Kommunalpolitik Speyer

„Nie wieder“

Am 76. Jahrestag der Befreiung Deutschlands (08.05.2021), erinnern wir an die Befreiung von der Diktatur, der Schreckensherrschaft, der Befreiung vom Faschismus und vom Nationalsozialismus!

Deshalb war ich (A.d.R.: Nicolas Herbin, stellvertretender Juso Vorsitzender Speyer) gemeinsam mit meinen Genoss*innen der Jusos Speyer unterwegs und habe in Speyer verschiedene Stolpersteine gereinigt.

Millionen von Menschen verloren ihr Leben während des 2. Weltkriegs auf unmenschlichste Art und Weise. Und das nur, weil sie nicht in die menschenverachtende Weltanschauung des Nationalsozialismus passten. Wir müssen in der heutigen Zeit von Verschwörungstheoretikern, Neo-Nazis, äußerst quer denkenden Personen den Frieden als hohes Gut verteidigen!

Für die Jusos Speyer gilt: „Antisemitismus, Rassismus und jegliche Form der Diskriminierung zerstören unsere Vielfalt und müssen aufgehalten werden“.

Der 8. Mai gilt als einer der wichtigsten Gedenktage der deutschen Geschichte. Vor 30 Jahren, am 8. Mai 1985, hatte der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker das Kriegsende als „Tag der Befreiung“ von der Herrschaft des Nationalsozialismus bezeichnet.

Dieser Gedenktag muss ein Feiertag werden, denn es würde vielleicht helfen, endlich zu begreifen, dass der 8. Mai 1945 der Tag der Befreiung war, und der Niederschlagung des NS-Regimes.“

Nicolas Herbin, stellvertretender Juso Vorsitzender Speyer
09.05.2021

Speyer

Erinnerung an die Reichspogromnacht

Stadt wird Mitglied im Förderverein der Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt

Stadtvorstand beim niederlegen und Gedenken an die Opfer der Pogromnacht in Speyer.
v.l.: Sandra Selg, Irmgard Münchweinmann, Bürgermeisterin Monika Kabs, Oberbürgermeisterin Stefanie Steiler

Aufgrund der coronabedingt weiterhin geltenden Einschränkungen kann die Gedenkstunde anlässlich des heutigen 9. Novembers, die die Stadt Speyer traditionell gemeinsam mit dem DGB Stadtverband Speyer, Region Vorder- und Südpfalz, durchführt, nicht wie geplant stattfinden. Um dennoch ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen, hat die Stadtspitze gemeinsam mit einigen Vertreter*innen des DGB heute in stillem Gedenken Kränze am jüdischen Mahnmal in der Hellergasse niedergelegt.

Inschrift der Opfer der Pogromnacht in Speyer und anschliessenden Deportation ins KZ nach Gurs.

„Leider verhindert die Corona-Pandemie, dass wir diesen traurigen Tag der deutschen Geschichte wie gewohnt begehen können. All jene, die den Opfern der Reichspogromnacht gedenken möchten, sind aber herzlich eingeladen, alleine zum Gedenkstein zu kommen, einen Moment innezuhalten und vielleicht eine Blume oder Grablicht dort zu lassen“, betont Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler. „Gedenkveranstaltungen wie diese sind wichtig, damit wir uns regelmäßig daran erinnern, dass solche Grausamkeiten nie wieder passieren dürfen. Niemand darf je wieder auf Merkmale wie Religion, Herkunft oder Hautfarbe reduziert werden. Die Nazis haben dafür gesorgt, dass die Menschen ihr Mitgefühl und ihre Menschlichkeit verloren haben – dies in Zukunft zu verhindern, ist unser aller Aufgabe“, so Seiler weiter.

Gedacht wird am 9. November der schrecklichen Vorkommnisse in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, der sogenannten „Reichspogromnacht“, als neben vielen anderen jüdischen Gotteshäusern deutschlandweit auch die ehemalige Speyerer Synagoge in der Hellergasse bis auf die Grundmauern niedergebrannt wurde.

Die Menora vor der neuen Synagoge Beith Schalom in Speyer

Darüber hinaus hat die Stadtspitze den geschichtsträchtigen Tag genutzt, um seine Mitgliedschaft im „Förderverein Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt/W.“ zu erklären. Vorstandsvorsitzender Eberhard Dittus nahm deshalb ebenfalls am stillen Gedenken teil und verwies darauf, dass auch fünf junge Männer aus Speyer, die alle Mitglieder der Naturfreunde waren, im Schutzhaft- und Arbeitslager in der ehemaligen Turenne-Kaserne in Neustadt inhaftiert waren. Das Lager zählt zu den frühen Konzentrationslagern und diente dem verbrecherischen Nazi-Regime zur Einschüchterung ihrer politischen Gegner. Nahezu 500 Männer aus mehr als 80 Gemeinden in der Pfalz wurden hier wochenlang gefangen gehalten und misshandelt. Die Gedenkstätte erinnert an diese Männer und wurde als Geschichtswerkstatt und Museum ausgebaut. „Mit der Mitgliedschaft im Förderverein möchten wir als Stadt ein deutliches Zeichen setzen und den Menschen gedenken, die im Neustadter Lager unter menschenunwürdigen Bedingungen leiden mussten“, so die Oberbürgermeisterin.

Stadtverwaltung Speyer
11.11.2020