Kirche

Bistum Speyer veröffentlicht Statistik für das Jahr 2019

Hohe Zahl von Kirchenaustritten ist für Generalvikar Sturm ein „klarer Hinweis auf die Notwendigkeit von Veränderungen in der Kirche“

Das Bistum Speyer hat seine Jahresstatistik für das Jahr 2019 veröffentlicht. Danach lag die Zahl der Katholikinnen und Katholiken im Gebiet der Diözese im Jahr 2019 bei rund 507.500. Das bedeutet einen Rückgang von rund 11.000 Gläubigen gegenüber dem Jahr 2018. In Prozentpunkten ausgedrückt, betrug der Mitgliederschwund rund 2,2 Prozent.

Hauptursache ist die hohe Zahl von Kirchenaustritten: Rund 6.400 Menschen haben die katholische Kirche in der Pfalz und im Saarpfalzkreis im Jahr 2019 verlassen. „Das ist eine alarmierende Entwicklung, die uns eindringlich vor Augen führt, wie wichtig jetzt inhaltliche und strukturelle Veränderungen in der Kirche sind“, erklärt Generalvikar Andreas Sturm. „Die Menschen, die sich 2019 zum Austritt entschlossen haben, haben in der Kirche offenbar nichts mehr gefunden, was ihnen Heimat hätte geben können oder was ein starkes Argument zum Bleiben hätte sein können. Das ist bitter und ruft nach Veränderung“, ist Sturm überzeugt.

Der Anteil der regelmäßigen Gottesdienstbesucher lag 2019 wie bereits im Vorjahr bei rund 7,4 Prozent. Das Bistum Speyer verzeichnete 2019 rund 3.000 Taufen, 3.350 Erstkommunionkinder und knapp 2.000 Firmungen. „Wir freuen uns über jeden, der auf diese Weise im Glauben bestärkt wird. Wir dürfen jedoch nicht die Augen davor verschließen, dass die Zahlen seit Jahren kontinuierlich nach unten gehen. Daran wird deutlich, dass wir in der Weitergabe des Glaubens an die nächste Generation vor elementaren Herausforderungen stehen“, so Sturm. Mit 51 Übertritten, 125 Wiederaufnahmen und 176 Eintritten in die katholische Kirche gebe es zwar auch eine gegenläufige Entwicklung. „Doch die ist zu schwach, um den Aderlass an Mitgliedern zu stoppen.“

Eine Ursache sieht Sturm in der fortschreitenden Säkularisierung der Gesellschaft und der nachlassenden Überzeugungs- und Bindungskraft des Glaubens und der Kirche. „Viele suchen sich auf dem Marktplatz der Religionen und Weltanschauungen heute das Angebot heraus, das ihnen am meisten zusagt.“ Für Generalvikar Sturm ist das ein klarer Hinweis, dass die Kirche ihre Botschaft heute offensiv nach außen tragen muss. „Wir können nicht erwarten, dass die Menschen einfach zu uns kommen. Das klappt schon seit Jahren nicht mehr. Wir müssen uns selbst etwas einfallen lassen und kreative Wege finden, um den Glauben auf eine zeitgemäße Weise den Menschen nahzubringen.“

Als weitere Ursache sieht Sturm die demographische Entwicklung. So wurde mit rund 6.300 Bestattungen im Bistum Speyer im vergangenen Jahr ein neuer Höchststand erreicht. Seine Hoffnung auf Veränderungen richtet er auf den synodalen Weg der Kirche in Deutschland und das Projekt des Visionsprozesses im Bistum Speyer. „Gerade in der Corona-Krise haben wir viele praktische Beispiele gesehen, wo Christen mit ihrem Engagement und ihrer Solidarität zum Segen für andere werden, von der Einkaufshilfe für ältere Mitbürger bis zu Briefen oder regelmäßigen Anrufen bei Menschen, die von Einsamkeit bedroht sind. In diesen Projekten und Initiativen steckt eine Kraft, die auch andere begeistern kann“, ist Generalvikar Sturm überzeugt.

Weitere Informationen zur Statistik 2019 des Bistums Speyer:

https://www.bistum-speyer.de/bistum-speyer/zahlen-und-statistik/?print=158

Bistum Speyer
27.06.2020

Mit intensivem Engagement reagieren

Laut der neuesten Statistik der Evangelischen Kirche in Deutschland sind die Zahlen der Kirchenmitglieder der pfälzischen Landeskirche 2019 weiter zurückgegangen.

Speyer – (lk) Die Evangelische Kirche der Pfalz hat im Jahr 2019 nach der heute veröffentlichten Statistik der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) weiter Mitglieder verloren. Demnach sank die Zahl um 2,18 Prozent auf 494.757. Die Zahl der Austritte aus der Landeskirche stieg um rund 19,14 Prozent (938 Personen) auf 5.838. Im selben Zeitraum gab es landeskirchenweit 3.822 evangelische Taufen und 563 Eintritte. Weiter steigend bleibt auch die hohe Zahl der Beerdigungen: 7.626 Menschen aus dem Bereich der Landeskirche wurden 2019 kirchlich bestattet.

„Die Zahlen sind ernüchternd und fordern uns heraus“, erklärte Oberkirchenrat Dieter Lutz. Jeder Austritt sei einer zu viel. Die hohen Austrittszahlen machten deutlich, dass der intensive Kontakt mit den Gemeindegliedern lebenslang aufrecht erhalten werden müsse. „Gerade in Zeiten von Corona ist es gelungen, durch vielfältige digitale Formate Menschen auf neue Weise zu erreichen“, sagte Lutz. Dass ein starkes kirchliches Engagement im Bereich der Kindertagesstätten und Pflege, der Seelsorge und Krisenberatung eine mitgliederstarke Kirche brauche, sei vielen nicht selbstverständlich. Dies müsse darum verstärkt in die Öffentlichkeit getragen werden.

27.06.2020

Landeskirche nimmt Resolution der Mahnwache entgegen

Die Landeskirche hat sich in bereits vor wenigen Tagen an die Bundestagsabgeordneten appelliert, sich mehr um den Frieden in Israel zu bemühen.

Speyer – (lk) Der „Jerusalem Verein“ und „Frauen wagen Frieden“ übergeben am Freitag im Rahmen einer Mahnwache das Dokument „Cry for Hope“ für Palästina an Oberkirchenrat Manfred Sutter. Damit wollen sie auf die Situation der Palästinenserinnen und Palästinenser aufmerksam machen. Hintergrund sind die Annexionspläne der israelischen Netanjahu-Regierung. „Das Kollegium des Landeskirchenrates hat sich bereits vor 14 Tagen mit dieser Thematik beschäftigt und sich am 22. Juni dem Appell der Arbeitsstelle Frieden und Umwelt angeschlossen“, sagte Sutter bei der Entgegennahme von „Cry for Hope“. „Die von Israel beabsichtigte Annexion im Jordantal widerspricht dem Völkerrecht und zerstört die Chancen einer Wiederaufnahme des Friedensprozesses. Dagegen protestieren wir aufs Schärfste. Mit der Mahnwache unterstützen Sie die Haltung und Auffassung der Landeskirche. Dafür bedanke ich mich ausdrücklich bei Ihnen“, so Sutter zu den Veranstaltern.

In dem Appell an die Bundestagsabgeordneten fordert die Landeskirche von der israelischen Regierung, die von ihr vereinbarten Annexionspläne auszusetzen sowie von der palästinensischen Führung, interne Streitigkeiten zu beenden, sich mit einer Stimme gegen die Annexionspläne der israelischen Regierung zu wenden und keine übereilten Schritte, wie die Aufkündigung aller bisherigen Vereinbarungen mit Israel und den USA, zu unternehmen.

Außerdem ruft sie die israelische und palästinensische Zivilgesellschaft auf, sich gegen die Annexion auszusprechen und sich für Verhandlungen einzusetzen. Von den politisch Verantwortlichen in Israel und Palästina erwartet sie, Verhandlungen zur Lösung des Konfliktes wiederaufzunehmen.

