Stadtnotizen & Verkehrsnotizen aus Speyer

Stadtnotizen

Neue Veranstaltungen der Reihe „Blickpunkte Ruanda“

Die Steuerungsgruppe Fairtrade Stadt Speyer – Speyer fairwandeln befasst sich im Rahmen der groß angelegten Veranstaltungsreihe mit Ruanda, dem afrikanischen Partnerland von Rheinland-Pfalz.
Die Volkshochschule, die Speyerer Freiwilligenagentur, die Stadtbibliothek und das Nachhaltigkeitsmanagement der Stadt Speyer bieten in Kooperation mit Speyer fairwandeln und Imitima mu Ruanda Herzen für Ruanda zwei weitere Vorträge im April an.

Auf eine Tasse mit … Anna Wolf (El Puente)
zum Thema „Unser Partnerschaftskaffee aus Ruanda“

Zum Herbst 2022 ist die Einführung eines Speyerer Partnerschaftskaffees aus Ruanda geplant. Doch wie wird in Ruanda überhaupt Kaffee angebaut? Unter welchen Arbeitsbedingungen erfolgt die Produktion? Welche Rolle spielen Kaffeekooperativen? Wie sind die Vertriebswege und wie kommt der Kaffee nach Deutschland? Welche Vorteile bringt der Faire Handel für die Kaffeeproduzent*innen?

Diesen Fragen geht Anna Wolf von dem Fair-Trade-Unternehmen El Puente in einem digitalen Vortrag am Freitag, 1. April 2022 um 19.00 Uhr nach.

Für die Veranstaltung ist eine Anmeldung unter www.vhs-speyer.de (Kursnummer 10412) sowie die Angabe einer E-Mail-Adresse erforderlich.

Auf eine Tasse mit … Dr. Carola Stein (Referat Partnerland Ruanda) und Salvatore Mele live aus Ruanda
zum Thema 40 Jahre Graswurzelpartnerschaft Rheinland-Pfalz / Ruanda

2022 feiern die beiden Partner Ruanda und Rheinland-Pfalz das 40-jährige Jubiläum ihrer Graswurzelpartnerschaft.

Bei einer Tasse Kaffee kommen am Freitag, 29. April 2022 um 17 Uhr Dr. Carola Stein, Leiterin Referats Partnerland Ruanda, und Salvatore Mele, der live aus Ruanda zugeschaltet ist, mit den Teilnehmenden ins Gespräch.    

Anhand von Beispielen werden sie verdeutlichen, was es mit den partnerschaftlichen Graswurzeln auf sich hat. Wie sieht die weitere Zukunft für die Partnerschaft aus? Was sind die aktuellen Themen der Partnerländer? Was ist das Besondere an dem Engagement für die Partnerschaft? Welche Bedeutung hat das individuelle Engagement? Und wie kann man sich in dieser Partnerschaft selbst engagieren?

Gemeinsam wird die Ruanda-Partnerschaft (neu) erkundet.

Für die Veranstaltung ist eine Anmeldung unter www.vhs-speyer.de (Kursnummer 10411) sowie die Angabe einer  E-Mail-Adresse erforderlich.

Seit 1982 pflegen Ruanda und Rheinland-Pfalz eine Partnerschaft, die in vielerlei Hinsicht einzigartig ist. Die direkte Zusammenarbeit und der Austausch der Menschen der beiden Länder stehen hierbei im Mittelpunkt.  Es entwickeln sich Begegnungen und Freundschaften auf Augenhöhe. Kommunen, Schulen und verschiedene gesellschaftliche Gruppen bilden die unmittelbaren Träger der Partnerschaft und werden vom Land Rheinland-Pfalz in ihrer Arbeit begleitet und unterstützt.

Stadt Speyer
25.03.2022

Lesekreis und Lebensglück – Veranstaltungen im Frühjahr 2022

Die Stadtverwaltung informiert über ein Angebot der Stadtbibliothek Speyer sowie eine gemeinsame Veranstaltung der Stadtbibliothek, der VHS und des Seniorenbüros im Frühjahr 2022.

Monatlicher Lesekreis „Lesen! Gemeinsam statt einsam.“

Lesen verbindet: In der Villa Ecarius startet am Donnerstag, 7. April 2022 der neue Lesekreis „Lesen! Gemeinsam statt einsam“ unter Leitung von Alexandra Mika, die als Gemeindeschwester Plus ein breites Angebot für ältere Menschen in Speyer bereitstellt.

In ungezwungener, geselliger Atmosphäre wählen die Teilnehmenden gemeinsam aus, über welche Bücher sie sich gerne in den 45-minütigen Treffen austauschen möchten.

