Gesundheit

Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer

Innovatives OP-Verfahren Peritonektomie mit HIPEC kombiniert Krebsentfernung und Chemotherapie

Bereits zwei Patienten erfolgreich von Chefarzt Prof. Dr. Christian Klink behandelt

Prof. Dr. Christian Klink, seit August 2020 Chefarzt für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer, bietet Patienten mit speziellen Bauchtumoren jetzt ein innovatives OP-Verfahren an: Im ersten Schritt wird das krebsbefallene Bauchfell entfernt (Peritonektomie), anschließend die Bauchhöhle mit einer erwärmten Chemotherapie-Lösung durchgespült (HIPEC – Hypertherme IntraPEritoneale Chemotherapie). Die Peritonektomie mit HIPEC wird nur in wenigen spezialisierten Kliniken in Deutschland durchgeführt. Am Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus wurden bereits zwei Patienten erfolgreich so behandelt.

„Die Peritonektomie mit HIPEC kann die Prognose betroffener Patienten deutlich verbessern“, sagt Prof. Dr. Klink. Darmkrebspatienten können nach Auskunft des erfahrenen Operateurs, der vor seinem Start in Speyer das Viszeralonkologische Zentrum der RWTH Aachen leitete, wertvolle Lebenszeit und -qualität gewinnen. Bei bestimmten Krebsarten wie Gallerttumoren (Pseudomyxome) oder Blinddarmkrebs (Appendixkarzinom) ist sogar eine völlige Heilung möglich. „Wenn sich der Krebs noch nicht weit ausgebreitet hat, ist die Therapie am erfolgversprechendsten.“ 

Ob eine Peritonektomie mit HIPEC in Frage kommt, klären die Spezialisten vor der Operation durch bildgebende Verfahren wie Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT). Zu Beginn der OP öffnen die Mediziner die Bauchdecke und ermitteln das Ausmaß der Tumorerkrankung auf Grundlage eines standardisierten Peritonealkarzinose-Indexes (Bauchfellkrebsbestimmung). Ist eine Peritonektomie mit HIPEC erfolgversprechend, legen sie für jeden Patienten das individuell passende OP-Verfahren fest.

Bei der eigentlichen Peritonektomie mit HIPEC entfernen die Operateure zuerst das befallene Gewebe. „Oft müssen wir Organe wir die Gallenblase komplett entnehmen, beim Darm ist eine teilweise Resektion möglich“, erklärt Prof. Dr. Klink.

Anschließend führen die Mediziner spezielle Schläuche (Drainagen) in die Bauchhöhle ein, verschließen den Bauch und pumpen in ihn eine auf rund 42 Grad erwärmte spezielle Chemotherapie-Lösung. „Die Chemo bleibt für eine exakt berechnete Dauer im Bauch, um Tumorzellen abzutöten, die sich nicht entfernen ließen“, erläutert der Facharzt für Chirurgie und Viszeralchirurgie mit der Zusatzbezeichnung Spezielle Viszeralchirurgie. Danach fließt die Lösung über die Drainagen ab.

Am Diakonissen-Stiftungskrankenhaus Speyer haben Prof. Dr. Klink und sein Team im zweiten Halbjahr 2020 eine Patientin mit einem Gallerttumor und einen Blinddarmkrebspatienten erfolgreich mit einer Peritonektomie mit HIPEC behandelt. „Beide sind bei gutem Gesundheitszustand zuhause“, berichtet Prof. Dr. Klink.

„Die Operation war sehr umfassend, so dass ich mich danach einige Wochen im Krankenhaus erholen musste“, berichtet der 65-jährige Patient aus Nordbaden, dem beim Eingriff Milz, Galle und Bauchfell entfernt wurden. „Ich bin froh, dass dieses neue Verfahren bei mir möglich war. Jetzt bin ich zuversichtlich, dass alles gut bleibt.“

Angesichts der sehr guten Therapieerfolge strebt die Klinik für 2021 den Ausbau des Angebots an.

Zu Prof. Dr. Christian Klink:

Der gebürtige Lübecker Prof. Dr. Christian Klink war bis zu seinem Wechsel nach Speyer an der RWTH Aachen in verschiedenen Leitungspositionen tätig: Nach dem Start 2005 als Assistenzarzt in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie wechselte er 2010 an die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, im darauffolgenden Jahr an die Klinik für Gefäßchirurgie für jeweils zwölf Monate.