Die Bundesregierung sowie die EU und ihre Mitgliedsstaaten sollen sich konsequent gegen die unilaterale Annexion von Teilen des palästinensischen Westjordanlandes durch die israelische Regierung einsetzen und an ihrer Unterstützung des Friedensprozesses festhalten.

Die Bundesregierung möge sich im Rahmen der anstehenden EU-Ratspräsidentschaft für eine zentrale Vermittlerrolle der Europäischen Union engagieren und sich weiterhin für eine verhandelte Lösung des Israel-Palästina-Konflikts auf Basis des internationalen humanitären Völkerrechts einsetzen. Stefan Meißner vom Arbeitskreis Kirche und Judentum weist darauf hin, dass „die Errichtung eines Palästinenserstaates heute die unabdingbare Voraussetzung für eine friedliche Lösung im Nahen Osten. Dazu gehört die einvernehmliche Aushandlung der Staatsgebiete zwischen beiden Seiten.“

27.06.2020

Drei Personen bewerben sich für das Kirchenpräsidentenamt

Bei der Sondersynode der pfälzischen Landeskirche wird eine neue Kirchenpräsidentin oder ein neuer Kirchenpräsident gewählt. Zwei Kandidatinnen und ein Kandidat stellen sich zur Wahl.

Scheidet auf eigenen Wunsch aus, Kirchenpräsident Christian Schad
Foto: Evangelische Kirche der Pfalz / Klaus Landry

Speyer – (lk) In seiner Pressemeldung teilt Synodalpräsident Hermann Lorenz mit, dass die Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz am 19. September 2020 eine neue Kirchenpräsidentin oder einen neuen Kirchenpräsidenten als Nachfolge von Kirchenpräsident Christian Schad wählen wird.

Zur Wahl stehen (in alphabetischer Reihenfolge): Albrecht Bähr, Pfarrer, Landesdiakoniepfarrer und Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Diakonie in Rheinland-Pfalz, Marianne Wagner, Pfarrerin, Oberkirchenrätin und Dorothee Wüst, Pfarrerin, Oberkirchenrätin. Kirchenpräsident Christian Schad geht mit Ablauf des Monats Februar 2021 in den Ruhestand.

Albrecht Bähr
Foto: Diakonie Pfalz

Albrecht Bähr ist seit 2002 Beauftragter der Diakonischen Werke in der Vertretung der Evangelischen Kirchen und der Diakonischen Werke im Land Rheinland-Pfalz. Seit 2011 ist er pfälzischer Landespfarrer für Diakonie. Bähr ist 58 Jahre alt und wohnt in Kirkel.

Marianne Wagner
Foto: Evangelische Kirche der Pfalz / Klaus Landry

Marianne Wagner ist seit 2016 Oberkirchenrätin der pfälzischen Landeskirche. Sie ist verantwortlich für Personalthemen und Gebietsdezernentin für die Kirchenbezirke an Alsenz und Lauter, Bad DürkheimGrünstadt, Donnersberg, Frankenthal und Ludwigshafen. Die 58-Jährige wohnt in NeustadtGimmeldingen.

Dorothee Wüst
Foto: Evangelische Kirche der Pfalz / Klaus Landry

Dorothee Wüst ist seit 2019 Oberkirchenrätin der pfälzischen Landeskirche. Sie ist zuständig für Schul- und Bildungsfragen und als Gebietsdezernentin verantwortlich für die Kirchenbezirke Homburg, Kaiserslautern, Kusel, Pirmasens und Zweibrücken. Wüst ist 55 Jahre alt und wohnt in Kaiserslautern.

27.06.2020

Vier Personen stehen für das Amt des juristischen Oberkirchenrates zur Wahl

Bei der Sondersynode der Evangelischen Kirche der Pfalz im September wird die Nachfolge von Oberkirchenrat Dieter Lutz entschieden. Zwei Kandidatinnen und zwei Kandidaten bewerben sich.

Jurist Marco Hößlein

Speyer – (lk) Die Kirchenregierung der Evangelischen Kirche der Pfalz hat der Landessynode vier Kandidaten für das Amt eines juristischen Oberkirchenrates vorgeschlagen: Marco Hößlein (Bad Dürkheim), Peter Lässig (Remscheid), Wiebke Wietschel (Bremen) und Bettina Wilhelm (Kaiserslautern). Die Wahl steht auf der Tagesordnung der Sondersynode, die am 19. September 2020 in der Stadthalle Speyer stattfindet. Die Bewerber wollen die Nachfolge von Oberkirchenrat Dieter Lutz antreten, der Ende Dezember 2020 in den Ruhestand geht.

Jurist Peter Lässig

Zu den Personen:

Der 45-jährige promovierte Jurist Marco Hößlein ist seit 2016 Richter am Verwaltungsgerichtshof BadenWürttemberg. Er ist ledig, lebt in Bad Dürkheim und engagiert sich als Organist und Chorleiter in einer Kirchengemeinde.

Der promovierte Jurist Peter Lässig, 51, ist seit 2010 Ständiger Vertreter des Direktors am Amtsgericht Remscheid. Er ist verheiratet und hat drei Kinder. In der Evangelischen Kirche im Rheinland engagiert er sich in der Landessynode seines Kirchenkreises und im ständigen Ausschuss für Kirchenordnung und Recht.

Juristin Wiebke Wietschel

Die 52-jährige promovierte Juristin Wiebke Wietschel ist Referatsleiterin bei der Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz in Bremen. Sie ist verheiratet, hat drei Kinder und ist stellvertretendes Mitglied des Kirchentags der Bremischen Evangelischen Kirche und Mitglied der Gemeindevertretung.

Bettina Wilhelm, 52, ist seit 1995 in der Evangelischen Kirche der Pfalz tätig. Sie wurde 2010 zur landeskirchlichen Beauftragten für das Thema sexualisierte Gewalt ernannt. Zudem ist sie juristische Referentin für drei Dezernate der Landeskirche. Sie hat ein Kind und engagiert sich als Vorstandsmitglied im Bauförderverein der Stiftskirche Kaiserslautern.

juristische Referentin und landeskirchliche Beauftragte Bettina Wilhelm

In der Nachfolge von Dieter Lutz wären die Kandidatinnen und Kandidaten als Dezernenten für die Bereiche der allgemeinen Rechtssetzung, insbesondere für das Dienst- und Besoldungsrecht der Geistlichen, der Beamtinnen und Beamten der Landeskirche sowie für das kirchliche Arbeitsrecht zuständig.

Oberkirchenrätinnen und Oberkirchenräte werden in der Pfälzischen Landeskirche auf die Dauer von sieben Jahren gewählt, Wiederwahl ist möglich. Sie leiten die einzelnen Dezernate des

27.06.2020

Dankbarkeit und Anerkennung für seinen treuen Dienst am Glauben

Weggefährten aus Kirche, Politik und Gesellschaft nehmen Abschied von Bischof Anton Schlembach – Bischof Wiesemann: „Sein Lebenszeugnis ist Vermächtnis und Auftrag.“

Speyer – Mit einem feierlichen Requiem im Speyer Dom haben am Mittwoch, 24.06.2020 zahlreiche Angehörige, Freunde und Weggefährten aus Kirche, Politik und Gesellschaft Abschied von Bischof Anton Schlembach genommen. Der Speyerer Altbischof, der das Bistum von 1983 bis 2007 geleitet hatte, war am 15. Juni im Alter von 88 Jahren verstorben. Er wurde im Anschluss an das Requiem in einem Bischofsgrab neben dem Pfarraltar im Speyerer Dom beigesetzt.