Bei den ersten Treffen steht den Teilnehmenden Literatur, die von den Stadtwerken Speyer gesponsert wurde und über die es sich wunderbar diskutieren lässt, zur Verfügung.

Eine Anmeldung zum Lesekreis, der jeden ersten Donnerstag im Monat um 9.30 Uhr stattfindet, ist nicht erforderlich.

Eintausendmal Lebensglück – Jetzt erst recht!

Nach zwei Jahren Pandemie und mit dem Krieg in der Ukraine stellen sich viele Menschen die Frage, ob man gerade glücklich sein darf. Und falls ja, was ist Glück überhaupt?          

Mit der Aktion „Glück ist für mich …“ wird auch der Frage nachgegangen, ob Glücksmomente je nach Alter und Geschlecht unterschiedlich sind.

So sind Jung und Alt im Seniorenbüro, der Stadtbibliothek, der Volkshochschule und allen Stadtteilbüros, dem Mehrgenerationenhaus und beim Haus der Familie K.E.K.S. dazu eingeladen, ihre Gedanken zum Thema „Glück“ zum Ausdruck zu bringen.

Die Kleeblätter liegen in den Einrichtungen aus und warten darauf, mit glücklichen Momenten beschriftet zu werden.

Die Aktion mündet schließlich in einer Ausstellung der Kleeblätter im Rahmen der Veranstaltung mit Christof Jauernig „Eintausendmal Lebensglück – Jetzt erst recht!“ am 8. April um 19 Uhr in der Villa Ecarius.

Der Autor Christof Jauernig verleiht dem Abend seinen ganz eigenen, stimmungsvoll-meditativen Charakter durch die für ihn typische Melange aus Leinwandprojektionen, sorgsam gesetzten, fast poetischen Begleitworten sowie selbst eingespielten musikalischen Untermalungen.

„Eintausendmal Lebensglück“ ist eine Kooperationsveranstaltung der VHS, der Stadtbibliothek Speyer und des Seniorenbüros. Der Eintritt kostet 5 Euro. Eine Anmeldung unter www.vhs-speyer.de ist erforderlich.

Christof Jauernig war Unternehmensberater und unglücklich. Was Glück wirklich ist, und wie nah er ihm die ganze Zeit gewesen war, begriff er erst, als er dort radikal ausstieg, sich selbst neu erfand und mit seiner Aufbruchsgeschichte „Gedanken verloren/Unthinking“ auf Deutschlandtour ging.

Unterwegs hat er in 60 Städten Menschen zu ihren besonderen Lebensaugenblicken befragt und daraus ein Potpourri der Glückszutaten zusammengestellt: Christof Jauernigs zweites Tourprogramm ist ein bewegendes Zeugnis der großen Vielfalt verzaubernd schlichter, täglich präsenter, oft kostenfreier Glücksmomente. Zusammengestellt aus den offenherzig aufgeschriebenen Beiträgen von über 1.000 Mitbürger*innen unterschiedlichster Couleur, erinnern die präsentierten Augenblicke an das Kostbare im Alltäglichen. Und daran, wie nahe wahrhaftiges Glücksgefühl sein kann. Jauernig kombiniert die Impressionen der Vielen mit während seines Lebensumbruchs gemachten eigenen Erfahrungen zum Thema und dem Widerhall der Corona-Krise.

Bei den Veranstaltungen gelten die jeweiligen Corona-Regelungen.

Stadtverwaltung Speyer
25.03.2022

Verkehrsnotizen

Festplatz gesperrt: Markierungsarbeiten für Frühjahrsmesse 2022

Am Mittwoch, 30. März 2022 kann der Festplatz wegen der Stellflächenaufzeichnung für die Frühjahrsmesse 2022 nicht als Parkfläche genutzt werden. Sobald die Arbeiten beendet sind, wird der Festplatz wieder freigegeben. Wetterbedingt könnte die Maßnahme auf Donnerstag, 31. März 2022 verschoben werden.

Parkplatzsuchende und Personen, die einen Monats- oder Jahresparkschein besitzen, werden gebeten auf den Parkplatz Naturfreundehaus (hinter dem Corona-Schnelltest-Drive-Thru) auszuweichen.