Ab 2014 übernahm der Facharzt für Chirurgie und Viszeralchirurgie mit der Zusatzbezeichnung Spezielle Viszeralchirurgie in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie zunächst die Oberärztliche Leitung der Chirurgie des oberen Gastrointestinaltrakts (Speiseröhre und Magen) und der interdisziplinären Tumorkonferenz des Euregional comprehensive Cancer Center Aachen (ECCA) und dann die Leitung der Chirurgie des unteren Gastrointestinaltraktes (Dünndarm, Dickdarm und Enddarm).

Ebenfalls ab 2014 koordinierte der erfahrene Chirurg das Aachener Magenkrebszentrum, ab 2017 das gesamte Viszeralonkologische Zentrum. Bereits ein Jahr zuvor hatte er die Leitung des Studienzentrums Viszeralmedizin übernommen, 2017 wurde er zudem Mitglied der Abteilung für Chirurgie am Medizinischen Zentrum der Universität Maastricht. Seit 2018 war Prof. Klink als Leitender Oberarzt an der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationsmedizin der Aachener RWTH-Uniklinik tätig. Der 44-Jährige ist verheiratet und hat vier Kinder.

Gesundheit

Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer

„Helden in der Krise“: Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer für Engagement in der Corona-Krise ausgezeichnet

Das Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer hat für das herausragende Engagement in der Corona-Krise die Auszeichnung „Helden in der Krise“ erhalten. Mit dieser Auszeichnung bedanken sich das F.A.Z.-Institut, Hansgrohe, Beekeeper, Signal Iduna und die dpa-Tochter news aktuell für die außerordentliche Hilfe, die das Krankenhaus in der Pandemie geleistet hat.

Speyer – „Man mag sich gar nicht vorstellen, welches menschliche Schicksal es ohne das großartige gesellschaftliche Engagement in der Corona-Krise gegeben hätte“, sagt Dr. Gero Kalt, Geschäftsführer des F.A.Z.-Instituts. „Dafür bedanken wir uns bei allen Personen, Unternehmen und Institutionen, die in der Krise Besonderes geleistet haben!“

„Die Corona-Pandemie war und ist für unser Haus eine besondere Herausforderung, der wir mit guter Zusammenarbeit, engem fachlichen Austausch und großem Einsatz begegnen“, sagt Wolfgang Walter, Sprecher der Geschäftsführung des Diakonissen-Stiftungs-Krankenhauses. „Deshalb freut es uns sehr, dass die großartige Leistung, die unsere Belegschaft in den vergangenen Monaten erbracht hat, nun ausgezeichnet wird.“

Das Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer gehört zu rund 1.200 geehrten „Helden in der Krise“. Diese Zahl zeigt das beachtliche gesellschaftliche Engagement in der Corona-Krise. Hierfür wurde den Engagierten auch schon ganz allgemein gedankt, insbesondere durch die Politik. Mit der Auszeichnung „Helden in der Krise“ bedanken sich F.A.Z.-Institut, Hansgrohe, Beekeeper, Signal Iduna und news aktuell direkt und persönlich bei einzelnen Personen, Unternehmen und Institutionen, die sich in der Pandemiebewältigung hervorgetan haben.

Ausgezeichnet wurden dabei sehr unterschiedliche Aktivitäten – von der Produktion großer Mengen Desinfektionsmittel für Krankenhäuser über besondere Betreuungsleistungen für Ältere bis hin zum Aufbau von Internetplattformen, über die die Nachbarschaftshilfe organisiert wurde.

Diakonissen Speyer
12.08.2020

Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer: Chefarzt Privatdozent Dr. Dirk Jentschura übergibt Leitung der Allgemein- und Viszeralchirurgie an Prof. Dr. Christian Klink

Stabwechsel in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer: Nach 21 Jahren übergibt Chefarzt und ärztlicher Direktor Priv.-Doz. Dr. Dirk Jentschura die Leitung der Abteilung zum 1. August an Prof. Dr. Christian Klink, den langjährigen Leitenden Oberarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie an der Uniklinik der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen. Die Nachfolge als Ärztlicher Direktor des Diakonissen-Stiftungs-Krankenhauses tritt der Kardiologe Dr. Harald Schwacke, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, an. Priv-Doz. Dr. Dirk Jentschura hat sich entschlossen, seine Tätigkeit am Diakonissen-Stiftungskrankenhaus zu beenden und sich anderen, neuen Herausforderungen und Aufgaben in der Chirurgie zuzuwenden.