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, der das Requiem gemeinsam mit der Bamberger Erzbischof und Metropoliten Ludwig Schick, dem Würzburger Bischof Franz Jung, dem Speyerer Weihbischof Otto Georgens und Pfarrer Josef Szuba als Vertreter des Speyerer Klerus zelebrierte, erinnerte an Schlembachs bischöflichen Wahlspruch „Deus salus – Gott ist das Heil“. Er habe ihn „kennenlernen dürfen als einen Menschen, der mit seinem ganzen Leben auf Gott verweisen wollte, in dem wir Menschen alleine das Heil finden.“ Wiesemann erinnerte an die großen Diözesanereignisse in Schlembachs Amtszeit: den Papstbesuch 1987, die große Lourdes-Wallfahrt 1998, das ökumenische Christfest 2000 und die Seligsprechung von Paul Josef Nardini im Jahr 2006. Die im Glaubensbekenntnis verankerte Katholizität der Kirche, in die Schlembach bewusst auch die ökumenische Dimension mit einschloss, sei für ihn zentral gewesen. „Es war ihm eine Lust, im umfassenden Sinn katholisch zu sein, was sich auch an seiner weltkirchlichen Verbundenheit zeigte“, sagte Wiesemann im Blick auf Schlembachs Verbundenheit zu Chatres in Frankreich, Pomposa in Italien, Gnesen in Polen, Kursk in Russland, Cyangugu in Ruanda und nicht zuletzt zu den christlichen Stätten im Heiligen Land, für die er sich als langjähriger Großprior der deutschen Statthalterei des Ritterordens vom Heiligen Grab in Jerusalem besonders einsetzte.

Bischof Wiesemann würdigte seinen Amtsvorgänger als einen Mann von großer Klarheit, Geradlinigkeit und tiefer Nachdenklichkeit. Sein Sterben sei eine „Lehrstunde des christlichen Lebens, das den Tod nicht verdrängt, und des christlichen Sterbens, das aus abgrundtiefem Gottvertrauen und aus der Freude der Vollendung lebt“, gewesen. Schlembachs Glaubenszeugnis habe die Diözese geprägt, es sei für das Bistum „Vermächtnis und Auftrag.“

Kardinal Reinhard Marx: „Ein aufrechter Hirte und mutiger Prediger“

Der Erzbischof von München und Freising und Vorsitzende der Freisinger Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, würdigte den Verstorbenen in Dankbarkeit und Anerkennung. In seinem Grußwort, das er stellvertretend für den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, sprach, betonte Kardinal Marx: „Voll Dankbarkeit und Anerkennung für seinen aufopferungsvollen und stets treu im Glauben gelebten Dienst, nehmen wir Abschied. Nahezu 25 Jahre hat der Verstorbene der Deutschen Bischofskonferenz angehört, war in ihren Gremien präsent, den Vollversammlungen und den Sitzungen des Ständigen Rates. Noch gestern haben wir an ihn bei unserem Zusammentreffen des Ständigen Rates in Berlin gedacht.“

Die deutschen Bischöfe seien Anton Schlembach dankbar für die Debatten, die er in der Konferenz über viele Jahre geprägt habe. „Bischof Schlembach hat sich vor Arbeit und zusätzlichen Terminen nicht gescheut. Und gleichzeitig hat er diese Termine genutzt, um kraftvoll und unmissverständlich seine Auffassung, tief geprägt und verwurzelt im Glauben der Kirche, zu vertreten.“

Kardinal Marx sprach gleichzeitig in seiner Verantwortung als Großprior des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, die er in Nachfolge von Bischof Schlembach 2006 übernommen hatte. „Ich will heute Dank sagen für seinen 15-jährigen Einsatz für das Heilige Land. In 30 Investituren des Ordens hat er rund 750 Mitglieder in die Ordensgemeinschaft aufgenommen. Er war innerlich engagiert für das Heilige Land“, so Kardinal Marx. „Seine Predigten haben ermutigt, sein Ritterschlag hat gesessen, sein Friedensgruß war auf Augenhöhe.“

Der Dank und die Anerkennung, der Respekt für die Lebensleistung  und das Gebet für den Weg von Anton Schlembach zum Himmlischen Jerusalem begleiteten ihn, so Kardinal Marx: „Jenes Himmlische Jerusalem, in dem das Heil Gottes ihn umfangen möge, auf das hin er so sehr gelebt hat – als Bischof von Speyer und als Großprior des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem.“

Kirchenpräsident Christian Schad: „Ökumenische Freundschaften haben ihn zeitlebens begleitet“

Kirchenpräsident Christian Schad erinnerte unter anderem an das ökumenische Christfest 2000. Die „geistliche Erfahrung, im Glauben an Jesus Christus schon jetzt eins zu sein“, sei für Bischof Schlembach der innerste Kern der Ökumene gewesen. 1985 habe Schlembach als erster Speyerer Bischof in einem Gottesdienst die Kanzel der Speyerer Gedächtniskirche für eine Predigt betreten. Als einer der Gründungsväter habe er 1991 mitgewirkt, die ökumenische Hospizhilfe ins Leben zu rufen. Tiefe ökumenische Freundschaften hätten Bischof Schlembach bis in die letzten Tage und Stunden seines Lebens hinein begleitet.

„Bischof Schlembach genoss weit über das Bistum Speyer hinaus große Achtung und Anerkennung“, betonte der rheinland-pfälzische Staatsminister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Konrad Wolf, der in Vertretung für Ministerpräsidentin Malu Dreyer einen Nachruf sprach. In seiner Verantwortung als Diözesanbischof habe sich Schlembach in bemerkenswerter Weise vor allem für Arbeitslose und Asylbewerber eingesetzt. Auch Schlembachs Engagement für den Aufbau einer Hospiz- und Palliativversorgung in Rheinland-Pfalz hob Wolf hervor. „Durch seine persönliche Aufrichtigkeit und Freundlichkeit hat Bischof Schlembach viele Menschen ermutigt.“ Auch die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Kirche und Staat sei durch Bischof Schlembach gestärkt worden.

Kirchliche Verbände und Vereinigungen erweisen Schlembach die letzte Ehre

Zahlreiche kirchliche Verbände und Vereinigungen hatten Fahnenträger für das Requiem entsandt und erwiesen dem verstorbenen Bischof damit die letzte Ehre. Mitglieder des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem hatten im Dom, wie schon zuvor bei der Aufbahrung in der Friedenskirche St. Bernhard, die Sargwache übernommen. Der Sarg war während des Requiems im Königschor aufgebahrt. Er war versehen mit Schlembachs Stola und Messkelch sowie mit seinen bischöflichen Amtsinsignien Mitra und Bischofsstab. Sein Grab befindet sich in einer Reihe mit seinen Amtsvorgängern Konrad von Busch (Bischof von Speyer von 1905 bis 1910), Bonifatius von Haneberg (1872 bis 1876) und Nikolaus von Weis (1842 bis 1869).

Musikalisch gestaltet wurden das Requiem und die Beisetzung von Sängerinnen und Sängern der Dommusik unter Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori. Die Orgel spielte Domorganist Markus Eichenlaub.

Rund 300 Gläubige beim Requiem im Speyerer Dom

Aufgrund der Corona-Pandemie standen im Dom nur rund 300 Sitzplätze für die Trauergäste zur Verfügung. An dem Requiem und der Beisetzung nahmen zehn Bischöfe aus anderen Bistümern teil: Erzbischof Kardinal Reinhard Marx (München-Freising), Erzbischof Ludwig Schick (Bamberg), Bischof Franz Jung (Würzburg), Bischof Peter Kohlgraf (Mainz), Bischof em. Friedhelm Hofmann (Würzburg), Bischof em. Franz Kamphaus (Limburg), Weihbischof Jörg Michael Peters (Trier), Weihbischof Ulrich Boom (Würzburg), Weihbischof Peter Birkhofer (Freiburg) und Weihbischof Josef Graf (Regensburg). Für die Evangelische Kirche der Pfalz waren Kirchenpräsident Christian Schad und sein Amtsvorgänger Eberhard Cherdron gekommen. Die Arbeitsgemeinschaft der christlichen Kirchen in der Region Südwest wurde durch ihren Vorsitzenden Jochen Wagner vertreten.

Die rheinland-pfälzische Landesregierung nahm an dem Requiem in Person von Staatsminister Konrad Wolf teil. Die Regierung des Saarlandes war durch Finanzstaatssekretärin Anja Wagner-Scheid vertreten. Unter den Trauergästen war auch Bernhard Vogel, ehemaliger Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Thüringen. Für die Stadt Speyer nahm der Stadtvorstand unter Leitung von Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler an dem Requiem teil, ebenso ihre beiden Amtsvorgänger Hansjörg Eger und Werner Schineller. Aus Schlembachs fränkischer Heimatgemeinde Münnerstadt war eine Delegation unter Leitung von Bürgermeister Michael Kastl und Stadtpfarrer Pater Markus Reis OSA angereist.