Stadtverwaltung Speyer
25.03.2022

Baustellenübersicht Speyer

Baustellen im Straßenraum sind ein notwendiges Übel. Kanäle, Gas-, Strom-, Wasserleitungen, Brücken, Gehwege und Fahrbahnen müssen instandgehalten oder instandgesetzt werden. Dabei kommt es durch Sperrungen und Umleitungen zu Behinderungen aller Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr. Eine Übersicht laufender und geplanter Baustellen finden sie hier: Baustellen | Stadt Speyer

Text: Stadt Speyer Foto: Speyer24/7News, dak
22.03.2022

Speyer

Veranstaltungsreihe „Blickpunkte Ruanda“ startet – Speyer für weitere zwei Jahre als Fairtrade-Stadt zertifiziert

Die Steuerungsgruppe Fairtrade Stadt Speyer – Speyer fairwandeln befasst sich im Rahmen einer neuen und groß angelegten Veranstaltungsreihe mit Ruanda, dem afrikanischen Partnerland von Rheinland-Pfalz. Bis September 2022 wird im Rahmen unterschiedlicher Veranstaltungen das Thema fairer Handel in den Blick genommen, das mit drei der von den Vereinten Nationen definierten Sustainable Development Goals („Nachhaltigkeitszielen“) in Verbindung steht:

  • 5 | „Gleichberechtigung der Geschlechter“
  • 8 | „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“
  • 12 | „Verantwortungsvoller Konsum“.

Im November machen gleich zwei Online-Veranstaltungen den Auftakt:

Am Freitag, 12.11.2021, von 19 bis 21 Uhr findet eine Online-Lesung unter dem Titel „Ruandische Frauen in Deutschland – vom Traum zur Wirklichkeit“ mit Tete Loeper  statt, die aus ihrem Buch „Barefoot in Germany“ liest. Im Anschluss wird es einen Austausch mit ruandischen Frauen geben, die in Deutschland leben. Die Moderation übernimmt Miriam Staufenbiel von ELAN RLP.

Am Freitag, 26.11.2021, von 18 bis 20 Uhr findet die Veranstaltung „Berufsbildung schafft Perspektiven?!“ live aus Ruanda statt. Salvatore Mele vom Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e.V. wird an diesem Abend live aus Ruanda zugeschaltet sein und über seine unterstützende Arbeit beim Aufbau eines Berufsbildungssystems, das an den Erfordernissen des Arbeitsmarktes ausgerichtet ist, berichten.

Für die Veranstaltungen ist eine Anmeldung bei der Volkshochschule Speyer erforderlich . Der Zugangslink zur Online-Veranstaltung geht allen Teilnehmenden vorher per Mail zu.

Ferner wurde die Stadt Speyer im vergangenen Monat erneut als Fairtrade-Stadt zertifiziert und darf den Titel für weitere zwei Jahre tragen. Im Jahr 2013 erfolgte die erste Auszeichnung.

„Durch ihr Engagement für den fairen Handel vor Ort nimmt die Stadt Speyer eine Vorreiterrolle ein. Dies setzt ein konretes Zeichen für eine gerechtere Welt, indem Speyer dazu beiträgt, dass durch faire Handelsbeziehungen den benachteiligten Produzentengruppen im Süden zu einem verbesserten Einkommen verholfen wird“ – so der Urkundentext.

Stadt Speyer
09.11.2021

Zoo Landau

Acht ruandische Gast-Masterstudenten des Fachs Naturschutzbiologie zum Informationsbesuch im Zoo Landau in der Pfalz

Erste echte Begegnung mit Tiger, Pinguin oder Schimpanse

Ruandische Masterstudenten der Naturschutzbiologie zusammen mit Zoodirektor Dr. Jens-Ove Heckel am Gehege der Watussirinder im Zoo Landau.
Foto: Zoo Landau

Seit 2017 besteht eine Zusammenarbeit zwischen Zoo, Zooschule und Zoofreundeskreis Landau in der Pfalz und der Bundesarbeitsgruppe Afrika des auch international tätigen Naturschutzbund Deutschland (NABU International) mit einer Partner-NRO in Ruanda. Ein Ziel ist es, den nationalen Aktionsplan der ruandischen Regierung für den stark gefährdeten Östlichen Grauen Kronenkranich in Zusammenarbeit mit der Rwanda Wildlife Conservation Association (RWCA) mittels verschiedener Maßnahmen umzusetzen. Für den Artenschutz und eine langfristige Lebensraumsicherung der Kraniche werden in diesem Zusammenhang bei Kindern und Jugendlichen, aber auch bei Erwachsenen, das dringend notwendige gesellschaftliche Verständnis für den erforderlichen Schutz von Tieren und letzter verbliebener Lebensräumen geschaffen. „Die Förderung der Aus- und Fortbildung ruandischer Studierender auch als qualifizierte Fachkräfte im Arten- und Naturschutz sowie als Multiplikatoren notwendigen Wissens ist ein wichtiger Aspekt, den es gemeinsam zu fördern gilt,“ sagt Landaus Zoodirektor Dr. Jens-Ove Heckel.