Dr. Dirk Jentschura (li) übergibt die Leitung der Allgemein- und Viszeralchirurgie an Prof. Dr. Christian Klink (re)
Foto: Gerald Schilling

Speyer – „Priv.-Doz. Dr. Jentschura hat über zwei Jahrzehnte lang sein hervorragendes medizinisches Fachwissen und seine große Erfahrung als Operateur zum Wohl unserer Patienten eingebracht, zu denen er auch menschlich immer einen guten Draht fand“, hebt Geschäftsführer Wolfgang Walter hervor. „Mit seiner Expertise hat er die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie wesentlich geprägt. Wichtige Weichenstellungen wie die Anerkennung des Speyerer Darmzentrums 2007, des Onkologischen Zentrums 2009 sowie die Anbindung an die Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg und zuletzt auch an die Universitätsmedizin Neumarkt a.M. Campus Hamburg (UMCH) als Akademisches Lehrkrankenhaus hat er federführend entwickelt und seitdem als Leiter begleitet“, betont Walter. International hat er sich an der Ausbildung des Nachwuchses an der Caucasus International University Tiflis, Georgien engagiert. „Auch für sein Engagement als Ärztlicher Direktor seit 2006 zum Nutzen des gesamten Hauses danken wir ihm sehr“, betont der Geschäftsführer. Dr. Jenschura, der selbst einer Arztfamilie entstammt und dessen Töchter sich chirurgisch beziehungsweise veterinärmedizinisch weiterbilden, habe die Begeisterung für die Medizin im Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus gelebt und weitergegeben, so Walter, der dem scheidenden Direktoriumsmitglied auch in dieser Hinsicht dankt.

“Mit Prof. Dr. Klink habe die Klinik einen sehr kompetenten Nachfolger gewinnen können,“ freut sich Walter. Der gebürtige Lübecker Prof. Dr. Christian Klink war bis zu seinem Wechsel nach Speyer an der RWTH Aachen in verschiedenen Leitungspositionen tätig: Nach dem Start 2005 als Assistenzarzt in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie wechselte er 2010 an die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, im darauffolgenden Jahr an die Klinik für Gefäßchirurgie für jeweils zwölf Monate. Ab 2014 übernahm er in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie zunächst die Oberärztliche Leitung der Chirurgie des oberen Gastrointestinaltrakts (Speiseröhre und Magen) und der interdisziplinären Tumorkonferenz des Euregional comprehensive Cancer Center Aachen (ECCA) und dann die Leitung der Chirurgie des unteren Gastrointestinaltraktes (Dünndarm, Dickdarm und Enddarm). Ebenfalls ab 2014 koordinierte der Facharzt für Chirurgie und Viszeralchirurgie mit der Zusatzbezeichnung Spezielle Viszeralchirurgie das Aachener Magenkrebszentrum, ab 2017 das gesamte Viszeralonkologische Zentrum. Bereits ein Jahr zuvor hatte er die Leitung des Studienzentrums Viszeralmedizin übernommen, 2017 wurde er zudem Mitglied der Abteilung für Chirurgie am Medizinischen Zentrum der Universität Maastricht. Seit 2018 war Prof. Klink als Leitender Oberarzt an der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationsmedizin der Aachener RWTH-Uniklinik tätig. Der 43-Jährige ist verheiratet und hat vier Kinder.

Dr. Harald Schwacke, der als Ärztlicher Direktor auf Priv.-Doz. Dr. Dirk Jentschura folgt, kam 2007 als Chefarzt des Schwerpunkts Kardiologie und Angiologie ans Diakonissen-Stiftungs-Krankenhauses Speyer und hat unter anderem die Einrichtung des Herzkatheterlabors 2008 begleitet.

Text: Diakonissen Speyer Foto: Gerald Schilling
12.08.2020