Medial übertragen wurde der Gottesdienst vom Domradio Köln und dem Fernsehsender EWTN.TV

Sehen sie hier das Requiem:

https://www.facebook.com/domradio.de/videos/2591637697751999/?v=2591637697751999

Lesen sie hier die Predigten und die Nachrufe:

https://www.bistum-speyer.de/news/nachrichten/?no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=14859

Sehen sie hier das Fotoalbum zum Requiem. Foto: Bistum Speyer / Klaus Landry:

Text: Bistum Speyer Foto: Speyer 24/7 News Fotoalbum: Bistum Speyer/Klaus Landry
27.06.2020

Nachfolgerinnen an der Schnittstelle zur Wissenschaft

Anja Diesel ist die neue Direktorin des Erziehungswissenschaftlichen Fort- und Weiterbildungsinstituts. Britta Geburek-Haag übernimmt das Pfarramt für Studierendenseelsorge in Homburg und Kaiserslautern.

Bad Dürkheim / Landau / Homburg / Kaiserslautern – (lk) Sowohl am Erziehungswissenschaftlichen Fort- und Weiterbildungsinstitut (EFWI) als auch bei der Studierendenseelsorge an den Universitäten Kaiserslautern und Homburg wird es 2020 einen Personalwechsel geben. Nachfolgerinnen wurden bei der Sitzung der Kirchenregierung in Bad Dürkheim gewählt.

Pfarrerin Anja Diesel wird neue Direktorin des EFWI in Landau. Sie folgt damit auf Volker Elsenbast, der nach fünf Jahren als Direktor zum Ende dieses Jahres in den Ruhestand tritt. Diesel wird ab September 2020 in den Dienst der Landeskirche eintreten. Bis dahin ist die in Ottweiler an der Saar geborene Theologin Mitglied der Leitungskonferenz des Pädagogischen-Theologischen Instituts der Evangelischen Kirche im Rheinland und als Schulreferentin im Evangelischen Kirchenkreis Koblenz tätig.

Schwerpunkte der Arbeit des EFWI sind systematische Unterrichtsentwicklung, die Förderung von Lernkompetenzen einschließlich Medienkompetenz, Begleitung von Übergängen, soziales und diakonisches Lernen, Religionspädagogik, interreligiöses Lernen, Fächer verbindendes Lernen, Schulentwicklung, Schulseelsorge sowie pädagogisch-psychologische Beratung. Schulen können schulinterne Fortbildungen beim Institut anfragen. Das EFWI bietet beispielsweise Studientage zu Leseförderung, Gewaltprävention oder zum Umgang mit Störungen. Im Weiterbildungskurs „Evangelische Religion“ können Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten berufsbegleitend die Qualifikation für das Erteilen von Religionsunterricht erwerben.

Studierendenseelsorge in Homburg, Kaiserslautern sowie Landau

Neue Studierendenseelsorgerin an den Universitäten Homburg und Kaiserslautern ist Pfarrerin Britta Geburek-Haag. Seit 2015 ist sie für die Diakonie Pfalz in der Flüchtlingsberatung in Ludwigshafen tätig. Sie tritt die Nachfolge von Eckart Stief an. Für die Studierendenseelsorge an der Universität Landau ist Pfarrerin Anja Lebkücher zuständig. Sie ist in ihrem Amt für weitere sieben Jahre bestätigt worden.

Die Evangelischen Studierenden- beziehungsweise Hochschulgemeinde (ESG) sind ein Bildungs- und Begegnungszentrum an der Universität oder der Hochschule in Trägerschaft der Evangelischen Kirche. Das ESG-Zentrum versteht sich als aufgeschlossene, am Wissenschaftsdiskurs interessierte Gemeinschaft angehender Akademikerinnen und Akademiker, die Kirche im Hochschulraum leben. ESG ist ein Ort der Begegnung, in dem Seelsorge, Begleitung und persönliche Gespräche stattfinden. Pfarrerinnen arbeiten dort an der Schnittstelle zwischen Glaube und Wissenschaft in der Hochschule.

27.06.2020

Zwei Bewerber für Dekansamt in Neustadt

Andreas Rummel und Friedrich Schmidt-Roscher treten für das Dekansamt in Neustadt an der Weinstraße an – Bezirkssynode wählt am 12. September

Speyer / Neustadt – (lk) Für das Amt des Dekans des Kirchenbezirks Neustadt an der Weinstraße kandidieren die Pfarrer Andreas Rummel und Friedrich Schmidt-Roscher. Beide wurden von der Kirchenregierung der Evangelischen Kirche der Pfalz als Bewerber dem Dekanat benannt. Der künftige Dekan wird zugleich Pfarrer der Stiftskirche Neustadt. Die Wahl durch die Bezirkssynode findet am 12. September 2020 statt. Zuvor stellen sich die Bewerber dem Presbyterium der Stiftskirchengemeinde (Neustadt 2), dem Bezirkskirchenrat und einem Wahlausschuss der Bezirkssynode vor.

Friedrich Schmidt-Roscher ist seit 2007 als Pfarrer in Haßloch tätig. Zwischen 1990 und 2007 war er als Pfarrer im Kirchenbezirk Speyer sowie in der Kirchengemeinde Essingen tätig. Von 1993 bis 1996 begleitete er ein Modellprojekt zur Rolle der Kindertagesstätte in der Gemeinde wissenschaftlich beim Diakonischen Werk der Pfalz. Schmidt-Roscher ist verheiratet, hat drei Kinder. Er ist Mitglied des Lenkungsbeirats „Religion.Werte.Bildung“ der Diakonie Pfalz und engagiert sich für Kunst und Kirche. Schmidt-Roscher hat sich im Fach Diakoniewissenschaften promoviert über das Thema „Kindergarten als Nachbarschaftszentrum“.

Andreas Rummel ist seit 2014 persönlicher Referent des Kirchenpräsidenten und seit Anfang Juni 2020 kommissarischer Pressesprecher der pfälzischen Landeskirche. Er wird das Presse- und Öffentlichkeitsreferat bis zum Dienstende von Kirchenpräsident Christian Schad Ende Februar 2021 begleiten.Von 1996 bis 2014 war Rummel Pfarrer im protestantischen Pfarramt Miesau. Er teilte sich die Pfarrstelle mit seiner Frau Ute Stoll-Rummel. Das Pfarrehepaar hat drei Kinder. Weiterhin war er Vertrauensmann des Vereins Pfälzischer Pfarrerinnen und Pfarrer sowie Umweltbeauftragter und Fundraising-Beauftragter im Kirchenbezirk Homburg.

Das Dekanat Neustadt an der Weinstraße hat rund 40.500 Gemeindemitglieder und erstreckt sich von Frankenstein bis zum Lambrechter Tal und von Gommersheim bis Edenkoben. Neben 23 Gemeindepfarrstellen gibt es eine Krankenhauspfarrstelle sowie zehn Pfarrer im Schuldienst. Hinzu kommt eine Jugendzentrale. Im Dekanat hat zudem die Notfallseelsorge ihren Platz. Die Pfarrstelle verbunden mit dem Dekanat wurde im März 2020 ausgeschrieben.

27.06.2020

MITmachen, jetzt erst recht!

Bei den Kirchenwahlen am 1. Advent 2020 sucht die Evangelische Kirche der Pfalz Ehrenamtliche für die Presbyterien der Kirchengemeinden. Im Corona-Jahr finden die Kirchenwahlen als Briefwahl statt.

Speyer – (lk) Vieles wurde während der vergangenen Monate abgesagt, doch Kirche blieb angesagt. Auch unter den Bedingungen der Corona-Krise bereiten die protestantischen Kirchengemeinden der Pfalz und Saarpfalz die Wahlen ihrer Leitungsgremien, der Presbyterien, vor. Am 29. November 2020, dem 1. Advent wird gewählt – aus Gründen des Gesundheitsschutzes ausschließlich per Briefwahl.