Derzeit halten sich ruandische Studierende des Masterstudiengangs „Conservation biology“ (Naturschutzbiologie) an der Universität Koblenz auf. Unter diesen Studierenden ist u.a. auch Jean Ferus Niyomwungeri, der als „Community Conservation Programme Manager“ von RWCA 2017 im Rahmen eines Studienaufenthalts in Deutschland auch schon für ein zweiwöchiges Praktikum im Zoo Landau in der Pfalz hospitiert hat. Zum Abschluss ihres derzeitigen Aufenthalts in Rheinland-Pfalz äußerten die Studierenden den Wunsch nach einem Fortbildungsbesuch in den Zoo Landau, um mehr über die Rolle wissenschaftlich geleiteter Zoos im Biodiversitätsschutz und deren Entwicklung unter dem Leitbild der Welt-Zoo- und Aquarium-Naturschutzstrategie am Beispiele des Zoo Landau in der Pfalz zu erfahren. Weiter verschafften sie sich unter Leitung von Zoopädagogin Ann-Marie Attenberger Einblicke in die Bildung für nachhaltige Entwicklung der Zooschule Landau. Auch ein fachlicher Austausch mit Sören Weiß, als Wissenschaftlichem Mitarbeiter des Instituts für Umweltwissenschaften der Universität Landau u.a. mit Besichtigung des neuen Laborgebäudes stand im gehaltvollen Tagesprogramm.

Ruandische Masterstudenten der Naturschutzbiologie bewundern die im Zoo Landau brütenden Grauen Kronenkraniche.
Foto: Zoo Landau

Für fast alle Studierenden war es überhaupt das erste Mal einen Zoo zu besuchen und die Faszination über erste „live-Begegnungen“ z.B. mit Tiger, Pinguin, Schimpanse und Co. stand den begeisterten Teilnehmern offensichtlich ins Gesicht geschrieben. Nicht weniger interessiert zeigte sich die Gruppe von der Tatsache, dass auch ruandische Tierarten im Zoo zu finden sind, wie auch die stattlichen Watussi- oder Ankole-Rinder oder eben auch die derzeit erneut brütenden Grauen Kronenkraniche. 

„Fest steht, dass der informative Besuch des Zoos in Landau, der auch dank einer Unterstützung durch das im Ministerium des Innern und des Sports in Mainz angesiedelten Referats für das Partnerland Ruanda und für Entwicklungszusammenarbeit möglich wurde, als unvergessliches Erlebnis bei den ruandischen Gästen erhalten bleibt und die freundschaftlichen Verbindungen weiter zu stärken vermag,“ resümiert Zoodirektor Heckel.

Zoo Landau
28.07.2021

Von der Artenvielfalt vor der eigenen Tür begeistert

Zoo Landau in der Pfalz unterstützt das Naturschutzprojekt Billigheimer Bruch der NVS NaturStiftung Südpfalz

Naturschutzexperten der NVS NaturschutzStiftung Südpfalz und Landaus Zoodirektor Dr. Jens-Ove Heckel an der neuen Projektinfotafel zum Billigheimer Bruch im Zoo Landau.
Foto: Zoo Landau

„Gemeinsam für Natur und Region“ so lautet einer der Slogans zur Förderung artenreicher Lebensräume in der Kulturlandschaft der Südpfalz! So zählt der Billigheimer Bruch als Kleinod dazu, welches nach seiner Entwicklung vom einstigen Moor zum entwässerten Nutzland nun wieder als rücksichtsvoll bewirtschaftetes und gepflegtes Feuchtgebiet zu einem sehr wertvollen und beschützten Lebensraum für die Tierwelt der Wiesen, des Ackerlands und der Gewässer bestimmt wurde.

Möglich wird diese verheißungsvolle Zukunft durch die Entscheidung der durch Ortsbürgermeister Dietmar Pfister vertretenen Gemeinde Billigheim-Ingenheim als Eigentümerin des 54 ha großen Areals. Der NVS NaturStiftung Südpfalz wurde als Pächterin für 30 Jahre die Verantwortung für Planung, Gestaltung, das Biotopmanagement und die Kontrolle überlassen. Bereits schon im letztem Jahr unterstützte der Zoo Landau dieses Projekt „hier vor der Haustür“ wegen seines Werts besonders für seltene und bedrohte Vogelarten. „Entscheidende Faktoren für den hohen ökologischen Wert sind das in sich geschlossene Gebiet mit dem vielfältigen Lebensraummosaik und der hohe Grundwasserstand im anteiligen Grünland,“ begründet Landaus Zoodirektor Dr. Jens-Ove Heckel seine Begeisterung für das Projekt. Ansehnlich große offene Wasserflächen in einem zentralen Schilfwald tragen zu einem Hotspot für die Vogelwelt der Feuchtgebiete und Gewässer bei. Aber auch ein reiches Insekten- oder Amphibienleben sowie eine große Pflanzenvielfalt profitieren. Davon konnte sich Heckel u.a. anderem auch bei einer gemeinsamen Begehung mit den Naturschutzexpert*innen des NVS persönlich überzeugen. „Der durchfließende Flutgraben darf sich eigenständig und kostenlos renaturieren und stabilisiert den Wasserhaushalt. Und die Bewirtschaftung der Äcker mit Ökologischem Vorrang lockt zu allen Jahreszeiten die bedrohten Agrararten an,“ wissen Dieter Zeiß und Kurt von Nida als Mitglieder des Vorstands der NVS NaturschutzStiftung Südpfalz zu berichten.

