast zu „Luther“ ist ab 16. Juli unter www.nibelungenfestspiele.de abrufbar.

Hinweis: Die Maßgaben für Veranstaltungen werden ständig geprüft und entsprechend angepasst. Unter www.nibelungenfestspiele.de gibt es alle aktuellen Informationen und Tickets, auch das Magazin „Festspielprogramm“ gibt es in diesem Jahr nur online auf der Website.

Dank an die Kulturprogramm-Partner

Zahlreiche Partner des Kulturprogramms der Nibelungen-Festspiele tragen zum Gelingen der Veranstaltungen bei. Das sind unter anderem der Freundes- und Förderkreis der Nibelungen-Festspiele e. V., die Kasino- und Musikgesellschaft Worms e. V., Ilse Lang und der Lions Club.

Service

Tickets für alle Rahmenprogrammpunkte können über die Hotline 01805 – 33 71 71 (0,14 Euro/Minute aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk maximal 0,42 Euro/Minute) oder über www.nibelungenfestspiele.de bestellt werden. Ebenso bieten alle bekannten Ticket-Regional-Vorverkaufsstellen die Karten an.

Text: Nibelungenfestspiele gGmbH der Stadt Worms Foto: Rudolf Uhrig
20.06.2021

Kultur

Technik Museum Sinsheim

Museum & Friends

Buntes Oldtimer-Treffen zum 40. Geburtstag des Technik Museum Sinsheim

Ob sportliche US-Cars oder klassische Oldtimer, alle Fahrzeuge bis 1991 sind willkommen.
Foto: Technik Museum Sinsheim

Sinsheim – Blubbernde V8-Motoren, der unverkennbare Sound eines 2-Takters oder aber das rhythmische Tuckern eines LANZ-Bulldogs – zum Jubiläum der Technik Museen Sinsheim Speyer findet am Sonntag, 4. Juli 2021 ein lockeres, markenoffenes Benzingespräch für Fahrzeugenthusiasten auf Parkplatz P1 und dem Innenhof des Technik Museum Sinsheim statt. Von 9 bis 18 Uhr erleben die Besucher blankpolierte Straßenkreuzer, bunte Kult-Automobile und außergewöhnliche Raritäten bis Baujahr 1991 aus nächster Nähe.

„Aufgrund der Jubiläen der Technik Museen Sinsheim Speyer sowie der Resonanzen für unsere Veranstaltungen bieten wir unseren Fans ein weiteres markenoffenes Treffen in Sinsheim an. Wir freuen uns auf zahlreiches Erscheinen“, so die Eventmanagerin des Museums Susanne Rieder. Unterhalb der imposanten Zeitzeugen der Lüfte bietet das entspannte Benzingespräch eine Gelegenheit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und zu fachsimpeln. Hier trifft ein Cadillac aus den 50er Jahren auf einen Sachsenporsche aus der ehemaligen DDR, das Kultfahrzeug der 70er, Ford Capri, auf die Design-Ikonen von Alfa Romeo oder eine seltene Indian-Maschine auf eine historische Zugmaschine. „Wir sind optimistisch, dass Museum & Friends ein Erfolg wird. Dann kann es gut sein, dass wir dieses Benzingespräch auch in den kommenden Jahren fortführen werden“, so Rieder zuversichtlich. 

Die Organisatoren des Technik Museum Sinsheim erwarten unzählige Oldtimer.
Foto: Technik Museum Sinsheim

Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, bitten die Organisatoren um eine rechtzeitige Voranmeldung. Selbstverständlich erhalten aktive Teilnehmer an diesem Tag auch ermäßigten Eintritt in das Technik Museum Sinsheim und ein kleines Präsent bei der Einfahrt. Auch die Gastronomie des Technik Museum Sinsheim sorgt, wie gewohnt, für das leibliche Wohl. Alle Information zum Treffen am Sonntag, 4. Juli sowie die Anmeldemöglichkeit gibt es unter www.technik-museum.de/museum-and-friends.

Technik Museum Sinsheim
18.06.2021

Kultur / Veranstaltungen

Kinder- und Jugendtheater Speyer e. V.

ROTKÄPPCHEN UND DER WOLF

Marionettentheater für Kinder ab 3 Jahren

Familienvorstellung am Sonntag, 20. Juni 2021, 15:00 Uhr

Im Alten Stadtsaal, Kleine Pfaffengasse 8, 67346 Speyer

Das Märchen „Rotkäppchen“ ist eine der bekanntesten Erzählungen Europas. Im Laufe der Zeit hat sich die Geschichte in vielerlei Hinsicht gewandelt, sie wurde unterschiedlich interpretiert und legte immer wieder neue moralische Aussagen nahe. In der TrollToll Adaption ist Rotkäppchen ein kleines, fröhliches, aufgewecktes Mädchen, das sich nicht von der allgemeinen Angst vor dem Wolf anstecken lässt. Das trifft sich gut, denn unser Wolf denkt nicht daran in die Fußstapfen seines Vaters, seines Großvaters und seines Urgroßvaters zu steigen und die Rolle des Bösewichts zuspielen.

Eines Tages, als Rotkäppchen im Wald auf dem Weg zur Großmutter ist, begegnet es dem Wolf. Die Beiden mögen sich auf Anhieb und freunden sich an. Doch Jäger Kali, der Hüter der Märchen, ist damit überhaupt nicht einverstanden. Er droht den Wolf aus dem Märchenland zu verbannen, wenn er aus der Reihe tanzt und nicht tut was im Märchenbuch geschrieben steht …

Ein Gastspiel des TrollToll Theaters Hanne Heinstein www.trolltoll.de

Preiskategorie 1
Erwachsene 10 € / ermäßigt 7 €

Karten nur mit Reservierung erhältlich! Kein Vorverkauf!
Kartenreservierung unter 06232 2890750 oder an reservierung@theater-speyer.de

Weitere Informationen finden Sie unter www.theater-speyer.eu

Bitte beachten Sie unsere Corona-Regelungen.

Kinder- und Jugendtheater Speyer e. V.
18.06.2021