Die Kirchenwahlen finden alle sechs Jahre statt. Dabei wird das Presbyterium, das Leitungsorgan einer Kirchengemeinde, gewählt. Unter dem Motto MACHMITMACHMUT werden in 401 Kirchengemeinden neue „MITbestimmerinnen“ und „MUTmacher“ und gewählt werden. Die Kirchenregierung hat im Mai beschlossen, an diesem Termin festzuhalten. Zuvor wurde der Antrag der Kirchenbezirke Bad Bergzabern und Landau auf eine Verschiebung der Wahlen eingehend geprüft. Die Argumente für die Beibehaltung des Termins überwogen letztlich.

Angesichts der Corona-Maßnahmen, die voraussichtlich auch Ende des Jahres noch eine Rolle spielen werden, mussten einige Änderungen im Wahlrecht vorgenommen werden. So wird es wegen der Ansteckungsgefahr keine Wahllokale geben. Die Stimmzettel können per Post versandt oder in Wahlbriefkästen eingeworfen werden. Die Unterlagen zur Briefwahl werden im November den Stimmberechtigten zugestellt. Das Wahlverfahren per Brief ist in der Pfalz bereits eingeführt. Die Wahlbeteiligung lag 2014 insbesondere dank der Briefwahl mit über 30 Prozent im Vergleich zu anderen Landeskirchen recht hoch.

„Wir hoffen auch mit reiner Briefwahl auf eine hohe Beteiligung. Ich bin erleichtert, dass wir in unsicheren Zeiten diese Entscheidung getroffen haben und die juristischen Anpassungen zur Sicherheit zügig umsetzen konnten“, resümiert Oberkirchenrat Dieter Lutz, der für die Wahlorganisation verantwortlich ist.

Die aktualisierten Wahlunterlagen gehen in diesen Tagen an die Wahlausschüsse vor Ort. Die Suche nach Kandidatinnen und Kandidaten läuft bereits seit einigen Monaten. „Wann, wenn nicht jetzt können wir Menschen zum Mitmachen gewinnen“, meint Mechthild Werner, Leiterin des Projektbüros. „Wo, wenn nicht in unserer Kirche kann man so vieles mitbestimmen? Gerade in diesen Tagen brauchen wir Leute mit Ideen, die mutig nach vorn sehen“, gibt sie zu bedenken.

Derzeit wird in den Kirchengemeinden die Werbung verstärkt. Banner und Fahnen an Kirchtürmen, Plakate in Schaukästen und Artikel in Gemeindebriefen machen auf die Wahlen aufmerksam. Daneben bleiben – „auf Abstand“ – persönliche Gespräche wichtig. Tipps und Unterstützung zur Werbung in Corona-Zeiten bietet das Projektbüro der Landeskirche an. Wer in seiner Ortsgemeinde kandidieren möchte, kann sich an das zuständige Pfarramt wenden. Die Wahllisten werden zum 4. Oktober 2020 geschlossen.

Hintergrund: Die Pfälzer Landeskirche ist in reformatorischer Tradition presbyterial-synodal verfasst, das heißt, sie baut sich demokratisch von „unten nach oben“ auf. Alle sechs Jahre finden in den Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche der Pfalz die Kirchenwahlen, sprich „Wahlen zum Presbyterium“ statt. Das Presbyterium entscheidet als Leitungsorgan über alle Aufgaben und Ausgaben der Kirchengemeinde. Es setzt sich zusammen aus den gewählten Ehrenamtlichen und den Hauptamtlichen, sprich der Pfarrerin oder dem Pfarrer. Wahlberechtigt sind Kirchenmitglieder ab 14 Jahren, wählbar alle ab 18 Jahren. Rund 450.000 Mitglieder in 401 Kirchengemeinden auf dem Gebiet der Pfalz und Saarpfalz sind zur Wahl von etwa 3.000 Sitzen in den Presbyterien aufgerufen. Aus deren Reihen werden anschließend Mitglieder in die 15 Bezirkssynoden der Kirchenbezirke und in die Landessynode gewählt.

www.kirchenwahlen2020.de

27.06.2020

„Lobbyisten für die Menschlichkeit“: Amtswechsel der Kirchendiplomaten

Schumacher folgt auf Posern – Einführung in Mainz

v.l.: Dr Thomas Posern übergibt an Kirchenrat Wolfgang Schumacher

Mainz – Amtswechsel in der evangelischen Kirchendiplomatie: Der pfälzische Kirchenrat Wolfgang Schumacher ist am Dienstagabend (23. Juni) als neuer Beauftragter der Evangelischen Kirchen im Lande Rheinland-Pfalz in Mainz eingeführt worden. Er gilt damit als Botschafter der Kirchen am Sitz der Landesregierung und ist ihr Ansprechpartner in allen Angelegenheiten, die die drei evangelischen Kirchen im Gebiet des Bundeslandes betreffen. Der 59 Jahre alte Theologe und Journalist folgt Dr. Thomas Posern, der in den Ruhestand tritt. Posern begleitete für die hessen-nassauische Kirche, die pfälzische Kirche und die rheinische Kirche seit einem Jahrzehnt die Politik in Mainz.

Rekowski: Lobbyisten für die Menschlichkeit

Der rheinische Präses Manfred Rekowski erinnerte bei der Amtsübergabe an die Herausforderungen, die an das Verhältnis von Kirche und Staat geknüpft seien. So sei es auch Aufgabe der Kirche, die Regierenden an ihre große Verantwortung zu erinnern. Deshalb würden Beauftragte der Kirchen „nicht kirchliche Partikularinteressen“ vertreten, wie das viele Lobbyisten an den Sitzen der Landesregierungen täten. Rekowski: „Ihre Aufgabe ist es zu vertreten, was dem Gemeinwesen dient. Sie sind so letztlich stets Lobbyisten für die Menschen und die Menschlichkeit sowie für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.“

Schad: Verschwörungstheorien entgegentreten

Der pfälzische Kirchenpräsident Christian Schad bezeichnete die Aufgabe der Beauftragten als „Grenzgang“. Ihre Rolle sei es, nicht nur zwischen Kirche und Gesellschaft sowie zwischen Religion und Kultur, sondern auch zwischen unterschiedlichen sozialen Milieus zu vermitteln. Schad: „Und überall wird es darauf ankommen, Differenzen, unterschiedliche Perspektiven nicht zu verwischen, sondern sie in einem echten ‚Hin und Her‘ konstruktiv aufeinander zu beziehen“. Dabei wird es nach Ansicht Schads auch darauf ankommen, den zunehmenden „religiösen Verschwörungstheoretikern“ in der Coronakrise „deutlich zu widersprechen und den Gott ins Zentrum zu rücken, der sich mit der Not und dem Leid von uns Menschen identifiziert hat und dort angetroffen werden will“.

Jung: Blick auch auf Gerechtigkeit lenken

Nach Worten des hessen-nassauischen Kirchenpräsidenten Volker Jung sei es als Kirche wichtig, den Blick auf das Thema Gerechtigkeit zu lenken. Christinnen und Christen hätten zugleich das Bewusstsein, Menschen in aller Unvollkommenheit zu bleiben. Jung: „Deswegen müssen wir uns davor hüten, uns über andere zu erheben. Stattdessen müssen wir zeigen, wie wir selbst immer wieder Halt und Orientierung in Gott und seiner Gerechtigkeit suchen“. Jung würdigte den aus dem Amt scheidenden Posern als Theologen, der mit klarer Linie seinen Dienst „außerordentlich aufmerksam, kompetent, präsent, kommunikativ versiert“ versehen habe.

Zu den Personen

Wolfgang Schumacher

Wolfgang Schumacher (59) war bis zu seiner Amtsübernahme seit 2009 Pressesprecher und Öffentlichkeitsreferent der Evangelischen Kirche der Pfalz. Zu seinen Aufgaben gehörte es unter anderem auch, die Jubiläen zu 500 Jahre Reformation (2017) und 200 Jahre Pfälzer Kirchenunion (2018) für seine Kirche zu organisieren. Der Theologe studierte in Mainz und Heidelberg evangelische Theologie und war unter anderem Pfarrer in Pirmasens. Als Beauftragter für den privaten Rundfunk vertrat er bereits die drei Landeskirchen gegenüber den Sendern in Rheinland-Pfalz. Weitere Stationen seines Berufslebens waren beim Evangelischen Presseverband e.V. und dem Evangelischen Presseverlag GmbH in Speyer.