Der Billigheimer Bruch bietet abwechslungsreichen Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten.
Foto: Zoo Landau

Vom umgebenden Wasser geschützt brüten Rohrweihen und Wasserrallen auf Inseln und Teichrohrsänger und Rohrammern im Schilf. Dort liegen die sicheren Schlafplätze der Kornweihen, Bergpieper, Stare, Krickenten, Schnatterenten, Bekassinen, Wasserläufer und vieler Singvögel auf dem Zug, bei der Rast und beim Überwintern. Über 110 verschiedene Vogelarten wurden schon registriert bzw. mit eindrucksvollen Fotos und Videos, teils mit Kamerafallen, u.a. von Hobby-Ornithologe und Mitglied der NVS-Ortsgruppe Billigheim-Ingenheim Jürgen Kutzer dokumentiert.

Bei einer gemeinsamen offiziellen Einweihung einer Informationstafel zum Projekt Billigheimer Bruch im Zoo Landau am 23.07.2021 waren sich alle Teilnehmer darüber einig, dass die Wahrung des Landschaftscharakters und die Beiträge zu einem kostenlosen Hochwasserschutz und zur Neubildung und zum Schutz des Grundwassers angesichts des Tiefbrunnens der Werke VG Kandel besondere Wertschätzung genießen.

Der NVS und seine Stiftung freuen sich sehr über die Unterstützung durch den Landauer Zoo, mit dem sie sich über die Dringlichkeit der Betreuung dieser und weiterer Lebensräume einig sind. Mehr Information findet sich unter www.nvs-natur-stiftung.de/Billigheimer Bruch

Zoo Landau
28.07.2021

Speyer

Kurzweiliger Neujahrsempfang der Partnerstädte

Klassische chinesische Musik auf der „Guzheng“, China und Ruanda im Focus

Gut besuchter Neujahrsempfang der Partnerstädte Speyers (Foto: Pengxiang Cao)

Speyer – Die zur Kulturstätte gewordene Heiliggeistkirche in Speyer war am Mittwochabend (15.01.) gegen 19.00 Uhr schon gut gefüllt. Eine interessante Fotostrecke der letztjährige Bürgerreise nach Ningde, China, einer der Partnerstädte Speyers, zeigte Eindrücke der Reise. Beeindruckend sah man die Kontraste zwischen dem neuen, modernen China und den traditionellen Teehäusern und Pagoden.

Die Organisation des Empfangs hatten in diesem Jahr die Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft und die Speyerer Ruanda Freunde „Imitima mu Ruanda“ (Herzen für Ruanda) übernommen. Die Partnerstädte Speyers sind:

Chartres (Frankreich), Kursk (Russische Föderation), Ravenna (Italien), Gniezno (Polen), Yavne (Israel), Ningde (China) und der Distrikt Rusizi, im eigentlichen Sinne keine Stadt, sondern ein Gebiet (Ruanda)

So konnte Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler nach einem klassischen chinesischen Musikstück, dargeboten von Norman Bravo, auf einer „Guzheng“, einer gewölbten Zither, einem wunderschönen Holzzupfinstrument, vor dem inzwischen gut gefülltem Hause ihre Dankesworte sprechen:

Zu Beginn wandte sie sich gegen Populismus und Fundamentalismus und betonte dabei die originäre Aufgabe der Städtepartnerschaften mit ihrem inklusiven Charakter und der Fähigkeit, Menschen einzubinden. Die Freundeskreise betrieben interkulturelle Arbeit, die so wichtig für den Austausch und das gegenseitige Kennenlernen sei, so Oberbürgermeisterin Seiler.

Das Engagement und Herzblut der vielen ehrenamtlich Tätigen würdigte Oberbürgermeisterin Seiler ganz besonders.

Aus der langen Liste von Veranstaltungen im Jahr 2019 nannte Oberbürgermeisterin Seiler ohne Anspruch auf Vollständigkeit nur einige Aktivitäten: sowohl die Kursker Woche zur 30-Jahr-Feier dieser Partnerschaft als auch die Festlichkeiten zum 30-jährigen Bestehen der Freundschaft mit Ravenna, Italien.

An der Reise nach Chartres hatte sie selbst teilgenommen, und dieser Freundeskreis hat auch für 2020 bereits einige Planungen vorbereitet: so werden Besucher aus der französischen Stadt in diesem Jahr in Speyer erwartet. Die Bürgermeisterinnen Monika Kabs und Stefanie Seiler werden laut Angaben von Frau Seiler an Reisen nach Gniezno (Seiler) und Ravenna (Kabs) teilnehmen, eine weitere Gruppe aus Speyer wird Kursk besuchen.

Neue Kontakte mit einer Stadt in England: Chichester aus der südenglischen Grafschaft West Sussex befände sich in der Konkretisierungsphase, auch von hier werde eine Delegation in Speyer erwartet.

Weitere Bürgerreisen stehen an: nach Ravenna (14. bis 19. April), Kursk (7. bis 14. Mai) und Chartres (21. bis 24. Mai).

Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler rief die anwesenden Bürger auf, sich lebhaft an den Angeboten zu beteiligen und dankte ihnen nochmals für die fruchtbare Arbeit und übergab an Pengxiang Cao, Mitglied im Vorstand GDCF Speyer.

Die kurzweilige und informative Rede von Pengxiang Cao finden Sie im Anhang an unseren Bericht zum Nachlesen.

Selbst Vertriebler mit einem Ingenieurstudium, sprach Herr Pengxiang Cao insbesondere über die Verbindungen Europa- Afrika- China und hier speziell über Ruanda, das Partnerland von Rheinland -Pfalz und dessen Beziehung und wirtschaftliche Verflechtungen mit China.

So ist sicher hierzulande nicht allzu bekannt, dass in Ruanda 70% der Straßen von China gebaut und finanziert werden und dass Ruanda, wie viele andere afrikanische Regionen dem chinesischen Mammutprojekt „Neue Seidenstraße“ beigetreten ist. Nicht hinderlich war hierfür sicher auch ein Geschenk Chinas: ein neues Regierungsgebäude im Wert von 27 Millionen Dollar für die ruandische Hauptstadt Kigali.

Herr Pengxiang Cao war außerdem der Meinung, dass die nicht unerheblichen Summen, die China aus Deutschland über die Jahre erhalten hat, einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung und Stabilisierung der chinesischen Wirtschaft beigetragen haben. So könne China nun auch Deutschland wieder etwas zurückgeben, beispielsweise, indem chinesische Investoren insolvente deutsche Firmen aufkauften und sanierten. Im Übrigen sei jedes 2. in China gekaufte Auto aus deutscher Herstellung.

Lesen sie hier die Rede von Pengxiang Cao im Wortlaut. Für das Überlassen der Rede bedanken wir uns sehr herzlich.

Sehr geehrte Oberbürgermeisterin Frau Seiler, sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Gäste und Freunde der Freundschaftsvereine, mein Name ist Pengxiang Cao, ich bin aktuell der neu gewählter 1. Vorstand der GDCF Speyers.

Zunächst wünsche Ihnen allen einen erfolgreiches neues Jahr 2020, Gesundheit und Gelingen in allen Dingen. Ich möchte zunächst meine Rede mit einer Geschichte beginnen: „Einst sagte eine Mutter zu ihrer Tochter. „Vergiss nie Deine Freundinnen, Sie werden immer wichtiger je älter Du wirst. Ganz egal, wieviel Liebe Du von Deinem Ehemann bekommst; ganz egal wie sehr Du Deine Kinder liebst – Du wirst immer Freundinnen brauchen! Triff Dich ab und zu mit ihnen! Frauen brauchen Freundinnen.“ ‚Was für ein eigenartiger Tipp‘, dachte die junge Frau. Ich bin jetzt eine verheiratete Frau, eine Erwachsene, kein junges Mädchen, das Freundinnen braucht! Sicher wird mein Ehemann und die Familie, die wir gründen werden, alles sein, was ich für ein glückliches Leben brauche!‘