Dr. Thomas Posern

Dr. Thomas Posern (65) war seit 2010 Beauftragter der Evangelischen Kirchen im Lande Rheinland-Pfalz in Mainz. Zu den wesentlichen Herausforderungen seiner Amtszeit zählten unter anderem der Umgang mit den Folgen der Bankenkrise oder die Aufnahme von Geflüchteten. Zuletzt standen noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik dagewesene Einschränkungen der Religionsausübung infolge der Coronakrise auf seiner Tagesordnung. Der Pfarrer arbeitete davor im Mainzer Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung als Referent für Ökumenische Sozialethik. Er wurde 2005 auch stellvertretender Leiter des Zentrums und führte es zeitweise kommissarisch. Posern studierte Theologie und Geschichte in Mainz und München. Anschließend arbeitete er als Stipendiat der Hessischen Lutherstiftung an der Universität München. Er war unter anderem Pfarrer an der Wiesbadener Lutherkirche. Parallel dazu promovierte er sich 1992 zum Doktor der Theologie. Seine inhaltlichen Schwerpunkte waren immer wieder die Themen Arbeit und Arbeitslosigkeit, Sozialstaat und Sozialsysteme, Reichtum und Armut, Globalisierung, Nachhaltigkeit und Gewalt.

Text: Gemeinsame Pressemitteilung der Evangelischen Kirchen in Rheinland-Pfalz Foto: EKHN
27.06.2020

Kirche

„Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?“

Bischof em. Dr. Anton Schlembach wurde zum Abschied in der Friedenskirche St. Bernhard in Speyer aufgebahrt

Speyer – Im Rahmen einer Vesper begann am Sonntag, den 21. Juni, in der Friedenskirche St. Bernhard in Speyer, der persönliche Abschied von Bischof em. Dr. Anton Schlembach. Das Abendgebet wurde in Anwesenheit von Familie, Domkapitel und zahlreichen weiteren Gästen begangen. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann verglich dabei Altbischof Schlembach mit dem Apostel Paulus, der im ersten Brief an die Korinther fragt: „Tod, wo ist dein Sieg, Tod, wo ist dein Stachel?“. Als Zeuge des auferstandenen Christus habe Paulus keine Angst vor dem Ende seines Lebens gehabt ­– diese Einstellung sei auch bei Schlembach in seinen letzten Tagen deutlich geworden.

„Das tiefe Gottvertrauen unseres Bischofs Anton war stärker als alle Macht des Todes und alle Angst vor dem Tod – das durften wir gerade in diesen letzten Tagen des Abschiednehmens erleben“, so Bischof Wiesemann. Fast ein Vierteljahrhundert habe Schlembach die Diözese, als Nachfolger der Apostel, durch sein Glaubenszeugnis geleitet.

„Es ist schön, dass wir in der Kirche des St. Bernhard, einer Friedenskirche, noch einige Tage lang Abschied nehmen können. Frieden ist die erste Gabe des Glaubens“, hob Wiesemann hervor. Als sichtbares Zeichen der Versöhnung zwischen Deutschland und Frankreich stehe die Kirche auch für den Lebensweg von Schlembach, der den Zweiten Weltkrieg miterlebte.

Zum persönlichen Abschied ist St. Bernhard am Montag, von 10 bis 20 Uhr, und am Dienstag, von 10 bis 18 Uhr, geöffnet. Am Dienstagabend wird der Verstorbene in den Dom zu Speyer überführt. Um 20 Uhr werden hier der Rosenkranz und die Komplet gebetet. Das Requiem und die Beisetzung finden am Hochfest Johannes des Täufers am Mittwoch (24. Juni) um 13 Uhr im Dom zu Speyer statt.

Corona-Schutzmaßnahmen

Aufgrund der aktuellen Situation ist die Teilnehmerzahl bei allen Gottesdiensten begrenzt. Daher ist eine vorherige Anmeldung beim Bischöflichen Ordinariat erforderlich, Telefon 06232 / 102-414. Es gelten die üblichen Corona-Sicherheitsregeln wie das Einhalten von Mindestabständen, die Erfassung der Kontaktdaten und das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. Diese kann nach Einnahme des Sitzplatzes abgelegt werden.

Text: Bistum Speyer Foto: Klaus Landry
22.06.2020

Kirche

Internationaler Orgelzyklus Dom zu Speyer

Dillinger Basilikaorganist führt durch „Symphonische Landschaften“

Speyer – Am Samstag, den 27. Juni entführt Basilikaorganist Axel Flierl seine Zuhörerschaft in „Symphonische Landschaften“. Der Orgelabend im Rahmen des Internationalen Orgelzyklus, der um 19.30 Uhr im Speyerer Dom beginnt, umfasst zwei große symphonische Werke: die fünfsätzige 3. Symphonie in fis-Moll von Louis Vierne, der in diesem Jahr seinen 150. Geburtstag feiert, sowie die Ciacona von Karl Höller.

Gerade Höller hat es dem Konzertorganisten Axel Flierl, der seit 2006 als Kirchenmusiker und Leiter des von ihm gegründeten Orgelfestivals an der Basilika in Dillingen an der Donau tätig ist, sehr angetan. Flierl gilt als führender Forscher zu Karl Höller und Interpret vornehmlich seiner Orgelwerke, über die er zum Dr. phil. promovierte. Ergänzt wird der Orgelabend mit der Sinfonia D-Dur und der Sicilienne von Johann Sebastian Bach sowie der Evocation à la Chapelle Sixtine von Franz Liszt. Wegen der aktuellen Einschränkungen im Zuge der Coronamaßnahmen muss das PRAELUDIUM (die Werkeinführung zum Konzert) leider entfallen.

Wegen der Corona-Verordnung des Landes Rheinland-Pfalz für Veranstaltungen gelten besondere Schutzmaßnahmen für die Konzertbesucher. Neben der Maskenpflicht und den hygienischen Vorkehrungen (Händedesinfektion und Einhaltung der Abstandsregelung) ist eine Anmeldung und die Erfassung der Teilnehmerdaten verpflichtend. Die Daten werden unter Einhaltung der Datenschutzverordnung vier Wochen aufbewahrt und anschließend vernichtet.

Anmeldungen nimmt das Büro der Dommusik telefonisch unter der Rufnummer 06232/100 93 10 oder per E-Mail (dommusik@bistum-speyer.de) entgegen.

Da die Anzahl der Besucherplätze begrenzt ist, empfiehlt sich der Kartenerwerb im Vorverkauf über www.reservix.de oder bei den Vorverkaufsstellen von Reservix. Besucher, die im Vorfeld Karten erstehen, erhalten eine Platzgarantie. Eine begrenzte Anzahl an Restkarten wird voraussichtlich an der Abendkasse erhältlich sein.

Wir möchten alle Besucher bitten, rechtzeitig zu erscheinen, damit das Konzert trotz der notwendigen Vorkehrungen pünktlich beginnen kann. Der Konzerteinlass beginnt um 18:30 Uhr.

Vorverkaufslink: https://www.reservix.de/tickets-internationaler-orgelzyklus-dom-zu-speyer-2020-louis-vierne-messe-solennelle-cis-moll-op-16-in-speyer-dom-zu-speyer-am-27-6-2020/e1545811

Text: Bistum Speyer Foto: Axel Flierl
21.06.2020

Requiem und Beisetzung von Bischof Anton Schlembach

Begrenzte Zahl von Sitzplätzen im Dom – Live-Übertragung von Domradio im Internet und dem Fernsehkanal EWTN

Speyer – Das Requiem und die Beisetzung für den verstorbenen Bischof Dr. Anton Schlembach finden am Hochfest Johannes des Täufers am Mittwoch (24. Juni) um 13 Uhr im Dom zu Speyer statt. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann steht dem Gottesdienst vor. Konzelebranten sind der Bamberger Erzbischof und Metropolit Dr. Ludwig Schick, der Würzburger Bischof Dr. Franz Jung, der Speyerer Weihbischof Otto Georgens und Pfarrer Josef Szuba als Vertreter des Speyerer Klerus. Der Verstorbene findet in der Speyerer Kathedrale in einem Bischofsgrab auf der Ebene des Pfarraltars seine letzte Ruhestätte.