Aber sie hörte auf ihre Mutter. Sie blieb in Kontakt mit ihren Freundinnen und es wurden immer mehr mit der Zeit. Als die Jahre vergingen, verstand sie immer mehr, wovon ihre Mutter sprach. Und als sie reifer wurde, wurden ihre Freundinnen zu Pfeilern ihres Lebens. Nach vielen Jahren ihres Lebens hat sie folgendes gelernt: Zeit vergeht. Leben geschieht. Distanz trennt. Kinder werden erwachsen. Liebe wächst und nimmt ab. Herzen brechen. Karrieren enden. Jobs kommen und gehen. Eltern sterben. Kollegen vergessen Dich. Männer rufen nicht an, auch wenn sie sagen, sie tun es. ABER: Freundinnen sind da, egal wieviel Zeit und Kilometer zwischen Euch liegen!!! Die Welt würde ohne sie einfach nicht die gleiche sein!!“

Der Inhalt dieser Geschichte kann man parallel auf die Freundschaftsvereine und Städtepartnerschaften übertragen. Freundschaft ist wie der Hunger und der Durst ein menschliches Verlangen, welches gestillt werden muss. Denn Freundschaft bereichert das Leben. Ich möchte gerne die Freundschaftsbeziehungen in Zahlen, Daten und Fakten darstellen und mit der China – Ruanda Freundschaft beginnen:

Im letzten Jahr übergab China in Kigali der Hauptstadt Ruandas ein neu errichtetes Regierungsgebäudekomplex mit 16.000 Quadratmeter und 27 Millionen US Dollar an Baukosten als Geschenk an Ruanda weiter, woraufhin der Premierminister Ruandas Edouard Nigarante die Beziehungen beider Länder als immer stäker werdend bezeichnete und dieses Gebäude die gute Beziehungen zwischen China und Ruanda zementiere.

Ca. 70 Prozent der Straßen in Ruanda wurden von China finanziert und gebaut, welcher das stolze Wirtschaftswachstum aktuell in Höhe von 8,6 Prozent mitbeinflusst hat. Chinesische Gelder werden auch genutzt in den weniger entwickelten westlichen Provinzen in Ruanda zu investieren, um dort die Wirtschaft anzukurbeln, welches wichtig ist, damit keine neuen Konflikte entstehen.

Ruanda ist dem chinesischen Seidenstraßeinitiative (in welchen China 2 Billionen Euro investieren will) beigetreten und vielerorts sind funktionierende China-Ruanda Kooperationen wieder zu finden. Jeder mag seine eigene Meinung dazu haben, aber vieles spricht dafür, dass ohne Freundschaft so etwas nicht entstehen kann. Nicht nur in Ruanda, sondern in vielen Ländern Afrikas entstehen zurzeit moderne und produktive Beziehungen mit China.

Umfragen in Afrika ergeben, dass 63 Prozent der Afrikaner die chinesische Präsenz in Afrika als positiv und eher positiv bezeichnen. US-amerikanische Afrikanist Stephen Smith von der Duke-Universität in den USA stellte fest: „Afrikaner sehen in China einen ehemaligen Underdog, dem es innerhalb von zwei Generationen gelang, in die weltpolitische Elite aufzusteigen. Die Chinesen zählen heute zu denjenigen, die die Welt mitregieren und denen sogar die Amerikaner Tribut zollen müssen. Für Afrikaner ist das eine Botschaft der Hoffnung und macht die Chinesen zum Vorbild.“ Umgekehrt ist Afrika essentiell für China. Die wachsende Mittelschicht in Afrika kauft Produkte aus China und hält somit chinesische Fabriken und ihre Mitarbeiter am Leben. Ohne die Rohstoffe aus Afrika, würde die chinesische Wirtschaft bei weitem nicht so stark wachsen.

Jüngst bekannte sich der französische Präsident Emmanuel Macron als erster EU-Staatschef zu gemeinsamen Initiativen von Europäern und Chinesen in Afrika, da Afrika zunehmend für Europa immer interessanter wird.

Kommen wir nun zum Deutsch-Chinesischen Freundschaft. Von 1950 bis in den 70er Jahren gehörte China zu den ärmsten Ländern dieser Welt und hatte viele wirtschaftliche Rückschläge zu verkraften. Viele Millionen Menschen starben an Hungersnot. Der deutsche Beitrag in Höhe von 82 Milliarden Euro Direkinvestitionen (Stand 2019) in China hat einen wichtigen Beitrag zur hohen chinesischen Wirtschaftswachstum beigetragen und somit zur Linderung der Probleme vor Ort. Die Früchte sind heute klar erkennbar. Jeder zweite Chinese fährt ein deutsches Auto. Volkswagen, Mercedes und BMW jagen jedes Jahr von einem Rekord zum anderen, während in Europa eine Autokrise stattfindet. Viele deutsche Produkte sind heiß begehrt in China und haben einen sehr guten Ruf.

Durch das hohen Wirtschaftswachstum der letzten Jahrzehnte ist China heute aktuell in der Lage weltweit zu investieren, nicht nur in Afrika, sondern auch hier in Europa. Die Investitionen China in Deutschland belaufen sich aktuell auf ca. 23 Milliarden Euro. Hierbei zählen nicht nur renommierte Unternehmen übernommen, sondern viele Unternehmen mit Absatz, Nachfolgerprobleme oder die, welche kurz vor der Insolvenz stehen. Viele von diesen genannten Unternehmen stehen heute immer noch und haben sich erholt.

Man kann sogar eine Bilanz ziehen und davon sprechen, dass die Hilfe, welche Deutschland damals an China geleistet hat, heute wieder zurückfließt.

Da ich selber im Vertrieb arbeite, kann ich sagen, dass viele Entscheidungen nicht aus rein finanzielle Perspektiven getroffen werden, sondern vielmehr aus Sympathie und aus Freundschaft.

Zum Schluss möchte ich ein Bild zum Thema Freundschaft allen hier Anwesenden mitgeben: Das ich Ingenieurwesen studiert habe, stelle ich die Freundschaft zwischen Afrika, Europa und Asien sind wie drei Zahnräder vor, die ineinander greifen. Jeder dieser Zahnräder kann sich nur drehen, wenn der andere sich mitdreht. Was ich damit ausdrücken möchte ist: „Wir sind alle voneinander abhängig und brauchen uns gegenseitig um zu funktionieren. Daher sollten wir stärker miteinander, statt gegeneinander zu arbeiten. In Zeiten von Wirtschaftskrise, sich abgrenzende Tendenzen und Kriegsgefahr ist das Thema Freundschaft und gegenseitige Hilfe wichtiger denn je. Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.

Es gilt das gesprochene Wort!

Danach stellte Hanne Gabel-Monka die Aktivitäten der Freunde von „Imitima mu Ruanda“ (Herz für Ruanda) vor:

Ihre Gruppe habe sich auf eine Gegend konzentriert, die wirtschaftlich abgehängt und sehr arm sei. Arbeitsplätze gäbe es dort im Prinzip keine. Die Einwohner der Region wurden sogar vor Besuchern nach Möglichkeit verborgen. Diese zu den „Pygmäen“ gehörige Volksgruppe der Twa oder Batwa sind genetisch eines der ältesten Völker der Erde, aber im eigenen Land vom Verschwinden bedroht. Die engagierten Speyerer schafften es nicht nur, den Kontakt herzustellen, sondern auch einige wichtige Projekte zum Laufen zu bringen. So würden zum Beispiel Schuluniformen für die Kindern besorgt, die sonst wegen fehlender Uniform nicht zu Schule gehen könnten. Auch eine Art Heimatmuseum und Anstöße zur Lehrerfortbildung würden organisiert.

Auch warme Mahlzeiten für die Schulkinder seien sehr begehrt, wie Hanne Gabel-Monka berichtete. An den Tagen mit Schulspeisung fehle keines der Kinder in der Schule.

Die spezielle Förderung von 37 Mädchen durch eine Art Patensystem (über 6 Jahre Dauer der Ausbildung) bewahre Mädchen so vor früher Eheschließung und sichere ihnen durch eine Ausbildung ein eigenes Einkommen.

Nur 4 Euro kostet die Krankenversicherung dort für ein Jahr, für viele der Einheimischen ein Betrag, den sie nicht aufbringen könnten. Start-ups könnten schon mit 20-40 Euro sinnvoll unterstützt werden. Daher bat Hanne Gabel-Monka die Anwesenden um eine Spende für die Projekte.

Ein Film von Karl Fücks rundete das Gehörte ab. Man bekam einen Eindruck vom Leben dieser ruandischen Volksgruppe, sah den örtlichen Markt und die einfachen Gebäude. Neben der Ausgabe von Nahrungsmitteln und Schuluniformen konnte man die Fröhlichkeit der ruandischen Bevölkerung beobachten, die hauptsächlich durch Tanz und Gesang zum Ausdruck kam, möglicherweise auch als Dankesgeste.

Mit einem weiteren Stück auf der Guzheng ging es über zum geselligen Teil des Abends, auf dem sicher noch viele Erlebnisse ausgetauscht werden konnten.

Informationen:

Zu den Reisen und Partnerstädten: www.speyer.de und natürlich auf www.speyer24news.com

Sehen sie hier eine kurze Impression eines der Stücke auf der Guzheng und vom Neujahrsempfang der Partnerstädte

Text: Speyer 24/7 News, mab Foto & Video: Speyer 24/7 News, dak Lektorin: Speyer 24/7 News, ank
21.01.2020