Aufgrund der aktuellen Situation stehen im Dom zu Speyer nur knapp 300 Sitzplätze zur Verfügung. Auch die Seitenschiffe, die Querhäuser und die Apsis werden bestuhlt sein. Zu dem Gottesdienst werden zahlreiche Ehrengäste und langjährige Weggefährten aus Kirche, Politik und Gesellschaft erwartet. Ein Teil der Plätze ist reserviert für Gottesdienstteilnehmer, die sich zuvor beim Bischöflichen Ordinariat unter der Telefonnummer 06232 / 102-414 anmelden müssen. Im Dom gelten die üblichen Corona-Sicherheitsregeln wie das Einhalten von Mindestabständen, die Erfassung der Kontaktdaten und das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. Diese kann nach Einnahme des Sitzplatzes abgelegt werden. Der Einlass in den Dom erfolgt ab 12 Uhr.

Das Requiem und die Beisetzung werden von Domradio.de und dem Fernsehsender EWTN.TV übertragen. Die Übertragung wird auf den Internetseiten und Social-Media-Kanälen des Bistums, des Domes und im bundesweiten Internetportal katholisch.de ausgespielt.

Text: Bistum Speyer Foto: Klaus Landry ©Domkapitel Speyer
21.06.2020

Ausbildung für Organisten und Chorleiter im Nebenamt

Angebot des Bischöflichen Kirchenmusikalischen Institutes (BKI) des Bistums Speyer

Speyer / Landau / Kaiserslautern / St. Ingbert – Das Bischöfliche Kirchenmusikalische Institut (BKI) des Bistums Speyer mit Ausbildungsorten in Landau, Kaiserslautern, Speyer und St. Ingbert bietet diverse musikalische Kurse an, die neben Schule oder Beruf besucht werden können.

Im Grundkurs kann das Klavier- und Orgelspiel im Einzelunterricht auch ohne Vorkenntnisse erlernt werden. Der Einstieg ist für Schüler ab 12 Jahren und Erwachsene ganzjährig möglich.

Der zweijährige D-Kurs und der dreijährige C-Kurs steht Laienmusikern ab 13 Jahren mit bereits soliden Klavierspiel-Fähigkeiten offen und dient der Ausbildung zur nebenamtlichen Organistin oder zum Organisten und/oder zur Chorleiterin oder zum Chorleiter. Er beinhaltet neben dem Einzelunterricht unter der Woche auch Fächer wie Chorleitung und Musiktheorie, die Samstagvormittags gelehrt werden.

Der Einzelunterricht wird zudem in Neustadt, Weisenheim am Sand, LU-Rheingönheim, Schifferstadt, Rheinzabern, Zweibrücken, Pirmasens und Blieskastel erteilt.

Die Aufnahmeprüfungen für den nächsten C- und D-Kurs werden in der 2. Septemberhälfte dieses Jahres an den jeweiligen Ausbildungsorten stattfinden.

Der Anmeldeschluss hierfür ist der 1.9.2020.

Die Leiter der Ausbildungsorte stehen für Fragen gerne zur Verfügung:

Kaiserslautern: Maximilian Rajczyk, E-Mail: maximilian.rajczyk@bistum-speyer.de
Landau: Bernd Greiner, E-Mail: bernd.greiner@bistum-speyer.de
Speyer: Martin Erhard, E-Mail: martin.erhard@bistum-speyer.de
St. Ingbert: Christian von Blohn, E-Mail: christian.vonblohn@bistum-speyer.de

Weitere Informationen auch unter: www.kirchenmusik-bistum-speyer.de

Kirchenmusik Bistum Speyer
21.06.2020

Digitales Lob Gottes beim Landeskirchenmusiktag

Musikerinnen und Musiker feiern den 40. Landeskirchenmusiktag in diesem Jahr mit einer besonderen musikalischen Hymne im Videoformat.

Speyer (lk) Alle zwei Jahre findet der Landeskirchenmusiktag der Evangelischen Kirche der Pfalz statt. Für das 40. Jubiläum am 21. Juni 2020 waren zehn landeskirchenweite Konzerte geplant, eine gemeinsame Gesangsveranstaltung, ein Band- und Chorfestival in Landau sowie ein großes Chortreffen in Speyer. Aufgrund der Corona-Verordnungen sind diese Events abgesagt.

Der Beschränkungen zum Trotz hat das Amt für Kirchenmusik am kommenden Sonntag eine Alternative vorbereitet: Pünktlich um 15 Uhr – zur ursprünglichen Uhrzeit der Abschlussveranstaltung – senden die Bezirkskantorinnen und -kantoren gemeinsam mit Landeskirchenmusikdirektor Jochen Steuerwald und Landesposaunenwart Christian Syperek einen musikalischen Gruß auf der Webseite (siehe Link) und YouTube. Damit greifen die Kantorinnen eine Idee aus Baden auf.

Als musikalisches Werk haben sich die Landeskirchenmusikerinnen für die moderne Hymne „Du bist heilig, Du bringst Heil“ nach Gerd Peter Münden entschieden. Daran sind Posaunen, Geige, Cello und Flöte beteiligt. Sie wurden unter anderem in der Gedächtniskirche aufgenommen und erklingen nun online. „Normalerweise singen an die tausend Menschen in der Speyerer Gedächtniskirche. Ein Video mit 16 Mitwirkenden kann das Feeling des Landeskirchenmusiktags nicht ersetzen, aber es will und wird ein gewichtiges und Mut machendes Zeichen setzen“, sagt Landeskirchenmusikdirektor Steuerwald.

www.landeskirchenmusiktag.de

21.06.2020

Kirche

Beisetzung und Requiem für verstorbenen Bischof am Mittwoch im Dom

Gläubige können die Tage zuvor in der Friedenskirche St. Bernhard in Speyer von Bischof Anton Schlembach persönlich Abschied nehmen

Das Requiem und die Beisetzung für den am Montag verstorbenen Bischof Dr. Anton Schlembach finden am Hochfest Johannes des Täufers am Mittwoch (24. Juni) um 13 Uhr im Dom zu Speyer statt. Der Verstorbene findet in der Speyerer Kathedrale in einem Bischofsgrab auf der Ebene des Pfarraltars seine letzte Ruhestätte.

Der Verstorbene wird zuvor in der Friedenskirche St. Bernhard in Speyer aufgebahrt. Am Sonntag wird dort um 15.30 Uhr die Vesper gebetet. Im Anschluss daran können die Gläubigen persönlich Abschied nehmen. Die Friedenskirche ist am Sonntag bis 20 Uhr, am Montag von 10 bis 20 Uhr und am Dienstag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Am Dienstagabend wird der Verstorbene in den Dom zu Speyer überführt. Um 20 Uhr werden hier der Rosenkranz und die Komplet gebetet.

Aufgrund der aktuellen Situation ist die Teilnehmerzahl bei allen Gottesdiensten begrenzt. Daher ist eine vorherige Anmeldung beim Bischöflichen Ordinariat (Telefon 06232 / 102-414) erforderlich. Es gelten die üblichen Corona-Sicherheitsregeln wie das Einhalten von Mindestabständen, die Erfassung der Kontaktdaten und das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. Diese kann nach Einnahme des Sitzplatzes abgelegt werden.

Geplant ist, den Gottesdienst medial zu übertragen, so dass die Gläubigen am Requiem und der Beisetzung für Bischof Schlembach auch am Bildschirm zuhause live Anteil nehmen können.

Bistum Speyer
17.06.2020

„KörperWunderWerkstatt“ startet wieder

Sexualpädagogisches Angebot für Grundschulen

Speyer – Das Bistum Speyer bietet im Rahmen des Programms „wertvoll-aufgeklärt“ in Kooperation mit dem Münchener Verein MFM (my fertility matter – meine Fruchtbarkeit) sexualpädagogische Workshops an Schulen an. Nach einer langen Corona-Zwangspause starten die Referentinnen und Referenten der MFM-Zentrale Speyer wieder mit dem sexualpädagogischen Workshop „KörperWunderWerkstatt“ in den Grundschulen. Mit einem adaptierten Konzept für die Durchführung des Workshops gemäß der Corona-Vorschriften können in den letzten Schulwochen vor den Ferien noch die Kinder der vierten Klassen von sieben Schulen mit 26 Workshops erreicht werden.

Der Workshop wird in gemischten Gruppen (mit Mädchen und Jungen gemeinsam) durchgeführt, damit die eingeteilten Klassengruppen bestehen bleiben können. Auch ist im Workshop frontaler Unterricht möglich, das Material wird an der Tafel präsentiert und Bodenbilder werden auf Tischhöhe gezeigt, so dass die Abstandregeln eingehalten werden können. Damit trotz des Frontalunterrichts das Thema spannend aufbereitet ist, erhält jedes Kind einen persönlichen Umschlag mit Materialkarten, die nach und nach gemeinsam enthüllt werden. Es gibt Überraschungstüten, die die vielen Veränderungen in der Zeit der Pubertät bildhaft darstellen.

Die Leiterin der MFM-Zentrale, Alexandra Dellwo-Monzel freut sich mit ihren MFM-Kolleginnen und Kollegen sehr auf die Umsetzung und ist überzeugt, dass der wertschätzende Ansatz des Workshops in jedem Fall erhalten bleibt: „Die Kinder dürfen staunen über das ‚Meisterstück‘ des eigenen Körpers und spüren, wie kostbar und wertvoll ihr Körper ist.“

Kontakt:
Regionale MFM-Zentrale Speyer
Alexandra Dellwo-Monzel
Tel. 0151 – 14 88 00 40
Mail: mfm@bistum-speyer.de

Weitere Informationen unter: www.mfm-programm.de

Bistum Speyer
17.06.2020

SWR-Fernsehgottesdienst aus Kaiserslautern

Übertragung am 21. Juni aus der Kirche Heilig Kreuz beim Caritas-Altenzentrum St. Hedwig in Kaiserslautern

Kaiserslautern – Der Südwestrundfunk überträgt am Sonntag, dem 21. Juni 2020, von 10.15 bis 11 Uhr im SWR Fernsehen den katholischen Gottesdienst aus der Kirche Heilig Kreuz beim Caritas-Altenzentrum St. Hedwig in Kaiserslautern. Die Kirche, die 2007 eingeweiht wurde, wird sowohl vom Altenzentrum als auch von der Gemeinde als Gebets- und Gottesdienstraum genutzt.

Zelebrant ist Pfarrer Martin Olf, Lektorin wird Irene Tobolla-Wolf sein. Der Gottesdienst steht unter dem Motto „Fürchtet euch nicht“ und wird musikalisch gestaltet von einem Vokalensemble aus Schülerinnen und Schülern des Bischöflichen Kirchenmusikalischen Institutes (BKI), Standort Kaiserslautern. Die jungen angehenden Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker singen Chorwerke, die eigens für diesen Tag von BKI-Dozenten komponiert worden sind. Die musikalische Leitung hat Dekanatskantor Maximilian Rajczyk.

Wegen der geltenden Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie wird der Gottesdienst in kleiner Besetzung und ohne Gemeinde gefeiert. Als Service für die Zuschauer werden die Liedtexte zum Mitsingen während der Live-Sendung eingeblendet.

Bistum Speyer
17.06.2020

Zum Tod von Altbischof Dr. Anton Schlembach

Ministerpräsidentin Malu Dreyer würdigt Altbischof Schlembach: Unermüdlicher Einsatz für Benachteiligte und Heimatlose

Mainz / Speyer – „Dr. Anton Schlembach setzte sich auch über seine lange Amtszeit als Bischof von Speyer hinaus unermüdlich für die Kranken, die Alten, die Armen, die Benachteiligten und die Heimatlosen ein. Seine vielfältige Seelsorgearbeit und seine unbändige Schaffenskraft waren außergewöhnlich“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer zum Tod des emeritierten Bischofs. Er war am 15. Juni im Alter von 88 Jahren verstorben.

Anton Schlembach wurde 1932 als ältestes von vier Kindern einer Bauernfamilie bei Münnerstadt in Unterfranken geboren. Er studierte und promovierte in Würzburg und Rom und vertiefte nach seiner Priesterweihe seinen Weg in der Seelsorge und als theologische Lehrkraft. Von 1983 bis 2007 leitete er unter dem Wahlspruch „Deus salus – Gott ist das Heil“ die Diözese Speyer. In seinen mehr als 23 Jahren als Bischof reagierte er immer wieder engagiert auf soziale Herausforderungen und setzte sich besonders für Arbeitslose und Asylbewerber ein. Bischof Schlembach setzte sich in den 90er Jahren mit Nachdruck für die Renovierung des Welterbes Speyerer Dom ein.

1997 überreichte Ministerpräsident Kurt Beck Bischof Schlembach das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für seine ungewöhnliche Schaffenskraft und vielfältige karikative und Seelsorgearbeit, mit der er weit über die Grenzen seines Bistums hinaus hohe Anerkennung und Achtung gefunden hatte. Bischof Schlembach engagierte sich in der ökumenischen Bewegung und bemühte sich erfolgreich, die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Kirche und Staat zu stärken. Er war maßgeblich auch daran beteiligt, dass der 1862 verstorbene Diözesanpriester Paul Josef Nardini, der in der Industriestadt Primasens gegen soziale Not gekämpft hatte, 2006 seliggesprochen wurde.

„Mein Mitgefühl gilt seiner Kirchengemeinde, den Angehörigen, Freunden und allen, die in diesen schweren Stunden um ihn trauern“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Staatskanzlei RheinlandPfalz
17.06.2020

Bischof Schlembach in Speyer verstorben

Kirchenpräsident Christian Schad hat mit großer Trauer auf die Todesnachricht reagiert. Viele Protestanten aus der Pfalz und Saarpfalz trauern mit ihren katholischen Geschwistern.

Bischof Schlembach mit Kirchenpräsident Schad beim Silbernen Bischofsjubiläum im Jahr 2008.

Speyer (lk) – Mit persönlichen Worten hat sich Kirchenpräsident Christian Schad an Bischof Karl-Heinz Wiesemann gewandt, nachdem ihn die Todesnachricht am Montagabend erreicht hat. „Nur wenige Tage nach meinem Abschied von ihm ist Bischof Schlembach im Diakonissenkrankenhaus verstorben“, schrieb der Kirchenpräsident in seinem Kondolenzschreiben. Beide waren in ökumenischer Herzlichkeit miteinander verbunden.

Von 1983 bis 2007 war der gebürtige Franke Bischof von Speyer. In seiner Amtszeit arbeitete er mit drei protestantischen Kirchenpräsidenten zusammen: Heinrich Kron, Werner Schramm und Eberhard Cherdron.

Bischof Schlembach gratuliert Kirchenpräsident Schad zu seinem 60. Geburtstag im Jahr 2018

Hervorzuheben sind im Blick auf die Ökumene insbesondere die Gründung der ökumenischen Hospizhilfe im Jahr 1991, deren Mitinitiator Bischof Schlembach war, sowie das „Christfest 2000“ in Speyer. Mehr als 15.000 Christen unterschiedlicher Konfessionen versammelten sich damals an Pfingsten unter dem Motto „Christus prägt, sein Geist bewegt“. Noch heute erinnern sich viele Protestantinnen und Protestanten an die eindrucksvolle ökumenische Feier zur Jahrtausendwende.

Ihr vorausgegangen war eine dreijährige Vorbereitung mit der Besinnung auf die Bibel als Heilige Schrift, das Wesen der Kirche und die Weltverantwortung der Christen.

17.06.2020